Sparkassen in Baden-Württemberg

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Sparkassen in Baden-Württemberg
Sparkassen in Baden-Württemberg:
Kreditgeschäft auf Rekordniveau.
Geschäftsbericht 2015
Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg
Sitz: Stuttgart
Mitarbeiter: 347
52 Sparkassen in Baden-Württemberg
Geschäftsstellen: 2.306
Mitarbeiter: 34.935
Bilanzsumme : 178,6 Mrd. EUR
Kundeneinlagen: 125,4 Mrd. EUR
Kundenkredite: 113,6 Mrd. EUR
Landesbank Baden-Württemberg
Stuttgart / Karlsruhe / Mannheim / Mainz
Konzernbilanzsumme: 234 Mrd. EUR (nach IFRS)
Mitarbeiter: 11.120
rafik feh
Neue G
40,534% ¹)
lt noch
Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Stuttgart / Karlsruhe
100%
Bilanzsumme : 13,4 Mrd. EUR
Mitarbeiter: Innendienst 896 / Handelsvertreter 553
SV SparkassenVersicherung
Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen, Rheinland-Pfalz
SV Holding AG Stuttgart (Konzern)
Bilanzsumme : 26,1 Mrd. EUR (nach IFRS)
Konzern: Gebuchte Bruttobeiträge: 3,2 Mrd. EUR
Mitarbeiter: Innendienst 2.821, Außendienst 1.921
18,8% ³)
S04_0006
16,5% 5)
Deutsche Leasing
DekaBank Deutsche Girozentrale
Bad Homburg
Frankfurt a.M.
Bilanzsumme: 16,2 Mrd. EUR (30.09.2015)
Mitarbeiter: 2.199 (30.09.2015)
Bilanzsumme: 113,9 Mrd. EUR (n. IFRS, 30.09.2015)
Mitarbeiter : 4.253 (30.09.2015)
Finanz Informatik GmbH & Co. KG
Frankfurt a.M.
Umsatz 1,6 Mrd. EUR (31.12.2014), Mitarb. 3.303
Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart
Gruppenumsatz unkonsolidiert: 841 Mio. EUR
Mitarbeiter: 2.174
63,3% ²)
15,84% 4)
10,8% 6)
1) Träger der LBBW sind außerdem das Land Baden-Württemberg (24,988 %), die Landesbeteiligungen BW GmbH (15,546%) und die Stadt Stuttgart (18,932%).
2) An der SV Holding sind die Sparkassen und der SVBW über eine Beteiligungsgesellschaft mit 63,3 % beteiligt.
Weitere Träger sind die Sparkassen-Finanzgruppen Hessen-Thüringen mit 33,0 % und Rheinland-Pfalz mit 3,7 %.
3) Weitere Beteiligte sind die Verbandsgebiete Hessen-Thüringen, Rheinland, Rheinland-Pfalz und Westfalen-Lippe.
4) Weitere Träger sind die anderen regionalen Sparkassenverbände und die dahinter stehenden Sparkassen.
5) Weitere Gesellschafter sind die anderen regionalen Sparkassenverbände.
6) Weitere Gesellschafter sind die anderen regionalen Sparkassenverbände und Landesbanken.
© SVBW - Stand 01.02.2016
Alle Daten vorläufig!
Vorwort
Sparkassen in Baden-Württemberg:
Kreditgeschäft auf Rekordniveau
Für die Sparkassen in BadenWürttemberg war 2015 ein herausforderndes Jahr, das die Häuser insgesamt
gut gemeistert haben. So konnten unsere
Sparkassen das gute Ergebnis aus 2014
im vergangenen Jahr wiederholen. Dies
zeigt, dass unsere Häuser schnell und
wirksam auf die veränderte Zinssituation
reagiert haben.
Neben der extremen Niedrigzinsphase
sind vor allem die Marktheraus­
forderungen wie die Digitalisierung und
die ausufernde Regulierung die großen
aktuellen Themen der Sparkassen. Wir
erleben hier einen regelrechten
Regulierungswahn, der voll auf die
Kosten durchschlägt.
Das gute Ergebnis des Jahres 2015
wurde vor allem durch ein stark wachsendes Kreditgeschäft ermöglicht. So standen im vergangenen Jahr erneut
Immobilienfinanzierungen im Fokus. Die
Kreditsumme für Immobilien erreichte
mit 56,3 Milliarden Euro einen neuen
Höchstwert. Gleichzeitig haben die
Sparkassen auch deutlich mehr Kredite
an Unternehmen vergeben. So wuchs der
Bestand trotz hoher Tilgungen um
4,4 Prozent auf jetzt 52,5 Milliarden Euro.
Eine wichtige Grundlage der Arbeit der
Sparkassen ist die Institutssicherung.
Durch sie garantieren die Sparkassen alle
Kundengelder in unbegrenzter Höhe.
Neben den Guthaben der Privatkunden
sind auch alle anderen Gelder, zum
Beispiel von Unternehmen oder
Kommunen, vollständig abgesichert
sowie alle anderen Verbindlichkeiten der
Sparkassen gegenüber Dritten.
Daher lehnen die Sparkassen – gemeinsam mit allen Bankengruppen in
Deutschland – das Vorhaben der EUKommission ab, die Einlagensicherung in
Europa erneut zu reformieren. Wir bieten
mit der Institutssicherung die größtmögliche Absicherung aller Einlagen und
Spargelder, die es in Europa gibt. Diese
dürfen wir uns nicht durch eine
Vergemeinschaftung der Haftung aushöhlen lassen.
Zum Erfolg unserer Sparkassen und der
ganzen Finanzgruppe haben auch 2015
wieder viele beigetragen – unsere Kun­
den, deren großes Vertrauen für uns
Ansporn ist, die Mitglieder der Gremien
und die rund 50.000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. Allen danke ich für ihr
großes Engagement.
Stuttgart, im Mai 2016
Peter Schneider
Präsident
1
Die Sparkassen
in Baden-Württemberg
(Stand: Mai 2016)
Rhein Neckar Nord
Tauberfranken
Neckartal-Odenwald
Heidelberg
Hohenlohekreis
Kraichgau
Schwäbisch HallCrailsheim
Heilbronn
Karlsruhe
Ettlingen
Ludwigsburg
Rastatt-Gernsbach
Waiblingen
Pforzheim
Calw
Baden-Baden Gaggenau
Ostalb
LBBW
Stuttgart
*
Bühl
Hanauerland
Böblingen
Offenburg/
Ortenau
Freudenstadt
EsslingenNürtingen
Göppingen
Tübingen
Gengenbach
Reutlingen
Haslach- Wolfach
Zell
Rottweil
FreiburgNördlicher
Breisgau
SchwarzwaldBaar
StaufenBreisach
Ulm
Zollernalb
Tuttlingen
Biberach
Sigmaringen
PfullendorfMeßkirch
Hochschwarzwald
SchönauTodtnau
SchopfheimZell
Markgräflerland
St.
Blasien
Ravensburg
BonndorfStühlingen
Hochrhein
Heidenheim
HegauBodensee
EngenGottmadingen
SalemHeiligenberg
Bodensee
Reichenau
Lörrach-Rheinfelden
* Auf dem Gebiet der Landeshauptstadt Stuttgart erfüllt die LBBW (BW-Bank) die Aufgaben einer Sparkasse.
2
Inhalt
Inhalt
Chronik 2015
Das Jahr im Überblick
4
Sparkassen in
Baden-Württemberg 2015
Wirtschaftliche
Rahmenbedingungen8
Sparkassen 2015:
11
Kreditgeschäft auf Rekordniveau
Der Sparkassenverband –
Dienstleister für die Sparkassen
Der Sparkassenverband BadenWürttemberg16
Große Baden-Württembergische
Sparkassenmedaille18
Baden-Württembergischer
Sparkassentag 2015
19
Die Sparkultur ist bedroht –
gemeinsames Symposium mit GenoVerband22
Tambora: Globale Naturkatastrophe
24
mit positiven Folgen
25. Handelsforum und Verleihung
26
des Zu­kunfts­preises Handel
Kommunalforum 2015 –
Herausforderung alternde Gesellschaft 28
Messen und Aktionswochen 2015
30
Festakt für Heinrich Haasis
31
Burundi-Partnerschaft des SVBW
in schwierigen Zeiten
32
Zielvereinbarung Barrierefreie
Bankdienstleistungen33
Rechtsabteilung34
Schlichtungsstelle37
Sparkassenakademie:
Neuer Studiengang „Bachelor Select“ 38
Studie zeigt Nachholbedarf
bei der Bindung von Auszubildenden 40
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz:
Sparkassenakademien kooperieren
41
Unternehmensberatung42
Controlling43
IT und Organisation
44
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Prüfungen und Steuerberatung
45
46
In memoriam – die Verstorbenen
des Jahres 2015
48
Die Sparkassen-Finanzgruppe:
Ein starker Verbund
Die Sparkassen-Finanzgruppe
Baden-Württemberg52
Landesbank Baden-Württemberg 53
LBS Baden-Württemberg
56
SV SparkassenVersicherung
57
Deka-Gruppe
58
Deutsche Leasing 59
DSV-Gruppe
60
Finanz Informatik
61
Sparkassen –
aktiv für die Gesellschaft
Gründerpreis 2015
64
der Sparkassen-Finanzgruppe
Deutscher Gründerpreis für Schüler 67
Planspiel Börse
68
Jugend musiziert
69
Eliteschulen des Sports
70
Vorbild sein
71
Kulturlandschaftspreis72
Unser Engagement auf einen Blick
73
Die baden-württembergischen
Sparkassen und der
Sparkassen­verband im Überblick
Die baden-württembergischen
Sparkassen76
Statistische Übersichten
82
Tätigkeiten der
88
Organe und Ausschüsse
Organe89
Verbandsvorstand90
Ausschüsse92
Interne Verbandsorganisation
98
3
Chronik
Chronik 2015
3. Februar : Jahrespressekonferenz
Sparkassenpräsident Peter Schneider und Verbandsgeschäftsführer Dr. Joachim Herrmann
stellen das Jahresergebnis 2014 der Sparkassen vor.
5. Mai :
Baden-Württembergischer Sparkassentag
in der Liederhalle in Stuttgart. Mit Ministerpräsident
Winfried Kretschmann, EU-Kommissar Günther Oettinger,
dem ehemaligen Ratsvorsitzenden der Evangelischen
Kirche in Deutschland, Bischof i.R. Dr. Wolfgang Huber,
­sowie dem ehemaligen Chefvolkswirt der EZB, Dr. Jürgen Stark.
13. Mai : Verbandsversammlung
26. Verbandsversammlung des Sparkassenverbands Baden-Württemberg im Konferenzsaal
in der Sparkassen­akademie. Die Versammlung beschließt die Aufnahme von Fusionsgesprächen
der LBS Baden-Württemberg mit der LBS Rheinland-Pfalz.
20. Mai : Gründerpreis Baden-Württemberg
Verleihung des Gründerpreises der Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg in der Sparkassenakademie mit
Finanz- und Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid.
21. Mai : Handelsforum und Verleihung des Zukunftspreis Handel
in der Sparkassenakademie. Gemeinsame Veranstaltung mit dem Handels­verband Baden-Württemberg.
24. Juni: Erinnerung an den
Ausbruch des Tambora-Vulkans
Veranstaltung in der Sparkassenakademie gemeinsam mit
dem Haus der Geschichte Baden-Württemberg, der Umweltakademie und der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft.
4
14. September: Start des neuen
Studienprogramms „Bachelor Select“
Die Sparkassenakademie Baden-Württemberg bietet
ein neues duales Studium gemeinsam
mit der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe
an. Der erste Studientag begann für die
jungen Nachwuchskräfte mit einer feierlichen
Eröffnungsveranstaltung.
21. September: Kooperationsvereinbarung der Sparkassenakademie
Die Sparkassenakademie Schloß Waldthausen in Rheinland-Pfalz und die Sparkassenakademie
Baden-Württemberg bieten ihre Angebote jetzt allen Sparkassen in beiden Ländern an.
6. Oktober : Kommunalforum
im Kongresszentrum in Baden-Baden zum Thema „Die alternde Gesellschaft: Chance und Herausforderung“.
28. Oktober : Kulturlandschaftspreis
in der Stadthalle (Kloster-Fruchtkasten) in Maulbronn (Enzkreis) mit dem Minister für Ländlichen Raum und
Verbraucherschutz, Alexander Bonde, und dem Schwäbischen Heimatbund.
30. Oktober:
Symposium zum Weltspartag
in der Alten Reithalle in Stuttgart. Unter dem Motto
„Das Ende der Sparkultur?“ macht der Sparkassenverband gemeinsam mit dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband auf die Folgen der
anhaltenden Niedrigstzinsphase aufmerksam.
5
Ein Weltrekord lockt seit 2015 nach Ludwigsburg: Die Kreissparkasse Ludwigsburg hat vor ihrer
Hauptstelle das größte Sparschwein der Welt aufgebaut – acht Meter lang und fünf Meter hoch.
DSGV-Präsident Georg Fahrenschon und SVBW-Präsident Peter Schneider kamen zur Eröffnung
im Mai. Im Inneren können Kinder und Erwachsene seither auf zwei Ebenen einiges über die
Geschichte des Sparens lernen.
Foto: Tobias Opel, Kreissparkasse Ludwigsburg
6
Unsere Sparkassen –
Gut für Baden-Württemberg
Die Sparkassen in Baden-Württemberg haben das Jahr 2015 gut gemeistert.
Sowohl bei den Kundeneinlagen als auch bei den Krediten für den Mittelstand
konnten sie die sehr guten Werte der vergangenen Jahre noch einmal steigern.
Das Geschäfts­jahr war geprägt vom Vertrauen der Kunden in die Sparkassen.
Dies gilt für die Sicherheit der Ersparnisse genauso wie für die Zuverlässigkeit
als Partner im Kreditgeschäft.
7
Sparkassen in Baden-Württemberg 2015
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Mit 3,1 Prozent erreichte das Welt­wirt­
schaftswachstum 2015 den niedrigsten
Stand seit 2001, sieht man von der Krise
im Jahr 2009 ab. Während in den USA
ordentliche Wachstumsraten verzeichnet
werden und die Eurozone sich langsam
zu erholen scheint, belasten vor allem
die großen Flächenstaaten Brasilien,
Russland und China das Welt­wachstum.
Brasilien erlebte im vergangenen Jahr
den schlimmsten Wirtschaftseinbruch
seit 1990. Das Bruttoinlandsprodukt
ging um -3,0 Prozent zurück. Eine protektionistische Wirtschaftspolitik, eine
marode Infrastruktur, Inflation und
Korruption auf Regierungs­ebene sind
eine hohe Bürde.
Russlands Wirtschaftsleistung sank
2015 mit -3,8 Prozent noch stärker.
Russlands Abhängigkeit vom Öl- und
Gas­preis macht sich umso stärker bemerkbar, je geringer die Rohstoffpreise
sind. Für einen ausgeglichenen Haus­halt benötigt die Regierung in Moskau
einen Ölpreis von 105 Dollar je Fass.
Aktuell liegt der Preis (BRENT) bei etwa
40 Dollar.
Während Chinas Wirtschaft selbst in
der Weltwirtschaftskrise 2009 noch um
9,2 Prozent gewachsen war, geht das
Wachstum seit 2010 allmählich zurück.
2015 wuchs die chinesische Wirtschaft
noch um 6,8 Prozent. Das ist im globalen
Vergleich zwar ein Spitzenwert. Aber
für chinesische Verhältnisse ist das kein
gutes Omen, denn das ist das schlechteste Wachstum seit 25 Jahren.
8
Die meisten großen europäischen
Staaten wuchsen im vergangenen Jahr
nur mittelmäßig: Deutschland, Frank­
reich, die Niederlande und Belgien
sowie Dänemark zwischen 1,2 Prozent
und 1,8 Prozent, kräftiger dagegen
Luxem­burg (4,4 Prozent), die osteuro­
päischen Staaten Polen (3,5 Pro­zent),
die Tsche­chi­sche Republik (3,9 Pro­zent),
die Slo­wa­kische Republik (3,2 Pro­zent),
Ungarn (3 Prozent) und Rumänien
(3,4 Pro­zent) sowie die Krisen­länder
­Spa­nien (3,1 Prozent), Irland und Island
(jeweils 4,8 Pro­zent).
Dem gegenüber fiel das Krisenland
Portugal etwas ab. Das Wachs­tum war
mit 1,6 Prozent dennoch ordentlich.
Auch Italien scheint sich leicht mit
0,8 Prozent zu stabilisieren. Lediglich
Griechenland kommt nicht auf die Füße.
Zwar erreichte es 2014 kurz ein nied­
riges positives Wachs­tum, fiel aber mit
-2,3 Prozent im vergangenen Jahr in die
Rezession zurück.
Obwohl das Zinsniveau bei praktisch
null Prozent liegt und sich der Ölpreis
auf ­äußerst niedrigem Niveau bewegt,
ist die europäische Wirtschaft mit
1,5 Pro­zent Wirtschaftswachstum im
vergan­genen Jahr nicht richtig in Fahrt
gekommen. Das Wachstums­potenzial
wird nicht ausgeschöpft.
Die Geldpolitik der EZB, die 2015 die
Zinsen an den Märkten weiter in den
negativen Bereich trieb und zusätzlich
ein Programm mit dem Ankauf von
Staats­an­leihen bis zu einer Höhe von
60 Milliarden Euro pro Monat startete,
zeigte nicht die gewünschte Wirkung.
Die Kreditnachfrage der Unternehmen
zog nicht wie erhofft an und auch die
Inflationsrate verharrte nahe der
Nulllinie. Lediglich die Immo­bilien­preise
kletterten weiter in die Höhe.
Die Arbeitslosenquote ging 2015 im
ganzen Euro­raum zurück und lag Ende
des vergangenen Jahres bei 11 Prozent.
Am niedrigsten ist sie in Deutsch­land
(4,8 Prozent). Die mit Abstand höchsten
Arbeits­losen­quoten weisen Griechenland
und Spa­nien mit 25,1 Pro­zent und
22,3 Pro­zent auf.
Die deutsche Wirtschaft lag 2015 mit
1,7 Prozent Wachstum etwas über dem
Eurozonen-Durchschnittswert von
1,6 Pro­zent und unter dem EU-Durch­
schnittswert von 1,9 Prozent. Zwar prä­
sentiert sich die deutsche Wirtschaft
nach wie vor robust. Als ökonomische
Zugmaschine Europas hat sie aber ausgedient. Schließlich muss man berücksichtigen, dass die von der EZB künstlich
niedrig gehaltenen Zinsen sowie die
nied­rigen Öl- und Gaspreise wie ein
Konjunkturprogramm wirken.
Die baden-württembergische Wirtschaft konnte das recht bescheidene
Jahreswachs­tum in 2014 (1,5 Prozent)
im vergangenen Jahr mit 3,1 Prozent
deutlich übertreffen. Dabei profitierte
die baden-württembergische Wirt­schaft
vom niedrigsten Außenwert des Euro
seit 2002 und den geringen Öl- und Gas­
prei­sen. Seit August ­jedoch gehen vor
Reales Wirtschaftswachstum in Prozent
Quellen: Statistisches Landesamt BW, Statistisches Bundesamt, IWF
allem die Auslands­aufträge zurück. Im
Mai beurteilten noch 17 Pro­zent der
Unterneh­men die Auf­tragslage als verhältnismäßig gut. Im Dezember 2015
waren es noch 9 Pro­zent. Der Arbeits­
markt zeigt sich robust. Gegen Ende
des vergangenen Jahres lag die Arbeits­
losen­quote auf sehr niedrigen 3,7 Pro­
zent. Anfang dieses Jahres stieg sie
auf 4,0 Prozent.
Ausblick
Der IWF geht für dieses Jahr von einem
Weltwirtschaftswachstum in Höhe von
3,6 Prozent aus. Das ist allerdings nicht
viel mehr als im letzten Jahr. Eine deut­
liche Verbesserung der wirtschaftlichen
Lage ist also nicht absehbar.
Brasilien wird wohl auch in diesem Jahr
noch negative Wachstumsraten (IWF:
-1,0 Prozent) aufweisen, selbst wenn es
9
Sparkassen in Baden-Württemberg 2015
gelingt, die Korruptionskrise zu über­
stehen. Denn auch eine liberalere Wirt­
schafts­politik trägt erst nach und nach
Früchte. Das erkennt man am Beispiel
Argenti­niens, wo die Weichen richtig
gestellt wurden, das Wachstum aber
noch auf sich warten lässt. Die russische
Ab­hän­gigkeit vom Öl- und Gaspreis
macht der Wirtschaft weiter zu schaffen.
Der IWF rechnet deshalb für dieses
Jahr mit einem Negativ­wachstum von
-0,6 Prozent.
Das Wachstum der chinesischen Wirt­
schaft bleibt 2016 zwar auf einem im
­internationalen Vergleich sehr hohen
Niveau. Für chinesische Verhältnisse ist
der Rückgang auf 6,3 Prozent jedoch ein
neuer Tiefstand. Hohe Wachstumsraten
haben dagegen viele afrikanische, aber
auch asiatische Staaten, beispielsweise
Indien (7,5 Pro­zent). Ordentliches
Wachstum zeigen die NAFTA-Staaten.
Für die EU prognostiziert der IWF ein
Wachs­tum von 1,9 Prozent, für den Euro­
raum nur 1,7 Prozent. Wie sich die wirtschaftliche Situation in Europa weiterentwickeln wird, hängt unter anderem
davon ab, wie die euro­päischen Staaten
mit der Tendenz ihres Auseinan­der­drif­
tens umgehen. So besinnen sich immer
mehr Briten ihres Unab­hängig­keits­
bedürfnisses und forcieren den „Brexit“.
Der Wunsch nach Unab­hängig­keit ist
aber in ganz Europa verbreitet – von
Grönland über Schott­land, Flandern, das
Baskenland und Katalo­nien bis nach
Korsika und Vene­tien. Als Grund werden
oft die zunehmende Abgabe von Kompe­
10
tenzen an Brüssel und der damit im
Raum stehende Vor­wurf eines Demo­­­kra­tiedefizits genannt.
Für das Wachstum in Deutschland prognostizieren die Wirtschafts­forschungs­
institute Werte zwischen 1,4 und 2,0 Pro­
zent. Die nachlassende Dynamik des
Welt­handels wirkt sich insbesondere auf
den Exportweltmeister Deutschland negativ aus. Und der Trend des Auftrags­
eingang­sindex in der Industrie stagniert,
für die Auslandsaufträge geht er zurück.
Gestärkt wird die deutsche Wirtschaft
vom stabilen privaten Konsum. Auch die
staatlichen Ausgaben für die Flüchtlinge
werden vorrübergehend die Konjunktur
beleben. Allerdings kann der Flücht­
lingsstrom auch die Arbeits­losig­keit
mittel- bis langfristig erhöhen.
Für Baden-Württemberg als das export­
orientierteste Bundesland Deutschlands
sind die Aussichten durch den voraussichtlichen Rückgang des Export­ge­
schäfts in diesem Jahr etwas getrübt.
Für 2016 zeigt der Konjunkturindikator
des Statistischen Landesamtes einen Ab­
schwung an. Auch auf der ifo-Konjunk­tur­
uhr befindet sich Baden-Württem­berg in
einer Ab­schwung­phase. Seine konjunkturelle Spitze hat Baden-Württemberg
Mitte 2015 passiert.
Im Bauhauptgewerbe sind die Unter­
nehmen aber noch in guter Stimmung.
Der sanfte Winter hat in der Branche für
Auftrieb gesorgt. Die Zinsen sind unverändert extrem niedrig. Entsprechend gut
geht es auch dem Handwerk.
Sparkassen 2015:
Kreditgeschäft auf Rekordniveau
Für die Sparkassen in Baden-Württemberg verlief das Jahr 2015 trotz der
weiter anhaltenden extremen Niedrigzinsphase erfreulich. Das gute Ergebnis
wurde vor allem durch ein stark wachsendes Kreditgeschäft ermöglicht. So
standen erneut Immobilienfinanzierungen im Fokus. Die Kreditsumme für
Immobilien erreichte mit 56,3 Milliarden
Euro einen neuen Höchstwert. In dieser
Summe sind alle Kredite enthalten, die
private und gewerbliche Kunden zur
Finanzierung von Immobilien bei den
Sparkassen aufgenommen haben.
Gleichzeitig haben die Sparkassen auch
deutlich mehr Kredite an Unternehmen
vergeben. So wuchs der Bestand trotz
hoher Tilgungen um 4,4 Prozent auf jetzt
52,5 Milliarden Euro.
Durch die Fusion der Sparkasse SingenRadolfzell mit der Sparkasse Stockach
zur Sparkasse Hegau-Bodensee gibt es
seit dem 1. Januar 2016 in Baden-Württemberg 52 Sparkassen.
Die Bilanzsumme der Sparkassen in
Baden-Württemberg betrug zum 31. De­
zember 178,6 Milliarden Euro. Verglichen
mit dem Vorjahr (178,7 Milliarden Euro)
ist der Wert nahezu konstant. Die Spar­
kassen reduzierten dabei weiter das
Interbankengeschäft – diesmal um
6,6 Milliarden Euro – während das Kun­
dengeschäft um 6,8 Milliarden Euro
­gewachsen ist.
In den vergangenen zwölf Monaten ist
der Bestand der Spargelder der Kunden
bei den Sparkassen erneut gewachsen –
diesmal um rund 1,7 Milliarden Euro
(ein Plus von 1,4 Prozent). Zum Stichtag
31. Dezember 2015 vertrauten die
Menschen in Baden-Württemberg
ihren Sparkassen 125,4 Milliarden Euro
an. Bei den Privatkunden konnten die
Einlagen um 2,6 Milliarden Euro gesteigert werden (ein Plus von 2,9 Prozent).
Gleichzeitig haben die Unternehmenskunden ihre Einlagen leicht um
0,8 Prozent reduziert.
2015 legte der Umsatz mit Wertpapieren
bei den Sparkassenkunden weiter zu.
Damit verstetigt sich der Trend der vergangen Jahre. So ist der Umsatz (Käufe
plus Verkäufe) um 1,4 Milliarden Euro
auf 16,1 Milliarden Euro gestiegen. Dies
ist der höchste Wertpapierumsatz seit
2009. Zum Vergleich: 2014 stieg der
Wertpapierumsatz um 800 Millionen
auf 14,7 Milliarden Euro.
Auch der Wertpapiernettoabsatz (Käufe
minus Verkäufe) entwickelte sich positiv.
Die Kunden kauften bei den Sparkassen
Wertpapiere für 8,7 Milliarden Euro.
2014 waren es 7,7 Milliarden Euro.
Gleichzeitig verkauften sie Papiere im
Wert von 7,4 Milliarden Euro (2014
waren es 7,1 Milliarden Euro). Die Wertpapierkäufe übertrafen die Verkäufe im
Jahr 2015 damit um rund 1,4 Milliarden
Euro, d.h. der Wertpapiernettoabsatz war
mehr als doppelt so hoch wie 2014.
Am 31. Dezember 2015 hatten die Sparkassen 113,6 Milliarden Euro verliehen.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte das
11
Sparkassen in Baden-Württemberg 2015
Kreditvolumen erneut gesteigert werden – diesmal um 5,0 Milliarden Euro –
das entspricht 4,6 Prozent. Dabei ist beachtlich, dass die Kreditvergabe an alle
Kundengruppen deutlich ausgebaut
werden konnte.
Die Kredite an Unternehmen und Selbstständige steigen seit Jahren kontinuierlich an – 2015 um 4,4 Prozent. Dies ist
der höchste Zuwachs seit dem Krisenjahr
2008. Damals haben die Sparkassen
durch eine starke Ausweitung ihrer Kredite eine Kreditklemme verhindert. An
neuen Darlehen wurden Unternehmen
2015 die Rekordsumme von 13,3 Milliarden Euro zugesagt. Tatsächlich ausgezahlt wurden 11,9 Milliarden Euro.
Weiter mit großer Dynamik entwickelt
sich der Markt für Immobilien. Hier
haben die Kredite der Sparkassen die
Marke von 50 Milliarden Euro inzwischen weit hinter sich gelassen. Zum
31. Dezember waren es 56,3 Milliarden
Euro. Das sind 6,1 Prozent mehr als Ende
2014 – die höchste Steigerungsrate seit
Jahrzehnten.
Euro pro Jahr zu. Im Jahr 2015 dagegen
erfolgten Zusagen über 12,0 Milliarden
Euro – also über 50 Prozent mehr.
2015 erzielten die Sparkassen in BadenWürttemberg ein Betriebsergebnis vor
Bewertung von 1,75 Milliarden Euro.
Dies ist ein leichtes Plus von rund
13 Millionen Euro gegenüber 2014.
Der Zinsüberschuss liegt mit gut
3,4 Milliarden Euro konstant auf dem
sehr guten Niveau der Vorjahre 2012
bis 2014. Er beträgt 1,92 Prozent der
Durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS).
2014 lag dieser Wert bei 1,94 Prozent
der DBS.
Die Sparkassen konnten den Ordentlichen Ertrag weiter steigern – diesmal
auf 1,09 Milliarden Euro. 2013 lag er bei
982 Millionen Euro, 2014 bei 1,01 Milliarden Euro. Allerdings stieg auch der
Ordentliche Aufwand. Er beträgt für
2015 insgesamt 2,79 Milliarden Euro
(1,55 Prozent der DBS) – nach 2,73 Milliarden in 2014 (1,54 Prozent der DBS).
Über 80 Prozent der Summe von
56,3 Milliarden Euro entfallen auf Kredite
für Privatpersonen (45,7 Milliarden
Euro). Bauträger und andere Unternehmen haben bei den Sparkassen aktuell
rund 10,5 Milliarden Euro ausgeliehen.
Die Kosten-Ertrags-Relation (CostIncome-Ratio – CIR) lag 2015 im
Durchschnitt aller Sparkassen in BadenWürttemberg bei 61,8 Prozent. Um
einen Euro zu verdienen, mussten die
Sparkassen im vergangenen Jahr also
rund 62 Cent aufwenden.
Die Dynamik im Wohnungsbau wird auch
an den Zusagen deutlich. In den vergangenen zehn Jahren sagten die Sparkassen im Schnitt rund 7,6 Milliarden
Kreditabschreibungen waren 2015 erneut nicht nötig. Nachdem 2013 und
2014 die Risikovorsorge um 74 Millionen
Euro (2013) bzw. sogar um 120 Millionen
12
Geschäftsentwicklung im Überblick
Bestand am
Veränderungen im Jahr
31.12.2015
Spareinlagen
Mio. €
%
46.542
26,1
2015
Mio. €
-619
2014
%
Mio. €
%
-1,3
-13
0,0
Eigenemissionen
5.878
3,3
-1.754
-23,0
-1.602
-17,3
Termingelder
4.774
2,7
-1.909
-28,6
-4
-0,1
Sichteinlagen
68.190
38,2
6.021
9,7
5.808
10,3
125.384
70,2
1.739
1,4
4.189
3,5
31.302
17,5
-2.726
-8,0
-2.215
-6,1
Verbindlichkeiten gegen Kunden
Verbindlichkeiten gegen Kreditinstitute
7
0,0
-4
-38,2
-10
-47,2
kurzfristige Forderungen
Wechselkredite
7.612
4,3
-726
-8,7
-124
-1,5
mittelfristige Forderungen
6.564
3,7
147
2,3
-487
-7,0
99.416
55,7
5.621
6,0
3.297
3,6
113.599
63,6
5.037
4,6
2.677
2,5
langfristige Forderungen
Kredite an Kunden
1)
Kredite an Kreditinstitute
5.340
3,0
-3.891
-42,1
-277
-2,9
Wertpapiereigenanlagen
44.249
24,8
106
0,2
481
1,1
178.644
100,0
-46
0,0
2.710
1,5
2)
Bilanzsumme
Euro (2014) aufgelöst werden konnte,
werden diesmal 138 Millionen Euro
aufgelöst – ein weiterer Ausnahmewert.
Der langjährige Durchschnitt liegt bei
300 Millionen Euro – wohlgemerkt
Abschreibungen.
höher als der neutrale Ertrag. In dieser
Position sind unter anderem Kosten für
die vorzeitige Rückzahlung von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
(Vorfälligkeitsentschädigungen) enthalten.
Auch bei den Wertpapieren gibt es
Zuschreibungen in Höhe von
46 Millionen Euro. Dadurch liegt das
Betriebsergebnis nach Bewertung über
dem Betriebsergebnis vor Bewertung.
Das Ergebnis vor Steuern liegt wie 2014
bei rund 1,6 Milliarden Euro. Auf das
Ergebnis haben die Sparkassen rund
496 Millionen Euro Ertragssteuern
gezahlt. Am Ende steht wie 2014
erneut ein Jahresergebnis von über
1,1 Milliarden Euro.
Vom Betriebsergebnis nach Bewertung
in Höhe von 1,9 Milliarden Euro wird das
Neutrale Ergebnis abgezogen, das in
diesem Jahr bei minus 310 Millionen
Euro liegt, d.h. der neutrale Aufwand war
1) einschl. erworbene
Schuldscheine und
Namensschuld­
verschreibungen
2) ohne erworbene
Schuldscheine und
Namensschuld­
verschreibungen
13
Kapitelüberschrift
14
14
Kapitelüberschrift
Der Sparkassenverband –
Dienstleister für die Sparkassen
Der Sparkassenverband Baden-Württemberg vertritt die Interessen der Sparkassen
und ihrer kommunalen Träger. Der Verband fördert das öffentliche Sparkassenwesen
und stärkt die Position der baden-württembergischen Sparkassen als Dienstleister
für ihre Kunden. Dabei unterstützt er die Sparkassen bei der Ausrichtung auf
veränderte Rahmenbedingungen und ermöglicht den gemeinschaftlichen öffentlichen
Auftritt mit den Verbundunternehmen. Er bietet ein umfangreiches Aus- und
Fort­bildungs­programm in der Sparkassenakademie. Außerdem prüft der Verband
die baden-württembergischen Sparkassen durch seine unabhängige Prüfungsstelle.
Alle drei Jahre trifft sich die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg
zum Sparkassentag. 2015 tagte der Kongress unter dem Motto „Freiheit und
Verantwortung“ in Stuttgart. Rund 1.200 Gäste aus Politik, Wirtschaft,
Gesellschaft und der Sparkassen-Finanzgruppe folgten der Einladung in die
Liederhalle.
Foto: Wolfgang List
15
15
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Der Sparkassenverband Baden-Württemberg
Im Sparkassenverband Baden-Würt­
temberg (im Weiteren SVBW) waren
Ende 2015 insgesamt 53 Sparkassen
(seit 1. Januar 2016 sind es 52 Spar­
kassen) mit rund 2.300 Geschäfts­stellen (inklusive SB-Geschäftsstellen),
35.000 Beschäf­tig­ten und einer
Bilanz­summe von 178,7 Milliarden
Euro und ihre kommunalen Träger
zusam­men­­geschlossen.
An der Spitze des SVBW steht
der Ver­­­­­bands­vorsteher, Präsident
Peter Schnei­der. Er repräsentiert und
steuert die Gruppe in den Gremien des
SVBW. Sein hauptamtlicher Stellver­treter ist der Verbandsgeschäftsführer
Dr. Joachim Herrmann. Sparkassen­
präsident Peter Schneider ist Verwal­
tungs­rats­vorsitzen­der der Landes­bau­
sparkasse Baden-Württemberg (LBS).
Außerdem ist er Aufsichts­ratsvor­sitzen­der der SV Spar­kassen­Versicherung Holding AG (SVH) und Mitglied
im Aufsichtsrat der Landesbank BadenWürttemberg (LBBW) sowie der
Landesbank Berlin Holding (LBB).
Rechtsform
Der SVBW ist eine Körperschaft des
öffent­lichen Rechts mit Sitz in Stuttgart.
Mitglieder
Ende Dezember 2015 waren 53 selbstständige Sparkassen Mitglied. Diese und
ihre kommunale Träger sind im SVBW
zu­sam­men­geschlossen.
16
Rechtsaufsicht
Die baden-württembergischen Spar­
kassen und der SVBW unterstehen der
Rechtsaufsicht des Landes BadenWürttemberg. Rechtsaufsichtsbe­hörde
ist das Innenministerium BadenWürttemberg. Für die Sparkassen wird
die Aufsicht von den zuständigen ­
Re­­gie­rungspräsidien ausgeübt.
Mitarbeiter
Ende 2015 beschäftigte der Sparkassen­
verband Baden-Württemberg 310,0 Mak
(Mitarbeiterkapazitäten), diese verteilen sich auf die einzelnen Ressorts wie
folgt:
Verbandsleitung und Ressort 1
Grundsatz/Recht/
Personal und Verwaltung
72,8 Mak
Ressort 2
Sparkassenakademie
57,4 Mak
Ressort 3
Markt und Betrieb
72,7 Mak
Ressort 4
Prüfungsstelle
107,1 Mak
2015 legten drei Mitarbei­te­rinnen­und
vier Mitarbeiter der Prü­fungsstelle
er­folgreich das Examen als Verbands­
prüfer ab.
Mitgliedschaften
Der SVBW ist Mitglied sowohl beim
Deutschen Sparkassen- und Giroverband e. V., Berlin, als auch beim Deut­
schen Sparkassen- und Giroverband
Körperschaft des öffentlichen Rechts,
Berlin.
Trägerschaften
Der SVBW ist unter anderem Träger der
Landesbank Baden-Württem­berg (LBBW)
mit 40,534 Prozent. Weitere Träger der
LBBW sind das Land Baden-Württem­
berg mit 24,988 Prozent, die Landes­
beteiligung Baden-Württemberg GmbH
(13,539 Prozent), die Stadt Stuttgart
(18,932 Prozent) und die L-Bank
(2,006 Prozent).
Der SVBW ist zu 100 Prozent Träger
der LBS Landes­bausparkasse BadenWürttemberg und außerdem der LBS
Landesbau­sparkasse Rheinland-Pfalz
(mit 20 Prozent). Beide Bausparkassen
werden Ende August, rückwirkend zum
1. Januar 2016, fusionieren. Der SVBW
ist an der neuen LBS Südwest mit
87,5 Prozent beteiligt.
Neben der Mitträgerschaft bei den
Ver­bundunternehmen LBBW und LBS
sind die Anteile an der SV SparkassenVersicherung Holding AG über Betei­
ligungs­gesellschaften gebündelt, die
vom SVBW verwaltet werden.
Weitere wesentliche Beteiligungen
– Beteiligungsgesellschaft des Sparkassenverbands
Baden-Württemberg mbH & Co. KG, Stuttgart
– ConCardis GmbH, Eschborn
– Deutscher Sparkassen Verlag GmbH, Stuttgart
– EURO Kartensysteme GmbH, Frankfurt am Main
– Finanz Informatik Verwaltungsgesellschaft mbH,
Frankfurt am Main
– Geschäftsführungsgesellschaft mbH des
Sparkassenverbands Baden-Württemberg, Stuttgart
– Landsiedlung Baden-Württemberg GmbH, Stuttgart
– LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, Stuttgart
– S-Direkt-Marketing GmbH & Co. KG, Halle
– SVBW Beteiligungsgesellschaft mbH, Stuttgart
– SI-BW Geschäftsführungsgesellschaft mbH, Stuttgart
– SIZ GmbH, Bonn
– Sparkassen-Beteiligungen Baden-Württemberg GmbH,
Stuttgart
– „WIRTSCHAFTSPRÜFUNG“ Treuhand-, Revisions- und Unter­
nehmensberatungs-Gesellschaft mbH, Wirtschaftsprüfungs­
gesellschaft und Steuerberatungsgesellschaft, Ditzingen
– WSV Württembergische Sparkassen Beteiligungs­verwal­tungs­
gesellschaft mbH, Stuttgart
17
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Große Baden-Württembergische
Sparkassenmedaille
Im Jahr 2015 erhielten sieben Per­sön­
lich­keiten aus der Spar­kassen-­Finanz­
gruppe Baden-Württemberg die Große
Baden-Württembergische Sparkassen­
medaille in Gold ver­lie­­hen.
Mit dieser höchsten Aus­zeich­­nung der
baden-württember­gischen Sparkassen­
organisation werden b
­ e­sondere
Leistungen und Ver­dienste im Spar­
kassenwesen gewürdigt.­­
Geehrt wurden in chronologischer Folge der Verleihung:
Sparkassendirektor
Franz Scholz
Über 13 Jahre Mitglied des Vorstands
der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen,
davon 12 Jahre als Vorsitzender des Vorstands, sowie Mitglied des Verbandsvorstands des Sparkassenverbands
Baden-Württemberg und Bezirksobmann
geehrt am 27. März 2015
Landrat
Kurt Widmaier
Über 15 Jahre als Vorsitzender des
Verwaltungsrats der Kreissparkasse
Ravensburg und Mitglied des Verbandsvorstands des Sparkassenverbands
Baden-Württemberg sowie des Verwaltungsrats der LBS Landesbausparkasse
Baden-Württemberg
geehrt am 15. Mai 2015
Sparkassendirektor
Mathias Wangler
Über 21 Jahre Vorsitzender des
Vorstands der Sparkasse Haslach-Zell
sowie Mitglied im Sparkassenfachbeirat
der SV SparkassenVersicherung
geehrt am 1. Juni 2015
18
Sparkassendirektor
Prof. Dr. Rüdiger Hauser
23 Jahre Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Rhein Neckar
Nord und ihrer Vorgängerinstitute
sowie Mitglied im Aufsichtsrat der
SV SparkassenVersicherung
geehrt am 14. Juli 2015
Oberbürgermeister
Martin Albers
24 Jahre Mitglied des Verwaltungsrats der Sparkasse Hochrhein,
davon elf Jahre als Vorsitzender
geehrt am 7. Oktober 2015
Landrat a.D.
Johannes Fuchs
Über 13 Jahre Vorsitzender des
Verwaltungsrats der Kreissparkasse Waiblingen und stv. Mitglied des Verbandsvorstands
des Sparkassenverbands BadenWürttemberg
geehrt am 7. Oktober 2015
Sparkassendirektor
Herbert Schupp
Über 19 Jahre Vorsitzender des
Vorstands der Sparkasse St. Blasien
sowie Mitglied im Verwaltungsrat der
LBS Landesbausparkasse BadenWürttemberg und des Aufsichtsrats
der SV SparkassenVersicherung
geehrt am 17. Dezember 2015
Baden-Württembergischer Sparkassentag 2015
Unter dem Motto „Freiheit und Verant­
wortung“ fand am 5. Mai 2015 in Stutt­gart
der 5. Baden-Württem­berg­ische
Sparkassen­tag statt. Rund 1.200 Gäste
aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und
der Sparkassen-Finanzgruppe folgten der
Einladung in die Liederhalle.
Der Sparkassentag findet nur alle drei
Jahre statt. Organisiert wird er von der
Stabsstelle des Sparkassenverbands. Die
Gestaltung und das Bühnenbild kommen
ebenso wie die Technik und der Film zum
Auftakt von der Agentur AM | Communica­tions, einer Tochter des Sparkassenverlags.
Präsident Peter Schneider machte in
­seiner Begrüßung deutlich, dass die
Sparkassen vor großen Herausforde­run­gen stehen. „Die nächsten Jahre
­werden für uns deutlich schwieriger als
es die letzten Jahre waren“. Als Gründe
nannte er die zunehmende Regulierung
durch den Gesetzgeber und die Geld­
politik der Europäischen Zentralbank
EZB. „Wir ste­hen an der Schwelle zum
Nega­tivzins und wir sehen, dass die
Spar­kassen stark unter Druck kommen“,
sagte Schneider.
Als Hauptredner hatte der Verband
Ministerpräsident Winfried Kretschmann,
EU-Kommissar Günther Oettinger, den
ehemaligen Ratsvorsitzenden der
Evan­gelischen Kirche in Deutschland,
Bischof im Ruhestand Wolfgang Huber
19
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
„Wir kommen aus einer Phase des markt­­
radikalen Denkens“, so Huber. „Unsere
Gesellschaft muss wieder mehr lernen,
zwischen Gott und Geld zu un­ter­schei­
den. Geld ist ein uns anvert­rautes Mittel,
mit dem wir verantwortlich um­zu­gehen
haben.“ Jugendarbeitslosigkeit in
Europa, aber auch die größer werdende
Schere zwischen Arm und Reich seien
Warnhinweise. „Auch die Ärmeren müs­
sen die Möglichkeit erhalten, vorzusor­
gen. Diese aber können sich dies oft
nicht leisten, weil sie keine Mittel
haben“, mahnte Huber.
sowie den ehemaligen Chefvolkswirt der
Euro­päischen Zentralbank, Jürgen Stark,
­eingeladen.
Stark sieht eine Gefahr im veränderten
Spar-, Investitions-, und Konsumver­hal­
ten. Die laxe Geldpolitik halte zudem
„Banken am Leben, die kein Geschäfts­
modell haben, und sie hält Unternehmen
am Leben, weil sie von billigen Krediten
profitieren“. Dies sei ein „Wachstumsund Produktivitätshemmnis“. Der Volks­
wirt glaubt, dass das derzeitige Zins­
niveau noch bis 2020 anhalten wird.
Bischof im Ruhestand Wolfgang Huber
zeigte sich besorgt über die gravierende
soziale Ungleichheit in der Gesellschaft.
20
Bild links:
Ministerpräsident
Winfried Kretschmann
EU-Kommissar Günther Oettinger ver­
deutlichte in seiner Rede den Feldzug
der Digitalisierung: „Schauen Sie, dass
Sie hier am Ball bleiben“, rief Oettinger
den Anwesenden zu. Deutschland habe
weltweit mit die ältesten Bürger. Hier
müsse man trotz fortschreitenden demo­
graphischen Wandels die Bereitschaft
zu Reformen und Innovationen wahren.
„Empfehlen Sie Ihren Mitarbeitern und
Kunden nicht den Kurs über Bauchtanz
in der Volkshochschule, sondern eine
Wei­terbildung in Sachen Digitalisie­rung.“
Ministerpräsident Kretschmann lobte
in seiner Rede die Sparkassen. Die kommunale Trägerschaft und die regio­nale
Verankerung würden dafür sorgen, dass
vom Volk gewählte Vertreter Ver­ant­
wortung in den Gremien über­neh­men.
So bringen Verwaltungsräte ihre Erfah­
rung aus verschiedenen Berufs­grup­pen
ein. „Bürgerbeteiligung bei den Spar­
kassen ist daher eine erfolgreiche Unter­
nehmensstrategie, die diese prägt.“
Interviews mit den
Referenten sowie
weitere Beiträge zum
Sparkassentag f­ inden Sie
im YouTube-Kanal
des Sparkassenverbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
Gruppenbild vor der Pause (von links):
Landtagspräsident Winfried Klenk, Innenminister Reinhard Gall, der Fraktionsvorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Guido Wolf,
Stuttgarts Ober­bürger­meister Fritz Kuhn, Moderatorin Claudia Kleinert, EU-Kommissar Günther Oettinger, Präsident Peter Schneider,
der ehemalige EZB-Chefvolkswirt Dr. Jürgen Stark, Landesobmann Carsten Claus und der Vorsitzende der Verbandsversammlung,
Oberbürgermeister Wolfgang Dietz.
Alle Fotos: Wolfgang List, www.perfectfotos.com
21
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Die Sparkultur ist bedroht –
gemeinsames Symposium mit Geno-Verband
Eine gemeinsame Veranstaltung des
Spar­kassenverbands Baden-Würt­tem­
berg und des Baden-Württembergischen
Genossenschaftsverbands e. V. – das
gab es in der Geschichte der beiden Ver­
bände noch nie. Doch die anhaltende
Niedrigzinsphase hat eine außer­ge­wöhn­
liche und einmalige Situation geschaf­
fen, die beide gleichermaßen betrifft und
bedroht.
Beide Verbände haben daher am
30. Oktober 2015 zu einem Symposium
eingeladen. Unter dem Titel „Das Ende
der Sparkultur?“ tagten rund 300 Gäste
in der Alten Reithalle in Stuttgart.
„Die Politik der Europäischen Zentralbank schadet den Sparern und so­zialen
Sicherungssystemen extrem. Eine Wende hin zu wieder steigenden Zinsen ist
überfällig“, lautet die gemein­same
Überzeugung von Sparkassenpräsident
Peter Schneider und Dr. Roman Glaser,
Präsident des Genossen­schafts­verbands
Baden-Würt­tem­berg.
Drei Referenten beleuchteten das Thema
aus verschiedenen Perspektiven. Die
Position der Europäischen Zentralbank
erläuterte Dr. Ulrich Bindseil, Direktor
der Generaldirektion Finanzmarkt­ope­ra­
tionen der EZB. Er verteidigte die Geld­
politik der EZB. „Wir sind in keiner außergewöhnlichen Phase“ betonte er.
Negativzinsen seien in den vergangenen
Jahrzehnten eher die Regel als die Aus­
nahme gewesen.
Klar wandte er sich gegen den Vorwurf,
der Niedrigzins zerstöre die Sparkultur.
Dies sei nicht der Fall. Für den Sparer
zähle der langfristige Realzins – und
den bestimme die Notenbank nicht.
Statt­dessen sorge die EZB für Geldwert­stabi­lität, was im Interesse der
Sparer wie auch der Sparkassen und
Banken sei.
Interviews mit den beiden
Präsidenten und den drei
Referenten sowie Beiträge
zum Symposium ­finden
Sie im YouTube-Kanal
des Sparkassenverbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
22
Peter Simon, Mitglied des Europa­parla­
ments, der sich immer wieder erfolgreich
für das hohe Sicherungsniveau der Spar­
gelder und die Institutssicherung ein­ge­
setzt hat, sprach für die Politik. Er warnte
davor, dass durch den Niedrigzins Ver­
änderungen ausgelöst würden, deren
Folgen man noch nicht absehen könne.
„Wir haben es hier mit Menschen zu tun,
deren Verhalten wir nicht mit Statistiken
und Zahlen vorhersagen können.“
Die wissenschaftliche Perspektive steu­
erte der Wirtschafts- und Geldpolitik­ex­perte Prof. Dr. Gunther Schnabl von
der Universität Leipzig bei. Er kritisierte,
dass die Politik des billigen Geldes
keine nachhaltige Wirkung habe und
die wirtschaftliche und gesellschaftliche
Ordnung untergrabe.
Die These Ulrich Bindseils, wonach niedrige Zinsen ein Plus an Investitionen und
Wachstum zur Folge hätten, verwarf
Schnabl: „Genau das beobachten wir
derzeit nicht.“ Stattdessen bildeten
sich Zombie-Unternehmen und ZombieBanken, die längst nicht mehr wett­
bewerbsfähig seien, jedoch durch das
billige Geld am Leben gehalten würden.
Der Tag der Veranstaltung war bewusst
gewählt: Der Weltspartag ist ein symbo­
lischer Tag, der seit Generationen für den
Wert des Sparens steht. „Die Sparkultur
ist keine Selbstverständ­lichkeit“ betonte
Dr. Roman Glaser. Insbesondere dürfe
die geplante EU-Einlagensicherung
nicht das Sparen als historisch gewach­
sene und erfolgreiche Struktur in Frage
stellen.
Peter Schneider schloss sich dieser
Über­zeugung an: „Wir werden entschie­
den dafür kämpfen, dass auch in Zukunft unsere Kunden nicht von zwei
Seiten unter Druck geraten: Durch die
Haftung für andere europäische Banken
und durch die Niedrigzinsen“, kündigte
der Sparkassenpräsident an.
Auf dem Foto
von links: Präsident
Peter Schneider,
Bernd Wittkowski,
Mitglied der
Chefredaktion der
Börsen-Zeitung,
Landtagspräsident
Wilfried Klenk,
Dr. Ulrich Bindseil,
Direktor der
Generaldirektion
Finanzmarktoperationen
der Europäischen
Zentralbank,
Peter Simon MdEP,
Prof. Dr. Gunther
Schnabl, Direktor
des Instituts für
Wirtschaftspolitik der
Universität Leipzig
sowie Dr. Roman Glaser,
Präsident des BadenWürttembergischen
Genossenschafts­
verbands
Fotos: Wolfgang List
23
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Tambora: Globale Naturkatastrophe
mit positiven Folgen
Vor 200 Jahren erlebte das Königreich
Württemberg die größte Klimakata­­
strophe seiner Geschichte. Kälte und
Dauer­regen verdarben die Ernten und
sorgten bis ins Jahr 1817 im ganzen
Land für Hunger und Not.
Auslöser war der Aus­bruch des Vulkans
Tambora in Indonesien im April 1815 –
eine der h
­ eftigsten Eruptionen seit
Menschen­geden­ken. Wie ein Schleier
legte sich ­damals eine Staubwolke um
die Erde und ließ die Temperaturen in
Süd- und Westeuropa sowie in Nord­
amerika sinken. Das Jahr 1816 ist
als das „Jahr ohne Sommer“ in die
Geschichte eingegangen.
So dramatisch die Katastrophe war:
Sie hatte für das Land einige positive
Folgen wie die Gründung der Landes­
sparkasse durch Katharina von Würt­tem­
berg im Jahr 1818. Im Rahmen einer
Vortragsreihe „Sommer ohne Sonne“ erinnerten der Sparkassen­ver­band BadenWürttemberg, das Haus der Geschichte,
die Universität Hohen­heim, die Umwelt­
akademie, das Linden­museum sowie die
Veranstal­tungs­gesell­schaft in.stutt­gart,
die unter anderem den Cannstatter
Wasen organisiert, ­gemeinsam an den
200. Jahrestag des Vulkanausbruchs.
Welche prominente Rolle Katharina
von Württemberg bei der Gründung der
Die Referenten des Tambora-Abends (von links):
Moderator Dr. Thomas Schnabel, Claus-Peter Hutter von der Umweltakademie, Sparkassen-Historiker Dr. Thorsten Wehber,
Günther Pflumm vom Reutlinger Landratsamt, Geschäftsführer Andreas Kroll von der in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft,
Verbandsgeschäftsführer Dr. Joachim Herrmann, der Chef der SV, Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl sowie Thomas Kiwitt vom
Verband Region Stuttgart. Foto: Ines Rudel
24
„Spar-Casse“ 1818 spielte, schilderte
Dr. Thorsten Wehber vom sparkassen­
historischen Archiv in Bonn. Zusammen mit ihrem Mann Wilhelm I. kam
Katharina im Herbst 1816 – also in der
Zeit der höchsten Not – an die Regie­
rung. Das junge Königspaar setzte sich
das Ziel, das Land in einen der fortschrittlichsten Staaten zu verwandeln.
Geschickt banden sie Oberämter und
Wohltätigkeitsvereine in den Aufbau
der Sparkassen ein. Dabei mussten auch
die Haus­halts­vorstände überzeugt
­werden, dass das Geld bei der Spar­kasse
besser angelegt ist als beim Wirt.
„Wie reagieren wir heute auf Katastro­
phen?“ Diese Frage stellte der Leiter des
Hauses der Geschichte, Dr. Thomas
Schnabel, bei der anschließenden
­Dis­kussion. Auf dem Podium saßen
­Ver­bandsgeschäftsführer Dr. Joachim
Herrmann, der Vorsitzende des Vor­
stands der SV Sparkassen­Ver­siche­rung,
Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl, sowie
der technische Direktor des Verbandes
Region Stuttgart, Thomas Kiwitt, und der
Reutlinger Kreis-Verwal­tungsdezernent,
Gerd Pflumm.
Pflumm, dessen Landkreis vom Hagel­
schlag im Juli 2013 besonders betroffen
war, schilderte die überwältigende
Soli­darität ehrenamtlicher Helfer nach
dem Unwetter. Allein das THW sei am
28. Juli 2013 mit Einsatzfahrzeugen
aus 40 Kommunen vor Ort gewesen.
Zugleich betonte er die steigende
Bedeutung des Klimaschutzes, für den
im Kreis Reut­lingen viel getan werde.
Wolff von der Sahl bestätigte, dass es in
den letzten Jahren s­ tetig mehr Umwelt­
ereignisse gegeben habe. Mit 620 Millio­
nen Euro Schadens­summe sorgte das
Hagelunwetter des Jahres 2013 für den
größten Schaden in der Geschichte der
SparkassenVer­siche­rung. Gleich dahinter
folgt mit einer Summe von 420 Millionen
Euro der Sturm Lothar im Dezember
1999. Die Summen zeigten aber auch,
dass die Baden-Württemberger heute
gut ab­gesichert seien.
Thomas Kiwitt schilderte, welche ökologischen und wirtschaftlichen Risiken die
Region Stuttgart betreffen könnten und
gab zu bedenken, dass Katastrophen
manchmal auch schleichend kämen – so
etwa in Form sinkender Bevölkerungs­
zahlen. In diesem Zusammenhang warb
er für eine freundliche Aufnahme von
Migranten. Auch Württemberger seien
einst aus „wirtschaftlichen Gründen“
ausgewandert – zum Wohl der USA.
„War Tambora der Anfang der Sparkasse und ist Brüssel nun ihr Ende?“,
wollte Thomas Schnabel von Joachim
Herrmann wissen. Dieser bestätigte,
dass die EU in der Tat wenig Verständ­nis
für das Geschäfts­modell zeige. Doch
habe die Sparkasse in ihrer knapp
200-­jährigen Geschichte bereits Kriege
und Inflation überstanden. „Der Erfolg
gibt uns Recht. Wir sollten daher den
Gedanken, vor Ort für Kunden tätig zu
sein, nach Brüssel tragen.“ Herrmann
zeigte sich zuversichtlich, dass die Spar­
kasse auch noch in 200 Jahren existiert.
„Dann ­feiern wir den 400. Geburtstag.“
25
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
25. Handelsforum und
Verleihung des Zu­kunfts­preises Handel
Das Internetshopping boomt und wird
bis 2020 weiter deutlich ansteigen.
Diese Entwicklung stellt stationäre
Einzelhändler vor Herausforderungen,
das traditionelle Geschäftsmodell steht
vor einem Umbruch. Unter dem Motto
„Vernetzt kaufen – Überlebensstrategien
des Facheinzelhandels im Onlinezeit­
alter“ diskutierten am 21. Mai 2015
­namhafte Referenten in der Sparkassen­
akade­mie über Möglichkeiten, sich in
diesem schwierigen Feld zu behaupten.
Das Handelsforum ist eine gemeinsame
Veranstaltung des Handelsver­bandes
und des Sparkassenverbandes BadenWürttemberg. Höhepunkt ist die Ver­
leihung des „­ Zu­kunftspreis Handel
Baden-Würt­tem­berg“. Den ersten Preis
erhielt in d
­ iesem Jahr Edeka Ueltzhöfer
aus Heil­bronn. Unter dem Motto „aus der
Region – für die Region“ betreibt das
familien­geführte Unternehmen vier
Supermärkte im Raum Heilbronn und
wurde bereits als „Deutsch­lands bester
Getränkehänd­ler 2015“ ausgezeichnet.
Zweiter Preisträger wurde die Buch­handlung Greuter, die Filialen in Singen,
Radolfzell, Tuttlingen und Rottweil betreibt. Autorenlesungen und Fahrten zu
Buchmessen zählen ebenso zu den
Serviceleistungen der Buchhandlung wie
Kundenschulun­gen zur Handhabung
eines eReaders.
Der dritte Preis ging an Euronics XXL aus
Tettnang. Der Elektronikfachmarkt legt
großen Wert auf Beratung und Er­lebnis.
So können Kunden im „Wäsche­center“
26
die Funktion von Waschma­­schi­nen und
Trocknern live erleben, eine Showküche
setzt die entsprechenden Geräte in
Szene.
Mit der Auszeichnung der Bonus Märkte
in Stuttgart vergab die Jury erstmals
einen Sonderpreis. Im Raum Stuttgart
betreibt die gemeinnützige Gesellschaft
für Schulung und berufliche Reinte­gra­
tion (sbr) insgesamt 23 Bonus-Märkte.
Die Preise überreichte der baden-würt­
tembergische Finanz- und Wirtschafts­
minister Dr. Nils Schmid gemeinsam
mit dem Präsidenten des Handels­ver­­­
bandes Baden-Württemberg, Horst
Lenk und Verbandsgeschäftsführer
Dr. Joachim Herrmann. Die vier Preis­
träger haben die Jury, die von Prof. Dr.
Michael Lerchenmüller ­vertreten wurde,
durch ihre Konzepte überzeugt.
Zur Übergabe der Preise kamen auch
die Vertreter der Heimatsparkassen
der Preisträger mit auf die Bühne: So
der stellvertretende Vorsitzende des Vor­
stands der Kreissparkasse Heilbronn,
Matthias Peschke, das Vorstandsmit­glied
der Sparkasse Singen-Radolfzell,
Dr. Alexander Endlich sowie der Be­
reichs­­leiter der BW-Bank, Markus Kistler.
Handelsverbands-Präsident Horst Lenk
führte in seiner Rede aus, dass nicht
­jeder Unternehmer mit Ladengeschäft
Online-Händler werden kann oder gar
muss, „doch jeder wird sich mit den
Trends intensiv auseinandersetzen
­müssen. Wer sich mit seinem eigenen
Interviews und Beiträge
zum 25. Handelsforum und
Verleihung des Zu­kunfts­
preises Handel ­finden Sie im
YouTube-Kanal des
Sparkassen­verbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
Geschäftsmodell beschäftigt und eine
offene Kundenansprache betreibt,
für den bietet die Digitalisierung auch
enorme Chancen“, so Lenk.
Sparkassenpräsident Peter Schneider
wies auf die Bedeutung des Tagungs­
themas für Sparkassen und Handel hin:
„Nach allen Untersuchungen sind die
Sparkassen die stärkste Marke in der
Finanzwirtschaft. Damit dies so bleibt,
müssen wir einiges tun“. Der Spar­kas­
sen­verband will bewusst in die Ausbil­
dung der Mitarbeiter investieren, die
sich gleichermaßen in der digitalen
Welt auskennen und den Kunden in der
realen Welt abholen. „Die Kombination
aus Technik und Menschen ist für uns
besonders wichtig.“
Trendforscher Sebastian Raßmann nahm
das Plenum mit auf eine Reise ins Jahr
2025. Ob Kontaktlinsen mit LED und
Antenne oder Schaufenster, die dem
Betrachter individuelle Kaufvorschläge
machen: „Wer weiß, wie die Welt der
Handys noch vor zehn Jahren aussah,
der bemerkt, wie schnell sich Technik
und der Umgang damit in wenigen
Jahren radikal verändern“, so Raßmann.
Olaf Gens, Leiter Corporate Develop­ment
& Controlling – Marktforschung der Rewe
Group, zeigte auf, wie sich das Konsum­
verhalten in den vergangenen Jahren
verändert hat: „Verbraucher ändern sich
ebenso wie Technik“, so Gens. Die Nach­
frage des Kunden werde wesentlich
durch das Angebot mitbestimmt.
Zum Abschluss des Handelsforums
zeigte der bekannte Blogger Sascha
Lobo auf, dass die soziale Komponente
beim Einkauf wichtiger wird.
Platz 1 beim
Zukunftspreis Handel
für den Edeka Aktiv
Markt Ueltzhöfer.
Von links:
Matthias Peschke
(stv. Vorsitzender des
Vorstands der Kreis­
sparkasse Heilbronn),
Steffen Ueltzhöfer,
Florian Ueltzhöfer,
Felix Ueltzhöfer,
Prof. Dr. Michael
Lerchenmüller
(Laudator der Jury),
Lisa Ueltzhöfer,
Horst Lenk (Präsident
Handels­verband),
Minister Dr. Nils Schmid
und Verbandsgeschäfts­­führer
Dr. Joachim Herrmann
Foto: Wolfgang List,
www.perfectfotos.de
27
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Kommunalforum 2015 –
Herausforderung alternde Gesellschaft
Immer mehr ältere Menschen leben in
Deutschland. Welche Konsequenzen hat
das für die Kommunen und ihren wichtigsten Finanzdienstleister, die Spar­­kas­se? Mit dieser Frage beschäftigte
sich das Kommunalforum des Spar­
kassen­­verbands Baden-Württemberg.
Das Forum ist seit ­vielen Jahren eine
feste Größe in den Kalendern der
Landkreise, Städte und Gemeinden
im Land. So kamen am 6. Oktober 2015
rund 500 Gäste ins Kongress­haus nach
Baden-Baden.
„So wie die Kundschaft sich verändert,
so müssen auch wir uns auf veränderte
Kundenwünsche einstellen“, erläuterte
Verbandspräsident Peter Schneider in
seiner Eingangsrede. Barrierefreiheit in
Filialen und Onlinebanking gehöre für
Gruppenbild zu Beginn des Kommunalforums (von links): Präsident Peter Schneider, der ehemalige Geschäftsführer der Vereins zur
Koordination sozialer Aufgaben in Lenningen, Werner Schulmeyer, die Oberbürgermeisterin von Baden-Baden, Margret Mergen,
Rentenexperte Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, der Präsident des Dachverbands Gesamtmetall, Dr. Rainer Dulger, der Vorstands­
vorsitzende der Kreis­sparkasse Esslingen-Nürtingen, Burkard Wittmacher, sowie Dr. Sven-Olaf Obst vom Bundesfamilienministerium
und Frank Burkard, der das Netzwerk demografischer Wandel im Verband Region Rhein-Neckar leitet.
28
die Sparkasse inzwischen zum Standard.
Bei den Produkten wachse die Bedeu­
tung der privaten Altersvorsorge. Die
Null-Zins-Politik der EZB mache es Spa­
rern derzeit jedoch schwer, Vorsorge zu
treffen. Mit Nachdruck betonte er: „Ich
kann jedem Kunden nur ans Herz legen:
Sprechen Sie über dieses Thema mit
Ihrem Sparkassenberater.“
An die Eigenverantwortung der künftigen Rentner appellierte Rentenexperte
Bernd Raffelhüschen, Professor für
Finanz­wis­sen­­schaft an der AlbertLudwigs-Universität Freiburg im Breis­
gau. Der Grund sei einfach: „Wir sind
nicht nur das Problem, wir sind auch
die Verur­sacher des Problems. Wer
Unord­nung schafft, muss auch auf­
räumen – oder ­einfacher: Wer den Fluss
verschmutzt, muss ihn wieder sauber
­machen.“ Er prog­nostizierte, dass
­jüngere Genera­tionen dereinst nicht
­bereit sein werden, höhere Beiträge
­einzuzahlen als Berufs­tätige heute. Als
Lösung schlug er unter anderem vor,
dass Kinderlose höhere Beiträge zur
Rentenversicherung und für die Gesund­
heitsfinanzierung zahlen sollten.
Nicht nur die Herausforderungen, auch
die Chancen der neuen Gesellschafts­
struktur wurden benannt. Dr. Olaf Obst,
stellvertretender Abteilungsleiter im
Bundesministerium für Familie, Senio­
ren, Frauen und Jugend, plädierte dafür,
das Alter differenzierter zu betrachten.
Viele Ältere seien heute gesund und
­leistungsfähig – das zeige sich zum Bei­
spiel beim Berlin-Marathon. Durch ihre
Erfahrung und ihr Fachwissen könne die
ältere Generation auch für die Wirtschaft
künftig eine zunehmend wichtige Rolle
spielen. Diese Meinung teilte auch
Dr. Rainer Dulger, Geschäftsführender
Gesellschafter der ProMinent GmbH in
Heidelberg und Präsident des Dachver­
bands Gesamtmetall. Er regte an, quali­
fizierte Senioren stärker in den Arbeits­
prozess einzubeziehen.
Sozialwissenschaftler
und Bestsellerautor
Prof. Dr. Meinhard Miegel
Meinhard Miegel, Sozialwissenschaftler und Autor zahlreicher Bücher
warnte ­davor, sich die Zukunft und
mit ihr die wirtschaftlichen und politischen Konsequenzen des demographischen Wandels schön zu reden
und rief dazu auf, die Wirklichkeit dieses
Wandels beherzt anzunehmen und
­anzuerkennen.
Wichtig waren die Beispiele aus der
Praxis. Der Vorsitzende des Vorstands
der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen,
Burkhard Wittmacher, präsentierte das
von der Kreissparkasse als Antwort auf
den demografischen Wandel entwickelte
Gesamtkonzept „Engagiert umsteigen
und sanft aussteigen“ mit dem erreicht
wird, dass Mitarbeiter – und damit ihr
Wissen und ihre Erfahrung – möglichst
lange im Unternehmen verbleiben.
Die Erfahrungen aus Offenburg schilderte Oberbürgermeisterin Edith
Schreiner. Sie betonte die Chancen der
alternden Gesellschaft. Dabei kam auch
die Be­deutung von Begegnungsstätten
und Bildungsangeboten gerade auch
für die Älteren zur Sprache.
Edith Schreiner,
Oberbürgermeisterin
der Stadt Offenburg
Alle Fotos: Wolfgang List
Interviews und Beiträge
zum Kommunalforum f­ inden
Sie im YouTube-Kanal des
Sparkassen­verbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
29
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Messen und Aktionswochen 2015
Im Veranstaltungskalender des Spar­
kassen­verbands Baden-Württemberg
­standen im Jahr 2015 erneut eine Viel­zahl von Messen auf dem Plan. Der
­modular aufgebaute Messestand des
Verbandes wird immer wieder gerne von
den Sparkassen und Verbund­partnern
in Anspruch genommen.
So präsentierte sich die SparkassenFinanzgruppe mit Unterstützung des
SVBW erneut auf einer Vielzahl örtlicher
Leistungs- und Gewerbeschauen. Größere
Messeauftritte wurden realisiert auf der
Frühjahrsmesse in Ulm (14. bis 22. Februar
2015), der Inter­na­tionalen Boden­see­
ausstellung (IBO) in Fried­richs­hafen
(18. bis 22. März 2015), der Wirt­schafts­
messe Öhringen (7. bis 10. Mai 2015)
sowie der AGIMA in L­ auda-Königs­­hofen (18. bis 27. September 2015).
Messe „Fair handeln“
(9. bis 12. April 2015)
Die Frühjahrsmessen in Stuttgart haben
sich in den letzten Jahren kontinuierlich
zu einem wahren „Publikumsmagnet“
entwickelt: Im Jahr 2015 besuchten rund
85.000 Gäste die acht Messen, bei denen
in besonderer Weise der Themenkomplex
Regionalität, Natur und Nachhaltigkeit im
Vordergrund steht. Dabei nimmt die „Fair
Handeln“ als eine der deutschlandweit
wichtigsten Messen für Fairen Handel, Ent­
wicklungszusammenarbeit, nachhaltiges
Finanzwesen, nachhaltigen Tourismus und
unternehmerische Verantwortung (Corpo­
rate Social Responsibility – CSR) eine besondere Stellung ein. Vertreten waren hier
über 150 Aussteller – darunter auch wieder
30
der Sparkassenverband Baden-Würt­tem­
berg, der diese Messe seit vielen Jahren
aktiv begleitet. Gemeinsam mit der Spar­
kassenstiftung für internationale Koope­
ration, den Verbundpartnern DekaBank
und LBBW Asset Management sowie den
Sparkassen Pforzheim Calw und Esslingen
wurde das gesellschaftliche Engagement
der Sparkassen-Finanzgruppe präsentiert:
In der Region (beispielhaft präsentiert
durch die beiden Sparkassen) und weltweit
(präsentiert durch die Sparkassenstiftung
für internationale Kooperation). Der SVBW
informierte zudem über die nachhaltigen
Bezüge des Sparkassen-Geschäftsmodells;
durch die Verbundpartner DekaBank und
LBBW AM und die Sparkassen wurden
­konkrete nachhaltige Finanzprodukte
(Nachhaltigkeitsfonds und Sparprodukte
mit Nachhaltigkeitsbezug) vorgestellt.
Messe „Invest“
(17. und 18. April 2015)
Seit Beginn hat sich die Invest zu einem
Besuchermagneten für ein immer ­fach­­kundiger werdendes Publikum entwickelt.
Knapp 11.000 Besucher nutzten das
Angebot, sich über verschiedene Anlage­
formen und -möglichkeiten zu ­informieren. Die Sparkassen waren als Marktführer auch 2015 auf der Invest vertreten,
unterstützt durch Vertriebs­kollegen der
DekaBank. Der Stand der Sparkassen war
wie immer ein beson­derer Besucher­
magnet, was insbeson­dere mit den wertvollen Informationen durch sachkundige
Berater von Spar­kassen zusammenhing.
Diese waren wie in jedem Jahr das Herz­
stück der Invest, abgerundet durch
­passende Aktionen.
Festakt für Heinrich Haasis
Er hätte seinen 70. Geburtstag auch in
Washington, Brüssel oder Berlin feiern
können, wie Präsident Peter Schneider
gleich zu Beginn des Geburts­tagsFestakts betonte, aber Heinrich Haasis
entschied sich für seine Heimat und
­folgte der Einladung des SVBW.
Zahlreiche Weggefährten kamen am
21. April in die Sparkassenakademie, um
mit Haasis anzustoßen, ihm Glück und
Gottes Segen zu wünschen und auch um
ihm für seine Verdienste insbesondere
für die Sparkassen-Finanzgruppe zu
­danken. Unter ihnen der stv. Minister­
präsi­dent Dr. Nils Schmid, der langjährige Präsident des Arbeitgeberverbands,
Dieter Hundt, die ehemaligen Minister
Ernst Pfister (Wirtschaft), Helmut Rau
(Kultus und Staatsministerium), Gerhard
Stratthaus (Finanzen), sowie zahlreiche
aktuelle und ehemalige Vorstände von
Sparkassen und Verbundunter­nehmen.
Die eigentliche Festrede hielt der ehe­
malige Ministerpräsident Erwin Teufel.
Er kennt Heinrich Haasis seit 50 Jahren
und in der Zeit hat sich eine enge
Freund­schaft entwickelt. Teufel lobte
nicht nur Haasis, sondern erzählte ein­
zelne Erleb­nisse, die beide verbindet.
Dabei gab es im Laufe der Jahr­zehnte
auch Belastungen der Freund­schaft: Vor
allem die Verhand­lungen zur Grün­dung
der LBBW, als Teufel das Beste für das
Land heraus­holen wollte und Haasis für
die Spar­kassen kämpfte, waren sehr anstrengend. „Wenn wir um unser
eigenes Geld ge­rungen hätten, wären
wir uns viel schneller einig gewesen“,
so Teufel, der zum Ab­schluss seiner
Rede betonte: „Heinrich Haasis hat
sich um das Land Baden-Württem­berg
und um die Spar­kassen im Land ­verdient ­gemacht.“
Wie eng Haasis seinen verschiedenen
Lebensstationen verbunden ist, zeigte
die große Abordnung aus dem Zoller­
nalbkreis, wo Haasis zunächst von 1971
bis 1981 Bürgermeister der Gemeinde
Bisingen war und anschließend bis zu
seinem Amtsantritt als Württember­
gischer Sparkassenpräsident im Jahr
1991 Landrat. Der Nach-Nach­folger,
Landrat Günther-Martin Pauli, hatte
­eigens eine Doppelbank aus dem alten
Stuttgarter Landtag erworben, auf der
Haasis über 25 Jahre als Abgeordneter
gewirkt hatte.
Stv. Ministerpräsident
Dr. Nils Schmid, Präsident
Peter Schneider,
Heinrich Haasis und
der ehemalige
Ministerpräsident
Erwin Teufel
Foto: Wolfgang List
Der heutige Bürgermeister von Bisingen,
Roman Waizenegger, brachte eine Ab­
ordnung der Musikkappelle aus ­Tan­heim
mit. So klang zum Abschluss des Fest­
akts auch die örtliche National­hymne,
das Hohenzollernlied.
31
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Burundi-Partnerschaft des SVBW
in schwierigen Zeiten
Angesichts der Flüchtlingskrise und den
Nachrichten immer neuer Migrations­
bewegungen besteht zunehmend ein
­ge­sell­schaftlicher Konsens darüber, wie
wichtig die Hilfe­leistung „vor Ort“ ist.
Die beste und wirksamste Hilfe ist dabei
stets die „Hilfe zur Selbst­hilfe“ und hier
bringt sich der SVBW durch den Aufbau
einer Mikro­finanz­akademie in Burundi
mit großem Engagement ein.
Burundi liegt in Ostafrika, hat rund
10 Millio­nen Einwohner und ist seit
2014 offiziell Partnerland von BadenWürttemberg. Es gehört seit Jahren
zu den drei ärmsten Ländern der Welt.
Wie sein Nachbarland Ruanda wurde
es viele Jahre von einem Bürgerkrieg
­erschüttert.
Der Mikrofinanz­sektor steht vor der
­großen Heraus­forderung, dass sein
Geschäftsmodell sehr personal- und
­beratungsintensiv ist. Der Ausbildungs­
stand der Mitarbei­ter ist meist nur sehr
rudimentär, viele haben kaum mehr
Finanzkenntnisse als ihre Kunden. Hier
setzt der SVBW in einem gemeinsamen
Projekt mit der Sparkassenstiftung für
internationale Kooperation an: Zusam­
men mit dem ­burundischen Mikrofinanz­
verband „RIM“ (Réseau des Institutions
de Microfinance au Burundi) arbeitet der
Verband am Aufbau ­einer Bildungs­
akade­mie für Mikro­finanz­mitarbeiter –
ein Erfolgsmodell, das im Nachbarland
Ruanda (mit engagierter Unterstützung
des Sparkassenverbands RheinlandPfalz) bereits sehr erfolgreich umgesetzt
wurde.
32
Durch ein auf drei Jahre angelegtes
Sponsoring finanziert der SVBW Adams
Sinarinzi, einen Mitarbeiter in Burundi,
der vor Ort das Projekt koor­diniert. Und
der Verband übernimmt die Reise­kosten
und Spesen für zwei Experten, die über­
wiegend ehrenamtlich und unter Ein­brin­
gung ihres Jahresurlaubs in vier Projekt­
einsätzen vor Ort ihr Wissen in den
Bereichen Projektmanagement, Marke­
ting und ­finanzieller Bildung einbringen.
Die ersten Projekterfolge lassen sich
­sehen: In den zwei Einsätzen der Kurz­
zeitexperten im Januar und September
konnten ein Businessplan und ein Be­
treiber­modell erarbeitet werden, die
nicht nur beim Projektpartner RIM auf
Begeiste­rung gestoßen sind, sondern
auch bei der Erschließung zusätzlicher
Mittel bei der Weltbank helfen.
Sorge bereitet jedoch die Lage des
Landes selbst. Nach der Präsidentenwahl im Juli herrscht die Angst vor
einem neuen Bürgerkrieg und es gibt
Gewalt auf den Straßen. Ein großer
Schock für alle Projekt­beteil­igten war
die Tötung von Cyprien Ndayishimiye,
Präsi­dent des Projektpartners RIM und
ein inter­national hochgeschätzter Experte
im Mikrofinanzbereich, der Opfer einer
Schießerei auf offener Straße wurde.
Als Konsequenz wurden die Mitarbeiter
der Stiftung und des Projekts zunächst
ins Nachbarland Ruanda evakuiert. Von
dort aus wird die konzeptionelle Arbeit
in Vorbereitung der Akademie weiter
fortgeführt.
Hoffnungsträger in
Burundi:
Adams Sinarinzi,
der den Aufbau der
Bildungs­akademie für
Mikrofinanz­mitarbeiter
mit großem Engagement koordiniert.
Zielvereinbarung
Barrierefreie Bankdienstleistungen
Mit der Zielvereinbarung zu barriere­
freien Dienstleistungen hat der Spar­
kassen­verband Baden-Württemberg eine
Grund­lage zur Zusammenarbeit mit
Organisationen und Selbsthilfegruppen
behinderter Menschen geschaffen.
Diese Sparkassen
machen bisher mit
Bis zum Redaktionsschluss am
31. Mai 2016 sind 21 Sparkassen
der Ziel­vereinbarung beigetreten:
• Biberach
• Böblingen
• Engen-Gottmadingen
• Esslingen-Nürtingen
• Göppingen
Inzwischen sind 21 Sparkassen aus
Baden-Württemberg der Zielverein­
barung beigetreten und sammeln prak­
tische Erfahrungen bei der Umsetzung.
Unterstützt wird diese Initiative durch
einen umfangreichen Leitfaden des
DSGV, in dem es zu den Modulen der
Vereinbarung passende Umsetzungs­
hilfen gibt.
Ein wichtiger Bestandteil ist die Schulung
der Mitarbeiter im Umgang mit Menschen
mit Behinderung. Hierzu gibt es von der
Sparkassenakademie ein Schulungs­ange­bot, in dem durch praktische Beispiele unter Einbeziehung einer blinden
Co-Trainerin Berührungs­ängste abgebaut
und ein natürlicher Umgang mit Men­
schen mit Behinderung geschult wird.
• Hanauerland
• Heidelberg
• Karlsruhe-Ettlingen
• Kraichgau
• Markgräflerland
• Neckartal-Odenwald
• Reutlingen
• Salem-Heiligenberg
• Schwarzwald-Baar
• Staufen-Breisach
• Tauberfranken
• Waiblingen
• Hochschwarzwald
• Lörrach-Rheinfelden
• Ravensburg
• Tübingen
Weitere sind herzlich willkommen !
Auch von zentraler Seite werden die
Angebote immer weiterent­wickelt, beispielsweise mit Youtube-Videos oder
Aufkleber des Spar­kassenverlages mit
Piktogrammen, um barrierefreie
Angebote von außen sichtbar an den
Filialen zu kennzeichnen.
Zielvereinbarung
zu barrierefreien Dienstleistungen
zwischen dem Sparkassenverband Baden-Württemberg und den
Organisationen und Selbsthilfegruppen behinderter Menschen
in Baden-Württemberg
•
L A G HILF.EV .
e
LBW üST
berg
SE
r tt e m
aden•
B
Landesverband für
Menschen mit Körperund Mehrfachbehinderung
Baden-Württemberg e.V.
Gerne können Sie
die Broschüre
bei Stephan Schorn
anfordern,
Telefon:
0711 127-77390,
E-Mail:
stephan.schorn@sv-bw.de.
Weitere Informationen zum
Thema erhalten Sie bei
Oliver Klempa,
Telefon:
0711 127-77893,
E-Mail:
oliver.klempa@sv-bw.de.
Aus Kreisen der beigetretenen Spar­
kassen ist zu hören, dass sich die Kosten
für die Umsetzung der Barrierefreiheit
in sehr überschaubaren Grenzen halten,
dafür aber das Feedback über die betroffenen Kreise hinaus sehr positiv ist.
Barrierefreiheit passt einfach zu den
Sparkassen und auch zu unserer neuen
Markenpositionierung: „Wir machen es
den Menschen einfach, ihr Leben besser
zu gestalten“!
33
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Rechtsabteilung
Die Rechtsabteilung des SVBW berät
die Mitgliedssparkassen auf allen relevanten Rechtsgebieten. Einen Schwer­
punkt bildete wie in den Vorjahren die
Begleitung bei der Umsetzung neuer
­gesetzlicher und bankaufsichtsrecht­
licher Regelun­gen.
frage gestartet, um die Auswirkungen
ihrer Regulierung kritisch zu evaluieren.
Ob das in der Folge zu Kurskorrekturen
und zu spürbaren Entlastungen für die
Spar­kassen führen wird, ist zu bezweifeln.
Überproportionale Belastung
durch Regulierung
Als Folge der Finanzmarktkrise ist die
Kre­ditwirtschaft nunmehr seit Jahren
einer Flut von Regulierungsmaßnahmen
ausgesetzt. Die im November 2014 im
Rahmen der EU-Bankenunion erfolgte
Übernahme der Bankenaufsicht durch
die EZB (Einheitlicher Aufsichts­mecha­
nis­mus, SSM) sowie die Umsetzung der
SREP-Leitlinie der EBA sind mit einer
Aus­weitung der Meldeanforderungen
ver­bunden. Dies stellt insbesondere für
kleinere und mittlere Institute eine überproportionale Belastung dar. Im Herbst
2015 hat die EU-Kommission eine Um­
Vor diesem Hintergrund hat man sich
­innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe
darauf verständigt, die künftige Betreu­
ung sämtlicher Themen der regu­lato­
rischen Banksteuerung sukzessive bei
der Sparkassen Rating und Risiko­
systeme (SR) zu bündeln. Damit soll die
Unter­stützung für die Sparkassen noch
schlagkräftiger und umsetzungsorientierter werden.
Neue Offenlegungsanforderungen
Die Offenlegung zum Stichtag
31. Dezember 2014 erfolgte erstmals
nach den Basel III-Vorschriften. Damit
verbunden war insbesondere eine deutliche Ausweitung der Berichterstattung
EU-Bankenunion
Einheitlicher
Aufsichtsmechanismus
(SSM)
Einheitlicher Rahmen
für Abwicklung und Sanierung
(SRM)
EU-Bankenunion
Einheitliche Regulierungsvorschriften
(CRD IV/CRR)
34
Harmonisierung der
EU-Einlagensicherung
zu den Eigenmitteln. Erstmals offen­
zulegen waren auch Angaben zu den
Mandaten der Mitglieder der Geschäfts­
leitung und des Verwaltungsrats bei
­anderen Unternehmen. Zur Unter­
stützung der Umsetzung der neuen
Offenlegungs­pflichten hat der SVBW
den Sparkassen verschiedene Erstel­
lungs­hilfen zur Verfügung gestellt.
der Finanz Informatik (FI) begleitet.
Im Rahmen der Fachtagung Controlling
wurden Steuerungsansätze erläutert
und Umsetzungshilfen gegeben.
Liquiditätsmindeststandard für Europa
Die Europäische Kommission hat in
einem delegierten Rechtsakt die Ein­füh­
rung einer Liquiditäts­deckungs­anfor­
derung (Liquidity Coverage Ratio – LCR)
verabschiedet. Damit wurde erstmalig
eine europaweit einheitliche quantita­
tive Liquiditätsanforderung für Banken
eingeführt, die zum 1. Oktober 2015 in
Kraft trat.
EU-Bankenabgabe
Dem Zielbild, der im Juli 2014 in Kraft
getretenen EU-Krisenmanagement­richt­
linie (BRRD) sowie der ab dem 1. Januar
2016 geltenden SRM-Verordnung entsprechend, sollen Verluste, die aus einer
Bankenabwicklung resultieren, in erster
Linie von den Anteilseignern und Gläu­
bigern getragen werden. Sofern dies
nicht ausreichen sollte, sind etwaige
Abwicklungsverfahren durch einen EUAbwicklungsfonds aufzufangen, der von
allen CRR-Instituten durch im Voraus
­erhobene Jahresbeiträge aufgebaut
­werden soll.
Die Liquiditätsanforderung soll sicherstellen, dass ein Kreditinstitut einen
­ausreichenden Bestand an lastenfreien,
erstklassigen liquiden Aktiva hält, die in
Barmittel umgewandelt werden können,
um den Liquiditätsbedarf auch unter
­äußerst ungünstigen Umständen für
mindestens 30 Kalendertage zu ­decken.
Aus diesem Grund wurden zum 1. Sep­
tember 2015 die Institute zur erst­
maligen Abgabe einer Meldung zur
Erhebung der Europäischen Banken­
abgabe aufgefordert. Die individuellen
Beiträge aller Institute werden jährlich
durch die zuständige Abwicklungs­
behörde erhoben.
Den Sparkassen wurde der neue Rechts­
rahmen in Fachtagungen vermittelt.
Zur weiteren Unterstützung wurden
Hilfe­stellungen bei der Umsetzung durch
das DSGV-Projekt „Umsetzungs­unter­
stützung bankaufsichtliche Regelungen
(UBR)“entwickelt, in das auch der SVBW
eingebunden ist. Ebenso wurde durch
den SVBW die technische Umsetzung
der neuen Liquiditätsanforderung bei
Zur Unterstützung der Institute bei der
Meldebearbeitung wurde ein Leitfaden
zur Verfügung gestellt. Daneben wurde
in Abstimmung zwischen DSGV, DSV und
den Regionalverbänden sowie Landes­
ban­ken und ausgewählten Sparkassen
eine EDV-Anwendung zur Ermittlung
­verbundinterner Geschäfte entwickelt,
die als beitragsmindernde Komponente
berücksichtigt werden können.
35
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Einlagensicherung
Mit dem am 3. Juli 2015 in Kraft getre­
tenen Einlagensicherungsgesetz (EinSiG)
erfolgte die Umsetzung der Richtlinie
2014/49/EU über Einlagensiche­rungs­
systeme in nationales Recht. Das bis­
herige Institutssicherungssystem der
Sparkassen war um eine Einlagensiche­
rungsfunktion zu ergänzen und an den
Vorgaben des EinSiG auszurichten.
Die Rechtsabteilung hat an dem DSGVProjekt zur Neufassung der Rahmen­
satzung „für das als Einlagensiche­rungs­
system anerkannte institutsbezogene
Sicherungssystem“ aktiv mitgewirkt.
Notwendig wurde hierdurch auch eine
Anpassung der Satzung für den Spar­
kassens­tützungsfonds des SVBW.
Damit einher gingen für die Sparkassen
ferner eine Vielzahl von umzusetzenden
Maß­nah­men wie etwa die Anpassung
von Bedin­gun­gen, neue Informations­
pflichten oder auch der Aus­tausch von
Informationsunterlagen.
Wohnimmobilien-Kreditrichtlinie
Mit der EU-Wohnimmobilien-Kredit­richt­
linie („WohnImmoRl“) setzt die EU die
mit der Verbraucherkreditrichtlinie begonnene Regulierung der Kreditvergabe
fort. Im Fokus beider Richtlinien steht
der Schutz des Verbrauchers.
Ziel der Wohnimmobilien-Kredit­richt­linie
soll es sein, einen trans­parenten, effizienten und wettbewerbsfähigen Binnen­
markt auch für Immo­bilienfinanzierun­
gen zu schaffen.
36
Die Anforderungen, welche mit der
­Um­setzung der neuen Vorgaben für die
Sparkassen-Finanzgruppe einhergehen,
betreffen eine Vielzahl an betrieblichen
Prozessen sowie zahlreiche Aufga­ben­
bereiche der Sparkassen.
Von zentraler Seite (Deutscher Spar­
kassen- und Giroverband, Finanz Infor­
matik, Sparkassenverlag und Regional­
verbänden) wurden alle möglichen
Anstrengungen unternommen, zum
Umsetzungsstichtag 21. März 2016 die
entsprechenden Prozesse, Hilfsmittel
und Anwendungen zur Verfügung zu
stellen.
Der SVBW hat mit einer Projektgruppe
intensiv seine Mitgliedsinstitute bei der
Umsetzung der Richtlinie begleitet.
Neben einer Vielzahl von Informations­
schreiben, mehreren großen Tagungen,
der Beantwortung von zahlreichen Ein­
zelfragen, der individuellen Beglei­tung
mehrerer Sparkassen durch die Abtei­
lung Unternehmensberatung, wurden
auch sieben Multiplikatorenschulungen
mit 130 Teilnehmern von 50 Sparkassen
durchgeführt.
Schlichtungsstelle
Zur Klärung und Vermittlung bei Mei­
nungsverschiedenheiten im Geschäft
mit Privatkunden unterhält der SVBW
eine mit zwei unabhängigen Schlichtern
besetzte Schlichtungsstelle.
2015 war mit insgesamt 487 Schlich­
tungs­fällen wieder eine überdurchschnittlich hohe Zahl an Eingaben bei
der Schlichtungsstelle zu verzeichnen.
Die Beschwerdeflut des Vorjahres im
Zusammenhang mit der Rückerstattung
von Kreditbearbeitungsgebühren ging
Anfang des Jahres 2015 zwar zurück.
Dafür gab es aber zunehmend Beschwer­
den gegen Kündigungen von über­
sparten Bausparverträgen, die die LBS
Landesbausparkasse ausgesprochen
oder ankündigt hatte. Dem entsprechend bezogen sich 195 Beschwerden
allein auf die LBS. Ein weiterer thema­
tischer Schwerpunkt der Eingaben lag
im Kreditbereich mit 143 Fällen. Dort
wurden Vorfälligkeitsentschädigungen
beanstandet und in zahlreichen Fällen
Kreditverträge wegen angeblich fehlerhafter Widerrufsbelehrungen widerrufen.
19 Eingaben betrafen Sachverhalte, die
in den Zuständigkeitsbereich anderer
Schlichtungseinrichtungen fielen und
dorthin abgegeben wurden. Sieben Be­
schwerden mussten abgewiesen werden,
weil sie gewerbliche Sachverhalte betrafen. 19 Eingaben wurden abgelehnt, weil
die Forderungen verjährt waren. Soweit
die Kunden die Fehlerhaftigkeit einer
Widerrufsbelehrung geltend machten,
haben die Schlichter eine Entscheidung
abgelehnt, weil es um grundsätzliche,
höchstrichterlich nicht geklärte Fragen
ging. Gleiches gilt für die meisten Fragen
im Zusammenhang mit der Kündbarkeit
von Bausparverträgen. In fünf Beschwer­
de­fällen waren die Schlichter an einer
abschließenden Entscheidung gehindert, weil zur Aufklärung des Sachver­
halts eine Beweiserhebung erforderlich
gewesen wäre, die im Schlichtungs­
verfahren nicht vorgesehen ist.
Bei den förmlich ergangenen Ent­schei­
dun­gen der Schlichter war in 72 Fällen
zu Gunsten der Sparkasse, in acht Fällen
teilweise zu Gunsten der Sparkasse und
in vier Fällen gegen die Sparkasse zu
entscheiden. In 13 Fällen wurden Ver­
gleiche vorgeschlagen, die weitgehend
von beiden Seiten angenommen wurden.
In 81 Fällen konnte bereits im Vorfeld
einer Entscheidung eine einvernehm­
liche Lösung gefunden werden oder die
Sachverhalte entsprechend geklärt
­werden.
Im Bereich „Girokonto für jedermann“,
bzw. „Bürgerkonto“ war mit 25 Ein­
gängen ein weiterer Rückgang zu verzeichnen. Während sich in 15 Fällen die
jeweilige Sparkasse freiwillig zur Ein­
richtung eines Bürgerkontos bereit erklärte, konnte in drei Fällen festgestellt
werden, dass die Sparkasse die Eröff­
nung oder Weiterführung des Kontos ablehnen durfte. In fünf Fällen wurde gegen
die Sparkasse entschieden und die Ein­
richtung bzw. Fortführung des Kontos
für die Sparkasse als zumutbar an­ge­sehen. Zwei Fälle wurden von den
Antrag­s­tellern nicht mehr weiterverfolgt.
37
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Sparkassenakademie:
Neuer Studiengang „Bachelor Select“
Für die ersten Studierenden des neuen
Studienprogramms „Bachelor Select“ fiel
am 14. September 2015 der Startschuss
für das duale Studium in Stuttgart. Der
erste Studientag begann für die jungen
Nachwuchskräfte mit einer feierlichen
Eröffnungsveranstaltung, an der zudem
Vorstände und Personalverantwortliche
der jeweiligen Ausbildungsinstitute teilnahmen.
Kurz vor Weihnachten endete die erste
Studienphase des neuen dualen Stu­dien­
programms „Bachelor Select“ mit den
schriftlichen Prüfungen. Anschließend
befanden sich die Studierenden in der
Praxisphase und arbeiteten in ihren
Sparkassen.
Der erste Durchgang ist aus Sicht der
Studierenden, der Lehrkräfte und der
Veranstalter sehr positiv verlaufen. Das
ist sehr erfreulich, da sowohl die Spar­
kassenakademie als auch die Hoch­
schule der Sparkassen-Finanzgruppe
mit diesem Angebot Neuland betreten
haben und in einem Pilotstudiengang
auch Probleme und Schwierigkeiten
auftreten können. Das Gegenteil war
der Fall. Die Auswertung der
Evaluationsbögen ergab für die
Gesamtbewertung des Studien­gangs
ausschließlich Bewertungen im „Sehr
gut-“ und „Gut-Bereich“ bei einer Skala
von 1 – 6. Dies spricht für eine hohe
Zufriedenheit mit dem Studien­
programm und der Entscheidung für
dieses Stu­dium. Auch die Lehrkräfte
lobten das hohe Niveau und
Engagement der Studie­renden.
38
Während der ersten Studienphase beschäftigten sich die Studierenden mit
unterschiedlichsten Themenfeldern.
Schwerpunkte waren z. B. Grundlagen
der Betriebswirtschaftslehre, Grundlagen
Bankwirtschaft und Geschäftspolitik,
Grundlagen der Rechtsordnung/Bür­ger­
Auszüge aus den Feedback-Bögen der Studierenden
„Das erste Semester war wirklich sehr gut. Meine Erwartungen wurden
bei weitem übertroffen. Auch die außerschulischen Veranstaltungen
haben mir sehr gut gefallen. Inhaltlich war das Pro­gramm schwerer als
ich es mir vorgestellt habe, hauptsächlich in Mathe. Insgesamt bin ich
aber sehr zufrieden mit dem Studium. Danke für die schöne Zeit!“
„Interessanter und empfehlenswerter Studiengang! Man ist gut auf­
gehoben, nette Klasse, nette Dozenten, tolles Gebäude.“
„Es wurde sich immer super um uns gekümmert. Bei Fragen konnten
wir immer jemand kontaktieren. Tolles Klima in der Klasse, aber auch
generell in Akademie.“
„Man merkt, dass man sich viel Mühe gibt, den Bachelor Select so
schön wie möglich zu gestalten. Und das ist auch gelungen!“
„Die Vorträge waren spannend und nützlich (Herr Wochele,
Herr Lützelberger), das Sparersymposium war interessant, aber
inhaltlich anspruchsvoll, die Stadtführung auflockernd.
Insgesamt sehr abwechslungsreich.“
„Stil und Etikette wichtig für unseren Beruf“
„Reflexionsphasen sind gut und nützlich für Vor- und Nacharbeit,
ohne diese wäre es schwer, den Stoff aufzuarbeiten.“
„Sehr schöne Zimmer, leckeres und gesundes Essen, freundliche Köche,
Rezeption sehr hilfsbereit.“
liches Recht, Bankgeschäfts- und Spar­
kassenrecht sowie Wirtschafts­mathe­
matik und Englisch.
Wichtig waren auch Inhalte, die speziell
der Vorbereitung auf die anstehende
Praxisphase und der Entwicklung von
Sozial- und Methodenkompetenzen
dienten, z. B. Kontoführung, Zahlungs­
verkehr und andere Dienstleistungen,
Servicequalität und Beratungstraining,
Gesprächsführung, Moderation und
Präsentation, Stil und Etikette.
Besonderes Merkmal des Studiums ist
daneben die Fokussierung auf Themen,
die zur Identifikation mit der Spar­kas­sen-Finanzgruppe beitragen und deren
Selbstverständnis und Organisations­
kultur zum Gegenstand haben. So beschäftigte man sich mit der „Marke
Sparkasse“, deren Markenkern und der
brandneuen Werbelinie. Vortrags­ver­an­
staltungen außerhalb des Vorlesungs­
betriebs sollten den Blick über den
Tellerrand weiten und ein Verständnis für
aktuelle Themen und geschäftspolitische
Fragestellungen im Bankenmarkt vermitteln. Z. B. gab es Vorträge von Prof. Dr.
Hans-Peter Burghof, Universität Hohen­
heim; Prof. Dr. Dietmar Ernst, Hochschule
Nürtingen-Geislingen; Thomas Lützel­
berger, Vorstandsvorsitzender Sparkasse
Schwäbisch Hall-Crailsheim; Bernd
Wochele, stellvertretender Vorstands­vor­
sitzender Sparkasse Heidelberg und den
Besuch des Sparersymposiums, einer
gemeinschaftlich von Sparkassen­ver­
band und Genossenschaftsverband mit
hochrangigen Referenten durchgeführ-
ten Großveranstaltung zur Frage nach
der „Zukunft der Sparkultur“.
Werksbesichtigung bei
Daimler in Sindelfingen
Ein weiterer Höhepunkt war sicherlich
auch die in Zusammenarbeit mit dem
Alumni-Verein der Hochschule durch­
geführte Exkursion. Sie beinhaltete die
Betriebsbesichtigung des Daimlerwerks
in Sindelfingen, eine Führung durch
das Mercedes-Benz Museum und ein
­gemeinsames Abendprogramm.
Insgesamt also ein umfassendes,
­an­spruchsvolles und sehr abwechslungsreiches Programm, was durch das
posi­tive Feedback der Studierenden
­unterstrichen wird.
Der nächste Studiengang startet
zum Wintersemester 2016/2017 am
12. September 2016 am Standort
Stuttgart und steht allen Instituten der
Sparkassen-Finanzgruppe offen.
39
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Studie zeigt Nachholbedarf
bei der Bindung von Auszubildenden
Die Bindung von Auszubildenden an ihre
Sparkasse lässt im Laufe der Ausbildung
deutlich nach. Ähnliches trifft auf ihre
Arbeitszufriedenheit und die Bewertung
der Sparkassenangebote zu. Dies ergab
eine in Kooperation mit der Univer­sität Regensburg über die gesamte
Ausbildungszeit durchgeführte Langzeit­
studie der Sparkassenakademie BadenWürttemberg. Die Befragungen erfolgten
bei 18 Instituten aus Baden-Württem­berg zwischen Herbst 2012 und April
2015. Nach drei Erhebungszeitpunkten
lagen 1277 Fragebögen zur Auswertung
vor.
Die Ergebnisse zeigen insgesamt eine
gute Bindung, die jedoch im Zeitverlauf
geringer wird: Waren zu Beginn der Aus­
bildung 80 Prozent der Teilnehmer hoch
gebunden, waren es in der Mitte 50 Pro­
zent und zum Ende nur noch 39 Prozent
der Teilnehmer. Besonders die Erfahrun­
gen der Auszubildenden beeinflussten
ihre Bindung und ihre Arbeitszufrie­den­
heit. Die Angebote der Sparkasse, z. B.
interne Seminare für Auszubildende
oder Maß­nahmen zur Work-Life-Balance
haben sich wiederum stark auf die
Erfahrungen einer Person ausgewirkt.
Die Bindung und die Arbeitszufrie­den­
heit beeinflussen, ob ein Auszubildender
bei der Sparkasse bleiben möchte.
Die statistische Analyse ergab vier mögliche Entwicklungsfelder für die Spar­
kassen: Das Image eines Institutes, die
Arbeitsaufgaben, die Möglichkeiten zur
persönlichen Weiterentwicklung sowie
das Thema Führung.
40
Um am Arbeitgeberimage zu arbeiten
und Kontakte zu potentiellen Bewerbern
aufzunehmen, können Vorträge in Schu­
len oder auch Praktika dienen. Auszu­
bildende schätzen vor allem Arbeits­
platz­sicherheit, Über­nah­me­perspektiven,
wertschätzendes Führungsverhalten und
ein wettbewerbs­fähiges Gehalt.
Bestimmte Aufgabenmerkmale können
ebenfalls die Mitar­beiterbindung erhöhen: Eine vielseitige Aufgabe macht die
Tätigkeit abwechslungsreich. Ähnlich
wichtig ist die Variabilität, das heißt ein
Ortswechsel, Kontakt zu unterschied­
lichen Personen oder die Nutzung verschiedener Arbeitsmittel. Durch einen
großen Handlungsspielraum können
selbstständig Entscheidungen getroffen
und die eigenen Fähigkeiten gezielt eingesetzt werden.
Aufgrund der hohen Bedeutung der Wei­
ter­bildung für die sogenannten Ge­ne­ra­tionen Y und Z ist es wichtig, Ent­wick­
lungs­möglichkeiten transparent zu
machen und Entwicklungs­pfade anzubieten. Blended-learning-Ansätze verbinden
dabei verschiedene Lernmöglichkeiten
und -methoden und entsprechen dem
Wunsch der jungen Generation nach
dem Einsatz moderner Technologien.
Die Qualität der Mitarbeiterführung ist
ein weiterer wesentlicher Faktor, Mitar­
beiter dauerhaft zu binden. Durch Men­
toring-Programme können erfolgreiche
Führungskräfte als Vorbild für die
Generationen Y und Z wirken und die
Mitarbeiterbindung erhöhen.
Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz:
Sparkassenakademien kooperieren
Unter den wachsamen
Augen der beiden
Akademieleiter
Frank Metzner und
Dietmar Schmitz haben
die b
­ eiden Verbands­
präsidenten Beate
Läsch-Weber und
Peter Schneider den
Kooperationsvertrag
unterschrieben
Foto: Sandro Kuhn
Am 21. September 2015 haben in Karls­
ruhe die beiden Verbandspräsidenten
Beate Läsch-Weber und Peter Schneider,
eine Kooperationsverein­barung zwi­
schen der Sparkassen­akademie Schloß
Waldthausen (Rheinland-Pfalz) und der
Sparkassenakademie Baden-Württem­
berg unterschrieben.
Waldthausen stattfand, traten die beiden
Akademieleiter erstmals gemeinsam
zum Thema Personalentwick­lung und
-quali­fizierung im digitalen Zeitalter auf.
Und auch im aktuellen Weiterbildungs­
pro­gramm 2015 konnten bereits zusätz­
liche Kooperations­­ange­bote integriert
wer­den.
Durch die Kooperation können die
Sparkassen in Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz künftig die Angebote
beider Akademien nutzen. Zudem wer­
den Ver­anstaltun­gen gemeinsam kon­
zipiert und durchgeführt. Dafür haben
die beiden Partner einen regelmäßigen
Informationsaustausch vereinbart.
Weitere Felder für ein gemein­sames Vor­
gehen sehen die beiden Aka­de­mie­leiter
bei der Umsetzung der Ver­triebs­strate­
gie der Zukunft wie auch bei der Entwick­
lung von Fachseminaren und Tagungen
zu a
­ ktuellen Themenstellun­gen.
Im Rahmen einer Vorständestrategie­
tagung, die am 30. September in Schloß
Die kommenden Monate werden zeigen,
wie die Sparkassen in Rhein­land-Pfalz
und Baden-Württemberg das e
­ rweiterte
Angebot annehmen.
41
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Unternehmensberatung
Die Abteilung Unternehmensberatung
des SVBW war 2015 mit über 100 ­Pro­jekten bei insgesamt 50 Sparkassen
tätig. Ein Schwerpunkt ist erneut die
„Vertriebsstrategie der Zukunft“ gewesen. Das neue Angebot „Ge­schäftsvor­
fall­analyse Multikanal“ wurde von über
20 Sparkassen beauftragt. Hier geht es
darum, das Kunden­­ver­halten im Multi­
kanalvertrieb zu analysieren und darauf
aufbauend die einzelnen Vertriebs­
kanäle, ergänzt um das Analyse­modul
„S-Maps“, strategisch zu positionieren.
Speziell zur strategischen Aus­richtung
des Filialnetzes waren die Berater in
mehreren umfangreichen Projekten
tätig. Zwischen­­zeitlich hat die Abteilung
in von ihr begleiteten Projekten weit
über zwei Drittel der baden-württem­
bergischen Sparkassen-Geschäftsstellen
analysiert und strategisch neu positioniert. Im engen Dialog mit den Filial­
verant­wort­lichen wird dabei ein Hand­
lungspro­gramm für jede Filiale ent­
wickelt und umgesetzt. Ein detailliertes
Kommu­nikations­konzept für alle Ziel­
gruppen (Verwaltungsrat, Mitarbeiter,
Kunden, Öffentlichkeit) komplettiert
das Leis­tungsangebot.
Ein weiterer Schwerpunkt bildete auch in
2015 die Durchführung von Projekten für
die Personalbemessung (Projekt PARES).
Hier führten die Berater bis Ende 2015
insgesamt 19 Projekte durch. Der daraus
gewonnene Erfahrungsschatz sowie
der umfangreiche Datenpool versetzen
sie in die Lage, mit einem ge­ringen
Erhebungsaufwand eine präzise Stand­
42
ortbestimmung über den Personal­
einsatz in den einzelnen Organisations­
einheiten einer Sparkasse bereitstellen
zu können. In Verbindung mit der demografischen Analyse werden damit die
Grundlagen für die strategische Per­so­nalplanung gelegt, die der SVBW auch
in der Umsetzung belgeitet.
Weitere Projektschwerpunkte lagen auf
Pro­zessverschlankungen sowie Über­
prüfung der Schnittstellen zwischen den
Markt- und Marktfolgebereichen im
Kreditge­schäft und auch im Passiv- und
Dienst­leistungsgeschäft jeweils orientiert an den Modellprojekten des DSGV.
Zuneh­mende Aufmerksamkeit erfuhr in
2015 das Thema Prozessstandardisie­
rung (ProzessPlus) auf das die Spar­
kassen mit Hilfe des „PPS-Checks“ vorbereitet wurden.
Intensiv haben die Berater auch die
Fusion von zwei Sparkassen begleitet
(unter anderem Gutachtenerstellung,
Begleitung bei der Erstellung des
Fusionskonzepts nach MaRisk, Aufbau
des Fusionsmanage­ments). In Zusam­
men­arbeit mit den anderen Ab­teilungen
des SVBW ­wurde während des gesamten
Fusions­pro­zes­ses ein kom­petentes und
eng v­ er­netz­tes Dienst­leistungsangebot
bereitgestellt.
Auch 2015 konnten die Berater ihre
Kom­petenzen in verschiedenen Bera­
tungs­feldern (PARES Kompakt, Filial­net­z­opti­mie­rung, Preispolitik) über­
regional bei bundesweit elf Spar­kas­sen
aus fünf Regionalverbänden einbringen.
Controlling
In Zeiten überbordender Komplexität ist
mehr denn je Orientierung gefragt. Ein
wesentlicher Komplexitätstreiber ist
dabei die Gesetzgebung, vor allem auf
europäischer Ebene. Die Regulatorik bindet bei Sparkassen bereits heute einen
erheblichen Anteil der Arbeitszeit des
Vorstandes. Aufgabe des Controllings ist
es nun, Entscheidungen zu unterstützen
und zu fundieren. Dazu werden Daten
­erfasst, aufbereitet und analysiert. Aus
Daten werden so Informationen. Hand­
lungsempfehlungen können abgeleitet
werden. IT-Werkzeuge auf der Grundlage
von Modellen unterstützen dabei. Die
Abteilung Controlling des SVBW berät
und begleitet die Sparkassen bei der
Einführung und dem praktischen Einsatz
zahlreicher Anwendungen. Die
Bandbreite der Einsatzbereiche reicht
dabei vom Risikomanagement, über die
Kalkulation bis zum Verkaufscontrolling.
Die aktuellen Entwicklungen auf dem
Gebiet der Regulatorik zeigen: Im Ver­
gleich zur bisherigen Praxis orientiert
sich die Bankenaufsicht immer stärker
an Daten und Kennzahlen. Das Melde­
wesen gewinnt an Bedeutung. Die Anfor­
derungen an die Qualität, Quantität und
Konsistenz der von den Instituten gelieferten Daten steigen deutlich. Hier stellen sich wichtige Fragen. Zum Beispiel
darf sich kein mechanistisches Auf­sichts­
bild allein auf Zahlenbasis ergeben. Es
muss nach wie vor eine fakten- und analysebasierte Aufsicht vorliegen, die sich
zu Ermessensentscheidungen bekennt.
Das persönliche Gespräch ist auch durch
die beste Zahlenanalyse nicht zu erset-
zen. In dieser Entwicklung, die zunächst
Aufwand und Kosten für die Institute
treibt, liegen aber auch Chancen. Durch
eine vollständige Integration des Melde­
wesens in die internen Steuerungskreis­
läufe können Qualität und Präzision der
Risikosteuerung verbessert werden.
Dabei unterstützt der SVBW die Spar­
kassen in individuellen Projekten.
Vor rund sechs Jahren leitete die EZB
die andauernde Niedrigzinsphase ein.
Der­zeit bewegen sich die Zinsen auf historisch niedrigem Niveau, in Teilen sind
sie negativ. Für Sparer bedeuten Niedrig­
zinsen erhebliche finanzielle Verluste.
Auch die Ertragslage von Kreditinstitu­
ten, Bausparkassen und Versicherungen
wird belastet. Sparkassen sind zwar
­betriebswirtschaftlich solide aufgestellt.
Allerdings gilt es durch konsequente
Maß­nahmen, die Ertragsstärke zu
­sichern. Durch Kostenmanagement,
Prozessoptimierungen, durch Innova­
tionen und durch eine konsistente und
risikobewusste Geschäftsstrategie. Der
SVBW begleitet die Sparkassen bei der
Aufstellung und Etablierung ihrer individuellen Geschäfts- und Risikostrategie
und unterstützt bei der Identifizierung
und Umsetzung von Handlungsoptionen.
Doch die stärksten Argumente für die
langfristige Sicherung der Rentabilität
der Sparkassen sind ihr Selbstverständ­
nis und ihr bewährtes und gelebtes
Geschäftsmodell: Höchste Qualität,
Bekenntnis zum Öffentlichen Auftrag,
Verlässlichkeit, Fairness gegenüber dem
Kunden in allen Lebenssituationen.
43
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
IT und Organisation
Die Abteilung IT und Organisation im
SVBW unterstützt die Umsetzung der
regulatorischen Anforderungen, der
Etablierung neuer Bezahlverfahren aber
auch den weiteren Ausbau von Standards.
Viele Staaten weltweit haben sich auf
Regeln zur Erhöhung der Steuerehrlichkeit verständigt. Diese Regelungen werden in Kurzform auch AEOI, automatic exchange of information, genannt. In
Deutschland ist dazu mit dem Finanzkonten-Informationsaustauschgesetz
(FKAustG) die Basis dafür geschaffen worden, Steuerhinterziehung zu verringern.
Für die Umsetzung der Gesetze nimmt
der Staat auch alle Finanzinstitute in die
Pflicht. Sparkassen und Banken sind verpflichtet, bestehende Kundenverbindungen und neue Kundenbeziehungen daraufhin zu untersuchen, in welchem Staat
ihre Kunden steuerlich ansässig sind.
Wenn ein Kunde in einem anderen Land
steuerlich ansässig ist, werden ab dem
Jahr 2017 durch die Sparkasse bestimmte Konto-/Finanzdaten an das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) gesandt.
Das BZSt verteilt diese Informationen
dann jeweils an die betroffenen Staaten.
Die Umsetzung dieser gesetzlichen und
im Detail komplexen Anforderungen hat
für die Sparkassen einen erheblichen Auf­
wand zur Folge. Der SVBW hat deshalb
hierzu in einem Projekt Konzeptio­nen
und praxisnahe Hilfestellungen erarbeitet,
um Sparkassen eine inhaltlich und zeitlich korrekte Umsetzung zu ermöglichen.
44
Für die Sparkassen-Finanzgruppe ist es
von hoher strategischer Bedeutung, im
Online-Handel Bezahlverfahren zu platzieren, die den Instituten Ertragschancen
für die Zukunft eröffnen. Deshalb beteiligt sich die Sparkassen-Finanzgruppe am
Bezahlverfahren „paydirekt“ gemeinsam
mit den beiden anderen Bankengruppen
in Deutschland. Um einen breiten Marktstart zu sichern, wurden technisch und
organisatorisch erhebliche Anstrengun­
gen und Investitionen unternommen.
Mit „paydirekt“ bieten die Sparkassen sowohl den Händlern- als auch den Privat­
kunden ein modernes Online-Bezahlver­
fahren mit einem hohen Maß an Sicher­heit. Die Händler profitieren von einer Zah­
lungsgarantie, die sie beim Kaufvor­gang
durch die Bank des Käufers erhalten. Somit
kann sich der Händler sicher sein, dass er
sein Geld auf jeden Fall auch bekommt.
Vor dem Hintergrund von Kostendruck
und Regulatorik steht die Einführung von
Pro­zessstandards zunehmend im Fokus.
Ent­sprechend hat der SVBW das Unter­
stüt­zungsangebot erweitert. Ziel ist es,
die Pro­duktion von Standards nachhaltig
auszuweiten sowie die Einführung der
Stan­dards durch zielgruppengerechte
Ange­bote zu vereinfachen. Von den Regio­
nalverbänden wurde ein bundesweit einheitliches Schulungskonzept entwickelt,
welches auch über die Sparkassen­aka­
demie Baden-Württemberg angeboten
wird. Das Seminar verfolgt das Ziel, in
kurzer Zeit (1,5 Tage) profunde Kenntnisse
über die Ergebnistypen von „ProzessPlus
für Sparkassen“ (PPS) zu vermitteln.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
des Sparkassenverbands hat auch im
Jahr 2015 den Nutzen der Sparkassen
für die Gesell­schaft in die Öffentlichkeit getra­gen.
Traditionell lädt der Verband Anfang
Februar und Ende Juli zu großen
Presse­konferenzen ein, in denen Sparkassen­präsident Peter Schneider und
Ver­bands­geschäfts­führer Dr. Joachim
Herrmann Bilanz ziehen, Positionen zu
aktuellen Themen der Finanzgruppe
erläutern und zu allen Fragen Rede und
Antwort ­stehen. Außerdem treffen sich
die Wirtschafts­journalisten ebenso wie
die Chef­redak­teure der baden-württem­
bergischen Medien jeweils einmal im
Jahr zu einem Hintergrundgespräch mit
der Verbands­leitung.
Für den internen Austausch organisiert
die Stabsstelle zweimal im Jahr Tagun­
gen der Presseverantwortlichen der
Spar­kassen und Verbundunternehmen,
die jeweils sehr gut besucht sind.
Sparkassen-Ticker
Sparkassen-Ticker
Newsletter des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg
1/2015
Sparkassen und Genossenschaftsbanken warnen:
Niedrigzinsphase – Herausforderung für Sparkassen
Niedrige Zinsen bedrohen Sparkultur
„Freiheit und Verantwortung“
war das Motto des fünften badenwürttembergischen Sparkassentags. Rund 1.200 Gäste aus
der Sparkassengruppe, Politik
und Gesellschaft folgten der
Einladung in die Liederhalle.
„Die Politik der Europäischen
Zentralbank schadet den Sparern
und sozialen Sicherungssystemen
extrem. Eine Wende hin zu wieder
steigenden Zinsen ist überfällig“,
sind sich Peter Schneider, Präsident
des Sparkassenverbands BadenWürttemberg, und Dr. Roman
Glaser, Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands (BWGV), einig. „Die extrem
niedrigen Zinsen lösen keine
Probleme, vielmehr werden damit
neue geschaffen“, betonen sie.
Eines der zentralen Themen des
diesjährigen Sparkassentags
war die Herausforderung durch
die Niedrigzinsphase.
Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg
machte deutlich: „Die nächsten Jahre
werden für uns deutlich schwieriger“.
Grund sei neben der zunehmenden
Regulierung die Geldpolitik der
Europäischen Zentralbank (EZB).
Sie bringe die Sparkassen stark unter
Druck. Deshalb wolle man Kosten
senken, Prozesse optimieren und
noch effizientere Strukturen schaffen, am bewährten Geschäftsmodell
der Sparkassen aber festhalten.
So sei Basel III eigentlich für international tätige Großbanken gedacht
und würde z. B. in den USA auf
kleine und mittelgroße Kreditinstitute nicht angewandt. In Europa
dagegen würden alle Banken und
Sparkassen gleich reguliert.
Professor Wolfgang Huber, Bischof
in Ruhestand und ehemaliger Ratsvorsitzender der EKD, zeigte sich
besorgt über die gravierende soziale
Ungleichheit in der Gesellschaft. Sie
müsse wieder lernen, zwischen Gott
und Geld zu unterscheiden. Dies sei
auch für den Umgang mit Freiheit
ganz entscheidend. Er warnte insbesondere vor der größer werdenden
Schere zwischen Arm und Reich.
Auch der ehemalige Chefvolkswirt
der EZB, Jürgen Stark, warnte vor
den Gefahren des veränderten Spar-,
Investitions-, und Konsumverhaltens.
Die laxe Geldpolitik halte Banken
am Leben, die kein Geschäftsmodell
haben, und Unternehmen, weil sie
von billigen Krediten profitierten.
Dies entspräche nicht dem Prinzip
der Sozialen Marktwirtschaft.
EU-Kommissar Günther Oettinger
verdeutlichte, dass sich die Digitalisierung auf alle Lebensbereiche
ausbreite und auch den Bankensektor künftig viel mehr beschäftigen
werde. In Deutschland müsse man
Der Präsident des Weltinstituts der
Sparkassen und frühere Präsident des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Heinrich Haasis, kritisierte
die flächendeckende Regulierung.
trotz des demographischen Wandels
die Bereitschaft zu Reformen und
Innovationen wahren. Gerade bei der
Digitalisierung dürfe Deutschland
den Anschluss nicht verpassen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann lobte die bürgerschaftliche
Verantwortung der Sparkassen. Bürgerbeteiligung bei den Sparkassen
sei eine erfolgreiche Unternehmensstrategie. Die Sparkassen übernähmen
nicht nur unternehmerische Verantwortung vor Ort, sondern prägten auch
die Gesellschaft mit ihrem großen
Engagement.
Oberbürgermeister Fritz Kuhn sieht
in der Balance von Freiheit und
Verantwortung die Voraussetzung
für eine funktionierende Marktwirtschaft. Das Thema des Sparkassentages „Freiheit und Verantwortung“
sei deshalb besonders spannend.
Freiheit ohne Verantwortung, so
spüre man, sei nicht denkbar.
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SVBWintern
Nr. 10 · Juli 2015
Die Mitarbeiterzeitschrift des Sparkassenverbands Baden-Württemberg
Zur Information der Öffentlichkeit gibt
es den „Sparkassen-Ticker“. Er informiert vor allem Externe außer­halb der
Spar­kassen-Finanzgruppe über die neuesten Entwicklungen: von politischen
The­men über das gesell­schaft­­liche
Engagement der Spar­kassen bis hin
zu aktu­ellen Per­sonal­meldungen sind
alle wichtigen Infor­mationen zusammen­gefasst. Die Mitar­bei­terzeitung
„SVBW intern“, richtet sich an alle
aktiven und ehemaligen Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeiter des Verbands.
Newsletter des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg
Baden-württembergischer Sparkassentag 2015
Beide Verbände, die zusammen
rund 80 Prozent des Bankenmarkts
im Südwesten repräsentieren, veranstalteten am 30. Oktober 2015 in
Stuttgart erstmals ein gemeinsames
Symposium zum Thema „Das Ende
der Sparkultur?“. Trotz allem raten
sie anlässlich des Weltspartags,
weiter zu sparen und ausreichend
Vorsorge fürs Alter zu treffen.
Während Kreditnehmer und die Staatshaushalte durchaus von den historisch
niedrigen Zinsen in Europa profitieren, sind die Sparer in Deutschland
die großen Verlierer, da traditionelle
und sichere Anlagen wie Festgeld,
Tagesgeld oder Sparbücher kaum noch
Ertrag bringen. „Die Zinsen sind politisch gewollt, für die Volkswirtschaft
aber langfristig äußerst schädlich“,
sagte BWGV-Präsident Glaser. Der Zins
habe seine eigentliche Steuerungsfunktion fast vollständig verloren.
„Die Sparer fragen sich, warum sie
überhaupt noch sparen sollen“, ergänzt Sparkassenpräsident Schneider.
Vor allem jungen Menschen sei es
derzeit nur noch schwer zu vermitteln,
2/2015
Von links: Präsident Peter Schneider, Bernd Wittkowski, Mitglied der Chefredaktion der Börsenzeitung, Landtagspräsident Wilfried Klenk, Dr. Ulrich Bindseil, Direktor der Generaldirektion
Finanzmarktoperationen der Europäischen Zentralbank, Peter Simon MdEP, Prof. Dr. Gunther
Schnabl, Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik der Universität Leipzig, Dr. Roman Glaser,
Präsident des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands.
dass Sparen nach wie vor notwendig
ist. Die quasi Nullzinspolitik habe
aber auch eine soziale Dimension.
So litten wohltätige Stiftungen unter
der aktuellen Lage ebenso wie die
sozialen Sicherungssysteme und
Kleinsparer. „Ein ausreichendes
Sparen fürs Alter ist vor diesem
Hintergrund kaum noch möglich“,
konstatieren die Bankenvertreter.
Durch die Mini-Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB drohen den
Menschen in Deutschland erhebliche Versorgungslücken, längere
Lebensarbeitszeiten und teilweise
sogar Altersarmut. Zudem drohen
Spekulationsblasen – etwa auf den
Immobilienmärkten, wo die Preise
schon seit Längerem immer weiter
Foto: Wolfgang List
steigen. Die Niedrigzinspolitik der
EZB gefährdet insofern ein stabiles
Wirtschaftswachstum. Für die Kunden
der Sparkassen sowie der Volksbanken
und Raiffeisenbanken wird vor dem
Hintergrund der Mini-Zinsen das
Thema Beratung immer wichtiger.
„In der kompetenten und vertrauensvollen Beratung liegt die große Stärke
unserer Banken, die traditionell sehr
nahe an den Menschen sind“, verdeutlicht Genossenschaftspräsident
Glaser. „In der Niedrigzinsphase wird
eine breite und sinnvolle Streuung
der Anlagen noch wichtiger für die
Privatanleger. Unsere Berater geben
hierbei kompetent Hilfestellung“,
betont Sparkassenpräsident Schneider.
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SVBWintern
Nr. 11 · Dezember 2015
Die Mitarbeiterzeitschrift des Sparkassenverbands Baden-Württemberg
Mitarbeiterbefragung 2015:
„Was die
abteilungsübergreifende
Zusammenarbeit angeht,
gibt es Optimierungspotential.“
Klare Wünsche für
die Weiterentwicklung
des SVBW
Gemeinsame Sache mit den Volksbanken:
Das Symposium
zum Weltspartag
Freiheit und Verantwortung:
Von Kollegen für Kollegen:
Sparkassentag 2015
Kennenlernen beim
Mittagessen
Eine starke Mannschaft:
Vorstellung der
Abteilung A 34
Betriebsausflug:
Alle Fotos vom
heißen Tag
Leckeres für die Feiertage :
Akademie-Chefkoch
gibt Tipps
Quiz rund um die IT :
Wie gut kennen Sie
Ihren Computer?
??
?
45
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
Prüfungen und Steuerberatung
Die Prüfungsstelle ist die unabhängige Prüfungseinrichtung der badenwürttem­bergischen Sparkassen­orga­­ni­sation, die im Rahmen ihrer
Auf­gaben­stellung keinen Weisungen
der Ver­bands­organe unterliegt. Sie
steht unter der Leitung eines öffentlich ­be­­stellten Wirtschafts­prüfers und
ist Mitglied der Wirt­schaftsprüferkammer und des Instituts der Wirt­
schaftsprüfer.
Aufgabe der Prüfungsstelle ist insbeson­dere die Durchführung der gesetzlich
vor­geschriebenen Jahresabschluss­­prü­fungen bei Sparkassen. Außerdem
ist sie mit der Prüfung des Wertpapier­
dienst­­leistungs- und Depotgeschäfts ­
beauf­tragt und führt sonstige Prüfungen
im Auftrag der BaFin, der Deutschen
Bundesbank, der Rechts­aufsichts­
behörde sowie der Spar­kassen­organe
durch.
Schwerpunkte der Prüfungstätigkeit im
Berichtsjahr waren Bewertungsfragen
und die wesentlichen Teilgebiete der
Neuerungen im Aufsichtsrat. Im Rahmen
der sonstigen Prüfungen haben die
Prüfer u. a. im Rahmen einer über­regio­
nalen Kredithandelstransaktion das
Vorliegen der Einbrin­gungs­voraus­set­
zun­gen untersucht.
Im Zusammen­hang mit einer Ausnahme­
regelung in den Eigenmittelvorschriften
der CRR für Institute eines Haftungs­
verbundes hat die Prüfungsstelle zum
30. Juni und 31. Dezember für die baden-württembergischen ­Spar­­kassen
46
die Vollständigkeit und Richtig­keit der
Daten­grundlage für die Anwen­dung der
sogenannten Erweiter­ten Zusammen­
fassungsrechnung (EZR) geprüft und
­bescheinigt. Daneben hat die Prüfungs­
stelle auf Basis des Jah­res­abschlusses
zum 31. Dezember 2013 die Daten zur
Bankenabgabe be­­stätigt und an die
Bundesanstalt für Finanz­markt­stabili­­sie­rung gemeldet. Daneben wurden
Bescheinigungen gegenüber Dritten zur
Funktionsfähigkeit der Internen Revision
zum Umlageschlüssel der BaFin im
Bereich Wertpapierhandel (FinDAG)
sowie zur Exaktheit der Meldedaten bei
längerfristigen Refinanzierungs­geschäf­
ten (GLRG) abgegeben.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Prüfungsstelle unterstützen die Spar­
kassen und deren Tochterunternehmen
in Fragen des Jahresabschlusses und
der sonstigen prüfungsnahen Gebiete
(z. B. MaRisk). Außerdem wirken sie
bei Informations- und Schulungsveran­
stal­­tungen, insbe­son­dere in den
Bereichen Rechnungs­wesen, Revision,
MaRisk, WpHG sowie Steuern mit und
unter­stützten die Spar­kassen vor Ort.
Dane­ben wurden Grund­lagenschulungen
für Ver­wal­tungs­ra
­ ts­mitglieder durch­
geführt.
Qualitätssicherung
Hohe Qualität in der Organisation und
der Durchführung der Prüfungen ist die
Basis des Vertrauens in die Arbeit. Die
Sicherstellung dieser Qualität ist nicht
nur einmalige Aufgabe, sondern stetiger
Prozess. Interne Regelungen, die auf
den berufsrechtlichen und fachlichen
Vorgaben des Berufsstandes der
Wirt­schaftsprüfer basieren, sind in
einem „Qualitätssicherungshandbuch“ nieder­gelegt, das laufend fortentwickelt wird.
Personal
Die Qualität der Arbeit wird entschei­
dend durch die persönliche und fach­
liche Qualität der Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter geprägt. Diese zu erhalten
hat oberste Priorität. Die Prüfungsstelle legt daher sehr großen Wert auf
eine fundierte Aus- und Fortbildung.
Die bei der Prüfungsstelle angestellten Mitar­bei­terinnen und Mitarbeiter
durch­laufen regelmäßig die zwei- bis
drei­jährige praktische und theoretische
Aus­bildung zur Verbandsprüferin bzw.
zum Ver­bandsprüfer. Daneben fördert
die Prü­fungsstelle die fachliche Weiter­
bil­dung ihrer Mitarbeiter durch interne
und externe Schulungsmaßnahmen
und unterstützt diese bei der Erlangung
der Berufsexamina zum Steuerberater
und Wirtschaftsprüfer.
Zum 31. Dezember 2015 waren bei der
Prüfungsstelle 114 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter beschäftigt. Davon
hatten einschließlich des Prüfungs­
stellen­leiters und seines Stellvertreters
10 Mitarbeiter die Qualifikation des
Wirtschaftsprüfers und 13 Mitarbeiter
die Qualifikation des Steuerberaters.
82 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
hatten das sparkasseninterne Verbands­
prüferexamen abgelegt.
Prüfungen im Jahr 2015
53 Prüfungen des Jahresabschluss 2014
53 begonnene Prüfungen zum Jahresabschluss 2015
53 Prüfungen der organisatorischen Pflichten 2015
53 Prüfungen nach dem Geldwäschegesetz
47Prüfungen nach dem Wertpapierdienstleistungs- und Depotgesetz
13IT-Prüfungen
56Prüfungen des Jahresabschlusses bei Tochtergesell­schaften
und Beteiligungsunternehmen der Sparkassen
1Prüfung nach § 16 Makler- und Bauträgerverordnung
bei Tochtergesellschaften von Sparkassen
Steuerberatung
Die Steuerberatung beriet die Spar­kas­
sen in Einzelfragen des Steuerrechts.
Mitarbeiter des Steuerreferats unterstüt­
zen die Sparkassen und deren Tochterund Beteiligungsunternehmen bei der
Ermittlung von Steuerrückstellungen, bei
der Erstellung von Steuererklärungen,
bei steuerlichen Betriebsprüfungen und
Lohnsteuer-Außenprüfungen sowie in
Besprechungen mit der Finanzverwal­
tung. Daneben wurden die Sparkassen
bei Gestaltungen zur Optimierung ihrer
Finanz- und Sachinvestitionen beraten.
47
Der Sparkassenverband – Dienstleister für die Sparkassen
In memoriam –
die Verstorbenen des Jahres 2015
Landrat a. D.
Klaus Czernuska
* 10. Sept. 1943
† 3. Feb. 2015
Herr Czernuska war von 1989 bis 2005
Landrat des Landkreises Heilbronn und
Vorsitzender des Verwaltungsrats der
Kreis­sparkasse Heilbronn.
Sparkassendirektor i. R.
Josef Weishaupt
* 12. Sept. 1952
† 1. April 2015
Herr Weishaupt war von 1990 bis 2000
Mitglied des Vorstands der Sparkasse
Meßkirch und von 2000 bis 2003 stv.
Vorsitzender des Vorstands der
Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch.
Sparkassendirektor i. R.
Herbert Hofmann
* 10. März 1936
† 11. März 2015
Oberbürgermeister i. R.
Herr Hofmann war von 1952 bis 2001
in der ehemaligen Sparkasse Bauland
und dem Vorgängerinstitut Bezirkssparkasse Adelsheim tätig. 1970 wurde
er zum Mitglied des Vorstands und 1997
zum Vorsitzenden des Vorstands der
Sparkasse Bauland (heute Sparkasse
Neckartal-Odenwald) bestellt.
Herr Prof. Rothenbiller war von 1975 bis
1991 Oberbürgermeister der Großen
Kreisstadt Rastatt und Vorsitzender des
Verwaltungsrats der ehemaligen
Bezirkssparkasse Rastatt.
Sparkassendirektor i. R.
Helmut Wittlinger
† 15. März 2015
* 18. März 1928
Herr Wittlinger war von 1953 bis 1955
als Verbandsprüfer beim ehemaligen
Württembergischen Sparkassen- und
Giroverband tätig, bevor er zur Kreisund Stadtsparkasse Ulm wechselte. Dort
wurde er 1968 in den Vorstand berufen.
Von 1973 bis zu seinem Eintritt in den
Ruhestand 1990 war er stv. Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Ulm.
48
Prof. Dr. h.c. Franz Rothenbiller
* 12. Feb. 1933
† 17. April 2015
Sparkassendirektor i. R.
Heinrich Zorn
* 28. April 1927
† 24. April 2015
Herr Zorn war von 1973 bis zu seinem
Eintritt in den Ruhestand 1990 Mitglied
des Vorstands der ehemaligen Sparkasse
Sinsheim.
Eugen Maier
* 20. Dez. 1924
† 2. Mai 2015
Von 1960 bis 1985 war Herr Maier
Referent für Grund­satz-, Rechts- und
Beteiligungs­fragen im ehemaligen
Württem­­ber­gischen Sparkassen- und
Giroverband.
Rolf Preller
* 16. Dez. 1927
† 17. Mai 2015
Von 1974 bis 1990 war Herr Preller
Heimleiter der Badi­schen Sparkassen­
akademie in Rastatt.
Sparkassendirektor i. R.
Helmut Bühler
* 15. April 1924
† 4. Aug. 2015
Herr Bühler hat die ehemalige Bezirks­
sparkasse Achern (heute Sparkasse
Offenburg-Ortenau) von 1982 bis 1988
als Vorstandsvorsitzender geführt.
Gudrun Boger
* 25. Sept. 1941
­­
† 22. Sept. 2015
Frau Boger kam 1959 als Stenotypistin
zum ehemaligen Württem­ber­gischen
Sparkassen- und Giroverband, dem
sie über 40 Jahre treu blieb. 1975 bis
1999 war sie Sekretärin der Verbands­
geschäfts­führer Manfred Haas, Günter
Kreher und Michael Horn.
Sparkassendirektor i. R.
Walter Hofmann
* 13. Feb. 1938
† 15. Okt. 2015
Herr Hofmann war von 1976 bis 2001
Mitglied des Vorstands der Kreissparkasse Friedrichshafen bzw. zuletzt der
Sparkasse Bodensee. 1995 wurde er zum
Vorsitzenden des Vorstands berufen.
Sparkassendirektor i. R.
Helmut Walter
* 1. Juli 1922
† 19. Dez. 2015
Herr Walter war von 1965 bis 1987
Mitglied des Vorstands der ehemaligen
Sparkasse Mannheim.
49
50
Die Sparkassen-Finanzgruppe:
Ein starker Verbund
Den Kern der Sparkassen-Finanzgruppe bilden die regional und wirtschaftlich selbstständigen Sparkassen. Sie bieten überall im Land die ganze Bandbreite moderner
Finanzdienstleistungen. Dabei können sich die Sparkassen sowohl auf ihre leistungs­
fähigen Produktspezialisten aus dem eigenen Verbund stützen, wie LBBW, LBS
und SV SparkassenVersicherung, als auch überregional auf die Expertise der DekaBank
und der Deutschen Leasing. Sie werden unterstützt durch organisationsinterne
Service­gesell­­schaften – insbesondere die Finanz Informatik sowie die DSV-Gruppe
(Deutscher Sparkassenverlag). Diese effiziente Arbeitsteilung sichert die Wettbewerbs­
fähigkeit der Sparkassen-Finanzgruppe.
„Villa Europa“ heißt die neue Filiale der Sparkasse Hanauerland, die im Herbst
2015 unweit der Europabrücke in Kehl eingeweiht wurde. Das repräsentative
Wohn- und Geschäftshaus wurde von der Sparkasse Hanauerland gemeinsam
mit der französischen Caisse d‘Espargne d‘Alsace finanziert und von der Wohn­
baugesellschaft der Stadt Strasbourg errichtet. Das Gebäude ist auch der Sitz
der Kooperation zwischen der Sparkasse Hanauerland und der Caisse
d’Epargne d’Alsace.
Foto: Hartmut Stephan, Sparkasse Hanauerland
51
Die Sparkassen-Finanzgruppe: Ein starker Verbund
Die Sparkassen-Finanzgruppe
Baden-Württemberg
Den Kern der Sparkassen-Finanzgruppe
bilden die regional und wirtschaftlich
selbstständigen Sparkassen. Mit einem
dichten Netz von rund 2.300 Geschäfts­
stellen bieten sie für jeden im ganzen
Land, ob in Großstädten, Ballungszen­
tren oder ländlichen Regionen, moder­ne
Finanz­dienst­leistungen.
Dabei können sich die Sparkassen so­­
wohl auf ihre leistungsfähigen Produkt­
spezialisten aus dem eigenen Verbund
stützen, wie Lan­des­bank Baden-Würt­
temberg (LBBW), LBS Landesbauspar­
kasse und SV Spar­kassenVersicherung,
als auch auf die Expertise der DekaBank
und der Deutschen Leasing. Diese
effiziente Arbeitsteilung, bei der sich
Spar­kassen und Verbund­unternehmen
auf ihre jeweiligen Stärken konzentrie­
ren, sichert die Wettbewerbsfähigkeit
der Sparkassen-Finanzgruppe.
Mit rund 50.000 Mitarbeitern (Spar­
kassen: 35.000) ist die Sparkas­senFinanzgruppe in Baden-Württemberg
Marktführer im Bank­geschäft und trägt
zur Stärkung der Wirtschafts­kraft in
Baden-Württemberg bei.
Für einen er­folgreichen, innovativen und
kunden­orientierten Marktauftritt werden
in der Sparkassen-Finanzgruppe BadenWürttemberg eine Vielzahl von Funk­tio­
nen, Vertriebs- und Produktionspro­zes­
sen koordiniert. Um die vielfältigen
An­­for­­de­rungen und Finanzdienst­leistun­
gen an­­bieten und abwickeln zu können,
be­­darf es neben den Kernpartnern der
Spar­kas­sen-Finanzgruppe weiterer Toch­
52
ter­­un­ter­­nehmen, die sich auf Spezial­an­ge­­bote, besondere Märkte oder
kom­plexe Pro­duktionsprozesse konzen­trieren.
Alle Unternehmen der SparkassenFi­­nanz­gruppe zeichnen sich durch Pro­
fes­sionalität und innovative Produkte
aus. Sie werden unterstützt durch
Ser­vicegesellschaften. Hierzu gehören
ins­besondere die Finanz Informatik
sowie die DSV-Gruppe (Deutscher
Spar­kas­sen­verlag) mit digitalen
und analogen medialen
Inhalten sowie
Beratungssystemen,
technischen Geräten
und Bank­karten.
Landesbank Baden-Württemberg
Die konjunkturelle Entwicklung verlief im
Jahr 2015 insgesamt stabil. Im Euroraum
legte das BIP um 1,5 Prozent zu, in den
USA war eine Zunahme der Wirtschafts­
leistung um 2,4 Prozent zu verzeichnen.
In China konnte ein Plus von 6,9 Prozent erzielt werden. Begünstigt wurde
das Wirtschaftswachstum dabei von
den niedrigen Ölpreisen. Neben dem
Auf­flackern der Griechenland-Krise
­bewegten das Ausmaß der Wachstums­
ver­lang­samung in China und die unterschiedlichen Akzente der Notenbanken
in den USA und Europa die Märkte. Wäh­
rend die US-Notenbank die Leit­zinsen
im Dezember nach sieben Jahren erstmals anhob, entschloss sich die EZB zu
wei­teren Lockerungsschritten in ihrer
Geld­politik.
Deutschland konnte insgesamt auf eine
stabile Konjunktur zurückblicken. Die
Wachstumsrate für das Gesamtjahr 2015
lag bei 1,7 Prozent. Von dem insgesamt
guten Umfeld konnte auch der Arbeits­
markt weiter profitieren. Allerdings
­wurden im Jahresverlauf auch Risiken –
beispielsweise in Form der gestiegenen
Abhängigkeit der deutschen Unter­neh­
men vom Handel mit China – sichtbar.
Angesichts der weiter verbesserten
Eigen­kapitalausstattung und der Ver­
ringerung des Verschuldungsgrads hat
sich die Risikotragfähigkeit der deutschen Bankbranche 2015 weiter ver­
bessert. Die Ertragslage am deutschen
Bankenmarkt blieb allerdings angespannt. Während die stabile konjunk­
turelle Entwicklung in Deutschland sich
in einem niedrigen Kredit­risikovorsorge­
aufwand niederschlug, begrenzten das
fortgesetzt niedrige Zinsniveau und die
anhaltend hohe Wettbewerbsintensität
die Erträge. Darüber hinaus sah sich die
Branche einem steigenden Aufwand zur
Erfüllung regulatorischer Vorgaben gegenüber.
Im Kontext des eingangs beschriebenen,
für Banken weiterhin schwierigen Markt­
umfelds konnte die LBBW im Geschäfts­
jahr 2015, auch dank einer guten
Positionierung in ihren regionalen
Kernmärkten, ihre positive Ergebnis­
entwicklung fortsetzen.
Das Konzernergebnis vor Steuern stieg
merklich um 54 Millionen Euro auf
531 Millionen Euro an. Positiv beeinflusst wurde das Jahresergebnis durch
eine konjunkturell bedingt geringere
Risiko­vorsorge im Kreditgeschäft. Die
Bilanz­summe ­belief sich zum Jahres­
ultimo 2015 auf 234,0 Milliarden Euro
und reduzierte sich damit gegenüber
dem Vorjahr um 32,3 Milliarden Euro.
Im Berichtsjahr wurde ein erheblicher
Teil der unter die Gewährträgerhaftung
fallenden verbrieften Verbindlichkeiten
fällig. Korres­pon­dierend hierzu spiegelte
sich das Auslaufen der unter Gewähr­
träger­haftung stehenden Forderungen
auch in höheren Fälligkeiten insbesondere bei Finanzanlagen auf der Aktiv­
seite wider.
Das Zinsergebnis sank gegenüber dem
Vorjahr spürbar um -225 Millionen Euro
53
Die Sparkassen-Finanzgruppe: Ein starker Verbund
auf 1.654 Millionen Euro. Der Rückgang
resultierte im Wesentlichen aus dem allgemein niedrigen Zinsniveau und verminderten Volumina durch Fälligkeiten
bei gleichzeitig selektiver Kreditvergabe.
Das Provisionsergebnis verringerte sich
moderat auf 498 Millionen Euro. Dabei
standen u.a. einem spürbaren Anstieg
der Provisionen aus dem Wertpapierund Kommissionsgeschäft niedrigere
Provisionseinnahmen aus Vermittlungs­
geschäften gegenüber.
Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum
Fair Value bewerteten Finanzinstru­
menten stieg im Ver­gleich zum Vorjahr
kräftig um 347 Millio­nen Euro auf
226 Millionen Euro. Die Ergebnis­
verbesserung ist u.a. auf die in 2015
wieder volatileren Märkte und ein daraus
begünstigtes Neugeschäft in
Absicherungs­produkten zurückzuführen.
Im Rahmen der Erwartungen verlief die
Entwicklung der Verwaltungsaufwen­
dungen. Diese konnten gegenüber dem
Vorjahreszeitraum trotz umfangreicher
Aufwendungen für den Umbau der
IT‑Architektur und hohen regulato­
rischen Anforderungen nahezu konstant
gehalten werden.
Partnerschaft mit den Sparkassen
Die baden-württembergischen Spar­kas­
sen sind über den Sparkassenver­band
Baden-Württemberg mit 40,534 Prozent
am Stammkapital der LBBW beteiligt.
Für die LBBW sind die Sparkassen jedoch
nicht nur Träger, sondern als Kunden
und Geschäftspartner auch eine der
tragenden Säulen des Geschäftsmodells
54
der LBBW. Dabei übernimmt der LBBWKonzern für die Sparkassen in BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz und
Sachsen die Zentralbank-Funktion. Ziel
ist es, die Marktdurchdringung der
Sparkassen-Finanzgruppe in allen Ge­
schäftsfeldern kontinuierlich zu erweitern. Die Produkt- und Leistungspalette
der LBBW ist dabei modular aufgebaut und reicht bis hin zu exklusiven
Pro­duktpartnerschaften z. B. bei der
Zahlungsverkehrs- und Förderkredit­
abwicklung.
Hervorzuheben ist in ­diesem Zusammen­
hang, dass die Kooperation auf Freiwil­
ligkeit in der Zusammenarbeit beruht,
wobei die Stärkung der Eigenständigkeit
der Sparkassen sowie die Beibehaltung
der Kundenverbindung und Entschei­
dungskompetenz bei den Sparkassen
für die LBBW im Mittelpunkt stehen.
Im Hinblick auf die Neugeschäfts­an­fra­
gen der Sparkassen für die Refinanzie­
rung war gegenüber dem Vorjahr nahezu
eine Verdoppelung festzustellen, wobei
alle Anfragen vollumfänglich bedient
wurden. Dabei konnten für gut die Hälfte
des Volumens weitere Investoren am
Kapitalmarkt gewonnen werden. Hervor­zuheben ist die steigende Bedeutung
der gedeckten Refinanzierung, die
knapp ein Drittel der Anfragen betraf.
Die Zu­sammenarbeit im Leihegeschäft
mit den Sparkassen war besonders
durch die Erfüllung der von der Euro­
päischen Kommission beschlossenen,
neuen Liquiditätsdeckungsanforderung
(Liquidity Coverage Ratio – LCR) ge­
kennzeichnet. Aufgrund des Niedrigzins­
niveaus und Fragestellungen zur LCR
und zum Eigenkapital auf der regula­
torischen Seite nahm auch die Nachfrage
nach Beratungsdienstleistungen bei den
Themen Zinsbuchsteuerung, Steuerung
der Kapitalanlagen und Regulatorik im
Jahr 2015 weiter zu. Als erste Bank aus
dem Verbund bot die LBBW bundesweit
den Sparkassen in diesem Zusammen­
hang einen sogenannten „LCR-Markt­
liquiditätstest“ zur Erfüllung der
­opera­tiven Anforderungen der LCR an.
Das Derivatevolumen konnte nachfrageinduziert und durch den Aufbau
des elektronischen Handels für große
Sparkassen gegenüber dem Vorjahr
­nahezu verdoppelt werden. Ebenso
nahm die Bedeutung der Aktie als
Anlageklasse nach längerer Absti­nenz­
phase auf breiter Front langsam aber
stetig zu. Dies ist einerseits auf Rendite­
erfordernisse und andererseits auf mangelnde Alternativen zurückzuführen. Im
Depot-A mischten die Sparkassen neben
Spezialfonds auch Publikumsfonds der
LBBW AM ihrem Portfolio bei. Weiterer
Schwerpunkt bei der Eigenanlage war
das Thema Dividendenstrategien.
Rahmen des Metakreditgeschäfts wurden den Sparkassen zudem Risiko­
übernah­men im Firmenkundengeschäft
ange­boten. Daneben wurden auch in
diesem Bereich die Beratungs­
leistungen für die Sparkassen und
deren Kunden weiter strategisch ausgebaut. Innovationskraft stellte die
LBBW auch im Rahmen ihrer
Digitalisierungsstrategie unter Beweis –
und setzte als erste Landesbank mit
der KfW für die Sparkassen das Thema
Bankdurchleitung Online um und etablierte damit eine beschleunigte Zusage
im Wohnungsbau.
Im Firmenkunden­geschäft wird das
Leistungsangebot für die Sparkassen
ab dem Jahr 2016 in Form eines beschleunigten Verfahrens bei
Kreditanfragen mit einem Kredit­
volumen von max. 5 Millionen Euro
s­eitens der LBBW erweitert.
Im Bereich des Kreditrisikomanagements
führte die LBBW auch im Jahr 2015 in
Kooperation mit anderen Landesbanken
als Arrangeur für die Sparkassen eine
weitere bundesweite Basket-Transaktion
durch. Neu eingeführt wurde hier die
Möglichkeit flexibler Absicherungs­lauf­
zeiten von drei, vier oder fünf Jahren. Im
55
Die Sparkassen-Finanzgruppe: Ein starker Verbund
LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Die LBS Baden-Württemberg hat 2015
das stärkste Neugeschäft ihrer Unter­
nehmensgeschichte erzielt. Sie ver­
mittelte ein Rekord-Bausparvolumen
von 8,13 Milliarden Euro. Das ist nochmals eine Verbesserung von 6,2 Prozent
im Vergleich zum bereits starken Vorjahr.
Das Finanzierungsgeschäft erreichte mit
1,41 Milliarden Euro Kreditauszahlungen
und einem Plus von 15,8 Prozent ein
noch größeres Wachstum.
Sicherheit vor Rendite
Bausparen ist so gefragt wie nie. Die
Menschen nutzen die Chance, sich mit
den Angeboten der LBS die aktuellen
Mini-Zinsen langfristig zu sichern. Die
seit Jahren niedrigen Zinsen machen
die ohnehin beliebte eigene Immobilie
als Anlageform noch begehrter. Als
­wertbeständige Sachanlage bilden die
eigenen vier Wände das Fundament für
den privaten Vermögensaufbau. Davon
profitieren das Bauspar- und das Kredit­
geschäft der LBS.
Finanzverbund als Erfolgsfaktor
Die baden-württembergischen Spar­
kassen und die BW-Bank trugen mit
gut zwei Dritteln zu dem Ergebnis bei.
Der LBS-Außendienst schloss knapp
ein Drittel des Bausparneugeschäftes
ab. Das Gemeinschaftsgeschäft, bei
dem die LBS-Handelsvertreter gemeinsam mit den Sparkassen tätig sind, ist
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um
18,4 Prozent auf 1,73 Milliarden Euro
­gestiegen. Die Kombination aus Kun­
dennähe und Finanzierungsexpertise
macht die gemeinsame Vertriebsstärke
56
von Sparkassen und LBS-Außendienst
aus. Sie ist der entscheidende Erfolgs­
faktor im Bausparneugeschäft der LBS.
Finanzierertarife dominieren
Das vermittelte Bausparvolumen setzt
sich zu über 80 Prozent aus Finanzierer­
tarifen zusammen, die gezielt für den
Bau, Kauf oder die Modernisierung von
Wohneigentum ausgelegt sind. Ende
2015 hat die LBS ihr Angebot noch
­einmal an die Marktentwicklungen an­
gepasst. Die neuen Tarife zeichnen sich
durch besonders günstige Bauspar­
darlehenszinsen ab 1,4 Prozent aus.
Die Eigenheimrente, das Wohn-RiesterAngebot der LBS, hat sich mit einem
Anteil von rund 16 Prozent am Neu­
geschäft zu einer festen Komponente in
der Immobilienfinanzierung entwickelt.
Kreditgeschäft auf Spitzenniveau
Die Kreditauszahlungen der LBS erreichten im vergangenen Jahr einen neuen
Höchststand. Einschließlich der aus­
gezahlten Sparguthaben stellte die LBS
ihren Kunden insgesamt 3 Milliarden
Euro für Maßnahmen rund um die eigene
Immobilie zur Verfügung. Die LBS-Kun­
den nutzen die Niedrigzinsen bei den
Baukrediten und setzen dabei auf ihren
Bausparvertrag. Mit der Kombination
von Hypothekendarlehen und Bauspar­
vertrag kann die LBS Zinssicherheiten
von bis zu 30 Jahren anbieten.
SV SparkassenVersicherung
Der SV Konzern blickt auf ein gutes
Geschäftsjahr zurück. Die gebuchten
Bruttobeiträge im Konzern sind im vergangenen Jahr mit 3,24 Milliarden Euro
(Vorjahr: 3,24) konstant geblieben.
In den Schaden-Unfallversicherungen
stiegen die gebuchten Bruttobeiträge um
3,8 Prozent und liegen bei 1,41 Milliar­
den Euro (1,36). Die SV entwickelte sich
damit besser als der Markt. Das Neu­
geschäft nach Bestandsbeitrag wuchs in
den Privatsparten um 2,1 Prozent auf
21,5 Millionen Euro (21,0).
Wachstums­treiber waren hier vor allem
die Sparten Unfall, Haftpflicht und
Hausrat. Das Pro­dukt ExistenzSchutz,
eine Absiche­rung gegen Unfall, Krank­
heit und Berufs­unfähig­keit, etablierte
sich weiter. Die SV konnte über 5.900
Verträge abschließen. Weiter überzeugen konnte die SV mit dem Produkt
PrivatSchutz für Privat­kunden. Seit
Einführung vor vier Jahren hat die SV
nun 1,1 Millionen Verträge (0,84) im
Bestand. Allein 2015 kamen knapp
358.000 Verträge hinzu. Die gebuchten
Bruttobeiträge stiegen im Kraft­
fahrtgeschäft um 7,9 Prozent auf 227,3
Millionen Euro (210,6). Die SchadenKostenquote in Kraftfahrt beträgt voraussichtlich rund 97,5 Prozent (93,7).
Schadenaufwendungen steigen
durch Unwetter
Insgesamt hat die SV 2015 für Schäden
durch Unwetterereignisse 110,1 Millio­
nen Euro ausbezahlt, das waren 46,4
Pro­zent mehr als noch im Vorjahr, das
bei der SV ein sehr schadenarmes Jahr
war. 2015 war für die SV wieder ein
­normales Jahr. Am 31. März 2015 ver­
ursachte Sturm Niklas Schäden an über
25.000 Gebäuden und Fahrzeugen mit
einem Aufwand von rund 32,8 Millionen
Euro. Die gesamten Bruttoschaden­auf­
wendungen stiegen im Geschäftsjahr um
8,4 Prozent auf 1.013,6 Millionen Euro
(935,2). Die Schaden-Kostenquote in den
Schaden-Unfallversicherungen sank auf
85,0 Prozent (88,0).
Altersvorsorge:
IndexGarant weiter stark gefragt
Insgesamt erreichten bei den Lebens­
versicherungen die gebuchten Brutto­
beiträge mit 1,83 Milliarden Euro (1,87)
fast das Niveau des Vorjahres. Das
Neugeschäft nach Beitragssumme ging
um 7,3 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro
(3,0) zurück. Die Stornoquote nach
­laufendem Jahresbeitrag sank deutlich
auf 4,0 Pro­zent (4,3) und liegt weiter
unter der der Branche mit 4,3 Prozent.
Die Rentenversiche­rung IndexGarant ist
2015 in der privaten und betrieblichen
Altersversorgung (bAV) besonders gut
gelaufen. 61 Pro­z­ent der verkauften
Rentenversicherun­gen gingen auf das
Konto des index­basierten Produktes.
Im September 2015 ergänzte die SV
ihr Indexangebot. Neben den Aktien­
indices EURO STOXX 50 und VolaIndex­
Perform gibt es den Sach­werte­­index
Trend­Portfolio.
57
Die Sparkassen-Finanzgruppe: Ein starker Verbund
Deka-Gruppe
Geschäftsmodell konsequent
weiterentwickelt
Im Geschäftsjahr 2015 hat die DekaGruppe ihr Geschäftsmodell als Wert­
papierhaus der Sparkassen konsequent
weiterentwickelt und dabei ihre Eigen­
tümer und exklusiven Vertriebspartner
in allen Bereichen des Wertpapier­ge­
schäfts unterstützt.
Der 2015 erfolgreich abgeschlossene
Ausbau des Sparkassen­vertriebs hat – in
Verbindung mit der im gleichen Jahr gestarteten Kampagne „Anlegen statt stilllegen“ – wesentlich dazu beigetragen,
zeitgemäße Anlage­lösungen für das
wertpapierbezogene Sparen noch stärker in der Kunden­­beratung zu verankern.
Positive Absatzentwicklung
Die Nettovertriebsleistung der DekaGruppe betrug 19,5 Milliarden Euro und
übertraf den bereits guten Vorjah­res­wert um 48,1 Prozent. Ausschlaggebend
dafür war der deutlich höhere Absatz
von Pu­bli­kumsfonds. Positiv beeinflusst
wurde dies durch die stärker wertpapierorientierte Beratung in den Sparkassen,
die auch der intensivierten Vertriebs­un­
ter­stützung zu verdanken ist.
Zusätzlich spiegelt der starke Anstieg
die wachsende Attraktivität von
Wertpapierfonds im gegenwärtigen
Niedrigzinsumfeld wider. Bei Zertifikaten
konnte der Absatz ebenfalls gesteigert
und der Marktanteil deutlich ausgebaut
werden.
58
Unterstützung der Sparkassen im
digitalen Multikanalmanagement
Das digitale Multikanalmanagement
wurde 2015 als eigenständige Einheit
formiert. Damit verfolgt die Deka das
Ziel, den sogenannten Multikanalkunden
der Sparkassen – also Kunden, die den
Service und die Beratung der Filiale in
Anspruch nehmen, aber Bankgeschäfte
auch online ausführen – ein in den je­
weiligen Online-Auftritt der Sparkasse
integriertes digitales Wertpapierangebot
zur Verfügung zu stellen. Mit diesem
Angebot wird eine effiziente Verzahnung
zwischen medialem und stationärem
Vertrieb ermöglicht.
Gute Ratings, viele Auszeichnungen
Bei der Verleihung der Scope-Awards
wurde die Deka in der Kategorie „RetailZertifikate Primärmarkt“ als bester
Emittent und in der Kategorie „Globale
Offene Immobilienfonds für Privat­
anleger“ für Deka-ImmobilienGlobal
­ausgezeichnet. Bei den Euro FundAwards
im Januar 2016 erhielten sieben DekaFonds insgesamt 14 Auszeichnungen für
ihre Wertentwicklung. Im „Fonds-Kom­
pass“ des Magazins Capital wurde die
Deka im Februar 2016 erneut mit der
Höchstnote von fünf Sternen ausge­
zeichnet. In der Rubrik „Fondsqualität“
erreichte sie dabei das beste Ergebnis
aller großen deutschen Fondsanbieter.
Deutsche Leasing
Das wirtschaftliche Ergebnis der
Deutsche Leasing Gruppe stieg im
Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag
30. September 2015) auf 137 Millionen
Euro – ein Plus von 7 Prozent im
Vergleich zum Vorjahr (128 Millionen
Euro). Die Leasingerträge, die aus dem
Leasing- und Mietkaufgeschäft sowie aus
dem Verkauf von gebrauchten Leasingobjekten resultieren, stiegen im gleichen
Zeitraum von 4.250 Millionen Euro auf
4.483 Millionen Euro und lagen damit
um knapp 6 Prozent über dem Vorjahr.
Der Bilanzgewinn wuchs um 3 Prozent auf rund 67 Millionen Euro.
Der Substanzwert stieg auf knapp
1,8 Milliarden Euro.
Dieses gute Ergebnis konnte die Gruppe
trotz Zinserosion und anderer Belastungen aus Sondereffekten erzielen und
damit ist auch eine konstante Ausschüttung an die Gesellschafter verbunden.
Neugeschäftswachstum
in allen Segmenten
Mit 8,2 Milliarden Euro Neugeschäft realisierte die Deutsche Leasing Gruppe im
vergangenen Geschäftsjahr ein Wachstum von rund 5 Prozent gegenüber
Vorjahr. Das Neugeschäft im Inland von
6,3 Milliarden Euro bedeutet ein Wachstum von 3 Prozent. Die Tochtergesellschaft DAL Deutsche Anlagen-Leasing,
die innerhalb der Deutsche Leasing
Gruppe das Immobilienleasing sowie die
Segmente Energie und Transport
abdeckt, erzielte mit einem Neu-
geschäft von 1,3 Milliarden Euro ein
deutliches Plus gegenüber dem Vorjahr (1,1 Milliarden Euro 2013/2014).
Rund 1,9 Milliarden Euro steuerten
die Auslandstöchter bei, deren Anteil
bei rund 24 Prozent am gesamten
Neugeschäft der Gruppe lag.
Stabile Finanzierungsbasis
Über die Institute der Sparkassenorganisation (Sparkassen und Landesbanken)
verfügt die Deutsche Leasing über eine
solide und diversifizierte Finanzierungsbasis. Zunehmende Bedeutung kommt
Förderkreditinstituten wie der KfW und
der Landwirtschaftlichen Rentenbank zu,
deren Anteil sich am Fremdfinanzierungsmittelbestand weiter leicht erhöht hat.
Wachstumsperspektiven
im Verbundgeschäft
Für das aktuelle Geschäftsjahr sieht sich
die Deutsche Leasing in allen Geschäftsfeldern gut aufgestellt. Das Verbundgeschäft mit den Sparkassen bleibt ein
wichtiges Wachstumsfeld über alle
Produkte und Dienstleistungen der
Deutschen Leasing hinweg. Das Gewerbeund Geschäftskundensegment wächst
mit 40 Prozent dynamisch. Weitere
Wachstumsfelder sind die Begleitung
von Sparkassenkunden ins Ausland und
das Factoringgeschäft.
59
Die Sparkassen-Finanzgruppe: Ein starker Verbund
DSV-Gruppe (Deutscher Sparkassenverlag)
Die bundesweit präsente DSV-Gruppe
mit Hauptsitz in Stuttgart, die sich aus
dem Deutschen Sparkassenverlag (DSV)
sowie seinen spezialisierten Tochterund Beteiligungsunternehmen zusammensetzt, erzielte 2015 einen Gruppen­
umsatz von rund 840 Millionen Euro.
Aufgabe des Unternehmens ist es, Mehr­
werte für die Sparkassen zu generieren,
die diesen Wettbewerbsvorteile bei ihren
Kunden verschaffen. Die DSV-Gruppe beschäftigt knapp 2.200 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter.
Kompetenzcenter Payment der
Sparkassen-Finanzgruppe
2015 stand für die DSV-Gruppe ganz im
Zeichen des Themas Payment (Zahlungs­
verkehrsanwendungen für Privatkunden
beim Einkauf). Ziel ist, die markt­
führende Position der Sparkassen für
alle Zahlungsverkehrsanwendungen zu
festigen und auszubauen.
In Anbetracht des verschärften Wett­be­
werbsumfelds, das sowohl vom Eintritt
neuer Markt­teilnehmer als auch einer
gesteigerten Regulatorik ge­prägt ist,
hat die Spar­kassen-Finanzgruppe ihre
unterneh­merischen Payment-Aktivitäten
in der DSV-Gruppe zusammengeführt.
Im Zuge dieser neuen Aufgaben­vertei­
lung fungiert die DSV-Gruppe als Kom­
peten­z­center Payment der SparkassenFinanz­gruppe.
60
DSV-Tochtergesellschaft S-Payment
ins Leben gerufen
Alle diesbezüglichen Aktivitäten bündelt
die DSV-Gruppe in der neugeschaffenen
DSV-Tochter­gesellschaft S-Payment
GmbH. Weitere wichtige Meilensteine zur
vollständigen Ab­bil­dung der PaymentWertschöpf­ungskette für die SparkassenFinanzgruppe waren der Erwerb von
80 Prozent der Anteile am Payment
Service Provider für E- und M-Commerce
PAYONE GmbH.
Darüber ­hinaus zählen dazu der Kauf des
Zahlungs­logistikers für E-Commerce und
E-Government, GiroSolution AG, sowie
die 100-prozentige Übernahme des
Dienstleisters für bargeldlose
Bezahlungen am Point of Sale, der B+S
Card Service GmbH.
DSV, LBBW und Helaba
starten paydirekt
Zum Jahreswechsel hat die DSV-Gruppe,
gemeinsam mit ihren ­beiden
Investorenpartnern, den Landesbanken
Baden-Württemberg (LBBW) und
Hessen-Thüringen (Helaba), die GIZS
GmbH & Co. KG gegründet. Diese
­fungiert als Servicedienstleister für innovative Bezahlver­fahren der SparkassenFinanzgruppe und realisiert für diese
den Aufbau, den Betrieb und die
Weiterentwicklung von paydirekt, dem
neuen Online-Bezahl­verfahren der deutschen Sparkassen und Banken.
Finanz Informatik
Gemeinsam mit Sparkassen
und Verbundpartnern erfolgreich
Die Finanz Informatik (FI) als zentraler
IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanz­
gruppe leistete auch in 2015 einen
­wesentlichen Beitrag zum Erfolg der
Gruppe. Bei den Sparkassen lag der
Fokus darauf, die Vertriebskanäle weiter
zu vernetzen und somit wichtige Meilen­
steine für die Zukunftsfähigkeit im Multi­
kanalvertrieb zu setzen.
Im Verbund baute die FI die Leistungen
und Erlöse gemeinsam mit ihren
Tochterunternehmen Finanz Informatik
Solutions Plus und Finanz Informatik
Technologie Service deutlich aus. Dabei
war eines von vielen erfolgreichen
Projekten den für die Markteinführung
erforderlichen Funktionsumfang von
paydirekt bereitzustellen.
Im Kerngeschäft mit den Sparkassen
konnten die Kosten stabil ge­halten werden – bei stetig erweitertem Leistungs­
angebot. Die Sparkassen ­investierten
rund 130 Millionen Euro in die Weiter­
entwicklung von OSPlus, die die FI in
zwei Releases bereitstellte. Weiterent­
wicklungen zur Unterstützung der Ab­
wick­lungsprozesse trugen ebenfalls dazu
bei, Effizienzpotenziale in den Spar­
kassen zu heben. Neben dem Kern­
geschäft konnte die FI in 2015 auch das
Geschäft mit zusätzlichen Leistungen für
die Sparkassen deutlich ausbauen.
Digitalisierung der Vertriebskanäle
weiter vorangetrieben
Ein wesentlicher Schwerpunkt der FI in
2015 war das DSGV-Projekt „Vertriebs­
strategie der Zukunft“, mit dem Ziel, den
Privatkundenvertrieb und das Multi­
kanal­angebot strategisch neu auszu­
richten. Die sich aus diesem Konzept
­ergebenden bankfachlichen Anfor­de­
rungen unterstützt die FI IT-seitig und
stellt den Sparkassen hierfür insbesondere die Neuentwicklung OSPlus_neo
sowie Weiterentwicklungen der InternetFiliale und der S-Apps zur Verfügung.
Bei den S-Apps stand der funktionale
Ausbau von „Sparkasse“ und „Spar­
kasse+“ in 2015 im Fokus. Gemeinsam
mit der hierauf spezialisierten Tochter
Star Finanz entwickelte die FI die Apps
mit neuen Funktionen erfolgreich weiter.
Der Erfolg spiegelt sich auch in den
Bewertungen von Kunden und bei
Stiftung Warentest wider, wo die Apps
Spitzenplätze belegten. Auch erste Be­
ratungsmodule für die neue, benutzerfreundliche Oberfläche OSPlus_neo
­stellte die FI in 2015 den Sparkassen
zur Verfügung.
Geschäftsführung
Franz-Theo Brockhoff ist seit 1. Juli 2015
Vorsitzender der Geschäftsführung der
Finanz Informatik. Neu in die Geschäfts­
führung wurde Detlev Klage für das
Ressort Produktion berufen.
61
Die Kreissparkasse Reutlingen ist seit über 30 Jahren Kooperationspartner
der TSG Reutlingen. Deren Handballabteilung organisiert jedes Jahr an
Christi Himmelfahrt den „TSG Spiel- und Wandertag“, bei dem sich auch
Kollegen der Sparkasse engagieren.
Foto: Thomas Heid, Kreissparkasse Reutlingen
62
Sparkassen –
aktiv für die Gesellschaft
Die Sparkassen in Baden-Württemberg verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer
Verantwortung. Sie sind dem Gemeinwohl verpflichtet und übernehmen eine
aktive Rolle für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung in ihren Regionen.
Sie fördern Kunst und Kultur, Bildung, Sport, Umweltschutz und soziale Projekte.
Durch ihr vielfältiges gesellschaftliches En­gagement steigern die Sparkassen die Lebens­­­­
qualität und tragen maßgeblich zur Standortqualität in Baden-Württemberg bei.
63
Die Sparkassen – aktiv für die Gesellschaft
Gründerpreis 2015
der Sparkassen-Finanzgruppe
Rund 2.000 Existenzgründungen begleiten die Sparkassen in Baden-Württem­
berg Jahr für Jahr. Zusammen mit dem
Land gehören die Sparkassen damit
zu den wichtigsten Förderern junger
Unternehmen. Ein Podium für viel­
versprechende Gründungen bietet der
Gründerpreis Baden-Württemberg.
Am 20. Mai wurde er in der Sparkassen­
akademie zum 18. Mal verliehen.
Fünf junge Unternehmen wurden in
der Kategorie „Existenzgründung“ mit
Preisgeldern in Höhe von insgesamt
26.000 Euro ausgezeichnet. Zwei weitere Preise wurden in den Kategorien
„Lebens­werk“ und „Unternehmens­
nachfolge“ vergeben.
„Die Sparkassen wissen um die Be­deu­
tung von Existenzgründern. Sie sichern
Die Preisträger 2015 mit den Vertretern der Sparkassen:
Block links
Preisträger Christian Weber (Kontrastreich), der Firmenkunden­vorstand der
Kreissparkasse Esslingen, Kai Scholze, die
Unternehmensnachfolge-Preisträger Nicole
Kiefer und Jeanette Zeuner-Kiefer, der
stv. Vorsitzende des Vorstands der Sparkasse Heidelberg, Rainer Arens, die beiden
weiteren Unternehmensnachfolge-Preisträger Stephan und Caroline Knapp, Preisträger Christoph Hoene (Hoene Consult).
64
Block Mitte
Der Minister für Finanzen und Wirtschaft, Dr. Nils Schmid, der Vorsitzende
des Vorstands der Kreissparkasse
Esslingen, Burkhard Wittmacher,
Preisträger Dennis Jäger (Wärme­pumpen-Magazin), der stv. Vorsitzende des Vorstands der
Kreissparkasse Waiblingen,
Lothar Kümmerle, Preisträger
Torsten Reuß (tosstec).
Block rechts
Preisträger Heiko Weiß (SCANOTEC),
der stv. Vorsitzende des Vorstands der
Kreissparkasse Tübingen, Jürgen Ferber,
Preisträger Thilo Brückner (SCANOTEC),
Vorstandsmitglied Klaus Meissner
(Kreissparkasse Göppingen), „Lebenswerk“Preisträger Willy Schwenger, Sparkassenpräsident Peter Schneider sowie Marc Kersting,
Firmenkundenberater der Kreissparkasse
Göppingen.
Willy Schwenger wurde
für sein Lebenswerk
geehrt. Auf dem Foto
von links: Marc Kersting
von der Kreissparkasse
Göppingen, Landrat
Edgar Wolff, Vorstands­
mitglied Klaus Meissner
(KSK Göppingen),
Finanz- und Wirtschafts­
minister Dr. Nils Schmid,
Gerda und Willy
Schwenger sowie
Präsident Peter
Schneider
Fotos: Wolfgang List
den Fortbestand und die Entwicklung
der Wirtschaft“, betonte Sparkassen­
präsident Peter Schneider. Wirtschaftsund Finanzminister Dr. Nils Schmid unterstrich: „Der Verband und die Politik
verfolgen das gleiche Ziel: Die Gründer
zu stärken.“ Als Schirmherr der Veran­
stal­tung überreichte er gemeinsam mit
Schneider die Urkunden s­owie Skulp­
turen des Künstlers Daniel Wagenblast.
Zusätzlich zum Preisgeld und einem
Coaching in der Sparkassenakademie
hatte die Finanzgruppe jedem
Unternehmen einen Imagefilm finanziert. Zu sehen waren die­se Filme auch
bei der Preisverleihung – anstelle langer
Beschreibungen. Dabei sprang immer
wieder der Funke der Begeisterung aufs
Publikum über: Zum Beispiel über den
Erfindungsreich­tum von Torsten Reuß,
der Reinigungs­geräte für Naturpools
entwickelt hat. Er wurde für seinen
Geschäftsplan mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Auf Platz zwei folgte der
Stuttgarter Koch Christian Weber. Mit
seinem Catering-Unterneh­men
„Kontrastreich“ liefert er vegane
Köstlichkeiten für große und kleine
Gesellschaften. Der Waiblinger Jour­
nalist Dennis Jäger erhielt den dritten
Preis für die Entwicklung eines Fach­
magazins zum Thema „Wärmepumpen“.
Viel Applaus bekam das Neustettener
Unternehmen „Scanotec“, das ein
­mo­biles Scansystem zur Herstellung
von 3D-Figuren entwickelt hat. Der
­fünfte Preis ging an Christoph Hoene,
Gründer der Unternehmensberatung
Hoene Consult.
Den Preis in der Kategorie Lebenswerk
erhielt Willy Schwenger, langjähriger
Geschäftsführer der Carl Stahl Gruppe.
Filme und Interviews
von der Verleihung des
Gründerpreises 2015
­finden Sie im
YouTube-Kanal des
Sparkassenverbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
65
Die Sparkassen – aktiv für die Gesellschaft
Die Preisträger 2015 in der Kategorie „Existenzgründer“
Für viele Wettbewerbsteilnehmer ist diese Kategorie der Beginn einer Erfolgsstory. Alle Teilnehmer sind per se Gewinner, denn jeder erhält ein Feedback
der Jury zur Optimierung seiner Geschäftsidee. Insgesamt rund 30 Juroren,
die aus der Wirtschaft, von Kammern, Sparkassen und Fördereinrichtungen
stammen, bewerten die Businesspläne ehrenamtlich und mit großem
Engagement.
Schwenger stieg 1965 in den Seile­rei­betrieb seines Schwiegervaters
Carl Stahl ein. In den folgenden knapp
50 Jahren baute er den Handwerksbe­
trieb zu einer internationalen Unterneh­
mens­­gruppe aus, die heute mit rund
1.500 Mitarbeitern an 61 Standorten auf
fünf Kontinenten vertreten ist. Der Pro­
dukt­katalog reicht von Kransystemen
über Feinseile als Präzisionsinstrumente
in der Medizintechnik bis hin zu architek­
tonischen Netzsystemen. Ein besonderes Augenmerk legte Schwenger auf
gute Arbeitsbedingungen und Weiter­­bil­dungs­maßnahmen für die Mitarbeiter. „Exzellente Unternehmen sind
immer mit Persönlichkeiten besetzt,
die schon in jungen Jahren Verant­
wortung übernom­men haben“, betonte
Peter Schnei­der in seiner Laudatio.
Auf langjährige erfolgreiche Arbeit
­können auch die beiden Geschäftsführer
des Schwetzinger Verpackungs­unter­
nehmens „Kartonveredelung Knapp“
zurück­blicken. Nach mehr als 40 Jahren
haben Helmut Kiefer und Hans-Dieter
Knapp die Leitung erfolgreich an die
nächste Generation weitergegeben.
Dafür wurden sie mit dem Gründerpreis
in der Kategorie „Unternehmens­nach­
folge“ ausgezeichnet.
Preisträger und Gäste kamen beim anschließenden Empfang im Restaurant
der Akademie schnell miteinander
ins Gespräch. Am Buffet lockte übrigens
auch ein veganes Gericht.
66
Platz 1: TOSSTEC KG, Dettingen unter Teck (Kreis Esslingen)
(10.000 Euro Preisgeld)
Die Firma TOSSTEC KG ist Hersteller von spezialisierten Elektrogeräten für die
Reinigung und Beseitigung von Biofilm-Belägen und Sedimenten an unter
Wasser liegenden Flächen. Zielgruppe sind Eigentümer von Schwimmteichen,
Naturpools, Koi- und Zierfischteichen aber auch Besitzer klassischer Pools.
Speziell der Trend zu mehr „Wasser im Garten“ lässt den Anteil an biologisch
gereinigten Schwimmteichen und Naturpools stark ansteigen.
www.tosstec.de
Vorgeschlagen von: Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen.
Platz 2: Kontrastreich, Stuttgart
(7.500 Euro Preisgeld)
Unter dem Label „Kontrastreich“ will sich der ausgebildete Koch Christian
Weber mit Dienstleistungen rund um das Thema vegane Ernährung und gesunde Küche etablieren. Unter seinem Motto „einfach anders essen“ stehen
die drei Geschäftsbereiche Kochschule, Ernährungsberatung und Catering im
Fokus seiner Existenzgründung.
www.einfachandersessen.de
Vorgeschlagen von: BW-Bank.
Platz 3: Wärmepumpen-Magazin, Waiblingen
(5.000 Euro Preisgeld)
Die Geschäftsidee des Gründers Dennis Jäger ist ein B-to-B-Baufachmagazin
zum Thema Wärmepumpen. Dabei handelt es sich um eine energieeffiziente
und ökologische Art der Gebäudebeheizung. Das Magazin ist ausgelegt
für alle Berufsgruppen in der Haustechnik bzw. der Technischen Gebäudeausstattung.
www.diejaegerei.de
Vorgeschlagen von: Kreissparkasse Waiblingen.
Platz 4: SCANOTEC GbR, Neustetten (Kreis Tübingen)
(2.000 Euro Preisgeld)
Die SCANOTEC GbR hat einen eigenen stationären 3D-Scanner entwickelt.
Mit diesem lassen sich Personen und Tiere in wenigen Sekunden digitalisieren und nach einer Nachbearbeitung über einen 3D-Drucker als lebensnahe
Figur ausgeben. Das Hauptziel der Unternehmensgründung ist der Bau und
Vertrieb eines mobilen Scansystems.
www.scanotec.de
Vorgeschlagen von: Kreissparkasse Tübingen.
Platz 5: Hoene Consult, Göppingen
(1.000 Euro Preisgeld)
Das Geschäftskonzept von Christoph Hoene umfasst die klassische Dienstleistung als Unternehmensberater, allerdings spezialisiert in zweierlei
Hinsicht: Einmal auf die Werkzeugmaschinenbranche im deutschsprachigen
Raum, und zum anderen in der aktuellen Startphase auf das Chinageschäft.
www.hoene-consult.de
Vorgeschlagen von: Kreissparkasse Göppingen.
Deutscher Gründerpreis für Schüler
Sie sind 17, 18, manchmal auch erst 16
Jahre alt, aber ihre Geschäfts­ideen
haben bereits Format: Anfang Juli 2015
ehrte der SVBW fünf junge Teams aus
Baden-Württemberg, von denen sich
zwei Teams bundesweit im Planspiel um
den Deut­schen Gründerpreis für Schüler
souverän an die Spitze gesetzt haben.
Rund 1000 Schülerteams aus ganz
Deutschland nahmen am Spiel teil, das
die Sparkassen-Finanzgruppe zusammen
mit dem ZDF, dem Magazin Stern und der
Porsche AG ausrichtet. Das Siegerteam,
das in diesem Jahr aus Leutkirch im
Allgäu kommt, reiste zusätzlich zur Gala
des deutschen Gründerpreises nach
Berlin. Einen Tag später nahmen die fünf
besten Teams aus Baden-Würt­tem­berg
in Stuttgart von Dr. Markus Vogtmann,
Ressortleiter Markt und Betrieb, Geld­
preise und Urkunden ent­gegen.
„Heute können sich 32 Prozent der 14bis 34-Jährigen vorstellen, ein Unter­neh­
men zu gründen. Aber nur zwei Prozent
tun es irgendwann“, zitierte Vogt­mann
­eine aktuelle Studie. Unter den Gewin­
nern dürfte dieser Prozentsatz deutlich
höher liegen. Seit Projektstart im Januar
haben die Schülerinnen und Schü­ler
viel gelernt. Zusammen mit Leh­rern,
Unter­nehmenspaten und CoachingPartnern der regionalen Sparkassen
haben sie fünf Monate lang Unterneh­
mens­kon­zepte entwickelt.
Das Siegerteam aus Leutkirch, das sich
den Namen „Oppia“ (finnisches Wort für
„lernen“) gegeben hat, dachte sich eine
Anwendungssoftware aus, die es ermög­
licht, mathematische, chemi­sche und
physikalische Formeln auszutauschen.
Den zweiten Platz belegte das Team
„Airpack“ vom Fürstenberg-Gymnasium
in Donaueschingen. Die Schüler er­
sannen eine Ver­packung mit aufblasbarer Membran, die sich an den verpackten
Gegenstand anpasst.
Verkehrssicherheit hatte das Team „Light
the Night“ des Johannes-Kepler-Gym­
nasiums in Reutlingen im Blick. Sie präsentierten trendige Accessoires mit LEDBe­leuch­tung, die auf dunklen Straßen für
die Sicherheit ihrer Träger sorgen. Das
Team „Gloready“ vom Rupert-NeßGymnasium in Wangen präsentierte eine
App, die von einer Lernbehinderung eingeschränkte Menschen beim Lernen unterstützt. Den elften Platz bundesweit
belegte das Team „Vacuus“ vom EugenEucken-Gymnasium in Freiburg im
Breisgau. Die Produktidee hier: Eine
Gabel, die die Nährstoffwerte der Bissen
ermittelt, die sie aufspießt.
Team Oppia, Platz 1,
(von links:)
Ressortleiter
Dr. Markus Vogtmann,
die drei Schüler
Julian Hengge,
Leopold Wiedenmann,
Martin Henle,
der begleitende Lehrer
Dietmar Krohmer und
Joachim Gambach von
der Kreissparkasse
Ravensburg
Foto: Sascha Baumann
67
Die Sparkassen – aktiv für die Gesellschaft
Planspiel Börse
Die 33. Spielrunde des Planspiels Börse,
bei dem Schülergruppen aus Deutschland, Italien, Frankreich, Luxemburg,
Schweden und Mexiko teilnehmen,
endete am 16. Dezember 2015. Im Rahmen einer Siegerehrung wurden in der
Börse Stuttgart die besten sechs Teams
aus Baden-Württemberg von den Sparkassen geehrt.
Mit Geschick und Umsicht hat das Team
„Die Boys“ aus Friedrichshafen den
ersten Platz in der Kategorie „Depotgesamtwertung“ erreicht. Die Schüler der
Bodensee-Schule St. Martin freuten sich
über die Urkunden und einen Geldpreis
in Höhe von 1.000 Euro. Dass man mit
nachhaltig bewerteten Aktien viel Erfolg
haben kann, bewiesen fünf Schüler des
Gymnasiums Bietigheim-Bissingen.
Das Team „UnkreTiv“ belegte den ersten
Platz in der Kategorie „Nachhaltigkeit“.
Da sie gleichzeitig das drittbeste Team
in Deutschland waren, durften sie für
drei Tage nach Berlin fahren. Zusätzlich
erhält ihre Schule einen wertvollen
Schulpreis in Form eines Aktionstages,
von dem alle Schüler dieser Schule
profitieren werden.
Beim Planspiel Börse, das von den
Sparkassen angeboten wird, werden
Käufe und Verkäufe von Aktien realitätsnah abbildet. Die Teilnehmer können
aber nur gewinnen: Zum einen können
sie in die Geheimnisse der Börsenwelt
eintauchen und spielerisch wirtschaftliche Grundkenntnisse vertiefen, zum
anderen haben sie die Möglichkeit,
attraktive Preise zu gewinnen.
68
Neben den beiden Sieger-Teams wurden
vier weitere Schüler­grup­pen geehrt. Das
Schülerteam „The wolfs of wallstreet“
des Kreisgymnasiums Titisee-Neustadt
erreichte am Ende mit einem Depotwert
von fast 60.200 Euro Platz 2 in der Kategorie „Depotgesamtwertung“. Platz 3
ging an die „Börsenhaie“, zwei Schüler
des Berufschulzentrums aus Stockach.
Die Plätze zwei und drei in der Kategorie
„Nachhaltigkeitsbewertung“ erreichten
„Planned Again“, zwei Schüler des
Zabergäu-Gymnasiums in Brackenheim,
und an das Team „WHSM“ der
Schillerschule Tuttlingen.
Dr. Markus Vogtmann vom Sparkassenverband Baden-Württemberg überreichte zusammen mit dem Geschäftsführer
der Börse Stuttgart, Oliver Hans, den
sechs Schülergruppen Urkunden und
Geldpreise. Betreut wurden die Schülergruppen von ihren Heimatsparkassen.
Bei den Siegern waren dies die Kreissparkassen Ludwigsburg und Tuttlingen
sowie die Sparkassen Bodensee,
Hochschwarzwald und Stockach.
Das Team „Die Boys“
bei der Preisverleihung
in Stuttgart. Von links:
der Geschäftsführer
der Börse Stuttgart,
Oliver Hans,
Ressortleiter
Dr. Markus Vogtmann
vom SVBW sowie die
Teammitglieder
David Lauffer,
Johannes Förster,
Daniel Rimmele,
Marc Wirth und
Monica Aigner.
Foto: Sascha Baumann
Jugend musiziert
Mit über einer halben Million Euro
bun­des­weit zählt der Musikwettbewerb
„Jugend musiziert“ zu den herausragen­den Sponsoring-Engagements der
Sparkassen. Auch in Baden-Württemberg
gehört die Förderung von „Jugend mu­­
siziert“ zum guten Ton. Viele Spar­kassen
fördern regionale Vorentscheide, unter­
stützen den Landeswettbewerb und bereiten jungen Preisträgern zum Bei­spiel
bei Veranstal­tungen und natürlich
Preisträgerkon­zerten eine Bühne.
Ein ganz besonderes Preisträgerkonzert
findet immer im Anschluss an den
Landeswettbewerb statt: Dort verleihen
Sparkassenpräsident Peter Schneider
und der Präsident des Landesmusik­
rates, Prof. Dr. Hermann Wilske, die
„Spar­kassen-Förderpreise“. Sie sind
mit insgesamt 15.000 Euro dotiert.
2015 fand der Landeswettbewerb
im März in Mannheim statt. Alle Teil­neh­
mer, die die höchstmögliche Punktzahl
erreicht hatten, wurden mit dem
Sparkassen-Förderpreis ausgezeichnet.
Über 300 Gäste besuchten das Preis­
träger­konzert am 9. Mai 2015 im
„Capitol“ in Mannheim und waren beeindruckt vom Können einer Auswahl der
Preis­träger. Durch das Konzert führte die
SWR-Moderatorin Martina Klein und begrüßte unter den Gästen viele Vertreter
der Sparkassen.
69
Die Sparkassen – aktiv für die Gesellschaft
Eliteschulen des Sports
Der Radfahrer Sven Reutter ist „Elite­
schüler des Jahres 2015“ des Olympia­
stützpunktes Stuttgart. Im Rahmen einer
kleinen Feierstunde überreichte ihm
Präsident Peter Schneider die Urkunde.
Voraussetzung für die Ehrung ist eine
Kombination aus Spitzenleistungen im
Sport und in der Schule. Reutter belegte
unter anderem bei den Jugendwelt­meis­
ter­schaften 2014 den zweiten Platz im
Einzelzeitfahren. „Neben den sportlichen
Erfolgen zeichnen ihn seine Zuver­lässig­
keit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft
aus“, so der Leiter des Olympiastütz­
punkts Stuttgart, Thomas Grimminger.
„Seine schlechteste Note ist eine
1 bis 2“, ergänzte die Schul­leiterin der
Stuttgarter Cotta-Schule, Birgit JägerGollwitzer.
Die Eliteschüler und
Eliteschülerinnen 2015
• Freiburg
Viktor Lyzen, Ringen
• Furtwangen
Janosch Brugger, Skilanglauf
• Heidelberg
Selina Hocke, Schwimmen
• Karlsruhe
Leah Grießer, Geräteturnen
• Mannheim
Selina Müller, Hockey
• Stuttgart
Sven Reutter, Radsport
• Tauberbischofsheim
Leonie Ebert, Fechten
70
Mehr als 11.000 junge Talente werden
gegenwärtig in den 43 Eliteschulen in
Deut­schland ausgebildet. Sie stellen
­dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen
Breitensport und Spitzensport dar. So
waren über die Hälfte der Athleten der
deutschen Mann­schaft bei den olympi­
schen Winterspielen in Sotschi aktuelle
oder ehemalige Schülerinnen und Schüler
dieser Eliteschulen.
„Die Sparkassen unterstützen als größter
nichtstaatlicher Sportförderer sowohl den
Breiten- als auch Spitzensport“, so Präsi­
dent Schneider. „Damit bei der Ausübung
des Spitzensports die Ausbildung nicht
zu kurz kommt, erhalten die sieben Elite­
schulen des Sports in Baden-Württem­
berg in diesem Jahr über 50.000 Euro.“
Ein Ziel der Eliteschulen des Sports
­besteht darin, schulische Bildung und
sportliche Ausbildung für junge Talente
so zu koordinieren, dass keiner der beiden Bereiche vernachlässigt wird. Durch
die Verbindung von Leistungssport,
Schule und Wohnen finden die Athleten
optimale Bedingungen für ihre „duale
Karriere“.
Ehrung der Stuttgarter
Eliteschüler des Sports
2015. Von links: der
Leiter des Olympia­­
stützpunkts, Thomas
Grimminger, ­Präsident
Peter Schneider, die
Direk­torin der JohannFriedrich-von-CottaSchule in Stuttgart Ost,
Birgit Jäger-Gollwitzer,
der ­Rad-Rennfahrer
Sven Reutter sowie
der Präsident des
Württembergischen
Landes­sportbundes,
Klaus Tappeser
Foto: Horst Rudel
Vorbild sein
Als Dank für vorbildliches ehrenamt­liches
Engagement ehrten die Württem­
bergische Sportjugend (WSJ) und die
Sparkassen bereits zum neunten Mal
Ju­gendtrainer, Jugendleiter und
Vereins­mit­arbeiter mit der Aus­zeichnung „VORBILDER des Jahres“ 2015.
„Die Qualität der Bewerbungen war auch
dieses Mal hoch“, sagte der WSJ-Vor­
sitzende Andreas Schmid und ergänzte:
„Die neun Sieger stehen stellvertretend
für alle anderen Nomi­nierten“. Knapp 300
Ein­sendungen waren im Zeitraum Juli bis
Dezember 2015 bei der WSJ eingegangen. Der Wettbewerb „VORBILDER des
Jahres“ ist der höchst dotierte Ehren­
amts­preis im Sport.
Die ausgezeichneten VORBILDER 2015
sind: Melanie Ader (VfL Waiblingen
Handball e.V., Handball), Cristina
Henriques (TSV Steinenbronn e.V.,
Kinderturnen/Basket­ball), Michaela
Jancke (TSV Ettlingen e.V., Basket­ball/
Kindersport), Luca-Pia Koser (SG
Schorndorf 1846 e.V., Gerätturnen),
Monika Mitzkat (TC Dettingen/Horb e.V.,
Tennis), Christopher Ott (TSV 1972
Sickenhausen e.V., Rope­skipping/­Turnen),
Arnd Rau (SSV Esslingen e.V., Wasserball),
Max Schmider (TV 1864 Haslach e.V.,
Leichtathletik/Ra­sen­kraftsport), Duro
Vranjkovic (Spvgg 1926 Aldingen e.V.,
Fußball) und Helmut Werz (TSG
Münsingen e.V., Leichtathletik).
Überreicht wurden die Preise von
Handball-Nationalspieler Jens
Schöngarth, Ultramarathon-Läuferin
Pamela Veith, Ruderweltmeister Florian
Roller und Anna Loerper, Handballerin
des Jahres 2015 – alles erfolgreiche
Spitzensportler aus Baden-Württemberg.
Filme und Interviews
von der Verleihung ­finden
Sie im YouTube-Kanal des
Sparkassenverbands
Baden-Württemberg:
www.youtube.de/svbwdeu
71
Die Sparkassen – aktiv für die Gesellschaft
Kulturlandschaftspreis
Wer sich in Württemberg, Hohenzollern
und den angrenzenden Regionen um
den Erhalt von Streuobstwiesen, Wachol­
der­heiden, Trockenmauern und anderen
landschaftsprägenden Elementen ver­
dient macht, kann einen Preis erhalten –
den Kulturlandschaftspreis des Schwäbi­schen Heimatbundes und des Spar­
kassen­­verbandes Baden-Württemberg.
Um den Kulturlandschaftspreis 2015
be­­warben sich erneut viele Vereine und
Priva­tpersonen. Dies zeigt, wie stark das
Interesse von Einzelpersonen, Familien,
Vereinen und Organisationen jeglicher
Art und Größe ist, sich für den Erhalt
­und die Pflege von Kulturlandschaften
einzu­setzen.
2015 wurden vier Privatpersonen,
Vereine, Initiativen und Landwirte aus­
gezeichnet. Darüber hinaus gab es einen
Jugend-Kulturland­schafts­preis.
Die Gewinner des Kulturlandschafts­
preises erhalten Preis­e von insgesamt
11.000 Euro. Dieses Geld stellt die
Spar­­kassen-Stiftung Umweltschutz
zur Verfügung.
Mit einem „Sonderpreis für Klein­­denk­­
male“ werden zudem vorbildliche
Initiativen zum Schutz von
Kleindenkmalen wie etwa steinerne
Sühne­kreuze, Gedenksteine, Feld- und
Weg­kreuze, Bildstöcke u. v. m. ausge­
zeich­net.
72
Die Preisträger 2015 (von Nord nach Süd)
– Bürgerverein Schmie e.V., Maulbronn (Enzkreis)
Der Verein setzt sich seit langem für Kulturdenkmale und den
Landschaftsschutz ein. Unter anderem wird im Rahmen von Jugendcamps
das historische Wassersystem der Maulbronner Zisterzienser gepflegt.
– Nebenerwerbslandwirte, Landschaftspfleger und Tierhalter, Bad
Herrenalb (Kreis Calw)
In der Stadt hat sich vor sieben Jahre eine Gruppe zusammengeschlossen,
die die ursprüngliche Kulturlandschaft ihrer Gemeinde nach und nach
wieder zurückgewinnen möchte.
– Bürgerprojekt Streuobsterlebnis Herrenberg (Kreis Böblingen)
Die Bürgergruppe setzt sich in vielfältiger Weise für den Erhalt der
Landschaft ein. Parallel wird die Öffentlichkeit bei Führungen und
Schnittkursen umfangreich informiert.
– Weidegemeinschaft Goißatäle, Gruibingen, Mühlhausen und
Wiesensteig (Kreis Göppingen)
Durch Beweidung will die Gemeinschaft das charakteristische
Landschaftsbild erhalten.
Jugend-Kulturlandschaftspreis 2015
– SOKO
Steigbergsteigle, Grund- und Hauptschule Lichtenstein
(Kreis Reutlingen)
Pflege einer Wacholderheide mit Schülerinnen und Schülern der 5. und 6.
Klassen.
Sonderpreis Kleindenkmale 2015
– Projektgruppe „Erhalten und Gestalten“ des Heimat- und
Kulturvereins Assamstadt (Main-Tauber-Kreis)
Renovierung und Dokumentation aller 67 Kultur- und Kleindenkmäler in
Assamstadt.
–G
ünther Dangelmaier, Schwäbisch Gmünd – Hussenhofen (Ostalbkreis)
140-seitiges Buch „Kleindenkmale unserer Heimat“ nimmt Leser auf Reise
durch die Landschaft von Hussenhofen mit.
– Förderkreis zur Erhaltung der Wiblinger Kapellen, Flurkreuze,
Bildstöcke und Kleindenkmale e.V., Wiblingen (Stadt Ulm)
Erfolgreiches Engagement für den Erhalt zahlreicher Kleindenkmale und
Kapellen.
Unser Engagement auf einen Blick
Seit Jahren intensivieren die Sparkassen ihr gesellschaftliches
Engagement durch die Gründung
von Sparkassen-Stiftungen. Die
baden-württembergischen Sparkassen
(inkl. Verband) stockten 2015 bei
ihren 98 Stiftungen das Stiftungskapital um weitere 14 Millionen Euro
auf über 242 Millionen Euro auf.
Das Volumen der Förderleistungen
(Spenden, Stiftungsausschüttungen,
Sponsoring etc.) betrug insgesamt
über 52 Millionen Euro; davon flossen
knapp 32 Millionen Euro in kulturelle
und soziale Projekte.
Damit leisten die baden-württem­
bergischen Spar­kassen weiterhin
einen großen Beitrag für das kulturelle
und soziale Leben in der Region.
Die Beiträge der baden-württembergischen Sparkassen für gemeinnützige
Zwecke betrugen insgesamt 52,4 Millionen Euro in 2015
Spenden�������������������������������������������������������������������������� 24,9 Millionen Euro
PS-Zweckerträge�������������������������������������������������������������� 3,2 Millionen Euro
Sonstige Förderbeiträge und Sponsoring����������������� 17,0 Millionen Euro
Stiftungsausschüttungen����������������������������������������������� 7,3 Millionen Euro
Verteilung
gesamt:
Verteilung
Stiftungsausschüttungen:
Verteilung der Förderleistungen
52,4 Millionen Euro
Stiftungsausschüttungen
7,3 Millionen Euro
Sonstiges
8,4 Millionen Euro
Sonstiges
0,4 Millionen Euro
Soziales
3,9 Millionen Euro
Soziales
17,6 Millionen Euro
Kultur
13,9 Millionen Euro
Umwelt
1,6 Millionen Euro
Sport
8,5 Millionen Euro
Wissenschaft/Forschung
2,5 Millionen Euro
Kultur
2,0 Millionen Euro
Umwelt
0,2 Millionen Euro
Sport
0,7 Millionen Euro
Wissenschaft/Forschung
0,1 Millionen Euro
73
74
Die baden-württembergischen
Sparkassen und der
Sparkassenverband im Überblick
Die Sparkassen in Baden-Württemberg können auf ein gutes Geschäftsjahr 2015
zurückblicken. Das zeigen die Zahlen auf den kommenden Seiten. Für Stabilität und
solides Wachstum stehen neben den rund 36.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
auch diejenigen, die Verantwortung tragen – in den einzelnen Häusern und für den
Sparkassenverband. Die Übersicht zeigt, wer sich wo engagiert.
Die Zukunft der Sparkasse Hohenlohekreis: Die neuen Auszubildenden des
Jahres 2015 haben sich für das Gruppenfoto vor den „Sparkassen-Limes“ in
Künzelsau gestellt. Diese bunten Zäune werben für die Landesgartenschau in
Öhringen, die bis zum 9. Oktober 2016 unter dem Motto „Der Limes blüht auf“
stattfindet. Die Sparkasse Hohenlohekreis unterstützt die Landesgartenschau
als „Platin-Partner“ mit einem namhaften Betrag.
Foto: Karin Wohlschlegel, Sparkasse Hohenlohekreis
75
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Die baden-württembergischen Sparkassen
Stand: 31. Dezember 2015
Sparkasse
Vorsitzende/r des
Verwaltungsrats
Vorstand
Trägerabgeordnete/r
Sparkasse
Baden-Baden Gaggenau
OB Margarete Mergen
Stefan Siebert, Lothar Volle,
Martin Semmet
OB Christof Florus
Kreissparkasse
Biberach
LR Dr. Heiko Schmid
Günther Wall, Thomas Jakob,
Joachim Trapp
KR/BM a. D. Wolfgang Dahler
Sparkasse
Bodensee
LR Lothar Wölfle
Werner Allgöwer, Franz Bernhard Bühler,
Christoph Müller
OB Uli Burchardt
Kreissparkasse
Böblingen
LR Roland Bernhard
Carsten Claus, Dr. Detlef Schmidt,
Michael Tillmann, Michael Fritz (stv.)
KR/BM Wilfried Dölker
Sparkasse
Bonndorf-Stühlingen
BM Michael Scharf
Theo Binninger, Georg Riesterer
BM Isolde Schäfer
Sparkasse
Bühl
OB Hubert Schnurr
Karl Ferdinand Langanki,
Frank König
BM Oliver Rastetter
Sparkasse
Engen-Gottmadingen
BM Johannes Moser
Jürgen Stille, Werner Schwacha
BM Dr. Michael Klinger
Kreissparkasse
Esslingen-Nürtingen
LR Heinz Eininger
Burkhard Wittmacher, Bernd Haußels,
Frank Dierolf, Kai Scholze
KR Bernhard Richter
Sparkasse
Freiburg-Nördlicher Breisgau
OB Dr. Dieter Salomon
Marcel Thimm, Erich Greil,
Lars Hopp, Bernd Rigl
OB Stefan Schlatterer
Kreissparkasse
Freudenstadt
LR Dr. Klaus Michael
Rückert
Uwe Braun, Leopold Zanker
KR/BM a.D. Heinz Hornberger
Sparkasse
Gengenbach
BM Thorsten Erny
Thomas Laubenstein, Alois Lehmann
BM Jürgen Schäfer
Kreissparkasse
Göppingen
LR Edgar Wolff
Dr. Hariolf Teufel, Joachim Müller,
Klaus Meissner
KR/GF Kurt Moll
Sparkasse
Hanauerland
OB Toni Vetrano
Joachim Parthon, Jutta Grandjean,
Wolfgang Huber
BM Marco Steffens
Sparkasse
Haslach-Zell
BM Heinz Winkler
Bernd Jacobs, Klaus Minarsch
BM Günter Pfundstein
Sparkasse
Heidelberg
OB Dr. Eckart Würzner
Helmut Schleweis, Rainer Arens,
Bernd Wochele
OB Franz Schaidhammer
Kreissparkasse
Heidenheim
LR Thomas Reinhardt
Dieter Steck, Thomas Schöpplein
OB Bernhard Ilg
Kreissparkasse
Heilbronn
LR Detlef Piepenburg
Ralf Peter Beitner, Matthias Peschke,
Dr. Thomas Braun, Bernhard Steck
OB Harry Mergel
Sparkasse
Hochrhein
OB Dr. Philipp Frank
Heinz Rombach, Wolf Morlock
BM Alexander Guhl
BM = Bürgermeister/in
76
LR = Landrat/Landrätin
KR = Kreisrat/Kreisrätin
OB = Oberbürgermeister/in
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
in Mio. €
31.12.
2015
1)
2014
Kredite an Kunden 1)
in Mio. €
31.12.
2015
Geschäftsvolumen
in Mio. €
31.12
2014
2015
2014
1.442
1.406
1.091
1.044
1.913
1.856
3.386
3.341
2.157
2.116
5.688
6.042
3.003
2.935
2.960
2.899
4.243
4.153
4.818
4.557
5.511
5.234
7.722
7.478
370
372
276
280
525
516
623
604
488
476
835
828
619
591
634
596
969
935
6.315
6.241
5.272
4.906
8.308
8.243
4.078
3.844
4.214
4.043
5.475
5.687
1.230
1.254
894
864
1.725
1.759
247
240
286
273
449
456
3.658
3.601
3.561
3.378
5.273
5.068
734
744
798
784
1.453
1.499
715
684
674
655
1.010
998
5.362
5.297
4.662
4.521
6.890
6.706
1.426
1.456
1.110
1.064
1.916
1.905
5.633
6.305
5.933
5.580
8.057
8.900
1.998
1.934
2.060
1.893
2.829
2.768
inkl. erworbene Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen
77
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Stand: 31. Dezember 2015
Sparkasse
Vorsitzende/r des
Verwaltungsrats
Vorstand
Trägerabgeordnete/r
Sparkasse
Hochschwarzwald
BM Armin Hinterseh
Jochen Brachs, Dieter Vogelbacher
BM Andreas Hall
Sparkasse
Hohenlohekreis
LR Dr. Matthias Neth
Werner Gassert, Bernd Kaufmann,
Johannes von Hebel
KR Manfred Wenzel
Sparkasse
Karlsruhe Ettlingen
OB Dr. Frank Mentrup
Michael Huber, Thomas Schroff,
Lutz Boden, Marc Sesemann
BM Hans D. Reinwald
Sparkasse
Kraichgau
OB Cornelia Petzold-Schick Norbert Grießhaber, Thomas Geiß,
Andreas Ott
OB Jörg Albrecht
Sparkasse
Lörrach-Rheinfelden
OB Jörg Lutz
André Marker, Klaus Jost,
Rainer Liebenow
OB Klaus Eberhardt
Kreissparkasse
Ludwigsburg
LR Dr. Rainer Haas
Dr. Heinz-Werner Schulte, Thomas Raab,
Dieter Wizemann
KR/BM a.D.
Manfred Hollenbach, MdL
Sparkasse
Markgräflerland
OB Wolfgang Dietz
Ulrich Feuerstein, Peter Blubacher,
Patrick Glünkin
BM Astrid Siemes-Knoblich
Sparkasse
Neckartal-Odenwald
OB Michael Jann
Gerhard Stock, Martin Graser
BM Jürgen Galm
Sparkasse
Offenburg/Ortenau
OB Edith Schreiner
Helmut Becker, Karl Bähr,
Jürgen Riexinger
OB Dr. Wolfgang G. Müller
Kreissparkasse
Ostalb
LR Klaus Pavel
Carl Trinkl, Andreas Götz,
Dr. Christof Morawitz
KR/Erster BM Dr. Joachim Bläse
Sparkasse
Pforzheim Calw
LR Karl Röckinger
Stephan Scholl, Hans Neuweiler,
Dr. Georg Stickel, Sieghardt Bucher
OB Gert Hager
Sparkasse
Pfullendorf-Meßkirch
BM Thomas Kugler
Hubert Rist, Carsten Knaus
BM Arne Zwick
Sparkasse
Rastatt-Gernsbach
BM Dieter Knittel
Ulrich Kistner, Klemens Götz,
Martin Seidel
OB Hans Jürgen Pütsch
Kreissparkasse
Ravensburg
LR Harald Sievers
Heinrich Pumpmeier, Norbert Martin,
Dr. Manfred Schöner
KR/BM Roland Bürkle
Bezirkssparkasse
Reichenau
BM Dr. Wolfgang Zoll
Johann Roth, Günter Weber
BM Stefan Friedrich
Kreissparkasse
Reutlingen
LR Thomas Reumann
Michael Bläsius, Stefan Brieger,
Joachim Deichmann
KR/BM a.D. Rudolf Heß
Sparkasse
Rhein Neckar Nord
OB Heiner Bernhard
Stefan Kleiber, Helmut Augustin,
Ulrich Sonntag
OB Dr. Peter Kurz
Kreissparkasse
Rottweil
LR Dr. Wolf-Rüdiger Michel
Matthäus Reiser, Roland Eckhardt
KR/BM Herbert Halder
BM = Bürgermeister/in
78
LR = Landrat/Landrätin
KR = Kreisrat/Kreisrätin
OB = Oberbürgermeister/in
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
in Mio. €
31.12.
2015
1)
2014
Kredite an Kunden 1)
in Mio. €
31.12.
2015
Geschäftsvolumen
in Mio. €
31.12
2014
2015
2014
761
712
657
613
1.108
1.087
1.235
1.213
938
906
1.649
1.623
5.465
5.307
5.161
4.949
7.420
7.252
2.904
2.894
1.984
1.919
3.808
3.917
1.486
1.419
1.914
1.786
2.402
2.321
6.502
6.496
5.302
5.004
10.141
10.037
1.318
1.207
1.722
1.646
2.372
2.295
1.614
1.602
1.162
1.140
2.144
2.123
2.955
2.841
2.520
2.380
4.107
4.080
3.632
3.621
2.953
2.883
4.747
4.818
7.021
6.909
7.253
6.631
11.025
10.952
539
525
431
431
733
711
1.095
1.126
846
843
1.641
1.631
3.400
3.223
3.112
3.176
4.661
4.751
577
527
908
851
1.008
942
3.552
3.475
3.032
2.884
4.666
4.728
3.349
3.459
2.149
2.102
4.664
4.657
1.908
1.812
1.539
1.474
2.580
2.644
inkl. erworbene Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen
79
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Stand: 31. Dezember 2015
Sparkasse
Vorsitzende/r des
Verwaltungsrats
Vorstand
Trägerabgeordnete/r
Sparkasse
Salem-Heiligenberg
BM Manfred Härle
Ralf Bäuerle, Wolfgang Müller
BM Knut Simon
Sparkasse
Schönau-Todtnau
BM Andreas Wießner
Klaus Armbruster, Gabriele Strittmatter
BM Peter Schelshorn
Sparkasse
Schopfheim-Zell
BM Rudolf Rümmele
Lothar Müller, Georg Ückert
BM Christof Nitz
Sparkasse
Schwäbisch Hall-Crailsheim
LR Gerhard Bauer
Thomas Lützelberger, Michael Beck,
Klaus Ehrmann
KR/BM Kurt Wackler
Sparkasse
Schwarzwald-Baar
OB Dr. Rupert Kubon
Arendt Gruben, Wolfgang Wurbs
OB Erik Pauly
Hohenzollerische Landesbank LR Stefanie Bürkle
Kreissparkasse Sigmaringen
Michael Hahn, Stefan Häußler
KR/BM Stefan Bubeck
Sparkasse
Singen-Radolfzell *
OB Bernd Häusler
Udo Klopfer, Jens Heinert,
Dr. Alexander Endlich
OB Martin Staab
Sparkasse
St. Blasien
BM Rainer Fritz
Herbert Schupp, Gerhard Behringer
BM Rolf Schmidt
Sparkasse
Staufen-Breisach
BM Oliver Rein
Herbert Lehmann, Georg Selinger
BM Michael Benitz
Sparkasse
Stockach *
BM Rainer Stolz
Michael Grüninger, Thomas Lorenz
BM Alois Fritschi
Sparkasse
Tauberfranken
LR Reinhard Frank
Peter Vogel, Markus Biere,
Wolfgang Reiner
BM Wolfgang Vockel
Kreissparkasse
Tübingen
LR Joachim Walter
Dr. Christoph Gögler, Jürgen Ferber,
Hans Lamparter
KR/BM Manfred Hofelich
Kreissparkasse
Tuttlingen
LR Stefan Bär
Lothar Broda, Markus Waizenegger
OB Michael Beck
Sparkasse
Ulm
OB Ivo Gönner
Manfred Oster, Andrea Grusdas,
Wolfgang Hach
LR Heinz Seiffert
Kreissparkasse
Waiblingen
LR Dr. Richard Sigel
Bernd Fickler, Lothar Kümmerle,
Ralph Walter, Ines Dietze
KR Wilfried Klenk MdL
Sparkasse
Wolfach
BM Thomas Geppert
Günter Rauber, Ulrich Kniep
BM Thomas Haas
Sparkasse
Zollernalb
LR Günther-Martin Pauli
MdL
Markus Schmid, Claus Kimmerle
KR/BM a.D. Hermann Luppold
* zum 1. Januar 2016 fusioniert zur Sparkasse Hegau-Bodensee
BM = Bürgermeister/in
80
LR = Landrat/Landrätin
KR = Kreisrat/Kreisrätin
Bilanzwerte
Baden-Württemberg insgesamt
OB = Oberbürgermeister/in
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden
in Mio. €
31.12.
2015
1)
2014
Kredite an Kunden 1)
in Mio. €
31.12.
2015
Geschäftsvolumen
in Mio. €
31.12
2014
2015
2014
625
610
496
476
838
831
228
220
183
178
329
331
586
533
538
512
817
749
2.058
1.980
1.908
1.873
2.983
3.132
2.419
2.519
1.839
1.760
3.339
3.406
1.129
1.113
894
872
1.625
1.608
1.609
1.525
1.774
1.740
2.611
2.599
194
186
271
252
387
366
967
958
834
803
1.228
1.242
340
360
379
361
570
589
1.930
1.871
1.524
1.458
2.680
2.760
3.491
3.555
3.245
3.110
4.839
4.846
2.042
2.027
2.116
2.005
3.265
3.095
4.450
4.328
3.629
3.526
5.815
5.659
5.625
5.410
5.637
5.283
7.559
7.419
323
295
246
238
449
451
2.398
2.380
1.920
1.893
3.156
3.240
125.384
123.645
113.599
108.562
178.644
178.690
inkl. erworbene Schuldscheine und Namensschuldverschreibungen
81
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Statistische Übersichten
Zwischenausweis / Status der Sparkassen
Aktiva
Bestand am 31.12.2015
Bestand am 31.12.2014
Mio. €
Mio. €
%
%
Kassenbestand
1.037
0,6
966
Guthaben bei Zentralnotenbank
1.549
0,9
1.618
0,9
13.221
7,4
18.145
10,2
Forderungen an Banken
0,5
113.599
63,6
108.562
60,8
Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere
31.147
17,4
31.994
17,9
Aktien und andere nicht festverzinslichen Wertpapiere5)
13.116
7,3
12.166
6,8
1.948
1,1
2.015
1,1
Anteile an verbundenen Unternehmen
143
0,1
132
0,1
Treuhandvermögen
238
0,1
254
0,1
1.983
1,1
1.973
1,1
662
0,4
865
0,5
178.644
100,0
178.690
100,0
Forderungen an Nichtbanken 1)
Beteiligungen
Sachanlagen
Sonstige Aktiva
Bilanzsumme
Zwischenausweis / Status der Sparkassen
Bestand am 31.12.2015
Bestand am 31.12.2014
Passiva
Mio. €
%
Mio. €
Verbindlichkeiten gegenüber Banken 1)
30.073
16,8
32.099
18,0
123.776
69,3
121.613
68,1
Verbindlichkeiten gegenüber Nichtbanken 1)
%
Spareinlagen
46.542
26,1
47.161
26,4
andere Verbindlichkeiten
77.234
43,2
74.452
41,7
Verbriefte Verbindlichkeiten 2) 3)
1.986
1,1
2.768
1,5
1.985
1,1
2.764
1,5
1
0,0
4
0,0
Treuhandverbindlichkeiten
238
0,1
254
0,1
Wertberichtigungen
196
0,1
208
0,1
2.230
1,2
2.056
1,2
865
0,5
1.210
0,7
darunter: begebene Schuldverschreibungen 3)
begebene Geldmarktpapiere 3)
Rückstellungen
nachrangige Verbindlichkeiten 3) 4)
Genussrechtskapital
119
0,1
173
0,1
Fonds für allgemeine Bankrisiken
5.997
3,4
5.353
3,0
Eigenkapital
8.853
5,0
8.637
4,8
Sonstige Passiva
4.311
2,4
4.318
2,4
Bilanzsumme
178.644
100,0
178.690
100,0
Geschäftsvolumen
178.644
178.690
6.515
6.569
Bürgschaften
ohne Schuldverschreibungen und ohne Nachrangverbindlichkeiten
ohne nachrangige Verbindlichkeiten
3)
Bruttoausweis
4)
Kreditinstitute und Nichtbanken
5)
einschließlich Geldmarktpapieren und eigenen Schuldverschreibungen
1)
2)
82
Sparkassen und Geschäftsstellen
31.12.2015
Sparkassen
Geschäftsstellen mit Mitarbeitern|innen
SB-Geschäftsstellen
31.12.2014
53
53
1.927
2.003
379
366
Personalbestand
2015
2014
Zahl
Veränderung in %
Zahl
Veränderung in %
Mitarbeiter insgesamt
34.954
- 2,4
35.811
- 0,9
davon Auszubildende
2.780
- 5,3
2.937
- 4,3
Größenklassengliederung der Sparkassen
Bestand am 31.12.2015
Geschäftsvolumen
in Mio. €
Zahl der
Institute
Geschäftsvolumen
Bestand am 31.12.2014
Zahl der
Institute
Geschäftsvolumen
unter 500
4
1.614
4
1.605
500 bis unter 1.500
12
11.095
12
10.927
1.500 bis unter 2.500
9
17.386
9
17.122
2.500 bis unter 5.000
16
59.176
16
59.592
5.000 und mehr
12
89.372
12
89.443
53
178.644
53
178.690
insgesamt
83
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Spenden, Stiftungsausschüttungen und sonstige Förderbeiträge
2015
Verwendung für:
Mio. €
Anteil in %
Soziales
17,6
33,5
Kultur
13,9
26,4
Umwelt
1,6
3,0
Sport
8,5
16,3
Forschung, Wirtschafts- und Wissenschaftsförderung
2,5
4,7
Sonstiges
8,4
16,1
52,4
100,0
Insgesamt
Entwicklung der Konten
Bestand in Tsd. Stück
Verwendung für:
31.12.2015
31.12.2014
Sparkonten
6.089
6.327
Girokonten
6.143
6.075
40
48
Kreditkonten 2)
1.329
1.315
Depotkonten 1)
311
319
Termingeldkonten 1)
1)
2)
inkl. Konten ohne Bestand
ohne Kontokorrentkonten
Spareinlagen
insgesamt
31.12.2015
Spareinlagen (Volumen in Mio. €)
Durchschnittsbetrag je Konto (in €)
84
davon: höherverzinslich
31.12.2014
31.12.2015
31.12.2014
46.542
47.161
38.459
40.308
7.643
7.454
12.760
12.707
Wertpapiergeschäft
Umsatz insgesamt
2015
Mio. €
2014
Mio. €
16.096
14.736
Festverzinsliche Wertpapiere
2.049
2.694
Aktien, Optionsscheine
2.367
1.730
Investment- und Immobilienanteile
4.313
3.241
8.728
7.666
Festverzinsliche Wertpapiere
2.150
3.009
Aktien, Optionsscheine
2.215
1.617
Investment- und Immobilienanteile
3.002
2.444
7.368
7.070
-101
-315
Käufe der Kunden
Verkäufe der Kunden
Festverzinsliche Wertpapiere
Aktien, Optionsscheine
Investment- und Immobilienanteile
Nettoabsatz an Kunden
151
113
1.310
798
1.361
595
Geldvermögensbildung der inländischen Privatpersonen
2015
Spareinlagen
Eigenemissionen 1)
2014
Mio. €
%
Mio. €
-524
-13,4
56
%
2,3
-1.166
-29,9
-1.324
-54,2
Termingelder
-474
-12,2
0
0,0
Sichteinlagen
4.725
121,2
3.346
136,9
Genuss-Scheine
-31
-0,8
-63
-2,6
1.369
35,1
430
17,6
Festverzinsliche Wertpapiere
-40
-1,0
-197
-8,0
Aktien, Optionsscheine
178
4,6
81
3,3
1.231
31,6
545
22,3
3.899
100,0
2.445
100,0
Wertpapiere 2)
Investmentzertifikate
Insgesamt
z um Nennwert (Ausnahme Nullkuponanleihen zum Emissionswert), einschl. nachrangige Papiere, Saldo aus Zweitabsatz und Rückkäufen
von Inhaberschuldverschreibungen und Sparkassenobligationen
2)
zum Kurswert
1)
85
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Kreditgeschäft
Kreditnehmer
Bestand am
31.12.2015
Mio. €
Veränderungen
2015
%
Mio. €
%
Veränderungen
2014
Mio. €
%
Land-/Forstwirtschaft, Fischerei
1.068
0,9
29
2,8
15
1,4
Energie-/Wasserversorgung, Bergbau
2.893
2,5
12
0,4
80
2,9
-0,4
Verarbeitendes Gewerbe
7.548
6,6
88
1,2
-34
Baugewerbe
3.911
3,4
53
1,4
233
6,4
Handel
5.547
4,9
307
5,9
-164
-3,0
Verkehr/Nachrichtenübermittlung
1.160
1,0
-32
-2,7
35
3,0
Finanzierungsinstitutionen (ohne Kreditinstitute)
und Versicherungsunternehmen
3.965
3,5
262
7,1
213
6,1
26.442
23,3
1.475
5,9
609
2,5
4.682
4,1
332
7,6
285
7,0
-18,5
Dienstleistungen (einschl. freier Berufe)
darunter: Wohnungsunternehmen
Beteiligungsgesellschaften
1.951
1,7
208
12,0
-395
Sonstiges Grundstückswesen
8.929
7,9
572
6,8
514
6,6
Gastgewerbe
1.559
1,4
61
4,1
28
1,9
Information und Kommunikation,
Forschung und Entwicklung,
Verlagswesen etc.
3.996
3,5
182
4,8
83
2,2
Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen
3.487
3,1
100
2,9
81
2,5
52.534
46,2
2.195
4,4
987
2,0
Konsumentenkredite
(Raten- und Nichtratenkredite)
8.285
7,3
94
1,1
-31
-0,4
Kredite für den Wohnungsbau
(einschl. Hypothekardarlehen)
45.657
40,2
2.520
5,8
1.631
3,9
53.941
47,5
2.614
5,1
1.600
3,2
Unternehmen und wirtschaftlich
selbstständige Privatpersonen
Wirtschaftlich unselbstständig
und sonstige Privatpersonen
Öffentliche Haushalte
4.690
4,1
34
0,7
1
0,0
sonstige Kreditnehmer
2.433
2,1
194
8,7
89
4,1
113.599
100,0
5.037
4,6
2.677
2,5
4.716
4,2
-1
0,0
-70
-1,5
Kredite an Kunden insgesamt
nachrichtlich: Handwerkskredite
86
Gewinn- und Verlustrechnung
BV 2015
BV 2014
Veränderung
abs. in
Mio. €
in %
der DBS
abs. in
Mio. €
in %
der DBS
Zinsertrag
4.755,5
2,64
5.188,6
2,93
-433,1
-0,29
Zinsaufwand
1.079,5
0,60
1.486,9
0,84
-407,4
-0,24
-225,0
-0,13
-255,0
-0,14
30,0
0,01
Zinsüberschuss
3.450,9
1,92
3.446,6
1,94
4,3
-0,02
Ordentlicher Ertrag
1.087,3
0,60
1.011,1
0,57
76,3
0,03
Ordentlicher Aufwand
2.790,6
1,55
2.726,5
1,54
64,1
0,01
Personalaufwand
1.830,8
1,02
1.782,2
1,01
48,6
0,01
924,5
0,51
906,6
0,51
17,9
0,00
35,4
0,02
37,7
0,02
-2,3
0,00
2,5
0,00
5,8
0,00
-3,3
0,00
1.750,1
0,97
1.737,0
0,98
13,1
-0,01
-0,04
Zinsergebnis aus Derivaten
Sachaufwand
Sonstiger ordentlicher Aufwand
Nettoergebnis aus Finanzgesch.
Betriebsergebnis vor Bewertung
Bewertungsergebnis Wertpapier
Bewertungsergebnis Kredit
Bewertungsergebnis Sonstiges
Bewertungsergebnis
Betriebsergebnis nach Bewertung
Neutrales Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Gewinnabhängige Steuern
Jahresergebnis (verfügbarer Gewinn)
in
Mio. €
in
%-Punkten
46,1
0,03
126,0
0,07
-79,9
138,3
0,08
119,9
0,07
18,4
0,01
-2,4
0,00
-44,4
-0,03
42,0
0,03
182,0
0,10
201,5
0,11
-19,5
-0,01
1.932,1
1,07
1.938,5
1,09
-6,4
-0,02
-309,9
-0,17
-357,9
-0,20
48,1
0,03
1.622,2
0,90
1.580,6
0,89
41,7
0,01
-496,4
-0,28
-477,4
-0,27
-19,0
-0,01
1.125,8
0,63
1.103,1
0,62
22,7
0,01
In Einzelfällen können sich Rundungsdifferenzen i. H. v. +/-0,01 ergeben!
87
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Tätigkeiten der
Organe und Ausschüsse
Die Verbandsgremien befassen sich
mit wichtigen Fragestellungen und
Lösungs­ansätzen hinsichtlich spar­
kassenpolitischer, strategischer und
­geschäftspolitischer Themen der
Sparkassen-Finanzgruppe.
Im Jahr 2015 stand die Beschlussfassung über das Sicherungssystem der
Sparkassen-Finanzgruppe im Fokus der
Gremiensitzungen. Ein weiteres wichtiges Thema waren die Fusionsvorbereitungen der Landesbausparkassen in
Baden-Württemberg und RheinlandPfalz. Außerdem wurden Fragen zu
regula­to­rischen Entwick­lungen, der
Niedrig­zins­phase sowie zur Strategie
der Spar­kassen erörtert.
Die Abgeordneten der baden-württem­
bergischen Mitgliedssparkassen kamen
zu einer Verbandsversammlung zusam­
men. Im Mittelpunkt der 26. Verbands­
ver­sammlung am 13. Mai 2015 standen
der Jahresabschluss 2014 des SVBW
und die jährlichen Berichte der Ver­
bund­unternehmen Landesbank BadenWürttemberg, LBS Landesbausparkasse
Baden-Württemberg und SV Spar­
kassen­­Versicherung.
Im Berichtsjahr 2015 befasste sich der
Verbandsvorstand neben der strategische und geschäftspolitischen
Fragestel­lun­gen auch mit regulatorischen Themen. Zudem wurde die
Tagesordnung der Verbandsversammlung vorberaten.
88
In den Sitzungen des Ausschusses für
Marketing und Marktkommunikation
wurden im Jahr 2015 verschiedene Pro­
jekte, die auf Ebene des Sparkassen­
verbands Baden-Württemberg und auch
des Deutschen Sparkassen- und Giro­
verbands bearbeitet wurden, diskutiert.
Fragestellungen zu Themen wie Ver­
triebs­strategie sowie Marktanteils- und
Konkurrenzanalyse wurden ausführlich
besprochen.
Themen, wie das Leistungsangebot
der Sparkassenakademie sowie die
Personalentwicklung innerhalb der
Sparkassen Finanzgruppe in BadenWürttemberg wurden im Be­­richtsjahr
2015 in den Sitzungen des Personalentwicklungsausschusses behandelt.
Daneben tagten regelmäßig die Arbeits­
gemeinschaft der Verwaltungsratsvor­
sit­zenden, die Vorsitzendenkonferenz
und die Arbeitsgemeinschaft der Trä­
gerabgeordneten. Diese befassten sich
hauptsächlich mit geschäfts­politischen
und regulatorischen Fragestellungen.
Organe
Stand: 31. Dezember 2015
Organe des SVBW sind nach der Satzung die Verbandsversammlung,
der Verbandsvorsteher und der Verbandsvorstand.
Verbandsversammlung
Ehrenamtlicher Vorsitzender:
Wolfgang Dietz
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
Ehrenamtliche Stellvertreter:
1. Stv.: Carsten Claus
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
2. Stv.: Bernhard Ilg
Oberbürgermeister, Heidenheim
Neben dem Verbandsvorsteher gehören die Abgeordneten der Verbandsmitglieder (der Verwaltungsrats­
vorsitzende, der Vorstandsvorsitzende und der Trägerabgeordnete jeder Mitgliedssparkasse) der Verbands­
versammlung an.
Verbandsvorsteher
Verbandsvorsteher:
Hauptamtlicher Stellvertreter:
Peter Schneider
Dr. Joachim Herrmann
PräsidentVerbandsgeschäftsführer
89
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Verbandsvorstand
Stand: 31. Dezember 2015
Vorsitzender:
Ehrenamtliche Stellvertreter:
Peter Schneider
­1. Stv.: Wolfgang Dietz
Präsident
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
2. Stv.: Carsten Claus
Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Böblingen
3. Stv.: Bernhard Ilg
Oberbürgermeister, Heidenheim
Ordentliche Mitglieder:
90
Stellvertretende Mitglieder:
Heiner Bernhard
Christof Nitz
Oberbürgermeister, Weinheim
Bürgermeister, Schopfheim
Roland Bürkle
Herbert Halder
Bürgermeister, Kreisrat, Bad Wurzach
Bürgermeister, Kreisrat, Hardt
Carsten Claus
Dr. Hariolf Teufel
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Göppingen
Wolfgang Dietz
Edith Schreiner
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
Oberbürgermeisterin, Offenburg
Wilfried Dölker
Karl Wackler
Bürgermeister, Kreisrat, Holzgerlingen
Bürgermeister, Kreisrat, Satteldorf
Heinz Eininger
Edgar Wolff
Landrat des Landkreises Esslingen
Landrat des Landkreises Göppingen
Dr. Rainer Haas
Roland Bernhard
Landrat des Landkreises Ludwigsburg
Landrat des Landkreises Böblingen
Michael Huber
Uwe Braun
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Freudenstadt
Bernhard Ilg
Kurt Moll
Oberbürgermeister, Heidenheim
Kreisrat, Göppingen
Herbert Lehmann
Norbert Grießhaber
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Staufen-Breisach
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Kraichgau
Hermann Luppold
Dr. Joachim Bläse
Bürgermeister a. D., Kreisrat, Balingen
1. Bürgermeister, Kreisrat, Ostalb
André Marker
Ralf Peter Beitner
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Heilbronn
Dr. Wolf-Rüdiger Michel
Dr. Klaus Michael Rückert
Landrat des Landkreises Rottweil
Landrat des Landkreises Freudenstadt
Johannes Moser
Armin Hinterseh
Bürgermeister, Engen
Bürgermeister, Titisee-Neustadt
Matthäus Reiser
Markus Schmid
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Rottweil
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Zollernalb
Karl Röckinger
Thomas Kugler
Landrat des Enzkreises, Pforzheim
Bürgermeister, Pfullendorf
Dr. Dieter Salomon
Michael Benitz
Oberbürgermeister, Freiburg
Bürgermeister, Staufen
Dr. Heinz-Werner Schulte
Carl Trinkl
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ludwigsburg
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ostalb
Gerhard Stock
Thomas Lützelberger
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Neckartal-Odenwald
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim
Rainer Stolz
Andreas Wießner
Bürgermeister, Stockach
Bürgermeister, Todtnau
Marcel Thimm
Klaus Armbruster
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Schönau-Todtnau
Günther Wall
Werner Allgöwer
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Biberach
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Bodensee
Joachim Walter
Dr. Heiko Schmid
Landrat des Landkreises Tübingen
Landrat des Landkreises Biberach
Dr. Eckhart Würzner
Stefan Schlatterer
Oberbürgermeister, Heidelberg
Oberbürgermeister, Emmendingen
Beratende Mitglieder gemäß der Satzung des SVBW:
Hans-Jörg Vetter
Vorsitzender des Vorstands der Landesbank Baden-Württemberg
Tilmann Hesselbarth
Vorsitzender des Vorstands der Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl
Vorsitzender des Vorstands der SV SparkassenVersicherung
Dr. Joachim Herrmann
Verbandsgeschäftsführer Sparkassenverband Baden-Württemberg
Helmut Schleweis
Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Heidelberg, Bundesobmann
91
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Ausschüsse
Koordinierungsausschuss (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Peter Schneider
Präsident
Mitglieder:
Carsten Claus
Dr. Rainer Haas
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
Landrat des Landkreises Ludwigsburg
Wolfgang Dietz
Oberbürgermeister, Heidenheim
Bernhard Ilg
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
André Marker
Wilfried Dölker
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Bürgermeister, Holzgerlingen
Beratendes Mitglied:
Dr. Joachim Herrmann
Verbandsgeschäftsführer
92
Kommunaler Verbindungsausschuss (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Peter Schneider
Präsident
Mitglieder:
Barbara Bosch
Bernhard Ilg
Oberbürgermeisterin, Reutlingen
Präsidentin des Städtetags Baden-Württemberg
Oberbürgermeister, Heidenheim
Carsten Claus
Präsident
des Gemeindetags Baden-Württemberg
Roger Kehle
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
André Marker
Wolfgang Dietz
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Wilfried Dölker
Prof. Eberhard Trumpp
Bürgermeister, Kreisrat, Holzgerlingen
Hauptgeschäftsführer
des Landkreistags Baden-Württemberg
Dr. Rainer Haas
Landrat des Landkreises Ludwigsburg
Hans-Jörg Vetter
Dr. Joachim Herrmann
Vorsitzender des Vorstands
der Landesbank Baden-Württemberg
Verbandsgeschäftsführer
Joachim Walter
Tilmann Hesselbarth
Landrat des Landkreises Tübingen
Präsident des Landkreistags Baden-Württemberg
Vorsitzender des Vorstands
der Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Ulrich-Bernd Wolff von der Sahl
Gudrun Heute-Bluhm
Vorsitzender des Vorstands
der SV SparkassenVersicherung
Oberbürgermeisterin a. D.,
Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Städtetags Baden-Württemberg
Ständige Gäste aus dem Innenministerium Baden-Württemberg:
Volker Jochimsen
Ministerialdirigent
Dr. Michael Pope
Ltd. Ministerialrat
93
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Personalentwicklungsausschuss (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Dr. Joachim Herrmann
Verbandsgeschäftsführer
Mitglieder:
Ralf Peter Beitner
Wolf Morlock
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Heilbronn
Stv. Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Hochrhein
Michael Bläsius
Reiner Muhr
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Reutlingen
Bereichsdirektor, Sparkasse Pforzheim Calw
Uwe Braun
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Rottweil
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Freudenstadt
Ulrich Feuerstein
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Markgräflerland
Michael Hahn
Vorsitzender des Vorstands
der Hohenzollerischen Landesbank
Kreissparkasse Sig­maringen
Tilmann Hesselbarth
Vorsitzender des Vorstands
der Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Uwe Janke
Abteilungsdirektor, Kreissparkasse Göppingen
Stefan Kleiber
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Rhein Neckar Nord
Franz Metzger
Bereichsleiter, Landesbank Baden-Württemberg
Matthäus Reiser
Uwe Schmitt
Generalbevollmächtigter SV SparkassenVersicherung
Edith Schreiner
Oberbürgermeisterin, Offenburg
Dr. Heinz-Werner Schulte
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ludwigsburg
Stefan Siebert
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau
Dieter Steck
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Heidenheim
Carl Trinkl
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ostalb
Kurt Wackler
Bürgermeister, Kreisrat, Satteldorf
94
Ausschuss für Marketing und Marktkommunikation (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Dr. Joachim Herrmann
Verbandsgeschäftsführer
Mitglieder:
Rainer Arens
Marco Muschal
Stv. Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Heidelberg
Bereichsleiter, Kreissparkasse Heilbronn
Christoph Beck
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Ulm
Manfred Oster
Abteilungsdirektor, Kreissparkasse Waiblingen
Theo Binninger
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Bonndorf-Stühlingen
Lothar Broda
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Tuttlingen
Heinrich Pumpmeier
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ravensburg
Abteilungsdirektor, Kreissparkasse Tübingen
Markus Scherer
Markus Schmid
Uwe Dohle
Bereichsleiter, Sparkasse Offenburg/Ortenau
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Zollernalb
Tilmann Hesselbarth
Dr. Heinz-Werner Schulte
Vorsitzender des Vorstands
der Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ludwigsburg
Dr. Andreas Jahn
Stefan Siebert
Mitglied des Vorstands
der SV SparkassenVersicherung
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Baden-Baden Gaggenau
Frank König
Carl Trinkl
Stv. Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Bühl
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ostalb
Christiana Laufs
Peter Vogel
Abteilungsdirektorin, Hohenzollerische Landesbank
Kreissparkasse Sigmaringen
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Tauberfranken
Lothar Müller
Uwe Zamecnik
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Schopfheim-Zell
Abteilungsleiter, Sparkasse Hochrhein
Ständige Gäste:
Carsten Claus
Stefan Schütz
Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Böblingen
Stv. Bereichsleiter, Landesbank Baden-Württemberg
Prof. Michael Ilg
Gerhard Weiss
Vors. Geschäftsführer Deutscher Sparkassen Verlag GmbH
Leiter Vertrieb Baden-Württemberg, DekaBank
Joachim Parthon
Vorsitzender des Vorstands Sparkasse Hanauerland
95
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Risikoausschuss (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Peter Schneider
Präsident
Ordentliche Mitglieder:
Stellvertretende Mitglieder:
Carsten Claus
Heinrich Pumpmeier
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ravensburg
Wolfgang Dietz
Dr. Rainer Haas
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
Landrat des Landkreises Ludwigsburg
André Marker
Karl Ferdinand Langanki
Vorsitzender des Vorstand
der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Bühl
Dr. Heinz-Werner Schulte
Thomas Lützelberger
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ludwigsburg
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Schwäbisch Hall-Crailsheim
Gerhard Stock
Markus Schmid
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Neckartal-Odenwald
Vorsitzender des Vorstands
der Sparkasse Zollernalb
Beratende Mitglieder:
Dr. Joachim Herrmann
Verbandsgeschäftsführer
Thomas Witt
WP/StB SVBW
Prüfungskommission für die Haushaltsrechnung und den Jahresabschluss (Stand: 31. Dezember 2015)
Mitglieder:
André Marker
Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden
Gerhard Stock
Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Neckartal-Odenwald
Günther Wall
Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Biberach
96
Bauausschuss (Stand: 31. Dezember 2015)
Vorsitzender:
Peter Schneider
Präsident
Mitglieder:
Ralf Peter Beitner
Tilmann Hesselbarth
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Heilbronn
Vorsitzender des Vorstands
der Landesbausparkasse Baden-Württemberg
Carsten Claus
Reiner Muhr
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Böblingen
Bereichsdirektor, Sparkasse Pforzheim Calw
Wolfgang Dietz
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Ludwigsburg
Oberbürgermeister, Weil am Rhein
Dr. Heinz-Werner Schulte
Dr. Christoph Gögler
Kurt Wackler
Vorsitzender des Vorstands
der Kreissparkasse Tübingen
Bürgermeister, Kreisrat, Satteldorf
Dr. Joachim Herrmann
Abteilungsdirektor i.R., SVBW
Dr. Hermann Wahl
Verbandsgeschäftsführer
97
Die baden-württembergischen Sparkassen und der SVBW im Überblick
Interne Verbandsorganisation
Verbandsleitung und Ressortleiter (Stand: 31. Dezember 2015)
Verbandsvorsteher:
Peter Schneider
Präsident
Verbandsgeschäftsführer:
Dr. Joachim Herrmann
Ressort 1:
Dr. Harry Streib
Grundsatz/Recht/Personal und VerwaltungStv. Verbandsgeschäftsführer
Ressort 2:
Frank Metzner
SparkassenakademieDirektor
Ressort 3:
Dr. Markus Vogtmann
Markt und Betrieb
Direktor
Ressort 4:
WP/StB Thomas Witt
PrüfungsstelleDirektor
Organigramm (Stand: 31. Dezember 2015)
Stabsstelle Präsident
ADOswald
Stv. Schmid, J.
Präsident Schneider 1)
VGF Dr. Herrmann
Grundsatz, Recht, Personal
und Verwaltung (R1)
Stv. VGF Dr. Streib
Markt und Betrieb (R3)
Prüfungsstelle (R4)
Dir. Metzner
Dir. Dr. Vogtmann
WP/StB Witt
Grundsatz und
Beteiligungen (A11)
ADHepp
Stv.Bartmann
PE Fach- und
Führungskräfte (A21)
ADBlazek
Stv.Göttert
Unternehmensberatung (A31)
ADKnopf
Stv.Harras
Grundsatzfragen/
Organisation/
Risikomanagement (A41)
WP
Wöhrle
Recht (A12)
VSGnamm
Stv.Ebinger
PE Nachwuchskräfte (A22)
AD Pflüger
Stv. Bauer, M.
Rechnungslegung/
Kreditgeschäft/
KWG (A42)
AD
Schmid, J. L.
Personal, Organisation
und Finanzen (A13)
ADKremser
Stv.Schlegel
PE Consulting (A23)
AD Dr. Diemand
Stv.Patzwaldt
Marketing und Marktkommunikation (A32)
AD Dr. Müller
Stv.Geiger
Stv.Heller
Controlling (A33)
AD Dr. Ihring
Stv.Pohl
Steuerberatung (A43)
WP/StB Dr. Schmidt, R.-E.
1) Hauptamtlicher Stellvertreter:
VGF Dr. Herrmann
98
Sparkassenakademie (R2)
PE Informationstechnologie und
interne Dienste (A24)
ADArnold
Stv.Knackstedt
Informationstechnologie
und Organisation (A34)
ADSchneider
Stv.Roleff
Prüfungsaußendienst
Bereichsleiter
WP/StBMack
WP/StB Roth, M.
WP/StBSigwarth
Geschäftsentwicklung und Ertragslage 2015
Geschäftsentwicklung zum 31. Dezember 2015
2015
2014
Mio. €
Mio. €
Bilanzsumme
178.644
178.690
- 46
0,0
Kundeneinlagen
125.384
123.645
1.739
1,4
92.019
89.458
2.561
2,9
21.404
21.570
-166
-0,8
6.239
6.646
-407
-6,1
5.722
5.971
-249
-4,2
113.599
108.562
5.037
4,6
53.941
51.328
2.614
5,1
52.534
50.339
2.195
4,4
Öffentliche Haushalte
4.690
4.657
34
0,7
Sonstige
2.433
2.239
194
8,7
5.340
9.231
-3.891
-42,1
31.302
34.028
-2.726
-8,0
1.361
595
766
128,6
16.096
14.736
1.360
9,2
in % der DBS
Mio. €
Privatpersonen
Unternehmen und Selbstständige
Öffentliche Haushalte
Sonstige
Kundenkredite
Privatpersonen
Unternehmen und Selbstständige
Kredite an Kreditinstitute
Verbindlichkeiten gg. Kreditinstituten
Wertpapier-Nettoabsatz an Kunden
Wertpapier-Umsatz mit Kunden
Veränderung
Mio. €
in %
Ertragslage 2015
2015
Mio. €
2014
in % der DBS
Veränderung
in Mio. €
Zinsüberschuss
3.451
1,92
3.447
1,94
4,3
Ordentlicher Ertrag
1.087
0,60
1.011
0,57
76,3
Ordentlicher Aufwand
2.791
1,55
2.727
1,54
64,1
3
0,00
6
0,00
-3,3
1.750
0,97
1.737
0,98
13,1
-19,5
Nettoergebnis aus Finanzgeschäften
Betriebsergebnis vor Bewertung
Bewertungsergebnis
Betriebsergebnis nach Bewertung
Neutrales Ergebnis
Ergebnis vor Steuern
Gewinnabhängige Steuern
Jahresergebnis (verfügbarer Gewinn)
182
0,10
201
0,11
1.932
1,07
1.938
1,09
-6,4
-310
-0,17
-358
-0,20
-48,1
1.622
0,90
1.581
0,89
41,7
-496
-0,28
-477
-0,27
19,0
1.126
0,63
1.103
0,62
22,7
DBS = Durchschnittliche Bilanzsumme
Impressum
Herausgeber: Sparkassenverband Baden-Württemberg,
Am Hauptbahnhof 2, 70173 Stuttgart, www.sv-bw.de
Redaktion: Stephan Schorn (V.i.S.d.P.),
Telefon 0711 127-77390, Telefax 0711 127-77943,
stephan.schorn@sv-bw.de
Gestaltung und Produktion: Systemedia GmbH,
75449 Wurmberg, www.systemedia.de
© Mai 2016
Für die Sparkassen-Finanzgruppe Baden-Württemberg
ist Nach­haltigkeit ein wichtiger Maßstab ihres
Handelns. Wir achten daher auf den Einsatz umweltschonender Ressourcen und Materialien. Dieser
Geschäftsbericht wurde auf FSC ®-zertifiziertem Papier
gedruckt. FSC (Forest Stewardship Council®) ist eine
nicht staatliche, ge­mein­nützige Organistaion, die
sich für eine ökologische und s­ ozial verantwortliche
Nutzung der Wälder unserer Erde einsetzt.
Sparkassen-Finanzgruppe
Baden-Württemberg
52 Sparkassen
Landesbank Baden-Württemberg
LBS Baden-Württemberg
SV SparkassenVersicherung
DekaBank
Deutsche Leasing
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