Paulinertag 2005

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Paulinertag 2005
Pauliner
FORUM
Nr. 43
Dezember 2005
Mitteilungen des Paulinervereins
PAULINERTAG
Ein schöner Tag!
Bitte vormerken!
6. Mai 2006
Einweihung des Paulinum-NEU!
Foto: Gert Schlegel
Pauliner
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EDITORIAL
INHALT
Paulinertag 2005 ........................................................... 3
Aus den Regionen .................................................10-11
Vermischte Nachrichten ............................................ 11
Paulinum da capo ....................................................... 12
Aus den Missionen ..................................................... 12
Jubiläen ..................................................................13-14
Personalia ..............................................................14-15
Leserbriefe ................................................................. 15
Pauliner in weiter Ferne ............................................ 16
Stiftungspreis 2005 ................................................16-17
in piam memoriam ................................................18-19
Neue Pauliner Bücher ............................................... 19
Zum Nachdenken ....................................................... 20
Es war tatsächlich ein schöner Tag:
Der Paulinertag 2005, so schön, wie es schon lange
nicht mehr der Fall war. Bereits das Titelblatt zeigt es:
Ein Festgottesdienst in der alten Paulinerkirche und
dann der eindrucksvolle Gang durch das „PaulinumNeu“. Wir berichten dann über den Stiftungspreis des
Jahres 2005 und schließen an mit Berichten aus den
Regionen. Vermischte Nachrichten verbinden sich
mit Paulinum da capo. Es folgen Jubiläumsberichte,
die immer informativen Personalia und ein Missionsberichte. Wegen der Begrenztheit des Platzes können
wir nur einen „Pauliner in weiter Ferne“ darstellen.
Hingegen müssen wir mehrerer verstorbener Pauliner gedenken und es gibt immer Gelegenheit „zum
Nachdenken“.
Wir wünschen allen PaulinerInnen
ein gesegnetes Weihnachtsfest und
ein gutes Jahr 2006!
Pauliner FORUM
IMPRESSUM
Medieninhaber und Herausgeber: Paulinerverein
Redaktion: Dr. Paul Ladurner, Franz-Kotter-Weg 3/5, 6020 Innsbruck
Druck: Steigerdruck, 6094 Axams, Tel. 05234 / 68 105
Die nicht ausdrücklich gekennzeichneten Beiträge stammen vom Obmann Ladurner
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Pauliner
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PAULINERTAG 2005
Heute ist ein schöner Tag
Diesen Satz – seinerzeit von Prof. Ferner in breitem Salzburger Dialekt gesprochen – hat der Obmann sozusagen
als große Überschrift über den Paulinertag 2005 gesetzt. Dieser Tag war
nicht nur meteorologisch ein schöner
Tag, sondern vor allem symptomatisch
für die Gesamtstimmung aller, die
am Paulinertag teilgenommen haben
und es waren deren nicht wenige. An
der von Bischof Reinhold gelesenen
Messe in der großen Kirche des Paulinums haben ca. 120 Altpauliner und
Paulinerinnen teilgenommen.
Es war eine Messe, „wie in alten Tagen“, mit einer tiefsinnigen Anspra-
che von Bischof Reinhold (gesondert
abgedruckt), mit Ministranten, mit
Volksgesang und Chor sowie musikalischer Begleitung und schließlich
mit sakramentalem Segen. Bei dieser
Gelegenheit sei gedankt den Religionslehrern und Musikprofessoren.
Der Direktor hatte vieles aufgeboten,
um den Altpaulinern möglichst viele
Informationen und Einsichten in das
Paulinum Neu zu gewähren. Die
Schüler hatten sich bereit erklärt, da
und dort helfend einzugreifen. Ein
ungewohnter und erfreulicher Anblick
für uns „Alten“, von Pauliner Studentinnen beim Mittagessen bedient zu
werden. Hier sei dem Ehepaar Oblasser (Hausmeisterehepaar) gesondert
gedankt, die das Catering zusammen
mit den Jungpaulinern reibungslos
über die Bühne gebracht haben.
Nicht genug Staunen konnten wir
darüber, wie modern und geradezu
raffiniert sich das Paulinum Neu präsentiert, wenn wir Alten vergleichen,
womit wir damals „auskommen“
mussten.
Es wird ein großes Fest werden, diese
Eröffnungsfeier am 6. Mai 2006 und
wir hoffen, dass ihr möglichst zahlreich daran teilnehmt.
Generalversammlung
alles getan hatte. Er wurde dabei von
weiteren Mitgliedern des Vorstandes
unterstützt:
Von den derzeit 1672 Pauliner/innen
sind 754 Mitglieder des Vereins. Hofrat Dr. Otto Larcher berichtete über
die nach wie vor segensreiche Aktion
„Bildung gegen Armut“, von Prof.
Ferner für die Eingeborenen in Bolivien gegründet und von Hofrat Dr.
Otto Larcher seither weitergeführt.
Dr. Juen als Wahlleiter
Foto: T. Kurz
Eineinhalb Stunden dauerte die Generalversammlung, die von ca. 70 Altpaulinern und -paulinerinnen besucht
war. Der Obmann legte dar, was sich
seit der letzten Generalversammlung
im Jahre 2001 im und um den Verein
Zur Sprache kamen die Regionalstruktur, die Maturajubiläen, die
Besonderheit des Pauliner Forums
als Freundschafts- und Informationsband für alle Pauliner, die Bedeutung des Internets für die Paulinergemeinschaft, die Leistungen
der Dr. Reinhold Stecher-Stiftung,
die 3 zwischenzeitlich erschienen
Ausgaben der Pauliner Texte, die
Verbindung zu den Vinzentinern,
die erfolgreiche Spendenaktion für
die palästinensisch-katholischen
Familien, zusätzliche, vom Vorstand
gestartete Veranstaltungen, die beiden Seniorentreffen vom Jahr 2002
und 2005, die Spenden für den Re3
ligionsunterricht und schließlich die
Mitarbeit des Vereinsvorstandes bei
der Gestaltung des Paulinums Neu
und vor allem die neue Kapelle und
die Spendenfreudigkeit der Pauliner
(insgesamt ca. Euro 24.000,--).
Nach der Entlastung des Kassiers
wurde der alte Vorstand enthoben
und der neue gewählt. Es folgten Satzungsänderungen, von denen als Wesentliches herausgehoben sei, dass die
bisherige Bezeichnung „Verein der
PaulinerInnen“ abgeändert wird in
schlicht und einfach „Paulinerverein“,
so, wie sich dieser Name ohnedies in
der Praxis durchgesetzt hat.
Sodann nahm die Generalversammlung den Antrag des Obmannes an,
dem seinerzeitigen Bischof und
nunmehrigen Erzbischof Dr. Alois
Kothgasser die Ehrenmitgliedschaft
des Vereins zuzuerkennen, und zwar
wegen seiner Verdienste um die Weiterführung des Paulinums.
Schließlich ergriff der Direktor das
Wort und schilderte die besondere
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Paulinertag 2005
Fotos: T. Kurz
Pauliner
Foto: I. Mätzler
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Pauliner
Situation, in der sich das Paulinum,
die Schulgemeinschaft und die Lehrerschaft befinden.
Auch der Punkt Redefreiheit wurde
ausgenützt und es schloss der Obmann mit folgenden Worten:
und Funksignale zum Mitfahren zu
animieren, aber rudern und Segel
setzen, dass müsst ihr alles selbst
besorgen!
Lasst euch nicht durch Irrlichter falscher Leuchttürme und durch flirrende Schallmaien anderer Schiffe vom
gemeinsamen Kurs abbringen!
Womit soll ich die Pauliner Gemeinschaft vergleichen:
Ich danke euch für euer treues Mitfahren.
Ich möchte zwei Bilder vorstellen:
Die Pauliner Gemeinschaft gleicht
nicht einem Panzerkreuzer, der
– schwer bewaffnet und mit Kanonen bestückt – selbstbewusst das
Meer der Gottlosigkeit durchpflügt
und dessen Matrosen – einheitlich
gekleidet – auf Pfiff reagieren.
Die Pauliner Gemeinschaft gleicht
vielmehr einer Vielzahl von kleinen,
bunten Boten, die trotz ihrer Vielfalt
in die gleiche Richtung streben und
hochmotiviert durch das Meer der
Unverbindlichkeit ziehen.
Und der Pauliner Vorstand ist nicht
etwa das stolze Flaggschiff, sondern
ein kleines Lotsenfahrzeug, das am
Bug immer wieder neu ein Lichtlein
anzündet und mit unzureichenden
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Dr. Ladurner
Foto: T. Kurz
Mitteln die vielen kleinen Boote dazu
einlädt, mitzukommen, weiterzumachen, zusammenzuhalten und auf
Kurs zu bleiben.
Wenn diese Fahrweise gelingt, dann
hat der Verein sein Ziel erreicht.
Und dass dies bisher ganz gut gelungen ist, das könnt ihr jeweils aus
den Pauliner Foren entnehmen, wo
ich versuche, durch kleine Licht-
Zurufe an den nach 21 Jahren Obmannschaft grau und kahlköpfig
gewordenen Kapitän sind nicht
verboten, die sich auf den Kurs und
die Fahrgeschwindigkeit beziehen.
Besser ist natürlich noch, selbst mit
in die Ruder zu greifen.
Und so wollen wir also gemeinsam
die Fahrt bis zur nächsten Generalversammlung in 3 Jahren fortsetzen und den bereits sprichwörtlich
gewordenen Paulinergeist immer
wieder auf unsere Segel setzen.
Mit großer Zustimmung wurde der
Schlusssatz applaudiert
Es war wirklich ein schöner Tag.
Ansprache zum Paulinertag
Altbischof Dr. Reinhold Stecher
Anlässlich des Paulinertages vom
08.10.05 hat Dr. Reinhold Stecher
im Zusammenhang mit der in der
großen Paulinerkirche zelebrierten
Bischofsmesse folgende Ansprache
gehalten:
Evangelium Mt 13: „Altes und Neues
aus dem Schatze hervorholen.“
Zum Paulinertag kommt Jung und
Alt zusammen, trifft sich das Vorgestern, das Gestern und das Morgen
im Heute. Darum hat das Bild vom
Finden entscheidender Werte (in
Schatz und Perle angedeutet) doch
eine berührende Aktualität. Es geht
immer wieder um das Hervorholen
von Altem und Neuem – das gilt für
unsere eigene Identität, es gilt für
Paulinum alt und neu, es ist entscheidend für eine zeitgemäße Kirche und
eine humane Gesellschaft. Für dieses
so wichtige Erfassen von wertvollem
Alten und lebenswichtigem Neuen hat
uns der Schöpfer wunderbare Gaben
geschenkt, die wir in seinem Sinn
gebrauchen sollten – und an die ich
erinnern möchte.
Für das Hervorholen des ALTEN haben wir das Gottesgeschenk der ERINNERUNG erhalten. Sie befähigt
uns, das Vergangene in die Gegenwart
zu holen. Der heilige Augustinus, der
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große Kenner des Menschenherzens,
hat im X. Buch seiner Bekenntnisse
der Erinnerung ein schönes literarisches Denkmal gesetzt:
„Da sind die Gefilde und weiten Paläste meines Gedächtnisses, wo sich
die Schätze unzähliger Vorstellungen
finden. Im großen Hof der Erinnerung sind mir Himmel, Erde und
Leben gegenwärtig. Da begegne ich
mir selbst und bilde mich wieder von
neuem. Diesem Schatz entnehme ich
bald diese, bald jene Vorstellung der
Dinge – und dann überlege ich, was
in der Zukunft getan und gehofft werden kann und sich begeben wird. Das
ist die große Macht der Erinnerung,
Pauliner
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übergewaltig, ein geheimnisvolles
Heiligtum, weit und grenzenlos ...“
Wenn wir Altpauliner zusammenkommen, spüren wir, wie die Erinnerung
die Türe zu ihren Räumen und Galerien ein wenig aufmacht. Die Vergangenheit steigt empor, die Schuljahre,
Menschen, Begegnungen, Ereignisse
– und wir spüren, wie Vergangenes
in unsere Prägung und unsere Existenz eingeflossen ist. Wir erfahren
uns als geschichtliche Wesen. Die
Erinnerung hat auch einen Sinn für
Wohnkultur und darum hängt sie in
ihren Ausstellungsräumen lieber die
schönen, positiven und ermutigenden
Bilder auf und beseitigt diskret die
belastenden, weil sie uns das Leben
erleichtern will. Aber hierin liegt auch
ihre Gefahr. Ihr Schwachpunkt ist die
Vergangenheitsverklärung, der uralte
Menschheitstraum von der guten,
alten Zeit – die es nie gegeben hat.
Das Zweite, das uns Gott zum pfleglichen Umgang mit der Vergangenheit
schenkt, ist die Fähigkeit zur TRADITION. Ich meine hier nicht ihre
vordergründige Seite, das Brauchtum,
das eingefahrene Geleise, das Festhalten zweitrangiger und drittrangiger
Dinge, die einfach liebgeworden sind
und sicher unserem Leben Rhythmus
und Halt geben. Den vollen Namen
„Tradition“ verdient das kluge Festhalten dessen, was man wirklich als
bewährt und gültig erlebt hat, die
gesicherte Erfahrung von tragendem
Wert und bleibender Wahrheit – und
das kostbare göttlich Beglaubigte,
das wir ins eigene Herz hineingeborgen haben. In diesem Begriff von
„Tradition“ erfahren wir Menschen
das Unwandelbare, streifen wir das
Ewige.
Diese echte Tradition zu pflegen, ist
gar keine leichte Aufgabe und ist niemals nur ein privates Unternehmen.
Dazu brauchen wir immer auch die
anderen, Helfende und Gleichgesinnte. Wir brauchen Gemeinschaften,
geistige und geistliche Verbundenheiten, wir brauchen Kirche. Je dynamischer nun die Veränderungen in
einer Epoche sind und wir haben, was
das betrifft, sicher den stürmischsten
Abschnitt der Menschheitsgeschichte durchzustehen, je pluralistischer
die Angebote der Tsunamiwoge der
überbordenden Information auf uns
zurollt, umso bedeutender wird die
Kunst, in echter Tradition das wirklich
Unwandelbare festzuhalten.
So wie die Erinnerung kann auch die
Tradition erkranken.
Die Krankheit, die die Tradition bedroht, ist der Starrkrampf. Wenn man
beim Tradieren zwischen Wesentlichem und Unwesentlichem, Göttlichem und Menschlichem, Kunst
und Krempel nicht unterscheidet,
dann kann man im Nebensächlichen
erstarren. Auch in der Kirche kann es
zu solchen Fehlhaltungen kommen.
Schon Jesus musste sich mit den alten
Schläuchen herumschlagen, die für
neuen Wein untauglich waren.
Auch für das Hervorholen des NEUEN hat uns der Schöpfer mit Gaben
ausgestattet. Die eine ist die FANTASIE. Mit der Fantasie beginnt der
Mensch den Weg ins Morgen. Mit ihr
bekommt der Geist Flügel. Ohne sie
kein Aufbruch, kein Start, kein Fortschritt, kein Gestalten des Lebens,
keine Weisheit, kein Witz. Albert
Einstein, der Mathematiker, hat einmal gesagt, Fantasie sei wichtiger als
Wissen. Freilich ist sie ein Wildpferd
und kein Manegenlipizzaner. Darum
kann sie auch entarten, ausbrechen
in Phantastik, Illusion, Utopie und
Realitätsverlust. Aber sie ist eine
wunderbare Urkraft – und in einer
modernen humanistisch-christlich
ausgerichteten Schule muss sie ihren
Lebensraum finden.
Und zur Fantasie gesellt uns der
Schöpfer noch eine Schwester, die
KREATIVITÄT. Und im Sinne des
„Neuen“, das der Herr im Evangelium
anspricht, meine ich die den Menschen dienende und gläubige Kreativität, das Aufblitzen des Geistes, den
schöpferischen Funken, den guten
Gedanken, die treffende Lösung. Die
Kreativität führt das Herz ins Weite,
macht das Leben lebenswerter und
verwandelt den Trott ins Abenteuer.
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Ich wünsche dem Paulinum diese
Kreativität. Sie kann in einer Klasse
aufblitzen, im Gestalten eines Projekts, im sprachlichen, musischen,
technischen, sozialen und religiösen
Bereich. Im Leben der Kirche hat
uns diese Kreativität Gestalten wie
Franziskus, Teilhard, Johannes XXIII
und Mutter Teresa geschenkt.
Aber wenn ich an die Altpauliner
denke, dann bin ich einfach dankbar, dass der Altpaulinerverein
ein wenig bewusst gemacht hat,
was an Kreativität aus diesen
Mauern in Kirche, Heimat und
Welt hinausgeblüht ist. Was geht
nicht alles auf Altpauliner zurück:
Die großartige Entfaltung der
Vinzenzgemeinschaft in Tirol, das
kirchengeschichtlich einmalige
Werk des P. Alois Gutheinz der
Übersetzung der katholischen
Theologie ins Chinesische, die
unglaubliche soziale Leistung eines P. Fritz Tschol in Brasilien, die
weiträumige Bildungsarbeit eines
P. Bruno Kuen im Kongo, in Südafrika und in Kamerun, die Initiative für junge Menschen, die an
Stottern leiden, künstlerische und
dichterische Entfaltungen, Schaffung von Gesprächsoasen mitten
im Einkaufszentrum, Großleistungen in der Pharmakologie, dem
Völkerrecht, in der Landesverwaltung, in den verschiedensten
Sozialbereichen und eine große
Zahl von Priestern und Laien, die
lebendige Gemeinden aufgebaut
haben. Wenn der Paulinerverein
nichts anderes getan hätte, als
diese Früchte der Kreativität bewusst zu machen, hätte er schon
Großes geleistet.
Altes und Neues aus dem Schatze hervorholen – ich glaube, dass das Wort
Jesu hier und heute, liebe Freunde,
eine ganz besondere Bedeutung hat.
Es kommt darauf an, dass wir das kostbare Alte in Erinnerung und Tradition
bewahren und dass das Gestalten des
Neuen mit Fantasie und dienend
gläubiger Kreativität gelingt, damit
uns der Schatz im Acker und die Perle
des Daseins erhalten bleiben.“
Pauliner
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Die neue Kapelle
Die Architekten Illmer und Tautschnigg mit Dr. Paul Ladurner (mitte)
Foto: Ladurner
Sie fand allgemeine Zustimmung
und Verständnis, lag doch ein erläuternder Text der Architekten
auf, woraus sich ergibt, dass diese
schlichte Kapelle von so vielen Gedanken durchwoben war, weshalb
wir diesen Text auch nachstehend
übernehmen:
Erzbischof Dr. Alois Kothgasser sagte
einmal über den modernen Sakralbau, es sei dessen Aufgabe, mit den
je neuen baulichen Mitteln einer Zeit
das doch stets selbe Geheimnis von
Christus und Kirche zum Ausdruck
zu bringen. Um seine Gedanken an
einem kleinen Beispiel vor Augen zu
führen, besuchen wir zunächst die
gotische Bonaventura-Kapelle im
Kreuzgang des Franziskanerklosters
zu Schwaz.
Treten wir in diese Kapelle ein, so
umfängt uns ein niedrig gewölbter
Raum. Dieser öffnet sich in einem
mächtigen Bogen auf die Altarstelle
hin, gibt aber den Blick in das Chorgewölbe nicht frei. Indem sich dessen
oberer Abschluss der Sichtbarkeit
entzieht, scheint es, als ginge der
Raum in eine unbegrenzte Offenheit
auf. Was die einfache Sprache des
Raumes sagen will, ist deutlich: Der
niedere Raum überschreitet sich
selbst in den höheren hinein und wird
in diesem grenzenlos. Und aus dem
höheren fällt eine einzige Sturzflut von
Licht herab auf die Stelle des Altares,
welcher ja Stelle der Begegnung von
Himmel und Erde sein möchte. Hier
ist Bewegung und Gegenbewegung
und an der Schnittstelle beider nichts
anderes mehr als das ergreifende, gotische Kreuz vis-á-vis des Betrachters.
Wir kehren von diesem Eindruck ins
Paulinum zurück und öffnen die Türe
der neuen Kapelle: Wie überraschend
weitet sich da der Raum ins Licht,
und wir ahnen zurecht, dass beide
Kapellen, so unterschiedlich sie ihrer
äußeren Erscheinung nach sein mö-
Die neue Kapelle
gen, doch aus dem selben Gedanken
hervor gestaltet sind.
Auch jetzt überschreitet sich der Kapellenraum ins Offene hinaus, geht er
zu auf das entgegengesetzte Kreuz.
Dieses ist im Unzugänglichen errichtet, über glatt spiegelnder Fläche des
Wassers. Als Ziel der Überschreitung
kehrt es die Bewegung um, die nun
im Schrittmaß der seitlichen Sichtschutzpaneele auf den Innenraum
zugeht und ihn durchmisst.
Dabei steigert sich die Farbintensität
der Paneele bis hin zum tiefen Blau
bei Tabernakel und Altar, wo die Bewegung kurz innehält, um erneut auf
das Kreuz zu hinaus zu gehen. Durch
die rhythmische Folge der Paneele ist
so eine fortwährende Bewegung von
Überschreitung und rückholender
Sammlung, von Ausgang und Einkehr
in Gang gebracht, deren Ebenmaß
dem ruhig gehenden Atem vergleichbar wird. Dieser Raum bedarf nicht
erst einer Aufschrift an der Tür, um
als „Raum der Stille“ erfahrbar zu
werden; die ihm eigene Bewegung
beruhigt zur Ruhe und führt so zu
sich inne werdender Stille.
Und sonst ist da nichts. Keine mystifizierende Geheimniskrämerei
und Verbergung. Im Gegenteil: Die
äußerste Nüchternheit und karge
Leere des Raumes lässt die Dinge
Foto:Walter Graf
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und Menschen in ihm einfach da sein.
Dabei ist solches Dasein – bedenkt
man es tiefer – an sich schon das erste
Geheimnis. Nüchtern auch das Licht.
Kein mytischer Überschwang der
Farben, sondern bloß das physische
Licht des Tages. Und nicht minder
nüchtern der Ausblick auf den jäh
ansteigenden Berghang mit seinen
wiegenden Wipfeln der Bäume. Alles
nur Natur und dennoch wunderbares
Werk des Schöpfers.
Und im Raum selbst die Menschen,
versammelt in die schweigende Ge-
genwart des Herrn. So einfach ist
das alles. Und die Kinder werden es
verstehen. Obwohl das Paulinum im
zweiten Obergeschoß eine riesige
Seminarkirche besitzt, war es die
Intention, mit der neuen Kapelle
einen intimen Gebetsraum zu schaffen, der auch für gemeinschaftliche
Gottesdienste im kleinen Kreis (Klassengröße) geeignet sein sollte. Den
gedanklichen Anstoß dazu gaben im
persönlichen Gespräch Dr. Paul Ladurner und Altbischof Dr. Reinhold
Stecher, denen hier an erster Stelle
herzlich gedankt sei. Ebenso danken
wir Direktor Dr. Bernhard Schretter,
der die Entstehung der Kapelle nicht
nur aufmerksam verfolgte, sondern
auch in jeder Hinsicht unterstützte.
Für die freundschaftliche Zusammenarbeit danken wir weiter Frau
Architektin DI Almuth Abt, Herrn
DI Gisbert Wieser für die Bauleitung
sowie Herrn Ing. Reinhard Jordan für
die Betreuung der Arbeiten vor Ort.
Abschließend gilt unser Dank allen
beteiligten Firmen für die tadellose
Ausführung der ihnen anvertrauten
Arbeiten.
Okt. 2005, Illmer & Tautschnig
Kassabericht
Aus diesem Bericht bringen wir – um
nicht mit vielen Zahlen zu langweilen
– nur einige markante Gesichtspunkte, nämlich die Leistungen, die der
Verein in den Jahren von 1983
bis 2005 erbracht hat, wobei diese
Leistungen aus der Schillingära in
Euro umgerechnet sind:
Euro
83.148,59
Für Heim und Schule
105.974,09
Spenden für die Mission
21.801,85
Spende für Nachbar in Not
Leistungen für die Paulinergemeinschaft
109.586,54
„Bildung gegen Armut“
Hofrat Dr. Larcher
Foto: T. Kurz
Beim Altpaulinertag am 8.10.2005
hatte ich die Gelegenheit, im Rahmen der Generalversammlung über
das Projekt „Bildung gegen Armut“
zu berichten. Dabei konnte ich Grüße
der Missionsprokuratorin Sr. Stefanie
Grud von den Halleiner Schwestern
und der Direktorin der Schule „San
Francisco“ in San Ignacio übermitteln: Beide bedanken sich herzlich für
die große Spendensumme von Euro
86.000--, die unsere Aktion für die
Schuljahre 1992 – 2004 erbracht hat:
Hunderte von armen Kindern konnten zumindest Lesen, Schreiben und
Rechnen lernen.
Im Schuljahr 2005, das vor kurzem zu
Ende ging, besuchten 323 Schülerinnen und Schüler in 12 Klassen (218 in
4 Klassen Volksschule und 4 Klassen
Unterstufe – 105 in 4 Klassen Oberstufe) die Schule.
17 Schülerinnen und Schüler schlossen heuer mit der Matura ab und
werden entweder an der katholischen
Privatuniversität zu Religionslehrern
ausgebildet oder an der staatlichen
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Universität in San Ignacio Bodenkultur
studieren.
Die Aktion, die ich in unserem Pauliner Lehrkörper zu Weihnachten 1991
ins Leben gerufen habe, bedeutete für
unseren verehrten Prof. Dr. Leonhard
Ferner eine große Hilfe in seiner Missionsarbeit – er selbst bezeichnete sie
als „Entwicklungshilfe im besten Sinne“. Diese Aktion soll weiterlaufen und
auch die neuen Altpaulinerinnen und
Altpauliner für diese Idee der „Hilfe
zur Selbsthilfe“ begeistern!
Für das kommende Schuljahr, das im
Februar 2006 beginnt, ist die politische
und soziale Lage in Bolivien prekärer
denn je: Hochlandindianer drängen
aus Not ins Tiefland, besetzen Land
und suchen Arbeit, um zu überleben.
Väter finden nur selten für kurze Zeit
Arbeit, deshalb gehen die Mütter nach
Spanien, um Geld für ihre Familien zu
verdienen. Die Kinder bleiben bei den
Vätern oder Verwandten – so wird die
Pauliner
Schule „San Francisco“ in San Ignacio
ihr eigentliches Zuhause.
Ich bitte die Altpaulinerinnen und
Altpauliner, das Projekt „Bildung gegen
Armut“ nach Kräften zu unterstützen,
um den Ärmsten der Armen auch in
Zukunft den Schulbesuch zu ermöglichen! Dabei ist jede noch so kleine
Spende wertvoll: mit Euro 100 können
wir einem Kind den Schulbesuch für
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ein Jahr ermöglichen (Schulmaterial
und Essen inbegriffen).
Einen herzlichen Dank im voraus
Euer Otto Larcher
Ich bitte, die Spenden bis Weihnachten
auf das angegebene Konto zu überweisen, damit ich bald nach Neujahr der
Missionsprokuratur mitteilen kann,
wie viele Kinder im Schuljahr 2006
mit unserer Unterstützung rechnen
können.
Spendenkonto:
BTV Schwaz / BLZ 16450
KtoNr: 445-015520
„Bildung gegen Armut“
(Wer mittels Internet überweist,
möge bitte darauf achten, dass der
Name aufscheint).
Worte des Direktors
Hochwürdiger Herr Bischof, lieber
Obmann Paul Ladurner, liebe Altpaulinerinnen und Altpauliner!
Die Wiedereinsetzung des Allerheiligsten beim heutigen Festgottesdienst
durch Altbischof Reinhold bedeutete
für mich und wohl auch für andere in
diesem Haus die eigentliche Rückkehr
in unsere Schule, obwohl der alltägliche Schulbetrieb bereits am 21. April
im generalsanierten Altbau und im
Neubau aufgenommen wurde. Zwei
Jahre hat die Kirche als Depot für
unsere wertvolle Bibliothek gedient.
Wir haben hart gearbeitet, um sie am
heutigen Altpaulinertag wieder ihrer
ursprünglichen Bestimmung übergeben zu können. Sollte es gelingen, die
Kirche in den nächsten Jahren noch
farblich aufzufrischen, wäre das große
Vorhaben „Paulinum neu“ wirklich
vollendet.
Die Einladung zum letzten Pauliner
Tag im Jahre 2001 zeigte auf dem Titelbild den altvertrauten Turm unserer
Kirche. In meiner damaligen Ansprache verwies ich auf die symbolhafte
Bedeutung dieser Bildkomposition.
Durch den dunkel und wirr scheinenden Vordergrund sticht der helle Turm
als massives Zeichen der Hoffnung und
Zuversicht hervor. Diese Darstellung
versinnbildlichte die damalige turbulente Umbruchszeit des Paulinums,
aber auch die hoffnungsvolle Zukunft.
Heute kann ich angesichts des in leuchtendem Weiß neu gestrichenen und
mit der Diözesanfahne geschmückten
Turmes mit Freude feststellen, dass
das „Paulinum neu“ Wirklichkeit geworden ist.
Nach der aus wirtschaftlichen Gründen von der Diözesanleitung im Jahre
1999 verfügten Schließung des Internates und den nachfolgenden äußerst
schwierigen Verhandlungen um die
Finanzierung einer baulichen Erneuerung des Paulinums sicherte nicht
zuletzt das entschiedene und ausdrückliche Eintreten unseres damaligen
Diözesanbischof Dr. Alois Kothgasser
den Bestand der Schule. Deshalb bin
ich über den heutigen Beschluss der
Generalversammlung, Erzbischof Alois
die Ehrenmitgliedschaft des Paulinervereins zu verleihen, hoch erfreut.
Vor etwas mehr als einem Jahr - am
5. Juli 2004 - erfolgte nach einem
europaweiten Architekturwettbewerb
der offizielle Spatenstich für die neue
Schule. Damit konnte das Siegerprojekt der jungen Architekten Abt und
Maisch vom Büro Koch und Partner
in München realisiert werden. Ihr
Entwurf setzte am deutlichsten unsere
Vorgaben um: eine vom christlich-humanistischen Menschenbild geprägte
Schule mit einer ihr eigenen Schulkultur, in der Arbeit und Leistung wichtig
sind, aber auch Feste und Feiern Platz
haben. Ein Teil dieses Konzepts ist
der Veranstaltungshof mit dem landschaftlich modellierten Amphitheater
und die vom Paulinerverein gestiftete
und von den Architekten Tautschnigg
und Illmer geplante Kapelle mit dem
liturgischen Garten.
Der Altbau, der in seiner äußeren
Erscheinung und Struktur die Identität eines klassischen Schulgebäudes
vermittelt, kommt dieser Intention
sehr nahe, ebenso die in den Hang
hineingebauten rhythmisierenden
9
Direktor Dr. Schretter
Foto: Anton Weigl
Themenhöfe wie Klanggarten, Kunstgarten oder Herbarium für den Unterricht unter freiem Himmel oder die
mulitfunktionale Aula als Nahtstelle
von alt und neu.
Um die durch die langen Verhandlungen versäumte Zeit aufzuholen waren
zeitweise über 30 Unternehmen mit
insgesamt bis zu 150 Mitarbeitern am
Bau beschäftigt. Nach nur 9 1⁄2-monatiger Bauzeit konnte der Schulbau
im April bezogen werden. Mit dem
Abbruch des ehemaligen Stallgebäudes, des Schwesternhauses und des
Schulgebäudes wurde Platz für die
neue Dreifachturnhalle gemacht. Die
Fertigstellung der Sporthalle ist im
Dezember geplant. Zu Beginn des 2.
Semesters wird dort der Vollbetrieb
aufgenommen. Mit der Einweihung
und großen Eröffnungsfeier am Sams-
Pauliner
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tag den 6. Mai wird das „Paulinum neu“
offiziell in Betrieb genommen.
Neben der baulichen Erneuerung
erforderte der Entwicklungsprozess
„Paulinum neu“ auch eine wirtschaftliche Umstrukturierung. So wird der
laufende Schulbetrieb zur Gänze von
der Schule selbst finanziell abgedeckt
– also ohne Zuschüsse des Schulerhalters. Auch die Generalsanierung und
der Neubau des Paulinums – in der
Höhe von insgesamt ca. 14,4 Millionen
Euro – wird aufgrund erfolgreicher
Verhandlungen der Finanzkammer in
vollem Ausmaß durch die Verwertung
der Liegenschaften des Paulinums
über Baurecht und durch die Subventionierung öffentlicher Stellen sichergestellt. Das ordentliche Diözesanbudget
wird nicht belastet.
Nach Schließung des Internates und
des Hortes erforderte die Frage nach
Zielsetzung und leitenden Werten für
den nunmehrigen Lernort Schule ein
neues Pauliner Leitbild. Wir griffen
die einmalige Chance auf, Leitbild,
Schulprofil und Neubau in Synthese
zu entwickeln. in einem intensiven Diskussionsprozess zwischen der Schul-
gemeinschaft, dem Schulerhalter und
der theologischen Fakultät wurde ein
Leitbild geschaffen, das Grundlage für
das Schulprofil und Schulprogramm
darstellt. Ausgehend vom Kernsatz „In
der Mitte steht der Mensch“ wird die
Aufgabe des Paulinums darin gesehen,
dass junge Menschen durch die Erziehung und Bildung am Paulinum bereit
und fähig werden, Verantwortung für
sich und andere zu übernehmen sowie
sich der religiösen Auseinandersetzung
zu stellen. Aus den vier Parametern
weltoffenes Denken, gelebte Solidarität, erfahrbare Spiritualität und
vielfältige Begegnung leiten sich Stundentafel, Lehrangebote, Lehr- und Unterrichtsformen, die Beziehungskultur
der Schulpartner und das religiöse
Leben im Hause ab.
Ca. 1700 Maturantinnen und Maturanten aus allen Teilen Tirols und
früher auch Vorarlbergs wurden in der
Vergangenheit durch das Paulinum
von teilweise hervorragenden Lehrern entscheidend geprägt und sind
in verantwortungsvollen Positionen
tätig. Generationen von Priestern sind
daraus hervorgegangen. Es hat sich
aber vieles geändert.
Das Paulinum ist kein „kleines Seminar“ mehr. Mehr denn je ist aber
heute die Präsenz der Kirche in der
Bildungsarbeit wichtig. In einer völlig
veränderten Bildungslandschaft ist es
von entscheidender Bedeutung, dass es
Orte gibt, an denen junge Menschen
ihre Berufung zum Christsein entdecken sowie Kirche als Gemeinschaft
erfahren können und sensibel werden
für ihre gesellschaftspolitische Verantwortung. Werte und Haltungen können
nicht unterrichtet werden. Schule kann
nicht nur Lern- sondern muss auch Lebensort sein. Darin liegt die besondere
Chance aber auch Herausforderung
für eine katholische Privatschule.
Die Diözese hat mit dem Neu- und
Umbau die Voraussetzungen für den
Lehr- und Lebensraum Paulinum
geschaffen. Zum Abschluss darf ich
Ihnen versichern: wir Lehrerinnen
und Lehrer stellen uns im neuen Haus
mit Begeisterung der Herausforderung, auf Grundlage des christlichen
Welt- und Menschenbildes fundiertes
fachliches Wissen zu vermitteln und
zu lebenstragenden Werthaltungen zu
verhelfen, die ihren Ursprung im Geist
des Evangeliums haben.
AUS DEN REGIONEN
Region Vorarlberg
Art die „Personalien“ eines
Es war wirklich ein
jeden, gewürzt mit indivikleines Freudenfest,
duellen Eigenheiten herals sich am 14.10.05 10
vor, was die Stimmung noch
Vorarlberger Altpauliweiter erhöhte. Erst nach 3
ner im Gasthof Löwen
1⁄2 Stunden bröckelte die
in Feldkirch-Tisis zum
Versammlung auseinander.
Regionaltreffen einfanAllgemein dankte man dem
den. Von Seiten des VorRegionalchef Hofrat Dr. Igo
standes waren auch 3
Mätzler für die Einladung
Mitglieder erschienen.
und die gute Organisation.
Im Kurzbericht des ObDer Wunsch wurde laut: In
mannes klang noch die
einem Jahr wieder!
positive Stimmung des Architekt Thöni, Diakon Eckhart Hörhager, Dr. Paul Ladurner
Foto: Mätzler Region Außerfern
soeben abgehaltenen
10. Paulinertages nach.
Der Regionalchef Bernhard
Diese Stimmung wurde noch verstärkt auch in Vorarlberg die Paulinerfreund- Egger hatte für den 10.06.05 zu einem
durch Wortmeldungen jener Vor- schaft und das Zusammengehörig- Regionaltreffen geladen. Die Idee war
arlberger, die an diesem Paulinertag keitsgefühl nach wie vor hochgehalten gut: Mit dem Heimathistoriker Dr.
teilgenommen hatten. Es kam als werden. Der Standesführer Fritz Richard Lipp sollten die Außerferner
Ergebnis dieses Treffens heraus, dass Thöni hob in seiner gewohnt-launigen Pauliner den gesamten Burgkomplex
10
Pauliner
Ehrenberg (Klause, Festung, Neubau,
Kapelle usw.) besichtigen. Anschließend wäre ein gemütliches Zusammensein in der Klause vorgesehen
gewesen. Von Seiten des Vorstandes
waren 2 Mitglieder erschienen. Leider
hatte dem Aufruf des Regionalchefs
nur ein Einziger Folge geleistet.
Wer nicht gekommen ist, hat etwas
versäumt, denn sowohl die Besichtigung als auch die Erläuterungen durch
Dr. Lipp waren zu einem Erlebnis
geworden.
Neue Region Unterland
Nachdem seit Schließung des Heimes
die Jungpauliner vornehmlich aus dem
Unterland kommen und die bisherige
Bernhard Egger, Alexander Paschinger,
Dr. Lipp, Mag. König
Foto: Ladurner
f rum
Region Unterland stark angeschwollen
war, war die Teilung dieser Region in
eine Region Schwaz und Umgebung
und in eine Region Unterland (im engeren Sinn) notwendig geworden. Mit
dieser Neugestaltung waren offenbar
schwere Geburtswehen verbunden,
denn die Einladung des neuen Regionalchefs Unterland (Hofrat Dr. Ludwig
Partl) zu einem Treffen am 12.11.04
wurde schlichtweg von allen (ca. 200)
im Unterland wohnenden Paulinern
ignoriert. So schwer es uns fällt: Wir
müssen der Wahrheit die Ehre geben
und feststellen, dass diese Region erst
noch „aufgepäppelt“ werden muss.
Der Vorstand wird weiter daran arbeiten.
Vermischte Nachrichten
Rekordverdächtig
ist Dr. Kuno Hörmann, MJ 1950,
als Großvater:
Seine Nachkommenschaft ist zwar
nicht so zahlreich wie der Sand am
Meer, aber immerhin beachtlich
und vor allem unter uns Paulinern
rekordverdächtig. Ihm wurden 26
Enkel geschenkt (11 Enkel und 15
Enkelinnen), davon leben 7 in Tirol, 6
in Istanbul und 13 in Wien. Herzliche
Gratulation und Gottes Segen!
Originelle Promotionsanzeige
Marc Nairz (MJ 1994) hat die nachstehende originelle Promotionsanzeige versandt:
Wie routinierte Griechen sofort erkannt haben, handelt es sich dabei um
den berühmten Hypokratischen Eid,
der folgendermaßen lautet:
„Ich will mein Leben nach Kräften
und gemäß meiner Urteilskraft zum
Nutzen der Kranken führen, Schädigung und Unrecht ausschließen.“
Hippokrates
Cursillo: Neuer Leiter
Bischof Manfred Scheuer hat den
Pfarrer von Inzing, Andreas Tausch
(MJ 1977), mit der geistlichen Leitung der kirchlichen Erneuerungsbewegung „Cursillo“ in der Diözese
betraut. Die Cursillo-Kurse dienen
der Hinführung zu einem christlichen
Glauben, der im Alltag wirksam ist.
seine Verdienste um das Paulinum.
Diese Ehrung besteht zu Recht, hat
doch Direktor Dr. Bernhard Schretter
das „Paulinerschiff“ Jahre lang durch
sturmbewegte Fluten geleitet.
Dichterlesung
Barbara Aschenwald (MJ 2001)
Am 03.10.05 hat Barbara Aschenwald im Kulturhaus des ORF Tirol
eine Dichterlesung abgehalten. Wir
freuen uns darüber deshalb, weil wir
sie bereits in den Pauliner Texten II
als Lyrikerin vorstellen konnten und
nunmehr feststellen können, dass
sie sich in dieser Literaturgattung
weiter entwickelt und profiliert.
Gratulation!
Die Windböen und die Sturzfluten
kamen von verschiedenen Seiten, mit
verschiedener Intensität und hätten
einen Durchschnittsdirektor wahrscheinlich zur Verzweiflung gebracht
oder zum Herzinfarkt getrieben.
Bernhard war es, der die Fahne der
Hoffnung oft wider alle Erwartungen
hoch hielt, das Gymnasium verteidigte, den Lehrkörper und den Elternverein beruhigte und der geschickte
Verhandlungsfäden zwischen den
einzelnen Gesprächspartnern zog, in
deren Hände das Schicksal des Paulinums gelegen war. Er hat den Motor
des Schiffes, wenn er abzusterben
drohte, immer wieder neu gestartet
und ist nunmehr zu unser aller Freude
und Stolz in den Hafen des Erfolges
eingefahren.
Verdienstzeichen für Direktor
Dr. Bernhard Schretter
Das Land Tirol hat unseren Direktor
Dr. Bernhard Schretter mit dem
Verdienstzeichen des Landes Tirol
ausgezeichnet, dies im Hinblick auf
Wir sind dir, lieber Bernhard, für
deine beharrliche Treue und deinen
Glauben an das Paulinum unendlich
dankbar. Wir freuen uns über diese
wohlverdiente Auszeichnung und
gratulieren dir.
11
Pauliner
f rum
Paulinum da capo
Altbischof Reinhold Stecher erzählt: Seinerzeit waren zwei Buben
im Paulinum mit dem Familiennamen
Unsinn. Einer davon wurde der „große
Unsinn“ und der andere der „kleine
Unsinn“ genannt. In einer Konferenz
stand die Entscheidung an, welcher
von beiden ein Stipendium bekommen sollte. Nach längerer Diskussion
zeichnete sich die Lösung ab und
Hofrat Kätzler verkündete feierlich:
„Also, dann machen wir den großen
Unsinn!“. Ich brach dann in helles
Gelächter aus, worauf mich Hofrat
Kätzler anfuhr mit den Worten: „Was
lachst denn so dumm?“ Ich antwortete: „Herr Hofrat, ich habe noch nie
gehört, dass ein Gremium von seinem
eigenen Beschluss sagt, es mach jetzt
den großen Unsinn!“
ó
Präfekt Sokop hatte eingeführt, dass
in der Adventzeit jeweils am Samstagabend eine kleine Musik- und Gesangsgruppe durch das Haus zog und
vor jedem Schlafsaal ein Adventlied
vortrug.
Eine der Stationen war auch vor der
Pförtnerloge, wo die berühmte „Dini“
hauste. Bei ihr handelte es sich um die
kleine, zwerggestaltige und damals
schon betagte Pförtnerin. Als der Hofrat dies erfuhr, bemerkte er kritisch:
„Also das mag ich gar nicht, da bei die
Madeln herumsingen!“
Einmal fanden in Schwaz die Tiroler
Skimeisterschaften statt. Das Präfektenteam hatte beschlossen, dass die
Buben unterhalb von Freundsberg, wo
die Zieleinfahrt angesetzt worden war,
dieser letzten Etappe des Skirennens
zuschauen durften. Nun war aber der
Termin für das Rennen so festgesetzt,
dass bei normalem Unterrichtsschluss
die Buben wohl nicht mehr rechtzeitig
zum Skirennen kommen könnten, weshalb man allgemein der Meinung war,
man sollte eine Stunde ausfallen lassen.
Hofrat Kätzler war ganz dagegen und
wehrte sich verzweifelt wider alle
Vernunft, bis der emotional geladene
„Subi“ (Subregens Hassel) explodierte
und den Hofrat – was sich sonst niemand leisten konnte – anfuhr: „Mei,
bist decht du a fade Nocken!“
ó
Dr. Rudolf Sailer erzählt:
Prof. Ferner, der offenbar Unvergessliche und Unvergleichliche, pflegte
seinen Vortrag mit dem stereotypen
„Newwa“ (Nicht wahr?!) zu garnieren
und interpunktieren; nur selten hat es
ihm ansonsten – wie in nachfolgender
Episode – die flüssige Rede verschlagen: Vor Beginn der Geschichtsstunde
musste einer der Schüler die jeweils
gefragte Themenkarte auf den Ständer
hängen und aufrollen. Kam er, der
Schüler, damit nicht gleich zurecht bzw.
auf seinen Platz zurück, wurde er, der
Ferner, ungeduldig und mahnte doch
endlich den Platz einzunehmen. Wer
es nun war, weiß ich nicht, doch einer
hatte die böse Idee, hinter und unter
eine schon aufgerollt gewesene Karte
ein paar Schuhe zu stellen, so nämlich,
dass sie unter dem Kartenrand gerade
noch hervorlugten. Folglich konnte
Ferner den Unterricht nicht beginnen, da der vermeintliche Aufhänger
vom Dienst ja noch hinter der Karte
verweilte. Mehrmals herrschte Ferner
ihn an: „Newwa, kommen Sie heraus“
und „Newwa, machen Sie keine Witze!“ Er aber kam nicht (er war ja längst
auf seinem Platz).Ferner musste sich
daher mit Mühe und Stockhilfe auf das
Podest hieven, um hinter die Karte sehen und den vermeintlichen Witzbold
ausmachen zu können. Als das endlich
gelungen war und – dabei spannungsvolles Schweigen im Klassenzimmer
– Ferner sah, dass da niemand war,
außer eben leere Schuhe, sagte er nach
einer Kunstpause mit tiefem Schnaufer: „Newwa, da ist ja niemand, sowas!,
nur leere Schuhe, newwa, räumen Sie
das weg!“
Sein Gesichtsausdruck ist mir in Erinnerung: Mischung aus verkniffenem
Humor für einen schlecht gelungenen
Witz mit Entrüstung ob solchen Frevels an der ungebührlich verzögerten
historischen Weihestunde, die doch,
newwa, endlich beginnen sollte.
AUS DEN MISSIONEN
P. Luis Gutheinz als Herausgeber
Unser Paulinerfreund Univ.-Prof. Dr.
P. Luis Gutheinz hat zusammen mit 6
anderen Personen die Fu Jen Theological Publications Association gegründet. Zielsetzung dieser Institution ist,
der „Ortskirche Chinas (wohl hauptsächlich Rotchinas) Arbeitsin-strumente für das theologische Studium
und für den Glaubensunterricht an
die Hand zu geben, um die Inkulturation des Glaubens und der Theologie
zu stützen, sodass das Christentum
allmählich ein neues, chinesischeres
Gesicht bekomme.“
In der Zwischenzeit konnte Luis
Gutheinz 6 bedeutende Werke in chinesischer Sprache und chinesischer
Schrift herausgeben, nämlich eine
Übersetzung des Standardwerkes
„Das Gesetz Christi“ von Bernhard
Häring, ein Wörterbuch biblischer
Theologie, eine chinesische Übersetzung der „Synope der drei ersten
Evangelien“, das englisch-chinesische Wörterbuch der dogmatischen
Theologie und schließlich das große
12
theologische Wörterbuch bestehend
aus 712 Artikeln, von 26 chinesischen
Theologen verfasst. Schließlich wird
demnächst ein chinesisch-christlichtheologisches Lexikon betreffend
Termini und wichtige Persönlichkeiten herauskommen. Diese Aktivitäten
unseres Paulinerfreundes in Taiwan
können in ihrer kirchengeschichtlichen Bedeutung für den riesigen
chinesischen Kulturraum nicht hoch
genug eingeschätzt werden. Unserem
Freund Luis gilt unsere Hochachtung.
Pauliner
f rum
P. Andrä Falkner, 40 Jahre Priester
Es war ein richtiges
Dorffest. Alles war auf
den Beinen, ganz Umhausen und besonders
Niederthai, die engere
Heimat von P. Andrä: die
Formationen, die Kinder
und Erwachsenen, die
Behördenvertreter und
Politiker und natürlich
auch Pauliner. Und der
Herrgott hat das schönste
Wetter dazugegeben, das
man sich denken kann.
Aus tiefstem Blau schauten die schneebedeckten Dr. Haid, Dr. Kundratitz, Dr. Arnold, P. Falkner
Berge auf das emsige
Treiben der Festgäste.
P. Falkner, MJ 1953, Jesuit, Sohn eines vorgetragen und aufgezeigt, wie viel in
Schmieds und mit der Statur eines seinem Leben nicht so sehr von ihm,
Schmieds und kernig wie ein Schmied, sondern andern- (höheren-)Orts und
hatte im Kreise von Priesterfreunden „richtig“ entschieden wurde. Vieles
eine Messe im Freien neben der klei- war in seinem Leben ungewöhnlich.
nen Kirche zelebriert, die die vielen So z.B., dass er auf die erste KommuGäste ohnedies nicht hätte fassen kön- nion vom Kooperator beim Spazierennen. Am Ende seiner Predigt meinte gehen entlang dem Bach vorbereitet
er selbstkritisch: „Die Predigt ist wohl wurde, dass ihm die Beichte auf einer
ein bisschen lang geworden und ich Bank neben dem Weg sitzend abgehoffe, dass niemand davon Schaden nommen wurde, dass er zugleich als
gelitten hat.“ Im Gegenteil: Mit seiner „Handlanger und Bauleiter“ für die
nüchternen und langsamen Sprache Volksschule tätig war usw. Großzügig
hatte er die einzelnen Stationen sei- sein Vater gegen Ende der Paulinnes Lebens bilderreich und spannend erzeit: „Priester werden musst du
nicht, aber was immer
du tust, das tue recht!“
Und die Erzieher im
Paulinum – so deutete
er – „brachten uns sehr
viel Wertschätzung
entgegen. Sie hielten
uns für eine wichtige
Auslese für Land und
Diözese.“ Im Übrigen
ist aus seiner Ansprache zu wenig herausgekommen, welch große
Bedeutung diesem
Priester im deutschen
Sprachraum zukommt:
Er
bildet nämlich seit
Foto: Ladurner
vielen Jahren Exerzitienleiter aus und betreut im Rahmen
dieser Tätigkeit immer wieder auch
evangelische Pfarrer und Pfarrerinnen. Hier findet gelebte Ökumene
statt.
Und als gelernter Jesuit wollte er keine
Geschenke zum Fest, sondern nur
Spenden für seinen „ebenfalls Jesuiten
P. Gutheinz“ und dessen Leprastation
in Rotchina.
Mit Musik, Gesprächen, Speise und
Trank endete ein schönes und für Tirol
auch heute noch typisches Priesterjubiläum.
Goldenes Maturajubiläum MJ 1955
Wir, ziemlich alte „Zöglinge“, noch
aus der Brennsuppen-Ära eines vergangenen Paulinums, Kaltwasser-gestählte, Groß-Schlafsaal-Schläfer und
Früh-Messe-begnadete, Exerzitiengeformte, treue Repräsentanten des
geistlichen Nachwuchs-Hortes trafen
uns am Freitag, den 17.Juni 2005 und
feierten als Maturanten des Jahres
1955 den 50-iger. Wir waren damals
16 Studiosi, 8 davon sind Priester
geworden (Bischof Rusch war hoch
entzückt, denn wann gab es so was
schon mal), der Rest „Apostaten“, wie
Ärzte, Juristen etc. feierten ist zu viel
gesagt; zunächst speisten wir zu Mittag
Mittagessen im Mitterhart
13
Foto: Jarosch
Pauliner
f rum
im Schloss Mitterhart in Schwaz und
dann besuchten wir anschließend das
aus unserer Sicht Rest-Paulinum.
„Abbruch und Aufbruch“ hörten wir
oldies über das gesagt, was sich uns
da bot: Verlotterte, aber im Kern
erhaltene Kirche mit ihren vertrauten Rieder-Fenstern, Restkeller mit
Schuhputzkasten-Relikten, und, wo wir
einst zwischen Obstgarten, Schwimmbad und Maisfeldern, getrennt von
einer Kastanienallee Fuß-, Hand-,
Faust-, Schlag etc. -Ball gespielt hatten,
nun eine Sportstätte mit Tartanbahn,
ein Kunstrasensportplatz – kurzum
die neue Zeit. In frischen Räumen,
Wänden, Farben, Sälen, unvergleichlich Neues sich ankündigend für eine
selbständige, rationale, offene, global
denkende, gesunde, teamfähige, politaufgeklärtere, heterosexuelle, frauenfreundliche, ernste, wohlhabende, mit
einem Wort „moderne“ neue Jugend.
Wir, gewissermaßen fast Scheintote,
bald schon gen Himmel, Fegefeuer
oder gar zur Hölle fahrende (was letzteres der barmherzige Gott verhindern
möge) verwundert der Zeiten Lauf
Betrachtende freuten uns ob so viel Zukunft und fragten uns untereinander,
was da allemal wohl das Wesentliche ist
und bleibt an unserer am Universum
gemessenen Nichtigkeit und Wichtigkeit in Zeit und Ewigkeit.
„Und neues Leben blüht aus den Ruinen“. Wir beginnen uns unvermittelt
alter „Deutschstunden“ zu erinnern,
zitieren dies und jenes, fragen uns
nach Cölibat auf der geistlichen Seite,
nach höherer Integration der Frau in
der Kirche, schielen auf „viri probati“,
auf Kirchensteuer, Caritas, Nächstenliebe, Reformation, Gegenreformation,
Kreuzzüge, Tsunamis und Hurrikans –
es wird zu viel, wir wollen ja noch einen
Kaffee trinken bei unserem Mitschüler
Waldhart, einst „Externer“, nicht im
Paulinum wohnender Schwazer – ja,
das war damals was Eigenes.
Was dachten wohl die wenigen anzutreffenden Schüler? Wir erinnerten
uns: Als wir in der sogenannten Oberstufe einmal die Ehre hatten, eine
Matura-Jubiläumsfeier so beiläufig zu
beobachten, war uns allen klar, dass
dies wohl schon recht altmodische
Burschen in jeder Hinsicht waren, die
da von den alten Zeiten schwärmten.
Und nun wir, die Pauliner Maturanten
aus 1955: Priester (Bodner, Großgasteiger, Kuen, Lanbach ; Manser; Plangger,
Riml, Tschol,) und „Laien“ (Brugger,
Erler J., Erler A., Jarosch, Knitel, Sailer, Waldhart, Wammes) sowie zwei
liebe Mitschüler aus unteren Klassen.
Alle, außer zwei Priestern (Großgasteiger, Manser), waren anwesend, weitere
zwei Priester (Riml, Tschol) sind schon
tot (Unfall und Erkrankung).
Es war eine freundlich gestimmte,
fröhliche Gruppe. Keine Ehreneinladungen, nur einfache, bescheidene
Vergangenheits-Betrachter mit viel
Hoffnung und Vorstellungen für die
Zukunft. Das tat gut und was wunders,
wenn so nebenbei Rilke zitiert wurde
„Rose, oh reiner Widerspruch, Lust,
Niemandes Schlaf zu sein unter so
viel Lidern“. Wir hatten neben Latein,
Griechisch und Englisch doch gut aufgepasst in der „Deutschstunde“.
Personalia
Glückwünsche
Zur Sponsion
Clemens Neuner – MAS (Master of
Advanced Studies)
Cornelia Bader – Mag.phil.
Stephan Mayr – Mag.rer.soc.oec.
Wir gratulieren
Dr. Bernhard Holas zur Ernennung
zum Abteilungsleiter der Bezirksund Gemeindeverwaltung der Stadt
Innsbruck (Mj.1976)
Hofrat Dipl.-Ing. Alban Brugger zur
Verleihung der päpstlichen Auszeichnung „Bene merenti“ (für Persönlichkeiten, die sich in Pfarre und Dekanat
auf vielfältige Weise engagieren)- Mj.
1955
Mag. Klaus Geisler-Moroder, Prof.
am Wiku RG der Ursulinen in Innsbruck, zur Verleihung des Berufstitels
„Oberstudienrat“ (Mj. 1973)
Mag. Karl Heinz Putzer, Grossbetriebsprüfer und Gruppenleiter-Stellvertreter beim FA Ibk., zur Ernennung zum
Hofrat (Mj.1974)
HS-Lehrer Dietmar Walch zur Verleihung des Diplomgrades „Dipl.Päd.“(Mj.1974)
Caritasseelsorger Mag. Elmar Simma,
Begründer der Hospizbewegung, zur
Verleihung des Dr.Toni-Russ-Preises
(die Begleitung kranker und sterbender Menschen ist für Pfarrer Elmar
Simma zur Berufung und Herausforderung geworden) – Mj. 1958
HS-Lehrer Schulrat Walter Zwicknagl
zur Verleihung des Papst SilvesterOrdens (Mj. 1966)
Verbandsseelsorger Msgr. OStR Prof.
Dr. Josef Wolsegger zur Verleihung
des ÖCV-Ehrenringes (Mj.1962,
Religionslehrer 1973- 1981)
Direktor Dr. Bernhard Schretter zur
Verleihung des Verdienstkreuzes des
Landes Tirol (Mj.1968, Prof.f. D und
H seit 1976, seit 1981 Administrator,
seit 1996 Direktor)
14
VS-Direktor i.R. OSR Erwin Bartl zur
Verleihung der Verdienstmedaille des
Landes Tirol (Mj.1962)
Berufsschullehrer Peter Haslwanter zur
Verleihung der Verdienstmedaille des
Landes Tirol (Mj.1973)
HS- Direktor i.R. Karl Klocker zur
Verleihung der Verdienstmedaille des
Landes Tirol (Mj.1960)
HS-Lehrer Manfred Lackner zur Verleihung der Verdienstmedaille des
Landes Tirol (Mj.1965)
Geburtstage
92.Geburtstag
Em.o.Univ.-Prof. Dr. Hermann Wiesflecker (Mj. 1932)
85.Geburtstag
Pfarrer von Leisach Cons. Johann Moser (im Paulinum 1933-1938)
80.Geburtstag
Kaufmann Helmuth Paolazzi (im Paulinum 1941-1943)
Pauliner
75.Geburtstag
Missionar i.R. Hans Küng (Mj.1950)
Direktor i.R.Hofrat OStR Mag.Dr.
Walter Mair (Mj.1950, Prof.für D
und L 1955-84)
Em.Univ.-Prof. Dr. Erich Thummer
(Mj.1950)
Berufsschullehrer i.R. Otto Wex
(Mj.1950)
Pater Manfred M. Marent OFMCap,
Missionar auf Madagascar
(i.P. 1945-1947)
70.Geburtstag
Bäckermeister Franz Wessiack
(i.P. 1946-1950)
Bewährungshelfer Josef Pfleger
(Mj.1954)
Hofrat Dipl.-Ing. Bernhard Riccabona
(Mj.1954)
Hofrat Dipl.-Ing. Alban Brugger
(Mj.1955)
Em.Univ.-Prof. Dr. Luis Erler
(Mj.1955)
Pfarrer i.R. Cons. Bernhard Manser
(Mj.1955)
65.Geburtstag
Prof. Dr. Wolfgang Rainer (Mj.1958)
Internist Dir.v.Hochrum MR
Dr.Richard Constantini (Mj.1959)
Notar Dr. Hermann Hager (Mj. 1959)
Psychotherapeut Lehrer i.R.
Dr. Heinrich Plattner (Mj.1959)
HS-Direktor i.R. Karl Klocker
(Mj.1960)
HS-Lehrer i.R. Franz Lackner
(Mj.1960)
Frauenarzt Dr. Karl Matt (Mj.1960)
Oberamtsrat Günther Kandler
(Mj.1961)
Dr. Jörg Riedl, Oberarzt i.R. (Mj.1961)
Oberamtsrat Thomas Schrott
(Mj.1961)
60.Geburtstag
Prof.Mag. Walter Blocher (Mj.1963)
Sprengelarzt von Volders
Dr. Klaus Laimer (Mj.1964)
Graphiker Norbert Pfleger
(Mj.1964)
HS-Lehrer Andreas Rauchegger
(Mj.1964)
LSI Hofrat Dr. Anton Zimmermann
(Mj.1964)
HS-Lehrer Manfred Lackner
(Mj. 1964)
Pauliner Priester
wechseln ihre Pfarre:
Dr. Otto Walch, bisher Pfarrer in Tux
und Finkenberg, übernimmt jetzt
den Seelsorgsraum Mittleres Lechtal (Elbigenalp, Häselgehr, Bach,
Gramais,Stockach).
Mag.Robert Prantner, Pfarrkurator
von Karres, beendet seine Tätigkeit
(Mj.1960)
Cons. Franz Lanbach (Mj.1955), der
bisherige Pfarrer von Inzing übernimmt die Seelsorge von LeiblfingPettnau
Pfarrer Mag. Andreas Tausch, bisher
im Mittleren Lechtal, kommt nach
Inzing. Er ist zugleich Geistlicher Assistent von Caritas und Cursillo.(Mj.
1977)
Propst Dr. Florian Huber wurde zum
Erstdekan gewählt.(Regens und
Religionslehrer des Paulinums 1987
– 1993)
Dr. Ernst Jäger, bisher Generalvikar,
wird Bischofsvikar für pastorale
Bildung und für das Seelsorgeamt;
er wird vor allem in Grinzens seelsorglich aushelfen (Religionslehrer
des Paulinums 1970-1973)
Msgr. OStR Prof.i.R. Franz Girardelli,
bisher Aushilfspriester in Grinzens,
tritt in den Ruhestand; er wohnt
nun in der Pfarre Innsbruck-Mariahilf (Präfekt des Paulinums 1955
– 1959)
Altdekan Cons. Karl Plangger, bisher Regens des Priesterseminars,
bleibt Bischofsvikar für Visitationen,
wird dazu noch Pfarrmoderator von
Mühlau (Mj.1955)
Pfarrer von Dölsach Cons. Alban Ortner
wird Dekan-Stellvertreter, vorerst für
1 Jahr (Mj. 1953)
Dekan und Pfarrer von Matrei a.Br.
Cons.Augustin Ortner wird als Pfarrmoderator von Gries a.Br., Obernberg
und Vinaders bestellt (Mj.1968)
Mag. Albert Pichler wird Pfarrkurator
von Jenbach (Mj. 1970)
In piam memoriam
Frau Maria Larcher, Mutter von Dir.i.R.
Hofrat Dr. Otto und Dipl.-Ing. Josef
Larcher, 5.6.2005
15
f rum
Em.o.Univ.-Prof. Dr. Otto Ladstätter,
Vater von Dr. Markus und Mag. Florian Ladstätter, 20.6.2005, Matura
1953
Msgr. Dekan i.R. Martin Fink, Pfarrer
von Fraxern (Vlbg.), 22.7.2005,
Matura 1948
Frau Rosa Lässer, Frau von Hofrat Dr.
Adolf Lässer, 25.7.2005
VS-Direktor i.R. OSR Alois Kerber,
8.9.2005, Matura 1951
Veterinärmediziner Dr. Josef Vinatzer,
Vater von Mag. Josef Vinatzer,
17.9.2005, Matura 1957
Johann Otter, ÖBB-Pensionist, förderndes Mitglied seit 1983
Priester und Religionsprofessor i.R. Mag.
Herbert Bachlechner, 9.10.2005 (im
Paulinum 1948- 1953)
Prof. Mag. Alois Schimpfössl,
11.10.2005, Matura 1964
Generalvikar i.R.Prälat Dr. Josef Hammerl, 15.10.2005, Matura 1935
BSI i.R. Reg.Rat Hans Andreatta, Ehrenzeichenträger der Stadt Schwaz,
Vater von Mag.Dr. Stefan Andreatta,
4.11.2005, Matura 1949
Leserbriefe
P. Manfred Marent bedankt sich bei Fritz
Thöni für die Glückwünsche zu seinem
Priesterjubiläum und schreibt weiter: „Ich
bin wieder im Amt und es geht mir recht
gut (er war krank). Bald werde ich daran
denken, eine Bitte einzureichen, um den
Dr. Reinhold Stecher-Preis zu erhalten. Da
ich aber fixe Daten schicken will, möchte
ich mich noch gut darauf vorbereiten. Dr.
Paul Ladurner hat mir den „Floh ins Ohr
gesetzt“.
Hofrat Dr. Oskar Wötzer entschuldigt
sich für sein Fernbleiben vom Paulinertag
und bedankt sich für das „wieder, wie immer sehr informative und sehr gelungene
Layout im Pauliner Forum“. Er schreibt
weiter: „Dir, dem nimmermüden und
kreativen Vereinsobmann, unserem braven
und fleißigen Schriftführer Fitz, sowie allen
Vorstandsmitgliedern auf diesem Weg großen Dank und Bitte für ihre Arbeit in der
Vergangenheit und in der Zukunft.“
DI Dr. Kurt Walter Danzl (Feldkirch)
bedankt sich bei Fritz Thöni ebenfalls für
seine Glückwünsche und schreibt weiter
„in diesem Sinne gewähren Sie mir ein persönliches Anliegen: „Grüßen Sie mir meine
Heimat wie den Verein der Altpauliner.“
Pauliner
f rum
Pauliner in weiter Ferne
Wie vielfältig das Paulinerspektrum sich
darstellt, ergibt sich aus dem nachstehenden Situationsbericht unseres Paulinerfreundes Christian Kapfensteiner
(MJ 1992):
„Verehrte AltpaulinerInnen!
Eine Dekade ist es her, dass Paul zum
ersten Mal an mich herangetreten ist,
damals mit der Bitte, einige Zeilen über
mein Jahr in Lagos / Nigeria zu schreiben. Viel hat sich getan bei mir in der
Zwischenzeit: Studien abgeschlossen,
„Zivildienst“ in Bolivien, eine paar Mal
alle Kontinente bereist und die eine oder
andere Erfahrung gemacht.
Immer fester ist über diese Jahre mein
Entschluss geworden, im südlichen Afrika leben und in der Entwicklungszusammenarbeit arbeiten zu wollen. Anfang
2004 hatte ich dann endlich Glück und
eine Zusage für Mosambik bekommen.
Seit März letzten Jahres lebe ich nun in
Maputo, der Hauptstadt des Landes, das
im UNDP Human Development Index
2004 auf Rang 171 von 177 Ländern ist.
Ich arbeite hier als Entwicklungshelfer
bzw. als „Langzeitexperte“ wie man
heutzutage sagt, bei Radio Mocambique,
der öffentlich-rechtlichen Radioanstalt
des Landes. Mein Arbeitgeber ist das
Österreichische Nord-Süd-Institut für
Entwicklungszusammenarbeit (ÖNSI)
mit Sitz in Wien. Mein Hauptaufgabengebiet liegt in der korrekten Implementierung des RADICE-Projektes, dessen
Euro 624.560,-- Budget zu 80% von
der EU-Kommission über die European
Initiative for Democracy and Human
Rights bestritten wird. Das Akronym
steht für RADio mocambique Integrated Civic Education. Die civic education
bezieht sich auf politische Bewusstseinsbildung im Zusammenhang mit Lokal-,
Parlaments- und Präsidialwahlen. Wenn
auch nur gut 50% der mosambikan.
Haushalte ein Radiogerät besitzen, ist
Radio Mocambique doch die einzige
ernstzunehmende Informationsquelle,
die das ganze Land erreicht. Möglich
machen dies neue, stärkere Sender
und Programme in allen verwendeten
(Haupt-)Sprachen. Mangelnde oder
sporadisch bis nicht vorhandene Stromversorgung und knapp 54% Analphabetenrate (Frauen: 68%, Männer 36,7%),
schlechteste Transportinfrastruktur und
Armut (statistisch gesehen, liegen die
durchschnittlichen Haushaltsausgaben
bei täglich Euro 2,--) machen aus Zeitung und Fernsehen – v.a. außerhalb der
wenigen Städte – absolute Luxusgüter.
Die Mittel aus dem Projekt dienen
vor allem dazu, ausgewählte Radio
Mocambique JournalistInnen ausund weiterzubilden. Es wurden aber
auch Aufnahmegeräte, Computer und
Motorräder für alle 10 Landesstudios
angeschafft und es werden regelmäßige Ausfahrten in ländliche Gebiete
dank Projektmittel möglich gemacht.
Output sind wöchentliche Radioprogramme und Live-Sendungen, die in
den einzelnen Provinzen und über Antena Nacional landesweit ausgestrahlt
werden. Mein Job liegt darin einerseits
logistische Unterstützung zu leisten und
vor allem darin sicherzustellen, dass
alle Gelder widmungsgemäß verwendet
und regelkonform abgerechnet werden.
Mein Vertrag läuft bis Anfang 2006 und
noch ist nicht abzusehen, wo und was
meine nächste Station sein wird. Sollte
ein Leser einen Kontakt haben oder gar
von einem offenen Posten wissen, wäre
ich über eine kurze Info sehr dankbar
(kapfensteiner@gmx.net).
Mit einigen interessanten links zum
Abschluss schicke ich euch, liebe PaulinerInnen, meine besten Grüße aus Maputo, euer Christian Kapfensteiner“
http://www.nordsued.at
http://www.maputo.co.mz/
http://www.teledata.mz/radiomocam
bique/
Dr. Reinhold Stecher-Stiftung
Stiftungspreis 2005:
Das Kuratorium hat den Stiftungspreis
zweigeteilt zugesprochen:
1. dem Pauliner Diakon
Eckhart Hörhager (MJ
1965) für seine
Aktion „TÖFFSeelsorge“ in
Höhe von Euro
4.200,--. Eckhart Hörhager, verheiratet, Vater zweier eigener und dreier Pflegekinder,
arbeitet in der Schweizer Gemeinde
St. Gallenkappel (Pfarrei Eschenbach)
als Pastoralassistent. Ein besonderes
Gewicht legt er auf die „TÖFF-Seelsorge“. Es handelt sich hier um eine
Motorrad-Seelsorge der besonderen
Art. Er lädt nämlich die Jugendlichen
in seiner Pfarrei und auch aus den
Nachbarbereichen immer wieder ein,
zusammen mit ihm eine Motorradfahrt
in eine hochgelegene Wallfahrtskirche zu unternehmen. Dort wird ein
gemeinsamer „sing and pray-Gottesdienst“ gestaltet und anschließend
werden alle Teilnehmer verköstigt.
Die jugendlichen Teilnehmer sind
begeistert. Diese Aktion, die von der
Bischofkonferenz zwar approbiert,
finanziell aber nicht unterstützt wird
16
(weshalb der Preis gerade rechtzeitig
kommt), scheint sich überaus zu bewähren und auszudehnen.
2. Mag. Thomas Mayr für seine
„Romfahrt“: Thomas – seinerzeit Präfekt am Paulinum und Vereinsmitglied
– organisiert in seiner Eigenschaft als
Religionslehrer eine Romfahrt, wozu
der Stiftungspreis in Höhe von t 2.300,- ganz gut gebraucht werden kann.
Folgeberichte
1. Abschlussbericht von P. Tschol:
Im letzten Forum haben wir die Abrechnung von P. Tschol angekündigt.
Sie ist nunmehr gekommen, begleitet
Pauliner
„So kann ich dir nun mit Freude
mitteilen, dass unser Projekt abgeschlossen ist. Wir haben in unserem
Besiedlungsprojekt zwei artesianische
Brunnen mit 130 m Tiefe gebaut. Vorläufig ist nur ein Brunnen in Betrieb,
der überreich kristallklares Wasser
liefert. Wir konnten auf der Anhöhe
einen Wasserturm für 32.000 Liter
Wasser bauen, der für ganz Altamira
beispielhaft ist. Für einen Brunnenwart mit Familie haben wir ein
gediegenes Haus gebaut. Angesichts
dieses Fortschritts hat uns die Gemeindeverwaltung eine Stromleitung
bis dorthin verlegt. Vom Wasserturm
aus bauten wir eine Haupt-Wasserleitung durch die Siedlung mit fachgerechten Abzweigungen für die Häuser.
Für die kurze Leitung in die eigene
Bauparzelle mussten die Leute selbst
aufkommen – das hat gut funktioniert.
Die Leute sind überglücklich, vor dem
Haus einen Wasserhahn zu haben. Mit
der Zeit wird das dann perfektioniert.
Wichtig ist Wasser. Ohne Wasser geht’s
nicht. Auf der hinteren Seite der Anhöhe hat bisher wegen Wassermangels
die Bautätigkeit kaum begonnen. Nun
kommt mit dem Wasser ein neuer
Schwung in die Siedlung.“
2. Bericht vom „Brunnen“:
Im Stiftungsjahr 2004 wurde einer
der Preise (neben dem Preis für P.
Tschol) der Initiative „Brunnen“ des
Pauliners Mag. Gebhard Ringler (MJ
1970) zugesprochen.
Dieser „Brunnen“ arbeitet im DEZEinkaufszentrum, und zwar an 3
Orten. Er hat sich so bewährt, dass er
zusätzlich zum Preis der Dr. Reinhold
Stecher-Stiftung auch noch den Zukunftspreis der Evangelischen Kirche
Tirol-Salzburg und den Diakoniepreis
der Evangelischen Kirche Österreichs
erhalten hat. Aus Anlass der „ersten
Bilanz“ dankt Mag. Ringler nochmals
für die Verleihung des Preises und gibt
– gestützt auf die bisherigen Erfahrungen – einen optimistischen –Ausblick
für seine Aktion.
Fotos: P. Tschol
von einem kurzen Schlussbericht, den
wir hiemit vorlegen:
f rum
17
Pauliner
f rum
In piam memoriam
Hofrat Dr. Anton
Heiland
Sein Klassenkollege,
der Notar iR. Dr. Stefan Lami (MJ 1938),
stellt uns freundlicherweise folgenden Nachruf zur Verfügung:
Am 24. April d. J. ist unser Altpauliner,
mein ehemaliger Mitschüler Hofrat Dr.
Anton Heiland, nach einem Schlaganfall
im 88. Lebensjahr an Herzversagen
und Lungenembolie zu Hause verstorben. Nach Besuch der Volksschule St.
Nikolaus in Innsbruck absolvierte Dr.
Heiland, wie ich, 1930 bis 1939 das
humanistische Gymnasium Paulinum
in Schwaz und maturierte dort auch
erfolgreich 1938 kurz nach dem Umsturz und Besetzung durch deutsche
Truppen. Nach der Matura studierte
er einige Semester Medizin, wurde
dann bei Kriegsbeginn 1939 zuerst zum
Reichsarbeitsdienst und anschließend
zur deutschen Wehrmacht einberufen
und war bei Kriegsende Oberleutnant
bei der Luftnachricht. Nach Kriegsende
versuchte er es zuerst als Textilkaufmann in Niederstetten, wo er während
seines Arbeitsdienstes seine Frau Lore
Seybold kennengelenrt hatte. Die
Hochzeit war allerdings erst 1948. Zwei
Kinder stammten aus dieser Ehe, Doris
und Hans Peter. Dr. Heiland kehrte
aber dann mit seiner Familie in seine
Heimatstadt Innsbruck zurück und trat
bei der Postdirektion in Innsbruck ein.
Dort wurde er erfolgreicher und energischer Chef der Personalabteilung,
der sich stets bedingungslos für seine
Mitarbeiter einsetzte (bei der Zentrale
in Wien war er deshalb der „Rebell
von Tirol“). Neben Beruf und Familie
begann er mit dem Jusstudium, das
er mit der Promotion 1958 abschloss.
Nach Erreichung des Pensionsalters
trat er als Hofrat in den Ruhestand.
Wenn ich an den Toni denke, sehe ich
vor mir immer den stets gut gelaunten,
optimistischen und immer hilfsbereiten
Mitschüler, der mit allen gut auskam
und den alle mochten. Zudem war er ein
guter Sportler, war im Faustball, Völkerball, Schlagball und besonders auch
im Handball in der Kampfmannschaft,
wo er unser schusskräftigster Stürmer
war und im letzten Schuljahr bei der
internen Meisterschaft mit seinen 2
Toren in der Nachspielzeit (6 zu 6 stand
es nach der regulären Spielzeit) den
Meistertitel für unseren Kurs entschied.
Hervorzuheben ist wohl auch seine tiefe
Religiosität und seine Prinzipientreue,
da war er konsequent bis zur Sturheit.
Seiner Familie galt seine besondere
Liebe und Fürsorge. Autofahren war
seine Leidenschaft, an Politik und Geschichte war er besonders interessiert.
Nun hat der Toni also seine ewige
Ruhe gefunden und wir, ich glaube, ich
kann dies auch für seine verbleibenden
Mitschüler sagen, werden ihm stets ein
gutes Andenken bewahren.
Univ.-Prof. Dr.
Otto Ladstätter
(Mj 1953)
Wieder ist ein ganz
wertvoller, intelligenter und tüchtiger Paulinerfreund aus dieser Welt geschieden.
Otto – aus Ischgl im Paznauntal stammend – hat alle 8 Klassen im Paulinum
besucht und diese Schule mit Auszeichnung abgeschlossen.
1968 wurde er Universitätsprofessor für
Sprachen, besonders für die chinesische. Er unterrichtete in Bonn, Heidelberg und Tübingen. 1973 wurde er zum
Vorstand der Lehrkanzel für Chinesisch
nach Wien berufen, wo er bis 2001 mit
viel Erfolg und internationaler Anerkennung tätig war. Seine Hörer/innen
rekrutierten sich aus allen Teilen der
Welt. Er schrieb Bücher über China
und Japan in 16 Sprachen, darunter
Russisch. Er hielt Vorträge in aller Welt.
49 Mal unternahm er Studienreisen
nach China. Europäische Spitzenpolitiker baten ihn zu Gesprächen über China, weil Otto Ladstätter durch seinen
Welt- und Weitblick der Entwicklung
in Europa 40 Jahre voraus war.
An seinem Begräbnis hat eine Reihe von
Klassenkollegen teilgenommen, nämlich LA Dr. Heinrich Juen, HR Dr. Otto
Larcher, P. Dr. Andreas Falkner, HR Dr.
Walter Haid, Dipl.-Ing. Josef Witwer,
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Oberst iR Erich Wolf, Univ.-Prof. Dr.
Kurt Ginther, Dipl.-Ing. Josef Thoma,
HR Dipl.-Ing. Wolfgang Pfefferkorn
und Rektor Univ.-Prof. Dr. Winfried
Platzgummer. Sein Klassenkollege Dr.
Heinrich Juen bemerkt: „Wir sind stolz
auf diesen großen Paulinerfreund und
Patrioten. Wir werden stets in Ehren
von und über ihn reden. Gerade auch
deshalb, weil viele erst durch seinen Tod
erfahren haben, wer Otto Ladstätter
wirklich war.“ Otto hinterlässt seine
aus Imst stammende Gattin Karin und
3 Kinder.
Mag. Alois
Schimpfössl
(MJ 1964)
Zum tragischen Tod
stellt uns sein Klassenkollege Hans Längle
aus Dornbirn folgenden Nachruf zur Verfügung:
Alois war vom Herbst 1958 bis zur
Matura im Juni 1964 in unserer Klasse. Durch seine stille Art war er ein
wertvolles Mitglied in unserer feinen
Klassengemeinschaft. Wenn du eine
klare Auskunft von ihm wolltest, hast du
die Frage sehr gut überlegt formulieren
müssen. Er hat sich nie nach vorne
gedrängt. Verlässlichkeit und zähes
Arbeiten auf ein vorgefasstes Ziel hin
waren seine primären Eigenschaften.
Seine schelmenhafte Ader hat er bei
einem nächtlichen Schweine-Stehlen
bewiesen. Luis, du hast so gut in unsere
Klasse gepasst! Umso trauriger sind wir
über sein überraschendes und viel zu
frühes Ableben. Der Verstorbene hat
nach der Matura in Innsbruck Deutsch
und Geschichte studiert und danach in
Dornbirn und Feldkirch unterrichtet.
Seiner Ehe mit Frau Dr. Maria geb.
Nemec entstammen der Sohn Roland
und die Tochter Elisabeth. Er war ein
beliebter Lehrer wie der Direktor und
zwei ehemalige Schülerinnen beim
Abschiedsgottesdienst eindrucksvoll berichteten. Der Bürgermeister von Rankweil dankte ihm für seine erfolgreiche
Tätigkeit als Gemeinderat im Sozialbereich. Sein Wissen und seine Freude
über die Literatur durfte er einem Kreis
Pauliner
Gleichgesinnter weitergeben. Bergsteigen war seine Lebensfreude. Sein lang
gehegter Wunsch, an einer Expedition
in den Himalaya teilzunehmen, konnte
er sich nicht mehr erfüllen. 500 Meter
unter dem Gipfel des Anapurna IV
(7525 m) musste er wegen der Höhenkrankheit umkehren. Nach 500 Meter
Abstieg ist er am 11. Oktober gestorben
und wurde von seinen Kameraden an
Ort und Stelle beigesetzt. Beim überaus
gut besuchten Abschiedgottesdienst in
der Pfarrkirche St. Josef in Rankweil
gab Altpauliner Elmar Simma (MJ
1958) in einer gehaltvollen Predigt den
Angehörigen Mut und Zuversicht aus
dem christlichen Glauben. Der starke
Besuch bewies seine Beliebtheit in
Rankweil und zeigte der Trauerfamilie
die große Anteilnahme der Bevölkerung
an der schmerzhaften Trennung von
ihrem Gatten und Vater.
Msgr. Martin Fink
(MJ 1948)
Hofrat Dr. Oskar
Wötzer (MJ 1948)
stellt uns für Martin
Fink freundlicher-
weise folgenden Nachruf zur Verfügung:
Unser Paulinerfreund Martin war ein
ausgesprochen priesterlicher Mensch.
Bereits sein Primizbild trug den Satz
„Herr, lass mich die Sprache sprechen,
die alle verstehen: Die Sprache der
Liebe“.
Dabei war er ein humorvoller Mensch.
Das Fröhlich-Spitzbübische strahlte
immer aus seinen Augen. Nachdem sein
Vater frühzeitig verstorben war, musste
seine Mutter sich mit den drei Kindern
mühsam durchs Leben schlagen. So
konnte Martin erst mit 16 Jahren das
Gymnasium, nämlich das Paulinum,
besuchen. 1953 zum Priester geweiht,
wurde er bald Landesjugendseelsorger
und übernahm 1967 die Pfarre Klaus
und in der Folge weitere Funktionen als
Dekan, Firmspender und in verschiedenen diözesanen Gremien. Leider war
die Zeit nach seiner Pensionierung im
Jahre 2002 nur noch kurz bemessen.
Am 22.07.2005 nahm ihn der Herr zu
sich. Das ganze österliche Begräbnis
war nochmals ein großer Dank seiner
Freunde und seiner Gemeinden.
f rum
Prälat Dr. Josef
Hammerl
(MJ 1935)
Der am 15.10.05
verstorbene Prälat Hammerl war
Jahre lang, und
zwar sowohl unter
Bischof Rusch als auch unter Bischof
Stecher, Generalvikar der Diözese Innsbruck. Ihn zu charakterisieren, da eignet
sich am besten der im Kirchenblatt abgedruckte Text von Bischof Stecher:
„Wir haben viele Klettersteige miteinander begangen. Damals bin ich am
Seil vorausgegangen, jetzt haben wir
gewechselt. Jetzt ist er in der Seilschaft
voraus und hat die Führung übernommen. Und als Vorausgehender bereits
droben am Grat, im Sonnenlicht. Sein
ganzer Lebensstil hatte nichts Würdeund Stellungsbetontes. Er ist ein einfacher Tiroler Priester geblieben mit dem
Profil einer gläubigen Schlichtheit, das
so viele unserer Priester ausgezeichnet
hat. Er hatte großen Sinn für die Weltkirche und einen guten Draht zu den
Römischen Kongregationen, wovon ich
auch profitieren konnte.“
Neue Pauliner Bücher
Es gibt deren mehrere, aber diesmal
von einem einzigen Autor, auf dessen
vielfältige Publikationen uns der Vorarlberger Regionchef Hofrat Dr. Igo
Mätzler aufmerksam gemacht hat. Es
handelt sich um
Mag. Elmar Simma (MJ 1958).
Derzeit ist Pfarrer
Elmar Simma der
Caritas-Seelsorger in Vorarlberg
und kümmert sich
als solcher auch
um die Hospizbewegung. Aus
dieser Funktion
heraus hat er sein
neuestes Buch „Einfach da sein bis
zuletzt“ geschrieben. Seiner Aktivität
ist es zu verdanken, dass in Vorarlberg
die Hospizbewegung schon in jedem
dritten Sterbefall einbezogen wird. Für
dieses Buch und für seinen Einsatz wurde ihm kürzlich der „Toni-Russ-Preis“
verliehen. Unser Paulinerfreund hat
aber noch weitere Bücher geschrieben,
nämlich:
• „Ich will ich unter Menschen wohnen“,
• „Hätte aber die Liebe nicht“,
• „Für wen gehst du“,
• „Wenn Gott uns heimführt“,
• „Ich habe dich bei deinem Namen
gerufen“.
P. Manfred M. Marent
(im Paulinum von 1945-1947)
Wir haben über ihn schon mehrfach
berichtet. Aus seiner über 30jährigen
Erfahrung als Missionar in Madagaskar
hat er sich nun auch noch als Ethnologe
„geoutet“ und in seinem Buch „Ahnenbräuche der Tsimihety auf Madagaskar“
jenes Volk beschrieben, mit dem er vorwiegend lebt. Die erste Fassung dieses
19
Buches erschien in der einheimischen
Sprache Malgasch. In der zweiten Fassung – eben in dem soeben in deutscher
Sprache erschienenen Buch - bietet
er eine unglaubliche Fülle an Fakten
ethnischer Natur an. Die spannenden
Darstellungen werden mit interessanten
Fotos noch zusätzlich verlebendigt.
Diese für uns Europäer völlig fremde
und geheimnisvolle Kultur wird vom
Autor spannend dargestellt.
Zum Nachdenken
Mit Geld können wir kaufen:
Ein Bett, aber keinen Schlaf
Bücher, aber keine Intelligenz
Essen, aber keinen Appetit
Schmuck, aber keine Schönheit
Häuser, aber keine Gemeinschaft
Medizin, aber keine Gesundheit
Luxusartikel, aber keine Freude
Allerlei, aber kein Glück
sogar eine Kirche,
aber niemals den Himmel.
Aus Guatemala
Österreichische Post AG
Info.Mail Entgelt bezahlt