Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor!
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Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor!
Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor! Eintritt in den Ruhestand Vorbereitung auf den Alltag Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor D er Übergang in den Ruhestand: lange wird davon geredet, doch meist geht dann plötzlich alles rasend schnell. Der letzte Arbeitstag ist geschafft, den Arbeitsplatz haben Sie geräumt, vom Chef und von den Kollegen haben Sie sich verabschiedet. Nun sind Sie Rentner. Den meisten Arbeitnehmern ist wohl bewusst, dass die Pensionierung irgendwann eintritt, doch nur wenige setzen sich schon im Vorfeld mit der neuen Lebenssituation auseinander. Aber gerade dies hilft, entspannter in den Ruhestand zu treten. Dank der hohen Lebenserwartung ist das „dritte Lebensalter“ nämlich ein Abschnitt, der durchaus zwanzig bis vierzig Jahre andauern kann - eine Menge Zeit, die sinnvoll gefüllt werden soll. Ein gelungener Übergang ins Rentnerdasein braucht Zeit. Deshalb raten Experten jedem, sich schon zwei bis drei Jahre vor der Pensionierung mit dem Thema auseinanderzusetzen. Der Eintritt in den Ruhestand hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Zeitplanung des Pensionärs, Veränderungen machen sich häufig auch in Bezug auf die gesellschaftlichen Kontakte und in der Partnerschaft bemerkbar. Unsere Broschüre gibt Ihnen konkrete Ratschläge, wie Sie sich auf Ihre Pensionierung vorbereiten können, Tipps für ein ausgefülltes Leben im Ruhestand und eine aktive Gestaltung des Alltags. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Eintritt in den Ruhestand D as gesetzliche Pensionsalter in Belgien ist im Prinzip auf 65 Jahre festgelegt. Frauen, die im Angestelltenverhältnis standen oder als Selbständige gearbeitet ha ben, können derzeit mit 64 Jahren in den Ru hestand treten. Ab 2009 jedoch wird auch ihr Rentenalter auf 65 Jahre erhöht. Klassische Pension oder Frühpension? Unter bestimmten Bedingungen ist es möglich, schon zu einem früheren Zeitpunkt in Pension zu gehen. Dies ist jedoch abhängig vom beruf lichen Statut. Generell können Arbeitnehmer, Selbständige und Beamte ab dem Alter von 60 Jahren die Frühpension beanspruchen. Es gilt allerdings zu beachten, dass eine vorgezogene Pensio nierung eine Verringerung des Rentenbetrages mit sich bringt. Für Selbständige und Ar beitnehmer gilt außerdem die Bedin gung, dass sie zu diesem Zeitpunkt mindestens 35 Arbeitsjahre vor weisen können. Für Beamte ist die Anzahl der geleisteten Dienstjahre auf mindestens fünf festgelegt. Je höher die An zahl der geleisteten Arbeitsjahre, desto höher fällt selbstver ständlich die Renten zahlung aus. Gleitender Übergang Die klassische Pension mit 65 Jahren und die Frühpension sind auch heute noch die meist gewählten Formen für den Rentenantritt. Beide sind mit einem plötzlichen Ende der Berufs laufbahn verbunden. Inzwischen entscheiden sich allerdings immer mehr Menschen für eine reduzierte Arbeitszeit vor der Pension (z.B. durch eine Teilpensio nierung oder durch Zeitkredit). Der Übergang in den Ruhestand gestaltet sich hierdurch flie ßend und der Arbeitnehmer kann sich allmäh lich an das Rentnerleben gewöhnen. Ein langsamer Ausstieg aus dem Berufsleben ist jedoch nicht immer möglich. Kommt in Ihrem Fall nur ein abrupter Wechsel in den Ruhestand in Frage, so sollten Sie diesen neuen Lebensab schnitt schon vorher sorgfältig planen. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Pension: Freude oder Trauer? D as gesellschaftliche Ansehen eines Men schen ist vor allem in der westeuropä ischen Kultur häufig durch seinen Be ruf bestimmt. Anhand seines Jobs erlangt der Arbeitnehmer im Laufe der Jahre eine gewisse Position in der Gesellschaft. Diese Stellung beschränkt sich meist nicht nur auf die beruf lichen Kontakte, sondern greift teilweise auch auf die privaten Beziehungen über. Mit der Pen sionierung jedoch verliert sich dieser beruf liche Status wieder. Aber nicht nur aus dieser Sicht stellt der Beginn des Ruhestandes für die meisten einen wichtigen Wendepunkt dar. „Pensionsschock“ Internationale Studien haben ergeben, dass mehr als 65 Prozent der Arbeitnehmer die Pension langfristig als ein erfreuliches Ereignis empfinden. Lediglich jeder Dritte hat Schwierig keiten, die neue Lebenssituation anzunehmen. Besonders jene, die durch ihren Beruf ein mehr oder weniger hohes Sozialstatut inne hatten, Arbeitnehmer, die sich stark mit ihrem Unternehmen identifizierten oder die gene rell beruflich sehr eingespannt waren, laufen Gefahr, durch die Pensionierung in ein tiefes Loch zu fallen. Auch Menschen, die außerhalb ihrer Arbeit nur wenige soziale Kontakte pfle gen, haben oft Schwierigkeiten, sich an ihre neue Rolle als Rentner zu gewöhnen. Der Abschied vom gewohnten Umfeld und von den Kollegen fällt schwer; der gesamte Alltags rhythmus ändert sich und so manch einer weiß nicht, wie er seine Tage fortan ausfüllen soll. Von vielen Menschen wird die Pensionierung außerdem als eindeutiger Schritt ins Senioren alter angesehen. Die konkrete Angst vor dem Alter, den damit verbundenen Beschwerden, einem Verlust der Mobilität, usw. steigt. „Honeymoon-Phase“ Der Amerikaner Robert Atchley bezeichnet die erste Zeit nach der Pensionierung als „Honey moon-Phase“. Ein paar Wochen lang fühlt sich der frischgebackene Rentner euphorisch und frei. Doch schon bald merkt der Pensionär, dass er nicht etwa einen verlängerten Urlaub durchlebt, sondern dass es nun gilt, eine Zeit von zwanzig, dreißig oder gar vierzig Lebens jahren auszufüllen. Jemandem, der nicht weiß, was er mit seiner neu gewonnenen Freiheit an stellen soll, wird spätestens bei diesem Gedan ken die Freude am Ruhestand vergehen. Um die Perspektivlosigkeit und die daraus entste henden Krisen zu verhindern, sollte sich jeder frühzeitig auf seine Pensionierung vorbereiten. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Pension als Auslöser einer Depression W ährend sich die meisten Menschen recht schnell an den neuen Lebens rhythmus gewöhnen, tun sich ande re besonders schwer, die neue Situation zu ak zeptieren. Das Ende der Berufslaufbahn kann manche Menschen in eine tiefe seelische Krise stürzen. Die Tatsache, im Arbeitsalltag nicht mehr gebraucht zu werden, kann eine Depres sion auslösen. Zudem werden sich die Betrof fenen ihres fortschreitenden Alters bewusst und fürchten sich vor körperlichen Einschrän kungen oder vor dem Verlust nahestehender Menschen. Da eine Depression als Krankheit heute immer noch ein Tabuthema ist, trauen sich die Betrof fenen meist nicht, darüber zu reden und leben ohne die Unterstützung und das Verständnis ihres Umfelds. Im Gegenteil: viele Menschen glauben, eine gedrückte Stimmung gehöre zum Alter einfach dazu. Dies stimmt jedoch nicht, und Depressionen können bei Senioren ebenso gut geheilt werden wie bei jüngeren Menschen. Eine Depression ist mehr als nur ein vorüber gehendes Gefühl von Niedergeschlagenheit und Traurigkeit. Es handelt sich um eine behand lungsbedürftige Erkrankung. Falls sich bei Ihnen Anzeichen einer Depression bemerkbar machen, sollten Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber reden. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Vorbereitung auf den Ruhestand W schon seit langem erfüllen möchten. Sie können sich außerdem eine Liste mit Arbei ten oder Erledigungen machen, die Sie schon längere Zeit vor sich herschieben. Planen Sie einige Jahre im Voraus Schon etliche Monate vor der Pensionierung, am besten sogar zwei bis drei Jahre im Vor aus, sollten Sie beginnen, sich mit den Ver änderungen auseinanderzusetzen, die der Ruhestand mit sich bringt. Dies gibt Ihnen Gelegenheit, nach Ende der Berufslaufbahn schwungvoll in einen neuen Lebensabschnitt zu starten. Denken Sie mal darüber nach - und notieren Sie es sich - was Sie immer einmal unterneh men wollten oder welche Träume Sie sich Werten Sie Ihr Privatleben auf Falls Sie in den letzten Jahren Ihr Privatleben in den Hintergrund gestellt haben, sollten Sie unbedingt schon einige Zeit vor der Pensio nierung wieder beginnen, Ihren persönlichen Interessen nachzugehen und die Freizeit mit Hobbys auszufüllen. Auch der Freundeskreis spielt eine wichtige Rolle. Denken Sie daran, dass Ihnen als Rent ner die beruflichen Kontakte fehlen werden. Um einer möglichen Vereinsamung vorzubeu gen, sollten Sie Freundschaften auch weiterhin pflegen oder alte Beziehungen wieder aufleben lassen. enn Sie bis zuletzt voll und ganz in Ihrem Job eingespannt sind, fällt es Ihnen wahrscheinlich schwer, sich auf den Ruhestand vorzubereiten. Trotzdem sollten Sie sich unbedingt die Zeit nehmen, darüber nachzudenken. Mit Freunden darüber reden Denken Sie ausführlich über die Vor- und Nachteile des Berufsalltags sowie des Rentner lebens nach. Reden Sie auch mit Ihrem Part ner, mit Ihrer Familie und mit Freunden über die Pension und den damit verbundenen Ver änderungen in Ihrem Leben. Vielleicht hat ja schon jemand in Ihrem Bekanntenkreis diese Erfahrung gemacht und kann Ihnen nützliche Ratschläge zur Vorbereitung auf den Ruhe stand geben. Falls die Situation Sie zu sehr belastet, können Sie auch professionelle Hilfe bei Ihrem Arzt oder einem Psychologen suchen. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Vorbereitung im Beruf Auf Ihrer Arbeitsstelle sollten Sie sich gründ lich auf den bevorstehenden Abschied vorbe reiten. Beenden Sie in den letzten Wochen vor Ihrer Pensionierung bewusst alle Ihre Arbei ten. Vorteilhaft ist es auch, wenn Sie einige Zeit mit Ihrem Nachfolger zusammenarbeiten, ihn in die Arbeit einweisen und ihm zunehmend Ihre Aufgaben übertragen können. Vielen Arbeitnehmern erleichtert eine kleine Feier den Abschied von den Kollegen. So kön nen sie einen endgültigen Schlussstrich unter das vergangene Berufsleben ziehen. Einige Großunternehmen versuchen schon, ihre Angestellten und Arbeiter rechtzeitig auf die Pension vor zubereiten. Während ihren letzten Berufsjahren können die Mitarbeiter an Seminaren teilnehmen, die sie an den bevor stehenden Ruhestand heranführen und ihnen den Ausstieg aus dem Berufsalltag erleichtern. Die Kursteilnehmer erfahren, welche Verände rungen die Pensionierung mit sich bringt und wie sie den neuen Lebensabschnitt aktiv und selbstbestimmt gestalten können. Natürlich hat nicht jeder Arbeitnehmer die Möglichkeit, eine derartige Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wer ein solches Seminar nicht be suchen kann, sollte sich jedoch schon frühzei tig individuell mit seiner baldigen Pensionie rung beschäftigen. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Neugestaltung des Alltags B ei berufstätigen Menschen nimmt der Arbeitsalltag einen Großteil der Zeit ein. Ihre Freizeit - im Urlaub, nach Feiera bend und an den Wochenenden - nutzen sie generell für ausgleichende Beschäftigungen und zur Entspannung. Nach der Pensionie rung jedoch verschiebt sich diese Zeitplanung völlig. Der Rentner hat für seine persönlichen Interessen nun viel mehr Zeit zur Verfügung als vorher. „Drittes Lebensalter“ Da das Rentenalter durchaus einige Jahrzehnte andauern kann, reicht es nicht aus, sich ledig lich mit gelegentlichen Hobbys zu beschäftigen. Umfragen haben allerdings erge ben, dass Rent ner einen Großteil ihrer Zeit folgenden Beschäftigungen widmen: Lesen, Fernsehen, Spazierengehen, Theater-, Konzert- oder Kirchbesuche, Besuche bei Freunden und Verwandten sowie Arbeiten in Haus und Garten. Wer jedoch nur den Akti vitäten nachgeht, die er früher in seiner Freizeit ausgeübt hat, dem wird wahrscheinlich schon bald langweilig oder er verliert das Interesse an diesen Steckenpferden. Tagesplanung und Alltagsrhythmus Auch im Ruhestand sind Alltagsroutine und eine mehr oder weniger starke Auslastung der Zeit sehr wichtig. Strukturieren Sie Ihren Alltag und teilen Sie jedem Tag bestimmte Aufgaben zu. Auf diese Weise stellt sich automatisch ein Rhythmus ein, den Sie gemäß Ihren Gewohn heiten selbst bestimmen. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Wer sich schon frühzeitig Gedanken darüber macht, wie er künftig seine Tage verbringen soll, wird nach mehr oder minder langem Überlegen gewiss genügend Beschäftigungs möglichkeiten finden. Achten Sie bei der Planung Ihrer Tagesabläufe jedoch immer darauf, dass Ihre Zeitgestaltung nicht zu starr wird. Bleiben Sie stets etwas fle xibel, denn ansonsten könnten Sie sich schon bald gestresst und eingeengt fühlen. Beschäftigungsmöglichkeiten Widmen Sie sich nach Ihrer Pensionierung neuen Aufgaben und Tätigkeiten. Vielleicht finden Sie ja sogar eine Beschäftigung, in der Sie Ihre im Beruf erlangten Erfahrungen einbringen können? Wer sich nicht ganz aus der Berufswelt und den damit verbundenen Verpflichtungen verabschieden möchte, sollte sich bspw. nach einer kleinen Nebentätigkeit umsehen. Informieren Sie sich in diesem Fall jedoch unbedingt im Voraus darüber, wie viel Sie zusätzlich zu Ihrer Rente dazuverdienen dürfen! Das Angebot an Beschäftigungsmöglichkeiten im Rentenalter ist sehr vielfältig. Verschiedene Organisationen bieten z.B. Weiterbildungen in den unterschiedlichsten Themenbereichen an. Wenn Sie - statt einer solchen Nebentätig keit - sich gerne kreativ beschäftigen, finden Sie vielleicht das Richtige im Kursangebot der Für gleich welche Beschäftigungen Sie sich auch entscheiden, Sie sollten stets an Ihr ei genes Wohlergehen denken. Überlegen Sie, ob sich die ausgewählte Aktivität wirklich für Sie eignet und ob Sie sich nicht vielleicht Kreativen Ateliers oder anderer Vereinigungen. Häufig beteiligen sich die Ruheständler zudem in hohem Maße an der Betreuung der Enkel kinder. Ehrenamt Wer sich lieber sozial einsetzen möchte, kann dies durch die Übernahme eines Ehrenamtes (z.B. in Vereinen, Hilfsorganisationen, gemein nützigen Vereinigungen, ...) tun. Zahlreiche Organisationen sind angewiesen auf den Ein satz ehrenamtlicher Mitarbeiter, wie bspw. die Stundenblume, das Rote Kreuz, die Animati onsgruppen in Alten- und Pflegeheimen, der Josefine-Koch-Service, Fahrdienste für Krebs patienten, Tierheime, usw. doch überanstrengen. Der selbst auferlegte Rhythmus sollte keinesfalls zur Belastung für Sie werden. Planen Sie auch immer noch genügend Zeit für entspannende Tätigkeiten, für Treffen mit Freunden oder für Reisen ein. 10 Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Soziale Kontakte nach der Pension F rüher gehörten Besprechungen mit Kol legen oder der Umgang mit Kunden zum Berufsalltag. Für Personen, die im Job ständig von Menschen umgeben waren, ist die erste Zeit nach der Pensionierung oft beson ders schwer zu verkraften. Auch Menschen, die in ihrem bisherigen Privatleben nur wenig soziale Beziehungen pflegten, kämpfen nach der Pensionierung häufig mit der Einsamkeit. Die Familie alleine kann die beruflichen Kon takte nicht immer vollständig ersetzen. Des halb ist es wichtig, dass Sie sich schon vor dem Eintritt in den Ruhestand Gedanken über Ihre gesellschaftlichen Beziehungen machen. Wenn Sie in der Vergangenheit eher wenig mit Ihren Bekannten unternommen haben, so sollten Sie sich schon jetzt darum bemühen, die Kontakte wieder zu festigen. Falls es Ihnen schwer fällt, Ihren Freundes kreis und Ihre sozialen Beziehungen zu erwei tern, können Sie sich einer Vereinigung (z.B. einem Club oder einem Verein) anschließen. Auf diese Weise treffen Sie regelmäßig andere Menschen und können neue Bekanntschaften knüpfen. Denken Sie daran: Menschen, die die meiste Zeit alleine in ihren eigenen vier Wänden verbringen, werden schnell einsam - und das schlägt aufs Gemüt. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor 11 Auswirkungen auf die finanzielle Situation I n den allermeisten Fällen führt der Austritt aus dem Berufsleben auch zu einer Verrin gerung des Einkommens. Die Rente kann das Gehalt nur teilweise ersetzen. Außerdem wird sie im Verhältnis zu den geleisteten Ar beitsjahren ausgezahlt, jedenfalls liegt sie in der Regel unter dem erhaltenen Arbeitslohn. Auch über diese Veränderung sollten Sie sich schon vor Ihrer Pensionierung Gedanken ma chen. Wenn Sie mit bedeutend weniger monat lichen Einnahmen auskommen müssen, ist zu überlegen, wie Sie Ihre Ausgaben einschrän ken können: Einsparungen im Haushalt, bei den Energie- und Heizkosten, gegebenenfalls Umzug in eine kleinere Wohnung, usw. Personen, die eine Alterspension beziehen, dürfen laut Gesetz ihre Einkünfte aufbessern. Sie haben nämlich das Recht, als Teilzeitkraft eine berufliche Tätigkeit auszuüben. Sollten Sie sich dazu entschließen, so müssen Sie jedoch vor Aufnahme der Aktivität das Lan despensionsamt darüber informieren. Um das Anrecht auf die Rente nicht zu gefährden oder um eine Verringerung des gezahlten Betrags zu vermeiden, darf der Nebenverdienst einen ge wissen Betrag allerdings nicht übersteigen. Für Arbeitnehmer, die das gesetzliche Rentenalter erreicht und keine Kinder zu Lasten haben, be läuft sich dieser Grenzbetrag 2007 bspw. auf 17.149,20 € brutto. Für Selbständige und Be amte finden unter Umständen jedoch andere Regelungen Anwendung. Informieren Sie sich im Einzelfall beim Landespensionsamt. Personen, die eine sogenannte Vorpension beziehen, bspw. bei Vorpensionierung im Baufach, dürfen bis zum Erreichen der gesetz lichen Alterspension (65 Jahre) keine beruf lichen Einkünfte haben. 12 Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Pension und Partnerschaft D er Eintritt in den Ruhestand hat nicht nur Auswirkungen auf die Zeiteintei lung und die sozialen Beziehungen des Rentners. Auch in der Partnerschaft machen sich durch die Pensionierung normalerweise Veränderungen bemerkbar, denn nicht nur der Alltag des Pensionärs verläuft in neuen Bah nen, auch der Partner muss sich zwangsläufig an eine neue Tagesroutine gewöhnen. Häufige Konfliktsituationen Innerhalb einer Beziehung übernimmt jeder im Laufe der Jahre ganz bestimmte Aufgaben und kümmert sich um unterschiedliche Dinge. Geht der Rentner fortan nicht mehr täglich zur Arbeit, sondern verbringt einen Großteil der Zeit zu Hause, so dringt er (meist unbeabsich tigt) in die Bereiche seines Partners ein. Oft sind es nur gut gemeinte Gesten, die langfristig zu Konflikten und Reibereien führen. Dies ge schieht bspw. wenn der Ehemann seiner Frau im Haushalt behilflich sein möchte, dabei je doch nach einem anderen System vorgeht als sie es seit Jahren tut. Oder aber wenn er fest damit rechnet, die meiste Zeit mit ihr zusam men zu sein und sie dadurch ihre gewohnte Freiheit eingeengt sieht. Gegenseitiges Verständnis Die beiden Partner verbringen plötzlich viel mehr Zeit miteinander und häufig müssen sie neu lernen, die Eigenarten des anderen zu ak zeptieren. Vielleicht hat jeder der beiden seine eigene Vorstellung vom Rentnerleben und die se Erwartungen können manchmal nur durch gegenseitige Kompromisse vereint werden. Um ständige Streitereien zu vermeiden, sollten Sie sich zusammen mit Ihrem Partner auf die Pension und auf die Zeit danach vorbereiten. Schon im Vorfeld sollten Sie die Aufgaben eines jeden festlegen und einen gemeinsamen Zeitplan aufstellen. Besonders wichtig ist es jedoch, dass jeder dem anderen genügend Freiheiten lässt und dessen Standpunkte ak zeptiert. Versuchen Sie Ihrem Partner Ihre Ängste und Sorgen zu erklären und haben Sie auch für ihn ein offenes Ohr, wenn ihn etwas bedrückt. Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor 13 Fit und gesund im Rentenalter D ie Zeit ohne Stress und ohne ständige Verpflichtungen sollte man als Rent ner genießen. Allerdings darf auch in diesem neuen Lebensabschnitt die Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Viele Menschen glauben, dass ein steigendes Alter zwangsläufig mit der Verschlechterung des Gesundheitszustandes einhergeht. Das muss jedoch nicht sein. Wer sich gesund er nährt, sich regelmäßig bewegt und einen ange passten Lebensstil annimmt, kann bis ins hohe Alter fit und gesund bleiben. Wer rastet der rostet! Ausreichende und vor allem regelmäßige Be wegung ist auch in zunehmendem Alter sehr wichtig. Bleiben Sie aktiv: machen Sie täglich einen Spaziergang, gehen Sie öfter mal ins Schwimmbad oder unternehmen Sie hin und wieder eine Fahrradtour. Vielerorts bieten die örtlichen Sportvereine Aktivitäten für Senioren an. Es spielt keine Rol le, in welcher Form Sie sich bewegen, insofern die Aktivität Ihrer körperlichen Verfassung angepasst ist. Falls Sie jedoch unter Rücken beschwerden, Herz-Kreislauf-Problemen oder sonstigen Erkrankungen leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt reden, bevor Sie eine sportliche Tä tigkeit beginnen. Durch Sport und Bewegung halten Sie sich nicht nur fit, sondern Sie fördern auch Ihre körperliche und seelische Gesundheit: • Depressionen oder psychische Erkran kungen treten seltener bei aktiven Men schen auf; • Stoffwechsel und Kreislauf werden durch die Bewegung angeregt und das Risiko für bestimmte Erkrankungen (Diabetes Melli tus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ...) ver ringert sich; • Durch regelmäßige Bewegung werden Mus keln, Koordination und Reaktionsvermögen trainiert, wodurch man sogar bis ins hohe Alter Stürzen vorbeugen kann; • Wenn Sie einen Gruppensport ausüben, pfle gen Sie gleichzeitig Ihre sozialen Kontakte und fühlen sich nicht so schnell einsam. Mehrere Studien haben erwiesen, dass Men schen im Alter zwischen 50 und 60 Jahren, die regelmäßig Sport treiben, in etwa das gleiche Fitnessniveau haben wie 20- bis 30-Jährige, die sich nur wenig bewegen. Die positiven Effekte der Bewegung verbessern nicht nur die körperliche Verfassung, oft be wirken sie auch ein jüngeres Aussehen. Geistig fit im Alter Im Berufsleben werden die geistigen Fähig keiten meist stark beansprucht. Nach der Pen sionierung müssen die meisten Menschen eine weitaus geringere Kopfleistung vollbringen. Die Gehirnzellen werden weniger gefordert und kommen aus der Übung. Um Vergesslichkeit und einer nachlassenden Gedächtnisleistung vorzubeugen, sollten Sie sich unbedingt geistig fit halten. Trainieren Sie dazu regelmäßig Ihre 14 Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor Konzentration und Ihr Gehirn: • Lesen Sie in Zeitschriften oder Büchern; • Besuchen Sie Kurse und Weiterbildungen; • Lösen Sie Rätsel, Denkaufgaben, Zahlenü bungen, usw. • Halten Sie Ihr Gehirn mit Knobel- oder Me mory-Spielen auf Trab. Gesundheitsvorsorge Mit zunehmendem Alter wird der Körper anfäl liger für gewisse Krankheiten. Durch einen ge sunden Lebensstil können Sie zwar zahlreichen Erkrankungen vorbeugen, dennoch sollten Sie Ihren Gesundheitszustand regelmäßig durch einen Arzt prüfen lassen - selbst wenn sich kei ne Beschwerden bemerkbar machen. Herz-Kreislauf-Beschwerden, Bluthochdruck, Diabetes Mellitus oder erhöhte Cholesterinwerte sind nur einige gesundheitliche Risiken, die mit zunehmendem Alter häufiger auftreten. Lassen Sie Ihre Werte deshalb regelmäßig prüfen. Auch das Krebsrisiko steigt stetig an. Regel mäßige Voruntersuchungen helfen, die be stimmten Krebsarten (Darm-, Brust-, Gebär mutterhals- oder Prostatakrebs) frühzeitig zu erkennen. Jahre Impfungen gegen Grippe und Pneumo kokken-Infektionen empfohlen. Gesunde Ernährung Nur durch eine ausgewogene und abwechs lungsreiche Ernährung erhält der Körper genügend Nährstoffe und Vitamine. Auch die Frische der Lebensmittel spielt eine wichtige Rolle. Vorbereitete Mahlzeiten und vor allem Fertiggerichte enthalten bspw. nur sehr wenig Vitalstoffe. Deshalb sollten bei Ihnen möglichst viel frisches, einheimisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen. In der „Lebensmittelpyramide“ ist die optimale Zusammenstellung der Nahrung vorgegeben. Diese teilt die Nahrungsmittel je nach ihrer Wichtigkeit für den Organismus in unterschied liche Gruppen ein. Je näher eine Produktgrup pe der Basis steht, desto bedeutsamer ist sie für den Körper und desto mehr sollte davon verzehrt werden. Die Spitze der Pyramide bil den die so genannten Zusätze, wie Fette oder Knabbereien. Diese Nahrungsmittel sollten nur in geringem Maße genossen werden. Frauen jenseits der Wechseljahre haben häufig eine stark verringerte Knochendichte, welche in manchen Fällen Anzeichen einer Osteopo rose ist. Personen, die in ihrem Beruf körperlich sehr aktiv waren oder schwere Arbeit leisteten, soll ten sich bewusst sein, dass sie im Ruhestand höchstwahrscheinlich weniger Kalorien ver brennen. Wenn diese also weiterhin die glei chen Mengen essen, führt dies voraussichtlich zu einer Gewichtszunahme. Manche Krankheiten, die in jungen Jahren eher harmlos verlaufen, können im Alter mit gefährlichen Komplikationen verbunden sein. Aus diesem Grund werden Personen ab 60 Für Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Beschwerden bestimmte Ernährungsregeln einhalten müssen, für Personen mit verän dertem Nährstoffbedarf oder für jeden, der Beugen Sie dem „Pensionsschock“ vor seine Ernährung umstellen möchte, ist eine professionelle Ernährungsberatung hilfreich. Für die Beratung durch eine anerkannte Ernährungsberaterin erstattet unsere Son derversicherung einen Teil der Kosten: • 100 € für Patienten, die einem vollstän digen Behandlungsplan folgen (25 € für die erste Beratung; je 12,50 € für die sechs weiteren Behandlungen); • 7,50 € pro Einzelsitzung. Eine individuelle Ernährungsberatung wird in unseren Kontaktstellen angeboten. Tipps für eine altersgerechte Ernährung • Essen Sie viel Obst und Gemüse und be reiten Sie die Kost möglichst schonend zu 15 (fettarm, dünsten, blanchieren, ...), damit Vitamine und Nährstoffe in hohem Maße erhalten bleiben; • Nehmen Sie eher kleine Portionen zu sich und verteilen Sie die Nahrungsmenge auf fünf Mahlzeiten pro Tag (drei Hauptmahl zeiten und zwei gesunde Zwischenmahl zeiten); • Legen Sie besonderen Wert auf eiweiß haltige Kost und bevorzugen Sie mageres Fleisch, Fisch, fettarmen Käse und Milch produkte; • Bereiten Sie Ihre Mahlzeiten möglichst fett arm zu und achten Sie auch auf die so ge nannten versteckten Fette (in Wurst, Käse, Backwaren, ...). Pflanzliche Fette (Öle, Pflan zenmargarine) sollten Sie tierischen Fetten (Butter, Sahne, Schmalz, ...) vorziehen. Für weitere Auskünfte stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung. 4760 Büllingen Hauptstraße 2 Tel. 080 640 545 4700 Eupen Vervierser Straße 6A Tel. 087 598 660 4728 Hergenrath – Aachener Straße 1 Tel. 087 659 964 4720 Kelmis – Kirchstraße 13 Tel. 087 558 169 4730 Raeren – Hauptstraße 48 Tel. 087 853 464 4780 St.Vith Schwarzer Weg 1 Tel. 080 799 515 www.freie.be E-Mail: info@freie.be Informationen für Ihre Gesundheit Verantwortlicher Herausgeber: H. Heck, Freie Krankenkasse, Hauptstraße 2, 4760 Büllingen 2008/04