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AlpenGenuss SaporiAlpini Bildungsmaßnahmen zur Realisierung neuer Wertschöpfungsketten im innovativen Zusammenwirken von Landwirtschaft & Tourismus Azioni di formazione per la realizzazione di valore aggiunto in un’innovativa collaborazione tra agricoltura & turismo 2 3 Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto 4 5 Pinzgau Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto 6 D ie Region Pinzgau ist deckungsgleich mit dem politischen Bezirk Zell am See. Mit einer Flächenausdehnung von 2.640 km² ist der Pinzgau der größte Bezirk des Bundeslandes Salzburg. Die Bevölkerung der Region umfasst 84.570 (2009) Einwohner. Die größten der insgesamt 28 Gemeinden sind die Städte Zell am See (Bezirkshauptort, 9.638 Ew), Saalfelden (15.884 Ew) und Mittersill (5.445 Ew). Das Bevölkerungswachstum stagniert beinahe; die Abwanderung ist größer als in anderen Bezirken Salzburgs, aber die Geburtenrate kann die Bilanz derzeit noch ausgleichen. Viele junge, gut ausgebildete Menschen wandern jedoch aus der Region ab - die Folge ist eine Überalterung der Gesellschaft. Der Pinzgau ist eine der bedeutendsten Tourismusregionen des Landes Salzburg. Der Fremdenverkehr - mit einer starken Wintersaison und einer etwas schwächeren Sommersaison bildet die Haupteinnahmequelle für die Region. Daraus resultieren aber starke jahreszeitliche Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt. Ein allgemeiner Trend zu kürzeren Reisen mit geringerer Aufenthaltsdauer macht sich auch im Pinzgau bemerkbar. Die Landwirtschaft kann aufgrund des Geländes nicht durch Massenproduktion punkten, profiliert sich aber über regionale Besonderheiten und hohe Qualität der Produkte. Sie erfüllt vielfältigste Aufgaben in den Bereichen Primärproduktion und Versorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln sowie deren Veredelung. Die Viehzucht, Erhaltung und Pflege alter, besonders angepasster Tierrassen wie dem Pinzgauer Rind sowie Landschaftspflege und damit die Erhaltung der typischen Kulturlandschaft sind auch für den Tourismus von maßgeblicher Bedeutung. 7 Osttirol Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto 8 O sttirol ist eine Exklave Tirols und weist keine Grenze zu Nordtirol, mit der Landeshauptstadt Innsbruck auf. Durch die Hohen Tauern im Norden und die Dolomiten im Süden bietet Osttirol eine landschaftliche und klimatische Vielfalt. Der "Windschatten" der höchsten Berge Österreichs sorgt außerdem für ein mildes sonniges Klima. Osttirol bedeckt mit 2.020 km² nahezu ein Sechstel der Tiroler Landesfläche. Der intensiv genutzte Raum nimmt 8,2 % der Gesamtfläche des Bezirks ein, hingegen liegen extensive Alm- und Waldflächen über dem Landesdurchschnitt. Der Bezirk hat Anteil am Nationalpark Hohe Tauern mit dem Großglockner als höchsten Berg Österreichs. Die Region hat eine Kultur bewahrt, die sich durch Ursprünglichkeit und Natürlichkeit abhebt und als eines der naturbelassensten Rückzugsgebiete in Mitteleuropa gilt. Osttirol ist nach wie vor von einer traditionellen kleinräumigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftung geprägt. Intakte Landwirtschaft bremst die Abwanderung, trägt zur Erhaltung der Kulturlandschaft und zum Schutz vor Naturgefahren bei, ist ein wesentliches Element im Tourismus und schafft Lebensqualität in der Region. Die Nationalparkregion Hohe Tauern, das Hochpustertal und die Lienzer Dolomiten sind die drei Ferienregionen, die mit Naturerlebnissen, sportlicher Vielfalt und gesunder Höhenlage punkten. Dazu bietet die Bezirkshauptstadt Lienz mediterranes Flair zwischen alten Laubengassen, kleinen Boutiquen und Straßencafés. Kulinarisch bietet Osttirol eine Vielfalt an Spezialitäten, wobei die Osttiroler Kartoffel "Oskar" und das Osttiroler Berglamm eine große Rolle spielen. Erlesene Schnäpse aus heimischen Früchten sind weit über die Grenzen hinaus bekannt. Aber auch Honig, Speck, Würste, Käse und eine Vielzahl an weiteren Delikatessen, die Ab-Hof, in Bauernläden, am Stadtmarkt und und in zahlreichen Gasthöfen angeboten werden, machen die Region erlebenswert. 9 Südtirol Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto 10 D ie Autonome Provinz Bozen - Südtirol ist die nördlichste Provinz Italiens und bildet zusammen mit der Provinz Trient die autonome Region Trentino. Südtirol hat eine Gesamtfläche von 7.400 km². Von den 507.657 (2010) Einwohnern lebt ein Drittel in der Landeshauptstadt, der Rest lebt in den Haupttälern an Eisack, Etsch und Rienz, sowie in den größeren Nebentälern, etwa dem Ultental, Sarntal, Passeier und Ahrntal. Die meisten Siedlungen liegen zwischen 300 und 1.200 m über dem Meeresspiegel. Südtirol verfügt über zahlreiche ausgedehnte Hochalmen mit saisonaler Weidenutzung und über umfangreiche Waldgebiete besonders zwischen 800 und 1.800 m Seehöhe. In Südtirol leben drei Sprachgruppen miteinander: Deutsch 69,15%, Italienisch 26,47% und Ladinisch 4,37% (2001). Südtirols Wirtschaft ist vor allem durch den Dienstleistungsbereich geprägt, und hier vor allem durch den Tourismus. Die Landwirtschaft beschäftigt 7,8 % (2005) der Südtiroler Erwerbsbevölkerung. Neben der Vieh- und Milchwirtschaft haben der Apfelanbau und der Weinbau eine lange Tradition in Südtirol. Mehr über Südtiroler Produkte: www.suedtirol.info/produkte. Die regionalen Kreisläufe zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Handel spielen eine Hauptrolle in der Wirtschaftsstruktur: Die Erlebnisgastronomie bietet heute über 1.400 lokale Produkte aus dem ländlichen Raum, wodurch auch Kultur und Tradition vermittelt werden. Um weiterhin die sozialwirtschaftliche und kulturelle Attraktivität des Landes zu gewährleisten, sind eine qualitativ hochwertige Berufsaus- und Weiterbildung und ständige Förderung der Innovation die Haupterfolgsfaktoren. 11 Belluno - Vicenza Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto 12 D ie Provinz Belluno erstreckt sich vom Hochweißstein, wo der Piave-Fluss entspringt, bis zum mehr als 100 km entfernten Monte Grappa. Im Norden grenzt sie an Südtirol und Österreich, im Westen an die Region Trentino, im Osten an die Region Friaul und im Süden an die Provinzen Treviso und Vicenza. Sie umfasst eine Fläche von 367.808 Hektar und ihre Bevölkerung zählt 211.493 Einwohner. Ganze 67% der Bergbewohner Venetiens wohnen in der Provinz Belluno, deren Gebiet auch 61% der Gebirgsgegend Venetiens ausmacht, was die Fläche betrifft. Die Berglandschaft besteht aus den einzigartigen Dolomiten - die von der Unesco als Welterbe anerkannt wurden - und den Voralpen von Belluno. Sie zeichnet sich durch zahlreiche Wasserläufe und Seen aus, die sich häufig im Zuge der Errichtung von Staudämmen und Wasserkraftwerken gebildet haben. Die gebirgige Lage hat seit jeher die Entwicklung der für die Alpengebiete typischen Tätigkeiten wie die Holzverarbeitung, Almwirtschaft, Schafzucht und das Handwerk begünstigt. Auch heute noch spielt der primäre Sektor eine grundlegende Rolle in der Erhaltung der Umwelt und Landschaft, wie von der beachtlichen Ausdehnung der Dauerwiesen und -weiden bezeugt wird. Während sich der Tourismus, der hier vor allem an den Winter- und Wandersport gebunden ist, großteils in den Berggebieten konzentriert, haben sich im Tal Industrieanlagen angesiedelt, aber auch zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe konnten entstehen, von denen zahlreiche unter Ausnutzung des Potentials der fruchtbaren Böden den Weg des Agrotourismus gewählt haben. Die Bohne aus Lamon mit g.g.A, der Honig mit g.U. und die zwei Slow Food-Präsidien (eine alte Gersten- sorte aus den Tälern von Belluno und das Lamm aus Alpago) gehören neben den Milch- und Käseprodukten der Almen zu den zahlreichen Spezialitäten der Provinz Belluno, die gemeinsam mit den natürlichen, landschaftlichen und kulturellen Ressourcen grundlegend zur Entwicklung von Wirtschaft und Fremdenverkehr beitragen können. 13 Index Der Käse Gesamtdarstellung Darstellung Pinzgau Darstellung Osttirol Darstellung Südtirol Darstellung Belluno - Vicenza Rezepte > Pinzgau Breznsuppe Kaspressknödel > Osttirol Graukasnocken auf Lauchragout Schlipfkrapfen mit Kartoffeln und Graukäse gefüllt > Südtirol Graukäse-Polenta-Suppe Spanferkelkotletts mit Graukäse-Kruste überbacken, an neuen Kartoffeln, Babykarotten und Frühlingslauch > Belluno - Vicenza Schizkäse mit Polenta von Mais Sponcio Emmersalat mit Contrinkäse und Preussischen Apfel Toselaspiesschen auf Misticanza Die Kartoffel Gesamtdarstellung Darstellung Pinzgau Darstellung Osttirol Darstellung Südtirol Darstellung Belluno - Vicenza Rezepte > Pinzgau "Erdäpfelnidei"mit Sauerkraut Gebratene Schweinsmedaillons mit zweierlei Kartoffeln > Osttirol Aufgetakelte Ofenkartoffel Osttiroler Kartoffeln gefüllt mit Blutwurst und Roten Rüben Espuma > Südtirol Kartoffelterrine mit mariniertem Saibling, Zupfsalaten und Balsamicovinaigrette Kartoffeltörtchen mit Almkäse auf Steinpilzragout > Belluno - Vicenza Kartoffelnocken mit Garnelen in Torrent "Casunziei alla Comeliana” mit wilder Poleiminze Traditionelle "Considera” 14 p. p. p. p. p. p. 19 21 22 23 24 25 p. 26 p. 28 p. 30 p. 32 p. 34 p. 36 p. 38 p. 40 p. 42 p. p. p. p. p. p. 45 47 48 49 50 51 p. 52 p. 54 p. 56 p. 58 p. 60 p. 62 p. 64 p. 66 p. 68 Rindfleisch Gesamtdarstellung Darstellung Pinzgau Darstellung Osttirol Darstellung Südtirol Darstellung Belluno - Vicenza Rezepte > Pinzgau Fleischfarferlsuppe Beiried gefüllt mit Kalbsbries > Osttirol Knödeltürmchen mit Tiroler Jahrling "Wallerbratel" mit Kalbswangerln und Rahmkohlrabi > Südtirol Brustkern vom Pustertaler Sprinzen in "Lagrein Dunkel"-Sauce mit Gartenkräutern Geschmorte Rippe vom Pustertaler Sprinzen mit Desirée Kartoffeln und Wurzelgemüse > Belluno - Vicenza Rindleckerbissen mit Gebirgskräutern Rinderschmorbraten mit Igt Dolomitenwein Heiliger Caterina Kaldaunen Das Schaf Gesamtdarstellung Darstellung Pinzgau Darstellung Osttirol Darstellung Südtirol Darstellung Belluno - Vicenza Rezepte > Pinzgau Pinzgauer Lammbraten mit Erdäpfeln Lammkotelettes mit Kräuter-Schafskäsekruste > Osttirol Lamm im Bergheu gebraten Osso bucco vom Lamm mit Paprikapolenta > Südtirol Pustertaler Lamm-Kartoffelgulasch mit frischen Erbsen Pustertaler Lammravioli mit Spitzkohl, Speck und Tomaten-Thymianbutter > Belluno - Vicenza Alpagolammschenkel mit Bohnen Carpaccio von Raucherschaffleisch mit Zighergemüsekuchen und Steinpilzesalat Heiliger Marcus Ziegenlammbraten mit Fondantkartoffeln und Löwenzahn p. p. p. p. p. p. 71 73 74 75 76 77 p. 78 p. 80 p. 82 p. 84 p. 86 p. 88 p. 90 p. 92 p. 94 p. p. p. p. p. p. 97 99 100 101 102 103 p. 104 p. 106 p. 108 p. 110 p. 112 p. 114 p. 116 p. 118 p. 120 15 Index Der Honig Gesamtdarstellung Darstellung Pinzgau Darstellung Osttirol Darstellung Südtirol Darstellung Belluno - Vicenza Rezepte > Pinzgau Bachlkoch Buttermilchsulz auf Beerenragout mit Honigwaben > Osttirol Bienenstich Waldhonigparfait mit Walnüssen und Kürbiswaffeln > Südtirol Südtiroler Blütenhonigsorbet mit marinierten Waldbeeren, Honiggelee und Sesamhippe Törtchen vom Südtiroler Qualitätshonig auf Ragout von Birnenquitten und frischen Himbeeren > Belluno - Vicenza Ricotta kuchen mit löwenzahnhonig Akazienhonig-Halbgefrorenes mit karamelnüssen von Feltre Malzkaffee-eis mit roter wein- und millefiori honigsoße Typische Produkt Darstellung Apfel Darstellung Getreide Darstellung Buchweizen Darstellung Hülsenfrüchte Rezepte > Pinzgau Apfel-Zimttorte Apfelstrudel > Osttirol Roggenrisotto mit Urforelle Bauernbrot > Südtirol Buchweizentörtchen mit Ribiselsahne und Kürbiseis Tortelloni aus Buchweizen mit Graukäse-Kartoffelfüllung auf Rahmwirsing und geröstetem Speck > Belluno - Vicenza Gerste- und gialetbohnensuppe Lamon Bohnensuppe Risi Bisi 16 p. 123 p. 125 p. 126 p. 127 p.128 p. 129 p. 130 p. 132 p. 134 p. 136 p. 138 p. 140 p. 142 p. 144 p. 146 Rezepte p. 149 p. 150 p. 152 p.153 p. 155 p. 156 p. 158 p. 162 p. 166 p. 164 p. 166 p. 168 p. 170 p. 172 17 Käseherstellung I m Alpenraum hat die Käseherstellung eine lange Tradition. Seit ihrer Besiedelung wurden in den Alpentälern, welche nicht für den Ackerbau geeignet waren, Tiere zur Nutzung des Graslandes gehalten. Milch und Käse waren wesentlicher Bestandteil der Ernährung. Da Kühe, wenn überhaupt, vor allem als Arbeitstiere und Fleischlieferanten gehalten wurden, waren Käse aus Ziegen- und Schafmilch von Bedeutung. Hergestellt wurden Sauermilchkäse, da die Labkäserei (Süßkäse) erst durch die Römer im Alpenraum bekannt wurde. Diese betrieben auch schon Handel mit dem "Caseus Alpinus", welcher sich in Rom großer Beliebtheit erfreute. Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches verlor die Kunst des Labkäsens und auch der Käsehandel wieder an Bedeutung. Neben der Käseherstellung auf den Bauernhöfen zur Eigenversorgung, spielten besonders im Mittelalter die Klöster eine bedeutende Rolle für die Käsereiwirtschaft im Alpenraum. Sie unterstützten die Errichtung von Alm- und Talsennereien und erhielten als Bezahlung bestimmte Mengen Käse. Milchprodukte waren besonders in der Fastenzeit wichtige Eiweiß- und Energielieferanten. Vorwiegend wurden Sauermilchkäse aus Magermilch hergestellt. Das wichtigste Milchprodukt war Butter. Labkäse wurden wenig erzeugt, das Nachwärmen des Käsebruches war noch nicht bekannt. Erst gegen Ende des Mittelalters begann sich die Labkäserei von Italien und der Schweiz her langsam auszubreiten. Dazu brauchte es aber größere Milchmengen und bessere Arbeitsmethoden. Süßkäse wurden auf größeren Höfen und Gemeinschaftsalmen von Spezialisten bereitet. Auf den Almen wurde vor allem Hartkäse hergestellt da dieser länger haltbar und besser zu transportieren war. In der 2. Hälfte des 19. Jh. erlebte die Milchwirtschaft durch das Genossenschaftswesen einen starken Aufschwung. Die gemeinsame Verarbeitung der Milch erhöhte Qualität und Rentabilität. Bevölkerungswachstum und Zunahme von Industrie und Fremdenverkehr steigerten die Nachfrage. In dieser Zeit kam es zur Gründung vieler Käsereigenossenschaften. 18 Während des 1. Weltkrieges erlebte die Fettkäserei eine Krise, da die ganze Milch zur Butterherstellung gebraucht wurde. Nachdem sich das Molkereiwesen nach dem 2. Weltkrieg wieder langsam erholte, begannen sich die Betriebe zu spezialisieren und zu wachsen. Die Anzahl der Sennereien ging zurück und die Genossenschaften organisierten sich zunehmend in Verbänden. Die Milchleistungen wurden durch Zucht und Fütterung ständig gesteigert. Heute gibt es mit Ausnahme einiger örtlicher Kleinkäsereien nur noch wenige große Molkereibetriebe, welche den Großteil der produzierten Milch verarbeiten. Daneben sind aber immer noch die Almkäsereien ein wichtiges Aushängeschild des Käsereiwesens im Alpenraum. Zunehmend steigt auch die Bedeutung von Hofkäsereien, welche die am Hof erzeugte Milch selbst verarbeiten und direkt vermarkten. Während in den Anfängen die Sauermilchkäse im Alpenraum vorherrschend waren, gibt es heute eine kaum überschaubare Vielfalt an Labkäsen. Vor allem in kleinen Strukturen erhalten hat sich jedoch der Graukäse, welcher als gereifter Sauermilchkäse aus Magermilch wohl der ◊ursprünglichste" Käse des Alpenraums sein dürfte. Käse wird nicht nur wegen seiner großen Auswahl seiner Aromen geschätzt, sondern deckt einen großen Bedarf an lebenswichtigen Nährstoffen ab. Das Milchfett im Käse enthält viele essentielle Fettsäuren, die vom Organismus nicht selbst hergestellt werden. Es ist leicht verdaulich und Träger von fettlöslichen Vitaminen. Im Käse sind zwei Sorten von Vitaminen enthalten, fettlösliche Vitamine (Vitamin A und Vitamin E) und wasserlösliche Vitamine (Vitamin B2, Vitamin B12, Folsäure und Biotin). Das im Käse enthaltene Milcheiweiß ist leicht verdaulich und für den Körper besonders wichtig, da es einen hohen Anteil an essentiellen (=lebensnotwendigen) Aminosäuren enthält, die unser Körper zum Aufbau von Zellen benötigt. Käse ist ein Nahrungsmittel mit hoher biologischer Wertigkeit. Käse ist besonders reich an Kalzium, das für die Zahn- und Knochenbildung wichtig ist. Weitere Mineralstoffe im Käse sind Magnesium, Natrium, Kalium. Kohlenhydrate sind in den meisten Käsesorten nur in Spuren enthalten. Tschurtschentaler Martin 19 Der Pinzgauer Bierkäse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Pinzgau D ie Milchwirtschaft und die Käserei haben im Pinzgau eine lange Tradition. Sie entstand aus der Notwendigkeit, die Milch auf den Almen zu verarbeiten. Die landschaftlichen Eigenheiten des Pinzgaues, die hohen Berge und die kurzen Vegetationsperioden, ließen die Almwirtschaft entstehen. Während der Sommermonate weideten die Kühe auf den saftigen Almen, damit im Tal genügend Gras wachsen konnte, das im Winter für die Tiere als Futter benötigt wurde. Das kostbare Fett der Milch wurde zu Butter und in weiterer Folge zu Butterschmalz verarbeitet, das in Tonkrügen gelagert und sparsamst verwendet wurde. Aus der Magermilch produzierte man einen herzhaften Schnittkäse- den Pinzgauer Käse. Ursprünglich gab man der entrahmten Kuhmilch auch Ziegenmilch bei. Die Ziegen wurden auf den Almen gehalten, waren genügsam für die karge Vegetation und fanden sich auf dem teils unwegsamen Gelände, sehr gut zurecht. Der Käse Nach 6 Wochen Reifezeit und regelmäßiger Pflege der Rinde mit Rotschmierekulturen entsteht ein echter "Pinzgauer Bierkäse" mit einem F.i.T. von 15%. Der Geschmack ist würzig kräftig. Der Name "Bierkäse" geht zurück auf die Tatsache, dass der Käse in mit Bier getränkte Tücher gehüllt und gelagert wurde. Die Käseerzeugung im Pinzgau ist seit dem 12. Jahrhundert belegbar. Der Name "Pinzgauer Bierkäse" ist seit dem 17. Jhd in Österreich bekannt. Der "Pinzgauer Bierkäse" erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Deshalb begannen einige landwirtschaftlichen Betriebe wieder "Käse nach Pinzgauer Art" auf ihren Höfen herzustellen. Meist mit mehr Fettgehalt und alten überlieferten Rezepturen entstand eine Vielfalt dieses Pinzgauer Urproduktes. Gegessen wird er bei einer Brettjause mit Pfeffer gewürzt. Pinzgauer Kasnockn und Kaspressknödel sind die bekanntesten Gerichte mit Pinzgauer Bierkäse. > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 20 21 Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Käseherstellung in Südtirol Belluno Vicenza W as wir heute als erlesenen Abschluss eines guten Essens betrachten oder zwischendurch mal zur Jause essen war in früheren Zeiten eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der heimischen Bauern. Damals wurden pro Jahr und pro Kopf ca. 30 Kilogramm Käse verzehrt. Dies ist zurückzuführen auf die große Menge an Milch, die den Bauern zur Verfügung stand. Getreide konnte nicht in diesem Maße angebaut werden und so war die Herstellung von Käse essentiell für die heimische Landbevölkerung. Somit entwickelten sich die Tiroler zu regelrechten Käseexperten. Egal ob Kuh-, Schafsoder Ziegenmilch, das Ergebnis ist immer ein hochwertiges Spitzenprodukt. Es gibt zahlreiche Käseprodukte, die wir aus der gewerblichen Produktion kennen und in jedem Laden zu Hauf angeboten bekommen. Zum Erlebnis wird das Käsegenießen und -verkosten, wenn man in Osttirol bei Bäuerinnen einkehrt, die auf den Höfen in kleinen Mengen Käse nach zum Teil überlieferten Rezepten herstellen. Einer davon ist der Tiroler Graukäse, der nebenbei erwähnt, mit geschützter Ursprungsbezeichnung gemäß EU-Verordnung eingetragen ist. Er darf ausschließlich von befugten Erzeugern bzw. Verarbeitern und im Rahmen der bäuerlichen Milchverarbeitung im österreichischen Bundesland Tirol (Nordtirol/ Osttirol) hergestellt werden. Die Herstellung stellt schon seit Jahrhunderten in Tirol einen wichtigen Bestandteil bäuerlicher Esskultur dar. Es gibt viele Gründe, warum sich auf den Tiroler Bauernhöfen die "Graukäserei" breit gemacht hat. Der Käsungsprozess ist sehr einfach und die im Rahmen der Berglandwirtschaft gewonnene Milch ist für diese Käseerzeugung hervorragend geeignet. Die Magermilch, die bei der Butterherstellung anfällt, konnte und kann damit einer sinnvollen Verwertung zugeführt werden. Und so liegt es nahe, dass Graukäse in vielen bäuerlichen Kochrezepten einen festen Platz eingenommen hat und gestern wie heute einen wertvollen Bestandteil der regionalen Küche darstellt. Doch was verstehen wir nun unter Graukäse? Er ist ein traditionell produzierter Sauerkäse aus roher oder pasteurisierter Kuhmilch, meist Magermilch. 22 Salzburg Tirol Belluno Vicenza Veneto > Osttirol Pinzgau Osttirol Südtirol – Alto Adige Veneto > Südtirol Also auch ein Käse, der der Figur schmeichelt und ohne Reue genossen werden kann! Er wird ohne Labzusatz hergestellt, was bedeutet, dass er durch natürliche Säuerung entsteht. Sein Erscheinungsbild gibt dem Graukäse den Namen. Die Farbe ist von außen nach innen grau bis graugrün, marmoriert oder mit weißem Kern, zum Teil sind noch kernige Topfenstücke zu sehen. Sein Geschmack geht von säuerlich über pikantwürzig bis scharf - mit der Reifedauer kann man also für sich das persönliche Lieblingsaroma bestimmen. So vielfältig wie sein Geschmack kann auch die Verwendung in der Küche sein. Hier in Osttirol genießt man den Graukäse gerne pur - auf einem Butterbrot zur Jause. Es lassen sich aber auch zahlreiche Gerichte damit verfeinern und erhalten ein unverwechselbares Aroma. Ob als Graukäsesuppe, als Fülle in Knödeln, Nocken und Krapfen oder auch mariniert mit Essig und Öl mit frischem Bauernbrot gereicht. Wer es schmecken will muss den Graukäse unbedingt probieren! D ie Milchwirtschaft ist seit jeher einer der bedeutendsten Zweige der Südtiroler Landwirtschaft. Über fünftausend Milchbauern bewirtschaften teils kleinste Betriebe in oft sehr steilem Gelände und erzeugen Milch von bester Qualität. Diese wird vor allem in den genossenschaftlichen Milchhöfen verarbeitet. Die Produktpalette reicht von Trinkmilch und Joghurt über Butter bis hin zu den verschiedensten Käsesorten. Neben den Molkereien gibt es in Südtirol auch eine ständig steigende Zahl an Hof- und Almkäsereien, in denen aus der frisch gemolkenen Milch hochwertige Produkten erzeugt werden. Neben verschiedensten Labkäsen wird besonders in den handwerklichen Betrieben auch Graukäse hergestellt. Während dieser Sauermilchkäse früher im ganzen Land verbreitet war, wird er heute vor allem im Pustertal und Wipptal hergestellt. Seit einigen Jahren verzeichnet besonders der Ahrntaler Graukäse einen Aufschwung. Dank der Initiative einiger Bäuerinnen und Liebhaber ist es sogar gelungen mit einem Presidio von Slow Food ausgezeichnet zu werden. Der Graukäse unterscheidet sich in seiner Herstellung und seinen Eigenschaften deutlich von den meisten bekannten Käsesorten. Er wird aus Magermilch hergestellt und enthält deshalb nur bis zu 2 % Fett in der Trockenmasse (F.i.T.). Die meist kuhwarm zentrifugierte Milch wird vorwiegend als Rohmilch verarbeitet und mit Hilfe von Milchsäurebakterien gesäuert. Dadurch gerinnt im Laufe von ein bis mehreren Tagen die Milch und es bildet sich eine saure Topfenmasse. Diese unterscheidet sich in Konsistenz und Geschmack deutlich von einer mit Lab gewonnenen Gallerte und beeinflusst wesentlich die typischen Eigenschaften des reifen Graukäses. Durch vorsichtiges Erwärmen und Wenden wird das Wasser (Molke) von den festen Bestandteilen abgeschieden. Sobald die Konsistenz des Topfens, auch "Tschotte" genannt, fest genug ist, wird er abgeschöpft und meist in einem Leinentuch mehrere Stunden zum Abtropfen aufgehängt. Anschließend wird die Topfenmasse mit Salz, Pfeffer und ev. auch anderen Gewürzen vermengt und geformt. Auch die Reifung des Graukäses ist speziell und geschieht vorwiegend durch Hefen. Bei stark gepressten Laiben reift nur die äußerste Schicht und der Käse bleibt im Inneren säuerlich und spröde (traditioneller Typ). Ist die Topfenmasse nur locker in die Form gedrückt, kann diese durchreifen und es entsteht der sogenannte speckige Typ. Eine besondere Form sind die "Ziggolan", von Hand gepresste, gupfförmige Käse, welche ebenfalls von außen nach innen reifen. Im Südtiroler Wipptal ist vorallem der durchgereifte Graukäse verbreitet, im Ahrntal der traditionelle und im oberen Pustertal die Ziggolan. In den Feinheiten unterscheidet sich die Machart der Graukäse von Tal zu Tal und von Betrieb zu Betrieb. Dadurch gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichsten Unikaten, welche in verschiedensten Formen von säuerlich mild bis zu intensiv und pikant, von topfig über durchgereift bis fließend sein können. So abwechslungsreich wie der Graukäse selbst, sind auch seine Verwendungsmöglichkeiten in der Küche. Traditioneller Weise z.B. mit Zwiebel, Essig und Öl angerichtet kann dieses besondere Produkt heute in verschiedensten Gerichten genossen werden. Tschurtschentaler Martin 23 Der Käse in den Provinzen > Belluno und Vicenza Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto D ie Viehzucht besteht in den Bergen von Belluno grundsächlich in der Haltung von Milchkühen und die Milch dient hier vor allem der Käseproduktion. Der Käse gehört zu den typischsten und bedeutendsten Produkten der örtlichen Agrar- und Lebensmittelproduktion und zeichnet sich durch einen großen Sortenreichtum und eine Vielfalt an Verarbeitungstechniken wie die häusliche oder traditionelle Produktion, die Almproduktion oder die Herstellung im Rahmen innovativer Genossenschaftssysteme aus. Eine alte Tradition, die auch von der Gründung der ersten Molkereigenossenschaft Italiens 1872 in Canale d’Agordo auf Veranlassung des Pfarrers Don Antonio Della Lucia bezeugt wird. Ihrem Beispiel folgten viele weitere in der ganzen Provinz. Bis heute existieren zahlreiche kleine wie auch große Molkerei- und Käsereigenossenschaften und Almen, die die jeweils traditionsreichen Käsesorten anbieten und starken Wert auf die Bindung zu ihrem Gebiet legen. Die komplexe Kultur und Landschaft von Belluno hat aufgrund der verschiedenen Zuchttechniken der Rinder, der unterschiedlichen Wiesen- und Weidenblumen, der verschiedenen Mikrobenarten in der Milch und der unterschiedlichen Käsereitechniken zu unzähligen Kombinationen geführt, die in einem diversifizierten und originellen Käseangebot zum Ausdruck kommen und heute vom Verein "Strada dei formaggi e sapori delle Dolomiti Bellunesi" (Straße der Käsesorten und Genusserlebnisse der Dolomiten von Belluno) gefördert und verbreitet werden. Unter dem Käsesortiment aus Belluno findet man Käse aus Vollmilch oder halbfetter Milch, mit markanterem und längerem Zerbrechen und Kochen des Käsebruchs, unterschiedlicher Absonderung der Molke und verschiedenen Salztechniken sowie unterschiedlichen Reifungs- und Verfeinerungszeiten und -techniken. So gibt es Almkäse mit ausgeprägten Geschmacks- und Duftnoten aus Gebieten wie dem Monte Grappa, dem Agordino oder dem Complico, traditionelle Käsesorten der Molkereien und Käsereien des Talbodens neben frischen Käsesorten wie dem originellen Schiz mit seinem ausgeprägten Milchgeruch oder dem pikanten Zigher, der mit Schnittlauch gewürzt ist. Oft handelt es sich um Nischenprodukte, die auf gewisse Jahreszeiten beschränkt sind und einem Gastronomietourismus auf hohem Niveau gewidmet sind, man findet aber auch 24 Produktionsbetriebe, deren Markt über die lokalen Grenzen hinausgeht, wie etwa die biologischen Käse aus dem Gebiet von Cansiglio oder die reifen Käsesorten wie der berühmte Piave, dem erst kürzlich die europäische Bezeichnung g.U. (geschützte Ursprungsbezeichnung) verliehen wurde. Wenn man im Gebiet von Vicenza von Käse spricht, ist meistens der Asiago gemeint, dessen Bezeichnung von der Hochebene von Asiago stammt. Bis zur Mitte des 19. Jh. wurde nur der Asiago d’allevo (im lokalen Dialekt "pegorin" genannt) erzeugt, wobei die wohlriechenden Käselaibe je nach der Verarbeitung und Reifung erst nach vielen Monaten aufgeschnitten wurden. Später begann auch die Produktion eines Asiago, der kürzer reifte, mit der Bezeichnung "Asiago pressato". Dabei wurden die Käselaibe gleich nach der Erzeugung mit manuellen oder hydraulischen Pressen gepresst. Es handelt sich um eine technologische Variante, die vor allem kurz nach dem Almauftrieb der Tiere auf den Almen und Almweiden angewendet wurde. 1955 erhielt der Asiago-Käse die "Denominazione Tipica" (typische Bezeichnung) und am 21. Dezember 1978 die kontrollierte Ursprungsbezeichnung. 1979 entstand das "Consorzio per la tutela del formaggio Asiago" (Konsortium zum Schutz des Asiago-Käses), das von 56 Käsereigenossenschaften gegründet wurde, um die Besonderheiten der hiesigen Käseerzeugung zu erhalten. Ihr Ziel ist, den Käse qualitativ zu verbessern, die Produktion zu steigern, seinen Markt zu erweitern und über die korrekte Anwendung der Bezeichnungen, Zeichen und Marken des Konsortiums zu wachen. Heute steht der Asiago, der als zehnter Käse im Land die geschützte Ursprungsbezeichnung erhalten konnte, bezüglich der erzeugten Menge an der 6. Stelle der italienischen Käse mit g.U. und in Hinsicht auf die Vertriebsmenge in Italien an der 5. Stelle. Der Asiago-Käse ist bei mehr als 95% der Italiener bekannt. Der Weg, der von den anfänglich produzierten 7.100 Tonnen zu den mehr als 23.000 heute produzierten Tonnen geführt hat, steht für ein beispielloses Wachstum in der Branche, das im Lauf der Jahre zu einer Rentabilität geführt hat, die auch durch das Phänomen des Zusammenschlusses in Genossenschaften (Latterie sociali - Molkereien) das Überleben der kleinen Zuchtbetriebe (familiengeführte Bauernhöfe) gewährleistet hat. Der Käse Rezepte 25 > Pinzgau Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Breznsuppe Zutaten und Mengen für 4 Personen Zubereitung Menge MessungProdukt 200 g Weißbrot, alte Semmeln oder Brezn 200 g Pinzgauer Käse 2 n Zehen Knoblauch 40 cl klare Suppe 30 g Butter 20 g Schnittlauch • Eine Schüssel mit würfelig geschnittenem Brot über Dampf warm stellen. Kleinwürfelig geschnittenen Käse untermengen und mit gehacktem Knoblauch würzen. • Mit kochender Suppe übergießen. Dadurch schmilzt der Käse. Die Suppe wird von den • Brotwürfeln ganz aufgesogen. • Reichlich braune Butter und viel Schnittlauch darüber geben. • Dazu wird grüner Salat gegessen. Zubereitungszeit: 15 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 177 Kcal 10,55 g Fett 11,70 g Kohlenhydrate 8,80 g Proteine Produktinformationen Autorin: Mathilde Höller 26 und Geschichte Breznsuppe ist ein schnelles Gericht. Diese Suppe wird als Fastenspeise am Karfreitag gekocht. 27 > Pinzgau Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Kaspressknödel Zutaten und Mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt 300 g Knödelbrot 25 cl Heiße Milch 3 n Eier 400 g Pinzgauer Käse 100 g Mehl 1 n Zwiebel 40 g Butter • Knödelbrot mit heißer Milch übergießen und ziehen lassen. Würfelig geschnittener Käse, Eier, geröstete Zwiebel, gehackte Petersilie, Salz, Pfeffer und Mehl dazugeben und vermischen. • Der Teig soll eher fest sein, da der Käse weich wird. Mit nassen Händen Knödel formen, flach drücken und in Butterschmalz goldbraun backen. • Die Knödel kann man mit heißer Suppe, oder nur gebraten mit Salat essen. Salz, Pfeffer, Petersilie 150 g Butterschmalz 100 cl Rindssuppe 40 g Schnittlauch Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 285 15 17,30 15,60 Kcal g Fett g Kohlenhydrate g Proteine Produktinformationen Autorin: Mathilde Höller 28 und Geschichte Früher war kaum ein Knödelbrot vorhanden. Deshalb verwendete man stattdessen gepresste Kartoffeln. 29 > Osttirol Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Graukasnocken Zutaten und auf Mengen Menge Messung Lauchragout für 4 Personen Produkt Graukäsenocken 300 g Knödelbrot (Semmel würfelig geschnitten) 25 cl Milch 200 g Graukäse 100 g Tilsiter 1 n Zwiebel 30 g Mehl 3 n Eier Salz, Pfeffer, Muskatnuss 20 g Zubereitung Schnittlauch Lauchsosse 3 n Lauch 5 cl Geflügelfond 12,5 cl Rahm Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Mehl Zubereitung Graukäsenocken: • Knödelbrot, Mehl, kleingeschnittenen, hell angerösteten Zwiebel, aufgebröselten Graukäse, geriebenen Tilsiter und die Gewürze in eine Schüssel geben, gut vermengen und mit der lauwarmen Milch übergießen. • Die Eier zugeben und die Knödelmasse locker vermischen - nicht kneten, zum Schluss gut andrücken und anziehen lassen. • Danach mit feuchten Händen 12 Nocken aus der Knödelmasse formen, diese in kochendes Salzwasser geben und 8 - 10 Minuten leicht köcheln lassen. Nicht zudecken! Zubereitung Lauchragout: • Gewaschenen, in ca. 1 cm dicke Streifen geschnittenen Lauch kurz anschwitzen, mit Fond und Rahm aufgießen, durchdünsten lassen und abschmecken. Bei Bedarf mit etwas Mehl binden. • Die fertigen Nocken auf dem Lauchragout anrichten, mit nussbrauner Butter übergießen und reichlich mit Schnittlauch bedeckt servieren. Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 172,44 Kcal 7,26 g Fett 14,52 g Kohlenhydrate 11,19 g Proteine Autorin: Anna Holzer 30 Produktinformationen und Geschichte Nocken sind eine regionale Spezialität, die im Gegensatz zu Knödel nicht rundsondern eiförmig ausgeformt sind. Sie finden sich in abgewandelter Form als Suppeneinlage, als Hauptspeise oder auch als Beilage. 31 > Osttirol Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Schlipfkrapfen mit kartoffeln und Graukäse gefüllt Zutaten und Mengen für 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt Fülle 750 g Kartoffeln 1 n Zwiebel 1 n Kleiner Lauch 2 n Stück Knoblauchzehen 15 g Butter 200 g Graukäse Salz Pfeffer Nudelteig 250 g Weizenmehl 250 g Roggenmehl 30 cl Wasser Salz • Zubereitung Nudelteig: Die Zutaten zu einem geschmeidigen Teig kneten. ½ Stunde rasten lassen. • Zubereitung Fülle: Kartoffeln kochen. Zwiebel, Lauch und Knoblauch fein schneiden und in Butter und Öl anschwitzen. Kartoffeln warm pressen und zugeben. Graukäse kleinwürfelig geschnitten unter ständigem Rühren zugeben, abschmecken. Die Masse sollte sehr kompakt sein. • Nudelteig dünn ausrollen, Kreise von 8 cm Durchmesser herausstechen, mit Fülle belegen, Ränder gut zusammendrücken (pitschen) und falten (grandeln). In Salzwasser ca. 8 Minuten kochen und mit brauner Butter, Petersilie und Parmesan servieren. Zubereitungszeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 154 Kcal 0,90 g Fett 26,93 g Kohlenhydrate 7,04 g Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, Produktinformationen mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander Traditionsgemäß reicht man in Osttirol zu Schlipfkrapfen ein Glas Milch. 32 und Geschichte 33 > Südtirol Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Graukäse-Polenta-Suppe Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Zubereitung Produkt • Die Zwiebel, den Lauch und die Selleriestange in Würfel schneiden und in Butter andünsten. • Das Polentamehl und den Graukäse dazugeben und für einige Minuten mitschwitzen. • Mit der Gemüsebrühe aufgießen. 10 Min. köcheln lassen. • Die Suppe mixen und passieren. • Die Suppe abschmecken, mit der Sahne verfeinern und mit der Petersilie servieren. 50 g Zwiebel 50 g Lauch 40 g Selleriestange 40 g Butter 30 g Polentamehl (grob) 100 g Graukäse 100 cl Gemüsebrühe 10 cl Sahne Tipps: 15 g Petersilie, fein geschnitten Ein- oder Beilage: Sahnehaube mit gemischtem Pfeffer oder Gemüsesäckchen. Zubereitungszeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte 259 Kcal Produktinformationen Autor: Christian Hofer 34 und Geschichte Der Graukäse ist durch die Aufnahme in die Presidiprodukte von Slow food international bekannt geworden und erfreut sich großer Beliebtheit. Graukäse ist ein im Ahrntal verwurzelter Käse produzierter Käse aus entrahmter Milch mit Sauermilchbakterien hergestellt. Der Käse ist sehr fettarm und wird auch in der Diäternährung gerne eingesetzt. Der leicht säuerliche topfige Geschmack gibt dem Gericht eine besondere Note die typisch ist für diesen Käse. 35 > Südtirol Spanferkelkotletts mit graukäse-kruste überbacken, an neuen kartoffeln, Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto babykarotten und frühlingslauch Zutaten und Mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt 12 n schöne Koteletts 1 n Knoblauchzehe 2 n Zweige Thymian 30 cl Erdnussöl zum Anbraten 5 cl Weißwein 10 cl braune Grundsauce 20 g kalte Butter Salz, weißer Pfeffer aus der Mühle Kruste 50 g zimmerwarme Butter 50 g Brotbrösel 50 g reifer Graukäse, gerieben 1 n Zweig Thymian • Für die Kruste die Butter mit allen Zutaten vermischen und beiseite stellen. • Die Koteletts in einer heißen Pfanne mit dem Knoblauch und dem Thymian schnell anbraten und sofort warmstellen. • Den Bratensatz mit dem Weißwein ablöschen und mit der Grundsauce aufgießen. • Die Sauce nun 5 Min. köcheln lassen. Zuletzt mit Thymian und Butter vollenden. • Die Koteletts mit der Kruste belegen und für ca. 5 Min. unter dem Salamander gratinieren. • Das Gemüse und die Kartoffeln vorbereiten und garen. • Mit der Sauce und den Beilagen zusammen servieren. Salz, weißer Pfeffer aus der Mühle Zubereitungszeit: 35 Minuten Schwierigkeit: Mittel Valore nutrizionale per … Autor: Christian Hofer 36 100 g: Produktinformationen und Geschichte Der Graukäse eignet sich auch hervorragend für die Verwendung in Kombination mit geschmackvollen Fleischarten wie Rind-, Lamm- oder Ochsenfleisch und eben auch zum überbacken von Fleisch. Das durch die Hitze typische Aroma für den Graukäse gibt dem Fleisch eine würzige Note. 37 > Belluno - Vicenza Pinzgau Der Käse Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Schizkäse Zutaten Menge mit polenta und mengen für 4 personen Messung Produkt 600 g Schizkäse 70 g Butter 25 cl Sahne Salz, Weisser Pfeffer Für die Polenta: 100 cl Wasser 250/300 g Mehl aus Mais "Sponcio” 40 g grobes Salz Produktinformationen und Geschichte Der Schiz gehört zu den bekanntesten Frischkäsesorten, was vielleicht viel mehr auf die spezielle Art, auf die er serviert und verzehrt wird, als auf seine organoleptischen Eigenschaften zurückzuführen ist: So zählt er heute mit Polenta serviert zu den typischen Gerichten der Küche aus Belluno. Die Herstellung erfolgt unter Verwendung von Vollmilch oder halb entrahmter Milch mit der klassischen Käseerzeugungsmethode mit mäßiger Erhitzung des Labs. Normalerweise werden quaderförmige Formen verwendet, in denen er nur vorsichtig gepresst wird. Dieser halbweiche Käse ist ungesalzen und daher ohne Rinde, hat keinen intensiven Geschmack und einen ausgeprägten Milchduft. Er wird sehr frisch verzehrt, auf verschiedene Arten zubereitet und passt sich aufgrund seines neutralen Geschmacks ausgezeichnet an die verschiedensten traditionellen ebenso wie innovativen Rezepte an. Unter den zahlreichen Maissorten, die einst um Belluno angebaut wurden, verbindet man heute vor allem den Mais Sponcio, der vom Ministerium als "Prodotto Agroalimentare Tradizionale" (traditionelles landwirtschaftliches Nahrungsmittel) anerkannt wurde und auf nationaler Ebene erstrangige Auszeichnungen erhalten konnte, mit der Polenta aus Belluno. Die Anbauer des Mais Sponcio aus dem Belluno-Tal stützen sich für die Produktion und den Verkauf auf das örtliche Schutzkonsortium und garantieren so seine Qualität und Herkunft. 38 Zubereitung • Den Schiz-Käse in 1,5 cm dicke Scheiben schneiden, die Butter in einer breiten Pfanne leicht anbräunen lassen und die Schiz-Scheiben so hineinlegen, dass sie nicht aneinander kleben bleiben. Auf starker Flamme gut auf beiden Seiten anbraten, danach mit Sahne bedecken und auf kleiner Flamme kochen lassen, bis die Soße gebunden ist. • Die Soße mit Milch verdünnen und so lange weiterkochen, bis sie cremig wird. • Polenta: In einem Kupferkessel oder in einem Schmortopf mit "Dreifachboden" (vorzugsweise aus Stahl) Wasser zum Kochen bringen. Sobald das Wasser zu kochen beginnt, salzen und unter kräftigem Rühren mit dem Schneebesen das Maismehl einrieseln lassen. Dieser Vorgang sollte möglichst schnell erfolgen, um die Klumpenbildung zu vermeiden. Die Polenta mindestens 40 Minuten lang auf niedriger Flamme weiterkochen lassen und dabei hie und da mit einem Holzlöffel umrühren. Am Ende stärker aufdrehen und 3-4 Minuten ununterbrochen rühren. Dieser Vorgang wird traditionell "far su la polenta" (die Polenta hochmachen) genannt. Vom Herd nehmen und die Polenta auf dem Holzbrett ausbreiten. Zubereitungszeit: 15 Minuten für den Schiz 50 Minuten für die Polenta Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte: 316 Kcal 22,4 g Fett 21 g Kohlenhydrate 12,4 g Proteine Autor: Antonio Cennamo 39 > Belluno - Vicenza Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Emmersalat Belluno Vicenza mit contrinkäse und preussischem apfel Zutaten und Mengen für 4 Personen Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt 300 g Zweikorn (grande alpino spelta) 200 g Contrinkäse 200 g Preussischer Apfel 10 cl kaltgepresster Olivenöl 1 n Zitrone Salz Produktinformationen und Geschichte Der Contrin ist ein Kuhmilchkäse aus Vollmilch, bei dem das Lab einer mäßigen Erhitzung unterzogen wird. Traditionell wird er frisch oder nach höchstens drei Monaten Reifung verzehrt und somit als fetter Tafelkäse eingestuft. Es handelt sich um einen halbfesten Weichkäse, der je nach der Produktionszeit bzw. den Eigenschaften der Milch eine weiße Farbe hat, falls er im Winter erzeugt wurde, oder strohgelb ist, falls er im Sommer erzeugt wurde. Er hat eine zylindrische, 20 cm hohe Form, einen Durchmesser von 20 cm und wiegt 4 kg. Die raue, unregelmäßige Rinde ist weiß mit zarten grauen Maserungen. Er schmeckt mit leichten Unterschieden entsprechend der Produktionsjahreszeit würzig und cremig mit einem fruchtigen Nachgeschmack und erinnert an Butter. Er hat einen ausgeprägten Milchduft mit blumigen Noten und schwachen säuerlichen Anklängen. Aufgrund der guten Eigenschaften des Glutens, des markanten Geschmacks und der Aromen eignet sich Dinkelmehl besonders gut für die Erzeugung von Teigwaren und Gebäck, während Dinkelkörner mit ihrem außergewöhnlichen Geschmack Suppen oder Phantasiesalate bereichern. Der Albrechtsapfel: Seine Schale ist ziemlich dick und glatt mit Lentizellen, die Grundfarbe ist gelbgrün mit roten Färbungen und gelben Streifen. Das Fruchtfleisch mit guter Konsistenz ist weiß, im reifen Zustand schmelzend, aromatisch und neigt mit der Zeit dazu, mehlig zu werden. 40 • Den Dinkel Zweikorn gut waschen, mindestens 4 Stunden einweichen und danach mehrere Male unter fließendem Wasser abspülen. 30 Minuten lang auf starker Flamme kochen lassen, wobei man den Schaum mit einem Schaumlöffel entfernt, danach zurückdrehen, salzen und 45 Minuten kochen. Den Dinkel abseihen und unter Fließwasser abkühlen, schließlich gut abtropfen lassen. • Die sorgfältig gewaschenen Äpfel in dünne Scheiben schneiden und mit dem Saft einer halben Zitrone begießen, um zu vermeiden, dass sie sich braun färben. Sie beiseite legen. Den Contrin-Käse in Würfel mit 1 cm Seitenlänge schneiden, mit dem gut abgetropften Dinkel vermischen und zwei Löffel Öl beimengen. • 30 Minuten ruhen lassen, die Apfelscheibchen fächerförmig auf dem Teller verteilen und den Dinkel-Contrin-Salat hinzufügen. Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte für 100 g: 340 Kcal 21 g Fett 28 g Kohlenhydrate 12 g Proteine Autor: Manuel Guizzo 41 > Belluno - Vicenza Der Käse Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Toselaspiesschen Zutaten auf misticanza und mengen für 4 personen Zubereitung Menge Messung Produkt 400 g Tosela (Käsesorte) 1 n Ei 40 g geriebenes Brot 40 g weisses Mehl 30 cl kaltgepresster Olivenöl 200 g Misticanza (Sorte gemischter Salat) Salz Produktinformationen Zubereitungszeit: 15 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte für 100 g: 400 Kcal 50 g Fett 8 g Kohlenhydrate 30 g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 42 • Den Tosela-Käse in regelmäßige Würfel mit ungefähr 2 cm Größe schneiden und in weißem Mehl, danach in versprudelten Ei und schließlich in Paniermehl wenden. Leicht anpressen. Im Olivenöl goldbraun braten. Den Käse kurz im Ofen auf Küchenpapier aufbewahren, die Spieße vorbereiten und auf dem Salat ausbreiten. und Geschichte Der Tosela - Ein besonders frischer, zarter Käse. Der Tosela oder Tosella ist eine Käsesorte, die ohne Erhitzung des Labs aus Kuhvollmilch erzeugt und normalerweise gekocht oder in der Pfanne gebraten mit Polenta verzehrt wird. Er hat keine Rinde und eine weiche, elastische, weiße und sehr feuchte Masse. Die Form, die Abmessungen und das Gewicht hängen von den verwendeten Formen ab (normalerweise quaderförmig). Für die Produktion des Tosela-Käses wird rohe Kuhvollmilch aus einem einzigen Melkgang verwendet, der flüssiges Kälberlab und Salz beigemengt werden. Der Tosela ist ein typischer Käse aus der Hochebene von Asiago, der nach der Produktion innerhalb von wenigen Tagen verbraucht werden muss. Seit undenklichen Zeiten erzeugten die Bauern der Hochebene den Tosela ausschließlich für den Eigengebrauch aus Biestmilch. Wie auch für andere Käsesorten wird heutzutage Vollmilch für den Tosela verwendet. Wir schlagen ein edles, raffiniertes Häppchen vor, in dem dieses spezielle Lokalprodukt ausgezeichnet zur Geltung kommt. Der Tosela ist in allen Jahreszeiten erhältlich. Seinen Namen verdankt der Tosela wahrscheinlich dem Wort "tosare", einem Ausdruck, mit dem die Senner der Hochebene von Asiago nicht nur das Scheren der Schafe bezeichneten, sondern auch das Zurechtformen der frisch erzeugten Käselaibe durch das Abschneiden der aus den Formen ausgelaufenen Masse, wodurch ein kostbares Nahrungsmittel gewonnen wurde. 43 Die Kartoffel D ie Kartoffel stammt aus der Neuen Welt, wo sie seit über 6000 Jahren als Grundnahrungsmittel genutzt wird. Erst spanische Seefahrer brachten sie mit nach Europa. Lange Zeit wurde die Kartoffel als Zierpflanze gehalten, nur langsam konnte sie sich als Nahrungsmittel durchsetzen. Da die Kartoffel zeitweise fast zum einzigen Nahrungsmittel geworden war, führten Missernten zu katastrophalen Hungersnöten. In der Folge kam es zu massenweisen Auswanderungen nach Amerika. Als eine der jüngsten Kulturpflanzen Europas, zu der Familie der Nachtschattengewächse gehörend, ist die Kartoffel heute eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel und aus unserer Ernährung nicht mehr wegzudenken. Das heutige Spektrum der angebauten Sorten lässt die ursprüngliche Vielfalt kaum mehr erahnen. Kartoffeln können alle erdenklichen Formen und Farben haben und die unterschiedlichsten Kocheigenschaften aufweisen: Festkochende Sorten behalten bei der Zubereitung ihre Struktur und springen beim Kochen und Backen nicht auf. Ihre "Formschönheit" bleibt aufgrund des geringen Stärkegehalts erhalten. Sie eignen sich auch am besten für Pell-, Brat-, Salzkartoffeln und vor allem für Kartoffelsalat. Vorwiegend festkochende Sorten springen beim Kochen nur leicht auf. Diese Sorten kann man für die Herstellung von z.B. Röstkartoffeln, Pommes Frites oder Salzkartoffeln verwenden. Mehligkochende Sorten haben eine grobkörnige und trockene Struktur. Der hohe Gehalt an Stärke sorgt dafür, dass sie beim Garen in der Regel aufplatzen. Sie sind daher besonders geeignet für Eintöpfe, Suppen, Pürree oder Knödel. Kartoffeln werden vor dem Zerkleinern kurz und gründlich gewaschen und die kleinen grünen Stellen großzügig weggeschnitten. Kartoffeln sollen möglichst mit der Schale gedämpft werden. Geschälte Kartoffeln sollen wenn möglich nicht im Wasser liegen gelassen werden. 44 Die eigentlichen Früchte sind die Beeren und enthalten wie alle grünen Teile der Kartoffel das giftige Solanin. Die Beeren werden nur für Züchtungszwecke verwendet, die eigentliche Vermehrung geschieht über die unterirdischen Sprossknollen. Kartoffeln kommen Ende April bis Ende Mai in die Erde, sobald die Bodentemperaturen hoch genug sind. Daher auch das Sprichwort: Setzsch mi im April, kimm i wenn i will, setzsch mi im Mai, kimm i glei!". Kartoffeln wachsen besonders gut auf leichten bis mittelschweren, tiefgründigen Böden. Die klimatischen Bedingungen der Alpentäler sind für den Kartoffelanbau besonders gut geeignet, da die Knollen aufgrund der niedrigeren Temperaturen langsamer wachsen, was sich positiv auf Geschmack und Lagerfähigkeit auswirkt. Nach dem Austreiben werden die Pflanzen ein bis zweimal angehäufelt, damit die sich bildenden Knollen nicht ans Licht gelangen und grün werden. Die Kartoffeln sind erntereif, sobald das Kraut abstirbt. Am besten lassen sich Kartoffeln in dunklen, luftigen Kellern bei Temperaturen von 4° bis 6°C lagern. Bei Frosteinwirkung werden sie süß, da sich die Stärke in Zucker umwandelt und nicht mehr weiterverarbeitet wird. Wie gut eine Kartoffel schmeckt, hängt letztendlich von zahlreichen Faktoren ab. Jede Sorte hat ihr eigenes Aroma, das wiederum kann je nach Klima, Boden, Lagerung, Anbaumethoden und nicht zuletzt je nach Kochmethode mehr oder weniger stark zum Tragen kommen. Kartoffeln gehören wie kaum ein anderes Gemüse zu unserer täglichen Ernährung. Die Auswahl an Sorten aber auch an Gerichten ist enorm, sodass sich sicherlich für jeden Geschmack etwas finden lässt. Durchschnittlich weist die Kartoffel einen Wassergehalt von 80% auf. Der Kohlenhydratanteil in Form von Stärke beträgt 15%, hochwertiges Eiweiß ist zu ca. 2% und Fett in Spuren enthalten. Die Kartoffel enthält außerdem wertvolle Vitamine (Vitamin C und B-Vitamine), sowie Mineralstoffe (Kalium, Magnesium). Neben sekundären Pflanzenstoffen (Flavonoide, Anthozyane) enthält die Kartoffel auch das giftige Solanin, welches sich in den grünen Stellen der Knollen und in den Keimen findet. 45 Die Kartoffel Pinzgau Pinzgau Salzburg Salzburg Osttirol Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Belluno Vicenza Veneto Die Kartoffel > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 46 Veneto > Pinzgau > Osttirol D D ie Kartoffel wurde im Pinzgau erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts eingeführt. Diese an das Gebirgsklima relativ gut angepasste Kulturpflanze stieß bei der Bevölkerung ursprünglich auf wenig Begeisterung. Denn bis dahin war die Bohne eines der Hauptnahrungsmittel. Um jedoch den immer wiederkehrenden Hungersnöten vorzubeugen, wurde der Anbau per kaiserlicher Verordnung durchgesetzt. Tirol Südtirol – Alto Adige ie Kartoffel (Solanum Tuberosum) wird in Osttirol je nach Dialekt anders benannt, so zum Beispiel "Eabian" (zu Deutsch Erdbirne) oder nur einfach "Eadäpfel" (zu Deutsch Erdapfel). Typisch für den Osttiroler Dialekt - das Verschlucken des "r". Die Kartoffel kam erst im 18. Jahrhundert nach Mitteleuropa und somit auch ins heutige Osttirol. In der damaligen Zeit wurde das Erdgewächs hauptsächlich zur Selbstversorgung angebaut und galt auch als "Arme-Leute-Essen". Erst seit den 1930-er Jahren werden Erdäpfel in der Region in größerem Stil angebaut, vor allem im Lienzer Talboden gedeiht das Knollengewächs. Es stellte sich heraus, dass gerade das Osttiroler Klima ideal für den Anbau geeignet ist. Der luftige fast sandige Boden, die warmen Sommermonate und die kalten, eher niederschlagsarmen Wintermonate bringen dem Osttiroler Erdapfel ein Maximum an Geschmack. Zusätzlich gibt es in der Region Osttirol ein sehr geringes Aufkommen des Kartoffelkäfers, was den Anbau sehr erleichtert und somit auch den biologischen Anbau, da auf Schädlingsbekämpfungsmittel verzichtet werden kann. Auch Krankheiten wie die Kraut- und Knollenfäule kommen selten vor. Zur Abwehr dieser Fäule streuen die Bauern Steinmehl. Erdäpfel werden in der Region Anfang Mai bis Anfang Juni angepflanzt. Hierbei gibt es ein altes Osttiroler Sprichwort: "Set’sche mi in Mai kimm i glei, set’sche mi im April komm i wenn i will." (zu Deutsch: setzt du mich im Mai komm ich gleich, setzt du mich im April komme ich wann ich will). Wo die Erdäpfel noch händisch gepflanzt werden, nennt man das "Eadäpfelstecken". Hierbei macht eine Person mit einer "Haue" (Hacke) ein Loch von ca. 10 cm und die zweite Person wirft eine Knolle hinein. Bei einer zweiten Anbauweise der Erdäpfel werden mit dem "Eadäpfelkrotza" (Pflanzenrechen mit Zinken) Zeilen gezogen, sodass gleichmäßige Abstände entstehen, in denen dann die Knollen gesetzt werden. Während des frühen Wachstums wird gejätet und gehackt. Sind die Erdäpfel bereits stark entwickelt, ist das Jäten nicht mehr notwendig, da sie alles Unkraut erstickt. 47 Die Kartoffel Pinzgau Pinzgau Salzburg Salzburg Osttirol Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Belluno Vicenza Veneto > Osttirol Geerntet werden die Erdäpfel 90 bis 100 Tage nach dem Stecken, von Anfang September bis Ende Oktober. Die heimischen Bauern achten hier darauf, dass beim abnehmenden Mond geerntet wird. Viele sind auch der Meinung, dass es besser ist, die Knollen erst so spät wie möglich zu ernten, weil dadurch die Lagerung besser möglich ist. "Erscht wenn‘s Gruamet fertig isch kemmen die Eadäpfel dran." (Erst wenn das Gras im Herbst herein gebracht ist, kommen die Erdäpfel dran.) Im kleinflächigen Anbau, der den Eigenbedarf abdeckt, wird meist noch händisch geerntet, wobei mit einem Pflug "herausgepflügt" wird. Danach werden sie vielerorts in den alten Erdkellern der Bauernhäuser eingelagert. Idealerweise bei etwa vier bis fünf Grad Celsius und im absoluten Dunkel. Die alten Keller gewährleisten optimale Lagerbedingungen – es darf weder zu feucht noch zu warm sein, sonst fangen die Erdäpfel im Frühjahr zu früh an zu keimen. Im erwerbsmäßigen Anbau erfüllt eine Lagerhalle der regionalen Genossenschaft die Voraussetzungen, um beste Qualität vermarkten zu können. Doch was macht man in der Region Osttirol mit den Erdäpfeln? In früheren Zeiten kamen die Erdäpfel auf jeden Fall zweimal am Tag auf den Tisch, da es am Abend "hoaßgsottene Eadäpfl" (Pellkartoffeln mit Butter, Salz und Milch, in guten Tagen kam noch Käse hinzu) gab, welche am nächsten Tag als "Eabianroasn" (eine Art Röstkartoffel) wieder auf den Tisch kamen. Eigentlich hat man die Erdäpfel für alles und zu allem verwendet, deshalb hatte jeder Bauernhof einen Keller voll. Die verschiedensten Gerichte wie Salat, Püree, Suppe, Bratkartoffel, Gulasch, Knödel, Gröstl. Und natürlich Schlipfkrapfen machen Erdäpfel nie langweilig und daher zu einem häufig verwendeten Produkt. Außerdem wurden früher im Herbst vom Tag der Ernte an die Erdäpfel alleine oder gemeinsam mit den Runkelrüben gedämpft und an die Schweine verfüttert. Auch die rohen, abgewaschenen Knollen wurden den Kühen und Schweinen verfüttert. Das Kraut wurde in besonderen Notzeiten im grünen Zustand mit der Sense gemäht und auf der "Harpfe" (Holzgerüst zum Nachtrocknen und Nachreifen 48 Tirol Südtirol – Alto Adige Veneto > Südtirol des Getreides) getrocknet und dann im Winter an die "Happle" (Schafe) verfüttert. Die Erdäpfel, die bei der Ernte beschädigt wurden oder die ganz Kleinen werden auch heute noch in großen Futterdämpfern weich gegart und an die "Fockn" (Schweine) und "Henn" (Hühner) verfüttert. Die Erdäpfel sind aber nicht nur für Speisen und zur Fütterung für die Tiere geeignet. Manche Bauern verwenden das Gewächs auch als Hausmittel in bestimmten Situationen. Rohe Kartoffeln werden den Rindern nach der Geburt eines Kalbes verfüttert, somit soll die Nachgeburt leichter abgehen. Außerdem soll sie bei Stoffwechselstörungen bei den Kühen helfen. Gekochte und zerstampfte Erdäpfel sollen bei Euterentzündungen auf das Euter gelegt und mit einem Tuch hinaufgebunden, Linderung bringen. Durch die idealen Bedingungen für das Nachtschattengewächs initiierten die Osttiroler Landwirte ein Projekt für Osttiroler Kartoffelanbau mit hervorragenden Qualitätseigenschaften. Ziel dessen ist es, optimale Qualität und Ertrag der Osttiroler Kartoffel zu garantieren. Somit wird heute unter dem liebevollen Namen "OSKAR" die OSttiroler KARtoffel verkauft und vermarktet. Oskar hat sich in Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark bereits etabliert, vor allem wird dieser aber in der heimischen Gastronomie verwendet und ist aus der gesundheitsbewussten traditionellen Osttiroler Küche nicht mehr wegzudenken. Oskar gibt es bereits seit 10 Jahren und die Marke ist seit 2008 auch geschützt und wurde im selben Jahr in den Kreis der Genuss-Region-Produkte Österreichs aufgenommen. Derzeit bauen 40 Osttiroler Bauern auf einer Fläche von 76 ha ihre Erdäpfel an. Um optimale Qualität und bestmöglichen Ertrag zu garantieren, werden die verschiedenen Sorten dem Standort individuell angepasst. Ein Spezialprodukt aus Osttirol ist der Kartoffel Edelbrand, den zwei heimische Schnapsbrenner aus OSKAR zum trinkbaren Genuss veredeln. Wie schmeckt dieser Edelbrand, der bereits 2-fach nominiert wurde? Eine Mischung aus erdig und süß, kartoffelig und warm - einfach ein Trinkerlebnis der besonderen Art. D ie Kartoffel hat in Südtirol eine lange Tradition und wird schon seit Beginn des 19. Jh. angebaut. Die Ladiner holten sich die Kartoffel 1796 aus Sachsen und nennen sie daher heute noch "Sassone" oder "Sone". Ursprünglich vor allem für den Eigenbedarf, hat sich die Bedeutung der Kartoffel in den letzten 100 Jahren stark geändert. Schon früh erkannte man, dass sich vor allem das Pustertal aufgrund seiner günstigen klimatischen Bedingungen besonders gut für die Produktion von Saatkartoffeln eignet. In den frühen 30-er Jahren erreichte diese dank staatlicher Förderung und Kontrolle bereits beträchtliche Ausmaße. Die italienischen Kartoffelerzeuger waren bisher bei der Beschaffung von gesundem Kartoffelsaatgut fast gänzlich von ausländischen Saatgutlieferanten abhängig. Ab 1938 übernahm das Consorzio Agrario die Organisation der Saatgutvermehrung die Vermarktung und erbaute ein Kartoffellagerhaus in Bruneck. Die Kartoffel wurden zur Gänze auf dem italienischen Markt verkauft. Nach dem 2. Weltkrieg gründeten die Bauern die Pustertaler Saatbaugenossenschaft in Bruneck, die den Verkauf der Saatkartoffel übernahm. Man setzte vermehrt auf eine begleitende Beratung der Produzenten, strengere Kontrollen und ein besseres Management, um eine Qualitätssteigerung zu erreichen. Heute ist das Pustertal mit Abstand das größte Anbaugebiet in Südtirol. Die Saatbaugenossenschaft ist weit über die Grenzen hinaus bekannt und produziert auf rund 160 ha im Schnitt 6.000 t Saatkartoffeln. Hauptabsatzgebiet ist nach wie vor der italienische Markt. Die anfallenden Übergrößen (rund 1/3 der Ernte) werden als qualitativ hochwertige Speisekartoffel vor allem auf dem heimischen und oberitalienischen Markt verkauft. Derzeit vermarktet die Saatbaugenossenschaft 25 verschiedene Sorten, darunter vor allem Spunta, Desiree, Draga, Majestic, Kennebec und in den letzten Jahren vermehrt Cicero und Mona Lisa. In geringen Mengen werden auch einige blaue Sorten und Sonderformen angebaut, die jedoch nur lokal und als Spezialitäten gehandelt werden. 49 Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol > Belluno - Vicenza U nter den nach der Entdeckung Amerikas nach Europa gelangten Neuheiten fand die Kartoffel nach dem Mais, den Bohnen und dem Tabak als letzte Anerkennung und Verbreitung. Trotz des frühen Anbaus in der Gegend um Belluno, für den es schon seit 1801 Zeugnisse gibt, konnte sie sich nur langsam behaupten. Erst ab dem Ende des 19. Jh tauchen zunehmend die ersten bedeutenden Zeugnisse für den Kartoffelanbau im Gebiet von Belluno auf, wobei aus geographischer Sicht zuerst die Gebiete Cadore, Agordino und Zoldano von Bedeutung waren, denen schließlich das gesamte Berggebiet der Provinz folgte. Die Kartoffel, die in den verschiedenen Gebieten mit unterschiedlichen Dialektausdrücken wie "Pestorte" in Cadore, "Sansoni" im hohen Agordino oder "Cartufole" in Lamon bezeichnet wird, wurde im Lauf der Jahre zu einem grundlegenden Element der Ernährung der Bergbewohner. Mit der Zeit fanden auch von zurückkehrenden Emigranten eingeführte Sorten Verbreitung, während die ersten örtlichen Auswahlverfahren eine Sortentypisierung in Gang setzten, wobei die Bezeichnungen von den Produktionsgebieten abgeleitet wurden. Seit den Dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts begannen die "Cattedra Ambulante di Agricoltura" und die Landwirtschaftsaufsicht, Versuche durchzuführen, um die für den Anbau am besten geeigneten Gebiete zu bestimmen, wobei neben dem Cadore und dem Agordino auch die Gemeinden Ponte nelle Alpi und Cesiomaggiore genannt wurden. Sie gaben auch Empfehlungen bezüglich des diversifizierten Anbaus, des Einsatzes von ausgewähltem Saatgut und des Zusammenschlusses der Landwirte in Verbänden. Die einzigen Erfahrungen von Kartoffelbauerverbänden gab es in der Gemeinde Arsiè, wo bis Ende der 90er Jahre eine Genossenschaft tätig war, und in der Gemeinde Cesiomaggiore, wo bis heute die landwirtschaftliche Genossenschaft La Fiorita aktiv ist, die seit 1977 neben dem örtlichen traditionellen Kartoffelanbau ein Projekt zum Schutz, der Verbreitung und Garantie des Produkts vorantreibt und für die Kartoffel von Cesiomaggiore mit kommunaler Ursprungsbezeichnung De.C.O. verantwortlich ist. Heute beschränkt sich die Sortenvielfalt der um Belluno angebauten Kartoffeln, die Tradition mit Innovation verbinden möchte, großteils auf verbreitete moderne Kartoffels- 50 Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto orten wie Primura und Vivaldi, was die festkochenden Kartoffeln betrifft, Monalisa und Dèsirèe unter den halbmehligen und Kennekec und Roko unter den mehligen Sorten. Aber auch besondere Sorten wie die traditionelle Majestic oder die einzige als einheimisch geltende mit der Bezeichnung "Corneta", die klein und hörnchenförmig ist, ein gelbes Fleisch und eine der Kastanie ähnliche Körnigkeit hat, festkochend und weich zugleich ist und ein delikates Haselnussaroma hat, kommen nicht zu kurz. "Heute war ich Kartoffelvorräte kaufen... Die Felder in der Sonne, die Gemüsegärten vor den Häusern, der Wald und der Berg hinter mir - Klarheit, reine Luft, heitere, genügsame Menschen. Die anderen hier Gebürtigen sind in Kanada, Australien, Frankreich... Der Junge, von dem ich zwei Doppelzentner Kartoffeln gekauft habe, die mit Mist gedüngt und nach der Urbarmachung eines unbebauten Grundstückes ohne chemische Mittel angebaut worden waren, hat eine höhere Schule abgeschlossen, aber er arbeitet lieber hier oben bei geringerem Verdienst härter, als unten in der Stadt zu arbeiten…". So schreibt Mario Rigoni Stern in seinem Buch "Pfade unter dem Schnee", in dem er das Leben in Rotzo, einer der sieben Gemeinden der Hochebene von Asiago, beschreibt. Die Klimabedingungen und die starken Niederschläge im Frühling bilden gemeinsam mit den mittelmäßigen Sommertemperaturen (18-20 °C) einen ausgezeichneten Rahmen für die Entwicklung dieser Pflanze. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht fördern außerdem die Stärkekonzentration, ein kostbares Element der Kartoffeln, und verhindern gleichzeitig die Wasseransammlung. Für den Kartoffelanbau sind kleine Familienbetriebe zuständig, die in der Genossenschaft der Kartoffelbauern aus Rotzo vereint sind unter strenger Einhaltung ihrer welche Verordnungen arbeite, die die Produktion regulieren und folgende Sorten vorschreiben: Bintje (auch "die Holländische" genannt), die am häufigsten angebaut wird, gefolgt von Spunta, Desirée, Monalisa und Primura. Das Anbaugebiet wird von der kleinen alten Kirche Sankt Margherita "beschützt"… "Falls du schöne, gesunde Kartoffeln möchtest, sorge dafür, dass sie den Klang der Glocken hören." Die Kartoffel aus Rotzo wurde mit dem Markenzeichen PAT (Traditionelles landwirtschaftliches Nahrungsmittel) ausgezeichnet. Die Kartoffel Rezepte 51 > Pinzgau Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto "Erdäpfelnidei" Zutaten mit Sauerkraut und mengen für 4 Personen Zubereitung MengeMessung Produkt 1000 g Kartoffeln, mehlig 200 g Mehl, griffig 2 n Eier 50 g Butter Salz, Muskat 500 g Butterschmalz zum Backen 1000 g Sauerkraut • Kartoffeln kochen, heiß schälen • pressen (Kartoffelpresse), Butter auf heißen Kartoffeln schmelzen lassen, würzen • Mehl locker untermischen, Eier zugeben und zu einem Teig kneten • daumendicke Rollen formen, 2 cm Stücke abschneiden • in heißem Butterschmalz fritieren • Sauerkraut würzen und dünsten • mit gehackter Petersilie anrichten Wasser, Wacholderbeeren, Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Zucker 1 Bund Petersilie Zubereitungszeit: 50 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte: 939 65 68 17 Kalorien pro Portion g Fett g Kohlenhydrate g Proteine Produktinformationen Autorin: Susanna Gutfelder 52 und Geschichte Preiswertes, hochwertiges Gericht aus der einfachen, bäuerlichen Küche und bestens für Vegetarier geeignet. 53 > Pinzgau Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Gebratene schweinsmedaillons mit zweierlei kartoffeln Zutaten und Mengen für 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt 500 g Schweinsfilet 3 g Ölivenöl 250 g Kartoffeln (gelb) 250 cl Kartoffeln (Viola) Kräutersalz, Pfeffer, Knoblauch, Thymian, Salz Alufolie • Schweinsfilet in 8 Medaillons schneiden (ca. 3 cm dick), würzen • beidseitig scharf abbraten, leicht salzen, in feuerfeste Form geben, mit Alufolie gut zudecken, bei 130° - 140° ca. 15 Minuten ziehen lassen • Kartoffeln schälen, in Scheiben schneiden und dämpfen • Schweinsmedaillons abwechselnd mit Kartoffelscheiben anrichten • Kartoffelscheiben mit Olivenl bestreichen, mit Kräutersalz leicht würzen • Garnitur: Thymian • Beilage: Brokkoli Zubereitungszeit: 40 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte: 260 Kalorien pro Portion 9gFett 15 g Kohlenhydrate 30 g Proteine Produktinformationen Autorin: Birgit Kubalek 54 und Geschichte Das vielfältige Angebot alter Kartoffelsorten ermöglicht auch in der Beilagenküche ein besonderes Farbspiel. 55 > Osttirol Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Aufgetakelte Ofenkartoffel Zutaten und mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt 4 n große Kartoffeln 200 g Zucchine 350 g Paprikaschoten 200 g Zwiebeln 300 g Tomaten 100 g Sellerie 20 g Gehackte Kräuter (Liebstöckl, Majoran, Thymian, Quendel, …), Knoblauch 1 cl Öl Salz, Pfeffer Tabasco oder Chilisauce (nach Geschmack) Zubereitungszeit: 70 Minuten • Kartoffeln waschen. Alufolienstücke nebeneinander legen und leicht einölen. Die Kartoffeln darauf setzen und fest in die Alufolie wickeln. Im vorgeheizten Backofen bei 225°C (Umluft: 200 °C) ca. 60 Minuten garen. • Tomaten blanchieren und mit Zucchini, Paprika, Sellerie und Zwiebeln nicht zu klein schneiden. • In Öl erst Zwiebeln anrösten, dann alle weiteren Gemüse zugeben und langsam ca. eine halbe Stunde köcheln, dabei öfters umrühren. • Kurz vor dem Anrichten alle Gewürze dazu geben und scharf abschmecken. • Pro Person eine große Kartoffel (gekocht oder im Backrohr gegart) mit dem Letscho füllen und mit Käse nach Wahl gratinieren. • Mit Salat der Saison servieren. Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte per 100 g: 70,11Kcal 0,92gFett 12,89gKohlenhydrate 1,63gProteine Produktinformationen Autorin: Anna Holzer 56 und Geschichte Aus speckigen Kartoffeln können Sie Kartoffelsalat und alle Beilagen-Kartoffel-Varianten wie Salz-, Petersil- oder Bratkartoffeln zubereiten. Die mehlige Spielart eignet sich für Püree oder Kartoffelteig. 57 > Osttirol Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Osttiroler kartoffeln gefüllt mit blutwurst und roten rüben espuma Zutaten und mengen für 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt Patate ripiene 12 n Mittelgroße Kartoffeln 250 g Blutwurst 2 n kleine Äpfel 1 n Zwiebel 2 n Stück Knoblauchzehen 2 n Eidotter 15 g Walnüsse 10 g Semmelbrösel Petersilie, Thymian Rote rüben espuma 300 g Rote Rüben 20 cl Orangensaft 1 cl Rotweinessig 15 g Zucker 2 n Blatt Gelatine • Zubereitung Kartoffeln: Kartoffeln schälen, aushöhlen und halbweich kochen. Zwiebel und Knoblauch putzen, schälen, kleinwürfelig schneiden. Blutwurst und Äpfel würfelig schneiden. Zwiebel und Knoblauch anschwitzen, Blutwurst, Äpfel, gehackte Petersilie und Thymian zugeben und Eidotter, gehackte Walnüsse und Semmelbrösel unterrühren. Zum Schluss die Kartoffelreste zugeben. Fülle in die ausgehöhlten Kartoffeln füllen, in eine Form setzen und im Rohr bei 180 Grad ca. 15. Minuten backen. • Zubereitung Rote Rüben Espuma: Rote Rüben kochen und schälen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen und in 5 Esslöffel Orangensaft bei leichter Hitze auflösen. Alle Zutaten mit Pürierstab fein aufmixen und anschließend durch ein feines Sieb streichen. Die Masse in einen Sahneboy (ISI) füllen, dazu 2 Gaspatronen verwenden und kalt stellen. • Kartoffeln mit Espuma anrichten. Salz, Pfeffer, Kümmel Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 135,38Kcal 7,07 g Fett 12,16 g Kohlenhydrate 3,39 g Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 58 Produktinformationen und Geschichte Nach Osttirol gelangte die Kartoffel ("Erdapfel") um das Jahr 1775, als Händler und Saisonarbeiter erste Knollen aus dem Süden mitbrachten. Die Kartoffel setzte sich jedoch erst im 19. Jahrhundert endgültig auf den Höfen in Osttirol durch. Sie wurden überwiegend zur Selbstversorgung angebaut und verdrängten allmählich Gemüse wie Linsen, Erbsen und Bohnen. In früheren Zeiten waren Pellkartoffeln mit Butter ein traditionelles Abendmahl auf den Osttiroler Bauernhöfen. 59 > Südtirol Pinzgau Die Kartoffel Salzburg Kartoffelterrine Osttirol mit mariniertem saibling, zupfsalaten und balsamicovinaigrette Zutaten und mengen für Tirol Südtirol – Alto Adige 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt Saibling: 500 g Saiblingfilets 1 n Karotte 1 n Stange Sellerie ½ Stange Lauch 10 St Korianderkerne zerdrückt 40 g Salz 40 g Zucker 5 g Dill Kartoffelterrine: 500 g Kartoffeln mehlig 150 g Butter 150 g Sahne geschlagen 20 g Schnittlauch • Karotte, Selleriestange und Lauch zerkleinern. Dill, Korianderkerne, Salz und Zucker dazu geben und die Saiblingfilets damit bedecken. Einen Tag im Kühlschrank marinieren. • Eine Terrinenform mit Klarsichtfolie auslegen, die Saiblingsfilets in dünne Scheiben schneiden und auf der Folie verteilen. • Die Kartoffeln kochen und passieren. In die noch heißen Kartoffeln die restlichen Zutaten geben verrühren und abschmecken. Die Kartoffelmasse in die Form einfüllen und gut verschließen. • Die fertige Kartoffelterrine 2 Stunden kalt stellen. • Für die Vinaigrette Balsamessig, Senf, Honig, Salz und Pfeffer in einer Schüssel gut miteinander verrühren, anschließend das Olivenöl langsam einrühren. • Die Terrine stürzen, portionieren, mit den Zupfsalaten dekorativ anrichten und mit der Balsamicovinaigrette marinieren. Salz Pfeffer aus der Mühle Muskatnuss gerieben Zupfsalate nach Wahl Balsamicovinaigrette: 17 cl Olivenöl 5 cl Balsamessig 10 g Senf 10 g Honig Salz Pfeffer aus der Mühle Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Schwierig Autor: Oberleiter Egon 60 Ernährungswerte / 100 g: 222Kcal 61 > Südtirol Pinzgau Die Kartoffel Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Kartoffeltörtchen Belluno Vicenza Veneto mit almkäse auf steinpilzragout Zutaten und mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt Teig: 50 g Butter 150 g Mehl 1 n Eidotter 4 cl Wasser Etwas Butter zum Einfetten der Formen, Salz Füllung: 500 g festkochende Kartoffeln in Würfel geschnitten 100 g Speck in kleine Würfel geschnitten 50 g Almkäse in Würfel geschnitten 1 n Schalotte in kleine Würfel geschnitten 1,5 cl Olivenöl 5 g gehackten Thymian Eierguss: 4 cl Sauerrahm 4 cl Milch 1 n Ei Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle Steinpilzragout: • Für den Teig das Mehl, das Salz und die Butter vermischen, dann das Eigelb und das Wasser dazugeben und rasch zu einem glatten Teig verkneten. Anschließend eine Stunde kalt stellen. • Die Backförmchen mit Butter ausstreichen. • Den Teig mit dem Nudelholz dünn ausrollen, ausstechen und die Förmchen mit dem Teig auskleiden. • Die Kartoffelwürfel in Olivenöl ca. fünf Minuten kurzbraten, dann den fein gehackten Knoblauch und die Zwiebel- und Speckwürfel dazugeben und kurz mitbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Die Füllung etwas auskühlen lassen, dann den Almkäse und den gehackten Thymian dazugeben. • Für den Eierguss die Milch, den Sauerrahm und das Ei verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. • Die Füllung in die vorbereiteten Backförmchen füllen und mit dem Eierguss bedecken. • Die Törtchen im vorgeheizten Backofen bei 170 °C ca. 12 Minuten lang backen. • In der Zwischenzeit die Steinpilze in Olivenöl anbraten, die Zwiebel und den Knoblauch dazugeben und kurz mitbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und den Kalbsjus dazugeben. Die angeschlagene Sahne unterziehen und mit der gehackten Petersilie verfeinern. • Das Törtchen auf dem Steinpilzragout anrichten und servieren. 150 g Steinpilze in Streifen geschnitten 3 cl Kalbsjus 1 n Schalotte in kleine Würfel geschnitten Schwierigkeit: Mittel 1,5 cl Olivenöl 1,5 cl leicht angeschlagene Sahne Ernährungswerte / 100 g: ½ 2 Knoblauchzehe fein gehackt g 129Kcal gehackte Petersilie Salz, Schwarzer Pfeffer aus der Mühle 62 Zubereitungszeit: 40 Minuten Autor: Oberleiter Egon 63 > Belluno - Vicenza Pinzgau Die Kartoffel Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Kartoffelnocken Belluno Vicenza Veneto mit garnelen in torrent Zutaten und mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt Für die Klösse Klöße: 250 g geschälte Süßwasserkrebse 100 g Lauch 40 g Petersilie 10 cl Prosecco doc (Wein) Die Kartoffeln mit der Schale in ausreichend Salzwasser kochen. Sie schälen, noch warm mit einem Kartoffelstampfer zerstampfen und auskühlen lassen. Die zerstampften Kartoffeln auf einer Arbeitsfläche ausbreiten und mit den Händen die Eidotter sowie Salz und Pfeffer, Muskatnuss und geriebenen Piave-Käse einkneten. Die Masse muss geschmeidig und weich werden. Nun das Mehl in Einem einarbeiten. Dieser Vorgang sollte möglichst schnell erfolgen, um zu vermeiden, dass die Kartoffeln durch das zu lange Kneten weitere Feuchtigkeit abgeben. Nun die Gnocchi in der gewünschten Größe formen. Die Gnocchi in kochendes gesalzenes Wasser geben und herausnehmen, sobald sie an die Oberfläche kommen, abtropfen lassen und anrichten. 10 cl kaltgepresster Olivenöl Garnelenragout: 1000 g Gelbe Kartoffeln 3 n Eidotter 300 g Mehl 00 50 g geriebener Käse (Piave vecchio dop) Muskatnuss, Salz, Weißer Pfeffer Für die Garnelenragouti Salz und Pfeffer Produktinformationen und Geschichte Die "Kartoffel von Cesiomaggiore" steht für verschiedene verbreitete örtliche Speisekartoffelsorten wie Corneta oder Desiree, die eine unterschiedliche Festigkeit, Körnigkeit, Feuchtigkeit und Farbe haben, für verschiedene Verarbeitungen in der Küche geeignet sind und jeweils das Gelingen der verschiedenen Gerichte gewährleisten. Es handelt sich um ein Hochqualitätsprodukt, das vom Ministerium für Agrarpolitik als Traditionelles Landwirtschaftliches Nahrungsmittel (Prodotto Agroalimentare Tradizionale) anerkannt wurde und von der Gemeinde Cesiomaggiore das Markenzeichen für Kommunale Ursprungsbezeichnung (Denominazione Comunale di Origine - De.C.O.) erhalten hat. Die Kartoffelbauern aus Cesiomaggiore empfehlen für Gnocchi halbmehlige weißfleischige Kartoffeln. 64 Den Lauch und die Petersilie hacken und in einer Pfanne mit Olivenöl anschwitzen. Die zuvor in Würfel geschnittenen Garnelen hinzufügen, anbräunen und mit Salz, Pfeffer und Prosecco abschmecken. ½ dl Wasser oder Brühe beimengen und 10 Minuten lang kochen. Würzen und servieren. Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 171Kcal 7,2gFett 23 g Kohlenhydrate 6,2 g Proteine Autor: Maurizio Aluotto 65 > Belluno - Vicenza Die Kartoffel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige "Casunziei alla comeliana” mit wilder poleiminze Zutaten und mengen für 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Menge Messung Produkt Für die Eierteigwaren 500 g Mehl 00 3 n Eier 2 n Eidotter Salz Für die "Casunziei” 500 g Kartoffeln 70 g Speck 1 n Zwiebel 150 g Butter 60 g geriebener "Val Comelico” Käse Salz Zubereitungszeit: 70 Minuten Schwierigkeit: Hoch Ernährungswerte / 100 g: 231Kcal 13gFett 20,6 g Kohlenhydrate 5 g Proteine Autor: Giancarlo Zuccato 66 Eierteigwaren: Das Mehl auf den Tisch sieben, eine Mulde bilden, die Eidotter und eine Prise Salz in die Mitte geben und mit den Händen zu kneten beginnen. Den Teig 10 Minuten lang kneten, bis er gleichmäßig und geschmeidig ist. Ihn in einem mit einem Tuch bedeckten Behälter 20 Minuten lang ruhen lassen. Die Kartoffeln waschen, mit den Schalen in gesalzenem Wasser kochen, schälen und grob schneiden. Den Speck in 3 mm dicke Scheiben und danach in Streifen schneiden. Die Zwiebel hacken und bei kleiner Flamme mit ein wenig Butter anschwitzen, den Speck hinzufügen und einige Sekunden lang ziehen lassen, die Kartoffelstücke beimengen und mit einer Gabel zerquetschen, während sie auf mittlerer Flamme weiterschmoren, bis man eine relativ gleichmäßige Masse erhält. Bei Bedarf nachsalzen. Den zuvor zubereiteten Eierteig dünn auswalken und mit Hilfe einer Ausstechform Scheiben mit ungefähr 6 cm Durchmesser ausschneiden, die Scheiben mit der Masse füllen und Halbmonde formen, indem man sie in der Mitte umbiegt und die Ränder gut zusammenpresst. Die Casunziei in ausreichend gesalzenem Wasser kochen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen und mit zerlassener Butter, gehackter wilder Poleiminze und ein wenig geriebenem "Val Comelico”-Käse servieren. Produktinformationen und Geschichte Die Casunziei wurden in der Vergangenheit oft mit den Wildkräutern oder Gemüse Hause zubereitet. Deshalb sprechen die ursprünglichen Rezepte von früher von den "roten Casunziei", die mit roten Rüben, Kartoffeln und gelben Rüben gekocht wurden, sowie den "grünen Casunziei", die manchmal mit Spinat, aber in erster Linie mit dem im Frühling auf den Feldern gepflückten Schnittlauch zubereitet wurden. Dieses Gericht wurde zu besonderen Anlässen wie den Weihnachts- oder Osterfeiertagen oder an Sonntagen gegessen. 67 > Belluno - Vicenza Pinzgau Die Kartoffel Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Considera Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt 600 g Kartoffeln von Rotzo 80 g Zwiebel 80 g Weisses Mehl (00) 5 cl Kaltgepresster Olivenöl oder Schmalz 5 g Pulverzimt Salz und Pfeffer Kochwasser Produktinformationen und Geschichte Unterhalb des Dorfes Rotzo streckt sich die so genannte ‚campagna’ aus, ein für den Kartoffelanbau ideales Gebiet mit der besten Eignung für die Landwirtschaft, wie in der zweiten Hälfte des 19. Jh. der hier gebürtige Abt Dal Pozzo, ein Ordensmann mit starker wissenschaftlicher Neugierde und eine große Persönlichkeit, erkannt hatte. Die Erde vereint die für Moränenmaterialien typische lockere Struktur mit der durch den Kalkgehalt des Unterbodens versicherten ausgezeichneten Wasserableitungsfähigkeit. Was das Klima betrifft, bilden die starken Niederschläge im Frühling gemeinsam mit den mittleren Temperaturen im Sommer (18° - 20° C) einen ausgezeichneten Rahmen für die Entwicklung der Pflanze. Die Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht fördern außerdem die Stärkekonzentration, ein kostbares Element der Kartoffeln, und verhindern gleichzeitig die Wasseransammlung. Die "Considera" - das bekannteste Rezept aus Rotzo (eine der 7 Gemeinden der Hochebene) - wurde ziemlich fest zubereitet. Einer der Gründe dafür war, dass es leichter von den Holzfällern und Feldarbeitern gegessen werden konnte, wenn die "Tin tan nona" (ein kleines Glockenkonzert, das um dreiviertel Zwölf die Mittagspause verkündete) ertönte. Seine Zutaten sind typische Bergerzeugnisse: Kartoffeln aus Rotzo, Zwiebel, Schmalz. Vor nicht allzu langer Zeit bildete es für den Großteil unserer Familien das Abendessen. 68 Zubereitung • Die Kartoffeln schälen, in Salzwasser kochen und beim Abseihen das Wasser aufbewahren. Die Kartoffeln mit einer Kartoffelpresse Zerdrücken. • Die Zwiebel in sehr dünne Streifen schneiden und in Öl oder Schmalz anschwitzen. Die Zwiebel vom Herd nehmen und Mehl beimengen. Anschmoren, bis sie haselnussbraun ist. Dieser Vorgang ist notwendig, um den "Brustolin"-Geschmack (leichter Röstanklang) zu erzielen. • Die zerquetschten Kartoffeln unterrühren und langsam das Kochwasser hinzufügen. Mit Zimt bestreuen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. • Unter sorgfältigem Rühren 20 Minuten lang kochen lassen. Wenn sie die gewünschte Festigkeit erreicht haben, auf dem typischen "Panaro" (Holzbrett mit Griff und Faden, mit dem die Considera-Polenta traditionell geschnitten wird) ausbreiten. Dazu passen ausgezeichnet reife Käsesorten wie der Asiago d’allevo oder Vezzena. In kleinen Mengen ist sie frisch oder gegrillt eine gute Beilage für Schmorbraten. Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 129 14,7 4,8 4,8 Kcal g Fett g Kohlenhydrate g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 69 Rindfleisch J ungrindfleisch wird in der klassischen Mutterkuhhaltung erzeugt. Die Jungrinder trinken ihr gesamtes Leben die Milch ihrer Mutterkühe und fressen nebenher noch Gras und Heu. Im Alter von 9 - 12 Monaten werden sie direkt von der Mutterkuhherde weg geschlachtet. Mutterkuhhaltung ist die tierfreundlichste Form der Rinderhaltung. Mutterkühe leben im Familienverband mit ihren Kälbern und Jungrindern. In größeren Herden läuft auch ein Stier mit. Den Sommer verbringen sie auf den Weiden und Almen, den Winter im Freilaufstall mit regelmäßigem Zugang zu Freigelände. Im Projekteinzugsgebiet werden folgende lokalen Rassen als Zweinutzungsrinder (Milch und Fleisch) gehalten. Aufgrund ihrer guten Muttereigenschaften und besonderen Fleischqualität finden sie zunehmend Bedeutung als Mutterkühe zum Erzeugen von Jungrindfleisch. Burlina Sie ist eine besonders bedrohte Rasse aus dem Veneto, sehr robust und besonders auf die kargen Alpweiden angepasst. Sie hat ein schwarz geschecktes Haarkleid auf weißem Grund. Fleckvieh Es ist im Laufe des 19. Jahrhundert aus Verdrängungskreuzungen mit Schweizer Simmentalern hervorgegangen. Die Rasse hat ein geschecktes Haarkleid mit Farbabstufungen vom dunklen Rotbraun bis zum hellen Gelb auf weißem Grund mit weißem Kopf als Rassekennzeichen. Grauvieh Das Grauvieh ist eine alte, bodenständige Rinderrasse des zentralen Alpenraumes. Sie ist besonders an die harten Umweltbedingungen im Gebirge angepasst. Das Haarkleid ist silber-, eisen-, bis braungrau mit helleren und dunkleren Abschnitten. 70 Original Braunvieh Sie ist eine vom Aussterben bedrohte, jahrhundertealte Rasse im Alpenraum, geeignet für extensive Haltungsbedingungen. Die Tiere sind äußerst robust und langlebig. Die Rasse ist einheitlich braun. Pinzgauer Die aus dem Salzburger Pinzgau stammende Rasse ist robust, und hat ein ruhiges Temperament. Das Aussehen ist eine charakteristische kastanienbraune Grundfarbe mit Rücken- und Bauchblässe (weiße Streifen). Pustertaler Sprinzen Diese aus dem Pustertal stammende, vom Aussterben bedrohte Rasse, ist langlebig und hat einen edlen Charakter. Die Rasse hat eine weiße Grundfarbe mit dunkelroten oder schwarzbraun bis schwarzen Flecken. An Kopf und Vorderfuß hat sie eine weiße Scheckung. Rendena Sie ist eine alte aus dem Trentino stammende, vom Aussterben bedrohte Rasse, robust, langlebig und an das Gebirge angepasst. Sie hat ein kastanienfarbenes Haarkleid. Das Fleisch von Jungrindern aus Mutterkuhhaltung ist dunkelrosa, riecht angenehm aromatisch und bleibt wegen seiner feinen Marmorierung sehr saftig. Die Nährstoffe vom Jungrind aus Mutterkuhhaltung unterscheiden sich nicht wesentlich vom Rindfleisch. Die Inhaltsstoffe variieren je nach Rasse, Zucht und Fütterung. Durchschnittlich besteht das Fleisch aus 75 % Wasser, 22% hochwertigem Eiweiß, ca. 2% Fett, Cholesterin und 1 % Mineralstoffe (Zink, Selen, Kalium, Magnesium, Kupfer, Phosphor) – es enthält relativ viel Eisen - und Vitamine (Vitamin B-Komplex, vor allem Vitamin B12 und die fettlöslichen Vitamine A,D,E,K). Jungrind aus Mutterkuhhaltung ist im Vergleich zu Rindfleisch reicher an Omega-3 Fettsäuren und konjugierter Linolsäure (CLA). 71 Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Pinzgau W ahrer Genuss wächst langsam! "Das Rind unserer Väter", bezeichnen die Landwirte rund um den Großglockner das Pinzgauer Rind. Über Jahrhunderte im kargen Berggebiet gezüchtet sind wertvolle Eigenschaften genetisch manifestiert. Dazu gehören Genügsamkeit, Leistungsbereitschaft, Gesundheit, Fruchtbarkeit und vor allem die besondere Fleischqualität. Das Fleisch dieser kastanienbraunen Tiere mit weißem Rückenstrich, weißem Bauch und Schwanz sowie den weißen "Faschen" an den Beinen bleibt saftig und besitzt einen hervorragenden Geschmack. Dies bewirkt der hohe Anteil an intramuskulärem Fett, welcher wissenschaftlich vielfach bestätigt wurde. Rindfleisch Das Pinzgauer Rind als Lebensgrundlage für Bauern im Nationalpark Hohe Tauern wurde schon in der Monarchie bei Hofe geschätzt. Ähnlich wie langsam gewachsenes Holz steht das Pinzgauer Rind nicht für Quantität sondern für eine besondere Qualität. Hofrat Kaltenegger schreibt 1902: "Besonders die gemästeten Pinzgauer Jungochsen sind wegen ihres zarten und vollsaftigen Fleisches in Wien und München, Frankfurt und Köln eine gesuchte PrimaWare". Bodenständige, nachhaltige Landwirtschaft, heimische Tierrassen und intakte alpine Systeme ermöglichen die Erzeugung von hochwertigen regionalen Lebensmitteln meist in "Bio-Qualität". > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 72 73 Rindfleisch Pinzgau Pinzgau Salzburg Salzburg Osttirol Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Belluno Vicenza Veneto > Osttirol D er Jahrling ist ein Jungrind aus Mutterkuhhaltung, der natürlichsten Form der Rinderhaltung. Hierbei wachsen die Kälber bei der Mutterkuh auf und ernähren sich in den ersten Wochen fast ausschließlich von der Muttermilch, das zugefütterte Heu und Gras hat erst später Bedeutung. Die Jungtiere bleiben neun bis zwölf Monate bei ihrer Mutter und kommen dann als Jahrling auf den Markt. Es wird genau darauf geachtet, dass die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung aufwachsen können und artgerecht gehalten werden. Deshalb nehmen auch alle Bauern in Tirol, die das Jungrind aufziehen, an dem Österreichischen Umweltprogramm teil, in dem die Haltung der Tiere regelmäßig kontrolliert wird und im Einklang mit der Natur steht. Das Jungrind bewegt sich frei im Stall und auch auf der Alm, wo es meist von Juni bis September verweilt und sich über die Muttermilch von feinsten Alpenkräutern ernährt. Aromatische Leckerbissen wie Arnika, Enzian und sonstige Alpenkräuter verleihen dem Jahrling seine spezielle Note. Immer mehr Bauern entschließen sich von Milchkuh- auf Mutterkuhhaltung umzustellen, da der Arbeitsaufwand sich besser mit einem außerlandwirtschaftlichen Nebenerwerb kombinieren lässt. Durch die Kooperation zwischen Tiroler Bauern und regionalen Handelsketten kann das Fleisch gut vermarktet werden. Zu Beginn der Kooperation waren 20 Bauern dabei, heute sind es rund 200, die die Nachfrage bedienen. 74 Tirol Südtirol – Alto Adige Veneto > Südtirol Dieser speziellen Mutterkuhhaltung und Fütterung liegt das Geheimnis der hervorragenden Qualität des Fleisches zugrunde. Das Fleisch des Jahrlings vereint alle positiven Eigenschaften von Kalbfleisch und dem klassischen Rindfleisch. Es ist dunkelrosa, zart und delikat. Die besonders feine Marmorierung bürgt für den hervorragenden Geschmack und die Saftigkeit. Der geringe Fettanteil macht das Fleisch leicht verdaulich und mit den Vitaminen und dem Eiweiß zu einem wertvollen Lebensmittel. Stetige Kontrollen garantieren, dass das Fleisch vom Tiroler Jahrling höchste Qualitätsanforderungen erfüllt. Das Fleisch ist geeignet für alle erdenklichen Garmethoden: vom Kochen, über Braten, Schmoren, Dünsten ist es nebenbei ideal für die schnelle und auch leichte Küche. Besonders kurz gebraten entfaltet es sein besonderes Aroma. Herrlich zubereitet auf einem Salat, ein kurz angebratenes Stück Jahrling mit Kräutern verfeinert, zergeht es auf der Zunge. Oder gekocht, hauchdünn geschnitten und als Carpaccio serviert und mit köstlichem Tiroler Bauernbrot gereicht. Die vielfältigen Möglichkeiten der Zubereitung sind sowohl für den Profi als auch für den Hobbykoch interessant, egal ob Sie ein Festmenü oder ein schnelles Mahl bereiten möchten, der Jahrling ist jedenfalls ein heißer Tipp für jeden Fleischliebhaber und der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. D ie Rasse Pustertaler Sprinzen hat sich im Laufe der Jahrhunderte im Südtiroler Pustertal und deren Seitentälern entwickelt. Um 1900 war sie die leistungsstärkste Rinderrasse im Alpenraum. Sie wurde auch "Wienerkuh" genannt, da sie in den Abmelkbetrieben der ehemaligen Kaiserstadt Wien aufgrund ihrer hervorragenden Zweinutzungseigenschaften gerne für die Milch- und Fleischerzeugung gehalten wurde. Ein reger Handel zwischen dem Pustertal und Wien hatte sich entwickelt. Als um 1900 das Genossenschaftswesen in Tirol Fuß fasste, wurden auch Viehzuchtgenossenschaften gegründet, welche Herdebücher auflegten und führten. Unter der faschistischen Herrschaft Italiens mussten die Genossenschaften aber Ende der zwanziger Jahre ihre Tätigkeit einstellen. Die damalige Tierzuchtgesetzgebung förderte die Rassen Pinzgauer und Braunvieh. Die Pustertaler wurden in ihrem Ursprungsgebiet nur mehr geduldet und vielfach von den staatlich geförderten Rassen verdrängt. Die Zuchtarbeit kam zum Erliegen. Nur einige wenige passionierte Züchter erhielten die Rasse. In den 80iger Jahren reifte der Gedanke zur Erhaltung alter Haustierrassen als wertvolle Genreserve. Der Rasse Pustertaler wurde wieder mehr Augenmerk geschenkt. Seit 1985 steht sie auf der Liste der "Genreserve-Rassen". Seit 1994 wird sie vom Südtiroler Flechviehzuchtverband betreut. Der Namen "Pustertaler" leitet sich vom Ursprungsgebiet ab. Die Bezeichnungen "Schecken" oder "Sprinzen" kommen von der Farbverteilung am Körper der Tiere her. Sind die Farbflecken groß, so spricht man von "Schecken", sind sie klein, gesprenkelt bzw. "spritzerähnlich" spricht man von "Sprinzen". Die Farbe ist am Körper immer symmetrisch verteilt. Die Haarfarbe kann schwarzweiß oder rotweiß sein. Das Flotzmaul, die Augenbrauen, Augenlieder und Ohren sind immer gefärbt. Das Geburtsgewicht der Kälber liegt bei 40 - 50 kg. Ausgewachsene Kühe wiegen zwischen 580 und 800 kg. Stiere erreichen ein Gewicht von bis zu 1.100 kg. Die Pustertaler Sprinzen sind sehr robust, sie haben ausgezeichnete Gliedmaßen und Klauen. Dank ihrer Weidetüchtigkeit und ihrer guten Muttereigenschaften eignen sie sich gut für die Mutterkuhhaltung. 75 Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Belluno - Vicenza I n der traditionellen Küche von Belluno war der Rindfleischverzehr seit jeher eingeschränkt, da die Rinder hauptsächlich für die Milch- und Käseprodukte gezüchtet wurden. Das Kalbfleisch wurde hauptsächlich für die Ernährung der Alten, Kinder und Kranken, das Rindfleisch für die Zubereitung von Fleischbrühe verwendet. Die langen Kochzeiten zeigen, dass es sich zwar oft um geschmackvolles, aber eindeutig zähes Fleisch handelte. Das Rind ist ein männliches Tier, das innerhalb des ersten Lebensjahres kastriert und mit 2 - 3 Jahren geschlachtet wird. Die Kastration ermöglicht ein langsames Wachstum ohne Bedarf nach einer sehr energiehaltigen Ernährung. Das Rindfleisch hat eine intensive rote Farbe, ein festes Gewebe und je nach der Rasse zahlreiche weiße oder hellgelbe Streifen. Das Rindfleisch: Es handelt sich um ein sehr geschmackvolles, deftiges und nahrhaftes Fleisch. 76 Noch mehr als beim Kalb muss man die Qualität sorgfältig auswählen, um zu hartes Fleisch, das normalerweise von schlecht gezüchteten und falsch ernährten Tieren stammt, zu vermeiden. Nach dem Schlachten wird das Rind gehäutet und der Kopf, Schwanz und die Innereien werden entfernt. Schließlich wird es zuerst längs durchgeschnitten und danach zwischen dem achten und zehnten Wirbel geviertelt. Aus den so erhaltenen Vierteln werden die einzelnen Fleischstücke gewonnen, wobei zu berücksichtigen ist, dass die hinteren Viertel wertvoller sind als die vorderen. Die wichtigsten Stücke des Rinds sind das Filet, das Roastbeef, die Kugel, der Tafelspitz, der Hochrücken und die Huft. Beim letztgenannten handelt es sich um ein muskulöses Fleischstück, das hinter dem Roastbeef anzusetzen ist und gut für Braten und köstliche Schmorbraten oder Gesottenes geeignet ist. Rindfleisch Rezepte 77 > Pinzgau Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Fleischfarferlsuppe Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Zubereitung Produkt 200 g Knödelbrot 20 cl Milch 2 n große Eier 1 n Zwiebel 20 g Butter 200 g Geselchtes Rindfleisch vom Pinzgauer Rind 100 g Mehl 100 cl Rindssuppe • Knödelbrot mit Milch und Ei einweichen. Fein geschnittene, geröstete Zwiebel und geschnittenes. Rindfleisch dazu mischen. Den Teig würzen und mit Mehl binden. • Mit einem Löffel Farferl (Nockerl) formen und in kochender Suppe 15 Minuten ziehen lassen. • Mit Suppe und Salat servieren. Schnittlauch, Salz, Petersilie Zubereitungszeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 134 5,84 19,28 10,42 Kcal g Fett g Kohlenhydrate g Proteine Produktinformationen Autorin: Mathilde Höller 78 und Geschichte Farferl wurden früher nur in Wasser mit Salz gekocht und als leichte "Wasserkost" bezeichnet. Mittags gab es bei den Pinzgauer Bauern meistens "Schmalzkost" (Krapfen, Bladl) und abends Wasserkost. 79 > Pinzgau Pinzgau Rindfleisch Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Beiried Zutaten gefüllt mit kalbsbries und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt 4 n Scheiben Rostbraten vom Pinzgauer Rind 150 g Kalbsbries 4 n Scheiben Schinken 50 g Hühner- oder Putenfleisch 1 n Eiweiß 50 g Schlagobers gehackte Kräuter (Petersilie, Liebstöckl) 30 g Zubereitung Brennnesselblätter oder Blattspinat Suppe zum Aufgießen, Rotwein Salz, Pfeffer Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Mittel • Mit dem Hühnerfleisch, Eiweiß, Schlagobers und Gewürzen eine Farce herstellen: Würfelig geschnittenes Hühnerfleisch (evtl. vorfrosten), gut gekühltes Eiweiß, Schlagobers und Gewürze in einem Mixgerät rasch zu einer bindigen Masse verarbeiten. • Das Bries blanchieren, enthäuten und in Stücke brechen. • Rostbratenscheiben leicht klopfen, würzen, etwas Farce aufstreichen und die Brennnesselblätter auflegen, restliche Farce mit Kräutern mischen, das Bries dazugeben und ebenso aufstreichen. Rostbraten zuklappen und mit Rouladennadeln feststecken. • Rostbraten scharf anbraten, mit etwas Rotwein ablöschen, mit gehackten Zwiebeln und etwas Suppe weich dünsten. • Als Beilage empfehlen wir Polentataler und Gemüse der Saison. Getränkeempfehlung: Rotwein "Zweigelt" Ernährungswerte / 100 g: 166,12 17,16 0,27 9,52 g g g Kcal Fett Kohlenhydrate Proteine Autorin: Christine Rußegger 80 81 > Osttirol Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Knödeltürmchen Mit tiroler jahrling Zutaten und mengen für Menge Messung Canederli Belluno Vicenza Veneto 4 Personen Produkt tirolesi 3 n Stück Alte Semmel 100 g Rauchwurst 70 g Speck 15 g Schnittlauchröllchen 70 g Mehl 12,5 cl Milch 2 n Eier 100 g Butter 300 g Gekochtes Fleisch vom Tiroler Jahrling in feine Scheiben geschnitten 200 g Salatbuketts nach Wahl (Rucola, Vogerlsalat, Brunnenkresse,…) 4 Zubereitung Olivenöl, Balsamico-Essig • Zubereitung Tiroler Knödel: Semmel in Würfel schneiden, Rauchwurst und Speck feinwürfelig schneiden. Semmelwürfel, Rauchwurst- und Speckwürfel, Schnittlauchröllchen, Mehl, Milch und Eier in einen Topf geben und zu einem Teig vermischen. Mit feuchten Händen 4 gleich große Knödel formen, diese in kochendes Salzwasser geben und 10 – 15 Min. (je nach Größe) leicht köcheln lassen. Nicht zudecken! Die ausgekühlten Knödel in gleichmäßige Scheiben schneiden und in der zerlassenen Butter goldbraun braten, auf Küchenpapier abtropfen lassen und warm halten. Die lauwarmen Knödelscheiben und das gekochte und dünn geschnittene Jahrlingsfleisch schichtweise zu Türmchen stapeln und mit dem Salat nach Wahl anrichten. Mit Vinaigrette beträufeln. Salz, Pfeffer aus der Mühle Zubereitungszeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 210,00 Kcal 10,48 g Fett 11,71 g Kohlenhydrate 12,38 g Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 82 Produktinformationen und Geschichte Das Fleisch vom Tiroler Jahrling ist hervorragend für die einfache Zubereitung geeignet und hat seine Vorzüge in den vielseitigen Möglichkeiten der Verwendung. Das Fleisch eignet sich für alle Garmethoden vom Kochen, über Braten, Schmoren, Dünsten und ist ideal für die schnelle Küche. Kurz gebraten entfaltet es sein besonderes Aroma. (Jahrlings-) Fleisch immer quer zur Faser schneiden, Fettränder nicht wegschneiden, sondern in regelmäßigen Abständen einkerben. Fetteinlagerungen geben dem Fleisch einen unvergleichlichen Geschmack. Legen Sie das Jahrlingsfleisch bei der Zubereitung in heißes Fett oder in kochendes Wasser, dadurch schließen sich die Fleischporen rasch und die Saftigkeit des Fleisches wird erhalten. Braten, kochen oder dünsten Sie Jungrindfleisch lieber etwas länger bei niedriger Hitze. Es bleibt so bei geringerem Gewichtsverlust noch saftiger, als beim Braten mit hohen Temperaturen. 83 > Osttirol Pinzgau Rindfleisch Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige "Wallerbratel" Belluno Vicenza Veneto mit kalbswangerln und rahmkohlrabi Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt Kalbswangerl 2 n Kalbswangerln 100 g Wurzelgemüse 100 g Schalotten 50 cl Rotwein (Blauburger) 2 n Tomaten 2,5 cl Olivenöl 40 g Butter 100 g Rosmarin, Thymian, Salz, Pfeffer Wallerbratel 600 g Wallerfilet 50 g Butter 7,5 cl Fischfond 2 Zubereitung Knoblauchzehe Salz, Pfeffer, Kümmel, frischer Majoran Rahmkohlrabi 300 g Kohlrabi 15 cl Sahne • Zubereitung Kalbswangerl: Wurzelgemüse und Schalotten grob schneiden. Kalbswangerln in einem nicht zu großem Topf in Olivenöl anbraten und herausnehmen. Wurzelgemüse und Schalotten anrösten, mit Rotwein ablöschen, Tomaten, Kalbswangerln und Kräuter zugeben. Langsam bei kleiner Hitze ca. 1,5 Stunden weich schmoren. Schmorfond durch ein feines Sieb passieren und mit kalter Butter binden. Kalbswangerln in Würfel schneiden und in die Sauce geben. • Zubereitung Wallerbratel: Wallerfilet an der Hautseite einschneiden, mit Salz, Pfeffer und Kümmel würzen. In einer beschichteten Pfanne in Butter auf der Hautseite anbraten. Immer wieder mit ganz wenig Fond angießen, bis eine hellbraune Sauce entsteht. Frische Majoranblätter in die Sauce geben. • Zubereitung Rahmkohlrabi: Kohlrabi schälen und in feine Streifen schneiden, mit etwas Wasser und Sahne cremig einkochen. Salz, Pfeffer, Muskat Zubereitungszeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 176,24 12,07 2,55 8,13 84 g g g Kcal Fett Kohlenhydrate Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 85 > Südtirol Brustkern vom pustertaler sprinzen in "lagrein dunkel"-sauce mit gartenkräutern und buntem gemüse Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Produkt 800 g Brustkern, ohne Knochen 80 g Zwiebel, in Würfel geschnitten 20 g Tomatenmark 20 cl Rotwein "Lagrein Dunkel" 80 cl braune Grundbrühe, Fleischsuppe oder Wasser 2 cl Öl Salz, Pfeffer aus der Mühle Lorbeer, Rosmarin Gemüse 100 g Karotten 100 g Kohlrabi 100 g Selleriestange 100 g Zucchine 100 g Lauch 12 n Kartoffeln Garnitur Frische Kräuter, Toastbrot • Den Brustkern mit Salz und Pfeffer würzen. Eine Pfanne erhitzen, das Öl beigeben und den Brustkern allseitig anbraten. Das Fleisch aus der Pfanne nehmen, die Zwiebelwürfel hinzufügen und schön braun anbraten. Das Tomatenmark beigeben und zusammen mit den Zwiebeln abrösten. Mit dem Rotwein ablöschen und mit der braunen Grundbrühe, einer Fleischsuppe oder Wasser aufgießen. Aufkochen lassen und zugedeckt 1,5 Stunden garen. Die Kartoffeln schön zuschneiden und kurz in Salzwasser aufkochen. Abschütten, mit Salz würzen und im Rohr unter Zugabe von etwas Öl 20 Minuten braten. Das Gemüse nach Wunsch in Stücke schneiden und im kochenden Salzwasser mit Biss kochen. Abschütten und bei Bedarf mit der Butter erhitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Toastbrot fein reiben und mit den Kräutern durchmischen. Das Fleisch aus der Sauce nehmen und mit der Kräuter-Brotmischung bestreuen. Das Fleisch gegen die Faserung in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Gemüse und den Kartoffeln anrichten. Die Sauce abschmecken und durch ein Haarsieb passieren. Einlaufen lassen und servieren. Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 128 Kcal Autor: Steger Reinhard 86 Produktinformationen und Geschichte Lassen Sie sich vom Metzger bereits das Fleisch von Knochen und Sehnen befreien. An Stelle des Brustkerns können Sie auch als kulinarisches Spiel Tafelspitz, Schulterspitz oder ein Schulternahtl einsetzen. Den Endpunkt der Garzeit erkennen Sie daran, wenn sich das Fleisch nach dem einstechen leicht von der Gabel löst. Das Gemüse kann durch beliebiges anderes Gemüse der Jahreszeit ausgetauscht werden. 87 > Südtirol Rindfleisch Pinzgau Salzburg Geschmorte rippe vom pustertaler sprinzen mit desirée kartoffeln und wurzelgemüse Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Produkt 800 g Rippe vom Pustertaler Sprinzen/ Jungrind 1 cl Öl 80 g Zwiebel, in Würfel geschnitten 20 g Tomatenmark 20 cl Rotwein 100 cl braune Grundbrühe, Fleischsuppe oder Wasser Lorbeer, Rosmarin Salz, Pfeffer aus der Mühle Gemüse 12 n kleine Desirée Kartoffeln 500 g Wurzelgemüse (Zwiebel, Sellerie, Lauch und Karotten) 10 g Butter Zubereitungszeit: 140 Minuten Schwierigkeit: Mittel • Die Rinderrippen mit Salz und Pfeffer würzen. Eine Pfanne erhitzen, das Öl beigeben und den Brustkern allseitig anbraten. Das Fleisch aus der Pfanne nehmen, die Zwiebelwürfel hinzufügen und schön braun anbraten. Das Tomatenmark beigeben und zusammen mit den Zwiebeln abrösten. • Mit dem Rotwein ablöschen und mit der braunen Grundbrühe, einer Fleischsuppe oder Wasser aufgießen. Aufkochen lassen, die Rinderrippe einlegen und zugedeckt ca. 2 Stunden garen. • Die Kartoffeln (bevorzugt in Miniform) schälen, evtl. zuschneiden und kurz im Salzwasser aufkochen. Abschütten, mit Salz würzen und im Rohr unter Zugabe von etwas Öl 20 Minuten braten. • Die Sauce abschmecken, einreduzieren lassen oder mit etwas Stärke (Weizenstärke in kaltem Wasser gelöst) abbinden. Die Sauce durch ein Haarsieb passieren. • Die Gemüse schälen, in passende Stücke schneiden und im kochenden Salzwasser mit Biss kochen. Abschütten und bei Bedarf mit der Butter erhitzen. Mit Salz und Pfeffer würzen. • Die Rippe am Teller anrichten, das Gemüse verteilen und die Kartoffeln beilegen. Die Sauce einlaufen lassen, mit einigen frischen Kräutern garnieren und servieren. Ernährungswerte / 100 g: 100 Kcal Produktinformationen Autor: Steger Reinhard 88 und Geschichte Lassen Sie sich die Rippe bereits vom Metzger in Portionenstücke schneiden. An Stelle der Rippe können Sie auch als kulinarisches Spiel Brustkern oder ausgelöste Rinderhaxe verwenden. Den Endpunkt der Garzeit erkennen Sie daran, wenn sich das Fleisch nach dem einstechen leicht von einer Gabel löst. Das Gemüse können Sie auch beliebig je nach Jahreszeit anpassen. 89 > Belluno - Vicenza Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Rindleckerbissen Zutaten mit gebirgskräutern und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt 800 g Rindbrust und Rindschultermuskel 40 g Butter 30 g Durchwachsener Bauchspeck 3 dl Weisser Wein 2 n Möhren 2 n Zwiebeln 1 n Sellerie Wilder Fenchel, Thymian, Pfefferkraut Salz und schwarzer Pfefferkörner Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 162,3 Kcal 9,8 g Fett 0,5 g Kohlenhydrate 13 g Proteine Autor: Mauro Cavalet 90 Zubereitung • Schultermuskel: Hinsichtlich der gastronomischen Merkmale ist er dem Bruststück ähnlich; der Nährwert entspricht den Stücken des hinteren Viertels, aber er kostet eindeutig weniger; für die Zubereitung von verschiedenen Ragouts geeignet. • Bruststück: Dieses preisgünstige Fleisch zweiter Wahl ist das beste Stück für die Zubereitung von Gesottenem. Es kann auch für Braten und Geschmortes verwendet werden und ergibt eine gute Fleischbrühe. Produktinformationen und Geschichte • Das Ragout ist wahrscheinlich aus dem Bedürfnis entstanden, die ärmeren Fleischstücke (mit längeren Garzeiten) möglichst schnell zu kochen (und dadurch Brennstoff zu sparen) und dabei mit weniger erlesenen Zutaten wie Gemüse zu kombinieren, um die Fleischmenge durch die Zubereitung von sättigenden, vollständigen, aber gleichzeitig kostengünstigen Gerichten optimal zu nützen. • Das Fleisch in Würfel schneiden (3-3,5 cm), in einer Pfanne die Butter zerschmelzen, die fein geschnittene Zwiebel anschwitzen und den gehackten Bauchspeck anbräunen.Sobald die Zwiebel Farbe bekommt, sie gut abtropfen und aufbewahren. Die leicht mit Mehl bestäubten Fleischwürfel in die Butter legen und bei starker Flamme auf beiden Seiten anbräunen lassen. Den Weißwein hinzufügen, auf kleine Flamme zurückdrehen und verdampfen lassen. Den wilden Fenchel, Thymian und das Bohnenkraut hinzufügen, salzen und pfeffern, die angeschwitzte Zwiebel und die zuvor in Würfel geschnittene Karotte und Selleriestange hinzufügen. Nun 10 cl warmes Wasser dazugießen, zudecken, zurückdrehen und das Fleisch 1½ Stunden kochen lassen. Dabei hie und da umrühren. Bei Bedarf Wasser hinzufügen, sodass die Sauce cremig bleibt. Es wird mit Polenta oder als Alternative mit Kartoffeln serviert, die eine halbe Stunde vor Ende der Garzeit dazugegeben werden. In diesem Fall Brühe anstelle von Wasser verwenden, um den Geschmack der Sauce beizubehalten. 91 > Belluno - Vicenza Pinzgau Rindfleisch Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Manzo brasato al vino delle dolomiti Zutaten und mengen für Menge Messung Belluno Vicenza Veneto igt 4 Personen Produkt 800 g Rindfleisch 40 g Butter 75 cl IGT Dolomitenwein: rote Vanduja 100 g Möhren 100 g Zwiebel 50 g Sellerie 10 cl Kaltgepresster Olivenöl Salz und schwarzer Pfefferkörner, Salbei Lorbeer, Rosmarin Produktinformationen und Geschichte • Die Hüfte ist ein wichtiges Fleischstück des Rinds. Dieser Teil des Schlegels hat einen niedrigen Fettgehalt (ungefähr 3 oder 4%) und ist zart und schmackhaft. Das Fleisch erster Wahl, wie zum Beispiel vom Jungrind, wird für Braten verwendet und ergibt ausgezeichnete Steaks. Am häufigsten kommt es aber in Schmorbraten (hierzu werden die fetteren Teile verwendet) und als Roastbeef zum Einsatz. • Rotwein aus den Dolomiten IGT Vanduja: Er stammt aus Weingärten im westlichen Tal von Feltre (Bl) und angrenzenden Gebieten auf kieshaltigen Hängen; Fläche 2 ha; Höhe 300-500 m/ü.d.M.; Stöcke/Ha 3300; Ausrichtung südlich, südöstlich; Erziehung: Guyot und Doppelstreckbogen; Hektarertrag: 50 Doppelzentner/ha; Weinbereitung: Gärung bei kontrollierter Temperatur in Stahlbehältern; Reifung: fünf Monate in Stahl, Verfeinerung in der Flasche, Alkoholgehalt: 12,00% 92 Zubereitung • Das mit einem Küchengarn festgebundene Rindfleisch in einer Terrine mit einem typischen Wein der Dolomiten IGT, dem Tafelrotwein Vanduja, den in Scheiben geschnittenen Karotten, der in Scheibchen geschnittenen Zwiebel, den Selleriestücken, Lorbeerblättern, Salbei und Rosmarin, 30 Gramm Salz und einigen Pfefferkörnern marinieren lassen. • Nach 7-8 Stunden das abgetropfte Fleisch trocknen und auf starker Flamme in einer Bratpfanne mit Butter und einem Schuss nativem Olivenöl schmoren lassen. Dabei sollte es häufig umgedreht werden, ohne es anzustechen, bis es beidseitig angebräunt ist. Salzen, den Marinadewein mit den Kräutern und dem Gemüse hineingießen und mit Deckel bei niedriger Flamme eineinhalb Stunden weiterkochen. • Den Schmorbraten vom Herd nehmen, in Scheiben schneiden und diese gemeinsam mit weicher Polenta auf einem Teller anrichten und mit der filtrierten Sauce beträufeln. Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 186,6 Kcal 13,7 g Fett 1,3 g Kohlenhydrate 14,6 g Proteine Autor: Mauro Cavalet 93 > Belluno - Vicenza Rindfleisch Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Heiliger Zutaten caterina kaldaunen und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt 1000 g Kaldaunen 25 cl Trockerer Weisswein 100 g Tomatensosse 50 g Möhren 50 g Zwiebel 50 g Sellerie von Rubbio 50 cl Kaltgepresster Olivenöl 50 g "Asiago d’allevo” gereift 2 n Blätter Lorbeer Salz, Pfeffer, Fleischbrühe Zubereitungszeit: 180 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 135 Kcal 17 g Fett 0 g Kohlenhydrate 37 g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 94 Zubereitung • Den Sellerie, die Karotten und die Zwiebel hacken, in einem Schmortopf mit Öl anschmoren und die Kutteln beigeben, mit Wein übergießen und verdampfen lassen. • Die Tomaten und Lorbeerblätter hinzufügen. Salzen, pfeffern und Fleischbrühe beimengen. Ungefähr zwei Stunden kochen lassen, bis die Kutteln weich sind, und mit geriebenem reifem Asiago d’allevoKäse bestreuen. Mit geröstetem Brot, gekochten Kartoffeln oder Polenta servieren. Produktinformationen und Geschichte • Kutteln: Es handelt sich um Innereien aus verschiedenen Teilen des Rindermagens. Es gibt zwei Kuttelarten: 1. Pansen, der teils glatt ist und teils ein schwammiges Netz aufweist; 2. Omasus, auch Blättermagen genannt, der viele weiße Falten aufweist und aufgrund seiner schwierigen Reinigung selten verkauft wird. Im Handel ist vor allem der Pansen zu finden, da er besser gereinigt werden kann und im Rind in größerer Menge vorhanden ist. Diese Innerei wird geöffnet, gereinigt, gewendet und in speziellen Maschinen mit Warmwasser bei 60° durch eine Zentrifuge gereinigt. Sie wird erneut gewendet und bei 70° gewaschen, um auch die hygienische Sauberkeit der Außenseite zu garantieren. Nach dem Abkühlen wird sie in Streifen geschnitten und kann nun verkauft und gekocht werden. Ursprung und Entwicklung dieses Gerichts Jedes Jahr am 25. November, dem Feiertag der hl. Katerina, findet im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Lusiana das Kuttelfest statt, das an die traditionelle Rindermesse erinnern soll. Die Kutteln werden sowohl in Fleischbrühe, als auch nach dem hier beschriebenen Rezept serviert. Dieses Gericht wird im Rahmen der Volksmessen und Veranstaltungen auf der Hochebene in den Gastwirtschaften angeboten. Die Kutteln haben aufgrund der geringen Kosten und des hohen Energiewerts eine starke Verbreitung und eine weit zurückreichende Tradition. So deckte dieses vollständige Gericht den Ernährungsbedarf von Menschen, die harte Arbeit leisten, ausgezeichnet ab. 95 Das Schaf I n den Alpenregionen wurden die kargen Futterflächen des Mittel- und Hochgebirges durch das Beweiden mit den Schafen genutzt. Heute werden die Schafe über den Winter in Ställen gehalten und mit Vegetationsbeginn auf die Heimweiden getrieben. Im Sommer werden sie auf Hochalmen aufgetrieben und leisten somit wichtige Dienste bei der Erhaltung der hochalpinen Kulturlandschaft. Zusätzlich zu betriebseigenem Futter wird den Muttertieren meist noch Getreide zur Verfügung gestellt. Im Sommer ernähren sich die Schafe vom Gras der Heim- und Alpweiden. Bei den Schafen unterscheiden wir jene für die Woll-, Milch- und Fleischproduktion. Typische Schafrassen, welche in kargen Gebieten vorkommen und sowohl auf Woll- und Fei- schleistung gezüchtet wurden, werden unter dem Gegriff "Landschafrassen" zusammengefasst. Sie zeichnen sich meist durch ihre Anpassung an die spe- ziellen Gegebenheiten des Gebietes, aus welchem sie stammen, aus. Geländegängigkeit, Fruchtbarkeit, gute Muttereigenschaften und meist die typischen Hängeohren kennzeichnen diese Rassen. Im Projekteinzugsgebiet werden folgende lokale Landschafrassen gehalten. Tiroler Bergschaf: Es handelt sich um ein mittelbis großrahmiges Schaf. Es stammt aus einer Kreuzung vom Steinschaf und dem Bergamaskerschaf ab. Die Tiere sind kräftig gebaut, weiß, hornlos und haben einen schmalen Kopf mit einer geramsten Nase. Die Ohren sind hängend. Durch gute Trittsicherheit beweiden sie auch höchstgelegene Weidegründe der Bergregionen. Villnösser Brillenschaf: Im 18. Jahrhundert ging es durch die Kreuzung des Bergamaskerschafes und des Paduaner Seidenschafes hervor. Die Wollfarbe ist am Körper einheitlich weiß, am Kopf und Mund finden sich schwarze Zeichnungen um die Augen, die Ohren sind zur Hälfte schwarz. Eine sehr gute Fleischqualität zeichnet die mittelrahmige Schafrasse aus. Schwarzbraunes Bergschaf: Diese braun - schwarze Farbvariante ging als Selektion aus der Rasse Tiroler Bergschaf hervor. Dabei handelt es sich aber um eine mittelrahmige 96 Rasse. Sie wird im Herdbuch als bedrohte Schafrasse geführt. Tiroler Steinschaf: Es ist die älteste Schafrasse Tirols. Es ist ein mittel- bis großrahmiges Tier mit schwarzem, geramsten Kopf. Die Widder sind behornt, die weiblichen Tiere hornlos. Die besondere Alptauglichkeit und Fruchtbarkeit zeichnet die Rasse aus. Sie wird für extensive Lammfleischproduktion verwendet. Alpagota: Bei dieser Rasse handelt es sich um eine Rasse der Region Belluno und Venezien. Sie ging aus der Kreuzung der Rassen Lamon (Fleischrasse) und Istriana (Milchrasse) hervor. Es handelt sich um zierliche, kleinrahmige, hornlose Tiere. Die Wolle ist einfarbig weiß mit unregelmäßig verteilten, schwarzen Flecken am Kopf und an den Beinen. Neben der Wollnutzung wird es zur Fleischproduktion verwendet. Produkte: Lammfleisch, Hammelfleisch und Schaffleisch (Schöpsernes) sind Bezeichnungen für das Fleisch von Schafen. Lammfleisch stammt von Tieren, welche jünger als ein Jahr sind, Hammelfleisch Tieren die jünger als zwei Jahre sind und Schaffleisch von mindestens zwei Jahre alten Tieren. Das Fleisch von Milchlämmern ist ein besonders helles Fleisch. Die Lämmer wurden vorwiegend mit Milch ernährt. Das Fleisch von Weide- oder Mastlämmern ist dunkel rosa und nur leicht mit Fett abgedeckt. Ernährungsphysiologie: Lammfleisch ist ein wertvolles Lebensmittel, da es viele Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße enthält. Der Eiweißgehalt liegt bei 18 g, der Fettgehalt variiert je nach Fleischstück von 33,4-37%, wobei der Cholesterinanteil von 70 mg mit dem von Rindfleisch vergleichbar ist. Außerdem liefert Lamm wichtige Vitamine der B-Gruppe (vor allem B12), Vitamin C und D, Niacin, sowie die wichtigen Mineralstoffe Eisen (1,3 g), Kalium (289 mg), Kalzium (3 mg) und die Spurenelemente Zink und Selen. Kohlenhydrate sind im Lammfleisch keine enthalten, jedoch kann es bis zu 75% aus Wasser bestehen. Zudem ist das Fleisch reich an L-Carnitin, konjugierter Linolsäure und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Klammer Wolfgang 97 Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Pinzgau D ie Schafhaltung im Land Salzburg blickt auf eine lange Tradition zurück. Lammfleisch aus dem Salzburger Land ist etwas ganz Besonderes, von jungen Schafen, die höchstens ein Jahr alt sind und aus kleineren bäuerlichen Betrieben stammen. Mit frischen Kräutern, reinem Quellwasser und direkt beim Muttertier wachsen die Jungtiere in den Bergen und Tälern des Landes Salzburg auf. Lammfleisch ist appetitlich hellrot und mit einer geringen Fettschicht überzogen. Es ist zart, würzig und feinfasrig, daher gilt es auch in der Gastronomie als kulinarische Köstlichkeit. Historische Herkunft und Evolution des Gerichtes Pinzgauer Lammbraten Wurde in früheren Zeiten traditionell (besonders im Herbst) Schaffleisch als Sonntagsbraten zubereitet, wird heutzutage immer mehr Lammfleisch verwendet. Historische Herkunft und Evolution des Gerichtes Lammkotelettes Lammrücken beziehungsweise -kotelettes sind bestens geeignete Fleischteile für eine qualitativ hochwertige, kreative und leichte Feinküche. Das Schaf > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 98 99 Das Schaf Pinzgau Pinzgau Salzburg Salzburg Osttirol Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Belluno Vicenza Veneto > Osttirol D ie Domestizierung des Schafes begann in den Steppen Südwestasiens und kam über Persien und den Balkan nach Mitteleuropa. Das Schaf ist eines der ältesten Haustiere der Welt und konnte dem Menschen schon in der Steinzeit Nahrung und Kleidung bieten. Die Schafhaltung hat in Osttirol eine lange Tradition. Durch das alpine Klima und die großen Almgebiete fühlen sich die Schafe hier wohl. Zu einem typischen Osttiroler Bauernhof gehörten Schafe. Bis in die 50er Jahre wurden die Schafe hauptsächlich wegen ihrer wärmenden Wolle gehalten. Dies hat sich aber durch die Baumwolle und die Entwicklung von Kunstfasern verändert und heute steht die Produktion von hochqualitativem Schaf- und Lammfleisch, dem "Osttiroler Berglamm" im Mittelpunkt. Daneben spielt aber auch die Herstellung traditioneller Schafmilchspezialitäten und die Verarbeitung der Schafwolle zu hochwertigen Produkten nach wie vor eine Rolle. Osttirol zählt zu den schafreichsten Regionen Österreichs, im Durchschnitt werden pro Betrieb ca. 40 Schafe gehalten, was ein absoluter Spitzenwert ist. In Osttirol allein gibt es 400 Schafhalter und rund 16.000 Schafe, die sich 1995 im Osttiroler Lämmerring zusammengeschlossen haben, um die in Osttirol produzierten Lämmer besser vermarkten zu können. Das Ergebnis aus jahrelanger Tradition des Schafzüchtens und das Wissen über die Tierhaltung ermöglichten erst das "Entstehen" des Osttiroler Berglamms. Es zeichnet sich durch seine ausgezeichnete Qualität aus. Das kommt daher, dass das "Tiroler Bergschaf" und das sehr robuste "Tiroler Steinschaf" mit anderen fleischbetonteren Rassen (Texel, Schwarzkopfschafen, Merinoschafen, seit 10 Jahren bevorzugt SuffolkSchafe) gekreuzt wurden. Die weiblichen Tiere des Berg- und Steinschafs wurden mit den männlichen Tieren der anderen Rassen gepaart, was gesunde und frohwüchsige Nachkommen bewirkte. 100 Tirol Südtirol – Alto Adige Veneto > Südtirol Diese Einkreuzung ist ein grundlegender Faktor für die ausgezeichnete Qualität Osttiroler Lammfleischprodukte. Die Hauptsaison für die Lämmer sind Frühjahr (März bis Mai) und Herbst (Mitte September bis Mitte Dezember), jedoch wird eine ganzjährige Ablammung angestrebt um den Markt stetig beliefern zu können. Die Lämmer werden in Osttirol mit ihren Müttern von April bis Oktober auf der Weide gehalten, so dass sie sich nur im Winter im Stall befinden. Je nach Witterung und Standort des Betriebes haben die Tiere aber auch im Winter Auslauf. Die Aufzucht in natürlicher Umgebung und der viele Auslauf steigern das Wohlbefinden der Lämmer. Die große Auswahl an aromatischen alpinen Kräutern und Pflanzen, die sich positiv auf die Milchproduktion des Muttertiers auswirkt, trägt zu einer gesunden Entwicklung der Lämmer bei. Die Kombination aus natürlicher Haltung und hervorragender Ernährung macht das Osttiroler Berglamm in seiner Einzigartigkeit aus. Das Osttiroler Berglamm ist ein junges Lamm mit ganz besonders zartem und fettarmem Fleisch und besitzt einen einzigartigen Geschmack. Ein unvergessliches Aroma des zarten Fleisches, welches direkt mit den lokalen Wildpflanzen zusammenhängt, lässt die Gaumen von Gourmets höher schlagen. Denken Sie doch an ein feines Osso Bucco oder an eine kräftige Lammkeule die mit erlesenen Kräutern zubereitet und feinen Beilagen serviert wird! Dann dürfen Sie sich im Herbst einen "Scheppsn Gungl" in Osttirol nicht entgehen lassen. Hier werden köstliche Lamm- und Schafgerichte kredenzt und Sie erleben Heiterkeit und geselliges Beisammensein in den Gasthöfen der Region. V illnösser Brillenschaf - die vom Aussterben bedrohte Schafrasse der Villnösser Dolomiten Rasse: Die Zuchtgeschichte des Villnösser Brillenschafes beginnt im 18. Jahrhundert, als dieses aus der Kreuzung des ersetzen durch: Bergamaskerschafes und des Paduaner Seidenschafes hervorging. Die Rasse ist eine mittel große (mittelrahmige) Landschafrasse. Aufgrund seiner Herkunft verfügt es über ein besonders feines Wollvlies. Es handelt sich um ein zweifärbiges Schaf. Dabei ist die Wollfarbe am Körper einheitlich weiß, am Kopf finden sich die typischen schwarzen Zeichnungen um die Augen, die Ohren sind zur Hälfte schwarz und um das Maul befindet sich der sogenannte "schwarze Schmetterling". Von seinem äußeren Erscheinungsbild ist es mit dem Kärntner Brillenschaf vergleichbar. Geschichte: Aus verschiedenen Gründen wurde das Villnösser Brillenschaf in seiner Verbreitung zurückgedrängt. Nachdem es nur mehr knapp 1000 Herdbuchtiere gibt, gehört diese Rasse zu den gefährdeten Schafrassen. Es werden jährlich wenige Tausend Lämmer dieser Rasse vermarktet, meist ohne eigene Auslobung der Rasse. Hauptgrund, dass diese Rasse noch heute fast vom Aussterben bedroht ist, findet sich in der Tatsache, dass sie in der NS-Zeit ausgemerzt werden sollte. Durch die anspruchsvolle Farbzeichnung am Kopf fallen auch viele Tiere als Zuchttiere weg. Der Trend in der Zucht geht heute eher in Richtung von großrahmigen Rassen, wobei sich das Villnösser Brillenschaf nicht besonders für die Zucht auf Großrahmigkeit eignet. Eigenschaften: Das Villnösser Brillenschaf zeichnet sich durch eine gute Fruchtbarkeit, besondere Geländegängigkeit und eine sehr gute Fleischqualität aus. Das Fleisch ist für seinen wildbretartigen Charakter bekannt. Produkte: Nachdem diese Rasse zu den mittelrahmigen Schafrassen zählt, eignet sie sich zur Produktion von Milchlämmern. Dadurch ist das Fleisch – Knochenverhältnis angemessen. Die Milchlämmer erreichen das Schlachtgewicht (Totgewicht) von ca. 10-12 kg innerhalb von 2,5-3 Monaten. Die Hauptfuttergrundlage besteht für die Lämmer vorwiegend aus Milch. Zusätzlich wird auch noch Raufutter verzehrt. Die Fleischfarbe ist hellrosa bis dunkel rosafarben. Der Schlachtkörper ist kaum mit Fett abgedeckt. Ein exklusives Ausgangsprodukt für die Zubereitung in der Küche stellt das Weidelamm dar. Der Schlachtkörper hat ein Gewicht von ca.18-20 kg. Die Tiere werden mit Muttermilch, Raufutter in Form von Graskonserven (Heu, Trockengrün, …) oder Weidegras gefüttert und verbringen oft auch den Sommer auf der Alm, bevor sie dann geschlachtet werden. In der Endmast sollte ihnen auch noch Getreide verabreicht werden. Der Schlachtkörper zeichnet sich durch eine gute Fleischigkeit mit einer angemessenen Fettabdeckung aus. Die Farbe ist dunkelrosa bis rot. Die Fettabdeckung garantiert die Saftigkeit, das intramuskuläre Fett unterstützt den besonderen Geschmack dieses Fleisches. Zusammenfassung: Eine vom Aussterben bedrohte Rasse, sein edles Erscheinungsbild, besonders aber seine Eigenschaften als Schaf, welches auch mit widrigen Futterbedingungen in den Hochalpen gut zurecht kommt, zeichnen diese Schafrasse aus. Die besondere Wollqualität und sein zartes Fleisch mit dezentem Wildgeschmack machen diese Schafrasse weit über das Villnösstal hinaus bekannt. Im Vergleich zu anderen Schafrassen können geringere Tageszunahmen bei längerer Mastdauer und schwächerer Schlachtausbeute nur durch einen besseren Produktpreis wettgemacht werden. "Will ich einen höheren Ausgangspreis für ein einmaliges Ausgangsprodukt bezahlen?" Für den Genießer von Lammfleisch vom Villnösser Brillenschaf gibt es dazu keinen Zweifel. 101 Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Belluno - Vicenza I m Becken von Alpago war die Schafzucht zwar im Vergleich zur Rinderzucht weniger verbreitet und bedeutend, aber dennoch eine grundlegende Ressource für die örtliche Wirtschaft, was soweit ging, dass im Lauf der Jahre eine eigene Rasse mit der Bezeichnung Alpagota entstand. Es handelt sich um ein mittelgroßes Schaf mit einem Durchschnittsgewicht von 50 kg, einem hornlosen, leichten Kopf, mittellangen Ohren mit kleinen oder manchmal fehlenden Ohrmuscheln und einem weißen Fell mit charakteristischen braunen Flecken auf Kopf und Beinen. Traditionell werden sie in Teilwanderhaltung gezüchtet: Im Winter werden die Tiere in einfachen Hütten gehalten und mit Heu gefüttert, im Sommer werden sie auf die Almweiden in hoher Lage getrieben und im Herbst und Frühling weiden sie in den Randgebieten bergabwärts. Nach langen Jahren der Vergessenheit, in denen diese Rasse an genetischer Erosion gelitten hat, zeugt sie heute von einem gelungenen Plan des örtlichen Alpagota-Schafzüchterverbands namens Fardjma, sie zu erhalten und zu vervielfältigen, und wird gleichzeitig durch das Projekt des Slow FoodPräsidiums "Agnello d’Alpago" (das Schaf aus Alpago) gefördert. So ist gerade das Lammfleisch das Produkt, das auf internationalem Niveau die größte Zustimmung und Anerkennung gefunden hat, wenn man von einigen interessanten Erfahrungen in der Wollverarbeitung absieht, hat die Zucht also diese Bestimmung. Das zwar feste Fleisch zeichnet sich durch seine Zartheit aus, es zerfällt im Mund, hat eine gute Ausgewogenheit zwischen fett und mager und hinterlässt Eindrücke, die nicht unangenehm an Wild, sondern beinahe an Kräuter erinnern. Das beste Fleisch ergeben Lämmer mit einem Lebendgewicht von 18-25 kg, die mit ungefähr zwei Monaten geschlachtet werden, nachdem sie ausschließlich von der Mutter gestillt wurden. Das Lamon-Schaf ist nach der gleichnamigen Gemeinde benannt, in der sich die Bevölkerung traditionell der Schafzucht und Schafweide widmete, auch, wenn das Ursprungs- und Verbreitungsgebiet dieser 102 autochthonen Rasse einen großen Teil des Gebiets östlich von Feltre umfasst. Heutzutage hat sich die Situation radikal geändert, aufgrund der geringeren wirtschaftlichen Bedeutung ihrer Zucht sowie zahlreicher Kreuzungen mit anderen Rassen gilt die Rasse Lamon als stark vom Aussterben bedroht, da sie nur mehr 300 zertifizierte Tiere zählt. Es handelt sich um ein großes Schaf mit langen, bei beiden Geschlechtern hornlosen Hängeohren mit weißem Fell mit charakteristischen braunen Flecken auf dem Kopf, den Ohren und Beinen. Einst galt sie als Rasse mit dreifacher Eignung, das heißt, sie diente der Produktion von Fleisch, Milch und Wolle, heute wird sie aber aufgrund der nur durchschnittlichen Qualität der Wolle und des schwierigen Melkens vor allem für ihr Fleisch verwendet, vor allem als Räucherfleisch, das örtlich als "Carne de fea afumegada" bezeichnet und als traditionelles landwirtschaftliches Nahrungsmittel (Prodotto Agroalimentare Tradizionale) anerkannt wurde. Aufgrund der spärlichen Anzahl ist es heute objektiv gesehen schwierig, echtes Fleisch dieser Rasse zu erhalten, aber wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, diese Rasse weiterhin in unserem Gebiet zu züchten, um die örtlichen Züchter zu fördern und die autochthone Rasse Lamon zu vervielfältigen. Bis zum 16. Jh. war die Schafzucht auf der Hochebene von Asiago von einer sehr hohen Tieranzahl geprägt, die bis zum heutigen Tag schrittweise aufgrund der Zunahme der einträglicheren und der Beschaffenheit des Gebiets besser entsprechenden Rinderzucht zurückgegangen ist. Durch ähnliche Aktivitäten wie das Lamon-Schaf konnte das Schaf von Vicenza oder Foza-Schaf vor der Gefahr des Aussterbens gerettet werden. Das Schaf Rezepte 103 > Pinzgau Pinzgau Das Schaf Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Pinzgauer lammbraten mit erdäpfeln Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt 4 Personen 600 g Lammschlögel ohne Knochen 2 cl Öl 2 n Zwiebeln (geschnitten) 250 g Wurzelgemüse (geschnitten) 10 g Tomatenmark 12,5 cl Rotwein 75 cl Suppe oder Wasser 700 g kleine Kartoffeln (geschält) 600-700 g Salz, Pfeffer, Knoblauch, Thymian, Rosmarin Belluno Vicenza Veneto Zubereitung • Fleisch würzen • In einer Pfanne abbraten • Im Rohr mit Zwiebeln und Wurzelgemüse schmoren / braten, ca. 60 - 75 Minuten • Ab und zu mit eigenem Saft übergießen und mit Suppe oder Wasser aufgießen • Nach ca. 40 Minuten Kartoffeln zugeben und mitbraten • Braten in Scheiben schneiden • Anrichten • Garnitur: Thymian und Salbei • Beilage: Kohlsprossen Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte: 571 Kalorien pro Portion 32 g Fett 26 g Kohlenhydrate 31 g Proteine Autor: Waltraud Galle 104 105 > Pinzgau Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Lammkotelettes mit kräuter-schafskäsekruste Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung 8 n Lammkotelettes 4 cl Olivenöl, 30 g Pfeffer, Knoblauch, Thymian, Rosmarin, Salbei 10 cl Rotwein 10 cl Suppe oder Wasser 20 g Petersilie (gehackt) 20 g Rucolablätter (gehackt) 10 g Thymian / Rosmarin (gehackt) 30 cl Olivenöl • Öl-Kräuter-Marinade vorbereiten, Kotelettes ca. 1 Stunde marinieren lassen • Schafskäse-Kräuterkruste zubereiten: dafür Kräuter, Rucola mit Olivenöl, Zitronensaft, Toastbrot pürieren, Schafskäse zerdrücken und mit Kräuterpüree mischen • Lammkotelettes scharf abbraten, salzen, in feuerfeste Form geben, mit Alufolie gut zudecken, bei 130 - 140° C ca. 20 Minuten ziehen lassen • Sauce: Bratenrückstand mit Wein ablöschen, aufgießen, würzen, leicht binden • Kräuterpüree auf Kotelettes verteilen, im Salamander ca. 5 - 7 Minuten gratinieren 20 cl Zitronensaft • Garnitur: Frühlingszwiebeln (dünsten oder dämpfen) 10 g Zitronenschale 2 n Scheiben Toastbrot 100 g Schafskäse (Feta) • Beilage: Polenta-Mangoldrolle Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Hohe Ernährungswerte: 459 Kalorien pro Portion 31 g Fett 8 g Kohlenhydrate 29 g Proteine Produktinformationen Autor: 106 und Geschichte Lammrücken beziehungsweise -kotelettes sind bestens geeignete Fleischteile für eine qualitativ hochwertige, kreative und leichte Feinküche. 107 > Osttirol Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Lamm im bergheu gebraten Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Zubereitung Produkt Zubereitungszeit: 80 Minuten • Lammfleisch in Portionsstücke tranchieren, salzen, pfeffern, mit Senf bestreichen und in Öl scharf anbraten. Die Stücke auf das in einer Kasserolle vorbereitete Heu legen. Zerdrückten Knoblauch darüberstreichen, klein geschnittene Zwiebel und sehr fein geschnittenes Wurzelwerk kurz anrösten. Mit Rotwein und etwas Suppe ablöschen und in die Kasserolle gießen. • Im vorgeheizten Rohr bei 200° ca. 1 Stunde garen lassen. • Das Lammfleisch herausheben, Heu abpressen und wenn nötig die Sauce durch das Passiersieb seihen und mit Rahm kräftig durchkochen und abschmecken. Wird das Fleisch im Pfandl angerichtet, verwendet man dafür noch einmal ein neues Büschel vom feinen Bergheu, worin man das Fleisch anrichtet und mit der Sauce nappiert (bedeckt). Servieren mit Kräutertopfen gefüllte Ofenkartoffel und Specklinsen als Beilage Schwierigkeit: Mittel Produktinformationen 1000 g Lammfleisch (gemischt) 25 cl Rotwein 25 cl Rahm 25 cl Suppe 50 g Wurzelwerk 1 n Große Zwiebel 3 n Zehen Knoblauch 30 cl Öl zum Anbraten Salz, Pfeffer, Senf 2-3 Hand voll Bergheu Ernährungswerte / 100 g: 173,5Kcal 13,25 g Fett 1,60 g Kohlenhydrate 9,10 g Eiweiß Autorin: Anna Holzer 108 und Geschichte Lammfleisch ist durch seinen geringen Fettgehalt äußerst gesund. Als Lammfleisch gilt das Fleisch von Tieren die zwischen dem 3. und 6. Monat geschlachtet werden. Dieses Fleisch ist hellrosa, leicht mit Fett durchzogen, zart und feinfaserig. Lamm sollte immer nur sehr heiß und ganz kurz oder wenn es ein Braten wird, mit niedrigen Temperaturen gebraten werden. Sonst geht der wundervolle charakteristische Lammgeschmack verloren. Soll der Lammbraten innen noch rosa sein, dann sollte eine Kerntemperatur von ca. 67 Grad erreicht werden. Gegrillt wird Lamm mit ca. 220 Grad heiß, also heiß und möglichst schnell. Marinieren Sie die Lammfilets oder Koteletts bereits einige Stunden (wenn möglich schon am Vortag) zuvor. Das verleiht dem Fleisch einen ganz besonderen Geschmack. 109 > Osttirol Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Osso bucco vom lamm mit paprikapolenta Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt 4 Personen Lammhaxe 1000 g Lammhaxe 200 g Schalotten 100 g Karotten 100 g Sellerie 2 n Knoblauchzehen 50 cl Rotwein 40 g Tomatenmark 7,5 cl Balsamicoessig 50 cl Lammfond Lorbeerblatt, Pfefferkörner, Thymian, Rosmarin Paprikapolenta 500 g Paprikapüree 150 g Polenta 2,5 cl Olivenöl 30 g Parmesan Belluno Vicenza Veneto Zubereitung • Zubereitung Lammhaxe: Schalotten, Karotten und Sellerie putzen und grobwürfelig schneiden. Geschnittene Lammhaxe in Olivenöl scharf anbraten und herausnehmen. Gemüse mit Tomatenmark anrösten, mit Balsamicoessig ablöschen, Rotwein und Lammfond dazugeben. Lammhaxe einlegen und ca. ½ Stunde weich dünsten. Fleisch herausnehmen und Sauce durch ein Sieb passieren. • Zubereitung Paprikapolenta: Paprikapüree aufkochen, Polentagrieß einrühren und dick aufkochen lassen. In eine Form gießen und kalt stellen. Erkaltet aus der Form stürzen, in ca. fingerbreite Stücke schneiden und in Olivenöl anbraten. Zubereitungszeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 94,81Kcal 8,97 g Fett 3,51 g Kohlenhydrate 4,82 g Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 110 Produktinformationen und Geschichte Eindeutiger Schwerpunkt in der Schafhaltung ist heute die Fleischnutzung und hier die Produktion von vollfleischigen, jungen Lämmern, welche als absolute Spezialität bis in die gehobene Gastronomie vorgedrungen sind. Früher dienten Schafe in Osttirol fast ausschließlich zur Gewinnung von Wolle. Während noch 1950 ein Kilogramm Wolle den gleichen Wert hatte wie die gleiche Menge Speck, Butter oder Honig, ist die Wertigkeit heute um ein Vielfaches verschoben und der Preis der Wolle völlig verfallen. 111 > Südtirol Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Pustertaler lamm-kartoffelgulasch mit frischen erbsen Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt Stinco 4 Personen di agnello 600 g Lammfleisch aus der Schulter oder Keule ausgelöst 2,5 cl Olivenöl 1 n Zwiebel in Würfel geschnitten 1 cl Tomatenmark 15 cl Weißwein 100 cl braune Lammbrühe oder Kalbsbrühe 1 n Knoblauchzehe fein gehackt 1 g gehackte Küchenkräuter (Thymian, Rosmarin, evt Minze) 1 n Lorbeerblatt 20 g Maisstärke 400 g kleine festkochende Kartoffeln (Pusterer Kipfler) geschält und halbiert 1 n Schalotte fein gehackt 200 g frische Erbsen ausgehülst 20 g Butter Belluno Vicenza Veneto Zubereitung • Das Lammfleisch in ca. 2 cm große Würfel schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. Das Olivenöl in einem Topf erhitzen und die Fleischwürfel rundherum anbraten. Die geschnittene Zwiebel und den gehackten Knoblauch dazugeben und kurz mitdünsten. Das Tomatenmark dazugeben und mitrösten. Immer wieder mit Weißwein ablöschen um die Röststoffe zu lösen. Mit der Lammbrühe aufgießen und leicht köcheln lassen. Nach ca. 20 Minuten die Kartoffelhälften dazugeben und ca. 15 Minuten mitkochen lassen. Bei Bedarf mit etwas angerührter Maisstärke nachbinden. Mit den Küchenkräutern verfeinern und mit Salz und Pfeffer nachwürzen. Die ausgehülsten Erbsen in kochendem Salzwasser 2 Minuten kochen lassen und in Eiswasser schocken. Die gehackte Schalotte in Butter andünsten, die Erbsen mitschwenken und mit dem Pustertaler Lamm-Kartoffelgulasch servieren. Tipps: Das Gericht kann in einer Pfanne serviert werden. Salz, Pfeffer Zubereitungszeit: 50 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 201Kcal Autor: Eichner Bernhard 112 Produktinformationen und Geschichte Dieses für die Seitentäler aus Südtirol typische Gericht ist im weitesten Sinne ein Eintopf der je nach Talschaft neu interpretiert und mit verschiedenen Gemüse und Kräuterarten zubereitet wird. Vor allem in der einfachen Hausmannskost war man bemüht die nicht edlen Teile des Lamms mit solchen Gerichten gut zu verwerten. 113 > Südtirol Das Schaf Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Pustertaler lammravioli mit spitzkohl, speck und tomaten-thymianbutter Zutaten und mengen für 4 Personen Belluno Vicenza Veneto Zubereitung MengeMessung Produkt Für den Teig 200 g Weizenmehl 100 g Hartweizenmehl 2 n Eier 1,5 Für cl Olivenöl die 2,5 Füllung cl Olivenöl 3 n Schalotten fein geschnitten 50 g Karotten in kleine Würfel geschnitten 50 g Sellerieknolle in feine Würfel geschnitten 1 Knoblauchzehe fein gehackt 300 g Lammschulter in kleine Würfel geschnitten 10 g Tomatenmark 5 cl Weißwein 10 cl Lamm- oder Kalbsfond 100 g kleine Kartoffelwürfel 4 n Zweige Thymian gehackt 5 cl Sahne 15 g gehackte Petersilie Für den Spitzkohl 1,2 cl Olivenöl 30 g Zwiebel fein geschnitten 50 g Südtiroler Speck in Streifen geschnitten 300 g Spitzkohl 3 cl Weißwein 8 cl Bouillon Salz, Pfeffer Für die Tomaten-Thymianbutter 50 g Butter 1 n Tomate geschält und entkernt Abgezupfte Thymianblätter 114 • Für den Teig die Zutaten zu einem glatten, festen Nudelteig verkneten. Für die Füllung die gehackten Schalotten, den Knoblauch, die Karotten und Sellerieknolle in Olivenöl andünsten. Das geschnittene Lammfleisch würzen, mitdünsten und tomatisieren. Mit Weißwein ablöschen und mit Lammfond aufgießen. Die Kartoffelwürfel dazugeben und da Ganze für 20 -30 Minuten weichdünsten. Die Sahne beigeben und die ganze Flüssigkeit einkochen lassen. Abschmecken und auskühlen lassen und mit Thymian und Petersilie verfeinern. • Den Teig mit der Nudelmaschine hauchdünn ausrollen und mit etwas Wasser oder Ei bestreichen. Mit einem Löffel Häufchen mit Lammfüllung in regelmäßigen Abständen auf den Teig setzen. Ein zweites Teigblatt locker darüberlegen und um die Füllung herum andrücken. Mit einem runden Ravioliausstecher ausstechen und auf ein mehliertes Tuch setzen. • Den Spitzkohl vom Strunk befreien und in Rauten schneiden. Die geschnittene Zwiebel und Speckstreifen in Olivenöl andünsten. Den geschnittenen Spitzkohl dazugeben und mitdünsten. Mit Weißwein ablöschen, mit Bouillon aufgießen und 5 Minuten weiterdünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen. • Die Ravioli in kochendem Salzwasser ca. 2 Minuten kochen lassen. Die Butter erhitzen und die in Würfel geschnittene Tomate dazugeben. Zum Schluss die Thymianblätter dazugeben. • Die Ravioli mit dem Spitzkohl und der TomatenThymianbutter anrichten. Produktinformationen und Geschichte Die Ravioli können auch mit einem Teigrad in Quadrate geschnitten werden. Außerdem könnte etwas Pecorino über die Ravioli geraspelt werden. Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 162,9Kcal Autor: Eichner Bernhard 115 > Belluno - Vicenza Pinzgau Das Schaf Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Alpagolammschenkel mit bohnen Zutaten und mengen für 4 Personen Menge Messung Produkt 1000 g Lammschenkel (Lamm aus Alpago) 300 g Getrocknete Bohne (Qualität: "mame” von Alpago) 4 n Zwiebel 4 n Kleine Möhren 1 n Sellerie 4 n Knoblauchzehne 2 n Lorbeerblätter 50 cl Weisser Wein 30 cl Kaltgepresster Olivenöl Thymian, Rosmarin, Salbei, Petersilie, Salz und Pfeffer Produktinformationen und Geschichte Das Lammfleisch aus der Alpago-Gegend zeichnet sich dadurch aus, dass es gleichzeitig zart und fest ist, es zerfällt im Mund, hat eine gute Ausgewogenheit zwischen fett und mager und hinterlässt Eindrücke, die nicht unangenehm an Wild, sondern beinahe an Kräuter erinnern. Das beste Fleisch ergeben Lämmer mit einem Lebendgewicht von 18-25 kg, die mit ungefähr zwei Monaten geschlachtet werden, nachdem sie ausschließlich von der Mutter gestillt wurden. Unter den zahlreichen unterschiedlichen Bohnensorten, die die Sortenvielfalt der Gegend von Belluno ausmachen, findet man im Becken von Alpago eine besondere Hülsenfrucht mit der Bezeichnung "Mame d’Alpago", deren historische Wurzeln klar belegt sind. Die Hauptmerkmale dieser Kletterbohne, die Ähnlichkeiten mit einer weiteren im westlichen Gebiet von Feltre angebauten Sorte mit der Bezeichnung Bonel aufweist, sind die typische gleichmäßige weißlich-hellbraune Färbung und die eindeutig gequetschte, längliche Form. Diese Bohnensorte wird vor allem wegen ihres delikaten, edlen Geschmacks, der hauchdünnen Schale und der hohen Verdaulichkeit geschätzt. 116 Zubereitung • Die Bohnen mit ausreichend Wasser und einer Karotte, einer Zwiebel, Knoblauch und Lorbeer in einem Kochtopf kochen, nachdem man sie eine Nacht lang eingeweicht hat. In der Zwischenzeit die Lammkeule auslösen, salzen und pfeffern. Die Knochen beiseite legen. Die Kräuter mit einer Knoblauchzehe hacken und ¾ davon über das Fleisch streuen. Den Sellerie und die Karotte putzen und die Karotte in die Selleriestange stecken. Mit Speck umwickeln und zusammen in die Keule stecken. Mit Küchengarn zubinden. Das restliche Gemüse putzen, in kleine Stücke schneiden und in eine Ofenform geben. Bei niedriger Flamme mit Öl anschwitzen. Die Knochen darauf verteilen. Die Keule in einem anderen Schmortopf in heißem Öl mit Thymian anschmoren und die Hälfte des Weins verdampfen lassen. Die Keule nun mit dem Schmorsaft auf die Knochen legen und bei 150 Grad im Ofen backen. Von Zeit zu Zeit mit dem restlichen Wein und ein bisschen Wasser begießen. Am Ende der Garzeit den Fond passieren und filtrieren. Die gegarten Bohnen abseihen und in einer Pfanne mit einer Knoblauchzehe und ein wenig Zwiebel anbraten. Die Keule in Scheiben schneiden und mit dem Fond beträufeln. Mit den Bohnen und den übrigen gehackten Kräutern servieren. Zubereitungszeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Hohe Ernährungswerte / 100 g: 234Kcal 7,4 g Fett 8,3 g Kohlenhydrate 14,4 g Proteine Autor: Mauro Cavalet 117 > Belluno - Vicenza Pinzgau Das Schaf Salzburg Carpaccio von raucherschaffleisch mit zighergemüsekuchen und steinpilzesalat Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt 4 Personen 25 cl Sahne 200 g Zigher (Käse aus dem Comelicogebiet) 50 g Mascarpone 4 n Eier (3 Eier und 1 Eidotter) 100 g Steinpilze 200 g Raucherschaffleisch aus Lamon 25 g Frühlingszwiebeln 2,5 cl Kaltgepresster Olivenöl Salz und Pfeffer Produktinformationen und Geschichte Das Lamon-Schaf ist nach der gleichnamigen Gemeinde benannt, in der sich die Bevölkerung traditionell der Schafzucht und Schafweide widmete, auch, wenn das Ursprungs- und Verbreitungsgebiet dieser autochthonen Rasse einen großen Teil des Gebiets östlich von Feltre umfasst. Heutzutage hat sich die Situation radikal geändert, aufgrund der geringeren wirtschaftlichen Bedeutung ihrer Zucht sowie zahlreichen Kreuzungen mit anderen Rassen gilt die Rasse Lamon als stark vom Aussterben bedroht, da sie nur mehr 300 zertifizierte Tiere zählt. Der interessanteste Einsatz dieser Rasse ist die Fleischproduktion, vor allem als Räucherfleisch, das hier als "Carne de fea afumegada" bezeichnet wird und als traditionelles landwirtschaftliches Nahrungsmittel (Prodotto Agroalimentare Tradizionale) anerkannt wurde. Der Zigher ist eine besondere Käsesorte, die in großen Teilen der nördlichen Dolomiten von Belluno Tradition hat, wo er noch von zwei kleinen Käsereigenossenschaften, der Genzianella in Padola di Comelico Superiore und der Molkerei in Livinallongo del Col di Lana, produziert wird. Sein spezieller Name scheint keltischen Ursprungs zu sein oder einfach vom deutschen Wort "Ziege" abzustammen. 118 Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Zubereitung • Den Zigher-Käse in einer Schüssel mit Sahne, Mascarpone und den Eiern verrühren und die zuvor gehackte und mit Butter angeschmorten Frühlingszwiebel dazugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse in vier eingefettete Einzelportionsformen gießen und im vorgeheizten Backofen 30 Minuten lang bei 120 Grad backen. • Das Schaffleisch in dünne Scheiben schneiden und auf dem Teller verteilen. Die rohen Steinpilze in dünne Scheibchen schneiden, in einer Terrine mit Salz, Pfeffer und einem Schuss Olivenöl abschmecken und sie schließlich neben dem Fleisch anrichten. Den Teller mit dem zuvor aus dem Ofen genommenen Törtchen ergänzen und lauwarm servieren. Zubereitungszeit: 50 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 256Kcal 19,4gFett 1,3 g Kohlenhydrate 13,3 g Proteine Autor: Antonio Cennamo 119 > Belluno - Vicenza Pinzgau Das Schaf Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Heiliger marcus ziegenlammbraten mit fondantkartoffeln und löwenzahn Zutaten und mengen für Menge Messung Produkt 4 Personen 1000 g Geschnittetes Zicklein 100 g Butter 20 cl Kaltgepresster Olivenöl 100 g Möhren 100 g Sellerie von Rubbio 100 g Zwiebel 50 cl Gemüsebrühe 25 cl Trockener Weisswein 800 g Kleine Kartoffeln von Rotzo 1000 g Löwenzahn Rosmarin - Wacholder Produktinformationen und Veneto Zubereitung • Cavreto: Das Zicklein in Stücke schneiden und 12 Stunden lang mit Wasser, Weißwein, Zwiebel, Wacholder und Rosmarin marinieren lassen. Abseihen, auf starker Flamme in der Pfanne anbraten und die erste Flüssigkeit entfernen. Den Sellerie, die Karotten und Zwiebeln hacken und mit dem Zicklein in Olivenöl anschmoren. Mit Weißwein ablöschen. Bei 180° im Backofen backen, wobei man es häufig umdrehen muss. Einige Schöpflöffel Gemüsebrühe beimengen, bis das Zicklein goldbraun gebraten ist. • Schmelzkartoffeln: Die Kartoffeln schälen und zurechtschneiden, blanchieren und danach mit einem Schuss Olivenöl, Rosmarin und Salz im Ofen braten. • Löwenzahn: Das Gemüse putzen, kochen, ausdrücken und danach in der Pfanne mit einem Schuss Olivenöl, gehackter Zwiebel und Salz anbraten. Das Zicklein in die Tellermitte legen, die Kartoffeln fächerförmig verteilen und den Löwenzahn törtchenförmig anrichten. Geschichte Das einst in der gastronomischen Tradition von Vicenza stark verbreitete Zicklein ist heute fast ausschließlich auf den Verzehr im Frühling, dem aus Ernährungsgründen besten Moment für das Wachstum der Zicklein, beschränkt. Zwei Zonen sind zu nennen, in denen der größte Kitzfleischverzehr zu verzeichnen ist: Das westliche Gebiet von Vicenza, das sich durch die Verwendung des weißen Zicklein aus Gambellara unterscheidet (das heute Gegenstand eines Projekts zu seiner Wiederentdeckung seitens der Provinz Vicenza ist), und das Gebiet der Hochebene, in dem das normalerweise mit Maispolenta servierte Zicklein mit dem Fest des hl. Markus verbunden wird. Das weiße Zicklein aus Gambellara ist eine Rasse mit weißem Fell, das bis zu einem Höchstalter von 10 Wochen für die Zubereitung von traditionellen Rezepten verwendet wird. 120 Belluno Vicenza Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 172Kcal 6,3gFett 12,5 g Kohlenhydrate 7,5 g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 121 Der Honig H onig - das süße Gold - gab es laut griechischer Mythen schon immer. Und in der Tat besiedelten Bienen die Erde bereits lange bevor der Mensch kam. Honig nährte und besänftigte die Kinder der Götter, ihm verdanken sie ihre Unsterblichkeit, Weisheit und Kraft. Auch die Steinzeitmenschen wussten den Honig zu schätzen und lange Zeit war er das einzige Süßungsmittel. Bereits in der Antike war Honig als Heilmittel sehr begehrt und schon Hippokrates verwendete ihn zur Senkung von Fieber und zur Behandlung offener Wunden. Aber erst in jüngerer Vergangenheit hat auch die Wissenschaft die Heilwirkung von Honig bestätigt. Wir schätzen den Honig wegen seines guten Geschmacks und weil er bei Erkältung wirkt. Aber welche Stoffe sind letztendlich für all seine guten Eigenschaften verantwortlich? Honig enthält in erster Linie Zucker, vor allem Frucht- und Traubenzucker und einige Mehrfachzucker, die dem Körper Energie liefern und wichtige Körperfunktionen in Gang halten. Außerdem konnten neben Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen noch rund 120 Aromastoffe nachgewiesen werden. Sie verleihen dem Honig seinen je nach Pflanzenart typischen Geschmack. Im Honig wurden außerdem noch Säuren und verschiedene Enzyme nachgewiesen, die eine stark antibakterielle Wirkung haben. In der Küche findet Honig seit jeher Verwendung. Wer kennt ihn nicht, den Duft von Zimt und Honig, wenn die Mutter Weihnachtskekse bäckt? Ob im Geschmack eher neutral oder etwas herb, goldgelb oder dunkel in der Farbe, ein Löffel Honig am Tag ist die beste Vorsorge für Erkältungen und stärkt unsere Abwehr. Und noch heute ist es in machen Alpentälern üblich, bei Krankenbesuchen ein Glas Honig mitzubringen. Ob ein Honig sehr schnell oder erst nach langer Zeit kristallisiert, hängt im Wesentlichen von der Zusammensetzung der unterschiedlichen Zuckerarten des Nektars ab, der von Pflanze zu Pflanze sehr verschieden sein kann. Honige mit einem hohen Anteil an Fruchtzucker (Akazienhonig) bleiben sehr lange flüssig, während ein hoher Traubenzuckeranteil (Löwenzahnhonig) sehr schnell zum Kristallisieren führt. Ein kristallisierter Honig kann schonend im Wasserbad wieder verflüssigt werden. Er sollte jedoch nicht über 40°C erhitzt werden, da ansonsten wertvolle Inhalts stoffe verloren gehen. Honig soll gut verschlossen aufbewahrt werden, damit er nicht sein typisches Aroma verliert oder Fremdgerüche annimmt. Helle Honigsorten schmecken süßer als Zucker. Bei diesen Honigen kann, im Vergleich zu Zucker, etwas weniger verwendet werden. Wer dunkle, weniger süße Honigsorten wählt, muss eventuell etwas mehr Honig abmessen als für Zucker angegeben ist. Bei Ersatz von Zucker durch Honig ist der Wassergehalt von Honig zu beachten, denn Honig enthält knapp 20 % Wasser. Im Rezept angegebene Flüssigkeitsmengen werden deshalb etwas verringert. Die Fermente des Honigs sind hitzeempfindlich. Bei heißen Speisen sollte der Honig deshalb nach Möglichkeit erst zu Ende der Kochzeit (zum Abschmecken) zugesetzt werden. Der Weg von der Blüte zum Honig erfordert den unermüdlichen Fleiß vieler Bienen. Bis zu 10 Mio. Blüten müssen besucht werden, um ein Glas Honig zu füllen. Dabei legen die Bienen eine Strecke von 150.000 km (vierfacher Erdumfang) zurück. Unsere Vorfahren verehrten die Bienen und auch wir sollten es zu schätzen wissen, welch wertvolles Nahrungsmittel uns die Natur liefert. Kristallisiert der Honig im Glas, so ist das ein natürlicher Vorgang und ein Zeichen für seine Naturbelassenheit. 122 123 Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Pinzgau W enn die Bienen nicht wären… Die Faszination "Bienen"! In tausenden von Jahren ist es der Menschheit nicht gelungen der Biene ihre Freiheit zu nehmen. Nach wie vor ist sie trotz der Haltung und Pflege durch den Imker ein Wildtier geblieben. Nur die Bienen sind in der Lage die wertvollen Naturstoffe zu sammeln und dem Menschen zur Verfügung zu stellen. Über Honig, Propolis, Gelee Royal und vor allem auch den so wertvollen Blütenpollen, macht uns die Biene diese pflanzlichen Inhaltsstoffe zugänglich für den menschlichen Organismus. Die heimische Bienenrasse ist die Apis mellifera carnica, von den Imkern auch einfach Carnica genannt. Viele Imker sehen in ihr die "beste Bienenrasse" und sie beweist tatsächlich durch ihren Sammeleifer, der sprichwörtlichen Sanftmut, ihrem ausgeprägten Orientierungssinn und einer sehr guten Winterfestigkeit, dass sie diese Bezeichnung nicht zu Unrecht trägt. Der Honig Durch die klein strukturierte Landwirtschaft im Pinzgau, den geringen Einsatz der Agro Chemie und den hohen Anteil an biologisch wirtschaftenden Betrieben ist es möglich Produkte ohne chemische Belastung auf den Markt zu bringen. Im Pinzgau gibt es ca. 5.000 Bienenvölker die von 400 Imkern bewirtschaftet werden. Die Imker sind in Ortsgruppen über den Landesverband organisiert, wo auch die Fortbildungen angeboten werden. Die durchschnittliche Betriebsgröße eines Imkers im Pinzgau liegt bei 12 Bienenvölkern, wodurch eine gute dezentrale Bestäubungsleistung garantiert werden kann. Die heimischen Bienenprodukte aus dem Pinzgau sind nicht nur ein Genuss, sondern auch ein Heilmittel und gelten als Energielieferant für Körper, Geist und Seele. > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 124 125 Der Honig Pinzgau Pinzgau Salzburg Salzburg Osttirol Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Belluno Vicenza Veneto > Osttirol L aut Überlieferungen zufolge war kaum ein Tiroler Bauernhof ohne eigenen Bienenstand, denn der Honig war die wichtigste Zuckerquelle. Das "flüssige Gold" war sehr begehrt, denn Zucker war nur schwer leistbar. Man begann kleine Häuser, Klotzoder Strohbauten für die Stöcke zu bauen. Diese Bauten findet man heute aber nur noch selten. Zunächst wurden die Stände nur für den Eigenverbrauch gebaut und gehalten, doch wurde die Imkerei allmählich zu einem rentablen Gewerbe. Der Imker geht mit seinen Völkern auf Wanderschaft um je nach Jahreszeit Honig produzieren zu können, diese Wanderungen führen dazu, dass Spezialitäten wie Almrosenhonig oder Fichtenhonig produziert werden. Osttirol ist ein wahres Paradies für Honigliebhaber, da die Region über große Waldflächen, blühende Kräuterwiesen, hochgelegene Almen und über die höchsten Berge verfügt. In dieser einzigartigen Vegetation findet die Biene Nektar im Überfluss, um genügend Honig zu produzieren. Je nach Gebiet unterscheidet sich der Osttiroler Honig in Geschmack und Farbe. Die Honigbiene ist stark von den Einflüssen der Natur abhängig. Das regionale Klima, Flora und Fauna sowie der Aktionsradius des Volkes entscheiden über das Wohl des ganzen Bienenstocks. Die Klimaerwärmung macht den Bienen stark zu schaffen. Das Problem ist, dass durch die Veränderung des Klimas viele Pflanzen früher blühen und sich die Völker nicht an diese Veränderungen anpassen können und somit sozusagen den Frühling verschlafen. Darüber hinaus greift der Imker stetig in das Leben der Bienen ein. Einerseits, um ein Optimum an Honig herauszuholen, andererseits aber auch, um die Entwicklung der Bienen zu unterstützen und zu fördern. Somit leisten Imker und Bienen einen unverzichtbaren Beitrag für einen natürlichen Kreislauf. Einstein sagte schon: "Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur mehr vier Jahre zu leben". Vielleicht hat er mit seiner Theorie ja Recht. Bedenkt man, wie wichtig die Bienenvölker für einen geregelten Kreislauf der Natur sind, denn seit über 60 Millionen Jahren sind sie zuständig für die Bestäubung von ca. 80% aller zu bestäubenden Pflanzen. Würde sie dies nicht tun, könnten Obstbäume kein Obst tragen 126 Tirol Südtirol – Alto Adige Veneto > Südtirol und viele Blumen nicht erblühen. Deshalb untersuchen Forscher ständig das Leben der Bienen und deren Veränderung in Zeiten des Klimawandels. Doch was wird denn nun aus Honig gemacht? Neben der traditionellen Art, Honig auf das Brot zu schmieren, werden viele weitere Produkte aus dem "flüssigen Gold" gewonnen. Kerzen aus Bienenwachs, Propolis, Cremen und Seifen sind sehr beliebte Produkte. Jedoch ist Honig vermehrt dazu da, den Gaumen mit einer einzigartigen Süße zu verzaubern. Es gibt die verschiedensten Variationen wie Wald-, Akazien-, Creme- oder Blütenhonig. Hier in Osttirol haben sich Spezialitäten wie der Almrosen- oder der Waldhonig entwickelt, denen eine besonders gesunde Wirkung nachgesagt wird. Viele Gerichte können raffiniert mit Honig verfeinert werden: nicht nur das Honigbrot oder der Honig im Tee sind schmackhaft; neben den vielen Dessertspezialitäten gibt es auch Vorspeisen und Hauptgerichte, die köstlich schmecken. Nehmen wir uns doch mal ein Beispiel an der asiatischen Küche, wo Süße und Schärfe herrlich kombiniert werden, der Honig ist ein ideales Lebensmittel dazu. Probieren Sie doch mal Salatdressings mit Honig zu veredeln oder stellen Sie sich Ziegenkäse mit einer süßen Note vor. Aber auch Fleischgerichte wie Lammrücken oder Rippen schmecken vorzüglich mit etwas Honig bestrichen und anschließend gebraten. Vielleicht haben Sie nun Gusto auf Honig bekommen und probieren mal das eine oder andere Gericht aus! D ie abwechslungsreiche Landschaft und die unterschiedlichen klimatischen Bedingungen unseres Landes spiegeln sich auch in den lokalen Produkten wieder. Südtiroler Honige zeichnen sich vor allem durch ihre geschmackliche Vielfalt aus. In Südtirol werden jährlich rund 600.000 kg Honig von etwa 40.000 Bienenvölkern geerntet. Aufgrund der rauen klimatischen Bediungungen im Alpenraum und der vielerorts extensiven Landwirtschaft fällt der Honigertrag im Vergleich zu anderen Ländern eher bescheiden aus, dafür ist seine Zusammensetzung umso facettenreicher. Vorherrschend sind Mischblüten-, Alpenrosen-, Löwenzahn und Waldhonig. Daneben gibt es aber auch spezielle Sortenhonige, die jedoch nur sehr lokal und in geringen Mengen produziert werden können. Eine Spezialität des Eisacktales ist der Kastanienhonig. Zwar kommt die Kastanie auch in anderen Gegenden Südtirols vor, doch spielt sie dort für die Honigproduktion nur eine untergeordnete Rolle. Gemeint ist die Edelkastanie, die für die Bienen sowohl als Nektar- als auch als Pollenspender von Bedeutung ist. Früher war die Kastanie eine wichtige Kulturpflanze und wurde in groß angelegten Kastanienhainen gepflanzt, die heute vielfach verwildert sind. Die Kastanie blüht je nach Höhenlage von Anfang bis Ende Juni. In einigen Regionen des Eisacktales ist sie die Hauptquelle für Honig. Fällt die Kastanienblüte aufgrund von Witterungseinflüssen aus, so bedeutet das zugleich einen Ausfall des Honigertrages. Der Kastanienhonig hat ein kräftiges, edelherbes Aroma, das an Waldhonig erinnert, eine cremige Konsistenz und einen leicht bitteren Nachgeschmack. Durch seinen hohen Fruchtzuckergehalt bleibt er lange Zeit flüssig. Vor allem bei den italienischen Konsumenten wird der Kastanienhonig als Spezialität geschätzt. 127 Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Belluno - Vicenza I n der Gegend von Belluno gibt es frühe historische Zeugnisse von der Honigproduktion, auch, wenn es sich anfangs ausschließlich um eine technisch kaum entwickelte Tätigkeit im familiären Rahmen handelte, so war sogar die Tötung der Bienenfamilien zur Honiggewinnung üblich. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Vereinigungen zwischen Bienenzüchtern, die einige Verbesserungen in diesem Bereich bewirken konnten, aber in Wirklichkeit wurde die Bienenzucht erst nach dem zweiten Weltkrieg durch die Verbreitung der neuen DadantBlatt-Beuten zu einer organisierten, einträglichen Tätigkeit. Die Honigerzeugung ist angesichts der ausgezeichneten Umwelttauglichkeit in der gesamten Provinz durch eine beachtliche Anzahl an Bienenzüchtern verbreitet, die teils auf rein familiärer Hobbybasis, teils professioneller, aber nie in größerem Format arbeiten. Die letztgenannten sind meistens mit eigenen Honiggewinnungsanlagen autonom organisiert und betreiben großteils eine ortsgebundene und nur selten eine ortswechselnde Bienenzucht, der Verkauf erfolgt fast ausschließlich direkt vom Hof oder auf örtlichen Veranstaltungen und in kleinen Geschäften vor Ort. Der Genossenschaft Apidolomiti, einer Vereinigung zwischen den bedeutendsten Bienenzüchtern, ist vor allem die Auszeichnung mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) Honig der Dolomiten von Belluno (Miele delle Dolomiti Bellunesi) zu verdanken, sie koordiniert auch die technischen Aspekte, den Schutz und die Verbreitung des Produkts. Die vor Ort gezüchtete Biene ist die Apis mellifera, die einer natürlichen Kreuzung zwischen verschiedenen Bienenrassen entstammt (Ligustica und Carnica), die sich gut an die Bedingungen des Alpengebietes von Belluno anpassen und einen guten Honigertrag bieten. Die produzierten Honigsorten entsprechen den Pflanzenarten in diesem Gebiet, die beliebtesten darunter sind aus der Sicht der Bienen, Pollen und des Nektars die Akazie, die Kastanie, der Löwenzahn, der Rhododendron und die Linde, die vor allem für höher gelegene Gebiet typisch ist. Der Blütenhonig wird mit gewissen Unterschieden je nach Jahreszeit und Gebiet aus einer großen Vielfalt von Alpenpflanzen gewonnen, die von den Bienen unter den mehr 128 als 2.200 in den Bergen von Belluno charakteristischen Pflanzen ausgewählt werden. Das stark naturbelassene Gebiet der Provinz Belluno begünstigt die Produktion eines Honigs mit Qualitäts- und Gesundheitsgarantie. Der Honig zählt zu den Nahrungsmitteln mit hohem Nährwert, ist leicht verdaulich und assimilierbar, reich an Fruktose, Glukose, Wasser und sehr wichtigen organischen Säuren, Mineralsalzen und Enzymen, die für den Menschen von größter Bedeutung sind. Der Honig von der Hochebene von Asiago wird seit Jahrzehnten an diesem charakteristischen Ort in der Provinz Vicenza in der Form von Löwenzahnhonig, Heublumen-Blütenhonig von Asiago und Hochgebirgshonig erzeugt. Die Löwenzahnblüte ist die wichtigste und eignet sich am besten für die Nektaraufnahme durch die Bienen. Dieser Honig hat einen starken Duft und eine goldgelbe Farbe, so wie die Blume, von der er stammt. Er kristallisiert leicht. Danach folgt die Erzeugung des bernsteinfarbenen, aus zahlreichen Heublümchen gewonnenen Blütenhonigs, der einen delikaten, runden Geschmack hat. Der Hochgebirgshonig, in dem auch ein Anteil Tannenhonigtau enthalten ist, hat einen stärkeren Geschmack und wird als letzter der Saison auf der Hochebene erzeugt. Es handelt sich um einen besonders kostbaren Honig. Der Honig Rezepte 129 > Pinzgau Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Bachlkoch Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen Zubereitung Produkt 100 cl Milch 80 g Mehl 20 g Butter 15 g Honig Prise Salz • Mehl, Milch und Salz unter ständigem Rühren aufkochen. Das Koch etwas stehen lassen. Butter und Honig leicht schmelzen und über das Bachlkoch geben. Früher wurde gerne ein Glas Milch dazu getrunken. Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 135,42Kcal 8,53 g Fett 11,24 g Kohlenhydrate 3,46gProteine Produktinformationen Autorin: Mathilde Höller 130 und Geschichte Das Bachlkoch wird am Bachltag, dem 24. Dezember, gegessen. Der Heilige Abend ist ein Fasttag ohne Fleisch. Erst nach dem Besuch der Mitternachtsmette gibt es zum Aufwärmen eine heiße Rindssuppe mit Würstl und Nudeln. 131 > Pinzgau Pinzgau Der Honig Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Buttermilchsulz Belluno Vicenza Veneto auf beerenragout mit honigwaben Zutaten und mengen für 4 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt Buttermilchsulz 50 cl Buttermilch 25 cl Schlagobers 100 g Staubzucker 8 n Blatt Gelatine 1 n Zitrone, Saft und Schale Beerenragout 50 g Kristallzucker 250 g Beerenmischung 12,5 cl Weißwein 40 g Kartoffelstärke Honigwaben 60 g Butter 30 g Honig 2 cl Wasser 75 g Staubzucker 35 g Mehl • Buttermilchsulz Gelatine einweichen und in etwas Buttermilch auflösen, zur restlichen Buttermilch geben, Geschmacksstoffe und geschlagen. Obers unterziehen. In eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Terrinenform geben und kühl stellen. • Beerenragout Kristallzucker semmelgelb karamellisieren, mit Wein ablöschen und karamellisierten Zucker auflösen. Beeren dazu geben und Soße eindicken. • Honigwaben Butter und Honig langsam schmelzen, Wasser darunter rühren. Mehl und Staubzucker versieben und mit der Honigmasse mischen. Masse ein paar Stunden kühl stellen. Aus der Honigmasse kleine Kugeln formen, diese aufs Backblech setzen (Backtrennpapier). Bei 200° C backen, lauwarm ablösen, formen und erkalten lassen. Dazu passt sehr gut ein Glas Trockenbeerenauslese. Ernährungswerte / 100 g: Buttermilchsulz 133,70Kcal 6,09 g Fett 11,52 g Kohlenhydrate 2,00 g Proteine Honigwaben 479Kcal 25,11 g Fett 61,28 g Kohlenhydrate 2,00 g Proteine Autorin: Christine Rußegger 132 Zubereitungszeit: Honigwaben 15 Minuten + Kühlzeit Sulz 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel 133 > Osttirol Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Bienenstich Zutaten und mengen für 6 Personen Zubereitung Menge Messung Produkt 250 g Mehl 15 g Hefe 25 cl Milch 65 g Zucker 65 g Butter 1 n Ei 1 g Salz 125 g Honig 100 g Butter 125 g Gehobelte Mandelnoder Walnüsse Belag Füllung 50 cl Milch 100 g Zucker 150 g Puddingpulver Vanille 200 g Butter Rum • Das Mehl in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde drücken. Die Hefe hinein bröseln und mit 1 TL Zucker, etwas (ca. 6 cl) Milch und Mehl zu einem Vorteig verrühren. An einem warmen Ort 15 Minuten gehen lassen. Danach Milch, Zucker, Fett, Salz und Ei dazugeben und schlagen, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Zugedeckt nochmals gehen lassen. Den Teig in eine gefettete Springform geben. Für den Belag Honig mit Butter und den gehobelten Mandeln oder Nüssen aufkochen und etwas abkühlen lassen, danach den Hefeteig damit bestreichen und gehen lassen. Im vorgeheizten Backofen bei 200° 25-30 Minuten backen und erkalten lassen. • Für die Vanille-Buttercreme Pudding kochen und Zucker (oder auch Honig) in noch heißen Pudding geben. Erkalten lassen und dabei immer wieder umrühren, damit sich keine Haut bildet. Butter schaumig rühren, Rum dazu geben. Kalten Pudding löffelweise unter die Butter rühren. • Den ausgekühlten Kuchen quer durchschneiden und mit Vanillebuttercreme füllen. Zubereitungszeit: 90 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 320,48Kcal 21,60 g Fett 25,64 g Kohlenhydrate 4,31 g Proteine Autorin: Anna Holzer 134 Produktinformationen und Geschichte Honig ist ein komplett naturbelassenes Lebensmittel, dem laut Gesetz keine anderen Stoffe hinzugefügt werden dürfen. Er besteht aus Frucht- und Traubenzucker, verschiedensten Vitaminen, Aminosäuren und Mineralstoffen. Damit der Honig seine Aromastoffe und Enzyme nicht verliert, sollte er nie auf über 40 Grad erhitzt werden. Er eignet sich daher optimal für das Süßen von Getränken, Saucen, Süßspeisen uvm. 135 > Osttirol Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Waldhonigparfait Belluno Vicenza Veneto mit walnüssen und kürbiswaffeln Zutaten und mengen für Menge 4 Personen Zubereitung Messung Produkt Parfait 6 n Eidotter 150 g Honig 500 g Schlagobers 2 cl Martini weiß 35 g Zucker 40 g Kürbiskerne 20 g Walnüsse Garnitur Kürbiskernwaffeln 100 g Zucker 40 g Kürbiskerne 40 g Mehl 40 g Butter 20 g Honig 2 cl Orangensaft • Zubereitung Parfait: Schlagobers steif schlagen. Dotter, Honig und Alkohol zuerst über Dampf warm aufschlagen bis eine dicke Schaummasse entsteht, dann in kaltes Wasser stellen und kalt schlagen. Alkohol und Schlagobers unterheben. In Förmchen geben und tiefkühlen. • Zubereitung Kürbiskernwaffeln: Grob gehackte Kürbiskerne und restliche Zutaten vermischen und rühren, auf eine Backmatte kleine Streifen streichen und bei 160 °C kurz backen. • Zubereitung karamellisierte Kürbiskerne: Zucker in der Pfanne schmelzen, Kürbiskerne zugeben und kurz rösten. Auskühlen lassen und grob hacken. • Parfait stürzen und mit karamellisierten Kürbiskernen, Walnüssen und Kürbiskernwaffeln servieren. Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 320,99Kcal 26,55 g Fett 22,70 g Kohlenhydrate 3,06 g Proteine Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 136 Produktinformationen und Geschichte Lange Zeit war Honig das einzige Süßungsmittel der Menschen. In früheren Zeiten war dadurch fast auf jedem Bauernhof ein Bienenstock zu finden. Zucker aus Zuckerrohr kam erst im späten Mittelalter nach Europa und wurde aufgrund seines horrenden Preises zur Luxusware, die sich nur Adlige leisten konnten. Erst im 19. Jahrhundert gelang es, Zucker aus Zuckerrüben herzustellen. Damit trat der Zucker seinen Siegeszug an und löste allmählich den Honig als Süßungsmittel ab. 137 > Südtirol Der Honig Pinzgau Salzburg Südtiroler blütenhonigsorbet mit marinierten waldbeeren, honiggelee und sesamhippe Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen 17 cl Wasser 75 g Südtiroler Blütenhonig 125 g Orangensaft frisch gepresst Saft einer halben Zitrone 3 g Salz 1 n Eiweiß angeschlagen Akazienhoniggelee 60 g Südtiroler Akazienhonig 17,5 cl 17,5 cl Wasser 3 Mark einer Viertel Vanilleschote Blatt Gelatine Sesamhippe 50 g Weizenmehl 30 g Weizenstärke 3 cl Wasser 1 n Ei 10 g Sesam schwarz zum Bestreuen Sesamhippe 200 g gemischte Waldbeeren (Heidelbeeren, rote und weiße Johannesbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Walderdbeeren) 30 g Veneto Zubereitung • Zubereitung Blütenhonigsorbet: Wasser mit Honig und einer Prise Salz kurz aufkochen und abkühlen lassen. Den Orangen-und Zitronensaft dazugeben und in der Eismaschine gefrieren.Das angeschlagene Eiweiß kurz vor dem Erstarren der Sorbetmasse dazugeben. • Zubereitung Akazienhoniggelee: Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Wasser, Honig und das Vanillemark kurz aufkochen lassen. Die eingeweichte Gelatine unterrühren. In einen flachen mit Klarsichtfolie ausgelegten Behälter geben und ca. 2 Stunden kühl stellen. Das Gelee kann in beliebig große Würfel geschnitten werden. • Zubereitung Sesamhippe: Alle Zutaten außer dem Sesam zu einer glatten Masse verrühren und für ca. 15 Minuten kalt stellen. Die Masse mit einem Pinsel auf ein Packpapier streichen und mit dem Sesam bestreuen. Die Hippen werden bei 200°C ca. 4 Minuten lang gebacken. • Zubereitung Marinierte Waldbeeren: Die Waldbeeren schonend waschen und anschließend auf einem Küchenpapier abtrocknen. Anschließend die Waldbeeren mit dem Zitronensaft und dem Staubzucker marinieren. Zubereitungszeit: 180 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 282Kcal Staubzucker Produktinformationen Saft einer halben Zitrone Blütenhonig ist je nach Region wo der Honig gesammelt wurde unterschiedlich in der Zusammensetzung und im Geschmack. Bei der Verwendung von Honig in der Küche sollte man Temperaturen über ca. 40 Grad° nicht überschreiten, da der typische Geschmack des Honigs verloren geht. Gerade kalte Gerichte aus der Patisserie wie Eis, Parfaits und Cremen sind geeignet das volle Aroma des Honigs zu erhalten. Autor: Seeber Alexander 138 Tirol Belluno Vicenza Produkt Blütenhonigsorbet ¼ Osttirol Südtirol – Alto Adige und Geschichte 139 > Südtirol Der Honig Pinzgau Salzburg Törtchen vom südtiroler qualitätshonig auf ragout von birnenquitten und frischen himbeeren Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Zubereitung Produkt Törtchen: 70 g Mehl 60 g feingeriebene geschälte Mandeln 10 g Backpulver 5 g Zimt 70 g Butter 1 n Ei 60 g Honig 20 g Zucker Zitronenschale abgerieben 40 g geriebenen Apfel 0,3 cl Williams-Brand 200 g pere cotogne a dadini 2 cl succo di limone 60 g zucchero 150 g lamponi freschi 5 g zucchero a velo 4 n rametti di menta per decorare • Mehl, Mandeln und Backpulver gut vermischen. Weiche Butter schaumig rühren, Eigelb, Zitronenschale und Honig unterrühren Das Eiweiß kurz anschlagen und mit dem Zucker gut steif schlagen. Nun die Mehlmischung mit der Buttermischung, den geriebenen Äpfeln und dem Williams verrühren und das Eiweiß vorsichtig unterheben. Backförmchen mit Butter ausstreichen, Brösel bestreuen und die Masse mit einem Löffel abfüllen. Bei 160 Grad im vorgeheizten Ofen 14 bis 16 Minuten backen. Birnenquittenwürfel mit dem Zucker und dem Zitronensaft und - wenn nötig - etwas Wasser weich dünsten. Die Törtchen auf das Quittenragout stürzen, mit den Himbeeren und der Pfefferminze anrichten und mit Staubzucker bestreuen. Garnitur: Zubereitungszeit: 35 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 228Kcal Autor: Gartner Konrad-Josef 140 Produktinformationen und Geschichte Kombinationen von Blütenhonig mit Nüssen, Mandeln und Äpfeln eignet sich seit jeher – wenn wir nur an Weihnachtsgebäck in den verschiedensten Kombinationen denken – gut um geschmackvolles Gebäck mit besonderer Note herzustellen. Wichtig dabei ist Honig in der Verarbeitung nicht zu überhitzen damit die typischen Aromen in Verbindung mit Nüssen und Mandeln nicht verloren gehen. 141 > Belluno - Vicenza Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Ricotta Zutaten Menge Per kuchen mit löwenzahnhonig und mengen für Messung 4 Personen Zubereitung Produkt le tortine 80 g Weisses Mehl 250 g Ricotta 10 g Hefe 70 g Löwenzahnhönig 1 n Ei 50 g Rosinen Salz • Das Eidotter mit dem Honig vermengen, schlagen und Ricotta, Mehl und Hefe zufügen. Rühren, bis man eine glatte, gleichmäßige Masse erhält (bei Bedarf ein wenig Milch beimengen). Die zuvor eingeweichten Rosinen dazugeben. Zum Abschluss das zu Schnee geschlagene Eiweiß unterheben. Diesen Teig in eine runde Antihaftform streichen und 45 Minuten lang bei 170° im Backofen backen. Mit Staubzucker bestreuen. • Diese Speise wird in Scheiben mit warmem Honig serviert. Puderzucker Produktinformationen Zubereitungszeit: 70 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 250Kcal 20 g Fett 70 g Kohlenhydrate 8 g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 142 und Geschichte Die Ricotta - im Dialekt aus Venetien "Puìna" - wird seit jeher in der örtlichen Ernährung verwendet. Als Unterprodukt der Käseverarbeitung galt sie schon immer als Sinnbild für eine ärmliche Ernährung, auch, wenn sie bei einem beachtlichen Proteingehalt kaum Fett aufweist. Der vom Käser erzeugte Käse war fast ausschließlich für den Verkauf bestimmt, und die "Puina" war manchmal das einzige Milchprodukt in der Ernährung der Bergbevölkerung. Der Honig, ein natürliches Antiseptikum, kommt in diesem Rezept in einer ihrer kostbarsten Formen vor: dem Löwenzahnhonig, im Dialekt von Vicenza "Pissacàn" genannt, der fast ausschließlich in den Regionen Norditaliens und selten rein erzeugt wird. Die Merkmale dieses Honigs sind eine schnelle Kristallisierung aufgrund des hohen Glukosegehalts und ein starker Geruch, der fast an Ammoniak erinnert - der gleiche Duft der Blüte, aber intensiver. Er hat harntreibende und entschlackende Eigenschaften. Aufgrund der verwendeten Zutaten ist diese Süßspeise ein typisches Gericht der "cucina povera", der einfachen Küche der ärmeren Leute, das in jedem Haushalt auf dem Land oder in den Bergen zu finden ist. 143 > Belluno - Vicenza Pinzgau Der Honig Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Akazienhonig-halbgefrorenes Belluno Vicenza Veneto mit karamelnüssen von feltre Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen Produkt Torten 60 cl Sahne 400 g Ricotta 250 g Akazienhönig 10 g Fischleim 100 g Geschälte Nüsse von Feltre 200 g Zucker Produktinformationen und Geschichte Der Akazienhonig hat eine helle, durchsichtige, strohgelbe Farbe und eine flüssige Beschaffenheit. Er kristallisiert manchmal leicht, aber niemals vollständig, hat einen zarten Robinienblütenduft und einen delikaten, sämigen, sehr süßen Geschmack nach Mandeldragees. Aufgrund seiner Flüssigkeit und seiner starken Süßkraft zählt dieser Honig ohne markante Geschmacksnoten zu den bei der breiten Öffentlichkeit bekanntesten und beliebtesten Honigarten. Er gehört zu den sechs Honigarten, die mit der geschützten Ursprungsbezeichnung (g.U.) Honig aus den Dolomiten von Belluno ausgezeichnet wurden, und wird hier von zahlreichen im Verband Apidolomiti zusammengeschlossenen Bienenzüchtern erzeugt. Um diesen Honig aus einer einzigen Blütensorte zu produzieren, sammeln die Bienen den Nektar der auch als Scheinakazie bekannten Robinia pseudoacacia, die im gesamte Belluno-Tal bis zu 1000 Metern Höhe verbreitet ist. Hier gibt es im April und Mai in manchen Jahren eine ausgezeichnete, beinahe regelmäßige Blüte. Die Nuss aus Feltre hat eine runde bis ovalförmige Form und eine helle, nicht besonders runzelige Schale. Die zwei "Trennhäutchen" in der Mitte sind so hauchdünn, dass sie mit den Fingern zerbrochen werden können. Der Nusskern nimmt den Großteil der Schale ein, diese Sorte ist daher nach dem Schälen äußerst ertragreich. Die Süße und der runde Geschmack erklären ihre hohe Beliebtheit. 144 Zubereitung • Mischen Sie den Ricotta und 200 g Honig, schlagen Sie 50 cl Sahne und legen Sie sie in den Kühlschrank. Wärmen Sie 10 cl Sahne und lösen Sie den Fischleim auf. Lassen Sie alles abkühlen, dann fügen Sie die Schlagsahne und die Mischung von Molkenkäse und Hönig hinzu. Mischen Sie zart, legen Sie die Mischung in eine Form oder in einige Einzelbecherchen und dann lassen Sie alles für etwa 2 Stunden in der Gefriertruhe. Inzwischen karamellisierenn Sie der Zucker, tauchen Sie die halb geschnitteten Nusskern, lassen Sie den Zucker haften, dann nehmen Sie die Nüsse mit einer Küchezange und tauchen Sie sie in eine Schüssel gefrorenes Wasser. Nehmen Sie das Halbgefrorene aus der Gefriertruhe aus, dann nehmen Sie es aus der Form und legen Sie es mit den karamellisierten Nüssen auf einen Tisch. Garnieren Sie mit dem gebliebenen Akazienhönig. Zubereitungszeit: 60 Minuten + 120 Minuten in den Kühlschrank Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 296,3Kcal 20,6 g Fett 28,2 g Kohlenhydrate 4,2 g Proteine Autor: Alessandro Tison 145 > Belluno - Vicenza Der Honig Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Malzkaffee-eis mit roter weinund millefiori honigsoße Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen cl Vollmilch 200 g Zucker 2 n Eidotter 22 cl Frische Sahne 20 cl Stark Malzkaffee die roten Veneto Zubereitung Produkt 18 Für Belluno Vicenza Weins- Soße 50 cl Roter Wein der Dolomiten IGT 150 g Millefiori Honig • Die Eidotter mit dem Zucker verrühren und warme Milch hinzufügen, auf den Herd stellen und ohne Aufkochen wärmen. Abschalten, den Gestenkaffee hinzufügen und auskühlen lassen. Die Sahne schlagen und das Kaffeegemisch beimengen, in die Eismaschine gießen und die erforderliche Zeit rühren lassen. • Für die Soße den Wein kochen lassen, bis er auf die halbe Menge zurückgegangen ist, vom Herd nehmen und während der Zugabe des Honigs vorsichtig rühren, bis man eine gleichmäßige Flüssigkeit erhält. • Das Eis in einen Waffel- oder Schokoladebecher geben und mit der Soße beträufeln. Produktinformationen Zubereitungszeit: 40 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 144,2Kcal 6 g Fett 22,2 g Kohlenhydrate 1,1 g Proteine Autor: Alessandro Tison 146 und Geschichte Der im Gebiet von Belluno am meisten verbreitete Honig stammt von verschiedenen Blüten, es ist daher ein so genannter Blütenhonig. Die vielen unterschiedlichen Blüten hängen jeweils vom Jahrgang, der Jahreszeit und der Zone, in der die Bienen tätig waren, ab. Es gibt Blütenhonige vom Talboden, die früher erzeugt werden, delikat sind und keine ausgeprägten Geschmacksnoten aufweisen, diese Sorten erinnern überwiegend an Obstpflanzen, wilde Himbeere, Wiesenblumen und den Löwenzahn mit ausgeprägterem Geschmack, andere Sommerhonige aus den Bergen dagegen sind dunkler, aromatisch und haben einen intensiven Geschmack nach Thymian, Rhododendron und Klee. Der Gerstenkaffee, den wir besser als Getränk aus gerösteter und gemahlener Gerste bezeichnen sollten und der einst gezwungenermaßen getrunken wurde, zählt heute nicht nur unter denen, die Koffein vermeiden müssen, sondern auch bei allen, die seine belebenden und verdauungsfördernden Eigenschaften zu schätzen wissen, warm und kalt zu den beliebtesten Getränken. 147 Apfel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Pinzgau A Das typische Produkt > Pinzgau > Osttirol > Südtirol > Belluno - Vicenza 148 pfelkultur im Pinzgau der Geschmack der Heimat! Der Pinzgau und hier im Besonderen die Orte Bramberg und Niedernsill waren im 19. Jh. auch ein bedeutender Schauplatz der Obstkultur im Gebirge. In historischen Hinweisen über die Entwicklung des Obstbaus im Pinzgau wird Bramberg als "der beste Platz für Gedeihen und Pflanzung von Fruchtbäumen" angeführt. Etwa um 1850 wurden folgende kultivierte Apfelsorten dokumentiert: Zwiebler, Borsdorfer, Weinling und Spitzling. Mit der Zeit gewachsen und bewahrt geblieben ist hier die Wertschätzung regionaler Produkte. Auch wenn das Naheverhältnis der Bevölkerung zu den Produkten ihrer Region vielleicht einmal kurz ins Wanken geriet, so wurden Werte wie Authentizität und Identität nie aus den Augen verloren. Schließlich geht es auch um den typischen Geschmack einer Region. Rund um den Apfel entwickeln sich gerade im Pinzgau ständig neue Initiativen und Aktivitäten. Zum Beispiel ließ sich der Bramberger Bäcker zu einem Apfelbrot und Apfel-Minigugelhupf inspirieren. Und Pinzgauer Metzger arbeiten an Projekten wie "Rind und Apfel", während im terrassenförmigen "BioKratergarten" am Schützingergut in Bramberg-Schönbach bereits über 40 verschiedene Sorten von Apfelbäumen gedeihen und als Bio-Bäume zertifiziert wurden. Gewachsene Traditionen Wesentlich beteiligt an der Renaissance des Apfels und der alten Apfelsorten im Pinzgau ist der Verein Tauriska in Neukirchen am Großvenediger. Auf Initiative von Tauriska wurde zusammen mit dem Obst- und Gartenbauverein Bramberg die Bramberger Obstpresse ins Leben gerufen. Die Vereinsphilosophie fußt auf den Grundsätzen des Salzburger Philosophen Leopold Kohr, der u. a. Grundsätze wie "Rückkehr zum menschlichen Maß" prägte und für den die Qualität des Einfachen und die Nachhaltigkeit zentrale Werte bildeten. Wer einmal seine eigenen Äpfel zur Obstpresse gebracht hat, will keinen Saft mehr trinken, der aus anonymen Früchten und chemischen Zusätzen hergestellt wurde. Dass die meisten Obstbäume im Pinzgau ganz ohne Kunstdünger und chemische Spritzmittel auskommen, versteht sich von selbst. Der Erfolg der Bramberger Obstpresse 2007 wurde Bramberg mit seinem Bramberger Obstsaft zur Genussregion erklärt. Der Obst- und Gartenbauverein Bramberg betreibt eine eigene Obstpressanlage im Gebäude des Wilhelmstalls beim Museum Bramberg. Dort werden auch Kleinmengen verarbeitet. Das Projekt Obstpresse erstreckt sich zurzeit auf die Gemeinden Bramberg, Hollersbach, Krimml, Neukirchen am Großvenediger und Wald im Oberpinzgau. Die Augen der Apfelbaumbesitzer glänzen, wenn sie mit ihren Äpfeln herbeikommen und kurze Zeit später mit dem Saft von ihren eigenen Bäumen wieder heimfahren. Die Äpfel müssen also keine weite Reise unternehmen und damit wird die Umwelt nicht unnötig belastet. 149 Getreide Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto > Osttirol E s hilft, einen Schritt in die Geschichte zu gehen: Die ältesten Getreidepflanzen, nämlich Weizen, Gerste und Hirse, verwenden die Menschen seit etwa 6.000 Jahren. Vom Orient über Ägypten, China und Indien, gelangte die zündende Idee, aus Getreide Brot zu machen, schließlich bis nach Europa. Die Menschen hatten folgendes entdeckt: Wenn zu dem geschroteten Getreide Wasser, Milch und Fett hinzugefügt wird und man den Brei anschließend auf heißen Steinen erhitzt, entsteht eine nährstoffreiche und durchaus schmackhafte Masse - das Brot. Unterschiedliche Rezepturen entstanden und entwickelten sich über Jahrtausende hinweg. Heute gibt es sage und schreibe mehr als 500 verschiedene Brotsorten. Die Körner sind reich an Eiweiß, Stärkemehl, Fetten und Vitaminen. In Europa wird hauptsächlich Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer angebaut, in Asien Reis, in Afrika Hirse und in Südamerika Mais. Der Dinkel ist ein Vorfahre des Weizens und kommt aus Südwestasien. In den vorigen Jahrhunderten war er die meist verbreitete Weizenart in Europa, jedoch ist der Anbau wegen der schwierigen Ernte und stark schwankende Ertrags deutlich zurückgegangen. Der Dinkel ist sehr reich an Vitaminen, Mineralstoffen und hat einen hohen Eiweißgehalt. Das hochwertige Eiweiß unterscheidet sich aber vom Weizen im Aminosäuregehalt, daher ist Dinkel die Alternative zu Weizen und ist besonders für Allergiker, die auf andere Getreidesorten allergisch reagieren, geeignet. Der Weizen ist eine der ältesten Kulturpflanzen und wird seit der Jungsteinzeit angebaut. Die Perser, Ägypter und die Römer schätzen das Getreide wegen seines hohen Nährstoffgehalts. Seine ersten Kulturformen Einkorn und Emmer wurden in Asien und Äthiopien kultiviert. Weizen ist das wichtigste Brotgetreide und ist daher auf der ganzen Welt verbreitet, jährlich werden davon rund 650 Mio. Tonnen geerntet. Der Roggen gehört zu der Familie der Gräser und kann 1,5 bis 2 Meter hoch werden und wirkt farblich von blau bis graugrün. Roggen wurde ab 4.000 v. Chr. 150 gezielt angebaut, jedoch blieb er lange eine unbedeutende Feldfrucht und wurde vielfach als lästiges Unkraut gesehen. Durch seine robuste Art, er kann bis zu -25°C problemlos meistern, wurde der Roggen in eher ungünstigeren Standorten angebaut und entwickelte sich so zur Hauptbodenfrucht im 12. und 13. Jahrhundert. Vom Nikolsdorfer Landwirt Chrysant Hanser wurde vor beinahe hundert Jahren ein eigener Roggen gezüchtet, der als seltene Kulturpflanze nach wie vor in Osttirol kultiviert wird. Roggen wird von den Bauern seit jeher zum Backen verwendet und ist so alt wie das Brot selbst. Still liegen sie da, die Osttiroler Höfe. Weit und breit Wiesen, Felder – Natur. Kaum ist die Türschwelle überschritten, ist er da, der altbekannte Duft nach gebackenem Teig. Im Gegensatz zu "Schnellback-Filialen" ist der Geruch im Bauernhaus naturecht. Es gibt sie also noch, die traditionelle Backkultur konservativ und alternativ zugleich. Und das, inmitten einer schnellen Gesellschaft. Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen der Herstellung eines Brotes durch Discount-Bäckereien und jener auf einem Bauernhof? Eine uralte Vorgehensweise ist die Brotherstellung durch Natursauerteig. Die meisten Bäckereibetriebe, insbesondere die Supermärkte, passen sich heutzutage an die rasende Leistungsgesellschaft an und entscheiden sich für die schnelle Variante. Das heißt, das Backen geschieht über zahlreiche Maschinen, Tricks und Zusatzstoffe. Allein über 70 chemische Zutaten sind im so genannten "Tütenbrot" erlaubt, ohne, dass sie als solche gekennzeichnet werden müssen. Es gibt Bräunungsautomaten, die das Brot knackiger erscheinen lassen. Ebenso verwenden Schnellbäckereien oftmals sogenannte Gärschränke, die den Gärvorgang des Teigs beschleunigen sollen. Schnell, einfach, preiswert. So lautet die Devise. Bauernbrot entsteht ganz anders. Die Bäuerin verwendet Natursauerteig statt Hefe, denn die würde den Gärungsprozess nur unnötig beschleunigen. Der Sauerteig wird einen Tag vor der Verarbeitung angesetzt und besteht aus Mehl, Wasser sowie Salz. An die 14 Stunden lang muss der Teig gären. In dieser Zeit bilden sich Hefepilze und Milchsäurebakterien, die schließlich verantwortlich sind, für den besonderen, säuerlichen Geschmack der Backware. Bevor der fertige Teig verarbeitet werden kann, entfernt man stets einen Teil des Teigs, um ihn für das nächste Mal zu verwenden. Zum Backen wird noch vielerorts ein Steinofen genutzt. Außerdem bleibt das Brot durch die Verwendung von Natursauerteig länger frisch. Der Verzehr wirkt sich zu guter Letzt schonender auf den Magen-Darm Trakt aus. Es ist ein Kompromiss, dass für das Erreichen dieser Ziele alles ein wenig langsamer gehen muss. Beginnend in den 1960er Jahren hat sich in Osttirol der Getreideanbau aus den Hanglagen beinahe zur Gänze zurückgezogen und ist nun hauptsächlich im Lienzer Talboden zu finden. Es wird neben Winterroggen, Winter- und Sommerweizen, Sommergerste, Dinkel und etwas Hafer hauptsächlich Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen) und Mais zur Viehfütterung angebaut. Dies war ein verbreitetes und beliebtes Gericht bei den Bauern und wurde mancher Orts auch zum Frühstück serviert, die Kinder streuten Kakao (falls es welches gab) darüber sodass es süßer schmeckte. Auch "Plente" (Polenta) war sehr beliebt und wurde mindestens einmal pro Woche auf den Tisch gebracht, alle aßen aus einem Topf, oder man schöpfte sich auf ein Teller machte in der Mitte ein Loch und schüttete Milch oder Kaffee hinein und die Kinder stritten sich meist um die braungebrannte Kruste am Boden des Topfes die dann rausgekratzt wurde. Getreide in jeglicher Form ist nicht wegzudenken und weltweit ein unersetzbares Nahrungsmittel, denn es sättigt, ist vielseitig und gesund. "Der Geruch des Brotes ist der Duft aller Düfte. Es ist der Urduft unseres irdischen Lebens, der Duft der Harmonie, des Friedens und der Heimat." Jaroslav Seifert (1901-86), tschech. Schriftsteller, 1984 Nobelpr. In Osttirol ist neben Brot wohl eines der wichtigsten Getreideprodukte der Knödel in allen erdenklichen Variationen, vor allem Tiroler Knödel, Semmelknödel und Leberknödel werden gereicht. Früher galt der Tiroler Knödel als Sonntagsspeise und bestand aus Weizenbrot, Weizenmehl und Speck. Unter der Woche gab es Knödel nur aus Roggen-, Gersten-, oder Hafermehl und wurde wenn überhaupt nur an Dienstagen und Donnerstagen serviert und werden auch heute noch in vielen Orten als Knödeltage bezeichnet. Die Bedeutung des Knödels war groß, denn an diesen Tagen erhielt jeder seinen eigenen Teller am Tisch, sonst wurde meist gemeinsam aus einer Pfanne oder Schüssel gegessen. Diese Gerichte bestanden auch meist aus Getreide, in Osttirol gab es viel "Muas", ein Gericht bestehend aus Milch, Mehl, Butter und Grieß das in einer großen eisernen Pfanne gekocht wird. 151 Buchweizen Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Hülsenfrüchte Belluno Vicenza 152 Veneto > Belluno - Vicenza D er Buchweizen oder "Schwarzpolenta", wie er im Alpenraum auch genannt wird, ist eine alte Kulturpflanze der alpinen Berglandwirtschaft. Durch die kurze Vegetationszeit und die geringen Klima- und Bodenansprüche ist er wie geschaffen für die rauen Bedingungen hoch gelegener Alpentäler. Die Heimat des Buchweizens ist China, von wo aus er mit den Mongolen im Mittelalter nach Russland und Europa kam. Noch Anfang des 20. Jh. war Buchweizen in Mittel- und Südeuropa vor allem auf leichten Standorten weit verbreitet. In den letzten Jahren ist der Anbau parallel mit dem Getreideanbau stark zurückgegangen. Heute wird er noch in einigen Alpentälern Südtirols, Osttirols und der Steiermark kultiviert, größere Bedeutung hat er in den Balkanstaaten. Obwohl der Buchweizen wie Roggen oder Weizen als Mehlfrucht und Futterpflanze verwendet wird, ist er eines der wenigen Körnerfrüchte, die mit den anderen Getreidearten nicht näher verwandt sind, sondern zur Familie der Knöterichgewächse gehört. Die Pflanzen sind einjährig, wachsen sehr schnell und haben eine Kulturdauer von 2-3 Monaten. Deshalb wurde der Buchweizen traditionell als Folgefrucht nach Getreide ab Mitte Juli angebaut. Die Pflanzen sind sehr kälteempfindlich und nicht immer reifen die Körner noch rechtzeitig ab. Ungünstige Witterungseinflüsse im Spätsommer und frühe Herbstfrösten können daher zu regelmäßigen Ernteausfällen führen. Die stark duftenden, weißen bis rosa Blüten sind eine wertvolle Bienenweide im Spätsommer. Die Blüte dauert etwa 5 bis 6 Wochen, die meisten Samen reifen in den ersten drei Wochen ab. Der Name Buchweizen leitet sich von der typischen dreikantigen Form der schwarzen oder braunen Früchte ab, die an Bucheckern erinnern. Die Körner reifen nicht alle gleichzeitig, was die Ernte erschwert. Sobald zwei Drittel der Körner reif sind, wird der Buchweizen geschnitten, gedroschen und gereinigt. Anschließend werden die Körner getrocknet, geschält und gemahlen. Buchweizen kann als echtes "Getreide" verwendet werden, was sich in den zahlreichen lokalen Gerichten wiederspiegelt, die mit "Schwarzpolenta" zubereitet Salzburg Tirol Belluno Vicenza Veneto > Südtirol Pinzgau Osttirol Südtirol – Alto Adige D werden. Zum Brotbacken ist Buchweizenmehl allerdings nicht geeignet, da es kein Gluten (Klebereiweiß) enthält. Buchweizen kann als ganzes Korn oder gemahlen verwendet werden. Allerdings schleimt das "Getreide" beim Aufkochen stark, daher sollte es am besten vor dem Kochen abgebraust werden. Röstet man die Körner an, schmecken sie nussig. Bis vor wenigen Jahrzehnten gehörte zu den meisten Höfen ein Buchweizenfeld, denn "Schwarzpolenta" war ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Die Bäuerinnen säten immer wieder das eigene Saatgut aus, sodass sich in einigen Gebieten eigene Lokalsorten entwickelt haben, die hervorragend an die klimatischen Bedingungen der jeweiligen Täler oder Hochplateaus angepasst sind. Heute werden diese Lokalsorten genauso wie viele andere Getreidearten im Landwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg (Pfatten-Auer/Bozen) als wertvolles Kulturgut unserer alpinen Berglandwirtschaft erhalten. Der Buchweizen enthält 71% Kohlenhydrate in Form von Stärke, 3-4% Ballaststoffe, einen hohen Eiweißgehalt von 10%, Fett von 1,7%, ca. 2% Mineralstoffe (Kalium, Phosphor, Magnesium) und geringe Mengen an B-Vitaminen. Buchweizen ist reich an essentiellen Aminosäuren (Lysin, Arginin, Valin, Tryptophan), enthält zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe und ist zudem leicht verdaulich. Da die Körner glutenfrei sind, können auch Menschen, die das Eiweiß der echten Getreide nicht vertragen, Buchweizengerichte essen. ie Bohnen und ihr Anbau sind seit der Antike bekannt. So fand man in Peru in den Gräbern aus der vorinkaischen Zeit Gefäße mit dieser berühmten Hülsenfrucht, während es Zeugnisse dafür gibt, dass die Ägypter sie ihren Göttern opferten. Die ersten Bohnen (Vigna sinensis oder unguiculata), die heute "Kuhbohnen" genannt werden, stammten ursprünglich aus Subsahara-Afrika, während die braunen Borlotti-Bohnen, die weißen Cannellini-Bohnen sowie unzählige andere Sorten nach der Entdeckung Amerikas eingeführt wurden. Die aus Mexiko und Guatemala stammende amerikanische Bohnensorte mit der wissenschaftlichen Bezeichnung Phaseolus vulgaris fand in Europa schnell Verbreitung und verdrängte schließlich die afrikanische. In das Gebiet von Belluno gelangten diese Hülsenfrüchte um 1530 durch den Humanisten und Theologen Pietro Valeriano (akademischer Name von Giovan Pietro Dalle Fosse) aus Belluno, der im Dienst von Papst Clements VII. stand und von diesem eine gewisse Menge Bohnen geschenkt bekam, die vom Spanischen Hof stammten. In Wirklichkeit verbreiteten sie sich nur schwierig und langsam, was vor allem auf die gängige Meinung der schwierigen Verdaulichkeit der trockenen Hülsenfrüchte zurückzuführen ist. Die Bohne konnte sich in diesen Tälern vor allem deshalb durchsetzen, weil sie gemeinsam mit anderen Pflanzen angebaut werden konnte und den Bauern ermöglichte, auf einem Grundstück eine größere Menge an Produkten zu gewinnen. Im Lauf der Jahrhunderte war das Schicksal der Bohnen aus Belluno wechselhaft. Im Jahr 1700 zum Beispiel nahm eine landwirtschaftliche Veröffentlichung aus dem Bezirk Feltre Bezug auf eine sehr seltene Bohnenart und in der gleichen Zeit erkannten einige Gelehrte an, dass die Bohnen aus Feltre die besten in der Provinz waren. Um die wirtschaftliche Bedeutung der Bohne geht es dagegen in den "Risposte del Comizio agrario di Feltre" (Antworten der Landwirtschaftsversammlung von Feltre - 1869) von G.P. Bellati: "Gleich nach den tierischen Produkten folgen der Mais und die Bohnen. Allerdings reicht der erstgenannte nicht für den Verbrauch unserer Bevölkerung aus, während ungefähr zwei Drittel der letztgenannten ausgeführt werden." Zurück zu unseren Zeiten: Nach dem zweiten Weltkrieg konnte die Bohne aus der Umgebung von Feltre, die vor allem unter dem Namen des Orts Lamon, in dem sie hauptsächlich produziert wird, bekannt ist, auf nationaler und internationaler Ebene eine immer wichtigere Position in der Kochkunst und gastronomischen Literatur erobern. Das 1993 gegründete Schutzkonsortium organisiert eine Reihe von Initiativen, um ihr Ansehen und ihre Qualität zu verbessern und höhere Mengen zu erzielen, so wurde ihr auch die Ursprungsbezeichnung I.G.P. (geschützte geografische Angabe) verliehen, die ihre Besonderheit und Ursprünglichkeit bestätigt. Um sicher zu gehen, dass man ein Originalprodukt kauft, muss man unbedingt überprüfen, ob es das spezielle IGP-Zeichen trägt. Mit der Lamon-Bohne wird auf vier verschiedene Ökotypen Bezug genommen: Calonega, Canalino, Spagnol und Spagnolit, die die roten Flecken auf den Kernen gemeinsam haben, sich aber in der Form und Größe unterscheiden. Weitere gemeinsame Merkmale dieser Bohnen sind die besonders zarte, unscheinbare Schale, die im Mund zerschmilzt, und der starke, intensive Geschmack. Unter den vier Ökotypen haben die Calonega und Spagnolit den höchsten Beliebtheitsgrad und die größte Verbreitung. Die Calonega-Bohne unterscheidet sich von den anderen Ökotypen vor allem durch die größeren Kerne und ihre gequetschtere Form, sie hat einen markanteren, ausgeprägteren Geschmack, der an Kastanien erinnert. Aufgrund ihrer Eigenschaft, sich beim Kochen zu öffnen, wird sie gerne für die Zubereitung von schmackhaften Bohnensuppen gewählt. Die Gialèt-Bohne, auch "Fasol biso" oder "Solferino" genannt, gehört zum historischen Gedächtnis des Belluno-Tals, und ihr Anbau ist seit Beginn des 20. Jh. belegt. 153 Hülsenfrüchte > Belluno - Vicenza folgt Die Gialèt-Bohne gilt seit jeher als kostbare Bohne und wurde eher selten für die Ernährung der Bauernfamilien, sondern vielmehr für den Verkauf an wohlhabendere Schichten erzeugt und gelangte in der Vergangenheit sogar an den Vatikan. Die Gialèt-Bohne hat kleine, rundliche Kerne mit einer speziellen gelben Färbung, der sie auch ihre mundartliche Bezeichnung verdankt. Ihr Anbau wurde nach jahrelanger Vergessenheit auch durch etliche junge Bauern aus dem Belluno-Tal unter Einhaltung der traditionellen Regeln wieder stärker aufgenommen, sodass ihr Wert heute durch ein spezielles Schutzkonsortium hochgehalten und geschützt wird, sie als traditionelles landwirtschaftliches Nahrungsmittel (Prodotto Agroalimentare Tradizionale) anerkannt und zu einem Slow Food-Präsidium ernannt wurde. Durch das Einweichen und Kochen verdreifacht diese Sorte ihre Größe, da sie eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit hat. 154 Typische Produkt Rezepte 155 > Pinzgau Apfel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Apfel-zimttorte Zutaten und mengen für 1 tortenform, 26 cm durchmesser (= 12 portionen) Menge Messung Zubereitung Produkt 300 g Mehl, glatt, Salz 200 g Butter 100 g Staubzucker 3,5 cl Milch 100 cl Apfelsaft 80 g Vanillepuddingpulver 25 g Zucker 750 g Äpfel 25 cl Schlagobers 20 g Staubzucker Zimt, Zimtrinde • Butter in Mehl einschneiden, abbröseln, mit Staubzucker und Milch glatt kneten • Mürbteig kühl rasten lassen • 800 ml Apfelsaft mit Zimtrinde aufkochen, restlichen Saft mit Puddingpulver und Zucker glatt rühren und in kochenden Saft einrühren, einkochen lassen, Zimtrinde entfernen • Äpfel schälen, entkernen, grob reiben und in Apfelsaft-Pudding einrühre n. ½ Mürbteig ausrollen, Tortenboden damit belegen, mit restlichem Teig Tortenring auskleiden • Apfel-Puddingmasse in die Tortenform gießen • Kuchen bei 180° C, Ober- und Unterhitze, ca. 50 Minuten backen • Kalt stellen • Schlagobers schlagen, Gitter aufdressieren, mit Zimtzucker und Mandelblättchen bestreuen • Portionieren, anrichten • Garnitur: Zitronenmelisse Zubereitungszeit: 90 Minuten + 4 Stunden Abkühlen Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte: 424 Kalorien pro Portion 21 g Fett 54 g Kohlenhydrate 4 g Proteine Produktinformationen Autorin: Birgit Kubalek 156 und Geschichte Diese Torte ist eine moderne Variante der Apfelverarbeitung und ein beliebter Kuchen zur Kaffeejause. 157 > Pinzgau Apfel Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Apfelstrudel Zutaten und mengen (= 12 portionen) Menge 200 Messung g für 1 strudel Produkt Mehl, glatt Salz 1,2 cl Öl 12,5 cl Wasser, lauwarm 100 g Butter 100 g Semmelbrösel 1500 g Äpfel 50 g Rosinen Zitrone (Saft) 50 g Zubereitung Kristallzucker • Einen weichen und glatten Teig herstellen • Laibchen formen, mit Öl bestreichen, abdecken, rasten lassen • Äpfel schälen, entkernen, in Spalten schneiden, mit Zucker, Zimt, evtl. Rosinen und Zitronensaft mischen • Strudelteig auf bemehltem Tuch leicht ausrollen, mit den Händen dünn ausziehen • Ca. 2/3 mit gerösteten Bröseln bestreuen, mit Apfelfülle belegen, Teigrändereinschlagen, beölen • Strudel einrollen, mit Hilfe des Tuches auf ein Blech legen, • mit zerlassener Butter bestreichen, • bei 180° C ca. 30 Minuten backen, • mit Staubzucker bestreuen und anrichten. Zimt Staubzucker Zubereitungszeit: 60 Minuten Schwierigkeit: Hohe Ernährungswerte pro portion: 252Kcal 9 g Fett 40 g Kohlenhydrate 3 g Proteine Produktinformationen Autorin: Birgit Kubalek 158 und Geschichte Dieses Dessert ist eine traditionelle österreichische Süßspeise und die bekannteste Strudelart der Wiener Küche. 159 > Osttirol Getreide Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Roggenrisotto Zutaten Menge mit urforelle und mengen für 4 Personen Messung Produkt 90 g Roggen 50 g Lauch 50 g Karotten 50 g Henkele (Rauchfleisch) 1 n Schalotte 4 n Urforellenfilets Zitronensaft 20 cl Olivenöl 50 cl Gemüsefond 15 cl Weißwein Zubereitung • Lauch, Karotten und Henkele in kleine Würfel schneiden. Schalotten fein hacken. • Roggen mit Öl anrösten, Gemüse dazu geben, mit Weißwein löschen und mit Fond aufgießen und dünsten lassen. Immer wieder mit Fond aufgießen und wie ein Risotto weich dünsten, zum Schluss mit Butter verfeinern. • Urforelle würzen, mit der Hautseite zuerst in Olivenöl anbraten, dann umdrehen und kurz auf der zweiten Seite anbraten. Vor dem Anrichten die Haut abziehen und auf dem Risotto anrichten Salz, Pfeffer Zubereitungszeit: 45 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 103,12Kcal 4,36 g Fett 1,83 g Kohlenhydrate 11,52 g Eiweiß Autor: Hotelfachschule Lienz, Klasse 2, mit Küchenchefs und Haubenköchen Ernst Moser und Hans Peter Sander 160 Produktinformationen und Geschichte Das Henkele ist eine luftgetrocknete, geräucherte Spezialität vom Rind, Lamm oder Wild, wovon das Gamshenkele wohl die Rarität unter den Henkelen darstellt. Das Besondere daran ist, dass es ohne chemische Zusätze nur mit Salz und edlen Gewürzen mit Hartholz geräuchert wird. Die Klimaanlage "Natur" vollendet zu einem unvergleichlichen Genuss. Das "Henkele" ist bei einer Lagertemperatur von 15 Grad Celsius sechs Monate haltbar, entfaltet - hauchdünn geschnitten - maximales Bouquet, ist in der Kombination mit Wein, Käse, Schwarz- oder Weißbrot ein seltenes Geschmackserlebnis. 161 > Osttirol Getreide Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Pane casereccio Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen Zubereitung Produkt 300 g Weizenmehl, Type 1600 300 g Roggenmehl, Type 960 200 g Dinkelschrot 40 cl Lauwarmes Wasser 250 g Sauerteig 25 g Würfel Hefe 5 g Zucker 10 g Salz 10 g Koriander 15 g Fenchel 10 g Kümmel • Mehl und Schrot in eine Schüssel geben und in die Mitte eine Mulde formen. Einen Teil (60 – 100 ml) vom lauwarmen Wasser mit Hefe und Zucker verrühren, in die Mulde geben und ca. 15 Minuten gehen lassen. Dann das restliche Wasser, den Sauerteig* und die Gewürze dazugeben und mit der Hand oder einer elektrischen Küchenmaschine gut durchkneten. Danach 1 Stunde gehen lassen, bevor der Laib oder die kleinen Brötchen fest durchgeknetet werden und noch einmal am Backblech gehen. • Bei 200° C ca. 1 Stunde (Laib) oder eine knappe halbe Stunde (Brötchen) backen. * Wenn Sie es eilig haben, verwenden Sie statt einer Tasse Sauerteig eine Tasse Sauermilch und Sie haben einen "Sauerteigeffekt". Nach Geschmack Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne, Leinsamen Zubereitungszeit: 30 Minuten + 2 Stunden Geh- und Backzeit Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 240Kcal 1,58 g Fett 39,58 g Kohlenhydrate 11,42 g Proteine Autorin: Anna Holzer 162 Produktinformationen und Geschichte Ein Brotlaib wird vor dem Einschießen (in Backofen schieben) in der Mitte kreuzweise eingeschnitten, mit Wasser bepinselt - so wird seine Oberfläche glänzend. Das Bepinseln mit Wasser kurz vor Ende der Garzeit schließt die Poren und lässt das Brot länger frisch bleiben. Klingt das Brot beim Klopfen auf die Unterseite hohl, ist das Brot fertig gebacken und wird zum Auskühlen aufgelehnt. Was ist Sauerteig? Sauerteig ist ein in Gärung befindlicher Teig aus Roggenmehl und Wasser. Die Zugabe von Sauerteig zu verschiedenen Broten ist je nach Land und Region unterschiedlich. Die Italiener sagen dazu Matre, die Österreicher Ura oder Dampfl. Bei Roggenmehl wird Sauerteig für die Backfähigkeit des Roggens, für die Bekömmlichkeit und die Haltbarkeit des Brotes beigegeben; bei Weizen- oder Dinkelmehl dient Sauerteig nur dem Geschmack. 163 > Südtirol Buchweizen Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Buchweizentörtchen Belluno Vicenza Veneto mit ribiselsahne und kürbiseis Zutaten und mengen für Menge 4 Personen Messung Produkt 6 n Eigelb 6 n Eiweiß 120 g Zucker 2 g Vanillezucker 3 g Salz 90 g Weizenmehl gesiebt 30 g Buchweizenmehl 20 cl Sahne 5 cl Ribiselmark 15 g Zucker 300 g Kürbis 100 g Wasser 120 g Zucker 30 g Glukosesirup 100 g Vollrahm Füllung Kürbiseis Zubereitung • Vorbereitung: Backrohr auf 220 Grad vorheizen Backblech mit Backpapier auslegen • Zubereitung: Eigelb mit Zucker und Vanillezucker schaumig rühren.Eiweiß mit einer Prise Salz zu Eischnee schlagen.Eiweiß und Eigelbmasse vermischen und die Mehlmischung unterheben.Die Masse gleichmäßig und fingerdick auf das vorbereitete Backblech streichen und sofort im vorgeheizten Backrohr backen. Vom gebackenen Biskuitteig das Papier abziehen und auskühlen lassen.Mit einer runden Form Kreise ausstechen.Die Sahne steif schlagen und anschließend das gezuckerte Ribiselmark unterheben. In einen Spritzsack füllen und auf die Buchweizenkreise aufspritzen. Diesen Vorgang nach belieben wiederholen, mit einem gezuckertem Buchweizenkreis beenden. Backtemperatur: etwa 200 Grad; Backzeit: etwa 8 Minuten • Zubereitung Kürbiseis: Den Kürbis rüsten. Den Kürbis mit Wasser und etwas Zucker weich kochen.Anschließend die restlichen Zutaten in ein Paco-Jet Gefäß geben und gut durchfrieren lassen.Im Paco-Jet durchmixen. Zubereitungszeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 220Kcal Autorin: Baumgartner Stefanie 164 Produktinformationen und Geschichte Buchweizen ist der Samen eines einjährigen Knöterichgewächses mit dreikantigen, schwarzbraunen, stärkereichen Früchten. Aufgrund der fehlenden Gluten ist Buchweizenmehl nicht backfähig. Darum sollte Buchweizen bei der Verwendung von Backwaren mit anderen Mehlsorten gemischt werden. Buchweizen ist besonders reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Wegen der fehlenden Gluten auch für ZöliakieErkrankungen geeignet. 165 > Südtirol Buchweizen Pinzgau Salzburg Tortelloni aus buchweizen mit graukäse-kartoffelfüllung auf Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto rahmwirsing und geröstetem speck Zutaten und mengen für 4 Personen Zubereitung MengeMessung Produkt Buchweizennudeltei 50 g Weizenmehl 50 g Hartweizenmehl 90 g sehr feines Buchweizenmehl 100 g Vollei (2 St. Eier zu je 50 g) 2 cl feines Olivenöl 3 g Salz 100 g mehlige Kartoffeln 100 g Ahrntaler Graukäse 20 g Parmesan 5 g Schnittlauch, fein geschnitten Füllung Weißer Pfeffer, Salz Rahmwirsing 30 g Butter 20 g Schalotten 200 g Wirsingblätter 60 g Sahne weißer Pfeffer, Salz Sonstiges 8 Scheiben Speck 40 g Butter 40 g Graukäse Zubereitungszeit: 50 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 206,3Kcal Autorin: Mayrl Edith 166 • Nudelteig: Alle Zutaten zu einem glatten, geschmeidigen, jedoch relativ festen Teig zusammenkneten. Mit Klarsichtfolie abdecken und etwa eine halbe Stunde rasten lassen. • Füllung: Die Kartoffeln schälen, in Würfel schneiden und dämpfen oder kochen. Abseihen und noch lauwarm mit einer Gabel zerdrücken. Graukäse bröseln und zu den Kartoffeln geben. Mit Parmesan, Schnittlauch, Salz, Pfeffer und wenig Muskat würzig abschmecken. • Rahmwirsing: Die Wirsingblätter blanchieren und schocken, abtropfen lassen und in Rauten schneiden. Schalotten in kleinwürfelig schneiden und in Butter andünsten. Den Wirsing dazugeben, Sahne auffüllen und kurz einkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. • Fertigstellung: Nudelteig ausrollen, die Füllung mit einem Löffel in entsprechenden Abständen verteilen, mit einem weiteren Teigblatt abdecken und fest andrücken. Runde Kreise zu 8-10cm Durchmesser ausstechen und Tortelloni formen. Speck in Scheiben schneiden und in der Pfanne kurz anrösten. Tortelloni in Salzwasser 1 Minute kochen lassen, abseihen. Rahmwirsing auf die Teller verteilen. Tortelloni gefällig anrichten mit den Speckstreifen bestreuen und mit leicht gebräunter Butter beträufeln. Den restlichen Graukäse zerbröseln und über die Tortelloni streuen. Produktinformationen und Geschichte Anstatt des etwas energiehaltigen Rahmwirsings können die Tortelloni auch mit Parmesan bestreut und mit Schnittlauchbutter beträufelt, serviert werden. 167 > Belluno - Vicenza Pinzgau Hülsenfrüchte Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto GersteZutaten Menge und gialetbohnensuppe und mengen für Messung 4 Personen Produkt 150 g Entrindete Gerste von Belluno 100 g Getrocknete Bohne (Qualität: "gialet”) 1 n Kartoffel 1 n Sellerie ½ n Zwiebel 1 n Knoblauchzehne 20 cl Kaltgepresster Olivenöl Salz, Pfeffer Salbei, Lorbeer, Rosmarin Produktinformationen und Geschichte Um gekocht und verspeist werden zu können, muss die Gerste mit dem traditionellen "Pilaorzo" mit einem Stein geschält werden. In einigen Mühlen im hohen Belluno-Gebiet sind bis heute einige Exemplare davon in Betrieb. Auf diese Bearbeitung folgt ein langsames Verfahren, das aus anhaltendem Aneinanderreiben der Schließfrüchte besteht, bis die äußerste harte Schicht entfernt wird, wobei aber der Keimling, die Samenschale, die Aleuronenschicht und die Spelzen in der Bauchfurche, wo sich die wichtigsten Nährstoffe des Getreides konzentrieren, teilweise erhalten bleiben. Die geschälte Gerste aus Belluno zeichnet sich durch ihre Fähigkeit aus, die richtige Beschaffenheit beizubehalten, sie geliert beim Kochen nicht, wird auch bei erneutem Aufwärmen nicht pappig und hat einen ausgezeichneten Duft und Geschmack. Die Gialet-Bohne verdreifacht aufgrund ihrer hohen Wasseraufnahmefähigkeit beim Einweichen und Kochen ihre Größe. Sie ist besonders zart und nach dem Kochen beinahe schalenlos. Berühmt für ihre hohe Verdaulichkeit und ihren delikaten Geschmack, der ausgezeichnete Kombinationen ermöglicht, wird diese Sorte besonders geschätzt. Die Gerstensuppe stellt auch heute noch im Gebiet von Belluno das traditionellste Gericht der volkstümlichen Küche dar. 168 Zubereitung • Die Gerste und die Bohnen in zwei verschiedenen Schüsseln zwölf Stunden lang einweichen und danach sorgfältig waschen. Die Kartoffel schälen, waschen und in Stücke schneiden. Die Bohnen, die Kartoffel und Lorbeerblätter in einen Kochtopf geben, mit 1,5 Litern Wasser bedeckt zum Kochen bringen und eine Stunde lang kochen lassen. Die Gerste in einen zweiten Kochtopf geben, einen Liter Wasser dazugeben, salzen und zum Kochen bringen. 1 Stunde kochen lassen. In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und hacken, den Sellerie putzen und die Fäden abziehen, waschen und mit Salbei und Rosmarin hacken. Den Knoblauch schälen. Natives Olivenöl in eine kleine Pfanne geben, die Zwiebel und den Knoblauch dazugeben und bei schwacher Flamme anschwitzen, ohne sie anzubräunen. Den gehackten Sellerie mit Salbei und Rosmarin dazugeben, die Bohnen beimengen und gar kochen. Eine Hälfte beiseite legen und die andere Hälfte der Bohnen mit der Passiermühle passieren. Dieses Püree wieder in den Kochtopf geben, die abgeseihte Gerste dazugeben, pfeffern und erneut zum Kochen bringen. Diese Suppe wird vorzugsweise erst nach einer Pause oder am besten am nächsten Tag serviert. Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 222,3Kcal 3,4 g Fett 40,4 g Kohlenhydrate 9,1 g Proteine Autor: Manuel Guizzo 169 > Belluno - Vicenza Pinzgau Hülsenfrüchte Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Lamon bohnensuppe Zutaten und mengen für Menge Messung 4 Personen Produkt 400 g Frische Bohnen von Lamon 80 g Hartweizen pasta 100 g Käse (Qualität: Piave stravecchio) 1 n Sellerie 1 n Rote Zwiebel 1 n Möhre 3 n Kartoffeln 30 g Schweinespeck 10 cl Kaltgepresster Olivenöl Lorbeer, Salbei, Rosmarin, Salz und Pfeffer Produktinformationen und Geschichte In der Komödie "Weihnachten im Hause Cupiello" (Natale in casa Cupiello) schlug Eduardo De Filippo die "Pasta e fagioli" (Teigwaren und Bohnen) als Arznei gegen ein Fieber "viszeralen" Ursprungs vor. In Wirklichkeit wird diese Hülsenfrucht bereits seit Jahrtausenden in der Küche eingesetzt. Das erste dokumentierte Rezept verdanken wir dem berühmten Marcus Gavius Apicius, einem römischen Patrizier aus dem I. Jahrhundert n. Chr., der sie in seinem Kochbuch De re coquinaria gebraten und gepfeffert oder mit grünem Fenchel und Sapa, einem ziemlich dickflüssigen Mostsirup und Vorläufer des heutigen Balsamessigs, im Kochtopf gekocht vorschlägt. Die Bohne ist im Belluno-Tal und insbesondere in der Gegend von Feltre beheimatet, und unter den zahlreichen Sorten ist die berühmteste und bekannteste Sorte sicher die Lamon-Bohne aus dem Belluno-Tal, die auch die Ursprungsbezeichnung I.G.P. (geschützte geografische Angabe) erhalten konnte, die ihre typische und ursprüngliche Herkunft bestätigt. Im traditionellen Rezept wurden auch Schwarten, Schweinsfüße und -ohren verwendet, die anstelle der Pasta in Stücken in der Suppe serviert wurden. Nach der Einführung der Pasta wurden früher überwiegend zerkleinerte Spaghetti verwendet, die später durch für Suppen geeignetere, kurze Pastaformate ersetzt wurden. 170 Zubereitung • Die Bohnen* wenige Minuten lang in kochendem Wasser abbrühen und danach abseihen. Das Gemüse putzen und waschen, grob hacken und in einem Kochtopf mit ein wenig Öl, Speck und Kräutern andünsten. Die Bohnen dazugeben und mit Wasser bedecken, danach ein paar Stunden kochen lassen, bis das Gemüse gut durchgekocht ist. • Ein oder zwei Schöpflöffel Bohnen zum Garnieren herausnehmen und den Rest mit einer Passiermühle oder einem Mixer passieren. Das Püree wieder zum Kochen bringen, mit Salz abschmecken und die Pasta darin kochen. Sobald sie gar ist, die beiseite gelegten Bohnen dazugeben. • Die "Pasta e Fagioli" wird vorzugsweise erst nach einer Pause oder am besten am nächsten Tag serviert. Auf Wunsch kann man vor dem Servieren frisch gemahlenen Pfeffer und geriebenen, sehr reifen Piave-Käse über den Teller streuen. *Falls man getrocknete Bohnen verwendet, müssen sie vorher mindestens 12 Stunden eingeweicht werden. Zubereitungszeit: 120 Minuten Schwierigkeit: Leicht Ernährungswerte / 100 g: 207Kcal 13 g Fett 14,1 g Kohlenhydrate 7 g Proteine Autor: Massimo Rech 171 > Belluno - Vicenza Hülsenfrüchte Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Risi bisi Zutaten Menge und mengen für Messung 4 Personen Zubereitung Produkt 300 g Reis (Qualtät Vialone Nano von Grumolo delle Abadesse) 300 g Erbsen von Lumignano 50 g Durchwachsener Bauchspeck 5 cl Kaltgepresster Olivenöl 10 g Zerkleinerte Petersilie 50 g Butter 50 g gereift Käse "Asiago d’allevo” 100 cl Gemüsebrühe 1 n Knoblauch • Die Gemüsebrühe zubereiten. Den gewürfelten Bauchspeck, die fein gehackte Zwiebel und den Knoblauch in Öl und Butter anschwitzen. Die Erbsen dazugeben und drei Viertel der Garzeit unter Beigabe von Brühe kochen. • Den Reis mit Butter und Zwiebel anrösten, die Gemüsebrühe und Salz hinzufügen. Nach der halben Kochzeit die Erbsen beimengen. • Abschließend Petersilie hinzufügen und mit dem reifen Asiago d’allevo-Käse und der restlichen Butter verrühren. Am Ende der Zubereitung muss die "Onda" (örtlicher Jargonausdruck im Zusammenhang mit der Reiszubereitung) zu erkennen sein. Lorbeer, Salbei, Rosmarin Produktinformationen Salz und Pfeffer Zubereitungszeit: 30 Minuten Schwierigkeit: Mittel Ernährungswerte / 100 g: 280Kcal 10 g Fett 37 g Kohlenhydrate 13 g Proteine Autor: Alessandro Dal Degan 172 und Geschichte Der Vialone nano-Reis ist eine in der Gastronomie in Venetien typische Reissorte. Im Gegensatz zum stärker verbreiteten Carnaroli-Reis eignet er sich gut für die klassischen Rezepte der örtlichen Küche, angefangen mit "Risi e bisi" (Reis und Erbsen), einem Rezept, bei dem die im Jargon "Onda" (Welle) genannte Eigenschaft grundlegend ist. So darf der Reis nicht zu trocken sein, und der hohe Stärkegehalt des Vialone nano ermöglicht, die Cremigkeit zu erzielen, die ein perfektes Gelingen der Rezepte gewährleistet. Der Vialone nano aus Grumolo delle Abbadesse, einem Dorf in der Provinz Vicenza an der Grenze zur Provinz Padua, hat eher kleinere Körner, aber die Qualität ist aufgrund der Beschaffenheit des Bodens und des Wassers ausgezeichnet. Der Vialone-Reis quillt beim Kochen stark und nimmt die Soßen sehr gut auf. Lumignano, ein Ortsteil von Longare in der Provinz Vicenza, ist seit dem Mittelalter für seine "Bisi" berühmt. In diesem Gebiet ist das von den Benediktinermönchen im Hochmittelalter urbar gemachte Land besonders für den Anbau von Gemüse geeignet. Dank den Fähigkeiten der Bauern, die im Lauf der Jahrhunderte das beste Produkt für den Anbau in diesem Gebiet gewählt haben, erzielt man hier auch heute noch einige Zeit vor den anderen Gebieten in Norditalien eine Produktion von ausgezeichneter Qualität. 173 Credits Partner EU-Projekt "AlpenGenuss / SaporiAlpini" Leadpartner: Autonome Provinz Bozen, Land-, forst- und hauswirtschaftliche Berufsbildung, Bozen / Italien Projektpartner P1: Provinz Belluno, Dienst der landwirtschaftlichen Entwicklung, Belluno / Italien Projektpartner P2: Bezirkslandwirtschaftskammer Lienz, Osttirol / Österreich Projektpartner P3: Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen - SIR, Fachbereich Gemeindeentwicklung, Salzburg / Österreich AlpenGenuss SaporiAlpini Ricettario / Impressum P3 SIR - Salzburg/Pinzgau P1 - Provincia di Belluno Mitwirkende am Ricettario: Daniela Bischof Margit Brauneder Christian Dullnigg Franz Eder Waltraud Galle Susanna Gutfelder Mathilde Höller Erika Kendlbacher Birgit Kubalek Michael Payer Christine Rußegger Christine Stadler Birgit Tatzreiter Veronica Ugolini Christian Vötter Susanna Vötter-Dankl Ulrike Winding Collaboratori per la realizzazione del ricettario Ernesto Kratter Anna Candeago Carlo Avoscan Alberto Biasiotto Antonio Cennamo Giancarlo Zuccato Mauro Cavalet Maurizio Aluotto Massimo Rech Manuel Guizzo Alessandro Tison Alessandro Dal Degan Paola Arnoffi Katia Grando Francesca Guadagnin Dino Bridda Stefano Sanson Giampietro Frescura Pinzgau Salzburg Osttirol Tirol Südtirol – Alto Adige Belluno Vicenza Veneto Fotos P3 - SIR / Pinzgau: Klaus Bauer Foto P1 - Provincia di Belluno Michael Huber Studio 33 di Piergiorgio Torresan Bildungsmaßnahmen zur Realisierung neuer Wertschöpfungsketten im innovativen Zusammenwirken von Landwirtschaft & Tourismus Walter Azioni Schweinöster di formazione per la realizzazione di valore aggiunto in un’innovativa collaborazione tra agricoltura & turismo Robert Zehentner In collaborazione con: Enaip Veneto Mitwirkende Schulen / Pinzgau: Centro di Formazione Professionale di Feltre HBLW Saalfelden, www.hbla-saalfelden.at Via Borgo Ruga, 40 LFS Bruck, www.lfs-bruck.at 32032 Feltre (Belluno) Tel 39 0439 300237 Zusammenstellung - Entwurf: Stand 31.8.2012 feltre@enaip.veneto.it SIR - Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen, www.enaip.veneto.it Fachbereich Gemeindeentwicklung 5020 Salzburg, Schillerstraße 25, Stiege Nord, Austria Christine Stadler, christine.stadler@salzburg.gv.at Tel. 0043-662-623455-29 174 175