Oberbayerische Schulzeitung
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Oberbayerische Schulzeitung Titel B 5407 Deutsche Post AG Gebühr bezahlt BLLV Oberbayern Postfach 15 ORGAN DES BEZIRKSVERBANDES OBERBAYERN IM BLLV No° 1 Februar 09 Erfolgsmodell Grundschule Die vernachlässigte Schulart Unsere Kleinen ganz groß Start der Grundschulaktion Gesundheitstag 2009 Programm und Anmeldung 1/09 Oberbayerische Schulzeitung 1 Inhalt Redaktionsschluss für Ausgabe Nr. 2/2009: 27. März 2009 Kreisverband: 20. März 2009 Editorial 3 Eine Schule macht Schule! I M P R E S S U M Titel 4 10 Oberbayerische Schulzeitung Erfolgsmodell Grundschule Die vernachlässigte Schulart Unsere Kleinen ganz GROSS Start der BLLV Grundschulaktion Serie 11 Gerechtigkeit für Schule und Lehrer Teil 3: Gerechtigkeit bei der Förderung Aus dem Verband 12 Mit Blick nach vorne Der Vorstand des BLLV Oberbayern legt die Richtung für 2009 fest 13 Neues aus der Abteilung Dienstrecht und Besoldung Dienstalter zählt! - Aktuelles zum neuen Dienstrecht Neuerungen bei Teilzeit und Beurlaubung 15 Gesundheitstag 2009 Programm und Anmeldung Lehrer reisen, feiern Weihnachten, werden geehrt und betreiben Sport FG Verwaltungsangestellte 2008 war ein gutes Jahr, doch nach der Wahl ist vor der Wahl 26 Wir stellen uns vor ... Verabschiedung von Ingrid Gnegel 27 „Über 1000 Jahre Verbandsgeschichte blicken auf mich“ Hans-Peter Leitner und Hans-Peter Etter seit 40 Jahren Mitglied im BLLV Das neue Programm der BLLV-Akademie finden Sie im Internet unter: http://www.bllv.de ► Service ► Fortbildung 2 Verantwortlich für Redaktion und Layout: Stefan Rank Göllstraße 15 83483 Bischofswiesen Tel.: 08652 / 94 14 3 14 Fax.: 08652 / 94 14 3 33 E-Mail: redaktion@oberbayerische-schulzeitung.de Pressereferent: Jürgen Heiß E-Mail: presse@oberbayerische-schulzeitung.de Kreisverbandsteil: Barbara Reichmeyer E-Mail: kv@oberbayerische-schulzeitung.de Info-Beauftragte: Karin Leibl E-Mail: info@oberbayern.bllv.de Online-Redaktion, Homepage: Markus Rinner E-Mail: hp@oberbayerische-schulzeitung.de Aus dem Verband 25 Geschäftsstelle: Postfach 150 209, 80042 München Tel.: 089 / 721 001 815 Fax: 089 / 721 001 816 Anzeigen-Leitung: Eugen Preiß E-Mail: eugen.preiss@t-online.de Aus den Kreisverbänden 16 Herausgeber und Verleger: Bezirksverband Oberbayern des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV) 1. Vorsitzender: Hans-Peter Leitner Die Oberbayerische Schulzeitung erscheint jährlich sechsmal. Für Mitglieder des BLLV – Oberbayern ist der Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten. Einweisung und Adressenänderung sowie Abonnement-Bestellungen an die Geschäftsstelle des BLLV-Oberbayern. Jahresabonnement Euro 5.(inkl. Versand); Einzelpreis Euro 1.- (inkl. Versand) Druck: Erdl Druck Medienhaus GmbH Gabelsbergerstraße 4-6 83308 Trostberg Fotos: Peter Schmidhuber, Stefan Rank, Knut Schweinsberg, Markus Rinner, OSZ -Archiv, iStockphoto, openclipart.org, Kreisverbände u ck t Ged r au f m f reie ch lor ier Pa p © BLLV Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder auszugsweise Kopien nur mit Genehmigung des BLLV Oberbayern. ISSN 0939-012x Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Editorial Oliver Ludwig ist Leiter der Abteilung Schulund Bildungspolitik im BLLV Oberbayern Liebe Leserinnen und Leser! Im Dezember verlieh der Bundespräsident den mit 100.000 € dotierten Deutschen Schulpreis 2008. Dieser ging an eine Grundschule. Kein Wunder, werden sich viele von Ihnen denken, ist doch die Grundschule gerade aufgrund der Testergebnisse großer Studien die erfolgreichste Schulart Deutschlands im internationalen Vergleich. Es wäre sicherlich ungerecht, würde man der Jury unterstellen, mit der Wahl einer Grundschule liege sie voll im Trend der politischen Meinungsbildner. Nichtsdestotrotz, die Arbeit an den Grundschulen ist erfolgreich. Um dies zu erreichen bedarf es großer Anstrengungen auf Seiten der Eltern, der Schüler und vor allem auch der Lehrkräfte. Doch soll das Lob für diese Schulart nicht darüber hinweg täuschen, dass auch am System der Grundschule einiges im Argen liegt und vieles verbessert werden muss, wenn sie weiterhin eine überdurchschnittlich gute Schulart sein soll. In der vorliegenden Ausgabe erfahren Sie unter anderem, wo Lehrkräfte Probleme im Alltagsgeschäft einer Grundschule sehen. Vieles hat mit den Übergängen zu tun. Am Anfang steht der Übergang vom Kindergarten zur Schule, am Ende der Übergang in eine der weiterführenden Schulen. Und dazwischen gibt es noch vereinzelte Übergänge von Förderschulen und in Privatschulen. Das Ziel aller Beteiligten ist es, die Übergänge mit möglichst geringen Reibungsverlusten zu bewerkstelligen. Zum Thema Übergänge passt ein Zitat aus einem Artikel des Nachrichtenmagazins Stern: „In Deutschland baut Bildung keine Brücken, sondern vertieft soziale Gräben.“ Die bayerische Staatsregierung hat mittlerweile viele dieser Gräben wahrgenommen und reagiert darauf mit entsprechenden Maßnahmen: Sprachförderung von Migrantenkindern, Integration behinderter Kinder, (bisher noch nicht ganz klare) Maßnahmen zur Entschärfung des Übertrittdrucks, Reduzierung der Klassenhöchststärken,… Die Richtung stimmt also, nur noch nicht das rechte Maß. Dieses Maß hat die Jury bei der preisgekrönten Grundschule gefunden. Diese Schule ist architektonisch sehr ansprechend konzipiert, setzt individuelle Förderpläne um, ermöglicht jahrgangsstufenüber- greifendes Lernen, hat einen gebundenen Ganztagszug, bietet eine breit angelegte Leseförderung, eine schulische Lernwerkstatt (für Lehrkräfte!), führt Maßnahmen der Gewaltprävention durch, hat ein Schüler-Helfersystem und bindet Eltern und vor allem Grundschüler in Entscheidungsgremien mit ein. Nicht dass der Eindruck erweckt werden würde, es gehe nur um die Anreicherung von pädagogischen Ideen und guter materieller Ausstattung. Vielmehr soll ein Preisträger Aushängeschild und Vorbild für alle anderen Schulen sein. Dies in der Breite umzusetzen, erfordert aber entsprechende Rahmenbedingungen. „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, wurde von Aristoteles überliefert. Für das „Mehr“ sind vor allem wir Lehrkräfte verantwortlich. Für die möglichst hohe Summe der Teile die politisch Verantwortlichen. Bei der Vorstandsklausur des BLLV Oberbayern in Ohlstadt wurden verschiedenste Themen intensiv diskutiert. Ein Schwerpunkt war dabei die Weiterentwicklung der bayerischen Grundschule. Die Aktion „Unsere Kleinen ganz GROSS“ gab den Anstoß für diese „Grundschul-Ausgabe“ der OSZ. In Heft 2/2009 setzen wir uns dann gründlich mit der Hauptschule auseinander. 1/09 Oberbayerische Schulzeitung 3 Titel Erfolgsmodell Grundschule Die vernachlässigte Schulart Die Grundschule ist die einzige „Schule für alle“ in Bayern. Unabhängig von ihrer Begabung und der sozialen Herkunft der Eltern lernen die Kinder hier nicht nur miteinander, sondern auch voneinander. Genau das ist auch das Erfolgsrezept dieser Schulart. Denn den Schülern wird nicht nur die grundlegende Bildung in den verschiedenen Unterrichtsfächern vermittelt. Vielmehr lernen sie in der Heterogenität der Klasse die sozialen Regeln des menschlichen Miteinanders. Sie bekommen also auch hier (als Ergänzung oder Ersatz zur häuslichen Erziehung) das Rüstzeug für das Leben in einer „freiheitlichen, demokratischen und pluralistischen Gesellschaft“ mit auf den Weg. Allerdings stoßen die Grundschullehrer(innen) immer öfter an ihre Grenzen. Warum das so ist, versuchen wir in dieser „Grundschul-Ausgabe“ der Oberbayerischen Schulzeitung zu ergründen. Grundschullehrer berichten aus ihrem Alltag heute und von früher. Ja so wars - eine erfahrene Grundschullehrerin berichtet Wer so wie ich seinen Dienst in den späten Sechzigern und frühen Siebzigern begonnen hat, wird sicher gerne Eine Schulklasse anno dazumal 4 an diese Zeit zurückdenken. Vielleicht mit einem Schmunzeln, vielleicht aber auch mit dem Gedanken: Wie konnte das nur alles gut gehen? Wie konnten wir das bis heute überleben? Wie konnte es sein, dass aus den Kindern tüchtige Erwachsene geworden sind? Als wir den Dienst antraten, waren die meisten von uns gerade mal dreiundzwanzig Jahre alt (die Männer nach der Bundeswehrzeit etwas älter). Den Eltern meiner Klasse gab ich in jugendlichem Schwung die verwegensten Erziehungstipps! Und sie nahmen es mir nicht übel. Es waren ja noch keine Schulpsychologen im Einsatz (zumindest kannte ich keinen), keine Beratungslehrer, kein Erziehungsbeistand. Ich beriet sozusagen „aus dem Bauch heraus“. Die Kinder waren Lausbuben, freche Dirndl waren auch schon dabei, aber niemand erkannte sie als „gestört“ oder behandlungsbedürftig. Eine Rauferei war noch kein Grund für eine Anzeige bei der Polizei und eine kleine (!!) Watschn vom „Fräulein“ wurde von manchem Buben geradezu herbeigesehnt. Sozialverhalten musste nicht einstudiert werden. Das lernte man von den meist zahlreichen Geschwistern daheim. Die brachten einem schon bei, dass man manchmal nachgeben muss. Aber die Kinder waren trotzdem nicht unterdrückt. Wir turnten nicht alle halbe Stunde zwecks Erhalt des normalen Körper- gewichts. Die Kinder wurden deswegen nicht übergewichtig. Sie hatten einen Schulweg. Den gingen sie jeden Tag, bei jedem Wetter. Keine Mutter kam auf die Idee, ihr Kind mit dem Auto zu bringen oder abzuholen. Die Mutter hatte auch gar keine Zeit dazu (Sie war aber vormittags nicht im Fitness-Club!). Das einzige Auto in der Familie brauchte übrigens meistens der Vater, um zur Arbeit zu fahren. Die Kinder wurden auch nicht zum Lauftraining gefahren und hatten beim Sportfest trotzdem Bestzeit. Sie spielten am Nachmittag auf der Wiese, sogar auf der Straße und sie wurden nicht vom Auto überfahren, weil selten eines vorbeikam. Der erste Schultag war noch kein Event und die Schüler waren auch nicht traurig, nur weil sie nicht gefilmt wurden. Sie gingen nach der Schule auch nicht zu Mc Donald’s, denn zu Hause gab es ihr Lieblingsessen. Wenn die letzte Unterrichtsstunde einmal ausfiel, konnte man die Kinder einfach heimgehen lassen. Meistens war jemand zu Hause. Und die Haustür war auf dem Land ohnehin nicht verschlossen. Zum Klassentreffen meiner Erstklässler von damals war ich eingeladen. Alle aus der Klasse haben „ihren Platz“ im Leben gefunden. Der Bub, dessen Mutter ich vor über dreißig Jahren bei der Schuleinschreibung den Tipp gab: „Lassens den Buben doch noch ein Jahr daheim, der ist noch so klein“, ist Pfarrer geworden. Das geschenkte Jahr wäre schön gewesen, hat er gesagt. Wir haben an diesem Abend viel gelacht. Natürlich hat sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten verändert. Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Titel Häufig sind heute beide Eltern berufstätig und auch das Spielen auf der Straße ist (nicht nur in der Stadt) gefährlich geworden. Dennoch fällt auf, dass viele Schüler sehr stark gefördert (teilweise überfordert) werden, während andere sozial verwahrlosen. Die einen hetzen vom Ballett zum Geigenunterricht, die anderen verbringen unzählige Stunden vor dem Fernseher. Es scheint, als wäre unserer Gesellschaft der natürliche Umgang mit dem Nachwuchs abhanden gekommen. Die „alte Zeit“ lässt sich sicher nicht zurückholen und früher war auch nicht alles besser. Allerdings hätte unser Schulsystem längst auf die massiven Veränderungen in der Gesellschaft und v.a. in der Kindheit reagieren müssen. Viel wurde in den vergangenen Jahren versäumt. Statt die Klassenstärken drastisch zu reduzieren, den Schülern mehr Zeit zuzugestehen und massiv auf möglichst frühe Förderung (z.B. durch Co-Lehrer und Förderlehrer) zu setzen, führen unsere Politiker nun z.B. die Kombi-Klassen als Sparmodell wieder ein. Weil die Schule heute oft viel mehr ist, als ein Ort zum Lernen, muss sowohl Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: • • • • • mehr qualifiziertes Personal (z.B. für den Einsatz als CoLehrer) kleinere Klassen (die geplante Höchstschülergrenze von 25 ist nur ein Anfang) Kombiklassen nur bei einzügigen Schulen zum Erhalt desSchulstandortes oder als Bestandteil eines pägagogischen Gesamtkonzepts bessere Schulausstattung Entscheidungskompetenzen an die Schulleitung zur Entwicklung einer passgenauen Grundschule vor Ort 1/09 Oberbayerische Schulzeitung die Ausstattung als auch die Struktur der Bildungseinrichtung an die örtlichen Bedürfnisse angepasst werden. Dazu brauchen die Schulleitungen allerdings wesentlich mehr Entscheidungskompetenz. • Wenn Schüler und Lehrer an ihre Grenzen stoßen - ein Schulpsychologe berichtet aus der Praxis • Patrick* besucht die erste Klasse der Grundschule. Seine Klasslehrerin ist mit ihrem Latein am Ende. Patricks anfänglicher Leistungsrückstand wird trotz individueller Förderung immer noch größer. Sie ist der Meinung, dass Patrick an der falschen Schulart ist. Der Schulpsychologe stellt eine unterdurchschnittliche geistige Leistungsfähigkeit und einen besonderen Förderbedarf fest. Eine Beschulung in einer Förderschule lehnen die Eltern aber ab. Lehrkräfte an Grundschulen sind gerade in der ersten Jahrgangsstufe oft mit großen Leistungs- und Vorkenntnisunterschieden bei ihren Schülern konfrontiert. Vielfach ist bei Kindern mit festgestelltem Förderbedarf die Empfehlung des Besuchs einer Schulvorbereitenden Einrichtung (SVE) oder einer Diagnose- und Förderklasse vorhanden. Doch etliche Eltern scheuen die Einschulung in derartige Einrichtungen, weil sie dem Förderschulbereich angegliedert sind. Trotz intensiver Bemühungen und Ausschöpfung der Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: einen Modellversuch zur Angliederung der eigenständigen Diagnose- und Förderklassen für die ersten beiden Grundschuljahre an die Regelschule mehr pädagogisches Personal (Schulpsychologen, Förderlehrer, Sozialarbeiter ...) Ressourcen eines binnendifferenzierenden Unterrichts geht die Leistungsschere der Schüler innerhalb einer Grundschulklasse immer noch weiter auseinander. Hier kann nur der kontinuierliche Einsatz zusätzlichen pädagogischen Personals helfen, die schwächeren Schüler intensiv zu fördern. Vielleicht wäre es auch hilfreich, die Diagnose- und Förderklassen an Schulen zur Lernförderung, in denen der Lehrstoff der beiden ersten Grundschuljahre auf drei Jahre verteilt wird, an die Grundschulen zu verlagern. Die Grundschule könnte so ein Instrument intensiver individueller Förderung übernehmen und der ablehnenden Haltung zur Beschulung in einer Förderschule begegnen. Gerade weil der Integrationsgedanke in unserer Gesellschaft groß geschrieben wird, sollte unser Schulsystem diesem nicht im Wege stehen. Individuelle Förderung - je früher desto besser! 5 Titel Vorkurs Deutsch und die dritte Generation liegen. Selin bemüht sich, seit Sirin im Vorkurs ist, daheim mit ihr Deutsch zu reden. Aber die Mama schimpft dann, weil sie sich ausgeschlossen fühlt. Für den Vorkurs Deutsch testen die Erzieherinnen den Wortschatz der Kinder. Diejenigen mit den schlechtesten Ergebnissen werden von den Eltern oder den Erzieherinnen zwei Mal pro Woche an unsere Grundschule zum Vorkurs Deutsch gebracht, die Grundschulleh- Werken/ Textiles Gestalten an der Grundschule - Förderung von Herz, Hand und Verstand? Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: • • eine Fortführung und angemessene Ausstattunge des „Vorkurses Deutsch“ Ausweitung des Programms „Mama lernt Deutsch“ rerin geht ein drittes Mal in den Kindergarten. Die Grundschullehrer sind wirklich begeistert von dieser Maßnahme und sagen, dass zum einen die Kinder hier gut gefördert werden können und dass zum anderen der Kontakt zwischen dem Elternhaus und der Schule weit intensiver ist als ansonsten bei Migranteneltern üblich. Die Schwester meiner Neuntklässlerin Selin ist im Vorkurs. Selin spricht gut Deutsch. Ich hatte auch ihren Bruder schon in der Regelklasse unterrichtet, der inzwischen im Berufsleben steht. Der Vater ist bereits in Deutschland geboren. Und dennoch ist der Wortschatz der kleinen Sirin so schlecht, dass sie den Vorkurs besucht? Ich habe meine Schülerin Selin gefragt, wieso das so sei, als wir die Integrationsstudie im Unterricht besprachen. Sie antwortete, dass der Vater schlecht und die Mutter nicht Deutsch sprächen. Dabei haben die beiden eine Kette von Dönerläden quer durch die Stadt! Daheim kann nur türkisch gesprochen werden, weil die Eltern sie sonst nicht verstehen. Außerdem sei es halt komisch in der Fremdsprache miteinander zu reden, wenn die Wörter in türkisch näher 6 Die Situation im Fachunterricht Werken/Textiles Gestalten hat sich in den letzten Jahren eklatant verschlechtert, und für die Zukunft ist eine weitere Zuspitzung der Unterrichtsversorgung – trotz voller Warteliste - zu erwarten. Immer seltener werden die kleiner werdenden Klassen geteilt, maximal drittelt man zwei Klassen, so dass Gruppenstärken um 25 Schüler eher zur Norm denn zur Ausnahme geworden sind. In solch großen Gruppen kann man weder den Lehrplan auch nur annähernd erfüllen, geschweige denn dem einzelnen Kind gerecht werden. Auch die Voraussetzungen, die die Schulanfänger mitbringen, haben sich dramatisch verschlechtert. Immer mehr Kinder werden schon mit fünf Jahren eingeschult. Im Zuge der Bildungsoffensive im Kindergarten wurden die praktischen Inhalte gekürzt: Das Schneiden lernen und Schleife binden z.B. wird nicht mehr geübt und auch die praktisch-kreative Freizeitbeschäftigung im Elternhaus gerät zur Ausnahme; etwa die Hälfte der Zweitklässler kann keinen Knoten. Beim praktischen Arbeiten ist es unmöglich, das einzelne Kind zu unterstützen und zu fördern, wenn 25 Kinder gleichzeitig „versorgt“ werden wollen – besonders in 45 Minuten der ersten Jahrgangsstufe. Die Vorstellung, mit 25 Kindern Pappmacheearbeiten anzufertigen gerät zur Farce und bei Schülern (und Lehrern!) hinterlässt eine solche Stunde mehr Frust als Freude. Schülerorientierter Unterricht ist so nicht möglich; es ist keine Zeit für individuelle Rückmeldungen und Unterstützung oder gar für die Entwicklung von kreativen Einzelideen. In den dritten und vierten Klassen spitzt sich die Situation weiter zu. Zwar sind hier die Arbeitsgruppen meist (noch) nicht ganz so groß wie in den 1./2. Klassen, aber die Umsetzung der im Lehrplan geforderten Materialbereiche Holz, Ton und Metall erfordern höhere Sicherheitsanforderungen. Keine Fachlehrerin kann es verantworten, in solchen Großgruppen mit Werkzeugen zu hantieren. Allein schon durch die Lautstärke können Anweisungen und Stopps nicht mehr gehört werden; eifrig „nachgerüstete“ Werkräume mit zusätzlichen Plätzen sind weder zu überblicken, noch sind sie aufgrund der Aufsichtspflicht zu verantworten - vom viel zu engem Arbeitsbereich für den einzelnen Schüler ganz zu schweigen. Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: • • eine maximale Gruppengröße im Fach WTG von 15 Schülern eine Verankerung praktischer Grundfertigkeiten im Bildungsplan der Kindergärten Ebenso unverständlich und unprofessionell sind Vorschläge von Vorgesetzten, Mütter zur Unterstützung mit in den Unterricht zu holen oder die halbe Klasse lesend an den Rand des Werkraumes zu setzen. Ein weiterer Negativaspekt der Großgruppen ist die Benotung und Bewertung. In WTG steht der Prozess im Vordergrund, das Ergebnis ist lediglich ein Aspekt. Pädagogisch umsichtige Schü- Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Titel lerbeobachtungen zur Feststellung von Defiziten und nachfolgend individueller Förderung sind weder von der Lehrkraft leistbar noch werden sie dem Leistungsstand des einzelnen Kindes gerecht. Bildung mit „Kopf, Herz und Hand“ ist oberstes Bildungsziel und auch im Sinne der Hirnforschung, die das praktische Tun als wesentlichen Faktor für die Entwicklung und Vernetzung des Gehirns erkannt hat. Die Politik beklagt den Mangel an qualifizierten Technikern, wo man bereits in der Grundschule technisches Interesse wecken könnte. Die Lehrpläne von Grund- und Hauptschule weisen durchgängig auf die Berücksichtigung der kreativen, musischen, sozialen und praktischen Fähigkeiten hin, aber in der Praxis wird an der Praxis unverantwortlich und fürsorgewidrig gespart! Das Pflichtfach WTG darf unseren Schülerinnen und Schülern im Sinne einer ganzheitlichen Persönlichkeitsbildung nicht vorenthalten werden und der kontraproduktiven Stundenbudgetierung zum Opfer fallen. Die erneute Mehrbelastung für Fachlehrerinnen soll hier nur erwähnt, nicht vertieft werden. In diesem Zusammenhang wird die Rückgabe des Arbeitszeitkontos im nächsten Jahr zu einer massiven Arbeitszeiterhöhung „durch die Hintertür“ für die betroffenen Kolleg(inn)en führen! Allheilmittel Ganztagsklasse? Die Zeit allein bringts nicht! Ohne externe Kräfte liefe es besser Ich habe nun das dritte Jahr eine Ganztagesklasse. Meine Kollegin und ich sind überzeugt von dem pädagogischen Ansatz und können gerade in dem Viertel, in dem unsere Schule ist, die Kinder gut unterstützen. Natürlich gibt es Alltagsprobleme: Wenn die Kinder zum Essen gehen und sich auf die Mittagspause freuen, dann muss man immer für Ruhe sorgen, weil man ja die Regelklassen stören könnte. Das ist anstrengend für Kinder und Lehrer sowohl der Regel- als auch der 1/09 Oberbayerische Schulzeitung Ganztagsklassen. Auch baulich ist es schwierig: In der ganzen Schule gibt es nur einen Entspannungsraum für die ganze Schule mit 600 Kindern. Den nutzen die Regelklassen, die offene Mittagsbetreuung und die Ganztagesklassen. Für uns ist da erst ab 15 Uhr Platz, weil zu uns ja jeder sagt, dass wir auch nachmittags in den Raum können. Manchmal fühle ich mich innerhalb der Schule ausgegrenzt. Und in gewisser Weise auch von Chef und Schulamt im Stich gelassen. Ich bin doch nur Teilzeitkraft mit 14 Unterrichtsstunden! Wenn meine Kollegin und ich nicht absolut an einem Strang zögen, wäre das nicht zu schaffen. Erste Erfahrungen mit Ganztagsklassen im Grund- und Hauptschulbereich haben gezeigt: Positive Effekte werden vor allem dann erzielt, wenn die Klassen in etwa die Gesellschaft außerhalb der Schule abbilden. Möglichst homogene Klassen zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder sind ineffektiv, da die positiven Vorbilder in diesen Lerngemeinschaften fehlen und sich negative Verhaltensweisen gegenseitig verstärken. Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: • • Die Organisation ist manchmal sehr fragwürdig: Das Mittagessen steht ab 08:30 Uhr in Containern fertig zubereitet im Schulgang und wartet darauf mittags um 12:15 Uhr serviert zu werden. Da machen wir an der Schule auf der einen Seite eine Aktion zum gesunden Frühstück und auf der anderen Seite bekommen die Schüler zerkochtes Essen. • mindestens 19 Zusatzstunden pro Ganztagsklasse ausschließlich pädagogisches Fachpersonal einen verbindlichen Anforderungskatalog für die Raumausstattung (Aufenthaltsräume, Gruppenräume, Mensa, Arbeitsplätze für Schüler und Lehrer, Freiflächen) Ein großes Problem allerdings sind die externen Kräfte. Ich sehe einen Teil unserer Aufgabe auch darin, die Kinder so zu fördern, dass sie den Übertritt schaffen. Unsere externen Kräfte sind zum großen Teil nichtdeutscher Herkunft und können nur gebrochen Deutsch. Zum Einen ist das erziehlich ein Problem, zum Anderen aber vor allem im Inhalt. Wir können die externen Kräfte also nicht zum Essen mit schicken, weil sie sich nicht gut durchsetzen können, weil ihnen die Sprache fehlt, aber Lerngruppen oder Förderunterricht geht ja auch nicht. Für Freizeitaktivitäten innerhalb des Schulgeländes fehlt die Möglichkeit, auf den Spielplatz schicken dürfen wir die externen Kräfte ohne Lehrer nicht. Also sind meine Kollegin oder ich immer mit dabei. Natürlich außerhalb unserer bezahlten Unterrichtsverpflichtung. Kindheit heute: Spielplatz vs. Playstation 7 Titel Deutschlerngruppe – ein Premiuminstrument Für die Deutschlerngruppe (früher Sprachlernklasse) werden aus dem Klassenverband Kinder herausgenommen und gesondert gefördert. Meine Kollegin und ich machen es so, dass wir die ersten Wochen in der ersten Klasse zusammen unterrichten und dann entscheiden, welche Kinder die Förderung besonders nötig haben. Dann werden für zwei Stunden pro Tag die Deutschlernkinder aus dem Klassenverband genommen und mit parallelem Stoffverteilungsplan von mir unterrichtet. In der Kleingruppe kommen die Kinder öfter dran, sprechen mehr, werden zunehmend selbstsicher und machen enorme Fortschritte. Im Klassenverband geht das selbe Kind oft einfach unter. Ich habe da Kenan im Kopf, der in der Deutschlerngruppe enorme Leistungssteigerungen erlebt und bemerkt. Ich habe ihn neulich im Klassenunterricht im Rahmen der kollegialen Hospitation im anderen Kontext als sehr introvertiert erlebt. Er hat sich nichts zu fragen getraut und war deshalb hilflos, hat Aufgabenstellungen nicht verstanden und kam folglich nicht mit. Insgesamt freuen sich manche Kinder vor allem deswegen auf die Deutschlerngruppe, weil hier weniger Kinder in der Gruppe sind. Durch die wahnsinnige Konzentration von Unruhegeistern in den großen Klassen ist es für manche Kinder einfach unmöglich sich zu kon- 8 zentrieren. Schon alleine deswegen wird die Deutschlerngruppe gut angenommen. Besonders positiv ist, dass die Kinder im Klassenverband bleiben und nicht wie früher in den zweisprachigen oder den Übertrittsklassen abgeschottet sind. Sie sprechen mit den anderen Kindern Deutsch, gehören ganz normal dazu und werden an zwei Stunden pro Tag intensiv gefördert. Letztes Jahr konnten wir am Übergang von der ersten zur zweiten Klasse ein Kind rausnehmen und dafür ein anderes in die Deutschlerngruppe aufnehmen. Diese Flexibilität gibt es nur in diesem Modell. Etwas zeitraubend ist bei uns der organisatorische Rahmen: Ich muss die Kinder im zweiten Stock abholen und runter in den Gruppenraum bringen und dann vor der Pause wieder pünktlich hochbringen. Das nimmt pro Unterrichtsstunde sicherlich mehr als 10 Minuten weg. Da wäre es besser, wenn Schulen grundsätzlich so gestaltet wären, dass ein Gruppenraum neben dem Klassenzimmer ist. Das wäre für den Förderunterricht allgemein günstiger. Vorletztes Jahr hatte ich in der Intensivförderung einen Schüler aus Brasilien und eine Schülerin aus Mexiko, die beide kein Wort Deutsch konnten. Ich war da wirklich etwas hilflos, weil ich ja keine besondere Ausbildung dafür habe und die Sprache der Kinder nicht kann. Also wandte ich mich an die Kollegin, die Deutsch als Zweitsprache (DaZ) studiert hat, aber auch sie sagte, dass man auf solche Situationen im Studium nicht vorbereitet wird. Ich holte mir aus der DaZ-Box der Vorkurskinder Bilder, bastelte Vorlagen und versuchte den Kindern Grundkenntnisse in Deutsch beizubringen, damit sie dem Unterricht folgen können. Hier wäre es schön gewesen, wenn es Experten oder Material gegeben hätte oder die Möglichkeit der besonderen Förderung! Der BLLV Oberbayern fordert für die Grundschulen: • • • • • Bedarfsgerechte Ausstattung aller Schulen mit Förderstunden und Förderlehrern Berechnung der Klassenstärke nach Sozialindex Räumliche Ausstattung der Schulen an Betrieb anpassen praxisorientierte DaZ-Ausbildung Ausstattung der Schulen mit DaZ-Material Ganz anders lief das mit einem Schüler in der ersten Klasse, der während des Schuljahres frisch aus Kasachstan kam. Der konnte nicht Deutsch und hatte bislang nur kyrillische Buchstaben gelernt. Weil er auch körperlich so klein war, wollten meine Kollegin und ich ihn gerne zurückstellen. Da hätte er im Vorkurs im Kindergarten entspannt vorbereitet werden können. Aber er sollte in der Klasse bleiben. Glücklicherweise hatten wir hier die Möglichkeit, dass die Förderlehrerin diesen Schüler aus der Deutschlerngruppe weiter herausgenommen hat. Das heißt, dass er außerhalb der Fördergruppe noch einmal gesondert betreut wurde, um unterstützt zu werden. Da waren wir halt in einer luxuriösen Situation, weil wir eine Förderlehrerin haben. Leider haben diesen Luxus die wenigsten Schulen. Ich finde, dass vor allem Schulen mit vielen Migrantenkindern hier zuerst versorgt werden müssten. Dass es in Oberbayern so wenige Förderlehrer gibt, macht uns das Arbeiten sehr schwer, weil wir nicht entsprechend ausgebildet sind. Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Titel „Die Guten ins Körbchen“ oder der Wahnsinn mit dem Übertritt Felix* ist neun Jahre alt, fast zehn. Er ist sehr zierlich, ein bisschen schüchtern aber intelligent. In der dritten Klasse war die Welt für ihn noch in Ordnung, schrieb er doch in den Hauptfächern meist Zweier. Manchmal war auch eine Eins dabei. Dann aber kam die erste Mathematik-Probe in der vierten Klasse. Gestern hatte er noch alles gekonnt, doch jetzt saß er vor dem leeren Blatt. Nicht einmal die einfachsten Malaufgaben (die er sonst im Schlaf aufsagen kann) löste er. Nach zehn Minuten fing er an zu weinen, die Probe war gelaufen. Eine Szene, die jeder Viertklasslehrer kennt und gleichzeitig eine, die mich den eigenen Beruf hassen lässt. Bin ich doch Lehrer geworden, um den Schülern etwas beizubringen. Viel Energie verwende ich jetzt darauf, Schüler auszusortieren. Die emotionale Komponente entscheidet dabei immer mehr über Erfolg oder Misserfolg der Schüler. Felix hat Glück. Seine Eltern nahmen ihm die Mathe-Fünf nicht krumm, sondern zeigten ihm, dass sie ihn lieben, egal auf welche Schule er nach der vierten Klasse gehen wird. Franziska* gehts da nicht so gut. Ihre Eltern haben sie deutlich wissen lassen, dass die Realschule für sie keine Alternative zum Gymnasium ist. Kein Wunder, dass eine Drei im Aufsatz einen Weinkrampf auslöst. Leistungsdruck herrscht aber nicht nur in der Schule. Zu Hause wird mit Nachhilfe ordentlich nachgeholfen. Nach den Sommerferien erzählt Max* im Gesprächskreis: „Ich kann nichts erzählen. Ich habe mich in den Ferien auf die vierte Klasse vorbereitet.“ Viele Schüler in der Grundschule bekommen Nachhilfe, der Markt boomt. Für uns Lehrer bringt der ÜbertrittsWahn aber noch ganz andere Schwierigkeiten. Eltern feilschen nach Proben um halbe Punkte, kritisieren das Anforderungsniveau und den Notenschlüssel und stellen die Kompetenz der Lehrkraft 1/09 Oberbayerische Schulzeitung insgesamt in Frage. Mehrmals habe ich erlebt, dass Proben nach der Herausgabe gefälscht wurden. Mit dem Satz „Sie haben da etwas übersehen!“ wurden anschließend weitere Punkte eingefordert. Viele Kollegen kopieren deshalb inzwischen die Proben vor der Rückgabe an die Schüler. Das Ganze gipfelt in Gerichtsverfahren, bei denen Eltern einzelne Proben anzweifeln, um das Gesamtergebnis eines Fachs im Übertrittszeugnis zu verändern. Welche Folgen solche Streitigkeiten vor Gericht auf die Psyche der Lehrers, vor allem aber auf das Rechtsverständnis der Schüler haben, will ich mir lieber gar nicht vorstellen. Die Proben der vierten Klassen werden inzwischen in vielen Orten gesammelt und in Ordnern an die zukünftigen Viertklasseltern weiter verkauft. An einer Schule im Großraum München gründeten Eltern sogar eine eigene Arbeitsgruppe „Übertritt“. Die neuesten Pläne des Kultusministeriums, die Übertrittsphase auf zwei Jahre zu verlängern, ist kontraproduktiv. Die Belastung für Schüler, Eltern und Lehrer wird dadurch nicht kleiner, sie dauert nur länger an. Übertrittsempfehlungen werden nach einem Jahr an der weiterführenden Schule erneut in Frage gestellt. Und das von Lehrern, die bis zum Halbjahr oft nicht einmal die Namen aller Schüler kennen. Die pädagogische Komponente tritt dadurch vollkommen in den Hintergrund. Noch mehr als jetzt zählt dann allein die fachliche Leistung. Klassen werden bereits nach einem Jahr wieder neu zusammengesetzt und die Schüler starten durch verschiedene Beschulung mit unterschiedlichen Voraussetzungen in die sechste Jahrgangsstufe. Genau zu dem Zeitpunkt, an dem am Gymnasium die zweite Fremdsprache hinzukommt. Der Staat schubst so als „Schulweghelfer“ so manchen Schüler vors Auto. Der BLLV Oberbayern Nach dem Übertrittszeugnis und dem Probeunterricht werden es auch in diesem Jahr viele Schüler in Bayern nicht geschafft haben, auf das Gymnasium oder die Realschule überzutreten. Und wie jedes Jahr werden sich auch heuer in den vierten Klassen Grüppchen bilden. Zukünftige Hauptschüler werden auch in diesem Jahr Demütigungen und Ausgrenzungen ertragen müssen. Eines haben aber alle Schüler am Ende der vierten Klasse gemein: Sie wissen nun, dass Lernen weder Sinn noch Spaß machen muss, schließlich lernt man für das Erlangen von Zugangsberechtigungen und damit dann doch irgendwie fürs Leben. Gott sei Dank gibt es sie noch: die ganz normalen Grundschulklassen, in denen Eltern auch bei der Übertrittsentscheidung vertrauensvoll mit der Lehrkraft zusammenarbeiten. Die Tendenz geht aber in eine andere Richtung. Das derzeit gültige Übertrittsverfahren kann man nicht reformieren, man muss es abschaffen. fordert für die Grundschulen: • • als Sofortmaßnahme für das laufende Schuljahr die Freigabe des Elternwillens eine Verlängerung der Grundschulzeit aus pädagogischen Gründen Am 11. Februar (also zwei Tage vor Erscheinen dieser Zeitung) wird Kultusminister Ludwig Spaenle die „bildungspolitischen Entscheidungen für die Zukunft“ verkündet haben. Bildungspolitische Entscheidungen MIT Zukunft wären uns lieber. Dafür müsste die Politik allerdings dazu bereit sein, die derzeitige Schulstruktur zu hinterfragen. * Name geändert Die Autoren: Ursula Ritter, Oliver Ludwig, Karin Leibl, Sabine Bösl, Stefan Rank u.a. (alle Autoren sind der Redaktion bekannt) 9 Aktion Unsere Kleinen ganz GROSS Der BLLV macht Bayerns Grundschulen stark Die BLLV-Aktion „Starke Grundschule - Unsere Kleinen ganz GROSS“ startet nun im Februar auf Landesebene und wird dann bayernweit durch vielfältige regionale Aktionen die Kleinen ganz GROSS machen! Schule einen Pool an Förderstunden. Jede Schule muss außerdem mit einem Schulpsychologen oder Beratungslehrer ausgestattet werden. Die Schulleiter müssen zudem die Leitungszeit bekommen, die sie brauchen. Ziel ist es, Grundschulen ins Zentrum der schulpolitischen Diskussion zu stellen. Die Forderungen sind klar: Fördermaßnahmen ausbauen, große Klassen reduzieren und eine freie Schulwahlentscheidung. Verbesserungen sind auch in der Lehrerbildung nötig: Das Studium muss künftig mit dem Master enden. Auch die Besoldung von Grundschullehrerinnen und -lehrern muss angehoben werden. Vor allem aber wollen die Pädagogen eine längere gemeinsame Schulzeit durchsetzen. Die Grundschule muss vom Übertrittsdruck befreit werden. Er ist unpädagogisch und unerträglich. Im Zentrum der Problematik an Grundschulen steht jedoch der alles überschattende Übertrittsdruck: Er macht sich bereits in der ersten Klasse bemerkbar. Die Entscheidung über die Schullaufbahn nach der vierten Jahrgangsstufe führt zu einem massiven Leistungsdruck. Kreatives, offenes und eigenverantwortliches Lernen, das die Persönlichkeitsbildung und das Selbstvertrauen eines Kindes stärkt und lebenslange Lernmotivation ermöglicht, ist immer weniger erfahrbar. Die ‚heile Welt’ der Grundschule vor 20 oder 30 Jahren gibt es auch an unserer Schule längst nicht mehr. So wird in den Klassen die Altersstreuung größer, weil der Einschulungszeitpunkt nach vorne gelegt wurde, die soziale Heterogenität nimmt zu, weil sich Familienstrukturen, berufliche Orientierung und Belastung der Eltern grundlegend verändert haben und die Grundschule verstärkt erzieherische Aufgaben übernehmen muss. Das sind Herausforderungen, die nur dann zu bewältigen sind, wenn die Pädagogen in die Lage versetzt werden, Kinder ganzheitlich zu fördern und nicht nur ihre kognitiven Fähigkeiten zu schulen. Dazu braucht es Zeit - konkret fordert der BLLV Förderstunden für die Eingangsklassen, für jeden Grundschüler verlässliche Förderstunden und pro 10 Das Schulsystem zwingt Eltern und Lehrer viel zu früh, eine Entscheidung zu treffen. Solange dies so ist, sollte die Schulwahlentscheidung frei gestellt werden - wir verstehen das als Zwischenlösung, bei der die Verantwortung an die Eltern zurückgegeben wird; mit dem Ziel, die Atmosphäre an den Grundschulen zu entkrampfen. Dieser Zwischenschritt ist pragmatisch, letztlich aber unbefriedigend, weil nur eine deutlich längere gemeinsame Schulzeit die Situation grundlegend verbessern kann. Ziel der Grundschul-Aktion ist es, die Bevölkerung aufmerksam zu machen, auf die genannten Problemfelder und in ganz Bayern auf regionalen Veranstaltungen die Forderungen immer wieder in die Öffentlichkeit zu tragen. In allen Landkreisen Bayerns soll es unterschiedliche und ganz verschiedene Aktionen (z.B. einen Infostand im Ort, eine Pressekonferenz, ein Fachgespräch mit Grundschul-Schulleitern, eine Infoveranstaltung für Elternbeiräte, eine Kreisveranstaltung mit Grundschullehrern und – lehrerinnen, ein politisches Abendessen mit Mandatsträgern der Region, eine Podiumsdiskussion mit Eltern, Schülern, Lehrern und Vertretern der Wirtschaft) geben, die schließlich im Juli in eine Übergabe von vielen Landkreispetitionen an den Landtag münden sollen. Wir brauchen jeden vor Ort, der Werbung und Aufmerksamkeit für die Kleinen macht und wir müssen zusammenhelfen, dass unsere Kleinen ganz GROSS werden. Alle Medien (Flyer, Leporellos, Anstecknadeln, Luftballons, Petitionsvorlagen, Plakate, Pressedienste etc.) können ab Mitte Februar auf der Homepage des BLLV bestellt werden. Gerne unterstütze ich persönlich die einzelnen Aktionen vor Ort: Melden Sie sich, denn nur wenn viele bayernweite Aktionen stattfinden und vielfältig unterstützte Petitionen eingereicht werden, dann schaffen wir es, die Forderungen der GS-Aktion umzusetzen! Grundschule stärken – yes you can! Positionieren Sie sich und machen Sie mit! Wir fordern: 1. Mehr Mittel für Förderung 2. Mehr Lehrer für kleinere Klassen und Gruppen 3. Freie Schullaufbahnentscheidung 4. Längere gemeinsame Schulzeit 5. Bessere Lehrerbildung 6. Gleicher Status der Grundschullehrer/innen ◊ Simone Fleischmann Leiterin der Abteilung Berufswissenschaft Kontakt unter: simone.fleischmann@t-online.de sekretariat-berufswissenschaft@bllv.de Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Serie / Aus dem Verband Gerechtigkeit für Schule und Lehrer Teil 3: Gerechtigkeit bei der Förderung Prinzipiell wird vor allem die Grundschule als gut funktionierende Bildungseinrichtung wahrgenommen. Bei genauerem Hinsehen stellt sich jedoch heraus, dass viele Eltern und Kinder darunter leiden, dass es im Unterricht in erster Linie nicht um die Förderung von Kompetenzen geht, sondern um den Erhalt von Zugangsberechtigung fürs Gymnasium oder zumindest die Realschule. Ausschließlich um die entsprechenden Übertrittsnoten stehen im Fokus, wobei Persönlichkeitseigenschaften im sozialen, musischen oder kreativen Bereich völlig außer Acht gelassen werden. Der Schein des viel gepriesenen bayerischen Schulsystems trügt. Selektion statt individueller Förderung wirkt einer echten Chancengleichheit diametral entgegen und produziert egoistisches Konkurrenzdenken zwischen potentiellen Gewinnern und Verlierern. Förderung macht jedoch nur Sinn, wenn sie kontinuierlich durchgeführt wird. Förderpläne und kleine Lern- gruppen, die wegen fehlender Lehrerstunden erst gar nicht eingerichtet werden können bzw. bei Versorgungsengpässen wegen krankheitsbeding- Helga Gotthart, stellvertretende Vorsitzende des BLLV Oberbayern ter Personalausfälle sofort gestrichen werden, helfen den Schülern nicht. Konkretisieren lässt sich dieser Missstand besonders am Beispiel der Lesekompetenz. Erhalten zumindest in rund 40 % deutscher Grundschulen mehr als 10 % schwacher Leser Leseförderung, liegt die Förderung lesestarker Schüler deutlich hinter den bei IGLU starken Ländern England und Schweden. Dieses Beispiel belegt, dass sowohl die Förderung der Kinder aus bildungsfernen Schichten und/oder mit Migrationshintergrund als auch die zusätzlicher spezieller Begabungen nicht entsprechend stattfinden kann. Der BLLV Oberbayern fordert deshalb: • Die Wiedereinrichtung der verlässlichen Halbtagsgrundschule durch Rückgabe der laut Stundentafel vorgesehenen Stundenzuweisung. • Die Einführung bedarfsgerechter Ganztagsschulen mit ausreichenden Rahmenbedingungen und entsprechenden personellen Ressourcen. • Die Zuweisung von Stunden zur Bildung von kleinen Lerngruppen und für die Erstellung individueller Förderpläne. • Die Vertiefung diagnostischer Kompetenzen in der Lehrerbildung zur Förderung sozialpädagogischer und schulpsychologischer Fähigkeiten. • Eine längere gemeinsame Schulzeit im Sinne der Bildungsgerechtigkeit für alle Schüler. ◊ Helga Gotthart Für unsere Pensionisten (bitte Termin vormerken) Oberbayerischer Pensionistentag am Donnerstag, 7. Mai in Ingolstadt. Genaues Programm und Anmeldemöglichkeiten erscheinen rechtzeitig in der nächsten Ausgabe der OSZ. Übrigens organisieren die meisten Kreisverbänden eine gemeinsame Fahrt. Bitte fragen Sie beim jeweiligen Pensionistensprecher bzw. beim/bei der Kreisvorsitzenden nach! 1/09 Oberbayerische Schulzeitung 11 Aus dem Verband Mit Blick nach vorne Vorstand legt Richtung für 2009 fest Zum Auftakt des verbandspolitischen Jahres 2009 trat der Vorstand des BLLV Oberbayern zu einer zweitägigen Klausur in Ohlstadt zusammen. Auf der Tagesordnung standen bildungs- sowie standespolitisch aktuelle und gleichermaßen brisante Themen. Vornehmliches Ziel dabei war es, den Bezirksverband in Bezug auf die bevorstehenden Herausforderungen klar zu positionieren und nächste Schritte festzulegen. Gleich zu Beginn des neuen Kalenderjahres Die Vorstandschaft des BLLV Oberbayern traf sich im Januar in Ohlstadt, um die Ausrichtung der eigenen Arbeit für das Verbandswolle man „den Blick jahr 2009 festzulegen. Mit auf dem Billd ist Simone Fleischmann. Sie stellte die BLLV-Grundschulaktion „Unsere Kleinen ganz auf die zentralen In- GROSS“ vor. halte, Tendenzen und • Übertrittsverfahren – Endgültige ten sich freuen, da es gelungen ist, in Signale aus der Schul- und BildungspoAbkehr von der Pädagogik? diesen Bereichen zusätzliche Planstellitik richten, um die bildungspolitischen • Freigabe des Elternwillen beim len zu schaffen. Weichen für das Jahr 2009 und darüber Übertritt – Ja oder nein? hinaus zu stellen“, so der Vorsitzende • Regionale Schulentwicklung (RSE) des Bezirksverbandes Oberbayern, Schulpolitik: und Kooperationsklassen – HinhalHans-Peter Leitner. Simone Fleischmann, Leiterin der Abtetaktik der Politik? teilung Berufswissenschaften im BLLV, • Jahrgangskombinierte Klassen – Im Zentrum standen dabei folgende informierte über die demnächst startenEin Sparmodell? Punkte: de Grundschul-Aktion mit dem Motto: • „Gelenkklassen“ – Ein fauler Kom„Unsere Kleinen ganz GROSS“. Dabei promiss im Koalitionsvertrag? wurden konkrete Umsetzungspakete Standespolitik: • Die Lehrerbildung im Umbruch – für den Bezirk Oberbayern geschnürt. Gerd Nitschke, Vizepräsident im BLLV, Veränderung in der Ausbildung? Mehr dazu lesen Sie in dieser Ausgabe und Hans-Peter Etter, Leiter der Rechts• Politische Kontakte 2009 – Wo setder OSZ auf Seite 10. abteilung im BLLV, verwiesen unter anzen wir Zeichen? derem auf den geradezu historischen Darüber hinaus wurden weitere PolitiErfolg im Bereich der funktionsunabVieles blieb freilich noch nicht bis zur ka und Verbandsinterna diskutiert und hängigen Beförderungen, die der BLLV Gänze beantwortet, eine Fortsetzung die jeweiligen Standpunkte des BLLV zusammen mit Rolf Habermann nun der politischen Orientierung im neuen Oberbayern dazu erörtert. Hier ein kurtatsächlich errungen hat. Zumal auch Jahr wird es aber schon Mitte Februar zer Abriss: die Fortsetzung dieser Art von Befördebei der Bezirksausschussklausur ebenrungen - nach derzeitigem Stand - laut falls in Ohlstadt geben. • Mitgliederentwicklung im BLLV Nitschke bis in das Jahr 2011/12 als poOberbayern – Tendenzen in den litisch gesichert gilt. Auch die Gruppen Regionen? der Fach- und FörderlehrerInnen dürf◊ Jürgen Heiß 12 Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Abteilung Dienstrecht und Besoldung Dienstalter zählt! Aktuelles zum neuen Dienstrecht Im Rahmen des Neuen Dienstrechts in Bayern haben der BLLV und sein Dachverband, der Bayerische Beamtenbund (BBB), nach jahrelangen Verhandlungen einen historischen Erfolg erreicht. In einem ersten vorgezogenen Schritt sollen Beförderungsmöglichkeiten im Bereich der Grund-, Haupt- und Förderschulen geschaffen bzw. ausgebaut werden. Die Beförderungen sollen in zwei Schritten erfolgen: zum 01.09.2009 und zum 01.09.2010. Gemäß dem Entwurf des Doppelhaushalts 2009/2010 (siehe untenstehende Tabellen), der Ende März/Anfang April im bayerischen Landtag beschlossen werden soll, kommen in 2009 bzw. 2010 ca. 30% der Lehrkräfte in A 12 mit der Befähigung für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Volksschulen in den Genuss finanzieller Verbesserungen. Weitere Schritte sollen 2011/2012 folgen. Wer befördert wird bzw. mit welcher Beurteilungsstufe man befördert wird, legt das KM fest. Eines scheint sicher zu sein: Neben der dienstlichen Beurteilung wird das Dienstalter eine entscheidende Rolle spielen, d.h. es wird einen Schlüssel aus Beurteilungsstufe und Dienstalter geben. Wünschenswert wäre, wenn bei diesen ersten Beförderungen die Dienstälteren bei gleicher Beurteilung den Vorzug erhielten. Da- mit würde man die Lebensleistung anerkennen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass automatisch alle Dienstälteren befördert werden. Welche Dienstzeiten habe ich schon angesammelt? Das Dienstalter, das für eine leistungsbezogene Beförderung gilt, ist nicht mit dem Besoldungsdienstalter identisch und kann somit auch nicht auf der Bezügemitteilung abgelesen werden. Im Folgenden finden Sie einige Hinweise, die im Zusammenhang mit der Berechnung der Dienstzeiten gemäß § 13 Laufbahnverordnung wichtig sind: • Die für eine Beförderung ausschlaggebende Dienstzeit beginnt mit dem Zeitpunkt der Ernennung vom Lehrer z.A. zum Lehrer, d.h. der Zusatz z.A. (zur Anstellung) fällt weg. Hierzu bekommt man eine Ernennungsurkunde. • Eine Teilzeitbeschäftigung mit einer Arbeitszeit von mindestens der Hälfte des Regelstundenmaßes wird voll als Dienstzeit gezählt. • Eine unterhälftige Teilzeitbeschäftigung wird nur im Verhältnis zur halben Unterrichtspflichtzeit als Dienstzeit gewertet. Beispiel: Ein Hauptschullehrer, dessen Regelstundenmaß 28 beträgt, ist in unterhälftiger Teilzeit mit 10 Stun- Knut Schweinsberg ist Leiter der Abteilung Dienstrecht und Besoldung den: Hier werden nur 10/14 als Dienstzeit berücksichtigt. • Erziehungszeiten, d.h. Zeiten in Beurlaubung zur Betreuung eines Kindes (Elternzeit/Mutterschaftsurlaub), können bis zum Umfang von 24 Monaten, in der Regel bis zur Vollendung des achten Lebensjahres des Kindes berücksichtigt werden. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich darauf hinweisen, dass die Berechnungshinweise nur für Dienstzeiten im Hinblick auf eine Beförderung gelten und nicht für die ruhegehaltsfähige Dienstzeit. Es ist auch nicht nötig, einen Antrag zu stellen, denn die Regierung von Oberbayern nimmt zur Zeit für alle in die Anlassbeurteilung eingeschlossenen Lehrkräfte eine Dienstzeitberechnung vor. ◊ Knut Schweinsberg *) Dabei werden – wegen der notwendigen Beförderungswartezeit – 2.000 im Haushalt eingestellte Stellen in A 13 in 4.000 Stellen für A 12 + Z umgewandelt. Erste Beförderungen von A 12 Z nach A 13 sind voraussichtlich 2011 möglich. 1/09 Oberbayerische Schulzeitung 13 Abteilung Dienstrecht und Besoldung Neuerungen bei Teilzeit und Beurlaubung Neues Beamtenrecht tritt zum 1. April in Kraft Durch in Kraft Treten des neuen Beamtenrechts (BayBG) kommt es zu einigen Änderungen, die besonders auch die Teilzeit und Beurlaubung betreffen. Grundsätzlich kann man hier von Verbesserungen zum Wohle der Beschäftigten sprechen. Außerdem müssen bei den anstehenden Anträgen auch das Arbeitszeitkonto und das Regelstundenmaß berücksichtigt werden. Teilzeit Art. 88 und 89 BayBG: Im Bereich „Teilzeit“ gibt es gravierende Änderungen. Es gibt nun die Antragsteilzeit, Familienpolitische Teilzeit und die Teilzeit in der Elternzeit. Für die beiden letztgenannten Teilzeiten gilt als Voraussetzung die tatsächliche Betreuung oder Pflege eines Kindes unter 18 Jahren oder eines pflegebedürftigen Angehörigen (muss nicht im gleichen Haushalt leben). In beiden Bereichen dürfen Anträge nur abgelehnt werden, wenn zwingende dienstliche Gründe dagegen sprechen, was in den seltensten Fällen zutreffen dürfte. Die sich daraus ergebende Mindeststundenzahl ist für die Teilzeit in Elternzeit aufgehoben (ab 1 Unterrichtsstunde pro Woche möglich!) und bei der familienpolitischen Teilzeit auf acht Stunden (entspricht z. B. in der Grundschule mind. 6 Unterrichtsstunden, da sich die Zeitstunden auf die Wochenarbeits- und nicht die Unterrichtsstundenzeit beziehen) beschränkt. 14 Freistellungsmodell (Sabbatjahr) Art. 88 Abs. 4 BayBG Das Freistellungsmodell ist auch nach dem neuen BayBG möglich. Es ist eine besondere Form der Teilzeitbeschäftigung. Ihre Besonderheit besteht darin, dass die Arbeitszeit nicht über den gesamten Bewilligungszeitraum hinweg gleichmäßig reduziert wird, sondern die Beschäftigung vielmehr zunächst in einem Umfang, der über demjenigen der genehmigten Teilzeit liegt, erfolgt. Im letzten Jahr der Laufzeit entfällt die Unterrichtsverpflichtung und damit die Arbeitszeit völlig (Freistellungsjahr). Es ist ein drei-, vier-, fünf-, sechs- oder siebenjähriges Modell möglich. Beurlaubung Art. 89 Abs. 1 Nr. 1 BayBG Bei der Beurlaubung aus familienpolitischen Gründen (Voraussetzungen wie bei Familienpolitischer Teilzeit) müssen nun auch zwingende dienstliche Gründe für eine Ablehnung sprechen und die Höchstdauer wurde auf 15 Jahre nach oben gesetzt. Im Gegensatz zur Elternzeit muss der Anspruch auf Familienhilfe nach § 10 SGB V unbedingt beachtet werden, da dann der Beihilfeanspruch entfällt. Arbeitszeitkonto (Beginn Ausgleichsphase): Zum Schuljahr 2009/2010 beginnt die Ausgleichsphase für • die zweite Gruppe der vom verpflichtenden Arbeitszeitkonto erfassten Fachlehrer an Volksschulen und Volksschulen zur sonderpä- Gerd Nitschke • • dagogischen Förderung (§ 7 Nr. 2 [Buchstabe b]) der Verordnung zur Einführung eines verpflichtenden Arbeitszeitkontos für Lehrkräfte), die erste Gruppe der vom verpflichtenden Arbeitszeitkonto erfassten Lehrkräfte an Hauptschulen und Lehrkräfte an Volksschulen zur sonderpädagogischen Förderung (§ 8 Nr. 2 Buchstabe a) der Verordnung zur Einführung eines verpflichtenden Arbeitszeitkontos) sowie die erste Gruppe der vom verpflichtenden Arbeitszeitkonto erfassten Lehrkräfte an Realschulen zur sonderpädagogischen Förderung (§ 9 Nr. 2 Buchstabe a) der Verordnung zur Einführung eines verpflichtenden Arbeitszeitkontos). Dies sind die Fachlehrer an Volksschulen und Volksschulen zur sonderpädagogischen Förderung sowie die Lehrkräfte an Hauptschulen, an Volksschulen zur sonderpädagogischen Förderung und an Realschulen zur sonderpädagogischen Förderung, die sich in den Schuljahren 2001/2002 bis einschließlich 2005/2006 in der Ansparphase des verpflichtenden Arbeitszeitkontos befanden. Es ist zu beachten, dass in den Teilzeitanträgen die beantragte Stundenzahl einschließlich aller Ermäßigungs- und Anrechnungsstunden anzugeben ist und das Arbeitszeitkonto berücksichtigt werden muss! Genaue Ausführungen zu den einzelnen Punkten finden Sie in den Merkblättern der Abteilung Dienstrecht und Besoldung des BLLV auf der Homepage des BLLV unter http://www.bllv. de/cms/index.php?id=910 oder auf der CD-ROM „Ratgeber Schule und Recht“ des BLLV. ◊ Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Ankündigung Gesund bleiben im Lehrerberuf Gesundheitstag des BLLV Oberbayern am 24. März 2009 in Aschau am Inn Liebe Kollegin, lieber Kollege, ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr wieder einen Gesundheitstag für die Lehrerinnen und Lehrer im BLLVBezirksverband Oberbayern anbieten können. Hunderte von Kolleginnen und Kollegen haben in den vergangenen Jahren bei den BLLV Gesundheitstagen wichtige Informationen zu Belastungen und möglichen Gesundheitsgefährdungen im Lehrerberuf erhalten. Viele konnten dort auch neue Kraft und Motivation für ihre schwierige Aufgabe schöpfen. Unser Ziel als BLLV ist es, Sie gut zu informieren. Dazu gehören Themen aus der Bildungspolitik und dem Dienstrecht, aber auch Themen aus den wichtigen Bereichen Gesundheit und Vorsorge. Denn: Gute Schulen kann es nur mit gesunden und motivierten Lehrerinnen und Lehrern geben. Programm Ich hoffe, dass Sie Zeit für eine Teilnahme am Gesundheitstag 2009 in Aschau haben und freue mich auf Ihr Kommen. Hans-Peter Leitner Vorsitzender des BLLV Oberbayern Anmeldung (online: www.gesundheit.bllv.de) www.gesundheit.bllv.de Online: Anmeldeschluss: 13.03.2009 Ich melde mich für den BLLV-Gesundheitstag in Aschau am Inn am 24.03.2009 verbindlich an. 09:00 Uhr Begrüßung 10:30 11:00 13:00 14:00 16:00 PROF. RUDOLF HEIDEMANN, Stuttgart Körpersprache – Medium erfolgreicher Beziehungsarbeit Kaffeepause Arbeits- und Gesprächskreise Mittagspause Arbeits- und Gesprächskreise Ende Ich will an folgenden Arbeitskreisen teilnehmen Uhr Uhr Uhr Uhr Uhr 11:00 – 13:00 Uhr: und 14:00 – 16:00 Uhr: ❑1a ❑ 2a ❑ 3a ❑ 4a Alternativ: ❑1b ❑ 2b ❑ 3b ❑ 4b Alternativ: Max. 20 Teilnehmer pro Arbeitskreis nach Eingang der Anmeldung. Ich nehme am Essen teil ❑ ja ❑ nein Der Unkostenbeitrag für das Mittagessen beträgt 5,00 Euro Name 08633 505617 Arbeits- und Gesprächskreise PLZ, Ort Körpersprache – Medium erfolgreicher Beziehungsarbeit AK 1a: 11.00 bis 13:00 Uhr AK 1b: 14:00 bis 16:00 Uhr Tel. Souveränität im Elterngespräch Fax E-Mail Wenn Stress den Schlaf raubt Ihr Name und Adresse werden vertraulich behandelt. Sie werden nicht weitergegeben. AK 3a: 11:00 bis 13:00 Uhr AK 3b: 14:00 bis 16:00 Uhr Gute Beziehungen im Kollegium BLLV-Mitglied ❑ ja ❑ nein Versichert bei der Bayerischen Beamtenkrankenkasse ❑ ja ❑ nein AK 4a: 11:00 bis 13:00 Uhr AK 4b: 14:00 bis 16:00 Uhr ✂ Oliver Ludwig Graf-Toerring-Str. 29 84577 Tüssling AK 2a: 11:00 bis 13:00 Uhr AK 2b: 14:00 bis 16:00 Uhr mit der Post: Anmeldung per Fax: Straße Versicherungsnummer BBK Schule, an der Sie tätig sind (AÖ) Willy Gleißner liest aus Ludwig Thomas „Heiliger Nacht“ Aus den Kreisverbänden Altötting konnte, dass die Menschen in der nahen Stadt „nie etwas bemerkt“ hatten. Eine Reise nach Thüringen Die Pasinger Lehrer-Absolventen des Jahrgangs 1957 treffen sich seit Jahren regelmäßig in München und seit mehreren Jahren unternehmen sie einmal jährlich eine mehrtägige Reise. Heuer war Thüringen das Ziel. In Niederfüllbach stieß Professor Wodraschke zu unserer Gruppe, er fungierte in den kommenden Tagen als „Reiseleiter“. Weimar war unser Ausgangs- und Übernachtungsort für unsere Ausflüge, die uns auch nach Naumburg in Sachsen-Anhalt führten. Der berühmte Dom und die bekannten Stifterfiguren beeindruckten. In der Elisabeth-Kapelle schieden sich an den Fenstern von Neo Rauch die Geister. Für manchen waren diese bewundernswert, auf andere wirkten sie etwas seltsam. Der Künstler stiftete die Fenster für die Kirche. Unterhaltsam war eine Schifffahrt auf der Unstrut. Mitten in den dortigen Weinbergen fand in einem netten Lokal eine Weinprobe statt. Weimar – eine Kulturstadt neben Buchenwald Weimar war 1999 Europäische Kulturhauptstadt. Wir besuchten die frisch renovierte Anna-Amalia-Bibliothek. Sie enthält ungefähr 850 000 Bücher, deren Konservierung nach den Feuer- und Wasserschäden eine enorme Leistung darstellt. Trotz Regen und kühler Temperaturen besuchten die Reisenden viele der berühmten Stätten wie das Goethehaus am Frauenplan, den historischen Friedhof, das Schillerhaus, das Bauhausmuseum, das Stadtschloss mit den kostbaren Sammlungen... Ein Hauptziel war auch die Kirche St. Peter und Paul, meistens Herderkirche genannt nach ihrem berühmten Prediger. Sie enthält einen bekannten CranachAltar mit dem Bildnis Luthers und auch bedeutende Grabdenkmäler. Die Gedenkstätte im KZ Buchenwald wirkte bedrückend. Ein pensionierter Kollege führte uns dort. Es drängte sich die Frage auf, ob so etwas wieder passieren könnte und wie es zugehen 16 Von Weimar ging es nach Eisenach und auf die Wartburg. Die Gruppe ließ sich führen oder besuchte das Museum. Leider konnten wir aufgrund des schlechten Wetters die Aussicht nicht genießen. Heimwärts führte der Weg über Coburg, wo Prof. Wodraschke die Gruppe verlassen musste. Der Dank aller galt ihm und seiner Frau Angela sowie Kathi und Hans Weiss. Mit Wehmut nahm man zur Kenntnis, dass es wohl die letzte Unternehmung dieser Art gewesen war. einem inneren Erlebnis werden. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Es wird ein Stern aufgehen“ folgten, immer von heiteren Klängen der Saitenmusik übergeleitet, besinnliche, aber auch humorvolle Gedichte und Erzählungen, vorgetragen von Berti Komarek, Klaus Ertelt und Pensionistenbetreuer Peter Vornehm. Mit dem gemeinsam gesungenen „Tochter Zion, freue dich“ endete der stimmungsvolle offizielle Teil der Feier. ◊ Peter Vornehm Bad Aibling ◊ Elfriede Lex Stilvolle Weihnachtsfeier bei den Pensionisten Nach einem Jahr voller monatlicher Aktivitäten (Monatsversammlungen, heimatkundliche Kulturfahrten, Kegelnachmittage und „Stammtische“) traf man sich auch heuer wieder in Altötting zur traditionellen Vorweihnachtsfeier. Nach der einleitenden Hirtenmusik, gespielt von unserer Saitenmusik mit Willi Kos und Klaus Ertelt (Violinen), dem Ehepaar Floßmann (Akkordeon und Gitarre), Pfarrer Kasimir Spielmann (Cello) und Toni Murr (Harmonika), konnte Peter Vornehm auch Heiko Schachtschabel, Marianne Weigel und Edi Meinitz von der Kreisverbandsvorstandschaft begrüßen. Er erinnerte aus einem alten Protokollbuch, wie vor 50 Jahren die Weihnachtsfeier abgelaufen war. Heiko Schachtschabel grüßte die Pensionisten, der seine guten Wünsche mit einem kurzen Situationsbericht über die aktuellen Verhältnisse an unseren (ehemaligen) Schulen verband. Die Saitenmusik, die wieder vortrefflich die einzelnen Zwischenspiele und die Instrumentalbegleitung der gemeinsam gesungenen Lieder gestaltete, leitete zum Hauptteil der Feierstunde über: den ersten 4 Hauptstücken aus der Weihnachtslegende „Heilige Nacht“ von Ludwig Thoma. In seiner unnachahmlichen Art und stilvollen Rezitationskunst ließ unser Willy Gleißner Thomas dichterische Erzählung zu Leistung der Volksschullehrer findet Anerkennung 144 Jahre besteht nun schon der BLLVKreisverband Bad Aibling. Galt es in der ersten Zeit, der kirchlichen Schulaufsicht zu entrinnen, kämpften die Lehrer in all den Jahren immer für menschenwürdige, lernfördernde Zustände in den Schulhäusern. Zuletzt unterstützten die Pisa-Ergebnisse die Bemühungen der bayerischen Volksschullehrer: Erkennt doch heute jeder, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, sinnerfassend zu lesen. Und dass ohne verinnerlichte mathematische und naturwissenschaftliche Grundkenntnisse ein Zurechtkommen im Beruf und im Alltag unmöglich ist, wird ebenfalls nicht bezweifelt. Einen „feierlichen, friedvollen Abend“ wünschte Aiblings zweite Bürgermeisterin Heidi Benda den Lehrern bei ihrem Grußwort zur adventlichen Feierstunde. Und genau dies traf ins Schwarze: Kreisvorsitzender Josef Walbert ehrte als Höhepunkt des Abends verdiente Mitglieder. Er bescheinigte den 14 langjährigen Mitgliedern: „Durch Ihre Solidarität und Ihr gemeinsames Handeln haben Sie diesen Verband mitgetragen und die Verbesserungen für Schüler und Lehrer erreichen können.“ Den „Rekord“ hielten heuer Sebastian Reindl und Josef Wenger, die schon 55 Jahre im Verein mitarbeiten. Walbert äußerte jedoch die Befürchtung, dass die von der Regierung angekündigten Verbesserungen für die Oberbayerische Schulzeitung 1/09 (AIB) Halten seit langer Zeit dem BLLV Bad Aibling die Treue: v.l.: Kurt Gerlsbeck, Sebastian Reindl, Josef Walbert, Josef Wenger, Marion Maruscyk, Michael Sattelmair und Peter Benda. Lehrer an Volksschulen aufgrund der Finanzkrise auf Jahre hinaus ein Winter- oder Weihnachtsmärchen bleiben könnten. Den besinnlichen Teil umrahmten die Mädchen der Höglinger Stubnmusi. Sie streuten bekannte Lieder und Weihnachtsweisen zwischen die von Mitgliedern der Vorstandschaft vorgetragenen Weihnachtsgeschichten. Vertiefende Gedanken zum Advent fand der Ehrenvorsitzende des Kreisverbandes, Albert Schnitzer. Das Prägende dieses Jahres, so Schnitzer, sei das Änderungsmoment. Wie sich die Christen im Advent besinnen und die Ausrichtung ihres Lebensweges überprüfen, habe jetzt die ganze Welt die Notwendigkeit, aber auch die Chance, sich zum Besseren auszurichten. Die Wahl Barack Obamas lasse Hoffnung wagen. „Wir sollten uns alle zu einem ,Yes, we can!´ durchringen“, schloss er. ◊ Johannes Mangels Bad Tölz-Wolfratsh. Ein neuer Vorstand ehrte verdiente Mitglieder Während einer besinnlichen Feier stellte sich der im November gewählte Vorstand des Kreisverbandes Bad TölzWolfratshausen vor. Zudem ehrte der neue Vorsitzende Bernd Kraft eine Reihe verdienter Vorstandsmitglieder, er feierte langjährige Mitglieder und gratulierte zu runden Geburtstagen. Für einen feierlichen Rahmen sorgten die Brasselbande und die Goaßara Schoilehra mit ihrer Musik und Hans Peter Torka mit einem Gedicht. Der neue Kreisvorstand: Die Stellvertreterin von Bernd Kraft ist Bettina Schwartz. Neuer Kassier ist Michael Strobl, Geschäftsführerin ist Andrea Pöchmann. 1/09 Oberbayerische Schulzeitung (TÖL) Wurden für langjährige Treue geehrt: (v. l.:) Johannes Braun (29 Jahre im Vorstand), Irmgard Deckler (29), Klaus Peter Koller (32), Klaus Schmalhofer, Raimund Mairgünther, Joe Ott (23), Bernd Kraft, Clemens Joppich (26), Hans Peter Torka (32), Elisabeth Wasensteiner (26). Dem Tölzer Vorstand gehören weiterhin an: Fachlehrer: Gisela Rauscher Schulleiter: BBB: Uli Fritschi Peter Altstidl Personalrat: Raimund Mairgünther ABJ: Claudia Gentsch, Sabrina Schamberger Förderschulen: Clemens Joppich Pensionisten: Ute Tschochohei, Kassenprüfer: Klaus Schmalhofer Jacki Krammer, Presse: Günter Tochtermann Claudia Gentsch, Sabrina Schamberger Viele Mitglieder sind dem Verband schon jahrzehntelang treu: Bernd Kraft ehrte Martina Koch (25), Eva Bezenar (40), Ingeborg Heinrichsen (50 ), Therese Dörfler (55) und Franz Kohlert (60 Jahre). Außerdem gratulierte er einigen Geburtstagskindern: Brigitte Benecke zum 70., Reinhold Mayr zum 75., Wolfgang Bernböck, Alfred Schmitt und Rudolf Baumgartl zum 80. und Hildegard Batz sowie Berta Rosnitschek zum 85. Geburtstag. Raimund Mairgünther, Ehrenvorsitzender des Kreisverbandes, zeichnete zahlreiche langjährige Vorstandsmitglieder für ihre tatkräftige Arbeit mit der goldenen Ehrennadel aus: Zudem wurde der ehemalige Kreisvorsitzende Raimund Mairgünther verabschiedet. Auch er bekam die goldene Ehrennadel für seine fast 40 Jahre umfassende Tätigkeit beim Kreisverband, wo er allein 23 Jahre erster Vorsitzender war. Hans-Peter Leitner, erster Vorsitzender des Bezirksverbands Oberbayern, hielt eine Lobrede auf ihn. Ebenso würdigte der neue Vorsitzende Bernd Kraft Mairgünthers langjähriges Mitwirken im örtlichen Personalrat (34 Jahre). Um ihm für seine engagierte Arbeit Respekt zu zollen, wurde Herr Mairgünther zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Peter Altstidl gelang es in bewährter Weise, die besten Charakterzüge des Ehrenvorsitzenden in einem Zaubertrick versteckt darzustellen. ◊ Sabrina Schamberger Berchtesgadener Land Ehrungen und Jahresrückblick bei Weihnachtsfeier Zu einer besinnlichen Weihnachtsfeier trafen sich die Lehrer des Berchtesgadener Lands in Bayerisch Gmain. Die Vorsitzende Ingeborg Welzmüller-Krall konnte unter den zahlreich erschienenen Mitgliedern auch Regierungsschulrat Harald Ackermann und den Leiter des Staatlichen Schulamtes in Bad Reichenhall, Schulamtsdirektor Alfred Ilsanker begrüßen. In einer kurzweiligen Ansprache ließ die Vorsitzende die Höhepunkte des vergangenen Verbandsjahres Revue passieren. Ein besonderes Highlight waren dabei die BLLV-Fahrten ins Altmühltal und nach Thailand. Anschließend bedankte sich die Vorstandschaft bei langjährigen Mitgliedern für deren Treue zum Verband mit einem kleinen Geschenk und einer Urkunde. Für den festlichen Rahmen der Veranstaltung sorgte der Chor „Gospel Spirit“ aus Bad Reichenhall mit Gospel-Songs, klassischen Melodien und einem irischen Segenslied. Helmuth Rothbucher stimmte mit einem nachdenklichen Gedicht auf die Weihnachtszeit ein. Für langjährige Treue zum Verband wurden im zweiten Halbjahr 2008 geehrt: Für 25 Jahre Mitgliedschaft: Wolfgang Grimm, Annette Ritter, Gabriele Jostl, Waltraud Berger, Ursula Besner, Paul Löfflmann 17 (EBE) Die Bilder beweisen: Ein Biermuseumsbesuch macht durstig! Aus den Kreisverbänden Für 30 Jahre Mitgliedschaft: Petra Ager, Stilla Klinger, Maria Schnattinger Für 40 Jahre Mitgliedschaft: Hermann Obermaier, Margarete Vorbach, Gertrud Vetter, Heinz Vetter, Günther Kuchler Für 50 Jahre Mitgliedschaft: Armand von Monteton-Digeon, Charlotte Böhm Für 60 Jahre Mitgliedschaft: Walter Nußstern, Herbert Ott ◊ Stefan Rank (BGL) Regierungsschulrat Harald Ackermann (l.), Kreisvorsitzende Ingeborg Welzmüller-Krall (3.v.l.), Schulamtsdirektor Alfred Ilsanker (4.v.r.) und stellv. Kreisvorsitzender Andreas Mandl (r.) freuten sich mit den Geehrten Ebersberg Das Wunder von der Sterneckerstraße Vierzig Jahre „gärte“ die Idee, dem weltweit meistgetrunkenen, alkoholischen Getränk und Lieblings-„Gesöff“ der Münchner ein Museum zu widmen. Der lang gehegte Wunsch erfüllte sich erst dank der gemeinnützigen EdithHaberland-Wagner-Stiftung, die ein standesgemäßes Gebäude für das Museum kaufte und der Stadt übergab. Das Münchner Bier- und Oktoberfestmuseum wurde schließlich am 7. September 2005 in einem der ältesten Bürgerhäuser der Stadt aus dem Jahre 1327 eröffnet. Seither können die „Freunde des Gerstensafts“ im Museum die Geschichte des Bieres verfolgen. Dies taten am 20. November 2008 auch ungefähr 20 Mitglieder des Kreisverbandes Ebersberg. Die Idee für diesen Besuch stammte von Anton Hötzinger und wurde schließlich von Albert Jehle organisiert. 18 (ED) Die geehrten Mitglieder beider Verbände v.l.: Michael Oberhofer, Marianne Sauer, Karl Neudert, Gerhard Wagner, Renate Finger, Rudolf Weiß, Elke Käsbauer, Gabriele Menhard, Hans Mayrhofer, Siegfried Bauer, Lorenz Adelberger (KEG), Ulrike Schierl und Josef Reuter (KEG) Die interessierten BLLV-Mitglieder wurden zunächst durch das Gebäude geführt. Es handelt sich um ein Haus, das bis in die 70er Jahre bewohnt war und an dessen Baugeschichte sich heute noch das Alltagsleben der Menschen im Mittelalter ablesen lässt. Das Besondere dieses Hauses blieb bewahrt: die bis zum Dachgeschoss in einer Richtung durchlaufende „Himmelsleiter“, die Raumstruktur sowie die mehrfach erhaltenen „Rauchkuchln“. Da sich viele stadt- und kulturgeschichtlich wichtige Einrichtungen erhalten haben, spricht man auch vom „Wunder von der Sterneckerstraße“. Nicht nur Erinnerungsstücke von den einst mächtigen Bierbaronen, wertvolle Bierkrüge oder technische Errungenschaften der Bierbraukunst sind zu sehen, sondern der Besucher erfährt auch allerlei Wissenswertes rund um das Grundnahrungsmittel Nummer 1 der Münchner. Das Museum des Oktoberfestes ist mit seinen faszinierenden Exponaten in einem eigenen Stockwerk untergebracht, um die fast 200 Jahre währende Tradition gebührend zu würdigen. Nach der Führung wurde den Besuchern noch ein interessanter Film über die Herstellung des Bieres gezeigt, der mit seinen englischen Untertiteln so manchem Besucher ein Schmunzeln entlockte. Anschließend wartete im Erdgeschoss das Bierstüberl auf die durstigen Museumsgäste, in dem der Nachmittag gesellig ausklang. Erding BLLV und KEG – gemeinsam besinnen, ehren und feiern! Traditionell gut besucht war die gemeinsame Adventfeier des BLLV und der KEG (Katholische Erziehergemein- schaft) mit Ehrung verdienter und treuer Mitglieder in Erding. Im vorweihnachtlichem Rahmen mit Musik - hervorragend dargeboten von den „Saitenreißern“ der St. Nikolaus-Schule –, Geschichten wie immer vorgetragen von Sebastian Riedler - und besinnlichen Gedanken - gekonnt gemacht von Lorenz Adlberger – stimmten sich die Lehrer auf den Höhepunkt des Abends ein: Zahlreiche langjährige Mitglieder und Mitgestalter von BLLV und KEG konnten für äußerst lange Zugehörigkeiten zu ihrem Berufsverband geehrt werden. „Mitgliedschaft und Engagement im Verband sind sehr wertvoll für die Lehrergemeinschaft. Zusammenhalt und aktives Miteinander sind wichtige Voraussetzungen, um auch die Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft bewältigen zu können“, so der Kreisvorsitzende des BLLV, Michael Oberhofer. ◊ Michael Braun Verwaltungsangestellte: Offenes Ohr, aber leere Hände! Fast 1000 Mitglieder hat die Landesfachgruppe der Verwaltungsangestellten an Grund- und Hauptschulen im BLLV, die im alltäglichen Sprachgebrauch oft Schulsekretärinnen genannt werden. Auf Einladung der Fachgruppenleiterin Susanne Weiß des Kreisverbandes Erding-Dorfen informierten Petra Müller (Leiterin der Landesfachgruppe der Verwaltungsangestellten) und Karola Lux (Fachgruppenleitung BLLV Oberbayern) mehr als 20 Verwaltungsangestellte über die tarifliche und arbeitsrechtliche Situation. Dabei wurde sehr deutlich, dass besonders die Bezahlung und das Anforderungsprofil des Berufsstandes absolut nicht zueinander passen. „Wir arbeiten sehr selbstständig, haben vielfältige Aufgaben in der Organisation, hantieren mit Oberbayerische Schulzeitung 1/09 modernen Medien, haben ein offenes Ohr für alle Beteiligten der Schulfamilie und stehen am Ende des Monats fi nanziell mit fast leeren Händen da“, so Müller, Lux und Weiß. Es kann und darf nicht sein, dass Schulverwaltungsangestellte mit 15 Stunden wöchentlicher Arbeitszeit nur etwa 400 € verdienen, so die Vertreterinnen des BLLV. Ein weiteres Ärgernis ist, dass die Stundenzuteilung der Regierung viel zu gering bemessen sei. Bei vielen Volksschulen ist das Sekretariat am späten Vormittag nicht mehr besetzt, obwohl es dort oft auch Ganztagesklassen gibt. Alle Teilnehmer waren sich einig: Wir arbeiten alle gerne in der Schule, die Rahmenbedingungen müssen aber dringend verbessert werden. Der Erdinger Kreisvorsitzende Michael Oberhofer unterstützt die Anliegen vehement. „Das muss einfach besser werden. Der BLLV kämpft auch für seine Verwaltungsangestellten. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Schulfamilie“, so Oberhofer. ◊ Michael Braun Fürstenfeldbruck Die Pensionisten erlebten einen Herbsttraum Besser hätten wir (48 Lehrerpensionisten) es nicht treffen können – der Herbst zeigte sich an diesem Tag von seiner schönsten Seite: ein strahlend blauer Himmel, leuchtende Farben und viele bunte Blätter an den Bäumen. Unsere erste Station war Kloster Holzen, lechabwärts zwischen Augsburg und Donauwörth gelegen. Das frühere Kloster wurde 1996 dem DominikusRingeisen-Werk zugeeignet und dient seitdem als Behindertenwerkstätte. Hier werden ungefähr 60 Menschen angeleitet und betreut. Sie fertigen unter anderem schöne Tonprodukte, die man auch käuflich erwerben kann. Wir waren nach einer Führung durch die Einrichtung alle sehr beeindruckt und berührt. Die barocke Klosterkirche mit einer aufwändigen Stuckierung im Wessobrunner Stil wurde uns von Schwester Gabriele nahegebracht. Nach der Mittagseinkehr bot sich die Gelegenheit, die Loretoka- 1/09 Oberbayerische Schulzeitung pelle mit der „Heiligen Stiege“ anzuschauen. Am Nachmittag brachen wir auf nach Donauwörth auf – „Bayerns schöne Donauperle“ – an der Romantischen Straße. Dort hatte jeder genügend Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erobern. Viele besuchten das so liebevoll gestaltete Käthe-Kruse-Museum, und oft konnte man den Satz hören: „Das wollte ich schon immer mal sehen“. Andere hielten sich vorrangig auf der idyllisch gelegenen Insel Ried auf. Und alle genossen wir diese wunderschöne historische Stadt mit ihren eindrucksvollen Bauten. Die letzte Station war die Harburg, die sich majestätisch über dem gleichnamigen Ort präsentiert. Durch eine kleine Tür in der äußeren Burganlage hat man einen herrlichen Blick auf die tief unten liegende Stadt und die sich malerisch schlängelnde Wörnitz. Nach angeregten, lebhaften Gesprächen in der „Fürstlichen Burgschenke“ kehrten wir nach Fürstenfeldbruck zurück. Fazit: Ein rundum schöner Tag. ◊ Ursula Roßteuscher Einen gelungenen Tag erlebten die Brucker Pensionisten. Die „BMW-Welt“ als architektonisches Meisterwerk Begeisterten Zuspruch fanden die beiden Führungen durch die „BMW-Welt“, die an zwei Novembertagen stattfanden. Für alle, die durch diesen offen gehaltenen Bau flanieren, erschließt sich eine breite Welt von Eleganz, Licht und Weite. Man fühlt sich wohl in diesem „Tempel des Stils“. Wir haben in der ausgezeichneten Führung auch über die Idee des Baus erfahren – Organisation, Präsentation und Weiterentwicklung der Erzeugnisse, vor allem aber Einblick in die Architektur des Gebäudes gewonnen. Das „Aha-Erlebnis“ hatten wir nach einer Filmvorführung in einem der Untergeschosse über die Logistik der Anlieferung der Autos und die Übergabe an den Kunden: Plötzlich wurde die Leinwand hochgezogen und wir konnten einen direkten Blick auf die Fahrzeuge im vollautomatischen Auslieferungslager werfen. Unabhängig von der eigenen Beziehung zur Automarke BMW : Dieses Gebäude ist ein architektonisches Meisterwerk, das als eine weitere Sehenswürdigkeit Münchens gelten darf. Man sollte sich aber - bei einer Besichtigung - zum besseren Verständnis einer Führung anschließen. Resumee: High Quality, super präsentiert! Wir hoffen auf eine umweltfreundliche Weiterentwicklung der Fahrzeuge. ◊ Ursula Roßteuscher „Typisch München“ im Stadtmuseum Es ist immer wieder ein Erlebnis, eine Führung von Frau Gierlinger im Stadtmuseum zu erleben. Sie bietet breites Hintergrundwissen, gewürzt mit Anekdoten und Geschichten. Dieses Mal besuchten wir die Ausstellung „Typisch München“, die aus Anlass des 850jährigen Stadtjubiläums als neue Dauerausstellung zusammengestellt wurde. Alle Exponate stammen aus den eigenen Beständen des Museums. In drei Stockwerken sind Modelle, Bilder, Statuen und Figuren zeitlich geordnet dargeboten. Das Erdgeschoss ist dem Mittelalter gewidmet und man kann hier leibhaftig Heinrich den Löwen in voller (FFB) Pensionistenausflug 19 Aus den Kreisverbänden Kettenmontur bewundern; sogar ein angeblicher Schlüsselbeinknochen von ihm ist zu sehen. Auch die vier Putti von der Mariensäule stehen hier im Original – sie kämpfen mit den Vier Plagen: Krankheit, Hunger, Krieg und falscher Glaube. Besonders sehenswert ist das Modell der Stadt München im Jahre 1570 – aus Lindenholz gefertigt, eine Kopie des Modells von Jakob Sandtner im Bayerischen Nationalmuseum. Im ersten Stock erwartet den Besucher im halbdunklen Raum ein durchleuchtetes Gemälde im sogenannten CanalettoBlick vom Ostufer der Isar auf das alte München. Es folgen Kunstwerke aus der Biedermeierzeit – Möbel, Bilder, Nymphenburger Porzellan, Tracht ... Im Königssaal befinden sich Gemälde von Herrschern des 19. Jahrhunderts - König Ludwig I. gegenüber steht auch Lola Montez in königlicher Pose (die Pose, in der sie sich malen ließ, wurde seinerzeit als Eklat empfunden). Der zweite Stock ist den Themen „München und das Bier“ und „München und die Kunst“ gewidmet. Besonders schön sind die Jugendstilmöbel und das „Kaiserpanorama“. Die Zeit verging wie im Fluge und wir waren alle sehr überrascht, als wir als letzte Besucher verspätet zum Verlassen des Museums aufgefordert wurden. Für jeden, der sich für München interessiert, ist diese Ausstellung ein unbedingtes Muss. Hier wird „Geschichte zum Anfassen“ geboten. An Sonn- und Feiertagen ist der Eintritt frei! ◊ Ursula Roßteuscher Als München noch etwas kleiner war... Freising Ein Gesundheitsnachmittag für Lehrkräfte – ein Fußballturnier! Einen Tag vor dem Gesundheitssams- 20 (FS) Die Siegermannschaft aus Allershausen; hinten stehend v. l.: Helmut Fichtner, Christian Rester, Christian Schmitt; vorne kniend v. l: Alexander Elzenbeck, Walter Gollas, Daniel Böck tag der Schulen zeigten sich die Lehrerinnen und Lehrer in Sachen Gesundheitsprävention durch Sport vorbildlich. Es trafen sich insgesamt sechs Teams des Landkreises Freising und ein Gastteam aus Unterschleißheim zu ihrem jährlichen Mannschaftsvergleich im Fußball. Der Organisator des Turnieres, Rudi Weichs, konnte am frühen Nachmittag die Mannschaften aus Allershausen, Freising Paul-Gerhardt, Freising St. Lantbert, Neufahrn, Hallbergmoos, Eching und Unterschleißheim in der Echinger Dreifachhalle willkommen heißen. Viele Damen und auch die „Berufspendler“ dabei Man spürte schon beim Warmmachen, dass dies ein ganz besonderes Turnier werden würde, da zum einen die holde Weiblichkeit - vertreten durch einige überaus sportliche Damen - endgültig in das Turnier Einzug hielt und zum anderen diesmal auch vermehrt jüngere Lehrkräfte und neue Gesichter den Weg nach Eching gefunden hatten. Im Modus „jeder gegen jeden“ musste an diesem Nachmittag ein Marathon von 21 Spielen absolviert werden, bevor die endgültige Platzierung ausgezählt werden konnte. Auf den Zuschauertribünen herrschte eine Bombenstimmung bei den jeweiligen „Fanclubs“ und so wurden alle Mannschaften von einer Höchstleistung zur nächsten getragen. Im Laufe des Turnieres hoben sich zwei Mannschaften immer mehr von den anderen fünf Teams ab: Die Unterschleißheimer glänzten dadurch, dass viele Torchancen in mannschaftlicher Geschlossenheit herausgespielt und nicht selten von einer Stürmerin abgeschlossen wurden. Die topbesetzten Allershauser hatten alle Gegner in absolut souveräner Manier im Griff und marschierten ohne Punktverlust durch das Turnier. So durften sich bei der Siegerehrung die fünf Kicker aus der Volksschule Allershausen hochverdient auf das Siegertreppchen stellen und den Wanderpokal in Empfang nehmen, gefolgt von der Hauptschule Unterschleißheim auf dem 2. Platz und der Hauptschule Neufahrn auf Rang 3. Die weiteren Platzierungen: Volksschule Hallbergmoos, Volksschule Eching, Volksschule Freising Paul-Gerhardt und Hauptschule Freising Lerchenfeld. Rudi Weichs und die Vorsitzende des KV Freising, Kerstin Rehm, freuten sich besonders über die überaus rege Teilnahme an diesem Turnier, was wohl auch an dem folgenden Unterrichtssamstag gelegen haben mochte, weil hier viele „Pendler“ nicht am frühen Freitag in ihre Heimatbezirke fahren durften. So konnte man selbst einem Unterrichtssamstag kleine Vorteile abringen! Auch der überaus sportliche und faire Ablauf verdiente lobende Worte. Zum Glück wurde es tatsächlich ein Gesundheitsund kein Verletztennachmittag! Ein besonderer Dank galt Rudi Murko, der wie immer die Halle organisiert hatte und vor allem den beiden Top-Schiris Alfred Ballauf und Josef Eschlwech. ◊ Rudi Weichs Ingolstadt „Ich find den BLLV klasse!“ – MdL Achim Werner im Gespräch In der SPD-Zentrale fand das erste der geplanten Politiker-Gespräche der Vorstandschaft des BLLV Kreisverbands Ingolstadt statt. MdL Achim Werner, seit 1984 Stadtratsmitglied und seit 1998 im Bayerischen Landtag, wartete für das Vorstandstrio des Kreisverbands mit Kulinarischem auf, als kämen wir von einem Feldzug. Wir kamen jedoch nur aus dem Unterricht. Karin Leibl stellte die geplante Grundschulaktion des BLLV vor und kündigte Oberbayerische Schulzeitung 1/09 (IN) Achim Werner (rechts) und Ingolstadt Kreisvorsitzender Toni Jungwirth und persönlicher Ressourcen nicht hinreichend gefördert werden. Dies sei kein Einzelfall, bekräftigten Karin Leibl und Anton Jungwirth. an, dass der Kreisverband diesbezüglich noch einmal an die lokalen Politiker herantreten würde. Man war sich schnell einig, dass die Grundschule DIE tragende Säule unseres Schulsystems ist und deswegen über all den Aufregungen bezüglich R6, G8 und Hauptschulinitiative nicht vergessen werden dürfe und dringend in den Focus gerückt werden müsse. Barbara Springwald stellte die Situation in den Ingolstädter Ganztagsschulen vor und schilderte vor allem, wie problematisch die Verpflegung der Kinder ist. Im Schulverwaltungsamt sind zwei Kräfte damit beschäftigt, den Eingang der Zahlungen der Eltern der Kinder aus den rund 15 Ganztagsklassen in Ingolstadt für das Mittagessen zu überwachen. Nicht selten werden Kinder vom Essen und damit aus der Ganztagsklasse abgemeldet, weil die Eltern die finanziellen Aufwändungen nicht aufbringen wollten. MdL Werner versprach durchzurechnen, welche Kosten auf die Kommune zukämen, wenn man zu den Zuschüssen vom Bund und den geplanten Zuschüssen vom Land mit Geldern für die Kommune das Essen für alle Schüler kostenfrei stellte. Toni Jungwirth stellte dar, dass die soziale Integrationsklasse, die in Ingolstadt eingerichtet würde, eine Förderschule für erziehungsschwierige Schüler nicht ersetzen könne. Die nächste Schule in Marienstein bei Eichstätt ist mit 100 Plätzen für den Landkreis voll ausgelastet und kann keine Kinder aus Ingolstadt aufnehmen. Hier gehe es keineswegs um Ausgrenzung, sondern um Reintegrationsmaßnahmen. Barbara Springwald berichtete von einer Schülerin, die von der Förderschule zurück geschickt wurde, weil sie zu schwierig sei und dort deswegen nicht weiter haltbar sei. Diese Schülerin sei nun in einer Regelklasse mit 24 Kindern und einer Lehrkraft zu beschulen und könne aufgrund mangelnder fachlicher Qualifikation und aufgrund mangelnder zeitlicher 1/09 Oberbayerische Schulzeitung Mit der Zusage auf weitere Gespräche und Kooperation verabschiedete man sich. Beim Dank an eine Mitarbeiterin im Gang für die Verpflegung wurden wir von ihr mit den Worten verabschiedet: „Für Sie habe ich gerne Brotzeit eingekauft. Ich bin Mutter von vier Kindern und finde den BLLV und seine Ziele klasse!“ Mitgliederehrung im Rahmen des traditionellen Hoagartens Wie seit 17 Jahren lud der Kreisverband alle Musikanten zum Hoagarten. Das Vorstandstrio hielt eine amüsante Begrüßungsrede und konnte neben vielen zu Ehrenden auch den Ehrenvorsitzenden Ewald Sager samt Gattin Anneliese, Ehrenmitglied des Kreisverbands und die Pensionistenbetreuer Josef Glötzner, Hans Heimisch und Barbara Hinz sowie die ABJ-Vorsitzende Julia Vitzthum begrüßen. Der Bogen der Anwesenden spannte sich also über alle Generationen, was die Vorsitzenden besonders erfreute. Leider waren viele Musikanten erkrankt. Die verbliebenen Interpreten lieferten jedoch wie jedes Jahr ein abwechslungsreiches, ansprechendes Programm, das Wast Biswanger wie- der organisiert und zusammen gestellt hatte. Karin Leibl hatte aus der Chronik des Kreisverbands Informationen aus den Beitrittsjahren der zu Ehrenden zusammen gestellt. Hierbei zog sich dieses Mal die Lehrerbildung durch die Geschichte: Vor 55 Jahren beschloss der Bezirkslehrerverein Ingolstadt eine Resolution, in der er die Behauptungen der CSU, die Forderung nach einer universitären Lehrerbildung würde die Forderung nach Abschaffung der Bekenntnisschule implizieren, auf Schärfste missbilligte und von sich wies. Vor 50 Jahren traten das erneuerte Lehrerbesoldungs- und -bildungsgesetz in Kraft. Vor 40 Jahren wurden die Bekenntnisschulen dann in Gemeinschaftsschulen umgewandelt. Vor 25 Jahren fand sich ein Bild der Mitgliederehrung der heute für 50 Jahren zu Ehrenden, was natürlich sehr spannend für die Betroffenen war – sich so schnell 25 Jahre altern zu sehen ist nicht alltäglich! Jeweils nach dem kurzen geschichtlichen Abriss wurden die zu Ehrenden nach vorne gebeten und sehr persönlich von Kreisvorsitzendem Anton Jungwirth gewürdigt. Gerne nahmen der eine oder andere Kollege die Gelegenheit in Kauf, die Geschichte aus seiner Sicht darzustellen oder zu berichten, wie er oder sie zum BLLV kamen und was sie im BLLV hält. Im Rahmen der Feier wurden geehrt: 55 Jahre: Hans Bauer, Gerhard Bockhorni, Kurt Lindauer, Josef Staudacher, Erna Wenzler (IN) Die 55- und 50-„Jährigen“ umrahmt vom Vorstandstrio 21 Aus den Kreisverbänden 50 Jahre: Sebastian Biswanger, Heinrich Lieber, Traudl Stephan, Gertrud Wilhelm 40 Jahre: Helga Buchholz, Dieter Göllnitz, Christian Hackner, Herbert Ihringer, Volkmar Kähn, Helmut Resch, Heinrich Steer, Peter Weigandt 25 Jahre: Gabriele Beck, Ulrike Gentner, Gabriele Hiebl, Hans-Georg Hiebl, Ingrid Küpter, Traudl Moritz, Karl Rotter, Susanne Scheidler, Brigitte Schweiger Landsberg Schmuck aus Perlen, Filz oder Silbergabeln hergestellt Gleich am Montag nach den Allerheiligenferien trafen sich die Fachlehrerinnen aus Landsberg und auch aus dem Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau in der Volksschule Utting am Ammersee um an der Fortbildung „Schmuck herstellen“ teilzunehmen. Miesbach Preiß dankt Pensionisten bei der Mitgliederehrung Zur vorweihnachtlichen Feierstunde des Kreisverbandes Miesbach, in deren Mittelpunkt die Ehrung langjähriger Mitglieder stand, waren viele, meist ältere Kolleginnen und Kollegen erschienen. Besonders begrüßen konnte der Kreisvorsitzende Eugen Preiß auch die Schulamtsdirektoren a.D. Elfriede Exner und Hans Maier. Eine erfreuliche Anzahl von BLLV-Mitgliedern mit 25 – 65-jähriger Mitgliedschaft erhielten Ehrenurkunden überreicht. Der besonderer Dank des Kreisvorsitzenden galt den Pensionisten im Verband, die sich auch nach ihrer aktiven Zeit solidarisch am Verbandsleben beteiligen. Der langjährige Personalratsvorsitzende Waldemar Rausch wurde mit einem kleinen Geschenk überrascht. Die musikalische Umrahmung durch Walter Kohlhauf und Hans Irger und ein ausgiebiges Ratschen ließen die Feierstunde wie im Fluge vergehen. (MB) Persönlich nahmen die Ehrenurkunde in Empfang v. l. :Werner Thier (45), Gerhard Müller (40), Anton Wegscheider (25), Martin Köpf (40), Martina Praschak (25), Kreisvorsitzender Eugen Preiß und Angelika Schmidt-Pröls (25 Jahre). (MB) Das neue Miesbacher Vorstandsteam ◊ Martin Köpf Die Referentin Sabine Benedikt zeigte den Teilnehmern nicht nur, wie man Ketten aus Perlen und Filz, sondern auch aus Silbergabeln oder Aluminiumrohren herstellt. Bei der sehr breitgefächerten Auswahl an Materialien konnten mehrere Ketten hergestellt werden. Es war ein sehr lohnender und erfahrungsreicher Nachmittag, bei dem natürlich auch der Austausch mit den Fachkolleginnen nicht zu kurz kam. (LL) Sabine Benedikt leitete ihre Fachkolleginnen an. 22 (MB) Verabschiedung in den wohlverdienten Ruhestand Jahreshauptversammlung bestätigte Vorstand In der mäßig besuchten Hauptversammlung des Kreisverbandes Miesbach konnte der Vorsitzende Eugen Preiß unter anderen den ehemaligen Schulamtsdirektor Rainer Maras begrüßen: Zu Beginn legte Preiß Rechenschaft über die Arbeit der Miesbacher in den vergangenen zwei Jahren ab. Er ließ eine Vielzahl von Veranstaltungen Revue passieren: Zusammenkünfte der Vertrauenslehrer, Dienstanfängerseminare, Stammtische, Schulleiterrunden, politische Veranstaltungen, die Bezirksdelegiertenversammlung in Miesbach, die Organisation des oberbayerischen Gesundheitstages, Zusammenkünfte der Verwaltungsangestellten und diverse Unternehmungen der rüstigen Pensionisten erfreuten die Anwesenden noch in der Erinnerung. Sodann wies Preiß auf die Schwerpunkte der Verbandspolitik hin: Regionale Schulentwicklung, Lehrerbildung (Master-Abschluss, Stufenlehrer) und Dienstrechtsreform wurden kurz erläutert. Die Entlastung der „alten“ Vorstandschaft und die Neuwahlen drückten die Zufriedenheit der Mitglieder aus. Die Vorschlagsliste, die der Vorstand ausgearbeitet hatte, wurde überwiegend bestätigt. In der sich anschließenden konstituierenden Sitzung gratulierte der „neue“ Vorsitzende Eugen Preiß der gesamten Vorstandschaft und skizzierte gleich das Jahresprogramm. ◊ Martin Köpf Dank an „Ruheständler“ Von Jahr zu Jahr mehr werden die Kolleginnen und Kollegen, die aus dem aktiven Dienst in den wohlverdienten Ruhestand wechseln. Traditionell werden sie im Landkreis Miesbach im Rahmen der Personalversammlung von Landrat, Schulamt und Personalvertretung verabschiedet. Zum gemeinsamen Foto Oberbayerische Schulzeitung 1/09 (MÜ) Die strahlenden Gewinner beim Schafkopfturnier V.l.: Olaf Ströbl, Franz Lanner, Geschäftsführer Markus Blümel, Franz Hans und Gerhard Heidl. stellten sich von links Schulamtsdirektorin Evelyn Sehling, Landrat Dr. Jakob Kreidl, Maria Blüml, Heinz Dietrich, Elisabeth Seiler, Christine Kumpfmüller, Hans Irger, Martin Pförtsch, Schulrätin Ursula Weiß-Brummer und PR-Vorsitzender Eugen Preiß. Mühldorf nen und Beisitzern. Gastredner Gerd Nitschke, Vizepräsident des BLLV, legte die Erfolge und künftigen Ziele des Verbandes dar. Bei der anschließenden Ehrung der langjährigen Mitglieder des Kreisverbandes Rosenheim überreichten Gerd Nitschke und Beate Irle Urkunden und Geschenke. Großes Interesse an regionaler Schulentwicklung Treuer Kartler siegte Franz Hans, ein seit über 20 Jahren treuer Kartler bei den Schafkopfrennen des BLLV-Kreisverbandes Mühldorf, konnte erstmals den Gesamtsieg beim Turnier 2008 erringen. Wie immer war der Familienclan von Renate Käsmeier (SFZ Waldkraiburg) zahlenmäßig und in Bezug auf die Geselligkeit eine Stütze der Veranstaltung. So konnte der Clan viele schöne Preise, u.a. auch den Wurstkranz für den letzten Platz (Gerhard Heidl), mit nach Hause nehmen. Erfreulich war in diesem Jahr auch die Teilnahme vieler jüngerer Kollegen. Diese stellten mit dem 2. Platz (Olaf Ströbel) und dem 3. Rang (Franz Lanner, beide Volksschule Gars) ihr Können – neben dem notwendigen Glück – unter Beweis. Bei diesem Nachwuchs und der erlebten guten Stimmung braucht man sich um die Fortsetzung der Tradition des jährlich Schafkopfrennens am Vorabend des Buß- und Bettages im KV Mühldorf keine Sorgen zu machen. ◊ Franz Göhl Rosenheim Beate Irle im Amt bestätigt In seiner letzten Sitzung des Jahres 2008 wurde der Vorstand des BLLVKreisverbandes Rosenheim einstimmig im Amt bestätigt. Nach dem Totengedenken erfolgte die Wahl von Beate Irle (1. Vorsitzende), Margret Werl (2. Vorsitzende) und Herbert Engl (3. Vorsitzender) sowie der verschiedenen Funktio- 1/09 Oberbayerische Schulzeitung Sachliche Informationen und mögliche Lösungsansätze in der Diskussion um die Hauptschule im Zusammenhang mit einer regionalen Schulentwicklung lieferte der oberbayerische Leiter der Abteilung „Schulpolitik“, Oliver Ludwig, in einem offenen Gespräch mit interessierten Bürgermeistern, Gemeinderäten, Elternbeiräten und Schulleitern. Eingeladen hatten die BLLV- Kreisverbände des Landkreises nach Rosenheim, für die Beate Irle die Teilnehmer herzlich begrüßte. meiden. Pädagogische Vorteile eines differenzierten Angebotes unter einem Dach wurden von Seiten der Lehrer wie der Elternvertreter ebenso erwartet wie die Vorteile eines attraktiven, offenen Ganztagsangebotes. Regionalschulen als Alternative Eltern, Bürgermeister und BLLV-Vertreter waren sich darin einig, dass eine denkbare Alternative dazu die sogenannten Regionalschulen wären, in denen es neben dem Hauptschul- auch einen Realschulzweig geben könne. Dies würde sicherlich die Attraktivität einer Region und der Gemeinde stärken, die sinnvolle Nutzung des Gebäudebestandes sichern und letztendlich auch Schulstandorte erhalten. Keinesfalls sollten dabei jedoch nur Realschulklassen an Hauptschulen ausgelagert werden. Vielfach unbekannt war die Tatsache, dass auch in diesem Schuljahr bereits Lehrkräfte der Grund- und Hauptschule in Realschulen und Gymnasien erfolgreich eingesetzt werden, hier also keine Schwierigkeiten aufgrund der Ausbildung durch das Kultusministerium befürchtet werden. Auch Realschullehrkräfte finden mit Stunden in den Hauptschulen Verwendung , Austausch findet also bereits statt ! Die Teilnehmer freuten sich über die sachliche Diskussion, frei von Polemik oder unnötigen Ängsten und vor allem Im Rahmen der engagierten Diskussion waren sich die Beteiligten einig, dass der weiter anhaltende Schülerrückgang, der besonders an den Hauptschulen zu beobachten ist, bei gleichzeitig steigenden Übertrittszahlen das „Ausbluten“ vieler Regionen verstärkt. Klar zum Ausdruck kam auch der dringende Wunsch der Eltern nach wohnortnahen Schulen mit attraktiven Abschlüssen, wobei der Schwerpunkt beim Real- und Hauptschulabschluss gesetzt wird. Nur so könne ein weiterer Bustourismus mit riesigen Beförderungskosten eingegrenzt und der kulturellen Schwächung vieler Gemeinden effektiv begegnet werden. Gleichzeitig bestünde die Möglichkeit, übergroße Klassen an Re- (RO) Gerd Nitschke (links) und Beate Irle (rechts) ehrten Herrn alschulen und notwendige John und Herrn Reitzenstein für ihre langjährige WeggemeinErweiterungsbauten zu ver- schaft mit dem BLLV. 23 Aus den Kreisverbänden (RO) Der BLLV brachte Politiker und Eltern an einen Tisch und informierte über die Ideen zur Regionalen Schulentwicklung auch ohne jeden Versuch einer parteipolitischen Vorteilsnahme. Dies stellte eine gute Basis für die Zusammenarbeit dar. Der BLLV Rosenheim wird auf dieser Grundlage zu weiteren Gesprächsrunden einladen. ◊ Christine Purr Schongau Die Lehrer feierten den Advent Auch in diesem Jahr lud der Kreisverband Schongau zu seiner traditionellen Weihnachtsfeier ein. Mehr als 50 Kolleginnen und Kollegen folgten der Einladung in den Schongauer Märchenwald. Auf einer romantischen Fackelwanderung durch den verschneiten Wald ging es vorbei an Hexenhäuschen und Tiergehegen. Ziel war ein großes Lagerfeuer, an dem Punsch und köstliche heiße Apfelringe die vorweihnachtliche Stimmung versüßten. Den zweiten Teil des Abends nutzte Vorsitzender Peter Fuchs, um einige Kolleginnen und Kollegen für ihre langjährige Mitgliedschaft im BLLV zu ehren. So gehören seit 25 Jahren Karin Rei- chelmeier, seit 30 Jahren Dieter Piering, seit 35 Jahren Guntram Dopfer und Gerburg Reis, seit 40 Jahren Gisela Eiband, seit 45 Jahren Günter Jullien, seit 50 Jahren Marianne Pfeiffer und gar seit 55 Jahren Franziska Albrecht sowie Martha Listl dem Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband an. Den Abschluss des Abends bildete ein deftig-bayerisches Abendessen, das vom Kreisverband Schongau gespendet wurde. ◊ C. Nitschmann Traunstein-Nord ◊ Norbert Maier Irmgard Bauer ist seit 60 Jahren Mitglied Bei der diesjährigen Jahresabschlussfeier des Kreisverbandes Traunstein-Nord konnte die Vorsitzende Anita Vorsamer neben der Vorstandschaft zahlreiche Vertrauenslehrer und Verwaltungsangestellte begrüßen. Sie freute sich, dass sie in ihrem Rückblick im Gegensatz zu früheren Jahren heuer auch eine sehr gute Nachricht weitergeben könne: Viele Lehrkräfte können sich auf eine Beförderung in absehbarer Zeit freuen. Ebenso erfreulich (SOG) Die Schongauer Lehrer feiern Advent v.l: Dieter Piering, Guntram Dopfer, Karin Reichelmeier, Marianne Pfeiffer, Martha Listl, Gisela Eiband, Franziska Albrecht und Günter Jullien 24 gestaltete sich die Ehrung langjähriger Mitglieder, die für ihre Treue zum BLLV mit Urkunden und verschiedenen Geschenken bedacht wurden. Die Seniorin unter den diesjährigen Jubilaren war Irmgard Bauer, die schon 60 Jahre dem Verband angehört. Anita Vorsamer erinnert sich noch gerne an ihre gemeinsame Zeit in der Dorfschule Peterskirchen. 25 Jahre: Christiane Becher, Barbara Kunz, Brigitte Simon, Heike Woitalla, Berta Eckert 40 Jahre: Veronika Wichert, Klaus Weihmeir, Wolfgang Grünes, Anton Seubert, Dorothea Wisiorek, Elisabeth Bohrer 45 Jahre: Gabi Gnad, Horst Hahn, Walter Zimmermann, Siegfried Ostler, Annemarie Schinzel, Ulrike Boesmiller 50 Jahre: Rudolf Kümmel, Gerda Böhm 55 Jahre: Korbinian Huber, Helga Bachhuber, Johannes Hawle 60 Jahre: Irmgard Bauer (TS) 17 langjährige Mitglieder nahmen die Ehrung entgegen Wasserburg Adventliche Stimmung mit Harfe und Hackbrett Zur Jahresabschlussfeier des Kreisverbandes Wasserburg trafen sich die Mitglieder in erfreulich großer Anzahl. Man ahnte wohl, dass Kollege Josef Oberbayerische Schulzeitung 1/09 (WAS) Elisabeth Totzauer und Christiane Wieser ehrten die anwesenden Mitglieder für langjährige Verbandstreue: Eugenie Dieplinger (35), Fritz Wolf (50), Joachim Schwark (45), Maria Schröter (40), Nordfried Ackermann (30), Liselotte Huber (50), Hanns Airainer (55) Jahre. Huber mit seinen Familienangehörigen auf Harfe, Zither und Hackbrett schnell adventliche Stimmung schaffen würde. Dabei half ihm Hermann Dresp mit geschickt ausgewählten Geschichten und Gedichten zur Weihnachtszeit. Im Jahresrückblick weckte die Vorsitzende Christiane Wieser die Erinnerung an die diesjährigen Veranstaltungen: Die Lehrer besuchten das Franz-Marc Museum in Kochel, fuhren zur SkytenAusstellung in München, zur ErnstBarlach und zur Käthe-Kollwitz-Ausstellung in Rosenheim. Sie nahmen an Führungen durch das Wasserburger Heimatmuseum und durch die Synagoge in München teil. Nach dem Dank an die Vorstandschaft für die tatkräftige Unterstützung konnte Christiane Wieser über eine erfreuliche Mitgliederentwicklung und erfolgreiche Verbandsarbeit berichten. Die Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft beim BLLV übernahm anschließend die stellvertretende Vorsitzende Elisabeth Totzauer. Sie überreichte als Dankeschön für bis zu 55 Jahren Verbandstreue Urkunden und Präsente. Nach besinnlicher Musik und guten Wünschen zum Jahresabschluss nutzten Aktive und Pensionisten die Gelegenheit zu regem Erfahrungsaustausch. ◊ Frank Neugebauer Starnberg Bei der Mitgliederehrung des Kreisverbands Starnberg wurden nicht nur Hans-Peter Leitner und Hans-Peter Etter (siehe S. 27) geehrt, sondern auch weitere treue Mitglieder des Verbands. Mit im Bild: Kreisvorsitzender Udo Wiese (rechts) und BLLV-Präsident Klaus Wenzel (4. v. r.) 2008 war gutes Jahr für die Verwaltungsangestellten - aber der Satz „Nach den (Landtags-)Wahlen ist vor den Wahlen“ gilt auch weiterhin für die Forderungen der Fachgruppe Verwaltungsangestellte Zu Beginn des Schuljahres 2008/09 wurden weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für Verwaltungsangestellte an staatlichen Schulen geschaffen (wir berichteten). Verwaltungsangestellte an Schulen mit Ganztagsklassen erhielten zusätzliche Arbeitsstunden, die Verbundlösung für kleine Grundschulen wurde eingeführt. Aus allen Fraktionen des Landtages wurde uns bestätigt, dass für die Arbeitsbedingungen der Verwaltungsangestellten an Schulen etwas getan werden muss. Aus dem Kultusministerium war zu hören, dass die zusätzlichen Beschäftigungsmöglichkeiten ein wichtiger Schritt im Hinblick auf die Versorgung der Schulen mit Verwaltungsan- 1/09 Oberbayerische Schulzeitung gestellten sei und man dem Landtag Vorschläge für die Überarbeitung der Zuteilungsrichtlinien unterbreiten werde. Für uns - den BLLV und Ihre Fachgruppe Verwaltungsangestellte - heißt es jetzt, die zuständigen Stellen im Kultusministerium und im Landtag immer wieder mit ihren Aussagen zur Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen zu konfrontieren. Es kann nicht sein, dass auf der einen Seite bestätigt wird, dass die Arbeit der Verwaltungskräfte an staatlichen Schulen einen hohen Stellenwert hat und deshalb Planungssicherheit für die Verwaltungsangestellte und die staatlichen Verwaltungen hergestellt werden müsse und auf der anderen Seite weiterhin Kolleginnen befristete Verträge erhalten und nicht wissen, wie es nach dem 31.07.2009 weiter geht! Eine Entfristung der für die Beschäftigung vorgesehenen Mittel – und Umwandlung in Verwaltungsangestellte-Stellen - muss bei den Haushaltsverhandlungen des Doppelhaushaltes 2009/10 auf der Tagesordnung stehen. Ebenso halten wir weiter an einer Angleichung der Zuteilungsrichtlinien für Grund- und Hauptschulen sowie Förderschulen an die Zuteilungsrichtlinien der weiterführenden Schulen fest. ◊ Karola Lux, Fachgruppe Verwaltungsangestellte im BLLV Oberbayern 25 Aus dem Verband Wir stellen uns vor ... Neue Mandatsträger des BLLV Oberbayern Anton Siebler 2. Beisitzer Berufliche Tätigkeit: Nach dem Abschluss meines Studiums in München verbrachte ich die Seminarzeit in München und Vohburg. Seit 1977 lebe und arbeite ich im Landkreis Pfaffenhofen. 1990 wurde ich zum Konrektor an der Grundschule in Wolnzach ernannt und seit 1996 bin ich Schulleiter an der Volksschule in Reichertshausen. Tätigkeiten in der Personalvertretung und im BLLV: 1994 wurde ich in den örtlichen Personalrat gewählt und mit der Aufgabe des stellvertretenden Vorsitzenden betraut. Seit 1999 bin ich in der Nachfolge von Heinz Hehl Personalratsvorsitzender. Als stellvertretender Vorsitzender arbeitete ich im BLLV-Kreisverband Pfaffenhofen von 1983 an und seit 1987 bin ich - mit sechsjähriger Unterbrechung - Kreisvorsitzender. Über die Fachgruppe Schulleitung thematisiere ich die drängenden Probleme der Schulleitungen und trete für eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen ein. Als 2. Beisitzer vertrete ich nun auch die Fachgruppe Schulleitung im Bezirksverband Oberbayern. Markus Rinner Webmaster Zur Person Ich bin 39 Jahre alt und verheiratet. Berufliche Tätigkeit: Nach meinem JuraStudium und dem juristischen Referendariat arbeitete ich bis 2001 als Anwalt und als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Regensburg. Als ich mein Lehramtsstudium für Hauptschulen an der Universität Regensburg beendet hatte, absolvierte ich meine Lehramtsanwärterzeit in Rosenheim und unterrichte seit 2003 in einer Ganztagsklasse in Kolbermoor. Ab dem Schuljahr 2008/2009 bin ich Mitglied im Evaluationsteam Rosenheim. Tätigkeiten im BLLV: Zuständig für Dienstrecht und Besol- dung im Kreisverband Rosenheim, Beisitzer im Vorstand des Kreisverbandes Rosenheim. Seit Mai 2008 bin ich als Webmaster für die Homepage des BLLV-Oberbayern zuständig. Darüber hinaus arbeite ich im Presseteam mit und genieße die Zusammenarbeit mit Karin Leibl, Stefan Rank und Jürgen Heiß. Schulpolitisches und verbandspolitische Anliegen: Meine Erfahrungen in den Ganztagsklassen haben mich dazu veranlasst, mich besonders mit den Chancen und Herausforderungen dieser Form von Schule in pädagogischer und gesellschaftlicher Hinsicht zu beschäftigen. So liegt mir eine für Schüler, Eltern und Lehrkräfte, zufrieden stellende Gestaltung dieser Schulform sehr am Herzen. Damit unterstützte ich die gesellschaftlich notwendige und inzwischen politisch gewollte Förderung dieses Schultypus angepasst an dem lokal vorhandenen Bedürfnis und vor allem abgestimmt auf den Erfahrungsschatz der dort tätigen Lehrkräfte. In meiner Schule und im Verband freue ich mich, diese Ideen und Vorschläge einbringen zu können und so zu einem weiteren Gelingen der Schulart Hauptschule beitragen zu können. Verabschiedung von Ingrid Gnegel Frau Ingrid Gnegel wurde nach 20-jähriger Tätigkeit als Referentin für heilpädagogische Förderlehrerinnen (HFL) im BLLV verabschiedet. Fr. Gnegel wirkte außerdem seit 1994 als stellvertretende Personalrats-Vorsitzende im Bezirkspersonalrat für Förderschulen an der Regierung von Oberbayern und als Vorsitzende der Gruppe der Angestellten, jetzt Arbeitnehmer. Außerdem fungierte sie etliche Jahre als Schriftführerin im BLLV-Bezirksvorstand Oberbayern. 26 Franz Steiner, Fachgruppenleiter für Förderschulen im BLLV-Bezirksverband Oberbayern, würdigte Fr. Gnegels unermüdliches Wirken für diese Berufsgruppe im BLLV. Als Personalrätin habe sie in vielen persönlichen Fällen geholfen und immer das jeweils dahinter stehende Lebensschicksal im Auge gehabt. Insbesondere hob er ihren Mut, ihre Unbestechlichkeit, ihre unerschrockene Wahrheitsliebe, besonders aber ihre warmherzige und oft ausgleichende Art hervor. Ingrid Gnegel mit dem Fachgruppenleiter für Förderschulen, Franz Steiner Oberbayerische Schulzeitung 1/09 Aus dem Verband „Über 1000 Jahre Verbandsgeschichte blicken auf mich“ Hans-Peter Leitner und Hans-Peter Etter seit 40 Jahren Mitglied im BLLV Verlegenheit beschlich Klaus Wenzel nach seinen eigenen Worten, als er die Mitgliederehrung im KV Starnberg im Fürstensaal des Kloster Andechs vornahm. Verlegenheit, dass er über 1000 Jahre Verbandsgeschichte ehren durfte, aber auch Stolz, dass er verdiente Kolleginnen und Kollegen ehren durfte, die viele Jahre ihres bisherigen Lebens für unsere Schule, für unsere Schüler, für unsere Gesellschaft gearbeitet und geopfert haben. Verlegenheit beschlich auch den Kreisvorsitzenden Udo Wiese, als er zu einer Kreisverbands-Adventfeier den Präsidenten des BLLV, einen der beiden Ehrenpräsidenten, die ABJ-Landesvorsitzende, beide stellvertretende Bezirksvorsitzende und neben dem verbandspolitischen Leiter der Rechtsabteilung und dem Bezirksvorsitzenden des BLLV Oberbayern, beide Mitglieder des Kreisverbands Starnberg, auch Vertreter des Schulamts und der Presse begrüßen konnte. tisch und der andere geht kantig an die Sache ran.“ Geehrt wurden mit diesen Worten der Bezirksvorsitzende des Bezirksverbands Oberbayern, Hans-Peter Leitner, und der verbandspolitische Leiter der Rechtsabteilung des BLLV und des BLLV Oberbayern, Hans-Peter Etter. Klaus Wenzel umriss kurz die Vita der beiden. Hans-Peter Leitner, den Klaus Wenzel als kämpferischen Christenmenschen und liebevollen Familienmenschen genheit stellte Klaus Wenzel ihn als „die Allzweckwaffe des BLLV“ dar, „wenn man es martialisch ausdrücken will“: Hans-Peter Etter ist hoch engagierter, kompetenter und sehr eloquenter Leiter der Rechtsabteilung (auf Landes- und Bezirksebene), höchst erfolgreicher Krisenmanager beim BLLV-Wirtschaftsdienst und BLLV-Reisedienst, zuverlässiger Datenbeauftragter, ebenso ausgeglichener wie ausgleichender Vize-Chef im Hauptpersonalrat und sehr geschickter Schlichtungsexperte in der Auseinandersetzung mit dem VBE. Hans-Peter Etter ist auch dem Kreisverband sehr verbunden: Als Vorsitzender des örtlichen Personalrats wirkt er seit 26 Jahren und als Kreisvorstandsmitglied seit bald 33 Jahren bleibt er der Basis eng verbunden. Der Abend, der mit einer sehr besinnlichen Adventsfeier begonnen hatte und durch den Kreisvorsitzendenden Udo Wiese, der die Mitgliederehrung aller anderen verdienten Mit den Geehrten, Hans-Peter Etter und Hans-Peter Leitner, freuten sich Besonders ging Klaus Wenzel Ehrenpräsident Wilhelm Ebert (links) und Präsident Klaus Wenzel (rechts) Mitglieder vorgenommen hatauf zwei Kollegen ein, die gete, weiter geführt wurde, fand nach der Rede durch Klaus Wenzel eimeinsam geehrt wurden: bezeichnete, ging über die Posten des nen weiteren Höhepunkt, als Wilhelm Pressereferenten der ABJ OberbayEbert, der eigens wegen der Ehrung „Es gibt zahlreiche Gemeinsamkeiten: ern, Schriftleiter der OSZ und stellEtter/Leitner angereist war, nach vorBeide werden heute für 40-jährige vertretenden Bezirksvorsitzenden in ne gebeten wurde. Er zeigte in seiner Mitgliedschaft geehrt, beide haben sein jetziges Amt als BLLV-Bezirksgewohnt mitreißenden Art die Schwersich bereits 1968 in der Studentenvorsitzender, das er seit 2002 inne hat. punkte der Verbandspolitik auf und vertretung des BLLV engagiert, beide In dieser Zeit ist die Mitgliederzahl in führte immer wieder auf die Bedeuwaren bzw. sind Seminarleiter, beide Oberbayern nicht nur gehalten worden, tung der Arbeit vor Ort und der Arbeit sind seit Jahrzehnten sehr erfolgreich wie es damals sein bescheidenes Ziel der Anwesenden zurück. Beständige in der Personalvertretung tätig, beiwar, sondern wuchs auf über 11 000 Verbandsarbeit, so Ebert, zeige sich de gehören schon sehr lange dem – ein Zeichen für die Wertschätzung auch darin, wie oft das Zepter überBLLV-Landesvorstand an, beide sind der Arbeit des BLLV Oberbayern mit geben würde. So habe Klaus Wenzel Familienmenschen, beide haben trotz all seinen Kreisverbänden unter Hansseit Kriegsende vier Vorgänger, Hansihres jugendlichen Alters schon einige Peter Leitners Leitung. 30 Jahre schon Peter Leitner als BPR-Vorsitzender Enkelkinder und beide hören auf den ist er Bezirkspersonalratsvorsitzender, und Hans-Peter Etter als verbandspoVornamen Hans-Peter. ein glühender Personalvertreter. litischer Leiter der Rechtsabteilung gar Und trotz der Gemeinsamkeiten sind nur zwei. So könne ein Verband kontisie in manchen Dingen auch ziemlich „Hans-Peter Etters Leistungen auf nuierlich arbeiten. verschieden: Kritisch sind sie beide, Landesebene sind unbeschreiblich“, aber der eine formuliert eher diplomaso Wenzel. Bei einer anderen Gele◊ Karin Leibl 1/09 Oberbayerische Schulzeitung 27