Der Kampf um die Fans wird rauer und teurer
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Der Kampf um die Fans wird rauer und teurer
Verlagspostamt 2380 Perchtoldsdorf, P.b.b., GZ 02Z031577 W Bureau de Poste A-2380 Perchtoldsdorf (Autriche), Taxe percue ∙ Sendung zur ermäßigten Gebühr ∙ Envoi à taxe réduite WWW.HORIZONT.AT 7. Februar 2014 o6 N 3,15 Euro Die österreichische Wochenzeitung für Werbung, Medien & Marketing Österreich in der U-Bahn Mediengruppe gewinnt Kartellverfahren gegen Wiener Linien Medien Seite 9 US-Werbefeuerwerk HORIZONT präsentiert Werbespots rund um den 48. Super Bowl Agenturen Seiten 12–13 HORIZONT Der Kampf um die Fans wird rauer und teurer Unternehmen können die Fans ihrer eigenen Facebook-Seite ohne Werbung kaum noch erreichen, klagt eine Wiener Digital-Expertin. Kein Problem, sagen andere gen rund um das Social Web anbietet, beschäftigt sich schon sehr lange mit Facebook und dem Aufbau von Communitys. Seit Kurzem fühlt sich Denkmayr aber von der großen Social- Media-Plattform betrogen. Anfang Dezember letzten Jahres stellte Facebook – wieder einmal – seinen Algorithmus um. Dieser habe dazu geführt, dass die organische Reichweite von Postings stark gesunken sei, moniert die Expertin. Zur Erklärung: Der Algorithmus bestimmt, welche Inhalte der User in seinem Newsfeed sieht. Unter organischer Reichweite versteht man jene Prozentzahl, die angibt, wie viele Fans einer Site ein Posting zu sehen bekommen, ohne dass dies durch kostenpflichtige FacebookWerbetools unterstützt wird. Für Facebook läuft es derzeit an vielen Fronten rund: Im vierten Quartal verblüfft die Zuckerberg-Truppe die Analysten: Gegenüber dem Vergleichszeitraum konnte das Unternehmen seinen Umsatz um zwei Drittel auf 2,6 Milliarden Dollar steigern. Der Nettogewinn vervierfachte sich sogar und betrug im letzten Viertel des abgelaufenen Jahres 523 Millionen Dollar. Der Schritt in die mobile Welt scheint inzwischen gelungen, denn die Werbung auf Tablets und Smartphones trägt mehr als die Hälfte zu diesem Ergebnis bei. Mit dem Launch von Papers – eine Flipboard sehr ähnliche Nachrichten-App, die es seit 3. Februar in den USA für das Apple-Betriebssystem gibt – schickt Facebook eine Anwendung ins Rennen, die nach Expertenmeinung das Zeug dazu hat, die Haupt-App zu ersetzen. Und als würde dies dem Social Network nicht genug Presseberichte und Aufmerksamkeit bescheren, begeht man dieser Tage das Zehn-Jahr-Jubiläum: Im Februar 2004 launchten Mark Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin Facebook an der Havard-Universität. Änderung des Algorithmus Bei Judith Denkmayr will dieser Tage allerdings so gar keine Feierstimmung aufkommen. Die Gründerin der Agentur Digital Affairs, die sowohl strategische als auch operative Dienstleistun- Private wachsen weiter Was die Sender zu den Ergebnissen des aktuellen Radiotests sagen Radiotest Seite 17 Facebook hat 1,23 Milliarden Nutzer weltweit. Ob die Plattform von all diesen Menschen geliebt wird, sei dahingestellt. Eine Wiener Digital-Expertin ist aus professionellen Gründen wütend auf Zuckerberg & Co. © Facebook/drubig-photoSergii Figurnyi (Fotolia) Organische Reichweite bricht ein Nun soll Denkmayrs Angaben zufolge diese organische Reichweite nur noch 16 Prozent betragen. Gegenüber HORIZONT erklärt sie ihren Ärger über Facebook so: „Die Unternehmen und ihre Dienstleister haben sehr viel Zeit und auch Geld in den Aufbau der Fans für ihre Seiten aufgewendet.“ Wenn man nun die Fans mit Postings nicht mehr erreiche, sei deren Anzahl auch irrelevant. Die Expertin wird drastisch: „Es ist für mich Wegelagerei, wenn ein Unternehmen in den Aufbau seiner Fangemeinde investiert, gleichzeitig auch → Fortsetzung auf Seite 2 Buchen Sie ÖSterreichS marktführer. ErnEut ErfolgrEich bEim radiotEst: Ö3 mit 41% marktantEil und 1,9 millionEn hÖrEr/innEn täglich. Quelle: radiotest 2. hJ 2013, gfk, basis Österreich, mo–so, Personen 14–49 weltweit inserAte Buchen? KontaKtieren sie uns: michael.schachinger@proxymedia.at www.proxymedia.at Glosse Ein Red Bull für den Mark, bitte Das eigene Jubiläumsjahr könnte für Facebook kaum besser beginnen. Die Plattform zählt 1,23 Milliarden User, überraschte die Analysten positiv und präsentiert mit Paper eine Innovation, die das Zeug hat, Web-Geschichte zu schreiben. Dennoch mischen sich in die mediale Gratulationsberichterstattung immer lautere Misstöne. Das Wachstum der Nutzer würde sich verlangsamen, heißt es. Logisch, wenn bereits 17 Prozent aller Erdenbürger einen FacebookAccount haben. Die Jungen würden der Social-Media-Plattform immer mehr den Rücken zuwenden, so eine andere Neuigkeit, die uns die Medien mitteilen. Was nicht so ganz stimmt, denn es hat sich nur das Wachstum verlangsamt. Eine Studie der US-Universität Princeton kam zum Schluss, dass Facebook bis 2017 bis zu 80 Prozent seiner Nutzer verlieren könnte. Die Medien berichteten in fetten Lettern. Warum finden es Journalisten schick, Facebook mit NegativSchlagzeilen zu bedenken? Nur weil es ein großer, schweigsamer Konzern ist, der nur mitteilt, was er für richtig hält. Red Bull macht das doch auch. Dem Energydrink-Hersteller hecheln die Medien hinterher. Liegt‘s gar am Produkt? Der eine macht in Dosen, der andere in Userdaten. r.seebacher@manstein.at 02 Aktuell ← Fortsetzung von Seite 1 zwangsläufig immer Werbung für Facebook macht und nun diese Fans immer schlechter bis gar nicht mehr erreichen kann.“ Denkmayr machte ihrem Ärger auch schon in einem Gast beitrag für die Futurezone Luft. „Unter der Hand habe ich sehr viele Reak tionen bekommen, die mir beipflich ten“, meint sie. Allerdings wäre auch Resignation zu spüren – nach dem Motto „Facebook ist eben ein großes US-Unternehmen, die können sich das erlauben und wir müssen uns damit abfinden.“ Ärger hält sich in Grenzen Ist die gesamte österreichische DigitalAgentur-Szene samt ihren Kunden also wirklich so sauer auf Facebook? Eigent lich nicht, wie HORIZONT-Recherchen ergaben. Und wenn, dann nur ein biss chen. Sabine Hoffmann, Geschäftsfüh rerin von ambuzzador, räumt zwar ein, dass sich der neue Algorithmus negativ auf die organische Reichweite ausge wirkt habe. Mit dem von Denkmayr ins Treffen geführten Zahlenmaterial kann sie aber wenig anfangen. „Schon vor der jüngsten Änderung betrug diese um die 16 Prozent; eigenen Messungen zufolge liegt sie jetzt bei zwölf bis 14 Prozent.“ Um die Relationen ins rechte Licht zu rücken, verweist Hoffmann auf Zahlen aus der Vergangenheit. „Eine organi sche Reichweite von 100 Prozent hat man allein schon wegen des EdgeRanks (Algorithmus, Anm.) mit Postings so wieso nie erreichen können. In der Ver gangenheit lag diese bei etwa 30 bis 40 Prozent.“ Es habe daher auch schon vor her Sinn ergeben, die Reichweite von Postings mit Werbemaßnahmen zu un terstützen. „Wir sprechen hier aber von Minibudgets von etwa 200 bis 300 Euro im Monat“, so die ambuzzador-Chefin. ‚Kein öffentliches Gut‘ Dass Facebook nun offensichtlich mehr Geld von den Unternehmen ha ben will, die Fan-Seiten betreiben, fin det Hoffmann nicht unbedingt an rüchig. „Facebook ist kein öffentliches Gut, sondern ein kommerzielles Unter nehmen. Es stellt den Zugang gratis zur Verfügung, das Einrichten von Unter nehmenssites ist auch kostenlos, und für gewisse Dinge verlangt Facebook Geld.“ Und: „Bei Xing und LinkedIn kostet die professionelle Präsenz auch entsprechend.“ Die jüngsten Änderun gen des Algorithmus wären jedenfalls kein Grund, die Content-Strategie zu ändern. „Wir setzen nach wie vor auf Storytelling, auf Dramaturgie – Dinge, die zum Interagieren einladen. Und In teraktion ist gut für die Reichweite.“ Florian Magistris, Geschäftsführer von Httpool, beschäftigt sich auch sehr viel mit Facebook – sein Geschäftsfeld ist mit denen von Digital Affairs und am buzzador allerdings nicht vergleichbar. „Wir beschäftigen uns nicht mit Con tent, sondern ausschließlich mit Wer bung auf Facebook. Und da gibt es eine Menge von Tools, die dafür da sind, Inhalte zu pushen.“ Die Algorithmus- Änderungen hätten im Wesentlichen folgende Wirkung gezeigt: Postings von Facebook-Freunden genießen absolute Priorität, professioneller Content von News- oder Medienseite stehen an zweiter Stelle und erst danach folgt der Content von Fansites von Unterneh men. Magistris: „Der Grund für die Um stellung war wohl, dem User Inhalte zu bieten, die für ihn eine hohe Relevanz haben.“ Die Änderungen würden es aber all jenen schwer machen, die nur in eine digitale Strategie und in Content in vestiert und rein gar nichts für Face book-Werbung ausgegeben haben. Die Aufregung versteht Magistris deshalb nicht. „Wenn ich im Fernsehen oder im Print null Budget für eine Werbeschal tung habe, dann komme ich in der Regel dort auch nicht vor.“ Auf F acebook habe man zumindest noch die Chance, mit gutem Content seine Fans tatsächlich zu erreichen. „Werbung zu schalten, macht es einfach berechenbarer und steuerba rer, wer die Inhalte sieht“, erläutert Ma gistris. Postings analysieren Mit knapp 7,3 Millionen Likes betreibt Knorr Österreich (Unilever) mithilfe der Agentur Spinnwerk eine der reichwei tenstärksten Facebook-Unternehmens seiten des Landes. Das Thema Kochen kommt eben sehr gut an, wohl auch au ßerhalb der mittlerweile 3,2 Millionen Accounts zählenden österreichischen Social-Media-Gemeinde. Bei Knorr trägt man die jüngsten Algorithmus- Änderungen mit Fassung. Andreas Breitegger, Senior Brand Manager von Knorr, meint: „In Bezug auf die organi schen Reichweiten beobachten wir starke Schwankungen. Deshalb liegt die Reichweite der Knorr-Postings teil weise über dem genannten Durch schnittswert von 16 Prozent, teilweise darunter.“ Und: „Obwohl wir keine dra matischen Veränderungen oder Ver schlechterungen sehen, fällt auf, dass es bei einer Fanpage mit wachsender Größe auch schwieriger wird, diesen Prozentwert zu halten.“ Die Änderun gen der Reichweiten könnten aber auch andere Gründe haben, vermutet Breit egger: „Trotz großer Verbreitung ist Facebook eine noch immer wachsende Plattform. Laufend starten Unterneh men ihre Facebook-Aktivitäten, unter anderem mit dem Verfassen von Pos tings.“ Es komme also zu einem Wettbe werb um die Aufmerksamkeit der Fans in deren Newsfeed. „Das heißt wiede rum, dass es auch ohne Veränderungen des Algorithmus zu einer Herausforde rung wird, seine Fans zu erreichen“, schließt Breitegger. Knorr und Spinn werk analysieren die Performance der einzelnen Postings jedenfalls genau, um die Vorlieben der Fans herauszufin den. „So gelingt es uns auch, bessere und relevantere Inhalte für sie zu erar beiten.“ Anderseits würde man auch immer mehr in Facebook-Werbung investieren. Technische Grenzen Kurz vor Redaktionsschluss dieser Aus gabe trudeln auch noch die Antworten auf HORIZONT-Fragen von Facebook selbst ein. Man verweist darauf, dass ei nerseits die Menge der von der Face book-Gemeinde geteilten Inhalte stetig zunehme, andererseits die Anzahl der Neuigkeiten, die im Newsfeed ange zeigt werden können, begrenzt sei. meinungsraum.at leistet mit weltweiten Imagestudien einen wertvollen Beitrag für unsere Markensteuerung in allen Märkten.“ Rudolf Körber, Prefa Marketing · Werbung · Medien HORIZONT No 6 „Die Konkurrenz im Newsfeed ist groß und wird stetig größer“, so Stefan Stoja now, Communications Manager bei Facebook für die D-A-CH-Region. Diese Konkurrenz wirke sich wohl auch auf die organische Reichweite aus. „Umso wichtiger werden zielgruppen relevante Inhalte sowie eine kreative und einzigartige Bildsprache. Denn im Newsfeed schlägt Relevanz Masse.“ Im Idealfall würden die Nutzer alle Neuig keiten s ehen, die sie interessieren und in der Reihenfolge, in der sie diese le sen möchten. - Die Verbundenheit des Nutzers mit den Inhalten einer Seite. - Der Post und seine Relevanz an sich. Will heißen, je mehr Aufmerksamkeit dieser hervorruft, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er im News feed auftaucht. „Bildlastige Inhalte, Videos und geteilte Links sind relevan ter als reine Text-Posts, wobei aber auch die Attraktivität der Inhalte gene rell eine Rolle spielt“, verrät Stojanow. - Der Zeitpunkt: Hier spielen dem Facebook-Sprecher zufolge Aktualität und Häufigkeit sowie die Auswahl des Zeitpunktes, in der die Zielgruppe am besten erreicht wird, eine Rolle. Wie der Algorithmus genau funktio niert, ist natürlich das große Geheim nis von Facebook. Dieser bekam aber zumindest in den USA bereits mensch liche Verstärkung. Denn für die ein gangs erwähnte neue App Papers kura tieren auch Menschen über Priorität und Relevanz von Inhalten. Vielleicht eröffnet also schon bald eine Face book-Redaktion in Wien? rs Von 100.000 Faktoren abhängig Auf die jüngsten Veränderungen des Algorithmus will Stojanow zwar nicht genau eingehen, erklärt aber generell: „Welche Beiträge im Newsfeed auftau chen, hängt davon ab, wie die Nutzer mit diesem interagieren – der Algorith mus reagiert auf dieses Verhalten der Nutzer und wird durch rund 100.000 Faktoren beeinflusst.“ Drei hätten be sonders starken Einfluss: Wie Unternehmen am besten ihre Fans erreichen Stefan Stojanow, bei Facebook als Communications Manager für die D-A-CHRegion zuständig, hat für Unternehmen, die große Facebook-Seiten unterhalten, folgende Tipps parat, um die eigenen Fans auch weiterhin gut zu erreichen: Im Allgemeinen empfiehlt es sich, für jede Nachricht individuell zu ent scheiden, wie diese am besten mit den Nutzern geteilt wird. Sei es nun mit ei nem Status-Update, einem Foto, Link oder Video. Dabei wird vor allem Rele vanz belohnt. Um Conversion auf eine Website zu bringen, sind Link-Posts am besten geeignet. Im Vergleich zu Links, die in Status-Updates gepostet werden, erreichen Link-Posts eine un gleich höhere Interaktion (mehr Likes, mehr Kommentare, mehr Klicks.) Darüber hinaus spielen in Zukunft Kreation und Publishing eine zentra lere Rolle. Denn mit zunehmendem Wettbewerb im Newsfeed werden nur qualitativ hochwertige und für die Menschen relevante Inhalte weiterhin starke organische Verbreitung finden. Natürlich kann die Zielgruppe durch Werbeanzeigen weiter vergrößert werden, aber auch hier gilt: Je kreati ver und relevanter die Anzeige, desto größer und kosteneffizienter die Reichweite. Diese Entwicklung bedeutet nicht, dass der Fan-Aufbau in den vergange nen Jahren umsonst wahr. Die rich tigen Fans – die der eigenen Produktoder Unternehmenszielgruppe ent sprechen, sich einer Marke verbunden fühlen und gegebenenfalls zu den treusten Kunden gehören – werden für die jeweilige Marke und ihre Reich weite auch weiterhin wichtig sein. Seiten sollten sich darauf konzentrie ren, eine Kerngruppe aus Fans inner halb ihrer relevanten Zielgruppe zu bilden. Große Fanzahlen haben kei nen Wert, wenn die Fans nicht aktiv sind und mit dem Content der Seite interagieren. So funktioniert die HORIZONTplus-App 1 Aktualisieren Sie die HORIZONTplus-App (oder laden Sie diese für Android und iOS herunter) und starten Sie die App. 2 ser In die auf e b a g Aus 4 Seite 1 Zielen Sie auf ein mit dem HORIZONTplusIcon markiertes Bild. 3 Genießen Sie Zusatzinhalte (Videos, Internetlinks, Umfragen). Hallo! Hey! einfach näher dran. +43 1 512 89 000 office@meinungsraum.at 7. Februar 2014 Aktuell Marketing · Werbung · Medien 03 Regionalsender arbeiten an Mantelprogramm Für das Format begibt sich die Vermarktungsplattform R9 auf Moderatorensuche. Das finale Konzept will man spätestens im Juni der Öffentlichkeit präsentieren Was die RMS beim Privatradio und die Regionalmedien Austria AG (RMA) im Gratiswochenzeitungsmarkt zustande bringt, das sollte auch beim Fernsehen funktionieren. Das ist der Grundgedanke der Vermarktungsgesellschaft R9, zu der sich die führenden Regionalsender im vergangenen September zusammengefunden haben. Dass Regional-TV in Österreich kein leichter Markt ist, zeigt die Insolvenz des 1996 gegründeten Privatsenders Steiermark 1. R9 arbeitet in der Grünen Mark nun mit Kanal3 zusammen. Die zehn Sender haben sich nun darauf geeinigt, ein österreichweites M agazin auszustrahlen. „Wir arbeiten an einem Detailkonzept“, verrät Marcin Kotlowski, Geschäftsführer von R9 und dem Wiener Stadtsender W24. Jedes Bundesland soll Platz und jede Sendung einen wöchentlichen Schwerpunkt haben. „Die Themenschwerpunkte sollen von den regionalen Anchors der einzelnen Sender g etragen werden, für die G esamtmoderation wird nach einer Neubesetzung gesucht“, so Kotlowski weiter. Man begebe sich deshalb auf die Suche nach Moderatoren. „Das Projekt ist unsere Antwort auf die Forderung nationaler Werbekunden nach einem einheitlichen Werbe- und haben bereits erste Buchungen wie zum Beispiel von ÖAMTC, Detur und Pearle und führen laufend Gespräche, die sowohl mit Kunden als auch mit Mediaagenturen sehr gut verlaufen.“ R9 ist zu je 35 Prozent im Besitz der WH Medien (Wien Holding) und der Holzhey Management und Beteiligungen GmbH. 30 Prozent hält die KobzaMedia-Gruppe. rs Programmumfeld“,so der R9- und W24-Geschäftsführer weiter. Er will das Mangelprogramm als neue Variante des „Österreich-Bildes“ verstanden wissen. Und: „Finale Details werden wir spätestens im Zuge unserer zweiten R9-Österreichkonferenz Anfang Juni präsentieren.“ Laut Kotlowski wird das Angebot von R9 bereits recht gut angenommen. „Wir Bald soll es für den Regional-TV-Verbund ein Mantelprogramm geben. Statt des insolventen Senders Steiermark 1 ist Kanal3 an Bord. © R9 Regional TV Austria GmbH Das kann sich hören lassen: Kurz und bündig songtexte.com vermarktet Mit Februar hat ProSiebenSat.1 Puls 4 exklusiv die Vermarktung des Musiktexte- und -newsportals songtexte.com übernommen. Das Ende 2013 in die Digitaltochter des deutschen Senderkonzerns ProSiebenSat.1 eingegliederte Portal soll dabei helfen, wechselseitige Synergien zu anderen Services und Inhalten der Sendergruppe zu nutzen, so etwa rund 57.000 Musikvideos der in Österreich zukünftig auch erhältlichen Musik-Streaming-Plattform Ampya, die auf songtexte.com eingebunden wurde. Digitale RMA Akademie Die rund 650 Mitarbeiter der Regionalmedien Austria (RMA) können im Rahmen der RMA Akademie ein Aus- und Weiterbildungsangebot in Anspruch nehmen, das aus Seminaren in den Bereichen Redaktion, Verkauf und Produktion sowie Inhalten zur persönlichen Weiterentwicklung zusammengesetzt ist. Das bestehende Programm wird 2014 in allen Ressorts mit digitalen Komponenten aufgepeppt – so sollen die Mitarbeiter besser mit den digitalen Möglichkeiten und Instrumenten vertraut gemacht werden. comm:unications verbindet Public Relations und Pressebetreuung von Panasonic liegen ab sofort in den Händen der Wiener PR-Agentur comm:unications. Die Agenturchefin, Sabine Pöhacker, will mit ihrem Team als lokale Schnittstelle zur PanasonicKommunikationsabteilung in Hamburg eine perfekte Medienbetreuung vor Ort gewährleisten und den direkten Kontakt zur österreichischen Medienwelt weiter ausbauen. Wieder Zuwächse bei der RMS TOP Kombi in allen Zielgruppen. So viele Hörer gab´s noch nie so günstig. (Quelle: Radiotest, 2. HJ 2013) .at austria s m .r ww Infos: w e r e h ä N 04 Kommentar Meinungen & Standpunkte Jenseits des HORIZONT Dahingesagt Facebook ist kein öffentliches Gut. Ein City Light, das friert Kälte kennt jeder von uns. Wenn auch meist nur kurz, denn im Alltag eilen wir doch nur von einem war men in einen anderen be heizten Raum. Dass Kälte für manche Mitmenschen aber ein echtes Problem ist, zeigen die City Lights, die die Agentur Jung von Matt für die Gruft erdacht hat. Und: Sie machen es sehr leicht, Mitmenschen Wärme zu schenken. Ganz modern mittels QR-Code. Sabine Hoffmann, Gründerin der Agentur ambuzzador (siehe Bericht auf Seite 1 und 2) A G’schicht is eben imma a G’schicht ©Taschkent Productions Kommentar Jakob Steinschaden Wie so oft, wenn etwas Großes am Ent stehen ist, muss man in Europa über den großen Teich schauen. Dort mi schen gerade zwei Websites die Medi enbranche auf: BuzzFeed und Upwor thy (einen ausführlichen Bericht über die beiden News-Seiten lesen Sie auf Seite 10). Sie konnten sich innerhalb weniger Jahre zu 130 beziehungsweise 90 Millionen Usern pro Monat auf schwingen – und das vor allem mithilfe von Facebook und Twitter, über die sie auf sagenhaft virale Art und Weise ihre Inhalte verbreiten konnten. Zum Ver gleich: Die Website der New York Times verzeichnet im Schnitt 30 Millionen User, die Online-Ausgaben des Guardian kamen im Rekordmonat Juni 2013 (Snowden) auf 40 Millionen Besucher. Nun stehen BuzzFeed und Upwor thy schwer in der Kritik – ihnen wird vorgeworfen, solche Reichweiten nur mit Trash und Entertainment und nicht mit Qualität erreichen zu können. Klar, wer sich die Headlines, Texte und Vi deos ansieht, der wird deutliche Nähe zum Papier-Boulevard à la Bild und Krone entdecken. Neu erfunden haben die beiden Seiten den publikumsträch tigen Journalismus natürlich nicht. Reißerische Schlagzeilen, große Emoti onen, schnell Konsumierbares, viele Bilder – das kennt man schon. Trotz dem sollte man aus der europäischen Abwehrhaltung heraustreten und aus dem rasanten Aufstieg der beiden Fir men lernen. „Die Bedeutung von vira len Inhalten und Sharing wird auch für klassische Medienhäuser weiter zu nehmen“, sagte die österreichische Journalistin Anita Zielina, ihres Zei chens stellvertretende Chefredakteurin des stern, vergangene Woche im HORI ZONT-Interview. Dabei ist die Taktik der Viral-Medien aber nicht, möglichst viel Content in die sozialen Netzwerke hineinzublasen. Nein, sie fokussieren sich auf die – sicher fragwürdige – Auf machung des Contents und lassen die Nutzer selbst diesen im Internet ver breiten. Das ist doch genau das, was je der Journalist will: Seine Leser mit seinen Berich ten bewegen. A guade G’schicht is eben imma no a guade G’schicht. Jakob Steinschaden ist HORIZONT-Redakteur und Autor zweier Bücher. © Stephan Boroviczeny Liebe Leser! Diese HORIZONT-Ausgabe ging am 6. Februar 2014 in den Versand. Sollten Sie das Heft nicht zeitgerecht im Briefkasten vorfinden, wenden Sie sich bitte an das zuständige Postamt. HORIZONT No 7 Adieu, Kreativranking © K. Michalski Editorial Sebastian Loudon, Herausgeber D ie Geschichte des Kreativrankings ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Und das beginnt schon beim Namen. „Eti kettenschwindel“ wird uns da oft vorgeworfen, schließlich sei es ein „Awardshow-Ranking“ und würde über die tatsächliche kreative Leistungskraft einer Agentur nur sehr wenig aussagen. Zudem seien zahlreiche höchst relevante Kreativagentu ren gar nicht im Kreativranking vertreten. Manche nie, weil sie der Teilnahme bei Wettbewerben gänz lich entsagt haben, wie etwa DDFG, manche, wie Jung von Matt/Donau, nur noch jedes zweite Jahr, weil sie die teils beträchtlichen Summen, die mit der Einreichung verbunden sind, lieber anderswo einsetzen wollen. Nur eine Agentur blieb über all die Jahre der Fels in der Brandung des Kreativran kings: Demner, Merlicek & Bergmann. Der Gefahr, dass das Ergebnis schon peinlich wirkt – das aktu elle Kreativranking führt D,M&B mit 4.308 Punkte an, der Zweitplatzierte DDB Tribal Wien kam auf 1.419 Punkte – begegnete man mit gekonnter Selbstironie. „Von wegen das Kreativranking 2013 interessiert keine Sau“, inserierte Demner im Bestseller. Dazu ein Link zu einem Webvideo, in dem der Agenturchef höchstselbst versucht, einer Sau das Kreativranking unter die Nase zu reiben. Also nun im Ernst: Das Bestseller-Kreativranking hat nie für sich in Anspruch genommen, die Land schaft der Kreativagenturen komplett und umfas send zu kartografieren. Es zeigte stets nur einen Ausschnitt, einen von vielen Parametern, an denen sich die Arbeit von Agenturen quantifizieren lässt. Werbepreise – ob national oder international – sind integraler Bestandteil dieser Branche, warum also die Erfolge bei diesen Bewerben nicht als Gradmes ser für ein Ranking hernehmen. Das Konzept war in anderen Ländern erprobt, also warum nicht auch in Österreich. Heute, 13 Jahre nach der Einführung des Kreativrankings, ist es an der Zeit, neue Wege zu gehen. Der Wildwuchs bei Wettbewerben, die vie lerorts gelebte Praxis, Pseudowerbung für Pseudo kunden nur für diese Wettbe Das Kreativranking werbe zu produ ist ein Symbol einer zieren, der stei gende Aufwand zu Ende gehenden Ära bei den Kosten bei des Werbegeschäfts. gleichzeitig sin kenden Erlösen – all diese Faktoren haben dazu geführt, dass das Kre ativranking zunehmend zu einem Anachronismus wurde. Zu einem Symbol einer langsam, aber sicher zu Ende gehenden Ära des Werbegeschäfts. Wir haben uns daher dazu durchgerungen, in diesem Jahr und auch hinkünftig von der Erstel lung und Publikation des Kreativrankings abzuse hen. Ursprünglich wollten wir es ja einer Reform unterziehen, aber dann hat uns doch der Ehrgeiz gepackt. Statt des Kreativrankings wollen wir einen neuen Weg gehen, um die Leistungskraft der öster reichischen Werbeagenturen darzustellen. Und wie so oft im Leben lässt es sich freier denken, wenn man gewohnte Dinge hinter sich lässt. Die Geschichte des Kreativrankings ist eine Ge schichte voller Missverständnisse. Nun ist es Zeit, mit einer neuen Geschichte zu beginnen. Leserbrief Betrifft: HORIZONT 5/2014, Seite 22, ‚Auf den Sportseiten erfindet sich Österreich neu‘ Sehr geehrter Herr Skocek, sehr geehrter Herr Loudon, ich beziehe mich als Herausgeber und somit angesprochenes Medium (90minuten.at) auf den Kommentar von Johann Skocek (Ausgabe 31. 1. 2014) und möchte gerne dazu kurz antworten: Ein an sich vom Thema her interes santer Kommentar – bis zu der Stelle, wo Sie plötzlich der Meinung sind, dass Internetmedien am Beispiel von abseits.at und 90minuten.at Klientel journalismus und Pseudoanalysen betreiben – aus der Feder von fachlich ungebildeten Menschen. Erstens bitte ich Sie, am Beispiel von 90minuten.at Klienteljournalis mus zu zeigen. Zweitens zeigen Sie hiermit, dass Sie an einer Differenzierung der Ma terie „Internet-Medien“ entweder a) nicht interessiert oder b) dazu fach lich einfach nicht in der Lage sind. In diesem Sinne: Herr Skocek ver breitet wohl gern Abfälliges gegen „Underground“-Medien und trägt das dazu noch mit dogmatischer Attitüde vor. Und HORIZONT Österreich verbreitet das Ganze auch noch. Sportliche Grüße, Michael Fiala Diese Nachricht erreichte uns in Form eines offenen Briefs auf der FacebookSeite der WKO. Die wunderbare Renaissance der Nachricht Mathias Döpfner, kürzlich erst von Spiegel unsanft porträtiert, hat vor ei nem Jahr über eine neue goldene Ära des Journalismus philosophiert. Noch nie – sagte er – habe Qualitätsjour nalismus so viele Möglichkeiten und Expressionsqualität wie im digitalen Zeitalter. Döpfner sprach von der Emanzipation des Journalismus und der Zeitung vom Papier. In gewisser Sicht hat er recht. Die Oligopolisten des Web entdecken den Wert der News und des Journalismus, allerdings vor allem aus Marketing gründen. Facebook, mittlerweile bei der Jugend schon als old-fashioned ab gelehnt, öffnet einen eigenen News feed, Yahoo und YouTube holen sich Stars aus der Medienbranche als Mo deratoren, Kommentatoren. Reiche Mäzene geben Top-Investoren Geld in die Hand, damit sie unabhängige, kriti sche Medien gestalten können, die so zialen Plattformen setzen verstärkt auf die Kraft der Nachricht. Offensichtlich wollen Menschen – wie oberflächlich und kritisch auch immer – aktuell informiert sein. Auch wenn der Großteil der Information vornehmlich getrashte Befindlichkeit ist. Twitter zeigt das auf einer schein sublimierten und semikultivierten Ebene vor. Der Journalisten-Markt gleicht be reits dem Fußballtransfermarkt. Stars werden gehandelt und abgeworben und – siehe Yahoo – oft auch rasch wieder gefeuert. News müssen schließlich Cash oder zumindest Frequenz bringen. Und wie reagiert die sogenannte Qualitätsklasse? Diejenigen Medien, die bislang die Deutungshoheit für sich gepachtet hatten, die gegen den Webmüll und die Aggregatoren wet terten? Zum Großteil gar nicht, maxi mal larmoyant. Dabei zeigt sich, dass Qualität auch Marktchance hat. Die öffentlich-recht lichen Sender in Deutschland haben die Privaten in puncto Beliebtheit und Reichweite wieder überholt. Wer hätte vor fünf Jahren noch prophezeit, ZDF und ARD würden mehr Menschen se hen als RTL und Sat.1, trotz „Holt mich hier raus“ und „Millionenshow“? Warum werden Dokumentationen der Öffentlich-Rechtlichen zu Quo tenhits und selbst auf den Social- Media-Plattformen weitergeleitet und kommentiert? Woher das massenhafte Interesse an Hintergründen, Aufklä rung, Gesellschafts- und Wirtschafts kritik? Hat sich das Neil Postman’sche Dik tum „Wir unterhalten uns zu Tode“ in eine Lust am faktischen Narrativen umgekehrt? Der digitale Umbruch, die Krise der klassischen und die Selbstüberfrach tung der sozialen Medien, die sich zum Konventionellen zurück entwi ckeln, haben offensichtlich auch gute Seiten. Nach den Seichtgebieten kommt Lust an Tiefe. Die Massenmedien erinnern sich wieder an ihre Qualitäten, lineares Fernsehen – Dutzende Male totgesagt – legt zu. Die scheinbar unkonventio nelle junge Generation scheint sich nach Ritualen zu sehnen. Das Lager feuer und der tägliche Konvent sind of fensichtlich archetypisch. Ebenso wie das Couch-Potato-Phänomen. Oder das Serien-Binging. Quod erat demonstrandum. jenseits@horizont.at 7. Februar 2014 Aktuell Marketing · Werbung · Medien 05 Marken in der Vertrauenskrise ‚Brand2Trust‘: Roswitha Hasslinger und Manfred Berger erforschen und prämieren das Vertrauen der Konsumenten in Marken – mit alarmierenden Ergebnissen „In 30 Jahren Marktforschung habe ich so etwas noch nie erlebt“, sagt Roswitha Hasslinger. Sie meint damit das geradezu gierige Interesse, auf das sie mit ihrem neuen Projekt „Brand2Trust“ bei den Marketingverantwortlichen von werbetreibenden Unternehmen stößt. Und ihr Partner Manfred Berger ergänzt: „Wir haben hier offenbar einen wunden Punkt erwischt, anders kann ich mir das nicht erklären.“ Vertrauen in vier Dimensionen Worum geht’s? Hasslinger, seit ihrem Ausscheiden aus der Geschäftsführung von Gallup Österreich im Jahr 2012 als selbstständige Mafo-Beraterin (Hasslinger-Consulting) tätig, und Berger, seit 2011 mit seinem Büro Neusicht auf Markenvertrauen spezialisiert, entwickelten im vergangenen Jahr eine simple Untersuchung mit dem Anspruch, erstmals das Vertrauen in Marken ganzheitlich zu erfassen. In einem Online-Befragungspanel – umgesetzt von meinungsraum.at – werden 1.000 Konsumenten danach gefragt, wie es um ihr Vertrauen in Marken einer gewissen Produktkategorie steht, und zwar – und das ist das Neue daran – in vier unterschiedlichen Dimensionen, nämlich „Markenvertrauen“, „Stärken im Relevant Set“, „Markennähe und -affinität“ sowie „Persönlicher Einsatz für die Marke“, auf Neudeutsch Brand Advocacy. Die Ergebnisse aus diesen vier Manfred Berger: „Fokussierung der Kommunikation auf verkaufsfördernde Maßnahmen schadet langfristig der Glaubwürdigkeit.“ © km Parametern werden gewichtet und zu einem Gesamtindex zusammengefasst. Aus der ersten Befragungswelle im November 2013 gibt es bereits die Ergebnisse für sieben Kategorien, und die Ergebnisse machen nachdenklich. Schlusslicht sind, angesichts der medialen Berichterstattung über die vergangenen Jahre wenig überraschend, die Banken mit einem Indexwert von 36,3 quer durch die Kategorie Punkten, also knapp mehr als einem Drittel der erreichbaren Punkte. Aber auch weitaus unproblematischere Produkte wie etwa Mineralwasser kommen nur auf die Hälfte der möglichen Punktezahl. An erster Stelle sind Marken aus der Kategorie „Kekse, Waffeln, Schnitten“ und „Wasser mit Geschmack“ mit jeweils 61,2 Indexpunkten. „Das ist insofern nachvollziehbar, weil diese Produktkategorien frei von Skandalen sind“, erklärt Hasslinger. Doch wie kommt es, dass die Werte generell so viel Luft nach oben lassen? Für Berger ist es eine Folge der seit Jahren praktizierten „Aktionitis“. „Die Fokussierung der Kommunikation auf verkaufsfördernde Maßnahmen, auf Brand Awareness und die Differenzierung im ,Relevant Set‘ schaden langfristig der Glaubwürdigkeit einer Marke. Das macht die Konsumenten noch misstrauischer, als sie es ohnehin schon sind.“ Zudem würden die Aspekte Kundenbindung, Erlebbarkeit der Marke und emotionaler Dialog mit den Konsumenten sehr stark vernachlässigt. Dabei sind es laut Berger und Hasslin- Roswitha Hasslinger: „Skandalfreie Produktkategorien erzielen hohe Vertrauenswerte.“ © ÖWR N. Bargad ger genau diese Maßnahmen, die auf die Dimensionen Markenaffinität und Brand Advocacy einzahlen, das wiederum seien die emotionalen Treiber für den Vertrauensaufbau und den wiederkehrenden Kauf einer Marke. Zertifikat für den Branchensieger Die Studie ist als Benchmark konzipiert, die es Markenverantwortlichen leichter machen soll, durch gezielte Maßnahmen das Vertrauen in die eigene Marke zu stärken. Als zusätzlichen Anreiz zeichnen Hasslinger und Berger die vertrauenswürdigste Marke einer Kategorie mit dem eigens entworfenen Gütesiegel „Brand2Trust“ aus. Wenn also eine Marke beim Gesamtindex um zehn Prozent besser abschneidet als der Durchschnitt dieser Kategorie, kann sie das Güte siegel „Brand2Trust“ führen. Die erstgereihte Marke erhält zusätzlich eine „Best in Class“-Auszeichnung. Das große Interesse bei werbetreibenden Unternehmen – der Kostenpunkt der Basisstudie mit Detailergebnissen zur eigenen Marke liegt bei 3.850 Euro – lässt Berger und Hasslinger schon die nächsten Schritte planen. Der Name „Brand2Trust“ ist mittlerweile europaweit registriert, mit einigen Mafo-Instituten im europäischen Ausland sind die beiden bereits in Kontakt bezüglich einer Lizenzierung des Konzepts. Und am 17. März 2014 wird die Studie im Rahmen einer Veranstaltung des Marketing Clubs vorgestellt. sl INSIGHT IST KEINE NEUE BOYBAND. WISSEN WIE’S LÄUFT. Jetzt auch mit Bachelor-Abschluss! WWW.WERBEAKADEMIE.AT Insight bezeichnet einen kundenbezogenen Aspekt über ein Produkt oder eine Marke. 06 Unternehmen US-Journalist und Buchautor Sasha Issenberg sprach am „Campaigning Summit“ über Obamas Wahlkampf. © Jakob Glaser ‚Campaigning Summit‘: Smarte Kampagnen im NSA-Zeitalter Auf Basis von Daten Wahlkämpfe oder Werbeoffensiven fahren, das wollen seit Barack Obama viele. Wie man es richtig macht, wurde vergangene Woche am Wiener ‚Campaigning Summit‘ diskutiert „Die Menschen bewegen und mit reißen“, „Anhängerschaft um klare Po sitionen bilden“, „Verhalten verändern“. So umriss Philipp Maderthaner, seines Zeichens Geschäftsführer der Wiener Agentur Campaigning Bureau und Ini tiator des nicht ganz zufällig ähnlich be titelten „Campaigning Summit“, Wir kung und Ziel von Kampagnen im digitalen Zeitalter. Die Veranstaltung, die zum dritten Mal in Wien stattfand und einen Ableger in der Schweiz – und vielleicht bald auch in Berlin und nor dischen Ländern – vorweisen kann, holte vor ausverkauftem Haus interna tionale Experten auf die Bühne. „Campaigning ist eine wirksame Me thode für Wirtschaft und Politik, um Veränderungen in Unternehmen und Organisationen zu erzielen“, sagte Ma derthaner auch gleich bei seiner Eröff nungsrede, um deutlich zu machen, dass es nicht nur um Wahlkampf geht. Klar: Das Beispiel Obama, in dessen Team auffallend viele Datenwissen schaftler werkten, ist auch 2014 ein Vor zeige-Exempel dafür, wie neue Techno logien gezielt im Rahmen groß angelegter Kampagnen eingesetzt wer den können. Maderthaner selbst hat nicht umsonst einen Deal mit dem Soft wareanbieter Blue State Digital abgeschlossen, der es ihm erlaubt, „Ob amas Geheimwaffe“ in Europa zu lizen zieren beziehungsweise damit zu arbei ten. Doch Daten und Software, das wurde am Campaigning Summit auch klar, alleine sind es nicht, die Kandida ten zu Präsidenten und Produkte zu Premiummarken machen. Grundle gend sei die Haltung, mit der man ins Rennen geht, meint Maderthaner, und da dürfe man sich nicht wie ein Goliath aufführen. „Wir leben in einer Welt v oller Davids, mit Steinschleudern in Form von sozialen Netzwerken“, sagte der Kampagnen-Profi, der einst als ÖVP-Kommunikationschef unter Josef Pröll diente. Frank Stronach („Wer das Gold hat, macht die Regeln“) etwa sei einer dieser Goliaths, die trotz – oder gerade wegen – ihres Machtgehabes und ihrer Millionen gestrauchelt w ären. Stattdessen hätte man in Österreich mit der Neupartei Neos und Sebastian Kurz parallel zu Stronach zwei digital getrie bene Kampagnen gesehen, die Erfolg hatten, weil sie der Anhängerschaft „auf Augenhöhe“ begegnet wären. „Daten stehen im Zentrum von Mobilisie rungskampagnen“, sagt Maderthaner. In der Daten-Zwickmühle Das meinte auch sein spannendster Gast, der US-Journalist Sasha Issen berg, der sich mit neuen, sehr digitalen Marken · Märkte · Marketing HORIZONT No 6 Formen von Wahlkämpfen in Buch form („The Victory Lab“) auseinander gesetzt hat. Allerdings dürfe man die Power von datengetriebenen Kam pagnen nicht überschätzen. „Digitale Kampagnen verwandeln schlechte oder unpopuläre Parteien oder Kandi daten nicht in Sieger“, so Issenberg im Gespräch mit HORIZONT. Immerhin aber: „Daten helfen Kampagnen, nicht nur zu verstehen, wen man ansprechen muss, sondern auch wie.“ Man könne individuelle Wähler, nicht nur Wahl bezirke, Altersgruppen oder Einkom mensschichten herausfiltern und he rausfinden, wie man mit den Menschen am besten kommuniziert. In der Oba ma-Kampagne hätte es sich etwa be währt, alleinstehende Menschen per Telefonat aufzufordern, wählen zu ge hen, während das bei Familien nicht so gut gelaufen sei. Auch die Art der An sprache sei wichtig: Man hätte messen können, dass ein Brief mit der Informa tion, dass die Nachbarn bei der letzten Wahl zur Urne geschritten wären, die Wahlbeteiligung signifikant gehoben hätte (weil so sozialer Druck aufgebaut wurde). Praktische Tipps gab es bei der Ver anstaltung auch von Katie White, die unter anderem als European Cam paigns Director von ONE, einer von U2Sänger Bono initiierten Kampagne zur Bekämpfung von Armut und Krankheit in Afrika, einige Erfahrung auf dem Ge biet gesammelt hat. „Klare Botschaft“, „Koordination“, „Personalisierung“, „unerwartete Botschafter“ (zum Bei spiel Stars) und „Erlaubnis zur kreati ven Denke“ nannte sie als Schlüsselfak toren für eine erfolgreiche Kampagne. Etwas vage blieb der Vortrag der Schweizerin Maggie Haab, Kommuni kationsverantwortliche des Zürcher Mieterinnen- und Mieterverbandes, die über die Vorzüge des Crowdfunding für Low-Budget-Kampagnen referierte. „Man muss den Menschen das Gefühl geben, dass ihre Stimmen wertvoll sind. Und man muss die Kontrolle über die Inhalte und wie kommuniziert wird, zu einem guten Stück abgeben“, verriet sie immerhin. Und: „Die Köpfe, die gezo gen haben, waren vor allem Politiker.“ Dass sich die US-Methoden auf grund strengerer Datenschutzbestim mungen nicht so einfach nach Europa exportieren lassen, ist Maderthaner klar. Zusätzliche Erschwernis: „Politi ker haben nach dem NSA-Skandal si cher mehr Bedenken bezüglich solcher Kampagnen, aber das wird die Ent wicklung in diese Richtung nicht auf halten.“ Denn schließlich könne man die Menschen immer noch um die ausdrückliche Erlaubis zur Verwertung ihrer Daten bitten. Beeindruckt ist er aber vor allem von der „Behavioural Science“, die mit Datenauswertung möglich wird. „Das hat nichts mit Tech nologie zu tun, sondern damit, wie sich Menschen ganz grundlegend verhal ten – also die Frage, wie man das Ver halten von Menschen ändern kann.“ Ob im Erfinderland USA der NSA-Skan dal der datengetriebenen Kampagnen führung einen Rückschlag verpassen wird, ist sich Issenberg nicht sicher. „Vor dem letzten Sommer hatten die Amerikaner eine sehr relaxte Einstel lung bezüglich Privatsphäre. Ich weiß zwar nicht, wie das die Einstellung der Amerikaner ändern wird, aber es ist das erste Mal, dass es überhaupt eine Dis kussion über Datensammlung und Da tenverkauf gibt.“ Dass es sich um einen nicht umkehrbaren Trend handelt, dessen war sich die Abschluss-Spre cherin Sara Taylor Fagen sicher, die von 2005 bis 2007 – also unter George W. Bush – Director of Political Affairs im Weißen Haus war und vom Wall Street Journal bereits 2004 als Daten-Genie bezeichnet wurde: „Künftige Kampag nen-Chefmanager werden die Daten wissenschaftler sein und nicht mehr die TV-Experten.“ jak „Goliaths brauchen Davids“: Initiator Philipp Maderthaner vom Wiener Campaigning Bureau. © Jakob Glaser Citybike bilanziert mit Rekord und wird heuer neu ausgeschrieben Die Gewista will heuer die mit der Stadt Wien vereinbarte Endausbaustufe mit 1.500 Fahrrädern erreichen. Die Sponsoren sind zufrieden – Raiffeisen verlängerte sogar Zu Jahres wechsel nutzten 482.687 User das Leihsystem der Gewista. Der 500.000. User ist also nur noch eine Frage der Zeit. © Gewista Der erste Anlauf des Wiener Leihrad systems wurde zum veritablen Flop. Beim 2002 gestarteten „Viennabike“ konnten sich die Nutzer ein Leihrad mithilfe einer Zwei-Euro-Münze aus borgen. Das Ergebnis: Viele Räder ver schwanden oder wurden Opfer von Vandalismus. Der von der Stadt Wien für das Projekt mit 600.000 Euro sub ventionierte private Verein zog die verbleibenden Räder dann zu einer „Winterpause“ ein, aus der sie nicht mehr zurückkehrten. 2003 stellte die von der Stadt Wien mit einem Alternativ-Konezpt beauf tragte Gewista „Citybike Wien“ vor. Ein System, das für viele andere Städte zum Vorbild avancierte. Kürzlich zog die Gewista nun Bilanz über das Jubi läumsjahr 2013: Mit 790.084 Fahrten konnte man so viele wie nie zuvor ver zeichnen. Zu Jahresende betrug die Anzahl der User 482.687. Allein im letzten Jahr errichtete die Gewista 14 neue Stationen – etwa in Wien Mitte. Karl Javurek, CEO der Gewista, bilan ziert: „Das aktuelle Citybike-WienNetz umfasst, und das ist Höchststand in der nunmehr elfjährigen Erfolgs geschichte unseres Gratis-Leihrad systems, 116 Stationen mit über 1.400 Fahrrädern.“ Heuer wird man die mit der Stadt Wien vereinbarte Anzahl von 1.500 Bikes wohl locker erreichen – ebenso wie die 120 Stationen, hört man von Seiten der Gewista. Die Sponsoren von Citybike Wien (Vöslauer, Ing-DiBa und Raiffeisen Bank) sind mit ihren Engagements zu frieden. Letztere haben ihres sogar kürzlich verlängert. Da die Laufzeit des Vertrages zwi schen Stadt Wien und Gewista aller dings heuer endet, wird das Leihrad system EU-weit ausgeschrieben. rs Unternehmen Marken · Märkte · Marketing 7. Februar 2014 07 App auf die Piste Die 2009 gelaunchte App iSki hat bereits 1,4 Millionen User. Das Geheimnis des Erfolges: Werbung kommt als relevanter und unterhaltsamer Content daher Christian Vonach ist passionierter Skifahrer. „Ich habe die Vision von einem perfekten Skitag“, sagt er im Gespräch mit HORIZONT und zeigt auf sein Smartphone. Dort ist gerade eine App namens iSki geöffnet, ein Produkt der intermaps Software GmbH, die Vonach gemeinsam mit Claudia Zitt gegründet hat. „iSki bietet so ziemlich alles, was man vor, während und nach einem perfektem Skitag braucht“, sagt Vonach. Das ist die kürzestmögliche Beschreibung der zahlreichen Features, die die kostenlose App offeriert. Denn die Anwendung bietet dem Nutzer neben Basisdaten über etwa 1.600 Skigebiete auch Wetter-und Lawineninfos, eine Liste von Unterkünften, Hütten und Sportgeschäften, Tipps fürs Après-Ski sowie eine Neuschneeprognose. „Wir bei intermaps sind alle selbst Skifahrer und betrachten die App aus Sicht eines Skifahrers. Deshalb ist sie so umfangreich“, erläutert Vonach. All die Daten für dieses umfassende Content-Angebot stammen nicht von Usern, sondern von professionellen Partnern. Etwa den hiesigen Liftbetreibern oder auch dem norwegischen meteorologischen Institut, dem Schweizer Lawinenforschungs institut SLF, dem österreichischen Lawinendienst und der ZAMG. Etwa 15 Prozent der insgesamt 1,4 Millionen iSki-User haben sich für die iSki-Community registriert. Ein regis trierter User kann seinen Skitag via GPS aufzeichnen und seine Leistungen – zurückgelegte Distanz, Dauer, Höhe und Geschwindigkeit – mit den anderen 200.000 registrierten Usern vergleichen. Schon sehr bald wird die eigene Leistung auch mit denen von Skistars à la Marcel Hirscher vergleichbar sein. „Dieses Feature starten wir nach dem Ablauf der Olympischen Spiele in Sotschi“, sagt Vonach, um die strengen Werbeverbote rund um das sportliche Großevent nicht zu verletzten. und die somit auch wieder für Skifahrer relevanten Content darstellen. Daten, die dabei helfen, die Skifahrer besser kennenzulernen, sind für Sportartikelhersteller und -händler natürlich viel wert. Die App generiert, die Zustimmung der User vorausgesetzt, eine ganze Menge davon. „Wir kennen etwa die Durchschnittsgeschwindigkeit, die im Moment auf einer bestimmten Piste herrscht“, gibt Vonach ein Beispiel. Alle diese Daten stehen den Werbepartnern von iSki zur Verfügung. Genau hier liegt auch der große Benefit für Werbung- treibende. „Wir stellen die Daten auch unseren Nutzern zur Verfügung – etwa in Form einer Einstufung des eigenen Fahrkönnens und Entwicklung desselben“, ergänzt der intermaps-Gründer. Der Umstand, dass Werbung keine Einbahnstraße mehr ist und dass die User iSki und damit intermaps ihre Daten anvertrauen, sei eine hohe Verantwortung, betont Vanouch. „Wir haben die Möglichkeit, daraus für den User relevanten Content zu erzeugen. Wenn wir ihn aber mit Werbung zumüllen, dann ist er weg.“ rs Werbefinanziert Die App ist trotz des enormen Funktionsumfanges kostenlos und finanziert sich ausschließlich durch Werbung. Derzeit arbeitet man etwa mit Audi, Intersport, Stiegl und Head zusammen. Wer glaubt, die für Skifahrer relevanten Infos sind inmitten von blinkenden Bannern am Handydisplay zu suchen, der irrt. „Unsere Werbepartner bieten für den User relevanten Content an“, sagt Vonach. Beispiele gefällig? Gemeinsam mit Stiegl hat intermaps etwa 200.000 Hütten in ganz Österreich erfasst. Interspar wiederum liefert In formationen über Geschäfte und Ski verleih in Skidestinationen. Head wiederum lobt bereits zum dritten Mal die Christian Vonach, intermaps: „Wenn ich den User mit Werbung überfordere, dann ist er weg.“ © iSki iSki-Trophy aus. Dabei können registrierte User, die ihre Skitage aufzeichnen, Trophäen sammeln und Ski der Marke gewinnen. „Wir verkaufen keine standardisierten Werbeplätze, sondern individuelle Lösungen“, sagt Vonach. Standardisiert wären nur die Anzeigen, mit denen Hotels oder auch Skischulen in den entsprechenden Listen a ufscheinen Kaufe. Das 35. Jahrbuch des Creativ Club ustria. Jetzt um 39,90 im Buchhandel, auf faltershop.at und creativclub.at erhältlich. facebook.com/cca Die App gibt es bereits in 15 verschiedenen Länderversionen. Derzeit arbeitet intermaps an weiteren Mutationen für den türkischen und russischen Markt. © Intermaps 08 Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat HORIZONT No 6 ,Europa sitzt auf der Ersatzbank‘ Interviewserie Medien-Zukunftspreis: Internetinvestor Markus Wagner (i5invest) zu Herausforderungen einer globalen digitalen Welt und dem Wert ‚richtiger Geschichten‘ HORIZONT: Die Medienwelt ist einem tief greifenden Wandel unterworfen – was brauchen Medienmacher heute mehr denn je, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein? HORIZONT: Innovation braucht auch Raum zur Entwicklung. Für welche regulatorischen Rahmenbedingungen und gesetzlichen Initiativen plädieren Sie im Sinne der Medienzukunft? Markus Wagner: Ein Gefühl für die richtigen Geschichten, das braucht es heute so wie früher. Content, den es genauso an Hunderten anderen Stellen gibt, hat keine Relevanz mehr. Die richtige Onlinestrategie ist ebenfalls wichtig – und der Onlinemarkt global. Hier werden sich nur globale Nischenweltmeister behaupten; aber warum sollte es nicht auch welche aus Österreich geben? Und ohne Online- und Performance-Marketing-Know-how geht es auch nicht mehr. Wagner: Europa hat keine relevante digitale Industrie mehr. Gab es zur Jahrtausendwende noch zahlreiche Handy hersteller, Telekom-Netzausstatter, Betriebssysteme, Chip-, TV-Hersteller, Multimedia-Anlagen made in Europe, sitzt Europa nur noch auf der Ersatzbank. Jene Unternehmen, die aufgrund ihrer wirtschaftlichen Stärke immer mehr und mehr Innovationen auf den Markt bringen können, sitzen alle in den USA oder Asien. Herzige und knuddelige Projekte, Initiativen und Geschäftsmodelle, die keine signifikanten Umsatzmöglichkeiten darstellen, werden hier nichts ändern. Europa fehlt eine digitale Wirtschaftspolitik. In einer so globalen Industrie kann das auch nur noch auf europäischer Ebene mit nationaler Umsetzung Erfolg haben – jedes Land für sich alleine wäre zu klein und wirtschaftlich zu unbedeutend. HORIZONT: Wie lautet hier Ihr persön licher Befund? Ist davon ausreichend vorhanden? Wagner: Nein. HORIZONT: Innovation wird oft nur als Optimierung des Althergebrachten miss verstanden. Wie definieren Sie persönlich Innovation, insbesondere bei Medien? Wagner: Ich möchte hier „Innovation“ im Speziellen auf das Businessmodell fokussieren. Wir brauchen Produkte und Geschäftsmodelle, die nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich sind. Das wird nicht die Bannervermarktung sein. Damit verdienen Netflix, Google, aber auch Axel Springer nicht den signifikanten Umsatzanteil. Hier müssen neue Geschäftsmodelle erfolgreich erschlossen werden – und das oft über Ländergrenzen hinaus. HORIZONT: Die Zukunft der Medien hängt sehr stark auch vom kreativen Nachwuchs ab. Wie kann es Medien unternehmen gelingen, kreatives Talent für sich zu begeistern? Wagner: Durch spannende Beteiligungen und Initiativen, die nachhaltigen Impact versprechen – das bedeutet Marktrelevanz, Potenzial, wirtschaft liches Commitment. Warum gibt es eigentlich kaum Accelerator-Programme, mehr Investment-Initiativen in der Österreichischen „Old Economy“? HORIZONT: Im Gefüge aus Auftrag geber, Agentur und Medium geht es vielfach nur mehr um die günstigsten Konditionen. Wie lassen sich qualitative Gesichtspunkte in der Mediaplanung in den Fokus rücken? Wagner: Performance Marketing und die Messbarkeit des ROI rücken international in den Vordergrund. Das passiert natürlich auch bei allen internationalen Mitbewerbern österreichischer Unternehmen. Ich sehe keinen anderen Weg, als Qualität in der Mediaplanung entsprechend erweitert zu definieren: ROI (Return on Investment) und CAC (Customer Acquisition Cost) sind relevante Qualitätskriterien – und wer diese Qualität liefern kann, wird auch sehr gut dafür bezahlt. Und diese Qualität müssen wir in Österreich liefern können, sonst sind wir leider nicht wettbewerbsfähig. Entweder wir akzeptieren das und richten uns darauf aus, oder es wird schwer werden, mitzuhalten, leider. Persönlich bin ich gar kein Freund dieses globalen Trends, mir ist aber bis jetzt keine andere Lösung eingefallen, als diese Möglichkeiten zu nutzen und nicht zu versuchen, dagegen anzuschwimmen. Wo es Schatten gibt, dort gibt es auch Licht – noch nie war es so einfach, mit internationalen Online-Marketing-Akti vitäten zu expandieren und zu skalieren, und eben hier besteht die Chance, österreichische Firmen erfolgreicher zu internationalisieren. HORIZONT: Welche internationalen Medienunternehmen und -projekte sind für Sie persönlich zukunftsweisend? Markus Wagner (i5invest) nimmt an der Initiative Medien-Zukunftspreis des Manstein Verlags teil. Im Interview sagt er: „Noch nie war es so einfach, mit internationalen Online-Marketing-Aktivitäten zu expandieren und zu skalieren, hier besteht die Chance, österreichische Firmen erfolgreicher zu internationalisieren.“ © i5invest Wagner: Die Grenzen zwischen Medienunternehmen, Vermarktern, Contentproduzenten, Kuratoren, E-Commerce, Communitys, Verzeichnissen et cetera verschwimmen. Die meisten Vorbilder sehe ich in den USA: Netflix, Google, Facebook, Spotify, wobei in Europa etwa auch Axel Springer sehr aktiv ist. Leider haben die wenigsten großen Onlineunternehmen ihre Wurzeln in der Medienindustrie – finanzieren sich aber trotzdem oft über Werbeeinnahmen, die klassische Werbung und Medien kannibalisieren. So bietet Google mit Verzeichnisdiensten, Kartendiensten, TV, Video, Werbeplatzvermarktung ja eigentlich Services, die früher klassische Verlage zur Verfügung gestellt haben. HORIZONT: Welchen Beitrag kann eine Initiative wie der Medien-Zukunfts preis tatsächlich für die gesamte Bran che leisten? Wagner: Bewusstseinsschaffung und Vernetzung von Jung und Alt, Klassik und Digital, Konzern und Start-up, Old und New Economy. HORIZONT: Wie definieren Sie die ukunftsvision für i5invest? Z Wagner: Wir unterstützen und investieren in digitale Nischenweltmeister „made in Austria“ bei ihrem internationalen Erfolg oder Rollout. Meine Vision für Österreich ist, in Zukunft eine solche Industrie – und ein solches Ecosystem – zu haben, mit einem internationalen Anteil am Unternehmensumsatz von mehr als 90 Prozent. Red Der Medien-Zukunftspreis ist eine Ini tiative des Manstein Verlages. Begleitet wird sie vom Zukunftsforum, dessen Teilnehmer in dieser Interviewserie zu Zukunftsthemen der Branche zu Wort kommen. Werbemarkt erstmals brutto vier Milliarden Euro groß Focus-Werbejahr 2013: Brutto-Werbevolumen wächst um nominell 4,2 Prozent (Klassik: nominell plus 4,2 Prozent) – Focus-Werbebarometer erwartet nur plus 1,0 Prozent (reales) Wachstum 2014, die Netto-Spendings auf Basis der Werbeabgabe schrumpfen jedoch um real 0,5 Prozent Wie war das Werbejahr 2013? „Wäre auch ohne den Push von 60 Brutto-Werbemillionen durch Wahlen ein g utes Jahr gewesen“, sagen die Focus-MediaResearch-Manager Klaus Fessel und Marcel Grell bei der Präsentation der Werbebilanz 2013 und dem ersten Werbebarometer 2014. Und 2013 wird in die Historie eingehen: Erstmals in der Be- Marcel Grell, Klaus Fessel, Focus Media Research: Politwerbung trägt zur Hälfte zum Wachstum bei. © Focus obachtung der Werbevolumina erhebt Focus für klassische Werbeträger und Direct Marketing ein Brutto-Media volumen von über vier Milliarden Euro! Mit nominell plus 4,2 Prozent liegt das Volumenwachstum 2013 deutlich über jenem von 2012 (plus 0,8 Prozent), aber hinter 2011 (plus 5,1 Prozent) und 2010 (plus 7,5 Prozent). Bestätigt wird die Focus-Brutto-Erhebung durch die Finanz: Die leidige Werbeabgabe von fünf Prozent auf Netto-Mediaspendings (in allen Gattungen außer Onlinewerbung) liegt mit netto 109,3 Millionen Euro um 600.000 Euro hinter 2012 und 2,3 Millionen hinter 2011. Heißt im Klartext: Der Werbedruck steigt zwar, das absolute Geldvolumen – Ausnahme: Online – nimmt jedoch leicht ab. Nach plus 3,1 Prozent im September erwarten die 150 im Focus-Werbebarometer befragten Marketer und Agenturmanager im Halbjahr ein Wachstum von exakt 1,0 Prozent. Ist der Dezember, in dem außer Online, Privat-TV und -Hörfunk sowie Direct Mails und Zeitungsbeilagen alle Gattungen ein Minus verzeichnen, ein Vorbote der „Seitwärtsbewegung“? Plafond erreicht, jetzt geht’s in den Verteilungskampf?hs Werbebilanz Dezember 2013 und I bis XII (2013 versus 2012) Gesamt Klassische Werbung gesamt Print gesamt Tageszeitungen Illustrierte/Magazine Regionale Wochenzeitungen Fachzeitschriften TV gesamt TV Private TV ORF Hörfunk gesamt Hörfunk ORF Hörfunk Private Außenwerbung* Online*** Gelbe Seiten Kino Direct Marketing gesamt** Direct Mail B2C Klassischer Prospekt Zeitungsbeilagen Dezember 2013 336.683 283.924 142.971 82.619 28.786 23.465 8.101 72.636 46.449 26.187 16.079 9.234 6.845 15.911 18.388*** 16.160 1.779 52.759 22.536 21.778 8.445 +/– % –1,5 –2,8 –6,8 –8,3 –7,2 –2,9 –1,0 +4,2 +8,7 –3,0 –0,8 –5,1 +5,7 * +9,3*** –8,7 –6,0 +0,6 +3,3 –2,5 +1,9 I–XII 2013 4,072.537 3,398.195 1,788.573 1,020.780 336.718 325.250 105.825 854.030 561.769 292.261 1188.649 107.650 80.999 217.356 189.168*** 146.922 13.497 674.023 310.515 268.641 94.867 I–XI 2012 3,919.807 3,263.138 1,766.488 1,000.254 3346.925 313.910 105.399 780.315 514.686 2265.630 1186.931 1110.621 76.310 * 160.088 135.436 12.808 656.985 294.641 273.964 88.380 +/– % +4,2 +4,6 +1,3 +2,1 –2,9 +3,6 +0,4 +9,4 +9,1 +10,0 +0,9 –2,7 +6,1 * +18,2*** +8,5 +5,4 +2,6 +5,4 –1,9 +7,3 Steigerung über 10 %, Steigerung unter 10 %, Rückgang unter 10 %, Rückgang über 10 % Bruttowerbewert in 1.000 Euro – Berechnung des Werbewertes bei den klassischen Medien nach Preislisten; Direct Marketing auf Basis der Verteilkosten. * Veränderungsrate exklusive Außenwerbung (Änderung des Preissystems im Rahmen des OSA Outdoor Server Austria): November 2012: 16.851, AW I–XII 2012: 221.071 ** Direct Marketing monatsbereinigte Werte. *** Online: Drei Melder (von 24) fehlen im November 2013. Jahr 2012 in HORIZONT 5/2013; Jänner 2013 in HORIZONT 9/2013; Februar 2013 in HORIZONT 14/2013; März 2013 in HORIZONT 17/2013; April 2013 in HORIZONT 22/2013; Mai 2013 in HORIZONT 26/2013; Juni 2013 in HORIZONT 30/2013; Juli 2013 in HORIZONT 36/2013; August 2013 in HORIZONT 41/2013; September 2013 in HORIZONT 43/2013; Oktober 2013 in HORIZONT 48/2013; November in HORIZONT 1–2/2014. Quelle: www.focusmr.com Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat 7. Februar 2014 09 ‚Österreich‘-Boxen bald in U-Bahn-Stationen? Das Oberlandesgericht Wien legt einen Beschluss gegen eine Ungleichbehandlung von Österreich gegenüber Heute vor. Die Wiener Linien wollen in Rekurs gehen „Wir haben einen entscheidenden Etappensieg errungen“, freuen sich Oliver Voigt, CEO der Mediengruppe Österreich, wie auch Unternehmensgründer Wolfgang Fellner. Am 29. Jänner erging die erstinstanzliche Entscheidung im Kartellverfahren zwischen den Wiener Linien und der Mediengruppe Österreich: „Den Wiener Linien wurde aufgetragen, zu unterlassen, dass die Mediengruppe Österreich bei der Vergabe von Entnahmeboxen behindert wird“, so formuliert es Senatsvorsitzender und Pressesprecher des Oberlandesgerichts Wien Leo Levnaic-Iwanski. Denn, so der Text wörtlich laut Aus- sendung von Österreich: „Das Verhalten der Wiener Linien stellt eine Ungleichbehandlung von Österreich dar.“ „Um es mit wenigen Worten auszu drücken, es geht um ein Diskriminierungsverbot für Österreich im Hinblick auf die Aufstellflächen der Wiener Linien“, so Levnaic-Iwanski. Derzeit ist es so, dass ein Vertrag zwischen den Wiener Linien und der AHVV Verlags GmbH besteht, in dem Heute die Konzession für eine Reihe von Standorten für Boxen in Wiens U-Bahn-Stationen hält. Laut Answer Lang, Leitung Pressestelle Wiener Linien, geht es um 104 Standorte, in der Aussendung von Österreich werden 81 U-Bahn-Stationen Das Duo Wolfgang Fellner und Oliver Voigt hat vorerst gut lachen – die beiden freuen sich über ihren „Etappensieg“ gegen die Wiener Linien. © Mediengruppe Österreich Answer Lang, Wiener Linien: „Wir werden Rekurs einlegen.“ © Wiener Linien erwähnt, wo laut Berechnung Voigts bis zu 200.000 Zeitungen mehr verteilt werden könnten. Lang stellt jedenfalls klar: „Wir haben vier Wochen Zeit, um Rekurs einzulegen – aber auf den ersten Blick zeigt sich, dass das 136 Seiten umfassende Urteil so nicht halten wird. Wir wollen den laufenden Vertrag mit Heute bewahren, und auch sicherheitstechnisch ist die Aufstellung weiterer Boxen nicht machbar. Die Wiener Linien werden Rekurs einlegen.“ Welche juristischen Inhalte dieser haben werde, werde bald zu lesen sein, so Lang. Das Verfahren war seit 2009 anhängig, Lang führt die Dauer auf Richterwechsel zurück. Boxen kostenfrei aufgestellt? Was ob des „laufenden Verfahrens“ nicht zu erfahren war: ob Heute für die aufgestellten Boxen Gebühren an die Wiener Linien entrichtet, wie lange der Vertrag noch läuft, ob der Vertrag unbefristet ist und ob Österreich ein ebensolcher Vertrag verweigert wurde. Voigt in- Möglicherweise wird das Nebeneinander von Heute und Österreich in Kürze auch in U-Bahn-Stationen zur Realität. Geht es nach dem Oberlandesgericht Wien, gibt es bereits einen entsprechenden Beschluss. © K. Michalski dessen gab an, dass für die Boxen außerhalb von U-Bahn-Stationen der Zeitung eine Gebühr verrichtet werde, da es sich um ein behördliches Verfahren zur Aufstellervergabe handle, einen konkreten Preis allerdings konnte auch er nicht nennen. Insgesamt kann Österreich derzeit auf „mehr als 200 Entnahmeboxen mit durchschnittlich etwa 892 Zeitungsentnahmen je Aufsteller täglich“ verweisen. Von einem Rekurs sei wohl auszugehen, mutmaßt auch Levnaic-Iwanski, bei Verfahren dieser Art sei meist ein Entscheid der höchsten und letzten Instanz, in diesem Fall des Obersten Gerichtshofes (OGH), erwünscht. Dieser müsse die Entscheidung des OLG überprüfen, was wohl auch zügig passieren werde, so der OLG-Senatsvorsitzende. Eine Vorhersage zum Verfahren wollte Levnaic-Iwanski nicht treffen. Heute-Herausgeberin Eva Dichand war für den HORIZONT vor Redaktionsschluss für eine Stellungnahme leider nicht erreichbar. bis Dieser Punkt ist ein echter Couch-Potato. Dossier: Der TV Markt. Am 21. Februar in Horizont. Kommen Sie mit uns auf den Punkt. Wir beraten Sie gerne. Martina Hofmann | Anzeigenleitung | 01/866 48-621 Barbara Lindenberger | Anzeigen | 01/866 48-623 Martin Kaindel | Anzeigen | 01/866 48-625 Kommunikation. Punktgenau. Strobl | Wegerer Anzeigenschluss: 10. Februar 2014 | Druckunterlagenschluss: 17. Februar 2014 10 Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat HORIZONT No 6 Der Boom des digitalen Boulevards Sie gelten als die am schnellsten wachsenden Medienunternehmen der Welt und zählen zu den spannendsten Trends im digitalen NewsGeschäft: BuzzFeed und Upworthy. Kritiker jedoch meinen, dass die Webseiten kein Journalismus seien und Nutzer austricksen würden „Die Storys, die wir schreiben, sind im Unterschied zur klassischen Zeitung nicht nur zum Lesen da, sondern sie sind so emotional und interessant de signt, dass die Leser sie auf Facebook, Twitter oder einem anderen Social Network teilen wollen.“ Und damit hat Scott Lamb, der beim 2006 in New York gegründeten Internet-Medienunternehmen BuzzFeed für Business Development verantwortlich ist, auch schon auf den Punkt gebracht, was der Webseite sage und schreibe 130 Millionen Nutzer (75 Prozent davon kommen von Social-Media-Seiten) im November 2013 bescherte. BuzzFeed wird derzeit unter dem Schlagwort „Viral Journalism“ heftig in der Medienbranche diskutiert – vor allem deswegen, weil die reißerisch auf Klicks getrimmten Überschriften und die zumeist aus anderen Quellen zusammengestöpselten Ar tikel viele Beobachter gar nicht als Journalismus gelten lassen. Denn BuzzFeed ist vor allem für seine so genannten „Listicles“, die 170 Redakteure in Büros in New York, London oder Sydney schreiben, berühmt geworden: „20 Signs You’re Obsessed With Your Cat“ oder „The 21 Most Triumphant Moments Of Facebook’s 10 Years“ oder „22 Delicious Russian Foods For Your Sochi Olympics Party“. Unzählige Ar tikel wie diese versorgen die Leser mit kleinen Info-Happen, die schnell konsumierbar sind, manchmal prak tischen Nutzen versprechen und oft einfach nur Unterhaltung pur sind. „Listicles über Katzen sind gar nicht so populär, die meistgelesenen Artikel sind jene wie etwa ‚45 Images That Will Restore Your Faith In Humanity‘, die die breite Masse auf einer sehr mensch lichen Ebene ansprechen“, sagt Lamb im Gespräch mit HORIZONT. Was Millionen spannend finden, bringt andere auf die Palme. AxelSpringer-Vorstandschef Mathias Döpfner etwa zürnte bereits über die Enscheidung BuzzFeeds, keine negativen Buchkritiken zu veröffentlichen: „Es gab mal Zeiten, da nannte man das Kunstbetrachtung, sozusagen die erbauliche, positive Sicht auf die Dinge statt der zersetzenden Kritik. Die Logik, Menschen wollten doch nur das lesen, was gut ist, soll sozusagen die kritische Auseinandersetzung damit beenden. Unfassbar – also für mich eine unfassbare Einschränkung.“ Andere europäische Medienunternehmen nehmen sich BuzzFeed hingegen zum Vorbild: Ringier aus der Schweiz etwa wird nachgesagt, eine Kopie der US-Seite starten zu wollen. Nachahmer müssen jedenfalls schnell sein. „BuzzFeed ist bereits teilweise ins Portugiesische, Spanische und Französische übersetzt“, sagt Lamb. „Und Deutschland ist natürlich ein interessanter Markt.“ Bild verwenden“, sagt Lamb. „Aber in unserer Sportberichterstattung eignen sich animierte GIFs sehr gut, um etwa die Highlights eines Spiels zu zeigen.“ Ein weiteres Erfolgsgeheimnis von BuzzFeed dürfte Ky Harlin sein: Der studierte Mathematiker analysiert Zugriffsdaten der Artikel in Echtzeit und kann voraussagen, welche davon das größte Potenzial haben, viral zu werden – darauf basierend können die BuzzFeed-Macher zum Beispiel ihre Probleme mit der Qualität „Ich verstehe die Kritiker, die sagen, dass BuzzFeed kein Journalismus sei, aber das ist ein Erbe unserer Vergangenheit und nicht sehr fair“, sagt Lamb. „Wir machen nicht nur Listen von Katzenbildern, sondern auch seriöse Reportagen und betreiben investigativen Journalismus. Diese Mischung ist Menschen, die vorrangig Medien wie Twitter oder Facebook nutzen, sehr vertraut.“ Um in der Medienbranche ernster genommen zu werden, hat BuzzFeed den Pulitzer-Preisträger und Ex-Wall-Street-Journal-Reporter Mark Schoofs engagiert, der ein Investigativ-Ressort aufbauen soll. Außerdem schreibt sich die Firma auf die Fahnen, in den vergangenen Monaten exklusive Berichte zu Wahlbetrugsvorwürfen in Ägypten oder Pentagonmitarbeitern, die NSA-Whistleblower Edward Snowden am liebsten tot sehen würden, gebracht zu haben. „In den Anfangstagen haben wir sehr viel Content kuratiert, aber in den letzten Jahren auch viel Geld investiert, um eigene Inhalte zu produzieren“, sagt Lamb. Außerdem würde man mit neuen Formen der Berichterstattung experimentieren. „Eine traditionelle Zeitung würde im Internet niemals ein animiertes GIF (kurze Folge aus Fotos, die quasi ein Kurzvideo ergeben, Anm.) statt einem Startseite gestalten. In die schwarzen Zahlen hat es BuzzFeed jedoch noch nicht geschafft. Mehr Geld soll künftig das heiße Thema „Native Advertising“ bringen: Gelb unterlegte Artikel-Anreißer auf der Startseite geben dem Leser zu erkennen, dass der dahinter liegende Inhalt von einem Unternehmen bezahlt wurde. „Es gibt ein KreativTeam, das komplett getrennt von der Redaktion arbeitet und sich überlegt, wie sie den Content der Werber viral machen können“, sagt Lamb. Dabei gehe es weniger darum, Werbebotschaften zu formulieren, sondern darum, „coolen Content“ zu kreieren. Eli Pariser, Autor des Buches „The Filter Bubble“, gründete das auf emotionale Videos fokussierte Upworthy mit. © Hubert Burda Media Videos der großen Gefühle So erfolgreich BuzzFeed im Social Web unterwegs ist, es gibt doch eine Seite, die es um Längen schlägt: Upworthy. Die Postings der von Buchautor Eli Pariser („The Filter Bubble“) mitgegründeten Webseite werden auf Facebook im Schnitt 73.000 Mal von den Nutzern geteilt, jene von BuzzFeed nur etwa 6.000 Mal. Diese Viralität schaufelte im Dezember 2013 etwa 90 Mil lionen Besucher auf upworthy.com, wo täglich besonders emotionalisierende Videos präsentiert werden, die die Upworthy-Redakteure auf YouTube oder Vimeo finden. Der Trick, dass sich diese Videos so stark via Facebook verbreiten, liegt in zweierlei Punkten. „Die Macht, die Facebook über die Distribution von Nachrichten hat, darf man nicht unterschätzen. Das Geheimnis ist wirklich, den bestmöglichen VideoContent zu finden“, sagt Pariser, dessen Team bald auch eigenen Video-Content produzieren soll, zu HORIZONT. Was er nicht sagt: Die Schlagzeilen, die Upworthy schreibt, sind stark auf Klicks optimiert. Titel wie „See Why We Have An Absolutely Ridiculous Standard Of Beauty In Just 37 Seconds“, „9 Out Of 10 Americans Are Completely Wrong About This Mind-Blowing Fact“ oder „A 4-Year-Old Girl Asked A Lesbian If She’s A Boy. She Responded The Awesomest Way Possible“ lockten Millionen auf die Webseite. Doch es gibt auch einige, die Upworthy kritisch sehen: Die reißerischen Schlagzeilen, die oft nicht halten, was sie versprechen, haben etwa eine US-Programmiererin mit dem Spitznamen Snipe dazu veranlasst, das Browser-Plugin „Downworthy“ zu veröffentlichen: Es ersetzt Phrasen wie „Will Blow Your Mind“ mit „Might Perhaps Mildly Entertain You For a Moment“ und holt Upworthy so mit einem Trick auf den Boden der Realität zurück. Auch der renommierte Journalismus-Professor und Buch autor Jeff Jarvis („Was würde Google tun?“) ist von BuzzFeed und Upworthy nicht sonderlich angetan. „Früher hat man versucht, den Google-Algorithmus auszutricksen, heute versucht man, die User zu manipulieren, damit sie die Artikel möglichst oft teilen“, sagt Jarvis zu HORIZONT. Eines kann man Upworthy aber bei aller Kritik zugute halten: Anstatt viel Geld mit nativer Werbung scheffeln zu wollen, arbeitet man mit – teilweise nicht gewinnorientierten – NGOs zusammen und versucht, die Nutzer dazu zubringen, sich für deren Newsletter anzumelden. So sollen die wohltätigen Organisationen einfacher an neue Unterstützer kommen können. Ob die Upworthy-User das dann auch wirklich tun oder sich nur die Videos ansehen, bleibt vorerst noch abzuwarten. jak Scott Lamb ist bei BuzzFeed für Business Development verantwortlich und will die Webseite, die für ihre „Listicles“ bekannt wurde, ins Deutsche übersetzen. © Jakob Steinschaden 7. Februar 2014 Medien Print · TV · Hörfunk · Plakat 11 Medien und Olympia Die Olympischen Winterspiele in Sotschi sind für Österreichs Medien naturgemäß hochrelevant – von ORF bis VN gibt es kreative Ideen zur Berichterstattung Die Olympischen Spiele in Sotschi starten um 16.35 Uhr mit einer Eröffnungszeremonie, die live auf ATV übertragen wird, kommentiert von ATV-Sportchef Mark-Michael Nanseck. Ebenso sind die Schlussfeierlichkeiten auf ATV zu sehen und Sportliches täglich in ATV Sport um 19.30 Uhr. In den letzten Tagen sind bereits eine Reihe umfassender kritischer Berichterstattungen und 13 Dokus beim ORF über den Bildschirm geflimmert. Auf ORF eins und ORF Sport+ werden 430 Stunden sportlicher Live-Berichte folgen, Ö3 ist ebenso sportlich programmiert, Ö1 und FM4 hingegen bringen sozialpolitische Hintergründe. Eine Intensivierung zu Olympia findet im orf.at-Netzwerk, inklusive Live-Streams via TVthek (die TVthek-App ist nun auch für das Betriebssystem Windows 8 verfügbar) und Highlights auf insider.orf.at, statt. Außerdem wurde die ORF-Weltcup-App olympiafit gemacht und 125 ORF-Mitarbeiter sind vor Ort in Sotschi. Sämtliche Magazine wie auch die Sportressorts der Tageszeitungen haben Specials und Sonderberichterstattungen vor oder schon hinter sich. So ist etwa die Krone mit einem Olympia-Special täglich gratis in Aufstellern in Graz zu finden. Außergewöhnliches bieten die Vorarlberger Nachrichten – denn das Bregenzer Festspielhaus und sein Direktor Gerhard Stübe lassen exklusiv hinter die Kulissen der Winterspiele blicken – via Austria Tirol House. Dieses ist die offizielle Repräsentanz des Österreichischen Olympischen Comités (ÖOC) in Sotschi und dient Sportlern wie Gästen aus Wirtschaft, Politik und Medien, finanziert von nationalen österreichischen Sponsoren der Olympiade (da runter Lotterien, Erste Bank, Tirol Werbung, Doppelmayr und viele mehr), als Veranstaltungszentrum. „Wir sehen das Haus als ideale Plattform, um Österreich als Wirtschaftsstandort, Tourismusland und Feinkostladen entsprechend hochwertig und exklusiv zu positionieren“, meint ÖOC-Generalsek retär Peter Mennel, der hofft, dass die Zahlen von London 2012 (40.000 Besucher) in Russland übertroffen werden. Nahezu vier Millionen Besucher werden am Kaukasus im Rahmen der Winterspiele erwartet. „Jeder ist ein potenzieller Österreich-Urlauber“. Stübe ist Leiter des Austria Tirol House und wird von Montag bis Samstag auf der Internetseite des Festspielhauses wie auch in einem täglich erscheinenden Gastbeitrag im Sportteil der VN „aus ganz persönlicher Sicht“ die Spiele in Russland unter die Lupe nehmen. bis Das Austria Tirol House ist die Repräsentanz des ÖOC in Sotschi. Von hier aus wird der Bregenzer Festspielhaus-Direktor und Leiter des Hauses, Gerhard Stübe, sein persönliches Tagebuch versenden. © Erich Spiess cut the crap Zwei Teilstipendien zu ergattern Lehrgang ‚Marketingcontrolling und Performance Measurement‘ In Kooperation mit HORIZONT vergibt das Wiener Controller Institut zwei Teilstipendien in der Höhe von je 1.925 Euro für den Lehrgang „Marketingcontrolling und Performance Measurement“. Zielgruppe sind ControllingFachleute, die profunde Kenntnisse aus den Bereichen des strategischen und operativen Marketing- und SalesControllings erlangen wollen, sowie Marketingverantwortliche, die Marketing-Know-how mit Controlling-Kompetenz verbinden möchten. Wie der Name schon sagt, behandelt der Kurs Marketingcontrolling und Performance Measurement und berücksichtigt dabei die individuellen Perspektiven der betroffenen Teildisziplinen. Unter anderem betrachtet der Lehrgang Marketing und Sales vor dem Hintergrund der Maxime der Effektivität und Effizienz von Unternehmensentscheidungen, vermittelt Konzepte und Instrumente, um die wichtigen Schnittstellen zwischen Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Marketingaktivitäten professionell zu managen und zeigt Chancen für eine stärkere Einbindung des Marketings in die strategische Unternehmensführung auf. Der Lehrgang besteht aus acht Modulen (unter anderem: „Controlling und Budgeting im Marketing“, „Erfolgreiches CRM“, „Controlling im OnlineMarketing“) und dauert acht Tage. Interessierte können sich bis 28. Februar bewerben. Das erste Modul findet am 1. April statt. Weitere Informationen sowie die Bewerbungsunterlagen gibt es E G N E L L CHA L E D O M S S E N I S U B YOUR r&9 4, 9 - 18 Uh 1 0 2 rz ä M . 1 28. & 29 uropaplatz E l, ie n a D l Hote z A-8020 Gra DER NEHMER O R E T N U G UN TART-UP, J ERN EGAL OB S MITTELSTAND: UND FORD IT M R E E E T R ID IE S HÄFT ETABL ESSERN IHRE GESC NEU, VERB IE S IE S N E IE G S IN N BR INDE ER: RAUS, ERF DUNG UNT SIE SIE HE L . E H M N IC E A R TRIA.AT FOLG TEGIEAUS ND MIT: A U R T N SIE SIE ER S O @ V O P F IN RKSHO ANVAS-WO hl, o -C p S n S e k E c IN ra S F EIN BU horsten -Schlag & T z rt e H a ik n An s, Köln service work uro. Euro. Preis 480 E glieder 390 it M ia tr s u ie A Für Strateg www.strategieaustria.at supported by: - 12 Uhr 12 Agenturen Etats · Kampagnen · Konzeptionen HORIZONT No 6 Werbe-Eldorado Super Bowl Ein buntes Wirrwarr aus Testimonials bot sich den Zusehern des NFL-Endspiels am 2. Februar in den Werbepausen Etwa vier Millionen US-Dollar für 30 S ekunden Werbezeit mussten Unternehmen hinblättern, um in den Werbeblöcken des diesjährigen Super Bowl aufzuscheinen – die Produktionskosten für die Spots sind hier übrigens noch nicht mit eingerechnet. Trotz des saftigen Preises handelt es sich bei dem US-Sportevent Jahr für Jahr um einen besonders begehrten Werbeplatz, nicht zuletzt weil das Endspiel der NFL von Millionen Menschen im Fernsehen mitverfolgt wird – laut Nielsen schalteten heuer 111,5 Millionen ein und sahen dabei zu, wie die Seattle Seahawks die Denver Broncos besiegten – eine verlockende Reichweite. Unter den Werbenden finden sich beispielsweise Budweiser, Bud Light, Axe, Microsoft und eine Fülle an Automarken, darunter Jaguar, Kia, Audi und Volkswagen. Wie jedes Jahr wurde auch diesmal nicht an bekannten Markenbotschaftern gespart. Um nur einige zu nennen: David Beckham lässt für die Modekette H&M zum wiederholten Mal die Hosen runter, Arnold Schwarzenegger spielt Tischtennis für Bud Light, und für Jaguar erklären Sir Ben Kingsley, Tom Hiddleston und Mark Strong, warum Bösewichte in Spielfilmen immer von Briten gespielt werden. Außerdem schlüpft Laurence Fishburne einmal mehr in die Rolle des Morpheus aus „Matrix“ und bewirbt Kia. HORIZONT hat sich die Spots angesehen und präsentiert seine Auswahl. Mehr Spots auf www.nfl.com. lg Die Macht der Technik Microsoft setzt auf berührende Bilder, in denen Menschen mit Behinderungen dank neuer Technologien wieder hören, laufen oder sprechen können. Agentur: nicht bekannt gegeben Axe sagt: ‚Make Love, Not War‘ Beckham zeigt für H&M Haut Ex-Fußballer David Beckham will eigentlich nur kurz Luft schnappen und sperrt sich im H&M-Spot irrtümlich auf dem Dach aus. Er muss aber zu seinem Fotoshooting zurück. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als einen Weg nach unten zu suchen. Also klettert der Ex-Fußballer über Dächer und verliert bei seiner Rückkehr ins Studio im Stress auch noch seine Unterhose. Agentur: Inhouse Für die Deodorantmarke Axe aus dem Hause Unilever ist Liebe die stärkste Waffe von allen, und das verdeutlicht auch der Werbespot zum neuen Produkt „Axe Peace“. Darin zu sehen: Vermeintliche Kriegsszenen, die sich als Liebeserklärungen herausstellen, und Soldaten, die aufgrund der Liebe ihre Waffen niederlegen. Im Netz existiert auch eine 60-sekündige Langversion. Agentur: BBH, London ‚Es ist gut, böse zu sein‘ Die Schauspieler Ben Kingsley, Tom Hiddleston und Mark Strong werben für die Automarke Jaguar und erklären im Commercial, warum Bösewichte in Spielfilmen immer von Briten gespielt werden. Außerdem fahren die bösen Buben freilich alle Jaguar. Agentur: Spark44 Wings and Rainbows Im Volkswagen-Spot erklärt ein Vater seiner Tochter, dass die Ingenieure bei VW einer nach dem anderen „ihre Flügel“ bekommen, sobald ein VW die 100.000-Kilometer-Marke erreicht. Töchterchen meint dazu ungläubig: „Ja, und ab 200.000 schießt ihnen ein Regenbogen aus dem Hintern.“ Agenturen: Argonaut, Deutsch 7. Februar 2014 Agenturen Etats · Kampagnen · Konzeptionen 13 Mit Doritos in die Zukunft Im Doritos-Spot (einer von zwei Doritos-Spots) legt ein kleiner Junge Passanten mit einer selbst gebauten Zeitmaschine rein, um an deren Doritos zu kommen. Ein Herr fällt im Werbefilm auf den Trick herein und glaubt auch noch, tatsächlich in die Zukunft gereist zu sein. Agentur: Goodby Silverstein & Partners ‚Das perfekte Bier für jeden Anlass‘ Morpheus bewirbt Autos Im Spot (einer von drei Bud-Light-Spots) erlebt ein ahnungsloser Amerikaner die Nacht seines Lebens und begegnet beispielsweise im Fahrstuhl einem Lama, spielt gegen Arnold Schwarzenegger Tischtennis und landet auf der Bühne eines Konzerts von OneRepublic. Und eine Flasche Bud Light ist auch dabei. Agentur: BBDO Für die Automarke Kia legt sich Laurence Fishburne ins Zeug und spielt die Figur Morpheus aus dem Film „Matrix“. Ein Paar, das bei ihm eigentlich nur den Autoschlüssel abholen möchte, erlebt ein „neues“ Luxuslevel. Agentur: David & Goliath ‚Best Buds‘ Die Biermarke Budweiser (einer von zwei Budweiser-Spots) thematisiert in ihrem Werbefilm die ungewöhnliche, unzertrennliche Freundschaft zwischen einem Hundewelpen und einem Pferd. Viel Emotion! Agentur: Anomaly Die Muppets sind los Toyota wirbt mit Terry Crews und den Muppets. Crews stellt einen Durchschnittsbürger dar, der an einem stehen gebliebenen Fahrzeug hält und seine Hilfe anbietet. Bei den Insassen handelt es sich um die Muppets, welche singend und tanzend für fröhlich-buntes Chaos sorgen. Agentur: Saatchi & Saatchi 14 Agenturen Etats · Kampagnen · Konzeptionen ‚Die Stigmatisierung der Arbeitsuchenden brechen‘ Die Werbeagentur Unique und die hauseigene PR-Agentur Grayling wurden mit der Konzeption und Umsetzung der Dachkampagne für das Arbeitsmarktservice (AMS) der nächsten drei Jahre beauftragt Vor allem eines ist bezeichnend für die Werbeagentur Unique: Die Hälfte des Honorarvolumens stammt aus öffent licher Hand. In einem mehrstufigen Auswahlprozess setzte sich die Kreativ agentur Unique gemeinsam mit der hauseigenen PR-Agentur Grayling durch und verteidigte den Kommuni kations-Etat des Arbeitsmarktservice (AMS) erfolgreich. „Das Team von Unique und Grayling hat uns mit neuen Ideen für die optimale Darstellung un serer Dienstleistungen verknüpft mit emotionaler Zielgruppenansprache überzeugt“, so Gudrun Pallierer, Kom munikationsverantwortliche beim AMS Österreich. Die beiden Agenturen wurden mit der Konzeption und Um setzung der Dachkampagne der nächs ten drei Jahre beauftragt. Für Robert Judtmann, Geschäftsfüh rer Unique, gilt es, das AMS und seine Vielfalt an Dienstleistungen, Aufgaben, Herausforderungen und Kompetenzen optimal darzustellen. „Unter dem Titel ‚AMS. Vielseitig wie das Leben‘ zeigen wir die vielen Seiten des Lebens und die Vielfalt an Situationen, in denen das AMS die passende Unterstützung Mein Kind will keinen Alkohol Die Aufklärungskampagne geht in die nächste Runde und startet im Kino Im Rahmen einer neuen Aufklärungs offensive der Kampagne „Mein Kind will keinen Alkohol“ zeigt UNA-Film im Februar und April 2014 in 30 ArthouseKinos österreichweit den Spot zum Thema null Promille während der Schwangerschaft. Die starke – beson ders auch körperliche – Verbindung zwischen der Mutter und ihrem unge boren Kind und die damit verbundene Verantwortung und nicht wieder gut zumachenden Folgen auch geringer Mengen Alkohol auf die Gesundheit des Babys werden dabei demonstriert. Damit geht die Aufklärungskam pagne in die nächste Runde. Bereits in den letzten Jahren haben sich heimi sche Prominente wie Kristina Sprenger, Birgit Reitbauer oder Michaela Dorf meister für Alkoholverzicht in der Schwangerschaft eingesetzt. Der Clip verzichtet auf Schockeffekte und setzt auf die Bindung zwischen Mutter und ungeborenem Kind. Durch die Unter Sepp Tschernutter (Grayling), Gudrun Pallierer (AMS) und Robert Judtmann (Unique) freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit. © Grayling/Foto Katharina Schiffl bieten kann – für Beschäftigte, Men schen auf Jobsuche oder in Ausbil dung, für Veränderungswillige und Un ternehmen. Kernstück der Kampagne werden authentische Geschichten sein, mit denen man sich identifizieren kann.“ Die PR-Agentur Grayling ist seit stützung der UNA-Film soll es nun ge lingen, ein breites Publikum und damit flächendeckende Aufklärung und eine höhere Sensibilisierung der Bevölke rung zu erreichen. „Trotz der be kannten Risiken gibt laut einer Kar masin-Studie von 2012 jede fünfte österreichische Frau an, während der Schwangerschaft Alkohol zu trinken“, heißt es in der Aussendung. Die Folgen für das Kind seien irre versible geistige Schäden wie Aufmerk samkeits- und Gedächtnisprobleme oder verminderte Intelligenz sowie ver ringertes Körperwachstum, Organ krankheiten und Kopf- und Gesichts fehlbildungen. yw Mit der HORIZONTplus-App geht es hier zum Spot. mehr als fünf Jahren für das AMS im Einsatz. „Ein spannendes Unterneh men aus dem öffentlichen Sektor. Die erneute Beauftragung ist eine schöne Bestätigung für das Team rund um Unit Director Birgit Brandner“, so GraylingCEO Sepp Tschernutter. Prinzipiell aber, so Judtmann, handle es sich um eine große Herausforderung, denn ei nerseits gilt es, das AMS als professio nellen Anbieter auftreten zu lassen und den sozialen Touch zu verbergen, denn auch Unternehmen sind Kunden vom AMS, andererseits aber hat das Institut einen Sozialauftrag, da müsse man eben die notwendige Balance in der Kommunikation finden. Die Ziel gruppe der Unternehmer werde vom AMS nun seit zehn Jahren verstärkt an gesprochen, da man gewisse Dienst leistungen stärker verkaufen möchte. Die Positionierung als professioneller Vermittler und Berater von Arbeitskräf ten ist hier vordergründig. „Normaler weise denkt man immer nur an Ar beitslosenvermittlung. Es geht in der neuen Linie auch darum, die Stigmati sierung der Arbeitsuchenden zu bre chen, das ist immer noch ein Problem. Wenn man arbeitslos ist, dann schwingt immer ein bisschen der ‚Man-hat-esnicht-geschafft-Tenor‘ mit, und das wollen wir ändern. Deshalb ist die zweite große Zielgruppe die breite Öf fentlichkeit“, so Unique-Geschäftsfüh rer Jürgen Colombini. yw HORIZONT No 6 Art Directors Club der Schweiz kürt die Gewinner Zwei Tage lang bewerteten die Jurymitglieder die ein gereichten Kreativarbeiten Der ADC Schweiz hat die besten Arbei ten des letzten Jahres ausgezeichnet. Unter der Leitung von Jurypräsident Markus Gut beurteilte man rund 100 der besten Schweizer Kreativarbeiten des letzten Jahres. Folgende Arbeiten wurden mit „Gold“ gekürt: Film Pro Infirmis „Mannequins“ Jung von Matt/Limmat Promotion Swisscom „All eyes on S4“ Heimat Werbeagentur Plakate Max Shoes „Stunning collection“ Jung von Matt/Limmat Creative Media „Days of Hope“ Saatchi & Saatchi Radio BMW Motorräder „Adventure“ Serviceplan Suisse Design Rotpunkt-Apotheken- Magazin „Hä?“ studio marcus kraft Illustration Zürcher Kammer orchester „Fantastisches Orchester“ Havas Worldwide Zürich Bitte nicht lesen. Bitte nicht werben. Bitte nicht publizieren Reichl und Partner wirbt mit Multi-Channel-Kampagne in eigener Sache und setzt dabei aufs ‚Nicht-Kommunizieren‘. Zudem gibt es einen neuen Webauftritt Für eine Agentur ein etwas unüblicher Schritt: Mit Jahresbeginn startete Reichl und Partner eine Kampagne in eigener Sache und will dabei die Un ausweichlichkeit von Kommunikation mit dem neuen Corporate Design ver knüpfen. Bis Ende Februar sind diese „Aufforderungen zum ‚Nicht-Kommu nizieren‘“ österreichweit im Hörfunk, Online und über Printmedien sowie in Oberösterreich über Plakatwände zu hören und zu sehen. „Mit unseren kla ren Botschaften verdeutlichen wir ein mal mehr, dass man nicht nicht kom munizieren kann. Wir zeigen unseren Kunden, Geschäftspartnern und Neu kunden, wie einfach erfolgreiche Kom munikation sein kann“, so Rainer Reichl, Geschäftsführer der Agentur. „Gleichzeitig lancierten wir unseren aktuellen Webauftritt, der sich am neuesten Stand der Technik befindet So sieht kreative Agentur-Eigenwerbung aus. Bis Ende Februar gibt es die Werbeoffensive zu sehen und zu hören. © ReichlundPartner und so unsere Positionierung unter streicht.“ Auf Expansionskurs Reichl und Partner ist seit 2011 auch mit eigenen Standorten in Deutsch land und in der Schweiz vertreten. Die Agentur verfügt über Know-how in den Bereichen Mediaplanung, Public Rela tions, Online, Social Media und Event marketing. Derzeit beschäftigt sie in Österreich rund 160 Mitarbeiter. yw Impressum HORIZONT Medieninhaber und Verleger Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. DVR-Nr. GZ 02Z031577 W, Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf Internet www.horizont.at Tel. +43/1/866 48-0 Fax +43/1/866 48-100 E-Mail horizont@manstein.at Mitglieder des Aufsichtsrats Prof. Hans-Jörgen Manstein (Vorsitz) Klaus Kottmeier Peter Kley Peter Ruß Herausgeber Sebastian Loudon Chefredakteur Rainer Seebacher (rs, DW 613) Firmenbuchnummer FN 62661 z Chefredakteur-Stellvertreterin Mag. Birgit Schaller (bis, DW 628) Geschäftsführung Mag. Dagmar Lang, MBA Art Direction Lisa Weishäupl Redaktion Dkfm. Milan Frühbauer (üh) Gerlinde Giesinger (gg) Lana Gricenko (lg, DW 606) Andreas Hierzenberger (ah) Lisa Mang (lm) Dipl.-BW Doris Raßhofer (dodo, DW 602) Jakob Steinschaden (jak, DW 610) Herwig Stindl (hs) Yvonne Widler (yw, DW 609) Redaktionsassistenz Carolin Daiker (DW 607) Ständige freie Mitarbeiter Dr. Walter Braun (br) Mag. Wolfgang Kühnelt (wk) Verlagsleitung Sebastian Loudon Anzeigenleitung Martina Hofmann Anzeigenberatung Martin Kaindel (DW 625) Barbara Lindenberger (DW 623) Anzeigen-Sekretariat Ariane Schlosser (DW 626) Alexandra Ziermann (DW 622) Vertrieb Gertrude Mayer (DW 511) Lektorat Katharina Glöckel Angelika Hierzenberger-Gokesch Rocco Prumer Grafisches Konzept section.d/Albert Exergian Elektronische Produktion DTP-Abteilung Manstein Verlag Firma des Herstellers Friedrich VDV Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & Co KG 4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45 Erscheinungsweise wöchentlich mindestens 46 Mal im Jahr Einzelpreis € 3,15 Jahresabo Inland € 104,– (exkl. MwSt.) Jahresabo Ausland € 164,– (exkl. MwSt.) Studentenermäßigung 50 % Aboservice Brigitte Lentsch (DW 930), vertrieb@manstein.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedG ist unter www.horizont.at/offenlegung abrufbar. 7. Februar 2014 Agenturen Etats · Kampagnen · Konzeptionen 15 ,Vorleben, was wir uns wünschen‘ Die Fachgruppe Werbung Wien launcht für Projekte in eigener Sache ein ‚Vergabeportal‘. Kraft-Kinz im Gespräch HORIZONT: Die Wiener Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation launcht ein Portal für Vergaben in ei gener Sache – was ist die Überlegung? Birgit Kraft-Kinz: Wir als Fachgruppe setzen uns für transparente Beurteilungskriterien und objektive Bedingungen im Prozess der Auftragsakquise ein. Transparenz ist besonders in den Beurteilungskriterien der Auftragsvergabe wichtig, um weiter hohe Qualität und korrekte Vergaben zu garantieren. Wir wollen vorleben, was wir uns auch von den Auftraggebern in unserer Branche wünschen. Das neue OnlineVergabeportal ist hier ein wichtiger Baustein auf diesem Weg. HORIZONT: Wie viele Aufträge in eige ner Sache vergibt die Fachgruppe Wien eigentlich pro Jahr? Kraft-Kinz: Das hängt natürlich von Anlässen ab, aber es sind schon so um die zehn bis 15 Projekte pro Jahr, die vom Wiener Fachgruppenausschuss budgetiert und an externe Dienstleister vergeben werden. Wobei es sich um sehr unterschiedliche Projekte handelt, wie auch an den drei ersten Ausschreibungen zu sehen ist: Strategische PR-Betreuung der Fachgruppe, die Betreuung des Online-Auftritts und der beiden Facebook-Gruppen ,Werbung Wien‘ und ,Gegen schwarze Schafe‘ sind natürlich langfristige, kontinuierliche Projekte. Das dritte Projekt: das erste BarCamp zum Zukunftsdialog der Fachgruppe Wien. Ein weiteres Beispiel wäre etwa die Aktualisierung und Erstellung des Handbuchs Werbung der Fachgruppe, die wir regelmäßig Wir als Fachgruppe setzen uns für transparente Beurteilungskriterien und objektive Bedingungen im Prozess der Auftragsakquise ein. von externen Dienstleistern durch führen lassen (die beiden Auftritte „Werbung Wien“ und „Gegen Schwarze Schafe“ sind als Gruppe bei Facebook registriert, Anm.). HORIZONT: Die „Gegen Schwarze Schafe“-Facebook-Gruppe ist sozusagen die Antithese? Kraft-Kinz: Diese Plattform soll auch die weißen Schafe, also Unternehmen, die sich vorbildlich verhalten, loben. Das Vergabeportal der Fachgruppe Werbung Wien Mit dem Launch des Online-Vergabeportals macht die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien unter Obfrau Birgit Kraft-Kinz einen Schritt in Richtung objektive Auftragsvergabe. Die Fachgruppe will „vorleben, was aus Branchensicht bei Projektvergaben wichtig ist“, erläutert Kraft-Kinz. Der Auswahlprozess, die Bewerbung, die objektive Honorierung und die Vergabe seien transparent geregelt; auch die Struktur der ausbezahlten Abstands honorare sei ersichtlich und garantiere Objektivität. Obwohl die Schwellenwerte-Verordnung des Bundesvergabegesetzes regelt, dass Dienstleistungsaufträge bis zu 100.000 Euro frei vergeben werden dürfen, führt die Fachgruppe „zur Förderung der Objektivität und Transparenz bei den fachgruppeneigenen Ausschreibungen einen klaren Prozess und ein Alle Informationen zum Vergabeportal stehen auf der Website www.werbungwien.at. © Screenshot www.werbungwien.at ffentliches Vergabeportal ein“, betont ö Kraft-Kinz. Kommunikationsdienstleister sind eingeladen, sich im Vergabeportal zu registrieren. Im Vorfeld definierte und öffentlich kommunizierte Experten erstellen aus der Liste der im Vergabeportal registrierten und geeigneten Unternehmen entsprechend den Qualifikationen eine Shortlist. (Wer auf die Shortlist kommt, wird im Online-Agentur-Screening, ohne Arbeitsaufwand der Agentur, entschieden.) Nach Fixierung der Shortlist erhalten die ausgewählten Unternehmen ein ausführliches Briefing inklusive Bewertungskriterien. In weiterer Folge präsentieren diese Unternehmen ihre Konzepte. Sind alle Konzepte vorgestellt, soll die Bewertungskommission anhand der kommunizierten Bewertungskriterien entscheiden, wer den Auftrag erhält. Die Bewertungskommission wird auftragsbezogen zusammengesetzt, neben Personen aus dem Fachgruppenausschuss sollen jedenfalls Experten aus dem jeweiligen Fachgebiet der Bewertungskommission angehören. Der Zuschlag wird öffentlich kommuniziert, und nicht beauftragte Agenturen erhalten eine dem Aufwand entsprechende pauschale Abstands zahlung. Die ersten drei Projekte um fassen die PR-Betreuung der FG Wien; die Online-Betreuung (Homepage, Facebook-Auftritte) sowie das BarCamp „Zukunftsdialog“. Aber ja, es geht vor allem um die schwarzen Schafe und deren Vergabe praxis, die mit Angeboten von Kommunikationsdienstleistern unfair umgehen. Wir sind der Meinung, dass ab dem Punkt einer Ausschreibung, wo es um die reine Agenturpräsentation hinausgeht und gleich in welcher Form, auftragsbezogene Ideen, Konzepte, Strategien oder wie immer das genannt wird, verlangt werden, es fair sein sollte, Abstandshonorar zu bezahlen. Bereits ein Ideenpapier eines Kommunikationsdienstleisters ist eine Gegenleistung, die honoriert werden muss. Aber zur Frage: Ja, natürlich wollen wir auch Vorbild sein – was heißt wollen? Wir als Fachgruppe müssen Vorbild sein. I ndem wir also in eigener Sache die Vergabeplattform einrichten, wollen wir nicht vorzeigen, wie man fair und transparent bei der Auswahl von Kommunikationsdienstleistern umgeht, sondern natürlich vor allem auch Aufmerksamkeit für dieses brennende Thema schaffen. Deshalb ist uns auch der Kick-off der Plattform mit gleich drei Projekten wichtig. Vielleicht noch eine Anmerkung: Das gesamte Prozedere hält sich streng an die gesetzlichen Vergaberichtlinien, die für uns als Fachgruppe in der öffentlich-rechtlichen Wirtschaftskammer vorgeschrieben sind. Wir wollen den Vergabeprozess so transparent, fair und objektiv wie möglich gestalten. Wir wollen vorleben, was wir uns auch von den Auftraggebern in unserer Branche wünschen – Transparenz und korrekte Vergaben. HORIZONT: Wie läuft das zwischen der Registrierung und der Agentur auswahl? Kraft-Kinz: Die Registrierung als Einzelunternehmen oder Agentur ist Voraussetzung, um in die Auswahl zu kommen. Mit der Registrierung geben uns die Interessenten eine elektronische Visitenkarte ihres individuellen Leistungsspektrums. HORIZONT: Wer sitzt nun in der ent scheidenden Expertenkommission? Birgit Kraft-Kinz ist seit November 2013 Obfrau der Fachgruppe Werbung Wien. Kraft-Kinz ist Strategiebe raterin für Marketing, Kommunikation und Vertrieb mit ihrer Agentur www.kraftkinz. com. © Karl Michalski Kraft-Kinz: Da sind einmal die von den Fraktionen – Wirtschaftsbund, Grüne Wirtschaft und Sozialdemokratischer Wirtschaftsverband – entsandten Mitglieder, die in jedem Fall durch externe Experten ergänzt werden. Damit sollen Expertise und der Blick von außen eingebracht werden. Die Mitglieder sind den Agenturen bekannt – wir wollen auch hier größtmögliche Transparenz und Objektivität anstreben. Es geht um inhaltlich-sachliche Entscheidungen! HORIZONT: Könnte dieses Vergabe portal auch zum Vorbild für andere in der Wirtschaftskammer werden? Kraft-Kinz: Zuerst einmal bin ich froh, mit meiner ersten Stellvertreterin, Karin Lehmann, Grüne Wirtschaft, und der Unterstützung von meinem zweiten Stellvertreter, Karl Javurek, SSV, sehr konstruktiv in kurzer Zeit dieses Projekt ins Leben gerufen zu haben. Das ist ja auch ein Beitrag zur Diskussionskultur. Natürlich sind wir auch in Gesprächen mit Fachverband-Obfrau Angelika Sery-Froschauer, die uns sehr unterstützt. Interview: Herwig Stindl 16 International Marketing · Werbung · Medien Kühner Blick auf 2038 Das Internet der Dinge ist toll! Wirklich? ZenithOptimedia, Mediaagenturmarke aus der Publicis Groupe, beging im Oktober 2013 das 25-JahrBestandsjubiläum – und legt eine Zukunftsprognose ‚2038 – Six Trends for the Next 25 Years‘ vor London Am 30. Oktober 1988 nahm Zenith Media in einem Lagerhaus in London als Mediaagentur der Werbeagenturen Saatchi & Saatchi, BSB Dorland und KHBB den Geschäftsbetrieb auf; im Jahr 2000 wurde mit der Publicis-Media agentur Optimedia die heutige Zenith Optimedia geformt, als nach eigenen Angaben drittgrößtes Medianetzwerk der Welt mit über 250 Büros in 74 Ländern und über 7.000 Mitarbeitern. Zum 25-Jahr-Jubiläum sollte keine Rückschau betrieben, sondern kühn der Zirkel 25 Jahre voraus, ins Jahr 2038, geschlagen werden: Via Plattform www.zo2038.com wurden weltweit alle ZenithOptimedia-Mitarbeiter einge laden, Vorschau zu betreiben, die schließlich in sechs Trends destilliert wurde. Als Inspiration stellten drei Mediapartner – Yahoo, Microsoft und Google – Preise für die besten Inputs zur Verfügung, und das sei deshalb vorweg erwähnt, da Sascha Divsalar, CEE Regionaldirektor bei VivaKi/ZenithOptimedia Austria, einer von nur drei Preisträgern ist (für seine Kommentierung – siehe Site – des Trends Numero sechs). Eine zentrale Überlegung zieht sich durch die sechs destillierten Trends, die ZenithOptimedia erwartet: Personalisierung und Demokratisierung – Big Data und Hypervernetzung ermöglichen immer individuellere und persönlichere Angebote; der Konsument ist der Mächtige, nach dem sich Marken wie Medien zu orientieren haben. Trend eins: Aus der guten alten „Einkaufsstraße“ vulgo „High Street“ wird die „I-Street“. Trend zwei: Was heute noch „Schwellenmärkte“ sind – Brasilien, China, Indien, Russland – wird über 50 Kolumne Walter Braun Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbringen, also erwachsen sein. Trend drei: Der Konsument handelt bewusster, Stichwort Nachhaltigkeit, Fair Trade. Trend vier: Die sozialen Medien sind nicht nur Ort der Kommunikation, sondern auch der Kollaboration bis zur Produktentwicklung. Trend fünf: Internet ist überall. Schließlich Trend sechs: Demokratisierung der Content-Kreation – „User-generated Content steht auf Augenhöhe mit professionell produzierten Angeboten“. Statements zur Studie stehen auf www.zo2038.com. hs Menschen für Menschen dankt für die Schaltung dieses Gratisinserates. Wir unterstützen Menschen für Menschen mit dieser Gratiseinschaltung. Ihre Spende trägt Früchte! Vor zweieinhalb Jahren war der kleine Haile Jesus noch unterernährt. Dank landwirtschaftlicher Schulungen von Menschen für Menschen ist sein Vater heute ein erfolgreicher Bauer und Haile Jesus hat auch in Zukunft ausreichend zu essen. Gemeinsam mit den Menschen in Äthiopien entwickeln wir langfristig ganze Regionen. Spendenkonto: Raiffeisen 222 000 | BLZ 32 000 IBAN: AT28 3200 0000 0022 2000 | BIC: RLNWAT W W Mehr zu Haile Jesus und seiner Familie: www.mfm.at /hailejesus Online spenden: www.mfm.at HORIZONT No 6 Für die Anhänger ist das der nächste Megatrend: alle Objekte dieser Welt mit einer Erkennungsmarke zu versehen. Ein Vorläufer waren die RFID-Markierungen, die der Handel seit Jahren benutzt. Der Vorteil ist klar, wenn Lager bestände nicht mehr mühsam manuell überprüft werden müssen, sondern am Computerschirm sichtbar werden. Das „Internet der Dinge“ (bisweilen mit IoT abgekürzt) geht weit darüber hinaus, indem fast alles eine eigene IP-Adresse erhalten soll. Für die Fans das Tor in eine völlig neue Welt, da wir dann in der Lage sein sollten, mit den Internet-verknüpften Dingen zu kommunizieren. Interessant, wenn es um selbst fahrende Autos geht oder um Heimfunktionen wie Beleuchtung oder Heizung, die aus der Ferne reguliert werden können. Warum ich mit meinem Toaster in telepathischer Verbindung stehen soll, ist nicht so offensichtlich. Klarer dagegen ist, dass Handel und Marketing scharf auf diese Weiterentwicklung sind. Im vergangenen Jahr hat Apple begonnen, in seine Geräte eine App names iBeacon (Leuchtfeuer) einzubauen. Die Washington Post schwärmte, diese Entwicklung würde unsere Welt für immer verändern. Der digitale Leuchtturm beruht auf einer Kombination von winzigem Sender (Bluetooth-Antenne) plus Software. Der Name ist von Apple geschützt, aber die Technik ein offener Standard, kann also von jedem AppEntwickler auf Android- und WindowsBetriebssystemen verwendet werden. Jedes Handy mit entsprechender App lässt sich via Triangulation lokalisieren. Das erlaubt beispielsweise, Großkaufhäuser leichter zu navigieren oder Kunden zu identifizieren, die vorbestellte Waren ohne Anstellen in Empfang nehmen. Man kann natürlich durch eine dezente Werbebotschaft auch daran erinnert werden, dass das eigene Mobiltelefon schon veraltet ist. Stadien (die Super Bowl hat iBeacon am vergangenen Wochenende eingesetzt) und Restaurants können elegant Promotions fahren, die sich nur an Anwesende richten. Zu den Schattenseiten: Wir haben uns daran gewöhnt, identifizierbare Spuren im Web zu hinterlassen; nun würde dasselbe draußen in der Welt passieren. Der Marktforscher Gartner schätzt, dass bis 2020 etwa 26 Milliarden Dinge mit dem IoT verknüpft sein werden. In so einer Welt bin ich nie mehr ganz unbeobachtet, kann nie völlig abschalten, da sich immer irgendwo eine Interaktion aufdrängt – als ob permanent das Telefon klingeln würde. Höllisch. Ferner wären da Fragen der Sicherheit (können Geheimdienste und Kriminelle an diese Daten herankommen?) sowie der Schutz der (bereits aufgegebenen?) Privatsphäre. Noch fundamentaler ist das Bedenken des holländischen Philosophen Peter-Paul Verbeek, der uns in seinem HORIZONT Buch „Moralizing Technology“ (2011) daran erinnert, Technik ein WerkMedieninhaber unddass Verleger Manstein schrif tenv erlagsges.m.b.H. zeug istZeit und wir sie nicht zu einem DVR-Nr. GZ 02Z031577 W, s elbstständigBrunner handelnden Akteur Feldstraße 45, 2380 m achen sollten, der Perchtoldsdorf Internet www.horizont.at m oralische EntscheiTel. +43/1/866 48-0 dungen beeinflusst … HORIZONT-Korrespondent Walter Braun berichtet jede Woche aus dem UK über internationale Kommuni kationstrends. © Archiv Die ORF-Flotte HORIZONT sprach mit ORF-Enterprise- Geschäftsführer Böhm Seite 20 Erfolge feiern Die bundesweiten Radiosender Ö3, Ö1, FM4 und Kronehit im Gespräch Seite 18 Ständige Zuwächse Die RMS erklärt, wie wichtig die Privaten für den Radiomarkt sind Seite 20 Zahlen und Fakten Die Radiolandschaften in den neun Bundesländern im Überblick Seiten 21 bis 24 HORIZONT DOSSIER RADIOTEST Kinder und Großeltern nicht werberelevant? Der Ansatz, dass 14- bis 49-Jährige besonders werberelevant sind, bröckelt – warum Medien und die werbetreibende Wirtschaft in Zukunft umdenken müssen Kinder – sie summen Werbejingles mit, erkennen die Logos von unzähligen Marken auf den ersten Blick und wer den, ebenso wie Erwachsene, perma nent von Werbebotschaften berieselt. Sobald sie ihre ersten Worte sprechen können, äußern Kinder Wünsche – und das nicht nur zum Geburtstag oder zu Weihnachten, sondern das ganze Jahr über, im Supermarkt, beim Spiel warenhändler oder auch dort, wo es schon mal um ein wenig größere Anschaffungen geht. Auf der anderen Seite stehen jene, die ihre Großeltern sind oder sein könnten, die so genannten Best Ager, Personen ab 50 Jahren aufwärts. Sie gelten als unternehmungslustig, kon sumfreudig und kaufkräftig und ma chen gleichzeitig einen immer größer werdenden Teil der Bevölkerung aus – immer mehr Ältere, immer weniger Jüngere, das ist wohl für kaum jeman den etwas Neues. Während die Heraus forderungen, die damit einhergehen, hinreichend bekannt sind, ergeben sich zeitgleich Chancen. Denn diese so genannten Best Ager verfügen oftmals über zwei Dinge, die im Bereich der Vermarktung offensichtlich eine Rolle spielen: Zum einen über Geld, zum anderen meist über überdurchschnitt lich viel Zeit. Ansatz aus den 50er-Jahren Wenn es danach ginge, würden Kinder wie auch die Generation 50+ ein für die Vermarktung bedeutendes Publikum darstellen. Oder etwa nicht? Die Medi enbranche sowie die Werbewirtschaft halten jedenfalls zum großen Teil im mer noch daran fest, dass die Alters gruppe der 14- bis 49-Jährigen als „be sonders werberelevant“ gilt – ein Kon zept, das ursprünglich daher rührte, dass es dem US-Sender ABC Ende der 50er-Jahre schwer fiel, sich am Markt zu positionieren. Beliebt war er damals fast ausschließlich beim jüngeren Pub likum, jenen unter 50. Grund genug, diese Altersgruppe gegenüber der wer betreibenden Wirtschaft als besonders wichtig zu präsentieren. Ein Ansatz, den der ehemalige RTL-Chef Helmut Thoma in den 80ern in den deutsch sprachigen Raum brachte – dies warf der Sender 2013 schlussendlich über den Haufen, als die Gruppe der be sonders werberelevanten Zuschauer auf die 14- bis 59-Jährigen erweitert wurde. Umdenken auch im Radiobereich Mit Blick auf den heimischen Radiotest scheint sich aber noch nicht viel geän dert zu haben, werden die Ergebnisse ja weiterhin jeweils für den Gesamt markt ab zehn Jahren auf der einen Seite und für die 14- bis 49-Jährigen auf der anderen Seite ausgewiesen. Kein Umdenken also im Radiobereich? „Doch“, meint Michael Graf, Geschäfts führer der RMS, „das ist ein Thema. Zum einen deswegen, weil die Bevöl kerung in der Alterszielgruppe 14 bis 49 weniger wird. Das wäre auch in der Al terszielgruppe 14 bis 59 Jahre so, aber mit deutlicher zeitlicher Verzögerung. Wir – alle Mediengattungen – haben natürlich ein Interesse, in der Ziel Nicht nur 14- bis 49-Jährige hören Radio und nehmen Werbung wahr – sie kommt bei den Jüngsten wie auch bei den Ältesten an. © Nadezda Ledyaeva - Fotolia.com gruppe, in der sich unser Preis-Leis tungs-Verhältnis bemisst, sprich der Tausend-Kontakte-Preis gebildet wird, möglichst vielen Köpfe drinnen zu ha ben. Wenn die Zielgruppe an Köpfen kleiner wird, dann wird zwar die Reich weite in Prozent nicht weniger, aber in absoluten Zahlen verteuert sich das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das ist das eine. Das andere ist die Entwicklung, dass auch Zielgruppen über 50 Jahren zunehmend für die Werbewirtschaft relevant werden.“ Dennoch müsse man, so der RMSGeschäftsführer, bedenken: „Welche Zielgruppe die Werbewirtschaft nachfragt, ist Entscheidung von Kunde und Agentur. Wir als Medien sollten uns nicht anmaßen, dem Kunden zu erklären, welche Ziel gruppe für ihn gut ist – das entschei det der Kunde mithilfe seiner Media agentur. Wir als Medien haben zu liefern, was unsere Kunden haben wollen.“ Und die am meisten nach gefragte Zielgruppe sei nun mal nach wie vor, e rklärt Doris Ragetté, Leitung Marktforschung & Media-Service bei der RMS, „die Gruppe der bis 49-Jährigen.“ gg Glosse Lokaler Dauereinsatz Es schneit und schneit und schneit – Gemeinden in Osttirol und Kärnten sind nicht erreichbar, es besteht Lawi nengefahr und Hunderttausende Haushalte waren im heurigen Winter, der es sich im Süden des Landes gemüt lich eingerichtet hat, ohne Strom. Es sind diese Ausnahmesituationen, über die viele Einwohner der Bundesländer so exakt wie möglich Bescheid wissen wollen. Aber wie bei Stromausfall? Mobiltelefone und Computer sind leer, der Fernseher schweigt, und die Tra fiken mit Printmedien aller Art sind un erreichbar. Was bleibt, ist ein Medium: das batteriebetriebene Radio. Um die ses versammeln sich Großeltern, Müt ter, Väter und Enkel, um sich abzulen ken mit ein wenig Musik und Programm und vor allem, um zu erfahren, wie sich die Situation entwickelt, wann die Straßen frei sein und Licht und Heizung wieder funktionieren werden. Es sind Momente, die immer wieder auf tauchen. So sendete Radio Osttirol sei nen Hörern im Vorjahr nach zwei Lawi nenabgängen beruhigende Worte, und heuer macht der Schnee weitere RadioDauereinsätze notwendig und sinnvoll. Insbesondere Lokalsender haben ihre Verantwortung erkannt und nehmen sie wahr. So zeigt sich an diesem Bei spiel, dass Lokalradiosender aufgrund ihres Engagements einen hohen Stel lenwert bei der Bevölkerung genießen. Damit nicht genug, werden besondere Sendungen, spannende Programme ersonnen, die mit auffallend viel Ein satz der Redaktionen einhergehen. Blickt man in Richtung Werbung, sind lokale Senderteams um jeden einzel nen Kunden bemüht, auch um jenen, der außerhalb der österreichweiten RMS-Buchung ein Plätzchen wünscht. Es ist ein komplexer Job, den oft kleine Teams ganz großartig machen. Das wollte ich hier einfach mal erwähnt haben. b.schaller@manstein.at * 4 3 9 . 7 17 Hörer n schalte Life Ra.dio ein Hörer um Hörer ein Hit! Dieses Ergebnis ist der Hit: Life Radio ist wieder der beliebteste Regionalsender in Oberösterreich!1 Und wir freuen uns über noch mehr Hörer in der werberelevanten Zielgruppe.2 Life Radio sagt Danke! Quelle: Radiotest 2. HJ 2013, GfK Austria GmbH *Tagesreichweite im Sendegebiet, 10+, Mo–Fr 1 Marktanteile in OÖ, 14–49, Mo–Fr 2 Tagesreichweite im Sendegebiet, 14–49, Mo–Fr (im Vergleich zum 2. HJ 2012) 18 Radiomarkt Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 ‚Daten sagen mehr als 1.000 Worte‘ Ö3-Senderchef Georg Spatt gibt sich begeistert und setzt auf ‚Content, Content, Content‘ „Bravo, Dank und größten Respekt für mein Team!“ – Ö3-Boss Georg Spatt freut sich und findet, dass das aktuelle Radiotest-Ergebnis „sogar noch einmal besser ist, als man und wir es uns selbst erwartet haben“. Warum? „Als so überlegener Marktführer müssen wir uns ja ständig selbst angreifen und erneuern. Und deswegen haben wir gerade im letzten Jahr intensiv in die langfristige Zukunft investiert“, erzählt der Radiomacher. „Und eigentlich hatten wir kalkuliert, dass uns diese Investitionen in die Zukunft kurzfristig eher Nachteile bringen werden. Neue Sendungen, neue Moderatoren, neue Positionierung, neue Sendeuhren et cetera sind alles Dinge, die die Gewohnheit stören und Stammhörer in der Regel eher verunsichern. Umso mehr freuen wir uns, dass uns auch diese Neugestaltung offensichtlich sogar sehr, sehr gut gelungen ist, wie der Blick auf Reichweiten und Marktanteile deutlich zeigt.“ Im Wettbewerb Öffentlich-Rechtlich gegen Privat hat Ö3 fast durchwegs die Nase vorn, auch wenn der Abstand auf den harten Verfolger RMS Top-Kombi leise schwindet und Ö3 in Wien (14–49) erstmals von der RMS überholt wird. Ein positiver Nebeneffekt des Konkurrenzkampfes spielt Ö3, so der Senderchef, in die Hände: „Bemerkenswert ist, dass es wegen der starken Position von Ö3 zur Kannibalisierung zwischen den privaten Mitbewerbern kommt. Und dieser Verdrängungswettbewerb hat erst be- FM4: Zugespitzt zum Erfolg Das Zielgruppen-Rezept geht auf – ein dichtes Eventprogramm stärkt die Bindung Monika Eigensperger, die FM4 durch die Radiolandschaft steuert, ist mit dem zweiten Halbjahr 2013 aus Sicht des Radiotests zufrieden. „Man freut sich natürlich, wenn man in allen Altersgruppen, insbesondere den jüngeren, zulegen kann.“ Eigensperger führt die Steigerung auf „kleine Adaptierungen und Schärfungen“ zurück, man habe eben bei den Zielgruppen verstärkt Präsenz gezeigt, die sich nun auszahlt. Die FM4-Chefin sieht ihren Sender besonders bei jüngeren Gebildeten und Studenten besonders stark nachgefragt – das bedingt eine hohe Durchsatzrate in den Ballungszentren und Städten: „Wir sind dort besonders stark, wo auch die Ausbildungsmöglichkeiten vorhanden sind, aber auch in den Regionen dienen wir quasi als wichtiges ‚Tor zur Welt‘, als Bindeglied zu den Städten.“ In Wien (Tagesreichweiten 14–49, Montag bis Sonntag) konnte sich FM4 zwischen den zweiten Halbjahren 2012 und 2013 einen halben Prozentpunkt dazuholen, in Kärnten waren es sogar 1,7 Prozentpunkte Zuwachs. Verloren hat der Sender in Salzburg (1,2 Prozentpunkte), Tirol (0,5 Prozentpunkte), der Steiermark (1,4 Prozentpunkte) und zwei Zehntelprozentpunkte im Burgenland. Keine besonderen Ausreißer dabei, findet Eigensperger, die im Falle von besonders extremen Schwankun- gonnen und wird die nächsten Jahre maßgeblich prägen – das wird spannend!“ Für Ö3 heißt das, dass weiter unbeirrt und fokussiert auf die Markenstärke und Innovationen gesetzt wird – „‚Content, Content, Content‘ im Gegensatz zu ‚nur Musik, und davon möglichst viel ohne Unterbrechung‘ – auch das wird spannend …“ Georg Spatt rechnet vor: „Die Ö3Reichweiten sind auf Topniveau bei fast 2,8 Millionen täglichen Hörern. Um diese abstrakte Zahl von 2,8 Millio- Ö3-Senderchef Georg Spatt: ungetrübte Freude nen Hörern zu verdeutlichen: an aktuellen Radiotest-Zahlen und dicht geÖ3 ist damit nicht nur unver- drängtes 2014-Programm. © Daniel Hinterramskogler ändert der klar meistgehörte Radiosender Österreichs, wir erreichen den ORF-Sendern Radio Wien (200.430) damit auch weit mehr tägliche Hörer als und Ö1 (179.010), und ist unangefochtezum Beispiels alle neun ORF-Landes- ner Markt- und Reichweitenprimus bei studios in Summe. Und natürlich auch 14 bis 49.“ In Konsequenz werden daher weit mehr als alle 80 Privatsender in auch 2014 das Programm und die Marke Summe, sowohl zehn plus als auch 14 „ohne große Vorankündigung, aber dabis 49.“ Erfreut sieht Spatt auch, dass für umso intensiver“ weiterentwickelt. Radioreichweiten und -nutzung in Ös- Fix geplant für die nächsten Wochen: terreich „nicht nur extrem hoch sind, eine neue Community-Show am Wosondern sich auch stabil, bei den 14- bis chenende, eine tägliche Drive-Time49-Jährigen sogar leicht positiv entwi- Show von Montag bis Freitag, der „Ö3 ckeln. Und weil Wien manchmal beson- Pop-Up“, eine neue Eventserie (die „von ders genau betrachtet wird, auch wenn Sponsorenseite bereits im Vorfeld sehr es aus Ö3-Perspektive ein Markt wie großes Interesse hervorgerufen hat“) jeder andere ist: Ö3 erreicht auch in und, nicht zuletzt, die nächste Version Wien unverändert die meisten täglichen der Ö3-App, um nur einige Programmah Hörer (445.230), gefolgt übrigens von punkte zu nennen. gen ohnehin viel lieber „die Angelegenheit im Jahreszusammenhang betrachten“ würde. Fürs aktuelle Jahr ist der FM4-Kalender jedenfalls dicht gedrängt. In der kommenden Woche ist der Start – „ob Soft- oder richtiger Start, daran tüfteln wir noch“, erzählt Eigensperger – von „Sieben Tage FM4“ geplant: Die Hörer können online in einem eigens programmierten Player die Sendungen der gesamten Woche „nachhören“. Laut Senderchefin definitiv ein Schritt Richtung „Radiothek“, an dem FM4 bereits seit einem Jahr entwickelt und programmiert. Als nächsten Schritt ist eine entsprechende App in der Pipeline. Entsteht hier gar eine waschechte FM4-Chefin Monika Eigensperger: „kleine Adaptierungen und Schärfungen“. © ORF Radiothek? Monika Eigensperger: „Ja, wir haben in diesem Entwicklungsjahr eine echte Pilotenrolle übernommen – andere ORF-Radios werden hier mitmachen.“ Nicht alljährlich, aber 2014 definitiv auf der Sender-Event-Agenda: das WM-Quartier im WUK. „Diese Aktion hatte bisher sehr, sehr positive Rückmeldungen, nicht zuletzt, weil wir einen sehr hohen internationalen Anteil an Gästen hatten: Man hat uns als ‚sympathischstes Quartier‘ gelobt“, ist Eigensperger zufrieden. ah HORIZONT No 6 Ö1 wird gehört – signifikantes Plus Der ORF-Kultursender legt bei der Tagesreichweite ordentlich zu: Qualität und Tiefe zahlen sich aus Mit einer Tagesreichweite von 8,8 Prozent an der Grundgesamtheit (10+) fristet Ö1 im Verbund der „großen“ Sender zwar ein Nischendasein, im Vergleich zum Messungszeitraum des Vorjahres zeigt sich aber höchst Erfreuliches – der Zuwachs von 0,7 Prozent scheint als einer von ganz wenigen in der aktuellen Signifikanztabelle österreichischer Radiosender auf. Am stärksten wuchs der Kultursender in den Bundesländern Tirol, Oberösterreich und Salzburg und in der „Homebase“ Wien bei den 14- bis 49-Jährigen im Tagesschnitt. Ö1-Senderchefin Bettina Roither-Epp freut sich naturgemäß über diese Zahlen des aktuellen Radiotests, bleibt aber realistisch. Der Aufwärtstrend sei „natürlich sehr erfreulich, denn er zeigt, dass wir mit unserem Programmangebot grundsätzlich richtig liegen. Ö1 wird zwar nie ein Massensender werden, dazu ist das Programm viel zu differenziert, aber viele Menschen haben eben doch das Bedürfnis nach einem vielfältigen, qualitativ hochwertigen Radioprogramm, dem man auch aktiv zuhören muss.“ Das Erfolgsrezept von Ö1 ist ihrer Meinung nach die ausgewogene Mischung aus anspruchsvollen Wortsendungen, umfassender Information und Qualitätsmusik. Roither-Epp: „Diese Palette finden Sie sonst nirgendwo, damit ist Ö1 auch im euro päischen Vergleich führend.“ Während hauptsächlich private, aber zunehmend auch die öffentlich-rechtlichen auf Unterhaltung programmierten Sender auf Info-Häppchen spezialisiert sind, beharrt Ö1 konsequent auf der „klassischen“ Schiene: „Unser Publikum schätzt, dass wir uns als Kultur sender von anderen Sendern klar unterscheiden, dass wir uns Zeit nehmen und in die Tiefe gehen. Sie können sonst nirgendwo eine Stunde Information am Stück bekommen, sie hören bei uns Ö1-Chefin Bettina RoitherEpp: „Sie hören sonst nirgendwo eine Stunde Information am Stück.“ © ORF ganze Symphonien und nicht nur einen Satz daraus. Und das gilt für alle Programmbereiche.“ Einen Retro-Trend will Roither-Epp allerdings nicht he rauslesen. Immerhin sei Ö1 ja auf allen Ausspielwegen präsent, auch online beziehungsweise off air. Programmlich bleibt man 2014 also auf Schiene, verrät die Ö1-Chefin: „Auch Ö1 setzt natürlich heuer einen Schwerpunkt zum Thema Erster Weltkrieg, unter anderem vertonen wir für den Sommer Briefe aus den Wochen kurz vor und nach dem Beginn des Kriegs und versuchen so, anhand authentischer Dokumente das Lebensgefühl dieser Zeit spürbar werden zu lassen. Und wir planen im Rahmen von ‚Open Innovation‘ ein Format, das den Arbeitstitel ‚Ö1-Hörsaal‘ hat“ – mehr sei aber noch nicht verraten. ah ‚Schritt für Schritt am Weg zum echten dualen Rundfunk‘ Kronehit knackt Hörer-Million und wächst durch die Bank. Geschäftsführer Ernst Swoboda schreibt den Zuwachs besonders der jungen Hörerschar zu „Auch in diesem Radiotest zeigt sich deutlich die Entwicklung der letzten zehn Jahre“, freut sich Senderchef Ernst Swoboda: „Kronehit sorgt mit seinen steigenden Reichweiten dafür, dass Radio insgesamt auf hohem Niveau stabil bleibt und dass der private Anteil stetig steigt, was wiederum Schritt für Schritt weiterführt auf dem Weg zu einem echten dualen Rundfunk.“ Besonders bemerkenswert an der Entwicklung der letzten Jahre ist laut Swoboda, „dass es gerade Kronehit gelingt, die jungen Menschen für Radio zu begeistern – mit der Konsequenz, dass Österreich als einziges mir bekanntes Land eine signifikante Zunahme der Radionutzung bei den ganz jungen Menschen verzeichnen kann“ – was wiederum für die Zukunft der Mediengattung von großer Bedeutung sei. „Diese Entwicklungen entsprechen durchaus unseren Erwartungen. Wir bemühen uns sehr intensiv, unseren Hörern ein für sie optimales Angebot zu liefern.“ Stark zu bemerken ist die Verschiebung Öffentlich-Rechtlich zu Privat natürlich auch anhand der aktuellen Wien-Zahlen (siehe dazu Seite 21 dieser Ausgabe). Kronehit, ist Swoboda überzeugt, hat eine Art „Wien-Rezept“ gefunden, das sich einmal mehr bezahlt macht. Insgesamt sprengt Kronehit heuer erstmals die seit Langem anvisierte Millionen-Hörer-Grenze. Und das ist vor allem auch der steigenden Beliebtheit in den Regionen zuzuschreiben. In den Bundesländern scheint Kronehit in Tirol am besten anzukommen. Die Tagesreichweite 14 bis 49 stieg im Jahresvergleich zweites Halbjahr um ganze zwei Prozentpunkte auf 15,2 Prozent, bei 10 plus sind es beachtliche 1,3 Prozentpunkte Zuwachs. Auch in Kärnten und in der Steiermark legt der Privatsender schön zu: 0,7 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte in der Kategorie 10 plus, bei den 14- bis 49-Jährigen sind es gar 1,6 beziehungsweise 1,5 Prozentpunkte. Doch auch in Salzburg und tief im Westen, in Vorarlberg, baute der reichweitenstärkste Private seine Position aus. Wäre das nicht allein schon ein Grund zum „Festeln“, steht für 2014 zusätzlich ein rundes Jubiläum an. Ernst Swoboda zum Jahresprogramm: „Für 2014 haben wir uns einmal vorgenommen, unseren zehnten Geburtstag gehörig zu feiern. Und da jetzt auch noch praktisch termingerecht die Überschreitung der Million bei unseren täglichen Hörern dazugekommen ist, wird 2014 wohl das Jahr werden, in dem wir mit unseren Hörern gemeinsam feiern – zum Beispiel bei unserem Geburtstagsfest Mitte März.“ ah Hörer-Millionär Ernst Swoboda, Geschäftsführer Kronehit: „Diese Entwicklungen entsprechen durchaus unseren Erwartungen.“ © K. Michalski Quelle: Radiotest GfK Austria 2. HJ 2013, Tagesreichweite 10+, Mo-Fr www.radiowerbung.at 20 Radiomarkt Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 HORIZONT No 6 ,Erreichen sagenhaft hohen Marktanteil‘ Oliver Böhm, CEO ORF-Enterprise, liest den aktuellen Radiotest als ‚Heimspiel‘ für die ORF Radioflotte – Petra Silbermair soll sich verstärkt um Radio-Sales kümmern mit der Zielvorgabe, den Umsatz gegenüber dem Vorjahr zu halten beziehungsweise leicht zu steigern „Der aktuelle Radiotest ist für den ORF ein Heimspiel“, analysiert Oliver Böhm, CEO der ORF-Enterprise und damit Vermarkter der nationalen Radiosender des Öffentlich-Rechtlichen (die neun Regionalsender werden von den Bundeslandstudios betreut, die Enterprise leistet da lediglich Support). „Die Radio-Flotte des ORF“, fasst Böhm zusammen, „erreicht bei allen Hörern ab zehn Jahren den sagenhaft hohen Marktanteil von 74 Prozent“. Bei den 14- bis 49-Jährigen sieht Böhm „Hitradio Ö3 unverändert auf knapp 2,8 Millionen Hörern täglich, es ist damit weiterhin klarer Reichweitensieger am Radiomarkt“. Nicht zu vergessen – und bei Ö3 geht es um nationale Werbung – sei aber auch, dass „bei den 14- bis 49-Jährigen Ö3 starke 41 Prozent Marktanteil hält und die RMS mit ihren 33 Prozent Marktanteil und mit ihrem Konvolut aus heterogenen Einzelangeboten klar hinter sich lässt“, formuliert Böhm. Nachsatz, bezogen auf den zweiten Angreifer in Sachen nationale Radiowerbung, Kronehit: „Der Radiotest bestätigt Ö3 bei zehn plus und auch bei 14- bis 49-Jährigen einen mehr als dreimal so großen Marktanteil wie Kronehit!“ Oliver Böhm ist seit März 2013 als oberster Sales-Verantwortlicher bei der ORF-Enterprise eingestiegen und folgte im Herbst 2013 als CEO Franz Prenner nach (der seinerseits in den ORF-Research wechselte). Böhm managte davor Privatradios wie Radio Energy und zuletzt das Wiener/niederösterreichische 88.6, kann also als Kenner der Ra- Oliver Böhm, ORF-Enterprise, sieht für die ORF-Radios ein „Heimspiel“ mit „sagenhaft hohen Marktanteilen“, zeigt sich „be eindruckt“ von Hitradio Ö3, unterstreicht die Marktführerschaft der ORFRegionalradios und kommentiert die Performance von Ö1 als „sensationell“. © Karl Michalski dioszene bezeichnet werden: „Es ist für mich sowohl als Vermarkter als auch als Hörer beindruckend, wie Ö3 hier wieder einmal seine Dominanz zeigt und das Radio der Österreicher ist. Bei Jung, bei Alt und dazwischen …“ Im Interview mit HORIZONT (siehe HORIZONT 45/2013) avisierte Böhm, sich besonders um FM4 kümmern zu wollen: „FM4 baut seine Tagesreichweite auf 263.000 Hörer ab zehn Jahren täglich aus und bietet der Werbewirt- schaft eine sonst kaum zu erreichende, junge und gebildete, wertvolle Zielgruppe.“ Und schließlich seien die Regionalradios „bei allen Personen ab zehn Jahren nach wie vor die unangefochtenen Marktführer in jedem einzelnen Bundesland“, erläutert Böhm. „Insgesamt erreichen die neun Regionalen täglich 31,8 Prozent aller Personen und somit fast 2,4 Millionen Hörer.“ Zum werbefreien Kultur- und Informationssender Ö1, der seine Reichweite statistisch signifikant bei allen Hörern steigert, notiert Böhm: „Ö1 legt sensationell zu und kommt auf über 660.000 Hörer täglich.“ Wieder Boden gutgemacht Wie lief das Werbejahr 2013? Da weist Focus den ORF-Radios beim BruttoWerbevolumen ein Minus von nominell 2,7 Prozent und ein Brutto-Werbevolumen von rund 108 Millionen Euro aus (siehe Seite 8): „2013 hat für Ö3 und FM4 holprig begonnen“, bestätigt Böhm. „Wir haben ab dem zweiten Quartal konsequent den Schwerpunkt auf Radio gesetzt und unser Sales-Team mit Ö3- und FM4-Spezialisten aufgestockt“, blickt er zurück. „Es ist uns gelungen , im Laufe des Jahres wieder Boden gutzumachen und die U msätze – in der Klassik und vor allem bei den Sonderwerbeformen – auszubauen.“ Somit lägen die ORF-Radios – Zahlen will Böhm nicht nennen – im Bereich des Volumens von 2012 (da machten Radio laut ORF-Geschäfts bericht netto 75,1 Millionen und Special Advertising netto 13,6 Millionen Euro). Teamleiterin Petra Silbermair baut ein eigenes Radio-Team auf. © ORF Eine personelle Entscheidung hat Böhm getroffen: Petra Silbermair wird sich 2014 im Rahmen ihrer Verkaufs leitung verstärkt auf Radio konzentrieren und ihr Radio-Team weiter ausbauen“. Silbermair ist seit dem Jahr 2000 bei der ORF-Enterprise und fungiert seit Frühjahr 2011 (gemeinsam mit Peter Strutz – siehe HORIZONT 6/2011) als Teamleiterin. „Ihr Ziel ist“, avisiert Böhm, „den Umsatz gegenüber dem Vorjahr zu halten beziehungsweise leicht zu steigern. Dabei ist sie auf gutem Weg. Jänner und Februar liegen bereits leicht über Plan.“ hs ,Die Privatradios liefern kontinuierlich Verlässlichkeit‘ Michael Graf und Doris Ragetté: ‚Seit 2003 ist in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen der Marktanteil der RMS Top-Kombi um 15 Prozentpunkte gestiegen‘ Der aktuelle Radiotest bringt für die RMS Top-Kombi bei den Tagesreichweiten wiederum deutliche Zuwächse: Pro Tag hören über 2,1 Millionen Österreicher zumindest einen Sender aus dem RMS-Verbund, von den 14- bis 49-Jährigen nutzen sogar fast 38 Prozent täglich Privatradio, formulieren RMS-Geschäftsführer Michael Graf und RMS-Researcherin Doris Ragetté im HORIZONT-Gespräch ihr Resümee zum Radiotest zweites Halbjahr 2013: Auch der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte weiter ausgebaut werden und liegt nun aktuell bei 33 Prozent. „Innerhalb von fünf Jahren beträgt das Wachstum insgesamt acht Prozentpunkte“, unterstreicht Graf. In Wien bei Werberelevanten vor Ö3 Und „im wichtigen Werbemarkt Wien liegt die RMS Top-Kombi bei den 14bis 49-Jährigen schon vor dem Mitbewerber Ö3 –sowohl bei der Reichweite als auch beim Marktanteil“. Das sei natürlich, allen voran, dem nationalen Kronehit zu verdanken. „Kronehit ist zwar nicht der einzige Sender, der wächst, trägt aber einen wesentlichen Anteil dazu bei, wozu ich herzlich gratuliere“, sagt Graf. „Ich gratuliere aber auch Sendern wie Antenne Kärnten, Radio Arabella in Niederösterreich und Oberösterreich, Radio U1 in Tirol, Ra- dio Osttirol sowie Superfly in Wien, um nur einige zu nennen, die im aktuellen Radiotest besonders gut abschneiden“. Marktanteil der Privaten wächst Seit gut zehn Jahren sei nun der Marktanteil der Privaten in der Gruppe 14–49 um 15 Prozentpunkte oder um 83 Prozent gewachsen. „Wir haben also im Durchschnitt pro Jahr ein Wachstum des Marktanteils von 1,5 Prozentpunkten für die Privatradios. Der Trend stimmt also aus unserer Sicht.“ Besseres Preis-Leistungs-Verhältnis Was bedeuten die Ergebnisse für den Vermarkter RMS? „Wir verändern bei der RMS unterjährig die Preise nicht, was also mit Blick auf den Radiotest zweites Halbjahr heißt: Wenn da die Reichweiten steigen, ist das zum Vorteil des Kunden, weil die Sekunde nicht teurer wird, aber mehr Leistung bringt“, erläutert Graf. „Auf Basis der Ergebnisse des aktuellen Radiotests steigt also die Leistung. Nachdem die Preise unverändert bleiben, wird die RMS Top-Kombi noch wirtschaftlicher“. Kriterium Viertelstunden-Reichweite Für den Vermarkter seien Tagesreichweite und Marktanteil der Sender nur Indikatoren, die Benchmark ist die durchschnittliche ViertelstundenReichweite: „Und da hat die RMS Top- Kombi – und haben somit die Privaten in der durchschnittlichen Viertelstunde – im Jahresabstand um sieben Prozent zugelegt“, rechnet Ragetté vor. „Nachdem sich das Preis-LeistungsVerhältnis wie gesagt nicht nach Tagesreichweite oder Marktanteil, sondern nach der durchschnittlichen Viertelstunde berechnet, ist der TKP der RMSTop-Kombi bei unveränderten Tarifen um 6,5 Prozent günstiger geworden. Im Jahreszählbestand, den die Agenturen und wir in den nächsten Wochen erhalten, schlägt sich das in der Planung natürlich nieder.“ Privatradio wieder günstiger Die Verbesserung des Preis-LeistungsVerhältnisses ist seit geraumer Zeit ein Stehsatz seitens der RMS bei der Analyse der Radiotestdaten …? Graf muss da lachen: „Tja, das tut mir leid, mich zu wiederholen – aber so ist es einfach. Wobei nach meiner Meinung kontinuierliche Entwicklungen positiv für den Markt und unsere Kunden sind; die wollen und brauchen Verlässlichkeit, und die können wir mit unseren Privatradios liefern.“ Radio Research Day am 3. Juni 2014 Der Termin für einen Fixpunkt im Frühjahr steht bereits fest: Am Dienstag, dem 3. Juni 2014, geht der Radio Research Day der RMS im Palais Niederös- RMS-Geschäftsführer Michael Graf, Prokuristin Doris Ragetté: „Preis-Leistungs-Verhältnis für Privatradios weiter verbessert.“ © Karl Michalski terreich über die Bühne – „mit dem Keynote Speaker Marketingprofessor Christian Blümelhuber, dem RMS Radio Award und spannenden Case Studies rund ums Radio“, avisiert Ragetté. Radiokuchen wächst nur gering Die Focus-Daten für das Werbejahr 2013 wurden eben vorgestellt (siehe Seite 8): „Laut Focus haben die ORFSender im Jahr 2013 ein Minus von 2,7 Prozent und die Privaten ein Plus von 6,1 Prozent. Für uns ist der Vergleich mit Ö3 relevant, und der heißt: Ö3 minus 3,3 Prozent, RMS plus 3,4 Prozent. Nach meiner Analyse ist diese FocusDarstellung der Brutto-Werbevolumen-Entwicklung zutreffend“, sagt Graf. Aber: „Wenn 2013 das von Focus erhobene Bruttowerbevolumen für Hörfunk um 0,9 Prozent wächst, ist der Radiokuchen nicht größer geworden.“ Es sei „aber ein gemeinsames Ziel mit unserem Mitbewerber, den Markt insgesamt weiterzuentwickeln. Dafür kämpfen wir, seit es die RMS in Österreich gibt.“ Wie wird 2014? „Ich bin aber zuversichtlich, dass im Jahr 2014 Radio wieder Zuwächse verzeichnen wird“, erwartet Graf. „Der Gesamtmarkt stellt sich durchaus schwierig dar – und Radio kann in schwierigen Zeiten seine Stärken besonders gut ausspielen.“ Schwieriger Gesamtmarkt heißt was – wie das Wetter zwischen Föhn und Eisregen? „Ja, genau – es ergibt sich kein klares Bild. Wir haben keine Krise, aber wir haben auch nicht überbordenden Optimismus. Da die Netto-Volumina nicht wirklich wachsen, ergeben sich zunehmend Verteilungskämpfe um stagnierende Budgets“. hs Interviewfassung auf www.horizont.at 7. Februar 2014 Ein enges Match um die Hauptstadt Wien ist auch aus Sicht der Radiovermarkter das wichtigste Bundesland – wo sich Ö3 und RMS Austria ein knappes Rennen um Reichweiten und Marktanteile liefern Wer den Radiotest des zweiten Halbjahres 2013 in Wien nun gewonnen hat, da scheiden sich die Geister. Geht man nach der Zielgruppe der 14bis 49-Jährigen, dann hat die RMS TopKombi erstmals die Nase vor Platzhirsch Ö3. Das Privatradio-Paket konnte sich gegenüber dem zweiten Halbjahr 2012 steigern und liegt jetzt bei 34 Prozent Tagesreichweite und 39 Prozent Marktanteil. Und diese Zahlen könnten Ö3 durchaus fuchsen: Österreichs größter Öffentlich-Rechtlicher kommt bei den 14- bis 49-Jährigen „nur“ auf 32,9 Prozent Tagesreichweite beziehungsweise 37 Prozent Marktanteil. Noch einmal zur Erinnerung: Die RMS Top-Kombi setzt sich aus den Reichweiten und Markt anteilen von Kronehit, 88.6, Radio Ö24, Radio Arabella, Radio Energy und Superfly zusammen und wird von der RMS GmbH Austria zentral vermarktet (nähere Informationen unter der Webadresse www.rms-austria.at). Ein wenig anders sieht die Sache allerdings aus, wenn man sich die Zahlen für die Zielgruppe 10 plus ansieht – denn da ist Ö3 (auch wenn der leicht eingebüßt hat), weiterhin die Nummer eins. Der Öffentlich-Rechtliche erreichte in Wien 29,1 Prozent Tagesreichweite und 30 Prozent Marktanteil, während die RMS TopKombi auf 27,4 Prozent Tagesreichweite beziehungsweise 30 Prozent Marktanteil kommt. Hält der Trend an, dann werden die Privaten aber bald auch in der Gruppe 10 plus an Ö3 vorbeiziehen. Was auf die Radios in Wien auf jeden Fall zukommen wird, ist eine Diskussion um die Festlegung der Zielgruppen: So monieren einige Branchenkenner, dass die Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen nicht mehr zeitgemäß ist und einer Neugestaltung bedarf – es wird etwa über eine Ausweitung der Zielgruppe auf 59 Jahre nachgedacht. Insofern ist der „Sieg“ der RMS Top-Kombi bei der „werberelevanten“ Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen (wohl eine Erfindung der Privatsender) mit Vorsicht zu genießen. „Gerade in Wien hat sich durch die Verschiebung von Öffentlich-Rechtlich zu Privat doch einiges verändert, die Privaten sind hier schon stärker als der ehemalige Monopolist“, meint jedenfalls Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda. „Ich glaube nicht, dass der Grund dafür in einer sich wandelnden Gewohnheit der Hörer liegt, sondern der Hörer wechselt gerne zu dem für ihn besser passenden Angebot. Und insbesondere das Programm von Kronehit passt offenbar für viele Wiener besser als zum Beispiel Ö3.“ Ein kleiner Sieg für jeden So richtig fürchten müssen sich die Öffentlich-Rechtlichen aber wohl nicht. Denn während Ö3 sowieso nur leicht und deswegen nicht signifikant verliert, konnten Ö1 und FM4 Zuwächse vorzeigen. Der Kultursender fuhr im zweiten Halbjahr 2013 ein Plus von einem Prozent Tagesreichweite bei den ab Zehnjährigen und plus 0,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ein (wenn auch die Marktanteile in den jeweiligen Zielgruppen gleich blieben beziehungsweise ein wenig sanken). Beim Jugendsender FM4 gibt es ebenfalls leichte Zugewinne bei den Tagesreichweiten zu verbuchen. Radiomarkt Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 Aber auch bei den einzelnen Privat sendern bietet der Radiotest offenbar Grund zum Feiern. „Wir sind glücklich, dass Radio Arabella in Wien jener Sender ist, der die höchste Hörer verweildauer hat – nämlich mehr als drei Stunden täglich“, freut sich etwa Arabella-Programmchef Ralph Wald hauser. Energy-Geschäftsführerin Aline Basel wiederum lobt ihren ender, der sehr stabile Reichweiten S und Marktanteile vorweisen kann, als „erfolgreichstes privates Regional radio“. Und 88.6-Geschäftsführer Ralph Meier-Tanos meint in einer Aussendung: „Wir sind am richtigen Weg, haben aber noch Potenzial nach oben. Wir werden unseren eingeschlagenen Weg konsequent weitergehen.“ Also: Alle happy, oder was? jak Tagesreichweiten (Marktanteile) in Wien ORF Hitradio Ö3 RMS Top-Kombi Kronehit Radio Energy ORF Radio Wien ORF Österreich 1 ORF FM 4 88.6 Der Musiksender Radio Arabella Ö24/Antenne Wien 98.3 Superfly LoungeFM 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 33,6 (39) 32,9 (37) 29,6 (31) 29,1 (30) 33,4 (36) 34,0 (39) 27,3 (28) 27,4 (30) 13,8 (12) 14,6 (15) 9,9 (8) 10,3 (10) 7,1 (4) 10,4 (7) 10,4 (6) 7,0 (4) 9,1 (9) 9,2 (11) 13,5 (15) 13,1 (14) 6,6 (5) 7,1 (5) 10,7 (10) 11,7 (9) 4,6 (3) 6,4 (4) 6,9 (4) 4,1 (3) 4,1 (4) 6,3 (7) 6,2 (7) 4,6 (4) 6,7 (8) 4,7 (5) 4,7 (5) 6,9 (8) 2,0 (2) 3,1 (4) 2,4 (2) 2,6 (3) 1,9 (2) 2,0 (3) 2,5 (2) 1,4 (2) 0,3 (0) 1,2 (1) 0,5 (0) 0,8 (0) Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Wien, Montag bis Sonntag BUCHEN SIE ÖSTERREICHS MARKTFÜHRER. ERNEUT ERFOLGREICH BEIM RADIOTEST: Ö3 MIT 41% MARKTANTEIL UND 1,9 MILLIONEN HÖRER/INNEN TÄGLICH. BUCHEN SIE ERFOLG. ENTERPRISE.ORF.AT Quelle: Radiotest 2. HJ 2013, GfK, Basis Österreich, Mo–So, Personen 14–49 21 22 Radiomarkt Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 Steiermark: Stagnation auf hohem Niveau Wenig Zugewinne bei einem allgemeinen Abwärtstrend bei den Tagesreichweiten: Radio hat’s in der Steiermark zurzeit nicht leicht Seit Mitte 2013 sind Radio Graz und Radio Eins ohne Betreiber. Radio Energy-Geschäftsführerin Aline Basel hatte drei Jahre lang gehofft, bei Radio Graz einen Wechsel auf das in Wien, Innsbruck und Salzburg erfolgreiche Radio Energy-Programm durchführen zu können. Aufgrund fortgesetzter Klagen hat sich der Sender vorerst vom Ziel, sich national aufzustellen, verabschiedet. Die Macher des StyriaRadios Antenne Steiermark bekunden indessen Grund zur Freude. Die Antenne, erzählen die Radiotest-Auswertungen des zweiten Halbjahres 2013, bleibt „weiterhin Lieblingssender der Steirer“, wie Antenne in einer Presseaussendung errechnet, und zwar nicht nur in Sachen Hörerzahlen (im Tagesschnitt 220.000 in der Zielgruppe 14 und 49 Jahre). Auch im Social Web erfreut sich der Styria-Sender mit 50.000 Facebook-Fans großer Beliebtheit. Die Entwicklung im zweiten Halbjahr von 2012 auf 2013 zeigt bei aller Euphorie dennoch einen leichten Rückgang: Die Tagesreichweiten 10+ beziehungsweise 14–49 fielen von 20 respektive 25,1 Prozent auf 18,7 bezie- ORF-Radios stark im Burgenland Ö3 und Radio Burgenland haben zusammen einen Marktanteil von 70 Prozent Wie auch schon in den vergangenen Jahren dominieren im Burgenland die ORF Radios. So weist Hitradio Ö3 bei den 14- bis 49-Jährigen eine Tagesreichweite von 55,7 Prozent und einen Marktanteil von 46 Prozent auf. Bei der Zielgruppe 10+ liegt die Tagesreichweite bei 39,9 Prozent und der Marktanteil bei 33 Prozent. Am zweiten Platz – im Vergleichsjahr – rangiert ORF Radio Burgenland. Hier liegt die Tagesreichweite bei der Zielgruppe 10+ im zweiten Halbjahr 2013 bei 39,9. Bei den 14- bis 49-Jährigen weist der Radiosender im zweiten Halbjahr 2013 eine Tagesreichweite von 24,7 Prozent auf. Radio Burgenland ist mit einem konstanten Marktanteil von 40 Prozent, bei sogar leicht gestiegener Tagesreichweite (10+), das beliebteste Radiopro- hungsweise 24,6 Prozent. Das entspricht allerdings dem derzeit herrschenden Trend. Dass sich, im Großen und Ganzen gesehen, das Medium Radio in der Steiermark eher zögerlich, zumeist leicht nach unten entwickelt, was die durchschnittlichen Tagesreichweiten und damit auch die Antenne betrifft, vermag die Euphorie, die seitens der Antenne-Geschäftsführung ausgestrahlt wird, nicht einzudämmen. „Die aktuellen Ergebnisse des Radiotests zeigen einmal mehr, dass unsere Radios Top-Positionen am Markt einnehmen und diese auch nachweislich über einen längeren Zeitraum erfolgreich verteidigen können“, werden die beiden Antenne-Geschäftsführer für die Steiermark und Kärnten, Gottfried Bichler und Rudolf Kuzmicki, gemeinsam zitiert. „Die Teams der beiden Sender investieren all ihre Leidenschaft, um den Hörern in ihrem Bundesland täglich das beste Programm zu bieten. Diesen Anspruch gilt es täglich zu e rfüllen und weiterhin Radio mit vollstem Energieeinsatz zu machen.“ Auch Kronehit-Geschäftsführer Ernst Swoboda findet positive Worte zur Entwicklung seines Radiosenders in der Steiermark: „In der Steiermark gramm im Burgenland. Das heißt, dass von 100 gehörten Radiominuten 40 auf Radio Burgenland entfallen. „Die Ergebnisse des aktuellen Radiotests zeigen, dass journalistische Kompetenz, Qualität in der regionalen Berichterstattung, Unterhaltung und unser Musikmix die Z ustimmung unserer Hörerinnen und Hörer haben. Für uns ist das Bestätigung und Anreiz, auch in Zukunft nah an unserem Publikum zu sein“, so ORF-Landesdirektor Karlheinz Papst. Auf dem dritten Platz liegt Kronehit. Der Sender konnte sich sowohl im Bereich der Tagesreichweiten als auch bei den Marktanteilen im Vergleichsjahr steigern. ORF Hitradio Ö3, ORF R adio Burgenland und Kronehit erreichen zusammen bei den 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 85 Prozent und dominieren den Markt somit klar. Auch in der Zielgruppe 10+ sieht es ähnlich aus. Hier weisen die drei Sender zusammen einen Marktanteil von 83 Prozent auf. Die restlichen burgenländischen Radiosender weisen Tagesreichweiten zwischen null und 5,6 Prozent auf und verhalten sich somit ähnlich wie in den vorhergehenden Jahren. yw Tagesreichweiten (Marktanteile) im Burgenland ORF Hitradio Ö3 Kronehit ORF Radio Burgenland 88.6 Der Musiksender Antenne Steiermark Arabella Antenne Wien Energy Superfly 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 42,1 (34) 39,9 (33) 55,3 (44) 55,7 (46) 14,2 (8) 14,7 (10) 20,3 (12) 22,9 (15) 39,5 (40) 39,9 (40) 25,8 (24) 24,7 (24) 3,1 (2) 3,1 (2) 5,8 (4) 5,6 (3) 3,6 (3) 3,0 (2) 3,2 (3) 4,8 (3) 1,0 (1) 1,2 (1) 1,5 (1) 1,1 (1) 0,5 (0) 0,6 (1) 0,7 (0) 1,0 (1) 0,7 (0) 0,5 (0) 1,3 (0) 0,9 (1) 0,2 (0) - (-) 0,3 (0) -) Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Burgenland, Montag bis Sonntag haben wir – wie übrigens in Kärnten auch – die meisten Hörer, seit es uns gibt. Unsere Tagesreichweiten sind in beiden Bundesländern deutlich zweistellig, mit 17,8 Prozent in der Steiermark haben wir in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schon die 20-Prozent-Marke bei der Tagesreichweite in ‚Sichtweite‘“, freut sich der Radio macher. Mit gutem Recht, wie ein Blick auf die Tabellen des Radiotests belegt. Entgegen dem Abwärtstrend darf Kronehit tatsächlich leichte Zuwächse ver- HORIZONT No 6 Tagesreichweiten (Marktanteile) in der Steiermark ORF Hitradio Ö3 Antenne Steiermark ORF Radio Steiermark Kronehit Grün Weiß VG 1b* Soundportal VG* Radio West Welle 1 Graz VG* 10+ 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 37,1 (30) 37,1 (29) 20,0 (13) 18,7 (14) 34,2 (38) 33,5 (37) 11,2 (6) 11,8 (7) 13,6 (8) 10,1 (8) 3,8 (2) 3,6 (3) 1,4 (1) 0,8 (1) 1,2 (0) 1,0 (0) 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 49,0 (43) 45,9 (39) 25,1 (18) 24,6 (18) 20,0 (18) 20,8 (20) 16,3 (9) 17,8 (12) 8,0 (6) 7,2 (4) 6,8 (6) 6,2 (6) 2,2 (1) 1,6 (2) 2,4 (1) 1,8 (1) *Verbreitungsgebiet lokale Frequenz Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Steiermark, Montag bis Sonntag; buchen: Bei der Tagesreichweite der Zielgruppe 10+ sind 0,6 Prozentpunkte mehr zu verzeichnen, der Marktanteil legte um einen Prozentpunkt zu. Bei den 14- bis 49-Jährigen gewann Kronehit stattliche, wenn auch nicht signifikante eineinhalb TagesreichweitenProzentpunkte dazu, der Marktanteil stieg von neun auf zwölf Prozent. Bei den Öffentlich-Rechtlichen, bewegt sich indes recht wenig. In der Zielgruppe 10+ ändert sich beim Marktführer Ö3 in Sachen Tagesreichweite nichts: Die Antenne- Geschäftsführer Rudolf Kuzmicki und Gottfried Bichler: hoch erfreut und schwer zufrieden trotz schwierigem Umfeld. © Antenne Sie liegt gleichauf mit dem Ergebnis des 2012er-Radiotests für das zweite Halbjahr, nämlich bei 37,1 Prozent; der Marktanteil sank um ein Prozent auf 29. Bei den 14- bis 49-Jährigen muss das Hitradio fast vier Prozentpunkte Reichweitenverlust hinnehmen (von 49 auf 45,9 Prozent), zudem sank der Marktanteil ebenfalls um vier Prozentpunkte. Ähnlich sieht es beim lokalen ORF-Radio in der Steiermark aus: Von 34,2 Prozent im zweiten Halbjahr 2012 auf 33,5 2013 bei der Tagesreichweite 10+, bei 14–49 stieg die Reichweite um 0,8 Punkte auf 20,8. Marktanteile gab das ORF Radio Steiermark bei 10+ im untersten einstelligen Bereich ab. Im Anschluss an die großen „Player“ im Radiobereich verlieren die kleinen Lokalen durchwegs. Ob es die übermächtige Präsenz der Reichweitenkaiser ist oder eine generell zunehmende Radio-Unlust, ist eine müßige Frage. Eines steht fest: Im überregionalen Zusammenhang gesehen ändert sich beim aktuellen Radiotest nur sehr wenig – die Privaten knabbern munter weiter am Vorsprung des ORF, und das lässt sich auch an den Steiermark-Zahlen ablesen. Echte Sensationen dürften vorerst einmal ausbleiben. ah In Niederösterreich werden die Öffentlich-Rechtlichen gehört Neben den ORF-Radios Hitradio Ö3 und Radio Niederösterreich kann sich der Privatsender Kronehit in Ostösterreich behaupten Unangefochtene Nummer eins ist in Niederösterreich der Sender Hitradio Ö3, der bei den 14- bis 49-Jährigen einen Marktanteil von 48 Prozent erreicht und gegenüber dem zweiten Halbjahr 2012 sogar noch um einen Prozentpunkt zulegen konnte. Die Tagesreichweite stieg in dieser Gruppe von 52,4 auf 53,9 Prozent an. Mit Radio Niederösterreich haben die ÖffentlichRechtlichen noch ein weiteres starkes Zugpferd in Ostösterreich: Der Sender erreicht bei der Bevölkerungsgruppe 10+ einen Marktanteil von 30 Prozent, die Tagesreichweite liegt bei 28,2 Prozent. In absoluten Zahlen ausgedrückt bedeutet das von Montag bis Sonntag 407.000 Hörer täglich. Für ORF-NiederösterreichLandesdirektor Norbert G ollinger sind diese Zahlen „wiederum ein Zeichen für das Vertrauen des Publikums in den ORF und in seine auf die verschiedenen Zielgruppen abgestimmten Angebote. Der Radiotest beweist damit gerade in einem besonders stark umkämpften Markt mit zahlreichen Kommerzsendern, wie das in Niederösterreich der Fall ist, auch den hohen Stellenwert von öffentlich-rechtlichem Programm.“ Mitverantwortlich für die seit Jahren stabilen Werte von Radio Niederösterreich sind für Gollinger „die starke Verankerung in allen Landesvierteln und die tägliche Begleitung der Menschen mit verlässlicher Information, gut nutzbaren Serviceangeboten und angenehmer Musik.“ Wie die aktuellen Radiotest-Ergebnisse weiters zeigen, hat der Sender bei den 14- bis 49-Jährigen eine Tagesreichweite von 15,5 Prozent (MA: 14 Prozent), während er im Vorjahr 17,1 Prozent (MA: 14 Prozent) vorzeigen konnte. Unter den privaten Angeboten sticht Kronehit wie gewohnt besonders hervor. Für das zweite Halbjahr 2013 wird der Sender bei den 14- bis 49-Jährigen mit einer Reichweite von 24,7 Prozent und einem Marktanteil von 17 Prozent ausgewiesen. Nach dem bundesweiten Kronehit kann sich 88.6 als stärkstes lokales Privatradio behaupten. Der Sender ver- zeichnet in Niederösterreich eine Tagesreichweite von 7,3 Prozent beziehungsweise einen Marktanteil von fünf Prozent in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen – wobei er im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 1,3 Prozentpunkte in der Reichweite und einen Prozentpunkt beim Marktanteil eingebüßt hat. Radio Arabella konnte sich in der Reichweite von 4,5 auf 5,6 Prozent bei der Zielgruppe 14 bis 49 steigern, der Marktanteil beträgt unverändert vier Prozent. Radio Energy liegt in Niederösterreich bei einer Reichweite von 3,2 Prozent und einem Marktanteil von zwei Prozent. Im Vorjahr betrug die Reichweite noch 3,8 Prozent, der Marktanteil lag ebenfalls bei zwei Prozent. lg Tagesreichweiten (Marktanteile) in Niederösterreich ORF Hitradio Ö3 ORF Radio NÖ Kronehit 88.6 Der Musiksender 88.6 im VG 1* 88.6 im VG 2* Radio Energy Radio Arabella Arabella NÖ VG1 Arabella VG 1a/b* Arabella VG 1c* 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 40,5 (35) 40,5 (34) 52,4 (47) 53,9 (48) 28,8 (31) 28,2 (30) 17,1 (14) 15,5 (14) 15,9 (9) 15,9 (11) 23,1 (14) 24,7 (17) 5,2 (4) 5,2 (3) 8,6 (6) 7,3 (5) 4,4 (2) 3,9 (4) 8,4 (5) 5,8 (5) 4,5 (3) 5,5 (3) 7,5 (5) 8,7 (5) 2,2 (1) 2,0 (1) 3,8 (2) 3,2 (2) 5,1 (4) 5,5 (4) 4,5 (4) 5,6 (4) 8,4 (5) 7,8 (6) 9,2 (8) 6,9 (5) 12,6 (7) 8,7 (7) 12,9 (10) 9,1 (5) 4,9 (3) 7,9 (5) 5,4 (4) 4,9 (3) *Verbreitungsgebiet lokale Frequenz, Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Niederösterreich, Montag bis Sonntag Ob der Enns herrscht Stabilität Mit neuem Slogan und neuer Werbelinie will der private Platzhirsch Life Radio weiter Hörer gewinnen Der Radiomarkt in Oberösterreich ist von Stabilität geprägt. Denn: Bei den Tagesreichweiten (Montag bis Sonntag) gab es überhaupt keine signifikanten Veränderungen. Hitradio Ö3 liegt sowohl bei der Zielgruppe der 14bis 49-Jährigen als auch bei den über Zehnjährigen voran. Bei erstgenannter Gruppe konnte der Sender bei der Tagesreichweite um 1,2 Prozentpunkte zulegen, verlor indes zwei Prozentpunkte beim Marktanteil. Die private Radioflotte in Form der RMS Top-Kombi konnte bei den Tagesreichweiten in beiden Zielgruppen ein wenig Boden gutmachen, verlor bei den über Zehnjährigen aber einen Prozentpunkt Marktanteil. Bei den regionalen Playern ist Radio Oberösterreich bei der Gruppe 10+ klarer Reichweiten-Sieger. Das Team rund um ORF-Landesdirektor Kurt Rammerstorfer erreichte bei Tagesreichweite und Marktanteil ein leichtes Plus. „Die Menschen in Oberösterreich haben großes Vertrauen in unsere Radio- und Fernsehsendungen“, so Rammerstorfer. „Das haben Ereignisse wie die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr oder die Berichterstattung rund um die Nationalratswahl wieder einmal sehr deutlich gezeigt“, ergänzt der ORF-Landesdirektor, der sich über die Ergebnisse des adiotests natürlich freut. „Außerdem R schätzen unsere H örerinnen und Hörer, dass wir noch mehr Programm aus den verschiedenen Regionen des Landes machen – etwa mit Radio Oberösterreich – Sommer- und Adventradio“, so Rammerstorfer. Bei der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hat indes Life Radio bereits die Nase vorne. Seit Jahreswechsel kämpft der Sender mit einem neuen Werbeauftritt (Plakat, City Light, Print, Online und natürlich im Radio) und dem neuen Slogan „Hit um Hit ein Hit“ um noch mehr Hörer. Die Werbelinie stammt aus der Feder der Linzer Werbeagentur Createam, die den S logan mit Key Visuals wie Robbie Williams, Katy Perry und Rihanna in Szene setzt. „Wir wollen nicht wie andere Sender laufend die gleichen Hits dudeln. Deshalb bieten wir mit dem Life Radio Hitmix mehr Abwechslung und garantieren, in der Arbeitszeit keinen Hit doppelt zu spielen“, sagt Life-RadioProgrammchef Ullrich Jelinek. Die Veränderungen bei den anderen Privatsendern halten sich alle im Rahmen. Radio Arabella legt im Verbreitungsgebiet Linz Stadt und Land zu. Welle 1 verzeichnet eine ähnliche Entwicklung im Verbreitungsgebiet Wels und Linz, muss aber in Linz (Stadt und Land) einen leichten Rückgang bei den 14- bis 49-Jährigen hinnehmen. rs Tagesreichweiten (Marktanteile) in Oberösterreich ORF Hitradio Ö3 RMS Top-Kombi Kronehit ORF Ö1 ORF FM4 Radio Oberösterreich Life Radio Antenne Salzburg Radio Arabella* Welle 1 (VG 14)* Welle 1 (VG 15)* LoungeFM * Radiomarkt Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 7. Februar 2014 10+ 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 38,8 (33) 38,8 (33) 31,7 (28) 32,2 (27) 13,8 (10) 14,1 (9) 7,5 (5) 7,5 (4) 3,1 (3) 3,3 (3) 27,1 (26) 27,1 (27) 13,7 (11) 12,1 (9) 1,4 (1) 1,8 (2) 7,9 (6) 8,3 (6) 5,2 (2) 5,4 (3) 4,1 (2) 5,2 (3) 1,5 (1) 1,7 (1) 14–49 2 Hj. 2012 2. Hj. 2013 48,2 (44) 49,4 (42) 40,2 (36) 41,6 (36) 18,6 (14) 20,6 (15) 4,8 (2) 5,4 (2) 4,8 (4) 5,4 (4) 15,8 (12) 13,0 (11) 16,6 (14) 15,3 (12) 1,8 (2) 1,6 (2) 5,0 (2) 6,8 (4) 10,3 (4) 8,6 (6) 8,2 (5) 8,9 (5) 2,0 (1) 2,8 (2) Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Oberösterreich, Montag bis Sonntag, * Verbreitungsgebiet lokale Frequenz Salzburger Radiosender sind weiterhin gut auf Kurs In Salzburg haben sich – wie in vielen anderen Bundesländern – keine drastischen Veränderungen ergeben. Die Sender sind dennoch zufrieden gestimmt Das ORF-Landesstudio Salzburg freut sich anlässlich des aktuellen Radiotests über stabile Zahlen – im Gesamtmarkt, also der Gruppe 10+, konnte man den Marktanteil unverändert auf 36 Prozent halten und sich in der Tagesreichweite sogar auf 34,1 Prozent steigern. Ein Ergebnis, das laut ORF-Salz- burg-Landesdirektor R oland Brunhofer „bestätigt, dass unsere programmlichen Neuerungen vom Publikum angenommen werden und dem Sender nachhaltig Erfolg bringen“. Für 2014 kündigt man mit einem Europa-Schwerpunkt eine weitere Neuerung an. Leicht an Tagesreichweite verloren haben indes die beiden ORF-Schwestern Ö3 und FM4, als Gewinner der Tagesreichweiten (Marktanteile) in Salzburg Ö3 ORF Radio Salzburg Antenne Salzburg Welle 1 Sbg-VG* Radio Energy VG 1* Kronehit FM4 Ö1 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 37,9 (31) 37,7 (30) 49,3 (43) 48,1 (40) 33,8 (36) 34,1 (36) 21,8 (20) 20,5 (22) 12,2 (10) 11,5 (10) 15,5 (11) 13,1 (10) 7,1 (4) 6,7 (5) 11,0 (6) 10,5 (9) 7,2 (5) 7,5 (5) 9,8 (9) 11,1 (9) 6,5 (5) 6,9 (4) 8,7 (6) 10,7 (7) 5,1 (3) 4,1 (3) 8,1 (5) 6,9 (4) 8,4 (5) 9,4 (6) 6,0 (3) 6,6 (3) *Verbreitungsgebiet lokale Frequenz, Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile), Montag bis Sonntag ffentlich-rechtlichen Flotte geht in ö Salzburg Ö1 hervor. Der Kultursender konnte sowohl in der Gruppe der Hörer ab zehn Jahren als auch bei den 14- bis 49-Jährigen zulegen und liegt somit bei 9,4 Prozent beziehungsweise 6,6 Prozent Tagesreichweite. Auch bei den Privaten gibt es Gewinner wie Verlierer. Die guten Nachrichten zuerst: Radio Energy, neben Salzburg auch in Wien und Innsbruck präsent, verzeichnete im zweiten Halbjahr 2013 in beiden Erhebungsgruppen Zuwächse. Ebenso erging es Kronehit, das auf eine Tagesreichweite von 6,9 Prozent im Gesamtmarkt und eine Tagesreichweite von 10,7 Prozent unter den 14- bis 49-Jährigen blicken kann. Leichte Verluste mussten indes Antenne Salzburg und Welle 1 Salzburg hinnehmen; so sank etwa der Marktanteil von Antenne Salzburg bei den 14- bis 49-Jährigen von elf auf zehn Prozent. gg In Kärnten bewegt sich wenig, nur die Antenne jubelt Viel Freude bei den Machern des Styria-Senders: Mit 27 Prozent Tagesreichweite bei den 14- bis 49-Jährigen zieht man mit dem Regional-Rivalen ORF gleich Aus Kärntens Radiolandschaft ist nur wenig Bewegung zu vermelden. Platzhirsch Radio Kärnten verliert bei den Tagesreichweiten leicht, der überregionale Hitradio-Sender Ö3 bleibt eigentlich stabil. Die große Überraschung des letzten Radiotests, Kronehit, legt unbeirrt zu – bei den Tagesreichweiten Montag bis Sonntag, 14- bis 49-Jährige, sind es bei einer einprozentigen Einbuße in Sachen Marktanteil 1,6 Prozentpunkte Zuwachs. LoungeFM ist mittlerweile unter der Ein-Prozent-Marke gelandet – für den Relax-Sender war das offensichtlich kein leichtes Geschäftsjahr. Erfreuliches vermag der Styria- Konzern mit seinen Antenne-Radios zu vermelden. Die Antenne Kärnten, freut sich der Sender in einer Presseaussendung, „steht ihrer Schwester stärkstes Stadtradio! Wiens * Zahlen, Daten und Fakten zum neuen Radiotest auf www.arabella.at/radiowerbung * Quelle: GfK Austria, Radiotest, 2. HJ 2013, Wien, Mo-Fr, 10+, Privatradio 23 www.arabella.at (Antenne Steiermark, Anm.) in nichts nach und beweist einmal mehr, dass sie ein Seriensieger ist: Im nationalen Bundesländervergleich erringt die Antenne bereits zum siebten Mal die Goldmedaille und festigt damit den obersten Stockerlplatz unter den privaten Regionalradios.“ Grund zur Freude hat das AntenneTeam sicher auch an den 27 Prozent Tagesreichweite (Montag bis Sonntag) in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jäh rigen. Dank eines Zuwachses von 1,6 Prozentpunkten liegt die Kärntner Antenne nun erstmals gleichauf mit dem Erzrivalen, ORF Radio Kärnten. Entsprechend die Reaktion des StyriaSenders aus dem Munde der AntenneGeschäftsführer Rudolf Kuzmicki und Gottfried Bichler: „In der werberelevanten Zielgruppe schon gleich viele Hörer zu haben wie Radio Kärnten, ist ein Meilenstein für die Antenne. Das ist eine große Freude!“ ah Tagesreichweiten (Marktanteile) in Kärnten Ö3 Radio Kärnten Antenne Kärnten Kronehit LoungeFM VG 1* 10+ 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 37,6 (25) 37,4 (27) 43,2 (45) 42,2 (46) 19,1 (14) 18,2 (13) 10,4 (7) 11,1 (6) 1,1 (0) 0,8 (1) 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 47,6 (33) 47,9 (38) 27,9 (29) 27,0 (26) 25,4 (21) 27,0 (20) 15,9 (11) 17,5 (10) 1,7 (1) 0,5 (1) *Verbreitungsgebiet lokale Frequenz, Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Kärnten, Montag bis Sonntag; 24 Radiomarkt Stabile Verhältnisse in Tirol Sowohl die ORF-Flotte als auch die Privaten haben sich zumeist kaum verändert Starke Veränderungen gab es in Tirol im zweiten Halbjahr 2013 nicht wirklich. Mit Blick auf die ORFFlotte kann sich lediglich der staatliche Kultursender Ö1 über gestiegene Marktanteile freuen, während Hitradio Ö3, Radio Tirol und FM4 im aktuellen Erhebungszeitraum größtenteils leichte, aber nicht signifikante Verluste einstecken mussten. Immerhin in der Altersgruppe der 14- bis 49-Jährigen konnte Radio Tirol über einen Prozentpunkt dazugewinnen: „Eine äußerst erfreuliche Bilanz“, so Landesdirektor Helmut Auf Hörerfang im Westen In Vorarlberg zeigt sich ORFLandesdirektor Klement erfreut über neue, junge Hörer Auch Österreichs westlichstes Bundesland wurde zu seinen Hörergewohnheiten im Radiobereich befragt. In der Gruppe 10 plus konnte sich Radio Vorarlberg mit 36,1 Prozent Tagesreichweite noch vor dem Hitradio Ö3 als populärster Sender beweisen – Letzterer ist allerdings, so zeigt auch die Tabelle, unter den 14- bis 49-Jährigen eindeutig beliebter. Für Radio Vorarl- Der österreichische Radiotest 2. Halbjahr 2013 Tagesreichweiten (Marktanteile) in Tirol Ö3 Radio Tirol Radio Osttirol VG* Kronehit Life Radio Tirol Radio Energy im VG* Radio U1 VG 1b* Welle Tirol VG 1* FM4 Antenne Tirol im VG* Ö1 Antenne Tirol 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 39,2 (31) 38,2 (30) 49,4 (42) 48,0 (48) 33,4 (33) 32,8 (33) 21,0 (19) 22,1 (20) 23,0 (19) 24,8 (18) 15,3 (11) 22,3 (18) 9,6 (6) 10,9 (6) 13,2 (9) 15,2 (9) 7,5 (5) 6,9 (5) 11,3 (7) 9,5 (8) 5,0 (2) 5,2 (3) 8,2 (4) 8,2 (6) 10,6 (9) 11,8 (11) 7,7 (7) 10,8 (10) 3,4 (2) 2,9 (2) 5,4 (2) 4,5 (4) 3,3 (2) 2,9 (2) 5,0 (3) 4,5 (4) 4,5 (3) 3,8 (1) 6,0 (4) 5,3 (2) 7,0 (4) 8,1 (5) 3,9 (2) 4,8 (2) 3,4 (2) 3,2 (2) 4,3 (3) 4,1 (2) * Verbreitungsgebiet lokale Frequenz, Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Tirol, Montag bis Sonntag Krieghofer. Was die Privaten betrifft, ist Kronehit unter den 14- bis 49-Jährigen jener mit der höchsten Tagesreichweite, muss sich in der Gruppe 10 plus im Verbreitungsgebiet des Heimatsenders Radio U1 Tirol aber zumindest gegen diesen geschlagen geben. Im Westen Österreichs außerdem mit von der Partie: R adio Osttirol mit eindeutigem Zuwachs bei den 14- bis 49-Jährigen, Life Radio Tirol, Welle Tirol und Antenne Tirol mit leichten Verlusten sowie auch Radio Energy mit gleichbleibenden Zahlen im Vergleich zu 2012. gg Tagesreichweiten (Marktanteile) in Vorarlberg Ö3 Radio Vorarlberg Antenne Vorarlberg Kronehit FM4 Ö1 10+ 14–49 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 2. Hj. 2012 2. Hj. 2013 34,9 (28) 34,5 (28) 46,1 (40) 43,9 (36) 35,2 (40) 36,1 (39) 22,3 (25) 24,9 (28) 17,7 (14) 18,6 (16) 22,4 (18) 23,7 (19) 10,9 (5) 10,9 (5) 15,4 (7) 15,9 (8) 3,5 (2) 3,6 (2) 4,8 (2) 4,7 (2) 6,7 (4) 6,5 (4) 4,4 (2) 3,5 (1) Tagesreichweiten (in Klammer: Marktanteile) Vorarlberg, Montag bis Sonntag berg allerdings noch lange kein Grund, sich zu ärgern, konnte man doch in ebendieser Alterszielgruppe um 2,6 Prozentpunkte zulegen. „Diese erfreulichen Zahlen zeigen deutlich, dass sich die Jüngeren verstärkt für uns entscheiden und auch länger hören“, so das zufriedene Fazit von ORF-Landesdirektor Markus Klement. Die Nummer eins unter den Privaten ist auch in diesem Jahr ganz eindeutig Antenne Vorarlberg mit 18,6 (Gruppe 10 plus) beziehungsweise 23,7 Prozent Tagesreichweite unter den 14- bis 49-Jährigen. Damit lässt der Sender den g roßen Konkurrenten Kronehit, dem stabile Zahlen ausgewiesen wurden, doch recht weit hinter sich. gg HORIZONT No 6 Radiotest: Begriffe im Überblick Die Ergebnisse des Radiotests besser verstehen – HORIZONT hat ein kleines Glossar zusammengestellt CATI-Methode Im Auftrag des ORF und der Privatradios führt die GfK Austria die Befragungen zum Radiotest im CATI-Verfahren (kurz für: Computer Assisted Telephone Interview) durch. Diese Methode bezeichnet also die Unterstützung des telefonischen Interviews mithilfe eines Computers. Hördauer Die Hördauer eines Radiosenders beziehungsweise Werbeverbundes gibt Auskunft darüber, wie lange der entsprechende Sender an einem Tag rezipiert wird – gemessen wird die Hördauer in Minuten. Übrigens: Mit einer Hördauer von über 200 Minuten am Tag, die seit dem Beginn der Privatradios stark angestiegen ist, befindet sich Österreich im gesamt europäischen Vergleich an der Spitze. Hörergruppe 10+ Die Hörergruppe 10 plus erfasst alle Rezipienten ab dem Alter von zehn Jahren aufwärts. Hörergruppe 14–49 In diese Hörergruppe fallen all jene Rezipienten, die zwischen 14 und 49 Jahren alt sind – eine Altersgruppe, die für die Vermarktung als besonders relevant gilt. Marktanteil Der Marktanteil e ines Radiosenders beziehungsweise Werbeverbundes gibt Auskunft darüber, wie groß der Anteil der Hördauer, die ein Rezipient für einen bestimmten Sender aufwendet, an der gesamten Hördauer ist – dargestellt wird dieser Anteil im Zuge des Radiotests in Prozentwerten ohne Kommastellen. Angenommen, dass einer beliebigen Station im Rahmen des Radiotests 39 Prozent Marktanteil ausgewiesen werden, so bedeutet dies, dass jeweils 39 von 100 gehörten Radiominuten auf eben diesen Sender entfallen. Tagesreichweite Neben dem Marktanteil wird der Erfolg eines Radiosenders anhand seiner Tagesreichweite gemessen. Hier werden alle Personen, die am Vortag zumindest eine Viertelstunde lang einen bestimmten Radiosender gehört haben, in Prozenten erfasst – wie lange und zu welcher Uhrzeit rezipiert wurde, ist dabei allerdings gänzlich unerheblich. Die Tagesreichweite dient nicht nur zur Messung der Beliebtheit einer Hörfunkstation, sondern dient auch als Grundlage, die Hörerschaft eines Senders zu analysieren. gg www.radio886.at 155.000 HörerInnen täglich* rocken mit dem Musiksender! ! JE EN H C U B TZT Buchen Sie jetzt die 88.6 Superkombi und setzen Sie auf Ihren Werbepartner im Radio mit einer starken Zielgruppe in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland, die ganz genau weiß was sie will! Infos und Buchungen: verkauf@radio886.at Tel.: 01/360 88 304 *27.792 HörerInnen in der Durchschnittsviertelstunde; Quelle: GfK, Radiotest 2. HJ 2013, Österreich, Mo–So, 10+