Rundbrief 2/2015 (März) - Deutsch-Russische Brücke Bad Homburg
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Rundbrief 2/2015 (März) - Deutsch-Russische Brücke Bad Homburg
Deutsch-Russische Brücke Bad Homburg e.V. Verein zur Förderung der Verständigung zwischen den Menschen in Russland und Deutschland Rundbrief März 2015 Nr. 2/2015 Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Russischen Brücke, in Russland bereitet man sich auf das nahende Osterfest vor. Bei uns wagen sich bereits die ersten Frühblüher hervor. Die Deutsch-Russische Brücke ist mit ihren Frühlings-Veranstaltungen aktiv, die wir Ihnen heute vorstellen möchten. Zunächst möchten wir Sie einladen zu einem Abend der besonderen Art: Ein Schriftsteller aus Moskau zu Gast bei der Deutsch-Russischen Brücke Bad Homburg Mit Wjatscheslaw Kuprijanow wird am Donnerstag, dem 19. März um 19:30 Uhr im Vereinshaus Dornholzhausen ein hier schon wohlbekannter russischer Lyriker wieder einmal in alter Frische unser Gast sein. Er wird nicht nur Kostproben aus seinem neuesten Gedichtband „Hard Rock“ und anderen Werken geben, sondern auch über sein heutiges Leben als Schriftsteller in Moskau, über das „Jahr der Literatur“ und über das deutsche Kulturjahr in der Russischen Föderation berichten. Da der Autor sehr gut deutsch spricht, können sich nicht nur die sprachkundigen Kenner der russischen Gegenwartsliteratur auf eine lebhafte Diskussion freuen. Der Eintritt ist frei. Kuprijanow wurde 1939 in Sibirien geboren. Durch den Militärdienst kam er in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre nach Leningrad, wo er an der Marineakademie studierte. Zu jener Zeit war Chrustschow an der Macht. Es war politisch und kulturell die Zeit des "Tauwetters", in der er auch zu schreiben begann. Seine Werke wurden in der Sowjetunion zunächst nicht offiziell veröffentlicht. In Deutschland erschienen Kuprijanows erste Werke Mitte der 1980er Jahre. Seine Gedichte wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt. Der Autor hat für seine Arbeit viele internationale Auszeichnungen erhalten. Am Freitag, dem 10. April liest Olga Martynova aus ihrem Roman Mörikes Schlüsselbein in der StadtBibliothek Bad Homburg, Dorotheenstraße 24; Beginn 19:30, Einlass ab 19:15 Eintritt 6 €, ermäßigt 5 €, Karten nur an der Abendkasse Olga Martynova, 1962 bei Krasnojarsk in Sibirien geboren, wuchs in Leningrad (heute St. Petersburg) auf, studierte russische Sprache und Literatur, lebt seit 1991 in Deutschland und wohnt in Frankfurt am Main. Sie schreibt Gedichte (auf Russisch) und Essays und Prosa (auf Deutsch). Mit ihrem Roman-Debüt "Sogar Papageien überleben uns" (2010) kam sie auf die Longlist des Deutschen Buchpreises und auf die Shortlist des Aspekte-Preises. 2011 erhielt sie den Albert-vonChamisso-Förderpreis der Robert-Bosch-Stiftung und den RoswiPhoto Aleksxandra Pawloff Dt.-Russ. Brücke, Stettiner Ring 42, 61381 Friedrichsdorf / E-Mail: deutsch-russische.bruecke@t-online.de / Internet: deutsch-russische-bruecke.de Bankverbindung: Taunussparkasse Bad Homburg, IBAN DE37512500000001097997, BIC HELADEF1TSK tha-von-Gandersheim-Preis. 2012 gewann Martynova den Ingeborg-Bachmann-Preis für ein Kapitel aus dem Roman "Mörikes Schlüsselbein". 2015 erhielt sie den Berliner Literaturpreis. Zum Buch Ist Mörikes Schlüsselbein eine Reliquie, die von Dichter zu Dichter über die Generationen weitergegeben wird, oder ist das bloß eine Phantasie von Moritz, der gerade dabei ist, den Dichter in sich zu entdecken und dem die ganze Welt zu einer unendlichen Zahl von Möglichkeiten (und Geschichten) wird? In kunstvoll miteinander verknüpften Episoden und Motiven beschreibt Olga Martynova eine Welt zwischen deutschen Patchworkfamilien und russischen Bohemiens, zwischen Dichterlesungen in Chicago und schamanistischen Ritualen in Sibirien. Außerdem möchte ich Sie auf unseren Literaturkreis hinweisen, der sich regelmäßig trifft und sich mit russischer Literatur beschäftigt. Zur Zeit wird der Roman "Petersburg" von Andrej Belyj aus dem Jahr 1913 gelesen. Die Handlung spielt 1905 und beschreibt die Stimmung vor dem Ersten Weltkrieg (Terrorismus, Psychische Situation, Untergang der alten Gesellschaft etc.). Wenn Sie Interesse haben, an einem Treffen teilzunehmen, gibt Ihnen Peter Döpfer gern nähere Informationen: 06173-68586. Herzlich Ihre Heike Knopf, Vorsitzende