Paulinertag 2005
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Paulinertag 2005
Pauliner FORUM Nr. 43 Dezember 2005 Mitteilungen des Paulinervereins PAULINERTAG Ein schöner Tag! Bitte vormerken! 6. Mai 2006 Einweihung des Paulinum-NEU! Foto: Gert Schlegel Pauliner f rum EDITORIAL INHALT Paulinertag 2005 ........................................................... 3 Aus den Regionen .................................................10-11 Vermischte Nachrichten ............................................ 11 Paulinum da capo ....................................................... 12 Aus den Missionen ..................................................... 12 Jubiläen ..................................................................13-14 Personalia ..............................................................14-15 Leserbriefe ................................................................. 15 Pauliner in weiter Ferne ............................................ 16 Stiftungspreis 2005 ................................................16-17 in piam memoriam ................................................18-19 Neue Pauliner Bücher ............................................... 19 Zum Nachdenken ....................................................... 20 Es war tatsächlich ein schöner Tag: Der Paulinertag 2005, so schön, wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Bereits das Titelblatt zeigt es: Ein Festgottesdienst in der alten Paulinerkirche und dann der eindrucksvolle Gang durch das „PaulinumNeu“. Wir berichten dann über den Stiftungspreis des Jahres 2005 und schließen an mit Berichten aus den Regionen. Vermischte Nachrichten verbinden sich mit Paulinum da capo. Es folgen Jubiläumsberichte, die immer informativen Personalia und ein Missionsberichte. Wegen der Begrenztheit des Platzes können wir nur einen „Pauliner in weiter Ferne“ darstellen. Hingegen müssen wir mehrerer verstorbener Pauliner gedenken und es gibt immer Gelegenheit „zum Nachdenken“. Wir wünschen allen PaulinerInnen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2006! Pauliner FORUM IMPRESSUM Medieninhaber und Herausgeber: Paulinerverein Redaktion: Dr. Paul Ladurner, Franz-Kotter-Weg 3/5, 6020 Innsbruck Druck: Steigerdruck, 6094 Axams, Tel. 05234 / 68 105 Die nicht ausdrücklich gekennzeichneten Beiträge stammen vom Obmann Ladurner 2 Pauliner f rum PAULINERTAG 2005 Heute ist ein schöner Tag Diesen Satz – seinerzeit von Prof. Ferner in breitem Salzburger Dialekt gesprochen – hat der Obmann sozusagen als große Überschrift über den Paulinertag 2005 gesetzt. Dieser Tag war nicht nur meteorologisch ein schöner Tag, sondern vor allem symptomatisch für die Gesamtstimmung aller, die am Paulinertag teilgenommen haben und es waren deren nicht wenige. An der von Bischof Reinhold gelesenen Messe in der großen Kirche des Paulinums haben ca. 120 Altpauliner und Paulinerinnen teilgenommen. Es war eine Messe, „wie in alten Tagen“, mit einer tiefsinnigen Anspra- che von Bischof Reinhold (gesondert abgedruckt), mit Ministranten, mit Volksgesang und Chor sowie musikalischer Begleitung und schließlich mit sakramentalem Segen. Bei dieser Gelegenheit sei gedankt den Religionslehrern und Musikprofessoren. Der Direktor hatte vieles aufgeboten, um den Altpaulinern möglichst viele Informationen und Einsichten in das Paulinum Neu zu gewähren. Die Schüler hatten sich bereit erklärt, da und dort helfend einzugreifen. Ein ungewohnter und erfreulicher Anblick für uns „Alten“, von Pauliner Studentinnen beim Mittagessen bedient zu werden. Hier sei dem Ehepaar Oblasser (Hausmeisterehepaar) gesondert gedankt, die das Catering zusammen mit den Jungpaulinern reibungslos über die Bühne gebracht haben. Nicht genug Staunen konnten wir darüber, wie modern und geradezu raffiniert sich das Paulinum Neu präsentiert, wenn wir Alten vergleichen, womit wir damals „auskommen“ mussten. Es wird ein großes Fest werden, diese Eröffnungsfeier am 6. Mai 2006 und wir hoffen, dass ihr möglichst zahlreich daran teilnehmt. Generalversammlung alles getan hatte. Er wurde dabei von weiteren Mitgliedern des Vorstandes unterstützt: Von den derzeit 1672 Pauliner/innen sind 754 Mitglieder des Vereins. Hofrat Dr. Otto Larcher berichtete über die nach wie vor segensreiche Aktion „Bildung gegen Armut“, von Prof. Ferner für die Eingeborenen in Bolivien gegründet und von Hofrat Dr. Otto Larcher seither weitergeführt. Dr. Juen als Wahlleiter Foto: T. Kurz Eineinhalb Stunden dauerte die Generalversammlung, die von ca. 70 Altpaulinern und -paulinerinnen besucht war. Der Obmann legte dar, was sich seit der letzten Generalversammlung im Jahre 2001 im und um den Verein Zur Sprache kamen die Regionalstruktur, die Maturajubiläen, die Besonderheit des Pauliner Forums als Freundschafts- und Informationsband für alle Pauliner, die Bedeutung des Internets für die Paulinergemeinschaft, die Leistungen der Dr. Reinhold Stecher-Stiftung, die 3 zwischenzeitlich erschienen Ausgaben der Pauliner Texte, die Verbindung zu den Vinzentinern, die erfolgreiche Spendenaktion für die palästinensisch-katholischen Familien, zusätzliche, vom Vorstand gestartete Veranstaltungen, die beiden Seniorentreffen vom Jahr 2002 und 2005, die Spenden für den Re3 ligionsunterricht und schließlich die Mitarbeit des Vereinsvorstandes bei der Gestaltung des Paulinums Neu und vor allem die neue Kapelle und die Spendenfreudigkeit der Pauliner (insgesamt ca. Euro 24.000,--). Nach der Entlastung des Kassiers wurde der alte Vorstand enthoben und der neue gewählt. Es folgten Satzungsänderungen, von denen als Wesentliches herausgehoben sei, dass die bisherige Bezeichnung „Verein der PaulinerInnen“ abgeändert wird in schlicht und einfach „Paulinerverein“, so, wie sich dieser Name ohnedies in der Praxis durchgesetzt hat. Sodann nahm die Generalversammlung den Antrag des Obmannes an, dem seinerzeitigen Bischof und nunmehrigen Erzbischof Dr. Alois Kothgasser die Ehrenmitgliedschaft des Vereins zuzuerkennen, und zwar wegen seiner Verdienste um die Weiterführung des Paulinums. Schließlich ergriff der Direktor das Wort und schilderte die besondere f rum Paulinertag 2005 Fotos: T. Kurz Pauliner Foto: I. Mätzler 4 Pauliner Situation, in der sich das Paulinum, die Schulgemeinschaft und die Lehrerschaft befinden. Auch der Punkt Redefreiheit wurde ausgenützt und es schloss der Obmann mit folgenden Worten: und Funksignale zum Mitfahren zu animieren, aber rudern und Segel setzen, dass müsst ihr alles selbst besorgen! Lasst euch nicht durch Irrlichter falscher Leuchttürme und durch flirrende Schallmaien anderer Schiffe vom gemeinsamen Kurs abbringen! Womit soll ich die Pauliner Gemeinschaft vergleichen: Ich danke euch für euer treues Mitfahren. Ich möchte zwei Bilder vorstellen: Die Pauliner Gemeinschaft gleicht nicht einem Panzerkreuzer, der – schwer bewaffnet und mit Kanonen bestückt – selbstbewusst das Meer der Gottlosigkeit durchpflügt und dessen Matrosen – einheitlich gekleidet – auf Pfiff reagieren. Die Pauliner Gemeinschaft gleicht vielmehr einer Vielzahl von kleinen, bunten Boten, die trotz ihrer Vielfalt in die gleiche Richtung streben und hochmotiviert durch das Meer der Unverbindlichkeit ziehen. Und der Pauliner Vorstand ist nicht etwa das stolze Flaggschiff, sondern ein kleines Lotsenfahrzeug, das am Bug immer wieder neu ein Lichtlein anzündet und mit unzureichenden f rum Dr. Ladurner Foto: T. Kurz Mitteln die vielen kleinen Boote dazu einlädt, mitzukommen, weiterzumachen, zusammenzuhalten und auf Kurs zu bleiben. Wenn diese Fahrweise gelingt, dann hat der Verein sein Ziel erreicht. Und dass dies bisher ganz gut gelungen ist, das könnt ihr jeweils aus den Pauliner Foren entnehmen, wo ich versuche, durch kleine Licht- Zurufe an den nach 21 Jahren Obmannschaft grau und kahlköpfig gewordenen Kapitän sind nicht verboten, die sich auf den Kurs und die Fahrgeschwindigkeit beziehen. Besser ist natürlich noch, selbst mit in die Ruder zu greifen. Und so wollen wir also gemeinsam die Fahrt bis zur nächsten Generalversammlung in 3 Jahren fortsetzen und den bereits sprichwörtlich gewordenen Paulinergeist immer wieder auf unsere Segel setzen. Mit großer Zustimmung wurde der Schlusssatz applaudiert Es war wirklich ein schöner Tag. Ansprache zum Paulinertag Altbischof Dr. Reinhold Stecher Anlässlich des Paulinertages vom 08.10.05 hat Dr. Reinhold Stecher im Zusammenhang mit der in der großen Paulinerkirche zelebrierten Bischofsmesse folgende Ansprache gehalten: Evangelium Mt 13: „Altes und Neues aus dem Schatze hervorholen.“ Zum Paulinertag kommt Jung und Alt zusammen, trifft sich das Vorgestern, das Gestern und das Morgen im Heute. Darum hat das Bild vom Finden entscheidender Werte (in Schatz und Perle angedeutet) doch eine berührende Aktualität. Es geht immer wieder um das Hervorholen von Altem und Neuem – das gilt für unsere eigene Identität, es gilt für Paulinum alt und neu, es ist entscheidend für eine zeitgemäße Kirche und eine humane Gesellschaft. Für dieses so wichtige Erfassen von wertvollem Alten und lebenswichtigem Neuen hat uns der Schöpfer wunderbare Gaben geschenkt, die wir in seinem Sinn gebrauchen sollten – und an die ich erinnern möchte. Für das Hervorholen des ALTEN haben wir das Gottesgeschenk der ERINNERUNG erhalten. Sie befähigt uns, das Vergangene in die Gegenwart zu holen. Der heilige Augustinus, der 5 große Kenner des Menschenherzens, hat im X. Buch seiner Bekenntnisse der Erinnerung ein schönes literarisches Denkmal gesetzt: „Da sind die Gefilde und weiten Paläste meines Gedächtnisses, wo sich die Schätze unzähliger Vorstellungen finden. Im großen Hof der Erinnerung sind mir Himmel, Erde und Leben gegenwärtig. Da begegne ich mir selbst und bilde mich wieder von neuem. Diesem Schatz entnehme ich bald diese, bald jene Vorstellung der Dinge – und dann überlege ich, was in der Zukunft getan und gehofft werden kann und sich begeben wird. Das ist die große Macht der Erinnerung, Pauliner f rum übergewaltig, ein geheimnisvolles Heiligtum, weit und grenzenlos ...“ Wenn wir Altpauliner zusammenkommen, spüren wir, wie die Erinnerung die Türe zu ihren Räumen und Galerien ein wenig aufmacht. Die Vergangenheit steigt empor, die Schuljahre, Menschen, Begegnungen, Ereignisse – und wir spüren, wie Vergangenes in unsere Prägung und unsere Existenz eingeflossen ist. Wir erfahren uns als geschichtliche Wesen. Die Erinnerung hat auch einen Sinn für Wohnkultur und darum hängt sie in ihren Ausstellungsräumen lieber die schönen, positiven und ermutigenden Bilder auf und beseitigt diskret die belastenden, weil sie uns das Leben erleichtern will. Aber hierin liegt auch ihre Gefahr. Ihr Schwachpunkt ist die Vergangenheitsverklärung, der uralte Menschheitstraum von der guten, alten Zeit – die es nie gegeben hat. Das Zweite, das uns Gott zum pfleglichen Umgang mit der Vergangenheit schenkt, ist die Fähigkeit zur TRADITION. Ich meine hier nicht ihre vordergründige Seite, das Brauchtum, das eingefahrene Geleise, das Festhalten zweitrangiger und drittrangiger Dinge, die einfach liebgeworden sind und sicher unserem Leben Rhythmus und Halt geben. Den vollen Namen „Tradition“ verdient das kluge Festhalten dessen, was man wirklich als bewährt und gültig erlebt hat, die gesicherte Erfahrung von tragendem Wert und bleibender Wahrheit – und das kostbare göttlich Beglaubigte, das wir ins eigene Herz hineingeborgen haben. In diesem Begriff von „Tradition“ erfahren wir Menschen das Unwandelbare, streifen wir das Ewige. Diese echte Tradition zu pflegen, ist gar keine leichte Aufgabe und ist niemals nur ein privates Unternehmen. Dazu brauchen wir immer auch die anderen, Helfende und Gleichgesinnte. Wir brauchen Gemeinschaften, geistige und geistliche Verbundenheiten, wir brauchen Kirche. Je dynamischer nun die Veränderungen in einer Epoche sind und wir haben, was das betrifft, sicher den stürmischsten Abschnitt der Menschheitsgeschichte durchzustehen, je pluralistischer die Angebote der Tsunamiwoge der überbordenden Information auf uns zurollt, umso bedeutender wird die Kunst, in echter Tradition das wirklich Unwandelbare festzuhalten. So wie die Erinnerung kann auch die Tradition erkranken. Die Krankheit, die die Tradition bedroht, ist der Starrkrampf. Wenn man beim Tradieren zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem, Göttlichem und Menschlichem, Kunst und Krempel nicht unterscheidet, dann kann man im Nebensächlichen erstarren. Auch in der Kirche kann es zu solchen Fehlhaltungen kommen. Schon Jesus musste sich mit den alten Schläuchen herumschlagen, die für neuen Wein untauglich waren. Auch für das Hervorholen des NEUEN hat uns der Schöpfer mit Gaben ausgestattet. Die eine ist die FANTASIE. Mit der Fantasie beginnt der Mensch den Weg ins Morgen. Mit ihr bekommt der Geist Flügel. Ohne sie kein Aufbruch, kein Start, kein Fortschritt, kein Gestalten des Lebens, keine Weisheit, kein Witz. Albert Einstein, der Mathematiker, hat einmal gesagt, Fantasie sei wichtiger als Wissen. Freilich ist sie ein Wildpferd und kein Manegenlipizzaner. Darum kann sie auch entarten, ausbrechen in Phantastik, Illusion, Utopie und Realitätsverlust. Aber sie ist eine wunderbare Urkraft – und in einer modernen humanistisch-christlich ausgerichteten Schule muss sie ihren Lebensraum finden. Und zur Fantasie gesellt uns der Schöpfer noch eine Schwester, die KREATIVITÄT. Und im Sinne des „Neuen“, das der Herr im Evangelium anspricht, meine ich die den Menschen dienende und gläubige Kreativität, das Aufblitzen des Geistes, den schöpferischen Funken, den guten Gedanken, die treffende Lösung. Die Kreativität führt das Herz ins Weite, macht das Leben lebenswerter und verwandelt den Trott ins Abenteuer. 6 Ich wünsche dem Paulinum diese Kreativität. Sie kann in einer Klasse aufblitzen, im Gestalten eines Projekts, im sprachlichen, musischen, technischen, sozialen und religiösen Bereich. Im Leben der Kirche hat uns diese Kreativität Gestalten wie Franziskus, Teilhard, Johannes XXIII und Mutter Teresa geschenkt. Aber wenn ich an die Altpauliner denke, dann bin ich einfach dankbar, dass der Altpaulinerverein ein wenig bewusst gemacht hat, was an Kreativität aus diesen Mauern in Kirche, Heimat und Welt hinausgeblüht ist. Was geht nicht alles auf Altpauliner zurück: Die großartige Entfaltung der Vinzenzgemeinschaft in Tirol, das kirchengeschichtlich einmalige Werk des P. Alois Gutheinz der Übersetzung der katholischen Theologie ins Chinesische, die unglaubliche soziale Leistung eines P. Fritz Tschol in Brasilien, die weiträumige Bildungsarbeit eines P. Bruno Kuen im Kongo, in Südafrika und in Kamerun, die Initiative für junge Menschen, die an Stottern leiden, künstlerische und dichterische Entfaltungen, Schaffung von Gesprächsoasen mitten im Einkaufszentrum, Großleistungen in der Pharmakologie, dem Völkerrecht, in der Landesverwaltung, in den verschiedensten Sozialbereichen und eine große Zahl von Priestern und Laien, die lebendige Gemeinden aufgebaut haben. Wenn der Paulinerverein nichts anderes getan hätte, als diese Früchte der Kreativität bewusst zu machen, hätte er schon Großes geleistet. Altes und Neues aus dem Schatze hervorholen – ich glaube, dass das Wort Jesu hier und heute, liebe Freunde, eine ganz besondere Bedeutung hat. Es kommt darauf an, dass wir das kostbare Alte in Erinnerung und Tradition bewahren und dass das Gestalten des Neuen mit Fantasie und dienend gläubiger Kreativität gelingt, damit uns der Schatz im Acker und die Perle des Daseins erhalten bleiben.“ Pauliner f rum Die neue Kapelle Die Architekten Illmer und Tautschnigg mit Dr. Paul Ladurner (mitte) Foto: Ladurner Sie fand allgemeine Zustimmung und Verständnis, lag doch ein erläuternder Text der Architekten auf, woraus sich ergibt, dass diese schlichte Kapelle von so vielen Gedanken durchwoben war, weshalb wir diesen Text auch nachstehend übernehmen: Erzbischof Dr. Alois Kothgasser sagte einmal über den modernen Sakralbau, es sei dessen Aufgabe, mit den je neuen baulichen Mitteln einer Zeit das doch stets selbe Geheimnis von Christus und Kirche zum Ausdruck zu bringen. Um seine Gedanken an einem kleinen Beispiel vor Augen zu führen, besuchen wir zunächst die gotische Bonaventura-Kapelle im Kreuzgang des Franziskanerklosters zu Schwaz. Treten wir in diese Kapelle ein, so umfängt uns ein niedrig gewölbter Raum. Dieser öffnet sich in einem mächtigen Bogen auf die Altarstelle hin, gibt aber den Blick in das Chorgewölbe nicht frei. Indem sich dessen oberer Abschluss der Sichtbarkeit entzieht, scheint es, als ginge der Raum in eine unbegrenzte Offenheit auf. Was die einfache Sprache des Raumes sagen will, ist deutlich: Der niedere Raum überschreitet sich selbst in den höheren hinein und wird in diesem grenzenlos. Und aus dem höheren fällt eine einzige Sturzflut von Licht herab auf die Stelle des Altares, welcher ja Stelle der Begegnung von Himmel und Erde sein möchte. Hier ist Bewegung und Gegenbewegung und an der Schnittstelle beider nichts anderes mehr als das ergreifende, gotische Kreuz vis-á-vis des Betrachters. Wir kehren von diesem Eindruck ins Paulinum zurück und öffnen die Türe der neuen Kapelle: Wie überraschend weitet sich da der Raum ins Licht, und wir ahnen zurecht, dass beide Kapellen, so unterschiedlich sie ihrer äußeren Erscheinung nach sein mö- Die neue Kapelle gen, doch aus dem selben Gedanken hervor gestaltet sind. Auch jetzt überschreitet sich der Kapellenraum ins Offene hinaus, geht er zu auf das entgegengesetzte Kreuz. Dieses ist im Unzugänglichen errichtet, über glatt spiegelnder Fläche des Wassers. Als Ziel der Überschreitung kehrt es die Bewegung um, die nun im Schrittmaß der seitlichen Sichtschutzpaneele auf den Innenraum zugeht und ihn durchmisst. Dabei steigert sich die Farbintensität der Paneele bis hin zum tiefen Blau bei Tabernakel und Altar, wo die Bewegung kurz innehält, um erneut auf das Kreuz zu hinaus zu gehen. Durch die rhythmische Folge der Paneele ist so eine fortwährende Bewegung von Überschreitung und rückholender Sammlung, von Ausgang und Einkehr in Gang gebracht, deren Ebenmaß dem ruhig gehenden Atem vergleichbar wird. Dieser Raum bedarf nicht erst einer Aufschrift an der Tür, um als „Raum der Stille“ erfahrbar zu werden; die ihm eigene Bewegung beruhigt zur Ruhe und führt so zu sich inne werdender Stille. Und sonst ist da nichts. Keine mystifizierende Geheimniskrämerei und Verbergung. Im Gegenteil: Die äußerste Nüchternheit und karge Leere des Raumes lässt die Dinge Foto:Walter Graf 7 Pauliner f rum und Menschen in ihm einfach da sein. Dabei ist solches Dasein – bedenkt man es tiefer – an sich schon das erste Geheimnis. Nüchtern auch das Licht. Kein mytischer Überschwang der Farben, sondern bloß das physische Licht des Tages. Und nicht minder nüchtern der Ausblick auf den jäh ansteigenden Berghang mit seinen wiegenden Wipfeln der Bäume. Alles nur Natur und dennoch wunderbares Werk des Schöpfers. Und im Raum selbst die Menschen, versammelt in die schweigende Ge- genwart des Herrn. So einfach ist das alles. Und die Kinder werden es verstehen. Obwohl das Paulinum im zweiten Obergeschoß eine riesige Seminarkirche besitzt, war es die Intention, mit der neuen Kapelle einen intimen Gebetsraum zu schaffen, der auch für gemeinschaftliche Gottesdienste im kleinen Kreis (Klassengröße) geeignet sein sollte. Den gedanklichen Anstoß dazu gaben im persönlichen Gespräch Dr. Paul Ladurner und Altbischof Dr. Reinhold Stecher, denen hier an erster Stelle herzlich gedankt sei. Ebenso danken wir Direktor Dr. Bernhard Schretter, der die Entstehung der Kapelle nicht nur aufmerksam verfolgte, sondern auch in jeder Hinsicht unterstützte. Für die freundschaftliche Zusammenarbeit danken wir weiter Frau Architektin DI Almuth Abt, Herrn DI Gisbert Wieser für die Bauleitung sowie Herrn Ing. Reinhard Jordan für die Betreuung der Arbeiten vor Ort. Abschließend gilt unser Dank allen beteiligten Firmen für die tadellose Ausführung der ihnen anvertrauten Arbeiten. Okt. 2005, Illmer & Tautschnig Kassabericht Aus diesem Bericht bringen wir – um nicht mit vielen Zahlen zu langweilen – nur einige markante Gesichtspunkte, nämlich die Leistungen, die der Verein in den Jahren von 1983 bis 2005 erbracht hat, wobei diese Leistungen aus der Schillingära in Euro umgerechnet sind: Euro 83.148,59 Für Heim und Schule 105.974,09 Spenden für die Mission 21.801,85 Spende für Nachbar in Not Leistungen für die Paulinergemeinschaft 109.586,54 „Bildung gegen Armut“ Hofrat Dr. Larcher Foto: T. Kurz Beim Altpaulinertag am 8.10.2005 hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen der Generalversammlung über das Projekt „Bildung gegen Armut“ zu berichten. Dabei konnte ich Grüße der Missionsprokuratorin Sr. Stefanie Grud von den Halleiner Schwestern und der Direktorin der Schule „San Francisco“ in San Ignacio übermitteln: Beide bedanken sich herzlich für die große Spendensumme von Euro 86.000--, die unsere Aktion für die Schuljahre 1992 – 2004 erbracht hat: Hunderte von armen Kindern konnten zumindest Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Im Schuljahr 2005, das vor kurzem zu Ende ging, besuchten 323 Schülerinnen und Schüler in 12 Klassen (218 in 4 Klassen Volksschule und 4 Klassen Unterstufe – 105 in 4 Klassen Oberstufe) die Schule. 17 Schülerinnen und Schüler schlossen heuer mit der Matura ab und werden entweder an der katholischen Privatuniversität zu Religionslehrern ausgebildet oder an der staatlichen 8 Universität in San Ignacio Bodenkultur studieren. Die Aktion, die ich in unserem Pauliner Lehrkörper zu Weihnachten 1991 ins Leben gerufen habe, bedeutete für unseren verehrten Prof. Dr. Leonhard Ferner eine große Hilfe in seiner Missionsarbeit – er selbst bezeichnete sie als „Entwicklungshilfe im besten Sinne“. Diese Aktion soll weiterlaufen und auch die neuen Altpaulinerinnen und Altpauliner für diese Idee der „Hilfe zur Selbsthilfe“ begeistern! Für das kommende Schuljahr, das im Februar 2006 beginnt, ist die politische und soziale Lage in Bolivien prekärer denn je: Hochlandindianer drängen aus Not ins Tiefland, besetzen Land und suchen Arbeit, um zu überleben. Väter finden nur selten für kurze Zeit Arbeit, deshalb gehen die Mütter nach Spanien, um Geld für ihre Familien zu verdienen. Die Kinder bleiben bei den Vätern oder Verwandten – so wird die Pauliner Schule „San Francisco“ in San Ignacio ihr eigentliches Zuhause. Ich bitte die Altpaulinerinnen und Altpauliner, das Projekt „Bildung gegen Armut“ nach Kräften zu unterstützen, um den Ärmsten der Armen auch in Zukunft den Schulbesuch zu ermöglichen! Dabei ist jede noch so kleine Spende wertvoll: mit Euro 100 können wir einem Kind den Schulbesuch für f rum ein Jahr ermöglichen (Schulmaterial und Essen inbegriffen). Einen herzlichen Dank im voraus Euer Otto Larcher Ich bitte, die Spenden bis Weihnachten auf das angegebene Konto zu überweisen, damit ich bald nach Neujahr der Missionsprokuratur mitteilen kann, wie viele Kinder im Schuljahr 2006 mit unserer Unterstützung rechnen können. Spendenkonto: BTV Schwaz / BLZ 16450 KtoNr: 445-015520 „Bildung gegen Armut“ (Wer mittels Internet überweist, möge bitte darauf achten, dass der Name aufscheint). Worte des Direktors Hochwürdiger Herr Bischof, lieber Obmann Paul Ladurner, liebe Altpaulinerinnen und Altpauliner! Die Wiedereinsetzung des Allerheiligsten beim heutigen Festgottesdienst durch Altbischof Reinhold bedeutete für mich und wohl auch für andere in diesem Haus die eigentliche Rückkehr in unsere Schule, obwohl der alltägliche Schulbetrieb bereits am 21. April im generalsanierten Altbau und im Neubau aufgenommen wurde. Zwei Jahre hat die Kirche als Depot für unsere wertvolle Bibliothek gedient. Wir haben hart gearbeitet, um sie am heutigen Altpaulinertag wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung übergeben zu können. Sollte es gelingen, die Kirche in den nächsten Jahren noch farblich aufzufrischen, wäre das große Vorhaben „Paulinum neu“ wirklich vollendet. Die Einladung zum letzten Pauliner Tag im Jahre 2001 zeigte auf dem Titelbild den altvertrauten Turm unserer Kirche. In meiner damaligen Ansprache verwies ich auf die symbolhafte Bedeutung dieser Bildkomposition. Durch den dunkel und wirr scheinenden Vordergrund sticht der helle Turm als massives Zeichen der Hoffnung und Zuversicht hervor. Diese Darstellung versinnbildlichte die damalige turbulente Umbruchszeit des Paulinums, aber auch die hoffnungsvolle Zukunft. Heute kann ich angesichts des in leuchtendem Weiß neu gestrichenen und mit der Diözesanfahne geschmückten Turmes mit Freude feststellen, dass das „Paulinum neu“ Wirklichkeit geworden ist. Nach der aus wirtschaftlichen Gründen von der Diözesanleitung im Jahre 1999 verfügten Schließung des Internates und den nachfolgenden äußerst schwierigen Verhandlungen um die Finanzierung einer baulichen Erneuerung des Paulinums sicherte nicht zuletzt das entschiedene und ausdrückliche Eintreten unseres damaligen Diözesanbischof Dr. Alois Kothgasser den Bestand der Schule. Deshalb bin ich über den heutigen Beschluss der Generalversammlung, Erzbischof Alois die Ehrenmitgliedschaft des Paulinervereins zu verleihen, hoch erfreut. Vor etwas mehr als einem Jahr - am 5. Juli 2004 - erfolgte nach einem europaweiten Architekturwettbewerb der offizielle Spatenstich für die neue Schule. Damit konnte das Siegerprojekt der jungen Architekten Abt und Maisch vom Büro Koch und Partner in München realisiert werden. Ihr Entwurf setzte am deutlichsten unsere Vorgaben um: eine vom christlich-humanistischen Menschenbild geprägte Schule mit einer ihr eigenen Schulkultur, in der Arbeit und Leistung wichtig sind, aber auch Feste und Feiern Platz haben. Ein Teil dieses Konzepts ist der Veranstaltungshof mit dem landschaftlich modellierten Amphitheater und die vom Paulinerverein gestiftete und von den Architekten Tautschnigg und Illmer geplante Kapelle mit dem liturgischen Garten. Der Altbau, der in seiner äußeren Erscheinung und Struktur die Identität eines klassischen Schulgebäudes vermittelt, kommt dieser Intention sehr nahe, ebenso die in den Hang hineingebauten rhythmisierenden 9 Direktor Dr. Schretter Foto: Anton Weigl Themenhöfe wie Klanggarten, Kunstgarten oder Herbarium für den Unterricht unter freiem Himmel oder die mulitfunktionale Aula als Nahtstelle von alt und neu. Um die durch die langen Verhandlungen versäumte Zeit aufzuholen waren zeitweise über 30 Unternehmen mit insgesamt bis zu 150 Mitarbeitern am Bau beschäftigt. Nach nur 9 1⁄2-monatiger Bauzeit konnte der Schulbau im April bezogen werden. Mit dem Abbruch des ehemaligen Stallgebäudes, des Schwesternhauses und des Schulgebäudes wurde Platz für die neue Dreifachturnhalle gemacht. Die Fertigstellung der Sporthalle ist im Dezember geplant. Zu Beginn des 2. Semesters wird dort der Vollbetrieb aufgenommen. Mit der Einweihung und großen Eröffnungsfeier am Sams- Pauliner f rum tag den 6. Mai wird das „Paulinum neu“ offiziell in Betrieb genommen. Neben der baulichen Erneuerung erforderte der Entwicklungsprozess „Paulinum neu“ auch eine wirtschaftliche Umstrukturierung. So wird der laufende Schulbetrieb zur Gänze von der Schule selbst finanziell abgedeckt – also ohne Zuschüsse des Schulerhalters. Auch die Generalsanierung und der Neubau des Paulinums – in der Höhe von insgesamt ca. 14,4 Millionen Euro – wird aufgrund erfolgreicher Verhandlungen der Finanzkammer in vollem Ausmaß durch die Verwertung der Liegenschaften des Paulinums über Baurecht und durch die Subventionierung öffentlicher Stellen sichergestellt. Das ordentliche Diözesanbudget wird nicht belastet. Nach Schließung des Internates und des Hortes erforderte die Frage nach Zielsetzung und leitenden Werten für den nunmehrigen Lernort Schule ein neues Pauliner Leitbild. Wir griffen die einmalige Chance auf, Leitbild, Schulprofil und Neubau in Synthese zu entwickeln. in einem intensiven Diskussionsprozess zwischen der Schul- gemeinschaft, dem Schulerhalter und der theologischen Fakultät wurde ein Leitbild geschaffen, das Grundlage für das Schulprofil und Schulprogramm darstellt. Ausgehend vom Kernsatz „In der Mitte steht der Mensch“ wird die Aufgabe des Paulinums darin gesehen, dass junge Menschen durch die Erziehung und Bildung am Paulinum bereit und fähig werden, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen sowie sich der religiösen Auseinandersetzung zu stellen. Aus den vier Parametern weltoffenes Denken, gelebte Solidarität, erfahrbare Spiritualität und vielfältige Begegnung leiten sich Stundentafel, Lehrangebote, Lehr- und Unterrichtsformen, die Beziehungskultur der Schulpartner und das religiöse Leben im Hause ab. Ca. 1700 Maturantinnen und Maturanten aus allen Teilen Tirols und früher auch Vorarlbergs wurden in der Vergangenheit durch das Paulinum von teilweise hervorragenden Lehrern entscheidend geprägt und sind in verantwortungsvollen Positionen tätig. Generationen von Priestern sind daraus hervorgegangen. Es hat sich aber vieles geändert. Das Paulinum ist kein „kleines Seminar“ mehr. Mehr denn je ist aber heute die Präsenz der Kirche in der Bildungsarbeit wichtig. In einer völlig veränderten Bildungslandschaft ist es von entscheidender Bedeutung, dass es Orte gibt, an denen junge Menschen ihre Berufung zum Christsein entdecken sowie Kirche als Gemeinschaft erfahren können und sensibel werden für ihre gesellschaftspolitische Verantwortung. Werte und Haltungen können nicht unterrichtet werden. Schule kann nicht nur Lern- sondern muss auch Lebensort sein. Darin liegt die besondere Chance aber auch Herausforderung für eine katholische Privatschule. Die Diözese hat mit dem Neu- und Umbau die Voraussetzungen für den Lehr- und Lebensraum Paulinum geschaffen. Zum Abschluss darf ich Ihnen versichern: wir Lehrerinnen und Lehrer stellen uns im neuen Haus mit Begeisterung der Herausforderung, auf Grundlage des christlichen Welt- und Menschenbildes fundiertes fachliches Wissen zu vermitteln und zu lebenstragenden Werthaltungen zu verhelfen, die ihren Ursprung im Geist des Evangeliums haben. AUS DEN REGIONEN Region Vorarlberg Art die „Personalien“ eines Es war wirklich ein jeden, gewürzt mit indivikleines Freudenfest, duellen Eigenheiten herals sich am 14.10.05 10 vor, was die Stimmung noch Vorarlberger Altpauliweiter erhöhte. Erst nach 3 ner im Gasthof Löwen 1⁄2 Stunden bröckelte die in Feldkirch-Tisis zum Versammlung auseinander. Regionaltreffen einfanAllgemein dankte man dem den. Von Seiten des VorRegionalchef Hofrat Dr. Igo standes waren auch 3 Mätzler für die Einladung Mitglieder erschienen. und die gute Organisation. Im Kurzbericht des ObDer Wunsch wurde laut: In mannes klang noch die einem Jahr wieder! positive Stimmung des Architekt Thöni, Diakon Eckhart Hörhager, Dr. Paul Ladurner Foto: Mätzler Region Außerfern soeben abgehaltenen 10. Paulinertages nach. Der Regionalchef Bernhard Diese Stimmung wurde noch verstärkt auch in Vorarlberg die Paulinerfreund- Egger hatte für den 10.06.05 zu einem durch Wortmeldungen jener Vor- schaft und das Zusammengehörig- Regionaltreffen geladen. Die Idee war arlberger, die an diesem Paulinertag keitsgefühl nach wie vor hochgehalten gut: Mit dem Heimathistoriker Dr. teilgenommen hatten. Es kam als werden. Der Standesführer Fritz Richard Lipp sollten die Außerferner Ergebnis dieses Treffens heraus, dass Thöni hob in seiner gewohnt-launigen Pauliner den gesamten Burgkomplex 10 Pauliner Ehrenberg (Klause, Festung, Neubau, Kapelle usw.) besichtigen. Anschließend wäre ein gemütliches Zusammensein in der Klause vorgesehen gewesen. Von Seiten des Vorstandes waren 2 Mitglieder erschienen. Leider hatte dem Aufruf des Regionalchefs nur ein Einziger Folge geleistet. Wer nicht gekommen ist, hat etwas versäumt, denn sowohl die Besichtigung als auch die Erläuterungen durch Dr. Lipp waren zu einem Erlebnis geworden. Neue Region Unterland Nachdem seit Schließung des Heimes die Jungpauliner vornehmlich aus dem Unterland kommen und die bisherige Bernhard Egger, Alexander Paschinger, Dr. Lipp, Mag. König Foto: Ladurner f rum Region Unterland stark angeschwollen war, war die Teilung dieser Region in eine Region Schwaz und Umgebung und in eine Region Unterland (im engeren Sinn) notwendig geworden. Mit dieser Neugestaltung waren offenbar schwere Geburtswehen verbunden, denn die Einladung des neuen Regionalchefs Unterland (Hofrat Dr. Ludwig Partl) zu einem Treffen am 12.11.04 wurde schlichtweg von allen (ca. 200) im Unterland wohnenden Paulinern ignoriert. So schwer es uns fällt: Wir müssen der Wahrheit die Ehre geben und feststellen, dass diese Region erst noch „aufgepäppelt“ werden muss. Der Vorstand wird weiter daran arbeiten. Vermischte Nachrichten Rekordverdächtig ist Dr. Kuno Hörmann, MJ 1950, als Großvater: Seine Nachkommenschaft ist zwar nicht so zahlreich wie der Sand am Meer, aber immerhin beachtlich und vor allem unter uns Paulinern rekordverdächtig. Ihm wurden 26 Enkel geschenkt (11 Enkel und 15 Enkelinnen), davon leben 7 in Tirol, 6 in Istanbul und 13 in Wien. Herzliche Gratulation und Gottes Segen! Originelle Promotionsanzeige Marc Nairz (MJ 1994) hat die nachstehende originelle Promotionsanzeige versandt: Wie routinierte Griechen sofort erkannt haben, handelt es sich dabei um den berühmten Hypokratischen Eid, der folgendermaßen lautet: „Ich will mein Leben nach Kräften und gemäß meiner Urteilskraft zum Nutzen der Kranken führen, Schädigung und Unrecht ausschließen.“ Hippokrates Cursillo: Neuer Leiter Bischof Manfred Scheuer hat den Pfarrer von Inzing, Andreas Tausch (MJ 1977), mit der geistlichen Leitung der kirchlichen Erneuerungsbewegung „Cursillo“ in der Diözese betraut. Die Cursillo-Kurse dienen der Hinführung zu einem christlichen Glauben, der im Alltag wirksam ist. seine Verdienste um das Paulinum. Diese Ehrung besteht zu Recht, hat doch Direktor Dr. Bernhard Schretter das „Paulinerschiff“ Jahre lang durch sturmbewegte Fluten geleitet. Dichterlesung Barbara Aschenwald (MJ 2001) Am 03.10.05 hat Barbara Aschenwald im Kulturhaus des ORF Tirol eine Dichterlesung abgehalten. Wir freuen uns darüber deshalb, weil wir sie bereits in den Pauliner Texten II als Lyrikerin vorstellen konnten und nunmehr feststellen können, dass sie sich in dieser Literaturgattung weiter entwickelt und profiliert. Gratulation! Die Windböen und die Sturzfluten kamen von verschiedenen Seiten, mit verschiedener Intensität und hätten einen Durchschnittsdirektor wahrscheinlich zur Verzweiflung gebracht oder zum Herzinfarkt getrieben. Bernhard war es, der die Fahne der Hoffnung oft wider alle Erwartungen hoch hielt, das Gymnasium verteidigte, den Lehrkörper und den Elternverein beruhigte und der geschickte Verhandlungsfäden zwischen den einzelnen Gesprächspartnern zog, in deren Hände das Schicksal des Paulinums gelegen war. Er hat den Motor des Schiffes, wenn er abzusterben drohte, immer wieder neu gestartet und ist nunmehr zu unser aller Freude und Stolz in den Hafen des Erfolges eingefahren. Verdienstzeichen für Direktor Dr. Bernhard Schretter Das Land Tirol hat unseren Direktor Dr. Bernhard Schretter mit dem Verdienstzeichen des Landes Tirol ausgezeichnet, dies im Hinblick auf Wir sind dir, lieber Bernhard, für deine beharrliche Treue und deinen Glauben an das Paulinum unendlich dankbar. Wir freuen uns über diese wohlverdiente Auszeichnung und gratulieren dir. 11 Pauliner f rum Paulinum da capo Altbischof Reinhold Stecher erzählt: Seinerzeit waren zwei Buben im Paulinum mit dem Familiennamen Unsinn. Einer davon wurde der „große Unsinn“ und der andere der „kleine Unsinn“ genannt. In einer Konferenz stand die Entscheidung an, welcher von beiden ein Stipendium bekommen sollte. Nach längerer Diskussion zeichnete sich die Lösung ab und Hofrat Kätzler verkündete feierlich: „Also, dann machen wir den großen Unsinn!“. Ich brach dann in helles Gelächter aus, worauf mich Hofrat Kätzler anfuhr mit den Worten: „Was lachst denn so dumm?“ Ich antwortete: „Herr Hofrat, ich habe noch nie gehört, dass ein Gremium von seinem eigenen Beschluss sagt, es mach jetzt den großen Unsinn!“ ó Präfekt Sokop hatte eingeführt, dass in der Adventzeit jeweils am Samstagabend eine kleine Musik- und Gesangsgruppe durch das Haus zog und vor jedem Schlafsaal ein Adventlied vortrug. Eine der Stationen war auch vor der Pförtnerloge, wo die berühmte „Dini“ hauste. Bei ihr handelte es sich um die kleine, zwerggestaltige und damals schon betagte Pförtnerin. Als der Hofrat dies erfuhr, bemerkte er kritisch: „Also das mag ich gar nicht, da bei die Madeln herumsingen!“ Einmal fanden in Schwaz die Tiroler Skimeisterschaften statt. Das Präfektenteam hatte beschlossen, dass die Buben unterhalb von Freundsberg, wo die Zieleinfahrt angesetzt worden war, dieser letzten Etappe des Skirennens zuschauen durften. Nun war aber der Termin für das Rennen so festgesetzt, dass bei normalem Unterrichtsschluss die Buben wohl nicht mehr rechtzeitig zum Skirennen kommen könnten, weshalb man allgemein der Meinung war, man sollte eine Stunde ausfallen lassen. Hofrat Kätzler war ganz dagegen und wehrte sich verzweifelt wider alle Vernunft, bis der emotional geladene „Subi“ (Subregens Hassel) explodierte und den Hofrat – was sich sonst niemand leisten konnte – anfuhr: „Mei, bist decht du a fade Nocken!“ ó Dr. Rudolf Sailer erzählt: Prof. Ferner, der offenbar Unvergessliche und Unvergleichliche, pflegte seinen Vortrag mit dem stereotypen „Newwa“ (Nicht wahr?!) zu garnieren und interpunktieren; nur selten hat es ihm ansonsten – wie in nachfolgender Episode – die flüssige Rede verschlagen: Vor Beginn der Geschichtsstunde musste einer der Schüler die jeweils gefragte Themenkarte auf den Ständer hängen und aufrollen. Kam er, der Schüler, damit nicht gleich zurecht bzw. auf seinen Platz zurück, wurde er, der Ferner, ungeduldig und mahnte doch endlich den Platz einzunehmen. Wer es nun war, weiß ich nicht, doch einer hatte die böse Idee, hinter und unter eine schon aufgerollt gewesene Karte ein paar Schuhe zu stellen, so nämlich, dass sie unter dem Kartenrand gerade noch hervorlugten. Folglich konnte Ferner den Unterricht nicht beginnen, da der vermeintliche Aufhänger vom Dienst ja noch hinter der Karte verweilte. Mehrmals herrschte Ferner ihn an: „Newwa, kommen Sie heraus“ und „Newwa, machen Sie keine Witze!“ Er aber kam nicht (er war ja längst auf seinem Platz).Ferner musste sich daher mit Mühe und Stockhilfe auf das Podest hieven, um hinter die Karte sehen und den vermeintlichen Witzbold ausmachen zu können. Als das endlich gelungen war und – dabei spannungsvolles Schweigen im Klassenzimmer – Ferner sah, dass da niemand war, außer eben leere Schuhe, sagte er nach einer Kunstpause mit tiefem Schnaufer: „Newwa, da ist ja niemand, sowas!, nur leere Schuhe, newwa, räumen Sie das weg!“ Sein Gesichtsausdruck ist mir in Erinnerung: Mischung aus verkniffenem Humor für einen schlecht gelungenen Witz mit Entrüstung ob solchen Frevels an der ungebührlich verzögerten historischen Weihestunde, die doch, newwa, endlich beginnen sollte. AUS DEN MISSIONEN P. Luis Gutheinz als Herausgeber Unser Paulinerfreund Univ.-Prof. Dr. P. Luis Gutheinz hat zusammen mit 6 anderen Personen die Fu Jen Theological Publications Association gegründet. Zielsetzung dieser Institution ist, der „Ortskirche Chinas (wohl hauptsächlich Rotchinas) Arbeitsin-strumente für das theologische Studium und für den Glaubensunterricht an die Hand zu geben, um die Inkulturation des Glaubens und der Theologie zu stützen, sodass das Christentum allmählich ein neues, chinesischeres Gesicht bekomme.“ In der Zwischenzeit konnte Luis Gutheinz 6 bedeutende Werke in chinesischer Sprache und chinesischer Schrift herausgeben, nämlich eine Übersetzung des Standardwerkes „Das Gesetz Christi“ von Bernhard Häring, ein Wörterbuch biblischer Theologie, eine chinesische Übersetzung der „Synope der drei ersten Evangelien“, das englisch-chinesische Wörterbuch der dogmatischen Theologie und schließlich das große 12 theologische Wörterbuch bestehend aus 712 Artikeln, von 26 chinesischen Theologen verfasst. Schließlich wird demnächst ein chinesisch-christlichtheologisches Lexikon betreffend Termini und wichtige Persönlichkeiten herauskommen. Diese Aktivitäten unseres Paulinerfreundes in Taiwan können in ihrer kirchengeschichtlichen Bedeutung für den riesigen chinesischen Kulturraum nicht hoch genug eingeschätzt werden. Unserem Freund Luis gilt unsere Hochachtung. Pauliner f rum P. Andrä Falkner, 40 Jahre Priester Es war ein richtiges Dorffest. Alles war auf den Beinen, ganz Umhausen und besonders Niederthai, die engere Heimat von P. Andrä: die Formationen, die Kinder und Erwachsenen, die Behördenvertreter und Politiker und natürlich auch Pauliner. Und der Herrgott hat das schönste Wetter dazugegeben, das man sich denken kann. Aus tiefstem Blau schauten die schneebedeckten Dr. Haid, Dr. Kundratitz, Dr. Arnold, P. Falkner Berge auf das emsige Treiben der Festgäste. P. Falkner, MJ 1953, Jesuit, Sohn eines vorgetragen und aufgezeigt, wie viel in Schmieds und mit der Statur eines seinem Leben nicht so sehr von ihm, Schmieds und kernig wie ein Schmied, sondern andern- (höheren-)Orts und hatte im Kreise von Priesterfreunden „richtig“ entschieden wurde. Vieles eine Messe im Freien neben der klei- war in seinem Leben ungewöhnlich. nen Kirche zelebriert, die die vielen So z.B., dass er auf die erste KommuGäste ohnedies nicht hätte fassen kön- nion vom Kooperator beim Spazierennen. Am Ende seiner Predigt meinte gehen entlang dem Bach vorbereitet er selbstkritisch: „Die Predigt ist wohl wurde, dass ihm die Beichte auf einer ein bisschen lang geworden und ich Bank neben dem Weg sitzend abgehoffe, dass niemand davon Schaden nommen wurde, dass er zugleich als gelitten hat.“ Im Gegenteil: Mit seiner „Handlanger und Bauleiter“ für die nüchternen und langsamen Sprache Volksschule tätig war usw. Großzügig hatte er die einzelnen Stationen sei- sein Vater gegen Ende der Paulinnes Lebens bilderreich und spannend erzeit: „Priester werden musst du nicht, aber was immer du tust, das tue recht!“ Und die Erzieher im Paulinum – so deutete er – „brachten uns sehr viel Wertschätzung entgegen. Sie hielten uns für eine wichtige Auslese für Land und Diözese.“ Im Übrigen ist aus seiner Ansprache zu wenig herausgekommen, welch große Bedeutung diesem Priester im deutschen Sprachraum zukommt: Er bildet nämlich seit Foto: Ladurner vielen Jahren Exerzitienleiter aus und betreut im Rahmen dieser Tätigkeit immer wieder auch evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen. Hier findet gelebte Ökumene statt. Und als gelernter Jesuit wollte er keine Geschenke zum Fest, sondern nur Spenden für seinen „ebenfalls Jesuiten P. Gutheinz“ und dessen Leprastation in Rotchina. Mit Musik, Gesprächen, Speise und Trank endete ein schönes und für Tirol auch heute noch typisches Priesterjubiläum. Goldenes Maturajubiläum MJ 1955 Wir, ziemlich alte „Zöglinge“, noch aus der Brennsuppen-Ära eines vergangenen Paulinums, Kaltwasser-gestählte, Groß-Schlafsaal-Schläfer und Früh-Messe-begnadete, Exerzitiengeformte, treue Repräsentanten des geistlichen Nachwuchs-Hortes trafen uns am Freitag, den 17.Juni 2005 und feierten als Maturanten des Jahres 1955 den 50-iger. Wir waren damals 16 Studiosi, 8 davon sind Priester geworden (Bischof Rusch war hoch entzückt, denn wann gab es so was schon mal), der Rest „Apostaten“, wie Ärzte, Juristen etc. feierten ist zu viel gesagt; zunächst speisten wir zu Mittag Mittagessen im Mitterhart 13 Foto: Jarosch Pauliner f rum im Schloss Mitterhart in Schwaz und dann besuchten wir anschließend das aus unserer Sicht Rest-Paulinum. „Abbruch und Aufbruch“ hörten wir oldies über das gesagt, was sich uns da bot: Verlotterte, aber im Kern erhaltene Kirche mit ihren vertrauten Rieder-Fenstern, Restkeller mit Schuhputzkasten-Relikten, und, wo wir einst zwischen Obstgarten, Schwimmbad und Maisfeldern, getrennt von einer Kastanienallee Fuß-, Hand-, Faust-, Schlag etc. -Ball gespielt hatten, nun eine Sportstätte mit Tartanbahn, ein Kunstrasensportplatz – kurzum die neue Zeit. In frischen Räumen, Wänden, Farben, Sälen, unvergleichlich Neues sich ankündigend für eine selbständige, rationale, offene, global denkende, gesunde, teamfähige, politaufgeklärtere, heterosexuelle, frauenfreundliche, ernste, wohlhabende, mit einem Wort „moderne“ neue Jugend. Wir, gewissermaßen fast Scheintote, bald schon gen Himmel, Fegefeuer oder gar zur Hölle fahrende (was letzteres der barmherzige Gott verhindern möge) verwundert der Zeiten Lauf Betrachtende freuten uns ob so viel Zukunft und fragten uns untereinander, was da allemal wohl das Wesentliche ist und bleibt an unserer am Universum gemessenen Nichtigkeit und Wichtigkeit in Zeit und Ewigkeit. „Und neues Leben blüht aus den Ruinen“. Wir beginnen uns unvermittelt alter „Deutschstunden“ zu erinnern, zitieren dies und jenes, fragen uns nach Cölibat auf der geistlichen Seite, nach höherer Integration der Frau in der Kirche, schielen auf „viri probati“, auf Kirchensteuer, Caritas, Nächstenliebe, Reformation, Gegenreformation, Kreuzzüge, Tsunamis und Hurrikans – es wird zu viel, wir wollen ja noch einen Kaffee trinken bei unserem Mitschüler Waldhart, einst „Externer“, nicht im Paulinum wohnender Schwazer – ja, das war damals was Eigenes. Was dachten wohl die wenigen anzutreffenden Schüler? Wir erinnerten uns: Als wir in der sogenannten Oberstufe einmal die Ehre hatten, eine Matura-Jubiläumsfeier so beiläufig zu beobachten, war uns allen klar, dass dies wohl schon recht altmodische Burschen in jeder Hinsicht waren, die da von den alten Zeiten schwärmten. Und nun wir, die Pauliner Maturanten aus 1955: Priester (Bodner, Großgasteiger, Kuen, Lanbach ; Manser; Plangger, Riml, Tschol,) und „Laien“ (Brugger, Erler J., Erler A., Jarosch, Knitel, Sailer, Waldhart, Wammes) sowie zwei liebe Mitschüler aus unteren Klassen. Alle, außer zwei Priestern (Großgasteiger, Manser), waren anwesend, weitere zwei Priester (Riml, Tschol) sind schon tot (Unfall und Erkrankung). Es war eine freundlich gestimmte, fröhliche Gruppe. Keine Ehreneinladungen, nur einfache, bescheidene Vergangenheits-Betrachter mit viel Hoffnung und Vorstellungen für die Zukunft. Das tat gut und was wunders, wenn so nebenbei Rilke zitiert wurde „Rose, oh reiner Widerspruch, Lust, Niemandes Schlaf zu sein unter so viel Lidern“. Wir hatten neben Latein, Griechisch und Englisch doch gut aufgepasst in der „Deutschstunde“. Personalia Glückwünsche Zur Sponsion Clemens Neuner – MAS (Master of Advanced Studies) Cornelia Bader – Mag.phil. Stephan Mayr – Mag.rer.soc.oec. Wir gratulieren Dr. Bernhard Holas zur Ernennung zum Abteilungsleiter der Bezirksund Gemeindeverwaltung der Stadt Innsbruck (Mj.1976) Hofrat Dipl.-Ing. Alban Brugger zur Verleihung der päpstlichen Auszeichnung „Bene merenti“ (für Persönlichkeiten, die sich in Pfarre und Dekanat auf vielfältige Weise engagieren)- Mj. 1955 Mag. Klaus Geisler-Moroder, Prof. am Wiku RG der Ursulinen in Innsbruck, zur Verleihung des Berufstitels „Oberstudienrat“ (Mj. 1973) Mag. Karl Heinz Putzer, Grossbetriebsprüfer und Gruppenleiter-Stellvertreter beim FA Ibk., zur Ernennung zum Hofrat (Mj.1974) HS-Lehrer Dietmar Walch zur Verleihung des Diplomgrades „Dipl.Päd.“(Mj.1974) Caritasseelsorger Mag. Elmar Simma, Begründer der Hospizbewegung, zur Verleihung des Dr.Toni-Russ-Preises (die Begleitung kranker und sterbender Menschen ist für Pfarrer Elmar Simma zur Berufung und Herausforderung geworden) – Mj. 1958 HS-Lehrer Schulrat Walter Zwicknagl zur Verleihung des Papst SilvesterOrdens (Mj. 1966) Verbandsseelsorger Msgr. OStR Prof. Dr. Josef Wolsegger zur Verleihung des ÖCV-Ehrenringes (Mj.1962, Religionslehrer 1973- 1981) Direktor Dr. Bernhard Schretter zur Verleihung des Verdienstkreuzes des Landes Tirol (Mj.1968, Prof.f. D und H seit 1976, seit 1981 Administrator, seit 1996 Direktor) 14 VS-Direktor i.R. OSR Erwin Bartl zur Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol (Mj.1962) Berufsschullehrer Peter Haslwanter zur Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol (Mj.1973) HS- Direktor i.R. Karl Klocker zur Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol (Mj.1960) HS-Lehrer Manfred Lackner zur Verleihung der Verdienstmedaille des Landes Tirol (Mj.1965) Geburtstage 92.Geburtstag Em.o.Univ.-Prof. Dr. Hermann Wiesflecker (Mj. 1932) 85.Geburtstag Pfarrer von Leisach Cons. Johann Moser (im Paulinum 1933-1938) 80.Geburtstag Kaufmann Helmuth Paolazzi (im Paulinum 1941-1943) Pauliner 75.Geburtstag Missionar i.R. Hans Küng (Mj.1950) Direktor i.R.Hofrat OStR Mag.Dr. Walter Mair (Mj.1950, Prof.für D und L 1955-84) Em.Univ.-Prof. Dr. Erich Thummer (Mj.1950) Berufsschullehrer i.R. Otto Wex (Mj.1950) Pater Manfred M. Marent OFMCap, Missionar auf Madagascar (i.P. 1945-1947) 70.Geburtstag Bäckermeister Franz Wessiack (i.P. 1946-1950) Bewährungshelfer Josef Pfleger (Mj.1954) Hofrat Dipl.-Ing. Bernhard Riccabona (Mj.1954) Hofrat Dipl.-Ing. Alban Brugger (Mj.1955) Em.Univ.-Prof. Dr. Luis Erler (Mj.1955) Pfarrer i.R. Cons. Bernhard Manser (Mj.1955) 65.Geburtstag Prof. Dr. Wolfgang Rainer (Mj.1958) Internist Dir.v.Hochrum MR Dr.Richard Constantini (Mj.1959) Notar Dr. Hermann Hager (Mj. 1959) Psychotherapeut Lehrer i.R. Dr. Heinrich Plattner (Mj.1959) HS-Direktor i.R. Karl Klocker (Mj.1960) HS-Lehrer i.R. Franz Lackner (Mj.1960) Frauenarzt Dr. Karl Matt (Mj.1960) Oberamtsrat Günther Kandler (Mj.1961) Dr. Jörg Riedl, Oberarzt i.R. (Mj.1961) Oberamtsrat Thomas Schrott (Mj.1961) 60.Geburtstag Prof.Mag. Walter Blocher (Mj.1963) Sprengelarzt von Volders Dr. Klaus Laimer (Mj.1964) Graphiker Norbert Pfleger (Mj.1964) HS-Lehrer Andreas Rauchegger (Mj.1964) LSI Hofrat Dr. Anton Zimmermann (Mj.1964) HS-Lehrer Manfred Lackner (Mj. 1964) Pauliner Priester wechseln ihre Pfarre: Dr. Otto Walch, bisher Pfarrer in Tux und Finkenberg, übernimmt jetzt den Seelsorgsraum Mittleres Lechtal (Elbigenalp, Häselgehr, Bach, Gramais,Stockach). Mag.Robert Prantner, Pfarrkurator von Karres, beendet seine Tätigkeit (Mj.1960) Cons. Franz Lanbach (Mj.1955), der bisherige Pfarrer von Inzing übernimmt die Seelsorge von LeiblfingPettnau Pfarrer Mag. Andreas Tausch, bisher im Mittleren Lechtal, kommt nach Inzing. Er ist zugleich Geistlicher Assistent von Caritas und Cursillo.(Mj. 1977) Propst Dr. Florian Huber wurde zum Erstdekan gewählt.(Regens und Religionslehrer des Paulinums 1987 – 1993) Dr. Ernst Jäger, bisher Generalvikar, wird Bischofsvikar für pastorale Bildung und für das Seelsorgeamt; er wird vor allem in Grinzens seelsorglich aushelfen (Religionslehrer des Paulinums 1970-1973) Msgr. OStR Prof.i.R. Franz Girardelli, bisher Aushilfspriester in Grinzens, tritt in den Ruhestand; er wohnt nun in der Pfarre Innsbruck-Mariahilf (Präfekt des Paulinums 1955 – 1959) Altdekan Cons. Karl Plangger, bisher Regens des Priesterseminars, bleibt Bischofsvikar für Visitationen, wird dazu noch Pfarrmoderator von Mühlau (Mj.1955) Pfarrer von Dölsach Cons. Alban Ortner wird Dekan-Stellvertreter, vorerst für 1 Jahr (Mj. 1953) Dekan und Pfarrer von Matrei a.Br. Cons.Augustin Ortner wird als Pfarrmoderator von Gries a.Br., Obernberg und Vinaders bestellt (Mj.1968) Mag. Albert Pichler wird Pfarrkurator von Jenbach (Mj. 1970) In piam memoriam Frau Maria Larcher, Mutter von Dir.i.R. Hofrat Dr. Otto und Dipl.-Ing. Josef Larcher, 5.6.2005 15 f rum Em.o.Univ.-Prof. Dr. Otto Ladstätter, Vater von Dr. Markus und Mag. Florian Ladstätter, 20.6.2005, Matura 1953 Msgr. Dekan i.R. Martin Fink, Pfarrer von Fraxern (Vlbg.), 22.7.2005, Matura 1948 Frau Rosa Lässer, Frau von Hofrat Dr. Adolf Lässer, 25.7.2005 VS-Direktor i.R. OSR Alois Kerber, 8.9.2005, Matura 1951 Veterinärmediziner Dr. Josef Vinatzer, Vater von Mag. Josef Vinatzer, 17.9.2005, Matura 1957 Johann Otter, ÖBB-Pensionist, förderndes Mitglied seit 1983 Priester und Religionsprofessor i.R. Mag. Herbert Bachlechner, 9.10.2005 (im Paulinum 1948- 1953) Prof. Mag. Alois Schimpfössl, 11.10.2005, Matura 1964 Generalvikar i.R.Prälat Dr. Josef Hammerl, 15.10.2005, Matura 1935 BSI i.R. Reg.Rat Hans Andreatta, Ehrenzeichenträger der Stadt Schwaz, Vater von Mag.Dr. Stefan Andreatta, 4.11.2005, Matura 1949 Leserbriefe P. Manfred Marent bedankt sich bei Fritz Thöni für die Glückwünsche zu seinem Priesterjubiläum und schreibt weiter: „Ich bin wieder im Amt und es geht mir recht gut (er war krank). Bald werde ich daran denken, eine Bitte einzureichen, um den Dr. Reinhold Stecher-Preis zu erhalten. Da ich aber fixe Daten schicken will, möchte ich mich noch gut darauf vorbereiten. Dr. Paul Ladurner hat mir den „Floh ins Ohr gesetzt“. Hofrat Dr. Oskar Wötzer entschuldigt sich für sein Fernbleiben vom Paulinertag und bedankt sich für das „wieder, wie immer sehr informative und sehr gelungene Layout im Pauliner Forum“. Er schreibt weiter: „Dir, dem nimmermüden und kreativen Vereinsobmann, unserem braven und fleißigen Schriftführer Fitz, sowie allen Vorstandsmitgliedern auf diesem Weg großen Dank und Bitte für ihre Arbeit in der Vergangenheit und in der Zukunft.“ DI Dr. Kurt Walter Danzl (Feldkirch) bedankt sich bei Fritz Thöni ebenfalls für seine Glückwünsche und schreibt weiter „in diesem Sinne gewähren Sie mir ein persönliches Anliegen: „Grüßen Sie mir meine Heimat wie den Verein der Altpauliner.“ Pauliner f rum Pauliner in weiter Ferne Wie vielfältig das Paulinerspektrum sich darstellt, ergibt sich aus dem nachstehenden Situationsbericht unseres Paulinerfreundes Christian Kapfensteiner (MJ 1992): „Verehrte AltpaulinerInnen! Eine Dekade ist es her, dass Paul zum ersten Mal an mich herangetreten ist, damals mit der Bitte, einige Zeilen über mein Jahr in Lagos / Nigeria zu schreiben. Viel hat sich getan bei mir in der Zwischenzeit: Studien abgeschlossen, „Zivildienst“ in Bolivien, eine paar Mal alle Kontinente bereist und die eine oder andere Erfahrung gemacht. Immer fester ist über diese Jahre mein Entschluss geworden, im südlichen Afrika leben und in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten zu wollen. Anfang 2004 hatte ich dann endlich Glück und eine Zusage für Mosambik bekommen. Seit März letzten Jahres lebe ich nun in Maputo, der Hauptstadt des Landes, das im UNDP Human Development Index 2004 auf Rang 171 von 177 Ländern ist. Ich arbeite hier als Entwicklungshelfer bzw. als „Langzeitexperte“ wie man heutzutage sagt, bei Radio Mocambique, der öffentlich-rechtlichen Radioanstalt des Landes. Mein Arbeitgeber ist das Österreichische Nord-Süd-Institut für Entwicklungszusammenarbeit (ÖNSI) mit Sitz in Wien. Mein Hauptaufgabengebiet liegt in der korrekten Implementierung des RADICE-Projektes, dessen Euro 624.560,-- Budget zu 80% von der EU-Kommission über die European Initiative for Democracy and Human Rights bestritten wird. Das Akronym steht für RADio mocambique Integrated Civic Education. Die civic education bezieht sich auf politische Bewusstseinsbildung im Zusammenhang mit Lokal-, Parlaments- und Präsidialwahlen. Wenn auch nur gut 50% der mosambikan. Haushalte ein Radiogerät besitzen, ist Radio Mocambique doch die einzige ernstzunehmende Informationsquelle, die das ganze Land erreicht. Möglich machen dies neue, stärkere Sender und Programme in allen verwendeten (Haupt-)Sprachen. Mangelnde oder sporadisch bis nicht vorhandene Stromversorgung und knapp 54% Analphabetenrate (Frauen: 68%, Männer 36,7%), schlechteste Transportinfrastruktur und Armut (statistisch gesehen, liegen die durchschnittlichen Haushaltsausgaben bei täglich Euro 2,--) machen aus Zeitung und Fernsehen – v.a. außerhalb der wenigen Städte – absolute Luxusgüter. Die Mittel aus dem Projekt dienen vor allem dazu, ausgewählte Radio Mocambique JournalistInnen ausund weiterzubilden. Es wurden aber auch Aufnahmegeräte, Computer und Motorräder für alle 10 Landesstudios angeschafft und es werden regelmäßige Ausfahrten in ländliche Gebiete dank Projektmittel möglich gemacht. Output sind wöchentliche Radioprogramme und Live-Sendungen, die in den einzelnen Provinzen und über Antena Nacional landesweit ausgestrahlt werden. Mein Job liegt darin einerseits logistische Unterstützung zu leisten und vor allem darin sicherzustellen, dass alle Gelder widmungsgemäß verwendet und regelkonform abgerechnet werden. Mein Vertrag läuft bis Anfang 2006 und noch ist nicht abzusehen, wo und was meine nächste Station sein wird. Sollte ein Leser einen Kontakt haben oder gar von einem offenen Posten wissen, wäre ich über eine kurze Info sehr dankbar (kapfensteiner@gmx.net). Mit einigen interessanten links zum Abschluss schicke ich euch, liebe PaulinerInnen, meine besten Grüße aus Maputo, euer Christian Kapfensteiner“ http://www.nordsued.at http://www.maputo.co.mz/ http://www.teledata.mz/radiomocam bique/ Dr. Reinhold Stecher-Stiftung Stiftungspreis 2005: Das Kuratorium hat den Stiftungspreis zweigeteilt zugesprochen: 1. dem Pauliner Diakon Eckhart Hörhager (MJ 1965) für seine Aktion „TÖFFSeelsorge“ in Höhe von Euro 4.200,--. Eckhart Hörhager, verheiratet, Vater zweier eigener und dreier Pflegekinder, arbeitet in der Schweizer Gemeinde St. Gallenkappel (Pfarrei Eschenbach) als Pastoralassistent. Ein besonderes Gewicht legt er auf die „TÖFF-Seelsorge“. Es handelt sich hier um eine Motorrad-Seelsorge der besonderen Art. Er lädt nämlich die Jugendlichen in seiner Pfarrei und auch aus den Nachbarbereichen immer wieder ein, zusammen mit ihm eine Motorradfahrt in eine hochgelegene Wallfahrtskirche zu unternehmen. Dort wird ein gemeinsamer „sing and pray-Gottesdienst“ gestaltet und anschließend werden alle Teilnehmer verköstigt. Die jugendlichen Teilnehmer sind begeistert. Diese Aktion, die von der Bischofkonferenz zwar approbiert, finanziell aber nicht unterstützt wird 16 (weshalb der Preis gerade rechtzeitig kommt), scheint sich überaus zu bewähren und auszudehnen. 2. Mag. Thomas Mayr für seine „Romfahrt“: Thomas – seinerzeit Präfekt am Paulinum und Vereinsmitglied – organisiert in seiner Eigenschaft als Religionslehrer eine Romfahrt, wozu der Stiftungspreis in Höhe von t 2.300,- ganz gut gebraucht werden kann. Folgeberichte 1. Abschlussbericht von P. Tschol: Im letzten Forum haben wir die Abrechnung von P. Tschol angekündigt. Sie ist nunmehr gekommen, begleitet Pauliner „So kann ich dir nun mit Freude mitteilen, dass unser Projekt abgeschlossen ist. Wir haben in unserem Besiedlungsprojekt zwei artesianische Brunnen mit 130 m Tiefe gebaut. Vorläufig ist nur ein Brunnen in Betrieb, der überreich kristallklares Wasser liefert. Wir konnten auf der Anhöhe einen Wasserturm für 32.000 Liter Wasser bauen, der für ganz Altamira beispielhaft ist. Für einen Brunnenwart mit Familie haben wir ein gediegenes Haus gebaut. Angesichts dieses Fortschritts hat uns die Gemeindeverwaltung eine Stromleitung bis dorthin verlegt. Vom Wasserturm aus bauten wir eine Haupt-Wasserleitung durch die Siedlung mit fachgerechten Abzweigungen für die Häuser. Für die kurze Leitung in die eigene Bauparzelle mussten die Leute selbst aufkommen – das hat gut funktioniert. Die Leute sind überglücklich, vor dem Haus einen Wasserhahn zu haben. Mit der Zeit wird das dann perfektioniert. Wichtig ist Wasser. Ohne Wasser geht’s nicht. Auf der hinteren Seite der Anhöhe hat bisher wegen Wassermangels die Bautätigkeit kaum begonnen. Nun kommt mit dem Wasser ein neuer Schwung in die Siedlung.“ 2. Bericht vom „Brunnen“: Im Stiftungsjahr 2004 wurde einer der Preise (neben dem Preis für P. Tschol) der Initiative „Brunnen“ des Pauliners Mag. Gebhard Ringler (MJ 1970) zugesprochen. Dieser „Brunnen“ arbeitet im DEZEinkaufszentrum, und zwar an 3 Orten. Er hat sich so bewährt, dass er zusätzlich zum Preis der Dr. Reinhold Stecher-Stiftung auch noch den Zukunftspreis der Evangelischen Kirche Tirol-Salzburg und den Diakoniepreis der Evangelischen Kirche Österreichs erhalten hat. Aus Anlass der „ersten Bilanz“ dankt Mag. Ringler nochmals für die Verleihung des Preises und gibt – gestützt auf die bisherigen Erfahrungen – einen optimistischen –Ausblick für seine Aktion. Fotos: P. Tschol von einem kurzen Schlussbericht, den wir hiemit vorlegen: f rum 17 Pauliner f rum In piam memoriam Hofrat Dr. Anton Heiland Sein Klassenkollege, der Notar iR. Dr. Stefan Lami (MJ 1938), stellt uns freundlicherweise folgenden Nachruf zur Verfügung: Am 24. April d. J. ist unser Altpauliner, mein ehemaliger Mitschüler Hofrat Dr. Anton Heiland, nach einem Schlaganfall im 88. Lebensjahr an Herzversagen und Lungenembolie zu Hause verstorben. Nach Besuch der Volksschule St. Nikolaus in Innsbruck absolvierte Dr. Heiland, wie ich, 1930 bis 1939 das humanistische Gymnasium Paulinum in Schwaz und maturierte dort auch erfolgreich 1938 kurz nach dem Umsturz und Besetzung durch deutsche Truppen. Nach der Matura studierte er einige Semester Medizin, wurde dann bei Kriegsbeginn 1939 zuerst zum Reichsarbeitsdienst und anschließend zur deutschen Wehrmacht einberufen und war bei Kriegsende Oberleutnant bei der Luftnachricht. Nach Kriegsende versuchte er es zuerst als Textilkaufmann in Niederstetten, wo er während seines Arbeitsdienstes seine Frau Lore Seybold kennengelenrt hatte. Die Hochzeit war allerdings erst 1948. Zwei Kinder stammten aus dieser Ehe, Doris und Hans Peter. Dr. Heiland kehrte aber dann mit seiner Familie in seine Heimatstadt Innsbruck zurück und trat bei der Postdirektion in Innsbruck ein. Dort wurde er erfolgreicher und energischer Chef der Personalabteilung, der sich stets bedingungslos für seine Mitarbeiter einsetzte (bei der Zentrale in Wien war er deshalb der „Rebell von Tirol“). Neben Beruf und Familie begann er mit dem Jusstudium, das er mit der Promotion 1958 abschloss. Nach Erreichung des Pensionsalters trat er als Hofrat in den Ruhestand. Wenn ich an den Toni denke, sehe ich vor mir immer den stets gut gelaunten, optimistischen und immer hilfsbereiten Mitschüler, der mit allen gut auskam und den alle mochten. Zudem war er ein guter Sportler, war im Faustball, Völkerball, Schlagball und besonders auch im Handball in der Kampfmannschaft, wo er unser schusskräftigster Stürmer war und im letzten Schuljahr bei der internen Meisterschaft mit seinen 2 Toren in der Nachspielzeit (6 zu 6 stand es nach der regulären Spielzeit) den Meistertitel für unseren Kurs entschied. Hervorzuheben ist wohl auch seine tiefe Religiosität und seine Prinzipientreue, da war er konsequent bis zur Sturheit. Seiner Familie galt seine besondere Liebe und Fürsorge. Autofahren war seine Leidenschaft, an Politik und Geschichte war er besonders interessiert. Nun hat der Toni also seine ewige Ruhe gefunden und wir, ich glaube, ich kann dies auch für seine verbleibenden Mitschüler sagen, werden ihm stets ein gutes Andenken bewahren. Univ.-Prof. Dr. Otto Ladstätter (Mj 1953) Wieder ist ein ganz wertvoller, intelligenter und tüchtiger Paulinerfreund aus dieser Welt geschieden. Otto – aus Ischgl im Paznauntal stammend – hat alle 8 Klassen im Paulinum besucht und diese Schule mit Auszeichnung abgeschlossen. 1968 wurde er Universitätsprofessor für Sprachen, besonders für die chinesische. Er unterrichtete in Bonn, Heidelberg und Tübingen. 1973 wurde er zum Vorstand der Lehrkanzel für Chinesisch nach Wien berufen, wo er bis 2001 mit viel Erfolg und internationaler Anerkennung tätig war. Seine Hörer/innen rekrutierten sich aus allen Teilen der Welt. Er schrieb Bücher über China und Japan in 16 Sprachen, darunter Russisch. Er hielt Vorträge in aller Welt. 49 Mal unternahm er Studienreisen nach China. Europäische Spitzenpolitiker baten ihn zu Gesprächen über China, weil Otto Ladstätter durch seinen Welt- und Weitblick der Entwicklung in Europa 40 Jahre voraus war. An seinem Begräbnis hat eine Reihe von Klassenkollegen teilgenommen, nämlich LA Dr. Heinrich Juen, HR Dr. Otto Larcher, P. Dr. Andreas Falkner, HR Dr. Walter Haid, Dipl.-Ing. Josef Witwer, 18 Oberst iR Erich Wolf, Univ.-Prof. Dr. Kurt Ginther, Dipl.-Ing. Josef Thoma, HR Dipl.-Ing. Wolfgang Pfefferkorn und Rektor Univ.-Prof. Dr. Winfried Platzgummer. Sein Klassenkollege Dr. Heinrich Juen bemerkt: „Wir sind stolz auf diesen großen Paulinerfreund und Patrioten. Wir werden stets in Ehren von und über ihn reden. Gerade auch deshalb, weil viele erst durch seinen Tod erfahren haben, wer Otto Ladstätter wirklich war.“ Otto hinterlässt seine aus Imst stammende Gattin Karin und 3 Kinder. Mag. Alois Schimpfössl (MJ 1964) Zum tragischen Tod stellt uns sein Klassenkollege Hans Längle aus Dornbirn folgenden Nachruf zur Verfügung: Alois war vom Herbst 1958 bis zur Matura im Juni 1964 in unserer Klasse. Durch seine stille Art war er ein wertvolles Mitglied in unserer feinen Klassengemeinschaft. Wenn du eine klare Auskunft von ihm wolltest, hast du die Frage sehr gut überlegt formulieren müssen. Er hat sich nie nach vorne gedrängt. Verlässlichkeit und zähes Arbeiten auf ein vorgefasstes Ziel hin waren seine primären Eigenschaften. Seine schelmenhafte Ader hat er bei einem nächtlichen Schweine-Stehlen bewiesen. Luis, du hast so gut in unsere Klasse gepasst! Umso trauriger sind wir über sein überraschendes und viel zu frühes Ableben. Der Verstorbene hat nach der Matura in Innsbruck Deutsch und Geschichte studiert und danach in Dornbirn und Feldkirch unterrichtet. Seiner Ehe mit Frau Dr. Maria geb. Nemec entstammen der Sohn Roland und die Tochter Elisabeth. Er war ein beliebter Lehrer wie der Direktor und zwei ehemalige Schülerinnen beim Abschiedsgottesdienst eindrucksvoll berichteten. Der Bürgermeister von Rankweil dankte ihm für seine erfolgreiche Tätigkeit als Gemeinderat im Sozialbereich. Sein Wissen und seine Freude über die Literatur durfte er einem Kreis Pauliner Gleichgesinnter weitergeben. Bergsteigen war seine Lebensfreude. Sein lang gehegter Wunsch, an einer Expedition in den Himalaya teilzunehmen, konnte er sich nicht mehr erfüllen. 500 Meter unter dem Gipfel des Anapurna IV (7525 m) musste er wegen der Höhenkrankheit umkehren. Nach 500 Meter Abstieg ist er am 11. Oktober gestorben und wurde von seinen Kameraden an Ort und Stelle beigesetzt. Beim überaus gut besuchten Abschiedgottesdienst in der Pfarrkirche St. Josef in Rankweil gab Altpauliner Elmar Simma (MJ 1958) in einer gehaltvollen Predigt den Angehörigen Mut und Zuversicht aus dem christlichen Glauben. Der starke Besuch bewies seine Beliebtheit in Rankweil und zeigte der Trauerfamilie die große Anteilnahme der Bevölkerung an der schmerzhaften Trennung von ihrem Gatten und Vater. Msgr. Martin Fink (MJ 1948) Hofrat Dr. Oskar Wötzer (MJ 1948) stellt uns für Martin Fink freundlicher- weise folgenden Nachruf zur Verfügung: Unser Paulinerfreund Martin war ein ausgesprochen priesterlicher Mensch. Bereits sein Primizbild trug den Satz „Herr, lass mich die Sprache sprechen, die alle verstehen: Die Sprache der Liebe“. Dabei war er ein humorvoller Mensch. Das Fröhlich-Spitzbübische strahlte immer aus seinen Augen. Nachdem sein Vater frühzeitig verstorben war, musste seine Mutter sich mit den drei Kindern mühsam durchs Leben schlagen. So konnte Martin erst mit 16 Jahren das Gymnasium, nämlich das Paulinum, besuchen. 1953 zum Priester geweiht, wurde er bald Landesjugendseelsorger und übernahm 1967 die Pfarre Klaus und in der Folge weitere Funktionen als Dekan, Firmspender und in verschiedenen diözesanen Gremien. Leider war die Zeit nach seiner Pensionierung im Jahre 2002 nur noch kurz bemessen. Am 22.07.2005 nahm ihn der Herr zu sich. Das ganze österliche Begräbnis war nochmals ein großer Dank seiner Freunde und seiner Gemeinden. f rum Prälat Dr. Josef Hammerl (MJ 1935) Der am 15.10.05 verstorbene Prälat Hammerl war Jahre lang, und zwar sowohl unter Bischof Rusch als auch unter Bischof Stecher, Generalvikar der Diözese Innsbruck. Ihn zu charakterisieren, da eignet sich am besten der im Kirchenblatt abgedruckte Text von Bischof Stecher: „Wir haben viele Klettersteige miteinander begangen. Damals bin ich am Seil vorausgegangen, jetzt haben wir gewechselt. Jetzt ist er in der Seilschaft voraus und hat die Führung übernommen. Und als Vorausgehender bereits droben am Grat, im Sonnenlicht. Sein ganzer Lebensstil hatte nichts Würdeund Stellungsbetontes. Er ist ein einfacher Tiroler Priester geblieben mit dem Profil einer gläubigen Schlichtheit, das so viele unserer Priester ausgezeichnet hat. Er hatte großen Sinn für die Weltkirche und einen guten Draht zu den Römischen Kongregationen, wovon ich auch profitieren konnte.“ Neue Pauliner Bücher Es gibt deren mehrere, aber diesmal von einem einzigen Autor, auf dessen vielfältige Publikationen uns der Vorarlberger Regionchef Hofrat Dr. Igo Mätzler aufmerksam gemacht hat. Es handelt sich um Mag. Elmar Simma (MJ 1958). Derzeit ist Pfarrer Elmar Simma der Caritas-Seelsorger in Vorarlberg und kümmert sich als solcher auch um die Hospizbewegung. Aus dieser Funktion heraus hat er sein neuestes Buch „Einfach da sein bis zuletzt“ geschrieben. Seiner Aktivität ist es zu verdanken, dass in Vorarlberg die Hospizbewegung schon in jedem dritten Sterbefall einbezogen wird. Für dieses Buch und für seinen Einsatz wurde ihm kürzlich der „Toni-Russ-Preis“ verliehen. Unser Paulinerfreund hat aber noch weitere Bücher geschrieben, nämlich: • „Ich will ich unter Menschen wohnen“, • „Hätte aber die Liebe nicht“, • „Für wen gehst du“, • „Wenn Gott uns heimführt“, • „Ich habe dich bei deinem Namen gerufen“. P. Manfred M. Marent (im Paulinum von 1945-1947) Wir haben über ihn schon mehrfach berichtet. Aus seiner über 30jährigen Erfahrung als Missionar in Madagaskar hat er sich nun auch noch als Ethnologe „geoutet“ und in seinem Buch „Ahnenbräuche der Tsimihety auf Madagaskar“ jenes Volk beschrieben, mit dem er vorwiegend lebt. Die erste Fassung dieses 19 Buches erschien in der einheimischen Sprache Malgasch. In der zweiten Fassung – eben in dem soeben in deutscher Sprache erschienenen Buch - bietet er eine unglaubliche Fülle an Fakten ethnischer Natur an. Die spannenden Darstellungen werden mit interessanten Fotos noch zusätzlich verlebendigt. Diese für uns Europäer völlig fremde und geheimnisvolle Kultur wird vom Autor spannend dargestellt. Zum Nachdenken Mit Geld können wir kaufen: Ein Bett, aber keinen Schlaf Bücher, aber keine Intelligenz Essen, aber keinen Appetit Schmuck, aber keine Schönheit Häuser, aber keine Gemeinschaft Medizin, aber keine Gesundheit Luxusartikel, aber keine Freude Allerlei, aber kein Glück sogar eine Kirche, aber niemals den Himmel. Aus Guatemala Österreichische Post AG Info.Mail Entgelt bezahlt