Kinderhotel Oberjoch

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Kinderhotel Oberjoch
der
hotelier
30. August 2014
DAS IDEENMAGAZIN IN DER A HG Z
Im Test: Kinderhotel Oberjoch
Als Spezialist für Familienurlaub
stellt das Kinderhotel Oberjoch
in Bad Hindelang einen „unvergesslichen Urlaub in einem einzigartigen Familienparadies“ in
Aussicht. O-Ton: Hier muss kein
Familienmitglied Kompromisse
eingehen. Ob in diesem Hotel
das Kind wirklich König ist und
auch die Eltern voll auf ihre Kosten kommen, haben AHGZ und
Treugast getestet.
GEBÄUDE
Erwartung: Der Ortsteil Oberjoch gilt als das
höchste Bergdorf in Deutschland (1200 Höhenmeter) und ist umrahmt von den Allgäuer Alpen. Aufgrund der Positionierung als Kinderhotel und der exponierten Lage erwarten die Tester
ein weitläufiges Gebäude mit Ausblick auf die
Alpen, ausreichend Spielmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich und dass – neben dem
Spaß – die Sicherheit nicht zu kurz kommt.
Erfahrung: An einem Hang erbaut liegt das
großzügig angelegte Kinderhotel leicht über dem
höchsten Bergdorf Deutschlands und punktet
mit seiner beeindruckenden Aussicht auf die gegenüberliegenden Berghänge. Das Hotel ist umgeben von Bäumen und Wiesen, die unter anderem hauseigenen Ponys, Alpakas und dem Esel
zum Grasen dienen. Eine gelungene Idee ist die
bunte Lokomotiv-Hüpfburg auf dem Außengelände des Hotels. Mit ihren grellen Farben setzt
sie nicht nur einen auffälligen Kontrast zu der
Kindgerecht: Für die Großen gibt es im Zimmer eine gemütliche Couch, die Kleinen können
in einer Kuschelhöhle entspannen
Fotos: Hotel
idyllischen Umgebung, sondern ist auch ein beliebter Anziehungspunkt für Kinder.
Entlang der Auffahrt zum Hotel und in den Tiefgaragen stehen den Gästen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Von einem Hotel dieser
Kategorie könnte man allerdings erwarten, besonders zur Winterzeit jedem Gast einen Tiefgaragenplatz zur Verfügung zu stellen. Bei einigen
Außenstellplätzen wäre es zudem angebracht,
wenn – trotz der beengten Räumlichkeiten – für
größere Fahrzeuge nach hinten mehr Raum zum
Ein- und Ausparken bestünde. Speziell im Winter könnte es hier am Hang schwierig werden, zu
rangieren.
In der Empfangshalle erwartet die Kinder eine
großzügige Spielfläche, die mit diversen Schaukelpferden und Häuschen in Fliegenpilzform
aufwartet. Eine prima Idee für alle Beteiligten:
Schließlich haben die Kinder nicht nur Spaß
beim Spielen, die Eltern können auch in Ruhe
einchecken. Etwaige Wartezeiten werden so immens erleichtert.
Die sehr guten Beschilderungen im Hotel und
die detaillierten Hotelpläne an den Wänden sind
in den teilweise etwas verwinkelten Gängen des
Hotels eine wertvolle Orientierungshilfe für die
Gäste. Etwas irreführend ist nur, dass die Beschilderung in den Stockwerken über der Well-
nesspassage auf dem Weg zum Schwimmbadbereich plötzlich endet. Und auch mit der Beschilderung zu den Toiletten in der Nähe des Wellnessbereichs hatten die Tester etwas Probleme.
Hier könnten die Hinweise deutlicher ausfallen.
An sonnigen Tagen ist die bei den Restaurants
gelegene Sonnenterasse zu empfehlen. Von dort
aus haben Gäste einen beeindruckenden Ausblick auf die Alpen. Ein weiteres Highlight ist die
128 Meter lange Hotel-Reifen-Wasserrutsche –
nach Angaben des Hotels sogar die längste
Deutschlands. Positiv sind auch die Hygienestationen an verschiedenen Stellen im Hotel, an denen sich die Gäste vor dem Essen oder nach dem
Spielen ihre Hände desinfizieren können.
Gefahrenpotenzial für die Kinder bergen allerdings der Stacheldraht entlang des Pool-Außenbeckens und die stark zufallende Tür zum
Schwimmbad. Hier sollte das Hotel über einen
Klemmschutz an der Tür und eine Erweiterung
des Holzzaunes nachdenken, der bereits an manchen Stellen vorhanden ist.
Erreichter Wert: 85 %
DESIGN
Erwartung: Das Hotel wirbt mit Sport- und
Wellnesseinrichtungen sowie diversen Spielbereichen im Hotel. Aus Sicht des Gastes erwarten
die Tester daher eine Kombination von kindgerechten, einfach gehaltenen Spielräumen und einer hochwertig gestalteten Wellness- und Vitalwelt für die Erwachsenen. Auch eine traditionelle, regionale Ausstattung mit viel Holz dürfte
hier bei der Lage nicht fehlen.
Erfahrung: Dem Hotel gelingt eine gute Mischung aus praktisch gestalteten Spielflächen
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Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung · 30. August 2014 · Nr. 35
Anreger des Monats
Das lässt Frauenherzen
höher schlagen!
Aus dem Inhalt
Fotos: Ditty_about_Summer, 1 Viktoria/Shutterstock.com
Im Porträt Tashi Takang ist Hoteldirektor im
Park Hyatt Hamburg. Der gebürtige Tibeter legt
Wert auf einen respektvollen Umgang miteinander. Das spiegelt sich auch in der entspannten
Atmosphäre des Hauses wider. Seine Mitarbeiter
führt er mit einer ruhigen Hand.
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Wellness & Spa In keinem anderen Bereich des
Hauses machen sich Hoteliers so wenig Gedanken um Angebot und Zielgruppenausrichtung
wie im Spa. Unser Spezial zum Thema Wellness
& Spa macht Mut zum Umdenken und zeigt
neue Wege auf, wie sich Hoteliers mit ihren Angeboten erfolgreich von der breiten Masse abheben können.
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Chefredakteur:
Rolf Westermann (V.i.S.d.P.)
Redaktion: Natascha Ziltz, Brit Glocke
Graphik: Harald Maier, Kerstin Gugel
E-Mail: ahgz@matthaes.de
Internet: www. ahgz.de
Fleckig: Dieser Kissenbezug wirkte
nicht richtig sauber
Fotos: Treugast
Gefährlich: Der Stacheldrahtzaun am
Pool-Außenbecken
Feucht: Im Bad hat sich über dem Duschkopf
ein unschöner Wasserfleck gebildet
Fotos:
F
rauen sind eine begehrte Zielgruppe.
Laut einer Studie der Marketing-Agentur IP-Media haben sie heute in der Familie beim Thema Finanzen das Sagen. Bei größeren Anschaffungen treffen sie die Vorauswahl.
Und beim täglichen Einkauf entscheiden sie, was
in die Tüte kommt! Kein Wunder, dass die Zielgruppe auch für Hoteliers immer interessanter
wird. Schließlich sind mehr als ein Viertel der
Business-Reisenden Frauen.
Das Apart Hotel Residenz Am Deutschen
Theater in Berlin hat diesen Trend erkannt. Mit
kleinen „Service-Bonbons“ – leicht umzusetzen
und nicht zu teuer – will das Hotel weiblichen
Gästen den Aufenthalt
verschönern. So gibt es
in einer Kosmetik-Bar
ab sofort Pflege- und
Kosmetikprodukte auf
dem
Zimmern.
Nein, keine Guest
Amenities! Sondern Beauty-Produkte in Original-Größe. Darunter
Deosticks, Gesichtcremes und sogar Make-up, Mascara & Co. zu handelsüblichen Preisen. Die passende Strumpfhose fürs kleine Schwarze vergessen? Kein Problem, in der Kosmetik-Bar warten
diverse Nylonstrumpfhosen und Wohlfühlsocken für High Heels geschädigte Frauenfüße auf
ihren Einsatz.
Am wichtigsten ist aber natürlich der Schönheitsschlaf. Damit Frau noch besser in den Tag
startet, hat das Hotel in hochwertige Federkernmatratzen investiert. Außerdem steht für die Damen eine Kissen-Bar mit großen und kleinen
Kissen, Allergiker-, Seiten- und Rückenschläferkissen bereit. Und auch an den morgendlichen
Sonnengruß wurde gedacht: Eine Stereoanlage
auf dem Zimmer liefert dafür meditative Klänge,
die Yoga-Matte bekommt Frau gleich bei der Anreise in die Hand gedrückt.
Das Grand Hotel in Oslo geht sogar noch einen Schritt weiter: Als weltweit erstes Hotel hat
es einen eigenen „Ladies Floor“ eingerichtet. In
dem Hoteltrakt mit 13 individuell gestalteten
Zimmer haben Männer nichts verloren. Ladies
first – ein Trend, der Potenzial hat!
nz
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Im Test: Kinderhotel Oberjoch
und stilvollen Wellness- und Allgemeinbereichen. Während die Spielbereiche mit Wandmalereien, diversen Klettereinrichtungen wie Kletter- oder Sprossenwände, Teppichböden, Spielsachen und Basteltischen aufwarten, finden die
Tester in der Wellnesspassage geschmackvolle
Bodenfließen, Holz und Verglasungen vor. Die
Saunalandschaft, der Entspannungs- und Fitnessraum bieten aufgrund ihrer großzügigen
Glasfront eine freie Sicht auf das Alpenpanorama und tragen sicherlich einen Teil zur Erholung
der Gäste bei.
In den Restaurants und auf der Außenterrasse
wechseln sich liebevoll gestaltete Spielecken mit
einer gemütlichen Einrichtung ab. Das Kinderbuffet, an dem sich die kleinen Gäste selbst bedienen können, ist kindgerecht ausgestaltet und
getrennt vom Buffet der Eltern. Auch im Eingangsbereich gelingt dieser Spagat eindrucksvoll:
Es gibt gemütliche Sitzecken für die Erwachsenen, gepolsterte Spielbereiche für die Kinder, einen traditionell eingerichteten Empfangsbereich
sowie eine Galerieansicht auf die höherliegenden
Stockwerke, verziert mit einem freihängenden
Heißluftballon. Der Mix aus kindgerechtem Design und alpenländischem Luxus ist im Hotel
sehr gut umgesetzt.
Erreichter Wert: 100 %
Erfahrung: Die Reservierung erfolgte nach einer schriftlichen Anfrage und prompter schriftlicher Angebotserstellung bei einem freundlichen
Telefonat. Allerdings erklärte der Mitarbeiter die
Unterschiede der angebotenen Zimmer (Neubau/Altbau) erst auf Nachfrage, dann aber umfassend. Der weitere Reservierungsvorgang erfolgte reibungslos.
Der Check-in am Anreisetag verlief freundlich
und professionell. Die Mitarbeiter informierten
die Tester umfassend über die unterschiedlichen
Angebote im Hotel, überreichten ausführliches
Informationsmaterial und gingen hilfsbereit auf
Fragen der Gäste ein. Erfreulich war auch, dass
die Tester bereits das Mittagsbuffet besuchen
und die Einrichtungen des Hotels nutzen durften, obwohl ein früherer Bezug des Zimmers
aufgrund der Anreise um die Mittagszeit noch
nicht möglich war.
Schön wäre es allerdings gewesen, wenn die Mitarbeiter direkt Bademäntel für die Nutzung des
Wellnessbereichs angeboten und darauf verwiesen hätten, die Koffer im Nebenraum abzustellen. Weitere Pluspunkte gibt es dafür, dass alle
Hotelmitarbeiter die kleinen Gäste in Gespräche
einbeziehen und sie mit einfachen Fragen ansprechen. Dabei versuchen sie, mit diesen auf
Augenhöhe zu bleiben, um Vertrauen aufzubauen. Selbst beim Check-in ist für die Kinder ein
kleines Podest aufgebaut, damit sie über den Tresen schauen und aktiv am Gespräch teilnehmen
können.
Das pädagogische Personal in den Kinderclubs
geht aktiv und behutsam auf die Kinder zu. Basteleinheiten und diverse Spiele, bei denen die
Kids zum Teil Urkunden und Medaillen bekommen, lassen die Zeit im Nu verfliegen.
Erreichter Wert: 95 %
MITARBEITER
Erwartung: Das Kinderhotel Oberjoch verspricht seinen Gästen eine einzigartige, altersgerechte Kinderbetreuung durch professionell geschultes Personal und freundliche Servicemitarbeiter. Eltern erwarten von diesem Hotel, dass
die Mitarbeiter kinderfreundlich, hilfsbereit und
geduldig in jeder noch so stressigen Lage sind.
Natürlich darf auch der klassische Servicegedanke im Hotel nicht fehlen. Hier gilt es eine Balance
zwischen den Bedürfnissen von Kindern und Erwachsenen zu finden.
Witzige Idee: Hier können Eltern und Kinder ihre Wanderschuhe gründlich reinigen
Hoteltest
AHGZ und Treugast nehmen einmal im
Monat ein Hotel unter die Lupe. Das Augenmerk der Tester liegt auf sieben Kriterien:
Gebäude, Design, Mitarbeiter, Zimmerausstattung und -angebot, Essen und Trinken,
Zusatzleistungen und Kommunikation. Bewertet wird beispielsweise, ob das Design den
Anforderungen an das Produkt entspricht.
Stehen die Mitarbeiter hinter dem Konzept?
Und wie ist der Service? Die Kriterien werden
unter zwei Gesichtspunkten betrachtet: Erwartung und Erfahrung.
Bei den Kriterien werden jeweils die Erwartungen des Gastes an das Hotel mit der
tatsächlichen Erfahrung vor Ort abgeglichen.
Es entsteht somit ein komplettes Bild zwischen
der Außendarstellung des Hotels und der
tatsächlichen Leistung am Gast. Wieviel Pro-
zent der möglichen Punktezahl das Hotel
erzielt, steht hinter den Kriterien und zusammengefasst am Ende des Tests. Jedes Hotel
erhält am Ende ein Rating. Das Rating reicht
von AAA Liga der Champions bis C Zurück
auf Los.
Dem Test liegt der ausführliche Treugast
Mystery-Check zugrunde. Dieses Beratungsprodukt der Treugast bewertet außer allgemeinen Kriterien vor allem das Hotelkonzept. Die Besonderheit eines Konzepts kann
so, losgelöst von der funktionalen Seite, betrachtet werden. Der Test hat zudem den
Anspruch, überdrehte oder gute konzeptionelle Ideen zu beleuchten. Ein besonderer Service: Für die getesteten Häuser besteht die
Möglichkeit einer Nachbesprechung mit den
Testern.
Daten & Fakten
Eröffnet: 2012
Eigentümer: Alpenhotel Oberjoch
Mayer GmbH, Andrea und Ernst Mayer
Hoteldirektor: Volker Küchler
Klassifizierung: 4 Sterne
Kategorie: Familienhotel
Mitarbeiter: 130
Zimmer: 145
Zimmerpreise:
Ab 106 Euro pro Person (All-Inclusive)
Zusatzangebot: 13 Stunden Babyund Kinderbetreuung an sieben Tagen/
Woche, 2000 qm2 großes Spielparadies,
Wellness- und Spa-Bereich
Adresse:
Am Prinzenwald 3
87541 Bad Hindelang
Tel. 08324-709-0
www.kinderhoteloberjoch.de
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Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung · 30. August 2014 · Nr. 35
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ZIMMERAUSSTATTUNG
Erwartung: Hoch in den Allgäuer Alpen gelegen, erwarten die Gäste im Kinderhotel Oberjoch geräumige, gemütliche und kindersichere
Zimmer mit einer kindgerechten und traditionellen Einrichtung im Landhausstil. Hier sollen
nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen nach einem aufregenden Tag wieder zur
Ruhe kommen können.
Erfahrung: Die Zimmereinrichtung der Familiensuite zeichnet sich durch massive Holzmöbel
und -verkleidungen an den Wänden aus, was
dem Raum einen ländlichen Touch verleiht. Toll
ist auch hier der unverbaute Blick auf die Umgebung und das Bergdorf Oberjoch. Für die Kleinen gibt es im Wohnbereich neben einer gemütlichen Couch eine witzig gestaltete Kuschelhöhle, deren Fenster an die Löcher eines Emmentaler-Käses erinnern (siehe Foto Seite 1). Im Bad
und gesonderten WC gehören für die kleinen
Gäste entsprechende Hocker und Toiletten-Sitzverkleinerer zum Standard. Positiv ist, dass zusätzlich ein Kinderwaschbecken in den Waschtisch eingearbeitet wurde.
Das Kinderzimmer ist mit einem Stockbett ausgestattet. Während das untere Bett von einem
umfassenden Rausfallschutz umgeben ist, gilt
dies für das obere Bett nur bedingt. Hier sollte
das Hotel am Fußbereich noch ein Brett anbringen, um ausreichend Sicherheit bieten zu können. Riskant ist auch, dass die Zimmerfenster im
vierten Stock nicht für Kinder gesichert sind.
Über einen Hocker könnten abenteuerlustige
Kids auf das unterhalb des Fensters gelegene Vordach klettern. Fensterschlösser oder eine spezielle Kindersicherung würden hier leicht Abhilfe
schaffen.
Das auf den ersten Blick positive Gesamtbild
wird allerdings durch einen fleckigen Kissenbezug und eine dicke Staubschicht auf der Kuschelhöhle getrübt. Störend sind darüber hinaus ein
Feuchtigkeitsfleck in der Duschkabine am großen Duschkopf sowie ein länglicher Riss oberhalb des Fensters im Wohnbereich. Zudem sind
neben dem Kinderzimmer entlang der Regenrinne einige freihängende Kabel angebracht. Abgesehen vom Optischen können diese für Kinder
auch gefährlich sein. All das passt nicht zu den
Erwartungen und auch nicht zum Anspruch des
Hauses.
Erreichter Wert: 60 %
ESSEN & TRINKEN
Erwartung: Beim Angebot „Schlemmer-Allinclusive“ erwarten die Tester eine abwechslungsreiche und reichhaltige Stärkung zu fast jeder Tageszeit, mit kindgerechten, ausgewogenen
regionalen Speisen. In den Restaurants sollte
ausnahmsweise ein Kleckern oder Lärmen erlaubt sein.
Erfahrung: Unter Schlemmen versteht man in
der Regel gutes und reichliches Essen und Trinken. Und genau das erwartet die Gäste in den
Restaurants des Kinderhotels. Zu fast allen Tageszeiten können sich die Gäste an den vielseitigen Buffets bedienen. Pluspunkte gibt es für die
täglich wechselnden Motti für das Abendbuffet,
die ein abwechslungsreiches Angebot aus regionaler, aber auch internationaler Küche gewährleisten.
Absolut gelungen ist, dass sich die kleinen Gäste
an einem eigenen Kinderbuffet allein bedienen
können und ihnen dort kindgerechtes, bruchsicheres Geschirr zur Verfügung steht. Hier stört
es nicht, wenn die Kids mal kleckern und beim
Essen etwas danebengeht. Und hier müssen sie
keine Angst haben, sich danebenzubenehmen
und trauen sich eher, Salat, Pasta und Co. auch
mal allein vom Buffet zu holen.
Damit die Erwachsenen in Ruhe essen können,
hat das Kinderhotel Oberjoch gesonderte Spielzimmer in der Nähe der Speiseräume eingerichtet. In diesem Zusammenhang erweist es sich als
vorteilhaft, dass den Gästen zum Abendessen
und zum Frühstück feste Plätze zugewiesen werden. Dadurch finden die Kinder nach einem
Ausflug zu den Spielecken schneller wieder zu
ihrer Familie zurück. Zudem entfällt für die Eltern die tägliche Suche nach freien Sitzplätzen.
Positiv hervorzuheben ist auch das (kinder-)
freundliche Verhalten der Servicemitarbeiter, die
sich trotz herumlaufender Kinder, viel Lärm und
Trubel nicht aus der Ruhe bringen lassen.
Erreichter Wert: 95%
Wasserspaß für alle: Im
Hallenbad (oben) kommen
Groß und Klein auf ihre
Kosten. Die Reifen-Wasserrutsche (Bild unten)
soll mit ihren 128 Metern die
längste in Deutschland sein
Fotos: Hotel
ZUSATZLEISTUNGEN
eigene Minizoo. Eine witzige und zugleich innovative Idee ist auch die „WanderschuhWaschstrasse“ vor dem Hotel, in der große und
kleine Gäste ihre Schuhe nach einer Wanderung
gründlich reinigen können (Foto linke Seite).
Erreichter Wert: 95 %
Erfahrung: Bereits beim Check-in erhalten die
Tester ihre Gästekarte mit dem Zusatz „Bad Hindelang Plus“. Diese ermöglicht einen kostenlosen Eintritt in zahlreiche Einrichtungen in der
Umgebung, zum Beispiel in die Hallenspielplätze, in das Naturbad Hindelang oder die Hornund Iselerbahn.
Zur sportlichen Ertüchtigung gibt es in der Wellnesspassage des Hotels einen Fitnessraum mit
tollem Ausblick auf die Berge. Wer es gemütlicher mag, kann in den diversen Saunen und
Dampfbädern des Hotels entspannen. Zum Beispiel in der Finnischen Sauna, die dank ihrer
großen Glasfront ebenfalls einen gigantischen
Ausblick auf die Umgebung gewährt. Schön wäre
allerdings, wenn die Aussicht nur von innen gewährleistet ist. Vor allem vom Fitnessraum aus
sind die nackten Saunagänger gut sichtbar. Auch
sollten Vorkehrungen gegen das Erhitzen des
Saunabodens getroffen werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Ansonsten erscheint der
Wellnessbereich äußerst gepflegt und der Entspannungsraum sorgt für die nötige Ruhe.
Auffällig und zielgruppengerecht gestaltet ist das
Kinderbecken im angrenzenden Poolbereich.
Getreu dem Motto „Leben auf dem Bauernhof“
sorgen liebevoll nachgebildete Pferde, Schweine
und Schafe, ein Traktor, Wasserspritzen und
Rutschen für Spaß bei den Kindern.
Beeindruckend ist zudem die große Auswahl an
Spielmöglichkeiten für Groß und Klein. Außer
gepflegten Billardtischen und Tischtennisplatten
gibt es zum Beispiel einen überdimensionalen
Kickerkasten für bis zu acht Spieler. Beliebt bei
den Gästen sind auch eine mehrstöckige Softplayanlage sowie im Außenbereich der hotel-
KOMMUNIKATION
Erwartung: Von einem Kinderhotel erwartet
der Gast eine professionelle Kinderbetreuung,
ausreichend Spielmöglichkeiten bei gutem und
schlechtem Wetter sowie Freizeitangebote für die
gesamte Familie. Im Spa sollten die Eltern zudem den Alltagsstress vergessen können.
Erwartung: In puncto Kommunikation erwarten die Tester von einem Kinderhotel umfangreiche Informationen über Freizeitangebote und
die Abläufe im Hotel sowie eine kindgerechte Beschilderung im Haus.
Erfahrung: Die Kommunikationsmaßnahmen
des Kinderhotels sind vielfältig. Die Gäste erhal-
ten vor der Anreise sowie beim Check-in Informationsmaterial über das Hotel, das Tages- und
Abendprogramm, anstehende Veranstaltungen
im Theater sowie Informationen zur „Bad Hindelang Plus“-Card. Weitere Printmedien auf
dem Zimmer und in der Lobby informieren den
Gast über weitere Angebote und Funktionen im
Hotel. Um Gästen Orientierung in den Fluren
und Hallen zu geben, sind an vielen Wänden Hotelpläne befestigt.
Die Homepage des Hotels ist sehr ansprechend
gestaltet und punktet mit einer positiven KlickLogik sowie gut aufbereiteten, aktuellen Informationen. Ebenfalls aktuell erscheint auch das
Facebook-Profil des Kinderhotels. Dafür gibt es
die volle Punktzahl.
Erreichter Wert: 100 %
Gesamtergebnis: Top-Performer (AA)
Gebäude
Design
85 %
100 %
Mitarbeiter
95 %
Zimmerausstattung
60 %
Essen & Trinken
95 %
Zusatzleistungen
95 %
Kommunikation
100 %
Ergebnis
90 %
AAA > 90 % = Liga der Champions
AA > 80 % = Top-Performer
A > 70 % = Perfomer
BBB > 60 % = Hoffnungsträger
BB > 50 % = Fragezeichen
B > 40 % = Low-Performer
CCC > 30 % = Anfänger
CC > 20 % = Fragwürdig
C > 10 % = Zurück auf Los.
Im familienfreundlichen Kinderhotel Oberjoch ist das Kind tatsächlich König. Das Hotel
findet eine gelungene Mischung aus Abenteuer,
Spaß und Entspannung und empfiehlt sich für
einen längeren Aufenthalt, damit Groß und
Klein alle Angebote nutzen können.
Die Macher des Hotels haben definitiv ihre
Hausaufgaben gemacht. Klassische Hotelabläufe
(z.B. Check-in) wurden aus Sicht eines Kindes
hinterfragt und so optimiert, dass auch Eltern in
diesem Kinderhotel einen entspannten Urlaub
verbringen können.
Teilweise sollte das Hotel jedoch einige Sicherheitsaspekte überdenken. Ein Rausfallschutz für
die oberen Stockbetten auf den Zimmern ist
dringend nötig, ebenso eine Kindersicherung für
die Zimmerfenster. Auch freihängende Kabel
bergen Gefahrenpotenzial.
Dennoch: Die Aussagen der kleinsten Testerin
à la „Ich will nicht heim“ oder „Wann fahren wir
das nächste Mal hierher?“ könnten das positive
Fazit nicht treffender beschreiben.