- Willow Creek Deutschland
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BILL HYBELS Wir können nicht alles tun – aber unseren Teil BRITTA RIETZKE Ein Traum für trauma tisierte Jugendliche MARTIN SCHARNOWSKI Es muss dringend etwas passieren JÖRG KNOBLAUCH Infiziert mit tödlicher Nettigkeit K48991 2/16 EDITORIAL / INHALT Liebe Leserin, lieber Leser, die Leute waren richtig stolz auf ihre zwei neuen Toiletten. Ja, richtig gelesen: auf Toiletten! Denn dies waren die einzigen funktionstüchtigen, die das kleine Dorf am Rande von Lusaka, Sambia nun hatte. Und sie befanden sich auf dem Gemeindegrundstück. Aus diesem Grund sollte sich auch Bill Hybels bei einem Besuch unbedingt diese beiden Toiletten ansehen! Es war eine außergewöhnliche Besichtigung, die zugleich typisch ist für die Geschichte von Willow Creek. Wie kam es dazu? Zum 40-jährigen Gemeindejubiläum im Oktober 2015 hatten die Verantwortlichen die Gemeindeglieder gebeten, ein besonderes Dankopfer zusammenzulegen. Mit Hilfe dieser Summe sollten 40 Gemeinden in Entwicklungsländern ein eigenes, sicheres und wetterfestes Gebäude erhalten, das sie sich selbst niemals hätten leisten können. Die Spenden übertrafen die veranschlagte Summe bei weitem, so dass statt 40 nun 53 Gebäude gebaut werden können. Das Gemeindehaus vor den Toren von Lusaka war das erste; es wurde vor kurzem fertiggestellt. Da das Grundstück über keinen Wasseranschluss verfügte, finanzierte Willow auch das Bohren eines Brunnens mit. Auf seiner jüngsten Afrika-Reise im Mai wurde Hybels gebeten, beim Einweihungsgottesdienst dabei zu sein. N E K C U R D E I S , E I W ? S R E D N A O W H C O N Zwei Toiletten mit Wasserspülung in einem Gemeindehaus: Das ist auch ein Sinnbild für die Art und Weise, wie die Willow Creek Community Church Gemeindearbeit versteht, in Chicago genauso wie in entlegenen Winkeln der Erde. Es geht immer um den ganzen Menschen: Um Fragen der geistlichen Entwicklung genauso wie um Fragen von praktischer Hilfe. Darum, den Menschen mit Würde zu begegnen, sie mit ihren Nöten und Herausforderungen zu sehen – und ihnen zu helfen. Deshalb war es nur folgerichtig, neben einem Gottesdienst-Versammlungsraum auch eine Toilette zu errichten. In dieser Ausgabe werfen wir einen Blick auf Willows etablierte Gottesdienst-Themenreihe „Celebration of Hope", die sich jedes Jahr über mehrere Wochen mit der weltweiten Armut befasst, und zwar ganz handfest. Und auf den Pastor einer Willow-Partnergemeinde in Malawi, der zum Hoffnungsträger für seine Umgebung wurde. Genauso eindrücklich: Ein Jugendausbildungsprojekt in Sierra Leone, das angestoßen wurde durch den Besuch des Leitungskongresses 2010 in Karlsruhe. Lesen Sie selbst! Gotthard Westhoff Redaktionsleitung 4 8 WILLOW WELT WIR KÖNNEN NICHT ALLES TUN – ABER UNSEREN TEIL Kurz notiert. / Impulse für Sie und Ihre Gemeinde Wo engagiert sich Willow? Bill Hybels über einige Entscheidungskriterien. VERÄNDERUNG FÖRDERN, HOFFNUNG VERBREITEN Willows Themenreihe ›Celebration of Hope‹ 14 16 EIN TRAUM FÜR TRAUMATISIERTE JUGENDLICHE 26 HOFFNUNGSTRÄGER KONGRESS-NACHLESE Pastor Kita aus Malawi zum Leitungs- und Kinderplus-Kongress 2016 in Hannover Volkhard Michel über ein Ausbildungsprojekt in Sierra Leone 23 Drucken Sie bei WIRmachenDRUCK.de, Ihrer kostengünstigen Online-Druckerei, mit riesiger Produktauswahl in erstklassiger Qualität. 20 INFIZIERT MIT TÖDLICHER NETTIGKEIT ES MUSS DRINGEND ETWAS PASSIEREN Wenn Kirche auf modernes Personal-Management setzt 32 BUNTE MISCHUNG Infografik Wandel und Wachstum in der Ev.-Freik. Gemeinde Erkrath 35 Impressum / Kleinanzeigen www.wir-machen-druck.de 2 12 RUBRIK EDITORIAL / INHALT 3 Tim Keller: Brilliante Antworten auf große Fragen WILLOW WELT NEUIGKEITEN AUS DEM WELTWEITEN WILLOW-NETZWERK – KURZ NOTIERT. WILLOW CREEK GEMEINDE ZAHLEN & FAKTEN Neben dem Hauptcampus in South Barrington zählt die Willow Creek Community Church mittlerweile sieben Regionalgemeinden, die etwa eine halbe Autostunde um die Muttergemeinde herum angesiedelt sind. Sie verfügen über ein eigenes Gemeindeprogramm; die Predigten werden von South Barrington aus auf Großbildleinwand übertragen. Die Regionalgemeinde ›North Shore‹ errichtet gerade ein eigenes Gemeindezentrum (siehe Foto), nachdem sie sieben Jahre lang verschiedene Räumlichkeiten angemietet hatte. Die steigenden Gottesdienstbesucherzahlen und die Ausweitung der Dienstbereiche machten jetzt einen Neubau nötig. Auch die Regionalgemeinde ›Crystal Lake‹ beginnt in Kürze mit einer Bauphase. Vorausgegangen waren Spendenaufrufe, denen Zusagen in Höhe von acht Millionen Dollar folgten. Damit wurden die Baukosten übertroffen. Der spanischsprechende Zweig der Willow-Gemeinde, ›Casa de Luz‹, verzeichnete im letzten Jahr einen Besucherzuwachs von 20%, die Regionalgemeinde ›Huntley‹ wuchs um 48%. GLOBAL LEADERSHIP-SUMMIT CHICAGO-REISE VOM 6. – 13. AUGUST 2016 Willow Creek Deutschland/Schweiz bietet vom 6. bis 13. August 2016 erneut eine Studienreise zum Global Leadership Summit (GLS) in der Willow-Gemeinde in South Barrington (bei Chicago) an. Zu den Sprechern 2016 gehören u.a. Melinda Gates (Melinda & Bill Gates Stiftung), der Ford-Chef Allen Mulally sowie der Bestseller-Autor John C. Maxwell. Die Reiseteilnehmer erhalten zugleich einen Blick hinter die Kulissen der Willow-Gemeinde, erleben verschiedene Arbeitsbereiche aus nächster Nähe und profitieren von Austauschrunden innerhalb der Gruppe. Ein ausführliches Sightseeing-Programm ist ebenfalls Teil der Reise. Eine deutsche Übersetzung ist vorgesehen. Info & Anmeldung: willowcreek.de 4 Timothy Keller, Jahrgang 1950, hat Praktische Theologie an verschiedenen Universitäten gelehrt. Seit 1989 ist er Gründer und Pastor der Redeemer Presbyterian Church in Manhattan, deren Gottesdienste regelmäßig von 6.000 Menschen besucht werden. Die Gemeinde hat inzwischen zahlreiche Tochtergemeinden in verschiedenen Metropolen der Welt gegründet. Warum Gott? »Handfeste Argumente für den Glauben: Eine Einladung, Gott selbst kennenzulernen! Andreas Benda, Journalist und Autor Ist es vernünftig zu glauben? Oder ist der Glaube irrelevant für die Menschen von heute? Ohne Antworten auf die drängenden Fragen dieser Zeit? „Tim Keller schreibt präzise und unterhaltsam. Die beste Begründung des Glaubens, die in diesem Jahrhundert geschrieben wurde.“ Dr. Markus Spieker, TV-Hauptstadtkorrespondent 336 Seiten, Paperback € 14,99 (D) Best.-Nr. 192031 Neu Gott im Leid begegnen Neu Warum gibt es so viel Schmerz und Leid in der Welt? Wie können wir mit persönlichem Leid so umgehen, dass wir daran nicht zerbrechen, sondern wachsen? Und wo ist Gott, wenn wir leiden? Auf diese schwierigen Fragen gibt Timothy Keller in seinem neuen Buch Antworten … Dem heiligen Gott nahekommen 416 Seiten, gebunden € 25,– (D) Best.-Nr. 190928 352 Seiten, gebunden € 22,– (D) Best.-Nr. 190943 Das Gebet ist unerschöpfliche Kraftquelle und Kampf, Freude und Pflicht, Gewohnheit und Erfahrung der Nähe Gottes. Theologisch fundiert, und immer ausgerichtet an der Bibel, geht Keller mit dem Leser durch die Höhen und Tiefen seines eigenen Gebetslebens. Dabei gibt er ganz praktische Tipps zum Meditieren von Bibeltexten und zu täglichen Gebetszeiten. Beten heißt: Gott nahe kommen INTENSIV-STUDIENWOCHE CHICAGO-REISE VOM 28. NOV. – 2. DEZ. 2016 Exklusiv für Willow-Partner findet vom 28. November bis 2. Dezember 2016 eine Intensiv-Studienwoche in der Willow Creek-Gemeinde in Chicago statt. Die Reise richtet sich an Haupt- und Ehrenamtliche mit Leitungsaufgaben in der Gemeinde. Die Studienwoche ist auf weltweit 100 Personen begrenzt. Die Teilnehmenden erhalten umfangreiche Einblicke in die Arbeitsbereiche und Arbeitsweise von Willow Creek und treffen in mehreren Austauschrunden Verantwortliche des Gemeinde-Leitungspersonals. Eine Übersetzung wird nicht angeboten. Die Unterbringung erfolgt bei Willow-Gemeindemitgliedern. Info & Anmeldung: willowcreek.de Einfach göttliche Momente Dietrich Bonhoeffer: Wer betet, darf Großes von Gott erwarten: nicht nur „kleine Mäuse“, auch „Elefanten“! Dieses Buch macht Mut, die Grenzen des eigenen Gebets zu sprengen. Du wirst überrascht sein, was passiert, wenn du Gott deine ungeheuerlichsten Wünsche anvertraust. Denn die erste Gebetserhörung ist sicher schon unterwegs zu Dir … Sie sind mit Gott unterwegs, seine Verheißungen haben sich aber bisher nicht erfüllt? Dann ist dieses Buch genau das richtige für Sie! 44 praktische Ideen, wie Sie auf dem Glaubensweg wirklich nach vorne kommen. Es gibt eine Abkürzung auf der Reise zu Gott – dieses Buch ist der Startpunkt. Der Psalter war das Gebetbuch von Jesus: Wie hat er die Psalmen gebetet? Was heißt es für die Christen heute, sie im Glauben an Jesus Christus zu beten? Bonhoeffers Einführung in die Psalmen ist ein Gebetsschatz für das eigene geistliche Leben. Mit einer Einführung von Peter Zimmerling. 192 Seiten, Paperback € 14,99 (D) Best-Nr. 192059 192 Seiten, Taschenbuch € 12,99 (D) Best.-Nr. 114223 96 Seiten, gebunden € 8,99 (D) Best.-Nr. 190949 Neu Sprenge die Grenzen deiner Gebete WILLOW WELT Verlag Giessen Die Psalmen Diese und viele weitere Bücher erhalten Sie auf www.brunnen-verlag.de Acht Wochen mit dem Tageszeitengebet Der Glaube braucht Zeit. Doch in den Anforderungen des Alltags geht vielen die Nähe zu Gott allzu oft und schnell verloren. Peter Scazzero hat in der alten Übung des Tageszeitengebets einen Weg entdeckt, sich Gottes Gegenwart im Tagesablauf immer wieder bewusst zu machen. Wer sich darauf einlässt, kann mitten im Alltag „den Herzschlag der Ewigkeit zu spüren.“ 224 Seiten, Taschenbuch € 9,99 (D) Best-Nr. 114159 2. Auflage EVANGELISTISCHE OSTER-EVENTS 50.000 BESUCHER IN DEN MEDIALEN GOTTESDIENSTEN WILLOW IMPULSE Für Sie und Ihre Gemeinde VIDEOJOURNAL Im Videojournal vermittelt Bill Hybels alle 14 Tage Leitungsimpulse für engagierte haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende in der Gemeinde: überzeugend, prägnant, mit hohem Praxisfaktor. In die 5-Minuten-Clips fließt Bill Hybels’ gesamte Leitungserfahrung als Gründer und Pastor ein. Kostenloses Abo: www.willowcreek.de/videojournal NEWSLETTER WILLOW CARE CENTER 71 UNTERNEHMEN BEI JOB-BÖRSE VERTRETEN RICHARD CURTIS ›RED NOSE DAY‹-GRÜNDER UND FILMEMACHER IM WILLOW-GOTTESDIENST Im Rahmen der jährlich stattfindenden Gottesdienst-Themenreihe ›Celebration of Hope‹, in der es um den Kampf gegen Armut, Ungerechtigkeit und Ungleichheit geht, war im April der Regisseur und Drehbuchautor Richard Curtis zu Gast, der sich den Fragen von Bill Hybels stellte. Der Autor, aus dessen Feder so erfolgreiche Filme wie ›Vier Hochzeiten und ein Todesfall‹, ›Notting Hill‹, ›Tatsächlich Liebe‹ oder ›Bridget Jones‹ stammen, engagiert sich intensiv im Kampf gegen die weltweite Armut. Der Gründer des ›Red Nose Day‹ sammelt mit dieser Aktion jedes Jahr Spenden in Millionenhöhe für wohltätige Zwecke. Auf die Frage von Bill Hybels, wie seine Gemeinde für ihn beten könne, antwortete Curtis: »In einer Zeit, in der vielerorts Rohheit und Härte herrschen, möge mir der Opti mismus bewahrt bleiben; ich möchte nicht dem Zynismus verfallen.« Einen filmreifen Rotnasen-Auftritt legte Curtis während seines Besuches übrigens mit zwei Hybels-Enkeln hin, die sich ihrerseits telegen in Pose warfen (Foto oben). 6 Rund 50.000 Menschen haben in diesem Jahr die fünf (identischen) Ostergottesdienste der Willow Creek Gemeinde besucht. Executive Pastor Heather Larson: »Wir stellen immer wieder fest, dass die meisten Menschen, die von Freunden zum Ostergottesdienst eingeladen werden, sofort Ja sagen und auch kommen. Das Programm gestalten wir daher bewusst evangelistisch.« Der Kreativ-Leiter Nick Benoit erläutert: »In der Planungsphase hat unser Team intensiv darüber nachgedacht, wie ein überfließendes Leben aussieht, das Jesus in Johannes 10,10 verheißt. Das haben wir dann durch Musik mit eingeflochtenen selbstproduzierten Videos und Spoken-Word-Elementen dargestellt.« In seiner Predigt wies Bill Hybels darauf hin, dass die Geschehnisse der Kreuzigung und Auferstehung eine persönliche Reaktion erforderten und lud ein, das erlösende Angebot Christi in Anspruch zu nehmen. GARY SCHWAMMLEIN RUHESTAND FÜR 2017 ANGEKÜNDIGT Der Präsident der Willow Creek Association, Gary Schwammlein, hat angekündigt, ab Sommer 2017 in den Ruhestand zu treten. Der 73-jährige gebürtige Coburger ist seit 1996 in der Willow Creek Association tätig: Er verantwortete zunächst die internationale Arbeit, seit 2013 als Präsident auch den US-Bereich. Zuvor war Schwammlein Asien- und Europa/Afrika-Chef des Chemie-Konzerns Monsanto/Nutrasweet. Ein Findungskomitee ist derzeit auf der Suche nach einem Nachfolger für die WCA-Präsidentschaft. Um Menschen ohne Arbeit im Einzugsgebiet der Gemeinde zu unterstützen, bietet Willow Creek in jedem Frühjahr eine Job-Börse im Gemeindefoyer an. Gemeindemitglieder, die ein eigenes Unternehmen besitzen und auf der Suche nach Mitarbeitern sind, präsentieren an diesem Tag ihre offenen Positionen. 71 Unternehmen, die über insgesamt 120 offene Stellenangebote verfügten, nahmen in diesem Jahr an der Job-Börse teil. Besucht wurde die Veranstaltung von 400 Arbeitssuchenden; eine Vielzahl an Vermittlungen fand schon direkt vor Ort statt. Im Vorfeld halfen Ehrenamtliche des Care Centers den Bewerbern bei der Erstellung einer Bewerbungsmappe. Updates über die Arbeit, Termine und Angebote von Willow Creek Deutschland/Schweiz erhalten Sie durch die Willow-Infomail. Zu abonnieren unter: Deutschland: www.willowcreek.de/infomail Schweiz: www.willowcreek.ch/infomail WILLOW-NETZWERK Weltweit sind mehr als 10.000 Gemeinden aus über 90 Denominationen in über 35 Ländern Teil des Willow-Netzwerks. Es versteht sich als Visionsgemeinschaft innovativer Menschen, die nach biblischem Auftrag Gemeinde bauen und voneinander lernen wollen. Sie können dazugehören. Eine Partnerschaft im Netzwerk ist möglich als Einzelpartnerschaft, Partnerschaft für Hauptamtliche und Gemeindepartnerschaft. www.willowcreek.de/partnerschaft TV-GOTTESDIENSTE BILL HYBELS ZURÜCK VON AFRIKA-REISE Kenia Anfang Mai besuchte Bill Hybels für zwei Wochen den afrikanischen Kontinent. Seine Reise führte ihn nach Südafrika, Swasiland, Simbabwe, Sambia und Sambia Kenia. Dort traf er mit Hauptamtlichen aus Gemeinden verschiedener Denominationen zusammen, um Simbabwe sie in Leitungsfragen zu fördern. Angesichts massiver Korruption in RegierungsSwasiland kreisen, hoher Arbeitslosigkeit und sozialer Ungerechtigkeiten in diesen Ländern, machte Hybels deutlich, Südafrika dass die Ortsgemeinden eine entscheidende Rolle einnehmen könnten. Er ermutigte die Hauptamtlichen, auf lokaler wie nationaler Ebene Initiatoren für Veränderung zu sein und die verschiedenen Gruppen, wie Regierungsvertreter, Unternehmer, das Bildungswesen und Medienvertreter an einen Tisch zu rufen. Nur gemeinsam könne man die riesigen Herausforderungen meistern, erklärte Hybels. Nach seiner Reise zeigte sich der US-Pastor sehr zufrieden: »Ich bin beeindruckt vom Kaliber der Führungspersonen, mit denen ich zu sammentraf. Man spürte, wie sehr sich jeder in seinem Einflussbereich dafür einsetzen möchte, um die massiven Probleme, denen Afrika gegen übersteht, zu lösen.« WILLOW WELT Die Gottesdienste der Willow Creek-Gemeinde in Chicago werden – leicht gekürzt – samstags um 12:00 Uhr auf Bibel-TV ausgestrahlt. Außerdem jederzeit abrufbar auf: www.willowcreek.tv SOZIALE MEDIEN Folgen Sie unseren Profilen in den Sozialen Medien, um über die Arbeit von Willow Creek Deutschland/Schweiz auf dem Laufenden zu bleiben. Sie finden interessante Berichte, Fotos, Neuigkeiten, … – und bei Willow-Veranstaltungen zahlreiche Einblicke hinter die Kulissen. willowcreek.de/facebook willowcreek.de/twitter willowcreek.de/instagram WILLOW UNTERSTÜTZEN Die Kongresseinnahmen decken bei weitem nicht die Ausgaben der vielschichtigen Arbeit von Willow Creek Deutschland/Schweiz, das als eigenständiges Werk keine finanzielle Unterstützung der WillowUS-Gemeinde erhält. Mit Ihrer finanziellen Unterstützung tragen Sie dazu bei, dass hierzulande Gemeinden nachhaltig verändert werden. 7 WO ENGAGIERT SICH WILLOW? UND WARUM? BILL HYBELS ÜBER WESENTLICHE ENTSCHEIDUNGSKRITERIEN. »WIR KÖNNEN NICHT ALLES TUN – ABER UNSEREN TEIL« Es vergeht keine Woche, in der ich nicht Dutzende von Briefen und E-Mails erhalte, in denen ich dazu aufgefordert werde, dass sich Willow Creek doch bitte bei diesem oder jenem Hilfsprojekt beteiligen möge. Ganz gleich, um welche Not es auch geht – stets heißt es: Wie kann es sein, dass sich eine Gemeinde wie Willow Creek nicht dafür einsetzt? Ich verbringe also jede Woche Zeit mit der Bearbeitung von E-Mails, die häufig darauf abzielen, Schuldgefühle in mir hervorzurufen. Und es hat Jahre gebraucht, um ein gutes Urteilsvermögen und ein dickes Fell zu entwickeln, so dass ich heute sagen kann: Ich glaube nicht, dass es die Aufgabe jeder Gemeinde ist, sich voller Leidenschaft für alle globalen Probleme der Menschheit einzusetzen. Das hat für mich drei gute Gründe: Den Fall aufnehmen Die zweite Bekehrung Wenn wir von unserer Bekehrung sprechen, reden wir darüber, wie wir Jesus kennengelernt haben. Das ist oft das einzige tiefgreifende Bekehrungserlebnis, über das in der Gemeinde gesprochen wird. Meine Erfahrungen, meine Sicht auf die Bibel und auf die Kirchengeschichte zeigen mir jedoch, dass es im Leben eines Christen – besonders im Leben von Hauptamtlichen – eine Reihe von ›zweiten Bekehrungen‹ geben muss. Damit sind einschneidende Erlebnisse gemeint, durch die der Heilige Geist einem die Wichtigkeit bestimmter Nöte deutlich macht. Besonders als Hauptamtliche müssen wir Gott immer wieder zugestehen, dass er unser Herz für verschiedene Anliegen ›bricht‹. Danach ist man nicht mehr derselbe – das Thema wird zu einer persönlichen Herzensangelegenheit, von der man anderen leidenschaftlich erzählt. Unsere Mitmenschen spüren, wie sehr einem diese Sache am Herzen liegt; sie sehen unsere Ernsthaftigkeit und Entschlossenheit. Besonders im Leben von Leitenden braucht es diese weiteren lebensverän dernden ›Bekehrungen‹, die bewirken, dass man vor Begeisterung sprüht und die eigene Gemeinde damit ansteckt. Wenn man als Pastor immer nur von der ersten Bekehrung spricht, die das Leben tiefgreifend verändert hat, dann fragt sich die Gemeinde irgendwann, warum man nur damals richtig Feuer gefangen hat – und einen heute scheinbar nichts mehr umtreibt. Als die AIDS-Epidemie in Afrika ausbrach, reiste meine Frau Lynne kurz darauf nach Afrika – und erlebte dort ihre zweite Bekehrung. Obwohl damals in unserer Gemeinde viel los war, drängte sie mich, möglichst bald mit ihr noch einmal nach Afrika zu reisen, um mit eigenen Augen zu sehen, was dort passiert. Also flog ich mit ihr nach Afrika und erlebte dort ebenfalls meine zweite Bekehrung. Gott brach mein Herz für diese Menschen. Als ich zurückkehrte, machte ich der Gemeinde klar: Wir müssen etwas dagegen tun! Wir müssen nicht alles tun, aber etwas müssen wir tun. Meine Gemeinde konnte erkennen, dass dieses Thema mich wirklich berührt hatte und ich nicht einfach einem neuen Trend folgte. Nein, ich hatte etwas gesehen, etwas empfunden – und AIDS- kranke Kinder in meinem Arm gehalten. Eines der wichtigsten Dinge für mich als Leitungsperson ist es, so unter der Führung des Heiligen Geistes zu leben, dass er immer wieder mein Herz für verschiedene Anliegen bricht, die ich mit Leidenschaft und Entschlossenheit in deine Gemeinde einbringe – natürlich abgestimmt mit dem Leitungsgremium. Leitungspersonen bewegen Menschen von ihrem derzeitigen Standpunkt zu einem gewünschten Zielpunkt; sie ermutigen sie, Schritt für Schritt auf diesem Weg voranzugehen. Verkürzt könnte man sagen: Sie bewegen Menschen oder eine Sache von hier nach dort. Als Leitende wissen wir, wohin wir unsere Gemeinden führen wollen, wir haben das Problem erkannt und wollen es unverzüglich angehen. Nehmen wir die zwölf Millionen Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak: eine unvorstellbare Krise! Als Hauptamtlicher, der von Gott aufs Herz gelegt bekommt, sich hier zu engagieren, neigt man schnell dazu zu sagen: Ich will, dass unsere gesamte Gemeinde hier mitzieht! Gleich am nächsten Sonntag informiert man die Gemeinde, sammelt eine Kollekte ein – und ist dann erstaunt über die geringe Resonanz. Das ist kein Wunder. Als Leitungsperson befindet man sich gedanklich bereits am Zielpunkt. Dieser Vorsprung führt dazu, dass die meisten anderen Menschen sich einer neuen Sache nicht anschließen. Nur das Ziel zu formulieren – und seien die Worte noch so brillant – reicht nicht aus. Im Laufe der Jahre habe ich gelernt: Bevor man über ein konkretes Ziel spricht, muss man die Ausgangslage, den Istzustand deutlich machen. Fast wie ein Anwalt, der einen Fall aufnimmt. Dazu gehört, einer Gemeinde gute Gründe zu nennen, weshalb es undenkbar, nicht biblisch und nicht verantwortbar ist, den Istzustand zu akzeptieren und mit dem Hier und Jetzt zufrieden zu sein. Genauso fordere ich meine Gemeinde heraus. Dabei zeige ich ihnen auch die großartigen Möglichkeiten auf, die es gibt. Und dann frage ich: Wollt ihr eines Tages vor Gott stehen und sagen, dass wir die Chancen nicht ergriffen haben? Dann erläutere ich ihnen sehr präzise, weshalb wir diese Möglichkeit nicht an uns vor überziehen lassen können und was wir im Einzelnen dagegen tun könnten. Denn vieles spricht dafür, dass wir nicht tatenlos zuschauen dürfen: die Bibel, die Kirchengeschichte, unser Gewissen – und unsere ›zweite Bekehrung‹. Schritt für Schritt bereite ich die Gemeinde nun darauf vor, diese Chance zu ergreifen. Ein erster Schritt könnte sein, einen Gottesdienst zum Thema Flüchtlinge zu gestalten und einer Hilfsorganisation eine Spende zu überweisen. Ich weiß, viele Hauptamtliche sind es oftmals leid, von Hilfsorganisationen ständig zu hören, dass sie Geld benötigen. Als Gemeinde kann man das Geld auch gut selbst gebrauchen: um neue Mitarbeiter anzustellen, ein Gebäude zu bauen und Bedürftige in den eigenen Reihen zu unterstützen. Es wäre aber ein logistischer Alptraum, würden wir selbst einen Van kaufen, Mitarbeitende zusammentrommeln und Bekleidung, Lebensmittel oder Ähnliches eigenständig in Flüchtlingslager fahren. NE T Z WERK 9 Verunreinigtes Wasser ist eine häufige Ursache für Krankheiten in Afrika. Die Willow Gemeinde unterstützt ihre Partner-Gemeinden – wie hier im Dorf George, in Sambia, das Jubilee Center – finanziell bei der Errichtung von Bohrlochbrunnen. Allein 2015 wurden so 486 Brunnen gebohrt. Als Gemeinde sollten wir eher auf Partnerschaften mit Organisationen bauen, die nicht nur die Erfahrung, sondern auch die Logistik besitzen, um langfristige Veränderungen zu bewirken. Diese konkreten Schritte, unterfüttert durch stichhaltige Gründe, sollten wir also unserer Gemeinde klarmachen. Das Herz vergrößern lassen In den vergangenen Jahren hat sich Willow immer wieder weltweit bei einer Vielzahl an Problemen und Nöten engagiert. Wenn wir nicht aufpassen, vermitteln wir der Gemeinde damit unbewusst, dass wir alle paar Jahre die Sorgen der ganzen Welt auf ihren Schultern abladen und sie die Verantwortung dafür tragen, wie die Einwanderungsproblematik, die AIDS-Epidemie oder die Flüchtlingskrise gelöst wird. Deshalb mache ich unserer Gemeinde immer wieder deutlich, dass dieses Denken in eine falsche Richtung zielt und letztendlich frustriert. Eine biblische Sichtweise ist meiner Ansicht nach folgende: Wenn man Christ wird, gibt Gott einem ein neues Herz, in dem der Heilige Geist lebt. Je mehr ein Christ sich dann mit der Bibel beschäftigt und offen für das Reden des Heiligen Geistes bleibt, desto mehr wird Gott die Kapazität zur Liebe vergrößern. Gott erweitert also das Herz und das eigene Denken: Ich nehme mich bestimmter Nöte an, ohne mich dabei überladen zu fühlen. Zurück zu dem Erlebnis, als Gott mein Herz für AIDS-Kranke gebrochen hat. Weil Gott mein Herz vergrößert hatte, empfand ich es nicht als Last, als Gott mein Herz auch noch mit dem Thema Armut anrührte. Als wir uns dann als Gemeinde, neben dem AIDS-Engagement, auch im Kampf gegen Armut einsetzten, machten wir unserer Gemeinde genau das deutlich: Es geht nicht darum, eine weitere Last auf ihre Schulter zu laden. Vielmehr zeigten wir, auf welche Weise Gott in unserer Gemeinde wirkt und wie er uns darauf vorbereitet hat: indem er unsere Kapazität für praktische Nächstenliebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit vergrößert hat. Das haben sie verstanden. Vor einiger Zeit standen wir als Gemeinde erneut an einem Punkt, uns für ein Anliegen einzusetzen: die Flüchtlingskrise. Wieder stand ich vor der Gemeinde und teilte ihnen mit, wie stolz ich darauf bin, dass wir uns als große Gemeinschaft immer wieder für die Nöte um uns herum engagieren, für die Nöte in der Welt – und gemeinsam etwas bewegen. Und weil Gott – auch im übertragenen Sinn – das Herz der Willow-Gemeinde in den letzten 40 Jahren stetig vergrößert hat, ist der Einsatz in der Flüchtlingskrise keine weitere Last, die er auf unsere Schultern legt, die uns überfordert, sondern die wir mit seiner Hilfe mutig angehen. Diese drei Schritte habe ich im Hinterkopf, wenn ich die vielen Anfragen lese, für die sich Willow unbedingt engagieren sollte: Wo hat Gott mein Herz tiefgreifend berührt? Wie kann ich die Gemeinde für dieses Anliegen gewinnen? In welchem Ausmaß können wir uns – gemessen an der Herzenskapazität – engagieren? Wenn diese Fragen geklärt sind, können wir mit Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit etwas bewegen. Mit Gottes Hilfe. Wir suchen: Strategen, Architekten, Ingenieure. BILL HYBELS leitet seit 40 Jahren die Willow Creek Community Church in South Barrington bei Chicago. Übersetzung: Anna Dengler Unter: celebrationofhope.willowcreek.org sind die aktuellen Projekte zu finden, für die sich die Willow Creek Gemeinde derzeit engagiert. w w w.ichkriegbeton.de 10 NE T Z WERK VIDEO-BOTSCHAFT VON BONO 230 GEMEINDEN 12 E N T W I C K L U N G S L Ä N D E R Jedes Frühjahr findet in der Willow Creek-Gemeinde die Themenreihe ›Celebration of Hope‹ statt. Drei Wochen fokussiert sich die Gemeinde in ihren Gottesdiensten sowie den Kinder- und Jugendprogrammen auf die komplexen Herausforderungen, denen Willow-Partnergemeinden- und Organisationen in Entwicklungsländern weltweit gegenüberstehen. Dabei wird deutlich, wie vielschichtig und höchst praktisch gelebter Glaube dort aussieht. So kümmern sich Gemeinden vor Ort um die Nöte in ihrem Umfeld, indem sie sich um praktische Hilfe in Fragen von Nahrung, Sicherheit, Gesundheitsvorsorge, sauberem Trinkwasser, wirtschaftlicher Stabilität, Bildung und Leitungsentwicklung kümmern. Dabei können sie auf die Hilfe der Chicagoer Gemeinde zählen. Willow unterhält zu 230 Gemeinden in 12 Entwicklungsländern eine enge Kooperations-Partnerschaft und unterstützt sie in ihrer Arbeit. In den letzten 11 Jahren, in denen ›Celebration of Hope‹ stattfand, hat die Willow Creek-Gemeinde insgesamt 35,5 Millionen Dollar in die Arbeit der Kooperationspartner investiert. Allein im letzten Jahr wurden 486 Brunnen gebohrt, 715 öffentliche Latrinen errichtet, erhielten 16.000 Menschen eine HIV/AIDS-Aufklärung und 40.000 Kinder Bildungs- und Nachmittagsbetreuung. Heather Larson, die geschäftsführende Pastorin von Willow Creek, macht deutlich: »Wir möchten uns dort en gagieren, wo die Not am größten ist. Nachdem ich kürzlich ein Flüchtlingscamp im Nahen Osten besucht habe, war ich getroffen vom Ausmaß der Zerstörung, die mit dem Krieg und Zerfall eines Landes einhergeht. Doch inmitten der Verwüstung konnten wir auch sehen, wie Gemeinden trotz unsäglicher Not und Leid Veränderung herbeiführen und Hoffnung vermitteln.« So lag ein Schwerpunkt in diesem Jahr auf der Flüchtlingskrise im Nahem Osten. Die Leitung von Willow Creek ist überzeugt, dass diese Krise ein entscheidender Moment für die Gemeinde weltweit sein kann. Eine ausschlaggebende Frage dabei sei, ob Flüchtlinge durch die Brille der Furcht gesehen werden, ob eine Wagenburg-Mentalität herrsche oder ob man sich mutig engagiere. Die Themenreihe machte deutlich, dass die einzige Kraft, die stark genug sei, dem Hass, der Gewalt und Furcht etwas entgegenzusetzen, die Macht der Liebe Gottes sei, die durch Gottes Kinder verkörpert wird. S A AT G U T BEREITSTELLEN Die Gemeinde beteiligte sich im Rahmen von ›Celebration of Hope‹ auch praktisch: 20.703 Ehrenamtliche halfen dabei, hochwertiges Saatgut abzupacken, mit dem sich Familien in Entwicklungsländern einen Garten anlegen und selbst versorgen können. Den Überschuss können sie verkaufen, um so ein kleines Einkommen zu erzielen. Ausgewählt wurde Saatgut für Tomaten, Grünkohl, Weißkohl, Spinat und Zwiebeln, die den Einheimischen bekannt sind und dort gut gedeihen. Die Ehrenamtlichen packten über eine Million (genau 1.033.950) Saatgut- Päckchen. Derzeit befindet sich die Ladung per Schiff auf dem Weg nach Afrika und Lateinamerika. Zum Abschlussgottesdient der ›Celebration of Hope‹- Serie schickte Bono, Sänger der irischen Rockband U2, eine Videobotschaft, in der er der Gemeinde für ihren Einsatz besonders in der Flüchtlingskrise dankte. Seit Bonos Interview beim Leadership Summit 2009, steht Bill Hybels mit dem Sänger im persönlichen Austausch. Bonos Kurzbotschaft im Wortlaut: Hallo Bill, hallo Lynne, hallo Willow Creek, ich habe in letzter Zeit häufiger an euch gedacht, besonders was euren mutigen Einsatz in der Flüchtlingsfrage angeht. Vielen Dank für euer Engagement! In Matthäus 25 heißt es: ›Ich war ein Fremder und ihr habt mich aufgenommen‹. Menschen im Exil, so scheint es, liegen Jesus besonders am Herzen. In Matthäus 8 heißt es: ›Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel haben ihr Nest. Aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.‹ Für Jesus gab es auch keinen Raum in der Herberge; er selbst war ein Vertriebener – seine Familie musste nach Ägypten fliehen, weil sie Angst um das Leben ihres Erstgeborenen hatten. Jesus war ein Flüchtling. Unsere Nähe zu Christus drückt sich nicht allein in physischer Nähe aus, sondern auch darin, wie wir mit Armen und Schwachen umgehen. Wie nah wir ihm wirklich sind, kann man daran ablesen. ›Liebe deinen Nächsten‹ – habe ich damals beim Summit gesagt – ›ist kein Ratschlag, INFORMIEREN UND BILDEN Während der dreiwöchigen Themenreihe konnten sich die Gemeindeglieder in einer umfangreichen Ausstellung im Foyer des Gemeindezentrums über die vielschichtige Arbeit der Willow-Partnerorganisationen und Gemeinden informieren. Die familienfreundlichen, teilweise interaktiven Stände vermittelten auch ein Bild davon, welchen Unterschied die geleistete Hilfe vor Ort macht. es ist ein Gebot.‹ In einer globalen Welt ist die Definition von ›Nächster‹ nicht mehr die gleiche, wie sie früher einmal war. Aber das Prinzip hat sich nicht verändert. ›Wenn ein Fremder unter euch wohnt, dann behandelt ihn nicht schlecht. Im Gegenteil: Behandelt ihn oder sie genau so, wie ihr eure Einheimischen auch behandelt. Liebt sie, wir ihr euch selbst liebt!‹ Die aktuelle Flüchtlingskrise beschäftigt uns hier in Europa immer mehr – die Vereinigten Staaten nicht so sehr. Dennoch hat die gesamte Welt hier eine Aufgabe, die nicht einfach ist. In Europa gibt es Politiker – aus einem breiten politischen Spektrum – die Flüchtlinge dämonisieren. Wir als Gläubige sind aufgefordert, einen klaren Standpunkt zu vertreten. Ich weiß, dass ihr das bereits tut. Danke Willow Creek, für die Führungsrolle, die ihr diesbezüglich einnehmt! Gotthard Westhoff 12 NE T Z WERK NE T Z WERK 13 H O F F N U N G S T R Ä E R G ugierig. Ich machte mich ne ik us M e di m le al re Kinder konnte und vor rf .« Wie viele ande Do rt ie n ss ne pa ei kl er hi em as ckend ersich in sein wollte wissen, w g. iert von den pa un in I T A schaute er sz K nd fa R rä rt O Ve T fo S n so A l P äumte vo mosphäre auch, war Ethe machenden At awi um und tr ch‹ al ut ur M M Ch in r l de re na nj io n, at ny te ch Ka niger Zeit jre Intern zählten Geschi e hatten. Nach ei ahl der ›Kanyn nd rz er ife de nd re Ki lie fg e itg tie di M n ne e de ei Di , e, dass und dem Spaß er mit. n , und er wusst stand der Gemei ren kleinen Brud nahm stetig ab ih Zu e n si de en Draht e pt tte hä ep hl ch sc »I d. an überhaupt kein n st te er m an sh g sa bi ge un e s di er , de nd ne rä ds An Ve s Zustan Kinder sich Ihre Mutter chliche Folge de erkte, wie ihre Ge ei r m sw de e, tt au er ha un ab s bt m al ha ka de den auch er. »Mir zur Gemeinde ge h besser und wur nnen«, so sagt olle sic rr te en ei rr hm Vo na be ne ei ie Dorfes sehen kö elleicht sehen, dass veränder ten. »S der Gemeinde vi sie. »Ich konnte sund t ge hl d zä un er ig «, le nd hu be danke, dass Gott nde le a lernten, besser in der Sc sie durch Awan Wenn die Gemei die as ss w s, da e, da bt sie au gl zugedacht hatte. ch.« Er d so wollte r Dorf vielleicht au ret umsetzten. Un nk ko nz ga wird, wird es unse Chan fnung selbst auch eine die einzige Hof ich der Gemeinde Ort sgemeinde e Gott mein . Jetzt merke ich, wi n. be ge ce für das Dorf war rfmeinde wie Do Herz verändert.« Aber sowohl Ge n ie enn die fre mit den Kin„W im h sic en nd fa be or Kitas Vision, t st Pa gemeinschaf ues Leben tional nde lebendig ei ›Kanynjre Interna fangen und so ne em zu an G rn de Fall. Um aus der Kraft gen, funk tiod, ir sitive treibende w meinde zu brin d Ge n e u di es in g d Church‹ eine po n u ders nicht nur de es eines Wun e Kinder hörten Di . te rf er o ni D r zu formen, wür se mut, Liebe, sonwird es un mbination von Ar ten über Gottes ch hi sc Ge bedürfen. Die Ko d zerret, und das cht auch.“ ei ll Alkoholismus un ie lebten sie konk v er rn de zunehmendem nze schen gen auf die ga n hatte den Men hatte Auswirkun rütteten Familie e begann zu nommen. e. Die Gemeind nd ei m Ge jeglichen Mut ge in er einen Ort g an zu beten , weil die Kind en hs ac w Pastor Kita fin Dorf n waren, auf ss Gott für sein n, wo Mensche te ör eh ng hi dem Glauben, da e heit, en die Liebe fanden, wo si hatte: Gesund Idee. n. Und sie erlebt te ne nn ei ko er en e ss tt Gutes im Sinn rla ha ich . Die Kinder die sie sich ve ben. Und plöt zl te er. ste für sie wollte ch Be da s «, da en e di ng Freiheit und Le fa e, ern an sogar zu den einer Gemeind ich mit den Kind viele von ihnen achtet. tr ss be da , ig rt st te lä »Vielleicht sollte is s ge al nur ch. Und so waren so be urden im Dorf kamen. Ethel au hlässigt en ac st rn en ve di n es Kleine Kinder w tt de ur ge w tern: Sie folgten Wochenendgo übersehen, eini hten es viele El ac m ne An Sie wurden oft r te wie ihre Mut ht. nder und missbrauc ramm, mit dem Ki og Pr em t nur lebendig, ein a, ihren Kindern. an ellung Church‹ ist nich st l lfe na Hi io at »Ich erfuhr von Aw ch rn au te n In nder ehaus musste ›Kanynjre kennenlernen, so en be iht. Das Gemeind ich de re ge be d ns un be t nicht nur Jesus Le hs elen mit alle Platz sie blüht, wäc Entwicklung in vi eitert werden, da hatte«, t w te er e be ge öß r Gr fü für eine gesunde te da el nau rftige, sie sind auf die dopp ste, dass ich ge n sich um Bedü r waren er de m m lie kü itg er kommen. Ich wus em nd nd mei ben untereinhaben. Die Ki Kita. Einige Ge die Familien ha en, und d ss un la , le zu n hu le er zählt Pastor Sc hu r a sc ssere Zukunft besser in de Leiter von Awan ung auf eine be star ten. ffn m Ho m t. ra ak og nt bereit, sich als Pr Ko s da rfes gefunden. ander regen ter Zeit konnte jeder s Herz des Do da Zu . in lg ck fo rü Er innerhalb kürzes zu er einde ein ganzes hat den Weg durchschlagend kleine Ortsgem piel Ethel: is ne ei Be Es wurde ein m nn ka Zu . so er nd r Kind, Familie Und genau kamen mehr Ki ndern: Kind fü nder bis rä Ki ve r t de ad en St Gruppenstunde ch ne La d Dorf oder ei e das Singen un noch Sie kam, weil si »Ich war vorher . te nn ko n re für Familie. use hö ren zu sich nach Ha ich zu Hause hö as w er ab , en es Gerner he gew setzung: Antje nie in einer Kirc ret Hogan, Über Marga OPE BRATION OF H LE E C e ih re en hem E dreiwöchigen T dem Titel HOP it m ch u B A nlässlich ihrer n ei e WillowCreek-Gemeind de Berichte von en h hat die Willow ac m ut M nd 30 chts arin enthalten si sien, die angesi A d n u a ik er veröffentlicht. D am üd feld en aus A frika, S ng in ihrem Um u n off H e Partnergemeind d än st ider er windbarer W in Malawi von d ir w en d n scheinbar unüb ei m dieser Partnerge verbreiten. Eine itet. Pastor K ita gele 14 NE T Z WERK Das Buch HOPE enthält neben 30 inspirierenden Berichten aus Willow- Partnergemeinden in Entwicklungsländern auch Reflexionsfragen für die persönliche Stille. NE T Z WERK 15 KONGRESS-IMPULS FÜHRT ZU AUSBILDUNGSPROJEKT IN SIERRA LEONE EIN TRAUM FÜR TRAUMATISIERTE JUGENDLICHE ›dm-Arena Karlsruhe‹ – hier findet im Januar 2010 der Willow Creek-Leitungskongress statt. Eine der Teilnehmerinnen ist Britta Rietzke aus der Apostelkirche in Hamburg-Eißendorf. Eine ganz normale Kongressbesucherin, die zunächst gar keine Lust auf den ›Kongress der amerikanischen Großkirche‹ hatte und von ihrem Pastor mehr oder minder überredet wurde mitzukommen. Sie reist mit einer großen Portion Skepsis im Gepäck an. Doch dann kommt es ganz anders. Vom ersten Moment an ist sie ›infiziert‹. Die Musik holt sie genau da ab, wo sie innerlich steht. Die Vorträge fesseln sie – vor allem der von Jessica Jackley von der Organisation ›Kiva‹ (kiva.org). Ihre Entschlossenheit, die Welt durch Mikrokredit vergaben gerechter zu gestalten, treffen genau den Nerv von Britta Rietzke. Sie entschließt sich, über den eigenen Gemeinde-Tellerrand hinaus etwas zu bewegen: Noch in Karlsruhe gibt sie Gott dieses Versprechen. Inspiriert und mit einem brennenden Herzen kommt sie nach Hause und fasst ihre Vision in einem Appell an ihren Mann zusammen: »Es geht los, Lutz. Afrika ruft!« Ein anderer Hamburger Projektgründer, der Mikrokreditvergaben in Sierra Leone ermöglicht, schlägt die Brücke in dieses von Krieg und Armut gezeichnete Land: »Dort wollen wir auch helfen«, beschließen die beiden Hamburger. Die Jugend des Landes ist ohne Hoffnung, der soziale Frieden ist durch das Analphabetentum und den Kreislauf aus Langeweile und Reibereien gefährdet. Um jungen Erwachsenen Perspektiven aufzuzeigen, müssen Allgemeinbildung und grundlegende Werte vermittelt werden. Sierra Leone wird auch deshalb ausgewählt, weil es zu den zehn ärmsten Ländern der Erde zählt und von der internationalen Entwicklungshilfe bislang vernachlässigt wird: 70 Prozent der Bevölkerung leben unterhalb der Armutsgrenze – von 1,25 Dollar pro Tag. Seit dem Ende des Bürgerkrieges liegt das Land am Boden. Zwei Drittel der Menschen sind Analphabeten, zwei Drittel arbeitslos. Wichtig ist zunächst, vor Ort einen zuverlässigen Partner zu haben, den die beiden Hamburger Initiatoren in Joseph Ndamena finden: Ndamena hat in Gießen Entwicklungsökonomie studiert und möchte in Bonthe ein Bildungsprojekt für Jugendliche realisieren. Im Juni 2011 kommt er zu Besuch nach Deutschland, schon im Dezember des gleichen Jahres erfolgt der Gegenbesuch in Sierra Leone. Noch vor Ort erwerben sie ein etwa drei Hektar großes Baugelände in Bonthe und erledigen erste notwendige Formalitäten. Für alle rechtlichen Angelegenheiten wird die Juristin Margaret Sumana in Sierra Leone beauftragt. 16 TITELKOPF OFFE NE TÜRE N In der konkreten Projektplanung werden die jungen Leute in Bonthe nach ihren Vorstellungen für die Zukunft befragt – ihre Wünsche sind klar: Friedensförderung und Konfliktbearbeitung sind für sie – neben einer fundierten Bildung – wichtige Faktoren, denn die Folgen des Bürgerkrieges bis 2002 sind auch in Bonthe noch immer spürbar. Dann gilt es, die praktische Ausstattung des Zentrums zu planen. Britta Rietzke und ihr Mann Lutz Mühlhaus telefonieren in der Folgezeit viel – und freuen sich schon bald über erste Erfolge: »Bei der Tischler-Innung in Hamburg war die Tür sofort offen«, berichten sie. Dort übernimmt man die gesamte Planung für die Tischlerwerkstatt und sammelt alle nötigen Werkzeuge, Kleinmaschinen und Zubehör ein. Nach kurzer Zeit stellen sie allerbestes Equipment zur Verfügung: die komplette Ausstattung für die geplante Tischlerei! Wie hier öffnen sich bald überall Türen. In nur sechs Monaten haben die beiden die gesamte Ausstattung des Zentrums beisammen. Für den Transport reicht ein einziger Container nicht aus. Nach einer Verhandlung gibt es einen weiteren Container kostenlos dazu. Erlebnisse wie diese beflügeln das Paar: »Es ist zu unserem gemeinsames Projekt ge worden, wir beide spüren den innigen Wunsch, die Welt ein wenig gerechter zu gestalten«, so Britta Rietzke. »SEIT ENDE DES BÜRGER KRIEGES LIEGT DAS LAND AM BODEN. ZWEI DRITTEL DER MENSCHEN SIND ANALPHABETEN, ZWEI DRITTEL ARBEITSLOS.« TITELKOPF Sie erzählt von dem großen Moment, als die Container schließlich beladen waren. »Wir haben den Trucks anschließend hinterher ge wunken, mit ihrer kostbaren Ladung: der Tisch lerei-Ausstattung, einer Solaranlage für das Dach des Ausbildungszentrums – denn auf der Insel gibt es kein Stromnetz –, außerdem Schränke, Regale, Stühle, Tische, eine voll ausgestattete Küche mit Elektrogeräten, 32 Notebooks, Dru cker, Kopierer, Fußballnetze für den Fußballplatz, Bälle, Geschirr, Werkzeugkoffer, sechs Nähma schinen für die Näherei inklusive Stoffe, Faden, Knöpfe. Und ein Tischkicker, der sich im Zentrum heute größter Beliebtheit erfreut.« NEULAND BETRETE N Im April 2013 brechen die beiden erneut nach Sierra Leone auf, damit das Zentrum möglichst bald seine Arbeit aufnehmen kann. Britta Rietzke lässt ihre Eindrücke nachwirken: »Ich habe vorher viel über das Land gelesen. Aber all das spiegelt nicht wider, was du vor Ort fühlst. Du kommst am Flughafen an, be trittst die Fähre nach Freetown – eine beängs tigende Rostlaube. Dann folgen zwei oder drei Tage meines Lebens, an denen ich am liebsten gar nicht sprechen mag: Die Armut, der Geruch, das Leben hier fassen mich direkt an und nehmen mir die Worte. Was bleibt, sind tiefe Eindrücke aus einem wunderschönen Land: Freetown, ein riesengroßer und wuseliger Slum. Viele Men schen, die noch nie einen Weißen gesehen ha ben. Ich erlebe wunderbare Begegnungen und Momente. Vor allem die Freundlichkeit der Afri kaner berührt mich zutiefst: Kaum machen wir irgendwo Pause, kommen Menschen auf uns zu, bringen Essen, berühren uns. Schließlich emp fängt uns am Steg von Bonthe ein großes Komi tee. Es sind Momente voller Wärme und Gast freundschaft.« 17 ZUKUNFT GE ME INSAM GE STALTE N Zu den heutigen Erfolgen beigetragen haben auch die Kontakte zu anderen Verantwortlichen, die in Sierra Leone aktiv sind – im Bildungs- oder Gesundheitsbereich oder durch Mikrokreditvergabe der ›Social Business Stiftung‹. Dieser Austausch ermutigt und hilft Durststrecken zu überwinden – ebenso die unerschütterliche Unterstützung von Spendern und Projektpaten. In der Rückschau löst der Leitungskongress in Karlsruhe eine Mischung aus Dankbarkeit und Freude bei Britta Rietzke aus: »Gott hat mich tatsächlich – trotz innerem Widerstand und Lustlosigkeit – zur Teilnahme geführt und dann reich beschenkt!« VOLKHARD MICHEL BRITTA RIETZKE ist Oecotrophologin und gehört zum Leitungskreis der Ev.-Luth. Apostelkirche in Hamburg-Eißendorf. Bei ihren Reisen lernt Britta Rietzke ihre Angst vor dem unbekannten, tropischen Land zu überwinden. Sie erkennt: »Wenn Gott einen Plan für mich hat, dann beschützt er mich auch – was natürlich nicht bedeutet, dass alles glatt gehen muss. Dass Gott da ist und mich trägt, ist einfach überwältigend – mein Glaube ist tie fer und tragfähiger geworden, das Vertrauen ins Leben größer.« Doch manche Situationen setzen den beiden auch mächtig zu. Nach der Ankunft dauert es zunächst acht zermürbende Tage, um die zwei Container aus dem Anlegehafen regelrecht zu ›befreien‹. Stundenlang warten sie im Sozial- und Finanzministerium. Viel Schweiß und Ärger prägen diese Zeit. Es sind Tage zwischen Hoffen und Bangen: Nach einer erneuten Absage sind die beiden kurz davor, das Handtuch zu werfen. Doch dann geben die Behörden endlich grünes Licht, und die fünf Tonnen Ladung werden für die Weiterfahrt nach Bonthe auf drei kleine Boote mit Rasenmäher-Motor verteilt. Zweieinhalb Stunden später kommt die wertvolle Fracht am Bestimmungsort an und wird in ein Zwischenlager gebracht – mit einem Handkarren, mit bloßen Händen oder auf dem Kopf getragen. Die schwersten Teile werden mit dem einzigen Last-Mofa vor Ort transportiert – Autos und Lkw gibt es hier nicht. 18 »AUS TEILS FRUSTRIERTEN UND TRAUMATISIERTEN JUGENDLICHEN SOLLEN SICH SELBSTBEWUSSTE PERSÖNLICHKEITEN ENTWICKELN, DIE IHR LEBEN IN DIE EIGENE HAND NEHMEN.« »Die Arbeit und die Begegnungen in Bonthe haben mich demütiger und dankbarer gemacht«, sagt Britta Rietzke. »Auch wenn die Wieder stände und Herausforderungen übermächtig wurden, war für uns immer klar: Mit dem er lebten Wissen um Armut und Perspektivlosig keit – verglichen mit dem großen Wohlstand in Deutschland – ist Aufgeben keine Option. Da gibt es eine Sehnsucht, die größer ist als der Frust.« E BOLA BE KÄMPFE N Im Oktober 2013 kann der Ausbildungsbetrieb beginnen. Zunächst 60, heute 75 Auszubildende interessieren sich vor allem für die Computertrainings, aber auch für die Ausbildungsgänge zum Tischler oder Tischlerin, zur Näherin und zum Näher. »Unser beson deres Augenmerk liegt auf der Gleichstellung von jungen Frauen«, sagt Britta Rietzke. »Aus großteils frustrierten, verzweifelten und trau matisierten Jugendlichen sollen sich stabile und TITELKOPF Das Bildungsprojekt in Bonthe wird in einem Clip vorgestellt: willowcreek.de/magazin/sierraleone bonthe-yrc.org selbstbewusste Persönlichkeiten entwickeln, die ihr Leben in die eigene Hand nehmen.« Flankiert werden die Ausbildungen von Alphabetisierungskursen. Kurse, die auf eine spätere Existenzgründung vorbereiten sollen, befinden sich in der Testphase. Die ins Leben gerufene Gesundheitsprophylaxe hat sich bereits bewährt: Nach dem Ausbruch von Ebola setzt der Centermanager kurzerhand ein Vorsorge-Programm auf: Kurzfilme vermitteln praktische Hinweise zur Ansteckungsvermeidung. ›Safety units‹ – etwa mit Eimerchen für die Hütten zum Händewaschen – begleiten die Wissensvermittlung mit praktischen Alltagshilfen. Das Programm erreicht insgesamt 3.000 Menschen im Ausbildungszentrum und den umliegenden Dörfern. Die Folge: Im direkten Umfeld infiziert sich kein Mensch mit dem Ebola Virus. Und Bonthe ist die am wenigsten infizierte Region des ganzen Landes. TITELKOPF 19 MARTIN SCHARNOWSKI ÜBER WANDEL UND WACHSTUM IN DER EVANGELISCH-FREIKIRCHLICHEN GEMEINDE ERKRATH S S U M ES D N E G N I DR S A W T E ! N E R E I S S PA (Es darf sich aber nichts ändern.) Kellerkirche mit vagen Visionen für die Stadt »Weder ich selbst, noch die vielen anderen Teilnehmer, die im September 1993 zum Willow Gemeindekongress nach Nürnberg reisten, sollten ahnen, wie nachhaltig uns diese Kongresstage prägen würden! Ein den meisten von uns unbekannter Pastor aus einer ebenso unbekannten Gemeinde aus einem Vorort von Chicago hielt hier drei Vorträge, mit denen er uns schlichtweg faszinierte: Wir hörten von dem jungen Pastor Bill Hybels, dass man seine Vision und Mission kennen sollte und erfuhren von Gottesdiensten, die suchende Menschen im Fokus hatten. Wir Pastoren begannen aber auch zu verstehen, dass wir Willow Creek nicht kopieren sollten. Es ging vielmehr darum, die dahinter liegenden biblischen Prinzipien zu begreifen. Dieser Kongress markierte einen Meilenstein in unserem Gemeindeleben.« 20 NE T Z WERK Eigentlich war es mir in meiner kleinen evangelisch-freikirchlichen Gemeinde im Düsseldorfer Vorort Erkrath ganz gut ergangen: Immerhin hatte sich die Gemeinde mit ihren gerade einmal 38 Mitgliedern getraut, eine sechsköpfige Pastorenfamilie zu sich zu holen. Die EFG Erkrath ›boomte‹: Der Versammlungsraum, ein Privatkeller mit 50 Sitzplätzen, war meist bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Programm für Kinder – damals noch unter dem Namen Sonntagschule – fand im Schlafzimmer des Hauseigentümers statt, der praktischerweise unser Gemeindeleiter war. Es war die Zeit zwischen Liederbuch und Tageslichtprojektor. Wir fühlten uns gesegnet in unseren Gottesdiensten, die rund zwei Stunden dauerten, weil wir auf nichts verzichten wollten – angefangen vom Lobpreis über das Abendmahl und Gebetsgemeinschaften bis hin zur Predigt mit anschließenden Segnungen. Gäste waren uns willkommen, hatten sich aber mit unserem Programm anzufreunden. Als Kellerkirche, so unser inoffizieller Name, fühlten wir auch Verantwortung für unsere Stadt; doch niemand von uns fasste die Träume und Visionen, die wir in uns trugen, in Worte. Dann kamen wir, ein Mitarbeiter aus der Gemeindeleitung und ich, vom Kongress in Nürnberg zurück. Wir begannen das neue, inspirierende Gedankengut Schritt für Schritt in den Gemeindealltag zu integrieren. Heute, 23 Jahre später, tun wir das immer noch. Aus 38 Mitgliedern sind 340 geworden, aus einer Pastorenstelle wurden vier. Doch eines ist uns ganz wichtig: Wir möchten gerade als ›wachsende‹ Gemeinde eine ›lernende‹ Gemeinde sein und bleiben! NE T Z WERK Auftrag und Vision lebendig erhalten Von Willow habe ich gelernt, dass eine Gemeinde wissen muss, wozu sie da ist und wohin sie unterwegs ist. Doch obwohl dieses Wissen heute fast überall bekannt ist, funktioniert die Umsetzung vielerorts nicht: Im alljährlichen Termintrubel kann man schnell das große Bild aus den Augen verlieren. Statt zu navigieren und auf Kurs zu bleiben, fährt das Gemeindeschiff – gesteuert von zahlreichen Nöten und Bedürfnissen seiner Besatzung – in alle möglichen Richtungen, nur nicht zum eigentlichen Zielhafen. Darum nehmen wir uns seit 2006 immer Anfang des Jahres Zeit für einen Monat der Vision, um den Kurs festzulegen und die Segel neu zu setzen. »Die Kirche, die ich sehe, ehrt Gott, begeistert Menschen, verändert Leben, fördert Gemeinschaft und nimmt Einfluss in der Region.« Unsere aktuelle Vision buchstabieren wir in den Jahresanfangs-Gottesdiensten immer wieder neu. Erst wenn wir den Monat der Vision mit Gebetsabenden abgeschlossen haben, indem wir uns als Gemeinde mitsamt unserer Region vor Gott hingehalten haben, geht es los ins neue Jahres-Abenteuer. Kühe vor der Heilig sprechung schlachten Ich wollte nie in einer Gemeinde aktiv sein, deren Credo lautet: Hier muss dringend etwas passieren, aber es darf sich nichts ändern. Offenbar kommt bei vielen Christen die Angst vor Veränderung gleich nach der Furcht vor dem Antichristen. In unserer ›Treffpunkt Leben‹-Gemeinde werden darum Kühe geschlachtet, bevor sie irgendjemand heiligspricht; das gilt auch für die Gestaltung der Gottesdienste. Wir achten darauf, dass Gäste hierher mitgenommen werden können und darum beispielsweise die Reiter aus der Offenbarung kein Predigtthema sind. Alles Neue wird zunächst einmal ausprobiert. Und wir begründen Veränderungen meist damit, dass das Bisherige nicht schlecht ist, aber durch Neues ergänzt werden soll. Die ›War-denn-früher-alles-falsch?‹- Fraktion kann so aus der Position der Verteidigung in die Entspannung wechseln. Meist finden ihre Vertreter an den Neuerungen nach einiger Zeit auch Gefallen. Doch trotz aller Bemühungen erleben wir, dass manche sich an das Bewährte klammern und nicht bereit sind die neuen Wege mitzugehen. 21 Sicherheit und Stabilität durch Einheit Am Ende eines Prozesses, bei dem auch kontrovers diskutiert und konstruktiv gestritten wird, steht unsere Leitung geschlossen hinter Entscheidungen, die Änderungen mit sich bringen. Wir bleiben im Gespräch, lassen keine ›Kampfabstimmungen‹ zu, beten lieber weitere 14 Tage bis zur nächsten Sitzung, statt uns drängen zu lassen. Unser Ziel ist die Einheit, sie gibt der Gemeinde Sicherheit und Stabilität; auf dieser Einheit liegen Gottes Verheißungen. Uneinigkeit in der Leitung breitet sich schnell auf die gesamte Gemeinde aus. ahr t w e b it e k ig g Großzü enheit, d ie r f u z n U vor eit und k r a b k n a D führ t zu chaf t. s n e id e L r e neu Durch Lebenshilfen und Wiederaufbau Menschen ›zurück ins Spiel‹ bringen Am Beispiel ›FÜREINANDER‹: Die Ortsgemeinde ist die Hoffnung der Welt Das Anliegen unserer Gemeinde ist es, Menschen ›zurück ins Spiel‹ zu bringen, Menschen die etwa sagen: »In meiner Gemeinde gibt es niemanden, der sich um mich kümmert«. Nicht auf der Zuschauertribüne, auch nicht auf der Reservebank, sondern auf dem Spielfeld ist der von Gott vorgesehene Platz für den Einzelnen. Meine Frau Liesel hat im Lauf der Jahre Teams aufgebaut, die Menschen beim ›Wiederaufbau‹ ihres Lebens oder ihrer Beziehungen helfen: Etwa kinderlose Ehepaare, zerbrochene Menschen, Paare in einer Krise oder Trennungsphase. Manch einer kommt geheilt, gestärkt, wiederhergestellt an seinen Platz zurück. Dieser Arbeitszweig ist für uns niemals vergebliche Liebesmühe, vielmehr eine Investition in das Reich Gottes und seine Bürger. Was würde unserer Stadt fehlen, wenn die ›Treffpunkt Leben‹-Gemeinde von heute auf morgen ihre Pforten schließen würde? Für viele Jahre war die ernüchternde Antwort auf diese Frage: Gar nichts – die Menschen in der Stadt würden es wohl noch nicht einmal bemerken. Doch zunehmend wird sichtbar, dass wir tatsächlich Einfluss in unserer Region nehmen. Pastor Marc Stosberg und Ehrenamtliche haben längere Zeit in einem sozialen Brennpunkt sonntagnachmittags mit Kindern von Migranten gespielt. Das war die Grundlage für unseren Verein ›FÜREINANDER‹, durch den nun wöchentlich mehr als 80 Kinder in einer großen Wohnung betreut werden können. Mitarbeiter konnten angestellt werden, und im Dezember 2015 kam es zu einem nie dagewesenen Zusammenschluss von Stadt, Wirtschaft und Freikirche, um weitere Projekte in Erkrath anzustoßen: Nun wird ein großes Café entstehen, eine Anlaufstelle für junge Migranten, Flüchtlinge und alte, vereinsamte Menschen. Für uns bleibt die Herausforderung, bestehende gemeindeinterne Arbeiten zugunsten der neuen Aufgaben neu zu bewerten, zurückzufahren oder auszusetzen, um weitere Mitarbeiter entsenden zu können. Großzügig denken und handeln Ob beim Besuch des neuen ›Care Centers‹ bei Willow in Chicago oder bei den Leitungskongressen in Deutschland: Willow Creek war für mich immer das Gegenteil von kleinlich und sparsam. Ich wünsche mir, dass auch meine Gemeinde diese Großzügigkeit wiederspiegelt. Schließlich ist Gott bei allem, was er schafft und bewegt, großzügig. Zu den Inhalten, die wir alljährlich in Monatsthemen aufgreifen, gehört auch dieses wichtige Thema. Denn großzügig spenden, Zeit investieren und Kräfte mobilisieren ist eine Haltung, die in meinem Herzen beginnt. Das bewahrt vor Unzufriedenheit und macht einer großen Dankbarkeit und einer neuen Leidenschaft Raum! So führen wir in unseren Jahresbudgets erhebliche Summen auf, damit sich unsere Mitarbeitenden weiterbilden können. Diese Investitionen sind lohnend und zukunftsgerichtet. 22 Menschen in Nischen nicht aus dem Blick verlieren Bevor wir mit einer neuen Arbeit für Nischengruppen – also für Menschen mit anderen Zugangswegen zu Gott – beginnen, fragen wir uns, ob sie überhaupt zu unserem Auftrag passt und wer hierbei die Leitung übernehmen wird. Eine Nischengruppe sind etwa Männer, die über Natur und Abenteuer angesprochen werden können (bei uns über einen Motorradclub). NE T Z WERK Und so wurde durch Treue im Kleinen und den langen Atem von Mitarbeitern und Helfern aus einer unscheinbaren Saat eine ansehnliche Pflanze. Das macht Hoffnung für die vielen Meilen, die noch vor uns liegen, um als Ortsgemeinde wirklich einen Unterschied in der Region zu machen. Was haben wir noch von Willow gelernt? Etwas sehr Wichtiges: Für Gott immer nur das Beste! Das gilt aber auch für Dinge, die wir an Bedürftige weitergeben, also: Kein Schrott für Gott. Bei allem, was wir anbieten und weitergeben, setzen wir auf Qualität; so ist auch unsere Gemeindezeitung ›ECHT‹ ein hochwertiges und im besten Sinn des Wortes ›echtes‹ Magazin. Vieles hat uns bei Willow so begeistert, dass wir es aufgegriffen und übernommen haben, natürlich angepasst an unsere Bedürfnisse und Situation. » Infiziert mit tödlicher Nettigkeit « Herausforderungen bleiben Wir sind auf dem Weg. Viele Fragen und Herausforderungen beschäftigen uns heute, etwa diese: Wie sollen wir die Leitungsstrukturen bei derzeit bis zu 1.000 Besuchern anpassen? Wie gelingt eine gute Staffelübergabe an die nächste Generation, bei der sich auch die Älteren noch wohl und wertgeschätzt fühlen? Wir wissen, dass wir weiter planen, träumen und auch Fehler machen dürfen. Denn bei allem was wir tun, wissen wir uns als ›Schafe‹ in der totalen Abhängigkeit von unserem großen Hirten, der seine Gemeinde über alle Maßen liebt. M ARTIN SCHARNOWSKI ist Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen ›Treffpunkt Leben‹-Gemeinde in Erkrath. treffpunkt-leben.com JÖRG KNOBLAUCH: WENN KIRCHE AUF MODERNES PERSONAL MANAGEMENT SETZT Exzellente Unternehmen überlassen es nicht dem Zufall, ob ihre Mitarbeiter top sind oder flop. Sie arbeiten systematisch daran, die besten Mitarbeiter zu finden und zu binden. Davon sind die Unternehmer-Berater Prof. Dr. Jörg Knoblauch und Benjamin Kuttler überzeugt. Gemeinsam haben sie 30 Unternehmen ermittelt, die Vorreiter im Personalmanagement sind – von Global Playern wie Google und McKinsey bis zu Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand. Zu diesen Vorreitern zählt das Autoren-Duo auch die Willow Creek-Gemeinde in Chicago. Sie haben sie in ihr Buch ›Das Geheimnis der Champions‹ aufgenommen. Ein Auszug. NE T Z WERK 23 Etwa 400 Mitarbeiter sind in der Willow Creek Community Church auf Voll- und Teilzeitbasis angestellt. Die überwiegende Arbeit der Gemeinde wird aber von vielen Tausend Ehrenamtlichen geleistet. Allein in der sozialdiakonischen Arbeit des ›Care Center‹ sind 2.000 freiwillige Helfer tätig. Der außergewöhnliche Erfolg von Willow Creek hat uns bewogen, die Gemeinde in unserem Buch als Beispiel für eine Non-Profit-Organisation zu nehmen, der es gelingt, die besten Mitarbeiter zu gewinnen und zu entwickeln. Viele Non-Profit-Organisationen haben Berührungsängste mit der Welt der Wirtschaft und mit modernem Management. Bei Willow Creek ist das nicht so. lautet Mitarbeiterbeurteilung. In vielen Non-Profit-Organisationen läuft es oft anders. Die Verantwortlichen sagen sich: »Unsere Mitarbeiter engagieren sich und tun Gutes. Wir können doch nicht anfangen, ihre Leistungen zu bewerten wie in der Wirtschaft. Das wäre undankbar.« Genau das halten wir für einen schweren Fehler. Idealismus genügt nicht. Auch nicht bei Non-Profit-Organisationen. Was macht die Willow Creek Community Church zu einem Vorbild für andere Non-Profit-Organisationen? Da ist zunächst einmal eine klare Zielsetzung. Willow Creek möchte nicht über Chicago hinaus wachsen, sondern bestehenden christlichen Gemeinden dabei helfen erfolgreich zu sein. Das ist bemerkenswert. Viele Glaubensgemeinschaften und generell ›NGOs‹ haben einen ziemlichen Geltungsdrang und oft ehrgeizige Expansionspläne. Motto: Je öfter es uns auf der Welt gibt, desto besser für die Menschheit. Der leitende Pastor Bill Hybels möchte nirgendwo mit existierenden christlichen Gemeinden in Konkurrenz treten. Im Gegenteil, die Willow-Creek-Organisation will die bestehenden Ortsgemeinden stärken und ihnen nützliches Handwerkszeug liefern. Dabei geht es, neben der Vermittlung biblischer Inhalte, auch um gutes Management. Insbesondere um gutes Personalmanagement. Bei den Leitungskongressen von Willow Creek haben sich in den vergangenen Jahren die Business-Gurus und Konzern-Chefs dieser Welt als Gastredner die Klinke in die Hand gegeben. Patrick Lencioni, ein Vordenker des Team-Managements, stand ebenso auf der Rednerliste wie der Managementexperte Jim Collins, Autor des Bestsellers ›Der Weg zu den Besten‹. Bill Hybels und seine Mitstreiter sind davon überzeugt, dass Non-Profit-Organisationen genauso professionell gemanagt werden müssen wie Wirtschaftsunternehmen. Seiner Meinung nach geht es darum, die besten Mitarbeiter zu gewinnen, zu entwickeln und zu halten. Bei Willow Creek hat man deshalb keine Schwierigkeiten mit dem Leistungsprinzip. Sie fragen sich, was daran das Besondere sein soll? Dann vermuten wir, dass Sie bisher noch nicht oft mit Non-Profit-Organisationen zu tun hatten. Mitarbeiter-Beurteilung bei Non-Profit-Organisation Bei Willow Creek hat man erkannt, was anderswo gerne verdrängt wird: Eine Kirche oder Non-Profit-Organisation kämpft mit genau denselben Problemen wie jedes gewinn orientierte Wirtschaftsunternehmen. Fällt schon diese Einsicht vielen Wohltätigkeitsorganisationen schwer, so dürfte die Konsequenz, die man bei der Mega-Church gezogen hat, bei einigen im Non-Profit-Bereich noch unpopulärer sein: Sie 24 Nicht allein die Wirtschaft braucht Mitarbeiterbeurteilung – die NGOs brauchen das erst recht! Warum? Weil es hier nicht um Gewinne, sondern direkt um den Menschen geht. Je wichtiger die Mission einer Organisation ist, desto wichtiger ist es, dafür die besten Mitarbeiter zu haben. Nehmen Sie allein das Thema Spenden. Alle christlichen Kirchen und die meisten Non-Profit-Organisationen sammeln Spenden ein. Wollen Sie, dass Ihre Spende von C-Mitarbeitern sinnlos verschleudert wird? Zum Beispiel für ebenso sinnlose wie luxuriöse Dienstreisen, die eigentlich verkappte Urlaube sind? Oder wollen Sie, dass die Spenden den Menschen zugutekommen, für die sie gedacht sind? Wenn Sie letzterem zustimmen, dann brauchen Sie auch Mitarbeiterbewertung. Mit der ABC-Strategie in sicheres Fahrwasser In vielen Gemeinden wissen die Mitarbeiter häufig nicht, was von ihnen genau erwartet wird. Wenn es schließlich (bei Angestellten) zu einer Kündigung kommt, sind sie oftmals völlig überrascht. Bill Hybels hat diese Problematik in vielen Gemeinden weltweit beobachtet. Er schreibt in seinem Buch ›Die Kunst des Führens‹: »Nachdem auch ich bei uns viel zu lange mit einem schwammigen Personalbewertungssystem gelebt hatte, entschloss ich mich schließlich zu einer drastischen Maßnahme. Das Ergebnis: halbjährliche Mitarbeiterbewertungsgespräche.« Der Spross einer Unternehmerfamilie machte also ernst mit professionellem Personalmanagement. Bill Hybels beschreibt die Gespräche selbst so: »Sie dauern pro Person mindestens eine Stunde. Sie decken ein halbes Dutzend wichtige Gesprächspunkte ab, und sie enden damit, dass alle fest angestellten Mitarbeiter eine Beurteilung in Form eines Buchstabens bekommen, damit sie genau wissen, wo sie stehen. Ein A, ein B oder ein C. Man kann seine Vorbehalte gegen diese Vorgehensweise haben, aber man kann nicht den Vorwurf erheben, sie sei nicht klar. ›A‹ bedeutet hervorragend – jemand übertrifft die Erwartungen; ›B‹ bedeutet gut; ›C‹ bedeutet, dass sich bald Verbesserungen zeigen müssen.« Als Bill Hybels dieses Konzept einführte, stieß es bei seinen Mitarbeitern zunächst auf wenig Gegenliebe. Der Management- und Personalexperte Patrick Lencioni behauptet, dass viele Organisationen mit »tödlicher Nettigkeit« infiziert seien. Dies führe dazu, dass man einander NE T Z WERK nicht länger die Wahrheit sagen könne. Nach unserer Erfahrung ist das bei Non-Profit-Organisationen noch ausgeprägter als in der Wirtschaft. Die Verschleierung von unangenehmen Tatsachen hilft aber niemandem weiter. Am Ende sind die Enttäuschungen nur noch größer. Bill Hybels war klargeworden: Ohne ein System, das Leistungen aussagekräftig und aufrichtig bewertet, würde unterdurchschnittliche Arbeitsleistung toleriert werden. Gemeinden könnten so nie ihr volles Potenzial ausschöpfen. Wichtig war ihm jedoch jetzt auch, dass A-Mitarbeiter zusätzliche Ressourcen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten erhalten sollten, ohne darum bitten zu müssen. Solche Mitarbeiter sollten wider die ›tödliche Nettigkeit‹ wissen, wie wertvoll sie für die Gemeinde sind. Mit C-Mitarbeitern musste dagegen etwas geschehen. Bill Hybels ist der Meinung, dass auch jeder Mitarbeiter einer Non-Profit-Organisation wissen möchte, wo er steht. Er sagt: »Unser ABC-Ansatz ist bei weitem nicht perfekt. Aber eines muss man ihm lassen: Er spricht eine klare Sprache.« Was Experten zum Management im Non-Profit-Bereich sagen Jack Welch, der legendäre CEO von ›General Electric‹, gilt als Begründer jener ABC-Strategie, die Willow Creek als eine von ganz wenigen Non-Profit-Organisationen praktiziert. Der Ex-CEO von ›General Electric‹ war mehrfach Gastredner auf den großen Leadership Summits von Willow Creek in Chicago. Obwohl sich der Manager nie für christliche Themen interessiert hat, freundete er sich mit Bill Hybels an. Jack Welch und Bill Hybels sind sich einig: Auch in Non-Profit-Organisationen muss man sich mit den Mitarbeitenden auf Ziele einigen. Gerade in Non-Profit-Organisationen sind die meisten Mitarbeiter einsichtig, sobald man ihnen die Sachlage erklärt. Auch der Management-Vordenker Peter Drucker (1909–2005) äußerte sich einmal zu diesem Thema. Er sagte: »Wenn es um bezahlte Mitarbeiter und durchaus auch kirchliche Mitarbeiter geht, dann ist Leistung, die unter dem gewünschten und vereinbarten Maß zurückbleibt, nicht akzep tabel.« Eines ist jedoch auch klar: Wo Ehrenamtliche auf festangestellte Mitarbeiter treffen, die in der Kirche ihren Lebensunterhalt verdienen, wird es nie ganz ohne Konflikte abgehen. JÖRG KNOBLAUCH ist Unternehmer-Berater und Autor sowie geschäftsführender Gesellschafter der tempus-Gruppe in Giengen. BENJAMIN KUTTLER ist in der tempus-Akademie verantwortlich für die Beratung von Unternehmen im Bereich Recruiting und Personalentwicklung. Entnommen aus: ›Das Geheimnis der Champions – Wie exzellente Unternehmen die besten Mitarbeiter finden und binden‹. Campus-Verlag. Kurs- und Studienmaterial Möchtest du, dass die Bibel dein Leben verändert? Dann starte das Abenteuer Bibelstudium! 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Das Feedback aus diesen und den anderen Gemeinden, die sich gemeldet haben, fließt mit ein in die Planung des nächsten Kongresses. Unsere kleine Gemeinde aus dem hessischen Hinterland existiert erst seit Januar 2015 – als eine Fusion von drei Chrischona-Gemeinden. Zu unseren Gottesdiensten kommen etwa 100 bis 120 Besucher aus vielen kleinen Dörfern der Gegend. Viele unserer Mitglieder sind schon recht alt, seit kurzem aber kommen wieder jüngere Familien hinzu. Die Meinungen im Vorfeld des Kongresses gingen weit auseinander: »Das kenne ich schon«, hieß es. Oder: »Es reicht, wenn die zwei Hauptamtlichen dort hinfahren.« Aber auch: »Das wird bestimmt spannend.« Spannend wurde es tatsächlich: Das gesamte Gemeindeleitungsteam konnte überzeugt werden, mit nach Hannover zu fahren. Eine echte Überraschung. In den Pausen, beim Mittagsspaziergang durch das sonnige Messegelände und vor allem am Abend gab es viele persönliche Gespräche. Wir sind uns jenseits der vollgepackten Sitzungen daheim näher gekommen. Das tat unglaublich gut. Wir haben als Gemeinde und besonders als Gemeindeleitung eine sehr nervenaufreibende, spannungsgeladene Zeit hinter uns, mit vielen zermürbenden Sitzungen. Wir haben daher die Zeit in Hannover intensiv genutzt: Menschen haben sich ausgesprochen, sind neu aufeinander zugegangen. Ausgepowerte Mitarbeiter wurden motiviert. Es wurde mit Ideen gespielt und Pläne wurden geschmiedet. Eine ganz andere, neue Atmosphäre entstand. WIR SIND NICHT ALLEIN Dazu beigetragen hat auch das Gefühl, nicht allein zu sein: Die vielen Tausend Christen an einem Ort, der Blick in die gefüllte Arena war überwältigend. Besonders deutlich zu spüren war das bei den Lobpreiszeiten. Das Team aus Sängern und Musikern hat uns begeistert. Es war ein kleines Stückchen Ewigkeit mitten in Hannover: gemeinsam mit vielen Christen aus verschiedenen Ländern Gott anzubeten. Absoluter Höhepunkt aber waren die künstlerischen Darbietungen vom Willow-Künstler Nick Benoit (Foto rechts). Dem eindrücklichen, emotionalen Schauspiel konnte sich keiner entziehen. Hier ist manche Träne geflossen, aber auch manche Wunde heil geworden. Beim Kongress-Rückblick in unserer letzten Gemeindeleitungssitzung wurde uns allen deutlich, wie klar Gottes Geist in Hannover zu uns geredet hat. Es gab große Übereinstimmung bei dem, was wir für unsere kleine Gemeinde mitgenommen haben und nun anpacken wollen. Die Freude ist wieder da und der Mut. Wir sind bereit, voller Hoffnung neue Schritte zu wagen und gespannt, was Gott tun wird. MELANIE ZOLLFRANK ist Gemeindereferentin in der Ev. Stadtmission Wetter 26 KONGRESSE KONGRESSE EHRENAMTLICHE HELFER 475 Ehrenamtliche waren am Doppel kongress in Hannover beteiligt: Sie waren aktiv beim Aufbau der Halle, begrüßten die Teilnehmer an den Türen, saßen an der Technik, verpflegten die Mitarbeitenden, berieten im Willow Shop und räumten nach dem Kongress wieder gründlich auf. Auch aus der Willow Creek Gemeinde in Chicago reisten mehrere Dutzend Ehren amtliche auf eigene Kosten nach Hannover, um die deutschen Mitarbeiter zu unterstützen. »JEDER CENT HAT SICH AUSGEZAHLT« KONGRESSSTATISTIK 9.500 EV. ANDREASGEMEINDE NIEDERHÖCHSTADT 2.900 »Mit so vielen Anmeldungen haben wir nicht gerechnet« berichtet Eva Leber von der Evangelischen Andreasgemeinde in Niederhöchstadt, die die Fahrt zum Willow-Kongress in Hannover organisiert hat. »Unsere 35 Teilnehmer kamen aus allen Bereichen der Gemeinde, Kinder und Ju gend, Familien- und Seniorenarbeit, Kirchenvorstand und Pastoren«. Besonders gespannt waren wir auf die Vorträge von Reggie Joiner. Sein ›Think Orange‹-Konzept hatten zwei Mitarbeiter und ich bereits 2012 und 2015 bei einer Konferenz in Atlanta kennengelernt. Seitdem spielt ›Orange leben‹ in der Andreasgemeinde eine besondere Rolle. »Es war wichtig für uns als Gemeinde, dass 35 Leitende Reggie Joiner und seine Konzepte für die Arbeit mit Familien live erleben konnten, jetzt können wir mit Orange richtig durchstarten« schwärmt der Jugendbereichsleiter Jonathan Rauer. Für mich als Leiterin des Familienzentrums der Andreasgemeinde bedeutet ›Orange‹, Erziehende zu unterstützen, um gemeinsam die nachfolgende Generation für Gott zu gewinnen. Hier sind wir seit vier Jahren mit unserem Familienzentrum sehr kreativ unterwegs. Strategische Leiterschaftsentwicklung wird in der Andreasge meinde groß geschrieben. Karsten Böhm, Pfarrer der Andreas gemeinde berichtet: »Vor zwei Jahren waren wir als Auftakt unserer gemeindeinternen einjährigen Leiterschaftsschulung auf dem Willow Kongress und nahmen das gesamte Team mit. »HIER SOLLTEN ALLE BISCHÖFE SITZEN« KATHOLISCHER ORDEN ›LEGIONÄRE CHRISTI‹ Teilnehmer Leitungskongress 2016 Kinderplus-Kongress 2016 49% 51% 74% 26% nach Geschlechtern 84% 92% Ehrenamtliche 16% 8% Hauptamtliche 34% 15% 11% 10% 4% 4% 3% 2% 2% 2% 1% 1% 1% 1% 0,5% 0,5% 8% Evangelische Kirche Ev.-Freik. Gemeinden Freie ev. Gemeinden Ev. Gnadauer Gemeinschaft. Freik. Pfingstgemeinden Mülheimer Verband Siebenten-Tags-Adventisten Katholische Kirche Ev. methodistische Kirche Freik. Gemeinde Gottes Brüdergemeinden Chrischona CH Mennoniten Heilsarmee Kirche des Nazareners Ev. Täufergemeinden CH Sonstige Konfessionelle Verteilung 30% 19% 10% 6% 5% 4% 2% 2% 3% 2% 1% 1% 2% 1% 0,5% 0,5% 11% Nachdem ich bisher nur die Bücher von Bill Hybels gelesen hatte, stand in Hannover mein erster Besuch eines Willow-Kongresses an – zusammen mit zwei Kolleginnen der Jugendpastoral. Was für eine Erfahrung: 11.000 Menschen, die alle engagiert in ihren – wohl mehrheitlich protestantischen – Gemeinden sind. Denn: Ich bin nur mit vier Katholiken, dagegen aber mit etwa 30 Protestanten ins Gespräch gekommen. Was mir auffiel, war die Professionalität: die großartige Musik, vorgetragen von jungen Musikern des Willow-Worship-Teams; hochkarätige Redner, jeder mit einer klaren und starken Botschaft. Noch nie habe ich erlebt, dass von 15 Vorträgen an einem Wochenende 12 für mich exzellent und hilfreich waren. Auch die gütigen und hilfsbereiten Ordner, die man an jeder Ecke mit einem ehrlichen Lächeln auf den Lippen sah, stachen ins Auge. Ein großartiges Erlebnis war die gemeinsame freikirchliche Anbetung sowie die herrlich freie Art, mit und über Jesus auf der Bühne zu sprechen. WAS DIE KIRCHE VERÄNDERN WÜRDE Was ging mir dabei durch Kopf und Herz? 1. Wehmut und Sehnsucht danach, dass wir im katholischen Bereich ebenso professionell wären und Spiritualität und Professionalität so leichtfüßig mit einander verbinden könnten. 2. Hier sollten alle Bischöfe und ihre Generalvikare mit den leitenden Pfarrern sitzen. Das würde unsere Kirche verändern. 3. Wir Katholiken haben Jesus in der Eucharistie nahe bei uns, das ist so besonders, dass man es in der Spiritualität wahrnimmt. Mir schien, dass das Gebet der Willow-Leute doch an mystischer Tiefe zunehmen könnte, wenn sie an der sakramentalen Nähe Gottes teilhaben könnten. Was mir fehlte: Es gab keinen Ort der Stille, an den man sich zurückziehen und beten konnte. Ich habe nach so vielen Worten und Vorträgen eine innere Sehnsucht danach gespürt, ein paar Minuten in die Stille zu gehen. Zuhause habe ich gleich einige Vorsätze in meiner Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen umgesetzt, die nun meine Gruppenstunden verbessert haben. Anderes muss noch reifen. Ich weiß, dass ich beim nächsten Kongress 2018 in Dortmund wieder dabei bin – und viele Leute mitnehmen werde. Es wird sich lohnen. Ich spüre zwischen Willow Creek und Regnum Christi eine tiefe geistige Verwandtschaft. Wir lieben Jesus persönlich; wir setzen uns aktiv für den Glauben ein, wollen andere dafür begeistern und leben einen frohen Glauben. Es scheint, der Herr baut auf vielerlei Weise seine Kirche. VISUAL NOTES Die Diplom-Theologin Corinna Schubert hat die Leitungskongress-Vorträge in Form von ›Visual Notes‹ protokolliert. Die Pfarrerin in spe: »Ich mag es, Dinge einfach mal anders zu betrachten, anders zu kombinieren und weiterzuentwickeln, das ist für mich die Grundlage von Kreativität.« Ihre ansprechenden Zeichnungen haben wir hinterlegt auf: willowcreek.de/visual-notes-LK16 Kreuzfahrten und Reisen 2016 Ü b er 25 J a h r e Reisen und Meer Neue Horizonte entdecken. Menschen begegnen. Urlaub genießen. 15. bis 30. Oktober 2016 Die große USA-Reise Mit Gottesdienst-Besuch in Willow Creek und Saddleback Verlängerungsmöglichkeit New York City Chicago Las Vegas Zion Nationalpark Bryce Canyon Lake Powell Monument Valley Grand Canyon Los Angeles San Francisco Mit Arno und Hanna Backhaus 2. bis 7. Februar 2017 INFORMATIONSREISE für Planer einer Israelreise für Pfarrer, Gemeinde leiter, Gruppenleiter Lernen Sie das Heilige Land effektiv und kompakt kennen Ihre Kostenbeteiligung: € 448,00 ab/bis Frankfurt Planen Sie Ihre Gemeindereise mit hand in hand tours: individuell – kompetent – „Hand in Hand“ Volle Rückerstattung bei Durchführung einer Gruppenreise. Bereichern Sie das Gemeindeleben mit der Durchführung Ihrer eigenen Reise ins Land der Bibel Lufthansa Anschlussflüge von allen deutschen Flughäfen oder Rail & Fly buchbar PATER KLAUS EINSLE gehört dem katholischen Orden der ›Legionäre Christi‹ an. Im Rheinland ist er in der Jugend- und Familienpastoral tätig sowie Regionalkoordinator der Apostolatsbewegung Regnum Christi. 28 KONGRESSE Außerdem bei hand in hand tours: Rund um Westeuropa, Elbe, Flandern, Rhein, Nordkap, Donau, Kanada, Alaska, Griechenland, Israel und andere Länder der Bibel Heiner Zahn GmbH . Postfach 65 . 72222 Ebhausen . Tel. 07458 / 99 99-0 Fax 07458 / 99 99-18 . info@handinhandtours.de . www.handinhandtours.de Viele dieser Mitarbeitenden sind jetzt im Kirchenvorstand oder haben andere Leitungs positionen in unserer Gemeinde. Jeder Cent und jede Minute Einsatz haben sich vielfach ausge zahlt. Wir werden auch in den kommenden Jahren an den Kongressen mit möglichst vielen Mitarbei tern teilnehmen.« Ein Highlight in Hannover war der Vortrag von Liz Wiseman ›Die Klugheit der Anfänger‹. Darüber wurde bei abendlichen Teamevents viel diskutiert: Wie gelingt es, uns selbst herauszu fordern – raus aus der Komfortzone – hinein in die gänsehautstiftende Leidenschaft eines Neulings zu kommen? Das Thema war deshalb so spannend, weil unsre Gemeindeleitung gerade ihre neue ›Vision 2030‹ verabschiedet und der Gemeinde vorgestellt hat, eine Situa tion voller Herausforderungen und Unsicherheiten für die nächsten 14 Jahre. Ein Großteil der Mitarbeiter, die an Vision und Strategie mitgearbeitet haben, war beim Kongress dabei und Liz Wiseman sprach genau diese offenen Ohren und Herzen an. KONGRESS-CLIP Die Highlights vom Leitungs- und Kinderplus-Kongress wurden in zwei 3-minütigen Clips zusammengestellt. Zu sehen sind sie auf: willowcreek.de/Highlights-LK16 INSPIRATIONSQUELLE SEIT 20 JAHREN Einer der Innovationstreiber der Andreasgemeinde ist der pastorale Leiter Kai Scheunemann. »1996 war ich beim ersten Willow Kongress in Hamburg und habe seitdem nicht eine Konferenz verpasst«, erzählt er. »Von jeder Konferenz habe ich profitiert, meinen Visions- und Seelentank aufgeladen und unseren Traum von Kirche jedes Mal neu er frischt. Ohne diese Konferenzen hätte ich nie die Energie gehabt, für die Höhen und Tiefen des Gemeindealltags, und nicht die Inspirationsquellen für 20 Jahre voller Innovationen in unserer Gemeinde.« Die Andreasgemeinde hat heute den Ruf, innerhalb der evangelischen Landeskirche Innovationstreiber zu sein; diese Geschichte begann unter anderem mit Kai Scheunemanns und Klaus Douglas' Inspiration durch Willow Creek und die Schaffung des ›GoSpecials‹, einem Gottesdienst für Kirchendistanzierte und Suchende. Für uns junge Leiter ist das Teil unserer Gemeindehistorie, aber gleichzeitig auch Inspiration, das Rad immer wieder neu zu erfinden, um Menschen von Gott zu begeistern. CLAUDIA EISINGER leitet das Familienzentrum „Treffpunkt Mensch“ der Ev. Andreasgemeinde Niederhöchstadt. LEITUNGSKONGRESS 2018 IN DORTMUND EV.-FREIK. GEMEINDE GÜTERSLOH Das erste Mal habe ich Bill Hybels vor über 20 Jahren auf dem Kirchentag in Hamburg gehört. Schon damals begann mein Herz schneller zu schlagen, weil ich eine völlig neue Art kennenlernte, über Gemeinde zu denken. Seitdem habe ich zahlreiche Willow-Kongresse besucht, die mich immer wieder persönlich inspiriert haben. Genau das machen diese Kongresse für mich aus: Ich bekomme keine Anleitung, wie ich etwas haargenau zu tun habe, sondern entdecke Gottes Herzschlag, den ich dann in meine Ortsgemeinde übertragen kann. Für mich als Pastor ist das immer wieder die spannende Frage: Weiß ich, was meine Gemeinde gerade braucht, was dran ist? Das zu erspüren, war ein Grund, in Hannover wieder dabei zu sein. Aber wir wollten dadurch auch in unsere Ehrenamtlichen investieren. Seit zwei Jahren wird ein Großteil unserer Gemeinderessourcen in unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter investiert, weil ihr Einsatz einfach unbezahlbar ist. So wurden die Hotel- und Teilnehmerkosten für den Kongress besuch von der Gemeinde getragen – als Wertschätzung für ihren Dienst. Unsere Gruppe umfasste 36 Personen, inklusive der gesamten Gemeindeleitung sowie potenzielle Nachwuchsleiter, auch aus der Arbeit mit Kindern. Zur Einstimmung gab es zwei Wochen vor dem Kongress ein gemeinsames Treffen mit gutem Essen, Informationen rund um den Kongress und einer Gebetszeit. Das weckte Vorfreude. Nach dem Kongress trafen wir uns erneut zu einer Reflexionsrunde. Dabei fiel auf, dass jeder ganz unter schiedliche Eindrücke von den Kongressen mitgenommen hatte. Es gab nicht die eine ›Vision‹, die jeder anschließend auf dem Herzen hatte – sicher auch ein Abbild der Unterschiedlichkeit unserer Mitarbeiterteams. Das Herz erreicht haben die Kongresse dennoch; aber auf ganz unterschiedliche Art. Darauf kommt es letztendlich an: Wo wir das ›Von-Gott- berührt-sein‹ erleben und miteinander teilen, da wird zwangsläufig auch unsere Gemeinde von Gott berührt. Die Kongresstage haben uns als Team zusammen geschweißt. Das gemeinsame Erleben des Kongresses war ein passendes Puzzleteil auf unserm Weg, dem Herzschlag Gottes für unsere Gemeinde neu nachzuspüren. HOLGER MIX ist Pastor der Ev.-Freik. Gemeinde Gütersloh. Der nächste Willow Creek Leitungskongress findet vom 8. – 10. Februar 2018 in der Westfalenhalle in Dortmund statt. Ein Termin für den nächsten Kinderplus-Kongress steht noch nicht fest. Ein Doppelkongress wie zuletzt in Hannover ist nicht geplant. 30 »ICH ENTDECKE GOTTES HERZSCHLAG« effizient gemeinde Bauen ... mit eigenleistungen. #ichliebemeinegemeinde g WWW.4WAENDE.DE ® Mittenaar-Bellersdorf Greifenstein-Allendorf Lauterbach-Wallenrod 7x7buergerenergie.de ab 5.000 EUR · 5,5% bis 7,5% geplante Auszahlung Ein Angebot der 7x7finanz GmbH, Bonn, 0228-377273-10 KONGRESSE THORSTEN INDRA, LEONARD VON BIBRA Risikohinweis nach §32 KWG: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen. Der in Aussicht gestellte Ertrag ist nicht gewährleistet und kann auch niedriger ausfallen. 31 Die Ehe unterlag seit ihrer Entstehung dem sozialen Wandel. So gibt es z.B. im europäischen Raum erst seit ca.200 Jahren die Liebesheirat.1 Mit Einzug der Gleichberechti gung ist die Ehe heute keine Lebensabsicherung mehr für die Frau. So wurde 2014 fast jede zweite Ehe wieder geschieden (ca. 43%). 1960 war es nur jede zehnte (ca. 11%).2 Scheidungsquote 43% 2014 49% 2010 52% 2005 46% 2000 28% 1980 1960 2013 lebten 0,25% der volljährigen Deutschen in einer gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaft. Also etwa 1 von 400.4 7 4 11% % BUNTE MISCHUNG. Der Mensch ist ein Beziehungswesen, ob nun Single, in Partnerschaft, verheiratet, geschieden, mit Kindern, besten Freunden oder mit Kollegen auf sozialen Netzwerken. 47% der Deutschen haben einen besten Freund/Freundin, 26% haben mehrere beste Freunde und 27% gaben an, keinen besten Freund zu haben.5 Es umgibt uns ein buntes Geflecht aus unterschiedlichsten Beziehungen, Freunden, Familienkonstellationen, und Bekanntschaften, die sich mit der Zeit immer wieder verändern… Ein gewöhnlicher Einwohner Deutschlands hat im Schnitt 342 Facebook-Freunde.6 73% der B efragten glauben nicht, dass Internetfreundschaften genauso tiefgehend sein können wie persönliche Freundschaften.7 2013 lebten in Deutschland laut Mikrozensus insgesamt 49%, also etwa die Hälfte aller Menschen, in Familien mit Kindern. 29% in kinderlosen Paargemeinschaften und 22% allein.3 34 2 Quellen: 1 200 Jahre Liebesheirat: Daniela Schmohl; 2005; d-a-s-h.org // 2 Scheidungsquote in Deutschland von 1960 bis 2014: Statistisches Bundesamt © Statista 2016 // 3 Familien Zusammenstellung 2013: Pressemitteilung Nr. 367 vom 20.10.2014; Statistisches Bundesamt © destatis 2014 // 4 geschlechtlichen Lebenspartnerschaft: destatis 2015 (Daten sind als Unterg renze zu interpretieren, da die Angabe im Mikroz ensus freiwillig ist.) // 5 Haben Sie einen besten Freund bzw. eine beste Freundin, oder ist das nicht der Fall?: IfD Allensbach; Mondelez Deutschland; 01.–12.12.2013; 1.648 Befragte; ab 14 Jahre; deutsche Wohnbevölkerung; © Statista 2015 // 6 Facebook-Freunde: blog.stephenwolfram.com/2013/04/data-science-of-the-facebook-world/ // 7 Glauben Sie, dass Freundschaften, die man über das Internet schließt und pflegt, genauso tiefgehend sein können wie Freundschaften mit jemandem, den man persönlich kennt?: IfD Allensbach; 1.935 Befragte; ab 14 Jahre; © Statista 2016. 32 INFOGR AFIK INFOGR AFIK 33 KLEINANZEIGEN / IMPRESSUM ANZEIGEN MITARBEITER GESUCHT PASSAH, PITA, PAULUS. FÜR SECOND HAND, UMZUGSDIENSTE UND WOHNUNGSAUFLÖSUNGEN Sie wollen Ihre Talente entfalten, Ihre Erfahrungen einbringen, Neues bewegen? Dann gestalten Sie bei uns aktiv die Zukunft des Diakoniewerkes Kirchröder Turm e. V. mit. Für unser Rechnungswesen suchen wir ab sofort in Vollzeit einen Controller/Bilanzbuchhalter (m/w). Schwarzwaldstraße Hand in Hand GmbH & Co.KG • Schwarzwaldstraße 15 79674 Todtnau • info@hih-todtnau.de • www.handinhand-todtnau.de Telefon 07671. 9923123 • Ansprechpartnerin ist Judith Asal Das Diakoniewerk Kirchröder Turm e.V. ist der diakonische Arm der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Hannover mit 13 Einrichtungen der Arbeitsfelder Bildung, Junge Generationen und Familien, Senioren und Pflege, Beratung und Auslandsdienst in Israel. KINDER-JUGENDREFERENT (M/W) GESUCHT Was wir von Ihnen erwarten: Ausbildung in einem kaufmännischen Bereich oder vergleichbar Fortbildung zum Bilanzbuchhalter/Controller FASZINATION oder vergleichbar eigenverantwortliches konzeptionelles Arbeiten ein ausgeprägtes analytisches Denkvermögen organisatorisches Geschick, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit gute kommunikative Fähigkeiten Berufserfahrung im Controlling und im buchhalterischen Bereich Bewerben Sie sich jetzt Faszination Israel. Wenn Sie gerne mit Zahlen jonglieren und Ihnen dabei keine aus den Händen gleitet, sind Sie vielleicht die Person, welche wir für die freie Stelle in unseren Zentralen Diensten suchen. Bitte senden Sie uns in diesem Fall Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen, vorzugsweise per Mail an m.feldmann@dw-kt.de, zu. Das neue TV-Magazin der ICEJ-Deutschland. 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Wir suchen motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in folgenden Bereichen: + Projektleitung von MENSCH-Mentoring für Schüler und MENSCH-Primary Unser mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprogramm für benachteiligte Kinder und Jugendliche sucht Leitungspersönlichkeiten mit pädagogischem Profil und christlicher Prägung. Die Stellen umfassen insgesamt 150%, die unterschiedlich teilbar sind. Bewerbungen sind bis zum 20. Juni 2016 möglich. Beginn ist spätestens 1. September 2016. Einsatzort: Kassel/Kaufungen Wir freuen uns dich kennen zu lernen! N ZENTRA WIR SUCHEN EINE/ nen, arbeit gewin IT BE AR JUGEND und Jugend der Kinder- in Mitarbeiter _M rer hulen. ten und in ih fördern & sc önlich beglei rbeiter pers ita M se ie _D gendarbeit achen. ehenden Ju Mitarbeit co unserer best in t ei rb ita _Aktive M fé,…). eitern und s, Jugendca chen Mitarb (Jugendkrei n ehrenamtli de . it en m tz te se ep _Neue Konz ickeln und um remien entw sg ng itu t. Le ei den eizeitarb Projekt- & Fr _Leiten der ANZEIGEN Evangelische Kirche A.B. • Georgstrasse 9 • A-4810 Gmunden Ansprechpartner: Pfarrer Herr Alexander Hagmüller • Telefon +43 0699.18877465 alexander.hagmueller@evanggmunden.at • www.evanggmunden.at UNTERWEGS MIT DEM REISE-WERK AUSGEARBEITETE STUDIEN-/RUNDREISEPAKETE FÜR ERWACHSENE CAMPS UND SELBSTVERSORGERHÄUSER FÜR JUGENDGRUPPEN REISE-WERK Fritz Ludwig Otterbach & Tobias Haupt GbR Frankfurter Straße 20 • 35625 Hüttenberg • Telefon 06441. 9740452 info@reise-werk.de • www.reise-werk.de HERAUSGEBER Willow Creek Deutschland e.V. Büro Deutschland Wingert 18 · 35396 Gießen Tel 0641. 98437-0 · Fax 0641. 98437-10 info@willowcreek.de · willowcreek.de Spendenkonto: Berner Kantonalbank Postcheck-Konto 30 106 9 Konto 423.791.769.66 SERE RTNER/IN FÜR UN LE/N ANSPRECHPA gesucht, sowie männliche FSJler für Stadtallendorf (bei Marburg) und Kaufungen (MENSCH-Programm). Mehr Informationen zu allen Bewerbungen unter: www.jumpers-netzwerk.de. Bewerbungen per Post oder E-Mail an: Jumpers – Jugend mit Perspektive e.V. Thorsten Riewesell (Geschäftsführer), Im Feldhof 7, 34260 Kaufungen E-Mail: info@jumpers-netz.de; Tel.: 05605/9292055 Die evang. lutherische Pfarrgemeinde hat ca. 3000 Seelen, 2 Tochtergemeinden und eine Predigtstation, ca. 1 Autostunde von Salzburg und ca. 1 Autostunde von Passau entfernt. Auf unserer Webseite bekommst du einen ersten Einblick in unsere Gemeinde. Büro Schweiz Theaterstraße 27 b · 8400 Winterthur Tel 0041(0)43. 92801919 info@willowcreek.ch · willowcreek.ch www.cvjmeisingen.de + FSJler/innen ab 1. September 2016 für Jumpers-Gera Du hast ein Herz für die Kinderarbeit und möchtest geistliche Impulse in der Jugendarbeit setzen und Jugendliche im Glauben fördern und begleiten? Dann freuen wir uns auf deine Bewerbung! Die evang. Gemeinde Gmunden liegt am wunderschönen Traunsee, umrahmt von Bergen und gehört zum oberösterreichischen Salzkammergut. Urlaub und Arbeit sind an einem Ort erlebbar. Spendenkonto: SKB Bad Homburg IBAN: DE81 5009 2100 0000 3330 93 BIC: GEN0DE51BH2 + Integrationshelfer/in mit pädagogischer Ausbildung für Kinder mit Flüchtlings- und Migrationshintergrund an zwei Kasseler Grundschulen. Gemeinsam mit einer Stiftung schafft Jumpers e.V. eine 100%-Stelle, angelegt für mindestens drei Jahre, um Kindern den Einstieg an deutschen Grundschulen zu erleichtern. Gesucht werden BewerberInnen mit christlicher Prägung und pädagogischer Ausbildung. Bewerbungen bitte bis zum 20. Juni 2016. Beginn ist der 1. September 2016. Einsatzort: Kassel/Kaufungen. ÖSTERREICHISCHE PFARRGEMEINDE GMUNDEN AM TRAUNSEE BIETET VOLLE STELLE ZUM 1.9.2016 AN Bei uns finden Sie ein breites Angebot fertig ausgearbeiteter christlicher Themen reisen für Ihre nächste Gemeindefahrt, die Jungen Erwachsenen oder den aktiven Seniorenkreis, komplett mit Busreise oder Sie organisieren die Anreise selber. 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ANZEIGEN René Adam · Kirchstraße 25 35799 Merenberg · Tel 06471.5094690 adam@willowcreek.de ADRESSÄNDERUNG Bitte direkt an Willow Creek Deutschland/Schweiz, Adressen siehe oben REDAKTION Gotthard Westhoff (Leitung) Ulrich Eggers Volkhard Michel Jörg Podworny Karl-Heinz Zimmer Wingert 18 · 35396 Gießen Telefon 0641. 98437-12 Telefax 0641. 98437-10 westhoffg@willowcreek.de GESTALTUNG gobasil GmbH · gobasil.com COVER- UND EDITORIALFOTOGRAFIE Thorsten Indra · thorstenindra.de DRUCK westermann druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66 38104 Braunschweig WILLOW-PARTNER Für Mitglieder im Willow-Netzwerk ist der Bezug des Magazin in der Mitgliedsgebühr enthalten. WILLOWCREEK.DE Die SCM Firmengruppe ist eine der größten christlichen Verlagsgruppen in Deutschland. Dazu gehören der SCM Bundes-Verlag und der SCM-Verlag mit seinen Marken SCM R.Brockhaus mit Sitz in Witten und SCM Hänssler in Holzgerlingen bei Stuttgart, wo auch der Sitz unserer Logistik - und Dienstleistungsgesellschaft der Verlagsgruppe, das ICMedienhaus, ist. Wir produzieren und vertreiben christliche Magazine, Bücher, Tonträger und DVDs und betreiben verschiedene Internetportale und Shops sowie eigene Buchhandlungen. Mit über 30.000 vorrätigen und lieferbaren Artikel von mehr als 170 Verlagen verfügen wir über das größte Barsortiment im christlichen Buchhandel. Zur Verstärkung unseres Buchbereiches in Holzgerlingen (bei Stuttgart) suchen wir ab sofort einen Lektor für den Bereich Lebenshilfe/ allg. Sachbuch (m/w) 34-40 Stunden Ihre Aufgaben: • Selbstständig und verantwortungsbewusst planen und steuern Sie Ihren Programmbereich mit 20 Titeln pro Jahr, sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich. • Sie haben die Projektverantwortung für Ihre Titel und betreuen diese entsprechend. • Sie akquirieren neue Autoren und pflegen die bestehenden Beziehungen, auch zu Außenlektoren und anderen Dienstleistern. • Sie haben eine exzellente Kenntnis des kirchlichen und freikirchlichen Marktes, beobachten aktuelle Trends, entwickeln neue Produktideen und bringen sich kreativ in Programmsitzungen ein. Ihr Profil: • Sie haben ein geisteswissenschaftliches Hochschulstudium absolviert. • Es macht Ihnen Spaß, einen eigenen Aufgabenbereich zu gestalten und weiterzuentwickeln. • Sie haben Lektoratserfahrung und ein gutes Gespür für Themen im christlichen Segment sowie für unsere Zielgruppe; gut verkäufliche Bücher mit einer wichtigen Botschaft zu konzipieren, ist Ihnen ein Anliegen. • Sie sind ein Organisationstalent und kommen mit der Priorisierung einer breiten Palette von Aufgaben gut zurecht. Ab dem ersten Arbeitstag bekommen Sie vermögenswirksame Leistungen und bieten wir eine attraktive betriebliche Altersvorsorge durch Bruttoentgeltumwandlung an. Wir sind eine motivierte Mitarbeiterschaft, wir wollen Glauben fördern, Lebenshilfe, Werteorientierung und Lebensfreude vermitteln. Wenn Sie dieses Ziel teilen und eine neue Herausforderung suchen, dann senden Sie bitte Ihre aussagekräftige Bewerbung unter Nennung des frühestmöglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung an: SCM-Verlag GmbH & Co. KG Frau Silke Gabrisch Max-Eyth-Str. 41 • 71088 Holzgerlingen Tel. 07031 / 2681 317 bewerbung@scm-verlag.de www.traumjobbörse.de 35 »Mir war plötzlich sonnenklar, dass Gott mich zu diesem Kongress geführt hat, um diesen einen Vortrag zu hören. Ich wusste: Jetzt ist es Zeit; jetzt schaust du über den Gemeinde tellerrand und suchst dir ein Projekt in Afrika.« BRITTA RIETZKE ist Oecotropho login und gehört zum Leitungskreis der Ev.-Luth. Apostelkirche in Hamburg-Eißendorf. Ausgelöst durch einen Vortrag von Jessica Jackley beim Leitungskongress 2010 in Karls ruhe startete sie ein Ausbildungsprojekt für Jugendliche in Bonthe, Sierra Leone.