Geschäftsbericht 2011 (pdf | 3,95 MB)
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Mainova AG Solmsstraße 38 60486 Frankfurt am Main www.mainova.de Geschäftsbericht 2011 Geschäftsbericht 2011 Energie mit Zukunft © Mainova AG 04 / 11 – 2000 Für die nächste Generation 21.12.2011 Mainova AG und ABO Wind unterzeichnen Kooperationsvertrag Mainova AG Solmsstraße 38 60486 Frankfurt am Main www.mainova.de Geschäftsbericht 2011 Geschäftsbericht 2011 Ausgewählte Ereignisse 2011 16.12.2011 Die Mainova AG beteiligt sich zu 33 Prozent am Carsharing-Unternehmen book-n-drive 28.11.2011 Einweihung der Fernwärmeleitung vom MHKW Nordweststadt zum Unicampus Westend Unsere Kennzahlen im Überblick Energie mit Zukunft Für die nächste Generation Einheit 2011 2010 2009 2008 2007 Strom Mio. kWh 9.919 8.609 7.616 6.358 7.100 Gas Mio. kWh 12.017 14.077 14.802 18.175 18.970 Wärme Mio. kWh 1.914 1.973 1.867 1.836 1.700 Wasser Mio. m3 42,1 41,8 41,3 41,4 42,5 Mio. Euro 1.785,5 1.670,6 1.661,0 1.715,2 1.497,7 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. Euro 104,4 144,2 90,6 96,4 98,9 Konzernergebnis Mio. Euro 96,3 115,4 54,2 67,9 113,2 Mio. Euro 2.522,7 2.548,1 2.206,5 1.975,0 1.954,5 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. Euro 134,7 110,3 97,9 91,5 76,1 Beteiligungen/Tochterunternehmen Mio. Euro 12,1 7,5 484,5 19,3 19,5 Anzahl 2.970 2.884 2.859 2.874 2.884 Absatz Umsatz 1 Bilanzsumme Investitionen in 18.11.2011 Grundsteinlegung des GuDKraftwerks in Bremen Mitarbeiter (31.12.) 06.10.2011 Mainova AG beteiligt sich am Waldwindpark Biebersdorf 30.09.2011 Sevice4EVU, eine gemeinsame Servicegesellschaft von Mainova AG und N-ERGIE, nimmt den Betrieb auf 08.08.2011 Die Bioerdgas-Aufbereitungsanlage der Infranova Bioerdgas GmbH nimmt den Betrieb auf 30.06.2011 Vorstandsmitglied Joachim Zientek verlässt nach 18 Jahren Vorstandstätigkeit die Mainova AG 25.03.2011 Der Aufsichtsrat der Mainova AG ernennt Dr. Peter Birkner zum Vorstandsmitglied © Mainova AG 04 / 11 – 2000 07.04.2011 Gemeinsam mit 26 anderen Unternehmen der Thüga Gruppe gründet die Mainova AG die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG 1 bezogen auf die von der Mainova gehaltenen Anteile Netzbereiche Vertriebsgebiet Erzeugungsstandorte Deutschland der Netzdienste Rhein-Main GmbH Erzeugungsstandorte Rhein-Main-Gebiet (mit Beteiligung) 1 Netzbereich 1 Frankfurt am Main und Umland Dortmund BHKW Brandhöfchen BHKW Oberer Ornberg 2 3 MHKW Nordweststadt Netzbereich 2 Hanau und Großkrotzenburg BHKW Helmholtzschule Netzbereich 3 Main-Spessart 4 Biomasse-Kraftwerk Fechenheim BHKW Palmengarten 1 GuD-Kraftwerk Bremen Frankfurt am Main BHKW Sossenheimer Weg 6 HKW Mitte 3 5 HKW Messe Siegen 1 HKW West 2 Windpark Havelland 2 HKW Niederrad Bonn 3 Waldwindpark Biebersdorf / Brandenburg Gießen Fulda 4 BHKW Landessportbund 7 Heiz-Kälte-Werk Flughafen Stromversorgung Koblenz Gasversorgung Wasserversorgung Wärmeversorgung 4 Windpark Siegbach * Hanau maßstabsbedingt nicht dargestellt 1 5 2 6 3 7 5 Frankfurt Wiesbaden 5 Laufwasserkraftwerk Eddersheim 1) Mainz 6 Laufwasserkraftwerk Griesheim 1) Darmstadt 6 Würzburg Idar-Oberstein Ergebniskennzahlen Stromversorgung Tsd. € Umsatz EBT Ergebniskennzahlen Gasversorgung 2011 992.093 33.662 Tsd. € Umsatz EBT 2011 644.777 53.794 Ludwigshafen Mannheim 7 GuD-Kraftwerk Irsching 7 Biomasse-Kraftwerke Heizkraftwerke Blockheizkraftwerke Tsd. € Umsatz EBT Windkraftwerke Ergebniskennzahlen Wasserversorgung Ergebniskennzahlen Wärmeversorgung 2011 112.601 -9.283 Tsd. € Umsatz EBT 2011 1) Im Besitz des Wasser- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg Gas- und Dampfkraftwerke 87.826 2.134 Wasserkraftwerke 4 Unser Profil: Die Mainova AG – Energie für Rhein-Main Als moderner Energiedienstleister, traditionell verwurzelt mit der Stadt Frankfurt und ihrem Umland, liefert die Mainova AG die Energie für die Lebensqualität und Wirtschaftskraft der ganzen Region. Genauso zuverlässig, wie es die Privat- und Geschäftskunden an einem der anspruchsvollsten Standorte Deutschlands, dem Rhein-Main-Gebiet, erwarten. Sichere Versorgung Die Mainova AG bündelt langjährige Erfahrung und umfassendes Know-how für alle Versorgungsbe reiche – Strom, Erdgas, Wärme und Wasser. Gerade Frankfurt ist als Finanzzentrum elementar auf eine sichere Energieversorgung angewiesen. Die Stromversorgung der Mainmetropole basiert daher auf einem eng vermaschten Netz von Knotenpunkten. Dieses dezentrale System ist eines der sichersten überhaupt. Umweltschonende Erzeugung Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Mainova AG eine bedeutende Rolle. Die aktuelle Strategie sieht vor, allein bis 2015 Investitionen in Erzeugungsprojekte im Gesamtvolumen von rund 500 Millionen Euro zu tätigen. Der Schwerpunkt liegt dabei im Bereich der erneuerbaren Energien – eine Investition in die Versorgungssicherheit der Region und in den nachhaltigen Klimaschutz. Günstige Preise Verbraucherfreundlichkeit hat für die Mainova AG höchste Priorität, dazu gehören für das Unter nehmen auch möglichst günstige Preise. Bei der Gestaltung der Tarife orientiert sich die Mainova AG an den Ratschlägen von Verbrauchervertretern, die einen sehr guten Service, lange Preisgarantien und kurze Kündigungsfristen bei insgesamt günstigen Preisen fordern. Mit diesem Angebot gehört die Mainova AG zu den Top-Stromanbietern Deutschlands. 2011 Mainova Geschäftsbericht 5 Mainova Geschäftsbericht 2011 Inhaltsverzeichnis Energie mit Zukunft Für die nächste Generation inhalt Profil S. 08 S. 10 S. 14 Brief an die Aktionäre Bericht des Aufsichtsrats Interview mit dem Vorstand Magazin S. 20 01 Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit ist die Basis für all unsere Projekte. Damit wir auch auf lange Sicht nachhaltig handlungs fähig sind. S. 22 02 Wirtschaftlichkeit Verantwortung Wir übernehmen Verantwortung, indem wir uns für eine umwelt- und ressourcenschonende Energieerzeugung und -nutzung einsetzen. S. 30 Engagement beginnt für uns bei einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Doch auch Sport, Nachwuchs und Bildung brauchen unsere Unterstützung – für das Wohl der gesamten Region. S. 38 S. 56 S. 56 S. 62 S. 65 S. 66 S. 67 S. 67 S. 67 S. 67 S. 68 S. 68 S. 71 Innovativ sein heißt für uns, die besten Lösungen zu realisieren und zukunftsorientiert zu handeln, ohne dabei unsere ureigenen Wurzeln zu vergessen. Konzernstruktur Geschäft und Rahmenbedingungen Geschäftsentwicklung Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB Die Mainova-Aktie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschung und Entwicklung Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres Internes Steuerungssystem des Konzerns Bericht über wesentliche Chancen und Risiken Zukünftige Geschäftsentwicklung Konzernabschluss S. 78 S. 79 S. 80 S. 82 S. 84 S. 86 S. 134 S. 135 Gewinn- und Verlustrechnung Gesamtergebnissrechnung Bilanz Eigenkapitalveränderungsrechnung Kapitalflussrechnung Anhang Bestätigungsvermerk Versicherung der gesetzlichen Vertreter Ergänzende Informationen Engagement 04 Innovation S. 46 Lagebericht Verantwortung 03 Engagement Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation S. 138 S. 140 S. 150 S. 152 S. 156 S. 157 S. 158 Corporate Governance Organe der Gesellschaft Mitglieder des Beirats Ausschüsse des Aufsichtsrats Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova Geschäftsführer Mainova Verbund Glossar Innovation Aus Gründen der besseren Lesbarkeit haben wir in der Regel auf geschlechtsspezifische Doppelnennungen verzichtet. 6 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 7 Vorstand Brief an die Aktionäre Brief an die Aktionäre Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG Sie, meine geehrten Aktionärinnen und Aktionäre, erwarten neben unserer Sicht auf die Zukunft auch eine Bewertung des abgelaufenen Geschäftsjahres. Diese muss an dieser Stelle ambivalent ausfallen. Einerseits gelang es, neue Kunden zu gewinnen und somit stetig und nachhaltig zu wachsen. Andererseits führten eine warme Witterung und der Wettbewerb im Gasgeschäft zu einer Ergebnisabschwächung. Ich halte fest, dass unser Umsatz von 1,67 Milliarden auf 1,79 Milliarden Euro gestiegen ist, muss aber auch konstatieren, dass das Ergebnis vor Ertragsteuern um 39,8 Millionen Euro gesunken ist. Nach wie vor ist die Aktie Ihrer Mainova AG eine sichere und attraktive Geldanlage. Ende 2011 stand der Aktienkurs bei 350 Euro – auf das gesamte Jahr gerechnet, einschließlich der Dividendenausschüttung. Das entspricht einer Erhöhung um knapp 5 Prozent. Wir werden den Veränderungen in der Energiebranche mit innovativen, umweltschonenden und kundenorientierten Konzepten begegnen. Denn für die vor uns liegenden Chancen stehen wir als regionaler Energiedienstleister bereit. Wir stehen für Dezentralität, Energieeffizienz und Bürgerbeteiligung. Überdies verfügen wir über die technische Expertise, die anstehenden Herausforderungen anzupacken. Zusätzlich sind wir mitten in einem unternehmensweiten Verbesserungsprogramm, in dem wir unsere Prozesse entlang den Wertschöpfungsstufen noch effizienter gestalten und unsere Kostenstruktur anpassen werden. Ich bin davon überzeugt, dass die Mainova AG die Chancen ergreifen und gestärkt in die Zukunft gehen wird. Es gibt dabei wesentliche Aspekte, die mich optimistisch stimmen. Das sind sowohl das hohe Maß an Vertrauen, das uns unsere Kunden seit Jahren entgegenbringen, als auch das Engagement, die Innovationskraft und die Integrität der Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter Ihrer Mainova AG. Die Mitarbeiterbefragung 2011 hat dies eindeutig belegt. Die Zukunft der Mainova AG liegt in den Händen von fast 3.000 kompetenten und leistungsstarken Menschen. Ihnen gilt mein besonderer Dank und meine Anerkennung. Mit dieser Kraft werden wir zukünftige Herausforderungen meistern. mehr als ein Jahr nach Fukushima nimmt die Energiewende erste Konturen an – doch anscheinend ist die Anfangseuphorie bereits verflogen. Dringend erforderliche Maßnahmen wie der Netzausbau, Investitionsanreize für flexible konventionelle Kraftwerke sowie die Förderung der Kraft-Wärme-Kopplung wurden und werden von der Politik nur zögerlich angegangen. Allerdings sind verlässliche Rahmenbedingungen für den Erfolg der Energiewende unabdingbar. Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG Ihre Mainova Aktiengesellschaft bleibt tatkräftig. Wir investieren dort, wo das Investitionsumfeld angemessen ist – in der Region und im Dialog mit den Bürgern. Als verantwortungsvolles Unternehmen muss die Mainova AG erklären, wie die Energielandschaft für die nächste Generation aussehen kann. Bewusst haben wir dieses Motto für unseren aktuellen Geschäftsbericht gewählt. Die Zukunft beginnt heute – was dafür unsererseits entwickelt wird, lesen Sie in diesem Bericht und in unserem Nachhaltigkeitsbericht, den wir in diesem Jahr zum ersten Mal auflegen. 8 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 9 Vorstand Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats und Maßnahmen waren Gegenstand der Unterrichtungen und Diskussionen in den Aufsichtsratssitzungen. Standen darüber hinaus kurzfristig berichtsrelevante Vorgänge an, so erfolgte eine Unterrichtung ad hoc. Alle Maßnahmen, die aufgrund gesetzlicher oder satzungsmäßiger Regelungen der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, haben eine eingehende Beratung und Vorlage zur Beschlussfassung erfahren. Während des gesamten Geschäftsjahres standen die Vorsitzende des Aufsichtsrats sowie in Einzelfragen auch die übrigen Mitglieder des Aufsichtsrats in regelmäßigem Kontakt mit dem Vorstand. Über Gespräche mit dem Vorstand zwischen den Sitzungen sind die Aufsichtsratsmitglieder durch die Aufsichtsratsvorsitzende zeitnah schriftlich und mündlich informiert worden. Dr. h. c. Petra Roth Vorsitzende des Aufsichtsrats der Mainova AG Sitzungen des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat tagte im Geschäftsjahr 2011 in fünf ordentlichen Sitzungen. Fernmündlich wurde am 20. Dezember die Zustimmung zur Klageerhebung gegen die Festsetzung der Bundesnetzagentur zur Eigenkapitalverzinsung erteilt. Sämtliche Aufsichtsratsmitglieder nahmen mindestens an drei der Sitzungen teil. Im Durchschnitt lag die Präsenz bei rund 90 Prozent. Der externe Abschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, hat sowohl an der Bilanzsitzung des Aufsichtsrats als auch der des Prüfungsausschusses im April 2012 teilgenommen. das Geschäftsjahr 2011 stand für den Mainova-Konzern und den Aufsichtsrat ganz im Zeichen der Energiewende. Diese von den Gremiumsmitgliedern ausdrücklich begrüßte Entscheidung der Bundesregierung hat weitreichenden Einfluss auf das Geschäft des MainovaKonzerns und war Gegenstand von eingehenden Beratungen und Diskussionen im Gremium. Die hierdurch veränderten Vorzeichen stellen die deutsche Energiewirtschaft und damit auch den Mainova-Konzern allerdings auch vor enorme Herausforderungen. Diese Herausforderungen, zu denen unter anderem die gesunkenen Margen bei der Ver marktung der Energie aus unseren konventionellen Kraftwerken gehören, zeigen ihre Aus wirkungen auch im Ergebnis des Mainova-Konzerns - eine Entwicklung, die der Aufsichtsrat intensiv mit dem Vorstand diskutiert hat. Der Mainova-Konzern reagiert auf diese Entwicklung unter anderem mit einem verstärkten Engagement im Bereich der Windkraft, insbesonder im On-Shore-Bereich, dem bewährten Fokus auf Service- und Kundenorientierung sowie der Erschließung neuer Geschäftsfelder in der Energieversorgung und -dienstleistung. Wir sind daher weiterhin der festen Überzeugung, dass der Mainova-Konzern auch vor dem Hintergrund der genannten Herausforderungen gut für die Zukunft aufgestellt ist, um seinen Beitrag zur Gestaltung einer nachhaltigen Energiewirtschaft zu leisten. Der Aufsichtsrat hat im Berichtsjahr die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Zusammenarbeit mit dem Vorstand Der Aufsichtsrat hat den Vorstand im Berichtsjahr bei der Führung des Unternehmens regelmäßig beraten und seine Tätigkeit kontinuierlich überwacht. Dabei war er in alle Entscheidungen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Um die Erfüllung seiner zentralen Aufgabe, der Beratung des Vorstands, insbesondere bei der Strategie, der Geschäftsentwicklung und dem Risikomanagement des Unternehmens und der Überwachung von dessen Geschäftsführung, zu gewährleisten, hat sich der Aufsichtsrat regelmäßig, zeitnah und umfassend durch den Vorstand schriftlich informieren lassen. Diese Informationen wurden fortlaufend von mündlichen Berichten und Auskünften begleitet und ergänzt. Sämtliche wichtigen, die Gesellschaft und den Geschäftsverlauf betreffenden Sachverhalte 10 Mainova Geschäftsbericht 2011 Schwerpunkte der Tätigkeit des Aufsichtsrats Die Schwerpunkte der Beratungen und Beschlussfassungen des Aufsichtsrats waren die laufende Geschäftsentwicklung und die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens, die Unternehmensplanung und -strategie sowie die Risikosituation einschließlich des Risikomanagements des Unternehmens. Dabei hat sich der Aufsichtsrat insbesondere laufend über die aktuelle Situation an den Beschaffungs- und Vertriebsmärkten informiert. Zudem erstattete der Chief Compliance Officer Bericht über die Compliance des Unternehmens. Das Gremium hat sich regelmäßig über die Risikolage und das Risikomanagement sowie die Tätigkeit der internen Revision unterrichten lassen. Neben dieser Regelberichterstattung waren insbesondere die folgenden Themen Gegenstand eingehender Beratung und, soweit erforderlich, Beschlussfassung: • Der Aufsichtsrat hat sich intensiv mit einer Neufassung der Satzung sowie der Geschäftsordnungen von Vorstand, Aufsichtsrat und Beirat beschäftigt und in seiner Sitzung am 10. Mai 2011 die Neufassungen der Geschäftsordnungen beschlossen sowie die Neufassung der Satzung gebilligt und der Hauptversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt. • Gegenstand der regelmäßigen Berichterstattung waren der Stand des Wasserkartellverfahrens und die damit verbundenen Konsequenzen für die zukünftige wirtschaftliche Planung der Mainova sowie die einzuleitenden Maßnahmen. • Der Aufsichtsrat hat sich umfassend mit der Entscheidung der Bundesnetzagentur auseinandergesetzt, Personalzusatzkosten künftig nicht mehr als nicht beeinflussbare Kosten zu werten, und die bestehenden Handlungsoptionen – teils kontrovers – diskutiert. • Die Erhöhung der allgemeinen Preise sowohl der Grundversorgung Gas als auch der Grundversorgung Strom wurde ausführlich im Plenum diskutiert und beschlossen. • Der Aufsichtsrat hat den technischen Jahresbericht 2011 intensiv beraten und zur Kenntnis genommen. • Die Beteiligung an dem Gas- und Dampfkraftwerk in Bremen wurde nach eingehender Beratung im Gremium ebenso genehmigt wie das Engagement im On-Shore-Windpark Siegbach unter Einbindung von Anwohnern und Kunden. • Durch die vom Aufsichtsrat diskutierte und genehmigte Gründung einer Kooperationsgesellschaft wird das Engagement im Bereich der On-Shore-Winderzeugung ausgebaut. • Der Vorstand hat mit dem Aufsichtsrat ausführlich mögliche Engagements im Bereich der OffShore-Windenergie erörtert. • Der Aufsichtsrat hat nach Beratung der Beteiligung der Gesellschaft an dem Messtechnikunternehmen Metegra, an dem gemeinsamen Servicedienstleister Service 4EVU sowie an dem Mobilitätsdienstleister book-n-drive zugestimmt. 2011 Mainova Geschäftsbericht 11 Vorstand Bericht des Aufsichtsrats Arbeit der Ausschüsse Die Arbeit des Aufsichtsrats wurde durch die bewährte Form der Vorbereitung und Unterstützung durch die Ausschüsse erleichtert. Die Vorsitzenden der Ausschüsse erstatteten dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Arbeit der betreffenden Ausschüsse Bericht. Die Ausschüsse bereiteten Beschlussvorschläge für den Aufsichtsrat vor, insbesondere bei Entscheidungen von erheblicher finanzieller Relevanz. Das Präsidium hat im Geschäftsjahr 2011 dreimal getagt und sich mit Vorstandsangelegenheiten, insbesondere der Vorberatung der Vorstandsvergütung, der Nachfolgeplanung und der Been digung der Vorstandsbestellung von Herrn Zientek sowie der Neufassung der Geschäftsordnung des Vorstands, befasst. Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss trat im Geschäftsjahr 2011 zu vier ordentlichen Sitzungen sowie einer außerordentlichen Sitzung zusammen und befasste sich dabei mit Geschäftsvorfällen von wesentlicher Bedeutung, dem Jahres- und Konzernabschluss 2011, den Lageberichten, den Prüfungsberichten der Abschlussprüfer, den Zwischenberichten und den relevanten externen Faktoren, die das strategische Geschäft der Mainova als Energielieferant maßgeblich beeinflussen. Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss überzeugte sich von der Wirksamkeit des internen Risikomanagementsystems und überwachte den Rechnungslegungsprozess, dessen Geeignetheit vom Abschlussprüfer festgestellt wurde. Daneben befasste sich der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss mit dem Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung zur Wahl des Abschlussprüfers für das Geschäftsjahr 2012, der Erteilung des Prüfungsauftrags an den Abschlussprüfer für das Geschäftsjahr 2011, der Bestimmung der Prüfungsschwerpunkte und der Vergütung des Abschlussprüfers. Darüber hinaus prüfte der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers nach den Anforderungen des Deutschen Corporate Governance-Kodex. Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss ist davon überzeugt, dass beim Abschlussprüfer keine Interessenkonflikte vorliegen. Der Personalausschuss tagte im Jahr 2011 zweimal. Er prüfte und billigte den Personalbericht und den Bericht zur Arbeitssicherheit aus dem Geschäftsjahr 2010 sowie die kurz- und mittel fristige Planung der Personalstärke und der Personalkosten. Der Vermittlungsausschuss gemäß § 27 Abs. 3 MitbestG musste in dem abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden. Jahresabschluss, Konzernabschluss und Gewinnabführung Die für den 22. Juni 2011 einberufene Hauptversammlung wählte die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Abschlussprüfer. In Umsetzung dieses Beschlusses erteilte die Vorsitzende des Aufsichtsrats der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft den schriftlichen Auftrag zur Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses der Mainova AG für das Geschäftsjahr 2011. Der vom Vorstand nach den Regeln des Handelsgesetzbuches aufgestellte Jahresabschluss der Mainova AG, der nach International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellte Konzernabschluss sowie die Lageberichte für die Mainova AG und den Konzern wurden von der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft unter Einbeziehung der Buchführung geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Der Jahresabschluss der Mainova AG, der Konzernabschluss sowie die Lageberichte für die Mainova AG und den Konzern wurden allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vom Vorstand rechtzeitig zugeleitet. Die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers lagen allen Mitgliedern des Aufsichtsrats vor. Der Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss setzte sich in seiner Sitzung am 16. April 2012 eingehend mit den Jahresabschlüssen der Mainova AG und des Konzerns, den Lageberichten für die Mainova AG und den Konzern sowie den Prüfungsberichten auseinander und empfahl dem Aufsichtsrat, die Abschlüsse zu billigen. Der Vorsitzende des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses berichtete dem Gesamtaufsichtsrat hierüber in der Bilanzsitzung am 23. April 2012 und erläuterte die Empfehlung des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses. Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss der Mainova AG, den Konzernabschluss, die Lage berichte für die Mainova AG und den Konzern und die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers seinerseits eingehend geprüft und keine Einwendungen erhoben. Der Bericht des Abschlussprüfers 12 Mainova Geschäftsbericht 2011 wurde zustimmend zur Kenntnis genommen. Wie vom Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss empfohlen, hat der Aufsichtsrat dem Ergebnis der Prüfung beider Abschlüsse durch den Abschlussprüfer zugestimmt, den Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011 festgestellt und den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2011 gebilligt. Den Lageberichten für die Mainova AG und den Konzern, insbesondere den Aussagen zur weiteren Unternehmensentwicklung, wurde zugestimmt. Die Vertreter des Abschlussprüfers berichteten in den Sitzungen des Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschusses am 16. April 2012 und des Aufsichtsrats am 23. April 2012 über die wesentlichen Ergebnisse der Prüfung, standen für Fragen zur Verfügung und erteilten ergänzende Auskünfte. In beiden Sitzungen wurden die Abschlussunterlagen vom Vorstand auch mündlich erläutert und eingehend mit diesem sowie den Vertretern des Abschlussprüfers diskutiert. Gewinnabführungsvertrag Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrages ist an den Mehrheitsaktionär Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH das Jahresergebnis abzuführen. Es beläuft sich abzüglich der vertragsgemäß bereits gezahlten Steuerumlage sowie der auf die Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre entfallenden Ertragsteuern auf 57,7 Millionen Euro (Vorjahr 87,8 Millionen Euro). Die Ausgleichszahlung des Mehrheitsaktionärs an die außen stehenden Aktionäre beträgt 9,48 Euro je Stückaktie. Personelle Veränderung im Vorstand In seinen Sitzungen vom 16. März und 10. Mai 2011 hat der Aufsichtsrat Herrn Dr. Peter Birkner mit Wirkung zum 1. Juli 2011 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Herr Dr. Birkner übernimmt das technische Ressort von Herrn Joachim Zientek, der auf eigenen Wunsch aus Altersgründen sein Amt zum 30. Juni 2011 niedergelegt hat. Der Aufsichtsrat dankt Herrn Zientek auch an dieser Stelle für die langjährige, vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit und seine Verdienste um den Konzern. Das Gremium ist überzeugt, mit Herrn Dr. Birkner einen kompetenten Nachfolger gefunden zu haben, mit dem der Mainova-Konzern für die Herausforderungen der Zukunft bestens gerüstet ist. Corporate Governance und Entsprechenserklärung Im Zuge des abgelaufenen Geschäftsjahres hat der Aufsichtsrat die Effizienz seiner Tätigkeit einschließlich der Zusammenarbeit mit dem Vorstand einer umfangreichen Evaluierung unterzogen. Diese erfolgte durch detaillierte Fragebögen, die von einem externen Berater analysiert und dem Gremium präsentiert wurden. Die Aufsichtsratsmitglieder zeigten sich mit der Arbeit des Gremiums sehr zufrieden, Bedenken hinsichtlich der Effizienz seiner Tätigkeit ergaben sich nicht. Der Deutsche Corporate Governance-Kodex wurde im Jahr 2011 nicht geändert. Das Gremium hat daher die Aktualität der letzten Entsprechenserklärung anhand der fortgeltenden Grund sätze geprüft, nicht zuletzt vor dem Hintergrund der geänderten Unternehmenssatzung. Nach ausführlicher Beratung hat das Gremium am 6. Dezember 2011 die aktualisierte Entsprechenserklärung nach § 161 Aktiengesetz abgegeben und den Aktionären auf der Internetseite unter www.mainova.de/corporate-governance dauerhaft zugänglich gemacht. Dank Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Unternehmensleitungen der Konzerngesellschaften, dem Betriebsrat sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren enormen persönlichen Einsatz, ihre Leistungen sowie das fortwährende Engagement. Sie sind der wichtigste Grundstein dafür, dass der Mainova-Konzern auch in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld erfolgreich agieren kann. Frankfurt am Main, den 23. April 2012 Für den Aufsichtsrat Dr. h. c. Petra Roth, Vorsitzende 2011 Mainova Geschäftsbericht 13 Vorstand Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation Energie mit Zukunft Für die nächste Generation Der Mainova-Vorstand und Auszubildende (von links nach rechts): Dr. Marie-Luise Wolff mit Christopher Sauber, Dr. Constantin H. Alsheimer mit Amelie Schulz, Lothar Herbst mit Isabell Velten und Dr.-Ing. Peter Birkner mit Mounir Bouazzaoui 14 Mainova Geschäftsbericht 2011 Die Energiewende ist politisch beschlossen. Der Weg in ein neues Energiezeitalter verlangt jedoch eine strategische Neuausrichtung der Mainova AG. Der Vorstand des Frankfurter Energiedienstleisters spricht offen über die Chancen, die das Unternehmen in diesem Veränderungsprozess sieht. 2011 Mainova Geschäftsbericht 15 Vorstand Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation 2050 soll Frankfurt zum Großteil mit Erneuerbaren Energien versorgt werden. Wie sieht eine Mainova AG im Jahr 2050 aus, damit wir diesem Anspruch gerecht werden können? Dr. Constantin H. Alsheimer: Natürlich unterstützt die Mainova AG die ökologischen Ziele der Region Rhein-Main. Deswegen werden regenerative Energiequellen einen großen Anteil am Energiemix unseres Unternehmens ausmachen. Der Paradigmenwechsel gegenüber der heutigen Energieversorgung wird sein, dass viele Bürger in Zukunft nicht nur Strom konsumieren, sondern auch in ihren Kellern oder auf ihren Dächern Strom produzieren. Dadurch wird sich das Geschäftsmodell der Mainova AG ändern. Wir werden unser Profil als Energiedienstleistungsunternehmen konsequenter schärfen. Einerseits werden wir den dezentral erzeugten Strom vernetzen und intelligent verteilen. Andererseits werden wir den Bedürfnissen unserer Kunden gerecht, indem wir innovative, smarte und energieeffiziente Konzepte anbieten. Das ist unser Ansatz als Mainova AG. Damit jedoch insgesamt die Energiewende in Deutschland gelingt, müssen Stadt werke ihre bereits unter Beweis gestellte Kooperationsfähigkeit weiter ausbauen. Große Projekte können nur gemeinsam umgesetzt werden, weil viele Investitionen auch für unser Unternehmen teuer und riskant sind. „Der Paradigmenwechsel gegenüber der heutigen Energieversorgung wird sein, dass viele Bürger in Zukunft nicht nur Strom konsumieren, sondern auch produzieren. Dadurch wird sich das Geschäfts modell der Mainova AG ändern.“ Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands S. 22 Wirtschaftlichkeit 16 Mainova Geschäftsbericht 2011 Welche politischen Weichenstellungen sind schon in sehr naher Zukunft notwendig, damit die Energiewende in Deutschland gelingen kann? Dr. Constantin H. Alsheimer: Die Politik muss angemessene Rahmenbedingungen schaffen. Zwei Beispiele möchte ich dazu anbringen. Erstens: Investitionen in effiziente Komplementärkraftwerke müssen sich lohnen. Diese konventionellen Kraftwerke sind auch zukünftig notwendig, um die volatilen Erneuerbaren auszugleichen. Durch die aktuell geltende Vorrangregelung für Erneuerbare Energien werden beispielsweise hocheffiziente GuD-Anlagen aus dem Markt gedrängt – und können so nicht wirtschaftlich betrieben werden. Zweitens: Bei der Förderung von Strom aus regenerativen Quellen muss das Effizienzkriterium bestimmend sein. Dementsprechend sollte sich im sonnenarmen Deutschland die Förderung hauptsächlich auf Windkraft und KWK konzentrieren. Auch an anderer Stelle sollte unter Kostenund Effizienzgesichtspunkten gestaltet werden. Denn nur durch klare und zuverlässige Rahmenbedingungen können wir zielgerichtet investieren, damit zu jeder Zeit ausreichend Strom in Deutschland zur Verfügung steht. Ich fände es daher klug, einen Koordinator für die Energiewende auf Bundesebene einzusetzen, der Meilensteine definiert und deren Umsetzung überwacht. „Ich sehe die Zukunft bei ‚power to gas‘, also der Möglichkeit, dass zu viel produzierter Strom durch physikalische und chemische Verfahren in Wasserstoff oder Methan umgewandelt wird.“ Dr.-Ing. Peter Birkner Technikvorstand S. 30 Verantwortung Stichwort Erneuerbare Energie: Sonne und Wind sind volatil. Eine Großstadt wie Frankfurt kann ihren Energieverbrauch aber nicht nach dem Wind richten. Wie sind volatile Energieträger technisch beherrschbar zu machen und wo müssen wir als Mainova AG heute ansetzen? Dr.-Ing. Peter Birkner: Der Ausbau der rneuerbaren Energien, insbesondere von E Sonne und Wind, stellt uns vor große Herausforderungen. Zunächst müssen wir die Erzeugungsleistung drastisch ausbauen. Ein kleines Rechenbeispiel: Um auf einen Anteil von 35 Prozent an Erneuerbaren Energien in Deutschland zu kommen, müssen wir die installierte Kraftwerksleistung verdoppeln. Das kostet Geld – und trotzdem lösen wir damit nicht das Problem der Volatilität. Privathaushalte und Industrieanlagen in Deutschland brauchen auch bei Windflaute und bedecktem Himmel Strom. Des wegen sind Komplementärkraftwerke und Stromspeicher so wichtig. Die Speichertechnologien stecken allerdings noch in den Kinderschuhen und sind momentan leider nicht durchweg wirtschaftlich. Ich persönlich sehe die Zukunft hier bei „power to gas“, also der Möglichkeit, dass zu viel produzierter Strom durch physikalische und chemische Verfahren in Wasserstoff oder Methan umgewandelt wird. Diese Gase können im Erdgasnetz gespeichert und bei Bedarf eben wieder verstromt werden. Weiterhin werden der Energieaustausch mit unseren europäischen Nachbarn und die Steuerung von Lasten eine entscheidende Rolle spielen. Wie müssen die Netze ausgebaut werden, damit die Versorgungssicherheitsdebatte endgültig verstummt? Dr.-Ing. Peter Birkner: Der Netzausbau ist nur ein Teil einer sehr komplexen Debatte. In Deutschland müssen die Übertragungsnetze wegen der zukünftig verbrauchsferneren Erzeugung ausgebaut werden. Doch die Wahrnehmung in Deutschland klammert die Verteilnetze aus. Auch diese müssen erweitert und umgebaut werden. Dezentrale Erzeugungseinheiten wie Photovoltaikanlagen führen zu veränderten Lastflüssen. Wir beschäftigen uns daher intensiv mit Monitoring- und Steuerungssystemen, damit wir die vorhandenen Netzkapazitäten intelligenter nutzen. Die Versorgungs sicherheit im Netzgebiet der Mainova ist und bleibt jedoch hoch, weil unsere Netze redundant aufgebaut sind. Unsere hohe Eigenerzeugungskapazität von rund 460 MW installierter Leistung ist ein zusätzlicher Schatz, den es zu bewahren gilt. Dank unserer Kraftwerkskapazitäten kommt es in den bestehenden Szenarien eher zu dem Fall, dass wir aufgefordert werden, zur Netzstabilisierung Kraftwerksleistung zusätzlich bereitzustellen – ohne dass die Versorgungssicherheit in Frankfurt beeinträchtigt wird. Mit den eigenen Erzeugungskapazitäten leisten wir einen erheblichen Beitrag zur Versorgungssicherheit der Frankfurter Innenstadt sowie des Flughafens. Die Stromversorgung sensibler Abnehmer wie Krankenhäuser, Banken und Rechenzentren steht bei uns dabei im besonderen Fokus. 2011 Mainova Geschäftsbericht 17 Vorstand Energie mit Zukunft – Für die nächste Generation „Wir suchen Spezialisten, die spartenübergreifendes Wissen haben und beispielsweise die Begeisterung für Technik mit betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln zusammenbringen können.“ Umgang mit Energie. Immer mehr Menschen produzieren ihren Strom selbst, beispielsweise durch PV-Anlagen oder Blockheizkraftwerke. Konsumenten werden zu Produzenten. Wie begegnet die Mainova AG diesem Trend strategisch? Lothar Herbst Personalvorstand S. 38 Engagement Neue Techniken müssen von Menschen erforscht und angewendet werden können. Woher kommen die Mainova-Mitarbeiter der Zukunft und welche Qualifikationen müssen sie mitbringen? Lothar Herbst: Wir brauchen auch in Zukunft gute Ingenieure, Betriebswirte, Energiewirtschaftler und Informatiker. Ich stelle fest, dass es für Hochschulabsolventen immer wichtiger wird, interdisziplinär ausgerichtet zu sein. Ein Beispiel: Die Planung eines Windparks fordert technische, betriebswirtschaftliche und juristische Kompetenz. Das heißt, wir suchen Spezialisten, die spartenübergreifendes Wissen haben und beispielsweise die Begeisterung für Technik mit betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln zusammenbringen können. Der Wettbewerb um diese Fachkräfte wird durch den demografischen Wandel deutlich zunehmen. Auch andere Energiedienstleister suchen diese Spezialisten. Vor diesem Hintergrund haben wir unser Profil als Arbeitgeber geschärft, um potenzielle Mitarbeiter besser ansprechen zu können. Generell ist es uns wichtig, den Fokus auf Hochschulmarketing und „Talent Management“ zu legen. Wir wollen möglichst früh talentierte Menschen auf unsere Aufgaben und Entwicklungspotenziale aufmerksam machen, indem wir sie beispielsweise während des Studiums als Praktikanten bei uns haben oder sie bei ihrer Abschlussarbeit betreuen. Dabei wollen wir nicht nur die besten Mitarbeiter für uns gewinnen, sondern auch ihre Entwicklung und ihre nachhaltige Bindung an unser Unternehmen auf professionelle Weise unterstützen. 18 Mainova Geschäftsbericht 2011 Wie werden die Mitarbeiter von heute in die Veränderungsprozesse der Mainova integriert? Lothar Herbst: Wir müssen uns schnell und flexibel an neue Rahmenbedingungen anpassen, nur so können wir uns im Wettbewerb behaupten. Dazu gehört es auch, dass unsere Mitarbeiter veränderungsfähig und bereit sind, die Mainova AG für uns in der Zukunft mitzugestalten. Vorstand und Führungskräfte müssen ihre Mitarbeiter informieren, mobilisieren und motivieren. Es ist ihre Pflicht, die individuellen Entwicklungschancen ihres Personals aufzuzeigen und zu begeistern. Ob dies gelingt, wird auch in Zukunft gemessen – beispielsweise durch Mitarbeiterbefragungen. Auszeichnungen wie „Top Job 2012“ zeigen uns, das wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. Das Stimmungsbild unserer Mitarbeiter ist positiv. Das ist eine sehr wichtige Basis, um Veränderungen anzupacken. Außerdem stehen wir in der Verantwortung, die Leistungs- und Beschäftigungsfähigkeit unserer im Durchschnitt älter werdenden Belegschaft zu sichern. Individuelle Kompetenzen und persönliche Bedürfnisse werden dabei besonders berücksichtigt. Daran anknüpfend, muss es uns gelingen, Wissen im Unternehmen zu halten. Durch ein unternehmensweites Nachfolgemanagement werden wir in der Zukunft bereichsübergreifend Aufstiegsmöglichkeiten identifizieren, um unsere Potenzialträger auf zukünftige Aufgaben rechtzeitig vorzubereiten. Nicht nur das Arbeitsumfeld wird sich in der Zukunft wandeln, sondern auch unser Dr. Marie-Luise Wolff: Zunächst bewerten wir dies als bestehenden Trend, der durch die Energiewende in Deutschland beflügelt wird. Wir sind für diese Wende und bieten den Verbrauchern dementsprechende Produkte an. Mit dem Mainova-„Kraftzwerg“ haben wir ein Mini-Blockheizkraftwerk im Angebot, mit dem Bürger selbst zum Energieerzeuger werden können. Jeder, der seine Heizung erneuern muss, sollte über eine solche umweltschonende und preiswerte Lösung nachdenken. Neben Erzeugung und Verteilung betrifft die Energiewende den Verbrauch von Energie. Es geht darum, mit Energie sparsamer umzugehen und dies betrifft sowohl elektrische Energie als auch Wärme. Bei allen Themen ist die Mainova aktiv und bietet bereits erste Lösungen an. Energieausweise, thermografische Analysen zur Wärmeverlustfeststellung, hochmoderne und energiesparende Heizungspumpen sowie digitale Smart Meter sind nur einige Beispiele für Produktangebote der neuen, energieeffizienten Welt. Auf diesem Weg gehen wir weiter. Welche Produkte wird die Mainova AG ihren Kunden in zehn bis 20 Jahren präsentieren und bei welchem Geschäftsmodell versprechen Sie sich den größten unternehmerischen Erfolg? Dr. Marie-Luise Wolff: Wir befinden uns gerade am Anfang einer neuen Entwicklungsstufe der Energieversorgung in Deutschland und Europa, die uns noch einige Jahrzehnte beschäftigen wird. Wir beobachten intensiv, wie sich Kundenbedürfnisse und -erwartungen weiterentwickeln und verändern. In zehn oder 20 Jahren werden wir wahrscheinlich keine Lichtschalter mehr in jedem Raum betätigen, im Sommer werden wir in unseren Häusern nicht mehr schwitzen und unseren Kindern können wir aus der Ferne den Fernseher oder Computer freischalten. All dies sind Themen, an denen gearbeitet wird. Voraussetzung für die Akzeptanz jeder technischen Veränderung ist aber, dass sie unser Leben vereinfacht und angenehmer macht. Auch muss die Technik unkompliziert und für jeden bedienbar sein. Gerade hier gibt es für Energieunternehmen noch eine Menge zu lernen. Durch Automatisierung und Digitalisierung werden sich Energiesysteme in Unternehmen und in unserem Wohnumfeld wandeln. Die Energie wird dabei Teil eines Gesamtsystems, das die Aspekte Komfort, Sicherheit und Mobilität integriert. Die verschiedenen Anwendungen werden heute noch in unterschiedlichen Branchen entwickelt. Dazu gehören Telekommunikation, die Automobilbranche, die Elektroindustrie und natürlich wir als Energiedienstleister. Die Grenzen dieser Geschäftsfelder werden zukünftig immer mehr zusammenwachsen. Hier gilt es strategische Partner zu finden, mit denen wir attraktive Gesamtkonzepte entwickeln. Wir arbeiten daran. „Wir befinden uns gerade am Anfang einer neuen Entwicklungsstufe der Energieversorgung in Deutschland und Europa, die uns noch einige Jahrzehnte beschäftigen wird.“ Dr. Marie-Luise Wolff Vertriebsvorstand S. 46 Innovation 2011 Mainova Geschäftsbericht 19 Magazin Inhalt Energie mit Zukunft Für die nächste Generation Vorstand und Auszubildende der Mainova AG stellen Zukunftsthemen vor Auch im Geschäftsjahr 2011 setzen wir unter den vier Leitmotiven „Wirtschaftlichkeit“, „Verantwortung“, „Engagement“ und „Innovation“ unsere energiewirtschaftlichen Akzente. Vier Mainova-Auszubildende stehen symbolisch für die nächste Generation. Was die Energiewende für diese jungen Menschen bringt, lesen Sie in den folgenden Kapiteln. Ausgewählte Projekte beweisen, dass wir den Weg in ein neues Energiezeitalter bereits beschreiten und konsequent weitergehen. 01 Wirtschaftlichkeit 02 Verantwortung 03 Engagement 04 Innovation S. 24 Fernwärme ist klimaschonend und zukunftsfähig. S. 32 Wie Wind für Strom und Zinsen sorgt. S. 40 Commerzbank-Arena wird CO 2 -neutral versorgt. S. 48 Die Stadt von morgen – smart und grün. S. 28 Energie von zuverlässigen Partnern. S. 36 Beim Fernsehen ganz einfach Strom produzieren. S. 44 Bildungsförderung mit Lernwerkstätten. S. 52 Warum sich Carsharing lohnt. 20 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 21 Magazin Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit Gerade als Energiedienstleister prägt der effiziente und gleichzeitig umweltgerechte Umgang mit den Ressourcen unser unternehmerisches Handeln. Unsere eigene Wirtschaftlichkeit ermöglicht dabei auch besonders wirtschaftliche Lösungen für unsere Kunden. S. 24 Fernwärme ist klimaschonend und zukunftsfähig. S. 28 Energie von zuverlässigen Partnern. „Ich habe die WirkungsgradStatistik für unsere Kraftwerke gemacht. Das war schon auf dem Papier beachtlich, richtig beeindruckend ist die Technik aber in der Realität.“ Amelie Schulz, Mainova-Auszubildende zur Industriekauffrau „Unser Joker bei den Anlagen heißt KraftWärme-Kopplung. Mit dieser Technologie erreichen wir besonders wirtschaftliche Wirkungsgrade von bis zu 80 Prozent.“ Dr. Constantin H. Alsheimer Vorsitzender des Vorstands 22 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 23 Magazin Wirtschaftlichkeit Wirtschaftlichkeit liegt manchmal im Verborgenen Fernwärme ist klimaschonend und zukunftsfähig Nur die wenigsten Frankfurter wissen, was sich unter dem Asphalt der Mainmetropole alles an Rohren und Leitungen versteckt. Hinschauen lohnt sich aber – denn hier liegen die Lebensadern unserer Gesellschaft. Morgenstau auf der Miquelallee. Erfahrene Pendler kennen die Schleichwege und Umgehungen. Viele hören den Verkehrsfunk oder schauen auf das Navi ihres Handys – doch manchmal stehen dann doch alle mittendrin. Wie eine kilometerlange Blechschlange kriecht Auto um Auto an den Baustellen vorbei. Diesmal arbeiten dort Rohrleitungsbauer mit Hochdruck – eine neue Fernwärmeleitung soll vom Müllheizkraftwerk (MHKW) in der Nordweststadt bis an den neuen Uni-Campus Westend gebaut werden. Ganz lassen sich Staus eben nicht verhindern, wenn neue Rohrleitungen verlegt werden. Ein kleiner Trost für die genervten Pendler ist jedoch, dass die Planer der Tochtergesellschaft Netzdienste RheinMain nur möglichst behutsam in den Straßenverkehr eingreifen. Typische Fragen sind: Wie können die berühmten Nadelöhre vermieden werden und wo gibt es Syner gien? So prüfen sie immer, ob sich nicht auch gleich andere Leitungen neu verlegen lassen oder bestehende mit erneuert werden können. „Oben drüber“ oder „drunter durch“ In erster Linie müssen unsere Ingenieure beim Leitungsbau handfeste Hindernisse umgehen – die Arbeitertrupps vor Ort wollen schließlich schnell und zuverlässig vorankommen. Ein Beispiel ist die Unterque- 24 Mainova Geschäftsbericht 2011 rung der viel befahrenen Miquelallee, eine der wichtigsten West-Ost-Verbindungen in der Mainstadt. Ausgerechnet diese Straße kreuzt die neue Fernwärmeleitung. Deswegen gibt es eigentlich nur eine Lösung: drunter durch. Mithilfe eines Microtunnelling-Verfahrens werden Stahlbetonschutzrohre, die später die eigentlichen Fernwärmerohre aufnehmen, ferngesteuert unter der Erde von der Start- bis zur Zielbaugrube gepresst. Ein spezieller Bohrer treibt sie dafür durch fast jedes Hindernis, ohne dass der Straßenbelag aufgerissen werden muss. Doch manchmal stecken im Boden auch Hindernisse, die selbst den besten Bohrer verzweifeln lassen. Als im Stadtteil Ginnheim eine fünfgleisige Bahnstrecke unterquert werden soll, bleibt der Bohrer plötzlich stecken. Eine im Boden „vergessene“ Stahlspundwand aus Zeiten des Baus der Rosa-Luxemburg-Brücke versperrt den Weg. Da die Baugrube an der geplanten Bohrstelle mit Grundwasser vollgelaufen war, muss ein Industrietaucher engagiert werden. Mit schweißtreibender Handarbeit brennt dieser sich Zentimeter für Zentimeter mit dem Schneidbrenner durch den Stahl, bis auch hier die Schutzrohre durch das Hindernis hindurchgepresst werden können. 165 km umfasst das Frankfurter Wärmenetz bisher. 25.000 Haushalte werden bereits mit Wärme versorgt. Ungewöhnliche Hindernisse Da Grundwasser in die Baugrube eingedrungen war, musste ein Industrietaucher den Weg für die Fernwärmeleitungen frei machen. 2011 Mainova Geschäftsbericht 25 Magazin Wirtschaftlichkeit Nicht nur Straßen und Schienen sind für den Rohrleitungsbau Barrieren, sondern auch Flüsse. Im Fall der Nidda haben wir uns für die Überquerung des Flusses entschieden. Die neuen Fernwärmeleitungen wurden direkt unter der Brücke verankert. Für das kurze Teilstück mussten die Brückenstatik und Gerüsthöhen sowie diverse Behördenauflagen berücksichtigt werden. Eröffnung in der unterirdischen Pumpstation Uni-Campus Westend Frankfurts Oberbürgermeisterin Dr. h. c. Petra Roth, Prof. Dr. Rainer Klump und Dr. Constantin H. Alsheimer weihen im November 2011 die neue Pumpstation ein und eröffnen den neuen Teilabschnitt der Fernwärmeleitung vom MHKW Nordweststadt bis ins Westend. 27.000 kann die Stromerzeugung deutlich flexibler erfolgen. Dies unterstützt die Energiewende, die auf volatile regenerative Energien setzt. 165 Kilometer umfasst das Frankfurter Wärmenetz bisher, 25.000 Haushalte werden bereits mit Wärme versorgt. Auch die meisten der bekannten Frankfurter Hochhäuser nutzen die umweltschonende Versorgungsvariante – im Winter zum Heizen und im Sommer zum Kühlen. Dann wird die Wärme durch Absorptionskältemaschinen in Kälte umgewandelt und sorgt so für angenehm klimatisierte Büros. Bei der neuen Pumpstation Westend haben wir ein kleines Kunststück vollbracht. Um die Optik des neuen Campus nicht zu beeinträchtigen, liegt das Herzstück komplett unter der Erde. Lediglich zwei Lüftungstürme und eine unscheinbare Treppe nach unten sind zu sehen. Von dieser unterirdischen Pumpstation aus wird die Wärme zu den Kunden verteilt. Die zentrale computergestützte Steuerung, das Hirn der Anlage, regelt das Zusammenspiel der Pumpengruppen. Mit der neuen Leitung zum Uni-Campus ist der Fernwärmeverbund in Frankfurt noch nicht abgeschlossen. In den nächsten drei Jahren soll ein weiteres Teilstück das Heizkraftwerk Messe mit der neuen Pumpstation verbinden. In diesem Zusammenhang wird auch ein neues Frankfurter Stadtprojekt von den Vorteilen der Fernwärme profitieren. Das „Modellquartier Bockenheim“ auf dem ehemaligen Areal der Goethe-Universität soll zeigen, wie sich eine Metropole städtebaulich entwickeln kann. Neben Passivhaus-Standard heißt dies eben auch Fernwärme zu nutzen. Nur so kann die Energieeffizienz messbar gesteigert und können die CO2-Emissionen spürbar verringert werden. Die Vision: ein Fernwärmeverbund Nach der Vision der Mainova sollen alle durch KWK betriebenen Erzeugungsanlagen im Frankfurter Stadtgebiet miteinander verbunden werden. Ein solcher Zusammenschluss hat Vorteile. Der wichtigste liegt sicherlich in einer optimierten Bereitstellung der Wärme durch die angeschlossenen Kraftwerke und Pumpstationen. Außerdem Tonnen CO2 pro Jahr werden durch die neue Fernwärmeleitung eingespart. Drei Fragen an Professor Rainer Klump, Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt Hocheffizienz durch KWK Fernwärme ist nicht nur klimaschonend, sondern auch hocheffizient. Nach Berechnungen werden durch sie jährlich allein deutschlandweit zehn Millionen Tonnen an CO2 eingespart. Ein weiteres Plus für Investoren im Wohnungsbau ist ihr niedriger Primärenergiefaktor (PEF). Bei der Mainova-Fernwärme liegt er bei 0,54. Je niedriger dieser Faktor ist, umso besser wird die Primärenergie ausgenutzt. 3 1 2 5 4 6 1 2 3 4 5 6 Müllheizkraftwerk Niddabrücke Pumpstation Westend Bürogebäude Öffentliche Einrichtungen Privathaushalte 26 Mainova Geschäftsbericht 2011 Welche Vision steht hinter dem neuen Universitätsareal Campus Westend? Weshalb hat sich die Goethe-Universität für einen Fernwärmeanschluss entschieden? Welchen Eindruck haben Sie von der unterirdischen Pumpstation am Campus Westend? Dahinter steht die Vision einer Bürgeruniversität. Die Goethe-Universität wurde 1914 als Universität von Bürgern für Bürger gegründet. An diese Tradition knüpfen wir mit dem Ausbau des Campus Westend rund um das historische Poelzig-Ensemble mit dem IG-Hochhaus und dem Casino an. Die Goethe-Universität lädt Bürgerinnen und Bürger ein, den neuen Campus kennenzulernen – sei es bei vielen interessanten Veranstaltungen, sei es bei einem Sonntagspaziergang im Westend. Weil wir in der Fernwärme eine zukunftsfähige und saubere Energieversorgung sehen, die unserer Vision eines „Green Campus“ – also einer Universität, die sparsam mit Ressourcen umgeht – entspricht. Ich freue mich, dass wir auf diesem Wege jährlich auch eine fünfstellige Tonnenzahl an CO2 einsparen und damit einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Es hat mich überrascht, über welche Dimensionierung die Rohrleitungen verfügen, die Wärme transportieren. Daran kann man erkennen, welch ein Volumen hier täglich bewegt werden muss, um die Goethe-Universität zuverlässig mit Wärme zu versorgen. 2011 Mainova Geschäftsbericht 27 Magazin Wirtschaftlichkeit mationsgesellschaft von zentraler Bedeutung. Wo sehen Sie bei diesen großen gesellschaftlichen Themen die Schnittmenge? Verantwortung für wirtschaftliche Konzepte Rechenzentren wie Equinix brauchen Energie von zuverlässigen Partnern Es klebt kein Firmenschild am Eingang des Gebäudes in Frankfurt und die Außenfassade verschönern auch keine großflächigen Logos – alles aus Sicherheitsgründen. Dennoch sind Rechenzentren ein Symbol für einen Wirtschaftsstandort mit Zukunft. Jörg Rosengart, General Manager Deutschland des Weltmarktführers Equinix, erklärt den Zusammenhang zwischen Energiebranche und Informations gesellschaft. 28 Mainova Geschäftsbericht 2011 Herr Rosengart, welche Unterschiede gibt es beim Betrieb eines Rechenzentrums in Frankfurt im Gegensatz zu New York, Shanghai oder Rio de Janeiro? Wirtschaftsmetropolen dieser Welt. Und unsere Kunden haben in Shanghai die gleichen Ansprüche an ein Rechenzentrum wie hier in Frankfurt. Grundsätzlich gibt es da gar keinen Unterschied. Alle genannten Städte gehören unabhängig von ihrer Einwohnerzahl zu den Für die Mainova AG ist die Energiewende die große strategische Herausforderung. Für Equinix ist die Weiterentwicklung der Infor- Bei unseren Kunden spielen Energiekosten eine zentrale Rolle. Ein international agierendes Unternehmen ist nicht darauf angewiesen, seine Server in Frankfurt aufzu stellen. Hier stehen wir oft weltweit, mindestens jedoch europaweit, im Wettbewerb. Energiefragen entscheiden also mit über den Standort. Die Erzeugungspreise für Energie gehen meines Erachtens weltweit nicht so sehr auseinander. Allerdings sind die staatlichen Abgaben in Deutschland höher als im europäischen Umfeld. Das ist ein Problem für uns. Ich spreche das offen an: Rechenzentren brauchen viel Energie, weil die digitale Welt sehr stark wächst. Trotzdem sind Rechenzentren volkswirtschaftlich, aber auch energiepolitisch sinnvoll. Ein Beispiel: Würde jeder unserer 450 Kunden ein eigenes Rechenzentrum betreiben, wäre der Energieverbrauch vier bis fünfmal höher. Wir bei Equinix denken und handeln jedoch nachhaltig: Unseren Eigenverbrauch decken wir weltweit mit Ökostrom ab und Energieeffizienz liegt in unserem ureigensten Interesse. Was unternimmt Equinix konkret, um Energie effizienter zu nutzen? Energieeffizienz ist für uns eine Kostenfrage, je effizienter wir sind, desto bessere Ange bote können wir unseren Kunden machen. Heute muss ein Rechenzentrum nicht mehr wie ein Kühlschrank gekühlt werden – die IT hat da Lösungen entwickelt und wir sparen hier natürlich Geld für die Klimatechnik ein. Es sind also nicht nur wir gefragt, sondern auch die IT-Entwickler, unsere Kunden und natürlich die Mainova als unser Energieversorger. Wir selbst als Mitarbeiter achten jedoch auch auf Energieeffizienz: Verlassen wir den Raum, so geht auto matisch das Licht aus. Hier geht es um eine Einstellungssache, die wir Menschen zu unserem Energieverbrauch haben. Unser Motto lautet: Wir reden nicht darüber – wir machen. Ein Beispiel: Wir können ein Rechenzentrum nicht vollständig mit einer Photovoltaik-Anlage versorgen. Trotzdem haben wir eine, eben weil wir die Technik dahinter verstehen wollen – und so Erfahrung sammeln. Gleiches gilt für Brennstoffzellen. Nun versteht sich die Mainova als Energiedienstleister, der die Kunden in diesen Fragen berät. Nehmen sie dieses Angebot an? 4 – 5x höher wäre der Energieverbrauch, wenn jeder Equinix-Kunde in Deutschland sein eigenes Rechenzentrum betreiben würde. Natürlich freuen wir uns, wenn die Mainova uns aktiv berät. Wir können natürlich kein Windrad auf unserem Gelände aufstellen – aber den Windstrom nehmen wir gerne ab. Hier sind wir für alle möglichen Ideen und Modelle offen. Kann ich mir zum Beispiel nicht ein Windrad kaufen und die Mainova sorgt dafür, dass der Strom bei mir ankommt? Oder gibt es Fondsmodelle? Hier sind wir für jede Beratung offen. Ein Stromausfall ist für einen Privathaushalt ärgerlich, aber in vielen Fällen verkraftbar. Was aber passiert in Ihren Rechenzentren, wenn plötzlich vielleicht für eine Stunde der Strom ausfällt? Das kann bei uns nicht passieren. Erstens verlassen wir uns da auf die Mainova und den Netzbetreiber. Zweitens: Selbst wenn es zu einer Unterbrechung kommen sollte, springt sofort unsere Notversorgung an. Ein apokalyptisches Szenario, was passieren würde, sollte ein Rechenzentrum ausfallen, ist daher nicht zielführend. Unsere Rechenzentren haben genügend Redundanzen, damit selbst bei den schlimmsten theoretischen Szenarien hier in Frankfurt kein lebenswichtiges System ausfällt. Jörg Rosengart, General Manager Deutschland von Equinix, erklärt im Interview, weshalb Rechenzentrumsbetreiber die Energiewende begrüßen. Über Equinix Equinix Inc. (NASDAQ: EQIX) verbindet Unternehmen mit Partnern und Kunden auf der ganzen Welt über seine globale Plattform an Hochleistungs-Rechenzentren, die über eine dynamische Infrastruktur und eine breite Palette an Netzwerkzugängen verfügen. Mehr als 4.000 Unternehmen, Cloud-Service-Provider, Anbieter digitaler Inhalte und Finanzdienstleister nutzen die Leistungen von über 690 Netzwerkbetreibern in den Rechenzentren und setzen die Plattform Equinix als Basis für ihre Geschäftsentwicklung, für eine Optimierung der Applikationsleistungen sowie für die Bereitstellung und den Schutz ihrer digitalen Ressourcen ein. Equinix betreibt Rechenzentren für 38 strategische Märkte Nord- und Südamerikas, Europas und im asiatisch-pazifischen Raum. Gleichzeitig investiert das Unternehmen kontinuierlich in den Ausbau seiner globalen Präsenz, um das weitere Wachstum sicherzustellen. Weitere Informationen zu Equinix lassen sich online abrufen unter www.equinix.com. 2011 Mainova Geschäftsbericht 29 Magazin Verantwortung Verantwortung „Ja, Windkraft bringt Bewegung in die Energiewende. So haben wir 2011 mithilfe eines Bürgerbeteiligungsmodells einen Windpark errichtet, der 6.400 Haushalte mit Strom versorgt.“ Die Sicherstellung einer umwelt- und ressourcenschonenden Energieerzeugung verlangt ein besonders verantwortungsvolles Vorgehen. Wir stellen uns dieser Verantwortung, indem wir speziell den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben. S. 32 Wie Wind für Strom und Zinsen sorgt. S. 36 Beim Fernsehen ganz einfach Strom produzieren. Dr.-Ing. Peter Birkner Technikvorstand „Ich würde die Dimensionen von so einem Windrad gerne mal aus der Nähe erleben. Die Idee, Strom einfach aus Wind zu machen, finde ich echt spannend.“ Mounir Bouazzaoui Mainova-Auszubildender Kaufmann für Bürokommunikation 30 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 31 Magazin Verantwortung Verantwortung zieht immer öfter große Kreise Wie Wind für Strom und Zinsen sorgt Windkraft ist eine wesentliche Säule im Energiemix der Zukunft. Aber wo bläst genug Wind, um damit riesige Windanlagen anzutreiben? Wer im Herbst durch den Schelder Wald spaziert, malerisch gelegen zwischen Dillenburg und Siegbach, stellt unwillkürlich den Kragen seines Mantels nach oben. Ganz ordentlich pfeift da der Wind durch die Tannenwipfel. In Lichtungen schrauben sich Lenkdrachen in die Luft, die Kinder mit sehr viel Mühe an dünnen Schnüren festhalten. Doch dafür haben die Arbeiter im Windpark kein Auge. Für sie ist es eine logistische Meisterleistung, die 140 Meter hohen Türme aufzurichten. Riesige orange-gelbe Kranmodule ziehen die „Spargel“, wie die Windräder im Volksmund heißen, zentimeterweise in den Himmel. Ironie des Schicksals: Bläst der Wind zu stark, müssen die Höhenarbeiten an der Windkraftanlage sogar eingestellt werden. Windpark Siegbach: die Technik 32 Mainova Geschäftsbericht 2011 Drei Anlagen à 2,5 Megawatt 7,5 Megawatt Nennleistung Gesamthöhe: 190 Meter Nabenhöhe: 140 Meter Jährlicher Betrieb: circa 2.200 Volllaststunden Jährlicher NettoEnergieertrag: circa 16 Millionen Kilowattstunden (= Strommenge für 6.400 Haushalte) Jährliche CO2-Einsparung: circa 8.130 Tonnen Technikvorstand Dr. Peter Birkner ließ es sich an diesem Herbsttag nicht nehmen, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Als Ingenieur sind ihm die Proportionen der Anlage natürlich bestens vertraut – und doch; so neben den Fundamenten dieser Kolosse zu stehen ist immer ein erhebendes Gefühl. Bald schon werden die riesigen Rotoren durch die Luft schneiden. 100 Meter Durchmesser haben die Drehkörper. „Windpioniere“ in Mittelhessen Für die Siegbacher sind Windanlagen keine Neuerscheinung. Seit mehr als zehn Jahren drehen sich im Schelder Wald die Flügel älterer Windanlagen. Die Anwohner haben sich an die Windräder gewöhnt und wissen, dass im angrenzenden Wald ganz ordentlich Wind bläst. Es liegt förmlich auf der Hand, diese von der Natur kostenlos gelieferten Kräfte zu nutzen, damit Strom in die angrenzenden Häuser fließt. 6.400 Haushalte können die drei neu geplanten Anlagen rechnerisch versorgen – bereits ein Drittel dieser Menge würde ausreichen, um rund um Siegbach die Lichter zu erleuchten. 8.130 Tonnen CO2 sparen die Windräder – ein wichtiger Anteil zum Klimaschutz. Bürger beteiligen Noch etwas Neues brachte die Mainova mit nach Siegbach. Exklusiv konnten sich die Mittelhessen finanziell an der Energiewende beteiligen. Mindestens 1.000 Euro und maximal 25.000 Euro konnten sie der Mainova AG als Darlehen überweisen. Dieses Geld floss als Investition in den Bau der Windräder – und den Siegbachern sind 3,5 Prozent Festzinsen pro Jahr sicher. Auf drei Jahre ist das Angebot befristet. „Nachrangiges, zweckgebundenes Darlehen mit fester Laufzeit“ heißt das Finanzmodell 8.130 Tonnen CO2 sparen die Windräder – ein in wichtiger Anteil zum Klimaschutz. 2011 Mainova Geschäftsbericht 33 Magazin Verantwortung Nur kurz die Aussicht genießen Die Arbeit am Windrad ist nichts für Menschen mit Höhenangst. formaljuristisch – Mainova ÖkoAktiv nennt sich das Produkt. 500.000 Euro waren im Topf für Siegbach. Ein gleiches Kontingent stand Mainova-Mitarbeitern zur Verfügung. Weitere 2,5 Millionen waren für MainovaKunden reserviert. Die Darlehen sollen dazu beitragen, dass die gute Akzeptanz der Erneuerbaren Energien weiter steigt. Dezentralen Anlagen gehört die Zukunft Mitten im Winter drehten sich die Rotoren der Mainova-Windräder bereits zuverlässig. Wenige Monate später war das Gezwitscher der Singvögel lauter als das regel mäßige „Wusch, wusch“ der Windräder. Ein Wanderer blieb am Eingang zum Windpark stehen und las sich die Schautafel aufmerksam durch. Ihn würden die „Spargel“ nicht stören, sagte er auf Nachfrage. Mainova ÖkoAktiv: die Basisdaten Typ: zweckgebundenes Darlehen Verzinsung: 3,5 Prozent garantiert Anlagebetrag: mind. 1.000 bis max. 25.000 Euro Kontingent: 3,5 Millionen. Euro Anlagedauer: 3 Jahre, keine automatische Verlängerung Anlegerkreis: Bürger der Gemeinde Siegbach, Mainova-Kunden und -Mitarbeiter Zielgruppen: (Kontingente in Mio. Euro) 3 2 34 Mainova Geschäftsbericht 2011 Mit Mainova ÖkoAktiv können Bürger, Mitarbeiter und Kunden ganz einfach am Ausbau erneuerbarer Energien teilhaben, ohne hierfür in irgendeiner Form Eigentümer eines Windparks oder Teilhaber einer Beteiligungsgesellschaft zu werden. Vielmehr ist es eine Investition in Zukunftstechnologie bei festen Zinsen. Weitere Projekte mit ÖkoAktiv-Darlehen oder anderen Bürger beteiligungsmodellen sind geplant. 1 1 Mainova-Kunden 2,5 2 Mainova-Mitarbeiter 0,5 3 Bürger von Siegbach 0,5 Im Gegenteil: Er ist einer der Beteiligten. Wie hoch seine Beteiligung ist, wollte er nicht verraten. Allerdings komme er immer gerne mal vorbei und schaue sich an, ob „seine“ Anlage gut läuft. Somit profitiert nicht nur dieser Wanderer gleich doppelt: sein Gewissen vom umweltfreundlich erzeugten Naturstrom und sein Konto von den krisensicheren 3,5 Prozent Zinsen. Drei Fragen an Berndt Happel, Bürgermeister von Siegbach Ist die Energiewende, wie sie im vorliegenden Geschäftbericht beschrieben wird, ein Thema für Sie? Natürlich habe auch ich nach den Bildern von Fukushima überlegt, wie es mit der Energieversorgung weitergeht. Für mich als Politiker ist klar: Es nützt nichts, nur kluge Sätze zu formulieren, sondern es gilt, das Richtige zu tun. Natürlich können wir vom Schelder Wald aus nicht ganz Frankfurt versorgen – aber wir gehen aktiv den Schritt in die richtige Richtung, indem wir konsequent erneuerbare Energien mit vorantreiben. Fühlen Sie sich als „Windpionier“? Nein, so würde ich mich nicht bezeichnen. Die Windräder mussten schon andere aufstellen. Aber im Ernst: Ich bin froh, mit der Mainova einen Ansprechpartner zu haben, der uns zuhört und mit dem wir ein solches Projekt auch seriös stemmen konnten. Die Idee, die Bürger zu beteiligen, finde ich gut. Ein bisschen stolz bin ich also doch, dass auch hier meine Siegbacher vorn mit dabei sind. Gab es Widerstand gegen den Windpark? Im Großen und Ganzen nicht. Warum auch? Wir wissen, dass wir in einem windgünstigen Gebiet leben, und so liegt es nahe, diese Kraft auch zu nutzen. Das wiederum verstehen die Siegbacher. Mit schönen Worten allein können unsere Enkel nicht kochen. 2011 Mainova Geschäftsbericht 35 Magazin Verantwortung Die Energiewende lebt vom Mitmachen PV-Anlage und Mikro-BHKW lassen sich problemlos kombinieren und bringen eine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung. Gases kann durch diesen Prozess wesentlich erhöht werden. Was bisher in großen Heizkraftwerken zum Standard gehört, funktioniert nun auch in Littmanns Keller. Sanierung mit Augenmaß Mikro-Kraftwerke sind ein Stück Energie zukunft. Sie liefern kostengünstig Strom und Wärme. Gleichzeitig schützen sie durch ihren hohen Wirkungsgrad das Klima. Hinzu kommt eine weitere Komponente: Als Teil intelligenter Netze können Mikro-BHKWs einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieerzeugung und -steuerung leisten. Verantwortung beginnt im Eigenheim Beim Fernsehen ganz einfach Strom produzieren Das Thema Energiewende geht jeden Bürger an und jeder kann aktiv werden. Denn die Kombination aus Energieeffizienz und neuen Technologien funktioniert bereits heute – wie ein Reihenhaus in Frankfurt-Preungesheim beweist. 2.466 KWh hat der Kraftzwerg von November bis April eingespeist. 36 Mainova Geschäftsbericht 2011 Auf dem Hausdach von Helmut Littmann produziert eine Photovoltaik-Anlage seit einigen Jahren Strom. Um die einhundert Euro Verdienst bringen die 16 Module im Monat. Littmann jedoch denkt weiter: Als erster Frankfurter ließ er sich einen von der Mainova geförderten „Kraftzwerg“ in den Heizungskeller seines Einfamilienhauses einbauen. Der „Kraftzwerg“ ist ein MikroBlockheizkraftwerk (BHKW), das wir zusammen mit ortsansässigen Installateurbetrieben anbieten. Kraft-Wärme-Kopplung im Heizungskeller Der Vorteil des Mikro-BHKWs von der Größe eines Tiefkühlschranks liegt in seiner Effizienz. Bei einem gewöhnlichen Gasbrenner im Keller bleibt die Abwärme ungenutzt. Der „Kraftzwerg“ aber wandelt diese in Strom um. Der wiederum wird zu einem garantierten Abnahmepreis ins Verteilnetz eingespeist. Das technische Prinzip dahinter nennt man Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Der Wirkungsgrad des eingesetzten Zum einen wird mit ihnen die Energie direkt dort erzeugt, wo sie verbraucht wird. Zum anderen sind sie – zusammengeschlossen in einem „virtuellem Kraftwerk“ – die Eckpfeiler der dezentralen Energieversorgung. So kann beispielsweise eine Reihe von „Kraftzwergen“ dann einspringen, wenn die Windräder stillstehen und die Sonne sich hinter Wolken versteckt. Das Potenzial dieses Produkts ist enorm. 70 Prozent aller Heizungsanlagen in Hessen sind älter als zehn Jahre. Diese müssen über kurz oder lang erneuert werden. Mikro-BHKWs sind dabei eine Alternative zu Wärmepumpen. Dass sich eine solche Investition auch für ein Einfamilienhaus lohnt, beweist Littmann seit rund einem Jahr in Preungesheim. Der IBM-Manager hat seine Liebe zu innovativer Technik mit in den Ruhestand genommen. Längst produziert er mit seiner PV-Anlage und seinem Kraftzwerg mehr Strom, als er selbst verbraucht. Rein rech- nerisch versorgt er seine Nachbarn mit Strom und bessert sich durch den Stromverkauf seine Rente auf. Schlüssel zur Energiewende Wir haben längst verstanden, dass die Zukunft der Energieversorgung hocheffizient, überwiegend regenerativ und dezentral sein muss. Deswegen ist der Kraftzwerg ein Produkt, mit dem wir unser technisches Portfolio als Energiedienstleister weiter ausbauen. Menschen wie Helmut Littmann machen es vor: Während er sonntagabends gemütlich auf dem Sofa sitzt und „Tatort“ schaut, brummt sein Kraftzwerg leise im Keller. Und während die Kommissare ständig in Bewegung sind und den Mörder suchen, steht sein Stromverbrauchzähler still. Das Einzige, was Littmann in diesem Moment zahlt, sind GEZ-Gebühren. Ein Mainova-Kraftzwerg lohnt sich ab einem Energieverbrauch von 25.000 kWh Gas oder 2.500 Litern Heizöl pro Jahr. Folgende Leistungen bietet die Mainova AG an: • Mikro-Blockheizkraftwerk inklusive Einbau • Wärmespeicher mit Warmwasserbereitung • Intelligenter Stromzähler (Smart Meter) • Technikcheck durch Fachhandwerker • W irtschaftlichkeits-Check durch die Mainova • Gutschein für spezialisierten Steuerberater • Förderung durch die Mainova • Technische Überwachung rund um die Uhr • Beratung per Telefon oder persönlich 2011 Mainova Geschäftsbericht 37 Magazin Engagement Engagement Geschäftliches Engagement ist bei der Mainova direkt mit umfassendem gesellschaftlichen Engagement verknüpft. Dabei unterstützen wir vielfältige Projekte im Sport-, Kultur-, Nachwuchs- und Bildungsbereich. S. 40 Commerzbank-Arena wird CO 2-neutral versorgt. S. 44 Bildungsförderung mit Lernwerkstätten. „In meiner Freizeit bin ich selbst sportlich aktiv. Deshalb finde ich es klasse, dass die Mainova auch viele kleine Vereine und Initiativen unterstützt.“ Isabell Velten Mainova-Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation „Bei der Commerzbank-Arena engagieren wir uns geschäftlich mit Ökostrom. Bei unserem gesellschaftlichen Engagement bleiben wir auch bei der Förderung von Bildung immer am Ball.“ Lothar Herbst Personalvorstand 38 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 39 Magazin Engagement Mit vollem Engagement stets auf Ballhöhe agieren Commerzbank-Arena wird seit 2011 CO2-neutral versorgt Heimspielstätte der Eintracht, Fußball-WM-Stadion, Konzertarena und Tagungsort: Die Commerzbank- Arena ist ein besonderes Aushängeschild der Region – und seit 2011 wird sie von der Mainova AG CO2- neutral mit Energie und Wasser versorgt. Flutlichtatmosphäre – Spieler und Fans sind sich einig, dass Fußball im gleißenden Licht vor tiefdunkler Abendkulisse etwas ganz Besonderes ist. Doch etwas ist anders als in den Jahren zuvor. Der Strom für das Licht, das jeden Quadratzentimeter Spielfeld gleichmäßig ausleuchtet, stammt jetzt zu 100 Prozent aus Wasserkraft. Der Rasen – das Allerheiligste – wächst dank aufgefangenem Regenwasser. Das Wasser in den Duschen erwärmt KlimaPlus Erdgas. Dies bedeutet, dass alle beim Erdgasverbrauch entstehenden Emissionen durch Investitionen in regenerative Erzeugungsprojekte kompensiert werden. Spieler und Fans merken von der ökologischen Kehrtwende nichts. Und genau so soll es auch sein – die Energiewende vollzieht sich weitgehend geräuschlos, dafür leistungsstark und nachhaltig. Kooperation im Zeichen der Nachhaltigkeit Die Energiewende geht jeden Menschen an. Deswegen ist es ein wichtiger Schritt, dass markante Aushängeschilder einer Region die Vorreiterrolle übernehmen. Egal, ob Lionel Messi, Bruce Springsteen oder der Dalai Lama in der Commerzbank-Arena auftreten – jede Veranstaltung kann nun reibungslos CO2-neutral versorgt werden. Wenn dies also in einem riesigen Stadion klappt, funktioniert es auch in jedem Privathaus, Bürokomplex und Industriepark. Die 40 Mainova Geschäftsbericht 2011 Betreiber der Commerzbank-Arena zeigen, dass ökologisches Umdenken und Wirtschaftlichkeit kein Widerspruch sind. Gemeinsam mit uns gelang es, individuelle Ansprüche zu erfüllen und gleichzeitig die Energieeffizienz zu steigern. So spart die Commerzbank-Arena beispielsweise 6,5 Millionen Liter Trinkwasser pro Jahr. Dies entspricht ungefähr dem Tagesverbrauch einer Stadt wie Bad Homburg. 100 % Strom aus Wasserkraft leuchten jeden Quadratzentimeter des Spielfelds gleichmäßig aus. Mainova und Commerzbank-Arena geben damit auch ein Signal an andere Arenen dieser Größe. Was in Frankfurt realisiert wurde, funktioniert auch in Berlin, München, Barcelona und Mailand. Elektromobil ins Stadion Wer in die Tiefgarage der CommerzbankArena fährt, sieht sofort das Mainova-Logo, das den Weg in die mobile Zukunft weist. Elektroautos können dort zu 100 Prozent Naturstrom kostenfrei tanken. Auch dies ist Teil des nachhaltigen Klimaschutzkonzepts unseres Unternehmens. Wer die Elektro mobilität will, muss in die Infrastruktur investieren. Wir können das und zeigen es an exponierten Orten in Frankfurt und im Umland. Die zwei Stromtankstellen unter der Arena sind einfach zu bedienen. Ohne Voranmeldung und Vertragsbindung können die Akkus aufgeladen werden. Aktiviert werden sie einfach mit dem Mobiltelefon, indem der Nutzer die kostenfreie Rufnummer 2011 Mainova Geschäftsbericht 41 Magazin Engagement auf dem Display der Ladesäule wählt. Die Säule hat zwei Anschlüsse – einen haushaltsüblichen Schukostecker (16 Ampere / 230 Volt) und einen für Drehstromsteckverbinder (32 Ampere / 400 Volt). 5 Trainer pro Gewinnerverein durften zudem vorab einen exklusiven Trainingstag mit Charly Körbel verbringen. Partner des Sports Schon am Eingang wehen neben den Fahnen des Stadion-Namensgebers nun auch die Fahnen der Mainova AG. Wir sind jetzt Stadionpartner und Energiepartner der Commerzbank-Arena. Außerdem bleiben wir Premiumpartner der Eintracht. Die vorzeitige Vertragsverlängerung im letzten Jahr war ein Zeichen dafür, dass wir an den sportlichen Erfolg der Mannschaft glauben. 50 Bewerbungen haben uns erreicht. Die Mitglieder der Jury waren Frankfurts Fußball-Legende Charly Körbel (Leiter der Eintracht Frankfurt Fußballschule), Alexander Zell (Leiter der Konzernkommunikation der Mainova AG) und Norbert Nachtweih (Trainer der Eintracht Frankfurt Fußballschule). Die Eintracht Frankfurt Fußballschule kam mit ihren Trainern zu den Gewinnern auf deren heimischen Fußballplatz und führten gemeinsam mit den ehrenamtlichen Jugendleiter das Training durch. Die kleinen Spieler erhielten Mainova-Trikots, -Hosen, -Stutzen und -Bälle. Der Verein erhielt ein Set mit Trainingsutensilien und eine Spende an die Jugendabteilung. Doch nicht nur dem Spitzensport gilt unsere Aufmerksamkeit. Die zahlreichen Vereine in der Rhein-Main-Region leisten einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag. Sie sorgen dafür, dass Kinder und Jugendliche Werte wie Fairness und Teamgeist lernen, und fördern soziale Integration. Viele dieser Vereine leben vom Herzblut ihrer Mitglieder, die sich in den Dienst der Gesellschaft stellen – ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. Je fünf Trainer pro Gewinnerverein durften zudem vorab einen exklusiven Trainingstag mit Charly Körbel verbringen – ein Beispiel für unsere nachaltige Nachwuchsförderung. Trainer, Kinder und die fleißigen Helfer der Gewinnervereine waren anschließend von ihren Erlebnissen und Erfahrungen beim Training mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule restlos begeistert. Als Anerkennung für besonderes energie effizientes, soziales oder nachhaltiges Engagement haben wir im abgeschlossenen Geschäftsjahr zehn Vereine aus der Region prämiert. Ausgeschrieben war ein jeweils dreitägiges Trainingscamp zusammen mit der Eintracht Frankfurt Fußballschule. Rund Engagement hat viele Seiten. Dazu gehören Zukunftsorientierung, Mut für neue Ideen und gesellschaftliche Verantwortung. Die Liste ließe sich weiter fortsetzen. Die Mainova AG und die Commerzbank-Arena leben mit ihrem Engagement vor, dass die Zukunft bereits heute begonnen hat. Die Eintracht Frankfurt Fußballschule zu Gast. Die jungen Kickerinnen und Kicker haben Spaß und sind mit Elan bei der Sache. Breitensport ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Der Mainova AG liegt insbesondere die Förderung von Kindern und Jugendlichen am Herzen. 42 Mainova Geschäftsbericht 2011 Drei Fragen an Patrik Meyer, Geschäftsführer der Stadion Frankfurt Management GmbH Die Commerzbank-Arena wird seit dem Jahr 2011 CO2-neutral versorgt. Wie passt dieses Engagement in das Nachhaltigkeitskonzept Ihrer Arena und welche Schritte sollen folgen? Wie beurteilen Sie die Situation der großen Arenen in Deutschland und Europa. Gibt es überhaupt vergleichbare Klimaschutzkonzepte und an welcher Stelle steht Frankfurt? Jetzt, wo Sie eine Stromtankstelle in der Tiefgarage haben – käme ein Elektrofahrzeug für Sie persönlich oder vielleicht überhaupt als Dienstfahrzeug Ihrer Gesellschaft in Frage? Die Vollversorgung durch unseren Stadionpartner Mainova nimmt in unserem strategischen Konzept eine sehr exponierte Stellung ein. Durch den Ökostrombezug, der aus reiner Wasserkraft und dem klimaneutralen Erdgas erzeugt wird, wollen wir ein positives Signal setzen und einen Impuls geben. Darüber hinaus versuchen wir permanent, energieeffizienter zu werden. Als beispielhaftes Projekt kann hier der Einbau von Frequenzumformern in der Lüftungsanlage genannt werden, durch die wir die Räume unseres Business Centers sektoral regeln können. Eine Fokussierung auf das Thema Nachhaltigkeit ist klar zu erkennen, insbesondere innerhalb Deutschlands. In Europa ist das Thema noch nicht ganz angekommen, wobei bei Großprojekten wie beispielsweise den kommenden Olympischen Spielen in London ein sehr dezidiertes Nachhaltigkeitsmanagement bereits in der Vorplanung implementiert wird. Absolut! Dadurch, dass wir nun über eine „eigene“ Tankstelle verfügen, spielen wir mit dem Gedanken, in naher Zukunft ein entsprechendes Pool-Fahrzeug anzuschaffen. Eine Vision ist ein Blockheizkraftwerk, das im Wärmeverbund mit dem Stadionbad und anderen Anrainern sinnvoll zur eigenen Energiegewinnung genutzt werden könnte. Dies wäre für die Arena und die Stadt Frankfurt ein einzigartiges Projekt, welches wir aktuell auf Umsetzbarkeit prüfen. In Deutschland ist als positives Beispiel die Imtech Arena in Hamburg zu nennen, die durch ihren Namensgeber sehr effizient an der Energieoptimierung gearbeitet hat. Wir sehen uns hier in Frankfurt auf einem ähnlichen Weg, den wir konsequent bestreiten wollen, und nehmen hierbei schon jetzt eine Spitzenposition unter den deutschen Stadien ein. 2011 Mainova Geschäftsbericht 43 Magazin Engagement pen von drei bis vier Kindern im Team Fragen wie „Wo kommt der Strom her?“, „Wie funktioniert ein Stromkreis?“ oder „Welche Materialien sind Stromleiter“ beantwortet werden. Fragen, bei denen auch schon mal Erwachsene ins Grübeln kommen. Die Neun- bis Zehnjährigen sind mit Begeisterung dabei. Das spielerische Lernen per Experiment steht im Vordergrund. Unterstützt werden sie an den Stationen von Elke Holzinger-Stuber vom Verein Umweltlernen und ihrer Lehrerin Alexandra Wendler. Engagement kann auch klein anfangen Seit 2002 fördert die Mainova AG Lernwerkstätten in Schulen Wissen über Energie und insbesondere Stromgewinnung und Energiesparen kann Kindern heutzutage nicht früh genug vermittelt werden. Bereits vor zehn Jahren haben wir dazu in Kooperation mit dem Verein „Umweltlernen in Frankfurt“ ein eigenes Konzept entwickelt: die Lernwerkstätten. „So, dann räumt Eure Stationen auf. Und wechseln!“, schallt die Stimme von Umweltpädagogin Elke Holzinger-Stuber durch das Klassenzimmer der AlbrechtDürer-Grundschule in Frankfurt-Sossenheim. Der Geräuschpegel wird etwas leiser, um dann wieder anzuschwellen, als 17 Mädchen und Jungen der Klasse 4 a beginnen, sich in kleinen Gruppen neu auf fünf Stationen im Raum zu verteilen. 44 Mainova Geschäftsbericht 2011 Energiefragen experimentell beantworten Das Zimmer sieht heute ganz anders aus als bei einer normalen Schulstunde. Auf kleinen Tischen verteilen sich Batterien, Kabel, Solarzellen, Dynamos sowie Alltagsgegenstände und -elektrogeräte. Sogar eine kleine Dampfmaschine ist aufgebaut. Von 8.45 bis 12.30 Uhr steht heute die Lernwerkstatt „Strom“ auf dem Stundenplan. Beim Praxisteil müssen in Kleingrup- Das Thema Strom gehört zum Unterrichtsplan der dritten / vierten Klasse und Wendler nutzt das Angebot des Vereins angesichts des Kenntnisstands der Schüler gerne: „Es ist erstaunlich, wie wenig die Kinder über Energie wissen.“ Da passt die Lernwerkstatt sehr gut. Die frischen praktischen Erfahrungen will die Lehrerin im Unterricht der nächsten Wochen noch mit etwas Theorie vertiefen. Dies entspricht genau dem pädagogischen Ansatz der Werkstätten, wie ihn Katja Bühring-Uhle als Organisatorin der Einsätze zusammenfasst: „Wir wollen speziell das eigenverantwortliche und handlungsorientierte Lernen fördern, wobei ein direkter Bezug zur Lebenswelt der Kinder hergestellt wird.“ Wie das in der Realität aussieht, zeigen Amina, Christina und Sophia gerade an Station zwei. An der geht es darum, welche Materialien Strom leiten. Neugierig verbinden die Mädchen einen offenen Stromkreis zwischen einer 4,5-V-Flachbatterie und einem kleinen Birnchen mit verschiedenen Gegenständen, um zu sehen, ob der Strom durchgeht: Schere – Leuchte geht an, Nagel – leuchtet, Styropor – leuchtet nicht, Alufolie – leuchtet. Amina grinst und folgert schnell: „Alles, was Metall ist, leitet.“ Nachhaltige Entwicklung fördern Amina ist nicht die Einzige, die an diesem Morgen ihr Ahaerlebnis hat. Seit der Einrichtung der Lernwerkstatt „Strom“ im Jahr 2006 haben rund 5.000 Schüler allein dieses Angebot durchlaufen. Auch für 2012 sind bereits alle Termine ausgebucht. Daneben werden in Zusammenarbeit mit der Mainova auch Lernwerkstätten zu den Themen „Wärme“, „Energie schlau nutzen“ und „Vom Wind zum Strom“ angeboten. So soll der bewusste und sparsame Umgang mit Energie bei Kindern unterstützt werden. 5.000 Schüler haben seit 2006 die Lernwerkstatt Strom im Unterricht hautnah erlebt. In der Lernwerkstatt hat Elke Holzinger- Stuber inzwischen alle Kinder an den Tisch mit der Dampfmaschine gerufen. Sie will ihnen zeigen, wie das Prinzip der KraftWärme-Kopplung funktioniert. Die Dampfmaschine ist ein gutes Beispiel. Sie erzeugt Dampf, also Wärme, und bringt gleichzeitig eine kleine Glühlampe zum Leuchten. Das klappt nicht gleich auf Anhieb, weil der Antriebsriemen zum Generator ein paar Mal herunterspringt. So können die Kinder gleich noch eine Erkenntnis aus der Lernwerkstatt mitnehmen, die gerade auch die Erwachsenen bei der Energiewende beschäftigt: Stromgewinnung ist spannend, aber bestimmt nicht immer einfach. Dampfmaschine, Glühlampe und Stromkreislauf Wer lernt, wie Energie entsteht, versteht sie auch besser und bewusster zu nutzen. 2011 Mainova Geschäftsbericht 45 Magazin Innovation Innovation Die eingeleitete Energiewende ist ein wahrer Innovationstreiber. Wir arbeiten kontinuierlich daran, alle Zukunftsfelder bei der Energieversorgung und -nutzung mit eigenen Lösungen zu besetzen. S. 48 Die Stadt von morgen – smart und grün. S. 52 Warum sich Carsharing lohnt. „Meine Eltern sind noch konventionell unterwegs. Aber mein erstes eigenes Auto wird vielleicht schon einen Elektromotor haben.“ Christopher Sauber Mainova-Auszubildender zum Industriekaufmann „Wir leben in einem Innovationszeitalter. Ein Beispiel hierfür sind alternative Antriebstechniken bei Elektroautos.“ Dr. Marie-Luise Wolff Vertriebsvorstand 46 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 47 Magazin Innovation Innovation den Weg bereiten Wie smart wir in der Green City von morgen leben Städten gehört die Zukunft. In Deutschland leben bereits mehr als 70 Prozent der Bevölkerung in ihnen. Weltweit werden bis 2030 gut fünf Milliarden Menschen ihr Zuhause in Kommunen haben. Auch in Frankfurt wird die Einwohnerzahl bis 2030 um rund sieben Prozent steigen. Für die Stadt ist das Chance und Herausforderung zugleich, denn heute stehen dem städtischen wirtschaftlichen und kulturellen Angebot hohe Energieverbrauchswerte und CO2-Emissionen gegenüber. Auf dem Weg zur smarten und grünen City von morgen hat sich Frankfurt deshalb strenge Klimaschutzziele verordnet. Damit Frankfurt diese Ziele erreicht, arbeiten wir an innovativen Technologien und Konzepten. Mehr Verzahnung und räumliche Nähe Wenn alle Visionen in Erfüllung gehen, könnte sich bei einer Frankfurter Familie im Jahr 2030 folgendes Szenario abspielen: Haushaltsgeräte wie Wasch- oder Spülmaschinen schalten sich automatisch nur dann an, wenn der Strom am günstigsten ist. In der Garage des gut gedämmten Solarhauses steht ein Elektroauto, das ins Stromnetz der Immobilie integriert ist. Es fungiert als Pufferspeicher für den Strom aus den Sonnenkollektoren. Bei schönem Wetter laden die Solarzellen den Wagen mit umweltfreundlichem Solarstrom auf. Wenn der Himmel bewölkt ist, liefert der Autoakku Strom für Fernseher, Herd und Föhn. Zusätzlicher Strom wird vom regionalen Energieversorger aus möglichst regenerativen Quellen bezogen, der andererseits 48 Mainova Geschäftsbericht 2011 auch die Stromüberschüsse abnimmt. Für Wärme sorgt das Fernwärmenetz des Versorgers oder auch ein Mini-Blockheizkraftwerk im Keller, das dann auch noch zusätzlichen Strom produziert. 2030 wird die Einwohnerzahl Frankfurts um rund sieben Prozent steigen. Insgesamt rückt alles näher zusammen. Das heißt, Arbeits-, Einkaufs-, Schul- und Freizeitstätten sind im Umkreis von wenigen Kilometern für Eltern wie Kinder mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß, per Rad oder mit dem Elektroauto erreichbar. In die städtische Entwicklung bis 2030 sind wir unmittelbar eingebunden. So wurde im Jahr 2011 auch der 3. Zukunftskongress der Stiftung urban future forum unter dem Motto „Die Stadt und die Energie“ unterstützt. Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorsitzender des Vorstands, zeichnet den weiteren Weg vor: „Wir wollen die politische, wissenschaftliche und gesellschaftliche Diskussion über die führende Rolle von Städten wie Frankfurt bei der Energieversorgung der Zukunft und die direkte Umsetzung von Maßnahmen aktiv begleiten. Deshalb engagieren wir uns bei den drei großen Herausforderungen der Green City: effizientere Häuser, intelligenterer Verkehr und ein innovativeres Energiemanagement.“ 2011 Mainova Geschäftsbericht 49 Magazin Innovation Stromtankstellen der Mainova im Rhein-Main-Gebiet Immer mehr Mainova-Stromtankstellen gehen in Frankfurt und Umgebung ans Netz. Wo genau Sie Ihr Elektroauto oder ihren E-Roller aufladen können, erfahren Sie unter: www.mobil-mit-e.de Frankfurt Stromtankstelle Stromtankstelle (in Planung) 15 kw Heizwärmebedarf pro Quadratmeter hat ein Passivhaus maximal. Diesen wird die Zukunft des städtischen Wohnungsbaus gehören. 50 Mainova Geschäftsbericht 2011 Haus mit größtem Einsparpotenzial Häuser stehen derzeit noch für den Großteil des Strom- und Wärmeverbrauchs. Die Zukunft in der Stadt gehört deshalb dem Passivhaus mit einem Heizwärmebedarf von unter 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Auch Altbauten und Mehrfamilienhäuser können nachträglich auf dieses Niveau gebracht werden. Die Mainova unterstützt unter anderem durch Online-Beratungsangebote wie eine Energiesparhaus-Microsite oder als Partner des Portals Energiepunkt Frankfurt mehr Effizienz im Haus. Dane ben fördert sie aber auch die Verbreitung energiesparender Technologien wie Hocheffizienz-Heizungspumpe oder Mikro-Blockheizkraftwerke und bietet in Frankfurt ein eigenes Fernwärmenetz. Inzwischen stehen in Frankfurt im Städtevergleich europaweit die meisten Passivhäuser. Eine zunehmend dezentrale Stromversorgung erfordert auch ein mitdenkendes Stromnetz, das durch einen umfangreichen Datenaustausch das perfekte Verhältnis von Einspeisemenge, Verbrauch und Netzkapazität sicherstellt. Eine weitere energetische Großbaustelle ist der Stadtverkehr. Neben intelligenten Konzepten zur Verknüpfung von Individual- und öffentlichem Nahverkehr kann in Ballungsräumen gerade die Elektromobilität ihre Stärken ausspielen. Wir arbeiten gemeinsam mit dem städtischen Immobilienkonzern ABG Frankfurt Holding an einem umfangreichen Pilotprojekt zur E-Mobilität. 2011 wurde das Stromtankstellennetz mit dem Naturstromprodukt Novanatur in der Stadt und im Umland auf knapp 40 Stationen weiter ausgebaut. Damit schaffen wir eine Ladeinfrastruktur in Städten und Gemeinden und bereiten den Weg in eine elektromobile Zukunft. Ökologische Häuser, neue Verkehrsformen und das intelligente Stromnetz tragen mit zum Erreichen der Klimaschutzziele der Stadt Frankfurt bei, die bis 2030 eine Verringerung des CO2-Ausstoßes von 6,7 Millionen Tonnen im Jahr 2005 um 50 Prozent auf rund 3,3 Millionen Tonnen vorsehen. Auch wir wollen bereits bis 2020 gut 600.000 Tonnen CO2 einsparen. Dank der 2010 beschlossenen Erzeugungsstrategie wird das Unternehmen diesen Wert schon 2015 erreichen. Der Weg zu einem Frankfurt der Zukunft als smarte Green City ist bereitet – gehen müssen ihn alle Beteiligten gemeinsam. Das Smart Grid der Zukunft steuert beispielsweise die Kleinkraftwerke im Versorgungsgebiet nach dem Netzbedarf. Es bedingt aber auch flexiblere Verbraucher, die ihren Strombezug nach dem aktuell verfügbaren Stromangebot ausrichten. Voraussetzung dafür sind digitale Stromzähler – so genannte Smart Meter – zu Hause, die ein genaueres Erfassen und Lenken des Stromverbrauchs ermöglichen. Seit Anfang 2011 bietet die Mainova mit iVis SparzeitPlus eine solche Smart-Meter-Option zu ihren Stromtarifen. Drei Fragen an Prof. Dr. Klaus J. Beckmann, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik Was bedeutet für Sie Smart City? Die Bewohner einer Smart City werden in einer verstärkt dezentral organisierten und intelligent gesteuerten Stadt leben. Diese Stadt verfügt zunehmend über geschlossene Material- und Energiekreisläufe und geht mit ihren Ressourcen sehr effizient um. Welchen Herausforderungen müssen sich Städte wie Frankfurt stellen? Was setzt diese erforderliche Vernetzung voraus? Den Städten stellen sich mehrere neue Anforderungen, die aber gerade auch von ihnen effektiv und effizient bewältigt werden können. Neben wirtschaftsstrukturellen und demografischen Verände rungen sind dies die Bewältigung des Klimawandels und die Folgen der Ener giewende, die eine Reduktion der CO2Emissionen, eine Steigerung der Energieeffizienz bei den Verbrauchern und eine Umstellung der Energieversorgung auf eine vernetzte Form einer dezentralen regenerativen Energieerzeugung erforderlich machen. Voraussetzung dafür ist eine vermehrte Begleitung von Leistungserbringung und -austausch durch Information, Überwachung und Steuerung. Deshalb werden intelligente Stromnetze in Form eines Smart Grids, in die Smart Houses inklusive Vehicle-to-Grid eingebunden sind, immer wichtiger. Durch die klare Definition der Verbräuche und das Ausschöpfen belastungsabhängiger Entgelte verbessern sie die Energie- und Ressourcen effizienz. 2011 Mainova Geschäftsbericht 51 Magazin Innovation Unterwegs mit einer überzeugten Kundin Ohne Parkplatzsorgen, Versicherungen und Reparaturstress nutzt Linda Waldeck nur dann ein Auto, wenn sie es wirklich benötigt – beispielsweise, um zum Möbelhaus zu fahren. Auto – das ist eines von über 2.500 Fahrzeugen bundesweit aus der Flotte des FlinksterNetzes. book-n-drive unterhält 270 Autos in der Rhein-Main-Region. Die Mainova AG ist zu einem Drittel am Carsharing-Unternehmen beteiligt. Mit diesem Angebot kann Linda maßgeschneidert Autos nutzen, wann, wo und so lange sie will. Heute fährt sie zu einem schwedischen Möbelhaus und kauft auf dem Rückweg noch ein paar Kisten Wasser. In naher Zukunft wird sie erneut mit einem book-n-drive-Transporter umziehen. Eine Innovation für Großstädte ins Rollen bringen Spielplätze statt Parkplätze – Warum sich Carsharing lohnt 23 Stunden am Tag steht ein Auto durchschnittlich auf einem Parkplatz. In dieser Zeit nutzt es praktisch nichts und kostet trotzdem Versicherungspreise und Steuern. Die Parkplatzsituation in Großstädten ist ein zusätzliches Ärgernis – neue Ideen schaffen Abhilfe. 2.500 Fahrzeuge können über die book-n-drive Mobilitätssysteme GmbH gebucht werden. Die Mainova AG ist zu einem Drittel am Carsharing-Unternehmen beteiligt. 52 Mainova Geschäftsbericht 2011 Frankfurt-Höchst gegen 15.00 Uhr: Auf dem Parkplatz vor der Bahnhofshalle steht ein kleines Hinweisschild mit der Aufschrift „book-n-drive“ vor einem abgesperrten Stellplatz. Fünf Minuten später nähert sich ein grauer Opel Corsa. Mit einem schnellen Handgriff liegt der Absperrpfosten am Boden und Linda Waldeck steigt mit einem Lächeln aus dem Carsharing-Auto. Die Frankfurterin ist für neue Ideen offen. Flexibel und bequem die Herausforderungen des Alltags zu meistern ist ihr wichtig – Planungssicherheit auch – unbeschwert von Parkplatzsuche, Steuern oder Werkstattbesuchen. Deswegen nutzt sie seit drei Jahren book-n-drive. Bundesweit Autos ausleihen Heute ist die Fahrt von Linda noch nicht zu Ende. Und wir sind jetzt als Mitfahrer dabei. Elegant fährt sie um mehrere Kurven und plaudert dabei entspannt über „ihr“ Auto. Ihr Mobilitätskonzept mit Zukunft Parkplatzsorgen und steigende Versicherungspreise hat Linda keine. Das war der Beweggrund für book-n-drive-Gründer Udo Mielke, sein Unternehmen zu gründen. Die unzähligen Autos, die in manchen Wohnvierteln komplette Straßenzüge zustellen, sind ihm ein Dorn im Auge. Wie viele Spielplätze könnten in den Innenstädten entstehen, wenn Autos effizienter genutzt werden? Das heißt im Umkehrschluss: Das Auto wird zu einem Fortbewegungsmittel und verliert seinen Wert als Statussymbol. Und in Zukunft? Mielke ist davon überzeugt, dass Carsharing sich immer mehr lohnen wird. Außerdem trägt ein intelligentes Mobilitätskonzept entscheidend dazu bei, dass weniger CO2 produziert wird. Sobald Elektroautos preisgünstig auf den Markt kommen und die Akkus die Carsharing-Bedingungen durchhalten, wäre dies der nächste konsequente Schritt in die Mobilität der Zukunft. Die Vorzüge dieses Systems waren unserer Carsharing-Kundin gleich sympathisch. Nach einer Fernsehreportage zum Thema suchte sie nach einem Anbieter in Frankfurt am Main. Seitdem nutzt sie in regelmäßigen Abständen das book-n-drive-Angebot. Auch die Technik vom Buchen über das Auf schließen bis zum abschließenden Abmel- den des Nutzers sei „selbsterklärend und super easy“, so Linda begeistert. Das Angebot an Autos im Rhein-Main-Gebiet wächst beständig. „Nur wer möglichst in seiner Nachbarschaft ein book-n-drive-Auto findet, wird den Service auch langfristig nutzen“, analysiert Mielke. Das eine ver änderte Einstellung zum Auto etwas Zeit braucht, ist dem Carsharing-Geschäftsführer bewusst. Steigende Kundenzahlen geben ihm jedoch recht. „Wer in unseren Innenstädten verzweifelt nach Parkplätzen sucht, lernt schnell die Vorzüge von Carsharing schätzen.“ Udo Mielke book-n-drive-Gründer „Es macht Spaß, mit den modernsten Autos zu fahren“, freut sich Linda und berichtet, dass es in den letzten Jahren stetig Verbesserungen sowohl bei den Modellen als auch dem System gab. Durchgängig war die umfassende und persönliche Beratung, das Gefühl, gut aufgehoben zu sein. Gut platziert sind ihrer Ansicht nach auch die Autos, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und einfach zu erreichen sind. Rundummobilität ist bei Lindas Bedürfnissen mit einem Teilzeitauto deutlich günstiger zu erreichen als mit einem eigenen. Sie spart so auch Zeit und Nerven. Als alle Einkäufe verstaut sind und das Fahrzeug wieder auf seinem „book-n-drive“-Platz abgestellt ist, schwingt sich die junge Frau auf ihr Fahrrad und radelt nach Hause – umweltschonend und effizient. 2011 Mainova Geschäftsbericht 53 Lagebericht Lagebericht Inhalt Lagebericht des Mainova-Konzerns für das Geschäftsjahr 2011 54 Mainova Geschäftsbericht 2011 S. 56 Konzernstruktur S. 56 Geschäft und Rahmenbedingungen S. 62 Geschäftsentwicklung S. 65 Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB S. 66 Die Mainova-Aktie S. 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter S. 67 Forschung und Entwicklung S. 67 Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand S. 67 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres S. 68 Internes Steuerungssystem des Konzerns S. 68 Bericht über wesentliche Chancen und Risiken S. 71 Zukünftige Geschäftsentwicklung 2011 Mainova Geschäftsbericht 55 Lagebericht Konzernstruktur / Geschäft und Rahmenbedingungen Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Der Primärenergieverbrauch verteilt sich in Deutschland im Jahr 2011 wie folgt: 7 6 5 Der Energieverbrauch in Deutschland ist im Jahr 2011 deutlich gesunken. Konzernstruktur Unser operatives Geschäft wird insbesondere von vier Tochterunternehmen wahrgenommen, die aus der organisatorischen, abrechnungstechnischen und gesellschaftsrechtlichen Entflechtung des Erzeugungs-, Netz- und Vertriebsbereichs der Mainova AG hervorgegangen sind. Die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (NRM) pachtet das Strom- und Gasnetz der Mainova AG und betreibt diese auf eigene Rechnung, während für die Fernwärme- und Wasserversorgungsnetze die Betriebsführung übernommen wird. Die Mainova EnergieDienste GmbH hat von der Mainova AG das Energiedienstleistungsgeschäft (Contracting) und das technische Facility Management übernommen. Die Aufgaben der Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH erstrecken sich auf das Messwesen, die Abrechnung der gelieferten Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmemengen, die Kundenbetreuung sowie das Forderungsmanagement. Die SRM StraßenBeleuchtung RheinMain GmbH betreut das Straßenbeleuchtungsnetz der Stadt Frankfurt am Main. 56 Mainova Geschäftsbericht 2011 Geschäft und Rahmenbedingungen Konjunkturelle Entwicklung Nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2011 preisbereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 %. Der wirtschaftliche Aufschwung fand dabei hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte statt. Der konjunkturelle Aufholprozess der deutschen Wirtschaft wurde vor allem von positiven Impulsen aus dem Inland getragen. Die privaten Ausgaben wuchsen aufgrund höherer Einkommen preisbereinigt mit 1,5 % so stark wie zuletzt vor fünf Jahren. Zudem legten die Anlageinvestitionen der Unternehmen insbesondere in Ausrüstungen und Bauten um 6,5 % zu. Auch der Staatskonsum zog um 1,2 % an. Entwicklung des Primärenergieverbrauchs Vorläufigen Schätzungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zufolge ist der Energieverbrauch in Deutschland im Jahr 2011 deutlich gesunken. Er wird sich voraussichtlich auf 457,6 Mio. Tonnen Steinkohleeinheiten belaufen, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 4,8 % entspricht. Damit liegt der deutsche Primärenergieverbrauch insgesamt auf dem niedrigsten Niveau seit 1990. Hauptgründe hierfür waren der geringere Wärmeenergiebedarf aufgrund der milden Witterung und die hohen Energiepreise. Bereinigt um den Witterungseinfluss wäre der Energieverbrauch nur um 1 % gesunken. 4 2 3 Der Strompreis hat sich im Jahr 2011 wie folgt entwickelt: Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 1 Mineralöl 33,8 % 2 Erdgas 20,6 % 3 Steinkohle 12,6 % 4 Braunkohle 11,7 % 5 Erneuerbare Energieträger 10,8 % 6 Kernenergie 8,8 % 7 Sonstige Energieträger 1,7 % Quelle: Pressedienst Nr. 9/2011 der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V., Berlin Die energiepolitischen Beschlüsse der Bundesregierung führten im Jahr 2011 zu leichten Veränderungen beim Mix der Energieträger. Der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie ließ deren Beitrag zum Energiemix um 2,1 % sinken. Die erneuerbaren Energien konnten ihren Anteil hingegen weiter erhöhen und machen nun 10,8 % des gesamten Energieverbrauchs aus. Der Erdgasanteil verringerte sich aufgrund eines deutlichen Mengenrückgangs um 1,2 Prozentpunkte. Dagegen legte der Anteil der Braun- und Steinkohle am Energiemix um 1,0 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte zu. Der wichtigste Energieträger blieb auch im Jahr 2011 das Rohöl mit einem relativ konstanten Anteil von 33,8 %. Strompreis in Euro pro MWh Wir versorgen rund eine Million Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit Energie und Wasser. Als börsennotierte Aktiengesellschaft hat die Mainova Aktiengesellschaft (Mainova AG) ihren Konzernabschluss (im Folgenden wird der Mainova-Konzern als Mainova bezeichnet) nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Mainova ist in der Versorgung mit leitungsgebundenen Energieträgern und Wasser sowie in artverwandten Dienstleistungen tätig. Wir versorgen rund eine Million Menschen in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg mit Energie und Wasser sowie Geschäftskunden bundesweit mit Strom und Gas. Zudem belieferten wir im Geschäftsjahr 2011 regionale Gas- und Stromversorger und sind an versorgungswirtschaftlichen Unternehmen überwiegend in Hessen und Thüringen beteiligt. Ferner stellen wir als Betreiber von Versorgungsnetzen den Netzzugang und Netzanschluss Dritten zur Verfügung und gewährleisten den sicheren Transport von Energie und Wasser. 1 nach der Abschaltung deutscher Atomkraftwerke, anhaltende politische Unruhen in der arabischen Welt und robuste Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft zunächst noch stützend auf die Preise gewirkt. Maßgeblich für den Abwärtstrend in der zweiten Jahreshälfte waren dann jedoch die deutlich wachsende Unsicherheit über die weitere Konjunkturentwicklung in Europa und die Furcht vor einer abkühlenden Weltwirtschaft infolge der Schuldenkrise im Euroraum sowie der Finanzprobleme in den USA. Aufgrund der hohen Preisniveaus im Zeitraum Mitte März bis Anfang September notierten die durchschnittlichen Terminpreise dabei – mit Ausnahme der Emissionsrechte – deutlich über den Mittelwerten des Vorjahres. 60 Strom Base 2012 in Euro/MWh 58 56 54 52 Der Grundlastkontrakt für das Strom-Kalenderjahr 2012 lag am Ende des Jahres nur knapp unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Nach dem deutlichen Preisanstieg im ersten Quartal, der insbesondere auf die Atomkatastrophe in Fukushima und einen Anstieg der Brennstoffkosten zurückging, führten erheblich verbilligte Preise für Emissionsrechte, eine insgesamt entspannte Versorgungssituation am Spotmarkt und die Zuspitzung der Schuldenkrise im Euroraum in den Sommer- und Herbstmonaten zu einem Preisrückgang. Der schrittweise Ausstieg aus der Atomenergie ließ deren Beitrag zum Energiemix um 2,1 % sinken. Der Anteil der erneuerbaren Energien stieg auf 10,8 %. Die Preise für Erdgas zeigten im Jahr 2011 folgende Entwicklung: Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels Die Energiegroßhandelspreise haben nach einem steilen Anstieg infolge der Reaktorkatastrophe am 11. März 2011 in Japan im Verlauf der zweiten Jahreshälfte deutlich nachgegeben. Spätestens ab Mitte September konnten sich die Terminpreise mit Lieferung im Jahr 2012 für die Brennstoffe Kohle, Öl und Erdgas sowie für Emissionsrechte und die Grundlast Stromlieferung den nervösen Kursschwankungen der Finanzmärkte nicht mehr gänzlich entziehen. Während die Strom-, Kohle- und Erdgaspreise Ende 2011 wieder nahezu auf die Niveaus zum Ende des Vorjahres zurückfielen, schloss der Preis für Rohöl als Einziger über der Notierung zum Jahresende 2010. In der ersten Jahreshälfte hatten am Energieterminmarkt Versorgungsängste 29 Gaspreise in Euro pro MWh Lagebericht 28 Mit Ausnahme des Rohölpreises fielen die Strom-, Kohle- und Erdgaspreise Ende 2011 wieder nahezu auf die Niveaus zum Ende des Vorjahres zurück. 27 26 25 24 Erdgas NCG 2012 in Euro/MWh 23 22 21 Erdgas schloss das Jahr 2011 im Marktgebiet NCG (NetConnect Germany) nahezu auf dem gleichen Preisniveau ab wie zum Jahresende 2010. Auf der Angebotsseite stand der im gesamten Jahresverlauf schwachen Nachfra- 2011 Mainova Geschäftsbericht 57 Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen ge eine stabile Versorgung mit Pipeline- und Flüssigerdgas (LNG) gegenüber. Bis ins dritte Quartal hinein hatten jedoch noch Ängste über Liefereinschränkungen und die Abschaltung alter Atomkraftwerke sowie die Aussicht auf eine weltweit höhere Nachfrage den Gaspreisen Auftrieb verliehen. Aufgrund anhaltend milder Temperaturen und niedriger Nachfrageerwartungen für den Winter und das Gesamtjahr 2012 sank der Preis im vierten Quartal dann deutlich. Preis der CO2-Emissionsrechte in Euro pro Tonne Die Preise für CO2-Emissionsrechte mit Lieferung im Jahr 2012 weisen folgenden Verlauf auf: Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. 18 CO2 2012 in Euro/t 16 14 12 10 8 Maßgeblich für den ab Ende Juni stark rückläufigen Preis für Emissionsrechte (EU Allowances – EUA) waren Befürchtungen einer konjunkturellen Abkühlung in Europa und der veröffentlichte Entwurf einer EU-Richtlinie zur Steigerung der Energieeffizienz. Außerdem zeigten weitere preissenkende Angebotsfaktoren wie der vorzeitige Verkaufsstart von Emissionsrechten aus einem EU-Investitionsprogramm sowie ein deutlich gestiegenes Angebot an CER (Certified Emission Reductions)-Zertifikaten aus internationalen Klimaschutzprojekten ihre Wirkung. Die Brennstoffpreise für Kohle und Öl nahmen im Jahr 2011 folgenden Verlauf: Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Kohle API2 in USD/t Kohle- und Rohölpreise in USD pro Tonne bzw. Barrel Wir begrüßen die stärkere Fokussierung auf die Kraft-Wärme-Kopplung, da KWK-Anlagen durch ihre hohen Effizienzgrade einen wichtigen Beitrag zur Verminderung von CO2-Emissionen und Steigerung der Versorgungssicherheit leisten. 130 120 110 100 Rohöl Brent 2012 in USD/b 90 Nach einem Anstieg der Kohlepreise in der ARA-Region (API2) im ersten Quartal setzte Ende April eine Abwärts bewegung ein. Während der europäische Markt trotz 58 Mainova Geschäftsbericht 2011 erhöhter Lagerabbauaktivität die Preise im dritten Quartal nicht beeinflussen konnte, sorgten zurückhaltende Ein deckungen Chinas und Indiens sowie leicht eingetrübte Konjunkturerwartungen in Asien für verstärkte Korrekturen im letzten Jahresviertel. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent lag zum Jahresende als einziger Brennstoff über dem Preis zum Jahresbeginn. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang Ende September sorgte im Dezember die erneute Zuspitzung des Konflikts zwischen dem Iran und dem Westen für neue „Risikoaufschläge“. Nach der Ankündigung neuer Wirtschaftssanktionen durch die USA und Europa hatte der Iran im Gegenzug mit einer Sperrung der Straße von Hormus als wichtige Öl- und Gastransportader gedroht. Energiepolitische Rahmenbedingungen Die bereits in den Vorjahren begonnenen nationalen und internationalen Bestrebungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien wurden auch im Jahr 2011 fortgesetzt. Durch die Katastrophe von Fukushima und ihre Folgen haben sie noch einmal deutlich an Bedeutung gewonnen. Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban Auf der 17. UN-Klimakonferenz vom 28. November bis zum 9. Dezember 2011 in Durban (Südafrika) einigten sich die mehr als 190 Teilnehmerstaaten auf die Fortschreibung des Kyoto-Protokolls. Die Entscheidung über die Verlängerung des Vertrags bis 2017 oder 2020 soll auf dem nächsten Klimagipfel Ende 2012 in Doha (Katar) getroffen werden. Darüber hinaus vereinbarten die Teilnehmer, dass bis spätestens 2015 ein neuer Klimaschutzvertrag erarbeitet wird. Das neue Abkommen soll 2020 in Kraft treten und auch Nicht-Kyoto-Staaten wie die USA, China und Indien mit einschließen. Zudem wurde der im Vorjahr in Cancún (Mexiko) vereinbarte „Grüne Klimafonds“ weiter ausgestaltet. Europäische Energiepolitik Auf dem Gipfeltreffen der 27 EU-Staats- und Regierungschefs am 4. Februar 2011 in Brüssel wurde die Niederschrift der Europäischen Kommission „Energie 2020: Eine Strategie für wettbewerbsfähige, nachhaltige und sichere Energie“ verabschiedet. Die Kommission gibt darin Leitlinien für die künftige europäische Energiepolitik der Jahre 2011 bis 2020 vor. Zur Unterstützung dieser Ziele beschloss sie im März 2011 den „Energieeffizienzplan 2011“. Für uns sind speziell die Planschwerpunkte „Effiziente Energienutzung“ und „Energiebinnenmarkt“ wichtig. Die Kommission sieht große Einsparpotenziale im Gebäudeund Verkehrssektor sowie durch die effiziente Erzeugung von Strom und Wärme. Hier begrüßen wir insbesondere die stärkere Fokussierung auf die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), da KWK-Anlagen durch ihre hohen Effizienzgrade einen wichtigen Beitrag zu Verminderung von CO2-Emissionen und Steigerung der Versorgungssicherheit leisten. Daneben ist der Ausbau der Energie-Infrastruktur einschließlich der Standardisierung und Implementierung von Smart Grids Teil des Programms. Energiepolitisches Konzept der Bundesregierung zur Energiewende Am 14. März 2011 hat die Bundesregierung aufgrund der Ereignisse im japanischen Atomkraftwerk Fukushima beschlossen, die sieben ältesten Atomkraftwerke Deutschlands für drei Monate vom Netz zu nehmen und in dieser Zeit alle 17 deutschen Atomkraftwerke einer Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen. Parallel dazu wurde eine Ethikkommission einberufen, die abschätzen sollte, ob die Nutzung von Atomenergie gesellschaftlich weiterhin verantwortbar ist. Das Resultat der Untersuchungen führte zu einer weitgehenden Neuausrichtung der energiepolitischen Ziele der Bundesregierung, welche am 30. Juni 2011 durch die Änderungen an den folgenden Gesetzen eingeleitet wurde: schaftsministerium und das Bundesumweltministerium sollen jährlich einen Bericht erstellen, der die Umsetzung der energiepolitischen Beschlüsse und Ziele dokumentiert. •• •• •• •• Hessischer Energiegipfel Im Rahmen des hessischen Energiegipfels fanden Beratungen zwischen den fünf im hessischen Parlament vertretenen Parteien, Vertretern aus der Industrie, von Gewerkschaften und Verbänden statt. Eine zentrale Vorgabe des am 10. November 2011 vorgelegten Abschlussberichts ist die Ausschreibung von etwa 2 % der Landesfläche für Windkraftanlagen. Außerdem soll bis zum Jahr 2050 der hessische Strom- und Wärmebedarf möglichst völlig durch erneuerbare Energien sichergestellt werden. Zudem wurde ausdrücklich festgehalten, dass Stadtwerke eine tragende Rolle bei der Energiewende in Hessen spielen und in ihrem Bestand und ihrer Fortentwicklung nicht beeinträchtigt werden sollen. Atomgesetz (AtG) Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Netzausbaubeschleunigungsgesetz (NABEG) Das novellierte AtG sieht vor, bis Ende 2022 schrittweise alle Atomkraftwerke stillzulegen, wobei die sieben bereits abgeschalteten Anlagen nicht wieder ans Netz gehen. Der Ausstieg aus der Atomkraft bietet nach unserer Ansicht die Chance auf mehr Wettbewerb: Es ist jetzt weiteren Marktteilnehmern möglich, neben den bisherigen vier dominierenden Energieversorgungsunternehmen am Markt der Stromerzeugung teilzunehmen. Außerdem bietet das Gesetz verlässliche Rahmenbedingungen in Bezug auf die Atomkraft. Diese sind für kommunale Energieversorger eine wesentliche Voraussetzung, um Investitionen in die Stromerzeugung tätigen zu können. Die EEG-Novelle sieht vor, dass der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Stromverbrauch schrittweise bis zum Jahr 2050 auf 80 % steigen soll. Die Anfangsvergütung für Windenergie an Land bleibt unverändert, für Offshore-Windanlagen hingegen erhöht sich die Vergütung. Neujustierungen gibt es auch bei der Förderung von Bioenergie. Die EnWG-Novelle dient der Umsetzung der europäischen Vorgaben des Dritten Binnenmarktpakets „Energie“, von dessen zentralem Ziel der konsequenten Entflechtung der Transportnetzbetreiber wir nicht direkt betroffen sind. Außerdem enthält die Novelle Regelungen zur Ausgestaltung des Unbundlings für Verteilnetzbetreiber, einem schnelleren Lieferantenwechsel, der Einführung intelligenter Messsysteme sowie zur Einrichtung einer Verbraucherschlichtungsstelle. Die Änderungen im NABEG betreffen Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau von grenzüberschreitenden oder länderübergreifenden Höchstspannungsleitungen, die künftig von der Bundesnetzagentur (BNetzA) zentral geprüft und geplant werden. Um die Fortschritte bei der Energiewende zu überwachen, hat die Bundesregierung am 20. Oktober 2011 den Monitoringprozess „Energie der Zukunft“ sowie die Einrichtung einer Expertenkommission beschlossen. Das Bundeswirt- Novelle des Treibhausgas-Emissionshandelsgesetzes Am 16. Februar 2011 wurde mit der Verabschiedung des Gesetzes über den Handel mit Berechtigungen zur Emission von Treibhausgasen die EU-Emissionshandels-Richt linie in nationales Recht umgesetzt. Dies hat zur Folge, dass ab dem Jahr 2013 keine kostenlosen Emissionsrechte mehr für die Stromproduktion ausgegeben werden. Der Wegfall dieser kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten führt für uns zu einem deutlichen Anstieg der Beschaffungskosten und infolgedessen zu sinkenden Spreads bei der Erzeugung. Der Wegfall der kostenfreien Zuteilung von Emissionsrechten führt zu sinkenden Spreads bei der Erzeugung. Stadtwerke spielen eine tragende Rolle bei der Energiewende in Hessen. Der Ausstieg aus der Atomkraft bietet nach unserer Ansicht die Chance auf mehr Wettbewerb im Erzeugungsbereich. Ausgestaltung des Netzzugangs Im Jahr 2011 wurde die Abwicklung des Netzzugangs durch eine Vielzahl von Regelungen neu gestaltet. Hierzu gehören die Vorgaben der BNetzA zu Marktregeln für die Bilanzkreisabrechnung Strom (MaBiS), für den Lieferantenwechsel durch den Geschäftsprozess Kundenbelieferung mit Elektrizität (GPKE) sowie für den Geschäftsprozess Lieferantenwechsel Gas (GeLi Gas), mit denen gemäß EnWG ein Wechsel innerhalb von drei Wochen durchgesetzt wird. Die zum 1. Oktober 2011 in Kraft getretene Kooperationsvereinbarung IV zwischen den Betreibern von in Deutschland gelegenen Gasversorgungsnetzen sieht unter anderem eine weitreichende Standardisierung der für den Netzzugang erforderlichen Verträge vor. Wir bewerten die Belebung des Wettbewerbs durch die Umsetzung der überarbeiteten beziehungsweise neuen Vorgaben zur Abwicklung des Netzzugangs insgesamt positiv. Regulierung der Netzentgelte Durch die seit dem 1. Januar 2009 geltende Anreizregulierung setzt die BNetzA die Netzentgelte für Strom und Gas mit dem Ziel der schrittweisen Entgeltkürzung jeweils für eine mehrjährige Regulierungsperiode fest. Für das Gasnetz beginnt die zweite Regulierungsperiode ab 2013, für das Stromnetz ab 2014. Beim Gasnetz hat die BNetzA daher schon im Jahr 2011 umfangreiche Datenerhebungen zur Bestimmung der Erlösobergrenze vorgenommen. Für 2011 Mainova Geschäftsbericht 59 Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen das Stromnetz werden die Daten im laufenden Geschäftsjahr ermittelt. Zudem hat die BNetzA durch das leichte Absenken der Eigenkapitalzinssätze gegenüber der ersten Regulierungsperiode wesentliche Entscheidungen in Bezug auf die Erlöse der Netzbetreiber in der zweiten Regulierungsperiode getroffen. Durch die Festlegungen zur Qualitätsregulierung wurde bestimmt, wie der Aufschlag beziehungsweise Abschlag auf die Erlöse der Netzbetreiber aufgrund ihrer Versorgungszuverlässigkeit ermittelt wird. Im Geschäftsjahr 2011 erzeugten unsere Anlagen 1,4 Mio. MWh elektrische Energie und 1,5 Mio. MWh Wärme. Erzeugung Unser Kraftwerksportfolio umfasst insbesondere die Heizkraftwerke (HKW) West, HKW Niederrad, HKW Allerheiligenstraße und HKW Messe und das Biomassekraftwerk Fechenheim. Im Geschäftsjahr 2011 erzeugten unsere Anlagen wie im Vorjahr 1,4 Mio. MWh elektrische Energie und 1,5 Mio. MWh (Vorjahr 1,7 Mio. MWh) Wärme. Der Rückgang der erzeugten Wärmemenge geht auf die deutlich mildere Witterung im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum zurück. Unser Gemeinschaftsunternehmen, die Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH (MHKW), betreibt das Müllheizkraftwerk Nordweststadt (MHKW Nordweststadt), in dem jährlich bis zu 525.600 Tonnen Haus- und Gewerbeabfall verbrannt werden. Dadurch lassen sich im Vergleich zur herkömmlichen Erzeugung aus fossilen Brennstoffen rund 300.000 Tonnen CO2 einsparen. Die Erzeugungsmenge dieser Kraftwerke betrug im Berichtsjahr 0,4 Mio. MWh (Vorjahr 0,3 Mio. MWh) an elektrischer Energie und wie im Vorjahr 0,3 Mio. MWh Wärme. Unser Beteiligungsunternehmen Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI), an dem wir 15,6 % halten, betreibt ein effizientes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk. Die Anlage in Irsching verfügt über eine elektrische Leistung von 845 Megawatt (MW) und hat einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad von knapp 60 %. Im Jahr 2011 entfielen auf die Mainova AG rund 0,7 Mio. MWh (Vorjahr 0,5 Mio. MWh) der in dieser Anlage erzeugten elektrischen Energie. Der Ausbau umweltfreundlicher Erzeugungskapazitäten steht im Mittelpunkt unserer strategischen Ausrichtung. Einen Schwerpunkt setzen wir dabei bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. So sind wir mit 12,5 % an der SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG beteiligt. Diese Holding betreibt durch ihre Tochterunternehmen 83 Windkraftanlagen, die über eine installierte Erzeugungsleistung von 163 MW verfügen. Unser Anteil entspricht dem Strombedarf von etwa 15.750 Haushalten. Auf diese Weise werden im Vergleich mit konventioneller Stromerzeugung jährlich rund 35.000 Tonnen CO2 eingespart. Des Weiteren betreiben wir einen Windpark in Siegbach. Die Windkraftanlagen sind Ende 2011 in Betrieb gegangen und werden zukünftig jährlich rund 16.000 MWh klimafreundlichen Strom erzeugen. Dies reicht aus, um 6.400 Haushalte mit Strom zu versorgen. Ferner betreiben wir knapp 20 Solaranlagen mit einer in- 60 Mainova Geschäftsbericht 2011 Lagebericht Geschäft und Rahmenbedingungen stallierten Leistung von 1,4 MW, welche im Jahr 2011 1.300 MWh Energie erzeugt haben. Der eigenerzeugte Strom verteilt sich wie folgt auf die Kraftwerke: 6 5 7 4 3 1 2 1 Heizkraftwerke 55,0 % 2 Gemeinschaftskraftwerk Irsching 27,3 % 3 MHKW Nordweststadt 12,2 % 4 Biomassekraftwerk Fechenheim 3,3 % 5 Windpark Havelland 1,5 % 6 Sonstige dezentrale Anlagen 0,6 % 7 Solaranlagen 0,1 % Der Energieeinsatz der Kraftwerke im Jahr 2011 stellt sich wie folgt dar: 6 5 4 3 1 2 1 Erdgas 42,0 % 2 Steinkohle 34,2 % 3 Müll 17,5 % 4 Biomasse 4,7 % 5 Wind 1,2 % 6 Heizöl 0,4 % Bei der Zusammensetzung der eingesetzten Energieträger ergaben sich im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr keine wesentlichen Veränderungen. Unsere Anlagen emittierten im Jahr 2011 insgesamt rund 1,3 Mio. Tonnen CO2 (Vorjahr 1,4 Mio. Tonnen). Zusätzlich wurden von den Beteiligungsunternehmen wie im Vorjahr etwa 0,2 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt. Die Emissionen aus dem Einsatz der Brennstoffe Biomasse und Abfall sowie aus der Nutzung von Windenergie sind als CO2-neutral zu bewerten. Im September 2011 nahm im Industriepark Höchst eine Bioerdgas-Aufbereitungsanlage ihren Betrieb auf, an der wir mit 49,9 % beteiligt sind. Die Anlage erzeugt rund 80.000 MWh umweltfreundliches Bioerdgas pro Jahr. Dies entspricht dem Verbrauch von 4.000 Haushalten, wodurch jährlich rund 16.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Im Jahr 2011 wurden bereits insgesamt 37.175 MWh Bioerdgas in das Netz eingespeist. Beschaffung Ein Schlüssel für den Erfolg eines Energieversorgungsunternehmens in zunehmend wettbewerbsintensiven Absatzmärkten ist die Optimierung der Energiebeschaffung. Wir arbeiten daher kontinuierlich an der Verbesserung der Beschaffungsprozesse sowie dem optimal risikogesteuerten Mix aus lang- und kurzfristiger Absicherung des Stromund Gasbezugs, um in diesem dynamischen Marktumfeld Wettbewerbsvorteile zu generieren. Im Stromgeschäft mit unseren Kunden setzen wir dabei weiterhin auf die Syneco Trading GmbH als Marktzugang, um Großhandelsmärkte mit wettbewerbsfähigen Strombezugskonditionen nutzen und nachhaltig attraktive Preise anbieten zu können. Sowohl das Vertriebs- als auch das Eigenerzeugungsportfolio wurden im Vergleich mit dem Großhandelsmarkt optimiert. Bei der Gasbeschaffung für den direkten Endkundenmarkt und die Energiepartner in der Region konnten wir uns insbesondere auf die bewährte Lieferbeziehung mit dem assoziierten Unternehmen Gas-Union GmbH stützen. Parallel dazu investieren wir weiter in den Auf- und Ausbau eigenen Know-hows, um den laufenden Veränderungen sowie der zukünftigen Entwicklung der Märkte – insbesondere im Gasbereich – gerecht zu werden. Dies spiegelte sich unter anderem in der Einstellung von Spezialisten, der Einrichtung eines eigenen Handelsraums und der Einführung eines Portfoliomanagementsystems wider. Von den an Endkunden verkauften Strommengen wurden rund 48 % in unseren eigenen umweltfreundlichen Anlagen und denen unserer Beteiligungen erzeugt. Damit konnte dieser Anteil trotz des gestiegenen Stromabsatzes nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau gehalten werden. Alleiniger Wasserlieferant ist das Beteiligungsunternehmen Hessenwasser GmbH & Co. KG, mit dem ein langfristiger Lieferungsvertrag für unseren gesamten Wasserbedarf besteht. Beteiligungen Unser Beteiligungsportfolio umfasst 18 nach der EquityMethode einbezogene Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen sowie 15 weitere Beteiligungsgesellschaften. Im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie planen wir, bis zum Jahr 2015 rund 500 Mio. Euro für Projekte zur effizienten Strom- und Wärmeerzeugung aufzuwenden. Im Laufe des Jahres 2011 wurde bereits in diverse Beteiligungen investiert. Unter anderem haben wir eine Beteiligung an einer hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenanlage in Bremen erworben. Die mit umweltfreundlichem Erdgas befeuerte Anlage wird eine Leistung von rund 445 MW bereitstellen. Das gesamte Investitionsvolumen beträgt rund 450 Mio. Euro. Nach einer Bauzeit von etwa 30 Monaten soll das Kraftwerk im Jahr 2013 den Betrieb aufnehmen. Wir sind mit 25,1 % an der Betreibergesellschaft Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (GKB) beteiligt. Den größten Anteil mit 57,4 % hält der Bremer Energieversorger swb AG. Außerdem haben 34 Gesellschaften der Thüga-Gruppe inklusive der Mainova die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG (Thüga Erneuerbare Energien) mit Sitz in München gegründet. Die Gesellschafter planen, bis 2020 rund 1 Mrd. Euro in Erzeugungsprojekte im Bereich regenerativer Energien zu investieren. Das Ziel des gemeinsamen Vorgehens ist die Bündelung von Know-how und Kapital zum Ausbau der Eigenerzeugung aus erneuer baren Quellen. Im Jahr 2011 wurde über die Thüga Erneuerbare Energien bereits in mehrere Windparks investiert. Ein Windpark wird in Biebersdorf (Brandenburg) errichtet. Er verfügt über 14 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 28 MW. Darüber hinaus hat die Gesellschaft zwei im Bau befindliche Windparks in Rheinland-Pfalz mit einer Gesamtleistung von 28,4 MW erworben. Dabei handelt es sich um einen Windpark mit acht Anlagen in der Gemeinde Neuerkirch sowie um einen mit fünf Anlagen in Unzenberg. Insgesamt können durch die im Jahr 2011 von der Thüga Erneuerbare Energien getätigten Investitionen etwa 35.000 Haushalte mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh pro Jahr versorgt werden. Im Bereich Abrechnung und Messdienstleistungen haben wir uns ebenfalls an zwei Unternehmen beteiligt. An der neu gegründeten Gesellschaft Service4EVU GmbH, Coburg, wurden 50 % erworben. Geschäftsgegenstand der Gesellschaft ist im Wesentlichen die Übernahme des Abrechnungsprozesses und der Kundenbetreuung insbesondere für andere Energieversorger. Durch den Erwerb von 25 % der Anteile an der Metegra GmbH (Metegra) in Laatzen wollen wir frühzeitig die Voraussetzungen schaffen, um auf die gesetzliche Neuordnung des Eichwesens für Messgeräte reagieren zu können. Das Angebot der Metegra umfasst die Prüfung, Eichung, Parametrisierung, Vorhaltung und Instandsetzung von Messgeräten für die Verrechnung von Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme sowie alle damit in unmittelbarem Zusammenhang stehenden Dienstleistungen. Die Zusammensetzung der Energieträger entspricht im Wesentlichen der des Vorjahres. Im Rahmen unserer Erzeugungsstrategie planen wir, bis zum Jahr 2015 rund 500 Mio. Euro für Projekte zur effizienten Strom- und Wärmeerzeugung aufzuwenden. Von den an Endkunden verkauften Strommengen wurden rund 48 % in unseren umweltfreundlichen Anlagen und denen unserer Beteiligungen erzeugt. 2011 Mainova Geschäftsbericht 61 Lagebericht Geschäftsentwicklung Lagebericht Geschäftsentwicklung Geschäftsentwicklung Eine Abschwächung der Konjunktur und die Unsicherheiten durch die Finanzmarktkrise führten zu einem Anstieg der Primärenergiekosten. Das Ergebnis vor Ertragsteuern beträgt 104,4 Mio. Euro. Die Energiebranche hatte ein herausforderndes Jahr zu meistern, welches von vielschichtigen externen Einflüssen geprägt war. Neben einer Abschwächung der Konjunktur haben sich die Unsicherheiten durch die Finanzmarktkrise weiter verschärft. Diese Rahmenbedingungen haben zu einem Anstieg der Primärenergiekosten und zu höheren Volatilitäten an den Großhandelsmärkten geführt. Ferner belastete die im Vorjahresvergleich deutlich wärmere Witterung den Absatz und das Ergebnis im Gas- und Wärmegeschäft. Diese Einflüsse trugen wesentlich dazu bei, dass sich das Ergebnis vor Ertragsteuern gegenüber dem Vorjahr um 39,8 Mio. Euro auf 104,4 Mio. Euro verringert hat. Im Stromgeschäft stehen der positiven Entwicklung des Stromvertriebs aufgrund von Kundengewinnen geringere Ergebnisse aus dem Stromhandelsgeschäft durch die angespannte Marktsituation gegenüber. Der Ergebnisrückgang im Gasgeschäft ist im Wesentlichen auf die wärmere Witterung sowie auf den wettbewerbsbedingten Margendruck zurückzuführen. Im Netzgeschäft sind regulatorische Ergebnisbelastungen entstanden, welche jedoch in künftigen Perioden überwiegend ausgeglichen werden können. Beim Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen hingegen war eine positive Entwicklung zu verzeichnen, welche vor allem auf einem höheren Ergebnisbeitrag der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding) sowie auf Wertaufholungen beruhte. Absatz Der Absatz hat sich wie folgt entwickelt: Einheit Strom Die Absatzmenge im Stromvertrieb stieg im Wesentlichen durch Kundengewinne um 10,3 %. Hauptgrund für den Rückgang des Gasabsatzes an Endkunden und Energiepartner war die deutlich wärmere Witterung. 2011 2010 Veränderung Mio. kWh 9.919 8.609 15,2% Gas Mio. kWh 12.017 14.077 -14,6% Wärme, Dampf, Kälte Mio. kWh 1.914 1.973 -3,0% Wasser Mio. m³ 42,1 41,8 0,7% Bei den Absatz- und Umsatzzahlen ist zu beachten, dass sich diese jeweils auf das Geschäftsjahr beziehen und somit Effekte aus Vorperioden enthalten. Sowohl im Stromvertrieb als auch im Stromhandel war eine positive Mengenentwicklung zu verzeichnen. Die Absatzmenge im Stromvertrieb lag um 10,3 % über dem Vorjahreszeitraum. Dies war im Wesentlichen auf Kundengewinne zurückzuführen. Die Stromhandelsmengen stiegen insbesondere durch die Vermarktung der eigenerzeugten Mengen im Gemeinschaftskraftwerk Irsching um 21,1 %. Der Rückgang des Gasabsatzes betraf sowohl den Vertrieb an Endkunden als auch das Geschäft mit Energiepartnern. Hauptgrund für diese Entwicklung war die um 20,4 % signifikant niedrigere Gradtagszahl infolge der im Vorjahresvergleich deutlich wärmeren Witterung. Im Geschäft mit Großkunden konnte hingegen ein deutlicher Mengenzuwachs erreicht werden. Im Wärmegeschäft wurde der witterungsbedingte Absatzrückgang teilweise durch Neuanschlüsse von Großkunden kompensiert. Ertragslage 62 Mainova Geschäftsbericht 2011 Entwicklung der Gewinn- und Verlustrechnung Die Umsatzerlöse zeigen im Einzelnen folgende Entwicklung: Mio. € 2011 2010 Veränderung Strom 916,1 781,1 17,3% Gas 502,9 530,3 -5,2% Wärme, Dampf, Kälte 119,8 118,5 1,1% Wasser 80,0 79,8 0,3% Netzentgelte 88,3 87,1 1,4% Sonstige 78,4 73,8 6,2% 1.785,5 1.670,6 6,9% Der Umsatzanstieg im Stromgeschäft ist überwiegend auf die positive Absatzentwicklung aufgrund von Kundengewinnen zurückzuführen. Des Weiteren erhöhten sich die Stromhandelsmengen insbesondere durch die Vermarktung der eigenerzeugten Mengen im Gemeinschaftskraftwerk Irsching. Die im vierten Quartal 2010 vorgenommene Preisanpassung im Stromvertrieb resultiert insbesondere aus der Erhöhung der bundesweit einheitlichen Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien (EEG-Umlage). Der witterungsbedingte Umsatzrückgang im Gasgeschäft konnte nur zum Teil durch Umsatzsteigerungen bei Großkunden kompensiert werden. Die sonstigen betrieblichen Erträge haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 7,3 Mio. Euro auf 54,0 Mio. Euro erhöht. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus den Er- trägen aus der Wertaufholung für das Stromnetz in Höhe von 12,3 Mio. Euro. Gegenläufig sind die Erträge aus KWK-Förderung um 5,5 Mio. Euro durch das Auslaufen der Förderung für einzelne Anlagen zurückgegangen. Der Materialaufwand betrifft überwiegend den Gas-, Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte. Die höheren Strombezugskosten resultieren im Wesentlichen aus dem Anstieg der Aufwendungen für die EEG-Umlage, den Absatzsteigerungen sowie den gestiegenen Aufwendungen für das vorgelagerte Netz aufgrund von Kundengewinnen außerhalb des Netzgebiets. Die Gasbezugsaufwendungen reduzierten sich im Wesentlichen durch geringere Beschaffungsmengen infolge des witterungsbedingten Absatzrückgangs. Der Materialaufwand stieg insgesamt um 162,0 Mio. Euro auf 1.377,7 Mio. Euro. Der Personalaufwand erhöhte sich um 3,0 Mio. Euro auf 192,5 Mio. Euro. Die Erhöhung ist auf Gehaltsanpassungen, insbesondere durch die reguläre Tariferhöhung des aktuellen Jahres, den Aufbau des Personalbestands sowie die Erhöhung des Sanierungsgeldes der Zusatzversorgungskasse zurückzuführen. Das gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Mio. Euro auf 89,2 Mio. Euro gestiegene Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen ist vor allem durch das um 5,7 Mio. Euro gestiegene Equity-Ergebnis der Thüga Holding sowie durch Erträge aus Wertaufholungen in Höhe von 5,5 Mio. Euro verursacht. Die Wertaufholungen betrafen die Oberhessische Gasversorgung GmbH (OHG) und die Stadtwerke Dreieich GmbH (SWD). Zudem war das Ergebnis im Vorjahr durch Aufwendungen aus der Wertminderung des Beteiligungsbuchwerts der Gasversorgung Main-Kinzig GmbH in Höhe von 3,8 Mio. Euro belastet. Der Anstieg der Finanzaufwendungen um 7,3 Mio. Euro resultiert überwiegend aus höheren Zinsaufwendungen aufgrund der Refinanzierung des Thüga-Erwerbs durch Fremddarlehen. Segmentberichterstattung Die nachstehende Tabelle zeigt die Ergebnisbeiträge (EBT) der einzelnen Berichtssegmente: Mio. € 2011 Wärme- und Stromerzeugung Stromversorgung 2010 Veränderung -18,0 4,5 -22,5 33,7 24,7 9,0 Gasversorgung 53,8 65,4 -11,6 Wärmeversorgung -9,3 -1,5 -7,8 Wasserversorgung 2,1 4,3 -2,2 Beteiligungen 64,1 66,0 -1,9 Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung -22,0 -19,2 -2,8 Konzern 104,4 144,2 -39,8 Die Einteilung der Segmente umfasst die Wärme- und Stromerzeugung sowie die Versorgungssegmente Strom, Gas, Wasser und Wärme, in welchen die gesamten Wertschöpfungsstufen (Vertrieb, Handel, Netz) abgebildet werden. Darüber hinaus werden im Segment Beteiligungen die Ergebnisse aus Gemeinschaftsunternehmen, assoziierten Unternehmen und sonstigen Beteiligungen dargestellt. Ausnahmen stellen einige Beteiligungen an Erzeugungsgesellschaften dar, welche weiterhin, entsprechend ihrer Steuerung durch das Management, dem Segment Wärme- und Stromerzeugung zugeordnet werden. Im Bereich Sonstige Aktivitäten / Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte sowie andere nicht den gesondert dargestellten Segmenten zugeordnete Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung dargestellt. Das Segment Wärme- und Stromerzeugung erzielt Umsatzerlöse weitgehend aus der konzerninternen Lieferung von Wärme, Kälte und Strom an die Segmente Wärmeund Stromversorgung. Wärmelieferungen werden dabei zu kostenbasierten Preisen und Stromlieferungen zu Marktpreisen bewertet. Die Gasturbinen in den HKW West und Niederrad wurden zusätzlich zur reinen Stromerzeugung eingesetzt, sofern mit der Vermarktung des erzeugten Stroms positive Deckungsbeiträge erwirtschaftet werden konnten. Das Segmentergebnis war vor allem durch die Entwicklung der Energiepreise im Verlauf des Geschäftsjahres unter Druck. Die angespannte Preissituation an den Großhandelsmärkten erschwerte die Vermarktung der erzeugten Strommengen. Auch der preisbedingte Anstieg der Primärenergieaufwendungen belastete das Ergebnis. Hinzu kam der Wegfall der KWK-Förderung für den Block 1 des HKW Niederrad. Ferner sind im Segmentergebnis Wertminderungen auf die zahlungsmittelgenerierende Einheit (ZGE) „Kraftwerke“ in Höhe von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 17,6 Mio. Euro) enthalten. Der Ergebnisanstieg im Segment Stromversorgung ist im Wesentlichen auf eine Wertaufholung auf die ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 12,3 Mio. Euro zurückzuführen. Des Weiteren haben sich eine Reihe gegenläufiger Effekte ausgewirkt. Während wir im Stromvertrieb durch Kundengewinne unser Ergebnis steigern konnten, war das Stromhandelsergebnis durch die volatile Marktsituation an den Großhandelsmärkten unter Druck. Im Netzgeschäft sind regulatorische Ergebnisbelastungen entstanden, welche jedoch in künftigen Perioden größtenteils ausgeglichen werden können. Der Ergebnisrückgang im Segment Gasversorgung resultiert insbesondere aus dem gesunkenen Absatz aufgrund der deutlich wärmeren Witterung im Vergleich zum Vorjahr. Dieser konnte nur zum Teil durch Absatzsteigerungen bei Großkunden kompensiert werden. Des Weiteren haben Beschaffungspreissteigerungen und ein angespanntes Wettbewerbsumfeld zu dem Ergebnisrückgang beigetragen. Im Segment Wärmeversorgung stehen dem witterungsbedingten Absatzrückgang Anschlüsse von Neukunden und Preisanpassungen gegenüber. Ergebnismindernd wirkte sich zudem die Bildung einer Rückstellung für rechtliche Risiken aus. 2011 Mainova Geschäftsbericht 63 Lagebericht Geschäftsentwicklung Lagebericht Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB Das Ergebnis im Segment Wasserversorgung ist durch eine Risikovorsorge belastet. Bereinigt um diesen Effekt liegt das Segmentergebnis nahezu auf dem Vorjahresniveau. Ursächlich für die Ergebnisverschlechterung im Segment Beteiligungen sind im Wesentlichen gestiegene Zinsaufwendungen durch die im Vorjahr durchgeführte Umfinanzierung des Erwerbs der Anteile an der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga). Gegenläufig wirkten sich ein verbessertes Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Anteile an der Thüga sowie Wertaufholungen der Anteile an der OHG und der SWD aus. Aus der Equity-Bewertung der übrigen Beteiligungen war insgesamt ein leicht rückläufiges Ergebnis zu verzeichnen. Vermögenslage Die Bilanzsumme ist im Vergleich zum Vorjahr um 25,4 Mio. Euro auf 2.522,7 Mio. Euro gesunken. Auf der Vermögensseite erhöhte sich das langfristig gebundene Vermögen um 83,8 Mio. Euro, während die kurzfristigen Vermögenswerte um 109,2 Mio. Euro zurückgingen. Dies führte zu einem höheren Anteil der langfristigen Vermögenswerte an der Bilanzsumme von 79,5 % (Vorjahr 75,4 %). Auf der Kapitalseite ist der Rückgang der Bilanzsumme vor allem durch die kurzfristigen Schulden verursacht. Die Summe aus Eigenkapital und langfristigen Schulden hingegen bewegt sich auf Vorjahresniveau. Bedingt durch den Anstieg der langfristigen Vermögenswerte ergibt sich daher eine Deckung des langfristigen Vermögens durch Eigenkapital von 48,0 % (Vorjahr 49,1 %) und durch langfristige Eigenund Fremdmittel von 96,5 % (Vorjahr 100 %). Weitere Angaben zur Kapitalstruktur und zu Investitionsverpflichtungen befinden sich im Anhang unter Abschnitt 6 beziehungsweise Abschnitt 10. Bei den langfristigen Vermögenswerten war insbesondere bei den immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen ein Anstieg um 59,1 Mio. Euro zu verzeichnen, da die Investitionen über den Abschreibungen lagen. Die Wertminderung der ZGE „Kraftwerke“ in Höhe von 14,4 Mio. Euro wird durch die Wertaufholung der ZGE „Stromnetz“ in Höhe von 12,3 Mio. Euro nahezu kompensiert. Ursächlich für den Anstieg des Buchwerts der nach der Equity- Methode bilanzierten Finanzanlagen um 31,9 Mio. Euro waren insbesondere der Erwerb der Anteile an der GKB sowie Wertaufholungen bei zwei bestehenden Beteiligungen in Höhe von 5,5 Mio. Euro. Der Rückgang der kurzfristigen Vermögenswerte um 109,2 Mio. Euro auf 517,6 Mio. Euro entfällt mit 54,6 Mio. Euro auf die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und mit 62,7 Mio. Euro auf die sonstigen Vermögenswerte inklusive Forderungen aus Ertragsteuern. Die gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beruhten auf der kühleren Witterung im Jahr 2010, die zu höheren Abschlägen im Jahr 2011 führten. Die Abschläge minderten die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen. Unter den sonstigen Vermögenswerten werden die Cash-Pooling-Forderungen gegen die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH) ausgewiesen, welche um 59,3 Mio. Euro zurückgegangen sind. 64 Mainova Geschäftsbericht 2011 Auf der Kapitalseite führte insbesondere die Einstellung des über die Gewinnabführung an die SWFH hinausgehenden Konzern-Jahresüberschusses in die Gewinnrücklagen, vermindert um die Veränderung der erfolgsneutral gebildeten Rücklagen, insgesamt zu einer Erhöhung des Eigenkapitals um 20,6 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote beträgt 38,2 % (Vorjahr 37,0 %). Die im Vergleich zum Vorjahr um 8,3 Mio. Euro niedrigeren langfristigen Schulden in Höhe von 971,2 Mio. Euro sind im Wesentlichen durch die tilgungsbedingt deutlich gesunkenen langfristigen Finanzschulden sowie die geringeren latenten Steuerschulden entstanden. Gegenläufig haben sich die erhaltenen Zuschüsse entwickelt. Bei den kurzfristigen Schulden war insbesondere ein Rückgang der kurzfristigen Finanzschulden um 17,1 Mio. Euro und der übrigen Verbindlichkeiten um 36,9 Mio. Euro zu verzeichnen. Der Rückgang der übrigen Verbindlichkeiten ist insbesondere durch die niedrigere Verpflichtung aus der Gewinnabführung an die SWFH entstanden. Gegenläufig entwickelten sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit einem Anstieg von 16,3 Mio. Euro. Die Investitionen gliedern sich wie folgt: Mio. € 2011 2010 Erzeugungsanlagen 29,7 8,6 Verteilungsanlagen 56,9 51,9 Grundstücke und Gebäude 20,6 24,0 Sonstiges 27,5 27,0 134,7 111,5 Die Investitionsprojekte für den Ausbau und den Erhalt der Verteilnetze für die Strom-, Gas-, Wasser- und Wärmeversorgung sowie für die Erzeugung von Strom und Fernwärme stellen den Schwerpunkt der Sachanlageinvestitionen dar. Zu den bedeutendsten Großprojekten zählte dabei der Bau der Fernwärme-Verbindungsleitung vom MHKW Nordweststadt zum Universitätscampus Westend. Die rund sechs Kilometer lange Trasse wurde nach eineinhalb Jahren Bauzeit im November 2011 in Betrieb genommen. Weitere Großprojekte sind die im Laufe des Jahres 2011 fertiggestellten Gebäudeneubauten in der Solmsstraße und der Franziusstraße sowie der Neubau in der Gutleutstraße, der voraussichtlich im Jahr 2012 fertiggestellt wird. Finanzlage Die finanzielle Entwicklung des Unternehmens zeigt die nachfolgende Kapitalflussrechnung: Tsd. € Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit 2011 2010 Veränderung 191.506 141.222 +50.284 Cashflows aus der Investitionstätigkeit -167.491 -111.214 -56.277 Cashflows aus der Finanzierungstätigkeit -112.080 232.540 -344.620 -88.065 262.548 -350.613 Veränderung des Finanzmittelfonds Der Finanzmittelfonds in Höhe von 147,4 Mio. Euro (Vorjahr 235,5 Mio. Euro) setzt sich aus den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (146,9 Mio. Euro; Vorjahr 236,2 Mio. Euro) sowie den liquiden Mitteln (10,3 Mio. Euro; Vorjahr 9,2 Mio. Euro) abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung (9,8 Mio. Euro; Vorjahr 9,9 Mio. Euro) zusammen. Die Forderungen aus der Konzernfinanzierung entfallen vollständig auf die bei der SWFH im Rahmen des Cash-Pools angelegten Tagesgelder. Bei den Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung handelt es sich um Tagesgeldanlagen von Beteiligungen. Termingeldanlagen bei der SWFH mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 30,0 Mio. Euro wurden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt. Die gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich positiv auf die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit ausgewirkt, welche trotz eines geringeren Vorsteuerergebnisses gestiegen sind. Der Grund für den Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Jahr 2010 war die kühlere Witterung, die zu höheren Abschlägen im Jahr 2011 geführt hat. Die Abschläge mindern die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen. Die negativen Cashflows aus Investitionstätigkeit sind vor allem durch höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gestiegen. Des Weiteren wirkte sich die Auszahlung für eine Termingeldanlage bei der SWFH negativ auf die Cashflows aus Investitionstätigkeit aus. Während die Aufnahme von Finanzschulden im Rahmen der Umfinanzierung des Anteilserwerbs an Thüga im Vorjahr zu positiven Cashflows aus Finanzierungstätigkeit geführt hat, ist im Jahr 2011 ein tilgungsbedingter Rückgang zu verzeichnen. Angaben nach § 315 Abs. 2 Nr. 5 und Abs. 4 HGB Angaben nach § 315 Abs. 4 HGB Das Grundkapital der Mainova AG beträgt 142.336.000 Euro und ist in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, jeweils mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von 25,60 Euro je Aktie, eingeteilt. Davon lauten 5.499.296 (rund 98,9 %) auf den Namen und 60.704 (rund 1,1 %) auf den Inhaber. Die Inhaberaktien sind zum regulierten Markt an der Frankfurter Wertpapierbörse zugelassen. Die mit den Aktien verbundenen Rechte und Pflichten richten sich nach dem Aktiengesetz. Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, wurden nicht ausgegeben. Die am Kapital der Gesellschaft beteiligten Arbeitnehmer können ihre Stimmrechte uneingeschränkt selbst ausüben. Nach Kenntnis der Gesellschaft hält die Mehrheitsaktionärin SWFH 4.170.002 Namens-Stückaktien und 12.078 Inhaber-Stückaktien (insgesamt rund 75,22 %). Diese Aktien werden der Stadt Frankfurt am Main zugerechnet. Von der Minderheitsaktionärin Thüga werden nach Kenntnis der Gesellschaft 1.329.294 Namens-Stückaktien und 31.216 Inhaber-Stückaktien gehalten (insgesamt rund 24,47 %). Diese Aktien werden der Thüga Holding zugerechnet. Die restlichen Aktien befinden sich im Streubesitz (rund 0,31 %). Die SWFH und die Thüga stimmen die Ausübung der Stimmrechte aus den Aktien nach Maßgabe der konsortialvertraglichen Vereinbarungen ab. Die Namens-Stückaktien sind nur mit der Zustimmung der Gesellschaft übertragbar, soweit diese nicht auf die SWFH übertragen werden. Die Hauptversammlung entscheidet über die Zustimmung. Der Vorstand ist nicht zur Ausgabe oder zum Rückkauf von Aktien befugt. Die Zwangseinziehung von Aktien ist gemäß § 5 der Satzung zugelassen. Gemäß § 6 der Satzung besteht der Vorstand aus mindestens zwei Personen. Im Übrigen bestimmt der Aufsichtsrat die Mitglieder des Vorstands. Für die Bestellung von Vorstandsmitgliedern ist gemäß § 31 MitBestG eine Mehrheit von mindestens zwei Dritteln der Stimmen der Mitglieder des Aufsichtsrats erforderlich. Der Aufsichtsrat bestellt die Mitglieder des Vorstands gemäß § 84 Abs. 1 Satz 1 AktG auf höchstens fünf Jahre. Der Aufsichtsrat ist gemäß § 84 Abs. 3 AktG auch für den Widerruf der Bestellung zuständig. Soweit nicht gesetzlich zwingend etwas anderes vorgeschrieben ist, bedürfen Satzungsänderungen der einfachen Kapital- und Stimmenmehrheit. Von den durch die Gesellschaft in Anspruch genommenen Darlehen könnten im Falle eines Kontrollwechsels insgesamt Darlehen in Höhe von 60,9 Mio. Euro vom Darlehensgeber gekündigt werden. Dies würde sich belastend auf die Liquidität der Gesellschaft auswirken. Die Kündigungsrechte bestehen jedoch nicht uneingeschränkt. So können sie bei einigen Darlehen nicht ausgeübt werden, wenn zusätzliche Sicherheiten gestellt werden (42,1 Mio. Euro) beziehungsweise bei anderen Darlehen keine Bonitätsverschlechterung des Darlehensnehmers eintritt (18,8 Mio. Euro). Die Mainova AG hat mit ihren Mitgesellschaftern in der Thüga Holding Vereinbarungen geschlossen, die gegenseitige CallOptionen für den Fall eines Kontrollwechsels bei einer Partei vorsehen. Abweichend von den Vorschriften der §§ 289 Abs. 4 Nr. 8, 315 Abs. 4 Nr. 8 HGB und des Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 15a (DRS 15a) liegt ein Kontrollwechsel im Sinne dieser Vereinbarung dann vor, wenn eine Person, die zuvor keine Mehrheit der Stimmen oder des Kapitals an einer Partei hält oder anderweitig keinen direkten oder indirekten beherrschenden Einfluss im Sinne des § 17 AktG auf eine Partei ausübt, eine solche Mehrheit beziehungsweise einen solchen direkten oder indirekten beherrschenden Einfluss erlangt. Jede von einem Kontrollwechsel nicht betroffene Partei ist jeweils nach dem Verhältnis ihrer Beteiligung berechtigt, von der durch den Kontrollwechsel betroffenen Partei die Übertragung der betreffenden Aktien zu verlangen. Der Kaufpreis für die von der Call-Option betroffenen Aktien entspricht dem anteiligen Ertragswert. Nachfolgend sind die weiteren wesentlichen Vereinbarungen aufgeführt, die unter der Bedingung eines Kontrollwechsels stehen: Im Partnerschaftsvertrag über den Bau und Betrieb eines Gas- und Dampfkraftwerks am Standort Irsching haben die Vertragsparteien vereinbart, sich im Falle eines bei einer 2011 Mainova Geschäftsbericht 65 Lagebericht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschung und Entwicklung Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Lagebericht Die Mainova-Aktie Partei eintretenden Kontrollwechsels die jeweils gehaltenen Geschäftsanteile an der GKI gegenseitig zum Kauf anzubieten. Bei einem Ausscheiden aus der Kraftwerksgesellschaft würde die Mainova einen maßgeblichen Teil ihrer Eigenerzeugungskapazität für Strom verlieren. Der Konsortialvertrag mit der Beteiligungsholding der Stadt Hanau und der Gesellschaftsvertrag der NRM stehen unter dem Vorbehalt der Kündbarkeit für den Fall des Kontrollwechsels. Der Gesellschaftsvertrag der MHKW sieht die Möglichkeit der Kündigung für den Fall vor, dass es bei der Mainova oder dem Vertragspartner, der Frankfurter Entsorgungsund Service GmbH, zu einem Kontrollwechsel kommt. Im Konsortialvertrag der Dynega Energiehandel GmbH ist die Möglichkeit des Ausschlusses eines Gesellschafters durch Gesellschafterbeschluss vorgesehen, wenn dieser nicht mehr zumindest überwiegend unmittelbar oder mittelbar in kommunalem Eigentum steht oder nicht mehr kommunaler Kontrolle unterliegt. Im Konsortialvertrag der 8KU Renewables GmbH ist vereinbart, dass ein Partner im Falle des Verlustes der kommunalen Mehrheit aus der Gesellschaft ausscheidet, soweit nicht alle Gesellschafter einvernehmlich etwas anderes beschließen. Der Gesellschaftsvertrag der GKB sieht vor, dass die Kommanditisten einen der ihren aus der Gesellschaft ausschließen können, falls es bei diesem zu einem Kontrollwechsel kommt. Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der Mainova innehat (Kontrollwechsel), oder im Falle eines Rechtsformwechsels gemäß §§ 190 ff. UmwG oder bei Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die Mainova der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb des Konzerns der Stadtwerke Frankfurt unterstellt (Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG), gewährt die Mainova dem Vorsitzenden des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur Niederlegung seines Amtes. Für den Fall der wirksamen und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge. Maximale Obergrenze ist jedoch die Höhe der Gesamtvergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrags. Der Kurs der Mainova- Aktie erhöhte sich im Gesamtjahr um rund 4,9 %. Bericht und Erläuterungen gemäß § 315 Abs. 2 Nr. 5 HGB Zielsetzung des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems ist es, die Ordnungsmäßigkeit sowie die Verlässlichkeit der Rechnungslegung und Finanzberichterstattung durch die Implementierung von Kontrollen sicherzustellen. Das System beinhaltet Grundsätze, Verfahren, Regelungen und Maßnahmen, um eine vollständige, richtige und zeitnahe Erfassung von Geschäftsvorfällen unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben zu gewährleisten. Grundlage hierfür sind die Identifikation möglicher Fehlerquellen und die wirksame Begrenzung daraus resultierender Risiken. 66 Mainova Geschäftsbericht 2011 Das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem ist ein integraler Bestandteil des Rechnungslegungsprozesses der Mainova und erstreckt sich auf die Finanzberichterstattung im gesamten Konzern. Es beinhaltet eine klare Funktionstrennung zwischen den beteiligten Bereichen, die darüber hinaus in quantitativer wie qualitativer Hinsicht ausreichend ausgestattet sind. Bei allen rechnungslegungsrelevanten Prozessen finden regelmäßig analytische Prüfungen statt. Die im Risikomanagementsystem erfassten und bewerteten Risiken werden im Jahresabschluss berücksichtigt, sofern bestehende Bilanzierungsregelungen dies vorschreiben. Die für die Rechnungslegung eingesetzten EDV-Systeme sind durch Sicherheitsvorkehrungen gegen unbefugte Zugriffe geschützt. Soweit möglich, wird Standardsoftware eingesetzt. Erhaltene oder weitergegebene Rechnungslegungsdaten werden regelmäßig in Stichproben auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft. Durch die eingesetzte Software finden programmierte Plausibilitätsprüfungen statt. Für die Umsetzung dieser Regelungen und die Nutzung der Instrumentarien sind die beteiligten Bereiche und Abteilungen zuständig. Die Verantwortlichkeit für die Implementierung, Aufrechterhaltung und Wirksamkeit des internen Kontroll- und Risikomanagementsystems sowie die Überwachung der Einhaltung der Vorgaben liegt bei dem für Finanzen zuständigen Mitglied des Vorstands der Mainova. Diese Verantwortung ist in der Geschäftsordnung des Vorstands festgehalten. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und konzerninternen Richtlinien für das Kontroll- und Risikomanagementsystem wird von der internen Revision im Rahmen von risikoorientierten Prüfungen überwacht. Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats überwacht ebenfalls jährlich als übergeordnete Instanz das interne Kontroll-, Risikomanagement- und Revisionssystem auf seine Angemessenheit. Die Mainova-Aktie Die Aktienmärkte setzten ihren Aufwärtstrend aus dem Vorjahr vor dem Hintergrund einer erwarteten Wirtschaftserholung zunächst fort. Der Deutsche Aktienindex (DAX) erreichte im Mai trotz der Katastrophe von Fukushima, die im März für einen kräftigen Einbruch sorgte, sein Jahreshoch bei 7.528 Punkten. Im September fiel der DAX im Zuge der Staatsschuldenkrise in Europa und der Sorge um die Stabilität der Währungsunion auf ein Jahrestief von 5.072 Punkten, wobei die psychologisch wichtige Marke von 5.000 Punkten nicht durchbrochen wurde. Der Index erholte sich dann aber wieder und ging mit rund 5.898 Punkten am 30. Dezember 2011 aus dem Handel. Gegenüber der Notierung zum Ende des Vorjahres (6.914 Punkte) war somit ein Rückgang von rund 15 % zu verzeichnen. Die Aktie der Mainova AG konnte das hohe Niveau des Vorjahres leicht steigern. Sie notierte nach einem Tiefststand im August von 321,05 Euro und einem Jahreshöchstwert von 360,20 Euro im Oktober mit einem Kurs von 350,00 Euro zum Jahresende 2011. Bereinigt um die Dividendenausschüttung im Juli 2011 in Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie erhöhte sich der Kurs der Aktie im Gesamtjahr um rund 4,9 %. Mit Wirkung zum 1. Januar 2001 hat die Mainova AG mit dem Mehrheitsaktionär SWFH einen Gewinnabführungsvertrag nach § 291 AktG abgeschlossen. Dieser kann seit dem 31. Dezember 2006 jährlich mit einer Frist von sechs Monaten zum Ende des Kalenderjahres von den Vertragspartnern gekündigt werden. Die SWFH hat sich im Gewinn abführungsvertrag verpflichtet, außenstehenden Aktionären für die Dauer des Vertrags einen festen Ausgleich (Garantiedividende) von 9,48 Euro je Stückaktie für jedes volle Geschäftsjahr zu gewähren und Aktien eines außenstehenden Aktionärs auf dessen Verlangen gegen eine Barabfindung von 172,00 Euro je Stückaktie zu erwerben. In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der angemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß §§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt. Insgesamt wurden bereits rund 11.000 Inhaberaktien aufgrund des Abfindungsangebots von außenstehenden Aktionären an die SWFH zurückgegeben. Der Streubesitz der im geregelten Markt der Deutschen Börse AG in Frankfurt am Main gehandelten Mainova-Aktie beläuft sich zum 31. Dezember 2011 auf 17.410 Aktien (0,31 % des Grundkapitals). Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mainova beschäftigt zum Jahresende 2.970 (Vorjahr 2.884) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (ausschließlich der gesetzlichen Vertreter), von denen sich 130 (Vorjahr 117) in der Ruhephase der Altersteilzeit (Blockmodell) befanden. Die SWFH erbringt für die Mainova wesentliche Teile einer qualitativ erstklassigen Berufsausbildung. Sie beschäftigte zum Jahresende 97 (Vorjahr 95) Auszubildende. Forschung und Entwicklung Im Geschäftsjahr 2011 haben wir keine wesentlichen Projekte im Forschungs- und Entwicklungsbereich durchgeführt. Grundzüge des Vergütungssystems für den Vorstand Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) das Aufsichtsratsplenum zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die fixe Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und einem Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sachleistungen, die individuell versteuert werden. Diese umfassen im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen. Die variable Vergütung teilt sich in eine kurzfristige variable Vergütungskompo nente sowie eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung (langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf. Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt. Sie bemisst sich dabei am Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB. Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur zu erhöhen und den Anforderungen des VorstAG in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt das Erreichen von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB während des Performancezeitraums. Als qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen. Die Auszahlung der langfristigen variablen Vergütungskomponente ist nach oben hin begrenzt (Kappung). Beim Nichterreichen von Mindestzielen entfällt eine Auszahlung der langfristigen variablen Vergütungskomponente vollständig. Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche Entwicklungen vereinbart. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Schluss des Geschäftsjahres Mainova beschäftigt zum Jahresende 2.970 Mitarbeiter. In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der an gemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß §§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt. 2011 Mainova Geschäftsbericht 67 Lagebericht Internes Steuerungssystem des Konzerns Bericht über wesentliche Chancen und Risiken Internes Steuerungssystem des Konzerns Aufgrund sich ändernder Rahmenbedingungen ist die Energiebranche zunehmend komplexer geworden. Dies führte gleichzeitig zu einem Anstieg der unternehmerischen Risiken. Auch wir sehen uns daher mit vermehrten Risiken konfrontiert, die maßgeblich durch steigende Volatilitäten an den Beschaffungsmärkten, eine zunehmende Wettbewerbsintensität auf den Vertriebsmärkten sowie höhere regulatorische Anforderungen hervorgerufen werden. Deshalb gewinnt die nachhaltige Steuerung der Risiken immer mehr an Bedeutung. den Risiken umfassen. Die Risikosteuerung erfolgt anhand einer Risikotragfähigkeitsbetrachtung, die im Sinne eines Limitsystems die Gegenüberstellung von Risiken und der dazugehörigen Risikodeckungspotenziale beinhaltet. Auf der Basis des bilanziellen Kapitals und des geplanten Ergebnisses des laufenden Geschäftsjahres ermitteln wir ein spezifisches Risikokapital, das anschließend auf die Markt- und Unternehmensrisiken verteilt wird. Die Ausschöpfung dieses Risikokapitallimits ist in der quartalsweisen Risikobericht erstattung an Vorstand und Aufsichtsrat enthalten. Das Risikovolumen für das Gesamtunternehmen sowie je Risikokategorie und Segment wird mithilfe der Kennzahl „Ergebnis im Risiko“ dargestellt. Diese Kennzahl berechnen wir unter Einbeziehung aller inventarisierten Risiken mittels einer Simulation. Die Kennzahl beschreibt die statistische negative Abweichung vom geplanten Unternehmensergebnis, die mit 95 %iger Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird („Worst-Case-Szenario“). Die Risiken werden im Rahmen eines Früherkennungssystems von unseren Unternehmensbereichen beziehungsweise den einbezogenen Tochtergesellschaften systematisch und eigenverantwortlich erfasst sowie differenziert bewertet. In deren Verantwortung liegt es ebenfalls, Maßnahmen zur Vermeidung, Reduzierung und Kontrolle von Risiken zu initiieren und ihre Wirksamkeit sicherzustellen. Die Auswertung, Analyse und Steuerung der Chancen und Risiken erfolgt durch die dem Bereich „Finanzen, Rechnungswesen und Controlling“ zugeordnete Stabsstelle „Risikomanagement“. Diese gewährleistet dementsprechend auch die quartalsweise erfolgende Berichterstattung der Chancen- und Risikolage an den Gesamtvorstand sowie den Aufsichtsrat. Unvorhergesehene wesentliche Veränderungen der Risikosituation werden vom Risikomanagement oder von den Unternehmensbereichen ad hoc an den Vorstand berichtet. Die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems wird regelmäßig durch die Revision geprüft. Zudem begutachtet der Wirtschaftsprüfer die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen nach § 91 Abs. 2 AktG. Risikomanagementsystem Zur Einschätzung des Risikoaufkommens verfügt die Mainova über ein systematisches Risikomanagement. Dabei verstehen wir das Risikomanagement als planmäßige Identifizierung, adäquate Bewertung sowie Steuerung von Chancen und Risiken. Risiko ist hierbei als eine negative Abweichung von unternehmerischen Zielen oder Planwerten definiert. Entsprechend werden Chancen als positive Abweichungen vom geplanten Unternehmensergebnis gedeutet. Die Basis für die Chancen- und Risikobewertung bilden Einschätzungen sowie Annahmen über denkbare zukünftige Entwicklungen und Ereignisse. Die Risiken werden in Markt- und Unternehmensrisiken gegliedert. Marktrisiken ergeben sich hauptsächlich durch Preisveränderungen an den Absatz- und Beschaffungsmärkten, während die allgemeinen Unternehmensrisiken alle sonstigen aus unserer Geschäftstätigkeit resultieren- Marktrisiken Das sich verändernde Wettbewerbsumfeld führt zu immer stärkeren Preisbewegungen an den Rohstoff- und Energiebeschaffungsmärkten, die sich gleichzeitig zunehmend schwerer prognostizieren lassen. Die steigende Volatilität der Preise birgt sowohl im Rahmen der Beschaffung von Strom und Gas für unsere Kunden als auch bei der Vermarktung unserer eigenerzeugten Energie vielfältige Risiken. Gegen Preisrisiken bei der Brennstoffbeschaffung für unsere Erzeugungsanlagen sowie beim Bezug von Strom und Gas setzen wir Kohle-, Öl- und Gas-Swaps als Sicherungsinstrumente ein. Gleichzeitig wird zur Sicherung der Stromerlöse ein Vermarktungsgeschäft (Forward) für die eigenerzeugten Mengen abgeschlossen. Bei der bilanziellen Darstellung konnten für einzelne Kohle-, Gas- und Öl-Swaps keine Bewertungseinheiten gebildet werden, obwohl eine ökonomische Sicherungsbeziehung besteht. Unsere zentrale Steuerungskennzahl ist das EBT des Mainova-Konzerns nach HGB, das auch ein wesentlicher Bestandteil der Zielvereinbarung von Vorstand und Führungskräften ist. Im Jahr 2011 haben wir unser Reporting danach ausgerichtet. Im Rahmen des monatlichen Berichtswesens wird das EBT in Form einer Ma trixdarstellung einerseits nach Segmenten (Erzeugung, Stromversorgung, Gasversorgung, Wärmeversorgung, Wasserversorgung und Beteiligungen) und andererseits nach Wertschöpfungsstufen (Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb) aufgegliedert, analysiert und mit den Verantwortlichen abgestimmt. Ergänzend werden operative Ergebnistreiber und Finanzkennzahlen berichtet, die wir für die Beurteilung der Entwicklung der einzelnen Segmente/Wertschöpfungsstufen und des Gesamtunternehmens als wichtig erachten. Abgerundet wird das Reporting durch regelmäßige Forecasts und eine rollierende Mittelfristplanung, um früh zeitig Hinweise für die künftige Geschäftsentwicklung der Mainova zu erhalten. Zudem wird das Beteiligungsportfolio der Mainova vom hierfür eingerichteten Beteiligungscontrolling im Rahmen einer turnusmäßigen Berichterstattung überwacht. Bericht über wesentliche Chancen und Risiken Die steigende Volatilität der Preise birgt sowohl im Rahmen der Beschaffung von Strom und Gas für unsere Kunden als auch bei der Vermarktung unserer eigenerzeugten Energie vielfältige Risiken. Lagebericht Bericht über wesentliche Chancen und Risiken 68 Mainova Geschäftsbericht 2011 Darüber hinaus betreiben wir in begrenztem Umfang Eigenhandel mit definierten Commodities mit dem Ziel, Handelsmargen aus den Preisbewegungen am Markt zu erzielen. Um Marktrisiken beherrschbar zu machen, haben wir klare Strategien und Rahmenbedingungen definiert, in deren Grenzen Beschaffungs- und Vermarktungsaktivitäten sowie finanzielle Sicherungs- und Eigenhandelsgeschäfte durchgeführt werden können. Die Grundlage hierfür bildet das Risikomanagementhandbuch, das durch das eingerichtete Marktrisikokomitee freigegeben wurde. Das Marktrisikokomitee ist für die Umsetzung der Risikostrategie in den Kerngeschäftsprozessen Energiebezug und -handel, Erzeugung sowie Vertrieb verantwortlich. Es setzt sich aus den zuständigen Fachvorständen und Bereichsleitern zusammen. Die Grundlage zur Risikosteuerung ist ein von den operativen Einheiten unabhängiges Risikoberichtswesen, das kontinuierlich die Risiken auf der Grund lage der zugelassenen Instrumente überwacht. Zentrale Kennzahl zu ihrer Steuerung ist die Kennzahl Value-at-Risk auf der Basis eines 99 %igen Konfidenzniveaus und fünftägiger Haltedauer. Darüber hinaus sind Volumen- und absolute Verlustlimits als Steuerungsgrößen festgelegt. Bezüglich der Risiken aus der Verwendung von Finanzinstrumenten verweisen wir auf den Abschnitt 7 im Anhang. Unternehmensrisiken Die allgemeinen Unternehmensrisiken umfassen alle Arten von Risiken, die sich aus unserer Geschäftstätigkeit ergeben. Sie werden entlang der Wertschöpfungsstufen in folgende Kategorien eingeteilt: Erzeugungstechnik, Netz und Regulierung, Kundenvertrieb und Marketing, Finanzbetei ligungen und Treasury, Dienstleistungen und Shared Ser vices, Recht, Compliance und Revision, strategische Risiken sowie sonstige Risiken. Erzeugungstechnik Aus dem Kraftwerksbetrieb können sich trotz regelmäßiger Überwachung und Modernisierung von Erzeugungsanlagen Risiken aufgrund von technischen Störungen beziehungsweise des Ausfalls von Anlagen ergeben. Die sachgerechte Instandhaltung und Wartung der Anlagen reduziert diese Risiken. Bei auftretenden Schäden und Ausfällen können wir die finanziellen Auswirkungen in begrenztem Umfang durch abgeschlossene Versicherungen reduzieren. Der massive Ausbau von Wind- und Solarparks als Folge der Energiewende eröffnet bei der Stromerzeugung neue Wachstumsfelder. Wir haben eine Erzeugungsstrategie beschlossen, welche den Bau und Erwerb moderner und regenerativer Erzeugungstechnologien vorsieht. Im Jahr 2011 wurde bereits in verschiedene Windparkprojekte investiert. Weitere Projekte befinden sich in der Prüfungsphase (vgl. Kapitel Beteiligungen). Durch den zunehmenden Anteil regenerativer Energien werden neben Maßnahmen zum Ausbau der Netze insbesondere zusätzliche flexible Erzeugungskapazitäten erforderlich, wie zum Beispiel Gas- und Dampfkraftwerke (GuD-Kraftwerke). Diese werden zukünftig vermehrt benötigt, um die Schwankungen bei der Einspeisung von Wind- und Sonnenstrom auszugleichen. Vor diesem Hintergrund haben wir uns Anfang 2011 an einer Projektgesellschaft in Bremen beteiligt, die ab 2013 ein hocheffizientes und schnell regelbares GuD-Kraftwerk betreiben wird. Netz und Regulierung Regulatorische Risiken ergeben sich insbesondere aus den Vorgaben des EnWG einschließlich der Verordnungen sowie den Festlegungen und Bescheiden der BNetzA zu den Erlösen der Netzbetreiber. Diese zwingen die Betreiber, die Kosten zu senken und gleichzeitig weiterhin eine angemessene Versorgungsqualität zu gewährleisten. Bei der Vorbereitung der zweiten Regulierungsperiode für Strom (ab 2014) und Gas (ab 2013) wird deutlich, dass die BNetzA eine verschärfte Kostenregulierung anstrebt. Darüber hinaus wurden Ende Oktober 2011 die kalkulatorischen Eigenkapitalzinssätze für Strom- und Gasnetzbetreiber für die Dauer der zweiten Regulierungsperiode leicht gesenkt. Dies verschlechtert die Investitionsbedingungen, sodass die im internationalen Vergleich weit unterdurchschnittliche Netzrendite bestehen bleibt. Beim anstehenden Effizienzvergleich wird die BNetzA die angekündigte Verschärfung ihrer Haltung bezüglich der Personalzusatzkosten umsetzen. Diese sind nur dann als dauerhaft nicht beeinflussbare Kosten des Netzbetriebs anzusehen, wenn die Mitarbeiter direkt bei der Netzgesellschaft angestellt sind. Mögliche Auswirkungen und Handlungsalternativen werden zurzeit von uns geprüft. Darüber hinaus wird ab 2012 die Qualitätsregulierung für Strom mit möglichen Bonus- und Malusregeln für die Netzbetreiber eingeführt. Durch die Einbeziehung eines sogenannten Qualitätselements in die Erlösobergrenze soll vermieden werden, dass der Kostensenkungsdruck zulasten der Versorgungsqualität geht. Um dem Kostensenkungsdruck zu begegnen, haben wir im Jahr 2011 unsere risikoorientierte Asset-Strategie weiterentwickelt. So soll eine optimale Allokation der Investitions- und Instandhaltungsbudgets unter Kosten-, Nutzenund Risikoaspekten gewährleistet werden. Dennoch wird die Aufrechterhaltung der aktuell im deutschen und europäischen Vergleich sehr guten Versorgungszuverlässigkeit gegebenenfalls nicht möglich sein. Einschränkungen bei sicherheitstechnischen Aspekten werden wir jedoch nicht in Kauf nehmen. Neben der Auseinandersetzung mit den Regulierungsrisiken haben wir aber auch konsequent die Chancen genutzt, die sich aus der Regulierung ergeben. Niedergeschlagen hat sich dies unter anderem in den genehmigten Anträgen für den Erweiterungsfaktor beziehungsweise das Investitionsbudget. Bei der rechtlichen Sicherung der Nutzung öffentlicher Verkehrswege für die Verlegung und den Betrieb von Versorgungsleitungen tendieren die konzessionsgebenden Gemeinden zunehmend dazu, beim Auslaufen der Verträge den Konzessionsnehmer zu wechseln. Dieser „Konzessionswettbewerb“ bietet den etablierten Netzbetreibern Wachstumschancen. Gleichzeitig birgt er aber auch das Risiko, eigene Konzessionen an andere Netzbetreiber zu verlieren. Die BNetzA strebt eine verschärfte Kostenregu lierung an. Der massive Ausbau von Wind- und Solarparks als Folge der Energiewende eröffnet bei der Stromerzeugung neue Wachstumsfelder. 2011 Mainova Geschäftsbericht 69 Lagebericht Bericht über wesentliche Chancen und Risiken Durch gezielte Werbekampagnen für das bestehende Produktportfolio wurde vor allem das Interesse an umweltschonenden und nachhaltigen Produkten geweckt. Wir setzen auf eine bedarfsgerechte, stärkenorientierte Personalentwicklung und -förderung sowie auf eine Weiterentwicklung der Mitarbeiterkultur. Kundenvertrieb und Marketing Kundenvertrieb und Marketing unterliegen insbesondere Mengenrisiken. Die Absatzmengen für Erdgas und Fernwärme sind in hohem Maße witterungsabhängig. So waren im überdurchschnittlich warmen Jahr 2011 Verbrauchsrückgänge der Privathaushalte bei Erdgas zu verzeichnen, die durch den konjunkturbedingt höheren Erdgasabsatz an die Industrie nicht vollständig ausgeglichen werden konnten. Weitere Risiken, aber auch Chancen ergeben sich durch den intensiven Wettbewerb im Vertrieb. Wir haben die sich bietenden Möglichkeiten genutzt und können insbeson dere im Privatkundensegment eine positive Bilanz ziehen. Durch gezielte Werbekampagnen für das bestehende Produktportfolio wurde vor allem das Interesse an umweltschonenden und nachhaltigen Produkten geweckt. Dazu gehören unter anderem Novanatur und Erdgas KlimaPlus. Darüber hinaus haben wir Kunden durch die Aktion Mainova ÖkoAktiv die Möglichkeit geboten, sich direkt an der Finanzierung eines Windparks zu beteiligen. Außerdem positionierten wir uns als umfassender Energiedienstleister, beispielsweise durch das Angebot von verbrauchsorientierten Energieausweisen, hocheffizienten Heizungspumpen, dezentralen Mikro-Blockheizkraftwerken sowie Thermografieaufnahmen. Bezüglich der im Jahr 2009 eingeleiteten kartellrechtlichen Überprüfung der Wasserpreise haben sich im Jahr 2011 keine wesentlichen neuen Entwicklungen ergeben. Die von uns eingereichte Beschwerde gegen die Preissenkungsverfügung ruht weiterhin. Die im Jahr 2009 getroffene Risikoeinschätzung und -vorsorge besteht unverändert. Der Bundesgerichtshof hat in verschiedenen Urteilen gegen Gas- und Fernwärmeversorgungsunternehmen Preisanpassungsklauseln in Erdgas- und Wärmelieferverträgen für unwirksam erklärt. Einige Gas- und Wärmeversorger wurden von Gerichten zudem zu Rückzahlungen an Kunden verpflichtet. Unsere Gaspreisanpassungen waren mehrfach Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen. Kein Gericht hat bislang unsere Gas- oder Wärmepreisanpassungsklauseln für unwirksam befunden. Finanzbeteiligungen und Treasury In der Kategorie „Finanzbeteiligungen und Treasury“ werden finanzielle und steuerliche Risiken sowie Risiken aus Beteiligungen erfasst. Finanzielle Risiken umfassen Liquiditäts- und Zinsänderungsrisiken, Forderungsausfallrisiken und Risiken aus der Nichteinhaltung vereinbarter Finanzkennzahlen (Covenants) aus der Fremdkapitalaufnahme. Liquiditätsrisiken können bestehen, wenn die erforderlichen Finanzmittel zur Einhaltung von Zahlungsverpflichtungen nicht mehr vorhanden sind. Durch die Einbindung in das systematische Liquiditätsmanagement des Konzern-Treasury’s der SWFH wirken wir diesen Risiken ent gegen. Wir verfügen bei der SWFH über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro. Diese wurde im Jahr 2011 nicht in Anspruch genommen. Bei Banken liegen keine Kreditlinien vor. Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten 70 Mainova Geschäftsbericht 2011 Lagebericht Zukünftige Geschäftsentwicklung Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei uns bestehen diese Risiken für verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, bei denen die Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen. Wir begegnen derartigen Zinsänderungsrisiken zum Teil durch den Abschluss von Verträgen mit langfristigen Zinsbindungsfristen. Darüber hinaus werden in Einzelfällen Zinsswaps abgeschlossen. Forderungsausfallrisiken bestehen in Bezug auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage bei den Kunden und bei der Konkurrenz im Energiehandel. Eine Straffung der Prozesse im Forderungsmanagement, verschärfte Bonitätsrichtlinien für den Abschluss von neuen Verträgen und die Gewährung von Ratenplänen führten hier zu einer Risikoreduktion. Bei einem im Jahr 2004 abgeschlossenen Kreditvertrag wird eine darin vereinbarte Covenant-Kennzahl derzeit nicht erfüllt. Dies führt zu einem Zinsaufschlag und damit zu einem höheren Aufwand in Höhe von 29 Tsd. Euro jährlich. Das relevante Darlehen hatte zum Stichtag 31. Dezember 2011 eine Restvaluta von ca. 19,0 Mio. Euro und läuft noch bis zum 30. Dezember 2014. Risiken aus Beteiligungsgesellschaften werden vom Be teiligungscontrolling im Rahmen einer turnusmäßigen Berichterstattung überwacht. Dabei werden Plan-Ist-Abweichungen, die negative Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können, analysiert und – falls erforderlich – gemeinsam mit der Gesellschaft Gegensteuerungsmaßnahmen erarbeitet. Darüber hinaus werden insbesondere mit den großen Beteiligungsgesellschaften regelmäßig Gespräche geführt, in denen die Unternehmensstrategie, Regulierungseinflüsse und die Rentabilität größerer Investitionsvorhaben erörtert werden. Sofern Ereignisse oder veränderte Umstände darauf hindeuten, dass sich die Buchwerte unserer Beteiligungsgesellschaften vermindert haben, wird eine Werthaltigkeitsprüfung vorgenommen. Dienstleistungen und Shared Services In dieser Kategorie werden insbesondere Risiken aus den Bereichen Personal und IT erfasst. Im Personalbereich sind wir einem zunehmenden Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter ausgesetzt. Um Risiken aus der Abwanderung von Leistungsträgern in Schlüsselfunktionen und dem damit verbundenen Verlust von Know-how entgegenzuwirken, setzen wir auf eine bedarfsgerechte, stärkenorientierte Personalentwicklung und -förderung sowie die Weiterentwicklung der Mitarbeiterkultur. Im IT-Bereich können Sicherheitsrisiken insbesondere durch technische Defekte entstehen, die zu einer eingeschränkten Systemverfügbarkeit oder Datensicherheit führen und somit die operativen Betriebsabläufe und strategischen Ziele gefährden. Die Aufrechterhaltung und Optimierung der komplexen IT-Systeme erreichen wir maßgeblich durch den Einsatz qualifizierter interner und externer Fachkräfte sowie die kontinuierliche Modernisierung von Hard- und Software. Zu den einzelnen Maßnahmen zählen vor allem Back-up- und Recovery-Strategien, Sicherheits- und Notfallhandbücher, Berechtigungskonzepte sowie ein zusätzliches Rechenzentrum. Die damit geschaffene Datensicherheit dient als Basis, um Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit zu gewährleisten. Recht, Compliance und Revision Rechtliche Risiken können sich aus Änderungen der Rechtslage durch das Inkrafttreten neuer oder geänderter Gesetze und Verordnungen sowie aus höchstrichterlicher Rechtsprechung ergeben. Die seitens der EU-Kommission geforderte Novellierung der Finanzmarktrichtlinie, kurz MiFID (Markets in Financial Instruments Directive), sieht vor, dass Teile des Energiemarkts in die Finanzmarktregulierung einbezogen werden. Nach dem aktuellen Entwurf sind wir nicht unmittelbar betroffen. Mittelbar können jedoch Risiken entstehen, wenn Vorlieferanten unter die Finanzmarktregulierung fallen. Als Energieerzeuger und -händler ist für uns die REMIT (Regulation on Energy Market Integrity and Transparency) von Relevanz. Mit dieser Verordnung sollen Insiderhandel und Marktmanipulationen auf den Energiegroßhandelsmärkten in der EU unterbunden werden. Daraus ergeben sich ab dem Jahr 2012 unmittelbar Verpflichtungen für Energieversorgungsunternehmen zu Datenmeldungen und -transparenz. Vorbehaltlich der finalen Ausgestaltung durch die europäische Kommission haben wir bereits die erforderlichen Maßnahmen zur Erfüllung der kommenden Anforderungen festgelegt. Compliance-relevante Risiken umfassen Verstöße gegen interne Richtlinien und Verhaltensregeln sowie gesetzliche Vorgaben, wie zum Beispiel Regelungen zu Korruption, Datenschutz oder Umweltschutz- und Arbeitssicherheitsbestimmungen. Zur Verminderung der Compliance-Risiken führt das Compliance Management Risikoanalysen durch und entwickelt hieraus konzerneinheitliche Grundsätze und Maßnahmen. Diese stellen sicher, dass sich die Mainova und die für uns handelnden Personen rechts- und richtlinienkonform verhalten und die Unternehmenswerte beachten. Zu diesen Maßnahmen zählen beispielsweise ein Verhaltenskodex und Compliance-Schulungen für Mitarbeiter und Führungskräfte. Zusätzlich ist auch sichergestellt, dass für die Compliance-Risiken ein hinreichender Versicherungsschutz besteht. Strategische Risiken Strategische Entscheidungen werden insbesondere im Rahmen von Wachstums- und Kooperationsprojekten, Mergers & Acquisitions, Investitionsvorhaben sowie bezüglich der Durchführung von Effizienzsteigerungs- und Optimierungsprojekten getroffen. Zur Steuerung beziehungsweise Vorbeugung strategischer Risiken unterziehen wir strategische Entscheidungen im Vorfeld einer umfassenden wirtschaftlichen und juristischen Prüfung. Dabei werden detaillierte Planungen und Bewertungen sowie Finanzierungs-, Umsetzungs- und Kommunikationskonzepte erstellt. Dennoch ist nicht auszuschließen, dass sich die der Beurteilung von Projekten (wie zum Beispiel der Investition in Erzeugungsanlagen und Netze oder dem Erwerb von Unternehmen) zugrunde gelegten regulatorischen, rechtlichen, marktseitigen oder wirtschaftlichen Annahmen als Fehleinschätzungen erweisen. Dies hätte zur Folge, dass die erwarteten wirtschaft lichen Ergebnisse nicht realisiert werden können. Wir betrachten strategische Projekte als ausgeprägte Ergebnis- und Wachstumschancen. Als regionaler Energieversorger begreifen wir die Energiewende nicht nur als eine unternehmerische Herausforderung, sondern auch als strategische Chance zu dezentralen, umweltfreundlichen und wettbewerbsgerechten Versorgungsstrukturen. Wir investieren daher in den Umbau der Energieversorgung zum Beispiel durch den Ausbau erneuerbarer Energien und weiterer energieeffizienter Erzeugungstechniken wie KWK sowie der Netzinfrastruktur. Wachstumsmöglichkeiten in Form von regionalen Kooperationen oder Unternehmensakquisitionen verstehen wir durch das Schaffen größerer energiewirtschaftlicher Strukturen sowie die Realisierung von Synergieeffekten ebenfalls als Chance. Zur weiteren Stärkung der künftigen Wettbewerbsfähigkeit hat der Vorstand im November 2011 ein Projekt zur Ergebnisverbesserung beschlossen. Die Grundlage hierfür sind ertrags- und kostenseitige Optimierungen in den operativen Bereichen Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb sowie den Overhead- und Querschnittsfunktionen. Wir begreifen die Energiewende als strategische Chance zu dezentralen, umweltfreundlichen und wettbewerbsgerechten Versorgungsstrukturen. Fazit Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand des Unternehmens gefährden könnten. Zukünftige Geschäftsentwicklung Gesamtaussage des Vorstands über die voraussichtliche Unternehmensentwicklung Die gesamtwirtschaftlich stabile konjunkturelle Lage, die in Deutschland im Jahr 2011 trotz der instabilen Finanzmärkte noch hohe Wirtschaftswachstumsraten hervorbrachte, wird sich gemäß den Prognosen führender Wirtschafts forschungsinstitute abkühlen. Das Kostenniveau insbesondere bei Brennstoffen ist durch die hohe Volatilität der Marktpreise geprägt. Dieses schwierige Marktumfeld hat Einfluss auf die Spreads, die wir aus der Vermarktung unserer Eigenerzeugung erzielen können, und stellt unsere Energiebeschaffung vor große Herausforderungen. Unserer Einschätzung nach wird sich dieser Trend weiter fortsetzen und in Teilbereichen sogar noch verschärfen. Im Vertrieb sehen wir uns einem immer stärkeren Wettbewerb durch eine wachsende Wechselbereitschaft von Kunden gegenüber. Durch konkurrenzfähige Preise, umweltfreundliche Produkte und einen mehrfach ausgezeichneten Service gehen wir davon aus, auch weiterhin eine positive Kundenbilanz ziehen zu können. Nach den Beschlüssen von Bundestag und Bundesrat zum Atomenergieausstieg und zur Energiewende steht die gesamte Branche vor einem tief greifenden Umbau des Versorgungssystems. Wir gehen davon aus, dass die Bedeutung zentraler Anlagen zugunsten dezentraler Erzeu- 2011 Mainova Geschäftsbericht 71 Lagebericht Zukünftige Geschäftsentwicklung Von der Kooperation mit anderen Unternehmen erhoffen wir uns Synergieeffekte. Unser Ziel ist es, die bestehenden Konzessionen zu erhalten und neue hinzuzugewinnen. Zur Stärkung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit hat der Vorstand im November 2011 ein Projekt zur Ergebnisverbesserung beschlossen. Das Ziel des Projekts ist eine deutliche Verbesserung im hohen zweistelligen Millionen bereich. gungskapazitäten abnehmen wird. Der Anteil erneuerbarer Energien bei der Stromerzeugung wird steigen. Es werden jedoch ebenso weiterhin konventionelle Kraftwerke erforderlich sein, auch um Schwankungen bei der Stromeinspeisung auszugleichen. Wir haben uns mit unserer bereits vor der Energiewende beschlossenen Erzeugungsstra tegie optimal auf diese veränderten Rahmenbedingungen eingestellt. Daher liegt der Schwerpunkt unserer Investitionen neben den bestandserhaltenden Maßnahmen für unsere effizienten KWK-Anlagen im Ausbau der Windenergie. Als Teil unserer strategischen Ausrichtung prüfen wir außerdem unterschiedliche Formen der Kooperation mit anderen Unternehmen. Wir sehen hier insbesondere Vorteile durch das Entstehen größerer energiewirtschaftlicher Strukturen sowie durch die Realisierung von Synergieeffekten. Konjunkturelle Entwicklung Nach der Vorhersage des Sachverständigenrats der Bundesregierung wird der nach der Krise im Jahr 2009 begonnene nachhaltige wirtschaftliche Aufholprozess in Deutschland im Jahr 2012 an Dynamik verlieren. Diese Entwicklung hat bereits in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 eingesetzt. Die Abkühlung der Weltkonjunktur, die anhaltende Schuldenkrise einiger Staaten in der Eurozone und die damit einhergehenden unausweichlichen Konsolidierungsanstrengungen werden die Konjunktur bremsen. Dennoch rechnen führende Wirtschaftsforschungsinstitute nach einem schwächeren ersten Quartal im späteren Jahresverlauf mit einem Wachstum der deutschen Wirtschaft und prognostizieren für das Jahr 2012 eine Zuwachsrate des Bruttoinlandsprodukts in Höhe von 0,6 % gegenüber dem Vorjahr. Entwicklung der Energiepreise und des CO2-Emissionshandels Aufgrund der konjunkturellen Entwicklung und der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir in den ersten Monaten des Jahres 2012 keine deutliche Trendwende bei den Preisen nach oben. Vielmehr dürfte die bestehende Abwärtsbewegung noch etwas anhalten, zumal auch in der Vergangenheit zu Jahresbeginn die Nachfrage nach Terminprodukten eher verhalten ausfiel. Für den weiteren Jahresverlauf rechnen wir dann mit stärkeren Preisbewegungen nach oben und unten, die letztlich die unsichere Einschätzung der Marktteilnehmer bezüglich der weiteren politischen und wirtschaftlichen Entwicklung weltweit reflektieren. Ausblick und Ergebnisentwicklung 2012 und 2013 Die nach wie vor angespannte Marktsituation spiegelt sich in den kommenden zwei Jahren auch in unserer Ergebnisprognose in allen Wertschöpfungsstufen wider. Volatile Beschaffungskosten und der Wegfall der kostenlosen Emissionszertifikat-Zuteilung ab 2013 wirken sich auf die Spreads (Rohmarge) tendenziell negativ aus. Zudem sind die Marktpreise für den Absatz unserer eigenerzeugten Strommengen eher rückläufig. Für unsere konventionellen Erzeugungsanlagen auf Basis fossiler Brennstoffe muss da- 72 Mainova Geschäftsbericht 2011 Lagebericht Zukünftige Geschäftsentwicklung her mit sinkenden Ergebnisbeiträgen gerechnet werden. Die Beschaffungssituation im Gasgeschäft ist zweigeteilt: Langfristige, in der Regel ölpreisgebundene Lieferverträge können aufgrund von Überkapazitäten nicht mehr mit den aktuell niedrigen Börsenpreisen konkurrieren. Dies führt dazu, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der etablierten Marktteilnehmer, die zumeist an langfristige Lieferverträge gebunden sind, tendenziell verschlechtert. Die Volatilität der Preise auf den Energiemärkten und unsere Fähigkeit, diese für uns und unsere Kunden zu nutzen, wird auch künftig eine entscheidende Determinante für unseren Erfolg sein. Vor erheblichen Herausforderungen stehen die Versorgungsunternehmen ebenfalls im Netzgeschäft. Der gestiegene Kostensenkungsdruck aus den Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes und den Festlegungen der BNetzA zu den Erlösen belasten die Ergebnisprognose. Es wird für uns daher immer schwieriger, den wirtschaftlichen Betrieb unserer regulierten Netze zu gewährleisten. Gleichzeitig müssen wir unserer Verantwortung gerecht werden, eine angemessene Versorgungsqualität zu gewährleisten. Dies ist vor dem Regulierungshintergrund zunehmend mit wirtschaftlichen Risiken verbunden. Wir erwarten daher im Netzgeschäft einen Rückgang des Ergebnisses. Aktuell steht eine große Anzahl an Konzessionsverträgen zur Ausschreibung, um die ein reger Wettbewerb entstanden ist. Unser Ziel ist es, die bestehenden Konzessionen zu erhalten und neue hinzuzugewinnen. Die wettbewerbsintensive Situation im Gas- und Stromgeschäft führt in allen Kundensegmenten durch den Markteintritt neuer Anbieter zu einer weiteren Verschärfung. Aufgrund unserer Vertriebsstrategie gehen wir dennoch davon aus, trotz schwieriger Marktbedingungen einen signifikanten Umsatzanstieg zu erzielen. Hier wirken sich unsere erfolgreichen Aktivitäten zur Kundengewinnung und -bindung sowie unsere starke Marktposition im Kerngeschäft Strom- und Gasvertrieb positiv aus. Zur Stärkung der zukünftigen Wettbewerbsfähigkeit hat der Vorstand im November 2011 ein Projekt zur Ergebnisverbesserung beschlossen. Das Ziel des Projekts „EINS“ ist eine deutliche Verbesserung im hohen zweistelligen Millionenbereich mit nachhaltigen Effekten auch auf die dem Prognosezeitraum folgenden Geschäftsjahre. Erste Verbesserungen werden sich bereits 2012 im operativen Geschäft zeigen. Die Grundlage hierfür sind ertrags- und kostenseitige Optimierungen in den operativen Bereichen Erzeugung, Handel, Netz und Vertrieb sowie den Overhead- und Querschnittsfunktionen. Ergebnisverbesserungen sollen auch bei den Tochtergesellschaften erzielt werden. Unter Berücksichtigung der ertrags- und kostenseitigen Optimierungsmaßnahmen aus dem Projekt „EINS“ gehen wir davon aus, in den kommenden zwei Jahren ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit etwa in Höhe des Jahres 2011 zu erreichen. Investitionen Die Investitionsplanung für das Geschäftsjahr 2012 entspricht mit ihrem Fokus auf umweltschonende Energieer- zeugung und zuverlässige Energieversorgung unserer Unternehmensstrategie. Dabei ist die Stabilität der gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen für uns von grundlegender Bedeutung. Unser geplantes Gesamtinvestitionsvolumen für das Jahr 2012 beläuft sich auf rund 125 Mio. Euro. Davon entfallen rund 51 Mio. Euro auf den Ausbau und die Erweiterung unserer Versorgungsnetze, wodurch ein hohes Maß an Versorgungssicherheit und -qualität im Interesse unserer Kunden gewährleistet wird. Zudem wird der fortgesetzte Ausbau der Netzinfrastruktur im Fernwärmebereich zur weiteren Verbesserung der Klimabilanz in Frankfurt beitragen. In bestehende Kraftwerke werden wir rund 17 Mio. Euro investieren, um weiterhin die sichere Verfügbarkeit der Erzeugungsanlagen sowie den Ausbau der Kraft-WärmeKopplung zu gewährleisten. Zusätzlich sind neben baulichen Maßnahmen für den Ersatz sanierungsbedürftiger Verwaltungs- und Betriebseinrichtungen Investitionen in die Erweiterung der IT-Infrastruktur sowie in Finanzanlagen vorgesehen. Der aus diesen Maßnahmen resultierende Finanzierungsbedarf kann aus der laufenden Geschäftstätigkeit gedeckt werden. Darüber hinaus ist für die bereits im Jahr 2010 beschlossene „Erzeugungsstrategie 2015“ ein Investitionsvolumen von insgesamt 500 Mio. Euro bis 2015 vorgesehen. Dadurch sollen jährlich zusätzliche 1,2 Mio. MWh Strom erzeugt werden, was dem jährlichen Verbrauch von 480.000 Haushalten entspricht. In diesem Rahmen haben wir bereits eine Beteiligung an einer GuD-Anlage sowie verschiedene Projekte mit Windkraftanlagen initiiert. Weitere Projekte werden derzeit geprüft, wobei wir den Fokus auf die Windkraft als wesentliche Wachstumsoption legen. Sie stellen die Weichen für zukunftsträchtige Investitionen zur Mitgestaltung der Energiewende und zur Sicherung einer zukunftsfähigen Energieversorgung. Wir verstehen unter fairer Partnerschaft und regionaler Verantwortung sowohl die Verantwortung gegenüber Kunden und Mitarbeitern als auch die Unterstützung gemeinnütziger Projekte, Vereine und Organisationen in der Region. So stehen wir im engen Austausch mit unseren Kunden, die beispielsweise durch die Mainova-Energieberatung dabei unterstützt werden, den eigenen Energieverbrauch zu optimieren. Auch bieten wir Kunden die Möglichkeit, im Rahmen von Beteiligungs- oder Fördermodellen am Ausbau erneuerbarer Energien zu partizipieren. Darüber hinaus treiben wir in Kooperation mit anderen Unternehmen Projekte voran, beispielsweise zur Elektromobilität. Für unsere Mitarbeiter investieren wir intensiv in die Unternehmenskultur, Personalentwicklung und -bindung. Dies spiegelt sich im Ergebnis der Mitarbeiterbefragung wider, die auch im Jahr 2011 einen hohen Zufriedenheitswert aufwies. Investitionen in effiziente und klimaschonende Erzeugung und Technologien sind für uns strategisch von großer Bedeutung. Obwohl unser Strommix schon heute mit einem CO2-Ausstoß von 384 Gramm pro kWh und einem hohen Anteil von erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung deutlich klimafreundlicher als der Bundesdurchschnitt ist, haben wir uns das Ziel gesetzt, künftig noch klimafreundlicher zu werden. Dazu engagieren wir uns aktiv beim Ausbau der Erzeugung aus erneuerbaren Energiequellen. Allein bis zum Jahr 2015 wollen wir 500 Mio. Euro in klimaschonende Erzeugungsprojekte investieren. Einen wesentlichen Teil wird der Bereich erneuerbarer Energien und hier insbesondere die Windkraft einnehmen. Nachhaltigkeit Im Bereich der Energieversorgung gehört Nachhaltigkeit aufgrund endlicher Ressourcen, klimatischer Veränderungen, der beschlossenen Energiewende und des demografischen Wandels zu einer der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Nachhaltigkeit ist daher ein wesentlicher Aspekt unserer Unternehmensstrategie. Als Wirtschaftsunternehmen mit tiefer Verwurzelung in der Stadt Frankfurt und der Region ist unser verantwortungsvolles Handeln auf ökonomische Ziele und ebenso auf die Menschen, die Gesellschaft und die Umwelt ausgerichtet. Nachhaltigkeit bedeutet ressourcen- und werterhaltendes Wirtschaften. Dies kommt im Rahmen unserer strategischen Ausrichtung in den folgenden fünf zentralen Elementen zum Ausdruck: Personal Die Entwicklung unseres Unternehmens und der gesamten Energieversorgungsbranche erfordert von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weiterhin ein Höchstmaß an Leistungsbereitschaft und Flexibilität. Dabei begreifen wir die Veränderungen der politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen als Chance, uns weiterhin als langfristig erfolgreiches Unternehmen aufzustellen. Unser Erfolg ist dabei maßgeblich von der Qualität des Personalmanagements abhängig. Nur wenn es uns gelingt, das Qualifikationsniveau und das Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf konstant hohem Niveau zu halten, können wir den erforderlichen Beitrag zur Energiewende leisten und uns in neuen Geschäftsfeldern, wie dem Einsatz regenerativer Energien oder der Elektromobilität, erfolgreich behaupten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die genannten Faktoren zu einer leichten Erhöhung des Personalbestands und somit auch zu einem Anstieg der Personalkosten geführt. Die Folgejahre werden aus heutiger Sicht eine Konsolidierung des Personalbestands auf dem gegenwärtigen Niveau mit sich bringen, wobei im Zusammenhang mit zukünftigen Tarifrunden von einem weiteren kontinuierlichen Anstieg der Personalkosten auszugehen ist. •• •• •• •• •• in langfristigem wirtschaftlichen Erfolg, einer fairen Partnerschaft mit den Stakeholdern, regionaler Verantwortung, leistungsfähiger Technik und in einer zukunftsfähigen Versorgung. Unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und damit unser langfristiger Erfolg bilden die Basis unseres Engagements. Unser geplantes Gesamt investitionsvolumen für das Jahr 2012 beläuft sich auf rund 125 Mio. Euro. Für unsere Mitarbeiter investieren wir intensiv in die Unternehmenskultur, Personalentwicklung und -bindung. Unser verantwortungsvolles Handeln ist auf ökonomische Ziele und ebenso auf die Menschen, die Gesellschaft und die Umwelt ausgerichtet. 2011 Mainova Geschäftsbericht 73 Lagebericht Zukünftige Geschäftsentwicklung Im Hinblick auf den sich ständig verschärfenden Wettbewerb in unseren Geschäftsfeldern und auf die Vorgaben der Anreizregulierung werden wir die Effizienz und die Effektivität im Personalmanagement weiterhin optimieren, Prozesse verschlanken und im Sinne eines umfassenden Kostenmanagements weiterentwickeln. Die gravierenden Veränderungen der Rahmenbedingungen haben auf die strategische Personal- und Organisationsentwicklung deutliche Auswirkungen. Die zukünftige Personalarbeit wird daher insbesondere durch die aktive Begleitung von Veränderungsprozessen in allen Unternehmensbereichen geprägt sein. Einen weiteren Schwerpunkt werden wir deshalb auf die Verstärkung der zielgerichteten Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter legen. Um unseren Erfolg nachhaltig sicherzustellen und den Risiken der demografischen Entwicklung zu begegnen, müssen wir unsere Talente identifizieren und ihre Entwicklung langfristig fördern. Bereits im Jahr 2011 wurden daher erste Schritte unternommen, ein leistungsfähiges und systematisches Talentmanagement aufzubauen. Um die Bindung unserer Potenzialträger zu stärken und insbesondere Frauen die Übernahme von Führungsaufgaben zu erleichtern, wird darüber hinaus die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes zur Umsetzung eines lebensereignisorientierten Personalmanagements auch im Jahr 2012 weiter vorangetrieben. Die im abgelaufenen Geschäftsjahr erneut durchgeführte Mitarbeiterbefragung hat uns abermals eindrucksvoll bestätigt, dass unser Unternehmen auf die hohe Motivation und das außergewöhnliche Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vertrauen kann. In nahezu allen Kategorien konnten bessere Ergebnisse als in der vorherigen Befragung aus dem Jahr 2009 erzielt werden. Dies bestärkt uns darin, auch weiterhin auf das Instrument der Mitarbeiterbefragung zu setzen, um wertvolle Erkenntnisse über zukünftige Handlungsfelder zu erhalten. Die nächste Mitarbeiterbefragung wird im Jahr 2013 stattfinden. Frankfurt am Main, den 16. März 2012 Dr. Alsheimer 74 Mainova Geschäftsbericht 2011 Dr. Birkner Herbst Dr. Wolff 2011 Mainova Geschäftsbericht 75 Konzernabschluss Konzernabschluss Inhalt Konzernabschluss 76 Mainova Geschäftsbericht 2011 S. 78 Gewinn- und Verlustrechnung S. 79 Gesamtergebnissrechnung S. 80 Bilanz S. 82 Eigenkapitalveränderungsrechnung S. 84 Kapitalflussrechnung S. 86 Anhang S. 134 Bestätigungsvermerk S. 135 Versicherung der gesetzlichen Vertreter 2011 Mainova Geschäftsbericht 77 Konzernabschluss Gewinn- und Verlustrechnung Konzernabschluss Gesamtergebnisrechnung Gewinn- und Verlustrechnung des Mainova-Konzerns Tsd. € Umsatzerlöse Gesamtergebnisrechnung des Mainova-Konzerns* Anhang 2011 2010* (1) 1.785.478 1.670.596 1.188 1.264 14.874 15.097 Bestandsveränderungen Andere aktivierte Eigenleistungen Sonstige betriebliche Erträge (2) 54.007 46.674 Materialaufwand (3) 1.377.713 1.215.706 Personalaufwand (4) 192.461 189.534 Abschreibungen und Wertminderungen (5) 82.247 81.741 Sonstige betriebliche Aufwendungen (6) 163.829 161.839 Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen (7) 89.247 76.923 Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) 128.544 161.734 Finanzerträge (8) 12.693 12.115 Finanzaufwendungen (9) 36.880 29.616 104.357 144.233 5.490 25.600 98.867 118.633 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Ertragsteuern (10) Ergebnis nach Ertragsteuern Nicht beherrschenden Anteilen zurechenbares Jahresergebnis 2.563 3.233 96.304 115.400 unverwässert 23,03 27,59 verwässert 23,03 27,59 Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Jahresergebnis Ergebnis je Stückaktie der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Euro Tsd. € Anhang Ergebnis nach Ertragsteuern Versicherungsmathematische Gewinne/Verluste aus leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten ** Cashflow Hedges ** Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen ** Sonstiges Ergebnis Gesamtergebnis der Periode davon den Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Ergebnis davon Anteile nicht beherrschender Gesellschafter am Ergebnis Abschnitt 7 2011 2010 98.867 118.633 -286 -2.537 -15.875 16.842 -3.216 -244 -19.377 14.061 79.490 132.694 76.950 129.461 2.540 3.233 * siehe Erläuterungen Abschnitt 6 (19 Gewinnrücklagen) ** nach Steuern Abschnitt 10 * Die Vorjahreswerte wurden umgegliedert. Es wird auf den Anhang (Abschnitt 2) verwiesen. 78 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 79 Konzernabschluss Bilanz Konzernabschluss Bilanz Bilanz des Mainova-Konzerns Summe Vermögenswerte Tsd. € Summe Eigenkapital und Schulden Anhang 31.12.2011 31.12.2010 Langfristige Vermögenswerte Tsd. € Anhang 31.12.2011 31.12.2010 (18) 142.336 142.336 207.082 207.082 585.956 566.669 935.374 916.087 27.840 26.520 963.214 942.607 Eigenkapital Immaterielle Vermögenswerte (11) 54.835 47.529 Sachanlagen (11) 1.067.311 1.015.555 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen (12) 749.389 717.548 Kapitalrücklage Langfristige finanzielle Vermögenswerte (13) 115.268 137.945 Gewinnrücklagen Latente Steueransprüche (17) 18.250 2.709 2.005.053 1.921.286 Anteile des Konzerns Gezeichnetes Kapital (19) Gesellschaftern der Mainova zurechenbares Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile (20) Kurzfristige Vermögenswerte Vorräte (14) 33.735 25.246 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (15) 225.418 279.956 Forderungen aus Ertragsteuern (16) 34.129 22.672 Sonstige Vermögenswerte (13) 214.006 288.155 10.364 Zahlungsmittel und Zahlunsmitteläquivalente Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte Langfristige Schulden Erhaltene Zuschüsse (21) 40.225 18.724 Langfristige Finanzschulden (24) 642.254 666.456 Übrige langfristige Verbindlichkeiten (25) 18.834 16.952 9.193 Pensionsrückstellungen (22) 39.497 38.463 Andere langfristige Rückstellungen (23) 92.663 95.167 Latente Steuerschulden (17) - 1.609 517.652 626.831 2.522.705 2.548.117 137.689 143.721 971.162 979.483 37.867 54.998 195.718 179.406 Kurzfristige Schulden Kurzfristige Finanzschulden (24) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Rückstellungen (23) 113.180 113.207 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten (25) 241.564 278.269 - 147 588.329 626.027 2.522.705 2.548.117 Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern 80 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 81 Konzernabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung Konzernabschluss Eigenkapitalveränderungsrechnung Eigenkapitalveränderungsrechnung des Mainova-Konzerns* Gewinnrücklagen Cashflow Hedges Nach der Equity-Methode bewertete Unternehmen Sonstige Gewinn- rücklagen Gesamt Gesellschaftern der Mainova zurechenbares Eigenkapital Nicht beherrschende Anteile am Eigenkapital Eigenkapital gesamt Gezeichnetes Kapital Kapitalrücklage Pensions-/ Deputatebewertung 142.336 207.082 -4.336 576 -565 529.364 525.039 874.457 24.492 898.949 Periodenergebnis - - - - - 115.400 115.400 115.400 3.233 118.633 Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - - -2.537 16.842 -244 - 14.061 14.061 - 14.061 Gesamtergebnis der Periode - - -2.537 16.842 -244 115.400 129.461 129.461 3.233 132.694 Ergebnisabführung Mainova - - - - - -87.831 -87.831 -87.831 - -87.831 Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile - - - - - - - - -1.355 -1.355 Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile - - - - - - - - 125 125 Tsd. € Stand 01.01.2010 - - - - - - - - 25 25 Stand 31.12.2010 142.336 207.082 -6.873 17.418 -809 556.933 566.669 916.087 26.520 942.607 Stand 01.01.2011 142.336 207.082 -6.873 17.418 -809 556.933 566.669 916.087 26.520 942.607 Periodenergebnis - - - - - 96.304 96.304 96.304 2.563 98.867 Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen - - -286 -15.875 -3.193 - -19.354 -19.354 -23 -19.377 Gesamtergebnis der Periode - - -286 -15.875 -3.193 96.304 76.950 76.950 2.540 79.490 Ergebnisabführung Mainova - - - - - -57.663 -57.663 -57.663 - -57.663 Gewinnausschüttungen nicht beherrschende Anteile - - - - - - - - -1.832 -1.832 Veränderung nicht beherrschende Anteile Kapitaleinzahlung nicht beherrschende Anteile Stand 31.12.2011 - - - - - - - - 612 612 142.336 207.082 -7.159 1.543 -4.002 595.574 585.956 935.374 27.840 963.214 * siehe Erläuterungen Abschnitt 6 82 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 83 Konzernabschluss Kapitalflussrechnung Konzernabschluss Kapitalflussrechnung Kapitalflussrechnung des Mainova-Konzerns* Tsd. € 2011 2010 104.357 144.233 2011 2010 -87.831 -47.035 Abschreibungen und Wertminderungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 82.247 81.741 An nicht beherrschende Anteile gezahlte Dividenden -1.832 -1.355 Zinsergebnis 18.540 12.743 Aufnahme von Finanzschulden 12.999 422.562 Veränderung der Rückstellungen -1.497 26.767 Auszahlungen aus der Tilgung von Krediten -57.530 -160.506 4.031 629 21.501 18.724 62.996 -52.050 Sonstige Veränderungen 613 150 -10.933 -15.001 Cashflows aus Finanzierungstätigkeit -112.080 232.540 - -19.521 Zahlungsunwirksame Effekte aus der Bewertung at equity -86.031 -76.682 Veränderung des Finanzmittelfonds -88.065 262.548 Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge -20.031 -845 Finanzmittelfonds zum Anfang der Berichtsperiode 235.496 -27.052 12.777 20.275 Finanzmittelfonds zum Ende der Berichtsperiode 147.431 235.496 Gezahlte Zinsen -29.796 -23.421 Erhaltene Zinsen 11.243 10.669 Zusammensetzung des Finanzmittelfonds Erhaltene Dividenden 63.448 53.545 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente laut Bilanz 10.364 9.193 Gezahlte Ertragsteuern -19.845 -21.860 Finanzmittel bei der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding 146.874 236.157 Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit 191.506 141.222 Tagesgeldanlagen von Beteiligungen Ergebnis vor Ertragsteuern Ergebnis aus dem Abgang von Anlagevermögen Veränderung der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva Veränderung der Derivate Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Auszahlungen für Investitionen Einzahlungen aus Abgängen Einzahlungen aus Abgängen Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen Finanzmittelfonds gesamt -134.677 -110.340 2.731 4.059 -3.385 -1.356 - 1.216 -7.850 - -889 -6.192 - 136 -790 -1.026 3.202 2.815 -30.046 - - -3.982 3.772 3.456 441 - -167.491 -111.214 Vollkonsolidierte Unternehmen** Auszahlungen für Investitionen Tsd. € Gewinnabführung an das Mutterunternehmen -9.807 -9.854 147.431 235.496 * siehe Erläuterungen Abschnitt 9 ** siehe Erläuterungen Abschnitt 4 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Auszahlungen für Investitionen Sonstige Beteiligungen Auszahlungen für Investitionen Einzahlungen aus Abgängen Langfristige Ausleihungen Auszahlungen für Dritten gewährte Darlehen Einzahlungen aus der Tilgung von Dritten gewährten Darlehen Termingeldanlagen Investitionen im Rahmen von Finanzierungsleasing Einzahlung aus der Tilgung von Leasingforderungen Sonstige Veränderungen Cashflows aus Investitionstätigkeit 84 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 85 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Anhang des Mainova-Konzerns für das Geschäftsjahr 2011 1. Allgemeine Grundlagen Der Konzernabschluss der Mainova Aktiengesellschaft (Mainova AG) mit Sitz in der Solmsstr. 38, Frankfurt am Main, wurde nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der Europäischen Union (EU) anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB zu beachtenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt. Die Mainova AG sowie die in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden im Folgenden als „Konzern“ oder „Mainova“ bezeichnet. Das oberste Mutterunternehmen der Mainova ist die Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH (SWFH), Frankfurt am Main, die einen Konzernabschluss für den größten Kreis von Unternehmen nach HGB aufstellt, der im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht wird. Das vollkonsolidierte Tochterunternehmen Mainova EnergieDienste GmbH (MED) nimmt die Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB in Anspruch und veröffentlicht keinen Lagebericht. Ebenso macht das vollkonsolidierte Tochterunternehmen Hotmobil Deutschland GmbH (HMD) von der Befreiungsvorschrift des § 264 Abs. 3 HGB Gebrauch und verzichtet auf die Veröffentlichung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Für die Bilanzierung, Bewertung und den Ausweis im Konzernabschluss 2011 haben wir die Anforderungen der am Abschlussstichtag veröffentlichten und verpflichtend anzuwendenden Standards des International Accounting Standards Board (IASB) sowie die Interpretationen des IFRS Interpretations Committee (IFRS IC) ausnahmslos erfüllt. Der Konzernabschluss der Mainova vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Um die Gleichwertigkeit mit einem nach handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellten Konzernabschluss zu erzielen, werden alle über die Regelungen des IASB hinausgehenden gesetzlichen Angaben- und Erläuterungspflichten des Handelsgesetzbuchs, insbesondere die Erstellung eines Lageberichts, erfüllt. Mainova erstellt diesen Konzernabschluss aufgrund der Aufstellungspflicht für börsennotierte Aktiengesellschaften. Der Konzernabschluss der Mainova wird am 2. April 2012 vom Vorstand zur Weitergabe an den Aufsichtsrat freigegeben. Der Aufsichtsrat wird am 23. April 2012 über die Billigung des Konzernabschlusses entscheiden. Anschließend wird der Konzernabschluss im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. 86 Mainova Geschäftsbericht 2011 Unternehmensgegenstand ist die Versorgung mit Energie und Wasser sowie die Erbringung damit zusammenhängender Dienstleistungen. Mainova ist als kommunaler Energieversorger hauptsächlich im Gebiet der Stadt Frankfurt am Main tätig und versorgt dort Abnehmer mit Strom, Gas, Wasser sowie in Teilgebieten mit Wärme bzw. Kälte. Darüber hinaus versorgen wir Privatkunden in Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und BadenWürttemberg sowie Großkunden bundesweit mit Strom und Erdgas. Außerdem liefern wir Erdgas an örtliche und regionale Gasversorger. Über unsere Beteiligungsgesellschaften in Südthüringen beliefern wir dort Endkunden mit Strom, Erdgas und Wärme. Weitere Informationen hierzu sind auch im Abschnitt 8 „Segmentberichterstattung“ enthalten. Zur übersichtlicheren Darstellung sind in der Gewinn- und Verlustrechnung sowie der Bilanz Posten zusammengefasst und im Anhang gesondert aufgeführt und erläutert. Die Beträge werden, soweit nicht anderweitig vermerkt, auf Tsd. oder Mio. Euro gerundet. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren aufgestellt. Der vorliegende Abschluss umfasst das Geschäftsjahr 2011 auf der Basis der Berichtsperiode vom 1. Januar bis 31. Dezember des Jahres mit einer Vergleichsperiode. 2. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Grundsätzlich hat sich an den angewandten Bilanzierungsund Bewertungsmethoden im Vergleich zum Vorjahr nichts geändert. Die Erstellung des Konzernabschlusses der Mainova erfolgt grundsätzlich unter Anwendung des Anschaffungskostenprinzips. Davon ausgenommen sind die derivativen Finanzinstrumente und die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte, die grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert bewertet wurden. In der Gewinn- und Verlustrechnung wird seit dem Jahr 2011 erstmals das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ausgewiesen, welches unter anderem auch das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen beinhaltet. Diese waren in dem im Vorjahr in der Gewinnund Verlustrechnung ausgewiesenen operativen Ergebnis nicht enthalten. Die Ausweisänderung wurde vorgenommen, da die im Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen ausgewiesenen Beteiligungser- träge aufgrund der großen Gemeinsamkeiten in der Geschäftstätigkeit von ähnlichen Faktoren bestimmt werden wie das EBIT der Mainova. Bezüglich der Erträge und Aufwendungen aus freistehenden energiebezogenen derivativen Finanzinstrumenten wurde eine Ausweisänderung vorgenommen. Diese werden seit dem Jahr 2011 im Materialaufwand ausgewiesen. Durch die Änderung wurden im Jahr 2011 Erträge in Höhe von 4,8 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 5,8 Mio. Euro im Materialaufwand ausgewiesen. Im Vorjahr waren diese noch in den sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen ausgewiesen. Die Vorjahreswerte (Erträge in Höhe von 19,7 Mio. Euro und Aufwendungen in Höhe von 2,2 Mio. Euro) wurden ebenfalls umgegliedert. Die neue Darstellung entspricht dem wirtschaftlichen Gehalt der Geschäfte, die zum Zweck der Absicherung von im Materialaufwand enthaltenen Energiebezugsgeschäften abgeschlossen wurden, auch wenn sie nicht in einer Sicherungsbeziehung abgebildet werden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden vereinzelte Angaben zu Finanzinstrumenten nach IFRS 7 korrigiert. Wir verweisen auf Abschnitt 7. Bezüglich der Segmentberichterstattung wurden im Vergleich zum Vorjahr Anpassungen vorgenommen. Diesbezüglich verweisen wir auf Abschnitt 8. Aufgrund der Änderung des IAS 24 haben sich Anpassungen in Bezug auf die Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen ergeben. Hierzu verweisen wir auf Abschnitt 10. Die Realisierung der Umsatzerlöse erfolgt grundsätzlich mit dem Übergang der wesentlichen Chancen und Risiken aus einem Verkaufsgeschäft bzw. mit der Erbringung einer Dienstleistung. Die Umsatzerlöse der Mainova bestehen im Wesentlichen aus Energie- und Wasserlieferungen. Sie werden zu dem Zeitpunkt realisiert, zu dem der Kunde die Energie bzw. das Wasser abnimmt. Ferner beinhalten die Umsatzerlöse auch die statistische Hochrechnung zwischen dem Ablesezeitpunkt und dem Bilanzstichtag. Der Geschäfts- oder Firmenwert (Goodwill) wird zu Anschaffungskosten abzüglich Wertminderungen angesetzt. Der Geschäfts- oder Firmenwert unterliegt gemäß IFRS 3 keiner planmäßigen Abschreibung, sondern wird mindestens einmal jährlich einer Werthaltigkeitsprüfung unter zogen. Beim Eintritt besonderer Ereignisse, die dazu führen können, dass der Buchwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit (ZGE) bzw. von Gruppen von ZGEs nicht mehr durch den erzielbaren Betrag gedeckt ist, wird auch unterjährig ein Impairment-Test durchgeführt. Der im Rahmen der Werthaltigkeitsprüfung verwendete Vorsteuerzinssatz beträgt zum Stichtag 7,16 % (im Vorjahr 7,69 %). Der Ermittlung der diskontierten Cashflows liegt die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat gebilligte Fünfjahresplanung zugrunde. Sonstige immaterielle Vermögenswerte werden mit den fortgeführten Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert und linear entsprechend ihrer wirtschaftlichen Nutzungsdauer abgeschrieben: Jahre Software Nutzungs- und Gestattungsverträge je nach Vertragslaufzeit 3 – 7 15 – 30 Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft. Es liegen keine immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer vor. Bezüglich der Überprüfungen auf Wertminderungen verweisen wir auf die Erläuterungen zum Sachanlagevermögen in diesem Abschnitt. Sachanlagen werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger nutzungsbedingter Abschreibungen bewertet. Bei selbst erstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt zurechenbaren Einzel- und Gemeinkosten ermittelt. Es wird die lineare Abschreibungsmethode angewandt. Wesentliche Ersatzinvestitionen, wie z. B. die Großrevisionen der Kraftwerke, werden aktiviert. Aufwendungen für Reparaturen und Wartungen, die keine wesentlichen Ersatzinvestitionen darstellen, werden in dem Geschäftsjahr aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind. Jeder Teil einer Sachanlage mit wesentlichen Anschaffungs- und Herstellungskosten im Verhältnis zum gesamten Wert des Vermögenswerts wird hinsichtlich der Nutzungsdauer und Abschreibungsmethode getrennt von den anderen Teilen der Sachanlage beurteilt und entsprechend abgeschrieben (Komponentenansatz). Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Buchwert des Vermögenswerts erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig ermittelt werden können. Die planmäßigen linearen Abschreibungen für unsere typischen Anlagen werden nach folgenden konzerneinheitlichen Nutzungsdauern bemessen: Jahre Gebäude Kraftwerke und Heiz(kraft)werke 20 – 70 9 – 60 Stromverteilungsanlagen 12 – 60 Gasverteilungsanlagen 12 – 60 Wasserverteilungsanlagen 10 – 70 Wärmeverteilungsanlagen 15 – 45 Andere Anlagen sowie Betriebs- und Geschäftsausstattung 5 – 30 Sachanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Darauf können insbesondere neue energiepolitische Rahmenbedingungen, eine deutliche Änderung der Preissituation an den Absatz- und Beschaffungsmärkten, geänderte 2011 Mainova Geschäftsbericht 87 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang regulatorische Vorgaben sowie eine Verschlechterung der zugrunde gelegten Plandaten hinweisen. In solchen Fällen erfolgt eine Werthaltigkeitsprüfung nach IAS 36. Ist es nicht möglich, den erzielbaren Betrag für einen einzelnen Vermögenswert zu bestimmen, wird die Wertminderung auf Basis des erzielbaren Betrags der ZGE ermittelt. Diese ist als kleinste identifizierbare Gruppe von Vermögenswerten definiert, die unabhängig von anderen Vermögenswerten in der Lage ist, Mittelzuflüsse aus der fortgesetzten Nutzung zu erzielen. Bei Mainova bestehen im Wesentlichen ZGEs für die Verteilnetze „Stromnetz“, „Gasnetz“ und „Wassernetz“ sowie „Kraftwerke“. Die ZGE „Kraftwerke“ setzt sich aus mehreren Heizkraftwerken (HKW West, Mitte und Niederrad) mit zugehörigen Verbindungsnetzen zusammen, da diese sowohl bei unvorhergesehenen Produktionsausfällen als auch bei geplanten Revisionen die Versorgung der Kunden des Wärmenetzes gegenseitig sicherstellen. Eine Wertminderung eines Vermögenswerts ist erforderlich, wenn der Buchwert über dem erzielbaren Betrag des Vermögenswerts liegt. Dabei ist gemäß IAS 36.6 der erzielbare Betrag der höhere Wert aus dem Nutzungswert und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten. Der Nutzungswert ergibt sich aus dem Barwert der geschätzten, zukünftig nachhaltig erzielbaren betrieblichen Cashflows aus der fortgeführten Nutzung des Vermögenswerts zuzüglich eines am Ende der Nutzungsdauer realisierbaren Restwerts. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts dient die vom Vorstand genehmigte und vom Aufsichtsrat gebilligte Fünfjahresplanung. Bei den ZGEs der Verteilnetze wird eine unbestimmbare Nutzungsdauer unterstellt, sodass die Planjahre um ein Normjahr als Basis für die ewige Rente ergänzt werden. Die dabei angesetzte Wachstumsrate von 0,5 % liegt unterhalb der angenommenen Inflationsrate, da damit gerechnet wird, dass auch zukünftig die inflationsbedingten Kostensteigerungen nicht vollständig weitergegeben werden können. Bei der ZGE „Kraftwerke“ wird eine begrenzte Nutzungsdauer der langfristigen Vermögenswerte unterstellt, sodass als Grundlage die Cashflow-Prognosen für die verbleibende Nutzungsdauer angesetzt werden. Die Barwerte werden unter Zugrundelegung folgender Parameter ermittelt: 2011 2010 Risikofreier Zinssatz (%) 3,25 3,25 Marktrisikoprämie (%) 5,00 5,00 Stromnetz 0,60 0,71 Kraftwerke 0,75 0,71 1,60 1,60 Stromnetz 33,33 33,33 Kraftwerke 33,33 33,33 Betafaktor (verschuldet) Fremdkapital-Spread (%) Fremdkapitalanteil (%) 88 Mainova Geschäftsbericht 2011 Die verwendeten Parameter werden aus verfügbaren Marktdaten zum Teil direkt (risikofreier Zinssatz, Marktrisikoprämie und Fremdkapital-Spread) und zum Teil unter Verwendung einer Peergroup (Betafaktoren, Fremdkapitalanteil) abgeleitet. Durch die aufgeführten Parameter ergibt sich für die ZGE „Stromnetz“ ein Vorsteuerzinssatz von 7,63 % (Vorjahr 8,57 %) und für die ZGE „Kraftwerke“ von 7,58 % (Vorjahr 7,68 %). Wenn der Grund für eine früher vorgenommene Wertminderung entfällt, werden die Vermögenswerte erfolgswirksam zugeschrieben, wobei der infolge der Zuschreibung erhöhte Buchwert nicht die fortgeführten Anschaffungsund Herstellungskosten übersteigen darf. In Vorjahren wertgeminderte Vermögenswerte werden an jedem Bilanzstichtag auf eventuellen Wertaufholungsbedarf überprüft. Fremdkapitalkosten, die im Zusammenhang mit dem Erwerb oder der Herstellung eines sogenannten qualifizierten Vermögenswerts (qualifying asset) vom Zeitpunkt der Anschaffung bzw. ab dem Herstellungsbeginn bis zur Inbetriebnahme entstehen, werden als Teil der Anschaffungsoder Herstellungskosten dieses Vermögenswerts aktiviert. Bei spezifischer Fremdfinanzierung werden die jeweiligen direkt zurechenbaren Fremdkapitalkosten berücksichtigt. Bei Mainova wird in der Regel nicht spezifisch finanziert, d. h., es besteht kein direkter Zusammenhang zwischen den aufgenommenen Fremdmitteln und den getätigten Investitionen. Infolgedessen wird zur Berechnung der zu aktivierenden Fremdkapitalkosten ein durchschnittlicher Fremdkapitalkostensatz ermittelt. Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein durchschnittlicher Fremdfinanzierungszinssatz von 4,13 % (Vorjahr 4,10 %) zugrunde gelegt. Andere Fremdkapitalkosten werden als Aufwand erfasst. Leasingtransaktionen, bei denen Mainova Leasinggeber ist und die wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Leasingobjekts auf den Vertragspartner übertragen werden, sind als Finanzierungsleasingverhältnisse erfasst. Die Summe des Barwerts der ausstehenden Mindestleasingzahlungen und des nicht garantierten Restwerts werden als Leasingforderung bilanziert. Die Zahlungen des Leasingnehmers werden in Tilgungsleistungen sowie Zinserträge aufgeteilt. Werden die Chancen und Risiken nicht auf den Vertragspartner übertragen, liegt ein Operating-Leasingverhältnis vor, d. h., dass das Leasingobjekt weiterhin bei Mainova bilanziert und die Leasingzahlungen als Ertrag erfasst werden. Bei den Geschäften, bei denen Mainova Leasingnehmer ist, liegen ausschließlich Operating-Leasingverhältnisse vor, d. h., das Leasingobjekt wird beim Leasinggeber bilanziert und Mainova erfasst die Leasingzahlungen aufwandswirksam. IFRIC 4 „Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält“ beinhaltet Kriterien zur Identifikation von Leasingelementen in Verträgen, die formal nicht als Leasingverträge bezeichnet werden. Vertragselemente, welche die Kriterien des IFRIC 4 erfüllen, sind nach den Vorschriften des IAS 17 als Leasingverträge zu bilanzieren. Bei Mainova fallen Contracting-Projekte in den Anwendungsbereich des IFRIC 4. Bei diesen Projekten erstellt Mainova eine Energieerzeugungsanlage für einen Kunden bei gleichzeitigem Abschluss eines Energieliefervertrags. Die bis zum 31. Dezember 2009 erhaltenen Zuschüsse wurden von den Anschaffungs- und Herstellungskosten der entsprechenden Anlagen abgesetzt und mindern somit deren Abschreibungen. Dazu gehören auch Baukostenzuschüsse (Hausanschlusskosten und Netzkostenbeiträge). Gemäß IFRIC 18 werden die ab dem 1. Januar 2010 von Kunden erhaltenen Zuschüsse gesondert unter den langfristigen Schulden ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen werden zunächst mit den Anschaffungskosten und in den Folgeperioden mit dem fortgeschriebenen anteiligen Nettovermögen bilanziert. Dabei werden die Buchwerte jährlich um die anteiligen Ergebnisse, ausgeschütteten Dividenden und sonstigen Eigenkapitalveränderungen erhöht bzw. vermindert. Ein bilanzierter Geschäfts- oder Firmenwert wird im Beteiligungsansatz ausgewiesen. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen werden auf Wertminderungen überprüft, wenn Ereignisse oder veränderte Umstände vermuten lassen, dass eine Wertminderung eingetreten sein könnte. Eine Wertminderung liegt vor, wenn der erzielbare Betrag den Beteiligungsbuchwert unterschreitet. Der erzielbare Betrag wird als Barwert der geschätzten, zukünftig nachhaltig erzielbaren Cashflows ermittelt. Als Grundlage für die Ermittlung des Nutzungswerts diente die von den Gesellschaften erstellte und von deren Aufsichtsräten gebilligte Fünfjahresplanung. Dabei wird ein risikofreier Zinssatz von 3,25 % (Vorjahr 3,25 %) zuzüglich einer Marktrisikoprämie von 5,00 % (unverändert) unter Nutzung folgender Betafaktoren (verschuldet) verwendet: 2011 2010 Beteiligungen mit Garantiedividende 0,40 0,30 Beteiligungen mit anteiligen Jahresergebnissen 0,60 0,71 Dabei wurde grundsätzlich ein Eigenkapitalkostensatz von 6,25 % (Vorjahr 6,80 %) verwendet sowie ein Wachstumsabschlag wie im Vorjahr in Höhe von 0,50 % angesetzt. Bei Beteiligungen mit einer Garantiedividende im Rahmen eines Ergebnisabführungsvertrags wird für den Anteil der Garantiedividende wie im Vorjahr ein Eigenkapitalkostensatz von 5,25 % zugrunde gelegt. Unter den langfristigen finanziellen Vermögenswerten werden im Wesentlichen Ausleihungen und sonstige Beteiligungen zusammengefasst. Ausleihungen des Unternehmens werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Marktüblich verzinsliche Ausleihungen sind zum Nominalwert und zinslose bzw. niedrig verzinsliche Ausleihungen werden mit dem Barwert bilanziert. Die Anteile an den übrigen Beteiligungen gehören ausnahmslos der Kategorie „Zur Veräußerung verfügbar“ an. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zum beizulegenden Zeitwert. Da die beizulegenden Zeitwerte der im Abschluss enthaltenen Beteiligungen nicht zuverlässig ermittelt werden können, werden diese sowohl bei der Erstbilanzierung als auch in den Folgeperioden zu Anschaffungskosten bewertet. Liegen objektive und substanzielle Hinweise auf eine Wertminderung eines Vermögenswerts vor, wird dieser in erforderlichem Umfang wertgemindert. Die Vorräte werden zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Fremdkapitalkosten werden nicht aktiviert, es sei denn, es liegt ein qualifizierter Vermögenswert vor. Die Bewertung erfolgt grundsätzlich zu Durchschnittswerten. Die Herstellungskosten enthalten gemäß IAS 2 die direkt zurechenbaren Einzelkosten sowie Material- und Fertigungsgemeinkosten einschließlich Wertminderungen. Risiken aus einer geminderten Verwertbarkeit wird durch angemessene Abschläge Rechnung getragen. Soweit es erforderlich ist, wird der im Vergleich mit dem Buchwert niedrigere realisierbare Nettoveräußerungswert angesetzt. Wertaufholungen bei früher abgewerteten Vorräten werden als Minderung des Materialaufwands erfasst. Forderungen und sonstige Vermögenswerte werden bis auf derivative Finanzinstrumente und Leasingforderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Erforderliche Wertberichtigungen orientieren sich am tatsächlichen Ausfallrisiko. Das tatsächliche Ausfallrisiko orientiert sich einerseits an der Überfälligkeit, wobei in Abhängigkeit vom Zeitraum des Zahlungsverzugs pauschalierte Einzelwertberichtigungen vorgenommen werden. Andererseits werden Einzelwertberichtigungen aufgrund der wirtschaftlichen Situation eines Schuldners vorgenommen. Wertberichtigungen von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden auf separaten Wertberichtigungskonten erfasst. Eine direkte Absetzung vom Buchwert oder eine Ausbuchung von zuvor gebildeten Wertberichtigungen erfolgt erst, wenn eine Forderung uneinbringlich geworden ist. In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind erhaltene Abschlagszahlungen auf den abgegrenzten, noch nicht abgelesenen Verbrauch unserer Kunden verrechnet. Geleistete Anzahlungen auf das Anlage- und Umlaufvermögen werden unter den sonstigen Vermögenswerten ausgewiesen. Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten werden zu konzerneinheitlich vorgegebenen Umrechnungskursen, die den Mittelkursen am Bilanzstichtag entsprechen, bewertet. Nichtmonetäre Fremdwährungsposten sind bei Mainova nicht vorhanden. Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente umfassen Kassenbestände und Guthaben bei Kreditinstituten und werden zum Nennwert bilanziert. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte werden zum niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bilanziert. Diese Vermögenswerte werden nicht planmäßig abgeschrieben. Die Pensionsrückstellungen setzen sich aus Rückstellungen für Einzelpensionszusagen und für die Gewährung von Energiedeputaten an Mitarbeiter, Pensionäre und deren Hinterbliebene zusammen. Die Berechnung erfolgt 2011 Mainova Geschäftsbericht 89 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang entsprechend IAS 19 nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren. Dieses Verfahren berücksichtigt neben den Renten und Anwartschaften auch zukünftig zu erwartende Gehalts- und Rentensteigerungen. Bezüglich der Erfassung von versicherungsmathematischen Gewinnen und Verlusten besteht nach den Regelungen des IAS 19 ein Wahlrecht. Um Ergebnisvolatilitäten zu vermeiden, werden bei der Mainova versicherungsmathematische Gewinne und Verluste in der Periode des Anfalls im sonstigen Ergebnis der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Die versicherungsmathematischen Gewinne und Verluste resultieren aus einer Abweichung der tatsächlichen Entwicklung von den unterstellten Annahmen oder aus einer Änderung der Annahmen. Der Dienstzeitaufwand wird im Personalaufwand ausgewiesen und der Zinsanteil der Rückstellungszuführung im Finanzergebnis. Daneben sind alle Mitarbeiter im Rahmen der Bindung an die Tarifverträge des öffentlichen Dienstes sowie auf der Basis einzelvertraglicher Regelungen bei der Zusatzversorgungskasse der Stadt Frankfurt am Main (ZVK) nach den Regeln der Zusatzversorgung im öffentlichen Dienst pflichtversichert. Nach IAS 19 handelt es sich bei dieser Form der Altersvorsorge um einen leistungsorientierten Plan (Defined Benefit Plan), da die individuellen Versorgungsleistungen der ZVK an frühere Mitarbeiter der Mitgliedsunternehmen nicht von eingezahlten Beiträgen abhängen. Da zudem in der ZVK Mitarbeiter mehrerer Mitgliedsunternehmen versichert sind, gilt diese Form der Altersvorsorge als gemeinschaftlicher Plan mehrerer Arbeitgeber (Multi-Employer Plan), für die die besonderen Vorschriften des IAS 19 anzuwenden sind. Die Beiträge werden im Rahmen eines Umlageverfahrens erhoben. Aufgrund der Umverteilungen der Leistungen der ZVK auf die an ihr beteiligten Unternehmen und der unzureichenden Daten über die Altersstruktur, die Fluktuation und die Gehälter dieser Mitarbeiter liegen keine Informationen über den auf Mainova entfallenden Teil der zukünftigen Zahlungsverpflichtungen vor (wirtschaftliche Verpflichtung). Somit ist eine Rückstellungsbildung nach IFRS nicht zulässig und die Behandlung erfolgt wie bei einem beitragsorientierten Plan (Defined Contribution Plan) gemäß IAS 19.30(a). Die laufenden Zahlungen an die ZVK stellen demnach Aufwendungen des Geschäftsjahres dar. Der Umlagesatz der ZVK Frankfurt am Main beläuft sich auf 6,0 %; hiervon übernimmt der Arbeitgeber 5,6 %, die Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer beträgt 0,4 %. Daneben wird gemäß § 63 der ZVK-Satzung vom Arbeitgeber ein steuerfreies Sanierungsgeld von 3,0 % erhoben. Zur Sicherung langfristig stabiler Hebesätze beschloss der Kassenausschuss der Stadt Frankfurt, das Sanierungsgeld ab dem 1. Januar 2012 auf 3,5 % anzuheben. Für einen Teil der Pflichtversicherten wird für das ZVK-pflichtige Entgelt, das über der tariflich festgesetzten Beitragsbemessungsgrenze liegt, eine zusätzliche Umlage von 9 % gezahlt. Derzeit liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor, dass das Sanierungsgeld steigen wird. Es ist jedoch damit zu rechnen, dass auch künftig Beitragserhöhungen erfolgen werden. 90 Mainova Geschäftsbericht 2011 Der Aufwand aus ZVK-Umlagen (Arbeitgeberanteil) ist unter den Aufwendungen für Altersversorgung ausgewiesen. Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen sämtliche am Bilanzstichtag erkennbaren rechtlichen oder faktischen Verpflichtungen gegenüber einer anderen Partei aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit, die der Höhe und/ oder dem Eintrittszeitpunkt nach unsicher sind und wahrscheinlich zu einem Abfluss von Ressourcen führen werden. Die Rückstellungen werden mit dem bestmöglichen Schätzbetrag angesetzt. Die Bewertung erfolgt mit dem Erwartungswert bzw. mit dem Betrag, der über die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit verfügt. Für wesentliche Rückstellungen (Altlasten, Altersteilzeit, rechtliche Risiken u. a.) wurden Bewertungsgutachten bzw. Berechnungen von sachverständigen Dritten eingeholt. Alle langfristigen Rückstellungen werden mit ihrem auf den Bilanzstichtag abgezinsten bestmöglichen Schätzbetrag bilanziert, soweit der Zinseffekt nicht von untergeordneter Bedeutung ist. Der bestmögliche Schätzbetrag umfasst auch die am Bilanzstichtag zu berücksichtigenden Kostensteigerungen. Ausgenommen davon sind Pensionsrückstellungen, für die gemäß IAS 19 gesonderte Regelungen angewandt werden. Die Mainova AG ist seit 2001 als Organgesellschaft in eine ertragsteuerliche Organschaft mit der SWFH eingebunden. Tatsächliche Steuerzahlungen und -erstattungen treten – mit Ausnahme der Körperschaftsteuerzahlung für Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre – auf Ebene des Organträgers ein. Bei der Mainova AG werden die ermittelten laufenden Steuerverpflichtungen bzw. -ansprüche über Steuerumlagen abgebildet. Die Ermittlung der Steuerumlagebeträge erfolgt auf Einzelbasis, d. h., die Mainova AG wird wie ein selbstständiger Steuerzahler behandelt. Latente Steuern werden gemäß der Verbindlichkeitsmethode auf sämtliche temporären Bilanzierungs- und Bewertungsunterschiede zwischen Steuerbilanz und IFRS-Bilanz der einzelnen in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften gebildet. Latente Steuern aus Konsolidierungsvorgängen werden gesondert ermittelt und angesetzt. Die latenten Steueransprüche umfassen grund sätzlich auch Steuerminderungsansprüche, die sich aus der erwarteten Nutzung bestehender Verlustvorträge in Folgejahren ergeben. Eine Aktivierung erfolgt, wenn deren Realisierung mit ausreichender Sicherheit gewährleistet ist. Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, wenn der Konzern einen einklagbaren Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen tatsächliche Steuerschulden hat und diese sich auf Ertragsteuern des gleichen Steuersubjekts beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden. Die latenten Steuern werden auf der Basis der Steuersätze ermittelt, die zum Realisationszeitpunkt gelten bzw. erwartet werden. Durch die Unternehmensteuerreform 2008 beträgt der für die Berechnung der latenten Steuern relevante Steuersatz 30,70 %. Er ergibt sich aus dem Körperschaftsteuersatz von 15,00 %, dem Solidaritätszuschlag von 5,50 % auf den Körper- schaftsteuersatz und dem Gewerbeertragsteuersatz von 14,88 %. Verbindlichkeiten werden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige finanzielle Verbindlichkeiten werden unter Anwendung der Effektivzinsmethode mit den fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Die von Kunden erhaltenen Anzahlungen werden unter den übrigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Derivative Finanzinstrumente werden zur Sicherung von Commodity-Risiken eingesetzt, die mit den Aktivitäten des Unternehmens verbunden sind. Zudem werden derivative Finanzinstrumente im Rahmen des Stromhandels (zur Erzielung von Handelsmargen) eingesetzt. Verträge, die für Zwecke des Empfangs oder der Lieferung von nicht finanziellen Posten gemäß dem erwarteten Einkaufs-, Verkaufsoder Nutzungsbedarf des Unternehmens abgeschlossen und in diesem Sinne gehalten werden (Eigenverbrauchsverträge), werden gemäß IAS 39 nicht als derivative Finanzinstrumente, sondern nach IAS 37 als schwebende Geschäfte bilanziert und sind insofern in der Angabe zu den sonstigen finanziellen Verpflichtungen enthalten. Ferner werden derivative Finanzinstrumente zur Begrenzung des Risikos marktbedingter Schwankungen der Zinssätze eingesetzt. Die erstmalige Bilanzierung erfolgt zum Handelstag. Derivate werden als finanzielle Vermögenswerte oder finanzielle Verbindlichkeiten bilanziert, mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet und in die Kategorie „held for trading“ eingeordnet, sofern kein Hedge Accounting angewendet wird. Änderungen des beizulegenden Zeitwerts werden ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Bei den derivativen Finanzinstrumenten, die in einer Sicherungsbeziehung (Hedge Accounting) stehen, handelt es sich um Cashflow Hedges. Cashflow Hedges dienen der Absicherung einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretenden geplanten Transaktion gegen das Risiko schwankender Zahlungsströme. Bei einem Cashflow Hedge werden die unrealisierten Gewinne und Verluste des Sicherungsgeschäfts zunächst in der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis (Eigenkapital) erfasst und erst dann in der Gewinn- und Verlustrechnung gebucht, wenn das abgesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam erfasst wird. Nur der effektive Teil einer Sicherungsbeziehung darf dabei erfolgsneutral im sonstigen Ergebnis erfasst werden. Der ineffektive Anteil der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts eines Sicherungsgeschäfts, für das zuvor ein Cashflow Hedge gebildet wurde, wird sofort erfolgswirksam erfasst. Entfällt das gesicherte Grundgeschäft, wird die im sonstigen Ergebnis für das Sicherungsgeschäft gebildete Rücklage sofort erfolgswirksam reklassifiziert. Diese wird ebenfalls als erfolgswirksam reklassifiziert, wenn das Hedge Accounting ineffektiv wird oder eine nominelle Übersicherung eintritt. Für die Anwendung von Hedge Accounting gemäß IAS 39 ist eine ausführliche Dokumentation der Sicherungsbeziehung zwischen Grund- und Sicherungsgeschäft sowie der Sicherungsstrategie erforderlich. Die Anforderungen umfassen weiterhin die regelmäßige retrospektive und prospektive Effektivitätsmessung (Regressionsanalyse). Bei der Beurteilung der Effektivität werden sämtliche Bestandteile der Veränderung des beizulegenden Zeitwerts von Derivaten berücksichtigt. Das Hedge Accounting wird als effektiv angesehen, wenn die Veränderung des beizulegenden Zeitwerts des Sicherungsgeschäfts sowohl prospektiv als auch retrospektiv in einer Bandbreite von 80 bis 125 % der gegenläufigen Änderungen des beizulegenden Zeitwerts des Grundgeschäfts liegt. Die Fair Value Option findet bei Mainova keine Anwendung. Unentgeltlich zugeteilte Emissionsrechte werden mit null Euro und für den Eigenerzeugungsbedarf entgeltlich erworbene Emissionsrechte mit ihren Anschaffungskosten bilanziert. Werden sie zu Handelszwecken gehalten, erfolgt am Stichtag eine Bewertung zum Marktwert. Für eine eventuelle Unterdeckung am Stichtag wird eine Rückstellung in Höhe des beizulegenden Zeitwerts am Bilanzstichtag für zusätzlich benötigte Emissionsrechte gebildet. Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss nicht wahrscheinlich ist bzw. deren Höhe nicht verlässlich bestimmt werden kann. Eventualverbindlichkeiten werden in der Bilanz grundsätzlich nicht erfasst. Die im Anhang angegebenen Verpflichtungsvolumina bei den Eventualverbindlichkeiten entsprechen dem am Bilanzstichtag bestehenden Haftungsumfang. Zu den Finanzinstrumenten gemäß IAS 39 (siehe Abschnitt 7) zählen die folgenden Klassen: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, langfristige finanzielle Vermögenswerte, sonstige Vermögenswerte, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. In den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie den sonstigen Vermögenswerten sind darüber hinaus Vermögenswerte enthalten, die nicht in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen. Zu den Finanzinstrumenten zählen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, die übrigen langfristigen Verbindlichkeiten sowie die kurz fristigen Verbindlichkeiten. Auch hier sind in den übrigen langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten solche Verbindlichkeiten enthalten, die ebenfalls nicht in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen. Darüber hinaus gehören die ausgegebenen Finanzgarantien ebenfalls zu den Finanzinstrumenten. Wesentliche Ermessensentscheidungen und Schätzungen Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses nach IFRS sind bei den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Ermessensentscheidungen zu treffen. Diese betreffen insbesondere folgende Sachverhalte: •• Beurteilung, ob Indikatoren für eine Überprüfung von Vermögenswerten auf Wertminderung vorliegen (vergleiche Bilanzierungsmethoden von Sachanlagen und nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen in diesem Abschnitt) 2011 Mainova Geschäftsbericht 91 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang •• A bgrenzung von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten für den Wertminderungstest (vergleiche Bilanzierungsmethoden von Sachanlagen und nach der Equity- Methode bilanzierte Finanzanlagen in diesem Abschnitt) •• Klassifizierung von Termingeschäften als Derivate oder Eigenverbrauchsverträge •• Klassifizierung von Finanzinstrumenten (z. B. available for sale, held for trading) •• Klassifizierung von Leasingverträgen in Operating und Finance Lease Weiterhin sind Annahmen und Schätzungen aufgrund unbestimmter künftiger Ereignisse zum Bilanzstichtag erforderlich. Da die Schätzungen auf Annahmen und Prognosen beruhen, entstehen Risiken in Bezug auf den Wertansatz der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie der Erträge und Aufwendungen. Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Stichtag bestehende Quellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein Risiko besteht, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine wesentliche Anpassung der Buchwerte von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein wird, werden im Folgenden erläutert. Bei der Bilanzierung und Bewertung von Pensionsrückstellungen und ähnlichen Verpflichtungen (Deputate) sowie der Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen sind hinsichtlich Abzinsungsfaktor, Gehaltstrends, Fluktuationsrate sowie Kostenschätzung der Erfüllungsbeträge Annahmen und Schätzungen erforderlich. Aufgrund des Umfangs an direkten Pensionszusagen und ähnlichen Verpflichtungen können sich aus möglichen Schätzungsänderungen in der Zukunft Auswirkungen ergeben. Bewertungsänderungen von Pensionsrückstellungen, welche auf Änderungen der versicherungsmathematischen Parameter beruhen, werden erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst (vergleiche Abschnitt 6 (19)). Weiterhin sind bei der Durchführung von Werthaltigkeitstests für einzelne Vermögenswerte, ZGE (z. B. „Kraftwerke“ und „Versorgungsnetze“) sowie nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen zukunftsbezogene Schlüssel annahmen zu machen. Änderungen dieser Annahmen können aus heutiger Sicht zu einem zusätzlichen Wertminderungs- bzw. einem Zuschreibungsbedarf führen, da die Bewertung insbesondere auch von der Entwicklung der langfristigen Kapitalmarktzinsen und der verwendeten langfristigen Planungsrechnungen abhängt. Bei den regulierten Strom- und Gasnetzen sind die künftigen Erträge und Aufwendungen stark durch die Änderungen der relevanten Gesetze und Verordnungen sowie durch Entscheidungen der Regulierungsbehörde beeinflusst. Für die Planung im Erzeugungsbereich sind energiepolitische Entscheidungen wie z. B. die Energiewende von Bedeutung. Auch künftige Steuerrechtsänderungen können zu Auf-/Abwertungen führen. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes um 0,25 % ergäbe sich eine um 4,2 Mio. Euro geringere Wertaufholung der ZGE „Stromnetz“ und in der ZGE „Kraftwerke“ eine weitere Wertminderung in Höhe von 4,3 Mio. Euro. Bei einer Verminderung des Zinssatzes 92 Mainova Geschäftsbericht 2011 um 0,25 % ergäbe sich keine Auswirkung auf die ZGE „Stromnetz“ und die Wertminderung in der ZGE „Kraftwerke“ wäre um 4,6 Mio. Euro geringer ausgefallen. Als Bewertungsgrundlage für den Werthaltigkeitstest von nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen wird jeweils die verabschiedete Mehrjahresplanung der jeweiligen Beteiligung herangezogen, welche jedoch in der langfristigen Planung gewisse Unsicherheiten bezüglich der zukünftigen Entwicklung enthält. Im Jahr 2011 wurden keine Wertminderungen vorgenommen. Eine Überprüfung des Buchwerts von in Vorjahren abgeschriebenen Beteiligungen hat zu Zuschreibungen geführt. Diese wären bei einer Erhöhung des Zinssatzes um 0,25 % um 0,4 Mio. Euro geringer und bei einem um 0,25 % geringeren Zinssatz um 0,4 Mio. Euro höher ausgefallen. Die Rückstellungen für Altlasten basieren auf externen Gutachten und Berechnungen, die jährlich aktualisiert werden. Diesen liegen Kostenschätzungen der Erfüllungsbeträge für die jeweilige Verpflichtung zugrunde. Schätzungsunsicherheiten ergeben sich insbesondere aus Änderungen des Verpflichtungsumfangs, Abweichungen von den angenommenen Kostenentwicklungen sowie aus Änderungen des Zinsniveaus und der Zahlungszeitpunkte. Weiterhin kann eine Änderung des Diskontierungszinses zu einer Anpassung der Altlastenrückstellungen führen. Bei einer Zinssatzerhöhung um 0,25 % würde sich die Rückstellung um 1,1 Mio. Euro reduzieren. Eine Zinssatzsenkung um 0,25 % würde zu einer Rückstellungserhöhung um den gleichen Betrag führen. Bei der Beurteilung von Rechtsstreitigkeiten im Hinblick auf die Bildung von Rückstellungen wurde eine Einschätzung des voraussichtlichen Prozessausgangs vorgenommen. Es werden nur latente Steuern auf Verlustvorträge aktiviert, von deren Nutzbarkeit mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden kann. Die Einschätzung der Nutzbarkeit erfolgt anhand von steuerlichen Ergebnisplanungen. Die zugrunde liegenden Annahmen und Schätzungen basieren auf den Gegebenheiten und Einschätzungen am jeweiligen Bilanzstichtag. Durch von den Annahmen abweichende Einschätzungen sowie Entwicklungen können sich die tatsächlichen Beträge von den Schätzwerten unterscheiden. Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses ist keine wesentliche Änderung der getroffenen Annahmen und Schätzungen zu erwarten. Die Steuerung im Rahmen unserer wertorientierten Unternehmensführung erfolgt im Wesentlichen anhand der Kennzahl „Return on capital employed“ (ROCE). Der ROCE beläuft sich für das Jahr 2011 auf 7,8 % (Vorjahr 9,6 %). Da es sich bei der Rücklage aus Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis um eine reine IFRS-Accounting-Größe handelt, hat diese keine Auswirkungen auf das Kapitalmanagement der Mainova. Maßnahmen zur Einhaltung der Eigenkapitalquote werden im Rahmen der mittelfristigen Unternehmensplanung berücksichtigt. Aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrags sind Rücklagendotierungen nur begrenzt zulässig. Sofern im Rahmen von Kreditverträgen die Einhaltung bestimmter Kennzahlen gefordert wird, orientieren wir uns an diesen Vorgaben. Für durch Kommunalbürgschaften besicherte Darlehen sind keine Steuerungsmaßnahmen erforderlich. Kapitalmanagement Die Mainova AG unterliegt keinen satzungsmäßigen Kapitalerfordernissen und keinen externen Mindestkapitalanforderungen. Seit dem Abschluss des Gewinnabführungsvertrags mit der SWFH im Jahr 2001 und gemäß der in diesem Zusammenhang erlassenen Konzernrichtlinie ist die Mainova AG als Organgesellschaft in die zentrale Konzernfinanzierung der SWFH eingebunden. Die SWFH übernimmt das Cash Management aller Organgesellschaften mit dem Ziel, die Kosten der Finanzierung bzw. die Geldanlageerlöse zu optimieren. Die vorgenommenen Änderungen des IAS 1 beziehen sich auf die Eigenkapitalveränderungsrechnung und sind erstmals in der ersten Berichtsperiode eines am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnenden Geschäftsjahres anzuwenden. Bezüglich der Darstellung der Analyse des sonstigen Ergebnisses wurde ein Wahlrecht eingeräumt, wonach dies in der Eigenkapitalveränderungsrechnung oder im Anhang erfolgen kann. Die Verbesserungen des IAS 1 hatten keine Auswirkungen auf die Darstellung der Ergebnisveränderungsrechnung der Mainova. Änderung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Das IASB und das IFRS IC haben Änderungen an Standards und Interpretationen verabschiedet, die ab dem Geschäftsjahr 2011 verpflichtend anzuwenden sind: ammelstandard zur Änderung verschiedener IFRS „OmS nibus-Standard“: Das IASB überarbeitet in einem jährlichen Verbesserungsprozess („Annual Improvements Projects“) bestehende Standards. Diese Änderungen werden durch das IASB als kleine, nicht dringliche, aber notwendige Änderungen angesehen, die den Inhalt der Vorschriften konkretisieren, erläutern und unbeabsichtigte Inkonsistenzen zwischen den Abschlüssen beseitigen sollen. Das Ergebnis des Verbesserungsprozesses wird in einem Gesamtstandard zusammengefasst. Im Mai 2010 veröffentlichte das IASB den letzten Sammelstandard. Änderungen sind, sofern im jeweiligen Standard nichts anderes geregelt ist, auf Geschäftsjahre anzuwenden, die nach dem 1. Januar 2011 beginnen. Die beschlossenen Änderungen hatten keine Auswirkungen auf die Mainova. Unter anderem wurden folgende Änderungen vorgeschlagen: IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ IFRS 7 „Finanzinstrumente: Angaben“ Die überarbeitete Fassung des IFRS 7 ist verpflichtend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2011 beginnen. Die Änderungen betreffen quantitative und qualitative Angaben zu Risiken, die aus Finanzinstrumenten resultieren. Diese Änderungen hatten für den Jahresabschluss der Mainova zum 31. Dezember 2011 keine Relevanz. IFRIC 13 „Kundenbindungsprogramme“ Bei den Änderungen der Vorschrift handelt es sich um Konkretisierungen des beizulegenden Zeitwerts von Prämiengutschriften sowie um Erläuterungen zur Ermittlung. Die Verbesserungen von IFRIC 13 hatten keine Auswirkungen auf den Abschluss von Mainova. IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ Am 4. November 2009 veröffentlichte das IASB den geänderten IAS 24, der für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2011 beginnen, verpflichtend anzuwenden ist. Die Änderungen umfassen die Neukonzeption der Definition von nahestehenden Personen sowie den Umfang der Pflichtangaben für öffentlichen Stellen nahestehende Unternehmen. Die inhaltliche Änderung der Definition von nahestehenden Personen und die Einführung von separaten Definitionskriterien für natürliche Personen und Unternehmen führte zur Erweiterung des Kreises der nahe stehenden Personen der Mainova. Ferner wurden folgende Vorschriften geändert, die jedoch keine Relevanz für den Konzernabschluss der Mainova haben: •• Änderung des IFRS 1 (2010) – Begrenzte Befreiung erstmaliger Anwender von Vergleichsangaben nach IFRS 7 •• Änderung des IAS 32 (2009) „Finanzinstrumente: Darstellung“ – Einstufung von Bezugsrechten •• Änderung von IFRIC 14 (2009) – Vorauszahlungen im Rahmen von Mindestdotierungsverpflichtungen •• IFRIC 19 „Tilgung finanzieller Verbindlichkeiten durch Eigenkapitalinstrumente“ Neue Standards und Interpretationen Das IASB und das IFRS IC haben folgende Standards und Interpretationen verabschiedet, die für das Geschäftsjahr 2011 noch nicht verpflichtend anzuwenden sind, da sie erst zu einem späteren Zeitpunkt verpflichtend sind oder die Anerkennung der EU noch nicht erfolgt ist. Diese Standards und Interpretationen wurden im Konzernabschluss noch nicht vorzeitig angewendet. Die Auswirkungen der nachfolgenden Standards für Mainova werden derzeit noch geprüft. 2011 Mainova Geschäftsbericht 93 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Änderung IAS 1 „Darstellung des Abschlusses“ Die Änderungen des Standards beziehen sich im Wesentlichen auf die Darstellung des sonstigen Ergebnisses. Nach den derzeit geltenden Regelungen wird nur eine begrenzte Zahl von Transaktionen im sonstigen Ergebnis erfasst. Die Verabschiedung von IFRS 9 „Finanzinstrumente“ und die Änderungen des IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ wird jedoch zu einer verstärkten Erfassung von Sachverhalten im sonstigen Ergebnis führen. Die Änderungen des Standards sollen die Darstellung der Einzelpositionen des sonstigen Ergebnisses stärker vereinheitlichen und präzisieren. Die Änderungen sind erstmals für Berichtsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen. Änderung IAS 12 „Ertragsteuern“ Die Standardänderung betrifft die zum Zeitwert bewerteten, als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien. Für diese Vermögenswerte sind latente Steuern künftig grundsätzlich auf Basis der steuerlichen Konsequenzen einer Veräußerung zu bilanzieren, soweit nicht ein eindeutiger Nachweis erbracht werden kann, dass der Buchwert dieser Vermögenswerte vollständig durch Nutzung realisiert wird. Die Änderungen sind erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2012 beginnen. Änderung IAS 19 „Leistungen an Arbeitnehmer“ Im Juni 2011 veröffentlichte das IASB einige grundlegende Änderungen des IAS 19. Die bedeutendste Änderung besteht darin, dass künftig unerwartete Wertänderungen der leistungsorientierten Verpflichtungen sowie eines etwaigen Planvermögens, sogenannte versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, unmittelbar im sonstigen Ergebnis erfasst werden müssen. Ferner betreffen die Änderungen die Erfassung des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands, die Grundlage der Erfassung von Erträgen aus Planvermögen sowie die Festlegung der Fristigkeiten der fälligen Leistungen. Die Änderungen sind für Berichtsperioden anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. IAS 27 „Einzelabschlüsse“ (überarbeitet 2011) Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt sich der Anwendungsbereich von IAS 27 allein auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens. Der Konzern stellt einen solchen Einzelabschluss nicht auf. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, anzuwenden. Änderung IAS 28 „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ Durch die Standardänderung wurde der Anwendungsbereich ausgedehnt und umfasst neben den Anteilen an assoziierten Unternehmen nun auch die Anteile an Gemeinschaftsunternehmen. Diese sind zukünftig zwingend nach der Equity-Methode zu bilanzieren. Der Standard ist erstmals für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. 94 Mainova Geschäftsbericht 2011 Änderung IFRS 9 „Finanzinstrumente“ Der veröffentlichte Standard ist das Ergebnis der ersten Phase (Kategorisierung und Bewertung von Finanzinstrumenten) des dreistufigen Projekts zur Ablösung des IAS 39 „Finanzinstrumente“. Die Änderung vom 16. Dezember 2011 betrifft die Verschiebung des Erstanwendungszeitpunkts, den Verzicht auf die Anpassung der Vorjahres zahlen bei Erstanwendung sowie die mit dieser Erleichterung einhergehenden zusätzlichen Anhangsangaben nach IFRS 7 im Übergangszeitpunkt. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2015 beginnen. IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ Am 12. Mai 2011 hat das IASB den IFRS 10 veröffentlicht mit dem Ziel, ein einheitliches und für alle Unternehmen anwendbares Beherrschungskonzept festzulegen und die hiermit verbundene Abgrenzung des Konsolidierungs kreises zu schaffen. Der neue Standard ersetzt die geltenden Konsolidierungsregelungen des IAS 27 und SIC 12 und tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. IFRS 12 „Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen“ Der Standard regelt die Angabepflichten für Tochterunternehmen, Joint Ventures, assoziierte Unternehmen und strukturierte Unternehmen, sofern diese nicht in den Anwendungsbereich von IFRS 7 fallen. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. IFRS 13 „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“ Der neue Standard präzisiert die Definition und regelt die einheitliche und konsistente Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts, sofern dessen Verwendung durch einen anderen Standard vorgeschrieben wird oder zulässig ist. Der Standard tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen, und ist prospektiv anzuwenden. Am 9. Dezember 2011 hat die European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG) in einem Schreiben an das IASB um Verschiebung des Anwendungszeitpunkts von IFRS 10, IFRS 11, IFRS 12, IAS 27 und IAS 28 gebeten. Folgender Standard, der im Geschäftsjahr 2011 noch nicht anzuwenden war, wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Mainova haben: 3. Konsolidierungsgrundsätze Die in die Konsolidierung einbezogenen Abschlüsse der Tochterunternehmen sowie die Abschlüsse der nach der Equity-Methode bilanzierten assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen wurden einheitlich nach den bei Mainova geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Die Kapitalkonsolidierung für die Tochterunternehmen erfolgt nach der Erwerbsmethode. Dabei werden die Anschaffungskosten für Anteile an Tochterunternehmen mit dem nach IFRS bewerteten Buchwert des anteiligen Eigenkapitals des Tochterunternehmens verrechnet. Sich ergebende Unterschiedsbeträge werden auf Vermögenswerte der einbezogenen Unternehmen soweit aktiviert, wie sie mit dem Zeitwert bewertet sind. Danach verbleibende Unterschiedsbeträge werden als Geschäftswert aktiviert. Negative Geschäftswerte werden gemäß IFRS 3 nach erneuter Beurteilung der identifizierbaren Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten sofort erfolgswirksam erfasst. Diese Konsolidierungsgrundsätze gelten analog für die nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen. Forderungen, Verbindlichkeiten und Rückstellungen zwischen vollkonsolidierten Unternehmen werden aufgerechnet. Konzerninterne Erträge werden mit den entsprechenden Aufwendungen verrechnet. Zwischenergebnisse werden eliminiert, sofern sie nicht von untergeordneter Bedeutung sind. Steuerabgrenzungen werden vorgenommen. 4. Konsolidierungskreis und Änderungen des Konsolidierungskreises Konsolidierungskreis Nach der Vollkonsolidierungsmethode werden alle Mehrheitsbeteiligungen (Tochterunternehmen) der Mainova in den Konzernabschluss einbezogen, auf deren Finanz- und Geschäftspolitik ein beherrschender Einfluss ausgeübt werden kann. Die Konsolidierung nach der Equity-Methode kommt bei assoziierten Unternehmen zur Anwendung, wenn ein maßgeblicher Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik des assoziierten Unternehmens vorliegt. Ferner werden Anteile an Gemeinschaftsunternehmen (Joint Ventures) nach der Equity-Methode bewertet. Dem Anhang ist eine Liste über den Konsolidierungskreis und den Anteilsbesitz beigefügt, die alle wesentlichen Tochterunternehmen, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen mit Angaben zum letzten Jahresabschluss nach den Regelungen der IFRS (Umsatz, Eigenkapital und Jahresergebnis) enthält. Der Konsolidierungskreis entwickelte sich wie folgt: Zugänge Abgänge 31.12.2011 Vollkonsolidierte Unternehmen 1.1.2011 10 5 - 15 Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode) 11 2 - 13 4 1 - 5 1.1.2010 Zugänge Abgänge 31.12.2010 Vollkonsolidierte Unternehmen 11 1 2 10 Assoziierte Unternehmen (Equity-Methode) 10 1 - 11 4 - - 4 Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode) Gemeinschaftsunternehmen (Equity-Methode) Die Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen ENAG/ Maingas Energieanlagen GmbH, Gasversorgung Offenbach GmbH sowie die Ohra Hörselgas GmbH wurden auf Basis von Abschlüssen mit dem Stichtag 30. September 2011 einbezogen. Die Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH (GKI) wird trotz eines Anteilsbesitzes von unter 20 % (die Beteiligung der Mainova beträgt 15,6 %) als assoziiertes Unternehmen nach der Equity-Methode bewertet, da der Mainova durch den Gesellschaftsvertrag maßgeblicher Einfluss eingeräumt wird. Bei sämtlichen wichtigen geschäftspolitischen Entscheidungen (z. B. Investitionen, Aufnahme von Krediten, Abschluss oder Änderung von Verträgen sowie Bestellung und Abberufung von Geschäftsführern) ist Einstimmigkeit der Gesellschafter erforderlich. IFRS 11 „Gemeinsame Vereinbarungen“ Mit dem Standard soll die Bilanzierung von Gemeinschaftsunternehmen gegenüber dem IAS 31 konsistenter und vergleichbarer geregelt werden. Die bedeutendste Änderung des IFRS 11 gegenüber IAS 31 stellt die Abschaffung der Quotenkonsolidierung dar. Der neue Standard ersetzt die für die Bilanzierung von Gemeinschafts unternehmen bisher einschlägigen Vorschriften IAS 31 und SIC 13 und tritt für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. 2011 Mainova Geschäftsbericht 95 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang 5. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Änderungen des Konsolidierungskreises Im Geschäftsjahr 2011 wurden fünf weitere Tochterunternehmen im Wege der Vollkonsolidierung in den Konzernabschluss einbezogen: Anteil am Kapital % Eigenkapital Tsd. € Ergebnis nach Steuern Tsd. € Gründung Energynova S.r.l. 100,00 23 -37 Mainova Erneuerbare Energien Verwaltungs GmbH 100,00 26 1 Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG 71,43 159 -23 Mainova Windpark Siegbach GmbH & Co. KG 1 100,00 3.468 -32 Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH 2 100,00 27 2 Erwerb 1 2 Ehemals ABO Wind WP Siegbach GmbH & Co. KG Ehemals Blitz F10-acht-zwei GmbH Tsd. € Sachanlagen Bei Erstkonsolidierung angesetzt 3.206 Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte 294 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente 139 Sonstige Verbindlichkeiten 115 Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 3.524 Im Vorjahr wurden die Gesellschaften GHG GmbH und GHG-FM GmbH zu einem Verkaufspreis in Höhe von 1,5 Mio. Euro veräußert. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der im Jahr 2010 entkonsolidierten Gesellschaften stellen sich wie folgt dar: Tsd. € Immaterielle Vermögenswerte Bei Entkonsolidierung angesetzt 27 Sachanlagen 1.670 Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte 3.502 Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Rückstellungen Sonstige Verbindlichkeiten Passive latente Steuerschulden Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens 96 Mainova Geschäftsbericht 2011 Ferner erfolgte im Vorjahr die Anpassung der zum 31. Dezember 2009 noch vorläufigen Kaufpreisallokation der HMD, welche im Laufe des Jahres 2010 mit einem Goodwill von 7,4 Mio. Euro abgeschlossen wurde. Auf der Basis der endgültigen Kaufpreisallokation ergab sich eine Erhöhung des Goodwills um 1,3 Mio. Euro, wovon 1,0 Mio. Euro auf eine vertraglich vereinbarte Kaufpreisanpassung und 0,3 Mio. Euro auf die Anpassung des vorläufigen Abschlusses entfallen. Tsd. € Immaterielle Vermögenswerte Sachanlagen Vorräte, Forderungen, sonstige Vermögenswerte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Anpassung der Erst konsolidierung 41 -136 1.239 -356 Rückstellungen 112 Sonstige Verbindlichkeiten 375 Passive latente Steuerschulden 588 Beizulegender Zeitwert des Nettovermögens -287 Sämtliche Kauf- und Verkaufspreisverpflichtungen wurden in bar beglichen. Tsd. € (1) Umsatzerlöse Tsd. € Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 2011 2010 Stromverkauf 741.513 631.268 Stromsteuer -70.377 -71.385 671.136 559.883 Erlös Stromhandel 244.931 221.259 Gasverkauf 546.417 584.189 Erdgassteuer -43.523 -53.871 502.894 530.318 119.832 118.464 Netzentgelte 88.278 87.099 Wasserverkauf 80.041 79.783 Materialverkauf, Installationen und sonstige Leistungen 78.366 73.790 1.785.478 1.670.596 Wärme-, Dampf- und Kälteverkauf Im Bereich der Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen wurden die Service4EVU GmbH, die Metegra GmbH und die Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (GKB) als neue Unternehmen nach der EquityMethode einbezogen. Die Gesellschaften Mainova Windpark Siegbach GmbH & Co. KG (WPS) und Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH wurden für einen Kaufpreis in Höhe von insgesamt 3,5 Mio. Euro erworben. Die identifizierbaren Vermögenswerte und Schulden der beiden Gesellschaften zum Erwerbszeitpunkt werden in der folgenden Tabelle dargestellt: (3) Materialaufwand 2010 Wertaufholung Stromnetz 12.269 - Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen 12.215 9.847 Konzessionsabgabe 3.343 3.465 Mahnerträge 3.183 3.086 Erträge aus Anlagenabgängen 1.076 365 Erträge aus KWK-Förderung 954 6.495 Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen 552 2.114 20.415 21.302 54.007 46.674 Übrige Erträge Die übrigen Erträge setzen sich aus zahlreichen unwesentlichen Sachverhalten zusammen. Die Erträge aus freistehenden energiebezogenen derivativen Finanzinstrumenten werden seit dem Jahr 2011 im Materialaufwand ausgewiesen. Der Vorjahresbetrag wurde entsprechend umgegliedert. 1.294.111 1.137.311 83.602 78.395 1.377.713 1.215.706 (4) Personalaufwand Löhne und Gehälter 2011 2010 Die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren betreffen überwiegend den Gas-, Strom-, Wärme- und Wasserbezug, die Kosten für den Gas-, Kohle- und Heizöleinsatz in den eigenen Kraftwerken sowie Netzentgelte. Die Aufwendungen für bezogene Leistungen betreffen überwiegend von Dritten erbrachte Bauleistungen sowie Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen für Verteilungsund Erzeugungsanlagen. Des Weiteren sind hier die Pachtaufwendungen für die Strom- und Gasnetze, die Personalgestellung und sonstige Dienstleistungen der Stadtwerke Hanau GmbH für das Netzgebiet Hanau enthalten. Tsd. € (2) Sonstige betriebliche Erträge Tsd. € Aufwendungen für bezogene Leistungen 2011 2011 2010 153.356 152.026 Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützung 27.761 27.156 Aufwendungen für Altersversorgung 11.344 10.352 192.461 189.534 Der Anstieg des Personalaufwands ist im Wesentlichen auf Gehaltsanpassungen, insbesondere durch die Tariferhöhung des aktuellen Jahres, den Aufbau des Personalbestands sowie die Erhöhung des Sanierungsgeldes der ZVK zum Jahresbeginn zurückzuführen. Die Aufwendungen für Altersversorgung betreffen im Wesentlichen die Beiträge zur ZVK. (5) Abschreibungen und Wertminderungen Es wird auf die Ausführungen zu immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen verwiesen. Im Geschäftsjahr wurde eine Wertminderung auf die ZGE „Kraftwerke“ in Höhe von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 17,6 Mio. Euro) vorgenommen. 284 75 1.351 178 3.879 2011 Mainova Geschäftsbericht 97 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang (6) Sonstige betriebliche Aufwendungen Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen: Bezüglich der Wertaufholungen und Wertminderungen verweisen wir auf Abschnitt 2. (8) Finanzerträge 2011 2010 Konzessionsabgabe Tsd. € 54.895 58.755 Fremdleistungen (Verwaltung, IT, Gebäude) 39.279 29.018 Gutachten und Beratung 8.157 13.333 Zuführungen zu Rückstellungen 5.413 11.209 Mieten, Pachten, Gebühren 5.337 4.309 Aus- und Fortbildungskosten 5.004 4.237 Werbekosten 4.541 5.980 Sonstige Steuern 4.397 3.097 Wertminderungen Umlaufvermögen 3.838 5.967 Versicherungen 3.673 2.603 Prüfungs-, Gerichts- und Notarkosten 1.190 1.884 28.105 21.447 163.829 161.839 Übrige Aufwendungen Tsd. € 2011 2010 Zinserträge aus Leasing 7.832 8.146 Erträge aus Beteiligungen 1.429 1.436 Erträge aus Ausleihungen 872 1.011 1.561 371 989 1.148 10 3 12.693 12.115 Zinserträge aus Geldanlagen Sonstige finanzielle Erträge Sonstige nicht finanzielle Erträge Die Erträge aus Beteiligungen betreffen die Gewinnanteile und Dividenden der nicht konsolidierten Beteiligungen. (9) Finanzaufwendungen Tsd. € 2011 2010 26.771 17.645 Aufzinsung langfristige Rückstellungen 5.341 4.434 Zinsaufwand Pensionsverpflichtungen 1.724 Sonstige finanzielle Aufwendungen 3.013 Zinsaufwand Fremddarlehen Die Aufwendungen aus Operating-Leasingverträgen betragen im Geschäftsjahr 2011 4,6 Mio. Euro (Vorjahr 3,6 Mio. Euro). Die übrigen Aufwendungen enthalten eine Vielzahl von unwesentlichen Einzelsachverhalten. Die Aufwendungen aus freistehenden energiebezogenen derivativen Finanzinstrumenten werden seit dem Jahr 2011 im Materialaufwand ausgewiesen. Der Vorjahresbetrag wurde entsprechend umgegliedert. (7) Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen Das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen setzt sich wie folgt zusammen: Sonstige nicht finanzielle Aufwendungen 2011 2010 Ergebnis vor Ertragsteuern 104.357 144.233 1.760 Konzernsteuersatz 30,70 % 30,70 % 5.532 Erwarteter Ertragsteueraufwand 32.038 44.280 -26.468 -23.685 - 1.035 16 -64 5.556 3.801 554 1.094 2.273 -53 226 217 -10.114 121 31 245 36.880 29.616 Unter den sonstigen finanziellen Aufwendungen werden überwiegend Avalprovisionen ausgewiesen. Der Anstieg der Finanzaufwendungen resultiert insbesondere aus der Umfinanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga Aktiengesellschaft (Thüga). 62.641 56.964 Übrige 21.092 23.786 83.733 80.750 Oberhessische Gasversorgung GmbH 3.185 - Stadtwerke Dreieich GmbH 2.329 - 5.514 - - 3.827 - 3.827 89.247 76.923 Steuereffekte durch: Steuerfreie Teilwertabschreibung aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen Steuersatzeffekte aus Nicht-Organgesellschaften und Personengesellschaften Nicht abzugsfähige Aufwendungen Gewerbesteuerliche Hinzurechnungen und Kürzungen Veränderung nicht bewerteter Verlustvorträge Steuerfreie Dividenden Tsd. € Thüga Holding GmbH & Co. KGaA Tsd. € Steuerfreie Erträge aus nach der Equity-Methode bilanzierten Beteiligungen Periodenfremde Steuern 2010 Fortschreibung der Jahresergebnisse Tatsächliche Ertragsteuern Latente Steuern Der für die Berechnung der latenten Steuern herangezogene Steuersatz beträgt wie im Vorjahr 30,7 %. Bei den in den Konzernabschluss einzubeziehenden Gesellschaften MED, Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH, SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH (BKF) und Energieversorgung Main-Spessart GmbH fallen aufgrund der ertragsteuerlichen Organschaft mit der Mainova AG keine laufenden Steuern an. Aufgrund der Verlustvorträge der Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH (EWT) sowie der Verluste der NRM Netzdienste RheinMain GmbH (NRM) und Hotmobil International GmbH (HMI) im Geschäftsjahr entsteht keine Steuerschuld. Kein laufender Steueraufwand entsteht ferner bei der HMD aufgrund der Organschaft mit der MED, die als Tochtergesellschaft der Mainova AG in den Konzernabschluss einbezogen wird. Im Berichtsjahr wurden bisher nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge von 0,1 Mio. Euro genutzt. Die Überleitung vom erwarteten Ertragsteueraufwand zum tatsächlichen Ertragsteueraufwand wird nachfolgend dargestellt: 2011 (10) Ertragsteuern Tsd. € Mainova verpflichtet sich mit dem 2004 abgeschlossenen Steuerumlagevertrag, den entstehenden Steuervorteil der SWFH im Wege einer Steuerumlage zuzuführen. Die Steuerumlagen werden nach der sogenannten Belastungsmethode (Stand-alone-Methode) entsprechend der hypothetischen Steuerbelastung der Mainova unter Berücksichtigung der bei Mainova direkt anfallenden Steuerbelastung (zurzeit Körperschaftsteuer und Solidaritäts zuschlag auf die Ausgleichszahlung an außenstehende Aktionäre) errechnet, als ob Mainova selbstständig zur Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer herangezogen würde. Die Organgesellschaft (Mainova AG) hat ihr Einkommen in Höhe von 20/17 der geleisteten Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre selbst zu versteuern. Die tatsächlichen Steuern enthalten im Wesentlichen Steuerumlagen für 2011 an die SWFH für Körperschaftsteuer inkl. Solidaritätszuschlag in Höhe von 8,0 Mio. Euro und Gewerbesteuer in Höhe von 9,3 Mio. Euro sowie die Körperschaftsteuer und den Solidaritätszuschlag für die Ausgleichszahlung in Höhe von 2,4 Mio. Euro. 2011 2010 19.634 30.417 -14.144 -4.817 5.490 25.600 Sonstige permanente Differenzen 440 77 Sonstiges 969 -1.223 5.490 25.600 5,26 % 17,75 % Tatsächlicher Ertragsteueraufwand Tatsächlicher Konzernertragsteuersatz Wertaufholungen Wertminderungen Gasversorgung Main-Kinzig GmbH 98 Mainova Geschäftsbericht 2011 Aufgrund des am 29. August 2001 geschlossenen Gewinnabführungsvertrags ist Mainova verpflichtet, ihren gesamten Gewinn an die SWFH abzuführen. Dies hat nach geltendem Steuerrecht zur Folge, dass Mainova einen entstehenden Gewinn nur insoweit der Körperschaftsteuer unterwerfen muss, als dieser für Ausgleichszahlungen an außenstehende Aktionäre verwendet wird (§ 16 KStG). Der Gewerbeertrag wird bei Mainova unabhängig von der Leistung von Ausgleichszahlungen keiner Gewerbesteuer unterworfen. Die periodenfremden Steuern enthalten den Ertrag aus der Anpassung des steuerlichen Ausgleichspostens in Höhe von 9,8 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro). Darüber hinaus ist ein tatsächlicher Steueraufwand in Höhe von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr 0,5 Mio. Euro) enthalten. Bei den steuerfreien Erträgen aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen wurde der Saldo aus Fortschreibungen abzüglich Wertminderungen zu 95 % (Kapitalgesellschaften) bzw. zu 100 % (Personengesellschaften für die Gewerbesteuer) unter Berücksichtigung der jeweils anzuwendenden Steuersätze angesetzt. Bei den steuerfreien Dividenden handelt es sich um Ausschüttungen von sonstigen Beteiligungen, die nicht in den Konzernabschluss einzubeziehen sind. Diese sind laut § 8b KStG steuerfrei. 2011 Mainova Geschäftsbericht 99 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang 6. Erläuterungen zur Bilanz (11) Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Die Aufgliederung der in der Bilanz zusammengefassten Posten der immateriellen Vermögenswerte und des Sach- anlagevermögens sowie ihre Entwicklung sind auf den folgenden Seiten dargestellt: Anschaffungs- oder Herstellungskosten Tsd. € Stand am 01.01.2011 Zugänge Zugänge Konsolidierungskreis Abgänge Abschreibungen und Wertminderungen Um buchungen Stand am 31.12.2011 Stand am 01.01.2011 Zugänge Zuschreibungen Abgänge Restbuchwert Abgänge Konsolidierungskreis Stand am 31.12.2011 Stand am 31.12.2011 Stand am 31.12.2010 Immaterielle Vermögenswerte Konzessionen und ähnliche Rechte Geschäfts- oder Firmenwert 79.897 11.282 - 309 1.253 92.123 39.746 5.174 - 254 - 44.666 47.457 40.151 7.378 - - - - 7.378 - - - - - - 7.378 7.378 87.275 11.282 - 309 1.253 99.501 39.746 5.174 - 254 - 44.666 54.835 47.529 338.045 14.426 - 9.994 23.188 365.665 162.757 7.627 - 5.617 - 164.767 200.898 175.288 595.010 14.742 - -1.609 2.579 613.940 467.655 26.064 - -401 - 494.120 119.820 127.355 1.737.921 42.012 - 6.002 20.386 1.794.317 1.131.249 35.352 12.269 4.314 - 1.150.018 644.299 606.672 2.332.931 56.754 - 4.393 22.965 2.408.257 1.598.904 61.416 12.269 3.913 - 1.644.138 764.119 734.027 156.470 11.719 - 8.254 1.927 161.862 117.676 8.030 - 6.704 - 119.002 42.860 38.794 67.446 40.497 1.125 301 -49.333 59.434 - - - - - - 59.434 67.446 2.894.892 123.396 1.125 22.942 -1.253 2.995.218 1.879.337 77.073 12.269 16.234 - 1.927.907 1.067.311 1.015.555 2.982.167 134.678 1.125 23.251 - 3.094.719 1.919.083 82.247 12.269 16.488 - 1.972.573 1.122.146 1.063.084 Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen, Heizzentralen davon Werminderung b) Verteilungsanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau 100 Mainova Geschäftsbericht 2011 14.400 2011 Mainova Geschäftsbericht 101 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Anschaffungs- oder Herstellungskosten Tsd. € Stand am 01.01.2010 Zugänge Zugänge Konsolidierungskreis Abgänge Abschreibungen und Wertminderungen Umbuchungen Stand am 31.12.2010 Stand am 01.01.2010 Zugänge Zuschreibungen Restbuchwert Abgänge KonsolidierungsAbgänge kreis Stand am 31.12.2010 Stand am 31.12.2010 Stand am 31.12.2009 Immaterielle Vermögenswerte Konzessionen und ähnliche Rechte Geschäfts- oder Firmenwert 66.538 9.314 - 11 4.172 79.897 35.671 4.167 - 3 89 39.746 40.151 30.867 6.091 1.287 - - - 7.378 - - - - - - 7.378 6.091 72.629 10.601 - 11 4.172 87.275 35.671 4.167 - 3 89 39.746 47.529 36.958 324.507 3.731 - 943 12.793 338.045 157.266 7.097 - 803 803 162.757 175.288 167.241 571.815 1.001 - 309 22.503 595.010 438.792 29.082 - 219 - 467.655 127.355 133.023 Sachanlagen Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken Technische Anlagen und Maschinen a) Erzeugungs-, Gewinnungs- und Bezugsanlagen, Heizzentralen davon Wertminderung b) Verteilungsanlagen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung Anlagen im Bau 17.600 1.676.531 33.625 - 5.396 33.161 1.737.921 1.102.161 33.799 - 4.711 - 1.131.249 606.672 574.370 2.248.346 34.626 - 5.705 55.664 2.332.931 1.540.953 62.881 - 4.930 - 1.598.904 734.027 707.393 151.238 7.887 - 2.143 915 156.470 112.961 7.596 - 1.884 997 117.676 38.794 38.277 89.808 54.688 - 3.506 -73.544 67.446 - - - - - - 67.446 89.808 2.813.899 100.932 - 12.297 -4.172 2.894.892 1.811.180 77.574 - 7.617 1.800 1.879.337 1.015.555 1.002.719 2.886.528 111.533 - 12.308 - 2.982.167 1.846.851 81.741 - 7.620 1.889 1.919.083 1.063.084 1.039.677 In den Zugängen der Anschaffungs- oder Herstellungs kosten sind aktivierte Fremdkapitalkosten in Höhe von 0,5 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro) enthalten. Ab dem 1. Januar 2010 werden die von Kunden empfangenen Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge) gesondert unter den langfristigen Schulden ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Im Geschäftsjahr 2011 wurden 29 Tsd. Euro (Vorjahr 58 Tsd. Euro) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Es wurden wie im Vorjahr keine immateriellen Vermögenswerte selbst erstellt. Aus dem jährlich vorzunehmenden Werthaltigkeitstest für den Geschäfts- oder Firmenwert der HMD hat sich keine Wertminderung ergeben. Zur Überprüfung von in der Vergangenheit vorgenommenen Wertminderungen auf Sachanlagen wurde ein Werthaltigkeitstest für die ZGE „Stromnetz“ durchgeführt. Daraus hat sich eine Wertaufholung der in 2006 vorgenommenen Wertminderung (12,3 Mio. Euro) ergeben. 102 Mainova Geschäftsbericht 2011 Bei der ZGE „Kraftwerke“ wurde ebenfalls ein Werthaltigkeitstest durchgeführt. Anlass hierfür waren einerseits die Überprüfung der im Vorjahr vorgenommenen Wertminderung, andererseits die Änderung der Rahmenbedingungen durch die Energiewende und die Entwicklung der Spreads für die Stromerzeugung. Die Überprüfung hat zu einer weiteren Wertminderung in Höhe von 14,4 Mio. Euro (Vorjahr 17,6 Mio. Euro) geführt. Die Grundlagen und Parameter des Werthaltigkeitstests sind in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zum Sachanlagevermögen (Abschnitt 2) dargestellt. Bei den immateriellen Vermögenswerten sowie im Sachanlagevermögen liegen zum Bilanzstichtag keine Beschränkungen hinsichtlich der Verfügungsrechte vor. Sicherheiten für verpfändete Vermögenswerte wurden ebenfalls nicht hinterlegt. Ferner wurden im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr keine Entschädigungen von Dritten für immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagevermögen, die wertgemindert, untergegangen oder außer Betrieb genommen wurden, erfasst. (12) Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Posten der Bilanz sowie der Gewinn- und Verlustrechnung der nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen: Assoziierte Unternehmen Tsd. € 2011 Gemeinschaftsunternehmen 2010 2011 2010 Bilanz Kurzfristige Vermögenswerte 2.276.582 745.796 38.109 39.050 Langfristige Vermögenswerte 4.592.264 4.215.121 220.823 180.584 Kurzfristige Schulden 1.855.688 1.114.184 33.503 21.463 Langfristige Schulden 1.753.137 824.226 176.852 150.207 Umsatzerlöse 7.983.508 2.066.012 80.586 84.085 345.923 317.334 2.652 1.920 GuV Periodenergebnis 2011 Mainova Geschäftsbericht 103 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Bei den Gemeinschaftsunternehmen beziehen sich die Angaben auf die Beteiligungsquote der Mainova. Der Anstieg der Umsatzerlöse und des Periodenergebnisses der assoziierten Unternehmen resultiert im Wesentlichen aus der Erstkonsolidierung der Syneco Trading GmbH (Syneco Trading) im Konzernabschluss der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding). Für die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen bestehen keine öffentlich verfügbaren Preisnotierungen. Ferner unterliegen die nach der Equity-Methode bilanzierten Unternehmen keinen wesentlichen Beschränkungen hinsichtlich der Möglichkeit, Zahlungsmittel an die Eigentümer zu transferieren. Die folgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Buchwerts der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen: (14) Vorräte Tsd. € 2011 2010 717.548 688.433 Vereinnahmte Jahresergebnisse 83.733 80.750 Aufwand aus Wertminderungen - -3.827 5.514 - -62.040 -53.545 Zugänge 14.903 5.981 Abgänge -7.053 - Im Eigenkapital erfasste erfolgsneutrale Wertänderungen -3.216 -244 749.389 717.548 Anfangsbestand 01.01. Ertrag aus Wertaufholungen Dividenden Endbestand 31.12. (13) Langfristige finanzielle Vermögenswerte sowie sonstige Vermögenswerte In den nachfolgenden Tabellen werden die sonstigen Forderungen und Vermögenswerte aufgeschlüsselt: Langfristig Kurzfristig 31.12.2010 Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 78.037 4.086 82.123 82.123 3.772 85.895 Sonstige Beteiligungen 22.194 - 22.194 21.346 - 21.346 Ausleihungen an Beteiligungen 11.053 - 11.053 13.593 - 13.593 837 12.214 13.051 17.813 17.812 35.625 Geleistete Anzahlungen auf Anlagevermögen Sonstige Ausleihungen Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern Übrige finanzielle Vermögenswerte Übrige nicht finanzielle Vermögenswerte - 2.313 2.313 - 936 936 3.089 - 3.089 2.961 - 2.961 - 176.921 176.921 - 236.157 236.157 58 11.377 11.435 109 21.662 21.771 - 7.095 7.095 - 7.816 7.816 115.268 214.006 329.274 137.945 288.155 426.100 Langfristig 31.12.2010 24.970 17.845 8.355 7.166 410 235 33.735 25.246 In den Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sind hauptsächlich Bau- und Installationsmaterialien sowie der Bestand an Kohle, Heizöl und Emissionsrechten für den Betrieb der HKWs ausgewiesen. Die kumulierten Gängigkeitsabschreibungen auf den Bestand an Bau- und Installationsmaterial betragen insgesamt 6,5 Mio. Euro (Vorjahr 6,2 Mio. Euro). In 2011 wurden somit Abwertungen in Höhe von 0,3 Mio. Euro ergebniswirksam gebucht. (15) Forderungen aus Lieferungen und Leistungen In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 225,4 Mio. Euro (Vorjahr 280,0 Mio. Euro) sind abgegrenzte, noch nicht abgerechnete Gas-, Strom-, Wasser- und Wärmelieferungen zwischen Ablese- und Bilanzstichtag enthalten, denen geleistete Abschläge gegenüberstehen. Zum Stichtag 31. Dezember 2011 betrug der Buchwert der nicht wertgeminderten und nicht überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 131,7 Mio. Euro (Vorjahr 225,2 Mio. Euro). Bei diesen Forderungen deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Die folgende Tabelle zeigt den Buchwert der überfälligen Forderungen, die noch nicht wertgemindert wurden: Kurzfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 12.214 13.051 17.813 17.812 35.625 davon ohne Sicherungsbeziehung 586 3.416 4.002 520 9.927 10.447 davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge 251 8.798 9.049 17.293 7.885 25.178 1– 30 Tagen 31– 60 Tagen 61– 90 Tagen mehr als 90 Tagen Gesamt 31.12.2011 65.097 5.523 4.340 18.523 93.483 31.12.2010 23.520 6.820 3.288 20.263 53.891 Bei den fälligen Forderungen handelt es sich im Wesent lichen um Energieabrechnungen mit sofortiger Fälligkeit. Die Wertberichtigungen (einschließlich pauschalierter Einzelwertberichtigungen) auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich wie folgt entwickelt: Tsd. € 2011 2010 Stand 01.01. 2.329 2.744 367 140 - -11 -66 -521 - -23 2.630 2.329 Im Berichtszeitraum als Aufwand erfasster Betrag Ausbuchung von Forderungen Stand 31.12. 31.12.2010 837 104 Mainova Geschäftsbericht 2011 Waren Übrige Erträge 31.12.2011 Derivative Finanzinstrumente Unfertige Leistungen Zahlungseingänge und Wertaufholungen auf ursprünglich abgeschriebene Forderungen Die derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt zusammen: Tsd. € Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 31.12.2011 Tsd. € Forderungen aus Finanzierungsleasing Derivative Finanzinstrumente Tsd. € Die unfertigen Leistungen enthalten noch nicht abgerechnete Bau- und Reparaturleistungen. Verfügungsbeschränkungen oder andere Belastungen liegen nicht vor. Zuschreibungen und Bewertungen zum Nettoveräußerungspreis wurden nicht vorgenommen. Überfällig seit 31.12.2011 Tsd. € Im Jahr 2011 wurden wie im Vorjahr keine Wertberichtigungen auf sonstige Vermögenswerte vorgenommen. (16) Forderungen aus Ertragsteuern Die Forderungen aus Ertragsteuern betreffen mit 9,0 Mio. Euro (Vorjahr 14,1 Mio. Euro) die Steuerumlage an die SWFH und mit 5,8 Mio. Euro (Vorjahr 6,5 Mio. Euro) Körperschaftsteuerguthaben. 2011 Mainova Geschäftsbericht 105 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang (17) Latente Steuern Die latenten Steueransprüche und -schulden resultieren aus folgenden Posten: 31.12.2011 Tsd. € Latente Steuer ansprüche Latente Steuer schulden 31.12.2010 davon erfolgswirksame Veränderungen Latente Steuer ansprüche Latente Steuer schulden davon erfolgswirksame Veränderungen Langfristige Vermögenswerte Immaterielle Vermögenswerte - 1.685 -68 - 1.617 58 1.234 118.185 4.013 921 121.885 -233 Tochterunternehmen - 1.112 254 - 858 -335 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen - 2.506 -1.520 - 1.494 -452 Langfristige finanzielle Vermögenswerte - 21.502 2.761 - 29.529 298 Vorräte - - - - - 184 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen - 447 103 - 550 -535 80 4.606 3.045 91 5.990 1.074 Sachanlagen Kurzfristige Vermögenswerte Sonstige Vermögenswerte zum 31. Dezember 2011 bei den Tochtergesellschaften NRM, HMI, Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH, Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG (MWBK), WPS und EWT. Für den bereits im Jahr 2004 eingetretenen steuerlichen Verlust der EWT wurde kein latenter Steueranspruch angesetzt, da die Gesellschaft als Beteiligungsholding nahezu ausschließlich steuerfreie Dividendenerträge erzielt und somit gegenwärtig nicht damit gerechnet wird, dass zukünftig ein steuerpflichtiges Ergebnis zur Nutzung der Verlustvorträge zur Verfügung stehen wird. Latente Steueransprüche auf oben genannte Verlustvorträge wurden in folgender Höhe nicht angesetzt: Tsd. € 2011 2010 244 257 Körperschaftsteuer 3.703 973 Zinsschranke 9.341 3.714 Gewerbesteuer Langfristige Schulden Erhaltene Zuschüsse - 128 39 - 39 18 35 19 23 59 -21 Übrige langfristige Verbindlichkeiten 5.502 - -842 4.438 - -2.099 Pensionsrückstellungen 3.328 - -138 3.339 - -19 Andere langfristige Rückstellungen 7.469 104 5.744 10.499 8.878 -1.606 Tsd. € Vor Steuern Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten Cashflow Hedges Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Kurzfristige Schulden Kurzfristige Finanzschulden 11 11 -9 9 - 35 - - -820 820 - 1.077 Sonstige Rückstellungen 8.360 32 9.622 297 1.590 340 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3.198 9.966 -10.052 4.260 2.779 8.311 Verlustvorträge 11.385 - 1.904 9.481 - -1.299 Zwischensumme 40.752 160.191 14.144 34.217 175.229 4.817 Saldierung 22.502 22.502 - 31.508 31.508 - Bilanzausweis 18.250 137.689 14.144 2.709 143.721 4.817 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (18) Gezeichnetes Kapital Der Nennwert des gezeichneten Kapitals beträgt unverändert 142,3 Mio. Euro und ist vollständig eingezahlt. Es ist eingeteilt in 5.560.000 nennbetragslose Stückaktien, davon lauten 5.499.296 auf Namen und 60.704 auf Inhaber. Die Anzahl der Aktien ist im Geschäftsjahr unverändert. (19) Gewinnrücklagen Die Gewinnrücklagen enthalten neben dem Konzernjahresüberschuss abzüglich der Ergebnisabführung an die SWFH insbesondere die Anpassungseffekte auf IFRS sowie Ergebnisvorträge von Tochtergesellschaften. Darüber hinaus enthalten die Gewinnrücklagen das sonstige neutrale Ergebnis, das sich wie folgt zusammensetzt: Von den latenten Steueransprüchen aus den Pensionsrückstellungen wurden 3,3 Mio. Euro (Vorjahr 3,2 Mio. Euro) erfolgsneutral gebildet. Von den latenten Steuerschulden aus den übrigen langfristigen Forderungen und finanziellen Vermögenswerten, den sonstigen Vermögenswerten und den langfristigen und kurzfristigen Verbindlichkeiten wurden latente Steuerschulden in Höhe von 0,6 Mio. Euro (Vorjahr 7,8 Mio. Euro) erfolgsneutral gebildet. Latente Steueransprüche und -schulden sind je Gesellschaft bzw. Organkreis miteinander saldiert. Latente Steuern auf temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Anteilen an Tochterunternehmen und assoziierten Unter- nehmen wurden mit den anzuwendenden Steuersätzen gebildet. Auf temporäre Unterschiede aus Beteiligungen zwischen Steuerbilanz und Konzernabschluss wurden in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr 0,0 Mio. Euro) keine passiven latenten Steuern erfasst, da eine Umkehrung durch Dividendenausschüttungen oder Veräußerung von Gesellschaften in absehbarer Zeit nicht wahrscheinlich ist. Es werden nur auf solche Verlustvorträge und Vorträge aus der Zinsschranke, von deren Nutzbarkeit mit ausreichender Sicherheit ausgegangen werden kann, latente Steueransprüche gebildet. Steuerliche Verlustvorträge bestehen 31.12.2010 Latente Steuern Nach Steuern Vor Steuern Latente Steuern Nach Steuern -10.440 3.281 -7.159 -10.027 3.154 -6.873 2.121 -578 1.543 25.299 -7.881 17.418 -4.002 - -4.002 -809 - -809 -12.321 2.703 -9.618 14.463 -4.727 9.736 Das sonstige Ergebnis in den Gewinnrücklagen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wie folgt verändert: 31.12.2011 Tsd. € Versicherungsmathematische Verluste / Gewinne aus leistungsorientierten Pensionszusagen und Deputaten Cashflow Hedges Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 106 Mainova Geschäftsbericht 2011 Die Dividende je Anteil für das Geschäftsjahr 2011 beträgt für die SWFH 10,66 Euro/Stück (Vorjahr 17,88 Euro/Stück) und für die außenstehenden Aktionäre wie im Vorjahr 9,48 Euro/Stück. 31.12.2011 167 Langfristige Finanzschulden Eigenkapital Vor Steuern Latente Steuern 31.12.2010 Nach Steuern Vor Steuern Latente Steuern Nach Steuern -413 127 -286 -3.661 1.124 -2.537 -23.178 7.303 -15.875 24.467 -7.625 16.842 -3.193 - -3.193 -244 - -244 -26.784 7.430 -19.354 20.562 -6.501 14.061 (20) Nicht beherrschende Anteile Die nicht beherrschenden Anteile zeigen den Anteilsbesitz Dritter an der Mainova. Sie betreffen die Minderheitenanteile an der BKF, der EWT, der NRM, der MWBK, der HMI und der Energynova S.r.l. Im Jahr 2011 erfolgten Kapitaleinzahlungen nicht beherrschender Anteile in Höhe von 612 Tsd. Euro. Davon entfallen 51 Tsd. Euro auf die im Jahr 2011 erworbene MWBK und 561 Tsd. Euro auf die Verlustübernahme der NRM. (21) Erhaltene Zuschüsse Ab dem 1. Januar 2010 werden die von Kunden empfangenen Zuschüsse (Baukostenzuschüsse und Hausanschlusskostenbeiträge) gesondert ausgewiesen und über die Nutzungsdauer der bezuschussten Vermögenswerte linear zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. 2011 Mainova Geschäftsbericht 107 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Rückstellungen (22) Pensionsrückstellungen Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen umfassen die Altersversorgung für die Mitarbeiter der Mainova, arbeitsvertragliche Direktzusagen sowie Verpflichtungen aus Betriebsvereinbarungen (Deputate). Es handelt sich dabei um leistungsorientierte Versorgungszusagen. Direktzusagen werden Vorstandsmitgliedern und leitenden Angestellten gewährt. Es handelt sich um leistungsorientierte Versorgungspläne. Für diese werden Rückstellungen für Pensionen und Anwartschaften entsprechend den bestehenden Versorgungszusagen für Anwartschaften und laufende Leistungen an die berechtigten aktiven und ehemaligen Mitarbeiter sowie die Hinterbliebenen gebildet. Die Zusagen bemessen sich vor allem nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit sowie der Vergütung der Mitarbeiter. Auf der Basis von Betriebsvereinbarungen sowie einzelvertraglichen Regelungen erhalten alle Mitarbeiter ein jährliches Energiedeputat. Daneben wurde im Geschäftsjahr 2011 außertariflichen Mitarbeitern eine betriebliche Altersvorsorge im Rahmen einer Unterstützungskasse gewährt. Da Mainova über die Leistung der einkommensabhängigen Beiträge hinaus kein Risiko trägt, handelt es sich um eine beitragsorientierte Zusage. Der Berechnung der leistungsorientierten Versorgungszusagen werden folgende wesentliche Zukunftsparameter zugrunde gelegt: % 31.12.2011 31.12.2010 Zins 4,66 5,00 Gehaltssteigerungen 2,00 2,00 Rentensteigerungen 2,00 2,00 Inflationsentwicklung für Deputate 2,00 2,00 Den Berechnungen für 2011 liegen wie im Vorjahr die Richttafeln 2005 G von Prof. Dr. Klaus Heubeck zugrunde. Der Barwert der versicherungsmathematischen Sollverpflichtung hat sich wie folgt entwickelt: Tsd. € 2011 2010 Barwert der Pensionsverpflichtung am 01.01. 38.463 34.187 Rentenzahlungen -2.086 -1.967 Zinsaufwand 1.724 1.760 Dienstzeitaufwand 983 822 Im sonstigen Ergebnis gezeigte versicherungsmathematische Gewinne (-) und Verluste (+) 413 3.661 39.497 38.463 Barwert der Pensionsverpflichtung am 31.12. Die anderen langfristigen Rückstellungen und sonstigen Rückstellungen haben sich im Geschäftsjahr wie folgt entwickelt: Zuführung Auf-/ Abzinsung Abgänge Konsolidierungskreis Buchwert 31.12.2011 617 1.081 719 - 24.164 922 1.272 - 4.459 - 64.399 91.975 1.491 9.116 10.830 104 - 92.302 25.178 13.765 1.210 14.716 59 - 24.978 208.374 22.284 12.215 26.627 5.341 - 205.843 Buchwert 01.01.2011 Inanspruchnahme Auflösung Personal 29.087 6.106 Umweltrückstellungen 62.134 Rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken Sonstige Rückstellungen Tsd. € Den Rückstellungen stehen wie im Vorjahr keine Erstattungsansprüche gegenüber. Die Personalrückstellungen entfallen überwiegend auf die Rückstellungen für Altersteilzeit. Diese werden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren bewertet. Dabei werden folgende Annahmen zugrunde gelegt: % 2011 2010 Zins 3,00 3,00 Gehaltssteigerungen 2,00 2,00 25,00 25,00 Gewichtung (potenzielle Mitarbeiter) Die Umweltrückstellungen betreffen insbesondere Grundstücksrisiken aus früheren Gaswerksbetrieben. Die wesentlichen Sanierungsarbeiten werden voraussichtlich innerhalb der nächsten zehn Jahre abgeschlossen. Der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung und die erfahrungsbedingten Berichtigungen der letzten fünf Jahre sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Bei den Rückstellungen für rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme unsicher ist. Die Bewertung erfolgt ausgehend vom erwarteten Prozessergebnis, das nach den aktuell verfügbaren Informationen die höchste Eintrittswahrscheinlichkeit besitzt. Die Rückstellungen für rechtliche und konzessionsrechtliche Risiken enthalten unter anderem die Rückstellung für das laufende Wasserkartellverfahren. Die sonstigen Rückstellungen beinhalten zahlreiche unwesentliche Sachverhalte. Sie enthalten im Wesentlichen Rückstellungen für Prozessrisiken sowie Rückbauverpflichtungen. Hierbei handelt es sich um mehrere Einzelrisiken, bei denen die Höhe der Inanspruchnahme un sicher ist. (24) Finanzschulden 31.12.2011 Tsd. € Barwert der Pensionsverpflichtung Erfahrungsbedingte Berichtigungen 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 31.12.2007 39.497 38.463 34.187 32.679 35.067 973 257 -1.212 -605 -289 Tsd. € Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten Der Aufwand für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen setzt sich wie folgt zusammen: Tsd. € 2011 2010 11.567 10.763 1.724 1.760 Dienstzeitaufwand 983 822 Rentenzahlungen aus beitragsorientiertem Plan 112 54 14.386 13.399 Beiträge zur ZVK aus beitragsorientiertem Plan Zinsaufwand 108 Mainova Geschäftsbericht 2011 Neben den als beitragsorientierten Verpflichtungen behandelten Beiträgen zur ZVK (Multi-Employer Plan) erfolgten im Berichtsjahr weitere beitragsorientierte Leistungen an die gesetzliche Rentenversicherung in Höhe von 14,8 Mio. Euro (Vorjahr 14,4 Mio. Euro) sowie an eine betriebliche Altersvorsorge in Höhe von 1,0 Mio. Euro. Die Aufwendungen, die im Folgejahr in den leistungsorientierten Plan erwartungsgemäß eingezahlt werden, belaufen sich auf 2,8 Mio. Euro. Langfristig Kurzfristig 31.12.2010 Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 626.201 33.121 659.322 643.799 30.743 674.542 16.053 4.746 20.799 22.657 24.255 46.912 642.254 37.867 680.121 666.456 54.998 721.454 Von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind 42,1 Mio. Euro (Vorjahr 54,5 Mio. Euro) mit einer Negativklausel belegt und 484,7 Mio. Euro (Vorjahr 495,9 Mio. Euro) mit Bürgschaften der Stadt Frankfurt am Main besichert. Zwei weitere sonstige verzinsliche Darlehen in Höhe von ins- gesamt 18,8 Mio. Euro (Vorjahr 25,0 Mio. Euro) sind ebenfalls durch eine entsprechende Negativklausel besichert. Der durchschnittliche Effektivzins der Finanzschulden beträgt in der Berichtsperiode 4,25 % (Vorjahr 3,93 %). (23) Andere langfristige Rückstellungen und sonstige Rückstellungen Die Rückstellungen berücksichtigen gemäß IAS 37 alle am Bilanzstichtag erkennbaren Verpflichtungen gegenüber Dritten, die bezüglich ihrer Höhe oder Fälligkeit unsicher sind. 2011 Mainova Geschäftsbericht 109 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang 7. Berichterstattung zu Finanzinstrumenten (25) Übrige Verbindlichkeiten Die übrigen Verbindlichkeiten setzen sich wie folgt zusammen: 31.12.2011 Tsd. € Sonstige Personalverbindlichkeiten und ausstehende Rechnungen Langfristig Kurzfristig 31.12.2010 Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 31 66.019 66.050 11 60.044 60.055 - 57.663 57.663 - 87.831 87.831 6.534 10.033 16.567 2.489 6.164 8.653 Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern - 11.249 11.249 - 24.704 24.704 Erhaltene Anzahlungen - 15.407 15.407 - 16.508 16.508 Verbindlichkeit Konzessionsabgabe - 9.747 9.747 - 14.895 14.895 Verbindlichkeiten aus erhaltenen Sicherheiten - 3.638 3.638 - 3.563 3.563 11.203 11.162 22.365 12.006 8.053 20.059 1.066 56.646 57.712 2.446 56.507 58.953 18.834 241.564 260.398 16.952 278.269 295.221 Verbindlichkeiten gegenüber Stadtwerke Holding aus Gewinnabführung Derivative Finanzinstrumente Übrige finanzielle Verbindlichkeiten Übrige nicht finanzielle Verbindlichkeiten Die derivativen Finanzinstrumente gliedern sich in folgende Kategorien: 31.12.2011 Tsd. € Derivative Finanzinstrumente davon ohne Sicherungsbeziehung davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge Langfristig Gesamt Langfristig Kurzfristig Gesamt 6.534 10.033 16.567 2.489 6.164 8.653 545 5.922 6.467 2.469 5.291 7.760 5.989 4.111 10.100 20 873 893 Die übrigen finanziellen Verbindlichkeiten beinhalten im Wesentlichen eine Abgrenzung im Rahmen eines Leasingverhältnisses in Höhe von 12,0 Mio. Euro (Vorjahr 12,8 Mio. Euro). 110 Mainova Geschäftsbericht 2011 Kurzfristig 31.12.2010 Zu den Finanzinstrumenten zählen originäre und derivative Finanzinstrumente. Die originären Finanzinstrumente umfassen auf der Aktivseite im Wesentlichen die Forderungen, die übrigen finanziellen Vermögenswerte, Ausleihungen und Beteiligungen sowie die flüssigen Mittel. Die übrigen finanziellen Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Auf der Passivseite enthalten die originären Finanzinstrumente im Wesentlichen die zu Anschaffungskosten bewerteten Verbindlichkeiten. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten wird in der Bilanz ausgewiesen, die Höhe der finanziellen Vermögenswerte gibt das maximale Ausfallrisiko an. Soweit bei den finanziellen Vermögenswerten Ausfallrisiken erkennbar sind, werden diese Risiken durch Wertberichtigungen erfasst. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden in die folgenden Bewertungskategorien eingeteilt: •• Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, umfassen Derivate und andere Handelsinstrumente. Bei Mainova gehören dieser Bewertungskategorie ausschließlich Derivate an. Derivate sind in den langfristigen finanziellen Vermögenswerten sowie in den sonstigen Vermögenswerten bzw. in den übrigen lang- und kurzfristigen Verbindlichkeiten ausgewiesen. Die Fair Value Option von IAS 39 wendet Mainova nicht an. •• D arlehen und Forderungen umfassen die nicht an einem aktiven Markt notierten finanziellen Vermögenswerte mit festen oder bestimmbaren Zahlungen, die keine Derivate sind und nicht als zur Veräußerung verfügbar eingestuft werden. Dieser Bewertungskategorie werden die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und die in den Posten langfristige finanzielle Vermögenswerte sowie in den sonstigen Vermögenswerten enthaltenen Ausleihungen und andere Forderungen und Darlehen zugeordnet. •• Die bis zur Endfälligkeit zu haltenden finanziellen Vermögenswerte umfassen nichtderivative finanzielle Vermögenswerte mit festen bzw. bestimmbaren Zahlungen und fester Laufzeit, bei denen die Absicht und die Fähigkeit zum Halten bis zur Endfälligkeit bestehen und die keiner der anderen Bewertungskategorien zugeordnet sind. Bei Mainova sind keine finanziellen Vermögenswerte dieser Bewertungskategorie zugeordnet. •• Die zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte umfassen finanzielle Vermögenswerte, die keine Derivate sind und keiner der zuvor genannten Bewertungskategorien zugeordnet sind. Dieser Bewertungskategorie sind die in dem Posten langfristige finanzielle Vermögenswerte enthaltenen, nicht nach der Equity-Methode bewerteten Beteiligungen zugeordnet. •• Finanzielle Verbindlichkeiten, die keine Derivate sind, umfassen die Finanzschulden, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und die übrigen Verbindlichkeiten. In den übrigen nicht finanziellen Verbindlichkeiten sind wie im Vorjahr Vorauszahlungen von Kunden für Baukostenzuschüsse enthalten. 2011 Mainova Geschäftsbericht 111 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Die folgende Tabelle stellt die Buchwerte und beizulegenden Zeitwerte (Fair Values) der in den einzelnen Bilanzposten enthaltenen Finanzinstrumente dar: Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Tsd. € Bewertungskategorie nach IAS 39 Buchwert 31.12.2011 Fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgs wirksam Wertansatz Bilanz nach IAS 39 Derivate im Hedge Accounting Wertansatz nach IAS 17 Fair Value 31.12.2011 Aktiva Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Tsd. € LaR 225.418 225.418 - - - 225.418 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen LaR 14.142 14.142 - - - 14.142 Ausleihungen Leasingforderungen n.a. 78.037 - - - 78.037 78.037 Leasingforderungen FAHfT / n.a. 837 - 586 251 - 837 Sonstige Beteiligungen AfS 22.194 22.194 - - - - Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte LaR 58 58 - - - 58 Sonstige Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente Fair Value erfolgs wirksam Derivate im Hedge Accounting Wertansatz nach IAS 17 Fair Value 31.12.2010 LaR 279.956 279.956 - - - 279.956 LaR 16.554 16.554 - - - 16.554 n.a. 82.123 - - - 82.123 82.123 FAHfT 17.813 - 520 17.293 - 17.813 Sonstige Beteiligungen AfS 21.346 21.346 - - - - Übrige langfristige finanzielle Vermögenswerte LaR 109 109 - - - 109 LaR 236.157 236.157 - - - 236.157 Derivative Finanzinstrumente Sonstige Vermögenswerte LaR 176.921 176.921 - - - 176.921 FAHfT / n.a. 12.214 - 3.416 8.798 - 12.214 Leasingforderungen n.a. 4.086 - - - 4.086 4.086 Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte LaR 11.377 11.377 - - - 11.377 n.a. 10.364 10.364 - - - 10.364 Flüssige Mittel Fortgeführte Anschaffungskosten Langfristige finanzielle Vermögenswerte Ausleihungen Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern Buchwert 31.12.2010 Aktiva Langfristige finanzielle Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente Bewertungskategorie nach IAS 39 Passiva Forderungen aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern Derivative Finanzinstrumente FAHfT 17.812 - 9.927 7.885 - 17.812 Leasingforderungen n.a. 3.772 - - - 3.772 3.772 Übrige kurzfristige finanzielle Vermögenswerte LaR 21.662 21.662 - - - 21.662 n.a. 9.193 9.193 - - - 9.193 Flüssige Mittel Passiva Finanzschulden FLAC 680.121 680.121 - - - 716.937 Finanzschulden FLAC 721.454 721.454 - - - 705.088 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 195.718 195.718 - - - 195.718 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen FLAC 179.406 179.406 - - - 179.406 57 57 - - - 57 Übrige langfristige Verbindlichkeiten Originäre Finanzinstrumente Derivative Finanzinstrumente Leasingverbindlichkeiten Übrige langfristige Verbindlichkeiten FLAC 71 71 - - - 71 Originäre Finanzinstrumente FLAC Derivative Finanzinstrumente FLHfT 2.489 - 2.469 20 - 2.489 n.a. 11.960 - - - 11.960 11.960 Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern FLAC - - - - - - FLHfT / n.a. 6.534 - 545 5.989 - 6.534 n.a. 11.163 - - - 11.163 11.163 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Leasingverbindlichkeiten Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Verbindlichkeiten aus Cash Pooling gegen den Stadtwerke-Konzern FLAC - - - - - - Originäre Finanzinstrumente FLAC 117.349 117.349 - - - 117.349 Originäre Finanzinstrumente FLAC 143.595 143.595 - - - 143.595 Derivative Finanzinstrumente FLHfT / n.a. 10.033 - 5.922 4.111 - 10.033 Derivative Finanzinstrumente FLHfT 6.164 - 5.291 873 - 6.164 n.a. 797 - - - 797 797 n.a. 797 - - - 797 797 FAHfT 10.447 10.447 LaR 554.438 554.329 AfS 21.346 - Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (Financial liabilities measured at amortized cost) FLAC 1.044.512 1.028.146 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (Finanical liabilities held for trading) FLHfT 7.760 7.760 Leasingverbindlichkeiten Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial assets held for trading) Darlehen und Forderungen (Loans and receivables) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for sale financial assets) Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gemäß IAS 39 FAHfT 4.002 4.002 LaR 427.916 427.858 AfS 22.194 - Finanzielle Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten (Financial liabilities measured at amortized cost) FLAC 993.259 1.030.075 Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Verbindlichkeiten (Finanical liabilities held for trading) FLHfT 6.467 6.467 112 Mainova Geschäftsbericht 2011 Leasingverbindlichkeiten Zu Handelszwecken gehaltene finanzielle Vermögenswerte (Financial assets held for trading) Darlehen und Forderungen (Loans and receivables) Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Available for sale financial assets) 2011 Mainova Geschäftsbericht 113 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Der Posten „Sonstige Beteiligungen“ beinhaltet zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte, deren beizulegende Zeitwerte nicht zuverlässig ermittelt werden können und die zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet werden. Es handelt sich dabei um den Buchwert der nicht nach der Equity-Methode einbezogenen Unternehmen sowie sonstige Beteiligungen, die keinen notierten Marktpreis in einem aktiven Markt haben. Mainova beabsichtigt keine Veräußerung dieser Posten. Aufgrund der kurzen Laufzeiten der Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, der Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie der übrigen kurzfristigen Forderungen und Verbindlichkeiten wird angenommen, dass die beizulegenden Zeitwerte den Buchwerten entsprechen. Die beizulegenden Zeitwerte der Finanzschulden werden als Barwerte der zukünftig erwarteten Cashflows ermittelt. Zur Diskontierung werden marktübliche Zinssätze, bezogen auf die entsprechenden Fristigkeiten, verwendet. Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden durch Abzinsung der erwarteten zukünftigen Cashflows unter Verwendung von aktuellen Marktzinssätzen errechnet. Darüber hinaus existieren finanzielle Garantien in Höhe von 46,9 Mio. Euro (Vorjahr 176,3 Mio. Euro). Da es sich hier im Wesentlichen um Eventualverbindlichkeiten und Sicherheiten für Adressausfallrisiken handelt, sind keine Buchwerte und Fair Values ermittelbar (siehe auch Erläuterungen in Abschnitt 10). Die folgende Tabelle stellt für die zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumente dar, anhand welcher Methoden die Bewertung erfolgt: 31.12.2011 Tsd. € Stufe 1 Stufe 2 31.12.2010 Stufe 3 Stufe 1 Stufe 2 Stufe 3 Übrige langfristige Forderungen und finanzielle Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungsbeziehung - 586 - - 520 - mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge) - 251 - - 17.293 - ohne Sicherungsbeziehung - 3.416 - - 9.927 - mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge) - 8.798 - - 7.885 - - 13.051 - - 35.625 - Sonstige Vermögenswerte Derivative Finanzinstrumente Übrige langfristige Verbindlichkeiten Die folgende Tabelle stellt die in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigten Nettogewinne bzw. -verluste von Finanzinstrumenten, gegliedert nach den Bewertungskategorien des IAS 39, dar: Tsd. € Darlehen und Forderungen Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte 31.12.2011 31.12.2010 -301 415 -1.043 17.551 1.429 1.436 85 19.402 Die Nettogewinne bzw. -verluste aus Finanzinstrumenten der Kategorie „Darlehen und Forderungen“ beinhalten im Wesentlichen die Ergebnisse aus Wertminderungen in Höhe von 0,4 Mio. Euro (Vorjahr 0,2 Mio. Euro) und erfolgswirksame Wertaufholungen in Höhe von 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,6 Mio. Euro). Die Nettogewinne bzw. -verluste aus „zu Handelszwecken gehaltenen Finanzinstrumenten“ beinhalten die Ergebnisse aus freistehenden Energiederivaten mit einem Aufwand in Höhe von 1,0 Mio. Euro (Vorjahr Ertrag 17,6 Mio. Euro). Da im Vorjahr in den Nettogewinnen dieser Kategorie in Sicherungsbeziehungen einbezogene derivative Finanzinstrumente enthalten waren, wurde der Vorjahreswert entsprechend korrigiert (gemäß IAS 8.42). Das Nettoergebnis der „zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte“ umfasst Erträge aus Beteiligungen. Tsd. € 2011 2010 Gesamtzinserträge 11.254 10.676 Gesamtzinsaufwendungen 29.784 23.177 Derivative Finanzinstrumente ohne Sicherungsbeziehung - 545 - - 2.469 - mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge) - 5.989 - - 20 - ohne Sicherungsbeziehung - 5.922 - - 5.291 - mit Sicherungsbeziehung (Cashflow Hedge) - 4.111 - - 873 - - 16.567 - - 8.653 - - -3.516 - - 26.972 - Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Derivative Finanzinstrumente Die einzelnen Stufen sind gemäß IFRS 7 wie folgt definiert: In Stufe 1 sind die Vermögenswerte und Verbindlichkeiten eingruppiert, deren Preise unverändert von den an aktiven Märkten notierten Preisen für identische Vermögenswerte und Verbindlichkeiten übernommen werden. In Stufe 2 erfolgt die Bewertung anhand von Inputfaktoren, bei denen es sich nicht um die in Stufe 1 berücksichtigten 114 Mainova Geschäftsbericht 2011 notierten Preise handelt, die sich aber für den Vermögenswert oder die Verbindlichkeit direkt oder indirekt beobachten lassen. In Stufe 3 wird die Bewertung auf der Basis von Modellen mit nicht am Markt beobachtbaren Inputparametern vorgenommen. Die Gesamtzinserträge und -aufwendungen resultieren aus finanziellen Vermögenswerten und finanziellen Verbindlichkeiten, die nicht erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden. Hier handelt es sich im Wesentlichen um Zinserträge aus Finanzierungsleasingverhältnissen, Darlehen, Tages- und Festgeldanlagen sowie Ausleihungen. Die Zinsaufwendungen resultieren insbesondere aus Fremddarlehen. Aufgelaufene Zinserträge auf wertgeminderte finanzielle Vermögenswerte bestehen nicht, da die wertberichtigten Vermögenswerte ausschließlich kurzfristig sind. Die hier veröffentlichten Zahlen weichen vom Finanzergebnis ab, da u. a. die Zinskomponenten aus Rückstellungen und Pensionsverpflichtungen nicht unter die Angabepflichten des IFRS 7 fallen. Finanzrisikomanagement Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten Überblick Im Rahmen des operativen Geschäfts ist Mainova finanzwirtschaftlichen Preisrisiken im Commodity-Bereich ausgesetzt. Unternehmenspolitik ist es, diese Risiken durch ein Risikomanagement auszuschalten oder zu begrenzen. Hierzu werden seitens der Mainova derivative Finanzinstrumente eingesetzt, z. B. Swaps und Forwards. Sie unterliegen den im Risikomanagementhandbuch des Marktrisikokomitees für den Bereich Energiebezug und -handel aufgeführten Arbeitsanweisungen. Das Marktrisikokomitee setzt die Rahmenbedingungen für die Energiebeschaffung und -vermarktung in Bezug auf den zulässigen Risikogehalt und das Value-at-Risk-Limit. Zur Absicherung der Risiken und zur Erzielung von Handelsmargen werden im Commodity-Bereich physisch zu erfüllende Termingeschäfte sowie finanzielle Sicherungsgeschäfte eingesetzt. Die Risikoposition der Stromgeschäfte wird durch einen Value-at-Risk-Ansatz (VaR) sowie Volumenlimits begrenzt. Ferner wird auf die Erläuterungen zum Risikomanagement im Lagebericht verwiesen. Anzeichen von Risikokonzentrationen liegen zum 31. Dezember 2011 nicht vor. Des Weiteren ist Mainova dem Risiko marktbedingter Schwankungen der Zinssätze ausgesetzt. Das TreasuryGremium legt Rahmenbedingungen und Richtlinien für die Treasury-Aufgaben fest. Dazu gehört unter anderem die Festlegung der Zinsabsicherungsstrategie. Mainova setzt zur Begrenzung des Risikos Zinsswaps ein. Bei der Bilanzierung von Derivaten wendet Mainova Hedge Accounting an. Voraussetzung für die Bilanzierung von Sicherungsbeziehungen (Hedge Accounting) ist, dass der eindeutige Sicherungszusammenhang zwischen Grundgeschäft und Sicherungsgeschäft dokumentiert und deren Effektivität nachgewiesen ist. Derivative Finanzinstrumente, die die strengen Anforderungen des IAS 39 nicht erfüllen, werden als freistehende Derivate bilanziert, d. h., alle Marktwertänderungen werden unmittelbar erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Das Nominalvolumen der im Folgenden dargestellten Geschäfte wird unsaldiert angegeben. Es stellt die Summe aller Kauf- und Verkaufsbeträge dar, die den Geschäften zugrunde liegen. Die Höhe des Nominalvolumens erlaubt Rückschlüsse auf den Umfang des Einsatzes von Derivaten, gibt aber nicht das Risiko des Konzerns aus dem Einsatz von Derivaten wieder. Die Marktwerte der Derivate im Commodity- und Zinsbereich werden auf der Basis abgezinster, zukünftig erwarteter Cashflows ermittelt. Dabei werden die Zahlungsströme im Commodity-Bereich auf der Basis der für die Restlaufzeit der Finanzinstrumente abgeleiteten Forward-Preise ermittelt, während sich die Zahlungsströme für Zinsswaps auf der Basis der zum Stichtag gültigen Zinsstrukturkurve und der daraus abgeleiteten Forward-Zinsen ergeben. 2011 Mainova Geschäftsbericht 115 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Derivate ohne Sicherungsbeziehung Nominal Tsd. € < 1 Jahr 1– 5 Jahre Marktwert Summe Vorjahr Summe Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Summe Vorjahr Der bilanzierte beizulegende Zeitwert der im Rahmen von Cashflow Hedges eingesetzten Sicherungsinstrumente betrug zum Abschlussstichtag -1,1 Mio. Euro (Vorjahr 24,3 Mio. Euro). Die Zahlungen aus den Cashflow Hedges werden nach den am Bilanzstichtag vorliegenden Informationen in den folgenden Zeitspannen aus der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Strom Forward (long) 60.992 9.873 70.865 104.159 - -6.056 -6.056 -5.511 -1.787 Forward (short) 41.702 10.421 52.123 53.361 3.736 -16 3.720 3.157 -728 4.160 - 4.160 18.664 - -186 -186 -186 5.249 Kohle Swap (Payer) Öl Swap (Payer) 1.010 271 1.281 11.612 266 - 266 243 604 125 - 125 1.273 - -49 -49 -49 -651 1.639 - 1.639 - - -160 -160 -160 - 109.628 20.565 130.193 189.069 4.002 -6.467 -2.465 -2.506 2.687 Swap (Receiver) Gas Swap (Payer) Derivate mit Sicherungsbeziehung Nominal Tsd. € < 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre Marktwert Summe Summe Vorjahr Positiv Negativ Summe < 1 Jahr Summe Vorjahr Kohle Swap (Payer) 42.333 4.216 - 46.549 51.020 1.887 -1.573 314 63 6.550 Öl Buchwert 31.12.2011 2012 2013 2014 > 2014 147 -104 251 - - Öl-Swaps 11.348 11.348 - - - Gas-Swaps -3.445 -3.385 -60 - - Zinsswaps -5.929 - - - -5.929 Tsd. € Kohle-Swaps Die Ergebnisse aus der Umgliederung werden in dem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, in dem auch das gesicherte Grundgeschäft erfasst wird, d. h. im Materialaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen. Die Ergebnisse aus den ineffektiven Anteilen von Cashflow Hedges werden ebenfalls im Materialaufwand bzw. in den Finanzaufwendungen erfasst. Im Jahr 2011 wurde ein Aufwand in Höhe von 13,6 Mio. Euro (Vorjahr 23,9 Mio. Euro) im sonstigen Ergebnis erfasst. Ein Ertrag in Höhe von 9,6 Mio. Euro (Vorjahr Aufwand in Höhe von 0,6 Mio. Euro) wurde aus dem sonstigen Ergebnis in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Die Rücklage für Cashflow Hedges hat sich demnach wie folgt entwickelt: Swap (Receiver) 36.292 - - 36.292 74.892 7.162 - 7.162 7.162 8.491 - - - - 120 - - - - -28 29.565 5.641 - 35.206 - - -2.598 -2.598 -2.538 - Gas 2011 2010 17.418 576 9.788 25.363 1 9.166 9.787 6.925 - 9.272 -23.381 -1.453 Cashflow Hedges Kohle -4.708 - Cashflow Hedges Öl -1.091 -1.453 Cashflow Hedges Gas -2.382 - -15.200 - Zugänge aus der Umgliederung in ewinn- und Verlustrechnung G 658 574 Cashflow Hedges Kohle 105 - Cashflow Hedges Öl 509 574 44 - Abgänge aus der Umgliederung in Gewinn- und Verlustrechnung -10.243 -17 Cashflow Hedges Kohle -4.585 -15 Cashflow Hedges Öl -5.658 -2 Latente Steuer auf erfolgsneutrale eränderungen der Cashflow Hedges V 7.303 -7.625 Stand 31.12. 1.543 17.418 Zugänge aus Marktwertänderungen Cashflow Hedges Kohle Cashflow Hedges Öl Swap (Payer) Zinsen Swap (Payer) - 200.000 200.000 200.000 - -5.929 -5.929 - 9.272 108.190 9.857 200.000 318.047 326.032 9.049 -10.100 -1.051 4.687 24.285 Cashflow Hedges (Hedge Accounting) Im Gasgeschäft werden Öl- und Gas-Swaps zur Gaspreisfixierung von Bezugsmengen und zur Sicherung des Eigenbedarfs abgeschlossen. Ferner werden Kohle-Swaps zur Sicherung des Kohleindex aus einem Virtual-PowerPlant-Vertrag sowie auch zur Sicherung der Eindeckungsmengen für die Kraftwerke eingesetzt. Die Laufzeiten der Grundgeschäfte betragen in der Regel bis zu drei Jahre. Bei den Sicherungsinstrumenten handelt es sich um Swaps, die während der gesamten Vertragslaufzeit Zahlungsströme generieren. Zur Begrenzung des Zinsänderungsrisikos setzt Mainova Forward-Starting-Zinsswaps ein. Durch diese Instrumente 116 Mainova Geschäftsbericht 2011 Cashflow Hedges Zinsen Abgänge aus Marktwertänderungen - werden Zahlungsströme aus variabel verzinslichen langfristigen Finanzschulden gesichert. Dabei sind die Laufzeiten der Zinsswaps auf die erwartete Rückzahlung der Darlehen abgestimmt. Die Zahlungsströme der Zinsswaps beginnen mit dem Auslaufen der Zinsbindungsfrist der entsprechenden Darlehen. Beim Cashflow Hedge Accounting werden Bewertungsänderungen des effektiven Teils des Derivats zunächst erfolgsneutral in der Rücklage für Cashflow Hedges im sonstigen Ergebnis erfasst und erst bei Realisierung des Grundgeschäfts in die Gewinn- und Verlustrechnung umgegliedert. Der ineffektive Teil eines Hedges wird sofort erfolgswirksam ausgewiesen. Tsd. € 2011 2010 Realisiertes Ergebnis 9.585 -557 davon aus Cashflow Hedges Kohle 4.480 15 davon aus Cashflow Hedges Öl 5.149 -572 -44 - 14 1.192 davon aus Cashflow Hedges Gas Ineffektivität Sicherungsbeziehung davon aus Cashflow Hedges Kohle Tsd. € Stand 01.01. Swap (Payer) Aus dem ineffektiven Teil von Cashflow Hedges ergab sich zum 31. Dezember 2011 insgesamt ein Ertrag in Höhe von 14 Tsd. Euro (Vorjahr 1,2 Mio. Euro). Das Ergebnis in der Gewinn- und Verlustrechnung stellt sich demnach wie folgt dar: Cashflow Hedges Zinsen Cashflow Hedges Gas -24 66 davon aus Cashflow Hedges Öl 42 1.126 davon aus Cashflow Hedges Gas -4 - 9.599 635 Ergebnis aus Cashflow Hedge Accounting Preisrisiken aus Commodities Strombeschaffung, -handel und Eigenerzeugung Auf der Erzeugungsseite ergeben sich Risiken vor allem aus der Stromproduktion. Diese wird in starkem Maße von der Entwicklung der Marktpreise für Strom, fossile Brennstoffe (insbesondere Kohle und Gas) und CO2-Zertifikate beeinflusst. Ein Risiko liegt beispielsweise darin, dass höhere Rohstoffnotierungen nicht über entsprechend höhere Stromerlöse kompensiert werden können. Neben der Erzeugungsseite ist auch das Vertriebsgeschäft mit Risiken verbunden. Diese resultieren z. B. aus unerwarteten Nachfrageschwankungen aufgrund von Wettbewerbs- und Konjunktureinflüssen sowie Temperaturänderungen. Die Preisrisiken auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten ermittelt Mainova fortlaufend. Zur Risikominderung auf der Absatz- und Beschaffungsseite setzt Mainova unter anderem derivative Finanzinstrumente ein. Der Vorstand wird monatlich über den aktuellen Bestand an Derivaten informiert. Alle Strom-Forwards, die zu Handelszwecken abgeschlossen worden sind, werden als finanzielle Vermögenswerte 2011 Mainova Geschäftsbericht 117 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang oder finanzielle Verbindlichkeiten (freistehende Derivate) bilanziert. Die derivativen Finanzinstrumente sind zu Marktwerten bewertet. Als Marktwert eines Finanzinstruments gilt der Betrag, der im Geschäftsverkehr zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Vertragspersonen unter aktuellen Marktbedingungen erzielt werden kann. Die Marktwerte werden aus Börsenkursen oder anhand anerkannter Bewertungsmethoden abgeleitet. Als Teil des Risikomanagementsystems von Preisrisiken aus Stromderivaten setzt Mainova eine VaR-Analyse ein, bei der regelmäßig die Risikoposition gegenüber Änderungen der Marktpreise für Strom, Gas, Kohle und Emissionen gemessen wird. Unter Vorgabe eines Konfidenzniveaus und einer Halteperiode wird ein maximaler Verlust berechnet. Folgende Annahmen liegen der Ermittlung des VaR zugrunde: •• Potenzielle Verluste resultieren aus Marktwertänderungen. •• Die bei der VaR-Berechnung verwendete Volatilität wird nach statistischen Verfahren aus historischen Marktpreisen ermittelt. •• D as Konfidenzniveau beträgt 99 % bei einer Halteperiode von fünf Tagen. Der VaR ergibt sich aus den Marktwerten der offenen Positionen unter Berücksichtigung der Volatilitäten für die einzelnen Commodities. Das 99 %ige Konfidenzniveau und die Halteperiode von fünf Tagen implizieren, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 % der Portfolioverlust nach fünf Tagen größer sein wird als der Betrag des VaR. Die Mainova berechnet regelmäßig einen Gesamt-VaR für das Handelsportfolio, der sich aus den VaR für Strom beschaffung, Eigenerzeugung (einschließlich der Brennstoffe für Wärmeerzeugung), virtuelles Kraftwerk, Kraftwerk Irsching und dem Eigenhandel für CO2 und Gas zusammensetzt. Der maximale Verlust, der mit 99 %iger Wahrscheinlichkeit und einer Halteperiode von fünf Tagen nicht überschritten wird, verteilt sich wie folgt auf kurz- und langfristige Termingeschäfte: Tsd. € Value-at-Risk Strombeschaffung < 1 Jahr 1– 5 Jahre 31.12.2010 Gesamt < 1 Jahr 1– 5 Jahre Gesamt 78 3.803 3.881 54 3.577 3.631 Value-at-Risk Eigenerzeugung 453 3.927 4.380 1.317 3.538 4.855 Value-at-Risk Gemeinschaftskraftwerk Irsching 677 824 1.501 1.122 257 1.379 Value-at-Risk virtuelle Kraftwerksverträge 274 2.333 2.607 695 3.579 4.274 45 - 45 25 - 25 Value-at-Risk Eigenhandel CO2 Kohle, Öl und Gas Sowohl für Kohle-, Öl- als auch für Gaspreisrisiken aus derivativen Finanzinstrumenten wird durch Sensitivitätsanalysen ermittelt, welche Auswirkungen hypothetische Änderungen der jeweiligen Risikovariablen (Kohle- bzw. Öl- und Gaspreis) auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag hätten. Die beizulegenden Zeit- 118 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Tsd. € Ergebniseffekt werte der derivativen Finanzinstrumente werden auf der Basis einer hypothetischen Änderung des Marktpreis niveaus neu berechnet. Die Abweichungen zu den tatsächlich angesetzten beizulegenden Zeitwerten der derivativen Finanzinstrumente stellen die potenziellen Effekte auf das Jahresergebnis sowie auf das Eigenkapital zum Bilanzstichtag dar. 2010 Eigenkapitaleffekt Ergebniseffekt Eigenkapitaleffekt Kohle Preissteigerung um 10 % Preissenkung um 10 % 894 2.600 1.650 3.935 -609 -2.885 -2.062 -3.524 132 2.961 916 5.510 -847 -2.246 -2.072 -4.355 364 1.971 - - -101 -2.233 - - Öl Preissteigerung um 10 % Preissenkung um 10 % Gas Preissteigerung um 10 % Preissenkung um 10 % Es wurden nicht in vollem Umfang der Grundgeschäfte Sicherungsgeschäfte (Swaps) auf die Rohstoffe bzw. auf die Preisindizes Kohle, Öl und Gas abgeschlossen. Restlaufzeit der Termingeschäfte für Strom und Eigenerzeugung 31.12.2011 Kohle-, Öl- und Gaspreisänderungen würden sich wie folgt auswirken: Zinsänderungsrisiko Zinsänderungsrisiken resultieren aus marktbedingten Schwankungen der Zinssätze und wirken sich auf die Höhe der Zinsaufwendungen aus. Bei Mainova bestehen Zinsänderungsrisiken für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, für die die Laufzeiten die vereinbarten Zinsbindungsfristen übersteigen, in denen der Zinssatz fixiert ist. Der Buchwert der variabel verzinslichen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten ohne Berücksichtigung der Darlehen für den Anteilserwerb an der Thüga beträgt zum Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindungsfristen 113,1 Mio. Euro (Vorjahr 116,1 Mio. Euro). Mainova begegnet derartigen Zinsänderungsrisiken durch den Abschluss von Verträgen mit langfristigen Zinsbindungsfristen. Bei einer Änderung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich das Ergebnis im Jahr 2012 um 0,2 Mio. Euro (Vorjahr 38 Tsd. Euro) verändern. Die im Rahmen der langfristigen Finanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga abgeschlossenen Darlehensver träge haben eine Laufzeit bis zum Jahr 2035. Die Zins bindung läuft zwischen den Jahren 2014 und 2020 aus. Das Risiko potenziell steigender Zinsen und höherer Zinszahlungen wird bei dem überwiegenden Teil der Darlehen durch den Abschluss von Zinsswaps begrenzt. Die Zins swaps haben eine Laufzeit von zehn Jahren ab dem Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindung. Bei einer Erhöhung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert der Zinsswaps um 13,6 Mio. Euro (Vorjahr 9,8 Mio. Euro) erhöhen, bei einer Senkung des Zinssatzes um einen Prozentpunkt würde sich der Marktwert und damit das Eigenkapital um 17,6 Mio. Euro (Vorjahr 13,1 Mio. Euro) reduzieren. Der Buchwert der Darlehen zum Zeitpunkt des Auslaufens der Zinsbindungsfristen, bei denen das Zinsänderungsrisiko nicht durch Zinsswaps begrenzt wurde, beträgt wie im Vorjahr 175,0 Mio. Euro. Währungsrisiko Alle Beschaffungs- und Handelsgeschäfte werden derzeit in Euro abgerechnet. Somit ist Mainova keinen Währungsrisiken ausgesetzt. Kreditrisiko Das Kredit- oder Ausfallrisiko der Mainova liegt in der Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse zum einen auf der Kundenseite und zum anderen bei den Kontrahenten im Energiehandel begründet. Ausfallrisiken von Forderungen gegenüber Kunden begegnet Mainova durch eine Straffung der Prozesse im Forderungsmanagement sowie durch verschärfte Bonitätsricht linien für den Abschluss von neuen Verträgen und für Gewährung von Ratenplänen. Weiterhin sind die 300 größten Kunden an ein „Onlineratingsystem“ angeschlossen. Jegliche Veränderung von externen Ratings dieser Kunden erhält das Forderungsmanagement umgehend von einer Wirtschaftsauskunftei online mitgeteilt. Bei Ausfall von Kontrahenten im Energiehandel besteht gleichfalls ein Kreditrisiko. Mainova kauft und verkauft Strom-, Gas- und CO2-Forwards mit physischer Erfüllung und Derivate auf Kohle, Öl und Gas mehrere Jahre im Voraus. Fällt ein Lieferant aus, besteht ein Wiedereindeckungsrisiko für den Fall, dass zwischenzeitlich die Marktpreise gestiegen sind, da die Menge zu einem höheren Preis wieder eingedeckt werden muss. Um dieses Risiko zu minimieren, schließt Mainova die Geschäfte überwiegend mit der Syneco Trading ab. In einer Art Haftungspool für das Adressrisiko für Strom- und Nicht-Stromgeschäfte werden hier die Kreditrisiken aus allen Geschäften, die über Syneco Trading abgeschlossen werden, zusammengeführt und im Schadensfall zunächst durch die Thüga getragen und im Weiteren auf die Kunden der Syneco verteilt. Aufgrund des 2011 Mainova Geschäftsbericht 119 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang umfangreichen Handelspartnerportfolios bestehen für Syneco Trading zudem deutlich höhere Netting-Möglichkeiten, wodurch Risiken reduziert werden können. Die (anteilige) Haftung betrifft nicht nur Ausfälle von Handelspartnern, sondern auch (als wenig wahrscheinlich angesehene) Ausfälle von Poolpartnern. Die Haftungsanteile der einzelnen Poolpartner sind nicht statisch, sondern sie bemessen sich nach deren offenen Geschäftsvolumina. Es wird u. a. auch auf Abschnitt 10 verwiesen. Liquiditätsrisiko Unter Liquiditätsrisiko wird das Risiko verstanden, dass Mainova nicht genügend Finanzmittel besitzt, vertrags gemäß durch Lieferung von Zahlungsmitteln oder anderen finanziellen Vermögenswerten ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Dem Liquiditätsrisiko wird durch ein systematisches Liquiditätsmanagement durch das Konzern-Treasury der SWFH basierend auf der Finanzplanung der Mainova begegnet. Mainova verfügt bei der SWFH über eine durch das Konzern-Treasury-Gremium genehmigte Kreditlinie von 40 Mio. Euro (Vorjahr 40 Mio. Euro). Diese wurde in 2011 nicht in Anspruch genommen. Kreditlinien bei Banken bestehen nicht. Die nachfolgende Tabelle zeigt alle zum 31. Dezember 2011 bzw. 31. Dezember 2010 vertraglich fixierten Zinsund Tilgungszahlungen für die bilanzierten finanziellen Ver- bindlichkeiten sowie Zahlungsströme aus derivativen Finanzinstrumenten. Für Kohle-, Öl-, Gas- und Zinsswaps, bei denen ein negativer Nettozahlungsausgleich („Net Settlement“) mit den Vertragspartnern erfolgt, werden negative undiskontierte Marktwerte angegeben. Jederzeit rückzahlbare finanzielle Verbindlichkeiten sind dem frühesten Zeitband zugeordnet. 31.12.2011 31.12.2010 Tsd. € < 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten -53.437 -181.266 -815.481 Sonstige verzinsliche Verbindlichkeiten -17.900 -17.099 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen -195.718 Übrige finanzielle Verbindlichkeiten -118.146 Gesamt < 1 Jahr 1– 5 Jahre > 5 Jahre -1.050.184 -51.904 -182.346 -854.285 -1.088.535 -1.673 -36.672 -23.087 -25.737 -2.114 -50.938 - - -195.718 -179.406 - - -179.406 -11.234 - -129.380 -144.392 -3.246 -8.771 -156.409 Derivative Finanzinstrumente Gesamt - Strom-Forwards -5.562 -554 - -6.116 -4.410 -2.421 - -6.831 Kohle-Swaps -1.769 - - -1.769 -839 - - -839 -187 - - -187 - - - - -1.582 - - -1.582 -839 - - -839 -49 - - -49 -1.038 -35 - -1.073 -49 - - -49 -986 -28 - -1.014 - - - - -52 -7 - -59 -2.687 -85 - -2.772 - - - - -161 - - -161 - - - - -2.526 -85 - -2.611 - - - - davon ohne Sicherungsbeziehung davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge Öl-Swaps davon ohne Sicherungsbeziehung davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge Gas-Swaps davon ohne Sicherungsbeziehung davon in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge Zinsswaps (in Sicherungsbeziehung Cashflow Hedge) Finanzielle Garantien 120 Mainova Geschäftsbericht 2011 - -674 -7.578 -8.252 - - - - -46.900 - - -46.900 -163.100 - - -163.100 -442.168 -210.912 -824.732 -1.482.402 -568.176 -213.785 -865.170 -1.649.043 2011 Mainova Geschäftsbericht 121 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang 8. Segmentberichterstattung Wärme- & Stromerzeugung Tsd. € 2011 2010 Stromversorgung 2011 Gasversorgung 2010 2011 Wärmeversorgung 2010 2011 Wasserversorgung 2010 2011 Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung Beteiligungen 2010 2011 2010 2011 Konzern 2010 2011 2010 Außenumsatz 16.961 15.838 983.376 844.763 547.306 571.980 110.479 112.467 87.452 88.819 479 465 39.425 36.264 1.785.478 1.670.596 Innenumsatz 183.375 194.688 8.717 8.251 97.471 86.290 2.122 2.170 374 338 4.562 2.111 -296.621 -293.848 - - Gesamtumsatz 200.336 210.526 992.093 853.014 644.777 658.270 112.601 114.637 87.826 89.157 5.041 2.576 -257.196 -257.584 1.785.478 1.670.596 Segmentergebnis -17.966 4.475 33.662 24.684 53.794 65.427 -9.283 -1.522 2.134 4.254 64.136 65.962 -22.120 -19.047 104.357 144.233 7.320 51 - - - - - - - - 81.927 76.872 - - 89.247 76.923 Planmäßige Abschreibungen 13.090 13.176 15.882 14.812 12.083 11.929 5.492 4.969 5.793 5.732 - - 15.507 13.523 67.847 64.141 Wertminderungen 14.400 17.600 - - - - - - - - - - - - 14.400 17.600 - - 12.269 - - - - - - - 5.914 - - - 18.183 - Wesentliche nicht zahlungswirksame Aufwendungen 3.299 292 1.378 813 -1.007 12.165 6 143 2.825 51 - - 9.356 6.986 15.857 20.450 Zinserträge 6.818 7.202 1.179 1.960 261 724 25 114 16 84 141 15 1.951 -431 10.391 9.668 Zinsaufwendungen 2.278 2.752 2.316 2.393 7.162 5.738 956 766 1.141 1.116 19.673 12.928 3.332 3.910 36.858 29.603 Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen Wertaufholungen Die Segmentberichterstattung der Mainova hat das Ziel, Informationen über die wesentlichen Geschäftssegmente des Konzerns zur Verfügung zu stellen. Die Abgrenzung der berichtspflichtigen Segmente ist nach dem verpflichtend anzuwendenden „Management Approach“ allein auf die intern vom Management zur Steuerung des Konzerns verwendete Berichtsstruktur ausgerichtet. Aufgrund von Änderungen bezüglich der internen Berichterstattung an das Management handelt es sich bei dem Segmentergebnis seit dem Jahr 2011 um das Ergebnis vor Steuern (EBT). Im Vorjahr wurde stattdessen das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach der damaligen Definition, d. h. ohne das Ergebnis aus nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen (vgl. Abschnitt 2), ausgewiesen. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Ferner wird auf die Angabe des Segmentvermögens und der Segmentschulden, auf die Buchwerte der nach der EquityMethode bilanzierten Finanzanlagen und die Investitionen in immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen verzichtet, da diese in der Berichterstattung an das Management nicht enthalten sind. Da Mainova stark regional eingegrenzt und ausschließlich innerhalb Deutschlands tätig ist, wurde auf eine Darstellung nach geografischen Merkmalen verzichtet. Die Segmentberichterstattung untergliedert sich in die im Folgenden genannten Geschäftssegmente: •• Wärme- und Stromerzeugung •• Stromversorgung •• Gasversorgung •• Wärmeversorgung •• Wasserversorgung •• Beteiligungen 122 Mainova Geschäftsbericht 2011 •• Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung Das Segment Wärme- und Stromerzeugung umfasst das Geschäft der Wärme- und Stromerzeugungsanlagen der Mainova AG und der Tochterunternehmen BKF und MED. Zudem sind diesem Segment die Beteiligungen (nach der Equity-Methode und at cost) zugeordnet, die in der Strom- bzw. Wärmeerzeugung tätig sind. Das Segment Stromversorgung umfasst Stromhandel und -bezug, Stromverteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen. Das Segment Gasversorgung umfasst Gasbezug, -verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen. Das Segment Wärmeversorgung umfasst Wärmebezug, -verteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleis tungen. Das Segment Wasserversorgung umfasst Wassergewinnung, -bezug und -transport, Wasserverteilung und -vertrieb sowie zugehörige Dienstleistungen. Dem Segment Beteiligungen sind alle Beteiligungen (nach der Equity-Methode und at cost) zugeordnet, die keine Wärme- und Stromerzeugung als Unternehmensgegenstand haben. Unter Sonstige Aktivitäten/Konsolidierung werden Konsolidierungseffekte sowie andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuzuordnende Tätigkeiten von untergeordneter Bedeutung ausgewiesen; hierzu zählen Dienstleistungen der Zentralbereiche der Mainova für Dritte. Die Segmentdaten wurden in Übereinstimmung mit den Ansatz- und Bewertungsmethoden im Konzernabschluss ermittelt. In den wesentlichen nicht zahlungswirksamen Effekten sind vor allem die Veränderungen der Rückstel- lungen einschließlich der erfolgsneutralen Veränderungen und die wesentlichen zahlungsunwirksamen sonstigen Aufwendungen und Erträge erfasst. Wertminderungen auf nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen wirken sich nach IFRS im Buchwert und im Ergebnis der nach der Equity-Methode bilanzierten Finanzanlagen aus (siehe auch Erläuterungen Abschnitt 5, Tz. 7). Die segmentbezogenen Veränderungen des Working Capital wurden nicht ausgewiesen. Die Verrechnungspreise zwischen den Segmenten entsprechen im Wesentlichen den üblichen Marktpreisen. Weitere Erläuterungen zu den Segmentergebnissen sind im Lagebericht enthalten. Die Überleitung auf das Segmentergebnis ergibt sich wie folgt: Tsd. € Ergebnis nach Ertragsteuern lt. GuV Ertragsteuern Segmentergebnis 2011 2010 98.867 118.633 5.490 25.600 104.357 144.233 9. Angaben zur Kapitalflussrechnung Der Finanzmittelfonds in Höhe von 147,4 Mio. Euro (Vorjahr 235,5 Mio. Euro) setzt sich aus den Forderungen aus der Konzernfinanzierung (146,9 Mio. Euro; Vorjahr 236,2 Mio. Euro) sowie den liquiden Mitteln (10,4 Mio. Euro; Vorjahr 9,2 Mio. Euro) abzüglich der Verbindlichkeiten aus der Konzernfinanzierung (9,8 Mio. Euro; Vorjahr 9,9 Mio. Euro) zusammen. Die Forderungen aus der Konzernfinanzierung entfallen vollständig auf die bei der SWFH im Rahmen des Cash Pools angelegten Tagesgelder. Bei den Verbindlichkeiten aus Konzernfinanzierung handelt es sich um Tagesgeldanlagen von Beteiligungen. Temingeldanlagen bei der SWFH mit einer Laufzeit von mehr als drei Monaten in Höhe von 30,0 Mio. Euro wurden im Cashflow aus der Investitionstätigkeit dargestellt. Die gesunkenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich positiv auf die Cashflows aus betrieblicher Tätigkeit ausgewirkt, welche trotz eines geringeren Vorsteuerergebnisses gestiegen sind. Der Grund hierfür war die kühlere Witterung im Jahr 2010, die zu höheren Abschlägen im Jahr 2011 geführt hat. Die Abschläge mindern die abgegrenzten, aber noch nicht abgerechneten Forderungen. Die negativen Cashflows aus Investitionstätigkeit sind vor allem durch höhere Auszahlungen für Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte gestiegen. Des Weiteren wirkte sich die Auszahlung für eine Termingeldanlage bei der SWFH negativ auf die Cashflows aus Investitionstätigkeit aus. Während die Aufnahme von Finanzschulden im Rahmen der Umfinanzierung des Anteilserwerbs an der Thüga im Vorjahr zu positiven Cashflows aus Finanzierungstätigkeit geführt hat, ist im Jahr 2011 ein tilgungsbedingter Rückgang zu verzeichnen. 10. Sonstiges Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Im Jahresdurchschnitt waren bei Mainova 2.949 (Vorjahr 2.840) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. 2011 Mainova Geschäftsbericht 123 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Bei den Eventualverbindlichkeiten bestehen zum 31. Dezember 2011 keine Anzeichen für eine Inanspruchnahme. Ergebnis je Aktie 31.12.2011 Finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus den nachfolgend aufgeführten Sachverhalten: 31.12.2010 Davon mit einer Restlaufzeit unverwässert Gesellschaftern der Mainova AG zurechenbares Ergebnis in Tsd. € 96.304 verwässert 96.304 unverwässert 115.400 verwässert 115.400 Gewichtete Anzahl der Aktien der Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH als Organträger in Tsd. 4.182 4.182 4.182 4.182 Ergebnis je Stückaktie in € 23,03 23,03 27,59 27,59 Da nur die Stückaktien der SWFH als Organträger an der Gewinnverwendung teilnehmen, erfüllen nur diese Stückaktien die Definition „Ordinary Shares“ nach IAS 33. Die Anteile der anderen Gesellschafter partizipieren nicht am Gewinn und Verlust der Gesellschaft, sondern erhalten vom Organträger eine feste Garantiedividende in Höhe von 9,48 Euro je Stückaktie. Das Ergebnis je Aktie ist daher der Quotient aus dem Ergebnis der Mainova vor Gewinnabführung und der Anzahl der Stückaktien der SWFH. Eventualverbindlichkeiten und finanzielle Verpflichtungen Die Eventualverbindlichkeiten setzen sich zum 31. Dezember 2011 wie folgt zusammen: Zugunsten der Handelspartner der Syneco GmbH & Co. KG (Syneco) bzw. Syneco Trading hat Mainova Vertragserfüllungsbürgschaften in Höhe von 16,5 Mio. Euro (Vorjahr 126,9 Mio. Euro) abgegeben. Aus dem mit Syneco Trading bestehenden Portfoliomanagementvertrag ist Mainova darüber hinaus zur anteiligen Übernahme eventueller Adressausfallrisiken (Risiko finanzieller Verluste aufgrund unerwarteter Ausfälle oder Bonitätsverschlechterungen der Handelspartner) der Syneco Trading verpflichtet. Das von der Syneco Trading nach Basel-II-Grundsätzen aufgebaute Kontrahentenlimitsystem gewährleistet, dass relevante Exposures ausschließlich mit bonitätsmäßig einwandfreien Kontrahenten aufgebaut werden können. Die Limitauslastungen werden anhand aktueller Wiedereindeckungswerte und eines Zuschlags für in der Zukunft mögliche Risikoerhöhungen, dem eine VaR-Berechnung (90 % Konfidenzintervall für die maximale Restlaufzeit) zugrunde liegt, täglich überwacht. Unter Berücksichtigung nach Bonität gewichteter Ausfallwahrscheinlichkeiten, die sich an Kapitalunterlegungsgrundsätzen des Gesetzes über das Kreditwesen anlehnen, beträgt der Anteil der Mainova am gesamten Adressausfallrisikopool der Syneco Trading zum Bilanzstichtag 3,3 Mio. Euro (Vorjahr 7,1 Mio. Euro). Für die Beteiligung GKI hat Mainova im Zusammenhang mit der Finanzierung des Kraftwerks zugunsten einer Ge- 124 Mainova Geschäftsbericht 2011 schäftsbank eine selbstschuldnerische und unbefristete Teilbürgschaft für den Kreditrahmen bei der Bank abgegeben. Der Anteil der Mainova beträgt 20,3 Mio. Euro und entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung valutiert zum Stichtag mit 17,0 Mio. Euro. Des Weiteren ist Mainova im Rahmen einer Teilschuldnerschaft an einer Liquiditätsvereinbarung zwischen der E.ON Kraftwerke GmbH und der GKI beteiligt. Auf Mainova entfallen bis zu 0,2 Mio. Euro. Dies entspricht 15,6 % des Kreditrahmens. Die Verpflichtung valutiert zum Stichtag mit null. Weiterhin hat Mainova eine Bürgschaft in Höhe von 0,5 Mio. Euro zugunsten einer Geschäftsbank übernommen. Die Bürgschaft dient der Besicherung von Kundendarlehen für die Umstellung von Heizungsanlagen auf Erdgas. Die Darlehen valutieren zum Bilanzstichtag mit 0,1 Mio. Euro. Ferner haben wir zugunsten der Infranova Bioerdgas GmbH zur Besicherung eines Darlehens gegenüber einer Geschäftsbank eine Bürgschaft in Höhe von 2,5 Mio. Euro übernommen. Zum Stichtag valutiert die Verpflichtung mit 2,5 Mio. Euro. Für eine ehemalige Beteiligungsgesellschaft wurde eine Patronatserklärung für Leasingverpflichtungen bis zur Höhe von 1,0 Mio. Euro gegenüber einer Leasinggesellschaft abgegeben. Die Patronatserklärung bleibt gültig, bis die Gläubiger Mainova aus diesen Verpflichtungen entlassen. Zum Stichtag besteht keine Verpflichtung. Mit notariellem Kaufvertrag (UR-Nr. 474/2002) vom 17. Dezember 2002 wurden Gleichrichterwerke für die Bahnstromversorgung einschließlich der dazugehörigen Gleichstromkabelnetze an den Betreiber der örtlichen Verkehrsinfrastruktur veräußert. Gemäß § 4 Nr. 2 des Kaufvertrags (Übergabe, Gewährleistung) wurde von Mainova für eventuelle Altlasten (Verunreinigungen des Bodens, der Bodenluft, des Grundwassers sowie sonstige schädliche Verunreinigungen) eine Kostenübernahme für deren Beseitigungen in Höhe von bis maximal 7,5 Mio. Euro übernommen. Tsd. € Verpflichtungen aus abgeschlossenen Energielieferverträgen Gesamtbetrag bis zu 1 Jahr 1– 5 Jahre über 5 Jahre 549.713 324.311 225.402 - Bestellobligo für begonnene Investitions- und Instandsetzungsmaßnahmen 24.948 24.948 - - Verpflichtungen durch Erwerb von Emissionsrechten 22.593 6.908 15.685 - Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage der Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG 14.961 14.961 - - Nominalwerte aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen (Operating Leasing) 13.560 2.304 5.476 5.780 Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage der Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 3.327 3.327 - - Nachschussverpflichtung MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH 1.000 1.000 - - Verpflichtung zur Leistung einer Einlage in das Eigenkapital der Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG 465 465 - - Garantieverpflichtung aus einer Liquiditätsvereinbarung der Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 156 156 - - 630.723 378.380 246.563 5.780 Gesamt Die Verpflichtungen aus Miet-, Pacht- und Leasingverträgen (Operating Leasing) betreffen überwiegend langfristige Pachtverträge für Stromerzeugungs- und Versorgungsanlagen, Miet- und Leasingverpflichtungen für Lager- und Verwaltungsgebäude sowie für Kopierer und Pkw. Die Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage der GKB entstehen im Rahmen der Inanspruchnahme von Baufinanzierungsmitteln durch die GKB im Zusammenhang mit dem Kraftwerksbau. Die Verpflichtungen zur Einzahlung in die Kapitalrücklage der GKI betreffen Zahlungen der GKI im Rahmen eines abgeschlossenen langfristigen Vertrags über die Erbringung von Service-, Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten für das Kraftwerk. Die Nachschussverpflichtung bezüglich der MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH (MHKW) beruht auf § 17 des Gesellschaftsvertrags in der Fassung vom 11. November 2008. Danach kann die Gesellschafterversammlung mit Mehrheitsbeschluss von den Gesellschaftern Nachschüsse bis zu der Höhe von 2,0 Mio. Euro (davon Mainova 1,0 Mio. Euro) einfordern. Aufgrund der Beteiligungsverhältnisse kann ohne Zustimmung der Mainova eine Nachschusspflicht nicht beschlossen werden. Leasing Die nachstehende Tabelle stellt die Investitionen in Finanzierungsleasingverhältnisse dar: 31.12.2011 Tsd. € Brutto investitionen 31.12.2010 Barwert der Mindest leasing zahlungen Brutto investitionen Barwert der Mindest leasing zahlungen Fällig bis 1 Jahr 11.570 10.978 11.604 11.009 Fällig 1 bis 5 Jahre 45.639 33.987 46.085 34.353 Fällig über 5 Jahre 83.004 35.026 94.127 38.560 140.213 79.991 151.816 83.922 Barwert des nicht garantierten Restwerts Leasingforderungen 2.132 1.973 82.123 85.895 2011 Mainova Geschäftsbericht 125 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Die Bruttoinvestition lässt sich wie folgt in den Barwert der Mindestleasingzahlungen überleiten: Tsd. € Ausstehende Mindestleasingzahlungen nicht garantierte Restwerte Bruttoinvestition nicht realisierter Finanzertrag Nettoinvestition 31.12.2011 31.12.2010 134.777 146.380 5.436 5.436 140.213 151.816 58.090 65.921 82.123 85.895 Barwert der nicht garantierten Restwerte 2.132 1.973 Barwert der Mindestleasingzahlungen 79.991 83.922 Die im Jahr 2011 im Rahmen von Finanzierungsleasingverhältnissen als Ertrag erfassten bedingten Mietzahlungen betragen 0,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,1 Mio. Euro). Bei den Finanzierungsleasingverhältnissen handelt es sich um Pachtverträge über Kraftwerke und Versorgungsnetze sowie Contracting-Projekte, bei denen Mainova zwar rechtlicher Eigentümer ist, die wesentlichen Chancen und Risiken aus der Nutzung des Vermögenswerts aber beim Kunden liegen. Dies hat zur Folge, dass die Vermögenswerte nicht im Sachanlagevermögen der Mainova zu bilanzieren sind, sondern stattdessen in den Forderungen aus Finanzierungsleasing. Mit der AVA GmbH besteht ein Vertrag über die Verpachtung eines HKW in Frankfurt am Main Nordweststadt einschließlich Grundstück. Die AVA GmbH verpachtet ihre Abfallverbrennungsanlage gemeinsam mit dem von Mainova gepachteten HKW an die MHKW zum Betrieb eines einheitlichen Müllheizkraftwerks. Das Vertragsverhältnis mit der AVA GmbH hat eine Laufzeit von 22,5 Jahren und endet am 30. Juni 2029. Die AVA GmbH zahlt einen Pachtzins, der sich aus mehreren festen und einem variablen Bestandteil zusammensetzt. Der Pachtzins ist hinsichtlich des festen Teils wertgesichert. Die jährliche Preisanpassung ist an die Entwicklung des Preisindex der Erzeugnisse von Investitionsgüterproduzenten gebunden. Im Rahmen des mit der Süwag Energie AG abgeschlossenen Pachtvertrags verpachtet Mainova ihr in den Gebieten 126 Mainova Geschäftsbericht 2011 Unterliederbach, Sindlingen, Zeilsheim und Sossenheim liegendes Stromnetz. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 20 Jahren und endet am 31. Dezember 2026. Bei den Contracting-Projekten handelt es sich insbesondere um einen bereits im Jahr 2001 abgeschlossenen Energieliefervertrag mit der Fraport AG, zu dessen Zweck die Mainova eigens ein Heiz-/Kältewerk errichtet hat und dieses betreibt. Der jährliche Grundpreis des Energieliefervertrags, der auch die Kosten für die Nutzungsüberlassung des Heiz-/Kältewerks enthält, ist an die Entwicklung des Investitionsgüterindex geknüpft. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 11 Jahren und endet am 31. Dezember 2020. Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen, welche die Mainova beherrschen oder maßgeblich beeinflussen, sowie Beziehungen zu Unternehmen, die von Mainova beherrscht oder maßgeblich beeinflusst werden, müssen angegeben werden. Durch die Beteiligung der Stadt Frankfurt am Main über den Mehrheitsgesellschafter SWFH ist Mainova ein von diesen Gesellschaftern beherrschtes Unternehmen. Im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit unterhält Mainova mit seinen Tochtergesellschaften Geschäfts beziehungen zu zahlreichen nahestehenden Personen und Unternehmen. Durch die Änderungen des IAS 24 „Angaben über Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ werden neben den Beziehungen zur Stadt Frankfurt am Main und deren Tochterunternehmen sowie zur SWFH seit dem Jahr 2011 auch die Beziehungen zu deren Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen angegeben. Ferner umfasst der Kreis der nahestehenden Unternehmen neben der Thüga seit dem Jahr 2011 auch deren Tochterund Gemeinschaftsunternehmen. Wie im Vorjahr werden zudem die Beziehungen zu den Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen der Mainova angegeben. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst. Mit nahestehenden natürlichen Personen des Managements in Schlüsselpositionen sowie deren nächsten Familienangehörigen haben keine wesentlichen Transaktionen stattgefunden. Als Management in Schlüsselpositionen ist bei der Mainova nur der Vorstand anzusehen. Mit den nahestehenden Unternehmen wurden in den Geschäftsjahren 2011 und 2010 Geschäfte getätigt, die zu folgenden Abschlussposten führten: Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH sowie deren Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen Tsd. € 2011 2010 Stadt Frankfurt am Main sowie deren Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierte Unternehmen 2011 2010 Thüga AG und deren Tochterund Gemeinschafts unternehmen 2011 2010 Gemeinschaftsunternehmen 2011 2010 Assoziierte Unternehmen* 2011 2010 Energie- und Wasserlieferungen Umsatzerlöse 28.620 26.089 78.832 87.140 248.776 194.415 42.493 44.823 81.359 80.523 1 - 708 387 353.244 315.694 20.326 16.231 418.437 475.695 Forderungen 6.077 5.366 25.411 28.487 - - 122 1.011 56.358 50.114 Verbindlichkeiten 1.229 - 904 447 37 6.702 959 860 87.631 96.096 Erträge 22.006 20.180 19.251 16.515 405 153 59.424 7.468 25.002 29.596 Aufwendungen 84.418 128.583 56.062 55.604 461 - 1.363 486 27.128 35.942 217.039 252.860 3.903 6.018 11 78 1.555 611 23.231 4.963 97.071 106.195 24.440 26.284 - - 8.561 7.851 3.987 732 Materialaufwand Sonstiges Forderungen Verbindlichkeiten *) einschließlich der Thüga Holding Im Geschäftsjahr 2011 wie im Vorjahr wurde keine Forderung gegen die Stadt Frankfurt am Main ausgebucht. Alle Geschäftsbeziehungen mit nahestehenden Unternehmen und Personen sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Finanzierungskonditionen bzw. den Lieferund Leistungsbeziehungen mit anderen Unternehmen. Grundzüge der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat Für die Festlegung der Gesamtbezüge der einzelnen Vorstandsmitglieder ist gemäß dem am 5. August 2009 in Kraft getretenen Gesetz zur Angemessenheit der Vorstandsvergütung (VorstAG) das Aufsichtsratsplenum zuständig. Die Vergütung der Vorstandsmitglieder setzt sich aus einer fixen und einer variablen Vergütung zusammen. Die fixe Vergütung besteht aus einer Grundvergütung und einem Tantiemeanteil. Lediglich die Grundvergütung ist ruhegehaltsfähig. Zusätzlich erhalten die einzelnen Vorstandsmitglieder Sachleistungen, die individuell versteuert werden. Diese umfassen im Wesentlichen marktübliche Versicherungsleistungen und Dienstwagen. Die variable Vergütung teilt sich in eine kurzfristige variable Vergütungskomponente sowie eine Vergütungskomponente mit langfristiger Anreizwirkung (langfristiges Anreizprogramm, LAP) auf. Die Höhe der kurzfristigen variablen Vergütungskomponente ist an das Erreichen von Finanzzielen gekoppelt. Sie bemisst sich dabei am Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB. Um die Nachhaltigkeit und Langfristigkeit der Vergütungsstruktur zu erhöhen und den Anforderungen des VorstAG in vollem Umfang zu genügen, nehmen die Vorstandsmitglieder an dem langfristigen Anreizprogramm LAP teil. Die Auszahlung im Rahmen des LAP erfolgt am Ende eines dreijährigen Performancezeitraums. Dabei bestimmt das Erreichen von vorab definierten finanziellen und qualitativen Erfolgszielen die Höhe der Auszahlung. Als finanzielles Erfolgsziel dient dabei das erreichte kumulierte Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBT) zuzüglich des außerordentlichen Ergebnisses des Mainova-Konzerns gemäß HGB während des Performancezeitraums. Als qualitative Erfolgsziele werden die „Mitarbeiterzufriedenheit“ und „Kundenzufriedenheit“ herangezogen. Der Grad der Zielerreichung je Komponente wird gemäß der geregelten Performancemessung bestimmt. Dabei kann für jede Komponente individuell die Zielerreichung 150 % nicht übersteigen. Beträgt die Zielerreichung in einer Komponente weniger als 50 %, so wird diese mit 0 % festgelegt. Die Gesamtzielerreichung errechnet sich entsprechend der Gewichtung der Zielerreichung der einzelnen Komponenten. Für die kurzfristige und langfristige variable Vergütung hat der Aufsichtsrat eine Anpassungsmöglichkeit für außerordentliche Entwicklungen vereinbart. Die Vorstandsmitglieder bzw. deren Hinterbliebene haben Anspruch auf Ruhegehalt bzw. Hinterbliebenenversorgung. Als Ruhegehalt werden ab dem Eintritt in den Vorstand der Mainova 35 % der zuletzt bezogenen Grundvergütung garantiert. Der Anspruch von 35 % erhöht sich mit dem Ablauf eines jeden Jahres als Vorstandsmitglied der Mainova um jeweils 2 % bis zum im Dienstvertrag geregel- 2011 Mainova Geschäftsbericht 127 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang ten Höchstbetrag. Der fixe Tantiemeanteil wird bei der Berechnung des Ruhegehalts nicht berücksichtigt. Fixe Vergütung € Dr. Constantin H. Alsheimer Grundver gütung Tantieme anteil Die Bezüge des Vorstands im Geschäftsjahr 2011 gehen aus nachfolgender Übersicht hervor: € Variable Vergütung kurzfristig langfristig (LAP) periodenfremd kurzfristig periodenfremd langfristig sonstige Bezüge Summe Barwert der Pensionsverpflichtung Zuführung zur Rückstellung für Pensionsverpflichtung 249.996,00 46.000,00 71.740,00 118.340,00 14.297,00 8.730,00 53.983,92 563.086,92 306.387,00 15.181,00 90.000,00 23.000,00 22.990,00 32.940,00 - - 14.455,60 183.385,60 31.522,00 31.522,00 Lothar Herbst 178.500,00 46.000,00 51.860,00 85.400,00 11.883,00 6.300,00 19.793,04 399.736,04 631.969,00 71.532,00 Dr. Marie-Luise Wolff 185.001,00 46.000,00 64.600,00 106.140,00 13.430,00 7.830,00 16.982,52 439.983,52 254.971,00 92.429,00 Joachim Zientek 94.249,98 23.000,00 25.930,00 42.700,00 11.883,00 6.300,00 11.811,60 215.874,58 2.243.580,00 479.139,00 797.746,98 184.000,00 237.120,00 385.520,00 51.493,00 29.160,00 117.026,68 1.802.066,66 3.468.429,00 689.803,00 Dr. Peter Birkner Summe Die Vergütung des Aufsichtsrats ist in der Satzung geregelt und beträgt für 2011: Für das Geschäftsjahr 2010 wurden im Jahr 2011 erfolgsabhängige Tantiemen von 963.813,00 Euro ausgezahlt. Im Geschäftsjahr 2011 wurden Vorstandsmitgliedern keine Kredite oder Vorschüsse gewährt. Für den Fall, dass die Stadt Frankfurt am Main mit dem ihr direkt und indirekt zuzurechnenden Anteil nicht mehr die Mehrheit am stimmberechtigten Grundkapital der Mainova AG innehat (Kontrollwechsel), oder im Falle eines Rechtsformwechsels gemäß §§ 190 ff. UmwG oder beim Abschluss eines wirksamen Vertrags, der die Mainova AG der Beherrschung eines anderen Unternehmens außerhalb des Stadtwerke Frankfurt-Konzerns unterstellt (Beherrschungsvertrag gemäß § 291 Abs. 1 S. 1 1. Alt. AktG), gewährt die Mainova AG dem Vorsitzenden des Vorstands ein Sonderkündigungsrecht und das Recht zur Nieder legung seines Amtes. Für den Fall der wirksamen und fristgerechten Kündigung und Amtsniederlegung erhält der Vorsitzende des Vorstands eine Abfindung in Höhe des Zweifachen seiner letztmaligen Jahresgesamtbezüge, maximal jedoch auf die Gesamtvergütung für die Restlaufzeit des Dienstvertrags begrenzt. Im Geschäftsjahr 2011 bestand für die Unternehmensleitung sowie für die Mitglieder des Aufsichtsrats eine Vermögensschadenshaftpflichtversicherung (D&O-Versicherung). Hierfür sind Versicherungsprämien im Teilkonzern in Höhe von 71.121,62 Euro aufgewendet worden. Fixe Vergütung Sitzungsgeld Summe Dr. h. c. Petra Roth 25.000 2.550 27.550 Peter Arnold 17.000 4.750 21.750 Ewald Woste 17.000 4.000 21.000 Uwe Becker 15.000 4.100 19.100 Hans-Dieter Bürger 15.000 2.450 17.450 Jutta Ebeling 12.000 1.550 13.550 Reinhold Falk 12.000 3.200 15.200 Markus Frank 12.000 3.250 15.250 René Gehringer 10.000 1.800 11.800 Dr. h. c. Ernst Gerhardt 12.000 3.100 15.100 Holger Klingbeil 12.000 2.200 14.200 Cornelia Kröll 10.000 1.550 11.550 Wolfgang Menges 12.000 2.950 14.950 Dr. Manuela Rottmann 12.000 3.100 15.100 Bernd Rudolph 10.000 1.800 11.800 Nicole Salm 12.000 2.950 14.950 Edwin Schwarz 10.000 1.150 11.150 Ralf-Rüdiger Stamm 12.000 4.100 16.100 Frank Wiese 12.000 3.350 15.350 Thomas Wissgott 12.000 2.200 14.200 261.000 56.100 317.100 Summe Die Bezüge des Beirats beliefen sich auf 67.250,00 Euro. Die Bezüge ehemaliger Vorstandsmitglieder und ihrer Hinterbliebenen belaufen sich auf 479.484,00 Euro. Für diese Personengruppe sind Pensionsansprüche in Höhe von 5.510.699,00 Euro zurückgestellt. Erklärung des Vorstands und des Aufsichtsrats der Mainova AG gemäß § 161 AktG Die Gesellschaft hat die vom Vorstand und Aufsichtsrat gemäß § 161 AktG am 6. Dezember 2011 abgegebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex am 7. Dezember 2011 im Internet (www.mainova.de) veröffentlicht und den Aktionären dauerhaft zugänglich gemacht. Honorare des Abschlussprüfers Das im Geschäftsjahr 2011 für den Konzernabschlussprüfer, die Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, erfasste Honorar betrug für die Prüfung des Konzernabschlusses 263 Tsd. Euro. Ferner betrug das Honorar für sonstige Leistungen 233 Tsd. Euro. 128 Mainova Geschäftsbericht 2011 Angaben zu Konzessionen und Gestattungen Zwischen Mainova und der Stadt Frankfurt am Main sowie einer Reihe von Städten und Gemeinden bestehen Wegenutzungs- und Gestattungsverträge im Strom-, Gas-, Fernwärme- und Wasserbereich. In den Wegenutzungsverträgen zur Strom- und Gasversorgung wird die Nutzung von öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen und städtischen bzw. gemeindeeigenen Grundstücken für die Verlegung und den Betrieb von Leitungen sowie Anlagen zur Strom- bzw. Gasversorgung geregelt. Der Netzbetrieb zur allgemeinen Versorgung mit Strom und Gas erfolgt durch die NRM. Es besteht eine gesetzliche Pflicht des Netzbetreibers zum diskriminierungsfreien Netzanschluss und -zugang in den jeweiligen Stadt- bzw. Gemeindegebieten. Die Laufzeit der Wegenutzungsverträge im Strom und Gas ist auf 20 Jahre begrenzt. Während der Laufzeit der Wegenutzungsverträge besteht die Verpflichtung zur Zahlung von Konzessionsabgaben, deren Höchstgrenzen nach der Konzessionsabgabenverordnung (KAV) festgesetzt sind. Die Konzessionsabgaben werden den Endkunden im 2011 Mainova Geschäftsbericht 129 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang ahmen der Energielieferung von den jeweiligen Händlern R in Rechnung gestellt und von diesen an den Netzbetreiber abgeführt. Der Netzbetreiber wiederum führt die eingezogenen Konzessionsabgaben an Mainova ab. Mainova leistet schließlich Konzessionsabgaben an die jeweilige Stadt oder Gemeinde auf der Grundlage des Wegenutzungsvertrags und im Rahmen der KAV. Soweit eine Stadt oder Gemeinde nach Ablauf der Vertragslaufzeit den Wegenutzungsvertrag nicht mehr mit Mainova fortführen möchte, besteht eine gesetzliche Übereignungspflicht bezüglich der örtlichen Strom- bzw. Gasverteilungsanlagen an den neuen Konzessionsnehmer oder die Stadt bzw. Gemeinde, falls diese den Netzbetrieb selbst übernehmen will. Die Überlassung erfolgt gegen Zahlung einer wirtschaftlich angemessenen Vergütung an Mainova. Mit den Gestattungs- und Konzessionsverträgen über Wasser und Fernwärme werden das Recht und die Verpflichtung zur Bereitstellung von Wasser- und Abwasserdienstleistungen bzw. zur Versorgung mit Fernwärme, zum Betrieb der entsprechenden Infrastruktur und zur Durchführung von Investitionen geregelt. Die Gestattungen und die Konzessionen laufen in der Regel über einen Zeitraum von 20 Jahren. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag In dem beim Landgericht Frankfurt am Main anhängigen sogenannten Spruchverfahren zur Bestimmung der angemessenen Abfindung und Ausgleichszahlung gemäß §§ 304 ff. AktG wurde am 25. Januar 2012 ein Beschluss gefasst. Das Landgericht setzt darin eine Barabfindung von 220,52 Euro je Stückaktie und eine Garantiedividende von 13,41 Euro (netto) je Stückaktie fest. Der gerichtlich festgesetzte Betrag ist auch an die Aktionäre zu zahlen, die das Abfindungsangebot bereits in der Vergangenheit angenommen und ihre Aktien an die SWFH zurückgegeben haben. Wir halten die Entscheidung jedoch für unzutreffend und haben daher Beschwerde beim Oberlandesgericht eingelegt. Frankfurt am Main, den 16. März 2012 Dr. Alsheimer 130 Mainova Geschäftsbericht 2011 Dr. Birkner Herbst Dr. Wolff 2011 Mainova Geschäftsbericht 131 Konzernabschluss Anhang Konzernabschluss Anhang Konsolidierungskreis und Anteilsbesitzliste des Mainova-Konzerns Sitz Anteil am Kapital % Eigenkapital Tsd. € Ergebnis nach Steuern Tsd. € Umsatzerlöse Tsd. € Sitz Jahr Anteil am Kapital % Eigenkapital Tsd. € Ergebnis nach Steuern Tsd. € Umsatzerlöse Tsd. € Jahr Sonstige Beteiligungen Verbundene Unternehmen Frankfurt am Main 90,00 12.641 -653 7.741 2011 8KU Renewables GmbH 3, 5 Aschaffenburg 100,00 22.054 2.087 19.608 2011 ABGnova GmbH 3 Soave, Italien 100,00 23 -37 23 2011 Dynega Energiehandel GmbH 3 Bad Salzungen 56,00 25.057 5.001 - 2011 Hessenwasser Verwaltungs GmbH Gottmadingen 100,00 4.155 1.490 10.396 2011 Joblinge gAG Frankfurt am Main 75,00 390 -149 53 2011 Kraft-Wärme Oberschmitten GmbH i.L. Mainova Beteiligungsgesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 57.305 26.370 - 2011 Netzwerk Offshore Wind GmbH & Co. KG Biomasse-Kraftwerk Fechenheim GmbH Energieversorgung Main-Spessart GmbH Energynova S.r.l. 13 Erdgas Westthüringen Beteiligungsges. mbH Hotmobil Deutschland GmbH Hotmobil International GmbH 9 3 9 12,50 802 148 2.766 2010 50,00 178 73 728 2010 Frankfurt am Main 21,43 192 19 464 2010 Groß-Gerau 36,33 55 3 - 2010 Frankfurt am Main 20,00 - - - - Nidda 50,00 1.487 214 - 2010 Frankfurt am Main 100,00 39 -99 - 2011 3 8, 9 Frankfurt am Main 69,23 72 -158 - 2011 München 12,50 90.172 5.230 - 2010 Frankfurt am Main 29,90 3.597 260 19.003 2010 Syneco Verwaltungs GmbH 3 München 25,10 6.352 171 20 2010 Syneco GmbH & Co. KG 3 München 17,27 48.225 3.823 54.482 2010 Mainova EnergieDienste GmbH Frankfurt am Main 100,00 4.014 -143 41.604 2011 Offshore Wind für Hessen GmbH & Co. KG Mainova Erneuerbare Energien Verwaltungs GmbH Frankfurt am Main 100,00 26 1 6 2011 SWM Wind Havelland GmbH & Co. KG 3, 6 Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH Frankfurt am Main 100,00 72 4.425 52.247 2011 Südwestdeutsche Rohrleitungsbau GmbH 3 Mainova Thüga Wind-Beteiligungs GmbH & Co. KG Frankfurt am Main 71,43 159 -23 - 2011 Mainova Wind-Beteiligungsverwaltungs GmbH Frankfurt am Main 100,00 27 2 8 2011 Wiesbaden 100,00 3.468 -32 95 2011 NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH Frankfurt am Main 90,00 37.735 -18.816 678.669 2011 SRM Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH Frankfurt am Main 100,00 36 900 10.774 2011 Eisenach 23,90 27.135 3.885 39.151 2010 Frankfurt am Main 37,70 147.653 14.973 1.236.179 2010 Mainova Windpark Siegbach GmbH & Co. KG 11 Berlin Frankfurt am Main 8, 9 Bilanzstichtag 30. September Bilanzstichtag 15. Juli 3 Angaben nach HGB 4 Angaben beziehen sich auf den Bereich Versorgung 5 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Oktober bis 31. Dezember 2010 6 Rumpfgeschäftsjahr vom 22. September bis 31. Dezember 2009 8 Rumpfgeschäftsjahr vom 1. Juni bis 31. Dezember 2010 9 Neugründung 10 Rumpfgeschäftsjahr vom 23. März bis 31. Dezember 2011 11 Ehemals ABO Wind WP Siegbach GmbH & Co. KG 12 Konzernabschluss 13 Tochterunternehmen der Hotmobil International GmbH 1 Assoziierte Unternehmen Eisenacher Versorgungsbetriebe GmbH 1 Gas-Union GmbH Offenbach am Main 25,10 20.672 4.292 33.639 2010 Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG Bremen 25,10 -1.705 -2.119 - 2011 Gemeinschaftskraftwerk Irsching GmbH 3 Vohburg 15,60 294.296 2.963 279.340 2011 Groß-Gerau 36,36 94.194 2.134 71.642 2010 Frankfurt am Main 49,90 432 -168 57 2010 Laatzen 25,00 2.000 82 2.130 2010 Hörselgau 49,00 38.069 7.959 33.577 2010 Dreieich 26,25 42.318 8.066 47.752 2010 Hanau 46,90 75.552 7.421 191.136 2010 Gasversorgung Offenbach GmbH 1 Hessenwasser GmbH & Co. KG Infranova Bioerdgas GmbH 3 Metegra GmbH 3 Ohra Hörselgas GmbH 1 Stadtwerke Dreieich GmbH Stadtwerke Hanau GmbH 4 Thüga Holding GmbH & Co. KGaA 12 Werraenergie GmbH München 20,53 2.485.200 296.200 5.997.200 2011 Bad Salzungen 49,00 34.206 6.578 51.762 2010 Eisenach 50,00 16.526 1.472 11.507 2011 Gelnhausen 50,00 42.512 1.550 46.389 2010 Frankfurt am Main 50,00 17.777 1.355 73.934 2010 Friedberg 50,00 20.224 911 28.085 2010 Coburg 50,00 116 16 1.256 2011 2 Gemeinschaftsunternehmen ENAG / Maingas Energieanlagen GmbH 1 Gasversorgung Main-Kinzig GmbH MHKW Müllheizkraftwerk Frankfurt am Main GmbH Oberhessische Gasversorgung GmbH Service4EVU GmbH 10 132 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 133 Konzernabschluss Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Konzernabschluss Versicherung der gesetzlichen Vertreter Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Versicherung der gesetzlichen Vertreter Wir haben den von der Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Eigenkapitalveränderungsrechnung, Kapitalflussrechnung und Anhang – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzern- Wir versichern nach bestem Wissen, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen der Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns vermittelt und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein 134 Mainova Geschäftsbericht 2011 abschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns beschrieben sind. Frankfurt am Main, den 16. März 2012 Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Dr. Alsheimer Dr. Birkner Herbst Dr. Wolff Eschborn/Frankfurt am Main, 16. März 2012 Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Busson Wirtschaftsprüfer Welz Wirtschaftsprüfer 2011 Mainova Geschäftsbericht 135 Ergänzende Informationen Inhalt Ergänzende Informationen Inhalt Ergänzende Informationen 136 Mainova Geschäftsbericht 2011 S. 138 Corporate Governance-Bericht S. 140 Organe der Gesellschaft S. 150 Mitglieder des Beirats S. 152 Ausschüsse des Aufsichtsrats S. 156 Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova S. 157 Geschäftsführer Mainova Verbund S. 158 Glossar 2011 Mainova Geschäftsbericht 137 Ergänzende Informationen Corporate Governance-Bericht Ergänzende Informationen Corporate Governance-Bericht Corporate Governance-Bericht Nach § 161 Satz 1 AktG haben börsennotierte Unternehmen jährlich eine Erklärung zur Beachtung der Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex zu veröffentlichen. Die entsprechende Erklärung von Mainova für den Zeitraum bis zum 6. Dezember 2011 kann seit dem 7. Dezember 2011 im Internet (www.mainova.de) eingesehen werden. Nach Abschnitt 3.10 des Kodex haben Vorstand und Aufsichtsrat jährlich im Geschäftsbericht über die Corporate Governance des Unternehmens zu berichten. Dabei sollen sie Abweichungen von den Empfehlungen des Kodexes erläutern. Vorstand und Aufsichtsrat der Mainova Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main, erklären, dass seit der Abgabe der letzten Entsprechenserklärung vom 9. Dezember 2010 den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ in der vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers am 2. Juli 2010 bekannt gemachten Fassung vom 26. Mai 2010 mit folgenden Abweichungen entsprochen wurde und wird: •• K eine elektronische Übermittlung von Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung (Abschnitt 2.3.2): Die Veröffentlichung der Einberufung samt Tagesordnung erfolgt über die Firmenhomepage und den elektronischen Bundesanzeiger. Die zusätzliche elektronische Übermittlung der Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen an alle in- und ausländischen Finanzdienstleister, Aktionäre und Aktionärsvereinigungen ermöglicht die Satzung der Mainova AG nicht. Nach Ansicht der Mainova AG gewährleisten die vorgenannten Veröffentlichungen eine hinreichende Information. Der mit der zusätzlichen Übermittlung auf elektronischem Wege verbundene erhöhte Aufwand ist nach Ansicht der Mainova AG angesichts des geringen Streubesitzes von unter 5 %, der nach Kenntnis des Unternehmens zum überwiegenden Teil von inländischen Aktionären gehalten wird, nicht gerechtfertigt. Die Mainova AG erachtet die Einberufung der 138 Mainova Geschäftsbericht 2011 Hauptversammlung auf elektronischem Weg im Übrigen derzeit als noch nicht praktikabel und mit rechtlichen Risiken behaftet. •• K eine Vereinbarung eines Selbstbehalts in der D&O-Versicherung für Mitglieder des Aufsichtsrats (Abschnitt 3.8 Abs. 3 i.V.m. Abs. 2): Die D&O-Versicherungen für die Aufsichtsratsmitglieder der Mainova AG sehen derzeit keinen Selbstbehalt vor. Die Mainova AG ist nicht der Auffassung, dass durch die Vereinbarung eines solchen Selbstbehalts die Leistungsbereitschaft, die Motivation, die Loyalität und das Verantwortungsbewusstsein ihrer Aufsichtsratsmitglieder zusätzlich gefördert werden. •• D iversity in Führungspositionen (Abschnitt 4.1.5): Der Vorstand der Mainova AG beabsichtigt, die in Abschnitt 4.1.5 genannte Empfehlung umzusetzen, und erarbeitet zurzeit ein Konzept mit entsprechenden Maßnahmen für alle Führungsebenen. •• V orstandsvergütungsbericht kein Teil des Corporate Governance-Berichts (Abschnitt 4.2.5): Die Grundzüge der Vergütung des Vorstands, insbesondere die Gesamtvergütung eines jeden Vorstandsmitglieds, aufgeteilt nach fixen und variablen Vergütungsanteilen unter Namensnennung, werden im Jahresabschluss und Geschäftsbericht veröffentlicht, da es sich gemäß § 285 Nr. 9 und § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB um Pflichtangaben des Anhangs zum Jahres- und Konzernabschlusses handelt. Die Angaben in dem Vergütungsbericht erfolgen in allgemein verständlicher Form. Von einer zusätzlichen Aufnahme in den Corporate Governance-Bericht wird daher abgesehen. •• K eine Festlegung von Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstands (Abschnitt 5.1.2): Altersgrenzen für Mitglieder des Vorstands werden für die Mainova AG aufgrund der notwendigen Flexibilität in einem besondere Fachkenntnisse erfordernden Markt als nicht den Unternehmensinteressen gerecht werdend erachtet. Die Unterstützung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Aufsichtsratsmitglieder erfolgt im gesetzlich zulässigen Umfang. •• K eine Bildung eines Nominierungs ausschusses durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.3.3): Nach den bisherigen Erfahrungen erachtet der Aufsichtsrat der Mainova AG die Bildung eines Nominierungsausschusses nicht für erforderlich, um geeignete Kandidaten vorzuschlagen. Die Entscheidung über die Wahlvorschläge des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung soll dem gesamten Aufsichtsrat obliegen. •• K onkrete Zielsetzung zur Herstellung von Vielfalt im Aufsichtsrat nur im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung von Frauen (Abschnitt 5.4.1): Der Aufsichtsrat der Mainova AG weist aktuell einen Frauenanteil von 25 % auf. Es wird angestrebt, dass der Frauenanteil im Aufsichtsrat eine Quote von 20 % in Zukunft nicht unterschreitet. Der Aufsichtsrat hält diese Quote zurzeit für einen angemessenen Frauenanteil und orientiert sich bei dieser Festlegung am Frauenanteil an der konzernweiten Belegschaft, der zum Ende des letzten Geschäftsjahres rund 21 % betrug. Bei diesen Erwägungen werden auch die Eigentumsrechte der Anteilseigner im Hinblick auf die Wahl der Aufsichtsratsmitglieder berücksichtigt. Keine Notwendigkeit sieht der Aufsichtsrat für die Benennung von Zielen im Hinblick auf einen festen Anteil von ausländischen oder international besonders erfahrenen Mitgliedern, die Vermeidung von potenziellen Interessenkonflikten und eine festzulegende Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Ersteres ist für die Mainova AG als hauptsächlich national tätiges Unternehmen nicht sinnvoll. Eine Vorgabe im Hinblick auf potenzielle Interessenkonflikte ist aufgrund der besonderen Aktionärsstruktur der Mainova AG mit einem kommunalen Großaktionär nur eingeschränkt umsetzbar. Eine Altersgrenze ist angesichts der besonderen Anforderungen an die Fachkenntnisse der Aufsichtsratsmitglieder eine nicht mit dem Unternehmensinteresse zu vereinbarende Einschränkung der Rechte unserer Aktionäre und Arbeitnehmer. •• K eine Beschränkung der Mitglieder des Aufsichtsrats hinsichtlich Tätigkeiten bei wesentlichen Mitbewerbern (Abschnitt 5.4.2 Satz 4): Die Mitglieder des Aufsichtsrats der Mainova AG üben Organfunktionen bei Unternehmen aus, die je nach Betrachtungsweise als Wettbewerber der Mainova AG beurteilt werden könnten. Ihre Mitgliedschaft im Aufsichtsrat der Mainova AG ist jedoch aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung und hohen fachlichen Qualifizierung im Unternehmensinteresse überaus wichtig. Nach Auffassung von Vorstand und Aufsichtsrat begründen die ausgeübten Organfunktionen keinen Interessenkonflikt zum Nachteil des Unternehmens, der die erforderliche Unabhängigkeit für die Erfüllung der Kontroll- und Überwachungsaufgabe des Aufsichtsrats beeinträchtigen würde. •• K eine Beschränkung der Mitglieder des Vorstands hinsichtlich Mandaten in Aufsichtsgremien (Abschnitt 5.4.5): Aufgrund der besonderen Erfordernisse des Geschäftshandelns kommunaler Energieversorger entspricht es nicht dem Unternehmensinteresse, die Sitze der Vorstandsmitglieder in Aufsichtsräten konzernexterner börsennotierter Gesellschaften oder in Aufsichtsgremien von Gesellschaften mit vergleichbaren Anforderungen auf drei zu limitieren. Zur Wahrung der erforderlichen Flexibilität hat die Mainova AG daher die Übernahme von Nebentätigkeiten durch die Vorstandsmitglieder, insbesondere von Aufsichtsratsmandaten in konzernexternen Unternehmen, nicht von der Anzahl der Mandate, sondern der Zustimmung des Aufsichtsrats abhängig gemacht. •• K eine erfolgsorientierte Vergütung für Mitglieder des Aufsichtsrats (Abschnitt 5.4.6 Abs. 2): Nach Ansicht der Mainova AG wird das verantwortungsvolle Handeln des Aufsichtsrats als Kontroll- und Überwachungsorgan durch die Vereinbarung einer erfolgsorientierten Vergütung des Aufsichtsrats nicht zusätzlich gefördert. Auch müssen im Unternehmensinteresse zur Stärkung der Unabhängigkeit des Aufsichtsrats potenzielle Interessenkonflikte bei Entscheidungen, die Einfluss auf Erfolgskriterien haben könnten, vermieden werden. Im Übrigen bestehen bei der Mainova AG aufgrund der Unternehmensstruktur keine sinnvollen Kriterien für eine variable erfolgsabhängige Vergütung des Aufsichtsrats. •• A ufsichtsratsvergütungsbericht kein Teil des Corporate Governance-Berichts (Abschnitt 5.4.6 Abs. 3): Ebenso wie die Grundzüge der Vergütung des Vorstands werden auch und in direktem Zusammenhang die Grundzüge der Vergütung des Aufsichtsrats, aufgegliedert nach der fixen Vergütung und dem Sitzungsgeld, unter Namensnennung im Jahresabschluss und Geschäftsbericht veröffentlicht, da es sich gemäß § 285 Nr. 9 und § 314 Abs. 1 Nr. 6 HGB um Pflichtangaben des Anhangs zum Jahresund Konzernabschluss handelt. Die Angaben in dem Vergütungsbericht erfolgen in allgemein verständlicher Form. Auch ist die Vergütung des Aufsichtsrats in § 14 der Satzung der Mainova AG im Einzelnen dargelegt. Von der zusätzlichen Aufnahme eines Vergütungsberichts in den Corporate Governance-Bericht wird daher abgesehen. •• K eine Information über Interessen konflikte durch den Aufsichtsrat (Abschnitt 5.5.3 Satz 1): Vorstand und Aufsichtsrat haben sich dieser Empfehlung nicht angeschlossen, sondern dem Grundsatz der Vertraulichkeit von Beratungen im Aufsichtsrat (vgl. § 116 Satz 2 AktG und Abschnitt 3.5 des Kodex) den Vorrang eingeräumt. Im Übrigen gelten die Regelungen des Kodex und der Geschäftsordnung des Aufsichtsrats zur Offenlegung von Interessenkonflikten durch einzelne Aufsichtsratsmitglieder gegenüber dem Gesamtplenum des Aufsichtsrats sowie die sonstigen aktienrechtlichen Vorgaben. •• K eine Beendigung des Aufsichtsratsmandats bei Interessenkonflikten (Abschnitt 5.5.3 Satz 2): Vorstand und Aufsichtsrat streben angesichts der Unbestimmtheit der Regelung an, bei etwaigen Interessenkonflikten in der Person eines Aufsichtsratsmitglieds eine der jeweiligen Situation angemessene individuelle Lösung zu finden, durch welche die Unabhängigkeit des Aufsichtsrats gewährleistet bleiben soll. Im Übrigen gelten die zwingenden aktienrechtlichen Regelungen zu Interessenkonflikten im Aufsichtsrat. eine öffentliche Zugänglichmachung •• K des Konzernabschlusses binnen 90 Tagen nach Geschäftsjahresende und des Zwischenberichts binnen 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums (Abschnitt 7.1.2): Die sachbedingten, besonderen Schwierigkeiten der Erstellung des Konzernabschlusses und der Zwischenberichte erfordern eine eingehende Zusammenstellung und Prüfung des Zahlenmaterials, die in den kurzen Fristen von 90 Tagen nach Geschäftsjahresende bzw. 45 Tagen nach Ende des Berichtszeitraums nicht in der gebotenen Gründlichkeit durchgeführt werden können. Frankfurt am Main, im Dezember 2011 Für den Aufsichtsrat der Mainova AG Für den Vorstand der Mainova AG Dr. h. c. Petra Roth (Aufsichtsratsvorsitzende) Dr. Constantin H. Alsheimer (Vorstandsvorsitzender) Dr. Peter Birkner (Vorstandsmitglied) 2011 Mainova Geschäftsbericht 139 Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Organe der Gesellschaft Aufsichtsrat Dr. h. c. Petra Roth Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzende des Aufsichtsrats a. •• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (K) (V) •• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (K) (V) •• Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide, Frankfurt am Main (K) •• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K) (V) •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (K) (V) •• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K) (V) •• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München (V) b. •• Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main (V) •• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie GmbH, Frankfurt am Main (stv V) •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Grontmij GmbH, Bremen •• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH, Frankfurt am Main •• Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, Frankfurt am Main •• Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV), Hofheim/Taunus (V) •• Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft mbH (rms GmbH), Frankfurt am Main •• Städtische Bühnen Frankfurt am Main GmbH, Frankfurt am Main (V) •• The Forsythe Company GmbH, Frankfurt am Main c. •• Deutsche Vermögensberatung Aktiengesellschaft DVAG, Frankfurt am Main •• Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., Bonn •• Sparkassenzweckverband Nassau, Wiesbaden •• Thüga Aktiengesellschaft, München •• Zweites Deutsches Fernsehen, Mainz 140 Mainova Geschäftsbericht 2011 Peter Arnold Freigestellter Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main 1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats a. •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main b. •• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Salzungen •• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg •• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Friedberg c. keine Ewald Woste Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München 2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats a. •• ESWE Versorgungs AG, Wiesbaden (stv V) •• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg (stv V) •• Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft, Essen (stv V) •• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover •• Städtische Werke Aktiengesellschaft, Kassel (ab 22. Juni 2011) •• WEMAG AG, Schwerin (V) b. •• Energie Südbayern GmbH, München (bis 24. Mai 2011 stv V, ab 24. Mai 2011 V) •• Energieversorgung Mittelrhein GmbH, Koblenz (stv V) •• Gas- und Wasserversorgung Fulda GmbH, Fulda (stv V) •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main •• Kasseler Fernwärme GmbH, Kassel (ab 22. Juni 2011) •• Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss •• Städtische Werke Netz + Service GmbH, Kassel (ab 20. Juli 2011) •• Syneco GmbH & Co. KG, München •• Syneco Trading GmbH, München (V) (bis 20. Januar 2011) •• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München •• Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München (ab 5. April 2011) c. keine Uwe Becker Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main a. •• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (K) •• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (K) •• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (K) •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (K) •• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (K) •• Süwag Energie AG, Frankfurt am Main (K) b. •• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V) •• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugendund Familienhilfe Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Stadtentwässerung Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (stv V) •• Betriebskommission der Kita Frankfurt (bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt am Main), Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Städtische Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, Frankfurt am Main (stv V) •• Betriebskommission der Volkshochschule Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main •• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Salzungen •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main •• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH, Frankfurt am Main •• Gemeinnützige Gesellschaft Historische Villa mbH, Frankfurt am Main (bis 6. März 2011) •• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe •• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main •• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main 2011 Mainova Geschäftsbericht 141 Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft •• S portpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main •• Tourismus- und Congress GmbH Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (ab 24. Oktober 2011) •• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development – GmbH, Frankfurt am Main •• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main (bis 30. September 2011) •• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main c. keine Hans-Dieter Bürger Beamter im Ruhestand Stadtrat a. D. der Stadt Frankfurt am Main a. keine b. •• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (bis 20. Mai 2011) •• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (bis 20. Mai 2011) •• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main (bis 15. Juli 2011) c. keine Jutta Ebeling Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main a. •• Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide, Frankfurt am Main (ab 1. Juni 2011) •• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main b. •• Alte Oper Frankfurt Konzert- und Kongresszentrum GmbH, Frankfurt am Main •• Betriebskommission Kommunale Kinder-, Jugendund Familienhilfe Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Kita Frankfurt (bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt am Main), Frankfurt am Main (V) •• Betriebskommission der Städtische Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, Frankfurt am Main (bis 28. August 2011) •• Betriebskommission der Volkshochschule Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V) •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main •• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development – GmbH, Frankfurt am Main c. keine Reinhold Falk Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main a. •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (ab 19. August 2011) b. keine c. keine Dr. h. c. Ernst Gerhardt Unternehmensberater Beamter im Ruhestand Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main Markus Frank Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main a. •• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (K) (bis 15. Juli 2011) b. •• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main •• BäderBetriebe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V) (ab 17. Juni 2011) •• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V) (ab 17. Juni 2011) •• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Frankfurt am Main (bis 27. Juni 2011) •• FIZ Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie GmbH, Frankfurt am Main •• FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the Region, Frankfurt am Main •• Frischezentrum Frankfurt am Main – Großmarkt GmbH, Frankfurt am Main (ab 17. Juni 2011) •• Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH, Bad Homburg v. d. Höhe (V) (bis 16. Oktober 2011) •• HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V) (ab 17. Juni 2011) •• House of Logistics & Mobility (HOLM) GmbH, Frankfurt am Main •• Sportpark Stadion Frankfurt am Main Gesellschaft für Projektentwicklungen mbH, Frankfurt am Main (V) •• Tourismus- und Congress GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development – GmbH, Frankfurt am Main (V) c. keine René Gehringer Anwendungsberater Freigestelltes Mitglied des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main a. keine b. •• SAALBAU – GESELLSCHAFT MIT BESCHRÄNKTER HAFTUNG, Frankfurt am Main (bis 31. März 2011) •• WOHNHEIM GmbH, Frankfurt am Main c. keine Holger Klingbeil Anwendungsberater Mitglied des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main a. keine b. keine c. keine Cornelia Kröll (ab 1. Januar 2011) Stellv. Landesleiterin ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main a. keine b. keine c. keine Wolfgang Menges Teamleiter der Mainova AG, Frankfurt am Main a. keine b. keine c. keine a. keine b. keine c. keine 142 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 143 Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Dr. Manuela Rottmann Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main a. •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main •• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main b. •• AVA Abfallverbrennungsanlage Nordweststadt Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V) •• Betriebskommission der Hafenbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Marktbetriebe der Stadt Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Stadtentwässerung Frankfurt am Main, Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Kita Frankfurt (bis 18. November 2011 Städtische Kitas Frankfurt am Main), Frankfurt am Main •• Betriebskommission der Städtische Kliniken Frankfurt am Main-Höchst, Frankfurt am Main (V) •• DRK – Blutspendedienst Baden-WürttembergHessen gemeinnützige GmbH, Mannheim •• FÄZ Fachärztezentrum Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Hospital zum heiligen Geist GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Hospital-Service & Catering GmbH, Frankfurt am Main (V) •• HP Hospital-Pflege GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Klinikum Frankfurt Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Krankenhaus Nordwest GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Medizinisches Versorgungszentrum am Klinikum Frankfurt-Höchst GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Regionalpark Ballungsraum RheinMain Gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Flörsheim am Main •• Regionalpark Rhein-Main Süd-West Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V) •• Regionalpark Rhein-Main Taunushang Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main •• RMA Rhein-Main Abfall GmbH, Offenbach am Main •• Gemeinnützige Umwelthaus GmbH, Wiesbaden •• Zentrale Errichtungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (V) c. keine Bernd Rudolph Stellv. Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München a. •• EWP Energie-Wasser-Partner AG, Kaiserslautern (stv V) (bis 24. Mai 2011) •• Gasanstalt Kaiserslautern Aktiengesellschaft, Kaiserslautern (stv V) (bis 1. Juli 2011) •• N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg •• Stadtwerke Hannover Aktiengesellschaft, Hannover •• SWK Stadtwerke Kaiserslautern Versorgungs-AG (bis 24. Mai 2011 EWP Energie-Wasser-Partner AG), Kaiserslautern (stv V) •• WEMAG AG, Schwerin b. •• DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden •• eins energie in sachsen GmbH & Co. KG, Chemnitz (stv V) •• Energie- und Wassergesellschaft mbH, Wetzlar (stv V) •• Energieversorgung Limburg Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Limburg •• Energieversorgung Sylt GmbH, Westerland (Sylt) (stv V) •• Erdgas Plauen GmbH, Plauen (stv V) •• erdgas schwaben gmbh, Augsburg (V) (ab 1. Januar 2011) •• EVI Energieversorgung Hildesheim GmbH & Co. KG, Hildesheim (stv V) •• Freiberger Erdgas GmbH, Freiberg (stv V) •• Gasversorgung Lahn-Dill GmbH, Wetzlar (stv V) •• GEW Wilhelmshaven GmbH, Wilhelmshaven (stv V) •• Harz Energie GmbH & Co. KG, Osterode am Harz (stv V) •• Stadtwerke Bad Harzburg GmbH, Bad Harzburg (stv V) •• Stadtwerke Zweibrücken GmbH, Zweibrücken (stv V) •• SWP Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG, Pforzheim (stv V) •• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München (V) •• Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft Hannover mit beschränkter Haftung, Hannover •• Zwickauer Energieversorgung GmbH, Zwickau (stv V) c. •• Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG, München* (V) Ralf-Rüdiger Stamm Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main Nicole Salm Sachbearbeiterin/Referentin Abschluss und Berichterstattung Mitglied des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main a. •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (bis 19. August 2011) b. keine c. keine Edwin Schwarz Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main a. •• Oberhessische Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Friedberg •• Oberhessische Versorgungsbetriebe AG, Friedberg •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main b. •• FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, Frankfurt am Main c. keine Frank Wiese Bereichsleiter der Mainova AG, Frankfurt am Main a. •• ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main •• Frankfurter Aufbau-Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main (stv V) •• Messe Frankfurt GmbH, Frankfurt am Main b. •• Betriebskommission der Stadtentwässerung Frankfurt am Main, Frankfurt am Main (V) (bis 16. Juni 2011) •• Dom Römer GmbH, Frankfurt am Main (stv V) •• Gateway Gardens Projektentwicklungs-GmbH, Frankfurt am Main (V) •• KEG Konversions-Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (V) •• Rebstock Projektgesellschaft mbH, Frankfurt am Main (V) •• RTW Planungsgesellschaft mbH, Frankfurt am Main •• Wirtschaftsförderung Frankfurt – Frankfurt Economic Development – GmbH, Frankfurt am Main c. keine a. keine b. keine c. keine Thomas Wissgott Geschäftsführer ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region, Frankfurt am Main a. •• Lufthansa Cargo Aktiengesellschaft, Frankfurt am Main •• Stadtwerke Frankfurt am Main Holding GmbH, Frankfurt am Main (stv V) •• Stadtwerke Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH, Frankfurt am Main (stv V) b. keine c. keine * Die Thüga Schadenausgleichskasse München VVaG ist keine Handelsgesellschaft im Sinne von § 100 Abs. 2 Nr. 1 AktG. 144 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 145 Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Vorstand Dr. Constantin H. Alsheimer bestellt vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2013 Vorsitzender des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt am Main Dr. Peter Birkner (ab 1. Juli 2011) bestellt vom 1. Juli 2011 bis 30. Juni 2016 Mitglied des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt am Main Lothar Herbst bestellt vom 1. Januar 2006 bis 31. Dezember 2015 Mitglied des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt am Main Dr. Marie-Luise Wolff bestellt vom 1. Oktober 2009 bis 30. September 2014 Mitglied des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt am Main a. keine b. •• Eisenacher Versorgungs-Betriebe Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Eisenach •• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Salzungen (V) •• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen •• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (V) •• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau (stv V) •• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau •• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich •• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hanau (stv V) •• Thüga Assekuranz Services München Versicherungsmakler GmbH, München (ab 1. August 2011) •• Thüga Holding GmbH & Co. KGaA, München * •• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen (stv V) c. •• ABGnova GmbH, Frankfurt am Main (ab 21. Dezember 2011 V) •• Gasturbinen-Gesellschaft für Kalle Albert mit beschränkter Haftung, Wiesbaden (V) (bis 1. November 2011) a. keine b. •• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg (ab 24. November 2011) •• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen (ab 1. Juli 2011) •• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hanau (ab 1. Juli 2011) •• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V) (ab 1. Juli 2011) c. •• 8KU Renewables GmbH, Berlin (ab 1. Juli 2011) •• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH, Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011) •• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach (ab 1. Juli 2011) •• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen (ab 1. Juli 2011) •• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau (ab 25. Oktober 2011) •• Mainova EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011) •• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011) •• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main (V) (ab 1. Juli 2011) a. keine b. •• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg •• Erdgas Westthüringen Beteiligungsgesellschaft mbH, Bad Salzungen •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main •• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen (V) •• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main •• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Friedberg •• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau (stv V) •• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen c. keine a. keine b. •• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg (V) •• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen •• Gasversorgung Offenbach GmbH, Offenbach am Main (stv V) •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main •• Oberhessische Gasversorgung Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Friedberg (bis 9. Juni 2011 stv V, ab 9. Juni 2011 V) •• Ohra Hörselgas GmbH, Hörselgau •• Stadtwerke Dreieich GmbH, Dreieich (stv V) •• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hanau •• Syneco GmbH & Co. KG, München •• Werraenergie GmbH, Bad Salzungen c. •• Dynega Energiehandel GmbH, Frankfurt am Main (V) •• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach (stv V) •• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen (ab 30. März 2011) •• KfW ipex-Bank GmbH, Frankfurt am Main (ab 21. November 2011) •• Mainova ServiceDienste Gesellschaft mbH, Frankfurt am Main •• Syneco Trading GmbH, München * Gesellschafterausschuss und Finanzausschuss (V) 146 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 147 Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Ergänzende Informationen Organe der Gesellschaft Joachim Zientek (bis 30. Juni 2011) Mitglied des Vorstands der Mainova AG, Frankfurt am Main a. keine b. •• Energieversorgung Main-Spessart Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Aschaffenburg (bis 30. Juni 2011) •• Gas-Union GmbH, Frankfurt am Main (bis 30. Juni 2011) •• Gasversorgung Main-Kinzig GmbH, Gelnhausen (bis 30. Juni 2011) •• Stadtwerke Hanau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Hanau (bis 30. Juni 2011) •• Südwestdeutsche Rohrleitungsbau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Frankfurt am Main (stv V) (bis 30. Juni 2011) •• Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG, München (V) (bis 30. Juni 2011) c. •• 8KU Renewables GmbH, Berlin (bis 30. Juni 2011) •• Biomasse Kraftwerk Fechenheim GmbH, Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011) •• ENAG/MAINGAS Energieanlagen Gesellschaft mit beschränkter Haftung (EMEG), Eisenach (bis 30. Juni 2011) •• Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen (bis 30. Juni 2011) •• Hessenwasser Verwaltungs-GmbH, Groß-Gerau (bis 25. Oktober 2011) •• Mainova EnergieDienste GmbH, Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011) •• NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011) •• SRM StraßenBeleuchtung Rhein-Main GmbH, Frankfurt am Main (V) (bis 30. Juni 2011) Legende a. Mitgliedschaft in gesetzlich zu bildenden Aufsichtsräten b. Mitgliedschaft in vergleichbaren in- und ausländischen Kontrollgremien von Wirtschaftsunternehmen c. Mitgliedschaft in übrigen Gremien (K) (V) (stv V) Konzernmandate gem. § 100 Abs. 2 S. 2 AktG Vorsitz stellvertretender Vorsitz Die Angaben zu den Mitgliedschaften in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien beziehen sich auf den 31. Dezember 2011 bzw. den Zeitpunkt des Ausscheidens aus dem Aufsichtsrat der Mainova. 148 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 149 Ergänzende Informationen Mitglieder des Beirats Ergänzende Informationen Mitglieder des Beirats Mitglieder des Beirats Stand 31.12.2011 Claus Kaminsky Oberbürgermeister der Stadt Hanau, Vorsitzender Wilhelm Speckhardt Bürgermeister der Stadt Eschborn, stellv. Vorsitzender Joachim Arnold Landrat des Wetteraukreises Dr. Roland Mohr Geschäftsführer der Infraserv GmbH & Co. Höchst KG Prof. Achim Morkramer Professor der FH Frankfurt, Dekan des Fachbereiches Informatik Dr. Peter Neumann Geschäftsführer der OFB Projektentwicklung GmbH Christiane Augsburger Bürgermeisterin der Stadt Schwalbach am Taunus Prof. Dr.-Ing. Gerd Balzer Professor der TU Darmstadt, Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik Heinz-Peter Becker Bürgermeister der Stadt Mörfelden-Walldorf Dr. Ulrich Reuter Landrat des Landkreises Aschaffenburg Karl-Christian Schelzke Geschäftsführender Direktor des Hessischen Städte- und Gemeindebundes Horst Schneider Oberbürgermeister der Stadt Offenbach Hans-Georg Brum Bürgermeister der Stadt Oberursel (Taunus) Horst Burghardt Bürgermeister der Stadt Friedrichsdorf Bernd Ehinger Präsident der Handwerkskammer FrankfurtRhein-Main und geschäftsführender Gesellschafter der Firma Elektro Ehinger GmbH Dr. Norbert Schraad Mitglied des Vorstands der Landesbank Hessen-Thüringen Georg Friedrich Sommer Managing Director der Commerzbank AG Gregor Sommer Bürgermeister der Gemeinde Wehrheim Herbert Hans Grüntker Vorsitzender des Vorstands der Frankfurter Sparkasse Leonhard Helm Bürgermeister der Stadt Königstein im Taunus Hans-Jürgen Hielscher Erster Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises Gisela Stang Bürgermeisterin der Stadt Hofheim am Taunus Klaus Temmen Bürgermeister der Stadt Kronberg im Taunus Claus Wisser Vorsitzender des Aufsichtsrats der AVECO Holding AG Thomas Horn Bürgermeister der Stadt Kelkheim (Taunus) Frank Junker Geschäftsführer der ABG FRANKFURT HOLDING Wohnungsbau- und Beteiligungsgesellschaft mbH Peter Knapp Geschäftsführer der Interxion Deutschland GmbH Dr. Matthias Zieschang Mitglied des Vorstands der Fraport AG Dieter Zimmer Bürgermeister der Stadt Dreieich Antje Köster Bürgermeisterin der Stadt Hattersheim am Main Michael Korwisi Oberbürgermeister der Stadt Bad Homburg v. d. Höhe Ulrich Krebs Landrat des Hochtaunuskreises Matthias Kruse Managing Direktor der Lazard Asset Management GmbH Wolfgang Marzin Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt GmbH Peter Mensinger Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main 150 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 151 Ergänzende Informationen Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG Ergänzende Informationen Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG Präsidium Dr. h. c. Petra Roth (Vorsitzende) Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzende des Aufsichtsrats Peter Arnold Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main 1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Uwe Becker Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main 152 Mainova Geschäftsbericht 2011 Wirtschafts-, Finanz- und Prüfungsausschuss Reinhold Falk Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main Ralf-Rüdiger Stamm Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main Dipl.-Kfm. Ewald Woste Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München 2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Uwe Becker Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzender des Ausschusses Peter Arnold Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main stellv. Vorsitzender des Ausschusses Markus Frank Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main Dr. Manuela Rottmann Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main Nicole Salm Sachbearbeiterin/Referentin Abschluss und Berichterstattung der Mainova AG, Frankfurt am Main Ralf-Rüdiger Stamm Landesfachbereichsleiter Ver- und Entsorgung ver.di – Landesbezirk Hessen, Frankfurt am Main Dr. h. c. Ernst Gerhardt Unternehmensberater Beamter im Ruhestand Stadtkämmerer a. D. der Stadt Frankfurt am Main Frank Wiese Bereichsleiter der Mainova AG, Frankfurt am Main Wolfgang Menges Teamleiter der Mainova AG, Frankfurt am Main Dipl.-Kfm. Ewald Woste Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München 2011 Mainova Geschäftsbericht 153 Ergänzende Informationen Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG Ergänzende Informationen Ausschüsse des Aufsichtsrats der Mainova AG Personalausschuss Ausschuss gemäß § 27 Abs. 2 Mitbestimmungsgesetz Hans-Dieter Bürger Beamter im Ruhestand, Stadtrat a. D. der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzender des Ausschusses (Musste im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht einberufen werden) Reinhold Falk Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main stellv. Vorsitzender des Ausschusses Peter Arnold Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main Jutta Ebeling Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Markus Frank Stadtrat der Stadt Frankfurt am Main Holger Klingbeil Anwendungsberater der Mainova AG, Frankfurt am Main Thomas Wissgott Geschäftsführer ver.di Bezirk Frankfurt am Main und Region, Frankfurt am Main Dr. h. c. Petra Roth Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main Vorsitzende des Aufsichtsrats Peter Arnold Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main 1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Dipl.-Kfm. Ewald Woste Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München 2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Aufsichtsratsmitglied der Anteilseigner Reinhold Falk Freigestellter stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Mainova AG, Frankfurt am Main Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer Dipl.-Kfm. Ewald Woste Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, München 154 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 155 Ergänzende Informationen Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova Ergänzende Informationen Geschäftsführer Mainova Verbund Bereichsleiter und Stabsstellenleiter der Mainova Geschäftsführer Mainova Verbund Stand 31.12.2011 Bereichsleiter Stabsstellenleiter Mainova EnergieDienste GmbH Netzdienste Rhein-Main GmbH Dr. Jörg Becker Asset Netze und Regulierung Julia Antoni Innovations- und Wissensmanagement Karl-Heinz Kratz Technischer Geschäftsführer Dr. Andreas Roß Sprecher der Geschäftsführung und Kaufmännischer Geschäftsführer Lothar Huber Asset und Anlagenbau Erzeugung Martin Kronenberger Sicherheit und Umweltschutz Alexander Schurz Kaufmännischer Geschäftsführer Dr. Kristian Kassebohm Unternehmensentwicklung Dr. Michael Mahr Vertriebscontrolling Mainova ServiceDienste GmbH Jürgen Kellner Energiebezug und -handel Stefan Schlink Vorstandsangelegenheiten Uwe Kettner Finanzen, Rechnungswesen und Controlling Richard Walter Revision Mirko Maier Beteiligungsmanagement und -controlling Alexander Zell Konzernkommunikation Dr. Bernhard Müller Technischer Geschäftsführer Straßenbeleuchtung Rhein-Main GmbH Thomas Schmidt Sprecher der Geschäftsführung und Kaufmännischer Geschäftsführer Thomas Erfert Technischer Geschäftsführer Bertram May Technischer Geschäftsführer Johannes Kofler Kaufmännischer Geschäftsführer Anke Morlath Informatik und Organisationsentwicklung Kersten Paul Nebel Personal Thomas Riemenschneider Vertrieb Peter Springer Zentraleinkauf Dr. Klaus Stallmann Betrieb und Instandhaltung Kraftwerke Bernhard Vogt Konzernmarketing, Vertrieb Privatkunden Frank Wiese Interne Dienste und Immobilienmanagement 156 Mainova Geschäftsbericht 2011 2011 Mainova Geschäftsbericht 157 Ergänzende Informationen Glossar Ergänzende Informationen Glossar Glossar Biogas: Gas z. B. aus Bioabfallvergärungsanlagen, welches zur Erzeugung von Strom und Wärme verwendet wird. Biogas entsteht bei der bakteriellen Zerstörung von organischen Stoffen. Es besteht vorwiegend aus Methan (ca. 60 %), Kohlendioxid (ca. 35 %) sowie Stickstoff, Wasserstoff und Schwefelwasserstoff. Bevor es als Heizgas verwendet wird, wird es teilweise entschwefelt. Biomasse: Biomasse ist die gesamte durch Pflanzen oder Tiere anfallende/erzeugte organische Substanz. Beim Einsatz von Biomasse zu energetischen Zwecken – also zur Strom-, Wärme- und Treibstofferzeugung – wird zwischen nachwachsenden Rohstoffen oder Energiepflanzen und organischem Abfall unterschieden. Biomassekraftwerk: Ein Biomassekraftwerk (BMKW) erzeugt Strom und/oder Wärme durch die Verbrennung von Biomasse. Wird nur Wärme erzeugt, spricht man von Biomasseheizwerk (BMHW), wird neben Strom auch Wärme abgegeben, von Biomasseheizkraftwerk (BMHKW). Blockheizkraftwerk (BHKW): Ein BHKW ist ein modular aufgebautes kleineres Heizkraftwerk. Blockheizkraftwerke nutzen, wie auch Heizkraftwerke, das Prinzip der KraftWärme-Kopplung. Dabei verwerten sie die bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme zu Heizzwecken. Übliche BHKW-Module sind mit einer elektrischen Leistung zwischen 5 kW und 5 MW deutlich kleiner als Heizkraftwerke mit 500 MW und mehr elektrischer Leistung. BHKW mit einer elektrischen Leistung unter 15 kW dienen zur Versorgung von einzelnen Gebäuden. Als Antrieb für die Stromerzeugung werden meistens Verbrennungsmotoren (Diesel- oder Gasmotoren), aber auch Gasturbinen verwendet. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird die eingesetzte Primärenergie mit einem Gesamtwirkungsgrad bis über 90 % genutzt. Bundesnetzagentur: Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BnetzA) informiert über den deutschen Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunikations- und Postmarkt, die rechtlichen Grundlagen und über wichtige Verbraucherrechte in diesen Märkten. Ziel der Regulierung ist die Schaf- 158 Mainova Geschäftsbericht 2011 fung eines wirksamen und unverfälschten Wettbewerbs bei der Versorgung mit Elektrizität und Gas. Die Bundesnetzagentur hat daher unter anderem die Aufgabe, einen diskriminierungsfreien Netzzugang zu gewährleisten und die von den Unternehmen erhobenen Netznutzungsentgelte zu kontrollieren. Emission: Unter Emissionen versteht man die Abgabe von Stoffen und Energien (z. B. Schall, Erschütterung, Strahlung, Wärme, Schadstoffe) aus einer Quelle an die Umwelt. Die Höhe der zulässigen Emissionswerte wird durch Vorschriften geregelt. Emissionshandel: Das Emissionshandelssystem schafft eine wirtschaftliche Basis, den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 dort zu reduzieren, wo es am kostengünstigsten ist. Den Wirtschaftssektoren und jeder betroffenen Anlage wurden konkrete Minderungsziele zugeordnet und in diesem Umfang Emissionszertifikate für die erste Handelsperiode kostenlos zum 30. September 2004 zur Verfügung gestellt. Die Zertifikate sind handelbar und dienen somit als eine Art Währung. Erreicht das Unternehmen die Ziele durch eigene kostengünstige CO2-Minderungsmaßnahmen, kann es nicht benötigte Zertifikate am Markt verkaufen. Alternativ muss es Zertifikate am Markt zukaufen, wenn eigene Minderungsmaßnahmen teurer würden. In Deutschland werden die CO2-Emissionsrechte an der Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) gehandelt. Erneuerbare Energien: Erneuerbare Energien – auch regenerative oder alternative Energien genannt – sind Energieträger/-quellen, die sich ständig erneuern bzw. nachwachsen und somit nach menschlichem Ermessen unerschöpflich sind. Hierzu zählen: Sonnenenergie (mit den indirekten Formen Biomasse, Wasserkraft, Windenergie, Umgebungswärme etc.) sowie Erdwärme (Geothermie) und Gezeitenenergie. Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Das EEG trat am 1.4.2000 in Kraft. Sein Ziel ist es, „im Interesse des Klima- und Umweltschutzes eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung zu ermöglichen und den Beitrag Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung deutlich zu erhöhen“. Zum 1.8.2004 wurde das EEG novelliert und damit seine Fortführung mit verbesserten Maßnahmen beschlossen. Die EEG-Novelle dient gleichzeitig der Umsetzung der Richtlinie der Europäischen Union zur Förderung erneuerbarer Energien vom September 2001. Fossile Energieträger: Zu den fossilen Energieträgern zählen Erdöl, Erdgas, Braun- und Steinkohle. Sie entstanden vor Jahrmillionen bei der Zersetzung abgestorbener Pflanzen und Tiere unter Sauerstoffabschluss, hohen Temperaturen sowie unter dem Druck darüber liegender Gesteinsschichten. Grenzen für die Nutzung fossiler Energieträger ergeben sich – je nach Technologieeinsatz und Entwicklung des technischen Fortschritts – aus den unterschiedlichen Ressourcenverfügbarkeiten sowie aus deren Umwelt- und Klimaverträglichkeit. Gaskraftwerk (auch Gasturbinenkraftwerk): Gaskraftwerke sind Elektrizitätswerke zur Stromerzeugung, die mit brennbaren Gasen (z. B. Erdgas) betrieben werden. Dabei treiben die Gase eine Gasturbine an, die ihrerseits einen angekuppelten Generator antreibt. Gaskraftwerke haben den Vorteil, dass sie nur geringe Investitionskosten benötigen, haben aber durch ihren geringen Wirkungsgrad vergleichsweise hohe Betriebskosten. Die Abgase der Turbine besitzen beim Verlassen der Turbine noch eine hohe Temperatur, sie können daher zur Beheizung eines Dampferzeugers im Gas- und Dampfkraftwerk verwendet werden. Die Anfahrzeit bzw. Hochfahrzeit eines Gaskraftwerkes ist in der Regel sehr kurz, diese Anlagen werden daher vor allem zur Ab deckung von Lastspitzen im Stromnetz ein gesetzt. Gaspreisbildung: Grundsätzlich setzt sich der Gaspreis aus drei Komponenten zusammen: 1. Aus dem Energiepreis selbst: Der Energiepreis ist ein verbrauchsunabhängiger Preis. Er kann wiederum in Arbeitspreis pro Kilowattstunde oder Kubikmeter sowie Grundpreis pro Monat unterteilt sein. 2. Aus den gesetzlich festgelegten Preisen für Netz und Messung: Systemnutzungstarif (Netznutzungsgebühr) und Entgelt für Messdienstleistungen. 3. Aus Steuern und Abgaben (ebenfalls gesetzlich festgelegt): Energieabgabe und Mehrwertsteuer. Nur der verbrauchsabhängige Preis unterliegt dem Wettbewerb und ist daher verhandelbar bzw. vom Lieferanten frei anbietbar. Alle anderen Preiskomponenten sind entweder als Festpreis geregelt (z. B. Systemnutzungstarif, Zuschläge) oder mit einer Höchstpreisgrenze versehen. Generator: Der Generator ist eine Maschine zur Umwandlung von mechanischer Energie in elektrische Energie. Dazu wird die elektromagnetische Induktion einer im Magnetfeld bewegten Leiterschleife ausgenutzt. Innerhalb eines Magnetfeldes wird eine Spule aus leitfähigem Material so bewegt, dass sich der magnetische Fluss durch die Spule permanent ändert. Durch die Änderung des Flusses wird eine elektrische Spannung in der Spule induziert; elektrische Leistung kann dem Generator entnommen werden. GUD-Kraftwerk (Gas- und Dampfkraftwerk): Das Gas- und Dampfkraftwerk ist ein Kraftwerk, in dem in einer Gasturbine Erdgas verbrannt wird. Der Antrieb der Dampfturbine erfolgt durch die Wärme der Verbrennungsabgase. Die Gasturbine ist mit einem Stromgenerator über eine Welle verbunden und erlaubt somit die Generierung von Strom. Mit den heißen Abgasen der Gasturbine wird Dampf erzeugt, der die Dampfturbine antreibt. Durch die Kombination von Gas- und Dampfturbine kann die Energie der Verbrennungsabgase besser genutzt werden. Induktion: Spannungserzeugung mit Hilfe veränderlicher magnetischer Felder Induktion entsteht, wenn man in einer Spule einen Dauermagneten hinund herbewegt, so entsteht in der Spule eine Wechselspannung. Diese Spannungserzeugung mithilfe eines Magneten nennt man Induktion. Konzessionsabgabe: Gebühren der Energieversorger an Städte und Gemeinden. Energieversorger, die Stromoder Gasleitungen zu den Endverbrauchern verlegen und betreiben wollen, müssen hierfür an die jeweiligen Städte und Gemeinden Gebühren zahlen – sogenannte Konzessions abgaben. Besaß bislang der örtliche Energieversorger – wie z. B. die Stadtwerke – das alleinige Leitungsnutzungsrecht, so haben nun im liberalisierten Energiemarkt alle Anbieter das Recht auf Durchleitung. Kraft-Wärme-Kopplung (KWK): Bei KWK werden elektrische Energie und Wärme in einem gemeinsamen Prozess erzeugt. Dadurch wird beispielsweise in einem Block- heizkraftwerk ein höherer thermischer Wirkungsgrad erreicht als bei der ausschließlichen Stromerzeugung. Somit liegt der Nutzungsgrad ungleich höher. In Heizkraftwerken wird durch Entnahme von Dampf aus der Turbine die Stromerzeugung leicht reduziert, dafür aber wesentlich mehr Heizenergie gewonnen. So lässt sich der Wirkungsgrad von 40 % bei der reinen Stromgewinnung auf bis zu 90 % Gesamt-Wirkungsgrad steigern. Kraft-WärmeKopplung führt zu besserer Umweltverträglichkeit und hilft, Energie einzusparen. KWK-Strom hat in Deutschland derzeit einen Anteil an der gesamten Stromerzeugung von ca. 11 %. Photovoltaik (PV): Photovoltaik ist die unmittelbare Umwandlung von Sonnenstrahlung in elektrische Energie mithilfe von Solarzellen. Durch absorbiertes Licht werden in diesen Solarzellen, die zumeist aus dem Halbleitermaterial Silizium bestehen, freie Ladungen erzeugt. Diese bewirken an der Zelle eine elektrische Spannung, sodass Gleichstrom durch ein angeschlossenes Gerät fließt. Die PV, die dem Verbraucher durch Solartaschenrechner oder Solaruhren bereits lange bekannt ist, kann auch für die Stromversorgung privater Haushalte eingesetzt werden. Strombörse: Mit der Liberalisierung des Strommarktes ist Strom zur Handelsware geworden. Sein Preis wird zukünftig in Deutschland auch an Strombörsen – ähnlich wie bei der Wertpapierbörse – durch Angebot und Nachfrage geregelt. Strompreis: Der Strompreis setzt sich üblicherweise aus den folgenden Preisbestandteilen zusammen: 1. Der Preis für die Stromlieferung, als Entgelt für die an den Kunden gelieferte elektrische Arbeit (Stromerzeugung). Er wird weitgehend durch die Preisentwicklung an der Strombörse EEX in Leipzig bestimmt. 2. Das Netz nutzungsentgelt, als Entgelt für den Transport und die Verteilung durch den örtlichen Verteilnetzbetreiber. 3. Die Konzessionsabgabe, als Entgelt für die Einräumung von Wegerechten durch die Kommunen. 4. Die KWK-Umlage nach dem „Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz“ (KWK-G) zur Förderung der Stromerzeugung aus Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung. 5. Die EEG-Umlage nach dem „ErneuerbareEnergien-Gesetz“ (EEG) zur Förderung der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien. 6. Die Stromsteuer (Ökosteuer) zur Forcierung klimapolitischer Ziele und zur Absenkung bzw. Stabilisierung des Rentenbeitragssatzes. 7. Die Mehrwertsteuer. Die Abrechnung der Strompreise erfolgt zu den jeweiligen Konditionen des zwischen Lieferant und Kunden abgeschlossenen Stromliefervertrages. Tarifkunden: Stromverbraucher aus privaten Haushalten, der Landwirtschaft sowie Gewerbebetrieben mit einem Jahresverbrauch von unter 50.000 Kilowattstunden nennt man Tarifkunden. Verbraucher mit einem Jahresstromverbrauch von über 50.000 Kilowattstunden nennt man Vertragskunden. Hierunter fallen vorwiegend Industriebetriebe oder größere öffentliche Einrichtungen. Transformator: Ein Transformator ist ein zur Erhöhung oder Herabsetzung der elektrischen Spannung von Wechselströmen dienendes Gerät. Er besteht vorwiegend aus einer Primär- und einer Sekundärwicklung. Durch den fließenden Wechselstrom in der Primärwicklung wird in der Sekundärwicklung (Spule) Spannung erzeugt, welche proportional dem Verhältnis der Windungszahlen ist. Dabei bleibt die Leistung gleich, sodass bei der Spannungserhöhung auf der Sekundärseite ein geringerer Strom entnommen werden kann. Trinkwasser: Behandeltes Wasser, das als Lebensmittel gilt. Trinkwasser wird überwiegend aus Grundwasser gewonnen. Es enthält eine Vielzahl an Mineralien und Spurenelementen. Die Schadstoff-Grenzwerte bei Trinkwasser sind deutlich schärfer als bei anderen Lebensmitteln. Trinkwasser darf bzw. muss unter bestimmten Umständen nachgechlort, entsäuert, gefiltert oder anders behandelt werden, bevor es, unter ständiger Kontrolle, aus dem Wasserhahn laufen darf. Umspannwerk: Ein Umspannwerk ist eine elektrische Anlage, die zum Umspannen von elektrischem Strom dient. Sie wandelt die Wechselspannung von 380 kV bzw. 220 kV auf 110 kV um und mit diesen 110 kV erfolgt eine weitere regionale Verteilung des Stroms zu den Umspann werken von 110 kV auf 20 kV. Versorgungssicherheit: Als Versorgungssicherheit bezeichnet man den Anspruch des Kunden auf ununterbrochene Stromversorgung. Die Verantwortungsbereiche für die Versorgung des Kunden mit Strom sind durch vertragliche Regelungen zwischen Netzbetreibern und Stromerzeugern festgelegt. Für den ordnungsgemäßen Betrieb seines Netzes und somit für die Versorgungssicherheit ist der Netzbetreiber zuständig. 2011 Mainova Geschäftsbericht 159 Herausgeber Mainova AG Solmsstraße 38 60623 Frankfurt am Main Telefon 069 213-02 Telefax 069 213-81122 www.mainova.de Redaktion Konzernkommunikation Alexander Zell (Leiter Konzernkommunikation) Tilo Maier Finanzen und Rechnungswesen Uwe Kettner (Bereichsleiter) Nico Schichtel Katrin Spenhoff Ansprechpartner für Aktionäre Stefan Schlink Telefon 069 213-83021 E-Mail: s.schlink@mainova.de Konzept, Redaktion und Produktion mpm Corporate Communication Solutions, Mainz www.digitalagentur-mpm.de Fotografie Catrin Mortitz, Essen Heiko Rhode, Frankfurt Joachim Storch, Frankfurt Tom Wolf, Frankfurt Mainova-Archiv Druck ZARBOCK Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main klimaneutral natureOffice.com | DE-140-144811 gedruckt 21.12.2011 Mainova AG und ABO Wind unterzeichnen Kooperationsvertrag Mainova AG Solmsstraße 38 60486 Frankfurt am Main www.mainova.de Geschäftsbericht 2011 Geschäftsbericht 2011 Ausgewählte Ereignisse 2011 16.12.2011 Die Mainova AG beteiligt sich zu 33 Prozent am Carsharing-Unternehmen book-n-drive 28.11.2011 Einweihung der Fernwärmeleitung vom MHKW Nordweststadt zum Unicampus Westend Unsere Kennzahlen im Überblick Energie mit Zukunft Für die nächste Generation Einheit 2011 2010 2009 2008 2007 Strom Mio. kWh 9.919 8.609 7.616 6.358 7.100 Gas Mio. kWh 12.017 14.077 14.802 18.175 18.970 Wärme Mio. kWh 1.914 1.973 1.867 1.836 1.700 Wasser Mio. m3 42,1 41,8 41,3 41,4 42,5 Mio. Euro 1.785,5 1.670,6 1.661,0 1.715,2 1.497,7 Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) Mio. Euro 104,4 144,2 90,6 96,4 98,9 Konzernergebnis Mio. Euro 96,3 115,4 54,2 67,9 113,2 Mio. Euro 2.522,7 2.548,1 2.206,5 1.975,0 1.954,5 Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen Mio. Euro 134,7 110,3 97,9 91,5 76,1 Beteiligungen/Tochterunternehmen Mio. Euro 12,1 7,5 484,5 19,3 19,5 Anzahl 2.970 2.884 2.859 2.874 2.884 Absatz Umsatz 1 Bilanzsumme Investitionen in 18.11.2011 Grundsteinlegung des GuDKraftwerks in Bremen Mitarbeiter (31.12.) 06.10.2011 Mainova AG beteiligt sich am Waldwindpark Biebersdorf 30.09.2011 Sevice4EVU, eine gemeinsame Servicegesellschaft von Mainova AG und N-ERGIE, nimmt den Betrieb auf 08.08.2011 Die Bioerdgas-Aufbereitungsanlage der Infranova Bioerdgas GmbH nimmt den Betrieb auf 30.06.2011 Vorstandsmitglied Joachim Zientek verlässt nach 18 Jahren Vorstandstätigkeit die Mainova AG 25.03.2011 Der Aufsichtsrat der Mainova AG ernennt Dr. Peter Birkner zum Vorstandsmitglied © Mainova AG 04 / 11 – 2000 07.04.2011 Gemeinsam mit 26 anderen Unternehmen der Thüga Gruppe gründet die Mainova AG die Thüga Erneuerbare Energien GmbH & Co. KG 1 bezogen auf die von der Mainova gehaltenen Anteile Netzbereiche Vertriebsgebiet Erzeugungsstandorte Deutschland der Netzdienste Rhein-Main GmbH Erzeugungsstandorte Rhein-Main-Gebiet (mit Beteiligung) 1 Netzbereich 1 Frankfurt am Main und Umland Dortmund BHKW Brandhöfchen BHKW Oberer Ornberg 2 3 MHKW Nordweststadt Netzbereich 2 Hanau und Großkrotzenburg BHKW Helmholtzschule Netzbereich 3 Main-Spessart 4 Biomasse-Kraftwerk Fechenheim BHKW Palmengarten 1 GuD-Kraftwerk Bremen Frankfurt am Main BHKW Sossenheimer Weg 6 HKW Mitte 3 5 HKW Messe Siegen 1 HKW West 2 Windpark Havelland 2 HKW Niederrad Bonn 3 Waldwindpark Biebersdorf / Brandenburg Gießen Fulda 4 BHKW Landessportbund 7 Heiz-Kälte-Werk Flughafen Stromversorgung Koblenz Gasversorgung Wasserversorgung Wärmeversorgung 4 Windpark Siegbach * Hanau maßstabsbedingt nicht dargestellt 1 5 2 6 3 7 5 Frankfurt Wiesbaden 5 Laufwasserkraftwerk Eddersheim 1) Mainz 6 Laufwasserkraftwerk Griesheim 1) Darmstadt 6 Würzburg Idar-Oberstein Ergebniskennzahlen Stromversorgung Tsd. € Umsatz EBT Ergebniskennzahlen Gasversorgung 2011 992.093 33.662 Tsd. € Umsatz EBT 2011 644.777 53.794 Ludwigshafen Mannheim 7 GuD-Kraftwerk Irsching 7 Biomasse-Kraftwerke Heizkraftwerke Blockheizkraftwerke Tsd. € Umsatz EBT Windkraftwerke Ergebniskennzahlen Wasserversorgung Ergebniskennzahlen Wärmeversorgung 2011 112.601 -9.283 Tsd. € Umsatz EBT 2011 1) Im Besitz des Wasser- und Schifffahrtsamts Aschaffenburg Gas- und Dampfkraftwerke 87.826 2.134 Wasserkraftwerke 4 Mainova AG Solmsstraße 38 60486 Frankfurt am Main www.mainova.de Geschäftsbericht 2011 Geschäftsbericht 2011 Energie mit Zukunft © Mainova AG 04 / 11 – 2000 Für die nächste Generation