Die Verdener Landstraße in Nienburg (Weser) als Standort für einen
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Die Verdener Landstraße in Nienburg (Weser) als Standort für einen
DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandort füreinenEcenter-Verbrauchermarkt Gutachtenzurstädtebaulichenundraumordnerischen VerträglichkeiteinesAnsiedlungsvorhabens imAuftragder EDEKA-MIHAImmobilien-ServiceGmbH erarbeitetdurch Dr.Lademann&Partner GesellschaftfürUnternehmens- undKommunalberatungmbH Hamburg,Oktober2009/März2010 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandort füreinenEcenter-Verbrauchermarkt GutachtenzurstädtebaulichenundraumordnerischenVerträglichkeit einesAnsiedlungsvorhabens Projektnummer Exemplarnummer Auftraggeber Auftragnehmer Projektleitung UnterMitarbeitvon 09DLP1173 01 EDEKA-MIHAImmobilien-ServiceGmbH Wittelsbacherallee 32427Minden Dr.Lademann&Partner GesellschaftfürUnternehmens- undKommunalberatungmbH Friedrich-Ebert-Damm311 22159Hamburg Telefon:040/645577-0 Telefax:040/645577–33 info@dr-lademann-partner.de www.dr-lademann-partner.de UlrikeRehr HalinaGebert DasGutachtenisturheberrechtlichgeschütztundunterderProjektnummerregistriert.DieimGutachtenenthaltenenKartenundDatensindurheberrechtlichgeschützt unddürfennichtausdemGutachtensepariertodereineranderenNutzungzugeführtwerden.AusschließlichderAuftraggeberistberechtigt,dasGutachtenimRahmen derZwecksetzunganDritteaußeranMitbewerberderDr.Lademann&PartnerGesellschaftfürUnternehmens-undKommunalberatungmbHweiterzugeben.Ansonsten sindNachdruck,Vervielfältigung,VeröffentlichungundWeitergabevonTextenoderGrafiken-auchauszugsweise-sowiedieEDV-seitigeoderoptischeSpeicherungnur mitvorherigerschriftlicherZustimmungderDr.Lademann&PartnerGesellschaftfürUnternehmens-undKommunalberatungmbHerlaubt. Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 5 Einführung ................................................................................................... 1 1.1 AuftragundAufgabenstellung ...............................................................1 1.2 Vorgehensweise...................................................................................1 Vorhabenkonzeption ..................................................................................... 3 2.1 BeschreibungdesVorhabens .................................................................3 2.2 MikrostandortundVerkehrsanbindung ....................................................4 MakrostandortNienburg(Weser) ................................................................... 7 3.1 LageimRaumundzentralörtlicheEinstufung ..........................................7 3.2 SozioökonomischeRahmendaten............................................................8 UntersuchungsbefundezurMarktsituation.....................................................10 4.1 VerkaufsflächenstrukturdesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsim Einzugsgebiet ................................................................................... 10 4.2 UmsatzstrukturdesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsim Einzugsgebiet ................................................................................... 12 ProspektiveMarktpositiondesVorhabens......................................................13 5.1 5.2 6 Vorhabensprognose............................................................................ 13 5.1.1 EinzugsgebietundNachfragepotenzial .................................... 13 5.1.2 Marktanteils-undUmsatzprognose......................................... 17 Wirkungsprognose.............................................................................. 19 5.2.1 Vorbemerkungen.................................................................. 19 5.2.2 ProspektiveAuswirkungenimperiodischenBedarf(nur Zusatzumsatz) ..................................................................... 20 5.2.3 Exkurs:AuswirkungenaufaußerhalbdesEinzugsgebietsgelegene Nahversorgungsstandorte...................................................... 23 StädtebaulicheundraumordnerischeBeurteilungdesVorhabens.....................26 6.1 ZudenBeurteilungskriterien ............................................................... 26 6.2 ZentralörtlicheZuordnung................................................................... 27 6.3 BeeinträchtigungderverbrauchernahenVersorgungundzentraler Versorgungsbereiche .......................................................................... 27 6.4 StädtebaulicheIntegrationdesVorhabensstandorts................................ 29 7 ZusammenfassendeEinschätzungen ..............................................................30 I Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 1 Einführung 1.1 AuftragundAufgabenstellung DieFa.EDEKA-MIHAImmobilenServiceGmbH,MindenplantdieAnsiedlungeinesEcenter Verbrauchermarkts an der Verdener Landstraße/Elisabethstraße in Nienburg (Weser) mit einerVerkaufsflächevon3.000qm.IndiesemZusammenhangerfolgendieVerlagerungdes bestehendenEneukaufHeinrichLustfeld-MarktsvonderVerdenerLandstraße156anden Standort, eineErweiterung der Verkaufsflächen sowie eineentsprechende Umwandlung in die Vertriebsschiene „E center“. Der Altstandort soll durch einen NP-Markt nachgenutzt werden. AufgrundderGroßflächigkeitdesAnsiedlungsvorhabenswirdwiderleglichvermutet,dasses sichaufdenbestehendenEinzelhandelmehralsunwesentlichauswirkenkann.Vordiesem HintergrundbeauftragtedieEDEKA-MIHAImmobilienServiceGmbHDr.Lademann&PartnermitderErarbeitungeinesVerträglichkeitsgutachtensnach§11Abs.3BauNVOzuden prospektivenAuswirkungendesVorhabensaufdenbestehendenEinzelhandel.DerSchwerpunktderUntersuchungwurdeaufdiePrognosederAuswirkungenaufdieNahversorgung unddiezentralenVersorgungsbereichegelegt. 1.2 Vorgehensweise ImEinzelnenwarfürdieAnalyseeineUntersuchungfolgenderPunkteerforderlich: • KurzbewertungderrelevantensozioökonomischenRahmenbedingungen(Bevölkerungsentwicklung,Kaufkraftniveauetc.); • Vor-Ort-Erhebung und Bewertung der nahversorgungsrelevanten Angebotssituation im prospektivenEinzugsgebietdesVorhabens; • Abschätzung der Umsätze und Flächenproduktivitäten im vorhabenrelevanten Einzelhandel(PeriodischerBedarf); • Vorhabenprognose bezüglich des prospektiven Einzugsgebiets, Nachfragepotenzials, UmsatzesundzudenMarktanteilen;IndiesemZusammenhangsindauchdieVerlagerungdesEneukaufsunddieNachnutzungdesAltstandortszuberücksichtigen; • Wirkungsprognose bezüglich der zu erwartenden Umverteilungseffekte durch das VorhabenzuLastendesbestehendenEinzelhandels; • BewertungderprospektivenAuswirkungendesVorhabensvordemHintergrundstädtebaulicherundraumordnerischerKriterien. UmdieVerträglichkeitdesVorhabensbeurteilenzukönnen,wareneineReihevonPrimär- undSekundärerhebungendurchzuführen: • SekundäranalysederDatendesStatistischenLandesamtssowieeinschlägigerInstitute bezüglichdersozioökonomischenRahmendaten; 1 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt • • Vor-Ort-ErhebungdesvorhabenrelevantenEinzelhandelsimprospektivenEinzugsgebiet (Periodischerbzw.nahversorgungsrelevanterBedarf); BegehungendesMikrostandortszurBeurteilungderEignungfürdasVorhaben. DarüberhinauswurdenzahlreicheAmts-undBranchenstatistikenausgewertet.Gegenstand der Untersuchung war der stationäre Einzelhandel im engeren Sinne. Damit wurden der Versand-undderambulanteHandelsowiederAutomatenhandelausdenweiterenBetrachtungenausgeschlossen1.AlsPrognosejahrwurdedasJahr2011alserstesJahrderMarktwirksamkeitderUntersuchungzugrundegelegt. 1 Der stationäre Einzelhandel umfasst den Handel in Ladengeschäften sowie das Lebensmittelhandwerk (Bäcker,Fleischer),denfestenStraßenverkaufunddenHandelabLagerohneApotheken,Tankstellenund Brennstoffhandel. 2 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 2 Vorhabenkonzeption 2.1 BeschreibungdesVorhabens Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die Ansiedlung eines E centerVerbrauchermarktsanderVerdenerLandstraßemiteinerVerkaufsflächevon3.000qm.Der Sortimentsschwerpunkt des geplanten Verbrauchermarkts liegt im Nahrungs- und Genussmittelbereich bzw. im periodischen Bedarf. Bei einer Gesamtverkaufsfläche von 3.000 qm wird dieVerkaufsfläche des periodischen85 % (rd.2.550 qm) und die des aperiodischen Bedarfs15%(rd.450qm)ausmachen. Lage-/KonzeptplanfürdenLebensmittelmarktanderVerdenerLandstraße (Quelle:PBProjektentwicklungBade) In diesem Zusammenhang erfolgen die Verlagerung des bestehenden E neukauf Heinrich Lustfeld-MarktsvonderVerdenerLandstraße156andenStandortundeineentsprechende ErweiterungderVerkaufsflächenzumEcenter-Verbrauchermarkt.DerAltstandortsolldurch einenNP-Marktnachgenutztwerden.BereitsandieserStelleseidaraufhingewiesen,dass dieUmsatzleistung desNP jedoch deutlich unterhalb derUmsatzleistung liegen wird, die derEDEKA-VerbrauchermarktamStandortheuteerwirtschaftet. 3 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt SortimentsstrukturdesVorhabens Verkaufsfläche inqm Branchenmix Verbrauchermarkt davonPeriodischerBedarf davonAperiodischerBedarf 2.550 450 Gesamt 3.000 Quelle:Dr.Lademann&PartnernachAngabendesAuftraggebers. 2.2 MikrostandortundVerkehrsanbindung Der Vorhabenstandort befindet sich an der Verdener Landstraße (B 215), Ecke ElisabethstraßeaufeinemehemaligenTennis-(hallen-)gelände. EinzelhandelsnutzungenimUmfelddesVorhabenstandorts Fotos:BlickaufdieTennishallenutzungamStandort DerStandortistverkehrsgünstiggelegen:IndirekterNähebefindetsich,nebeneinerAusfahrt der Bundesstraße 214/6, eine wichtige innerörtliche Verkehrskreuzung, an der die Celler Straße (B 214) in die Verdener Landstraße (B 215) mündet. Beides sind wichtige AusfallsstraßeninRichtungNordenbzw.Nordosten.AucheineÖPNV-AnbindungperStadt- 4 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt busistvorhanden.DarüberhinausführeneinFuß-undRadwegdirektamVorhabenstandort entlang. Der Vorhabenstandort ist Teil einer Agglomeration von mehreren Einzelhandelsbetrieben mitSchwerpunktdesnahversorgungsrelevantenBedarfs(StadtteilzentrumNienburg-Nord). AmStandortbefindensicheingrößererPenny-Discountmarkt,einLidl-Discountmarktsowie ein Aldi-Discountmarkt. Zusätzlich sind vorort noch eine Bäckerei, ein TakkoTextildiscountmarkt, ein Getränkemarkt sowie ein Deichmann-Schuhgeschäft vorhanden. Eine Tankstelle und ein McDonalds Restaurant komplettieren das Angebot und bieten zusätzliche Anlaufpunkte am Standort. Davon etwas abgesetzt befindet sich darüber hinaus 5 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt anderCellerStraßeeinRewe-Verbrauchermarkt.NebendemEinzelhandelsangebotwirddas UmfelddesStandortsv.a.durchEinfamilienhausgebietegeprägt. 6 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 3 MakrostandortNienburg(Weser) 3.1 LageimRaumundzentralörtlicheEinstufung Nienburg(Weser)liegtzentralimBundeslandNiedersachsenanderWeser.DieStadtistmit ihrengut32.500EinwohnernKreisstadtdesgleichnamigenLandkreises.BremenundHannoversindetwa80bzw.50kmentfernt.NienburgistvonderLandesplanungdieFunktion eines Mittelzentrums zugewiesen. In Mittelzentren sind nach dem aktuellen LandesraumordnungsprogrammNiedersachsenzentralörtlicheEinrichtungenundAngebotefürdengehobenen Bedarf zu sichern und zu entwickeln. Daneben sollen Mittelzentren zugleich die VersorgungsaufgabendergrundzentralenVersorgungleisten. 7 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt NienburgistüberdieBundesstraßen6,214,215und219sowiedurchdieca.30Minuten entfernt liegenden Autobahnanschlüsse sowohl regionalals auch überregional verkehrlich gutzuerreichen.ZudembestehenBahnverbindungenzudennächstengroßenStädtenin guterVertaktung. Nienburg ist Industriestandort mit chemischer Industrie, Katalysatoren- und Hohlglasproduktion. Darüber hinaus sind ca. 500 Groß- und Einzelhandelsbetriebe sowie über 600 DienstleistungsanbieterinderStadtangesiedelt. 3.2 SozioökonomischeRahmendaten DieBevölkerungsentwicklungderStadtNienburg(Weser)istseit2004durcheinenleichten Rückgangvonrd.0,2%p.a.gekennzeichnet.AuchindenMittelzentrenimUmlandistdie Bevölkerungsentwicklung im selben Zeitraum leicht rückläufig. Im Vergleich mit dem gesamten Landkreis Nienburg (- 0,4% p.a.) verläuft die Einwohnerentwicklung der Stadt Nienburgjedochwenigernegativ.InNienburglebtenMitte2009 rd.32.280Einwohner. EinwohnerentwicklunginderStadtNienburg(Weser)undimUmland Stadt/Landkreis/ Bundesland Nienburg(Weser) NeustadtamRübenberge Verden(Aller) Walsrode Sulingen LandkreisNienburg(Weser) Niedersachsen +/-09/04 2004 in% Veränderung p.a.in% 2009 abs. 32.558 45.732 26.810 24.391 13.166 32.276 45.328 26.798 24.070 13.059 -282 -404 -12 -321 -107 -0,9 -0,9 -0,0 -1,3 -0,8 -0,2 -0,2 -0,0 -0,3 -0,2 127.524 124.989 -2.535 -2,0 -0,4 8.001.671 7.945.244 -56.427 -0,7 -0,1 Quelle:LandesbetriebfürStatistikundKommunikationstechnologieNiedersachsen.(Standjeweils30.06.) Für die Prognose der Bevölkerungsentwicklung kann in Anlehnung an die Prognose des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung e.V.2 davon ausgegangen werden, dassdieEinwohnerzahlenindennächstenJahrensowohlinderStadtNienburg(Weser)als auch imLandkreis weiterhinleicht rückläufigsein werden. Für dasJahr 2011kannsomit fürNienburg(Weser)miteinerEinwohnerzahlvon32.120Einwohnerngerechnetwerden. DieBasisfürdasamOrtbzw.imEinzugsgebietzurVerfügungstehendeMarkt-bzw.NachfragepotenzialistnebenderEinwohnerzahldieeinzelhandelsrelevanteKaufkraftkennziffer3. Für die Stadt Nienburg (Weser) beträgt der Wert 93,3 und liegt damit unter dem Durch 2 Vgl.NiedersächsischesInstitutfürWirtschaftsforschunge.V:GestaltungderDaseinsvorsorgeimdemographischenWandelfürdasGebietderRegionalenEntwicklungskooperationWeserberglandplus,2009. 3 Vgl.GfKGeomarketing,EinzelhandelsrelevanteKaufkraftkennziffern. 8 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt schnitt des Landkreises Nienburg/Weser (94,9) und Niedersachsens insgesamt (100,0). Gegenüber2005hatdieeinzelhandelsrelevanteKaufkraftkennzifferzwarabgenommen,seit 2007liegtsiejedochkonstantbei93,3. InderFerienregionMittelwesergelegen,weistdieStadtNienburgu.a.mitseinerhistorischen Altstadt wichtige touristische Attraktion auf, die auch Potenziale für den lokalen Einzelhandelgenerieren. AusdensozioökonomischenRahmenbedingungenlassensichkeinewesentlichenzusätzlichen Impulse für die Einzelhandelsentwicklung im Mittelzentrum Nienburg (Weser) ableiten. 9 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 4 UntersuchungsbefundezurMarktsituation 4.1 VerkaufsflächenstrukturdesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsimEinzugsgebiet Zur Bestimmung der vorhabenrelevanten Wettbewerbs- und Angebotssituation wurde im September 2009 durch Dr. Lademann & Partner eine vollständige Einzelhandelserhebung dernahversorgungsrelevantenSortimente(ohneRandsortimente)improspektivenEinzugsgebiet4desVorhabensdurchgeführt. Den Ergebnissen dieser Erhebung zufolge wird im Einzugsgebiet des Vorhabens eine nahversorgungsrelevanteVerkaufsflächevon rd.20.100qmvorgehalten(ohneaperiodischeRandsortimente). Davon entfallen etwa 19.000 qm auf den Nienburger Teil des Einzugsgebiets (nur nördliches Stadtgebiet= Zone 1a und Zone 1b).Inder Innenstadt befinden sich rd. 2.300 qm nahversorgungsrelevante Verkaufsfläche; im Stadtteilzentrum Niendorf-Nord werden rd. 4.750qmvorgehalten.DasrestlicheVerkaufsflächenangebotentfälltaufStreulagen. NahversorgungsrelevanteEinzelhandelsstrukturimEinzugsgebiet Branchen Zone1a Anzahlder Betriebe 64 Verkaufsfl. inqm 10.380 davonInnenstadtNienburg 28 2.310 davonStadtteilzentrumNienburg-Nord 8 4.745 davonsonstigeZone1b 28 3.325 Zone1b 24 8.620 Zone2 10 1.085 Gesamt 98 20.085 Quelle:Dr.Lademann&Partner. DieflächengrößtenLebensmittelanbieter(keinevollständigeAuflistung)imgesamtenEinzugsgebietsind: • real,-,KräherWeg(Zone1b) • real,-Getränkemarkt,Sorenkamp(Zone1b) 4 DieAbgrenzungundZonierung(Kartierung)desEinzugsgebietswurdedabeiwieinKapitel5.1.1erläutert vorgenommen. Das Einzugsgebiet erstreckt sich über das nördliche Stadtgebiet Nienburgs (Zone 1a und Zone1b)sowieaufdienördlichangrenzendenNachbargemeindenbisGandesbergen. 10 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt • 2xPenny,VerdenerLandstraße(Zone1a) • Eneukauf,VerdenerLandstraße(Zone1a;möchteandenStandortverlagernunderweitern,NachnutzungdesAltstandortsalsNP-Markt) • Rewe,AmMußriedegraben(Zone1a) • Lidl,GöttingerStraße(Zone1b) • Lidl,VerdenerLandstraße(Zone1a) • Aldi,VerdenerLandstraße(Zone1a) • Aldi,Ziegelkampstraße(Zone1b) • Jibi,Rohrsen(Zone2) AbgesehenvondenhiergenanntenEinzelhandelsbetriebenistdasNahversorgungsangebot im Einzugsgebiet des Vorhabens primär kleinteilig strukturiert und überwiegend auf die Stadt Nienburg konzentriert. Auch insgesamt lässt sich festhalten, dass im Umland der StadtNienburgbedingtdurchdieeingeschränkteNachfrageplattformnursehrwenignahversorgungsrelevanterEinzelhandelvorhandenist,sodassbereitsheutevonstarkenNachfrageverflechtungenmitdemMittelzentrumauszugehenist. Denwesentlichsten,zentralenEinzelhandelsstandortimEinzugsgebietinsgesamtbildetdie NienburgerInnenstadt,derGroßteildesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsistallerdingsaußerhalbderInnenstadtwohnortnahangesiedelt. InnenstadtvonNienburg(Weser) DerinnerstädtischeHaupteinkaufsbereicherstrecktsichaufdashistorischeStadtzentrum, wobei die miteinander verknüpften Fußgängerzonen Lange Straße und Georgstraße, den dichtesten und qualifiziertesten Besatz und die höchsten Passantenfrequenzen aufweisen undvondaherdieeindeutigenHaupt-Einkaufslagendarstellen.AlsmaßgeblicheMagneten fungierendieflächengrößerenAnbieterWoolworth,TextilkaufhausHeitmann(beidenördlicheLangeStraße)undTextilkaufhausKolossa(Georgstraße);darüberhinausisteinattraktiverMixausüberregionalbekanntenFilialisten(insbesondereausdemaperiodischenBedarfsbereich und lokalen Anbietern, Nahversorgungseinrichtungen (u.a. Netto, dm, Rossmann) sowie Gastronomie- und Dienstleistungsbetrieben präsent. Darüber hinaus ist auf 11 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt den nordwestlich vor der Altstadt gelegenen Mediamarkt-Elektrofachmarkt zu verweisen. Insgesamt besitzt die Nienburger Altstadt durch ihre historischen Backsteinbauten einen beschaulichenCharakterundstellteinewichtigetouristischeDestinationdar. 4.2 UmsatzstrukturdesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsimEinzugsgebiet DieUmsätzefürdennahversorgungsrelevantenEinzelhandelimEinzugsbereichdesVorhabenswurdenvonDr.Lademann&PartneraufderGrundlageallgemeinerBranchenkennziffern, der ermittelten Verkaufsflächen sowie der spezifischen Wettbewerbssituation standortgewichtetermittelt. Demnach belief sich der Brutto-Umsatz im untersuchten Einzugsgebiet im Periodischen BedarffürdasabgeschlosseneGeschäftsjahr2008aufinsgesamt rd.85Mio.€. DabeierzieltendieBetriebeinderZone1aeinennahversorgungsrelevantenEinzelhandelsumsatzvonca.48Mio.€p.a.,wovonrd.10Mio.€aufdieNienburgerInnenstadtentfielen.InderZone1bwurdeeinnahversorgungsrelevanterUmsatzvonetwa32Mio.€erwirtschaftetundimNienburgerUmland(Zone2)rd.5,9Mio.€.DiedurchschnittlicheFlächenproduktivität für diese Sortimentsgruppe betrug im Einzugsgebiet rd. 4.200 € je qm Verkaufsfläche. DieVerkaufsflächen-undUmsatzstrukturdereinzelnenVersorgungslagenimEinzugsgebiet istimFolgendenzusammenfassenddargestellt. UmsatzstrukturdesnahversorgungsrelevantenEinzelhandelsimEinzugsgebiet Branchen Verkaufsfl. inqm Umsatz inMio.€ Flächenprod.* Zone1a davonInnenstadtNienburg davonStadtteilzentrumNienburg-Nord davonsonstigeZone1a 10.380 2.310 4.745 3.325 47,6 9,7 21,5 16,5 4.590 4.190 4.530 4.950 Zone1b 8.620 31,5 3.660 Zone2 1.085 5,9 5.470 Gesamt 20.085 85,1 4.240 Quelle:Dr.Lademann&Partner.*in€/qmVerkaufsfläche.Wertegerundet. Die nahversorgungsrelevanten Betriebe im Einzugsgebiet des Vorhabens konnten auf rd. 20.100 qm sortimentsspezifischer Verkaufsfläche einen nahversorgungsrelevanten Umsatz vonetwa85Mio.€generieren. 12 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 5 ProspektiveMarktpositiondesVorhabens 5.1 Vorhabensprognose 5.1.1 EinzugsgebietundNachfragepotenzial ZurErmittlungdesEinzugsgebietswurdendieEinzugsbereichevergleichbarerBestandsobjekteausgewertetundimAnalogieschlussverfahrenaufdasVorhabeninNienburg(Weser) übertragen. Dabei wurden neben der Erreichbarkeit des Standorts auch das AgglomerationsumfeldunddieWettbewerbssituationimRaumberücksichtigt. BeiderBetrachtungdesEinzugsgebietseinesEinzelhandelsbetriebssindzweiDimensionen zubeachten: • DieräumlicheAusdehnungdesEinzugsgebietsund • dieHöhederNachfrageabschöpfungindiesemGebiet. WährenddasEinzugsgebietdenRaumrepräsentiert,ausdemeinHandelsstandortregelmäßigseineKundengewinnt,bezeichnetderMarktanteildenUmfanganNachfrage,denein HandelsstandortausdiesemGebietbindenkann(sieheMarktanteilsprognose). Dr.Lademann&PartnerhabenbundesweitEinzugsgebiets-undKaufkraftabschöpfungsanalysen für Verbrauchermärkte durchgeführt, aus denen sich allgemeine Ausstrahlungskennwerteableitenlassen.SolcheEinzugsgebietsanalysenwurdenimRahmenderErstellungvon Einzelhandelsentwicklungs- und Zentrenkonzepten, Verträglichkeitsgutachten und Standort-undMarktanalysendurchgeführtundempirischbelegt.Soauchz.T.unterZugrundelegungvonEchtdateninengerAbstimmungmitderEDEKAindenvergleichbarenMittelzentrenSoltau,Bramsche,Northeim,Ahrensburg,Wedel,Vechta,BadNenndorf,Sulingen,AurichundBückeburg.AusdatenschutzrechtlichenGründenkannausdenzurVerfügunggestellten Echtdaten sowie aus den ausschließlich für interne Zwecke aufgestellten Markt- undStandortanalysenjedochnichtzitiertwerden. Grundsätzlichseidaraufhingewiesen,dasseineuneingeschränkteÜbertragungderErgebnisseausvorliegendenEinzugsgebietsanalysennichtmöglichist.FürdieBestimmungeines EinzugsgebietssindimmerauchdiekonkretenlokalräumlichenVerhältnisse(z.B.Verkehrsinfrastruktur,Wettbewerbssituation,Agglomerationsumfeld,räumlicheBarrieren)sowiedie „gelernten“ Einkaufsbeziehungen der Verbraucher vor Ort entscheidend. Das prospektive EinzugsgebietdesVorhabensinNienburgwurdedemnachaufBasisdervorliegendenDaten ausvergleichbaren Vorhaben sowie unter Berücksichtigung derlokalräumlichen Besonderheitenermittelt 13 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Das Verbrauchermarktvorhaben ist aufgrund seiner Lage, Struktur und Größe überwiegend aufdieVersorgungderBevölkerungdesnördlichenNienburgerStadtgebiets(Zone1)ausgerichtet.DieserNahbereichdesEinzugsgebietswurdeaufgrunddesVerlaufsderVerkehrsinfrastrukturen (Bundesstraßen, Bahnlinie) sowie der spezifischenWettbewerbsituationin eine Zone 1a und eine Zone 1b aufgeteilt. Dabei wird davon ausgegangen, dass die EinkaufsorientierungindenbeidenjeweiligenTeilzonenunterschiedlichhochausfällt. 14 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass das Einzugsgebiet die nördlichen, entlang derB215/B209gelegenenNachbargemeindenDrakenburg,Rohrsen,Heemsen,Haßbergen und Gandesbergen (Zone 2) umfasst. Die Gutachter haben dabei die „gelernten“ Versorgungswege der Bevölkerung in den aufgeführten Gemeinden berücksichtigt, die aufgrund derverkehrsinfrastrukturellenGegebenheitensowiederschwachenlokalenWettbewerbssituation bereits heuteentlangder Bundesstraße aufdasnördlicheNienburgerStadtgebiet ausgerichtetsind.5 Im prospektiven Einzugsgebiet des Vorhabens leben derzeit knapp 27.950 Personen. Im voraussichtlichenJahrdervollenMarktwirksamkeit2011wirddasEinzugsgebietaufgrund der prognostizierten Bevölkerungsveränderungen (s.o) ein Einwohnerpotenzial von insgesamt etwa27.740Einwohnern aufweisen.Darüberhinauskannv.a.durchdieverkehrsgünstigeLageunddasAgglomerationsumfeld mit einer Potenzialreserve6 von insgesamt 15 % der Grundnachfrage (Einwohneräquivalent von rd. 4.600 Personen in 2011) gerechnet werden. Insgesamt beträgt das KundenpotenzialdesVorhabensin2011somit etwa32.340Personen. EinzugsgebietdesVorhabensinNienburg(Weser) Bereich Zonen Nahbereich Nahbereich(erweitert) Zone1a Zone1b 17.240 4.602 17.159 4.580 Fernbereich Zone2 6.103 6.004 Zonen1-2 27.945 27.744 15% 4.600 4.600 32.545 32.344 Einzugsgebiet Potenzialreserve Gesamt 2009 Quelle:EigeneBerechnungenderDr.Lademann&PartnerGmbH. 2011 AufderGrundlagederEinwohnerzahlenundderKaufkraft7imEinzugsgebietsowiedeszu GrundegelegtenPro-Kopf-AusgabesatzesbeträgtdasNachfragepotenzialfürdievorhabenrelevantenSortimenteinklusivePotenzialreserveaktuell 5 ZurErläuterungdesEinzugsgebietsbezüglichderUmlandgemeindenseiauchaufdasKap.5.2.3verwiesen. 6 DiesesetztsichüberwiegendausPendlern,TouristenundEinwohnern,dieaußerhalbdesEinzugsgebiets lebenundlediglichsporadischimEcentereinkaufenwerden,zusammen.InsbesondereinländlichenRegionenkanndavonausgegangenwerden,dassdasStreuumsatzpotenzialentsprechendhochausfällt.Würde mandieUmsatzanteile,dieüberStreukundenerzieltwerden,aufdiejeweiligenHerkunftsgemeindenaufteilen,würdensichGrößenordnungenergeben,dieunterhalbvon1%Marktanteilliegen. 7 Vgl.EinzelhandelsrelevanteKaufkraftkennziffernderGfKGeomarketing. 15 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt rd.131,3Mio.€. UnterBerücksichtigungeineskonstantenPro-Kopf-AusgabesatzesbeidenvorhabenrelevantenSortimentensowiederinZukunftleichtrückläufigenBevölkerungsplattformergibtsich für das Prognosejahr 2011 (mögliche Marktwirksamkeit des Vorhabens) im Einzugsgebiet desVorhabenseinNachfragepotenzial–inkl.Potenzialreserve–überallevorhabenrelevantenBranchenvoninsgesamt ca.130,4Mio.€ davonrd.63,2Mio.€imPeriodischenBedarfsbereich.DiesentsprichteinemleichtenRückgangvoninsgesamtetwa1,0Mio.€. NachfragepotenzialimEinzugsgebietdesVorhabens2011inMio.€ Zone1a Zone1b Zone2 Potenzialreserve* PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf** 33,1 35,2 8,8 9,4 11,7 12,5 9,5 10,1 63,2 67,2 Gesamt 68,4 18,2 24,2 19,6 130,4 Daten Gesamt Quelle:EigeneBerechnungen.*Potenzialreserve:15%desNachfragepotenzialsimEinzugsgebiet.**ohneMöbel. InsgesamtbeträgtdasKundenpotenzialdesVorhabensin2011etwa32.340Personen.Das vorhabenrelevante Nachfragepotenzial im Einzugsgebiet wird bis zur Markwirksamkeit in 2011leichtaufrd.130,4Mio.€zurückgehen. 16 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 5.1.2 Marktanteils-undUmsatzprognose Die Umsatzprognose für den Verbrauchermarkt basiert auf der Einschätzung erzielbarer NachfrageabschöpfungendergeplantenNutzungimEinzugsgebietaufGrundlagevonumfangreichenErfahrungswertenundempirischenUntersuchungen.NebenderEntfernungzum VorhabenstandortwurdedabeiauchdieWettbewerbssituationimRaumberücksichtigt. FürdasEcenteranderVerdenerLandstraßeistdavonauszugehen,dassesinsgesamteinen Marktanteil im Einzugsgebiet von rd.10% erreichen wird. Der prospektiv höchste Marktanteil wird dabei aufgrund des beabsichtigten Betriebstyps im nahversorgungsrelevantenbzw.periodischenBedarferzielt.InderZone1aliegtdieserbeird.19%. Marktanteile*desgeplantenEcenter-VerbrauchermarktsimEinzugsgebiet PeriodischerBedarf Marktpotenzial(Mio.€) UmsatzVorhaben(Mio.€) Marktanteile AperiodischerBedarf** Marktpotenzial(Mio.€) UmsatzVorhaben(Mio.€) Marktanteile Gesamt** Marktpotenzial(Mio.€) UmsatzVorhaben(Mio.€) Marktanteile Zone1a Zone1b Zone2 Gesamt 33,1 6,3 19% 8,8 1,4 16% 11,7 1,6 14% 53,7 9,3 17% 35,2 0,8 2% 9,4 0,2 2% 12,5 0,2 2% 57,1 1,2 2% 68,4 7,1 10% 18,2 1,6 9% 24,2 1,9 8% 110,8 10,5 10% Quelle:EigeneBerechnungen.*ohneStreuumsätze.**ohneMöbel. UnterBerücksichtigungzusätzlicherStreuumsätzevon15%,dieräumlichnichtgenauzuzuordnen sind und aus der o.g. Potenzialreserve gespeist werden, errechnet sich das Gesamtumsatzpotenzial des Vorhabens. Danach wird sich der einzelhandelsrelevante BruttoUmsatzdesVorhabensbeieinerdurchschnittlichenFlächenproduktivitätvonetwa4.140€ jeqmVerkaufsflächeaufinsgesamt rd.12,4Mio.€belaufen. UmsatzprognosedesVorhabens Verkaufsfläche inqm Umsatz inMio.€ Verbrauchermarkt davonPeriodischerBedarf davonAperiodischerBedarf 2.550 450 11,0 1,4 4.300 3.200 Gesamt 3.000 12,4 4.135 Branchenmix Flächenproduktivität* Quelle:Dr.Lademann&Partner.*in€/qmVerkaufsfläche. 17 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt IndiesemZusammenhangistallerdingsdaraufhinzuweisen,dassessichbeidemVorhaben nichtumeinevollständigeNeuansiedlunghandelt.DerbestehendeENeukaufanderVerdenerStraßeverlagertandenPlanstandort,erweitertindiesemZusammenhangseineVerkaufsflächen (mit gleichzeitiger Umwandlung zur Vertriebsschiene E center) und „nimmt seinebestehendenUmsätzeandenneuenStandortmit“.DerAltstandortwirddurcheinen deutlichumsatzschwächerenNP-Marktnachgenutzt,sodassdavonauszugehenist,dassder reine Umsatzzuwachs geringer ausfallen wird: Der Umsatzzuwachs8 (inkl. Streuumsätzen) wirdinsgesamtetwabeird.10,7Mio.€liegen.Davonentfallenetwa9,4Mio.€aufden periodischenBedarfsbereich. Verkaufsflächen-undUmsatzzuwachsdurchdasVerlagerungs-undErweiterungsvorhaben Standort EcenterAnsiedlung NachnutzungdesAltstandortsdurchNP Summe abzüglichENeukauf(Verlagerung) SummeVerkaufsflächen-undUmsatzzuwachs Sortiment PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf Gesamt PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf Gesamt PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf Gesamt PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf Gesamt PeriodischerBedarf AperiodischerBedarf Gesamt Verkaufsfläche inqm 2.550 450 3.000 990 110 1.100 3.540 560 4.100 -990 -110 -1.100 2.550 450 3.000 Umsatz inMio.€ 11,0 1,4 12,4 3,1 0,3 3,4 14,0 1,7 15,8 -4,7 -0,4 -5,0 9,4 1,3 10,7 Quelle:BerechnungenDr.Lademann&Partner. FürdasAnsiedlungsvorhabenEcenteramStandortVerdenerLandstraßeliegtderMarktanteilimNahbereich(Zone1a)insgesamtbeird.10%,indenübrigenZonenbeird.9bzw. rd.8%.NachdenModellrechnungenerrechnetsicheinUmsatzpotenzialfürdenVerbrauchermarkt von rd. 12,4 Mio. Hierist allerdings darauf hinzuweisen, dasses sich bei dem VorhabennichtumeinevollständigeNeuansiedlunghandelt. 8 EntscheidendfürdieErmittlungundBewertungderprospektivenAuswirkungendesVorhabensistnichtder saldierteVerkaufsflächenzuwachssonderndiesaldierteUmsatzveränderung,dennschließlichistdasdierelevante Determinante,die die Höheder Auswirkungen auf den bestehenden Einzelhandel bestimmt. Hier gilt es, Folgendes zu berücksichtigen: Der Altstandort wir durch einen Betrieb nachgenutzt werden, der deutlichniedrigereUmsatzleistungenaufweist.DerumsatzstärkereEdeka-Markt„nimmtseineUmsätzean dieVerdenerLandstraßemit“.AuchbeimEdeka-MarktundderErweiterungundUmstellungaufdasEcenter-Format werden Verkaufsfläche und Umsatz nicht parallel zueinander ansteigen, da ein Teil des Verkaufsflächenzuwachsesauchdafürgenutztwerdenwird,dengestiegenenAnsprüchenderVerbraucheran Convenience(z.B.breitereGänge)undeineumfangreichereProduktpräsentationgerechtzuwerden. 18 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 5.2 Wirkungsprognose 5.2.1 Vorbemerkungen MitderWirkungsprognosefürdenPeriodischenBedarfwirduntersucht,wiesichderprognostizierteMehrumsatzdurchdasVorhabenunterBerücksichtigungderräumlichenVerteilung auf den Einzelhandel im Einzugsgebiet auswirken wird. Die Umverteilungswirkungen werden auf Basis der aktuell bestehenden Einzelhandelsumsätze (stationärer Einzelhandel imjeweiligenBezugsraum)ermittelt. Die Wirkungen des Vorhabens im Randsortimentsbereich (Aperiodischer Bedarf) werden über die Nachfrageabschöpfung im Einzugsgebiet, also über den Marktanteil, abgebildet. Gehtmandavonaus,dasseinVorhabenauchimmergewisseAnteileohnehinabfließender Nachfrageaufsichumlenkt,kannbeieinemMarktanteilvonmax.rd.2%beidenRandsortimenten angenommen werden, dass die Wirkungen auf den Einzelhandel vor Ort die als kritischangesehene„10%-Schwelle“beiweitemnichterreichen.VordiesemHintergrund wirdauf umfangreiche Berechnungen derUmsatzumverteilungswirkungenin den Randsortimentsbereichenverzichtet. 19 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 5.2.2 ProspektiveAuswirkungenimperiodischenBedarf(nurZusatzumsatz) DieAuswirkungendesVorhabenssindimperiodischenBedarfsbereichnichtdirektamMarktanteilablesbar;vielmehrmüssenfüreinefundierteWirkungsabschätzungdieVeränderungen der Nachfrageplattform bis zum Zeitpunkt der Marktwirksamkeit des Vorhabens (prospektiv2011)sowiedieNachfrageströmeberücksichtigtwerden: • SowohldasVorhabenalsauchdiebereitsvorhandenenBetriebesindvoneinerMarktschrumpfungdurchleichteBevölkerungsverlusteimEinzugsgebietbetroffen.DiePartizipationdesVorhabenswirddabeiinderHöhedesprospektivenMarktanteils,dieder bereits vorhandenen Betriebe in der Höhe der derzeitigen Nachfragebindung berücksichtigt.DieserEffektistzwarnichtvorhabeninduziert,wirktsichallerdingslimitierend aufdieKompensationsmöglichkeitendesbestehendenEinzelhandelsaus. • WirkungsmilderndschlägthingegenzuBuche,dassdasVorhabeninderLageseinwird, bisherige Nachfrageabflüsse zu reduzieren. Das heißt, der mit Kunden aus dem EinzugsgebietgetätigteVorhabensumsatzmussnichtzuvordenHändlernvorOrtzuGute gekommen sein. Vielmehr lenkt das Vorhaben auch bisherige Nachfrageabflüsse auf sichum. • Auch innerhalb des Einzugsgebiets bestehen Nachfrageströme, wobei die Betriebe in denZonen1aund1b(nördlichesNienburg)aktuellinhöheremMaßeZuflüsseausdem Umlandaufsichziehenkönnen..M.a.W.:AusdemUmland(Zone2)werdenheutebestehendeNachfrageabflüssenachNienburgaufdasVorhabenumgelenkt.Damiterhöht sichdieWirkungaufdiebestehendenBetriebeinNienburg,währendderEinzelhandel im Umland von diesem Teil des Vorhabensumsatzes nicht betroffen sein wird. InsbesonderedieZone1bgeneriertmitdemreal-StandortaktuelldeutlicheZuflüsseausden Zonen1aund2sowieausdemweiterenUmland.VondiesenZuflüssenkanndasVorhabeneinenTeilaufsichumlenken • Die Nachfragestrombereinigung ist stark an den jeweiligen Zentralitäten der Zonen orientiertundbildetdiesenWirkungsverschärfungseffektfürdieZonen1aund1bab. DainderZone2dieZentralitätdeutlichunter100%liegt,d.h.dieUmsatzabflüssedie Umsatzzuflüsse bei weitem überwiegen, wird zur besseren Überschaubarkeit lediglich der Umfang gebundener Umsatzabflüsse aufgeführt. Dabei wird ein Abschlag für die UmlenkungvonZuflüssenberücksichtigt. ErstfürdensobereinigtenUmverteilungsumsatzistanzunehmen,dasserzuLastenanderer bestehenderEinzelhandelsbetriebeumverteiltwird. IndiesemZusammenhangistnocheinmaldaraufhinzuweisen,dassessichbeidemVorhabennichtumeinevollständigeNeuansiedlunghandelt.DerbestehendeENeukaufander Verdener Straße verlagert an den Planstandort, erweitert in diesem Zusammenhang seine Verkaufsflächen (E center neu) und „nimmt seine bestehenden Umsätze an den neuen Standort mit“. Der Altstandort wird durch einen deutlich umsatzschwächeren NP-Markt nachgenutzt,sodassdavonauszugehenist,dassderreineUmsatzzuwachsgeringerausfallenwird.NurdieserUmsatzzuwachsistjedochimFolgendenimSinnedesBaurechtsprü- 20 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt fungsrelevant, da davon auszugehen ist, dass der bestehende Markt seine Wirkungen bereitsinderVergangenheitinduzierthat. 9 DasVorhabenwirdmitKundenausseinemEinzugsgebieteinennahversorgungsrelevanten Mehrumsatzvonrd.8,0Mio.€erzielen.Dabeimussbeachtetwerden,dasssowohldasVorhabenselbstalsauchdiebereitsvorhandenenBetriebeingeringemMaßevonderMarktschrumpfungbetroffenseinwerden(zusammenrd.0,3Mio.€).DarüberhinausistdasVorhaben in der Lage, bisherige Abflüsse zu binden (rd. 3,0 Mio. €). Nach Berücksichtigung dieserEffekteundDurchführungderNachfragestrombereinigungbeträgtderumverteilungsrelevanteVorhabenumsatzrd.6,5Mio.€.Stelltmandiesendemnahversorgungsrelevanten EinzelhandelsumsatzimEinzugsgebietimBereichdernahversorgungsrelevantenSortimente gegenüber,ergibtsichprospektiveineUmsatzumverteilungvon rd.7,6%. DieUmsatzumverteilungswirkung wirktsich jedoch unterschiedlichstark auf die verschiedenen untersuchten Versorgungsbereiche im Einzugsgebiet aus. So sind stärker agglomerierteStandortetendenziellwenigerstarkbetroffenalsSolitärstandorte.Gleichzeitigkann davonausgegangenwerden,dasstypgleichebzw.typähnlicheWettbewerber(v.a.Verbrauchermärkte)leichthöhereUmsatzrückgängezuverzeichnenhaben,alskleinflächige,spezialisierte Lebensmittelanbieter, die nur in einem geringen Maße als Wettbewerber zu betrachtensind.DiefolgendeTabellegibteineÜbersichtüberdieeinzelnenKompensations- undWirkungseffekte.DiehöchstenAuswirkungensindmitrd.8,0%fürdieStreulagender Zone1bzuerwarten. 9 GrundsätzlichgiltimSinnedesBaurechts,dassnurdieAuswirkungenderneuhinzutretendenVerkaufsflächeundderdamitverbundenenZusatzumsätzegeprüftundbewertetwerden,daanzunehmenist,dassder bestehende Betrieb seine Wirkungenbereits inder Vergangenheit induziert hat. Würde mandieUmsatzumverteilungswirkungendesGesamtstandorts(inkl.Erweiterung)betrachten,ergibtsicheineVermischung zwischendenbereitseingetretenenWirkungen(gegendenBestandzumZeitpunktderEröffnung)undden prospektiven,künftigenWirkungen(gegendenaktuellenBestand). Diese Einschätzung wurde auch vom OVG Nordrhein-Westfalen Münster im „CentrO-Urteil“ vom 6.6.2005 bzw. vom Bundesverwaltungsgericht am 28.12.2005bestätigt. Hierinbilligt dasOVG,dass nur die durch die geplante Erweiterung des CentrO bewirkten Umsatzumverteilungen untersucht wurden: „Der Markt in OberhausenundinderRegionhatsichseitdemMarkteintrittdesCentrOaufdasEinkaufszentrumeingestellt.DasCentrOistamMarktetabliertundgenausowiejederandereEinzelhandelsbetriebinOberhausen BestandteildesEinzelhandelsangebotsinderRegion(OVGfürdasLandNordrhein-Westfalen,6.Juni2005: AZ10D155/04.NE).“GleicheslässtsichaufdasVorhabeninNienburgübertragen. AuchdasBundesverwaltungsgerichtMünsterhatsichaktuellmitzweiUrteilenvom06.11.2008(AZ10A 1417/07und10A2601/07)mitderFragederErweiterungbestehenderEinzelhandelsbetriebeauseinandergesetzt.Herausgestelltwurdedabei,dassinderPrognosenurdiezusätzlichentstehendenUmsätzeberücksichtigt werden müssen, da sich der Markt bereits auf den bestehenden Betrieb eingestellt hat. Es mussalsovonderjenigenstädtebaulichenSituationausgegangenwerden,dienichtnurvondenanderen vorhandenenEinzelhandelsbetrieben,sondernauchdurchdenBetrieb,dererweitertwerdensoll,geprägt ist.SchließlichbindetdieserBetriebauchschonvorseinerErweiterungKaufkraft. 21 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Wirkungsprognose2010desVorhabensinNienburg-PeriodischerBedarf UmverteilunginMio.€ Zone1a Faktoren Innenstadt Nienburg Stadtteilzentr. NienburgNord Übrige Zone1a Zone1a gesamt Zone1b Zone2 Einzugsgebiet gesamt VorhabenumsatzzuLastenderBetriebein 0,94 2,35 1,93 5,22 1,27 1,49 7,97 zzgl.WirkungsverschärfungdurchMarktschrumpfung 0,00 0,01 0,01 0,02 0,01 0,02 0,06 abzgl.KompensationseffektedurchUmlenkungvon Abflüssen -0,33 -0,83 -0,68 -1,85 -0,03 -1,16 -3,04 zzgl.PartizipationdervorhandenenBetriebeander Marktschrumpfung 0,02 0,05 0,04 0,11 0,08 0,07 0,26 UmverteilungsrelevanterVorhabenumsatzunbereinigt 0,63 1,58 1,30 3,50 1,33 0,42 5,24 zzgl.Nachfragestrombereinigung 0,02 0,04 0,00 0,06 1,18 - 1,24 UmverteilungsrelevanterVorhabenumsatz bereinigt 0,65 1,62 1,30 3,56 2,51 0,42 6,49 Umsatzumverteilungin%vomUmsatzdes bestehendenEinzelhandels 6,7% 7,5% 7,9% 7,5% 8,0% 7,0% 7,6% Quelle:EigeneBerechnungen.Wertegerundet. Die Umsatzumverteilungsquoten durch das Verbrauchermarktvorhaben an der Verdener LandstraßewerdenGrößenordnungenvonmax.8%erreichen.Dabeiistdavonauszugehen, dass die Wirkungen auf die zentralen Versorgungsbereiche tendenziell niedriger ausfallen werden. 22 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 5.2.3 Exkurs:AuswirkungenaufaußerhalbdesEinzugsgebietsgelegeneNahversorgungsstandorte DasEinzugsgebietdesVorhabensbeschränktsichaufdasnördlicheStadtgebietNienburgs sowieaufdienördlichenUmlandgemeinden.DieUmverteilungsquoteindemvondenGutachternabgegrenztenEinzugsgebietliegtbeimaximal8%(Zone1b). Die Gutachter gehen nicht davon aus, dass auch die Bewohner in den nordwestlich von NienburggelegenenUmlandgemeindenentlangderL351(u.a.Marklohe,Hoya)insignifikanterGrößenordnungvondemVorhabenangesprochenwerden.DagegensprecheneinerseitsdasleistungsfähigeAngebotin denUmlandgemeindenselbst sowieandererseits die LagedesFamila-StandortsimwestlichenNienburgerStadtgebiet.InsbesondereinderNahversorgung ist empirisch nachgewiesen, dass die räumliche Nähe zu einem VersorgungsstandortbeiderKaufentscheidungeinewichtigeRollespielt(„NäheschlägtFläche“).Dementsprechend werden die Bewohner der Umlandgemeinden in erster Linie jeweils auf das örtlicheNahversorgungsangebotorientiertsein.Marklohebspw.verfügtüberdreiLebensmitteldiscounter und einen Verbrauchermarkt. Die Wettbewerbsintensität und damit die Auswahlmöglichkeitenfallenalsobereitsvergleichsweisehochaus.AufgrundderBarrierewirkung der Weser führen die Versorgungswege, die über das örtliche Angebot hinausgehen,überdieB214insNienburgerStadtgebiet.DersichimwestlichenNienburgerStadtgebietbefindlicheFamila-StandortistdabeiaberdeutlichzügigerundbequemerzuerreichenalsderVorhabenstandort.InsofernwerdendieBewohnerdernordwestlichenUmlandgemeinden–unddamitauchMarklohes–auchnachderVorhabenrealisierungnurunwesentlichaufdasE-Centerorientiertsein.10 EineweitereAusdehnungdesEinzugsgebietsindassüdlicheStadtgebietNienburgssowie indasöstlicheundsüdlicheUmlandvonNienburgerscheintebensowenigplausibel.InsbesonderedieRewe-VerbrauchermärkteaberauchderFamilasowiedasreal-SB-Warenhaus, die aufgrund ihrer Verkaufsflächengrößenals deutlich ausstrahlungsstärkeralsdasVorhaben einzustufen sind, wirken hier einzugsgebietsbegrenzend. Die genannten Standorte liegen–auchfürdieBewohnerindenUmlandgemeindenwiez.B.Steimbke,Landesbergen, Liebenau–z.T.indeutlichgeringererräumlicherEntfernungalsderVorhabenstandort.Die höhere Ausstrahlungskraft der genannten Betriebe sowie die geringere Distanz zwischen WohnortundVersorgungsstandortführendazu,dassdieBewohnerimsüdlichenNienburger StadtgebietsowieindenöstlichenundsüdlichenUmlandgemeindenvondemVorhabenin nichtsignifikanterGrößenordnungangesprochenwerden. Esbleibtjedochfestzuhalten,dassdieOrientierungderVerbraucheraufeinenEinzelhandelsstandortnichtschlagartigander(normativgesetzten)Einzugsgebietsgrenzeabbricht. 10 Würde man Marklohe dem Einzugsgebiet hinzuzählen, so müsste konsequenterweise auch der FamilaStandort in Nieburg-West dem Einzugsgebiet zugeordnet werden. Die Wirkungen des Vorhabens würden aufgrundderräumlichgeringerenEntfernungundderTypgleichheitderBetriebevorallemzuLastenFamilasundwenigerzuLastenderinMarkloheansässigenNahversorgergehen. 23 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Das Vorhaben generiert demnach auch Umsätze mit Einwohnern aus den Gemeinden, die nichtinnerhalbdesEinzugsgebietsliegen.Dortwird(bezogenaufdieortsansässigeNachfrage) allerdings nur ein geringer Marktanteil erreicht. Diese Umsätze werden zusammen mitUmsätzen,diedurchDurchreisende,Pendleretc.alsStreuumsätzebezeichnetundzur Potenzialreservezusammengefasst.MitdemEinzugsgebietdesVorhabenswurdealsodasjenige Gebietabgegrenzt, aus dem dasVorhaben den deutlich größtenTeil seinerUmsätze erwirtschaftet. Auch sei noch mal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass für die Bestimmung eines Einzugsgebiets immer das Zusammenspiel von Fahrzeit zu einem Versorgungsstandort und relevanterWettbewerbssituationimRaumausschlaggebendist.JezahlreicherdieAlternativen, umso weniger ist der Verbraucher – gerade für den Lebensmitteleinkauf – bereit, größereStreckenfürdenEinkaufzurückzulegen. UmdemAnsprucheiner„Worst-case“-Betrachtunggerechtzuwerden,habenDr.Lademann & Partner dennoch in einer ergänzenden Untersuchung auch die Auswirkungen auf die nächstgelegenenSamtgemeindenMarkloheundSteimbkesowieaufdenFamila-Standortin Nienburg-Westermittelt. DazuwurdedietheoretischeAnnahmegetroffen,dasssämtlicheUmsätze,dienichtinnerhalb des Einzugsgebiets wirken (rd. 2,9 Mio. €11), vollständig zu Lasten der Betriebe in Marklohe und Steimbke sowie gegen den Famila-Standort in Nienburg-West gehen. Dass sichdieUmsätzetatsächlichaufweitmehrStandorteverteilen,wirdimSinnedes„Worstcase“-Ansatzesaußenvorgelassen. Gemäß der fachgutachtlichen Stellungnahme der Cima GmbH zur Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben in der Stadt Nienburg/Weser generieren die Betriebe in Marklohe einen nahversorgungsrelevantenUmsatzvonrd.18,7Mio.€sowieinSteimbkeeinennahversorgungsrelevantenUmsatzinHöhevonrd.10,2Mio.€.FürdenFamila-Standortinklusiveder KonzessionäregehenDr.Lademann&PartnervoneinemnahversorgungsrelevantenUmsatz vonrd.13,6Mio.€aus. StelltmandennichtinnerhalbdesEinzugsgebietswirkendenVorhabenumsatzvollständig gegen die in Marklohe, Steimbke sowie am Famila-Standort erwirtschafteten Umsätze, so ergibtsichinsgesamteineUmverteilungsquotevonrd.6,8%.WürdemandarüberhinausgehendnochweitereUmlandgemeindenindieBetrachtungmiteinbeziehen,sowürdesich dieermittelteUmverteilungsquoteweiterreduzieren.DennderVorhabenumsatzzuLasten der bestehenden Betriebe würde auf eine breitere Basis gestellt werden, mit der KonsequenzgeringererUmverteilungsquotenbezogenaufdieeinzelnenStandorte.Insofernkann 11 Dieser Wert ergibt sich aus der Umsatzprognose (nur Zusatzumsätze) für die nahversorgungsrelevanten VorhabensortimenteinHöhevonrd.9,4Mio.€abzüglichdesfürdasEinzugsgebietermitteltenumverteilungsrelevantenVorhabenumsatzesinHöhevonrd.6,5Mio.€. 24 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt die Umverteilungsquote von 6,8 % als absoluter Maximalwert für die Umverteilung an StandortenaußerhalbdesEinzugsgebietsbewertetwerden. 25 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 6 StädtebaulicheundraumordnerischeBeurteilungdesVorhabens 6.1 ZudenBeurteilungskriterien Das Vorhaben in Nienburg (Weser) mit insgesamt rd. 3.000 qm einzelhandelsrelevanter VerkaufsflächeistAdressatdes§11Abs.3BauNVO.AußerdemsinddieBestimmungender Landesplanung Niedersachsen12 und der Regionalplanung für den Landkreis Nienburg/Weser13zuberücksichtigen.Demnachsindfolgende,additivverknüpfteKriterienfür dieZulässigkeiteinesgroßflächigenEinzelhandelsvorhabensvonBedeutung: • Umfang und Zweckbestimmung von Einzelhandelsgroßprojekten sollen der jeweiligen StufederZentralenOrteentsprechen(Kongruenzgebot).DerUmfangneuerFlächenbestimmt sich aus dem zentralörtlichen Versorgungspotenzial, den vorhandenen VersorgungseinrichtungenundderinnergemeindlichenZentrenstruktur.DieAusweisungneuerFlächenfürdengroßflächigenEinzelhandelistdabeiinterkommunalabzustimmen. • Dieausgeglichenen Versorgungsstrukturen und deren Verwirklichung, die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte und integrierter Standorte sowie die verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung sollen nicht mehr als unwesentlich beeinträchtigt werden (Beeinträchtigungsverbot). • EinzelhandelsgroßprojektesindnurinnerhalbzentralerSiedlungsgebietederZentralen Ortezulässig(Konzentrationsgebot). • DieAusweisungneuerFlächenmitinnenstadtrelevantenKernsortimentenistgrundsätzlichnuranstädtebaulichintegriertenStandorten zulässig. Sie sindin das ÖPNV-Netz einzubinden(Integrationsgebot). • Nach§11Abs.3BauNVOistnebendenbereitsangesprochenenBelangenzuprüfen, ob das Vorhaben zentrale Versorgungsbereiche und die Verkehrsinfrastruktur mehr als unwesentlichbeeinträchtigt. Im Rahmen der Abwägung des Vorhabens gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 8 BauGB sind weiterhin folgende ökonomische Kriterien bei der Aufstellung oder Änderung von Bebauungsplänen zuberücksichtigen: • dieBelangederWirtschaft; • auchihrermittelständischenStrukturimInteresseeinerverbrauchernahenVersorgung derBevölkerung; • dieErhaltung,SicherungundSchaffungvonArbeitsplätzen; • derVerkehreinschließlichdesöffentlichenPersonennahverkehrs. 12 Vgl.LandesraumordnungsprogrammNiedersachsen2008. 13 Vgl.RegionalesRaumordnungsprogramm2003fürdenLandkreisNienburg/Weser. 26 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt 6.2 ZentralörtlicheZuordnung Das Kongruenzgebot zielt auf die Einfügung in den Verflechtungsbereich des jeweiligen ZentralenOrtesab.DanachisteinVorhabenzulässig,wennseinEinzugsgebietinetwadem Verflechtungsraum der Standortgemeinde entspricht, d.h. nicht wesentlich über diesen hinausgeht.DasVorhabenmusszudemfunktionalderAufgabedesZentralenOrtesentsprechen. Die Stadt Nienburg (Weser) ist gemäß dem Landesraumordnungsprogramm alsMittelzentrum ausgewiesen. Von ihrer raumordnerischen Funktion her, ist die Stadt demnach als StandortfürgroßflächigeEinzelhandelsbetriebegeeignetundsollnebeneinerqualifiziertenGrundversorgungfürdenVerflechtungsbereichauchdifferenzierteVersorgungsmöglichkeiten zur Deckung des gehobenen Bedarfs bieten. Der E center-Verbrauchermarkt wird neben Gütern des Aperiodischen Bedarfs vorrangig Güter des Periodischen Bedarfs anbieten.BeideSortimentssegmentesindBestandteilderVersorgungsaufgabeeinesMittelzentrums.DasVorhabenentsprichtsomitderArtnachfunktionaldemVersorgungsauftragder Stadt.DasEinzugsgebietdesVorhabensgehtauchhinsichtlichseinerräumlichenAusdehnungnichtüberdentraditionellenVerflechtungsbereichdesMittelzentrumsNienburghinaus.Darüberhinausistdaraufzuverweisen,dassdergrößteTeildesUmsatzesmitKunden aus Nienburg selbst (rd. 70 %) generiert werden wird. Der Vorhabenstandort ist Teil der Nienburger Kernstadt und als solcher auch zum zentralen Siedlungsgebiet des Zentralen Ortszuzählen. AlsMittelzentrumhatdieStadtNienburgauchVersorgungsaufgabenfürihrländlichstrukturiertes Umland zu übernehmen, so dass Einzelhandelszentralitäten von mehr als 100 % nicht nur nicht unüblich, sondern im Gegenteil sogar notwendig für die raumordnerische Funktionswahrnehmungsind,dadieeigeneEinwohnerplattformoftmalsnichtdieentsprechende Tragfähigkeit für die Einzelhandelsnutzungen gewährleistet. Unter Berücksichtigung der rückläufigen Bevölkerungsplattform ergibt sich durch die Vorhabenrealisierung prospektiveinmaximalerZentralitätszuwachsimnahversorgungsrelevantenBedarfsbereich vonetwa5%-Punkten.SignifikanteVerwerfungenimraumordnerischenGefügesinddamit nichtzuerwarten. DemKongruenz-undKonzentrationsgebotwirdbeidemgeplantenVerbrauchermarktvorhabenentsprochen.DienahversorgungsrelevanteEinzelhandelszentralitätderStadtNienburg wirdsichdurchdasVorhabenumetwa5%-Punkteerhöhen. 6.3 BeeinträchtigungderverbrauchernahenVersorgungundzentralerVersorgungsbereiche Ausgewogene Versorgungsstrukturen und damit die Funktionsfähigkeit Zentraler Orte setzenvoraus,dassdiezentralenVersorgungsbereicheunddieNahversorgungnichtmehrals unwesentlichbeeinträchtigtwerden. 27 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt DieÜberprüfungdereventuellenBeeinträchtigungdesbestehendenEinzelhandelserfolgte imKapitelzurWirkungsprognosefürdasVorhaben.EsstelltsichdieFrage,obesüberdie im Rahmen der Wirkungsprognose ermittelten marktanalytischen Auswirkungen hinaus zu BeeinträchtigungendesbestehendenEinzelhandelskommenkann.ImKerngehtesumdie Einschätzung,obdieermitteltenUmsatzumverteilungseffektefüreinegrößereAnzahlvon Betrieben so gravierend sind, dass als Folge von Betriebsaufgaben eine FunktionsschwächungodergarVerödungderZentrenbzw.eineBeeinträchtigungderNahversorgungdrohen.NachverbreiteterRechtsauffassunggilt,dasseinemehralsunwesentlicheBeeinträchtigungzentralerVersorgungsbereichesowiederNahversorgungi.d.R.dannzuerwartenist, wenndurcheinVorhabenmehrals10%desEinzelhandelsumsatzesvorOrtumverteiltwerden. DieverbrauchernaheVersorgungbeinhaltetdiewohnortnaheBereitstellungvonGüterndes Periodischen Bedarfs. Eine möglichst flächendeckende Nahversorgung dient primär dem Ziel, einen aufgrund der Bedarfs- und Einkaufshäufigkeit unverhältnismäßigen Zeit- und WegeaufwandmitallennegativenSekundärwirkungenzuvermeiden. DieUmverteilungsquoteimPeriodischenBedarfwirdfürdasVerbrauchermarktvorhabenmit insgesamtrd.8%nochunterdem10%-Schwellenwertliegen,abdemwesentlicheAuswirkungennicht ausgeschlossen werden können. Beidieser Größenordnung ist davonauszugehen,dasseineGefährdungandereransonstenmarktfähigerNahversorgungsstandorteim Einzugsgebietausgeschlossenwerdenkann.EinbreiteresAngebotdurchdenzukunftsfähig positioniertenVerbrauchermarktwirddieExistenzfähigkeitderübrigenAnbieternichtgefährden.DiesgiltinsbesondereauchfürdassichinderZone1bdesEinzugsgebietsbefindlichenreal-SB-Warenhaus,dasaufgrundseinerSortimentstiefeund-breitealsderausstrahlungsstärkstenahversorgungsrelevanteBetriebNienburgsbezeichnetwerdenkannundüber einedementsprechendweiträumigeAusstrahlungverfügt,dienochweitüberdiejenigedes Vorhabens hinausreicht. Somit ist davon auszugehen, dass real von dem Vorhaben nicht mehralsunwesentlichbeeinträchtigtwird. VielmehrstärktdasVorhabendenStandortNienburginseinerVersorgungsfunktionfürdie lokaleVersorgungderBevölkerung(insbesondereimnördlichenStadtgebiet,aberauchim nördlichenUmland,indemausTragfähigkeitsgründennureingeringesNahversorgungsangebotvorgehaltenwird).InsgesamtstelltdieAnsiedlungdesVollversorgerseinewichtige funktionaleErgänzungdesansonstendurchLebensmitteldiscountergeprägtenStandortbereichsdar–ReweistbereitsdeutlichvomKerndesZentrumsbereichsNienburg-Nordabgesetzt.Somitistdavonauszugehen,dassdasStadteilzentrumNienburg-NordinseinerLeistungsfähigkeitnichtmehralsunwesentlichbeeinträchtigtwird–ImGegenteil:nachunserer Erfahrung sind Agglomerationswirkungen und Kopplungspotenziale zu erwarten, an denenauchdiebestehendenBetriebepartizipierenkönnen. DarüberhinausistauchdiegesicherteNachnutzungdesEdeka-Altstandortsu.E.zubegrüßen,dadadurchauchdiefußläufigeNahversorgunginHoltorfsichergestelltbleibt. 28 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt AuchbezogenaufdiezentralenVersorgungsbereiche„NienburgerInnenstadt“(max.etwa 7% Umsatzumverteilungsquote) und „Stadtteilzentrum Nienburg-Nord (max. etwa 8 % Umsatzrückgang) kann davon ausgegangen werden, dass sich das Vorhaben im Segment des Periodischen Bedarfs prospektiv nicht mehr als unwesentlich auswirken wird. Eine vorhabeninduzierteSchließungansonstenmarktfähigerBetriebeistnichtzuerwarten,zumal darauf hinzuweisen ist, dass v.a. in der Innenstadt auch keine typgleichen Anbieter ansässigsind. ImUmlandbeziffertsichdieprospektiveUmverteilungsquoteaufmaximal7%bezogenauf die innerhalb des Einzugsgebiets liegenden Umlandgemeinden. Auch im Umland können mehralsunwesentlicheAuswirkungendamitausgeschlossenwerden. Ineiner„Worst-case“-BetrachtungwurdenzudemdiemaximalenUmverteilungsquotenfür Standorte außerhalb des Einzugsgebiets ermittelt. Aus dieser Betrachtung ergibt sich für die nächstgelegenen Umlandgemeinden Marklohe und Steimbke sowie für den FamilaStandortinNienburg-WesteinemaximaleUmverteilungsquotevonrd.6,8%.Dasichdie Vorhabenumsätze, die gegen Standorte außerhalb des Einzugsgebiets wirken, tatsächlich auf weit mehrStandorteverteilen, sind diese 6,8 % Umverteilungals absoluter MaximalwerteinzuordnenundfallenandeneinzelnenStandortenrealistischbetrachtetnochdeutlichgeringeraus.MehralsunwesentlicheAuswirkungenaufGemeindenundStandorteaußerhalbdesEinzugsgebietskönnendamitinjedemFalleausgeschlossenwerden Im Aperiodischen – überwiegend zentrenrelevanten - Bedarfsbereich wird prospektiv nur eingeringerMarktanteilvonmax.2%generiertwerden.EinemehralsunwesentlicheBeeinträchtigungzentralerVersorgungsbereicheistdamitausgeschlossen. DasVorhabenwirdprospektivkeinemehralsunwesentlichenAuswirkungenaufdenbestehenden Einzelhandel induzieren. Das Vorhaben verstößt nicht gegen das Beeinträchtigungsverbot. 6.4 StädtebaulicheIntegrationdesVorhabensstandorts Gemäß den Vorgaben des LROP Niedersachsen ist die Ausweisung neuer Flächen für den großflächigen Einzelhandel sowie die Errichtung und Erweiterung von Einzelhandelsgroßprojekten nur an städtebaulich integrierten Standorten zulässig. Außerdem müssen diese Flächen in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs eingebunden sein oder eingebundenwerden. Der Vorhabenstandort befindet sich im nördlichen Kernstadtbereich des Mittelzentrums Nienburg(Weser)anderVerdenerLandstraßegelegen,diealswichtigeVerbindungstrasse zurInnenstadtfungiert.DasUmfeldistvorwiegenddurchEinzelhandelsnutzungen(Stadtteilzentrum Nienburg-Nord) und Wohnbebauung geprägt. Eine siedlungsstrukturelle bzw. städtebauliche Integration des Standorts ist aus Gutachtersicht somit gewährleistet. Der VorhabenstandortistzudemsowohlüberdenMIValsauchüberdenÖPNVverkehrlichgut angebunden. 29 Dr. Lademann & Partner Gesellschaft für Unternehmens- und Kommunalberatung mbH DieVerdenerLandstraßeinNienburg(Weser)alsStandortfüreinenEcenter-Verbrauchermarkt Der raumordnerischen Vorgabe nach städtebaulicher Integration des Vorhabenstandorts wirdentsprochen. 7 ZusammenfassendeEinschätzungen Die städtebauliche und raumordnerische Beurteilung des Verbrauchermarktvorhabens mit insgesamt3.000qmVerkaufsflächeführtbeiAbwägungderprospektivenAuswirkungenzu dem Ergebnis, dass es sich verträglich in die bestehende Einzelhandelsstruktur einfügen lässt: • Zunächstistvorauszuschicken,dassessichbeidemVorhabennichtumeinevollständigeNeuansiedlunghandelt.DerbestehendeENeukaufanderVerdenerStraßeverlagertandenPlanstandort,erweitertindiesemZusammenhangseineVerkaufsflächen(E centerneu)und„nimmtseinebestehendenUmsätzeandenneuenStandortmit“.Der Altstandort wird durch einen deutlich umsatzschwächeren NP-Markt nachgenutzt, so dassdavonauszugehenist,dassderreineUmsatzzuwachsabgeschwächtwird.Gleichzeitig ist durch die Nachnutzung des Altstandorts durch NP sichergestellt, dass kein LeerstandimEinzelhandelsgefügederStadtNienburg(Weser)zurückbleibtunddiefußläufigeNahversorgunginHoltorfgewährleistetbleibt. • BeimVorhabenhandeltessichumdieVerlagerungundErweiterungeinesbestehenden Edeka-Verbrauchermarkts, der als Vollversorger bereits seit einigen Jahren eingeführt ist und die Nahversorgungsfunktion Nienburgs maßgeblich unterstützt. Das Vorhaben istineinemMittelzentrumzentralörtlichrichtigzugeordnetundstärktdiemittelzentraleFunktionswahrnehmung. • DiesiedlungsstrukturelleundstädtebaulicheIntegrationdesStandortsistgegeben. • Das Vorhaben trägt den Charakter eines Nahversorgungsbetriebs mit einem ergänzenden zentrenrelevanten Nonfood-Randsortiment, wobei der Verkaufsflächenanteil der Nonfood-Sortimente ca. 15% der Gesamtverkaufsfläche nicht übersteigen wird. Eine Beeinträchtigung zentraler Versorgungsbereiche im Sinne einer Zentrenschädigung ist durchdasVorhaben,wieinderWirkungsanalyseaufgezeigt,nichtzuerwarten. • Die durch die Zusatzumsätze zu erwartenden Umverteilungswirkungen zu Lasten der Nahversorgungsbetriebe im Einzugsgebiet werden mit max. 8 % Größenordnungenerreichen, die noch unterhalb der kritischen 10 %-Marke liegen. Im zum Einzugsgebiet zählendenUmlandwirddieUmverteilungsquotebeird.7%liegen;imweiteren(nicht zum Einzugsgebiet zählenden) Umland noch deutlich darunter. Die angestrebte GrößenordnungderFirmaEdeka(rd.3.000qmVerkaufsfläche)trägtjedochdazubei,den Verbrauchermarkt zukunfts- und wettbewerbsfähig zu positionieren. Insgesamt stellt die AnsiedlungdesVollversorgers eine wichtige funktionaleErgänzung des ansonsten überwiegenddurchLebensmitteldiscountergeprägtenStandortbereichsdar. Hamburg,Oktober2009/März2010 UlrikeRehr Dr.Lademann&PartnerGmbH UweSeidel 30