Jetzt wird`sZÜNFTIG

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Jetzt wird`sZÜNFTIG
© Giesswein
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 22. August 2014
© Eider
16/14
TRACHT & COUNTRY:
Jetzt wird’s ZÜNFTIG
FRÜHJAHR/SOMMER 2015
Tracht & Country CLASSICS | 29.08.-31.08.2014 | Halle 3 Stand 515
inhalt
08
14
18
Der Traum von
Karstadt
HANDEL 08 René Benko übernimmt Karstadt
10 VARNER expandiert nach Österreich
12EKZ: RÜckläufiger FlächenUmsatz
Österreichs Einzelhandel kann mit vielen tollen
Dingen aufwarten. Nur eines haben wir nicht:
eine sogenannte »Kaufhauskultur«. Herzmansky
und der alte, der echte Gerngross sind
Geschichte, der Steffl das (teure) Vergnügen
eines erfolgreichen Entrepreneurs. Einzig
­Kastner & Öhler in Graz zeigt, dass Kaufhaus
auch hierzulande funktionieren kann. Dass jetzt
ausgerechnet ein Österreicher, 37 Jahre alt und
mit einer geradezu atemberaubenden Karriere
im Rücken, einen der beiden deutschen Kaufhausriesen übernimmt, ist bemerkenswert.
René Benko hat bis jetzt alles, was er angriff, zu
Gold gemacht. Kauft Liegenschaft um Liegenschaft, formt daraus »Quartiere«, baut Hotels,
errichtet Einkaufszentren. Wagt sich – mit
ebenso starken Finanzinvestoren, wie er es ist –
auch an scheinbar unlösbare Aufgaben. Baut
das Kaufhaus Tyrol – und schluckt das KaDeWe.
Eröffnet das »Goldene Quartier« und übernimmt
Karstadt. Karstadt!!!
Keine andere Kaufhauskette hielt Deutschland
so auf Trab wie Karstadt. Hat Middelhoff sie
ruiniert? Hat Berggruen sich an ihr saniert?
Einerlei. Jetzt geht es darum, was Benko daraus
macht. Berggruen, einst als Heilsbringer
gefeiert, gibt eher wehleidige Interviews,
­
Benko längst keine mehr. Karstadt sanieren und
dann mit Kaufhof fusionieren? So schnell geht’s
wohl nicht einmal bei Benko. Erst müssen für
80 Häuser individuelle Lösungen gefunden
­werden. Alfred Gusenbauer berät Benko seit
einigen Jahren. Vielleicht hat der auch davon
schon in der Sandkiste geträumt …
MESSEN
14 Pretty black souls in Kopenhagen
ORDER 17 ORDERFINAle in der HAKA
Industrie
18 SPORTALM mit neuem Firmensitz
Neue Läden
20 Kauf Dich glücklich und Co.
© 08: Picturedesk, 14: CIFF, 18: sportalm, 20: Massimo Dutti, 23: C.P. Twentynine, 27:Giesswein
business
04 Handel wächst leicht
labels to watch
23 Ein Best-of aus DOB und HAKA
TRACHT 27 Branche bleibt optimistisch
32 Die Neuen Kollektionen
MODE AKTUELL 36 Bio by Framsohn Frottier
SOCIETY
40 Dollinger eröffnet in Salzburg
VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN
© Breneis
23 27
editorial
20
TZ 16 2014 3
business news
Spatenstich in Parndorf
M
Triumph
Österreich in der
Verlustzone
L
aut der jüngst in der Wiener Zeitung veröffentlichten Bilanz hat die
­Triumph International AG mit Sitz im Wiener Neustadt im Geschäftsjahr
2013 einen Umsatz von 132,2 Mio. € erwirtschaftet. Das sind um 6,2 %
weniger als im Jahr davor. Um gleich 12,5 % (auf 32,8 Mio. €) schrumpfte
dabei der Inlandsumsatz. »Hier waren vor allem die eigenen Geschäfte von
der Kaufzurückhaltung der Konsumentinnen betroffen«, heißt es in den
Erläuterungen. Der Exportumsatz sank um 4 % auf 99,3 Mio. €. Das Ergebnis
der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) ist von genau +/−0,0 Mio. € im
Vorjahr auf −5,2 Mio. € in die Verlustzone gerutscht. Stand im Vorjahr nur
ein minimaler Jahresverlust von 61.000 € in der GuV, summierte sich dieser
heuer auf 5,0 Mio. €.
2013 war für die österreichische Niederlassung des Schweizer Familien­
unternehmens ein Jahr der Umstrukturierung. Die beiden Werke in Ober­
pullendorf und Aspang wurden geschlossen, im Gegenzug fungiert der
Standort Wiener Neustadt nun in der unternehmensinternen Arbeitsteilung
als Kompetenz­zentrum für die Marke Sloggi. Die Zahl der Mitarbeiter sank
dadurch im ­Jahresschnitt um 216 auf 1.376. Alleine der Abfertigungsauf­
wand lag durch die Umstrukturierung 2013 um fast 4 Mio. € höher als im
Vergleichszeitraum.
Auch der Gesamtkonzern hat es derzeit nicht leicht: Laut TextilWirtschaft
schrumpften die Umsätze der Triumph Spiesshofer & Braun KG um 10 % auf
1,9 Mrd. Schweizer Franken. Konzernweit gingen 3.500 Arbeitsplätze verloren.
4 TZ 16 2014
top
NEWS
Handel mit kleinem
HalbjahresPlus
L
aut Statistik Austria hat der österrei­
chische Einzelhandel im ersten Halbjahr
ein Umsatzplus von 1,2 % erreicht. Das
Absatzvolumen ist laut den aktuellen
­Zahlen um 0,3 % gestiegen. Damit schätzt
die offizielle Statistik die Entwicklung
etwas besser ein als die WKO (siehe Test­
klub in ÖTZ 15/14). Sogar deutlich besser
sind die Ergebnisse der Statistik Austria für
den Einzelhandel mit Bekleidung und
­Schuhen ausgefallen. Hier errechnet das
Institut einen Umsatzzuwachs von 2,5 %
nominell (bzw. 2,9 % real). Damit stehen
die modischen Branchen im Wachstums­
ranking sogar an vorderster Stelle, noch vor
dem Lebensmittelhandel.
Während die Zahlen der WKO auf einer
Unternehmensumfrage der KMU Forschung
beruhen und nur die Umsätze im statio­
nären Einzelhandel (expansionsbereinigt)
berücksichtigen, stützen sich die Daten
der Statistik Austria auf die Umsatzsteuer­
voranmeldungen der Handelsunternehmen
und umfassen auch den Versand- bzw.
Onlinehandel.
© Mariandl
© Picturedesk
© Erlinger
ehr als 50.000 m2 Verkaufsfläche hat Parndorf ja schon – in den
beiden Outlet-Centern von McArthurGlen und der Villaggio Group.
Doch schon seit Jahren rittern mehrere Projektwerber darum, ein
­»normales« Einkaufs- oder Fachmarktzentrum auf die Beine zu stellen.
Nun dürfte die Entscheidung gefallen sein: Durchgesetzt hat sich der
oberösterreichische Projektentwickler Richard Erlinger, der nun gleich
neben der Autobahn A4, südlich der Outlet-Center, den Shoppingpark
»Pado« errichtet. Das Fachmarktzentrum wird auf 7.500 m2 Verkaufs­
fläche voraussichtlich 16 Shops beherbergen und den Bewohnern der
Region als Nahversorger dienen. So gut wie alle Mietverträge sind
unterschrieben. Auf der
Mieterliste stehen u. a.
Billa, Bipa, Müller Droge­
rien, Fussl Modestraße,
C&A, Ernsting’s Family
und Deichmann. Am
28. August ist Spatenstich,
zum Ostergeschäft 2015
soll eröffnet werden.
© fotolia
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© Charles Vögele
© copyright
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business news
Vögele
D
© LOVE Architecture
er Schweizer Modehändler Charles Vögele macht zaghafte Fortschritte auf seinem
Sanierungskurs. Im ersten Halbjahr 2014 war der Umsatz zwar weiterhin leicht
­rückläufig (−3 % auf 452 Mio. Schweizer Franken (CHF), umgerechnet 372 Mio. €),
­währungs- und flächenbereinigt wurde jedoch ein mikroskopisches Plus von 0,4 %
erzielt. Das Betriebsergebnis EBIT lag mit −5 Mio. CHF nur mehr geringfügig in der
roten Zone (erstes Halbjahr 2013: −15 Mio. CHF). Der Konzernverlust verringerte sich
auf −12 Mio. CHF (Vorjahr: −21 Mio. CHF).
Durch den Rückzug aus Polen und Tschechien, der nun abgeschlossen ist, sowie
die ­weitere Bereinigung des Filialnetzes ist die Verkaufsfläche des Konzerns heute
um 5 % geringer als vor einem Jahr. In der Region CEE, zu der neben Österreich nur
noch die Geschäfte in Slowenien und Ungarn zählen, wurde ein flächen- und
währungsberei­nigtes Umsatzplus von 1,9 % (auf umgerechnet 77,2 Mio. €) eingefahren. Das Betriebsergebnis EBIT drehte in der CEE-Region knapp ins Plus und kam
bei 90.000 € zu liegen. Im Vergleichszeitraum wurde noch ein Minus von 1,8 Mio. €
erzielt. Aktuell liegt der Arbeitsfokus »auf Verbesserungen beim Produkt, der Verkaufsfläche und der Warensteuerung«, heißt es in einer Mitteilung. Bereits im Gesamtjahr
2014 will die Geschäftsführung ein ausgeglichenes operatives Ergebnis erwirtschaften.
© Adler
verringert Verlust
Adler wieder profitabel
D
as erste Halbjahr lief für die Adler Modemärkte AG nach
Wunsch: Der Umsatz wurde um 3,3 % auf 256 Mio. €
gesteigert und auch die Rendite konnte deutlich gesteigert
werden. Durch verbesserte Einkaufskonditionen und gutes
Bestandsmanagement verbesserte sich die Rohertragsmarge
um einen Prozentpunkt auf 54,8 %. Das Ergebnis EBITDA stieg
um 39 % auf 12,0 Mio. €, das operative Ergebnis EBIT ver­
doppelte sich auf 5,3 Mio. €. Und nach einem kleinen Verlust
im Vorjahr (−0,2 Mio. €) wurde diesmal wieder ein Konzernüberschuss von 1,4 Mio. € erzielt.
Zur Verbesserung hat auch Österreich einen großen Teil beigetragen – allerdings abermals durch einen Rückbau des Filial­
netzes: Laut Geschäftsbericht wurden »drei über lange Jahre
verlustreiche Modemärkte in Graz-Liebenau, Fürstenfeld und
Innsbruck (Einkaufszentrum DEZ)« geschlossen. Das verbesserte
zwar das Ergebnis, der Umsatz ging in Österreich aufgrund der
Schließungen hingegen um 3,2 % auf 36,4 Mio. € zurück. Das
Unternehmen betreibt nunmehr nur noch 22 Filialen hierzulande.
Der Mark in Wels wurde zuletzt modernisiert.
Kleider Bauer zieht ins SCA
M
it Kleider Bauer wird auch einer der großen österreichischen Modehändler in das
­Salzburger Einkaufszentrum SCA einziehen. Laut Pressemitteilung hat der Filialist
1.500 m2 angemietet. Wie berichtet, wird auch der deutsche Young-Fashion-Multilabler Kult
seinen ersten Store im Westen des Landes eröffnen. Das Shopping Center Alpenstraße
befindet sich derzeit im Komplettumbau und wird um einen Erweiterungsbau vergrößert. Die
Eröffnung ist für März 2015 geplant. Mit rund 80 Shoppartnern auf einer Verkaufsfläche von
24.000 m² in zwei miteinander verbundenen Gebäuden und über 700 Gratisparkplätzen will
sich das neue SCA als »Shopping-Hotspot im Süden der Landeshauptstadt« positionieren.
Weitere Mieter sind u. a. Media Markt, Eurospar, H&M, Müller, Tally Weijl, Hunkemöller,
Tom Tailor und Desigual. »Mit einigen weiteren hochinteressanten Shoppartnern, darunter
führende Textilhändler, stehen die Gespräche in der Finalphase«, heißt es in einer Presse­
aussendung.
Tracht & Country Salzburg | Hallo 03 - Stand 619 | Tel. +43 5356 64361 0 | sportalm.at
Mit Karstadt
übernimmt René
Benko seinen weitaus
wichtigsten Mieter.
Darüber, was nun aus
dem deutschen
Handelsriesen wird,
gibt es nach wie vor
nur Spekulationen.
Notverkauf
F
unkstille im Hause Signa. Soeben hat der österreichische Immobilienriese einen der größten Handelskonzerne Deutschlands übernommen.
Doch außer einem dürren schriftlichen Statement gibt es keine offiziellen Informationen zum Hintergrund und zu den Details des größten Deals in
der Geschichte des Signa-Imperiums, das mittlerweile 6,5 Mrd. € schwer ist.
Interview-Anfragen werden kategorisch abgelehnt. Eine Aufsichtsratssitzung,
auf der die neuen Eigentümer ihre Pläne hätten präsentieren können, wurde
kurzfristig abgesagt. »Karstadt muss raus aus den Medien und der zermür­
benden öffentlichen Diskussion«, sagt Wolfram Keil, der Geschäftsführer der
Signa Retail GmbH, die nun die Alleineigentümerin der 83 Karstadt-Warenhäuser, der Karstadt Premium Group (KaDeWe, Berlin, Oberpollinger, München,
Alsterhaus, Hamburg) sowie der 28 Karstadt-Sports-Filialen ist. »Deswegen
werden wir auch in nächster Zeit keine Wasserstandsberichterstattung
betreiben oder weitere mediale Ankündigungen durchführen.«
René Benkos Signa-Gruppe ist schon seit 2012 bei Karstadt engagiert – zu
Beginn allerdings »nur« als Vermieter. Damals übernahm Signa ein Paket aus
17 Kaufhäusern, in denen Karstadt langfristig eingemietet ist. 2013 folgte
dann – gemeinsam mit dem israelischen Unternehmer Beny Steinmetz der
Zukauf von 75,1 % an den Premium- und Sport-Häusern. Zahlten Benko und
Steinmetz dafür noch 330 Mio. €, erhält Signa die restlichen Anteile an der
Gruppe nun für einen symbolischen Euro.
Die Totalübernahme liegt wohl auch im eigenen Interesse als Immobilien­
konzern. Schließlich ist Karstadt mittlerweile der weitaus wichtigste Mieter
der Signa. Nicht gerade erfreulich, wenn sich der Kaufhauskonzern permanent
8 TZ 16 2014
© Picturedesk
musterseite
handel
am Rande der Insolvenz bewegt. 2011/12 lag der Fehlbetrag bei 158 Mio. €,
2012/13 betrug das operative Minus 124 Mio. €, bei stetig sinkendem Umsatz
von zuletzt rund 2,7 Mrd. €. In den vergangenen Monaten hatte die Signa
ihrem Großmieter deshalb bereits mehrmals unter die Arme greifen müssen:
Man habe Karstadt »einen substanziellen dreistelligen Millionenbetrag« zur
Verfügung gestellt, um »für die nötige Liquidität im Unternehmen zu sorgen«,
heißt es in der Pressemitteilung. Außerdem hat die Warenkreditversicherung
ihren Vertrag mit Karstadt nur deshalb um ein weiteres Jahr verlängert, weil
Signa eine Garantie für den Warenhauskonzern abgegeben hat. »Angesichts
der aktuellen Lage war die komplette Übernahme die logische Konsequenz«,
so Wolfram Keil. Laut Insidern handelt es sich um einen klassischen Not­
verkauf. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, sei die Liquidität zeitweise
bereits unter die kritische Marke von 100 Mio. € gesunken.
Berggruen-Kurs gescheitert. Feuer am Dach ist bei Karstadt schon seit
mehr als einem Jahrzehnt. 2009 schlitterte das Unternehmen sogar in die
Insolvenz. 2010 übernahm Investor Nicolas Berggruen die deutsche Handelsinstitution für einen Euro und ließ sich öffentlich als Retter feiern. Er versprach
eine Sanierung ohne Schließungen und gab eine Beschäftigungsgarantie ab.
Doch dringend notwendige Investitionen wurden immer weiter verschoben,
und der aus England geholte Geschäftsführer Andrew Jennings agierte oft an
der deutschen Kundschaft vorbei. Er versuchte, den Konzern stärker auf Mode
auszurichten, setzte auf neue, trendige, aber für den Mainstream unbekannte
Marken und gab ganze Sortimentsbereiche wie etwa Elektronik auf. Das
verschreckte die ältere Stammkundschaft. Doch neue Zielgruppen wurden
nicht im erhofften Umfang erreicht. Auch die Beschäftigungsgarantie hielt
nicht lange: Von den bestehenden Mitarbeitern wurde Lohnverzicht gefordert,
zusätzlich mussten sich während der vergangenen vier Jahre in Summe
2.000 der 19.000 Mitarbeiter komplett verabschieden. Der schleichende
Personalabbau hat weder das Kundenservice noch die Stimmung bei der
verbleibenden Mannschaft verbessert.
Da offizielle Statements abgelehnt werden, blüht nun erst recht die Gerüchte­
küche. Vor Schließungen wird sich Benko nun nicht länger drücken. Bereits
vor einigen Wochen hatte Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Fanderl von
»berechtigten Sorgen um die Profitabilität« für ein Viertel der 83 Warenhäuser
gesprochen. Nun zitiert die Süddeutsche Zeitung eine Person aus dem Umfeld
handel
René Benkos mit der Aussage, mittelfristig könnten 15 bis 20 Häuser
­geschlossen werden. Bevor dies geschehe, wolle man aber Haus für Haus
genau auf seine Rentabilität und die Entwicklungschancen prüfen. Handels­
experten gehen eher davon aus, dass diese Zahl zu niedrig gegriffen ist. Eher
sei mit bis zu 30 Schließungen zu rechnen, wolle man Karstadt wieder auf
Spur bringen. In die übrigen Häuser müsse man viel investieren. Der Investi­
tionsrückstau wird auf 1 bis 1,5 Mrd. € geschätzt – inklusive Aufbau eines
tragfähigen modernen Omnichannel-Modells.
Umbau zu Einkaufszentren? Investieren wolle Benko im Gegensatz zu
Berggruen sehr wohl, berichtet die Süddeutsche Zeitung unter Verweis auf
Signa-Insider. Immerhin gelte es, »kapitale Managementfehler von Berg­
gruen« wieder gutzumachen und »vier verlorene Jahre« aufzuholen. Allerdings
fallen die Investitionen womöglich anders aus, als sich das Kaufhausvete­
ranen vorstellen: Ebenfalls laut Süddeutscher wünscht sich Benko, dass in die
meisten Karstadt-Häuser auch zusätzliche Mieter und Markenunternehmen
einziehen. Klingt ganz danach, als sollten die Kaufhäuser in Einkaufszentren
umgebaut werden. Eine Entwicklung, die in anderen Ländern, auch in Öster­
reich, bereits so gut wie abgeschlossen ist – man denke an den Wiener
Gerngross oder das Kaufhaus Tyrol in Innsbruck. Letzteres ist jenes Projekt,
das Benkos Karriere erst so richtig ins Rollen brachte – und jenes, das ihm
nun als Vorbild für zahlreiche Karstadt-Häuser dienen könnte. Nicht nur
­Thomas Roeb, Handelsexperte an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, könnte
diesem Modell einiges abgewinnen: »Am Ende wäre vielleicht das KarstadtSchild weg, aber Einkaufsstätten und Arbeitsplätze wären noch da.« Tatsäch­
lich gibt es in einigen deutschen Städten eine deutliche Überver­sorgung mit
Karstadt-Häusern: Alleine in München werden vier große Niederlassungen
betrieben, und da sind der Premiumstandort Oberpollinger und das Sporthaus
noch gar nicht miteingerechnet. Komplett verschwinden wird die Kaufhaus­
marke jedoch vermutlich nicht. »Wir glauben an die starke Marke Karstadt,
deswegen sind wir eingestiegen«, will die Süddeutsche aus Signa-Kreisen
Luxus
Verschmelzung zum Warenhaus-Monopolisten? Unterdessen kommen
auch die Spekulationen über eine Verschmelzung mit dem Mitbewerber
Galeria Kaufhof wieder an die Oberfläche. Immerhin gilt auch Kaufhof seit
Jahren als Übernahmekandidat. Konzernmutter Metro verkündete schon
mehrmals öffentlich die Absicht, sich von der Warenhaustochter trennen zu
wollen, konnte aber noch nie einen Interessenten finden, der die eigenen
Preisvorstellungen erfüllen wollte. Zu den aussichtsreichsten Kandidaten
gehörte bisher übrigens die Signa, die 2011 kolportierte 2,5 Mrd. € für das
Unternehmen geboten hatte. »Die Logik liegt auf der Hand«, zitiert das
­Handelsblatt heute einen Signa-Manager zu den Fusionsplänen. Demnach
solle Kaufhof spätestens 2016, wenn die Karstadt-Sanierung abgeschlossen
sei, übernommen und mit Karstadt zu einem Kaufhaus-Monopolisten ver­
schmolzen werden. Aktuell gebe es zwar keine Kaufverhandlungen, doch sei
Benko bereits »auf der Suche nach Verbündeten«. Wolfram Keil, Geschäfts­
führer von Signa Retail, kennt Kaufhof jedenfalls bereits sehr gut: Der
­vormalige Deutschland-Chef des »Heuschrecken«-Investors Cerberus war
schon beim geplanten Einstieg 2011 für die Signa tätig. Er leitete damals
ein – inklusive Steuerberatern und Anwälten – 100-köpfiges Team, das die
Kaufhof-Unterlagen studierte.
Vorerst haben Benko und Keil wohl mit Karstadt alleine genug zu tun. Handels­
experte Thomas Roeb im Handelsblatt: »Benko hat sich den schwierigsten
Einzelhandelsmarkt – Deutschland – mit der schwierigsten Branche – Waren­
häuser – mit dem schwierigsten Unternehmen – Karstadt – als Gesellenstück
ausgesucht.« Doch bisher habe den 37-Jährigen nichts aufhalten können:
»Seit 15 Jahren stellt Benko die Welt auf den Kopf«, so Roeb. »Wenn es einer
schafft, dann er.«
MF
wächst moderat
Das Goldene Quartier
in Wien war das bisherige Meisterstück von
René Benko.
© PICTUREDESK
erfahren haben. Und bereits nach der Übernahme der Premium-Häuser im
Vorjahr hatte Benko angekündigt, auch diese Gruppe erweitern zu wollen.
Womöglich findet sich also im Karstadt-Portfolio das eine oder andere Haus,
das zum Premiumwarenhaus ausgebaut werden könnte.
L
aut Bain & Co., einem auf den Luxus­
markt spezialisierten Beratungs­
unternehmen, bleibt der weltweite
Luxusgütermarkt auf Wachstumskurs. Die
Marktforscher haben die Geschäftszahlen
von 250 der weltweit führenden Luxus­
marken analysiert und für 2013 ein Wachs­
tum von rund 5 % errechnet. Laut aktuellen
Hochrechnungen lag der Umsatzanstieg im
ersten Quartal 2014 ebenfalls im Bereich
zwischen 4 und 6 % – ein Niveau, das auch
im weiteren Jahresverlauf halten sollte. Die
Schauplätze des Luxus-Booms haben sich
unterdessen deutlich verlagert: Die höchsten
Wachstumsraten werden heuer für Japan
erwartet (9 bis 11 %). Ebenfalls besonders
wachstumsstark sind Singapur und Indonesi­
en. In China hingegen wirken sich v. a. die
Antikorruptionskampagnen negativ auf die
Umsätze mit Luxuswaren aus. Die Wachs­
tumsrate wird deshalb 2014 nur noch bei
2 bis 4 % liegen, was auch haargenau dem
westeuropäischen Wachstumsniveau ent­
spricht. In den USA erwarten die Berater
indessen erfreuliche 4 bis 6 % Zuwachs für
die Luxusgüter­branche. Russland gehört hin­
gegen zu den klaren Verlierern: Aufgrund der
politischen Instabilität droht dem russischen
Luxusmarkt ein Rückgang von bis zu 6 %.
Nicht nur bei den wichtigsten Märkten, auch
bei den Vertriebskanälen kommt es zu Ver­
schiebungen: »Top-Performer« sind OutletCenter und Onlineshops, während traditio­
nelle Absatzformate wie Marken-Stores
oder Kaufhäuser eher unter Druck stehen.
»Neu­eröffnungen von Flagship-Filialen sind
rückläufig«, heißt es im Bericht. Von den
Sortimenten her sieht Bain & Co. einen
Trend,
der sich immer deutlicher abzeichne: »Welt­
weit rücken zunehmend Männer als Ziel­
gruppe in den Fokus der Markenartikler.
Dies gilt i­nsbesondere für Herrentaschen
und -oberbekleidung.«
TZ 16 2014 9
handel
BergsTopp:
Das ausgelagerte
Expansionsteam
BergsTopp: Schwedisch für Bergspitze.
Warum Schwedisch? BergsTopp sitzt
zwar in Wien, die Wurzeln liegen aber im
schwedischen Ikea-Konzern. Als sich
Inter Ikea, die Einkaufszentrentochter des
Möbelkonzerns, vor zwei Jahren aus
Österreich zurückzog, blieb ein Team aus
Rechtsanwälten, Finanzmanagern sowie
Standort-, Vermietungs- und Expansionsprofis zurück. Die eingespielte Mannschaft
machte sich als Beratungsunternehmen
für Retail und Center-Management
­selbstständig. BergsTopp berät Handelsunternehmen bei der Expansion, beim
Abschließen von Verträgen und übernimmt die Nachverhandlung von Miet­
verträgen. »Wir wollen das Wissen, das
wir als Betreiber von Einkaufszentren
gesammelt haben, an Retailer weitergeben«, erklärt Anna Slabihoud, die Standort- und Vermietungsexpertin im Team.
Auch Verhandlungstrainings gehören zum
Dienstleistungsportfolio.
In Zeiten wie diesen werde neben der
Expansion auch die Optimierung (sprich:
der Rückbau) des Filialnetzes immer wichtiger. »Wir durchleuchten das Standortportfolio und suchen nach Verbesserungsmöglichkeiten«, erzählt Slabihoud.
Damit könne man viel Geld sparen.
Im Fall der Varner-Group agiert BergsTopp
als komplett ausgelagerte Expansions­
abteilung eines internationalen Unternehmens. »Wir sprechen gezielt Retailer an,
die Österreich noch nicht kennen, und
machen ihnen den Markt schmackhaft«,
so Slabihoud. »Denn unser Markt geht
neben Deutschland oft etwas unter, dabei
hat er viel Potenzial und ist leichter zu
bearbeiten.« Für Varner übernimmt
­BergsTopp den gesamten Marktaufbau:
»Wir kümmern uns um ein Headquarter,
gründen die notwendigen Firmen, suchen
einen Steuerberater, erstellen alle notwendigen Verträge«, erläutert die Retail-Expertin. Der Markteinstieg der Varner-Gruppe
ist der erste, den BergsTopp betreut.
Doch liest man zwischen den Zeilen, kann
man sich durchaus darauf einstellen, dass
da noch einiges nachfolgen wird. MF
10 TZ 16 2014
Die nordische
Welle
Ein europäischer Moderiese
will unser Land erobern. Die Varner
Group plant unglaubliche 200
Geschäfte mit vier verschiedenen
Linien. HAKA, DOB, junge Mode –
die Norweger haben alles im
Programm.
01
D
ressmann, Bik Bok, Cubus, Carlings – in
Skandinavien kennt diese Marken jeder. In
Österreich sind sie ein unbeschriebenes
Blatt. Noch. Denn klappt alles so, wie sich das die
norwegische Modegruppe Varner vorstellt, wird
sich das bald ändern. Die Pläne sind ambitioniert:
»Mit Dressmann wollen wir nächstes Jahr mindestens zehn Stores eröffnen, innerhalb von fünf
­Jahren sehen wir ein Potenzial von über hundert
Standorten in ganz Österreich«, sagt Anna
­Slabihoud, die mit ihrer BergsTopp GmbH (siehe
Kasten links) von Wien aus für die Expansion der
Varner-Gruppe mitverantwortlich zeichnet. Das
HAKA-Konzept Dressmann ist das größte und
immer noch wichtigste Standbein der Modegruppe, die 1962 von Frank Varner in Oslo gegründet wurde und heute von dessen Söhnen Marius,
Petter und Joakim Varner geführt wird. Die Kollektion ist mittelpreisig und mittelmodisch »und von
hoher Qualität mit hervorragendem Servicegrad«,
wie Slabihoud betont. »Die Hemden um 59 € sind
qualitativ durchaus mit jenen von Hugo Boss vergleichbar.« So gibt es etwa eine »Knopfgarantie«:
Geht an einem Hemd ein Knopf verloren, kann es
der Kunde gegen ein neues eintauschen. Im
Herren­segment ist Dressmann mit rund 400 Stores
in Norwegen, Schweden und Finnland Marktführer.
Das umfangreiche Sortiment erstreckt sich von
Unterwäsche und Freizeitbekleidung für alle Altersgruppen bis hin zum Anzug im Baukastensystem.
Der breiten Zielgruppe entsprechend gab es zuletzt
eine Marketing-Kooperation mit den Rolling
Stones, im Rahmen derer 700 Mitarbeiter zu einem
Privatkonzert mit der wohl bekanntesten Rockgruppe der Welt geflogen wurden. In Skandinavien
war Dressmann einer der Hauptsponsoren der
Fußball-WM und auch als solcher omnipräsent. Für
Österreich rechnet sich Slabihoud große Chancen
aus. Denn während sich im DOB-Markt unzählige
Modefilialisten bewegten, klaffe in der HAKA eine
riesige Lücke im Markt. Besonders von Einkaufs­
zentrenbetreibern werde Dressmann deshalb mit
offenen Armen empfangen, berichtet die Standortspezialistin.
Leicht verständliche, leistbare Mode. Das
DOB-Label Bik Bok stieß 1991 durch einen Zukauf
zum Markenportfolio des Familienunternehmens
und ist deutlich modischer und jünger positioniert
als Dressmann. »Mit Bik Bok wollen wir nächstes
Jahr mindestens zehn Läden eröffnen«, kündigt
Slabihoud an. »In Summe sehen wir ein Potenzial
für fünfzig bis siebzig Läden.« In Norwegen,
­Schweden, Finnland und Dänemark zählt das junge,
Denim-lastige Konzept rund 200 Stores und sieht
sich dort als »Fashion-Destination Nummer eins«.
Alle bilder © VARNER
02
handel
Chancen und Risken.
Dass Varner derart ambitionierte Expansionspläne
durchziehen kann, wurde
bisher vor allem in den
skandinavischen Ländern
gezeigt. Doch nicht alles
läuft für die Modegruppe
erfolgreich: In Deutschland
entwickeln sich die
Geschäfte zäh. Zehn Jahre
nach dem Markteintritt hat
man es dort gerade auf
drei Dressmann-Stores im
Raum Hamburg gebracht,
die Zahl der Cubus-Läden
03
lässt sich an zwei Händen
abzählen. Aus Lettland hat
Accessoires, Schmuck und ein bisschen Kosmetik – sich das Unternehmen 2013 sogar wieder zurück01 Bik Bok sieht sich in
dabei alles sehr leistbar, alles sehr unkompliziert. gezogen. 14 Stores wurden damals geschlossen,
Skandinavien als
Hosen um die 30 €, T-Shirts um die Hälfte. 340 weil klar wurde, dass der Markt mittelfristig nicht
»Fashion-Destination
Stores gibt es von dieser Linie derzeit, schwer- gewinnbringend zu führen sei.
Nummer eins«.
punktmäßig abermals in Skandinavien, einige auch Und auch Österreich erweist sich wiederum für
02 Carlings ist ein
in Deutschland und Polen.
manche Marken als nicht ganz leichtes Pflaster:
Denim-Multilabler mit
Forever 21 etwa eröffnete 2011 zwei Stores in
Underground-Feeling.
Ähnliche Menschen, ähnliches Wetter. Als Wien – seither war von den Kaliforniern nicht mehr
Grund dafür, warum sich die Modegruppe, deren viel zu hören. Der P&C-Mitbewerber Van Graaf
03 Die unkomplizierte
Umsatz inzwischen bei gut 1,3 Mrd. € (2013; beließ es überhaupt bei einer einzigen Filiale in der
Herrenmode von Dressmann ist das wichtigste
+4,6 % gegenüber 2012) liegt, gerade den öster­ Wiener SCS. Der Markteintritt von Abercrombie &
Standbein des Unterreichischen Markt als Expansionsziel ausgesucht Fitch kam über den Gerüchtestatus nie hinaus. Die
nehmens.
hat, nennt Slabihoud die Ähnlichkeit der Märkte: Expansion der großen Marktteilnehmer wie H&M,
»Österreich ist von Größe und Einwohnerzahl her C&A, Peek & Cloppenburg und Charles Vögele ist
vergleichbar mit den skandinavischen Ländern. indessen längst zum Stillstand gekommen. Dass es
Auch die Mentalität der Menschen ist ähnlich. durchaus noch Marktlücken gibt, die es sich zu
Und – was man gerade bei Mode nicht unter­ erobern lohnt, zeigten zuletzt hingegen der polnischätzen sollte: Das Wetter ist vergleichbar. Es gibt sche Schuhhändler CCC, der nur ein Jahr nach
Schnee hier!« Außerdem sei eine Expansion in Markteintritt bereits bei zwölf Filialen hält, oder
einem kleinen Markt für ein Familienunternehmen der deutsche Filialist Ernsting’s Family, der innerJeans kosten 30 bis 65 €, Strick gibt es ab 20 €, deutlich leichter zu stemmen als z. B. in Deutsch- halb von zweieinhalb Jahren 50 Shops eröffnen
Jacken liegen im Schnitt unterhalb von 60 €. Die land oder Russland. Österreich soll übrigens in der konnte.
dritte Marke, mit der Varner nächstes Jahr in Öster- Folge als Mitteleuropazentrale dienen: Von hier Der Startschuss zum Eröffnungsreigen fällt am
reich starten will, ist Carlings. Im Unterschied zu aus sollen dann Märkte wie Tschechien, Ungarn 5. März 2015. Vorgeprescht ist der Fischapark in
Wiener Neustadt, der sich die Österreich-Premiere
allen anderen Konzernmarken ist Carlings ein und die Slowakei erschlossen werden.
­Multilabel-Anbieter. Look and Feel der Marke sind Mit allen vier Ketten sieht sich Varner vor allem in der Labels Dressmann und Carlings gesichert hat.
Underground, Rock und Denim – was auch vom Einkaufszentren zu Hause. »Die Familie Varner sagt: Wenig überraschend hat die Betreiberfirma SES
Verkaufspersonal gelebt wird: »Da gibt es kaum ›Wir lieben Shoppingcenter‹«, erzählt ­Slabihoud. bereits angekündigt, dass weitere Eröffnungen in
jemanden ohne Piercing, rasierten Kopf oder Dieser Standort habe sich in Skandinavien ein­ anderen Centern folgen werden. Ebenfalls mit zwei
­Tattoos«, schmunzelt die Expansionsmanagerin, die deutig bewährt – wobei man da und dort auch Stores – Dressman und Bik Bok – wird Varner im
vorerst mit rund fünf Carlings-Läden in Österreich Innenstadtgeschäfte betreibe. Die eine oder andere Wiener Citygate dabei sein, das im nächsten
starten will. Doch auch für diese Marke wird im Filiale »auf einem Hauptplatz einer Bezirkshaupt- ­Frühjahr eröffnen wird. Dieselben Linien werden
Endausbau ein Potenzial von etwa 30 Stores stadt« will die Expansionsmanagerin deshalb auch nach den aktuellen Erweiterungsarbeiten auch im
­gesehen. Verkauft werden alle wichtigen Denim- für Österreich ebenso wenig ausschließen wie Auhof Center im Westen Wiens einziehen. Weitere
Brands wie Levi’s (hierfür ist Varner übrigens Stores in Fachmarktzentren. Für Dressmann-­ Standorte will Slabihoud noch nicht verraten, doch
­Master-Franchisenehmer für ganz Skandinavien), Filialen benötigt das Unternehmen Filialzuschnitte auch im Raum Graz und Linz sind bereits erste
G-Star, Wrangler, Lee, Nudie, Diesel. In Summe um die 400 m2, für Bik Bok und Carlings rund Verträge unter Dach und Fach. Begleitet wird der
200 m2, für Cubus sogar bis zu 1.000 m2 – wobei Markteintritt von einer großen TV-Kampagne. »Wir
kommt das Konzept derzeit auf rund 200 Läden.
Erst für ein Jahr später, für 2016, ist der Markt­ noch offen ist, ob letzteres Konzept tatsächlich wollen möglichst schnell wie in Skandinavien ›die‹
eintritt von Cubus geplant. Die Marke bietet junge mit dem gesamten Sortiment nach Österreich Marke werden. Daher wird es ein Rieseninvestment ins Marketing geben.«
Damen-, Herren- und Kindermode, dazu Wäsche, ­kommen wird.
mf
TZ 16 2014 11
handel
Erstmals ging im Vorjahr die
Flächenproduktivität in den
Einkaufszentren zurück. Die
Fläche wächst unterdessen
bereits deutlich geringer. Der
größte Mieter heißt Leerstand.
Der Markt
ist satt
W
as ist viel? Was ist wenig? Um 44.400 m2 ist die österreichische
Einkaufszentrenfläche im Vorjahr gewachsen: Das ehemalige
Outlet-Center Leoville ging als Bloomfield nach einigen Jahren
des kompletten Leerstands wieder neu in Betrieb. In Melk eröffnete Reinhold
Frasl nach langer Diskussion und kurzer Bauzeit sein Fachmarktzentrum
Löwenpark, das den Handel der Bezirkshauptstadt heute dominiert, während
in der Innenstadt viele kleine Lokale leer stehen. In Asten (OÖ) ging im O
­ ktober
der Frunpark ans Netz, dazu noch einige kleinere Fachmarktzentren, etwa in
Kittsee und Mürzzuschlag. Kling nach viel? Ist aber wenig. Das sagen zumindest die Handelsforscher von Standort + Markt aus Baden. Genau 57.300 m2
an neu errichteter Mietfläche sind 2013 in den heimischen Einkaufs- und
Fachmarktzentren hinzugekommen, hat das Beratungsinstitut errechnet.
Damit liegt der Zuwachs um fast die Hälfte unter dem langjährigen Schnitt:
In den letzten 25 Jahren wurden durchschnittlich jeweils 108.500 m2 jährlich
neu eröffnet. Um ein zweites Jahr mit einem so geringen Wachstum zu finden,
muss man bis ins vorige Jahrhundert zurückgehen.
Und nicht nur das: Während auf der einen Seite immer noch neue Flächen
gebaut werden, werden andernorts immer öfter auch Flächen stillgelegt. So
wurde im Vorjahr etwa der Einkaufsspitz in Wien-Floridsdorf, der Traunpark
in Wels oder der EKO-Park in Oberwart geschlossen. Zieht man diese vom
Netz genommenen Flächen ab, kommt man auf einen Nettozuwachs von nur
noch 44.400 m2 – oder etwas mehr als 1 % der bestehenden ShoppingcenterFlächen. Von einer Trendwende zu sprechen, hält Roman Schwarzenecker,
Gesellschafter und Prokurist bei Standort + Markt, trotzdem für verfrüht:
»Wenn man sich zurückerinnert, war dafür das Jahr 2012 mit der Eröffnung
12 TZ 16 2014
des G3 in Gerasdorf, von Wien Mitte – The Mall und noch einigen weiteren
Zentren ein deutlich überdurchschnittliches Jahr.«
Ein Indiz für eine Abschwächung des Wachstums nennt Schwarzenecker aber
dann doch: »Auch heuer rechnen wir mit einem Flächenzuwachs, der deutlich
unter dem langjährigen Durchschnitt liegt.« Die größten Eröffnungen des
Jahres sind das Kremser Mariandl im Frühjahr sowie der Wiener Haupt­
bahnhof und die Erweiterung des Auhof Centers im Westen Wiens im Herbst.
Gemeinsam mit einigen Fachmarktzentren wird die neu geschaffene Fläche
abermals deutlich unter 100.000 m2 betragen. Auffällig: Ein Großteil der
neuen Flächen entsteht mittlerweile durch Erweiterungen bestehender
Handels­standorte: Wo heute das Mariandl steht, waren bereits bisher ein
Interspar-Markt und eine große Leiner-Filiale beheimatet. Und wenn die SES
im nächsten Jahr die Weberzeile in Ried eröffnet, ist auch das ein gelernter
Handelsstandort – wenngleich auch ein deutlich kleinerer mit Kastner & Öhler
und Gigasport. »Weiße Flecken« in der Handelslandschaft gibt es eben schon
lange nicht mehr. Stattdessen geht es zunehmend um die Verbesserung
bestehender Strukturen. Wie auch »wild gewachsene« Fachmarktboxen
immer öfter bereinigt und durch architektonisch hochwertige, aktiv g­ emanagte
Fachmarktzentren mit hoher Aufenthaltsqualität ersetzt werden.
Fachmarktzentren boomen. Zum Stichtag 1. Jänner 2014 zählte Standort +
Markt österreichweit 223 Zentren mit einer vermietbaren Fläche von insgesamt 3,7 Mio. m2. Das entspricht einer Verkaufsfläche von knapp 3 Mio. m2
oder 0,35 m2 je Einwohner. Seit dem Jahr 2000 wuchs die Fläche der Shopping-Malls und Retail-Parks damit in Summe um 85 %. Auffällig: Besonders
in den letzten drei Jahren entfiel der Großteil dieses Wachstums auf Fachmarktzentren. Eine Entwicklung, auf die Schwarzenecker schon seit Längerem
hinweist. Damit folge der Immobilienmarkt den Wünschen der Händler,
berichtet der Handelsforscher. »Es steht außer Zweifel, dass zahlreiche
­Einzelhändler aufgrund der hohen Miet- und Betriebskosten in ShoppingMalls kaum Profite einfahren. Die tatsächlichen ›Bringer‹ sind die Standorte
in den Fachmarktzentren«, die Schwarzenecker auch gern als »Shoppingcenter
für den ländlichen Raum« bezeichnet. Kein Wunder, entstehen diese Handels­
standorte doch vornehmlich in ländlichen Gebieten, in denen sich teure
© ECE
handel
Rückläufiger Quadratmeterumsatz. Nicht nur der vergleichsweise geringe
Flächenzuwachs unterscheidet das Jahr 2013 von den Vorjahren. Noch eine
zweite Besonderheit streichen die Forscher von Standort + Markt heraus: Die
Flächenproduktivität (Bruttoumsatz je m2 vermietbarer Fläche) ist von 3.300
auf 3.250 € leicht zurückgegangen. Hannes Lindner, Geschäftsführer von
Standort + Markt, sieht das als »erstes Anzeichen und schleichenden Beginn«
davon, dass das Wachstum zum Erliegen komme. »E-Commerce fasst immer
stärker Fuß und dem Einzelhandel geht zunehmend die Luft aus«, so Lindner.
Die Quadratmeterumsätze unterscheiden sich übrigens je nach Standorttyp
deutlich: Liegt der durchschnittliche Bruttoumsatz im Shoppingcenter bei
3.500 €, muss man sich im Fachmarktzentrum mit 2.400 € zufriedengeben.
In Summe kommen die Einkaufs- und Fachmarktzentren derzeit auf einen
Gesamtumsatz von knapp 12 Mrd. € – was einem Marktanteil am gesamten
Einzelhandel von 23,8 % entspricht.
Mit einem durchschnittlichen Anteil von 31 % der Fläche ist die Modebranche
längst zum wichtigsten Mieter in Shoppingzentren aufgestiegen – wobei der
Anteil von Center zu Center stark schwanken kann: Im Wiener Gasometer,
der sich nach vielen vergeblichen Relaunch-Versuchen in seine Rolle als
kleines Nahversorgungscenter gefügt hat, gibt es nur mehr 4 % Bekleidung.
Auch das Q19 in Wien hat mit 12 % einen auffallend geringen Modeanteil.
Deutlich überdurchschnittlich punkten hingegen das EO in Oberwart (55 %),
die Klagenfurter City Arkaden (54 %) und der Innsbrucker Sillpark (52 %) mit
Mode.
und s.Oliver fast ausschließlich in Einkaufszentren zu finden sind. Bei Marktführer H&M gehört es sogar bis heute zur Firmenpolitik, ausnahmslos keine
Stores in Fachmarktzentren zu eröffnen. Zu den Konzepten, die sich an beiden
Standorten gleichermaßen zu Hause fühlen, zählen C&A, Fussl Modestraße
und New Yorker.
Etwas überraschen mag vielleicht der Spitzenreiter in der Liste der häufigsten
Modemieter in Einkaufszentren: Bonita. Ein Konzept, das sich seit Jahren in
der Krise befindet – womöglich auch aufgrund einer zu ambitionierten Expansionspolitik. Und dann gibt es da noch einen »Mieter«, der in den heimischen
Zentren noch präsenter ist als alle Bonitas, H&Ms und C&As zusammen­
gezählt: den Leerstand. Alleine in den Shopping-Malls stehen derzeit
450 Lokale oder 100.000 m2 leer. Das ist immerhin jedes 15. Geschäftslokal.
In Fachmarktzentren ist die Leerstandsquote etwas geringer (jedes 19. Lokal
bzw. in Summe ca. 30.000 m2). »Noch keine Tragödie«, urteilt Schwarzenecker.
Gemessen an der gesamten Verkaufsfläche liegt die Leerstandsquote damit
bei 4 %. Noch nicht mit eingerechnet sind da allerdings jene Zentren, die
nahezu komplett leer stehen (wie das Uno-Shopping bei Linz oder der Welser
Traunpark) und deshalb in der Statistik von Standort + Markt gar nicht mehr
erfasst sind. Kollege Hannes Lindner gibt sich angesichts der steigenden
Leerstandsrate besorgt: »Die Mieten in den Shoppingcentern sind sehr hoch
und Filialketten müssen ihre Standorte genau prüfen. Gut möglich also, dass
der Flächenkaiser auch im nächsten Jahr Leerstand heißt. mf
Die häufigsten Modemieter
in Einkaufszentren
Rang Anzahl Shops
Bonita (inkl. Bonita Men)
58
2
Tom Tailor (inkl. Denim und Kids)
52
3
Esprit (inkl. edc)
49
3
H&M49
5
C&A (inkl. Kids und Wäsche)
46
6
New Yorker45
7
Palmers44
8
s.Oliver (inkl. Selection)
41
9
Orsay32
10
Gerry Weber29
10
Tally Weijl29
10
Triumph29
Die häufigsten Modemieter
in Fachmarktzentren
Rang Der häufigste Mieter aus der Modebranche? Bonita! Der Mietermix von
eher höherwertigen Einkaufszentren unterscheidet sich deutlich von jenem
der weiterhin eher diskontorientierten Fachmarkzentren, wie ein Blick auf die
Mieterlisten zeigt: Die Handelsunternehmen mit den meisten Shops sind bei
den Shopping-Malls Roma Friseurbedarf (59 Shops), DM Drogeriemarkt (57)
und Tchibo (52), während in den Fachmarktzentren DM (56) an der Spitze vor
Libro (50) und Takko (49) rangiert. Einige wenige Unternehmen wie DM sind
zwar in beiden Formaten stark vertreten, gerade im Modesektor sind jedoch
Konzepte, die sich hier wie da wohlfühlen, nur selten anzutreffen: So sind
Fachmarktzentren weiterhin in erster Linie die Bastion von Billiganbietern wie
Takko und Kik, während mittelpreisige Marken wie Tom Tailor, Esprit, Palmers
Name 1
Name Anzahl Shops
1
Takko49
2
Kik47
3
Fussl Modestraße (inkl. 17 & Co.)
41
4
C&A (inkl. Kids)
34
5
Charles Vögele33
6
New Yorker31
7
Bonita (inkl. Bonita Men)
24
7
Ernsting’s Family24
9
NKD18
10
Mister + Lady Jeans
14
11
s.Oliver13
12
Huber Shop12
Quelle: Standort + Markt, 2014
E­ inkaufszentren für einen Investor kaum rechnen würden. Stieg die Zahl der
heimischen EKZs zwischen dem Jahr 2000 und heute nur noch um 28 Stück
auf 132, hat sich die Zahl der FMZs im selben Zeitraum von 22 auf 91 mehr
als vervierfacht. Dementsprechend ist auch der immer wieder bemühte Trend
»zurück in die Innenstädte« leicht zu widerlegen: Zwar gebe es tatsächlich hin
und wieder neue Innenstadt-Einkaufszentren wie etwa die Wiener Bahnhofszentren oder kleine Projekte wie die Kitz Galleria in Kitzbühel oder das KISS
in Kufstein. Doch wenn die Masse der Neueröffnungen auf Fachmarktzentren
entfällt und diese naturgemäß an den Stadträndern angesiedelt sind, müsse
man per Saldo weiterhin eher vom Trend zur »grünen Wiese« sprechen, so
Schwarzenecker: 2013 entfielen fast 80 % der neuen Flächen auf die
­Peripherie. Gerade in einem ländlich dominierten Staat wie Österreich mit
kleinen Einzugsgebieten haben teure innerstädtische Einkaufszentren deutlich
schlechtere Realisierungschancen als vergleichsweise billige Fachmarkt­
zentren am Stadtrand – noch dazu in Zeiten stagnierender oder sogar
­sinkender Umsätze und steigender Mietpreissensitivität der Retailer. »Wir
gehen deshalb davon aus, dass sich das Erfolgsmodell Retail-Park in Österreich noch weiter verbreiten wird«, folgert Schwarzenecker. Siehe auch die
jüngst erfolgten Spatenstiche in Hainburg (ÖTZ 15/14) und Parndorf (aktuelle
Ausgabe, Seite 6). Auch in Völkermarkt wurde jüngst mit der Errichtung eines
neuen FMZ begonnen, während in Salzburg ein neues derartiges Center am
Ginzkeyplatz noch heuer eröffnen wird.
TZ 16 2014 13
14 TZ 16 2014
© Ciff, Gallery, Henrik Vibskov, Zizzi, NEW NORDIC FASHION
musterseite
messe
Pretty
black souls
D
ie Show-Location der Gallery Fashion Fair neben den Messe­
hallen ist schlicht. Understatement im königlichen Musikkonservatorium. Der ewige Fashion-Week-Sponsor Mercedes-Benz ist
hier nur mit einem Minizelt vertreten, das vor Regen schützt. Mehr nicht.
Kein Schnickschnack, kein lauter Trommelwirbel. Aber wen kümmert das,
denn dafür ist jeder einzelne Gast, der auf den Einlass zu Shows von
Lovechild 1979, Veronica B. Vallenes oder Nicholas Nybro wartet, ein
echter Augenschmaus. Ein Inbegriff von Style, Individualität und Mode­
gespür vom Feinsten.
Der Look der Stadt. Spätestens jetzt ist klar, man ist in Kopenhagen. Hier
ist alles Grau und Schwarz. Zumindest modisch. Die Looks sind megaentspannt, ultralässig … die Superlative gehen einem aus. Ein paar Eindrücke
gefällig? Weiße Herrenhose zum weißen T-Shirt. Alles im Loose Fit. Dazu
silberne Schlappen. Daneben: Goldener Brokat-Pencil-Skirt zu gestreiftem
Herrenhemd in Blau-Weiß, knöchelhohe Chucks, Jeansjacke. Oder: High
Heels, dunkelblaue oberknöchellange Culottes, weißes Shirt, AsiaSeiden­bomberjacke locker über die Schultern gelegt. Dazu der unverzichtbare rote Lippenstift. Man sieht viele ungefütterte Trenchcoats, Espadrilles aus Leder, Birkenstocks, Nikes und Denim. Luxus wird unaufdringlich
und selbstverständlich präsentiert. Beliebt sind sportliche Schlappen von
Céline, Stella McCartneys Falabella-Bag, Chanel-Taschen oder Valentinos
Nieten-Heels. Oft zu sehen ist der typische reduzierte Look der schwedischen Star-Bloggerin Elin Kling: Slim-Lederpants, High Heels mit spitzer
Kappe, Célines Trio Bag, ein weißes T-Shirt. Das ist die neue Klassik.
Ein gemeinsamer Termin, ein neues Messekonzept. Alle reden von
Authentizität in den Kollektionen. Hier wird sie (vor-)gelebt. Hier warten
keine Paparazzi auf einen Schnappschuss von C-Promis in der Front Row,
sondern hagere Asia-Boys in weißen Sportsocken, Schlappen und Eistütenshirt, die Street-Style-Bilder schießen und verrückt nach ausgefallenen
Sneakers sind. Die übergroße Entspanntheit der Dänen hat allerdings
auch als Auswirkung, dass Shows schon mal mit großer Verspätung
stattfinden. Das muss man mögen. Den Dänen ist es wurscht. Sie sind ja
laut einer Studie auch die glücklichsten Menschen der Welt. Eine Folge
dieser relaxten Grundstimmung ist vermutlich auch die schlechte Abstimmung zwischen den einzelnen Messeveranstaltern sowie den Machern
der Fashion Week. Die Leitmesse CIFF öffnete von Sonntag bis Mittwoch
ihre Pforten im Messezentrum, ebenso die CPH Vision in den Øksnehallen.
Die progressive Gallery Fashion Fair hingegen fand von Mittwoch bis
© Zizzi
Kopenhagen atmet Mode. Und vor
allem Stil. Während Fashion Week
und Messen wurde klar: Im Norden
hat man’s drauf. Nur am Feintuning
hapert es noch.
Einen blick
wert...
AUF DEN MESSEN FIELEN EINIGE
LABELS – VON PROGRESSIV BIS
KOMMERZIELL – BESONDERS AUF:
Ganni (www.ganni.com)
Hofmann Copenhagen
(www.hofmanncopenhagen.com)
Libertine-Libertine
(www.libertine-libertine.com)
Samsøe & Samsøe (www.samsoe.com)
Stine Goya (www.stinegoya.com)
Hunkydory (www.hunkydory.com)
Rodebjer (www.rodejer.com)
Brand8 (www.brand8.dk)
Bibi Chemnitz (www.bibichemnitz.com)
Holzweiler Items (www.holzweiler.no)
POPcph (www.popcph.com)
Minimum (www.minimum.dk)
Modström (www.modström.com)
PBO (www.pbo-group.com)
Rue du Femme (www.pbo-group.com)
Ais (www.commacompany.dk)
Gabba (www.gabba.dk)
Just Junkies by DJ. (www.justjunkies.com)
Suit (www.suit.dk)
Kawasaki (www.kawasakifootwear.com)
Coster Copenhagen
(www.costercopenhagen.com)
Culture (www.ball-group.com)
D-XEL, Ze-Ze und Zhenzi
(www.komp1991.dk)
Isay (www.isay.dk)
Saint Tropez (www.sainttropez.com)
TZ 16 2014 15
messe
Curvy Fashion. Kopenhagen bekennt seine
Liebe zu Kurven. Das Big Size Fashion Label Zizzi
lud zur Fashion Week in eine alte Kirche. Doch was
hier gezeigt wurde, hätte jedem Ministranten rote
Wangen beschert. Curvy Models zeigten die Run­
way Looks für Frühjahr/Sommer 2015 mitten im
alten Kirchenschiff. Diese geballte Ladung an
­Frauenpower stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass
Mode in großen Größen trendsicher und sexy sein kann. In
Skandinavien hat man den Trend zu Curvy Fashion schon zu
einer Zeit erkannt, als Mode in Anschlussgrößen im
deutschsprachigen Raum noch ein Schattendasein fristete.
Und noch immer – trotz Erfolgsmessen wie der Berliner
Curvy is sexy – scheint die Mehrzahl der heimischen Händler
vor Kollektionen in Plus Sizes zurückzuschrecken. Zu Unrecht.
Die Nachfrage am Markt ist eindeutig da. Die modischen
Kollektionen auch. Die dänische Brand Zizzi ist dafür der beste
Beweis. SA
16 TZ 16 2014
© Edith & Ella
© Henrik Vibskov
Echtes Messe-Feeling. Trotz dieser Ungereimtheiten im Timing fällt die
Resonanz nach den Messen positiv aus. Ein Lokalaugenschein auf der CIFF
zeigt, dass Besucherfrequenz und Qualität der Aussteller hoch sind. Kein
seltsamer Mischmasch aus trashigen Kollektionen und kunterbuntem Marken­
allerlei, sondern klar strukturierte Hallenprofile – von »Lab« mit
progressiven Newcomern, »Future Classics« mit kommer­
ziellen Anbietern bis hin zu den speziellen Foren der CIFF Kids,
CIFF Shoes und den CIFF Showrooms. Alles unter einem Dach.
Ein geglücktes Konzept. Dazu werden Expertentalks präsen­
tiert, die Händler und Industrie mit Themen wie dem
richtigen Umgang bei Social-Media-Shitstorms oder
Rundum-Brand-Marketing ansprechen sollen. Außer­
dem schaffen es die Initiatoren der Fashion Week,
nicht nur Fachbesucher in die Events rund um
­Messen und Shows einzubeziehen, sondern auch
die Kopenhagener selbst. Mode wird in diesen
Tagen zum 360-Grad-Erlebnis.
© Edith & Ella
© Henrik Vibskov
Freitag statt und die Fashion Week legte ihre Shows von Dienstag bis
­Donnerstag in die Mitte der Woche. Ein Chaos für aus dem Ausland angereiste
Gäste, die meist nur wenige Tage bleiben können. Unmöglich etwa für Händler,
ihre Stores mehrere Tage im Stich zu lassen, nur weil sich die Messever­
anstalter nicht auf ein gemeinsames Datum einigen können. Mittlerweile
­verkündeten CIFF und Gallery, dass man für die nächste Saison einen gemein­
samen Veranstaltungstermin gefunden hätte: 28. bis 30. Jänner 2015. An die
Stelle der CPH Vision, die seit Jahren irgendwo zwischen kommerziell (ähnlich
der CIFF und progressiv (ähnlich der Gallery) angesiedelt war und ein klares
Profil vermissen ließ, tritt ab der Saison H/W 2015/16 ein neues Messebaby
namens Revolver. Wie die Branchenplattform FashionUnited berichtet, handelt
es sich bei Revolver um ein Gemeinschaftsprojekt von Vision-Gründer Jan
Carlsen und Christian Maibom, der bis dato ein leitende Position im Team der
Gallery einnahm.
order
Gewinnertypen
HOT 2 nennt sich das
Orderfinale der HAKA in
Salzburg. Voller Parkplatz,
leere Gänge und zufriedene
Gesichter – wie denn das?
© Pierre-Cardin
explizit herauszustellen und entsprechende Beratung bereitzustellen: »Eine
Präsentation nur nach Größen ist zu wenig!« Hartwig Rauter – Österreichs
»Mister Olymp« – stellt bei seinen Hemdenvorlagen die deutlich zunehmende
Akzeptanz von kleineren Kragen fest. Und er hofft auf einen neuen »Jogi-LöwEffekt«: Sorgte der Erfolgstrainer schon einmal mit weißem Hemd und
­Kappnähten für Furore, sollten nach der Kamerapräsenz beim WM-Filiale nun
Dunkelblau und der offen getragene Haikragen angesagt sein.
E
rster Eindruck: Der Parkplatz ist voll. Ein untrügliches Zeichen für eine
Orderveranstaltung in Salzburgs Brandboxx. Freilich: Die nähere
Betrachtung der Firmenwagenbeklebungen zeigt, dass die Schuh­
branche unterwegs ist – wird ja auch zeitgleich zu den »Herren Order Tagen 2«
die »Schuh Austria« abgehalten. In dem Trakt, wo die Modefirmen als Fixmieter
residieren, herrscht gähnende Leere auf den Gängen. »Hast keine Fixtermine
ausgemacht, musst Däumchen drehen«, ist die einhellige Feststellung der
Herren Repräsentanten. Gibt’s deshalb lange Gesichter? Mitnichten!
Von Raketen … »Was mich total überrascht: Die Jog’n Jeans aus SweatMaterial hat sich zur Rakete entwickelt«, gesteht Ernst Hinterberger, der in
seiner Agentur u. a. die Herrenhosen von Mac vertritt. »Alleine dieser geniale
Artikel verschafft mir ein hohes zweistelliges Vororderplus, weil er oben drauf
gekauft wird.« Dass hingegen die Gore-Tex-Jacken von Calamar in einer
Sommersaison nicht so angegriffen werden, wie er es empfiehlt, empfindet
Hinterberger als Fehler: »Wie bekommt der Fachhandel sonst Geld in die
Kassa? Jacken ohne Zusatznutzen vom ›Billigheimer‹ sind ja vom Design her
nicht mehr schlechter …« Seine Erfahrung zeige ihm, dass es Sporthandel
und Großfilialisten besser machen und der Erfolg mit dem Funktionsargument
ihm recht gibt. Ein paar Räume weiter legt Gerald Dibarbora Daniel Hechter
vor: »Das Jerseysakko, die Waschsakkos in Denimoptik und moderne ­Klassiker
in Wolle/Seide stehen auf jedem Orderblock. Und bei Mänteln gibt’s gar einen
Nachholbedarf seitens des Handels!« Was gar nicht mehr geht, ist Farbe,
nicht einmal beim erfolgreich wiederbelebten Seidenblouson, konstatiert
Dibabora: »Ein kompletter Umbruch!« Manfred Scherz legt Redpoint – eines
der fünf Labels der 6.000 Mitarbeiter zählenden Ospig-Gruppe – vor. Er
­berichtet von guten Vorordererfolgen mit »aufgemotzter« Klassik, Materialmix
und kurzen Styles. Und von Abverkaufsproblemen im Handel: »Die Jacken­
saison wird ganz unterschiedlich beurteilt. Meine persönliche Meinung:
Ging’s wo schlecht, lag’s oft an der Platzierung im hintersten Eck.« Seine
Anregung lautet folglich, Themen wie Traveller, Lederimitat oder Funktion
… und Speerspitzen. Gespenstische Stille auch in der nahen Fashion Mall –
trotzdem zeigt sich Niko Fasthuber in seinem Bugatti-Showroom entspannt:
»Die Stimmung ist positiv, besser als erwartet. Moderne Basics und Blousons
haben sich bei mir ganz stark durchgesetzt.« Auf derselben Etage stellt Hans
Kitzler fest: »Mut wird belohnt, so er nicht unvernünftig ist.« Einmal mehr
­kristallisieren sich bei ihm die modischen Speerspitzen als Bestseller heraus –
ob neuartige Leger-Sakkos in Ceramica bei Carl Gross oder offenkantiges
Bicolor-Jersey bei CG – Club of Gents. In der Brax-Austria-Niederlassung
nebenan steht Geschäftsführer Timon Bernsmeier Rede und Antwort: »Mit dem
Rückzug der Farbe pendelt sich der Anteil der Flatfront wieder dort ein, wo er
mal war: bei 30 %. Denim und die schlankeren Passformen leben einfach durch
die Five-Pocket – wobei Komfortschnitte keinesfalls zu vernachlässigen sind!«
»Jeans, Jeans, Jeans – bei Otto Kern bin ich weit über der Vorgabe«, zeigt sich
zwei Stockwerke tiefer Erich Schenk hoch erfreut über den Verlauf der Order­
runde, »und bei Jupiter konnte ich den Jackenumsatz gar verdoppeln – vor allem
mit Klassikern, die was zeigen.«
Herren hui, Damen … Im benachbarten M1 offeriert Wolfgang Mann die breit
aufgestellte Komplettkollektion von Pierre Cardin: »Die Stimmung draußen ist
gut, obwohl der Handel mit Frequenzproblemen kämpft.« Andreas Minnich, Chef
des Korneuburger Traditionsmodehauses, ordert gerade die neuen, leichten
Colour Denims und bestätigt: »Die Herren waren heuer definitiv besser, die
Damen bringen die Sorgen.« Geradezu euphorisch empfängt Jörg Kucharz in
seiner liebevoll dekorierten Repräsentanz am Gusswerk-Gelände: »Eine fantas­
tische Saison. Die Leut’ schauen immer mehr aufs Preis-Leistungs-Verhältnis –
und damit können wir bei unserem Mix an Kollektionen punkten.« Zurück in der
Fashion Mall. Welche Highlights konnten in Digels Konfektion positiv über­
raschen? Agent Kurt Exenberger: »Das überraschendste Highlight ist eigentlich
der Markt an sich. Wenn jetzt nicht der Blitz einschlägt, wird’s die beste Vor­
order, seitdem ich’s mache!« Gibt’s eine Begründung? »Die Bereinigung im
Handel. Die Kleineren brechen weg, die Mittleren und Größeren konzentrieren
sich auf Lieferanten, auf die hundertprozentiger Verlass ist und die ein ordent­
liches Lagerservice bieten können. Und die – bei all den modischen Spitzen –
aufs tägliche Brot nicht vergessen!«
CD
TZ 16 2014 17
industrie
Im weißen Haus
von Kitzbühel
01
Sportalm investierte
6 Mio. € in einen
neuen Firmensitz
in Kitzbühel.
Das »Weiße Haus«
demonstriert den
wirtschaftlichen Erfolg
der Vergangenheit –
und den Aufbruch in
eine neue Ära. Eröffnet
wurde Ende Juli.
05
E
s waren russische Kunden, die den Ausschlag für den Neubau gaben:
Vergeblich warteten die Firmenchefs Wilhelm und UIli Ehrlich auf den
Besuch aus Sankt Petersburg. Der Flieger, so hieß es, sei pünktlich
gelandet, die Gäste hätten längst in der Firmenzentrale am Ortseingang von
Kitzbühel auftauchen müssen – allein: Niemand kam. Stattdessen der Anruf
des russischen Händlers. Dreimal sei man jetzt quer durch Kitzbühel gefahren,
eine Firma Sportalm habe man allerdings nicht gefunden. »Da habe ich
gewusst, die Zeit ist reif, um ein Zeichen zu setzen, einen Firmensitz zu bauen,
den man nicht übersehen kann, weil er den Geist unseres Hauses nach allen
Seiten hin ausstrahlt.« 2012 fiel die Entscheidung, dem Sportalm-Firmensitz
in der St. Johanner Straße ein neues Gesicht zu geben. Dazu musste das
kleine Häuschen im typischen Tiroler Stil, das sich schon lange unter der
dahinterliegenden Halle zu ducken schien, geschliffen werden.
In die Erweiterung investiert wurde auch am Nachbargrundstück, das ebenfalls zu Sportalm gehört: Aus dem ehemaligen Wohnhaus der Ehrlichs (Ulli
Ehrlich: »Wir haben hier als Kinder gewohnt«) entstand eine der schönsten
Firmenkantinen Österreichs, wobei das Wort Kantine wohl unzutreffend ist.
In einem offenen Essbereich mit angeschlossener Café- und Meeting-Zone
und einer zum Innenhof ausgerichteten Terrasse essen die meisten der
18 TZ 16 2014
06
07
180 am Standort Kitzbühel beschäftigten Mitarbeiter zu Mittag. Und wählen,
ganz im Sinne Ulli Ehrlichs, zwischen einem vegetarischen und einem »normalen« Mittagstisch aus. Die Mitarbeiter, sagt Ehrlich, haben diesen Service
sofort angenommen: »Gemeinsames Essen schweißt zusammen.«
Der Neubau. Ulli Ehrlich ist nicht nur Vegetarierin, die erfolgreiche Firmenchefin und Mutter von fünf Kindern glaubt auch an die positive Energie von
Feng-Shui. Also galt es, ein Architektenbüro zu finden, dass die Ansprüche
einer beeindruckenden Fassade mit dem asiatischen Energiekonzept verband.
Eine Reihe von Architekten präsentierte ihre Ideen für das Kitzbüheler Prestige­
objekt, letztlich erhielten Ender und Anker den Zuschlag. Sie schufen am
­Eingangstor zur Gamsstadt ein Gebäude, das durch intelligente Formgebung
viel größer erscheint, als es tatsächlich ist. Das mit einer weißen Fassade und
durchgängigen Fensterfronten und -bändern verkleidete Gebäude soll an die
Gesteinsschichten der umliegenden Bergwelt erinnern, das Gletscherweiß
bildet einen augenfälligen Konstrast zum Grün der Tiroler Bergwelt. Weiß
schimmernde Metallbänder gliedern den Baukörper und geben den Fensterfronten halt – wie viele Etagen das Gebäude hat, kann von außen nicht sicher
gesagt werden.
industrie
03
04
ALLE BILDER © sportalm
02
08
Weiß wie Schnee ist auch der Eingangsbereich gestaltet, der sich über zwei
Etagen erstreckt, das muschelförmige Stiegenhaus bricht die geometrisch klare
Struktur des Hauses.
Keine Pflanze, kein Tisch (meist grobe Vollholzmöbel, die einen tollen Kontrapunkt zu den klaren Fronten und weißen Wänden schaffen) steht da, wo er
steht, zufällig. Der Feng-Shui-Berater Claudius F. Albrecht entwickelte für
Sportalm ein, wie er sagt, »geomantisches« Konzept, das sich sowohl auf die
Innenräume, aber auch auf die Umgebung bezieht. Albrechts Aufgaben­stellung:
eine Harmonisierung der Hauptfassade (die einen leichten Knick hat, wodurch
sich ein gewisser Größeneffekt ergibt, egal, von welcher Seite man sich dem
Gebäude nähert), eine »energetisierende« Gestaltung des Vorplatzes und des
Eingangsbereichs sowie eine ausgeglichene Energieverteilung im ganzen
Haus. Fließendes Wasser, Energie leitende Lichtquellen und ein Lichtband
aktivieren den Eingangsbereich.
Gerüstet für die Zukunft. Auch in puncto Gebäudenutzung geht man in Kitzbühel neue Wege. Eine neue, erweiterte Musterabteilung, moderne Verkaufsräumlichkeiten, ein eigenes Fotostudio sowie ein Muster-Shop-in-Shop sind
nun unter einem Dach (auf insgesamt 2.000 m2) untergebracht. Der neue Shop
erscheint clean, durch die Holzelemente aber gleichzeitig heimelig.
01 + 02 + 04 Sportalm neu. Von den Meetingräumen bis zu den
Bädern und dem Eingangsbereich: Hier regieren Modernität
und Feng Shui.
03 Gletscherweiß: Fensterbänder lassen eine bewegte
Fassade entstehen.
05 + 06 + 07 Firmenchefin Ulli Ehrlich freute sich über
zahlreiche Festgäste, darunter Almwirtin Rosi Schipflinger
und »Bauer sucht Frau«-Moderatorin Arabella Kiesbauer mit Kids.
08: Bring your familiy: die Sportalm-Familie beim Gruppenbild
6 Mio. € kostete der Umbau, auch für ein Unternehmen, das im abgelaufenen
Geschäftsjahr 63 Mio. € erwirtschaftete (aufgeteilt auf die drei Produkt­
bereiche Fashion, Ski und Tracht), keine Kleinigkeit. Wilhelm Ehrlich bezeichnet
das neue Haus als »Lebenswerk der Mitarbeiter, der Familie und von mir«. Am
fortgesetzten Wachstumskurs des Unternehmens ändern auch wirtschaftlich
und politisch unsichere Zeiten in Russland (nach Deutschland und Österreich
immerhin der drittgrößte Markt des Tiroler Unternehmens) und das De-factoAus des Eybl-Konzepts (Ehrlich: »Der Premiumbereich wird nur in einigen
wenigen Sports-Direct-Häusern fortgeführt«) wenig. Man will über eigene
Läden wachsen (im Ausland ausnahmslos Partner-geführt), um die Marke auch
international zu stärken. Und auch bei der Eröffnung des nächsten Ladens
erfüllt sich der Hausherr einen »Herzenswunsch«: »Wir haben lange nach einer
geeigneten Location in Sankt Petersburg gesucht, für mich eine der schönsten
Städte der Welt. Jetzt kommen wir endlich an.«
Die Ehrlichs rüsten für die Zukunft – und das zu Recht: Sechs Enkelkinder stellen
eine starke dritte Generation dar, noch haben ein paar von ihnen andere Ziele
(von Schauspieler bis Hüttenwirt), aber das kann sich ja noch ändern.
Der Neubau wurde – auch Sportalm-üblich – im Käfer-Zelt gefeiert, und das
bis weit nach Mitternacht. Jetzt ist sie also sichtbar, die Sportalm, und das
schon von Weitem. BPM
TZ 16 2014 19
Eins und
eins ist
Alle bilder © Tereza Mundilova
neue läden
sechzehn
Das Multilabelkonzept Kauf Dich
glücklich eröffnete seinen ersten
außerdeutschen Store in Wien. Unweit
der Mariahilfer Straße.
N
ackte Tatsachen gehören eigentlich nicht an diese Stelle. Theoretisch
hätte man also unter den Tisch fallen lassen können, dass Christoph
Munier zum TZ-Interview halbnackt erschien. Nur in Shorts und
­Turnschuhen. Praktisch aber ist dieses Szenario unbedingt erwähnenswert, weil
es ein Sinnbild für ein Modehandelskonzept ist, das auf unkonventionelle und
doch bodenständige Weise Erfolg hat. Hier packt der Chef noch selbst mit an,
kümmert sich um Interior-Design, zimmert Store-Mobiliar zusammen und
schwitzt kurz vor der Eröffnung genauso wie seine Mitarbeiter.
Diese Mischung aus totaler Entspanntheit, hemdsärmeligem Engagement und
konzentrierter Professionalität ließ aus dem Multilabelkonzept Kauf Dich
­glücklich (KDG) eine nicht zu unterschätzende Modehandelskette werden.
­Zurzeit gibt es 16 Standorte plus ein Outlet, die in Deutschland betrieben
­werden. Wien ist der erste Standort, der außerhalb Deutschlands eröffnet
wurde. Auf 320 m2 und mit 18 Mitarbeitern in der Kirchengasse. Ein deutscher
Mulitlabelhändler, der ins Ausland expandiert. In der heutigen Zeit eine Rarität.
Rund 300 Mitarbeiter zählt die KDG-Familie zurzeit. Und wo ein Familienpapa,
da auch eine Familienmama: Neben Christoph Munier steht Andrea Dahmen an
der Spitze des Modehandelsunternehmens, das 2002 in Berlin gegründet wurde.
Zunächst allerdings als Shop für Inneneinrichtung. Dahmen und Munier sammelten Möbel und verkauften sie in Prenzlauer Berg – zusammen mit Eis. Dieser
Quasi-Concept-Store löste einen Medienboom aus – und brachte die Geschäftspartner zum Grübeln. Da geht noch mehr. Wichtig nur, dass man dem Konzept
20 TZ 16 2014
treu bliebe, dass die Produkte nicht zu teuer sein dürften. An dieser Stelle fiel
die Idee zum Namen: »Kauf Dich glücklich«. Natürlich ironisch gemeint. Die
Studien wurden abgebrochen, volle Konzentration aufs Business. Und dieses
lief vom ersten Tag an gewinnbringend, ohne jemals auf Fremdkapital zurückgreifen zu müssen. »Wir waren zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Berlin war
unsere Spielwiese«, so das Erfolgsduo. Nach Schwierigkeiten mit Gastronomielizenzen verzichtete man auf das Eis und setzte stattdessen auf den Mix aus
mittelpreisiger Mode, Interior-Accessoires, Büchern und Kosmetik. Hinzu kam
eine eigene Kollektion unter dem Namen »Kauf Dich glücklich«, die Mode und
Schuhe für Damen bietet.
Do it yourself. Dahmen und Munier glauben an sich. »Wir arbeiten nach dem
Trial-and-Error-Prinzip«, meint Munier, der sich um finanzielle Belange kümmert.
Eine essenzielle Säule des Erfolgs aber seien die Mitarbeiter, denn mit ihnen
»steht und fällt alles«, weiß Andrea Dahmen, die den Einkauf verantwortet.
Nach einer stabilen Basis in Deutschland forciert man nun die Expansion. Wien
ist dabei die erste Station. 2014 sind noch weitere vier Store-Openings geplant.
Wo, verraten die beiden nicht.
Der modische Schwerpunkt von KDG liegt auf skandinavischer Mode. Um die
90 Labels befinden sich im Sortiment, wobei der Fokus auf dem Mittelpreis­
segment liegt. Im Angebot sind u. a. mbyM, Minimum, Selected, Modström,
Wemoto, Cheap Monday und die eigene KDG-Linie. Schuhe gibt es von Adidas
und Nike. Seit 2012 leistet man sich einen Ausreißer: Unter dem Titel »Design
Studio« werden höherpreisige Kollektionen von Ganni, POPcph und Mads
­Nørgaard angeboten. Außerdem gibt es Spielzeug, Schmuck, Wohnaccessoires,
Bücher sowie Kosmetik.
Das Geheimrezept der Modekette mit der Extraportion Persönlichkeit? »Wir
bewahren uns das Unbedarfte. Schließlich muss nicht alles perfekt sein. Nur
der Wiener Store – der ist für unsere Verhältnisse schon sehr perfekt«,
schmunzelt Dahmen. SA
neue läden
OLYMP
wiener airport-shop
Der neue Olymp-Shop-in-Shop ist im Bereich des C-Gate/Transithalle
­situiert und wird durch die Welcome Trading GmbH aus Maria-Lanzendorf
innerhalb einer ausgedehnten Multimarkenfläche betrieben. Konzipiert hat
die schnörkel­lose Shopmöblierung die renommierte Stuttgarter Agentur für
Store-Design Blocher Blocher Partners. Die Umsetzung oblag der Schlegel
Ladenbau GmbH aus Bietigheim-Bissingen. Das zielgerecht auf die Bedürfnisse der Vielreisenden und Geschäftsleute abgestimmte Olymp-Sortiment
konzentriert sich mit vier jährlichen Modekollektionen plus Standardartikeln
auf Businesshemden und -strick sowie die dazu passenden Krawatten. »Der
erste Airport-Shop in unserem Nachbarland Österreich ist ein klares Zeichen
für weitere solide Expansion im Ausland und Steigerung des Exports. Wien
ist ein wichtiges Drehkreuz für viele internationale Luftfahrtgesellschaften
und genießt deshalb eine sehr hohe Aufmerksamkeit bei Flugreisenden.
Außerdem steht Österreich in der Bedeutung für den Absatz unserer
­Produkte ganz weit oben«, erläutert der geschäftsführende Gesellschafter
Mark Bezner.
olymp / WIEN
MCM
flagship in münchen
Unter der vornehmen Adresse Brienner Straße 1 firmiert ab sofort die brandneue,
150 m² große Münchner Flagship-Boutique von MCM (Modern Creation München). Diese Eröffnung stellt nicht nur einen weiteren Meilenstein im Zuge der
internationalen Expansion dar (mit Boutiquen in europäischen Metropolen sowie
in New York, Hongkong, Schanghai, Seoul und Tokio), sondern zelebriert gleichzeitig die Wurzeln und den Geburtsort der Marke, die 2016 ihren 40. Geburtstag
feiern wird. Die Inspiration für das Interior-Design-Konzept liefert die europäische Gartenarchitektur. Gezeigt wird unter anderem die Neuinterpretation eines
Pavillons (bestehend aus Schlüsselelementen wie Zäunen, Spalieren, Efeu,
Holz- und Golddetails) sowie Anklänge an ein Zoo­gehege – passend zu den
­Tier-Accessoires und dem angesagten Jaguarprint auf neuartiger NemisisLederqualität. MCM offeriert weiters edle Hand­taschen, stilvolles Reisegepäck,
funktionelle Businesstaschen sowie trendige Kleinlederwaren. Neben der traditionellen Heritage-Linie werden die neuesten Designs wie die »Diamond
­Visetos«, Mini-Bags, diverse Clutches und die »Munich & Camo Lion«-Produkte
für Männer gezeigt. Das Highlight zum Herbst/Winter 2014: Variationen von
Rucksäcken, besetzt mit Swarovski-Steinen, Fell und 24-Karat-Golddetails.
MCM / MÜNCHEN
Herbst Winter
2014
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winte
neue läden
Premium für den
Mainstream
Zara, Bershka, Pull & Bear –
und nun Massimo Dutti: Seit
Mitte August ist der größte
Modehändler der Welt mit vier
Marken in Österreich vertreten.
D
ie erste heimische Filiale von Massimo Dutti befindet sich – wie
nahezu alle Geschäfte des Premiumlabels der Inditex-Familie – in
absoluter Toplage: am Kohlmarkt, Hausnummer 9, in direkter Nachbarschaft von Moncler und Hämmerle, gegenüber von Tommy Hilfiger und der
Hofkonditorei Demel. Premium bezieht sich bei Massimo Dutti wohlgemerkt nur
auf die Anmutung, nicht auf den Preis: Da gibt es das Samtjackett oder den
Trenchcoat für die Dame um 165 €, die Lederjacke um 250 €, das Herrenhemd
ab 50 € und das Jackett um 135 € dazu.
Das von Vormieter Freytag & Berndt (der einmal ums Eck, in die Wallnerstraße,
übersiedelt ist) übernommene Ladenlokal wurde komplett neu gestaltet, samt
Verlegung der Treppe und Einbau eines Lifts. Auf drei Ebenen (UG: Herren, EG:
Damen casual, OG: Damen formal/Accessoires) und 413 m2 Verkaufsfläche
werden nun die Damen- und Herrenkollektionen des Labels verkauft. Für die
Kinderlinie war kein Platz mehr – obwohl es sich um einen der eher größeren
Stores der spanischen Marke handelt. Dafür gibt es für die Erwachsenen einige
Besonderheiten. So gehört der Wiener Laden zu weltweit nur 50 Geschäften, in
denen die vom Pferdesport beeinflusste »Equestrian Collection« erhältlich ist.
Und auch die ebenfalls in Wien erhältliche »New York Collection« ist auf
50 Shops weltweit beschränkt.
Walnuss, Messing, Leder, Marmor. Der Laden ist im typischen MassimoDutti-Style designt, laut Unternehmenssprecherin Eva Bautista erfuhr dieses
jedoch im heurigen Frühjahr ein spürbares Update: »Der Boden ist jetzt aus
hellem Marmor statt aus Holz, das Lichtkonzept wurde deutlich verbessert, und
auch die Messingtische sind neu«, so die Spanierin. »Alles in allem wirkt das
Ladenkonzept nun heller und freundlicher.« Der Store am Kohlmarkt ist erst der
dritte weltweit, in dem dieses Interieur-Design zu sehen ist.
Auch außen wirkt das Geschäft nun deutlich heller und offener als seinerzeit
Freytag & Berndt, wodurch die denkmalgeschütze Jugendstilfassade aus dem
Jahr 1902 ihre Wirkung besser entfalten kann. Die ursprünglichen bunten
Fenster und hölzernen Fensterbänke wurden im Obergeschoß gelungen in die
moderne Ladengestaltung integriert. Dort befindet sich übrigens eine eigene
Accessoires-Abteilung. Auch das ein Novum für Massimo Dutti: »Aufgrund des
großen Erfolgs wird unser Angebot an Accessoires ständig erweitert«, so
­Bautista. Die Total-Look-Kollektionen des Labels wechseln im Monatsrhythmus.
26 Mitarbeiter arbeiten im Store. »Das Personal ist bei Massimo Dutti deutlich
wichtiger als bei Zara«, erklärt die Sprecherin. »Beratung sehen wir als eine
unserer Kernkompetenzen.«
Die Marke war ursprünglich ein reiner HAKA-Anbieter und ist 1995 durch einen
Zukauf zu Inditex gestoßen. Heute ist das Label mit 685 Geschäften in
69 ­Ländern zum drittwichtigsten Standbein der Gruppe (nach Zara und Bershka)
aufgestiegen. In Österreich wird es laut Eva Bautista nicht bei diesem einen
Laden bleiben: »Für den Markteinstieg war es uns erst mal wichtig, den
­perfekten Standort zu finden. Auf einen Platz wie diesen haben wir jahrelang
gewartet. Jetzt suchen wir nach anderen Standorten in Österreich, auch in
anderen Städten. Und auch Shoppingcenter sind für uns interessant.«
mf
22 TZ 16 2014
Massimo Dutti / Wien
labels to watch
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Neue Kollektionen. Sie kommen
aus Dänemark und Hamburg oder
sind inspiriert von schwedischen
Familiengeschichten. Leicht und
schwingend oder umhüllend und
wärmend. Die ÖTZ bringt ein
»Best-of« aus DOB und HAKA.
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01 mb
01 mbyM. Skandinavische Lässigkeit. Authentisches Design. Erschwingliche
Preise. Drei gute Argumente, warum man sich das Label aus Dänemark näher
ansehen sollte. mbyM, eine Marke aus dem Hause Message, hakt dort ein,
wo eine Lücke im Markt besteht. Dort nämlich, wo feminine, modische Teile
auf eine coole Urbanität treffen. Und das zu einem vernünftigen Preis. mbyM
ist jung, aber nicht trashig. Die Qualitäten passen, ebenso Farb- und Schnittauswahl. Auf perfekten Passformen liegt ein Fokus. Das dänische Label wurde
2003 gegründet, 2008 trat man in den deutschen Markt ein. Mittlerweile
werden 15 Länder in Europa beliefert. Es gibt vier Hauptkollektionen pro Jahr,
ergänzend Flash- und Basic-Programme sowie die separate Linie »Go Green
Basic Tops«, die mit Lenzing-Qualitäten arbeitet. Für Herbst/Winter 2014 holte
man sich sogar österreichische Verstärkung an Bord: Sängerin Anna F. ist das
Kampagnenmodel von mbyM. Für Frühjahr/Sommer 2015 setzt das Designteam der Marke auf »Pastel Perfection« und jede Menge entspannte
Romantik-­Looks, die von der schwedischen Musikerin Maria Lindén präsentiert werden. Sorbetfarben, Weiß und sanfte Grautöne runden die Farbpalette
ab. Das gewisse Etwas und den Edgy Appeal verleihen Lederteile, StatementShirts und knackige Jeans. Die Kombi aus luftigem Sommerkleid und losem
Mantel darüber wird zum Key Outfit der Saison. Der Österreich-Vertrieb läuft
über die Handelsagentur Thomas Berger.
TZ 16 2014 23
labels to watch
02 Andrea Neri. Die Philosophie: Inspiriert durch die weite Landschaft der
Toskana, die Farben der Weinberge, der Weizenfelder und des Meeres stellt
Andrea Neri eine »Contemporary Menswear« dar – ausschließlich produziert
in der eigenen Manufaktur in Italien. Der Stil: Die Kollektion ist wie g­ eschaffen
für den anspruchsvollen Dandy. Die Produktpalette: junge Anzüge im Modernund im Body-Fit (Drop 6 und 7) bis hin zum formellen Tuxedo. Weiters Sakkos
mit Schwerpunkt Smart Casual, dazu eine breite Palette an Pants und Chinos
voller Raffinesse in Detailausstattung und Waschung. Die Firma: Andrea Neri
ist eine im Jahr 2000 gegründete Marke der DC 69 Group srl aus Arezzo. Das
Familienunternehmen von Silvano Pannuzzi produziert schon seit den
­1980er-Jahren mit 85 Mitarbeitern hochwertige Herrenkonfektion für
bekannte ­italienische Marken des Top-Levels. Die Kollektion F/S 2015:
­Segmentiert in drei Bereiche. »Classic Comfort« zeigt Anzüge in ultraleichten
Qualitäten zu UVPs zwischen 499 und 799 €. »Casual Lightness« präsentiert
ungefütterte Sakkos und Outerwear zu UVPs von 399 bis 499 €. Bei »High End
Quality« kommt in Anzug und Sakko die hohe Kunst der Bielleser Weber zum
Tragen, die Preisrange ist nach oben offen. Der Vertrieb: Österreich wird von
Thomas Ehrich, Agentur Competence in Fashion (mit Showroom in D
­ üsseldorf),
betreut.
03 C.P. Twentynine. Die Hamburger Spezialisten von Cashmere Products, die
auf ein langjähriges Know-how im Design und in der Fertigung von Private
Labels für den Premiummodehandel zurückgreifen können, lancierten zum
Frühjahr/Sommer 2014 ihre erste eigene Kollektion unter dem Namen C.P.
Twentynine. Lässige Cashmere-Styles und Sweat-Modelle mit CashmereBündchen stehen im Mittelpunkt der hochwertigen Linie. Hinzu kommen in
der Womenswear Oversized-Blusen aus gewaschenem Seidenstretch. In der
ersten Saison ging man mit 30 Modellen für Frauen und 20 Modellen für
Männer an den Start. Highlight-Pieces wie ein bodenlanger Grobstrickmantel
aus superweichem Babyalpaca und Merino oder gefilzter Strick in Kombi mit
Loose Cashmere für noch mehr Kuschelfeeling unterstreichen die Hochwertigkeit der Marke. Außerdem bietet C.P. Twentynine Hoodie-Jacken, Jumpsuits, Sweat-Hosen, Hemdblusenkleider, reversible Styles mit Kontrastfarben
und asymmetrisch drapierte Modelle. Die Farbpalette wird von Soft Tones
beherrscht. Im VK liegen die Teile zwischen 89 und 249 €. Bereits in der ersten
Saison konnte Inhaber Martin Muhle mit seiner Kollektion bei 130 Stores in
Deutschland landen. Der österreichische Vertrieb läuft über die Modeagentur
von Gabriela Kofler.
BH
05 NA
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04 Heartkiss. Die kleine Schwester von … Das hören jüngere Geschwister
ungern. In diesem Fall aber kein Problem, denn Heartkiss ist die kleine
Schwester des Blusenspezialisten Milano Italy. Und beide Schwestern können
sich sehen lassen. Während Milano Italy schon seit 2008 am Markt ist, wurde
Heartkiss jüngst zu den Kollektionspräsentationen für F/S 2015 lanciert. Auch
bei Heartkiss liegt der Fokus auf Passformkompetenz, Produkt-Know-how und
Trendorientierung. Die Zielkundin hat man immer vor Augen. Heartkiss bietet
eine selbstbewusste, moderne Kollektion aus fließenden Materialien und mit
ausdrucksstarken Prints für Händler des modischen, hochwertigen Facheinzel­
handels. Kernprodukte sind Hemdblusen, kragenlose Blusen, smarte Blusenshirts, lange Loose Shirts, Tuniken und Strick als Begleiter. Bei den Mate­
rialien setzt die Marke auf Seide, Viskose, Baumwolle, Baumwolle-Seide,
Technoseide sowie Cashmere-Merino im Strick. Designt und produziert wird
ausschließlich in Europa. Österreich-Vertrieb über Ehag Modevertrieb, Ronald
Sundheim.
05 Nabholz. 1821. 2011. 2015. 1821 wurde die Schweizer Premiummarke
ursprünglich gegründet. 2011 feierte man mit einer Kollektion für Herren,
bestehend aus Jacken und Mänteln, ein Comeback am Markt. 2015 folgt nun
die erste Auslieferung einer Damenkollektion. »Function meets Fashion« ist
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BLI
07 PU
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labels to watch
. TWEN
03 C.P
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das Motto, und so werden Field Jackets, Parka, Trenchs und Mäntel in einem
Mix aus Sportswear und Premium, Funktion und Fashion präsentiert. Insgesamt gibt es neun verschiedene Teile, wobei der Erfolgsfaktor »All Season«
im Mittelpunkt steht. Alle Modelle lassen sich über eine Innenjacke jeder
Wetterlage anpassen. Alle Jacken- und Manteltypen eignen sich sowohl für
die Freizeit als auch fürs Business. Die hoch entwickelten Stoffe sind windund wasserfest und zugleich atmungsaktiv. Produkt-Highlights sind etwa die
Steppjacke »Amanda« im Blousonschnitt, das Field Jacket »Sophia« oder der
Kurzmantel »Uma«, der dank Wachsbeschichtung winddicht und wasser­
abweisend ist. Den Österreich-Vertrieb verantwortet Patrik Steinhilber, Head
of International Sales bei Nabholz.
06 Anni Carlsson. 2010 folgte Annika Schwieger ihrer Leidenschaft: der Mode.
»Remember your yesterdays, dream your tomorrows, live your today« – gemäß
ihrem Motto gründete die alleinerziehende Mutter das Label Anni Carlsson.
Anni steht für die Modemacherin selbst, Carlsson für deren schwedische Großmutter. Schwieger startete mit dem Design von Tüchern und kreierte schließlich
aus den Carrés auch Kleidung. Heute umfasst die Kollektion rund 22 Styles von
Jacken über Blusen, Kleider und Hosen bis hin zu Tüchern und Schals. Inspirationsquelle sind Annika Schwiegers zahlreiche Reisen in ferne Länder. Ein
Boho-Hippie-Chic mit zeitlosen Schnitten, außergewöhnlichen Mustern und
starken Farben ist ihr Markenzeichen. Auch die Qualität kommt nicht zu kurz,
und so sind die meisten Teile aus sandgewaschener Twillseide gefertigt. Anni
Carlsson spricht die erfolgreiche, unabhängige Frau an, die es unkompliziert,
aber besonders mag. Mittlerweile gibt es das Label in über 450 Stores in
­insgesamt 22 Ländern. In ihrer aktuellen Kollektion zeigt die Designerin zarte
Kleider in Pastellfarben mit blumigen Cut-outs, lässige Jumpsuits mit grafischen
Mustern, lange Kleider mit eleganten Plissees und unzählige edle Tücher und
Schals in breitem Farbspektrum. Für den Vertrieb in Österreich ist die Agentur
United Fashion, Klaus Beermann zuständig.
07 Publish. Im Gründungsjahr 2010 platzierte das kalifornische Label als eine
der ersten Marken die Jogger Pant als Fashion Piece am amerikanischen
Markt. Seitdem steht Publish für einen eklektischen Stil, der Elemente aus
High End Fashion und Streetwear miteinander vereint. Heute wird eine breite
Kollektion an T-Shirts, Hemden, Pullis und Jacken gezeigt – Key Piece ist und
bleibt aber die modern und urban interpretierte Jogginghose. Mit der »Legacy
Jogger Pant« hat das Label nun ein gelungenes Update des Bestsellers
gelauncht. Neben dem perfekten Schnitt und der Wahl zwischen sechs Farben
punktet die »Legacy« mit einer wasser- und schmutzabweisenden Beschichtung, die den Tragekomfort des Stoffes nicht mindert. Bei der »Novelty Jogger
Pant« geben hingegen grafische Druckdesigns den Ton an. Ob mit sommer­
lichen Floralprints, reflektierenden Polka Dots, verschnörkelten Paisleys oder
abstrakten Zickzackmustern – mit der »Novelty«-Serie beweist Publish viel
Gespür für die verschwimmende Grenze zwischen Streetwear und Premium
Leisurewear. Schwerpunkt-VK: 119,95 €, Größen von 28 bis 38 Inch, im
­Vertrieb von Tilo Jacob (Trade.Yard Ltd., Stuttgart).
08 Finside. Bei vielen Modelabels folgt die Kinderkollektion auf eine bereits
erfolgreiche Kollektion für Damen und Herren. Bei Finside ist es umgekehrt.
Seit über zehn Jahren wird mit Finkid eine etablierte Kidswear-Linie vertrieben,
die auf Freizeit- und Outdoor-Mode für die Kleinsten setzt. Nun gibt es die
funktionstaugliche, modische Kollektion auch für erwachsene Frauen – unter
dem Namen Finside. Gedacht ist die Kollektion für Frauen mit hohen
An­sprüchen an Individualität, Funktionalität und Widerstandsfähigkeit.
­Bestens geeignet also für urbane und Offroad-Abenteuer – mit oder ohne Kids.
Die F/S 2015-Kollektion steht im Zeichen der 50er-Jahre und ist außerdem
von Audrey Hepburn inspiriert. Im Sortiment befinden sich u. a. eine All-SeasonJacke mit Zipp und Baby-/Belly-Extension für (werdende) Mütter, eine wetter-
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feste Sommerjacke in V-Shape, Parka-Styles und sportliche Bikerjacken sowie
eine hochfunktionelle Jacke im Egg-Shape-Schnitt mit Jerseyinnenseite. Shirts,
Blusen, Kleider, Jumpsuits, Röcke und Pants kommen mit 50ies-Print und in
leicht-fallenden, seidenartigen Qualitäten. Farblich zeigt Finside Pastellgrün,
Schwarz, kräftiges Mittelblau und knalliges Korallrot. Für den Vertrieb in
Österreich ist Florian Friehe, Head of Sales bei Finside, zuständig.
SID
08 FIN
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09 San Francisco 976. Was macht das italienische Hosenlabel begehrenswert, das sich voll und ganz dem »Luxury Vintage« verschrieben hat?
»Waschungen, Griff und Stoffstrukturen«, lautet die auf den Punkt gebrachte
Antwort von Agenturchef Patrick Coppolecchia-Reinartz (d-tails, München).
Rund 25 Modelle umfasst die Herrenkollektion im Größenspiegel 46 bis 58 zu
VK-Preislagen von 149 bis 189 €; für die Damen gibt’s eine vergleichbare
Range. Als Einzelhandelsreferenzen werden Helmut Eder in Kitzbühel oder
Daniels in München gerne genannt, exportiert wird freilich weltweit bis nach
Seoul, Tokio oder Auckland. In drei Kapseln splittet sich die Frühjahrskollektion 2015 auf: Main, Vibes und Denim. Als Bestseller der aktuellen Vororder
hat sich laut d-tails die Stretch-Chino mit einer Bundfalte herauskristallisiert.
Hinter der Marke steht Red Box Industry – die »Version 2.0« eines historisch
gewachsenen Bekleidungsunternehmens aus Umbrien, das sich seit den
frühen 70ern auf die Produktion von Sportswear-Hosen spezialisierte und
auch als professioneller Dienstleister für Partnerunternehmen auftritt. Der
Firmenslogan lautet vielsagend: »Dal creatore al consumatore«.
10 Markus Lupfer. Kalifornische Skate- und Surf-Kultur trifft britischen
Chic – die Spring/Summer-2015-Männerkollektion des in London lebenden
Modeschöpfers Markus Lupfer erkundet die Westküste der Vereinigten
­Staaten. Ein völlig neuer Fokus liegt auf Outerwear, kombiniert mit aussagekräftigen, grafischen Prints und komplexen Jacquard-Musterungen. Bomber
und Jeansjacken, Regenmäntel, schmal geschnittene Mesh-Parkas, SweatShorts sowie knöchellange Pants kreieren eine Streetwear-taugliche Garderobe mit Charakter. Neben handgemalten Blumen und mutigen geometrischen
Figuren darf natürlich eines nicht fehlen: die für Markus Lupfer typischen
Pailletten. Der gebürtige Allgäuer studierte zunächst Modedesign in Augsburg
und Trier, bis er an die University of Westminster nach London wechselte, wo
er 1997 mit Auszeichnung abschloss. Neben dem Aufbau seines eigenen
Labels arbeitete Lupfer als Chefdesigner für die spanische Marke Armand
Basi und widmete sich mehreren Kollaborationen z. B. mit Mulberry, Cacharel,
Ruffo oder Topshop. Wer Interesse hat, die neue Ära seiner bisher strick­
lastigen Men’s Fashion zu begleiten, wendet sich am besten an die internationale Sales-Plattform Tomorrow. Alfredo Canducci Pais Ferreira ist dort der
richtige Ansprechpartner: alfredo@tomorrowltd.com. SA
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09 SA
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tracht
© tracht & Country
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Die Salzburger
Leitmesse wächst
zwar nicht mehr –
der Branchentrend
bleibt aber verhalten
optimistisch.
Stagnation
auf hohem
Niveau
N
ach sieben Jahren ununterbrochenen Wachstums bleibt die
­Salzburger Tracht & Country auf dem Niveau der letzten Messe:
211 Aussteller zeigen von 29. bis 31. August am Messegelände die
Trachtentrends für Frühjahr/Sommer 2015. Für Messechef Wilfried Antlinger
eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung: »Die Trachtenbranche hat in den
letzten vier, fünf Jahren regelrecht gebrummt. Da erscheint es nur natürlich,
dass die Umsätze nicht weiter in den Himmel wachsen können. Mir sagen
führende Anbieter, dass sie in der aktuellen Ordersaison ein Pari oder ein
kleines Minus erwarten, und verfallen da keineswegs in Panik.«
Vor allem im mittleren bis unteren Preisbereich sollte der Zenit erreicht sein.
Antlinger: »Ich nenne das Stagnation auf höchstem Niveau. Wer das enorme
Wachstum der letzten Jahre einigermaßen hält, hat schon gewonnen.«
Von den Grazer Ordertagen hört man, dass die Trachten auch hier ihre
­Sonderkonjunktur fortsetzen, die beiden – ebenfalls von Trachtenherstellern
genutzten – Münchner Modemessen Supreme und Premium jedoch litten
unter Publikums- und Orderschwund – auch in der Tracht. Dabei reißt der
Boom der einschlägigen Events nicht ab, eher im Gegenteil. Bundesländerweise werden Trachten-, Dirndl- oder Landliebetage und -wochen ausgerufen,
die Kirtagszene boomt wie nie zuvor, Trachtenhochzeiten sind mittlerweile
Standard zwischen Voralpen und Bodensee. Die Trachtenhersteller haben
allesamt auf die neue Bodenständigkeit reagiert: So echt, teilweise so
schlicht, so »original« war das Trachtengwand schon lange nicht mehr. Klar,
Fancy-Dirndl gibt es immer noch, aber die besonders schrillen Varianten
­verkauft man nur noch rund um die Münchner Wiesn. Dort gehen auch noch
Komplett-Outfits um 150 € weg wie warme Semmeln, im Alpenbereich zeigen
wilde Preisschlachten, dass vor allem der Billigmarkt an seine Grenzen stößt.
Im oberen Drittel des Marktes scheint die zünftige Welt noch in Ordnung
zu sein: Knapp über 400 Gäste stürmten Ende Juli den Branchenevent der
Reed Messe, so viele Besucher hatten die »Gipfelstürmer« noch nie. Trotz
Schnürlregen und einer neuen Firmenzusammensetzung auf dem Laufsteg
bleibt die Auftaktveranstaltung im M32 »die« Informationsplattform der
Trachtenbranche. Auch im Rahmen der Tracht & Country soll es nicht nur ums
Geschäft gehen. Der sogenannte Ausstellerabend steht unter dem Motto
Fußball. Wilfried Antlinger: »Das ist eine Verbeugung vor unseren vielen
treuen Besuchern und Ausstellern aus Deutschland.« Auf einem extra
­aufgebauten Fußballfeld wird es ein Jux-Elfmeterschießen geben. Noch trifft
ja die Branche ihre – hochgesteckten – Ziele.BPM
TZ 16 2014 27
tracht
Massenphänomen
Tracht?
© Fotolia
Der Enthusiasmus im Trachtenmodehandel hält an.
Die Zielgruppe für Dirndl und Lederhose ist gewachsen
und weitere Steigerungen werden erwartet, allerdings nur
im Mittel- und Hochpreissektor.
H
inter dem Optimismus steckt die Annahme, dass sich die Österreicher in
wirtschaftlich unsicheren Zeit wieder ernsthaft nach länger währenden
Werten sehnen. Wer die zurückliegenden Höhen und Tiefen der Trachten­
mode betrachtet, hat dennoch Grund, die ungewöhnlich lang währende Hochkon­
junktur zu hinterfragen. Der Trend zum Dirndl hält seit dem Millennium an, und zuletzt
haben auch die Herren den Charme der Lederhosen neu entdeckt. Die höchsten
Wachstumsraten konnten in den Jahren 2010 bis 2013 verzeichnet werden. Nach
einer Konsolidierung im vergangenen Herbst stellt sich jetzt die Frage, wie es weiter­
geht. Der Markt zeigt sich wie immer in Boomzeiten: Trends ziehen Branchenfremde
an, die fehlende Fachhandelsqualitäten durch aggressive Preisgestaltung und
­ebensolches Marketing kompensieren. Dazu kommt der inflationäre Effekt, der dem
Überangebot in seiner Designschwäche anhaftet. Der wesentliche Unterschied zu
den Boomzeiten zuvor wird von den Marktteilnehmern im Gegenstand des Booms
gesehen: Lederhose und Dirndl. Wurden die zurückliegenden Markteinbrüche von
kurzlebigen modischen Verzerrungen à la »Leder/Leinen« ausgelöst, so sind es
aktuell die traditionellen Basics, die zwar subtil variiert werden, aber in ihrer
­unverwechselbaren Charakteristik – dem Schnitt – unverändert bleiben.
28 TZ 16 2014
Rückgang in der Einstiegspreislage. On- wie
offline sind Dirndl und Lederhose omnipräsent und
Stattpreise an der Tagesordnung. Zu preisaggres­
siven Diskontern und Branchenfremden im statio­
nären Handel kommt ein zunehmendes Online­
angebot. Wer via Internetsuchmaschine »Dirndl«
sucht, wird von Angeboten überflutet: Bei Alpen­
welt Versand gibt es das Dirndl schon ab 79,99 €,
bei Zalando ab 89,99 € und bei Kerstins Landhaus­
mode ab 99,90 €. Wilhelm Ehrlich, Sportalm,
bringt die Sichtweise der Branche auf den Punkt:
»Beim Dirndl müssen Sie zwei Gruppen unterschei­
den: gepflegte, edle, hochpreisige Modelle und
billige oder billigste Dirndl. Bei Letzteren dürfte
tatsächlich die Sättigung erreicht sein. Im edlen
Bereich gibt es nach wie vor Zuwachsraten, insbe­
sondere, wenn Mode und Tracht verbunden
­werden. Wobei die Zuwachsraten in Deutschland
höher sind als jene in Österreich. Insgesamt sind
wir aber sehr zufrieden.« Hersteller, die im unteren
Preissegment arbeiten, bestätigen diese Prognose.
Nach Jahren permanenten Wachstums sei jetzt der
Höhepunkt erreicht. Man rechnet schon im laufen­
den Jahr mit einem Rückgang in der Einstiegspreis­
lage und einer Konzentration auf ein Preisspektrum
von 149 bis 249 €.
Andere Zielgruppe. Die Konsumenten, die im Billigsektor kaufen, über­
schneiden sich nicht mit unserer Zielgruppe, so das Argument, das unisono
im Handel zu hören ist. Bestätigend wirkt, dass manche Konsumenten sich
explizit von Billigware distanzieren und mangelnde Auswahl, Design und
Qualität beklagen. Dass es nicht ganz ohne Ressentiments abgeht, zeigt die
Wortwahl der Händler: Mit »Plastikdirndl«, »Dirndl aus Pakistan« oder »Wiesn­
dirndl« grenzt man sich deutlich vom preisgesteuerten Wettbewerb ab.
Dass das Überangebot im Billigsegment noch keine Überreizung ausgelöst
hat, erklärt man sich mit der Anlassbezogenheit des Bekleidungssegments.
Billige Dirndl und Lederhosen werden zu Anlässen getragen, und das oft nur
einmal. Im Straßenbild scheinen sie kaum auf.
Anlass- versus Alltagskleidung. Dass die Basics der Tracht die Moden
auch im Alltag überdauern, zeigt sich an Plätzen wie dem Ausseerland, wo
Jung und Alt sommers wie winters gern Lederhose und Dirndl tragen,
­Touristen eingeschlossen. Allerdings zeigt der anhaltende Trend auch an
diesen Plätzen seine Wirkung, so Ulli Brandauer, Geschäftsführerin von Rastl.
Die Wettbewerbssituation ist angespannt. Bad Aussee lebt vom Tourismus,
der sich auf die Sommermonate konzentriert. 48 % der 4.000 Einwohner sind
Einwohner mit Zweitwohnsitz und kommen vorwiegend aus Wien und
Deutschland. Die Nachfrage nach Dirndl und Lederhose ist groß und 15 lokale
Betriebe teilen sich den Markt. Wenn es nach Brandauer geht, sind es zu viele
Wettbewerber mit dem gleichen Angebot. Es sei kaum mehr möglich, sich
über exklusive Marken vom Wettbewerb abzugrenzen. Auch in der S­ chneiderei
schauen die Kunden auf den Preis, weil es in der Region einige Schwarzar­
beitende gebe, die die Preise der Schneidereien unterbieten, so Brandauer.
Brandauer bietet Dirndl in Preiskategorien von 120 bis 2.500 € an. Bestseller
sind die Maßdirndl, deren Oberteile im Winter vorgefertigt und im Sommer
innerhalb von zwei bis drei Tagen an Figur und Farbvorliebe der Kundin ange­
passt werden. Der Preis dafür liegt zwischen 450 und 500 €. Für maßgefertigte
Lederhosen gibt es im Ort eine Wartezeit von drei bis fünf Jahren. Um der
Nachfrage nach preisgünstigen Lederhosen für junge Burschen nachzu­
kommen, kooperiert Brandauer seit zwei Jahren mit einem Hersteller in
Indien. Zitat: »Wir sagen dazu, dass die Hose um 200 € aus Auslandsfertigung
kommt und maschinengenäht ist.«
Nachholbedarf. Der Vergleich zu Trachtenhochburgen wie Salzburg, Salz­
kammergut und Ausseerland lässt die Händler im Rest von Österreich auf
weiteres Potenzial hoffen. So auch Adi Rauscher, Heu & Stroh, der sich für
seinen Standort Innsbruck mehr Trachtenfeste und -bälle wünscht. Schließlich
habe sich in der Vergangenheit gezeigt, dass Anlässe ein geeignetes Mittel
seien, den Trend voranzutreiben. Heu & Stroh koexistiert in Innsbruck mit drei
Filialen der Zillertaler Trachtenwelt. Tirolweit sind es elf. Die immer wieder­
kehrenden Abverkäufe von Minus 50 % findet Rauscher »kontraproduktiv«,
sieht im Billigpreissektor jedoch insofern eine Berechtigung, als zuletzt auch
die Zielgruppe gewachsen sei. Die Kunden von Heu & Stroh lasse die Ziller­
taler Trachtenwelt hingegen nicht ganz kalt, so Rauscher. Bei den reißerisch
inszenierten Abverkäufen fragen sie bei Heu & Stroh nach, ob der Diskonter
denn zusperre.
Die Zillertaler Trachtenwelt hat in der Vergangenheit rasant expandiert. Seit
der Gründung 1995 hat der Inhaber Thomas Dims 39 Filialen und einen
Onlineshop aufgebaut. In der Werbelinie verfolgt er ganz klar die Devise »Sex
sells«. Das zeigen Testimonials wie Pamela Anderson und Gitta Saxx, ­Letztere,
laut Playboy »das Jahrhundert-Playmate«, über ihre Beziehung zum Dirndl:
»Ich fühle mich im Dirndl besonders sexy«.
Seit Juni 2014 läuft auf allen österreichischen Sendern ein TV-Spot der
­Zillertaler Trachtenwelt, in dem das Dirndl mit einem opulenten Fest im Stil
der alten Römer in Verbindung gebracht wird. Der Slogan: »Jedem sein
Dirndl«. An den Preisen des Diskonters sollte dieses Mantra nicht scheitern.
Dims verkauft Dirndl schon ab 39,90 €. Weitere Preiskategorien sind 69 €,
99 € und 199 €. In einem 2012 im Format erschienenen Artikel gab der sonst
­pressescheue Dims einen Umsatz von 30 Mio. € für 2011 an.
Drei der Zillertaler-Trachtenwelt-Filialen stehen auch im Großraum Wien,
bislang Nowhere der Trachtenmode. Die Faszination der traditionellen Basics
hat offenbar auch die Bewohner der Hauptstadt erfasst, nicht zuletzt wegen
des Dresscodes des Wiener Wiesn-Fests auf der Kaiserwiese im Prater. In der
dritten Auflage 2013 zählte das Fest 200.000 Besucher an 14 Tagen. In der
vierten Auflage soll es noch größer werden.
Bemühte Authentik bei den Diskontern. Wie die Zillertaler Trachtenwelt
setzt mittlerweile eine Reihe von Anbietern auf die Diskontschiene. Die Sprache
ist reißerisch, aber in der Regel bleibt der Konsument im Unklaren, warum er
die Ware billiger als sonstwo bekommt. Der Trachtensupermarkt im Großraum
Wien wirbt z. B. mit »Trachtenmode in Markenqualität zu Bestpreisen«. Dahinter
steckt die Linzer GDL Handels- und Dienstleistungs GmbH, die sonst für
­Werbung und Logistik der Raiffeisenbank Oberösterreich zuständig ist. Das
TRACH
T
& COUN
T
R
Y
29. bis
31. Aug
ust 20
MESSE
ZENTRU 14
M
SALZBU
RG
Halle 5
/ Stand
505
FINE FASHION SCARVES & ACCESSORIES
ESTABLISHED IN 1956
www.purset.at
2014
29.08.-31.08. Halle 5 Stand 700
tracht
Unternehmen wurde 2009 in Langenzersdorf auf 600 m2
Fläche gegründet. 2012 folgte eine Fläche von 150 m2 im
Shoppingcenter G3. Geschäftsführer Mario Stifter
äußert sich gegenüber der Textil Zeitung nicht. In
einem Online-Interview freut er sich jedoch über die
hohe Frequenz im G3, die an Wochenenden bei
20.000 liege und vorwiegend jugendlich sei. Dieses
Publikum wolle der Trachtensupermarkt mit jungen,
frechen Teilen ansprechen. Im Angebot sind T-ShirtPrints wie »Strizzi« und »Spatzl« und Farben wie Türkis und Violett. Allerdings wolle man auch das klassische Publikum bedienen, das im Trachtensupermarkt das Niederösterreich-Dirndl
findet. Zu jedem Einkauf gibt es übrigens einen »Trachtenfeitl« gratis.
Dirndlserie von s.Oliver und der Herrentrachtenlinie von Hugo Boss gefunden. Der modische
Aspekt ist es auch, den Kathrin Proft dem
soeben neu betretenen Markt in der Stadt
Salzburg hinzufügen möchte. Proft leitet
Dollinger, den größten Trachten- und Modehändler im Berchtes­
gadener Land und
Traunstein, in dritter Generation. Neben
bekannten Marken wie Moser, Wenger, Hammerschmid, Schneiders und Lodenfrey bietet das Trachtenmodehaus auch kleinere innovative Trachtenlabels
aus Deutschland an, wie z. B. Julia Trentini, Die Rockmacherin oder Anno Domini Design. Abgesehen von
ein paar Ausreißern setzt sie auf die mittlere Preislage, d. h. Dirndl von 200 bis 400 €. Zitat: »Für Salzburg ist das relativ günstig.« In bester Lage, in der
Getreidegasse 3, sieht Proft die Trachtenhochburg Salzburg nicht als umkämpften, sondern als
vielleicht größten Markt weltweit. Sie hat dieses Jahr übrigens gleich zwei Trachten­
modehäuser eröffnet. Das zweite befindet
sich am Heimmarkt in Prien.
© s.Oliver
Unterscheidungsmerkmal Design. In einem Geschäft,
das auf Fachhandelsqualitäten und Maßschneiderei fußt,
sieht man in den Diskontern zwar eine Marktstörung, gibt
ihnen aber keine großen Chancen. Die Aufregung, die
vom Trachtensupermarkt ausgeht, scheint absurd im
Vergleich zu traditionell geprägten ländlichen Regionen, wo das Angebot ebenso konstant wie die Nachfrage ist. Dirndl werden in Farben, Mustern und
Dirndl als gesellschaftlicher Großtrend
­Längen variiert. Ungewissheit herrscht lediglich in
in Deutschland? Im Juli schrieb eine
der Frage, ob das Hirschenmotiv im Herbst vom
Journalistin der FAZ, das Dirndl sei ein
Rosenmotiv abgelöst werde. Elfriede Maiset»gesellschaftlicher Großtrend in Deutschschläger in Weitra sagt Ja. Birgit Hettegger,
land«. Dafür spricht, dass Esprit und
Zeitlos in St. Johann und Saalfelden, ist sich da
s.Oliver es den renommierten deutschen
nicht so sicher. Bei ihr seien derzeit Dirndl mit
Design­häusern Rena Lange und Escada
Leinenoberteil, Baumwollrock und Baumwollgleichgetan haben und seit ein paar
oder Seidentaftschürze gefragt. Schürze und
Saisonen kleine Dirndlserien anbieRock dürfen gemustert sein, Beliebte Motive
ten. Auch die Tatsache, dass Angersind Tupfen und Hirsche. Entscheiden wird
maier Trachten aus München 2012 eine
­letztendlich die Konsumentin.
Filiale in Berlin eröffnet hat, spricht dafür.
»Das Gute am zunehmenden Wettbewerb ist, dass
Ziel sei es, so P­ ressesprecherin Nina Munz,
man sich mehr anstrengen muss«, sagt Katharina Götzl,
die Tracht auch außerhalb Bayerns und ÖsterSeidl Tracht in Anger bei Graz. Sie setzt auf Design und In der Designabteilung von s.Oliver gelten
reichs populär zu machen. Ein Blick auf die
Marketing, wenn es um die Abgrenzung vom Wettbewerb die 2012 lancierten Dirndl als »klassisch« –
Unternehmenswebsite zeigt, dass Angermaier
geht. Schon seit sechs Jahren entwickelt das steirische in Österreich als modisch ...
souverän im Marketing und in bestem Kontakt
Unternehmen in Kooperation mit namhaften Herstellern
mit den Celebrities ist – deren Dichte in der Hauptstadt Berlin zweifellos
exklusive Serien, die länger als eine Saison währen und kontinuierlich aushöher ist. Unter den Celebrities auf Angermaiers Website ist übrigens auch
gebaut werden. So sei z. B. das Inte­resse am Altsteirer zuletzt auch in der
der US-amerikanische Rapper Snoop Dogg …
jungen Zielgruppe gestiegen und Seidl Tracht dieser Nachfrage mit einer
Kathrin Proft von Trachtenmode Dollinger möchte den Trend dennoch nicht
Version in modernerer Schnittführung nachgekommen. Auch eine Serie von
überbewerten. Sie lokalisiert die Begeisterung für Lederhose und Dirndl
Dirndln und Lederhosen in limitierter Auflage zum 85. Unternehmensjubiläum
immer noch vorwiegend im bayrischen Raum und weiter nördlich bis nach
habe gut funktioniert, so Götzl.
Stuttgart ausstrahlend. Zitat: »Es gibt mittlerweile das ganze Jahr über
In der südostösterreichischen Region haben die traditionellen Basics zuletzt
viele Feste, zu denen Trachtenmode getragen wird. Außerhalb der Feste
über modische Stylings an Popularität gewonnen. Bei Kastner & Öhler hat
wird sie allerdings nicht getragen, außer in den bayrischen Dörfern, wo
man schon in der Vergangenheit Lederhose zu Luis Trenker, Napapijri und
Trachtenmode auch beim Familienfest getragen wird. Darüber hinaus ist’s
Hilfiger kombiniert. Jetzt sind die ersten Teile von Gabalier eingetroffen. Der
ein Septemberthema.«
sogenannte Volks-Rock-’n’-Roller hat – wie schon Lena Hoschek zuvor –
Wie Anja König, Junior Head of Design s.Oliver Women, betont, tragen
Tracht mit Rockabilly-Aspekten verjüngt. Christian Adelsberger, der für
auch die Damen in Franken gern Dirndl zu den zahlreichen regionalen Weinden Einkauf im Trachtensegment verantwortlich ist, möchte diese modische
festen. Den größten Absatz finden die s.Oliver-Dirndl allerdings in München
­Sortimentsrichtung weiterentwickeln, scheitert bisweilen aber noch am
zum Oktoberfest und in Stuttgart zum Cannstatter Wasen. In Österreich
begrenzten Angebot. Speziell bei Schnitten wünscht er sich eine deutliwerden die Dirndl von vier s.Oliver-Store-Betreibern geführt. Das deutsche
chere Anlehnung an den Modetrend. Aber auch punkto Design hinke das
Unternehmen launchte das Dirndl 2012 und deckt mit Preisen von 99,90 bis
Angebot der Mode hinterher. So seien z. B. keine stylishen Walkjanker zu
169,90 € das untere Preissegment ab.
finden. Die höhere Modeaffinität, die er sucht, hat er vorerst in der neuen
Hildegard Suntinger
30 TZ 16 2014
© Lodenfrey
tracht
Poldi, Schorsch und
Eisenerz
Tradition, Hightech, Pioniergeist und blaues Blut – die
Menswear von Lodenfrey baut auf mehrere Säulen.
M
it »Wir sind Weltmarktführer in Herrentracht« wird Klaus Faust,
Geschäftsführer der Lodenfrey Menswear GmbH, gerne zitiert.
Peter Dür, Mitglied der Geschäftsleitung, relativiert schmunzelnd:
»Die Trachtenwelt beschränkt sich halt auf Bayern, Südtirol und Österreich –
mit nur kleinen Ausflügen nach links und rechts.« Nichtsdestotrotz zählt der
Traditionsbetrieb nicht nur zu den Großen der Branche, sondern auch zu den
Pionieren – die lange Historie birgt viele Sternstunden: Gründung 1842 durch
Johann Georg Frey als Weberei in München, Entwicklung des ersten
­wasserabweisenden Lodens, 1928 Errichtung einer eigenen Kleiderfabrik
für industrielle Konfektionierung von Lodenmänteln, Export in 40 Länder,
Auszeichnungen, Übernahmen …
Auch in der Chronik zu finden: Die Gründung der Niederlassung Lodenfrey
Austria, um möglichst nahe und zollfrei am Hauptmarkt zu sein. 1964 wurde
in Bad Ischl mit dem Aufbau einer Fabrik begonnen – zu jener Zeit ein abso­
lutes Vorzeigeunternehmen mit modernsten Fertigungsmethoden und vorbild­
lichen Sozialleistungen wie Kantine, Kindergarten und betriebseigener Wohn­
siedlung für hunderte Mitarbeiter. Zwei, drei Anzugmodelle und ebenso viele
Kostümvarianten reichten für eine Erfolgsgeschichte. »Kurze Jacke, lange
Jacke, weiter Rock, schmaler Rock. Punkt, das war’s«, resümiert Dür. Die
Zeiten änderten sich, die Eröffnung eines eigenen Werks auf Malta war 1977
der erste Schritt zur Auslandsfertigung, die heute zu hundert Prozent in
­Rumänien erfolgt. Im Zuge der Veränderungen wurde das traditionelle Fabriks­
gelände am Rande des Englischen Gartens im Münchner Stadtteil Schwabing
für eine neue Nutzung frei und in einen Gewerbepark umgewandelt, der
gegenwärtig rund 100 Unternehmen beherbergt. Seit 1998 residiert Lodenfrey
im neu errichteten Entwicklungs- und Logistikzentrum in Garching bei München,
die Zweigniederlassung in Bad Ischl fungiert als Lager für die Tracht.
Macht die Tracht zur Mode. Als in den 1990er-Jahren die fünfte Generation
ans Ruder kam, wurde das Trachtenunternehmen gesplittet – Peter Frey nahm
sich um die Damentracht an, seine Schwester Sabine Frey, eine praktizierende
Ärztin, bekam den Herrenpart zugesprochen. Die Bekleidungshausinstitution
in Münchens Innenstadt wurde schon zuvor von Cousins unabhängig geführt.
Klaus Faust, Ehemann von Sabine Frey, kam ursprünglich aus der Auto­
mobilbranche und entschied sich für das Familienunternehmen . Peter Dür trat
nach seinem BWL-Studium ins Unternehmen ein und ist dort – bis auf ein
Intermezzo bei Resi Hammerer in Wien von 1989 bis 1993 – seit nunmehr fast
30 Jahren in Sachen Produkt, Vertrieb und Marketing tätig. Eine Konstante in
der Kollektionsentwicklung ist der Trachtenanzug, allen voran das Stehbrust­
modell »Eisenerz« im anthrazitgrauen Freskostoff: »Klassiker sind unsere
Lebensader und das Kerngeschäft. Dazu gibt‘s immer wieder Kollektions­
segmente, die Modeerscheinungen bedienen.« Eine Pionierleistung war in
den 80ern die Lancierung des Leger-Jankers. »Eine Granate! Der Beweis, dass
Tracht auch anders aussehen kann – und die Auferstehung einer ganzen
Branche«, erinnert sich Dür an diesen allerersten Boom. »Lodenfrey macht die
Tracht zur Mode« hieß damals der begleitende Werbeslogan. Trittbrettfahrer
waren und sind Peter Dür ein Dorn im Auge – ob die »Edelweiß-Fraktion«, die
vor Jahren mit Leder-Leinen-Mix und den omnipräsenten Alpenblumen den
Trachtenlook verkitschte, oder die Preistreiber, die heute mit Wiesn-Sets und
Billigjoppen aus Fernost den Markt überfluten. Als Gegenpol für Mode- und
Qualitätsbewusste präsentiert er aktuell die Kapselkollektion »Frey erfun­
den«: Janker im VK-Preissegment von 499 € – betont körpernah geschnitten,
mit trachtigen Elementen, jedoch unter Verzicht auf Quetschfalte und
­Dragoner. Alle Lederteile des Hauses firmieren unter Zeiler – den bayerischen
Spezialisten aus Geisenhausen übernahm Lodenfrey 1996.
Spezialitäten als Ergänzung. Luxuslodenqualitäten auch aus österreichi­
scher Provenienz (Steiner, Leichtfried) finden sich in der Kollektion »Poldi«
wieder. »Leicht städtisch, ganz traditionell in der Auffassung und deutlich
mehr als nur eine Hobbykollektion«, betont Dür. Namens- und Lizenzgeber ist
seit 2003 Seine Königliche Hoheit Leopold Prinz von Bayern. Die Patenschaft
für eine authentisch-bodenständige Kollektion, bestehend aus Bergloden- und
Strickjoppen, hat die Berchtesgadener Rodellegende Georg Hackl seit 2011
übernommen.
CD
TZ 16 2014 31
tracht
Striessnig
Dots in Grün und Rosa
© ARIDO
© Striessnig
In den letzten Jahren hat es in der Trachtenmode einige Innovativen gegeben.
Dieser Trend setzt sich auch weiterhin fort. Zukünftig wird es sowohl traditionell
als auch jung und auffällig frech weitergehen. Die wichtigsten Motive: Paisleys,
Vichy-Karos, Dots und Hirsche. Die angesagten Materialien: Seide, Modal und
Baumwolle. Die Farben: Tanne, Rot, Blau, Grün und Rosa. Die Trendfarben der
Tracht: Puder-Rose, Mint, Himmelblau und ein zartes Taupe. Die Trachtenkrawatte
zeigt sich von klassisch-dezent bis trendig, je nach Modemut und Anlass!
TEXTILE ACCESSOIRES
ROMY HUBEGGER
Arido
Blasse BlusEN
Tracht & Country
Salzburg
Halle 3 / 719
29. - 31. August 2014
www.hubegger.com
Arido präsentiert in seiner Trachtenblusenkollektion Beständigkeit und gelebtes
Handwerk. Der Sommer 2015 wird eher blass prognostiziert, die Anteiligkeit von
weißen Blusen wird ausgebaut, dazu kommen rauchig-eisige Pastelle wie Rosé,
Vanille, Mandarin und Mint. Für die modische Aussage in der Kollektion sorgen
Drucke und Materialien mit Ministrukturen. Printtupfen, naiv-grafische Blümchen
und Co. werden Unis gegenübergestellt. Auch diese Saison hat man sich wieder
ein besonderes Highlight im Bereich Handmodeldruck einfallen lassen. Karos
gehen zurück, stattdessen setzt man bei Arido auf exklusive Eigendessins.
­Insgesamt besticht die Kollektion durch atemberaubende Farbkombinationen und
hohe ­Wertigkeit. Erstmals werden feine Denim-Stretchqualitäten feminin
­interpretiert – in Kombination mit kleinen Vichys und Blümchendrucken ver­
sprühen sie einen Hauch von Poesie und erinnern an laue Sommerabende. Einige
Blusen werden mit Biesen und Haarsäumchen in mühevoller Handarbeit neu
interpretiert. Komplett erneuert hat Arido die Shirtkollektion: leichter im Griff,
mehr Polos und Details wie Doppelkragen, Handmodeldrucke und exklusive
­Stickmotive veredeln diese Styles.
tracht
SPIETH & WENSKY
Trachtenkinder an die Macht
© Spieth Wensky
Spieth & Wensky erweitert das Kids-Sortiment um eine Teenie-Kollektion in den Größen T 30, T 32 und T 34. Abgestimmte Familienkaros aus eigenen Entwürfen
ermöglichen einen einheitlichen, harmonischen Look für die ganze Familie. Angeboten werden Kinderdirndl mit Blüschen,
Bubenhemden, Shirts, Polos, Westen,
Strickjacken und Lederhosen, dazu die passenden Schuhe. Damit reagiert Spieth &
Wensky zeitgerecht auf die steigende
Nachfrage im Kindersegment. Die KidsTracht ist zeitgemäß und doch zeitlos,
detailreich und inspirierend. Tragekomfort
und leuchtende Karos machen die Kollektion von Spieth & Wensky erfolgreich.
Außergewöhnliche optische Akzente setzen
die neuen Farbkombinationen. Neben klassischem Pink und Rot punkten im F/S 2015
Petrol, Limone und Lila. Bei den Lederhosen
setzt Spieth & Wensky auf die typischen
Stilmerkmale wie Hosenlatz und Stegträger.
Diese m
­ üssen aber weich und bequem sein.
Das verwendete Ziegenvelours erfüllt alle
Ansprüche der Kids. Die Passformen wurden aktualisiert, bei den Jungs und Mädels
kommen der hüftigere Grundschnitt und das
schmälere Bein gut an. So sitzt die Lederhose perfekt!
© XXXXXXXXXXXX
Countrystyle
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Fashion Premiere & Tracht
MGC Fashion Park Wien
Tracht & Country
Messezentrum Salzburg/Halle 02
13.08. - 14.08.2014
Raum 304
29.08. - 31.08.2014
Stand 432
Murk GmbH & Co.KG Mens Fashion
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e-mail: kontakt@luigi-morini.de
HUBEGGER LAND
Gams und Hirsch
© hubegger
Die Trachten- und Landhaus-Accessoires von Hubegger Land sind gewollt auf traditionelle Stilelemente
reduziert. Klassische Töne werden nur sparsam mit Trendfarben aufgemischt. Leuchtende, kräftige Sommerfarben stehen im Gegensatz zu zarten, pudrigen Pastelltönen. Klassische Motive wie Gams und Hirsch
werden eingebettet in Ranken und Schnörkel oder zieren Bordüren als Mittelmotiv gemeinsam mit barocken
Ornamenten. Rosengirlanden und Bordüren in Kombination mit Spitzenoptiken sind oft einfarbig oder in
Bicolor mit Naturweiß als Akzent. Karo- und Streifmuster mit Dégradé-Effekten sowie Vichy-Karos mit
Herzchen werden mit handgeknüpften Fransen oder rolliert gefertigt. Das verwendete Material ist vorwiegend reine Seide. Einige Designs sind auch in Nickituchgröße (53 x 53 cm) oder als Schal mit und ohne
Fransen sowie als Krawatte erhältlich. Hirsche im Modeldruck, Ausseer Handdruckmotive, kombiniert mit
Tupfen oder bunten Sommerstreifen, sowie Cashmere-Designs, vermischt mit Batikoptiken, Spitzenbordüren
und Rosenranken sowie großflächige Paisleys mit üppigen floralen Motiven werden auf hochwertigem
Seidentwill, feinstem Modal oder Mischungen aus Seide und Baumwolle in Batistqualität und gewaschenem
Baumwolle-Leinen gedruckt. Die besonders angenehmen und anschmiegsamen Modal-Crash-Schals für
Damen und Herren werden auch als trendiger Loop angeboten. Maskulin umgesetzt zieren winzige Blätter
und Minitulpen, kleine Blümchen mit Tüpfchen, Streifen und Girlanden in reiner Seide, als Jacquard gewebt
und in traditionellen Farben gehalten, die Trachtenkrawattenkollektion.
Schneiders Men
Coole Tarnung im Eichenlaub
Tradition und Zeitgeist werden durch hochwertige Stoffe und aufwendige Waschungen inszeniert. Reines
Leinen, Baumwolle und neue Baumwollmischungen zeigen spannende Fade-out-Effekte. Gewaschenes
Jägerleinen bekommt durch ungewöhnliche Farben einen neuen Look. Zu den Lieblingskolorits zählen dabei
Salzburger Blau, Navy, Moos, ­Ziegelrot, Erde, Sand sowie Lavendel. Der Trachtenklassiker Indigo, der seit
Jahrhunderten in Österreich hergestellt wird, darf sich kommenden Sommer auf modernen Denims breitmachen, die perfekt zu trachtigen Blazerformen, Stehkragenjankern und konfektionierten Jankern passen. Für
neue Optiken sorgen dabei extravagante Material- und Farbkontraste wie z. B. Strickelemente, Brustplacks
und Schulterpolster. Wer es lieber sportlicher mag, greift zu mit Watte verstepptem, gewaschenem Jägerleinen oder Daunenjacken und -westen mit dem Schneiders-­typischen Eichenlaubprint, der gerne auch all
over eingesetzt wird und somit die t­ rachtige Alternative zum guten alten Camouflage-Look darstellt.
H. Moser Bekleidungs GmbH
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Tel.: 0662 / 66 02 83 • Fax: 0662 / 66 09 64
office@moser-bekleidung.at • www.moser-bekleidung.at
© AdelheidxPaltinger
mode aktuell
LODENHANDSCHUH
© Zanier
ZANIER
D
© Lee
ie Hohen Tauern und die Lienzer Dolomiten stellen viel mehr dar
als nur eine standesgemäße Kulisse. Die Berge Osttirols sind die
Geburtsstätte und das ideale Testgebiet für die Handschuhe von
Zanier. Das vor 45 Jahren gegründete Familienunternehmen mit Sitz in
Lienz ist in Österreich Marktführer im Bereich Wintersporthandschuhe.
Die enge Zusammenarbeit mit Spitzensportlern wie Benjamin Karl,
einem der erfolgreichsten alpinen Snowboarder der Gegenwart, zahlreichen Freeskiern sowie Experten der Tiroler Bergretter brachte Zanier
das Know-how für Spitzenprodukte. Mit dem Modell »Hallstatt« hat
man nun auch erstmals einen Outdoor-Handschuh aus original öster­
reichischem Loden im Sortiment. Die Kombination mit Leder macht den
Handschuh zu einem verlässlichen Begleiter durch den Winter – und
empfiehlt sich als stilvolle Bereicherung von Accessoires-Abteilungen.
Lee
Birthday Denim
Adelheid
x
Paltinger
Verzückte
Kooperation
D
irndl-Designerin Lola Paltinger und das Label Adelheid, Werkstatt des
wahren Glücks, haben sich für eine Trachtenkollektion zusammen­
getan. Unter dem Motto »Vom Glück verzückt« bringt die Kooperation
zwei exklusive Dirndl, eine kleine DOB-Kollektion sowie Taschen und HeimAccessoires auf den Markt. Die Dirndl »Tannengrün« und »Rosenrot« zeigen
sich im klassischen Dirndlschnitt aus 100 % Baumwolle mit eingearbeiteten
Unterröcken inklusive abschließender geklöppelter Spitzenborte. In der DOBSerie findet sich unter anderem eine graue Strickjacke mit einer Neuinter­
pretation des Norwegermusters mit Herzen. Heim-Accessoires wie bequeme
Filzpantoffel und eine Henkeltasse sowie Taschen und Geldbörsen komplettieren das Angebot. Ausgeliefert wird die Kollektion im Mai 2015.
36 TZ 16 2014
D
as Label Lee feiert dieses Jahr seinen 125. Geburtstag.
Um diesen auch gebührend zu begehen, lud die Marke
befreundete Designer dazu ein, ihre eigenen Lee-Lieblingslooks zu entwerfen. Mit dabei auf der Geburtstagsgäste­
liste sind Donwan Harrell, Creative Director von PRPS, Emma
François vom Womenswear-Label Sessùn, der Schwede Örjan
Andersson sowie das belgische Designtrio Sarah und Carol
Piron und Gregory Derkenne vom Label Filles à Papa. Ihre
­Kreationen werden ab Oktober in die Läden kommen und bilden
das große Finale des Jubeljahres von Lee.
mode
musterseite
aktuell
Framsohn Frottier
© Framsohn Frottier
Weich und nachhaltig
Das heimische Familienunternehmen Framsohn Frottier bringt mit seiner neuen Serie »Organic Touch« hochwertige Biohandtücher auf den
Markt. Hier steht neben der weichen Haptik vor allem die umweltbewusste Herstellung im Vordergrund. Alle Produktionsschritte der Biobaumwolle finden unter einem Dach am Standort in Heidenreichstein statt und werden unter Berücksichtigung des Global-Organic-Textile-Standards
durchgeführt. Die Handtücher der Linie »Organic Touch« werden aus 100 % hochwertiger, gekämmter Baumwolle mit besonders langen Fasern
gewoben, wodurch sie besonders weich und gleichmäßig sind. Ein spezielles Spinnverfahren macht die Tücher kompakt und verleiht ihnen
Glanz. Angeboten wird die neue Serie in den Naturtönen Natural Cream und Natural White, in dem dezenten Grünton Natural Green, in Blau,
­erdigem Braun, edlem Grau und sattem Violett.
Cordura
DesignKooperation
D
© Cordura
ie Marke Cordura von Invista startete soeben
ihre erste Kooperation mit einem Designer: Alex
Valdman entwirft eine Mehrzweckjacke und
-hose, mit denen man auch die modische Funktionalität
der Cordura-Stoffe aufzeigen will und die Marktein­
führung der neuen »Cordura Combat Wool«-Stoff­
kollektion feiert. Die Crossover-Modelle eignen sich für
den Alltag wie auch für Outdoor-Aktivitäten. Valdman
verwendet für seine kleine, aber feine Linie sowohl
elastische als auch »Cordura Combat Wool«-Doppel­
gewebe, bei denen die »Invista Nylon 6.6«-Fasertechnologie mit Merinowolle kombiniert wird.
TZ 16 2014 37
mode aktuell
BENVENUTO
B
envenuto-Designer Marco Sänger philosophierte schon am Pitti: »Am Wochenende sind wir alle irgendwie sportlich unterwegs – dadurch vertraut mit
funktionellen Materialien und Optiken wie Jersey, Mesh, Neopren oder Neon. Ab Montag ist wieder Business angesagt und man taucht in diese normale
Konfektionswelt ein. Da überlegen wir uns, wie man den Activewear-Gedanken auf konfektionierte Teile übertragen könnte.« Am Anfang stand die Analyse eines Sportschuhs, am Ende kam der Sneaker-Suit heraus: Mesh-Lining, reflektierende Bänder, Neopreneinsätze, Carbonoptik am Unterkragen und wasserabweisendes Obermaterial. Mittlerweile ist eine ganze Kapselkollektion entstanden: Zum Technostretch gesellen sich sportive Baumwolle und sogar ein
wasserabweisender Wollartikel. Eine mit Neonfaden farblich abgestimmte Hemdenserie sowie die POS-Unterstützung machen das Sneaker-Suit-Paket rund.
© OSPIG
© Wolford
Wolford
Funkelnde
Beine
38 TZ 16 2014
© Pepe Jeans London
I
m September bringt der heimische Strumpfspezialist Wolford
eine exklusive Limited Edition auf den Markt. Die »Jewellery
Tights« zaubern funkelnden Glamour auf alle Damenbeine, denn
hier werden echte Swarovski Elements und metallfarbene Plättchen zu einem rautenförmigen Muster vereint, das sich wie ein
Netz aus Gold und Silber um die Beine legt. Jede Applikation ist
dabei von Hand aufgebracht. Um den Tragekomfort, der auch durch
den angenehmen Strickbund erhöht wird, nicht einzuschränken,
endet das Muster auf Stay-up-Höhe. Basis dieses besonderen
Modells sind die »Mat Opaque 80 Tights« in klassischem Schwarz,
auf die Wolford bereits seit zehn Jahren setzt. Die Auflage der
­funkelnden »Jewellery Tights« ist auf 499 Stück begrenzt.
W
OSPIG
UNTERHALB
DER MARKE
er bitte ist die Ospig-Gruppe?
Das Bekleidungsunternehmen
aus Bremen sollte man kennen: mehr als 6.000 Mitarbeiter, eigene
Produktionsstätten mit Färbereien, einer
der führenden Hersteller für Baumwollhosen, Jeans und Jacken. Office in
Hongkong, Sample-Room in Shanghai,
Sourcing-Büros in Vietnam – die Connections nach Fernost sorgen für hervorragende Preis-Leistung. Das Headquarter
in Deutschland bürgt für eigene Entwicklungen und hohe Standards im Umgang
mit Ressourcen und bei sozial verträglicher Produktion. Schon geläufiger sind
die Marken des Hauses: passformsichere
Hosen von Paddock’s, Premiumdenims
von Tribeca, dazu drei Labels mit Jackenschwerpunkt. S4 steht für wertige CityOptik, Redpoint zeigt kernigen CasualCharakter und Nagano besticht mit
innovativen Materialien, außergewöhnlichen Färbe- und Waschverfahren. »Wir
sind die Marke unterhalb der Marke«,
betont Exportmanager Kai-Uwe Lohmann
und spielt damit auf attraktive Verkaufspreise und Margenmöglichkeiten an.
© Benvenuto
SNEAKER-SUIT
© Gore-Tex
mode aktuell
WEARFAIR & MEHR
ÖKOLOGISCH, FAIR
V
SurroundSystem
D
ie innovative Gore-Tex-Surround-Technologie wird
uns im nächsten Sommer öfter begegnen. Denn
Gore startet mit 39 Markenpartnern in die neue
Saison. So findet die Technologie unter anderem in
Modellen des dänischen Labels Ecco, bei Lowa und Marc
Shoes im Bereich der Freizeit-, Business- und Kinder­
schuhe Verwendung. Surround-Modelle verfügen über
spezielle Gore-Tex-Laminate, die den Fuß komplett
umschließen und nicht nur dauerhaft wasserdicht,
­sondern auch atmungsaktiv sind. Dank einer speziellen
Sohlenkonstruktion können überschüssige Wärme und
Feuchtigkeit zu allen Seiten entweichen. Die Technologie
wird durch offene Flächen in den Sohlen auch für die
­Konsumenten auf den ersten Blick erkennbar. Auch bei
Wanderschuhen kommt Surround zum Einsatz. Hier arbeitet man zusätzlich mit einer speziellen Konstruktion unter
dem Fuß: Durch das Gore-Tex-Laminat kann Feuchtigkeit
nach unten in einen offenzelligen Spacer entweichen und
von dort seitlich aus dem Schuh. 24 führende Hersteller
von Outdoor-Schuhen werden im Frühjahr 2015 mit dieser
Technologie arbeiten.
www.lindtner.cc
on 3. bis 5. Oktober ist es wieder so weit: Linz wird bereits zum siebten Mal zur
Drehscheibe für nachhaltigen Lebensstil. Von der kompostierbaren Bambuszahnbürste und Bio-Prosecco über das Elektroauto Tesla bis hin zu Taschen aus Werbeplakaten und veganen Schuhen reicht das vielfältige Angebot der Messe, die wieder in
der ehemaligen Tabakfabrik an der Donaulände abgehalten wird. Rund 90 Designer,
Labels und Shops der insgesamt 150 Aussteller werden ökofaire Mode anpreisen. Auch
auf internationaler Ebene hat sich die WearFair & mehr einen Namen gemacht: 30 Aussteller reisen aus anderen Ländern – unter anderem sogar aus Peru – an, um ihre Produkte in Österreich zu präsentieren. Ein buntes Rahmenprogramm (wie Filme, Seminare,
Diskussionen) begleitet den Event der nunmehrigen Veranstalter Südwind, Global 2000
und Klimabündnis Österreich. Weitere Infos unter www.wearfair.at.
© Christine Kienesberger
© Christine Kienesberger
Gore-Tex
TZ 16 2014 Luise Steiner Trachtenaccessoires GmbH
39
Müllerbachstraße 25 | A-4816 Gschwandt/Gmunden | Tel.: +43 (0) 7612/77 770 | Fax: DW 4 | Email: office@luisesteiner.at | www.luisesteiner.at
SERVUS, SALZBURG!
DAS DOLLINGER-TEAM:
In dritter Generation führen
Kathrin und Sebastian Proft
(Mitte) das Modehaus
Dollinger.
BLUMEN FÜR DIE DAME DES HAUSES:
Alle Bilder © Raimund Appel
Wer? Modehaus Dollinger Wo? Schatzhaus, Salzburger Altstadt
Was? Der Berchtesgadener Traditionshändler Dollinger überquerte die Landesgrenze und
eröffnete in der Salzburger Innenstadt seinen ersten österreichischen Store mit einer
bewährten Mischung aus Mode und Tracht. Bereits in dritter Generation und seit über
55 Jahren ist der Familienbetrieb Dollinger – mittlerweile unter der Leitung von Kathrin und
Sebastian Proft – in Deutschland erfolgreich. Mit einem herzlichen »Griaß di« begrüßte
Chefin Kathrin Proft ihre Gäste im ehrwürdigen Schatzhaus auf 250 m2 und drei Etagen.
Auch Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden sowie sein Vize Harald Preuner besuchten
den schönen Store in der Getreidegasse 3.
ALPENGLÜHEN 2.0:
250 m2 auf drei Etagen –
alles in moderner
Trachtenoptik eingerichtet
MÄNNERDIRNDL:
Auch die männlichen
Flugaspiranten fühlten sich
in den Dirndln wohl.
HAUPTSACHE VERRÜCKT
FESCHE DIRNDLN:
Weissensees Bürgermeister Johann Weichsler als
Hahn im Korb – Gitta Saxx, Michelle Luttenberger,
Andrea Buday und Brigitte Indra (v. l.)
DER GEWINNERSPRUNG:
Verena, Christine und
Magdalena bekamen
Haltungsnote zehn.
40 TZ 16 2014
Wer? Gössl Dirndlflugtag Wo? Hotel
Weissenseerhof Was? Gössl und das Hotel
Weissenseerhof luden an den idyllischen
Weissensee zum gar nicht idyllischen Dirndlfliegen.
Bei diesem Event zählt nur eines: Hauptsache crazy!
Je verrückter der Sprung, je ausgefallener die
Performance während des Sprungs, desto besser.
Playmate des Jahrhunderts, Gitta Saxx, Sängerin
Michelle Luttenberger und Society-Diva Andrea
Buday gaben die Fachjury. Die feschen Dirndln
Verena, Christine und Magdalena durften sich
schlussendlich über einen Sieg freuen.
Alle Bilder © Kerstin Rysavy
Kathrin Proft freut sich über ein
gelungenes Opening in Salzburgs
Altstadt.
Alle Bilder © Steffl
Alle Bilder © GEPA pictures/Hans Osterauer
Wer? Napapijri
Wo? bet-at-home Cup 2014,
Kitzbühel
Was? Das Premium-CasualwearLabel Napapijri zeigte sich von
seiner sportlichen Seite und trat
als Bekleidungssponsor des
bet-at-home Cup 2014 in
Kitzbühel auf. Die Marke stellte
die komplette Ausstattung der
Mannschaft sowie Schiedsrichter,
Hostessen und Ballkinder.
Auch Ex-Tennisstar Alexander
Antonitsch fühlte sich im sportivlässigen Look wohl. Ein NapapijriFan ist auch Tennis-Ass Jürgen
Melzer, der im Rahmen des
Turniers eine Autogrammstunde
gab. Österreichs Tennis­
wunderkind Dominic Thiem stand
im Finale des ATP-Events. Als
Sieger ging zwar der Belgier
David Goffin vom Platz, aber die
Zuschauer kürten Thiem zum
Sieger der Herzen. ThiemFitnesscoach, Extremsportler,
Weltrekordjäger: Abenteurer Sepp
Resnik gratulierte mit blonder
Mähne und Rauschebart –
natürlich in Napapijri gewandet.
society
SPORTSFREUNDE:
Österreichs
Nachwuchstalent Dominic
Thiem (l.) wird von
Extremsportler Sepp
Resnik gecoacht.
NAPAPIJRI AM TENNISCOURT
HELLO, KITZBÜHEL:
Ex-Tennisstar Alexander
Antonitsch und die
Ballkinder trugen Napapijri.
STRAHLEMANN:
Mit Designer Tim Labenda (Mitte) freuen
sich PR-Fachfrau Marjan Firouz und
Steffl-Kreativdirektor Thomas Köckeritz.
STEFFL: TIM LABENDA ALS BEST NEWCOMER
Wer? Designer Tim Labenda Wo? Kaufhaus Steffl, Wien Was? Der deutsche
Designer Tim Labenda, der bei den Vienna Fashion Awards den Steffl Best
Newcomer gewann und auch im Rahmen der ProSieben-Casting-Show
»Fashion Hero« überzeugte, lud zur Einweihung seiner Kollektionspräsentation
bei Steffl. Auf einer exklusiven Verkaufsfläche im District 1 stellt der NewcomerDesigner seit Anfang August seine Mode aus. Gezeigt wird die Herbst/­
Winter-Kollektion »Perelìn«, die durch Michael Endes Buch »Die unendliche
Geschichte« inspiriert wurde. Hart trifft auf weich, lose auf fest, glänzend auf
matt. Tim Labenda spielt mit Materialien wie Mohair, Alpaka, Wolle, Baumwolle,
Mesh und Neopren. Von den ausdrucksvollen Entwürfen überzeugten sich
heimische Blogger wie Vienna Wedekind oder Fashiontweed sowie Martina
Cerny, Inhaberin der Kreativ- und Styling-Agentur Making Of.
STEFFL BEST NEWCOMER:
Tim Labenda zeigt seine
Entwürfe im Steffl in Wiens
Innenstadt.
TZ 16 2014 41
firmen&personen
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VRANA: SOMMERFEST
Vrana Shopdesign und Vrana Shopdiscount luden
Anfang August Kunden und Partner zum alljährlichen Vrana Sommerfest. Rund 100 Gäste feierten
mit Geschäftsführer Alfred Vrana. »Vrana setzt seit
jeher auf Engagement, Handschlagqualität und vor
allem auf Kundennähe«, erklärt der Unternehmensleiter. Damit diese persönliche Note erhalten bleibt,
wird jedes Jahr ein besonderes Event veranstaltet.
»Auf diese Weise wollen wir uns bei unseren Kunden und Partner für die erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken«, so Vrana weiter. 2014 unterhielt
man die Gäste mit einer Live-Band sowie einem
Schützenstand.
Ausstatter-Kollektion
für Damen und Herren
mit Showroom in
Salzburg umstandshalber abzugeben.
Wir freuen uns über Ihre Anfrage
unter Chiffre 9063 an
s.gansch@textilzeitung.at
Handelsvertreter (w/m)
Als Hersteller von Trachtenstoffen mit Sitz in Österreich
suchen wir im Trachtenfachhandel eingeführten Vertreter
für das Reisegebiet Süddeutschland.
Unsere kreative Kollektion umfasst die volle Breite des Trachtenstoffmarktes.
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Meterwarenkunden zuständig sein. Dies umfasst sowohl die Betreuung des
bestehenden Kundenstamms als auch die Akquisition von Neukunden.
Wir bieten Ihnen eine interessante Aufgabe in unserem expandierenden
Unternehmen und bitten um Ihre Bewerbung an:
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42 TZ 16 2014
impressum
Firma des Medieninhabers:
Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H.,
Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf,
Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0,
Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: office@manstein.at,
Firmenbuchnummer: FN 62661 z,
Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt,
UID-Nummer: ATU14936907,
Vertretungsbefugte Organe:
Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin,
Mitglieder des Aufsichtsrats:
Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier,
Peter Kley, Peter Ruß
Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm),
DW 219, b.pfeifer-medlin@textilzeitung.at,
Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228,
m.friedl@textilzeitung.at,
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Johanna Weber
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