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Juni 2016 Schweine Glyphosat: Ein EU-Streit wie ein Krimi. Glücksschweine. Anton Dapont verleast seine Tiere. Das Tischgespräch: „Vom Chapati zum Käsebrot.“ Liebe Leserinnen und Leser, im Kleinen funktioniert´s am besten. Das ist der Eindruck, der sich bei mir während der Recherchen für unser Titelthema verstärkt, manifestiert hat und hängen geblieben ist. Tote Ferkel? Durch Hörner verletzte Rinder? Aggressive Tiere? Krankheiten? Knappes Eiweiß-Futter? Auf Anton Daponts Hof im niederbayerischen Egglham etwa kennt man diese Probleme nicht (Seite 24-26). Mit fünf Sauen züchtet er seine Leasing-Ferkel, einige Geflügel, Schafe und Rinder kommen dazu, eine kleine Jausenstation und ein Ferienzimmer zur Vermietung. Davon leben die Betreiber, weil sie sich ein cleveres Konzept erdacht haben. Klein, aber schlau sein. Ein Erfolgsrezept? Dass Landwirtschaft im großen Stil nicht gut funktioniert, wird uns immer wieder vor Augen geführt. Die Belastung von Wasser, Luft und Boden, die Abhängigkeit von der Chemieindustrie, der Import von Futtermitteln und die Haltung von Tieren in Massen bringen sowohl wirtschaftliche als auch ethische Probleme mit sich. Eine Riesenchance liegt dagegen in der bäuerlichen Landwirtschaft. Ökologisch betrieben birgt sie enorme Potenziale. Sie verbessert die Ernährungssituation, verhindert Umweltschäden und schafft unabhängige Existenzen. Stetiger Fortschritt, stetiges Wachstum und steigender Profit: Das sind die falschen Ideale in der Landwirtschaft, die dazu führen, dass künstliche Katalysatoren wie das Totalherbizid Glyphosat (Seite 12-17) die natürlichen Prozesse vorantreiben müssen, um massenkompatibel und wettbewerbsfähig zu bleiben. Das rechte Maß – nirgendwo sonst ist es so notwendig wie in der Landwirtschaft. Und Querdenken – so lautet das Erfolgsrezept. Eure -3- bioNachrichten ––– Inhalt 12 INFO -4- bioNachrichten ––– Inhalt 32 18 TITEL SCHWEINE BIOWELT BIOKREIS 40 Landwirte fragen, Berater antworten 42 Lupine aus der Nische! Tipps für den Anbau der Eiweißpflanze. 44 Weidegang für Schweine. Beispiele aus der Praxis. Tierwohl und Werbeeffekt als zentrale Motive. 06 Das Biokreis-Produkt 20 Steckbrief Hausschwein 32 07 Das ist der Biokreis 21 Biokreis-Schweine – Konventionelle Schweine 08Termine 22 Schweinerassen und –genetiken 10Notizen 23 Marmoriert, fett, schmackhaft Schweinefleisch exklusiv 34Reise: Whisky und Wildnis Die ungleichen schottischen Hebrideninseln Islay und Jura sind ein Insider-Tipp. 12Agrarpolitik Glyphosat: ein EU-Krimi. 17Kommentar Bauern als Gehilfen der Chemieindustrie. 34 24Glücksschweine Anton Dapont verleast seine Tiere und hält sie ganzjährig im Freiland. 27 Inhalieren besser als stechen! Narkoseformen für die Ferkelkastration. 28Ferkelfutter: Low Input tut´s auch. 30 Immer am Wälzen Der älteste Bio-Schweinebetrieb Deutschlands auf Gut Herrmannsdorf. 36 Das Tischgespräch: „Vom Chapati zum Käsebrot“ Yusef Schinwari aus Pakistan im Interview. Nachhaltig leben: Wann muss ich Lebensmittel wirklich wegwerfen? -5- 47Aktuelles 53Marktplatz 58Verlosung 59Personalien 60Leserbriefe 62 Bücher / Vorschau / Impressum Bild Glyphosat: Jana Werner Bild Schwein: Markus Walti; pixelio Bild Tisch: Stefanie Raith Bild Schottland: Jörn Bender Das Biokreis-Produkt Wir bilden seit 1979 ein Netzwerk aus 1000 Landwirten, 120 Verarbeitern und 200 Verbrauchern und gestalten gemeinsam kreativ und konsequent ökologischen Landbau. -6Wir machen keine halben Sachen. Unsere landwirtschaftlichen Betriebe wirtschaften bundesweit nach unseren Richtlinien. Und diese entsprechen einer ganzheitlichen Vorstellung von Ökolandbau. Die EU-Richtlinien sind nur ein Mindeststandard und uns zu wenig. Unsere Landwirte stellen zum Beispiel ihren gesamten Betrieb auf Bio um. Wir kümmern uns in besonderem Maße um das Wohl unserer Tiere. Unser Gemüse darf auf der Erde wachsen. Und unsere Lebensmittel enthalten weniger Zusatzstoffe und stammen größtenteils aus handwerklicher Verarbeitung. Wir sind gleich um die Ecke. Unsere Landwirte und Verarbeiter arbeiten in überschaubaren Regionen zusammen. Unsere Wege sind kurz, unsere Beziehungen verlässlich, unsere Wertschöpfung bleibt in der Region, stiftet Arbeitsplätze und Identität. Die meisten unserer Mitglieder leben und arbeiten in Bayern, Nordrhein-Westfalen und in der Mitte Deutschlands. www.biobiene.de Wir lassen uns Freiraum. Unsere Richtlinien sind verbindlich. Innerhalb dieses Rahmens haben unsere Landwirte die Freiheit, die ihr Berufsstand seit jeher beansprucht. Sie können ihre Betriebsmittel frei beziehen und ihre Produkte frei vermarkten, ohne Vermarktungsgebühren zu entrichten. Wir kennen uns. Jeder Betrieb hat seinen Berater. Die Sprecher der Landwirte unterstützen die Arbeit vor Ort. Und bei Workshops, Betriebsbesuchen, Veranstaltungen und Exkursionen kommen wir zusammen. Wir sind basisdemokratisch. Auf unseren Mitgliederversammlungen kann sich jeder einbringen. Wir fallen auf. Unsere Menschen, unsere Werte, unsere Arbeit und was in der Öko-Branche sonst los ist, veröffentlichen wir sechs Mal im Jahr in unserer Verbandszeitung bioNachrichten. Wir präsentieren uns im Internet (www.biokreis.de), durch unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf Messen und mit unseren Verpackungsmaterialien. Wir mischen mit. Denn wir leisten politische Arbeit. Wir sind Mitglied in den Landesvereinigungen für den ökologischen Landbau in Bayern, Nordrhein Westfalen und Hessen, im Bund ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und in der Internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen (IFOAM). Wir setzen uns sowohl auf Landes-, Bundes- als auch auf internationaler Ebene für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus ein und sind hier als kompetenter Ansprechpartner gefragt. Wir denken quer. Die Gründer unseres Verbandes waren Pioniere. Sie haben sich verbündet, um gemeinsam als Verbraucher für die ökologische Landwirtschaft einzutreten. Neue Ideen sind seit jeher fundamental für unsere Arbeit. Wir haben die Richtlinien für Wald, Hotel/Gastronomie und Tiernahrung sowie das Siegel „regional und fair“ ins Leben gerufen und sind Vorreiter mit dem Projekt „100% Bio-Leder“. Veranstaltungen und Termine Biokreis in NRW Biokreis in Bayern -8- 6. Juni 2016, 19.30 Uhr Betriebsbesichtigung und Felderbegehung auf dem Betrieb Andreas Adlhoch (Milchviehbetrieb mit Kurzrasenweide) Ort: Gsellhof 1, 93177 Altenthann Infos und Anmeldung: bei Biokreis-Berater Toni Reisinger, Mobil: 0171/1977610, reisinger@biokreis.de 15. Juni 2016, 19.30 Uhr Felderbegehung auf dem Betrieb Stefan Eichenseer Besichtigung von Sommergerste, Winterweizen und Ackerbohnen Ort: Betrieb Stefan Eichenseer, Eichensee 3, 92331 Parsberg Infos und Anmeldung: bei Biokreis-Berater Toni Reisinger, Mobil: 0171/1977610, reisinger@biokreis.de 17. Juni 2016, ab 13 Uhr Hof- und Feldtag in Mittelfranken: Nährstoffdynamik, Situation und Praxis im viehhaltenden Betrieb Ort: Regens-Wagner-Stiftung, Müßighof 1, 91720 Absberg Infos und Anmeldung: bei Biokreis-Berater Gerhard Falter, Mobil: 0151/41866017, falter@biokreis.de 22. Juni, 19 Uhr Soja-Förderring: Felderbegehung auf dem Biokreis-Betrieb Johann Rau Ort: Betrieb Johann Rau, Talergasse 7, 86720 Nördlingen-Baldingen Infos: Die Veranstaltung findet im Rahmen des Soja-Netzwerks: www.Sojafoerderring.de statt. Treffpunkt: Maschinenhalle bei Nördlingen-Baldingen 25. Juni 2016, 18 Uhr Bauer-zu-Bauer-Gespräch der LfL Bayern: Ökologischer Ackerbau mit Gemengevarianten Ort: Biokreis-Betrieb Fuggersche Domäne, 86698 Oberndorf/Lech Infos: Ansprechpartner ist Thomas Sadler unter Tel. 08161/714485, thomas.sadler@lfl.bayern.de, Anmeldung erforderlich 5. Juli 2016 Ackerbautag auf den Betrieben Rettermayer und Pschorrn - Vorstellung des Dammkultursystems durch Julian Turiel und Felderbegehung Ort: Betriebe Rettermayer, Habichtstraße 40, 85088 Vohburg, und Pschorrn, Jurastrasse 20, 85104 Wackerstein Infos: Ansprechpartner ist Toni Reisinger, reisinger@biokreis.de, Tel.: 09472 / 9117397. Treffpunkt ist auf dem Betrieb Rettermayer 6. Juli 2016, 19 Uhr Betriebsbesichtigung bei Hans Glück: Direktvermarktung im Hofladen von Gemüse, Fleisch und Getreide Ort: Grassach 15, 84529 Tittmoning Infos: Ansprechpartner ist Sepp Brunnbauer, brunnbauer@biokreis.de, Tel.: 0851/75 65 0-10 6. Juli 2016, 14 Uhr Umstellertage für Erzeuger zusammen mit der BAGeno Bad Mergentheim Ort: Biokreis-Betrieb Sternhof Weikersholz GbR, Familie Mack, Weikersholz 8, 74585 Rot am See Infos: bei Biokreis-Berater Gerald Kamphaus, Mobil: 0170/8064322, kamphaus@biokreis.de Der Biokreis e.V. und die BAGeno Bad Mergentheim (Bezugs- und Absatzgenossenschaft der Raiffeisen eG) laden für Mittwoch, den 6. Juli 2016 zu einem Umstellertag für Landwirte ein! Genaues Programm: www.biokreis.de/termine Ansprechpartner für den Umstellertag ist BiokreisBerater Gerald Kamphaus, Mobil: 0170/ 8064322, kamphaus@biokreis.de. 8. Juli 2016, 11 Uhr Hof- und Feldtag in Unterfranken: Nährstoffdynamik, Situation und Praxis im viehhaltenden Betrieb Ort: Klaus und Christiane Dietz GbR, Hauptstraße 2, 97494 Bundorf Infos und Anmeldung: bei Biokreis-Berater Gerhard Falter, Mobil: 0151/41866017, falter@biokreis.de 12. Juli 2016, 20 Uhr Betriebsbesichtigung: Tierwohl aus Sicht der Kontrolle und Liegeboxen-Gestaltung am praktischen Beispiel Ort: Betrieb Franz und Monika Mayer, Fronhofen 1, 87452 Altusried Infos: bei Biokreis-Berater David Hierenbach, Tel.: 07522 / 912722, Mobil: 0157 / 79750750, hierenbach@biokreis.de 11. Juni 2016 Traditionelle Tierschau „Stünzelfest“ Ort: Bad Berleburg-Stünzel, Kreis Siegen-Wittgenstein Infos: Tel.: 02733/124455 oder nrw@biokreis.de 15. Juli 2016, 13 Uhr Praxistag biologische Landwirtschaft/Umstellertag: Information und Praxis zur Umstellung auf biologische Landwirtschaft Ort: Alois und Martina Egger, Amsham 13, 94086 Bad Griesbach, und Anton Dapont, Haag 10, 84385 Egglham Infos und Anmeldung: bei Biokreis-Berater Gerhard Falter, Mobil: 0151 / 41866017, falter@biokreis.de Mitte Juli Umstellertag „Legehennen und Mutterkühe ökologisch – so geht´s auch für Ihren Betrieb“. Gemeinsame Veranstaltung der Landwirtschaftkammer NRW und der Öko-Verbände. Ort: Biokreis-Betrieb Johannes und Thomas Imöhl GbR, Medebach-Oberschledorn Infos: Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle des Biokreis NRW e.V. unter nrw@biokreis.de oder Tel.: 02733/12 44 55, genauer Termine auch auf www.biokreis.de/termine Der Praxistag biologische Landwirtschaft am 15. Juli richtet sich an Landwirte, die Interesse an einer Umstellung auf Ökolandbau haben. Gastgeber sind die BiokreisBetriebe Alois und Martina Egger in Amsham bei Bad Griesbach sowie der Hausberghof von Anton Dapont in Haag bei Egglham. Der Umstellertag beginnt um 13 Uhr mit der Vorstellung des Biokreis und einer Hofvorstellung mit Hof- und Felderbegehung. Familie Egger hat eine Angus-Mutterkuhhaltung, baut Biogetreide an und mästet für Anton Dapont Turopolje-Schweine mit Sommerfreilandhaltung. Der zweite Teil des Umstellertags findet auf dem Betrieb von Anton Dapont in Haag bei Egglham statt. Herr Dapont hält diverse seltene Haustierrassen (Aubrac-Mutterkühe, Turopolje-Schweine in Freilandhaltung mit Unterstand, Sulmtaler Hühner, sowie das Alpine Steinschaf ). Bekannt geworden ist Herr Dapont durch sein Tier-Leasing mit seltenen Haustierrassen. Zudem wird Niko Gottschaller seine Biohof-Bäckerei Gottschaller vorstellen. Die Veranstaltung endet gegen 18 Uhr mit einer Bio-Brotzeit auf dem Hausberghof. 11. bis 15. August 2016 Biokreis-Exkursion Orkney Inseln, Schottland Ort: Orkney Inseln, Schottland Info: Die Exkursion ist schon ausgebucht, Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle des Erzeugerring NRW, nrw@biokreis.de, Tel.: 02733/12 44 55 Biokreis in Mitte Weitere Informationen bzw. Links zu den Veranstaltungen auf dieser Doppelseite finden Sie auf www.biokreis.de unter dem Menüpunkt „Termine“ Anfang Juni Stammtischrunde mit drei Veranstaltungen des Biokreis NRW e.V. auf Mitgliedsbetrieben mit aktuellen Infos aus dem Verband Ort: wird noch bekannt gegeben Infos: Ansprechpartner ist die Geschäftsstelle des Biokreis NRW e.V. unter nrw@biokreis. de oder Tel.: 02733/12 44 55, genaue Termine und Ort auch auf www.biokreis.de/termine 5. Juni 2016, 11 Uhr Hoffest auf dem Biokreis-Ziegenhof Weisse Hube Ort: Biohof Weisse Hube, Hohe Straße 72, 64732 Bad König Infos: www.weisse-hube.de Notizen Öko-Hersteller schreiben über ihre Verantwortung Biokreis ist Mitglied in der FÖL Der Biokreis kooperiert künftig mit der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. (FÖL). Bei einem Treffen in Berlin sprachen Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer und FÖLGeschäftsführer Michael Wimmer über die neue Partnerschaft. Die gemeinnützige FÖL ist die zentrale Anlaufstelle in der Metropolregion für Verbraucherinformation, Öffentlichkeitsarbeit und Marktentwicklung rund um das Thema „Bio“. Gleichzeitig agiert der Verein als aktive Interessenvertretung für Erzeuger, Verarbeiter und Händler und ist das soziale Netzwerk der hiesigen Bio-Bewegung. Die FÖL verfolgt mit ihren Projekten das Ziel, Kaufbarrieren von Bio abzubauen und Kaufanreize zu schaffen. Das gelingt beispielsweise mit dem Bio-Einkaufsführer. Getragen wird die FÖL von einem breiten Bündnis: Bio-Landwirte ebenso wie Bio-Verarbeiter, Naturkosteinzel- und Großhändler, die ökologischen Anbauverbände, andere Institutionen sowie viele Verbraucher, die die Arbeit der FÖL wertschätzen. Öko-Herbst in Bayern: Veranstaltung anmelden und dabei sein! -10- Vier Wochen lang den bayerischen Ökolandbau live erleben – das ist vom 3. September bis 3. Oktober 2016 bei den Bayerischen Öko-Erlebnistagen möglich! Akteure der Bio-Branche laden dann wieder zu einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm in ganz Bayern ein. Egal ob Hoffest, Erntedankfest, Tag der offenen Tür, Kochkurs, Mitmach- oder Verkostungsaktion: Die Öko-Erlebnistage liefern den perfekten Rahmen dafür. Eine Anmeldung ist bis zum 10. Juni 2016 unter www.oekoerlebnistage.de möglich. lvoe Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau 2017 Zum siebzehnten Mal wird im nächsten Jahr der Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) verliehen. Viele Betriebsleiter gerade im Ökolandbau entwickeln immer wieder neue überzeugende Produktions-, Verarbeitungs- und Vermarktungskonzepte oder auch technologische Entwicklungen, die sich in der Praxis bewähren und eine Auszeichnung wert sind. Bewerbungsbereiche: Pflanzenbau, Pflanzenzüchtung, artgerechte Tierhaltung, Tierzucht und Tierfütterung, Erzeugung und Verarbeitung und/oder Vermarktung, Naturschutz, Landschaftsgestaltung, Ressourcenschutz, innovative technologische Entwicklungen, sonstige Einkommenskombinationen (Urlaub auf dem Bauernhof, Pensionspferdehaltung), besondere praxisgerechte Leistungen zur Weiterentwicklung der EU-Rechtsvorschriften für den ökologischen Landbau (Wildtierhaltung oder andere Nutztierarten), gesamtbetriebliche Konzeption. Bewerbungsfrist: 30. Juni 2016. Das Preisgeld beträgt maximal 7500 Euro je Siegerbetrieb, Erzeugergemeinschaft oder Kooperation. Mehr unter: www.wettbewerb-oekolandbau.de bel Bio-Christbäume für Direktvermarktung Es ist zwar noch ein halbes Jahr bis Weihnachten, aber auf dem Markt für Weihnachtsbäume beginnen bereits die Vorarbeiten. Biokreis-Mitglied Günther Marx nimmt bereits Bestellungen für seine Bio-Christbäume an. Landwirte, die etwa einen Hofladen betreiben, haben die Möglichkeit, ihren Kunden die chemiefreien Bäume anzubieten. Der stellvertretende Vorsitzende des Bayerischen Christbaumverbandes Günther Marx zieht seine Christbäume ohne chemische Spritzmittel und Kunstdünger und setzt stattdessen auf Haarmehlpellets, Molke und Mäher. Mit seinen rund 30 Hektar Weihnachtsbäumen im Spessart zählt er zu den größten Anbauern im Biobereich. Mehr unter: www.bio-weihnachtsbaeume.com Sie sind erfolgreiche Unternehmer. Eigentlich gibt es keinen Grund, sich selbst und das eigene Wirtschaften zu hinterfragen. Doch genau das tun die Mitglieder der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL) in ihrem neuen, fünften Themenheft. Schon der Titel „Verantwortung trauen“ verrät, dass es sich um ein Heft handelt, das mutig ist, zum Denken anregt, Diskussionen auslöst – ein Heft, das Fragen stellt. Das 51 Seiten umfassende Werk ist das Resultat eines zweijährigen Prozesses und die Weiterführung des vierten AöLThemenheftes mit dem Titel „Wirtschaft denken“. So unterschiedlich, wie die Mitgliedsbetriebe der AöL sind, so verschieden sind auch die Ansätze, mit denen die Autoren sich den Fragen des Heftes stellen. Zu den Autoren gehörten unter anderem Stefan Mutter vom Biokreis-Betrieb Freiland Puten. Zu sehen unter: www.aoel.org aoel Meisterbrief-Übergabe in Weilheim 22 Absolventen aus Bayern und anderen Bundesländern haben im März an der Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung ökologischer Landbau, in Landshut-Schönbrunn ihre Urkunden zum staatlich geprüften Wirtschafter für ökologischen Landbau erhalten. 18 Studierenden wurde zudem der Meisterbrief überreicht. Bezirkstags-Vizepräsident Franz Schedlbauer, Hans Meier, Vorsitzender der Fachgruppe ökologischer Landbau des bayerischen Bauernverbandes, sowie Harald Ulmer, Geschäftsführer der Landesvereinigung für ökologischen Landbau in Bayern, gratulierten und sprachen Grußworte aus. Die Glückwünsche des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten überbrachte Wolfgang Wintzer. Die Festrede hielt Bioland-Präsident Jan Plagge. Bild: Staatlichen Fachschule für Agrarwirtschaft INFO ––– Agrarpolitik Glyphosat: ein EU-Krimi Die Experten streiten. Die Bevölkerung protestiert. Die Politiker ringen um eine Entscheidung. Von Jana Werner -12- Ist Glyphosat krebserregend für den Menschen? Wahrscheinlich! Seit diesem Urteil der WHO-Krebsforschungsagentur im Frühjahr 2015 ist eine hitzige Debatte in Politik und Wissenschaft entbrannt. Zwei renommierte Institutionen werfen sich gegenseitig vor, wissenschaftlich nicht glaubwürdig zu sein. Die Entscheidung zur Wiederzulassung für Glyphosat wurde nun erneut von der EU-Kommission vertagt. Ein EU-weites Glyphosatverbot hätte verheerende Folgen für die deutsche Chemieindustrie – ist sie doch die größte innerhalb der EU und der drittstärkste Industriezweig der Bundesrepublik. Da Monsantos Patent längst abgelaufen ist, verdienen inzwischen auch Bayer und BASF an der eine Million Tonnen Glyphosat, die jährlich weltweit eingesetzt werden. Aufgrund der „guten fachlichen Praxis“ einer pfluglosen Bodenbearbeitung trat es auch in Europa seinen Siegeszug an. Auf 40 Prozent der Agrarfläche werden allein in Deutschland an die 6000 Tonnen des Wirkstoffs ausgebracht. Im März 2015 stufte die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation, deren Analysen der anerkannte Standard in der Krebsforschung sind, das weltweit meistgenutzte Herbizid als „wahrscheinlich krebserregend“ ein. Bau- und Gartenmärkte listeten daraufhin glyphosathaltige Produkte aus. Die Niederlande, Frankreich und Österreich verboten die Privatnutzung und einige Bundesländer haben die Anwendung auf öffentlichen Wegen und Plätzen vorerst gestoppt. Auch die Vorerntebehandlung bei Getreide (Sikkation) wurde aufgrund der enormen Rückstände eingeschränkt. Die negativen Auswirkungen des Ackergifts auf die Umwelt sind nachgewiesen und Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier nicht mehr auszuschließen. Nun muss auf EU-Ebene das Vorsorgeprinzip greifen und Glyphosat verboten werden, denn nichts deutet darauf hin, dass das Urteil der unabhängigen Forscher der IARC widerlegt wird. Glyphosat – ein Unkrautgift mit Alleinstellungsmerkmal Befürworter schätzen das Totalherbizid für sein breites Anwendungs- und Wirkungsspektrum bei vergleichsweise geringer Umweltschädlichkeit. Für die konventionelle Landwirtschaft ist die Chemikalie alternativlos, obschon die mechanische Bodenbearbeitung laut Auswertungen des Julius-Kühn-Instituts (JKI) stellenweise den gleichen Erfolg bei geringeren Kosten zeitigt. Das Thema ist im Alltag angekommen. Nach GlyphosatFunden im Bier ergab eine Anfang 2016 veröffentlichte Langzeitstudie des Umweltbundesamts (UBA), dass in deutschen Städten fast jeder Zweite den Stoff im Körper trägt. Vor 15 Jahren war es nur jeder Zehnte. Die Untersuchungen werden nun auf Kinder ausgeweitet, denn alles weist auf konventionelle Nahrungsmittel als Kontaminationsquelle hin. Zwar liegen die Werte weit unterhalb dessen, was die EU-Lebensmittelbehörde (EFSA) für vertretbar hält und auch die Pestizidagentur der WHO (JMPR) hat eine schwerwiegende Gefahr für den Menschen durch Lebensmittelrückstände als „unwahrscheinlich“ eingestuft. Aber reicht das aus, wenn die Nutzung derartig weit verbreitet ist und schon ein Molekül einer krebserregenden Substanz krank machen kann? Wissenschaftler sind besorgt, denn Glyphosat im Urin lässt auf Absorption schließen. Bauernverbände beschwichtigen – das Unkrautgift werde ja ausgeschieden. Streit um die Wiederzulassung auf EU-Ebene Durch die vermutliche Krebsgefahr gewann die routinemäßige Wirkstoffprüfung der EU an Brisanz. Das Verfahren sieht vor, dass sich die Hersteller – in diesem Fall der Industrieverband Glyphosate Task Force – einen EUMitgliedsstaat als Berichterstatter aussuchen, der dann alle verfügbaren Studien analysiert. Wenig überraschend fiel die Wahl auf Deutschland, und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kam Ende 2013 zu dem Schluss, dass Glyphosat „wahrscheinlich nicht krebserregend“ sei. Nach dem IARC-Urteil ergänzte die Behörde ihren Bericht und räumte ein, dass es unter Glyphosatgabe doch zu einer signifikanten Steigerung von Tumoren bei Mäusen kommt. Mit Verweis auf ihre umfassendere Datenbasis und dass Menschen im Gegensatz zu den Labormäusen nicht einer so hohen Giftdosis ausgesetzt seien, blieb sie bei ihrer Empfehlung einer Wiederzulassung. Als sich die EFSA dem Ende 2015 anschloss, wandten sich 96 Fachwissenschaftler in einem offenen Brief an den zuständigen EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis und übten scharfe Kritik. Das BfR habe Studien systematisch aussortiert oder falsch analysiert. Das IARC-Urteil gründe sich auf rund 1000 öffentlich verfügbare Untersuchungen. Dahingegen sei das BfR-Ergebnis nicht nachprüfbar, weil Literaturangaben fehlen und einige der erwähnten Studien nach wie vor nicht offen zugänglich sind. Die Vermutung liegt nahe, dass diese von der Industrie erstellt oder zumindest finanziert wurden. Pikanterweise schreibt das BfR in seiner Ergänzung, dass es die signifikante Krebsgefahr ursprünglich nicht entdeckt hatte, da es „auf Studienreporte vertraute“. Wurden hier Industriestudien blind übernommen? Die Forscher bemängelten zudem, dass ausschließlich der reine Wirkstoff untersucht wurde. In der Realität seien die Menschen jedoch Glyphosatmischungen ausgesetzt, denn nur mit den Beistoffen entfaltet das Mittel die gewünschte Wirkung. Schließlich monierten sie, dass das BfR namenlos agiere. Es sei unklar, wer dort die Prüfungen vorgenommen habe und welche Fachkompetenz vorlag. Das Fazit der Wissenschaftler: Die EU-Kommission solle die fundamental fehlerhafte Auswertung des BfR ignorieren. Europäische Umweltschutzorganisationen gehen noch weiter, indem sie offen von Betrug und Industrieabhängigkeit sprechen. Einige haben nun Anzeige gegen Monsanto, EFSA und BfR erstattet aufgrund dieser fragwürdigen Bewertung. Parallelen zwischen Glyphosatzulassung und TTIP Laut einer aktuellen Umfrage des britischen Meinungsforschungsinstituts YouGov in den fünf größten EU-Staaten plädieren zwei Drittel der Befragten für ein Verbot des Pflanzengifts. Käme es dazu, wäre das folgenreich für die TTIP-Verhandlungen, denn glyphosathaltiges Gensoja ist ein wichtiges Importgut für die europäische Tierproduktion. Bei der Pestizidprüfung wie auch bei TTIP zeigt sich der Interessenkonflikt zwischen mächtigen Wirtschaftsverbänden und der Bevölkerung. Neben der Lebensmittelsicherheit Bild: Unsplash pixabay INFO ––– Agrarpolitik Bild: Jörg Farys/BUND Chronik der Glyphosat-Debatte 1974 Einführung des glyphosathaltigen Breitbandherbizids „Roundup“ von Monsanto 1996 Erstmaliger Anbau glyphosatresistenter „RoundupReady“-Gentechnikpflanzen in den USA und EU-Zulassung für Import und Verarbeitung von Gensoja Dezember 2013 BfR empfiehlt EFSA die Wiederzulassung für weitere 15 Jahre sowie das Hochsetzen für die regelmäßige tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake: ADI) von 0,3 auf 0,5 mg/kg Körpergewicht 21.05.2014 Einschränkung der Glyphosatanwendungen in Deutschland 20.03.2015 IARC klassifiziert Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend“ -14- Laut einer repräsentativen Meinungsumfrage im Frühjahr 2016 unterstützen 70 Prozent der Deutschen ein Verbot von Glyphosat. Der BUND und seine Glyphosatexpertin Heike Moldenhauer (Bildmitte) übergeben dem Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt am 18. Mai knapp 150000 Unterschriften gegen das Ackergift. Die Protestplattform Campact hat inzwischen über eine halbe Million Unterschriften gesammelt. steht viel Geld auf dem Spiel und Geheimhaltung ist an der Tagesordnung. Die Glyphosate Task Force kündigte kürzlich eine Leseraumlösung an. Doch hier wird nur ein Bruchteil der Studien einem ausgewählten Publikum vorgelegt: ein Fall von Pseudotransparenz. Im Ringen um die deutsche Position – SPD-Minister, angeführt von Umweltministerin Barbara Hendricks, wie auch der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments sprachen sich gegen Glyphosat aus – kam es zu einem Patt in der Koalition und einer Enthaltung auf EU-Ebene. Peinlich für den CSU-Agrarminister Christian Schmidt, der die Wiederzulassung im Vertrauen auf die „fachlich kompetente Bewertung“ des BfR unterstützte... Unter Ausschluss der Öffentlichkeit wurde die Abstimmung über das Totalherbizid am 19. Mai im entscheidenden Ausschuss der EU-Kommission verschoben, da es wiederholt keine Mehrheit unter den 28 Mitgliedsstaaten gab. Die Kommission muss nun einen neuen Vorschlag vorlegen. Eventuell orientiert sie sich dabei am Votum des EUParlaments, das Mittel für nur sieben Jahre unter strengen Einsatzbeschränkungen zuzulassen. Mit Verweis auf den Expertenstreit sollen nun weitere Beweise abgewartet werden – das Urteil der EU-Chemikalienagentur (ECHA) wird 2017 erwartet – und die Ausnahmegenehmigung für Glyphosat wird wohl erneut verlängert. Bleibt zu hoffen, dass die SPD nicht doch noch vor der Industrielobby einknickt und die Bevölkerung weiter protestiert. Weiterführende Literatur: http://www.keine-gentechnik.de/dossiers/gift-und-gentechnik/glyphosat-roundup-herbizide/ http://www.umweltbundesamt.de/themen/chemikalien/ pflanzenschutzmittel/glyphosat https://www.gruene-bundestag.de/index.php?id=4396703 http://www.umweltinstitut.org/themen/landwirtschaft/ pestizide/glyphosat.html http://www.jki.bund.de/downloadFatPdf. php?file=2015_0396.pdf http://www.umweltbundesamt.de/themen/neue-ubauntersuchung-zu-glyphosat E. G. Vallianatos: „Poison Spring“, 304 Seiten, englisch, 2015 (Bloomsbury, 2014): Das Buch erzählt am Beispiel der US-Umweltbehörde EPA, dass und wie geheime Absprachen zwischen Chemieindustrie und Umweltschutzbehörden stattfinden (z.B. Abkupfern der Zusammenfassung von Industriestudien durch die Behörden) 08.05.2015 Agrarministerkonferenz fordert die Bundesregierung auf, Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Glyphosat weitgehend zu verbieten 11.05.2015 toom Baumarkt (REWE) kündigt an, Glyphosat auszulisten; Bauhaus, Obi, Globus, Hornbach sowie Gartencenter Holland, Pflanzen-Kölle, Knauber und Gartencenter Augsburg ziehen nach 31.08.2015 BfR bewertet die IARC-Ergebnisse als „nicht relevant“ in seiner Ergänzung zum Bewertungsbericht (Addendum) und bestätigt Wiederzulassungsempfehlung 28.09.2015 Anhörung im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Bundestags zu den Gesundheitsgefahren von Glyphosat u.a. mit Prof. Hensel (BfR), Prof. Portier (IARC) und Prof Clausing (PAN Germany) 21.01.2016 Umweltbundesamt (UBA) legt Ergebnisse einer Langzeitstudie zu Glyphosat in Urin vor 08.03.2016 Generaldirektion für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission (DG SANTE) verschiebt Abstimmung über Wiederzulassung nachdem FR, IT, NL und SE Ablehnung signalisieren; D enthält sich März 2016 Umweltausschuss des EU-Parlaments spricht sich gegen Wiederzulassung aus 04.04.2016 EU-Gesundheitskommissar Andriukaitis fordert Monsanto auf, die eigenen Studien freiwillig zu veröffentlichen 08.04.2016 Monsanto und die Glyphosate Task Force schlagen eine Leseraumlösung in BVL und EFSA-Haus in Parma mit 14 Studien vor, je etwa 500 Seiten dick; alle Studien zu veröffentlichen lehnen sie ab 11.04.2016 Bundesregierung kündigt an, die Wiederzulassung nun zu unterstützen 13.04.2016 EU-Parlament plädiert mit knapper Mehrheit für eine auf 7 Jahre begrenzte Zulassung mit Beschränkungen (keine Nutzung durch Privatanwender und öffentliche Hand, keine Vorerntebehandlung, keine Nutzung, wenn andere Maßnahmen zur Unkrautbekämpfung angewendet werden können) 20.04.2016 Global2000, Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany), Umweltinstitut München und weitere Umweltschutzorganisationen erstatten Anzeige gegen Monsanto, EFSA und BfR 12.05.2016 SPD-Umweltministerin Hendricks verkündet, die SPD-Minister stimmen einer Wiederzulassung nicht zu 12.11.2015 EFSA empfiehlt Wiederzulassung für weitere 10 Jahre 16.05.2016 Das gemeinsame Treffen der UNOrganisationen für Gesundheit und Landwirtschaft zu Pestizidrückständen (Joint Meeting on Pesticide Residues: JMPR) bewertet Krebs durch Glyphosat in der Nahrung als „unwahrscheinlich“ und befürwortet das Hochsetzen des Grenzwerts (ADI) von 0,3 auf 1 mg/kg Körpergewicht 27.11.2015 96 angesehene Krebsforscher warnen in einem offenen Brief an EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis vor Verharmlosung der Folgen des Glyphosateinsatzes 19.05.2016 DG SANTE verschiebt Abstimmung über Wiederzulassung zum zweiten Mal, nachdem FR und IT Ablehnung signalisieren; D enthält sich erneut Oktober 2015 EU-Kommission verlängert Marktzulassung per Ausnahmegenehmigung bis Juni 2016 -15- Agrarpolitik ––– INFO Bauern als Gehilfen der Chemieindustrie Ein Ja zu Glyphosat wäre gleichzeitig ein Ja zur Gentechnik. Kommentar von Sepp Brunnbauer Kein anderes Pflanzenschutzmittel ist weiter verbreitet, mit keinem anderen Totalherbizid wird mehr Geld verdient. Roundup spült jedes Jahr fast fünf Milliarden Euro in die Kassen der Chemiekonzerne. Das Gift wird vor allem in der Landwirtschaft benutzt, aber auch Kleingärtner und Kommunen verwenden es, da es verhältnismäßig billig, seine Wirkung umfassend und seine Handhabung einfach ist. Mittlerweile tauchen Rückstände im Trinkwasser, im Bier, in Nahrungsmitteln und sogar im Urin von Menschen auf, die mit dem Gift nicht direkt in Berührung gekommen sind. Über Milcherzeugnisse, Getreide, Ölsaaten, Wein, Braugerste und so weiter gelangt es in den Körper, wo es kürzlich erstmals in der Muttermilch nachgewiesen wurde. Es ist absehbar, dass eine Riesenvergiftungswelle auf uns zurollt, denn bei 65 Prozent der Bevölkerung ist Glyphosat bereits im Urin nachweisbar. Einzelne Baumärkte haben reagiert und Roundup aus ihren Regalen verbannt. Kommunen versuchen sich mit alternativen Bekämpfungsmethoden an ihren Spielplätzen und Grünanlagen. Nur die Politik spricht sich nicht eindeutig gegen das Gift aus, obwohl der Stoff im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Es handelt sich wieder mal um die üblichen Verdächtigen – Monsanto, Böringer Ingelheim, Bayer, DOW und Co – diesmal geht’s nicht um die Zulassung fragwürdiger, gentechnisch veränderter Pflanzen, sondern um die Verlängerung eines fragwürdigen Produkts, das in der Kette von Giften und veränderten Genen nicht fehlen darf. Henne oder Ei? – eine Frage, die man hier nicht zu stellen braucht, denn klar ist, dass Roundup lange vor der Gentechnik da war und Gentechnik quasi als Verkaufskatalysator für Roundup entwickelt wurde: ein Teufelskreis, der den Bauern zum Erfüllungsgehilfen der Chemieindustrie degradiert. Ein Nein zu Roundup hieße im gleichen Atemzug ein Nein zu Gentechnik bei all jenen Kreaturen, die dafür entwickelt wurden, dass sie auf das Pflanzengift „Roundup“ resistent sind. Damit steht nicht nur das gute Geschäft mit einem höchst fraglichen Herbizid zur Disposition – auch ein guter Teil des Geschäftsfeldes Gentechnik steht mit dieser Entscheidung auf der Kippe. Ja klar, wir sind der Meinung, dass beides unnötig, fragwürdig, ja im höchsten Maße gefährlich ist und deshalb weder auf unseren Feldern noch in unseren Lebensmittel etwas zu suchen hat. Doch man kann mit vielen Milliarden Gewinnen viele Lobbyisten bezahlen, die die zuständigen Politiker bearbeiten und ihnen glauben machen, dass die Zulassung wichtig sei für die Wirtschaft und die Arbeitsplätze. Geld findet auch Wissenschaftler, aus deren Gutachten dann eben nicht sicher hervorgeht, ob die schleichende Verseuchung von Umwelt und Nahrungsmitteln mit Giften irgendwann auch bei Menschen zu Veränderungen führt, die krank machen. Jedes Jahr, in dem Roundup verwendet wird, ist ein Jahr zuviel. Eine Entscheidung der EU-Kommission ist ein Signal dafür, wie Landwirtschaft nach dem Willen der Politik in Zukunft aussehen soll. Der Wunsch des Verbrauchers darf dabei nicht übergangen werden. Die Basis für eine moderne Landwirtschaft im Einklang mit Umwelt und Mensch liegt in einer Verringerung des Pestizideinsatzes, einer verstärkten Ökolandbauförderung und einer Pestizidabgabe, um die Wirtschaftlichkeit der mechanischen Bodenbearbeitung zu erhöhen und gleichzeitig die volkswirtschaftlichen Schäden den Verursachern aufzulasten. Helfen wird nur ein völliges Glyhosat-Verbot. Ein Riesengeschäft wäre damit weltweit gefährdet. Und man hätte die gesamte Agrochemie, an vorderster Front Monsanto, als Gegner. -17- EU Commission Schweine TITEL ––– Schweine Steckbrief Hausschwein • domestiziertes Wildschwein • Allesfresser • seit vermutlich 9000 Jahren zur Fleischerzeugung gehalten • erste Nachweise der Domestizierung in der heutigen Osttürkei, später Altes Ägypten und Mesopotamien, griechische und römische Antike • liefert die in Europa und Ostasien am meisten gegessene Fleischsorte • Tragezeit: drei Monate, drei Wochen, drei Tage • zieht im Durchschnitt neun Ferkel groß • hat keine Schweißdrüsen und kann daher nicht schwitzen • braucht Schatten und feuchten Schlamm zum Suhlen • verfügt über eine verhältnismäßig hohe Intelligenz • BASIS FÜR JÜDISCHE SPEISEGESETZE • BASIS FÜR SPEISEGESETZE DER ÄTHIOPISCH-ORTHODOXEN TEWAHEDO-KIRCHE Konventionelle Schweine Auslauf Jedes Bio-Schwein darf ins Freie – Auslauf ist in den Richtlinien vorgeschrieben. Schweine bewegen sich von Natur aus sehr gern und sind neugierig – der Auslauf trägt zu einem artgerechten Verhalten bei und macht die Tiere robust. Es ist kein Auslauf vorgeschrieben; es ist üblich, die Schweine ausschließlich im Stall zu halten. Ohne frische Luft, Auslauf und Außenreize langweilen sich die Tiere leicht und können aggressiv werden. 1,5 m2 pro Schwein plus 1,2 m2 Auslauf. Mehr Platz bedeutet weniger Stress, da die Bio-Schweine für Liegen, Fressen oder Wühlen unterschiedliche Bereiche nutzen können; rangniedrige Tiere können ausweichen. 0,65 – 1 m2, weniger Platz bedeutet mehr Stress, artgerechte Verhaltensweisen oder Sozialverhalten können die Tiere nicht ausleben. Biokreis-Schweine haben Stroh im Stall, nur ein Teil des Bodens darf Spalten haben. Die Tiere können bequem stehen, liegen und wühlen. Mit 90 Prozent Vollspaltenböden leben die Schweine ohne Stroh. Die Verletzungsgefahr ist höher und die empfindlichen Tiere sind dem scharfen Güllegestank ausgesetzt. Wühlen ist unmöglich. Bei Biokreis-Schweinen bleibt der Schwanz dran. Zähne dürfen nicht abgeschliffen werden. Nur in begründeten Einzelfällen kann die Öko-Kontrollbehörde eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Ein Grundsatz der BioTierhaltung ist es, die Haltungsbedingungen den Bedürfnissen des Tieres anzupassen und nicht das Tier den Ställen. Der hintere Schwanzteil wird den Schweinen abgetrennt; auch Zähne werden routinemäßig abgeschliffen. Gentechnikfreies Bio-Futter, mindestens 50 Prozent muss aus dem eigenen Betrieb kommen – Raufutter wie Heu, Stroh oder Gras ist für Bio-Mast- und -Zuchtschweine vorgeschrieben. So werden die Tiere satt, haben Beschäftigung und Abwechslung. Es ist weder gentechnikfreies noch regionales Futter vorgeschrieben, dem geringen Raufutter-Anteil werden oftmals Holzfasern zugesetzt. Biokreis-Ferkel trinken 40 Tage Milch und bleiben so lange bei der Muttersau. Schweine sind Säugetiere und die natürliche Milch deckt den Nährstoffbedarf der Ferkel am besten. Ferkel dürfen nach 21 Tagen von der Sau getrennt werden. Etwa einem Viertel der Weltbevölkerung ist der Verzehr von Schweinefleisch verboten. KORAN, SURE 5/VERS 3: „VERBOTEN HAT ER EUCH NUR (DEN GENUSS VON) NATÜRLICH VERENDETEM, BLUT, SCHWEINEFLEISCH UND DEM, WORÜBER ETWAS ANDERES ALS ALLAH ANGERUFEN WORDEN IST. WENN ABER JEMAND (DAZU) GEZWUNGEN IST, OHNE (ES) ZU BEGEHREN UND OHNE DAS MASS ZU ÜBERSCHREITEN, SO TRIFFT IHN KEINE SCHULD; WAHRLICH, ALLAH IST ALLVERZEIHEND, BARMHERZIG.“ • BASIS FÜR ISLAMISCHE SPEISEGESETZE Platz im Stall Stall Ringelschwänze und Zähne Futter Sauen & Ferkel Ökologische Schweinehaltung: Nur 0,4 Prozent des 2013 in Deutschland erzeugten Schweinefleisches stammte aus ökologischer Tierhaltung. Der Selbstversorgungsgrad lag bei 83 Prozent, 11 Prozent werden aus den Niederlanden, 5 Prozent aus Dänemark importiert. Quellen: wikipedia.de, KTBL: Faustzahlen für den ökologischen Landbau. Silber Druck oHG 2015 Biokreis-Schweine 22 300 Tonnen Schweinefleisch wurden 2013 ökologisch erzeugt. Grafik: www.freepik.com Text: BÖLW; bearbeitet von der Redaktion 3. UND 5. BUCH MOSE DES ALTEN TESTAMENTS: „ALLE TIERE, DIE GESPALTENE KLAUEN HABEN, PAARZEHER SIND UND WIEDERKÄUEN, DÜRFT IHR ESSEN. […] IHR SOLLT FÜR UNREIN HALTEN DAS WILDSCHWEIN, WEIL ES ZWAR GESPALTENE KLAUEN HAT UND PAARZEHER IST, ABER NICHT WIEDERKÄUT. IHR DÜRFT VON IHREM FLEISCH NICHT ESSEN UND IHR AAS NICHT BERÜHREN; IHR SOLLT SIE FÜR UNREIN HALTEN.“ – 3. BUCH MOSE 11 In den Jahren 1998 bis 2007 bewegte sich der weltweite Schweinefleischverzehr auf einem relativ konstanten Niveau von 15 Kilogramm pro Kopf und Jahr. 1961 lag er noch bei acht Kilogramm. Das meiste Fleisch in der EU verzehrten 2007 die Österreicher mit 66 Kilogramm pro Kopf. TITEL ––– Schweinerassen Bunte Bentheimer ––– TITEL Schweinerassen und -genetiken Die meisten heutigen Schweinerassen sind jünger als 200 bis 300 Jahre, viele sogar jünger als 100 Jahre. Bis in die Neuzeit kreuzten sich die „Hausschweine“ immer wieder mit Wildschweinen, so dass sich keine Schweinerassen im heutigen Sinn herausbilden konnten. In der Schweineproduktion werden heute überwiegend Hybridschweine genutzt. Rasse bzw. Genetik1) Vorteile Nachteile Verbreitung Deutsche Landrasse x Pietrain (DLXPI) Sehr gute Fruchtbarkeit, hohe Milchleistung, hohe Futteraufnahmekapazität, hoher Magerfleischanteil, leicht zu remontieren Teilweise zu große Würfe, hohe Ansprüche an die Futterqualität, Sonnenbrandgefahr Süddeutschland Deutsche Landrasse x Deutsches Edelschwein x Pietrain Sehr gute Fruchtbarkeit, hohe Milchleistung, hohe Futteraufnahmekapazität, hoher Magerfleischanteil, aufwendig selbst zu remontieren Teilweise zu große Würfe, hohe Ansprüche an die Futterqualität, Sonnenbrandgefahr Mittel- und Norddeutschland Hybridzuchtprogramme: BHZP, PIC, Topigs, German Genetics, Hülsenberger, LRS, Danzucht Sehr gute Fruchtbarkeit, hohe Milchleistung, hohe Futteraufnahmekapazität, hoher Magerfleischanteil, nur in Zusammenarbeit mit Zuchtfirma zu remontieren Teilweise zu große Würfe, hohe Ansprüche an die Futterqualität, Sonnenbrandgefahr Deutschlandweit Deutsche Landrasse x Deutsches Edelschwein x Hampshire x Duroc (DlxDeXHaxDu) Sehr gute Fleischqualität, hoher IMF-Gehalt, Pigmentierung gegen Sonnenbrand Aufspaltung der Genetik bei den Masttieren, uneinheitlich in den Teilstücken Mitteldeutschland Schwäbisch-Hällisches Landschwein x Pietrain (SHXPI) Hohe Futteraufnahmekapazität, gute Muttereigenschaften, hoher IMF-Gehalt, teilweise Grasverwertung durch langen Darm Leistungen individuell und sehr unterschiedlich Baden-Württemberg, Bayern Deutsche Landrasse x Pietrain x Duroc (DLXPIxDU) Hoher IMF, sehr gute Fleischqualität, sehr hohe Futteraufnahme, schnelles Wachstum, hohe tägliche Zunahmen Hoher Eiweißanspruch, sonst Verfettung, schlechtere Futterverwertung Süddeutschland Schweizer Edelschwein x Schweizer Edelschwein Premo (SESxSES) Hohe Fruchtbarkeit, sehr gute Fleischqualität, F18-Coli-Resistenz, späte Geschlechtsreife, für Ebermast tauglich, da genetisch geruchsarme Rasse Kastraten mit geringem Magerfleischanteil, Sonnenbrandgefahr Schweiz und Bayern Rasse für Ebermast gut geeignet Db 7711 (BHZP), Inodorus (German Genetics), Nador (topigs), Premo (Suisag) Geruchsarme Vaterlinien, da auf Ebergeruch selektiert Lediglich die Vaterlinie ist geruchsarm Deutschlandweit für Ebermastprogramme ÖHYB Edelschwein x Landrasse x Pietrain (ESxLRXPI) Sehr gute Fruchtbarkeit, gute Futterverwertung, hohe tägliche Zunahmen, gute Milchleistung Teilweise zu große Würfe, hohe Ansprüche an die Futterqualität, Sonnenbrandgefahr Österreich Turopolje, Mangalitza Relativ anspruchslos, sehr gute Speckqualität, Arterhaltung aussterbender Haustierrassen Geringe Ferkelzahlen, sehr langsames Wachstum Ungarn, Österreich, Süddeutschland Angler Sattelschwein, Buntes-Bentheimer Schwein, Rotes Husumer Schwein, Schwäbisch-Hällisches Landschwein u. a. Besondere Färbungen, robuste Rassen, meist zur Speckproduktion gezüchtet, Arterhaltung aussterbender Haustierrassen Individuelle Leistungen sehr unterschiedlich, wenig durch-gezüchtet Überwiegend in den jeweiligen Ursprungsregionen IMF = intramuskuläres Fett. / 1) X = Kreuzung zwischen männlicher und weiblicher Genetik, x = Kreuzung innerhalb der weiblichen oder männlichen Genetik. Tabelle: Herrle, J./ Heigl, H.: Persönliche Mitteilung. Naturland Fachberatung. Hohenkammer 2014 / Quellen: KTBL: Faustzahlen für den ökologischen Landbau. Silber Druck oHG 2015; Wikipedia Marmoriert, fett, schmackhaft: Schweinefleisch exklusiv Auch im Biobereich stellen Fleisch und Wurst vom Bunten Bentheimer Schwein noch ein Nischenprodukt dar. Die Vermarktung läuft gut − Tendenz steigend. Von Eva Lisges Bild: Hillmann Das Bunte Bentheimer Schwein ist eine mittelgroße Rasse vom Landschweintyp mit unregelmäßigen schwarzen Flecken, robust und genügsam. Der Ursprung der seit Mitte des 19. Jahrhunderts bekannten Rasse liegt in den niedersächsischen Landkreisen Bentheim, Emsland, Cloppenburg und dem westfälischen Wettringen. Die Rasse zeichnet sich durch eine hervorragende Fleischqualität aus, sie weist dabei gegenüber den modernen Schweinerassen einen deutlich höheren Fettanteil auf. Ihre Blütezeit erlebte das Bunte Bentheimer Schwein in der Mitte des vorigen Jahrhunderts, nach dem Zweiten Weltkrieg war das Fleisch gefragt. Dann änderten sich die Verbraucherwünsche hin zu fettarmem Fleisch, was die Bunten Bentheimer nicht liefern konnten. Es erging ihnen dann ähnlich wie vielen anderen alten, robusten und regional angepassten Rassen auch: Ihr Bestand ging stark zurück und die Rasse stand kurz vor dem Aussterben, wichtige Genreserven drohten verloren zu gehen. Seit Ende des 20. Jahrhundertes kümmert man sich wieder verstärkt um die Zucht dieser alten Rasse. Lukrativ und arbeitsaufwändig Seit 2007 züchtet Biokreis-Bauer Johannes Hillmann aus Schöppingen im Münsterland Bunte Bentheimer Schweine. Die Suche nach einer robusten Rasse, um Restflächen seiner zuvor aufgegebenen Landwirtschaft zu bewirtschaften, und ein Zufall haben ihn auf die Rasse gebracht. Heute hält er 60 bis 70 Sauen und produziert etwa 900 Ferkel pro Jahr, von denen er etwa 100 selbst mästet. Probleme mit dem Absatz der Fleisch- und Wurstwaren hat er nicht: Er vermarktet an einen Marktbeschicker mit mehreren Verkaufswagen, der besondere Fleischspezialitäten anbietet, an Bio- und Hofläden und an Privatpersonen. Seine Kunden wissen die besondere Qualität des gut marmorierten und äußerst schmackhaften Fleisches zu schätzen. „Die Exklusivität des Produktes und damit verbunden die Möglichkeit, gute Preise zu erzielen, sind wichtig“, so Johannes Hillmann. Bunte Bentheimer in die „normale“ Bio-Schiene zu liefern, sei aufgrund des zu geringen Magerfleischanteils nicht wirtschaftlich. Seine Form der Vermarktung ist lukrativ, aber auch arbeitsaufwändig. Und noch etwas ist gut und wichtig, damit sein Betrieb läuft, ist Johannes Hillmann überzeugt: „Die Kombination aus der Rasse, ökologischer Landwirtschaft, einem guten Metzger und einer ansprechenden Öffentlichkeitsarbeit für die Bunten Bentheimer Schweine.“ -23- „Geschichte“ der Rasse kommunizieren Die Biofleisch NRW e.G. in Bergkamen, wichtiger Marktpartner vieler nordrhein-westfälischer Biokreis-Betriebe, führt seit fünf Jahren eine eigene Schiene mit Produkten des Bunten Bentheimer Schweines. „Der Wunsch, die vom Aussterben bedrohte Rasse zu fördern, und das Vorhandensein eines Kundenkreises, dem man das besonders schmackhafte Fleisch anbieten kann, führten zum Projektstart“, berichtet Andreas Sperber von Biofleisch NRW. Das Fleisch von etwa 15 Bunten Bentheimer Schweinen wird derzeit monatlich verarbeitet, insbesondere Wurstprodukte spielen eine Rolle. Das Fleisch wird, anders als bei anderen Rassen, so zugeschnitten, dass eine Kante des besonders geschmacksintensiven Fettes an den Fleischstücken verbleibt. Diese soll mitgebraten werden und kann, falls gewünscht, später abgeschnitten werden. „Das Projekt lief zunächst etwas schleppend, jetzt aber gut“, sagt Andres Sperber. Es könnte mehr vermarktet werden, wenn mehr Tiere verfügbar wären. Die Besonderheiten der Rasse und des Produktes mussten erst beim Endverbraucher ankommen, und auch weiterhin ist es wichtig, die „Geschichte“ der Rasse an den Endverbraucher zu kommunizieren. Die Internetseite des „Verein zur Erhaltung des Bunten Bentheimer Schweines e.V.“, www. bunte-bentheimer-schweine.de, wurde als Quelle für diesen Artikel genutzt und bietet weitergehende Informationen. TITEL ––– Leasing-Schweine Leasing-Schweine ––– TITEL Glücksschweine Anton Dapont verleast seine Tiere und hält sie ganzjährig im Freiland. Von Ronja Zöls Das Schwein hat es sich gemütlich gemacht. Schwer liegt es auf dem weichen bröckligen Boden, das Kinn auf das vordere rechte Bein abgestützt, den Rüssel auf die Erde gebettet. Über die geschlossenen Augen hängen leicht die zweifarbigen Schlappohren. Die kurzen Beine liegen angewinkelt seitlich des ruhenden Körpers, über den der Wind heute rücksichtslos hinwegfegt. Nur ein paar Borsten des beige-schwarz gefleckten Fells lassen sich hin und wieder vom Luftzug aus der Ruhe bringen. Das Schwein nicht. Die linke Hand in der Tasche der Arbeitshose, die rechte mit zwei Fingern eine Zigarillo haltend schlendert Biokreis-Landwirt Anton Dapont (56) langsam über seinen 20 Hektar großen Hof und strahlt die gleiche Lässigkeit aus wie seine Tiere. Ein Stier trottet daher und schiebt den Kopf über den Zaun. Anton Dapont streichelt ihn, während das Tier die Augen schließt und ihm den Kopf noch weiter entgegenstreckt. „Ich habe mir seit neun Jahren keinen Wecker mehr gestellt“, sagt Anton Dapont in seinem sympathisch klingenden Vorarlberger Dialekt. „Wenn die Sonne im Sommer um halb sechs aufgeht, stehe ich um halb sechs auf, wenn sie im Winter um acht aufgeht, stehe ich um acht auf und kümmere mich um meine Tiere“, erklärt er seine Zufriedenheit beispielhaft. -24- -25- Alte robuste Rasse Turopolje Der Traum vom Bauernhof war immer Anton Daponts Traum. Und er hat ihn sich hier in diesem leicht hügeligen Landstrich auf dem Biohof Hausberg in Egglham (Landkreis Rottal-Inn) so bilderbuchartig erfüllt, dass einen die friedliche Ruhe, die ausgleichende Beschaulichkeit und die tröstende Ursprünglichkeit erst erstaunen und dann einfangen. Der gebürtige Vorarlberger kommt aus dem Maschinenbau, hat 20 Jahre lang in der Recyclingwirtschaft gearbeitet, bis er 2004 den alten unter Denkmalschutz stehenden Hof gekauft und renoviert hat und 2009 in die aktive Landwirtschaft eingestiegen ist. Bis zu 20 Rinder, rund 40 alpine Steinschafe, 40 bis 50 Gänse im Jahr, 20 bis 30 Hühner und zwölf Turopolje-Schweine gehören zu seinem Betrieb. Die Schweine leben das ganze Jahr über in Freilandhaltung. Sie sind widerstandsfähig gegen Wind, Kälte, Regen und Sonne, aber auch gegen Krankheiten. Ihr Fettanteil ist relativ hoch. Die Rasse stammt aus Kroatien und war 1993 nach dem Krieg auf etwa 30 Stück dezimiert, bis sie in Österreich erfolgreich gezüchtet und von dort aus wieder verbreitet wurde. Auch Anton Dapont und seine Frau Gudrun Bielmeier haben ihre Tiere aus Österreich bekommen. Leasing-Schweine: Zwölf Euro pro Kilo Fleisch Beschaulich, ruhig, ursprünglich geht es auf dem Biohof Hausberg zu. Vielleicht rührt Anton Daponts Entspanntheit auch daher, dass er sich – anders als viele andere Landwirte – nicht so viele Sorgen um sein Auskommen machen muss. Er und seine Frau, eine Pianistin, haben ihre Jobs aufgegeben und können von der kleinen Landwirtschaft gut leben. Dass man sich bei so einem Vorhaben etwas Besonderes ausdenken und Nischen besetzen muss, Bilder: Zöls TITEL ––– Leasing-Schweine Anton Dapont hält seine Tiere ganzjährig im Freiland. -26- Kastration ––– TITEL war den Quereinsteigern von Anfang an klar. Deshalb entwickelten sie 2012 das Konzept um die Leasing-Schweine. Mit fünf Sauen züchten sie Ferkel, die an Kunden verleast werden. Die Kunden zahlen einen einmaligen Grundbetrag für ein Ferkel, kommen für das Futter und am Ende für die Schlachtung auf. Um die 600 Euro im Jahr werden in ein Ferkel investiert, aufgeteilt auf zwölf Monate. Danach bekommt der Kunde rund 50 Kilogramm Fleisch für umgerechnet 12 Euro pro Kilogramm – und das gute Gefühl, einem Tier ein artgerechtes Le- ben ermöglicht zu haben. Schweine kennen bis zu 30 Artgenossen Was für Anton Dapont entscheidend ist für ein gutes Schweineleben? „Eine natürliche Umgebung und genügend Platz“, sagt er. Die Freilandfläche ist abgesteckt in verschiedene Bereiche, damit sie partiell wieder zuwachsen kann. Schweine suhlen, graben und springen. Sie beschäftigen sich mit sich und ihrer Umgebung, bauen Nester aus Stroh für den Nachwuchs und decken ihre Jungen damit zu, wenn es kalt ist. Sie bilden ein soziales Gefüge, bis zu 30 Schweine um sich herum kennen sie, jeder hat seinen Rang. Werfen zwei Sauen gleichzeitig, kümmern sie sich gemeinsam um die Ferkel. „Wenn Tiere das alles nicht mehr ausleben dürfen, wenn sie in Massen gehalten werden, wo sie sich gegenseitig nicht kennen, wo sie keinen Platz haben und sich nicht natürlich fortpflanzen können, braucht man sich nicht wundern über Krankheiten, Aggressivität und schwindende Mütterlichkeit. Im Stall kommt hinzu, dass sie extrem unter dem Gestank leiden, weil Schweine feinere Riechorgane haben als Hunde.“ Anton Dapont hat seine Tiere viele Stunden lang beobachtet. 100 Interessenten auf der Warteliste Aktuell sind 75 Ferkel verleast. Die Kunden befinden sich im Umkreis von rund 100 Kilometern, der Schwerpunkt liegt auf München, aber der Absatzmarkt wird zunehmend regionaler. Mittlerweile haben auch Bewohner von Egglham ihr Ferkel hier im Dorf geleast. Weil er mit seinem Hof nicht wachsen will, hat Anton Dapont Netzwerke gebildet und die gezüchteten Ferkel an benachbarte Landwirte abgegeben, die sie unter den gleichen Bedingungen in ganzjähriger Freilandhaltung aufziehen. Zwei Drittel der Kunden kommen ein bis zwei Mal im Jahr hierher, um sich ihr Tier anzusehen. 100 Interessenten stehen derzeit auf der Warteliste. Auch Lämmer und Kälber können seit zwei Jahren geleast werden. Das Konzept geht auf: Die Landwirte haben monatliche Einnahmen, von denen sie leben können, die Kunden be- kommen gutes Fleisch, die Tiere werden artgerecht gehalten, und letztendlich wird ein Stück bäuerlicher Landwirtschaft bewahrt. In dieser Kleinheit bleiben auch viele Probleme klein. Das Abferkeln erfolgt draußen, in kleinen Hütten, ohne Rotlicht. Die Turopolje-Schweine halten das aus. Sechs bis zehn Ferkel umfasst ein Wurf, ab und zu ist auch eine Totgeburt dabei, aber noch nie kam es vor, dass ein Ferkel erdrückt wurde. Thema Eiweiß-Fütterung? „Manchmal ist das Einfachste das Beste“, sagt Anton Dapont auf dieses Stichwort hin. Mit dem Branchen-Problem, dass eiweißreiches Öko-Futtermittel, das die Ferkel brauchen, knapp ist, beschäftigt er sich nicht. Im Sommer bekommen die Tiere frisches Kleegras, im Herbst Fallobst, im Winter gedämpfte Kartoffeln und Getreidebruch. „Ich habe keine Ernährungstabellen. Meine Schweine sind gesund, das älteste ist sieben Jahre alt. Sie müssen ja nicht so schnell wachsen. Und wenn sie 15 Monate brauchen, dürfen sie eben 15 Monate alt werden.“ An ihrem letzten Tag werden sie mit dem Hänger ins nahe gelegene Bad Birnbach gebracht. Eine familiengeführte Metzgerei hat hier montags Schlachttag. Die Schweine werden elektronisch betäubt und gestochen. Inhalieren besser als stechen! Narkoseformen für die Ferkelkastration. Von Ralf Bussemas und Friedrich Weißmann Unterschied zu konventionell enorm! Was die Kunden aus dem Fleisch machen wollen, liegt bei ihnen. Ob Schmalz, Wurst, Schinken. Der Metzger geht auf die Wünsche jedes einzelnen Kunden ein. Verwertet werden soll möglichst das gesamte Schwein. Die Nachfrage nach regional erzeugtem Bio-Schweinefleisch ist da und sie kann nicht gedeckt werden. Der Anteil an deutschem Bio-Schweinefleisch liegt bei unter einem halben Prozent. Doch warum trauen sich so wenige Landwirte an die BioSchweine? „Weil bei der Schweinehaltung der Unterschied zu konventionell so enorm ist“, weiß Anton Dapont. Der Verzicht auf Spaltenböden, der Auslauf, das Futter … Da sei vielen der Aufwand einfach zu groß. Auch wenn der Verkaufspreis ebenfalls eklatant höher ist. Anton Dapont selbst hat es nie anders gemacht, er hat sich hineingelebt in diese bäuerlichste Art der ökologischen Landwirtschaft. Das Tier als Lebewesen zu betrachten, sei hierfür die Basis. Und dafür will er auch seine Kunden sensibilisieren. „Die Menschen gehen in den Supermarkt und kaufen ein Kilo Fleisch wie ein Kilo Reis. Kaum einer denkt daran, dass dahinter ein Tier steckt.“ Bio-Jausenstation unter der Hof-Linde: Bei trockenem Wetter servieren Gudrun Bielmeier und Anton Dapont von Frühjahr bis Herbst an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen von 11 bis 18 Uhr Brotzeiten aus Produkten der Turopolje-Schweine sowie Getränke. Biohof Hausberg, Haag 10, 84385 Egglham. Warum wurde was gemacht? Ab 2019 darf in Deutschland die Kastration von Ferkeln nur noch unter Narkose erfolgen, wobei die lokale Betäubung schon heute als nicht geeignet gilt. Für die Allgemeinanästhesie beim Schwein sind derzeit ausschließlich die Wirkstoffe Ketamin und Azaperon zugelassen, die üblicherweise in Kombination per Injektion verabreicht werden. Diese Betäubung geht neben der relativ langen Einschlafphase vor allem mit langen Nachschlafphasen einher, die für Ferkel in den im Ökolandbau üblichen Kaltställen ohne Sauenfixierung eine Reihe von Gefahren bergen. Ziel eines der zuständigen Behörde angezeigten Versuches war der Vergleich der oben genannten Injektionsnarkose mit der Inhalationsnarkose durch das Narkosegas Isofluran hinsichtlich des Gefährdungspotenzials von Ferkeln unter ökologischen Kaltstallbedingungen mit nicht fixierten Sauen. Wie wurde es gemacht? Auf dem öko-zertifizierten Versuchsbetrieb des Thünen-Instituts für Ökologischen Landbau in Trenthorst wurden 262 maximal sieben Tage alte Ferkel aus insgesamt 26 Würfen zufällig und gleichmäßig verteilt auf die drei Narkoseverfahren (i) Ketamin-Azaperon-Kombination mit Meloxicam als Schmerzmittelgabe, (ii) Ketamin-Azaperon-Kombination ohne Meloxicam und (iii) Isofluran mit Meloxicam. Die Injektionsnarkose wurde gemäß best practice durch einen Schweinefachtierarzt verabreicht, die Inhalationsnarkose unter tierärztlicher Aufsicht mit dem Narkosegerät „Porc Anest 1000“ bei 90 Sekunden dauernder Isofluranzufuhr. Während der Kastration erfolgte eine Schmerzbonitur und in der anschließend achtstündigen Direktbeobachtung nach abgeschlossener Aufwachphase wurden das Verhalten wie Saugen, Ruhen und Aktivität sowie die Aufenthaltsorte sämtlicher Ferkel in der Bucht erfasst. Als gefährliche Situation galt unter anderem eine Erdrückungs- beziehungsweise Einklemmsituation beim Hinlegen oder beim Positionswechsel der Sau. Motorische Auffälligkeiten lagen vor, wenn sich die Ferkel nicht normal fortbewegten. Was kam heraus? Die Tiere der Injektionsgruppen zeigten während der Kastration ein heftigeres Abwehrverhalten; nach dem Eingriff waren sie häufiger gefährlichen Situationen ausgesetzt, fielen vermehrt motorisch auf und tätigten die wenigsten Saugversuche im Vergleich zur Inhalationsgruppe mit dem Narkosegas Isofluran. Das gute Abschneiden der Inhalationsnarkose und das schlechtere Abschneiden der Injektionsnarkose stehen auch im Einklang mit Ergebnissen aus der Literatur. Unter den Haltungsbedingungen des ökologischen Landbaus und gemessen an den hier untersuchten Kriterien scheint für die Ferkelkastration die Inhalationsnarkose mittels Isofluran mit Meloxicam als Schmerzmittelgabe besser geeignet. Hierzu ist jedoch eine Zulassung beziehungsweise Umwidmung des Narkosemittels Isofluran durch die Bundesländer erforderlich, was nicht in jedem Bundesland problemlos möglich ist. Die Autoren Ralf Bussemas und Friedrich Weißmann forschen am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, www.thuenen.de. -27- Bild: Alexas Fotos; pixabay TITEL ––– Fütterung Kraft- und Raufutter vor und nach dem Absetzen gefüttert, wobei das Raufutter von Geburt an und das Kraftfutter erstmals ab dem 14. Lebenstag der Ferkel angeboten wurden. Die Säugezeit dauerte sieben Wochen (das heißt: Absetzen mit dem 49. Lebenstag), weil sich in früheren Versuchen am Institut ein positiver Effekt einer über die Mindestanforderung hinausgehenden Säugezeit auf die Tiergesundheit gezeigt hatte. Das Wachstum der Ferkel und die Häufigkeit von Krankheiten und Verlusten wurden vom 14. bis 63. Lebenstag der Ferkel beobachtet. Ferkelfutter: Low Input tut‘s auch Langsameres Wachstum durch betriebseigenes Futter Bild: byrev; pixabay Aufzucht ist problemlos mit hofeigenem kostengünstigem Futter möglich. Von Lisa Baldinger, Ralf Bussemas und Friedrich Weißmann -28- Die Autoren Lisa Baldinger, Ralf Bussemas und Friedrich Weißmann forschen am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, www.thuenen.de. Von allen Schweine-Altersklassen sind Ferkel am empfindlichsten, da sie mit geringen Reserven geboren werden und spätestens nach dem Absetzen durch die Umstellung von Milch auf festes Futter gefordert sind. Um Ferkeln den bestmöglichen Start ins Leben zu ermöglichen, enthält ihr Futter daher hoch verdauliche, teure Futterkomponenten, die zumeist nicht am eigenen Betrieb erzeugt werden können. Ein Fütterungsversuch widmete sich nun der Frage, ob dieser Futterzukauf wirklich notwendig ist. Eine der grundlegenden Forderungen des ökologischen Landbaus ist es, Pflanzen und Tiere weitgehend aus betriebseigenen Nährstoff-Quellen zu versorgen. Allerdings haben die modernen Schweine durch ihr hohes Wachstumspotenzial auch hohe Ansprüche an die Energie- und Nährstoffversorgung. Da Ferkel nur ein geringes Futteraufnahmevermögen haben, wird ihr Futter üblicherweise aus besonders hochwertigen Komponenten gemischt. Während Öko-Getreide als Energielieferant in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, sind eiweißreiche Öko-Futtermittel knapp. Diese sogenannte „Eiweißlücke“ umfasst besonders jene hoch verdaulichen Eiweißkomponenten, die im Ferkelfutter bevorzugt eingesetzt werden (unter anderem Sojakuchen und Magermilchpulver). Um zu prüfen, ob eine erfolgreiche Ferkelaufzucht auch ohne Einsatz dieser Zukauf-Futtermittel möglich ist, wurde am Thünen-Institut für Ökologischen Landbau ein umfangreicher Fütterungsversuch durchgeführt. Der Versuch war Teil des CORE OR- GANIC Projekts ICOPP, das sich in umfassender Weise mit der regionalen Fütterung von Schweinen und Geflügel im ökologischen Landbau auseinandersetzte. Hofeigene versus zugekaufte Futterkomponenten Sechs verschiedene Fütterungsstrategien wurden drei Jahre lang an jeweils 24 Würfen beziehungsweise insgesamt 1509 Ferkeln überprüft, wobei jede Fütterungsstrategie aus einem von drei Kraftfuttern und einem von zwei Raufuttern bestand. Die Kraftfutter zeichneten sich durch unterschiedlich viel hofeigenes Futter aus: Kommerzielles Zukauf-Ferkelfutter (KFF) enthielt nur 28 % hofeigene Komponenten (Preis: 1,28 Euro/kg während des Versuchszeitraums) und entsprach den Fütterungsempfehlungen der GfE (Gesellschaft für Ernährungsphysiologie). Das Trenthorster Ferkelfutter (TFF) enthielt schon 78 % hofeigene Komponenten (Preis: 0,66 Euro/kg) und lag knapp unter den Fütterungsempfehlungen. Das Trenthorster Laktationsfutter (TLF), das üblicherweise an die säugenden Sauen verfüttert wird, bestand zu 87 % aus hofeigenen Komponenten (0,54 Euro/ kg), erfüllte die Fütterungsempfehlungen für Ferkel allerdings nicht. Zu den hofeigenen Futtermitteln gehörten Triticale, Gerste, Erbsen und Ackerbohnen, zugekauft wurden Sojabohnen, Sojakuchen, Rapskuchen, Magermilchpulver, Molkepulver, Haferflocken, Pflanzenöl und Mineralstoffe. Die beiden Raufutter waren Kleegrassilage und Stroh. Unabhängig von der Fütterungsstrategie wurde einphasig dasselbe Die Häufigkeit von Erkrankungen (4,3 % allopathische Behandlungen) und von Verlusten (2,5 %) im Versuchszeitraum war in allen Fütterungsgruppen niedrig. Ob Kleegrassilage oder Stroh gefüttert wurde, hatte keinen Einfluss auf die Entwicklung und Gesundheit der Ferkel; die Art des Kraftfutters aber sehr wohl: Die Ferkel der TLF-Gruppe wuchsen am langsamsten und wogen zu Versuchsende weniger als ihre mit KFF und TFF gefütterten Kollegen. Dementsprechend war die Futteraufnahme in der TLF-Gruppe niedriger als in den anderen Gruppen. Da die Ferkel zu Versuchsende am 63. Lebenstag unterschiedlich schwer waren, wurde zum besseren Vergleich auch die Kraftfuttermenge für ein standardisiertes Ferkel von 20 kg Lebendmasse berechnet, und hier zeigte sich kein Unterschied mehr zwischen den Kraftfuttern! Auch die Zeit, um ein 20-kg-Ferkel zu produzieren, war bei Fütterung von TLF nur um zwei Tage länger als bei Fütterung von KFF. Durch den höchsten Anteil an hofeigenen Futterkomponenten war der Preis des Kraftfutters TLF deutlich niedriger als der von TFF und gar KFF und erlaubte eine deutlich kostengünstigere Aufzucht als die höherwertigen Kraftfutter mit höherem Anteil an zugekauften Futterkomponenten. Empfehlungen Es zeigte sich, dass Ferkel problemlos mit kostengünstigem Futter aus überwiegend hofeigenen Komponenten aufgezogen werden können, solange eine siebenwöchige Säugezeit gewährt wird und dem Auftreten von Absetzdurchfällen durch eine Ein-Phasen-Fütterung vorgebeugt wird. Bei anders geartetem Management und häufigen Erkrankungen und Ferkelverlusten sollte dagegen ein höherwertiges Futter eingesetzt werden. KFF TFF TLF Anteil hofeigener Futterkomponenten, % 28 78 87 Tageszunahmen, g336 368 291 Tägliche Futteraufnahme, g/Ferkel 268 298 245 Lebendmasse bei Versuchsende, kg 22,2 21,8 20,9 Futterbedarf für 20-kg-Ferkel, kg 14,3 15,2 15,4 Futterkosten für 20-kg-Ferkel, € 20,70 11,60 9,80 TITEL ––– Herrmannsdorfer Landwerkstätten Immer am Wälzen … Im ältesten Bio-Schweinebetrieb Deutschlands auf Gut Herrmannsdorf erfordert das Tierwohl von rund 550 Mastschweinen Struktur und stetige Optimierung. Von Ronja Zöls Die Schweineweidehaltung verbessert sowohl das Tierwohl als auch die Fleischqualität. -30- Bilder: Zöls Wenn eins der neun Ferkel zur Muttersau hinüber trippelt, starten auch die anderen los, um sich schnell an eine der Zitzen zu hängen und hektisch zu saugen. Keines will zu kurz kommen. Das Gewusel an der Bauchseite scheint das Muttertier nicht weiter zu tangieren. Seelenruhig liegt sie in ihrer Abferkelbucht und sammelt Kräfte, die ihr die Geburt und die Milchproduktion abverlangt haben. 35 Zuchtsauen leben hier auf Gut Herrmannsdorf am Rande von München im oberbayerischen Glonn. Sie werfen etwa 600 Ferkel im Jahr. Das System für das freie Abferkeln wurde Ende des vergangenen Jahres nach einem österreichischen Modell eingeführt und hat die Kastenstände, in denen Sauen bis zu sieben Tage nach der Geburt fixiert werden, abgelöst. Viele Jahre waren Kastenstände in der Schweinezucht Standard, um das Erdrücken der Ferkel durch die Muttersau zu vermeiden. Das neue System mit den 2 mal 2,30 Meter großen Buchten, in denen sich die Schweine gut orientieren können, funktioniere genauso, sagt Karl Schweisfurth, der das Gut mit der ersten Bio-Schweinehaltung Deutschlands leitet. Betriebszweig: Schweineweidehaltung „Das wichtigste für das Wohl der Schweine? − Luft“, sagt Karl Schweisfurth. Etwa zehn bis zwölf Monate werden seine Schwäbisch Hällischen Schweine alt und in dieser Zeit bekommen sie viel davon. Ganzjährig leben sie in einem Außenklimastall, bei dem die Temperatur drinnen so hoch wie draußen ist. Die alte Rasse, die einst fast ausgestorben war, kommt mit diesen Haltungsbedingungen gut klar. Allen Schweinen auf dem Hof steht ein befestigter Auslauf zur Verfügung. Dieser ist nicht komplett überdacht, so dass sie auch mal nass werden. Ferkel kommen etwa acht Wochen nach dem Absetzen auf eine Weide. Auch trächtige Sauen haben eine eigene große Weide. Und dann gibt es noch einen separaten Betriebszweig: die Schweineweidehaltung. Etwa die Hälfte der 550 Mastschweine darf in der zweiten Hälfte der Mastzeit auf ein vier Hektar großes Areal mit Kleegras. Hier leben sie teilweise symbiotisch mit Hühnern und Rindern. „Die ganzjährige Weidehaltung funktioniert nur bei einem sehr kleinen Bestand“, erklärt Karl Schweisfurth. „Weil man die Weiden ständig wechseln muss, braucht man sehr viel Platz.“ Das Motiv dafür, die Schweine in den letzten drei Monaten auf der Weide zu halten, liegt in der Verbesserung der Tierhaltung. Der Zusatznutzen: eine besondere Fleischqualität durch die vielfältige natürliche Fütterung mit Klee, Kräutern und Würmern. Soja-Netzwerk als Futtergrundlage Seit fünf Jahren erhalten alle Schweine 100-prozentiges BioFutter. Im eigenen Soja-Netzwerk haben die Herrmannsdorfer Landwerkstätten 200 Hektar bayerischen Soja unter Vertrag. Damit können nicht nur die Schweine am Hof, sondern auch die zwölf Lieferanten, die größtenteils um Glonn herum Mastschweine halten, versorgt werden. Insbesondere Muttersauen und Ferkel bis 40 Kilogramm bekommen das entölte und erhitzte Soja. Eine bestmögliche Tiergesundheit durch gute Ernährung ist ein wichtiges Thema auf dem Gut. Hygienevorschriften wie in der konventionellen Tierhaltung können hier nicht eingehalten werden, der Infektionsdruck ist höher. Die Schweine müssen stark gemacht werden, um mit den natürlichen Umgebungskeimen zurecht zu kommen. Meerrettich und effektive Mikroorganismen werden ins Futter gegeben, nach alten Hausrezepten werden auch Bananen, die in den Läden des Guts übrig bleiben, verfüttert. „Die Saugferkel sind am empfindlichsten, mitunter gegenüber Coli-Keimen. Wir kämpfen auch mit Verlusten“, sagt Karl Schweisfurth. Vision: Selbstbedienungsapotheke Ein umfangreiches Impfprogramm soll vorsorgen, aber auch mit Homöopathie haben sich Schweisfurth und sein Team in letzter Zeit vermehrt beschäftigt. Den Antibiotikaeinsatz bei kranken Tieren konnte man dadurch sehr reduzieren. Auch das Hormon Oxytocin, das bei schweren Geburten zum Einsatz kommt, wird nicht mehr gebraucht. „Homöopathie ist sehr viel aufwändiger und erfordert eine sorgfältigere Tierbeobachtung“, sagt Karl Schweisfurth, will aber weiter diesen Weg gehen. Er hat Pläne im Kopf von einer Selbstbedienungsapotheke. Eine Erweiterung der Weide und das Anpflanzen von Arzneikräutern würden dies möglich machen. Alter der Muttersauen reduzieren Eine hohe Lebensleistung war lange Zeit ein wichtiger Wert im Betrieb. Daher ließ man die Sauen überdurchschnittlich alt werden, zehn, elf, zwölf Mal werfen. Davon will man in Zukunft abkommen angesichts der damit verbundenen Ferkelsterblichkeit. Je älter eine Muttersau, desto schwächere Ferkel, weniger Milch und ein härteres Gesäuge hat sie, so dass es dem Nachwuchs schwerer fällt, die Milch aus den Zitzen zu bekommen. Mit dem fortgeschrittenen Alter sei auch eine erhöhte Wurfzahl und damit wiederum eine erhöhte Ferkelsterblichkeit verbunden. In der konventionellen Tierhaltung betrage die Wurfzahl 3,3, in der Bio-Haltung 4,0 und im Glonner Betrieb lag sie 2015 bei 5,8. Das Alter der Zuchtsauen soll nun gebremst werden. Angestrebt werden künftig vier bis fünf Würfe pro Sau. Keine Verluste hingegen haben die Herrmannsdorfer im Zusammenhang mit Ferkelkastrationen. Seit 2008 werden das Narkosegas Isofluran zusammen mit Schmerzmitteln verabreicht – mit gutem Erfolg. Von der Methode ist man hier überzeugt. Etwa 60 Schweine aus dem Gut und seinen Zulieferern werden pro Woche in der hauseigenen Metzgerei elektrisch betäubt und geschlachtet. Das Schwäbisch Hällische Schwein hat einen hohen Fettanteil und eignet sich damit auch für die Wurstherstellung. 100 verschiedene Wurst- und Schinkensorten aus eigener Produktion werden auf dem Gut und in den zugehörigen Läden angeboten. Bild oben: Die Schweine leben ganzjährig im Außenklimastall und bekommen viel frische Luft. Bild unten: Das System für das freie Abferkeln hat sich bewährt. BIOWELT ––– Das Tischgespräch Vom Chapati zum Käsebrot Yusef Schinwari (30) ist vor acht Jahren aus Nordpakistan nach Deutschland geflohen. In seiner Heimat zwangen radikale Islamisten junge Männer, sich ihnen anzuschließen. Yusef entschied, seine Familie, die bereits von Afghanistan ins Nachbarland geflohen war und in Pakistan eine Landwirtschaft betreibt, zu verlassen. Bis heute wurde ihm kein Asyl bewilligt, er ist in Deutschland lediglich geduldet. Doch Umwelt-, Natur- und Artenschutz liegen ihm seit jeher am Herzen, und so engagiert er sich seit sechs Jahren freiwillig im Bund Naturschutz. Wir trafen uns mit ihm zu Kaffee und Kuchen. Von Ronja Zöls Yusef, du kommst hier im Ökologischen Zentrum Passau viel mit ökologischer Landwirtschaft in Berührung. Gibt es diese Form der Landwirtschaft auch in deiner Heimat? Ja, es gibt vereinzelt Menschen, die bewusst ökologische Landwirtschaft betreiben. Die meisten älteren Pakistani verzichten ohnehin auf den Einsatz von Pestiziden, weil sie denken, dass sie davon krank werden. Andere, vor allem in der Nähe von Städten, setzen aber Pestizide ein. Yusef Schinwari stammt aus einer Landwirtschaft im Norden Pakistans. Was hast du in deiner Heimat zum Frühstück, zu Mittag und zu Abend gegessen, und wie sieht dein Speiseplan heute aus? Zum Frühstück habe ich früher Schwarztee mit Milch getrunken und dazu Chapati gegessen, das ist in Öl frittiertes Weißbrot. Das Wasser kam aus dem Brunnen vor dem Haus. Heute trinke ich Kaffee und esse ein Käsebrot dazu. In meiner Heimat gibt es keinen Kaffee und keinen Käse, nur Frischkäse. Wir wissen nicht, wie man festen Käse herstellt. Mittags gibt es in Pakistan Fladenbrot mit Curry, Reis und Gemüse, abends wieder. Es wird wenig Fleisch gegessen. Hier koche ich auch oft Reis, Nudeln und Gemüse. Gibt es etwas, das du niemals essen würdest? Schweinefleisch. Weil es im Koran steht? Wo liegt für dich ein großer Unterschied zwischen Pakistan und Deutschland? Ich glaube, nirgendwo sonst ist der Naturschutz so wichtig wie in Deutschland. Und auch mir ist er wichtig, deshalb engagiere ich mich für den Bund Naturschutz. Welche Art von Landwirtschaft betreibt deine Familie? Und was sind die größten Unterschiede bei der Ernährung? Meine Eltern und meine vier Geschwister bauen Weizen, Mais und Tabak an. Mais und Weizen werden nicht gespritzt, Tabak schon, um die Blätter vor der Heuschrecke zu schützen. Meine Familie hat drei Kühe, aber nur zur Selbstversorgung. Sie lebt von ihren eineinhalb Hektar Land. Gearbeitet wird viel mit der Hand. Am Land gibt es nur Traktoren, keine anderen Maschinen. Wie gut die Ernte ausfällt, hängt sehr stark vom Wetter ab. Wir haben keine Trockenmaschinen. In meiner Heimat wird immer warm gegessen. Und es gibt nicht so ein riesiges Angebot. Ich kannte früher nur Weiß- und Maisbrot und Toast. Hier gibt es so viele verschiedenen Brotsorten. In Pakistan isst man alles mit der Hand. Ich musste erst lernen, mit Besteck umzugehen. Ja. Und weil Schweine bei uns als hässliche schmutzige Tiere gelten. Es ist aber so, dass es da, wo ich herkomme, gar keine Schweine gibt. Als ich geflüchtet bin, bin ich zuerst in Malaysia gestrandet. Dort habe ich zum ersten Mal ein Schwein gesehen. Fragst du immer nach, ob Schwein in Lebensmitteln enthalten ist? Nein, ich frage nie. Wenn ich mit deutschen Freunden unterwegs bin, sagen sie mir, ob ich das essen kann oder nicht. Bist du gläubig? Ich glaube an einen Gott. Für mich heißt er Allah. Mein Vater hat mir immer gesagt: Wir glauben an einen Gott, aber wir schließen uns keinen religiösen Gruppierungen an. Bilder: Raith Der Koran verbietet auch Alkohol. Schon mal probiert? Ja. Ich war mit einem Freund auf einem Volksfest. Er hat mir eine Maß gegeben und gesagt, dass das Bier alkoholfrei ist. Ich habe getrunken und am Ende natürlich gemerkt, dass er mich angeschwindelt hat. Aber es hat mir auch geschmeckt. Normalerweise trinke ich nicht, seitdem aber manchmal ein Bier auf dem Volksfest. Was ist bei dir immer im Kühlschrank? Käse, Butter, Vollkornbrot und oft Hühnchen. Kaufst du biologisch ein? Nein, das kann ich mir nicht leisten. Glaubst du, dass die Ernährung in Deutschland oder in Pakistan gesünder ist? In Deutschland gibt es bessere Möglichkeiten, sich gesund zu ernähren, weil das Angebot an Lebensmitteln viel größer ist. Ob man diese Möglichkeiten wahrnimmt, ist eine andere Frage. Was hier neu für mich war, ist, dass viel Essen weggeschmissen wird. Das ist in meiner Heimat undenkbar. Gibt es in Deutschland Lebensmittel, auf die du nicht mehr verzichten möchtest? Ja, auf jeden Fall. Schwarzbrot zum Beispiel möchte ich nicht mehr vermissen. Auch Putensalami und Käse esse ich gern. Und ich mochte schon immer gern Kartoffeln. Dass es hier so viele Sorten davon gibt, finde ich wunderbar. Was wünscht du dir für die Zukunft? Ich hoffe, dass mein Asylantrag angenommen wird und ich richtig arbeiten kann. Am liebsten möchte ich etwas in der Landwirtschaft oder mit Tieren machen. Und ich würde gern lernen, wie man Photovoltaikanlagen installiert. Dann könnte ich den Menschen in meiner Heimat erklären, wie das geht. Dort gibt es viel Sonne, aber wenig Strom. -33- BIOWELT ––– Reise Whisky und Wildnis Die ungleichen schottischen Hebrideninseln Islay und Jura sind ein Insider-Tipp. Von Jörn Bender -34- Tosende Atlantikwellen, atemberaubende Landschaften, faszinierende Tierwelt und urige Einwohner - die inneren Hebriden bieten ein Höchstmaß an Ursprünglichkeit und sind dennoch dicht an der europäischen Zivilisation. Islay − die Whiskyinsel Bilder: Bender Durch die großen Panoramascheiben der historischen Bowmore-Destillerie schweift der Blick über Loch Indaal, welches kein Loch (schottischer See), sondern ein großer Meeresarm des Atlantiks ist und sich hier weit in das Innere der Insel Islay (sprich: „Eila“) zieht. Unmittelbar am Strandsaum und am Rande des gleichnamigen Hauptortes der Insel wird hier seit 1779 das schottische Nationalgetränk abgefüllt. Bowmore ist damit die älteste von insgesamt neun namhaften Whisky-Destillerien auf Islay und besitzt mit dem „No. 1 Vaults“ eine Besonderheit der Whiskyherstellung. Der so bezeichnete, uralte Lagerraum ist nur durch seine Außenmauer vom Meerwasser getrennt und liegt dabei als einziger seiner Art sogar unterhalb des Meeresspiegels - dem Vernehmen nach mit spürbarem Einfluss auf die Geschmacksnote des typisch rauchigen und salzigen IslayWhiskys. Im gemütlich maritimen Probiersalon der Brennerei trifft man recht unterschiedliche Gäste. Zum einen den entspannten Individualreisenden mit Rucksack und schweren, torfbehafteten Wanderschuhen, zum anderen die elitäre Reisegruppe, soeben mit dem Flugzeug aus den USA, Japan oder Aus-tralien eingetroffen und nun auf „Manager-Tour“ in Sachen Whisky unterwegs. Derselbe hat Islay berühmt gemacht, nirgends sonst in Schottland gibt es so viele und so hochwertige Destillerien wie auf der landwirtschaftlich geprägten Hebrideninsel, von deren südwestlicher Steilküste aus man bei gutem Wetter bis nach Nordirland schauen kann. So verschieden wie die Touristen sind auch die Reisewege nach Islay. Der lokale Flughafen wird mehrfach täglich mit kleinen Maschinen von Glasgow aus angeflogen. Traditioneller und imposanter aber dürfte die Anreise über den Seeweg sein. Von der rauen Halbinsel Kintyre, der schon Paul McCartney seinen bekannten Klassiker „Mull of Kintyre“ widmete, steuert die Autofähre „Finlaggan“ mehrfach täglich nach zweistündiger Reise die beiden Häfen Port Ellen und Port Askaig auf Islay an. Das Schiff trägt den Namen einer bedeutenden historischen Kultstätte der Insel. Fast immer mit an Bord: Malzlastwagen oder Tankzüge – der meiste Whisky verlässt Islay nicht in der Flasche… Gutes aus dem klaren Wasser des Ozeans Port Askaig, der kleinere der beiden Fährhäfen Islays, lädt zum Verweilen ein und bietet eine bizarre Kulisse. Das Idyll an der Ostküste ist ein beschaulicher Fischerhafen mit Tante-Emma-Laden und 400 Jahre altem Pub, vor dem die typische gepflegte Grünfläche mit Holzbänken dazu einlädt, Guinness oder Tee im Freien zu genießen. Dunkel und bedrohlich fließen hier mit starker Strömung die tiefen Fluten des Atlantiks durch den Sound of Islay, eine nur rund 500 Meter breite Meerenge zwischen Islay und der Nachbarinsel Jura. Am gegenüberliegenden Ufer erheben sich beinahe aus dem Meer heraus majestätisch die „Paps of Jura“, drei dicht zusammen liegende, kahle Quarzkegel eiszeitlichen Ursprungs mit rund 800 Metern Höhe. Wenn man Glück hat und einer der vielen Nebenerwerbsfischer gerade mit dem klassischen, rostigen Landrover vorgefahren ist, zeigen die freundlichen Schotten gerne ihren Fang, der in Reusen, an langen Schnüren befestigt, im klaren Wasser des Ozeans baumelt: Verschiedenste Krebs- und Krabbenarten, aber auch Tintenfische landen von hier aus auf den Tellern der vielen kleinen Seafood-Restaurants von Islay. Jura − letzte britische Wildnis Neben der großen Fähre, die zweimal täglich in Port Askaig anlegt, bietet der Hafen mit der Feolin-Ferry die einzige Autofährverbindung nach Jura. Das kleine blaue Frachtschiff pendelt stetig zwischen den beiden benachbarten und doch so verschiedenen Inseln. Mit nur 180 Einwohnern bei rund 5000 Rothirschen ist das rund 50 Kilometer lange und gut 10 Kilometer breite Jura eine der letzten Wildnisse Großbritanniens. Die wenigen Touristen, die sich nach Jura verlieren, steuern in der Regel das Hotel oder die einzige Destillerie der Insel an, deren Whisky jedoch nicht einmal einen besonderen Ruf genießt. Wer die Einöde aber lange genug erträgt, kommt nach rund 20 Kilometern an einen Wanderparkplatz (mit vier Stellplätzen), von dem aus eine traumhafte und anstrengende Tageswanderung zu den Gipfeln der Paps of Jura beschildert ist. In der atemberaubenden Natur weist nur ein kleines Schild die Richtung. Feste Wege Bild oben: Geheimtipp Port Askaig: Romantischer Hafen und Traumblick auf die Paps of Jura. Bild Mitte: Salziges Meer trifft rauchigen Whisky: Bowmore Distillerie. Bild unten: Islay bietet Schottlands wohl schönste und auch längste Sandstrände mit perfekter Brandung. oder gar „Almhütten“ wird man vergebens suchen. Belohnt wird der Marsch auf jedem der Gipfel durch einen unvergleichlichen Blick über Atlantik, Seen, Hügel, grüne Inseln und Brennereien. Festes Schuhwerk fordern indes nicht nur die vielen typischen Wasserlöcher und matschigen Wege – Jura ist auch reich an Kreuzottern, eine Begegnung mit den eher scheuen Tieren ist hier eher die Regel als die Ausnahme. Endlose Sandstrände am rauen Atlantik Nach langem Marsch zurück in Bowmore kann die Insel einen weiteren ihrer zahlreichen Trümpfe ausspielen. Islay hat Schottlands schönste Sandstrände, mitunter kilometerlang und fast immer beinahe menschenleer. Dem verwöhnten Mittelmeerurlauber sei allerdings zur Vorsicht geraten, mehr als 14 bis 16 °C sind den Wellen des Atlantiks, die vom rund 4000 km entfernten Labrador, Kanada, hierher anrollen, selten zu entlocken. Dafür bieten sie aber gerade Kindern viel Spaß in stetiger Brandung und auf endlos flachem Sandstrand. Naturliebhaber finden zudem in den vielen Naturschutzgebieten reichlich Gelegenheit, die üppige Fauna und Flora der Region zu erkunden. Über 270 Vogel- und 900 Pflanzenarten bevölkern die fünftgrößte schottische Insel mit ihren insgesamt nur 3500 Einwohnern. Unterkünfte bietet Islay im Übrigen reichlich, sei es in der typischen bed & breakfast-Pension, im noblen Hotel mit gut bestückter Whiskybar oder einem der vielen Ferienhäuser, die oftmals landestypisch als alte, gemütliche Bruchsteinhäuser mit offenem Kaminfeuer daherkommen. Die Autorin Dorothee Ahlers ist im Biokreis für Veranstaltungen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig. BIOWELT ––– Nachhaltig leben Wann muss ich Lebensmittel wirklich wegwerfen? Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Verfallsdatum. Vieles ist länger haltbar und kann auch nach dem Ablaufen noch gegessen werden. Teste selbst: Prüfe das Lebensmittel mit allen Sinnen! Hat es sich verfärbt, hat sich Schimmel gebildet, riecht es komisch, hat eine Gasbildung stattgefunden? Dann sei besonders achtsam und wirf es im Zweifelsfall lieber weg. Vorsicht beim Ablauf des Verbrauchsdatums: Für das Verbrauchsdatum („verbrauchen bis …“), zum Beispiel auf Hackfleisch, gelten andere Regeln. Es besteht die Gefahr, dass sich bei diesen empfindlichen Lebensmitteln Keime und Bakterien entwickeln und vermehren. Daher Lebensmittel nach Ablauf des Verbrauchsdatums entsorgen! Abgepacktes Brot • In der Regel nach Ablauf des MHD noch genießbar • Brotlaibe länger haltbar als in Scheiben geschnittenes Brot • Bei Schimmelbefall ganzes Brot entsorgen, da Gifte aus dem Stoffwechsel der Pilze schon im ganzen Brot verteilt sein könnten • Helles Brot mit hohem Weizenmehlanteil trocknet relativ schnell aus, Roggenbrot bleibt deutlich länger frisch • Beste Lagerung: Bei Zimmertemperatur möglichst luftdicht aufbewahren, zum Beispiel in einem speziellen Brottopf aus Keramik; im Kühlschrank wird Brot schneller altbacken • In der Regel nach Ablauf des MHD noch lange genießbar • Bei Schimmelbefall komplett entsorgen, da sonst gefährliche Schimmelpilzgifte verzehrt werden, die zu Leberschäden führen können • Beste Lagerung: Trocken, kühl und verschlossen, um Befall mit Ungeziefer zu vermeiden Kartoffeln • Abgepackte Kartoffeln müssen nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung kein MHD tragen • Bei heller Lagerung entstehen grüne Stellen – sie sind giftig, also sollten grüne Kartoffeln entsorgt werden; handelt es sich nur um kleine Stellen: großzügig wegschneiden und schälen • Beste Lagerung: dunkel, kühl und trocken Diese Produkte sollten entsorgt werden, sobald sich Schimmel bildet. Aufgrund des hohen Wasseranteils in Obst und Gemüse können sich Schimmelpilze schnell verteilen. Bei Produkten in Tüten oder Gebinden (zum Beispiel Weintrauben, Himbeeren etc.) sollten einzelne schimmlige und faule Früchte entfernt und die weiter entfernt liegenden gut gesäubert werden. Ist das Obst stark mit Schimmel befallen, sollte alles entsorgt werden. Bei verpacktem Obst oder Gemüse (ungeschnitten) muss nach der Lebensmittelkennzeichnungsverordnung kein MHD angegeben werden. • Bei trockener Lagerung viele Monate nach dem MHD haltbar Reis Milch Nudeln Getreide (Müsli) Obst und Gemüse: Verarbeitetes frisches Obst oder Gemüse (zum Beispiel Obstsalat, geschnittene Obstportionen, Salate) muss dagegen ein MHD tragen. Sie sind leichtverderblich und sollten so schnell wie möglich verzehrt werden. Keimbelastung durch mangelhafte hygienische Herstellung möglich. Tipps für einzelne Lebensmittel: -36- Milchprodukte • Bei trockener Lagerung viele Monate nach dem MHD haltbar Mehl • Bei trockener Lagerung noch viele Monate nach dem MHD haltbar • Beste Lagerung: Verschlossen, am besten in einem Behälter, der vor Ungeziefer schützt. Vollkornprodukte sind nicht so lange haltbar. Sie enthalten oft noch den Keimling mit hohem Fettanteil, das nach einigen Monaten ranzig werden kann • Ungeöffnet nach Ablauf des MHD in der Regel mindestens drei Tage haltbar • Geöffnet ist Frischmilch circa drei Tage und H-Milch bis zu sieben Tage im Kühlschrank haltbar • Achtung: H-Milch wird nicht sauer, wenn sie schlecht ist • In der Regel noch mindestens mehrere Tage nach Ablauf des MHD haltbar • Bei Schimmelbefall entsorgen • Ausnahme Hartkäse: befallene Stellen großzügig wegschneiden Rindfleisch • Lagerung bei 2°C drei bis vier Tage (Vorsicht: Kühlschränke sind oft auf höhere Temperaturen eingestellt) • Ist die Oberfläche schmierig oder riecht streng: entsorgen • Verbrauchsdatum einhalten Schweinefleisch • Spätestens nach zwei bis drei Tagen verzehren • Ist die Oberfläche schmierig oder riecht streng: entsorgen • Verbrauchsdatum einhalten Geflügel • Schnell verderblich, so schnell wie möglich verzehren, spätestens beim Erreichen des Verbrauchsdatums Hackfleisch • Schnell verderblich, so schnell wie möglich verzehren, spätestens beim Erreichen des Verbrauchsdatums • Ungeöffnet nach Ablauf des MHD in der Regel einige Tage haltbar. Geöffnet nur wenige Tage haltbar Fisch • Frischen Fisch so schnell wie möglich verzehren • Verbrauchsdatum einhalten • Konserven sind lange über MHD hinaus haltbar, falls keine Abweichungen, zum Beispiel beim Geruch, aber auch an der Verpackung (beschädigt, eingebeult oder aufgebläht) feststellbar sind Nüsse • Sobald Nüsse abweichend schmecken, die Oberfläche von Schimmel oder schwarzen Stellen befallen ist etc.: entsorgen, da gefährliche Schimmelpilzgifte, zum Beispiel Aflatoxine vorhanden sein können Gewürze • Trockengewürze nach Ablauf des MHD entsorgen, wenn sie neben dem heißen Herd und in der Nähe von Wasserdampf stehen, die perfekte Umgebung für Bakterien und Keime • Trockengewürze noch ungeöffnet einige Monate haltbar, Geschmackseinbußen möglich Bier Eier • In der Regel noch mindestens zwei Wochen nach Ablauf des MHD haltbar, dann am besten zum Backen oder Kochen nutzen • Für Tiramisu oder Mousse au Chocolat stets frische Eier verwenden • Eier dürfen im Einzelhandel nur bis eine Woche vor Ende des MHD verkauft werden Wurst Kalbsfleisch • Spätestens nach drei Tagen verzehren • Ist die Oberfläche schmierig oder riecht streng: entsorgen • Ungeöffnet mehrere Monate nach Ablauf des MHD haltbar, geschmackliche Einbußen möglich -37- BIOWELT ––– Nachhaltig leben Zusatztipps zur Lagerung Tütensuppe Saft • Ungeöffnet im Glas bis zu zwölf Monate nach Ablauf des MHD haltbar, im Karton bis zu acht Monate, in der Plastikflasche bis zu drei Monate • Geöffnet nur wenige Tage bei Kühlschranktemperatur haltbar Wein -38- • trägt in der Regel kein MHD, je nach Qualität unterschiedlich lange haltbar • nach dem Öffnen meist mehrere Tage haltbar: Wein oxidiert bei Sauerstoffzufuhr und wird ungenießbar. Am besten Sauerstoffzufuhr unterbinden durch luftdichten Verschluss oder Umfüllen in kleinere verschließbare Flasche, um Sauerstoffanteil zu minimieren Mineralwasser • Nach Ablauf des MHD viele Monate genießbar, wenn es kühl und dunkel gelagert wurde • Ungeöffnet viele Monate über MHD hinaus haltbar Konfitüre, Marmelade • Ungeöffnet einige Monate über MHD hinaus haltbar • Bei Schimmelbildung: Bei Produkten mit mehr als 50 % Zucker Schimmel großzügig entfernen, Produkte mit weniger als 50 % Zucker: entsorgen • Haltbarkeit deutlich verlängert, wenn zum Portionieren nur frische Löffel benutzt werden Kaffee, Kakaopulver • Geschlossen und vakuumverpackt deutlich länger als MHD haltbar, nach dem Öffnen verlieren sie schnell an Geschmack Tiefkühlkost Konserven • Ungeöffnet viele Monate über MHD hinaus haltbar • Wölbt sich der Deckel oder ist die Dose beschädigt: entsorgen. Nach dem Öffnen sind Produkte aus Konserven, Dosen oder Gläsern noch circa drei Tage haltbar, bei sauren Produkten auch etwas länger • Nach dem Öffnen in ein luftdicht verschließbares Gefäß umfüllen und in den Kühlschrank stellen Quelle: Verbraucherzentrale Hamburg e.V., www.vzhh.de • Ungeöffnet einige Monate über MHD hinaus haltbar, wenn Kühlkette eingehalten wurde • Fettreiche Lebensmittel verderben schneller, da das Fett ranzig werden kann Vorräte regelmäßig kontrollieren: Schränke oder Truhe kontrollieren, selbst Eingefrorenes wie Fleischreste oder Suppen mit einem Datum kennzeichnen. Vorsicht Schädlingsbefall: Lebensmittel, die lange gelagert werden, sind anfällig für Schädlingsbefall. Daher trockene Lebensmittel in fest verschließbaren Behältern lagern. Befallene Lebensmittel auf jeden Fall entsorgen. Vor Mineralölrückständen schützen: Lebensmittel aus Recyclingkartons, zum Beispiel Reis oder Cornflakes, vor der Lagerung in Vorratsdosen umfüllen. Sonst können gesundheitsschädliche Mineralölrückstände auf die Lebensmittel übergehen. Das gilt besonders, wenn der Inhalt direkt mit dem Karton in Kontakt kommt. Recyclingkartons sind dunkel, helle Pappen bestehen aus Frischfasern und stellen kein Risiko dar. BIOKREIS ––– Fachberatung Landwirte fragen Berater antworten Wachsverarbeitung zu Mittelwänden Wirkung von Bio-Kohle „Wundermittel“ Bio-Kohle, was halten Sie davon? Gerhard Falter: Kleegras gegen Gärsubstrat Ich beliefere eine Biogasanlage mit Kleegras. Darf ich Gärsubstrat im Austausch für Kleegras ausbringen? Toni Reisinger: -40Umstellung von Milchvieh Wie kann ich die Umstellung meines Milchviehbetriebs zeitlich optimieren? Jörn Bender: Bei der klassischen Umstellung eines Milchviehbetriebs werden Flächen und Tierhaltung oft nacheinander umgestellt. Dabei ist es sehr wichtig, mit der Umstellung möglichst zu einem Zeitpunkt (zum Beispiel 1. Mai 2016) zu beginnen, der vor dem typischen Termin des ersten Schnittes beziehungsweise des Beweidungsbeginnes in der Region liegt. So ist gewährleistet, dass zwölf Monate später Weide- und Mähflächen bereits den Status „Umstellungsfutter“ haben und somit Futtergrundlage einer öko-konformen Milchviehhaltung sein können. Durch die zusätzlich mögliche Kombination mit 20 Prozent Futter (Grünland, Kleegras) aus dem ersten Jahr der Umstellung, ökologischem Kraftfutter und gegebenenfalls weiterem ökologischen Zukaufsgrundfutter kann so in gut organisierten Fällen bereits etwa ab dem 1. April des Folgejahres die Umstellung der Milchviehherde eingeleitet und dann sechs Monate später − im Beispiel ab dem 1. Oktober 2017 – Bio-Milch geliefert werden. Unter folgenden Voraussetzungen ist es möglich, das Substrat zurückzunehmen: • Die Biogasanlage muss einen Anteil an ökologischen Fermentationsstoffen enthalten. • Es dürfen keine GVO-Zuschlagstoffe in die Anlage eingebracht werden. • Es darf keine Gülle, Jauche, kein Schweine- oder Geflügelmist aus konventioneller Tierhaltung in die Biogasanlage eingebracht werden. Das gleiche gilt für Fäkal- und Klärschlamm. • Der Anlagenbetreiber muss dem Biokreis e.V. schriftlich versichern, dass keine der oben genannten Stoffe in seiner Biogasanlage fermentiert werden. Wenn die oben genannten Kriterien eingehalten werden, darf der Landwirt für die gelieferte Menge Kleegras oder Gras den Entzug der Nährstoffe wieder als Gärsubstrat ausbringen. 40 kg N/ha Gärsubstrat dürfen zugekauft werden. Die Forschung beschäftigt sich erst seit kurzem mit der Wirkung von Bio-Kohle. Neben dem Effekt auf die Bodenfruchtbarkeit (Humusgehalt, mikrobielle Aktivität etc.) soll auch die Nährstoffverfügbarkeit (Stickstoff, Schwefel, Phosphor) in Biogasgärresten und Gülle geprüft werden. Unabhängig davon setzen bereits viele Praktiker die Bio-Kohle in ihren Betrieben ein. So rühren die Landwirte die Bio-Kohle, oftmals in Verbindung mit fein vermahlenem Gesteinsmehl, das auch im Stall angewendet werden kann, einige Wochen vor dem Ausbringen in die Güllegrube. Wichtige Ziele sind etwa: die Reduzierung von Ammoniakverlusten, bessere N-Ausnutzung, weniger Ätzschäden an den Pflanzen, weniger Geruch, bessere Fließfähigkeit. Die Wirkung der Bio-Kohle scheint (oft in Kombination mit weiteren Maßnahmen) vielversprechend. Neben technisch hergestellten Bio- beziehungsweise Pflanzenkohlen bei Preisen von mehreren hundert Euro je Kubikmeter gibt es mittlerweile auch eine Alternative, die weitaus günstiger ist. Sie wird energieschonend und natürlich abgebaut (oberflächennahe Lagerstätten) und besitzt hohe Anteile an Huminstoffen (Dauerhumus). Die Anwendungsgebiete dieser Kohle sind äußerst vielfältig. Sowohl in der Aufbereitung von Gülle, Biogasgärresten und Mist als auch als Stalleinstreu in Geflügel-, Schweine und Rinderställen, als Mulchmaterial in Sonderkulturen oder beim Humusaufbau unserer Böden ergeben sich vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Erste Praxiserfahrungen scheinen mehr als nur interessant zu sein. Wieso gibt es Unterschiede bei der Verarbeitung von Mittelwänden? Hubert Dietrich: Grundsätzlich gibt es zwei Verfahren zur Herstellung von Mittelwänden*). In kleineren Imkereien wird das Wachs erhitzt und in eine flache Form (Mittelwandpresse) mit dem Wabenmuster geschöpft. Während des Schließens der Form läuft das überschüssige Wachs heraus. Nach dem Erstarren der Mittelwand kann die Form geöffnet und die Mittelwand herausgenommen werden. Die Form wird gekühlt und steht für den nächsten Guss zur Verfügung. Wachsverarbeitende Betriebe erzeugen Mittelwände im Durchlaufverfahren. Hier kommen jeweils zwei Walzen mit dem Wabenmuster zum Einsatz. Die Mittelwände werden entweder gegossen oder gewalzt. Beim Gießverfahren sind die Walzen nebeneinander angeordnet. Diese laufen gegeneinander. Das flüssige Wachs läuft von oben auf das gekühlte Walzenpaar und verteilt sich über die gesamte Walzenlänge. Unten kommt ein mit dem Wabenmuster versehenes Wachsband heraus, das anschließend in die gewünschten Größen geschnitten wird. Mittelwände können auch durch das Walzverfahren hergestellt werden. Hier wird zuerst ein dickeres Wachsband ohne Prägung hergestellt. Im nächsten Arbeitsgang wird das Wachsband durch zwei übereinander liegende Walzen mit dem Wabenmuster gedrückt. Wenn flüssiges Wachs erstarrt, kristallisiert es aus und wird spröde (analog: flüssiger Honig − fester Honig oder flüssiges Eisen − Gusseisen). In der Bandmaschine wird das Wachs durchgeknetet und damit die Kristallstruktur gebrochen (analog: cremig gerührter Honig oder gewalzter Stahl). Die Prägewalzen mit dem Wabenmuster walzen das Wachsband nur noch aus. Die Verdichtung erfolgt durch das Durchkneten und das Pressen des Wachsbandes. Elastisch sind die Mittelwände aber nicht durch das Verdichten, sondern durch das Fehlen einer kristallinen Struktur. *) (vorgeprägte Wachsplatten mit dem Wabenmuster) Alte Schweinerassen Woher bekomme ich eine alte robuste Schweinerasse? Christina Lirsch: Alte Schweinerassen geraten in Vergessenheit und zählen teils zur aussterbenden Haustierart oder sind schon akut vom Aussterben bedroht. Unsere Mitglieder haben in der Schweinehaltung bereits sehr positive Erfahrungen mit den alten robusten Schweinerassen gemacht. Freilandhaltung für Schweine ist in Vergessenheit geraten, jedoch war früher eine gängige Art der Schweinehaltung. Als neuer zusätzlicher Betriebszweig mit Direktvermarktung oder für Neueinsteiger kann dies durchaus eine interessante Alternative für die zukünftige Betriebsentwicklung sein. Mit alten Rassen wie dem Turopolje Schwein, dem Düppeler Weideschwein, den Bunten Bentheimer Schweinen, dem Schwäbisch Hällischen Landschwein, dem Angler Sattelschwein und den Wollschweinen sind diese extensiven Haltungsformen möglich. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen erteilt Informationen darüber, welche Rasse für den jeweiligen Betrieb in Frage kommt und wie man an geeignete Tiere gelangt. Als Bezugsquellen kommen natürlich auch Betriebe in Betracht, die auf diesem Gebiet als Pioniere schon viel Erfahrung gesammelt haben und auch in der Lage sind, immer wieder Zuchttiere abzugeben. Mehr Infos unter: www.g-e-h.de, www.vieh-ev.de Förderung von Beratungsstunden Wie bekomme ich eine Förderung für meine Beratung? David Hierenbach: Einzelbetriebliche Beratung wird in Bayern gefördert. Die Förderhöhe je Beratungsstunde liegt bei 45 Euro. Dieser Betrag wird für jede tatsächlich in Anspruch genommene Beratungsstunde direkt zwischen Verband und dem Freistaat Bayern verrechnet. Um diese Leistung zu bekommen, muss jeder Betrieb vor der ersten Beratung im Jahr einen Antrag auf Beratungsleistungen stellen. Auf diesem Antrag müssen die voraussichtlich erforderlichen Stunden für 2016 beantragt werden. Verrechnet werden aber nur die tatsächlich angefallenen Beratungsstunden. Das heißt aber im Umkehrschluss: Werden mehr Beratungsstunden wahrgenommen als beantragt wurden, bekommt der Betrieb hierfür keine Förderung und die Beratungsstunde wird teurer. Deshalb ist es wichtig, den Antrag auf Beratungsleistung auszufüllen und an die Geschäftsstelle zu schicken oder dem zuständigen Berater zu übergeben. Der Antrag ist über die Homepage des Biokreis www.biokreis.de am rechten Rand der Startseite oder direkt auf www.biokreis. de/beratung.php herunterzuladen oder über die Berater und die Geschäftsstelle erhältlich. BIOKREIS ––– Fachberatung Lupine aus der Nische! Die Eiweißpflanze steht im Gegensatz zum Soja noch in den Startlöchern. Tipps für den Anbau: Von Franz Stadler -42- Der Lupinenanbau in Bayern bewegte sich von 1993 bis zum Jahr 2008 in einer Größenordnung von 100 bis knapp 600 Hektar. Bei einer Ackerfläche von über zwei Millionen Hektar muss man den Anbau dieser Leguminosen einem „Nischenbereich“ zuordnen. Während der Sojabohnenanbau in den letzten zwei Jahren regelrecht explodierte, verharrte der Lupinenanbau bei etwa 500 Hektar, ohne dass regionale Schwerpunkte in Bayern erkennbar wären. Der Süßlupinenanbau (Bitterstoffgehalt unter 0,05 Prozent) ging ab Mitte der 1990er-Jahre im Anbauumfang enorm zurück durch die verstärkt auftretende samenübertragbare Pilzkrankheit Anthraknose. Die Anfälligkeit der Lupinenarten nimmt von der Weißen über die Gelbe bis zur Blauen Lupine ab. Nach derzeitiger Erkenntnis aus dem praktischen Anbau in Ostdeutschland weisen die Blauen Lupinen die größte Toleranz auf. In den drei Versuchsjahren wurden die Gelben mehr als die Blauen, diese mehr als die Weißen Lupinen befallen. Dies ist wohl in den Saatgut-Herkünften begründet, die für die Versuche zur Verfügung gestellt wurden. Entsprechend beschränkte sich die Züchtungsarbeit in den letzten Jahren fast nur noch auf die Blaue Lupine, von der die meisten Sorten zugelassen sind. In der Saatzucht Triesdorf als derzeit einzigem Zuchtstandort in Deutschland für die Weiße Lupine wird diese Art züchterisch bearbeitet. Stämme mit geringem Anthraknosebefallbefinden sich im Zulassungsprozess. Aufgrund ihrer tiefreichenden Pfahlwurzel ist die Lupine unempfindlich gegen Sommertrockenheit. Keine Lupine verträgt freien Kalk im Boden. Lupinen weisen den höchsten Rohproteingehalt aller heimischen Körnerleguminosen auf. Lupinenarten Gelbe Lupine (Lupinus luteus) • für saure Böden mit pH-Wert 4,0 – 6,0 • 40 bis 46 Prozent Rohprotein, TKG 120 – 180 g Gelbe Lupinen sind für die Praxis in Bayern nicht anbauwürdig, da: • das Ertragsniveau zu gering ist und die Böden in der Regel zu „schwer“ sind, • beim Drusch die Hülsen sehr leicht aufspringen; „Taudrusch“ notwendig, • eher Standorte mit niedrigem phWert geeignet sind. Weiße Lupine (Lupinus albus) • für mittlere und bessere Standorte mit pH-Wert 5,5 bis 6,8 • 36 bis 42 Prozent Rohprotein, TKG 270 bis 430 g Wegen der Anthraknose-Anfälligkeit der Weißen Lupinen ist der Anbau dieser Art im praktischen Anbau und Versuchswesen vollständig zum Erliegen gekommen. Die Ertragsrelationen aus der Literatur wurden in den Versuchen bestätigt. dagmar zechel; pixelio wicklung war eine hohe Fusariumanfälligkeit zu beobachten, was zu Pflanzenausfällen geführt hat. • Neuere Verzweigungstypen blühen kaum nach und haben sich im praktischen Anbau durchgesetzt. In Ostdeutschland werden seit Jahren mehr als 20 000 Hektar dieser Art angebaut. • Weiße Lupinen erzielten höchsten Ertrag > Blaue (20 bis 40 Prozent) • Gelbe (mind. 40 bis 50 Prozent) geringeren Ertrag als die Weißen Lupinen. Weiße Lupinen wären prinzipiell für den heutigen Mähdrusch geeignet, da: • gleichmäßige und rechtzeitige Abreife gegeben ist, • die Hülsen sehr „platzfest“ sind, • selbst bei verzögertem Drusch kein Pilzbefall an den Hülsen auftrat. Blaue oder Schmalblättrige Lupine (Lupinus angustifolius) • für leichte bis mittlere Böden mit pH-Wert von 5,0 - 6,8 • 32 bis 35 Prozent Rohprotein, TKG von 120 bis 180 g Blaue Lupinen sind wegen der Saatgutverfügbarkeit derzeit die einzige Anbaualternative für die Praxis. • Die neuen, endständigen Typen zeigen zwar eine gleichmäßige Abreife, besitzen aber kaum eine Unkrautunterdrückung, das heißt Spätverunkrautung ist ein großes Problem. Zudem zeigen diese Typen einen sehr tiefen Hülsenansatz. Bei großen Schnittbreiten kann dies ein Problem sein. • Ältere Verzweigungstypen wachsen und blühen an den Triebenden immer weiter und werden daher nicht reif. Zudem platzen die Hülsen beim Drusch noch auf. • Auf schweren Lehmböden und bei feuchter Witterung in der Anfangsent- Fruchtfolge Die geringe Unkraut unterdrückende Wirkung ist zu beachten. Die unmittelbare Vorfruchtwirkung ist mit der Ackerbohne vergleichbar und etwas schlechter als bei der Erbse, die Folgewirkung durch höhere Rohfasergehalte in der Wurzel jedoch etwas besser als bei Erbsen. Anbaupausen von mindestens vier bis sechs Jahren sind nötig. Kein Anbau nach Kartoffeln und mindestens drei Jahre Anbaupause nach Raps, Sonnenblumen, Bohnen, Sojabohnen und Erbsen wegen Sclerotina sollten eingehalten werden. Saat Eine Mindestbodenwärme von 5 bis 6 °C sollte abgewartet werden. Leichte Spätfröste bis zur Ausbildung des zweiten Laubpaares werden vertragen, von der Weißen Lupine (bis -6°C) besser als von der Blauen Lupine (bis -3°C). Frühe Saat ist nur auf Standorten ohne stärkeren Unkrautdruck empfehlenswert. Bis Mitte April sollte die Saat abgeschlossen sein, da sonst eine zunehmende Massenentwicklung und abnehmende Körnerbildung erfolgt. Vor zu frühen Saaten wird gewarnt, da die Lupine sehr empfindlich auf Verschlämmungen, Bodenverdichtungen bei zu feuchtem Boden zum Bestellzeitpunkt oder Kältephasen mit schlechtem Feldaufgang reagiert; gleichzeitig nimmt die Verunkrautungsproblematik überproportional zu. Die Saattiefe liegt bei 2 bis 4 cm. Bei Striegelmaßnahmen sind 3 bis 4 cm Saattiefe unbedingt einzuhalten. Gewalzt sollte nach der Saat möglichst nicht werden. Wegen der samenbürtigen Anthraknose ist nur zertifiziertes Saatgut zu verwenden. Durch eine einjährige Überlagerung des Saatgutes nimmt der Befall oft deutlich ab. Bei Nachbau kann allerdings durch teilweise Fremdbefruchtung der Bitterstoffgehalt zunehmen. Auf Stand- orten, an denen in den letzten acht Jahren keine Lupinen oder Serradella standen, ist es empfehlenswert, die Saat mit geeigneten Rhizobien zu impfen. Die Anforderungen an die Produktionstechnik von Lupinen können in einer Broschüre der Gesellschaft zur Förderung der Lupine e.V. unter www. lupinenverein.de detailliert nachgelesen werden. Reihenweite Die Reihenweite ist von der Unkrautbekämpfung, in der Regel Hacken, abhängig. Besonders Blaue und Gelbe Lupinen werden meist auf doppeltem Getreideabstand gesät. Weiße Lupinen können weiter bis etwa 35 cm Reihenweite gesät werden. Bei geringerem Unkrautdruck kann auf Getreidereihenabstand gesät werden und sollte sobald als möglich blind gestriegelt werden. Pflege Blindstriegeln bis etwa eine Woche nach der Saat ist meist die effektivste Maßnahme. Vorsichtiges Striegeln ab dem ersten Laubblattpaar (2-Blattstadium) bis 4- bis 5-Blattstadium bei 10 cm Pflanzenhöhe bei warmen bis leicht welken Beständen. Abgebrochene Pflanzen können sich im Gegensatz zu anderen Leguminosen nicht regenerieren. Blaue und Gelbe Lupinen sind wesentlich empfindlicher (weniger elastisch) als Weiße Lupinen. Zum frühen Hacken haben sich Gänsefußschare in Verbindung mit dem Flachhäufler, der Torsionshacke oder der Fingerhacke bewährt. Wegen der Übertragungsgefahr der Anthraknose sollten die Pflegemaßnahmen nur bei trockenen Beständen und Böden durchgeführt werden, auch weil die Pflanzenverluste bei höheren Temperaturen geringer sind. Krankheiten und Schädlinge • Anthraknose (Colletotrichum lupini): Nesterweise Verkrümmungen der Triebe, welke Blätter und Brennflecken (Brennfleckenkrankheit) an Stängeln, Blättern und Hülsen; große Schäden bei feuchten, niederschlagsreichen Bedingungen bei 15 bis 18 °C. Am Saat- gut sind keine typischen Symptome erkennbar. Gegenmaßnahmen: Weniger anfällige Sorten, niederschlagsärmere Regionen, anthraknosefreies Saatgut, kein Anbau in unmittelbarer Nähe von im Vorjahr befallenen Feldern, keine Verschleppung bei mechanischer Pflege, Saatgutüberlagerung brachte teilweise Rückgänge des Befalles, bei späterer Aussaat wurden größere Schäden beobachtet, frühe Sorten zeigen tendenziell geringeren Befall. • Lupinenwelke (Fusarium oxysporum): Befällt besonders die Gelbe und Blaue Lupine. Alle neuzugelassenen Sorten sind fusariumtolerant, die gelben Lupinensorten sind toleranter als die blauen Sorten. • Sclerotina (Sclerotinia sclerotiorum): Ausreichende Fruchtfolgeabstände zu Kreuzblütlern und anderen Leguminosen einhalten. • Wild Lupinen sind sehr beliebt bei Rehen, Hasen und so weiter, Probleme ergeben sich besonders in Waldnähe und bei kleinen Schlägen. Ernte Ernte, wenn Pflanzen vollständig vertrocknet, Samen braun sind und in den Hülsen rascheln; Erntefeuchte bei 13 bis 16 Prozent Wassergehalt. Blaue Lupine nicht zu spät ernten wegen Platzverlusten. Niedrige Trommeldrehzahl und weiter Dreschkorb wie bei Erbsen, günstige Ernte in den frühen Morgenstunden wegen Aufplatzen bei den Blauen Lupinen. Der Autor Franz Stadler ist Berater für Saatgutvermehrung. Literatur: LfL-Information: Lupine. Anbau und Verwertung. 2. Auflage 2013. Online unter: www.lfl.bayern.de Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bamberg: Lupinen im ökologischen Anbau. Online unter: www.aelf-ba.bayern.de www.lupinenverein.de -43- BIOKREIS ––– Fachberatung Weidegang für Schweine Beispiele aus der Praxis: Tierwohl und Werbeeffekt als zentrale Motive. Von Kristin Christmann, Bernhard Hörning und Gerriet Trei -44- In Deutschland war ein Weidegang für Sauen bis Mitte des 20. Jahrhunderts verbreitet, ist heute aber nur noch selten anzutreffen. Die EU-Bio-Verordnung schreibt Weidegang nur für Pflanzenfresser vor, für Schweine hingegen Ausläufe mit Wühlmöglichkeit sowie eine tägliche Vorlage von Raufutter. In mehreren europäischen Ländern ist Weidegang für Bio-Schweine Vorschrift (zum Beispiel Dänemark, England). Die deutschen Öko-Verbände fordern Weidegang für Sauen. Die Vorteile liegen im Bereich des arteigenen Verhaltens. Darüber hinaus kann das Grünfutter auf der Weide zur Nährstoffversorgung beitragen, was für den Ökolandbau ein interessanter Aspekt sein könnte. Laut Edwards (2003) nehmen Sauen circa 2 kg TS Gras am Tag auf und Mastschweine circa 1 kg. Ältere Literatur enthielt eine Reihe von Empfehlungen für eine maximale Ausnutzung des Weidefutters; unter anderem Umtriebsweide mit häufigem Umtrieb auf junges, eiweißreiches Gras, zum Teil auch nur stundenweiser Austrieb am Tag, intensive Weidepflege und -düngung (Hoesch 1919, Steven 1941, Ludwig 1956). Einige Empfehlungen für einen heutigen Weidegang könnten auch aus der Verfahrenstechnik der ganzjährigen Freilandhaltung von Sauen übernommen werden, zum Beispiel bezüglich Einzäunung mit Elektrozäunen oder Wasserversorgung (vgl. Hörning et al. 2011). Ziel der hier vorgestellten Untersuchung war es, aktuelle Praxiserfahrungen zusammenzutragen. Methoden Die Suche nach Adressen von Betrieben erfolgte über Kontaktaufnahmen zu Bio-Verbänden, Beratern und Landwirtschaftskammern sowie über das Internet. Es erfolgte eine Befragung von 15 Betrieben mit Schweineweide in Deutschland. Die Befragungen erfolgten im Juni /Juli 2014 in Form von nicht-standardisierten, teilstrukturierten Leitfadeninterviews (9 vor Ort, 6 telefonisch). Ergebnisse und Diskussion Von den 15 Betrieben waren 9 Bio-Verbänden angeschlossen, 4 Betriebe der Bäuerlichen Erzeugergemeinschaft Schwäbisch-Hall (BESH) und 1 dem Markenprogramm Neuland. Die meisten Betriebe hielten alte Schweinerassen (zum Teil eingekreuzt mit Piétrain), und viele Betriebe realisierten höhere Mastendgewichte als üblich (zum Beispiel 150 kg). Somit wiesen alle Betriebe Besonderheiten bei den erzeugten Produkten auf. 5 Betriebe hielten Sauen und 12 Betriebe Mastschweine auf der Weide (darunter 3 beide Kategorien). Insgesamt wurden 76 Sauen (5 - 40 je Betrieb, Median 8,0) und 466 Mastschweine (11 - 110 je Betrieb, Median 26,5) auf der Weide gehalten. Folglich handelt es sich um kleinere Bestände. Die Weiden hatten Größen von 0,03 - 9,0 ha, wobei letztere aus 3 ha Weide plus 6 ha Waldweide bestand. Je Sau standen im Median insgesamt 203 m² Weidefläche (43 - 625) zur Verfügung und je Mastschwein 625 m² (40 - 1500); ohne die Betriebe mit Waldweide 336 m². Daraus ergeben sich circa 40 Sauen beziehungsweise 30 Mastschweine je Hektar Weide. Es waren sehr verschiedene Weidesysteme anzutreffen. Von 11 Betrieben mit Mastschweinen hatten 4 Standweide, je 2 Umtriebs- oder Portionsweide, 1 Waldweide und 2 Waldweide plus Weide. Die 3 Betriebe mit Waldweide gehörten zu einem speziellen Projekt der BESH (Eichelmastschweine: 20 Prozent Eicheln im Futter, mindestens 3 Monate Ganz- tagsweide, Endgewichte circa 150 kg). Von den Betrieben mit Sauen hatten 3 stundenweise Weidegang auf Standweiden, 1 ganztägig Zugang zu einer Umtriebsweide und 1 ganztägig Zugang zu einer Standweide. Letzterer hielt die Sauen in Familienhaltung gemeinsam mit den Mastschweinen. Ein Betrieb hielt die Mastschweine in einem versetzbaren Weidegehege (14 x 15 m für 14 Tiere, Versetzung jeden 2. Tag). Ein Betrieb führte eine Mischbeweidung mit Rindern und Hühnern durch („Symbiose“). Dementsprechend unterschiedlich waren die Motive für die Schweineweide. Etliche Betriebe nannten die Tiergerechtheit beziehungsweise naturgemäße Haltungsform. Einige Betriebe versuchten gezielt die Futteraufnahme von der Weide zu erhöhen; andere berichteten von einem Futtermehraufwand. Viele Betriebe hoben die gute Fleischqualität (Festigkeit, Saftigkeit, Tropfsaftverlust) hervor sowie die gute Tiergesundheit. Fast alle Betriebe entwurmten regelmäßig die Schweine. Häufig anzutreffen war auch die Direktvermarktung, wodurch höhere Preise realisiert werden können; die Betriebe warben in der Regel mit ihrem Weidegang. Fast alle Betriebe mit ganztägigem Weidezugang hatten Weideeinrichtungen wie Tränken, Suhlen oder Schattenspender. Bei der Einzäunung gab es sehr verschiedene Systeme (Elektrodraht, fester Zaun, Kombinationen). Einige Betriebe klagten über Veterinärämter, welche Auflagen für die Schweineweide mit Bezug auf die Schweinehaltungs-Hygieneverordnung machten. Es wurden sehr unterschiedliche Weidepflegemaßnahmen angegeben (Mulchen, Nachsäen, Auffüllen von Löchern). Häufig wurde ein nur geringer Arbeitsaufwand für die Weide genannt, zum Teil sogar Einsparung (durch fehlendes Ausmisten). Insgesamt waren die Betriebe sehr unterschiedlich, was Verallgemeinerungen erschwert. Dennoch scheint sich die Schweineweide auf den untersuchten Betrieben zu bewähren. Im Vergleich zu den Empfehlungen der älteren Literatur geht es aber weniger um eine maximale Ausnutzung des Futterwerts der Weide, dafür mehr um das Tierwohl und Werbeaspekte. Gezielte Untersuchungen zur Schweineweide als Futtergrundlage im Ökolandbau erscheinen daher sinnvoll. Die Autoren Kristin Christmann, Prof. Dr. Bernhard Hörning und Dipl.-Ing. Gerriet Trei arbeiten im Fachgebiet Ökologische Tierhaltung an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (FH). Literatur: Edwards S. A. (2003): Intake of nutrients from pasture by pigs. Proc Nutr Soc 62:257-265. Hoesch F. (1919): Der Weidebetrieb in der Schweinezucht. 4. Aufl., Schaper, Hannover, 196 S. Hörning B., Tober O., Trieschmann M. (2011): Freilandschweinehaltung. KTBL, Ökolandbau, 14 S. www.ktbl.de/inhalte/themen/oekolandbau/themen/freilandschweinehaltung Ludwig A. (1956): Haltung und Fütterung von Schweinen auf Dauerweiden. Diss. agr., Hohenheim Steven A. (1941): Schweinehaltung auf Dauerweide. Berlin, AG Dt. Stickstoffindustrie, 56 S. Bild: matildanilsson pixabay Aktuelles: Bayern Besucheransturm beim Grafmühlener Mühlenfest Der diesjährige 23. Deutsche Mühlentag – traditionellerweise für den Pfingstmontag ausgerufen von der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde – bot der Bio-Holzofenbäckerei Grafmühle aus Thyrnau bei Passau, Mitglied im Biokreis, den idealen Anlass, den zweiten Teil ihres Betriebes der Öffentlichkeit zu präsentieren: die frisch renovierte erste BioMühle im Passauer Land. Das Interesse an Mühlenführungen und Schaubacken am Holzofen, Kinder-, Musik- und Theaterprogramm war trotz regnerischem Wetter enorm: Gut 1500 Menschen kamen, um zu sehen, was sich in der Grafmühle tut und wie Mehl und Brot in traditionellem Handwerk entstehen. Auch der Biokreis war mit einem Stand vertreten, an dem vor allem die Kinder per Mühlenfahrrad mit eigener Kraft Mehl mahlen durften. Josef Bauer, Bäcker- und Müllermeister in der Grafmühle: „So ein festlicher Tag der offenen Tür ist ein Haufen Arbeit – aber ein wertvoller Gewinn für beide Seiten. Die Leute erleben, was handwerkliche Herstellung bedeutet, und das fördert die persönliche, vertrauensvolle Beziehung, die ja für unseren kleinen, regionalen Betrieb von großer Bedeutung ist!“ Übrigens: Die Grafmühle sucht noch Kooperationsbetriebe aus der Bio-Landwirtschaft in der Region für den Anbau von alten Getreidesorten. Interessenten können sich an den Biokreis wenden! Grafmühle -46- Intensiver Austausch dank Regen – Felderbegehung auf dem Stelzlhof Die Besichtigung des Betriebs von Sepp Brunnbauer auf dem Stelzlhof am 12. Mai fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Umso besser - bot sich so ausreichend Raum zum Austausch über Themen, die die teilnehmenden Landwirte beschäftigen. Unterschlupf bot zum Glück das Biowirtshaus Fliegerbauer, das ebenso wie die Geschäftsstelle des Biokreis auf dem Stelzlhof beheimatet ist. Großen Raum nahm dabei die Auswirkung des Schwefeleinsatzes im ökologischen Ackerbau ein. Insbesondere die Chancen zur Qualitätsverbesserung bei Konsumgetreide wurden durch Kuno Neumeier in Aussicht gestellt. Sepp Brunnbauer regte an, im kommenden Jahr einen Schwefelversuch auf dem Stelzlhof einzurichten, um diese Frage von der praktischen Seite her zu beleuchten. Auch die Vermarktungsmöglichkeiten beschäftigten die anwesende Runde, die ein positives Fazit für die Region Niederbayern ziehen konnte: Dank des stabilen Vertragsanbau-Modells mit der Getreidereinigung Dankesreiter (Haselbach) sind gute Absatzmöglichkeiten für Biokreis-Getreide vorhanden. da Einblicke in die Bio-Geflügelhaltung auf dem Betrieb Grosser Das Interesse war groß, die Themen vielfältig, das Wetter hat mitgespielt – und so lockte die Betriebsbesichtigung auf dem Biokreis-Betrieb Ingrid und Franz Grosser rund 30 BiokreisLandwirte nach Pfarrkofen, Ergolding bei Landshut. Franz und Ingrid Grosser halten Legehennen und Masthähnchen sowie Puten. Bei der Besichtigung bekamen die Gäste den Legehennenstall sowie die mobilen Ställe für die Masthähnchen zu sehen. Der Mobilstall ermöglicht es, die Hähnchen im Laufe des Sommers auf der Weide stückweise weiterwandern zu lassen. Die Familie Grosser setzt bei seinem Geflügel auf eine Zweinutzungsrasse, bei der die männlichen Küken nicht getötet, sondern als „Brudergockel“ aufgezogen und das Fleisch ebenso wie die Eier vermarktet werden. Das Futter für die Tiere wird in der hofeigenen Futtermühle gemischt - Erbsen, Weizen, Triticale- und Ackerbohnen kommen von den eigenen Feldern sowie vom Nachbarhof der Familie Lackermeier und weiteren Biokreis-Kollegen. In Kooperation mit einem Bioland-Betrieb arbeiten die Grossers an der Weiterentwicklung des Ackerbaus. Eine Besonderheit stellt das Turiel-System zur Direktsaat auf Dämmen dar, das den Interessierten bei der Familie Lackermeier vorgeführt wurde. Auf dem Programm stand zudem die Besichtigung der Mutterkuh-, Hochlandrinder- und Bullenhaltung sowie deren Vermarktung beim Biokreis-Betrieb der Familie Oberpriller in Käufelkofen. Dabei ließ der Tag genügend Raum, um anstehende Themen zu diskutieren. Die Teilnehmer tauschten sich über Möglichkeiten der Vermarktung und die aktuellen Preise aus und sprachen über die Entwicklung des Saatgutbezugs innerhalb des Verbandes. In diesem Zusammenhang wurde über die aktuelle Verteilung von zertifiziertem Bio-Saatgut diskutiert, insbesondere die Zuteilung von konventionell erzeugtem Saatgut durch verbandsnahe Marktgesellschaften stieß auf Unverständnis. Biokreis-Geschäftsführer Sepp Brunnbauer versprach, sich dem Thema anzunehmen und mit den Verantwortlichen die Hintergründe zu klären. Die Veranstaltung schloss mit einer Verkostung reiner Geflügel-Wiener und -Weißwürste vom Grosserhof. da Aktuelles: NRW Aktuelles: NRW Umstellertage für Rinderhalter Der Biokreis NRW informierte mit Partner-Unternehmen über ökologische Rinderhaltung und Milchproduktion. Im Zuge von zwei Informationsveranstaltungen im Raum Ostwestfalen sowie dem Sauerland bot der Biokreis passend zum Vegetationsbeginn im April aktuelle Umstellungsinformationen für Milchvieh- und Fleischrinderhalter. Gemeinsam mit dem Naturland-Verband, den Unternehmen BMG (Milch) und Curo (Futtermittel) sowie den Fleischverarbeitern Biofleisch NRW eG und Naturverbund Niederrhein (Thönes) bot der Biokreis Erzeugerring NRW ein breites Portfolio an grundlegenden Informationen zu Richtlinien und Markterfordernissen. Jeweils rund 10 bis 15 konkret interessierte Landwirte waren trotz besten Wetters zu den Veranstaltungen gekommen. Neben der allgemeinen Information stand auch die Absicht der Molkerei BMG, verstärkt im Bio-Markt aktiv zu werden, im Mittelpunkt der Veranstaltungen. Diesbezüglich war für umstellungsinteressierte Betriebe „höchste Eisenbahn“ geboten, da die optimale Umstellung im Produktbereich Milch eng mit dem Vegetationsverlauf verbunden ist. Im Zuge der hier oft anzutreffenden, „nicht-gleichzeitigen“ Umstellung von Pflanzenbau und Tierhaltung gilt es, den Beginn des Kontrollvertrages so zu legen, dass dem ersten Grünlandschnitt beziehungsweise der ersten Weidenutzung im Folgejahr (2017) in jedem Fall bereits zwölf Monate mit ordnungsgemäß kontrollierter Ökobewirtschaftung vorausgehen. Dann können die entsprechenden Aufwüchse im Jahr 2017 als anerkanntes Umstellungsfutter vom eigenen Betrieb uneingeschränkt zur Produktion von Bio-Milch eingesetzt werden. Im Nachgang der beiden Veranstaltungen kam es zu zahlreichen Einzelberatungen durch den Biokreis bei den jeweiligen Interessenten, von denen einige inzwischen in die Umstellung gestartet sind. Mit einer Aufnahme der entsprechenden Bio-Milchlieferung ist daher zum vierten Quartal 2017 zu rechnen. JB -48- Wirtschaftliche Aspekte bei der Umstellungsberatung Schulung zu ökonomischen Kennzahlen. Ein ungewöhnliches Seminar fand im Mai 2016 auf Initiative der GLS-Bank sowie des Ökoteams der Landwirtschaftskammer NRW in Bochum statt. Geschäftsführer beziehungsweise Berater der vier Ökoverbände in NRW tauschten sich mit Mitarbeitern der beiden zuvor genannten Organisationen zu grundlegenden ökonomischen Kennzahlen im Bereich der Umstellungsberatung aus. Hintergrund für die erstmalige Veranstaltung war die gemeinsame Erkenntnis aller Beteiligten, dass gerade das aktuelle Umstellungsinteresse vielfach nicht nur aus einer inhaltlichen Hinwendung zum Ökolandbau beziehungsweise dem entsprechenden Markt resultiert. Bei vielen Anfragen ist auch eine sehr konkrete ökonomische Notlage der Betriebe vorhanden. Diese Situation bei der Umstellungsberatung nicht zu berücksichtigen, wäre mit Blick auf eine langfristige und nachhaltige Entwicklung des Betriebs aus Sicht der Beratung fahrlässig und wenig professionell. Zusätzliche Bedeutung dürfte diese Einschätzung vor dem Hintergrund eines zunächst oftmals nicht unerheblichen Investitionsbedarfs (zum Beispiel Stallumbauten, Futterzukauf ) im Zuge der Umstellung erlangen. JB Weidegang für Milchvieh gefordert Weidegang für Pflanzenfresser ist – nicht zuletzt mit Blick in die EGÖko-Verordnung – ein wesentliches Merkmal des ökologischen Landbaus. Die unterschiedlichen Regelungen diesbezüglich in den deutschen Bundesländern, aber auch die zum Teil (und je nach Region) differenzierte Behandlung in den Verbänden des Ökolandbaus stößt dabei zunehmend auf Kritik. Nicht nur Verbraucher, sondern auch manche Behörden- und Verbandsvertreter mahnen einheitlichere und verbindlichere Regelungen in diesem Segment an. Ein erster Schritt könnten verbindliche Weidekonzepte sein, die sowohl das Optimum als auch konkret umsetzbare Maßnahmen im jeweiligen Betrieb beschreiben. Daneben wird es, zumindest in einigen Bundesländern, zukünftig wohl Mindestanforderungen hinsichtlich des Angebotes von Weidegang geben. Dazu können dann etwa Mindestflächen je Kuh (in der Diskussion sind 400 bis 600 qm) sowie gegebenenfalls auch die Verpflichtung zur Umwandlung von hofnahem Ackerland in Wechselgrünland festgelegt werden. Grundsätzlich sollte jedes Rind beziehungsweise jede Kuh in ihrem Leben und möglichst auch während eines jeden Jahres Weidegang haben. JB Bild: Bender Mehr Fördermittel für die Umstellungsberatung Vor dem Hintergrund eines noch nie da gewesenen Nachfragebooms nach Umstellungsberatungen und zur Unterstützung der diesbezüglichen Arbeit der Öko-Verbände in NRW ist für 2016 mit einem verstärkten finanziellen Engagement des Landwirtschaftsministeriums (MKULNV NRW) zu rechnen. Auch der Biokreis hatte mehrfach, zuletzt bei einem Gespräch mit Minister Johannes Remmel während der Jahreshauptversammlung des Verbandes in NRW, auf die erheblichen personellen Herausforderungen im Zuge der aktuellen Entwicklung hingewiesen. Das gesteigerte Interesse an einer Umstellung auf Ökolandbau ist vor allem durch extrem schwache konventionelle Erzeugerpreise und die damit einhergehenden, regelrechten „Strukturbrüche“ bedingt. JB Neues Projekt der Landesvereinigung Ökologischer Landbau (LVÖ) NRW Die LVÖ NRW als Dachverband der Öko-Verbände in NRW wird im Jahr 2016 eine umfassende Erhebung zum „Status Quo“ des ökologischen Landbaus in NRW durchführen. Mittels Interviews der Berater der Öko-Verbände mit zufällig ausgewählten Mitgliedsbetrieben sollen vielfältige Fragestellungen zu betrieblichen Entwicklungen, Störfaktoren und Zufriedenheit mit der Wirtschaftsweise des ökologischen Landbaus ermittelt werden. Auch die Klärung zusätzlichen Beratungsbedarfs, etwa bei der Beschäftigung von betriebsfremden Arbeitskräften und deren Ausbildung, sowie Erhebungen im Bereich der Vermarktung sollen Bestandteil des Projekts sein. Zusätzlich soll in Abstimmung mit dem Ökoteam der Landwirtschaftskammer NRW auf selbstverständlich freiwilliger Basis eine anonymisierte Auswertung von Buchführungsergebnissen durchgeführt werden. Nähere Informationen dazu werden im Zuge der jeweiligen Interviews angeboten. Mitgliedsbetriebe, die an einer entsprechenden, vermutlich kostenfreien Auswertung ihrer Buchführungsergebnisse ein besonderes Interesse haben, können sich zudem an die Geschäftstelle des Biokreis NRW (Tel. 02733-124455) wenden. JB Bayernhof Bio GmbH Ihre südostbayerische Bio Dinkel Schälmühle Bio Dinkel – Bio Emmer Dinkel Spelzen für Einstreu Dinkel-Lohnschälung Bio Getreide Herr Lammer, Herr Petzenhauser Tel.: 09426 / 85 21 85 06 Bayernhof Bio GmbH Prof.-Reger-Str. 22 94339 Hankofen Fax: 09426 / 85 21 88 E-Mail: info@bayernhof.de www.bayernhof.de Aktuelles: Mitte Aktuelles: Mitte Aktivitäten des Vorstand Der Biokreis war im März durch den Weinstand des 1.Vorstandes Gerhard Hoffmann für drei Tage auf der RheinlandPfalz-Ausstellung in Mainz vertreten. Auf der zehntägigen größten regionalen Verbrauchermesse des Bundeslandes informierte Volker Born Besucher und Erzeuger über die Arbeit des Erzeugerrings. Hessen gründet Ökomodellregionen, um die regionale und ökologische Versorgung der Bevölkerung zu fördern. Bei den Gründungsveranstaltungen war der Erzeugerring, vertreten durch den 3.Vorstand Peter Dänner für den Landkreis Fulda und Volker Born für den Wetteraukreis, bei Strukturgesprächen dabei. Auch Biokreis-Mitglied Stefan Hohmann ist für das Biosphärenrind Rhön beim Landkreis Fulda mit von der Partie. Dabei wird die Mitwirkung des Verbandes als auch der Einzelbetriebe sondiert. Die dritte Modellregion befindet sich in Nordhessen mit Sitz auf der Domäne Frankenhausen. Erstmals war der Erzeugerring am 5. Mai mit einem Stand von Gerhard Hoffmann auf dem Maimarkt in Mannheim präsent. Bei einem halbstündigen Auftritt im Gläsernen SWR 4-Hörfunkstudio konnte Gerhard Hoffmann auch über sein Engagement beim Biokreis berichten. Viele Hintergrundgespräche von Gerhard Hoffmann und Volker Born mit wirtschaftlichen und kulturellen Verbänden folgten im Laufe des Messetages. Seit langer Zeit war mit Beirat Jürgen Birkenbach der Biokreis Mitte im April wieder auf einer Versammlung des Ökoherz e.V. in Thüringen dabei. Der Verein ist das gemeinsame Organ der Anbauverbände in Thüringen, vergleichbar mit der VöL in Hessen und der AöL in Rheinland-Pfalz. Der Erzeugerring möchte in diesem Gebiet präsenter werden. Zeitnah findet ein Gespräch zwischen Geschäftsführerin Stephanie Kögel und Volker Born dazu statt. vb Sabine und Hans Trumpfheller nehmen von Volker Born die Glückwünsche des Biokreis Erzeugerring Mitte e.V. entgegen. Von r.n.l.: Volker Born, Käserin Anja Schnellbeck, Hans Trumpfheller und Ehefrau Sabine im Kreis der Mitarbeiter von der Integra. Aus der Mitgliederversammlung -50- Bei der diesjährigen Zusammenkunft des Biokreis Mitte in Margretenhaun vertrat Friedhelm Weller als 2. Vorstand den erkrankten 1. Vorstand Gerhard Hoffmann und leitete die ordentliche Mitgliederversammlung. Weller erläuterte die neue Struktur der Geschäftsleitung und die zukünftigen Aufgaben des Vorstandes. Die Geschäftsadresse ist seit dem 1. März in Wiesbaden. Volker Born nimmt die Koordination der Geschäftsleitung ehrenamtlich wahr. Der Vorstand bekräftigte die Aufgabe der Konsolidierung und Restrukturierung des Erzeugerrings mit dem Ziel eines qualitativen Wachstums. Zu Fragen der Beratertätigkeit und zum Wachstum sollen zeitnah Konzepte entwickelt werden. Weller äußerte den Wunsch, dass die Mitglieder im Zuge einer transparenten Entwicklung ihr Erfahrungswissen einbringen. Der Vorstand wurde nach der Rechnungsprüfung entlastet und der Haushaltsentwurf für 2016 vorgestellt. Das Protokoll wird den Mitgliedern per Mail mit dem kommenden Rundbrief übersendet werden. vb Biokreisler als neuer Vorsitzender beim Fleischrinder Herdbuch Bonn Seit dem 18. März ist Michael Buhl von der Buhl Agrar GbR für die kommenden vier Jahre zum 1. Vorsitzenden des Fleischrinder Herdbuch Bonn (www.fhb-bonn.de) gewählt. Der Verband vertritt die Herdbuchzüchter und Halter von Kreuzungsherden in den Bundesländern NRW, RheinlandPfalz und dem Saarland. Der 38-jährige engagierte Mutterkuhhalter und Biokreis-Mitglied aus dem Westerwald wünscht sich vor allem, dass „die Mutterkuhhaltung wieder mehr gehört werde“. Sie sei seit jeher in punkto Umwelt und Naturschutz sowie Tierwohl ganz weit vorne. Buhl bedauert das Ansteigen des Pachtzinses im Allgemeinen und die dadurch wachsende Konkurrenz durch andere Betriebsarten im Speziellen. vb Odenwäldische Innovationen mit Hans Trumpfheller Die Familie Sabine und Hans Trumpfheller haben mit dem Neubau eines Ziegenstalls und einer eigenen Käserei ein Zukunftskonzept für den Fortbestand der familiären Landwirtschaft gefestigt. Bei der Einweihung am 19. Mai waren auch der Landrat, Bauernverband, Finanziers und der Biokreis vertreten. Neben Mutterkuhhaltung, Landschaftspflege über Streuobstwiesen, Hofladen und touristischen Aktivitäten ergänzt die Familie des Landwirtschaftsmeisters die Basis der Produktion und Direktvermarktung. Zu seinen innovativen Ideen in der odenwäldischen Verankerung gehört auch die soziale Verantwortung mit dem Konzept der Inklusion im Projekt „Integra“ von der Arbeiterwohlfahrt. Mehrere benachteiligte Menschen arbeiten in der „Weißen Hube“. Das innovative Konzept wurde von NABU und AlNatura finanziell unterstützt. Trumpfheller ist seit der Gründung des Biokreis Erzeugerring Mitte e.V. in 2009 auch unser Mitglied. Meinung: Hat Bio noch eine Chance? Von Gerhard Hoffmann Umwelt und Wirtschaft gehen endlich wieder getrennte Wege. Ehrlich, ist kein Witz. Die Landtagswahl im März in Rheinland-Pfalz (RLP) hat neben der Koalition aus SPD, FDP und Grünen auch neue Zuschnitte zweier Ministerien gebracht. Landwirtschaft und Weinbau gehören jetzt zum FDP-Wirtschaftsministerium, die Umwelt zum Umweltministerium der Grünen − damit auch die ökologische Landwirtschaft. Förderungen sollen (vorerst) nicht beschnitten werden, doch die Gestaltungkraft der Umwelt bleibt im Gestrüpp der politischen Maschen hängen. Ein Schelm, der dahinter den Bauernverband, den konventionellen Weinbau und die Pestizidindustrie vermutet. Die entscheidende Frage wird sein: Wer hat zukünftig das Sagen, wenn es um gesunde Nahrungsmittel geht, um Wasser- und Klimaschutz oder um die Biodiversität? Kürzlich waren im Saarland ganz schnell die 20 Prozent Förderung für die Umstellung ausgeschöpft. Viele wollten umstellen, schauten aber in die Röhre. Die Gefahr ist groß, dass die ökologische Landwirtschaft gewollt eine Nische bleiben soll. Die CDU in RLP war im Vorfeld ehrlicher. Da stellt sich schon die Frage des Vertrauens des mündigen Bürgers in die aktuelle Umweltpolitik. Gerhard Hoffmann ist 1.Vorstand im Biokreis Mitte e.V. „Göcklingen kräht“ Am 26. Juni ist wieder die Deutsche Krähmeisterschaft in dem beschaulichen pfälzischen Weindorf Göcklingen angesagt. Dann treten Männer, Frauen und Kinder als Hähne, Hennen und Küken gegeneinander an, um die besten Kräher und Gacker zu küren. Es wird wieder mit vielen Zuschauern und einem hohen Medienaufkommen gerechnet. Der Wettbewerb „Göcklingen kräht“ (www.göcklingenkräht.de) ist von Gerhard Hoffmann, 1. Vorstand im Biokreis Erzeugerring Mitte e.V., 2012 initiiert worden. Marktplatz ––– BIOKREIS BIOKREIS-ANSPRECHPARTNER Bundesverband / Geschäftsstelle Passau Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. Biokreis Erzeugerring Nordrhein-Westfalen Sepp Brunnbauer Geschäftsführung Tel.: 0851 / 7 56 50 0 brunnbauer@biokreis.de Christina Lirsch Koordination Beratung, Beratung Gartenbau Tel.: 0851 / 7 56 50 13 lirsch@biokreis.de Jörn Bender Geschäftsführung, Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Tel.: 02733 / 12 44 55 oder 05226 / 59 42 95 2 nrw@biokreis.de Michaela Mendl Leitung Geschäftsstelle, Messe- und Veranstaltungsorganisation Tel.: 0851 / 7 56 50 12 mendl@biokreis.de Hubert Dietrich Beratung Imker Oberbayern Tel.: 08151 / 34 63 Mobil: 0175 / 62 89 61 2 dietrich@biokreis.de Eva Lisges Stellv. Geschäftsführung, Beratung, Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 02733 / 12 44 55 nrw@biokreis.de Roswitha Simon Sekretariat, Buchhaltung Tel.: 0851 / 7 56 50 11 simon@biokreis.de Gerhard Falter Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Niederbayern, Franken und Donau-Ries Mobil: 0151 / 41 86 60 17 falter@biokreis.de Stefanie Bender Sekretariat Tel.: 02733 / 12 44 55 nrw@biokreis.de Dorothee Ahlers Veranstaltungsorganisation und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 7 56 50 18 ahlers@biokreis.de David Hierenbach Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Allgäu Tel.: 07522 / 91 27 22 Mobil: 0157 / 79 75 07 50 hierenbach@biokreis.de Gerald Kamphaus Beratung Verarbeitung Tel.: 09354 / 90 91 50 Mobil: 0170 / 80 64 32 2 kamphaus@biokreis.de Anton Reisinger Beratung landwirtschaftliche Erzeugung Oberpfalz Tel.: 09472 / 91 17 39 7 Mobil: 0171 / 19 77 61 0 reisinger@biokreis.de Silke Wyklandt Sekretariat, Biokreis-Anerkennung Tel.: 0851 / 7 56 50 20 wyklandt@biokreis.de Matthias Dinse Assistenz info@biokreis.de Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. Volker Born Koordination der Geschäftsstelle Tel.: 0611 / 40 60 74 6 mitte@biokreis.de bioNachrichten Marc Schüller Beratung Imker Tel.: 0911 26 44 31 schueller@biokreis.de Josef Forstner Beratung Oberbayern Tel.: 0 851 / 7 56 50 0 forstner@biokreis.de Markus Heck Beratung MecklenburgVorpommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein Tel.: 0163 / 18 10 72 0 heck@biokreis.de Ronja Zöls Redaktion bioNachrichten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0851 / 7 56 50 16 zoels@biokreis.de STELLENAUSSCHREIBUNG Wir sind eine europaweit tätige Zertifizierungsstelle im Bereich der Lebensmittelerzeugung und -verarbeitung Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n freiberufliche/n Auditor / in Heidi Scheitza Anzeigen, Mediaberatung, Verpackungs- und Werbematerial Tel.: 0851 / 7 56 50 15 scheitza@biokreis.de Stefanie Raith Grafik Tel.: 0851 / 7 56 50 19 raith@biokreis.de Biokreis e. V. • Stelzlhof 1, D-94034 Passau • Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 0 • Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 25 • eMail: info@biokreis.de Biokreis Erzeugerring Bayern e. V. • Stelzlhof 1, D-94034 Passau • Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 20 • Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 21 • eMail: info@biokreis.de Biokreis Erzeugerring NRW e. V. • Dammstraße 19, D-57271 Hilchenbach • Tel.: 02733 / 12 44 55 • Fax: 02733 / 12 44 57 • eMail: nrw@biokreis.de Biokreis Erzeugerring Mitte e. V. • Wasserrolle 2, 65201 Wiesbaden • Tel.: +49 (0) 611 / 40 60 74 6 • Beratung: Tel.: +49 (0) 151 / 52 42 08 63 • eMail: mitte@biokreis.de für die Durchführung von Audits in der landwirtschaftlichen Erzeugung gemäß Öko-Verordnung und weiteren Standards (Verbandsstandards, Ohne Gentechnik). Sie sind Landwirtschaftsmeister (m/w), Agraringenieur (m/w) oder haben eine vergleichbare Ausbildung. Sie haben Berufserfahrung in der landwirtschaftlichen Erzeugung und in der Öko-Produktion, idealerweise auch schon im Bereich von Betriebskontrollen. Der Umgang mit Menschen bereitet Ihnen Freude, Sie arbeiten selbstständig und sind sicher im Umgang mit der EDV und gängigen Programmen. Sie haben ein sicheres Auftreten und ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Organisationstalent und sind mobil (PKW/Führerschein). Wir bieten Ihnen eine freiberufliche Tätigkeit mit freier Zeiteinteilung und hoher Unabhängigkeit, gerne auch als Nebenerwerb. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt in Südbayern. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung an: Herrn Jürgen Schwarz: bewerbungen@lacon-institut.org BIOKREIS ––– Marktplatz Warenbörse-Angebote -54- Futter, Bayern Futter, andere Regionen Technik/Maschinen, Bayern Silorundballen und Strohquaderballen aus 2014, sowie Heurundballen aus 2015, zu verkaufen. Josef Ebner, 94469 Deggendorf; Tel. 0991 26 802; Biokreis 30 Quaderballen; 1.Schnitt, sehr gute Qualität, Bergwiese. 1,20 x 0,85 x 2,40. Preis VHB.; Georg Grösch, 36115 Hilders-Brand; Tel. 066817389; Biokreis Deutz Intrac 2002, 51 PS, FH; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Bio Quaderballen Heu, ca. 200 Stück, Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Konsumware, Bayern Bio Grummetballen, ca. 80 Stück; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Brotroggen, Bioqualität, ca. 5 Tonnen; Resele, 86511 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Weizenstroh geschnitten, Quaderballen, 50 Stück; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Backweizen, Bioqualität, ca. 25 Tonnen; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Siloballen Wiesengras, 40 Stück; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Legenester; nur einmal gebraucht (12 Stck.) zum 1/2 Preis a` 200 E zu verkaufen; Rita Weinberger, 84568 Pleiskirchen; Tel. 0863 5888; Biokreis Rundballen Heu Bioqualität; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Grassilage 4. u. 5. Schnitt, lose; Franz Obereisenbuchner, 84518 Garching a. d. Alz; Tel. 0863 45347; Biokreis 7 Rundballen; Josef Huber, 85643 Steinhöring; Tel. 08094 1490; Biokreis Winterweizen zu verkaufen, Rita Weinberger, 84568 Pleiskirchen; Tel. 08635 888; Biokreis Unsortierte Eier von Hühnern mittlerer Legeperiode. Können bei Bedarf auch sortiert und verpackt werden. Josef Klauser, 83342 Tacherting; Tel. 08634 1677 Biokreis Mensch & Land, Bayern Bio-Almhütte; voll ausgestattete Ferienwohnung, Obb. Lkr.Traunstein, 60 qm, ganzjährig ab 34 E p.P./Tag; www.winklbauer.de und/oder info@ winklbauer.de Tel. 08683 89110; Siloschneidezange Viliz, 1,4 m³; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Case 82 PS, BJ 1986 mit Terrabereifung; Resele, 86510 Baindlkirch; Tel. 01522/2715164; Biokreis Honda XL 250, 13 PS, Bj.89, guter Zustand, Preis VB, Klaus Vidal, 89284 Pfaffenhofen; Tel. 07302 758; Biokreis Biohühnermist; abgelagert, sehr kalkhaltig, auch zum Einmischen in die Güllegrube gut geeignet, zu Verkaufen. Auf Nährstoffwerte untersucht: Gesamtstickstoff (N), Amoniumstickstoff (NH4-N), Phospat (P205), Kalium (K20). Detaillierter Befund auf Anfrage. LKW Transport kann organsiert werden. Josef Ebner; Tel. 0991 / 26802; Biokreis Achtung Legehennenhalter! Eierschachteln, 10er-Pack mit Biokreis und regional&fair Emblem. Verpackungseinheit = 236 Schachteln, 49,90 Euro/Netto zzgl. Versandkosten. Biokreis e.V. 94034 Passau, Tel. 0851/75650-15 oder scheitza@biokreis.de sonstige Betriebsmittel; alle Regionen Bio-Obstgehölze/bäume, Kern-, Stein- u. Beerenobst, Nüsse großfr. Holunder als Stämmchen Bio-Baumschule PFLANZLUST www.biobaumversand.de 2 Hochsilos, BJ 93, Fa. Uhrle. Segmentbauweise. Durchm. 4,50m, Höhe 10m, zum Abriss zu verschenken; Klaus Vidal, 89284 Pfaffenhofen; Tel. 07302 758; Biokreis Ampferstecher von Firma Krenhof, stabile Qualität. Im Sommer unentbehrlich zur mechanischen Unkrautbekämpfung. 32 Euro Netto, zzgl. Versandkosten. Zu bestellen bei: Biokreis e.V., 94034 Passau; Tel.0851 7565015; scheitza@biokreis.de Bio-Vielfalt im Nutz-/Gemüsegarten! Saatgut alter Sorten, Blumen, Kräuter. Tel. 09331 / 989 4200 www.bio-saatgut.de BIOKREIS ––– Marktplatz NRW und Mitte Warenbörse Warenbörse-Gesuche Gesuche Angebote Tiere, Bayern Dt. Angus Absetzer, männlich, zur Zucht. Maurer Markus und Erich, 89447 Zöschingen, Tel. 0162 92 111 29 od. 09077 8895 FV-Fresser, weiblich, behornt, handzahm, weidegewohnt; ca. 10-15 Fleckviehfresser weiblich abzugeben; Fritz Leipold, 91238 Engelthal; Tel. 09158 9289177; Biokreis Biete einen oder mehrere weidegewohnte, brave Deckbullen an. Gebrauchskreuzung mit Limousin. 21 bis 29 Monate alt; Auburger, 93170 Bernhardswald; Tel. 0177 790 90 92; Biokreis -56- Ferkel, Schweine; Gebe ca. 15 Ferkel SH x Pit x DL ab und mehrere Schlachtschweine in allen Größen auch SH x Pit x DL; Linder, 84431 Heldenstein; Tel. 08636 69 7738; Biokreis Schöne Angus-Absetzer, weibl. u. männlich, ca. 10 Monate, zu verkaufen; Georg Deinböck, 84494 Lohkirchen; Tel. 0863 7240; Biokreis Bio-Mutterschafe mit Lämmern, 14 Stck. zu verkaufen; Stefan Graf, 82346 Andechs, Tel. 08152 1618; Biokreis Tiere, andere Regionen 2 Limousin Deckbullen, behornt, kein Herdbuch, 31 Mon. u. 12 Mon. alt. Und 1 männl. Zuchtkalb, geb. 13.9.2015, zu verkaufen. Kurt Sagel, 55626 Bundenbach; Tel. 0654 49 395 od. 0160 89 39 395 Biokreis Futter, Bayern Bio-Heu; aus Ernte 2016, 100 - 150 Quaderballen, zu kaufen gesucht. Mobil: 0170 837 14 77; Klaus und Christiane Dietz GbR, 97494 Bundorf; Tel. 0976 39 30 495; Biokreis Heu von Extensiv-Wiesen als Pferdefutter gesucht. Christl Moos, 94081 Fürstenzell; Tel. 08532/8315 Biokreis sonstige Betriebsmittel Bio Dünger, Mist, Kompost, zu kaufen gesucht. Niederbayern, Raum Deg., Tel. 0151 25 000 529; Max Fritz, 94491 Hengersberg; Tel. 09901 6758; Biokreis Konsumware Tiere Achtung: Bio-Hühner Ausstaller! Suche für Sept. 2016 ca. 3000 gesunde Bio-Althühner (Legealter ca. 1 Jahr) zum Weiterlegen. Zahle weit über Schlachtpreis.Barzahlung! Josef Ebner, 94469 Deggendorf; Tel. 0991 26802; Biokreis Aufzuchtbetrieb für jährlich ca. 35 Färsen, gesucht. Großraum Fulda. Andy Hofmann, 36399 Freiensteinau; Tel. 06 66 1469; Biokreis Zuchtbulle gesucht; RB, reinerbig, hornlos; Andy Hofmann, 36399 Freiensteinau; Tel.066 661469; Biokreis • Angus-Herdbuchtiere, Kühe mit und ohne Kalb, gekörte Bullen, Tel. 0178-9721596 • Weibl. Absetzer (FlV x Ch x Li), hochtragende Fleckvieh-Rinder und Kühe, Kleegras in Silage RB, Futtergetreide neue Ernte sowie einen RauZinkenrotor 2,50m mit Hubgerüst, Raum Vogelsberg/ Rhön, Tel. 060546113 o. 0170-3102636 • Mehrere ruhige, gut bemuskelte, gen. hornlose (teilw. homozygot) Limousin-Herdbuch-Zuchtbullen sowie Li-Rinder zu verkaufen. Bio-Limousinzucht Josef Hubbeling, Vreden, Tel. 02564-97472 oder 0177-8617410. • 2 hornlose Charolais-Deckbullen zu verkaufen, Tel. 02751-959039 o. 0151-55250451 • Bau-/Wohnwagen, komplett mit Holz ausgebauter Bauwagen, zweiachsig, für Schlepperzug, offiziell zugelassen, 25 km/h, inkl. Schlafabteil, Küche (2xGas), Sitzgruppe und WC, aktuell neue Deichsel und neu bereift sowie TÜV abgenommen, ca. 7,5 m Gesamtlänge, ideal für Oldtimertreffen, Gästequartier, Fetenraum o.ä., viele Bilder verfügbar, VB 7.500 €, Jörn Bender, Tel. 05226-5942952 bioNachrichten Anzeigen/Heidi Scheitza Stelzlhof 1, 94034 Passau Tel.: 0851 / 75 65 0-15 Fax 0851 / 75 65 0 -25 scheitza@biokreis.de Die nächste Ausgabe der bioNachrichten erscheint am 02. August 2016 • Der Biokreis NRW sucht für mehrere Mastbetriebe ständig männliche Absetzer (möglichst keine Einzeltiere) der gängigen Fleischrassen aus dem Großraum NRW zu aktuellen Preisnotierungen, Tel. 02733-124455 • Bl. Aquitaine Jungbullen aus Herdbuchzucht laufend zu verkaufen ,Tel. 06455-8950, 0172-8061909 Anzeigenschluss für die Warenbörse im nächsten Heft: 15. Juli 2016 Bio Spargel; weiß, zur Weiterverarbeitung, gesucht. Geschält, ca. 22 cm, Duchmesser 18 - 20 mm; Hörrlein, 91325 Adelsdorf; Tel. 09195 941 023; Biokreis Aus eigener Herstellung; BioApfelsaft naturtrüb (100% Direktsaft), sortenrein in ca. 20 verschiedenen Sorten, in 5 u. 10 kg Bag in Box Gebinden. BioSäfte aus Birnen, Quitten, Kriecherl, Pflaumen, Zwetschgen, Kirschen u. Holunderbeeren. BioSirup aus Blüten von Akazien, Holunder, Linden, Rosen u. Mädesüß. BioSirup von Johannisbeeren, Zitronenmelisse u. Maiwipferl. BioApfelmost (ungeschwefelt), Beeren- u. Kräuteressig, BioMostpunsch u. BioHimbeerpunsch(alkoholfrei) zu verkaufen. Eder Alois, Naßkamping 2, 94575 Windorf, Tel. 08541/8220 • John Deere Schlepper, Typ 6300, Bj. 1997, 90 PS, 40 km/h, Vierzylinder-Turbo, Allrad, 2 DW-Steuergeräte, EHR, 4-fach Lastschaltung, Getriebe Powerquad 16/16, Druckluft, Bereifung Vredestein, ca. 80 %, 9.500 Stunden, automatisches, höhenverstellbares Zugmaul, Original Frontgewicht (600 kg), der Schlepper befindet sich in hervorragendem Pflegezustand und ist in den letzten vier Jahren kaum beansprucht worden. VB 24.000 €, Jörn Bender, Tel. 05226-5942952 • Stoll Dunggabel mit Euro-Aufnahme, Breite 1,25 m, zu verkaufen, Tel. 0175-5655732 • Bio-Futterartoffeln, auch Anlieferung möglich, Tel. 0160-97913260 • Tragende Fleckvieh-Rinder sowie ca. 2 Tonnen Roggen und Triticale zu verkaufen, Tel. 06468-7047 Bezüglich aller o.g. Angebote und zur Abgabe von Angeboten und Gesuchen für die nächste Ausgabe können sie sich auch unter 02733-124455 an die Biokreis Geschäftsstelle in NRW wenden! Personalien Beratung für Oberbayern Die Antworten findest du auch in den Artikeln des aktuellen Hefts! Servus, i bin da Forstner Josef, 28 Joahr oid und verheirat. In bin Landwirschaftsmoasda, mia – meine Eltern und mei Frau, de Vroni – ham an Bio-Heu-Milchvieh-Betrieb mit circa 55 Kiah, dea im Landkreis Rosenheim in da Gemeinde Bad Endorf liegt. Außerdem hama diverse Kleintiere und a paar Schweine, überwiegend oba Grünland. I bin ab sofort eia Biokreis-Berater für Oberbayern. I gfrei mi, dass i eich boid kenna lern. Verlosung: D -58- G Wir verlosen ein Geschenkpaket von der Bio-Imkerei Bio Biene, bestehend aus einem Glas Wildblütenhonig, einem Glas Blütenhonig und einem Glas Waldhonig. Bitte sende das Lösungswort aus dem Kreuzworträtsel mit Adresse an: scheitza@biokreis.de oder eine Postkarte an bioNachrichten, Biokreis e.V., Stelzlhof 1, 94034 Passau. Viel Glück! -59- Leserbriefe -60- Problematik Mähen Landwirtschaft und Klima von Herbert Schwarzer, 84405 Dorfen von Alois Dirnaichner, 83530 Schnaitsee Als Imker möchte ich gerne versuchen, die Landwirte für den Bedarf der blütenbesuchenden Insekten zu sensibleren. Am 19. April 2016 wurden bereits große Grasflächen mit blühendem Löwenzahn in meiner Region gemäht, natürlich bei bestem Flugwetter für die Bienen. Hier haben wir Imker echt ein Problem, denn die Löwenzahnblüte ist ein wirklich beachtliches Trachtangebot. Tragisch, dass ich auch einen Bio-Landwirt um 14 Uhr bei bestem Wetter mähen sah, der sonst gerne mit dem Finger auf andere zeigt. Gerade unter Bio-Kollegen sollte schon auch der alte Grundsatz „leben und leben lassen“ noch gelten. Mir ist natürlich bewusst, dass jeder seine wirtschaftlichen Zwänge hat, das Leben kein Ponyhof ist. Die Idylle aus der Werbung existiert auch bei den Imkern nicht. Aber ein bisschen mehr gegenseitige Rücksichtnahme nützt uns allen. Vielleicht ist es möglich, einen Teil der Flächen zukünftig etwas später zu mähen, wenn der Löwenzahn verblüht ist? Beim Klee trifft uns die Problematik erneut. Neben dem Verlust des Nahrungsangebots kommt dazu noch der Verlust der Flugbienen, die sich zu dem Zeitpunkt in der Löwenzahnblüte befinden. Das Mähwerk arbeitet so schnell, dass nur gut die Hälfte der Bienen noch flüchten kann (Untersuchungen vom Schweizerischen Zentrum für Bienenforschung beim Mähen mit Aufbereiter). Somit erleiden wir Imker regelmäßig Verluste an den Bienenvölkern durchs Mähen. Auch hier möchte ich Sie nach Möglichkeit bitten, - die Bienenaktivität am Bestand unmittelbar vor dem Mähen zu beobachten. Faustregel: Befindet sich pro qm mehr als eine Biene auf den Blüten, sollte das Mähen unterlassen werden, - die Witterung am Mähtag zu beachten: Bei starkem Bienenbeflug an einem Tag mit bedecktem Himmel oder kühlen Temperaturen mähen, - den Mähzeitpunkt zu beachten: ist an Schönwettertagen mit einem starken Bienenbeflug zu rechnen, sollte frühmorgens oder erst nach 18 Uhr gemäht werden, - schonenden Mähwerk zu wählen: Beim Kreiselmäher ohne Aufbereiter betragen die Verluste weniger als 20 % im Vergleich zur Variante mit Aufbereiter. Wir machen viele Aktionen mit der Gemeinde und den Gartenbauvereinen, um etwas zum Blühen zu bringen. Ohne die Landwirtschaft können aber keine nennenswerten Erfolge erreicht werden. Es würde uns Imkern und den Honigbienen und natürlich auch den Wildbienen sehr helfen, wenn die Landwirte uns hier entgegenkommen könnten, unsere Bienen bedanken sich dafür mit deutlich höheren Erträgen bei bestimmten Kulturen (siehe Grafik). Für ruhigere Zeiten möchte ich Ihnen gerne den Leitfaden „Ackerwildkräuter fördern“ ans Herz legen. Sie finden die Broschüre unter www.bund-naturschutz.de/landwirtschaft/ackerwildkraeuter.html. Sie wurde auch in diesem Jahr mit den bioNachrichten versandt. Herzlichen Dank Mit Befremden lese ich in die Ausführungen des Herrn Kersenbaum bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels, Zitat: „CO2-Emissonen aus der Landwirtschaft spielen eher eine untergeordnete Rolle.“ Ich erlaube mir, dieser Behauptung zu widersprechen, da gerade die Landwirtschaft für den Umbruch von Wiesen und Weiden in Ackerland und damit auch mitverantwortlich für den Klimawandel ist. Nun gehe ich davon aus, dass auch Herrn Kersenbaum bekannt ist, wie bedeutsam und wichtig die Kohlenstoffbindung in diesem Ökosystem „Wiese“ ist. Die Studie von Christopher Poeplau und Axel Don aus dem Johann Heinrich von Thünen-Institut (vTI) in Braunschweig dürfte ihm wohl auch bekannt sein; demnach ist gerade im eingebundenen Humus doppelt so viel Kohlenstoff gespeichert wie in der Atmosphäre. Und wenn man bedenkt, dass jährlich zigtausend Hektar (70 000 ha/a beschreibt Don 2011/ top agrar 50 000 ha von 2005 bis 2015 in Bayern) Wiese in Acker umgeackert werden, sehe ich da schon eine bedeutsame Größe hinsichtlich des deutsch produzierten Einflusses auf unser Klima. Die Agrarreferentin des Bund Naturschutz, Frau Dipl. ing. agrar. Marion Ruppaner, verweist in diesem Zusammenhang auf die EUBodenschutzstrategie: In Europa binden Grünland und Wälder bis zu 100 Mio. to CO2 jährlich! Also handelt es sich um Kohlenstoffsenken, wogegen Ackerland als sogenannter „Nettoemittent“ wirkt und bis zu 40 Mio. CO2 jährlich freisetzt. rüber, warum das Grünland verschont werden sollte; denn den Ausführungen des BUND und der EU-Kommission war man schon immer skeptisch gegenüber gestanden (die Leserbriefe sprechen eben eine deutlichere Sprache). Aus meiner eigenen Arbeit im Umwelt- und Naturschutz habe ich zwischenzeitlich gelernt, dass „Zwang“ bei manchen Bauern zu Kurzschlussreaktionen führt. Es müssen die „eigenen Stallgerüche“ aufkommen, ehe so mancher Dickschädel auch mal anfängt umzuschwenken und Umweltschutz praktiziert − bloß so heißen sollte es nicht unbedingt, später vielleicht ;-) Tel.: 0851/988 34 39 www.biowirtshaus.de Bund Naturschutz Leserbriefe geben nur die Meinung des Einsenders wieder. Die Redaktion behält sich bei Zuschriften die Auswahl und das Recht der sinnwahrenden Kürzung vor. Samstag, 11. Juni Ein Schatz aus dem Wasser Samstag, 25. Juni Wissenswertes über den Wald im Dreiländereck Mittwoch, 29. Juni Wildkräuter-Kochkurs Samstag, 2. Juli Unterwegs mit der Ilztalbahn. Familienwanderung von Fürsteneck zur Schrottenbaummühle Sonntag, 31. Juli Kultur- und Erlebnis-Schiffahrt auf der Donau auf der MS Johanna Sehr irritierend finde ich daher den Bericht der Fachzeitschrift „top agrar“ vom 08.06.2014 zu diesem Thema. Mit schon fast ketzerischen Worten wird das Bestreben der NGO’s (u.a. BUND), den Grünlandumbruch nur unter bestimmten Voraussetzungen zu erlauben und an bestimmten Stellen zu verbieten, abgetan. Wenn Bayern hier einen Genehmigungsvorbehalt für den Grünlandumbruch bis zum Jahresende 2015 beschlossen habe, so sei dies (sinngemäß) dem Engagement des Landwirtschaftsverbandes gegen die NGO’s zu verdanken − kein Wort da- Ökologisches Zentrum Passau-Stelzlhof e.V. Ökostation des Bund Naturschutz für Niederbayern Stelzlhof 1, 94034 Passau Telefon: 0851. 9 66 93 66 Stadtbus-Linie 6 Stelzlhof Bild: Hans, pixabay www.stelzlhof.de BIOKREIS ––– Bücher / Vorschau / Impressum Bücher Ökologische Schweinehaltung Erste Hilfe mit frischen Wildpflanzen Humor hilft, um das Buch des bekannten Therapeuten über Liebe und Ängste zu ertragen. Denn es ist unglaublich, welche dummen Dinge unser Leben manipulieren. Schmidbauer präsentiert keinen Kulturpessimismus, sondern empirische Sozialpsychologie. Seit 40 Jahren beschäftigt sich der Autor mit der Psychologie des Konsumverzichts. Heute stellt er fest, dass die meisten „Dinge, mit denen wir uns umgeben, unsere Möglichkeiten schwächen, einsichtig zu handeln, gesund zu bleiben und unsere Intelligenz zu trainieren“. Der erwachsene Konsument werde unfähiger und denke, Waren ersetzen Kreativität. 41 davon hat er für seine Enzyklopädie ausgewählt: Ampel, elektrischer Küchenhelfer, Handy, TÜV-Plakette oder Wochenendhaus und mehr. Sein Credo: Die Konsumgesellschaft betreibt Raubbau, verbraucht mehr Rohstoffe als nachwachsen und zahlt die Zinsen für ihre Kredite durch neue Schulden. Intelligent ist das nicht, Ökologisch auch nicht. Vermutlich tatsächlich ziemlich dumm. Volker Born Die ökologische Schweinehaltung ist ein interessanter, aber noch junger Betriebszweig, in den eine Investition lohnenswert sein kann. Bisher gibt es jedoch nur wenige professionelle Lösungen für die Haltung von Öko-Schweinen in wirtschaftlich bedeutsamen Beständen. Schwerpunkt dieser Schrift ist deshalb die Gestaltung der Ställe, Buchten und Ausläufe für Schweine, wie sie nach den Richtlinien der EG-ÖkoVerordnungen zulässig sind. Beispiele für die Gestaltung von Abferkelbuchten werden mit Fotos, Grundriss- und Querschnittszeichnungen ausführlich beschrieben. Ebenso bietet die Schrift einen Überblick über Haltungsverfahren für die Mastschweinehaltung, die Ferkelaufzucht und für den Deck- und Wartebereich. Haltungsgrundsätze und wichtige Baudetails werden ausführlich beschrieben. Investitionswilligen Landwirten und allen, die sich für die ökologische Schweinehaltung interessieren, bietet diese Schrift einen schnellen Überblick über zukunftsweisende Lösungen und zu beachtende Haltungsgrundsätze. Sofort-Hilfe aus der Natur! Schon gewusst? Kleeblüten helfen schnell bei Juckreiz nach einem Insektenstich, die köstliche Wald-Erdbeere hilft bei Sonnenbrand und das Gänseblümchen lindert den Schmerz nach einer Verstauchung. Viele unserer „Allerweltskräuter“ können ganz einfach als Erste Hilfe unterwegs eingesetzt werden – zerrieben oder zerkaut können sie wahre Wunder bewirken. Coco Burckhardt stellt die 35 besten Wildpflanzen für den kleinen Notfall unterwegs vor: Wie erkenne ich sie? Und welche Pflanzenteile helfen bei was? Die natürliche und sanfte Medizin ist ruckzuck hergestellt: Alle Pflanzen werden direkt angewendet, aufwendiges Salbekochen oder Tinkturherstellen entfällt. Die Wildpflanzenexpertin Coco Burckhardt lebt auf einem Selbstversorgerhof mit Wildpflanzenanbau im Allgäu. Als Dozentin für Weiterbildungen und als Walderzieherin gibt sie ihr fundiertes Wissen und ihre erprobten Rezepturen weiter. Wolfgang Schmidbauer, Enzyklopädie der Dummen Dinge. Oekom-Verlag 2015, 240 S., 17,95 Euro Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (Hrsg.): Ökologische Schweinehaltung. Zukunftsweisende Haltungsverfahren. Darmstadt 2011, 196 S., 25 Euro (zu beziehen über www.ktbl.de) Coco Burckhardt: Erste Hilfe mit frischen Wildpflanzen. Die Naturapotheke für unterwegs. Verlag Eugen Ulmer 2016, 96 S., 53 Farbfotos, 9,90 Euro Vorschau bioNachrichten August/September In unserer kommenden Ausgabe werden wir uns mit dem Titelthema „Futter“ beschäftigen. Welche Futtermittel gibt es? Welches Tier braucht welches Futter? Woher kommt es? Wie arbeiten Futtermühlen? Und wie funktioniert die Kreislaufwirtschaft? Mit diesen und anderen Fragestellungen wollen wir uns auseinandersetzen. Bild: klaber; pixabay -62- Enzyklopädie der Dummen Dinge Impressum Herausgeber: Biokreis e.V. Stelzlhof 1 D-94034 Passau Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 0 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 Email: info@biokreis.de www.biokreis.de Auflage: 5000 Gründer: Heinz Jacob Redaktion: Ronja Zöls Josef Brunnbauer Autoren: Lisa Baldinger Jörn Bender Volker Born Ralf Bussemas Kristin Christmann Hubert Dietrich Gerhard Falter David Hierenbach Bernhard Hörning Eva Lisges Toni Reisinger Franz Stadler Gerriet Trei Friedrich Weißmann Jana Werner Satz und Layout: Stefanie Raith Titelbild: detapo; pixabay Druck: Druckerei Ostler Anzeigen: Heidi Scheitza Tel.: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 15 Fax: +49 (0) 851 / 7 56 50 - 25 Email: scheitza@biokreis.de Gedruckt auf 100% Recyclingpapier mit Blauem Engel Anzeige