Firmung - Bonifatiuswerk

Transcription

Firmung - Bonifatiuswerk
Firmung
2010
Projekte
Anregungen
Geschichten
Interview
Tipps
„Beflügelt vom Geist“, © Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe
Vorwort
„Komm Heiliger Geist,
erfülle unsere Herzen
und erneuere die Welt.“
(Hymnus zu Pfingsten)
Lieber Mitbruder, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
in der Pastoral, liebe Eltern,
kaum ein Symbol für den Heiligen Geist ist so bekannt wie das der Taube.
Die Bedeutung ist vielfältig: Die Taube bringt den Ölzweig auf die Arche
Noah – ein Hoffnungs- und Friedenszeichen. Politiker werden in Falken und
in Tauben eingeteilt, in Menschen, die auf Gewalt setzen oder auf Dialog.
Im Alten Orient war die Taube von altersher ein Liebessymbol. Auch bei der
Taufe Jesu klingen solche „Liebesworte“ beim Herabkommen des Geistes in der Gestalt der Taube
an: „Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.“ (Mt 3,17)
Die Taube verkörpert das Dynamische, das Bewegende und das Schwebende, die treibende
Kraft, das Frieden stiftende und das Erneuernde.
In der Firmung geht es um den Zuspruch eben dieser Kraft für das gesamte Leben der jungen Menschen. Deshalb taucht die Taube im Zusammenhang mit Firmung zu Recht immer wieder an zentraler Stelle auf.
Die Kraft des Geistes ist es, die den jungen Menschen bei ihrer Firmung zugesagt wird und hilft, bei
sich selbst „Spirit und Power“ zu erspüren und so den Sinn des eigenen Daseins auszuloten: Begeistert zu sein für Gott, die Menschen und die gesamte Schöpfung.
Die äußeren Voraussetzungen (mit) zu schaffen, damit in Kindern und Jugendlichen diese Kraft
immer wieder neu geweckt werden kann und lebendig bleibt, das ist seit 125 Jahren das Anliegen
der Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken. In diesem Jahr
haben wir daher bewusst unsere Firmaktion auch thematisch unter das Motto: „Spirit und Power.
Beflügelt vom Geist“ gestellt.
Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert in der ost- und norddeutschen Diaspora, sowie in
Nordeuropa und im Baltikum. Sie unterstützt Projekte, die zur Bildung christlicher Gemeinschaft und
zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig
sind und setzt dabei gerade auch auf die Solidarität der Firmbewerberinnen und Firmbewerber.
Im Sinne einer „Hilfe zur Selbsthilfe“ unterstützen wir richtungweisende Aktionen, von denen wir
Ihnen einige in diesem Heft besonders erläutern möchten.
Als Dank für Ihre Mitarbeit enthält das Heft eine Reihe von Anregungen bekannter Autorinnen und
Autoren rund um das Thema Diaspora, Firmung und „Beflügelt vom Geist“. Ferner finden Sie weitere
Tipps und Informationen zum Thema unter www.bonifatiuswerk.de/firmung.
Mit Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit mit den Jugendlichen bin ich
in froher Verbundenheit, Ihr
WeBtIPP
Monsignore Georg Austen
(Generalsekretär)
2
www.bonifatiuswerk.de
Ab sofort finden Sie für Ihre
Planungen Thema und Bildmotiv der Erstkommunion- und
Firmaktionen des Bonifatiuswerkes bereits ab Juni/Juli des
Vorjahres im Internet unter
www.bonifatiuswerk.de
„Liebe Jugendliche, auch heute wirkt der Heilige Geist weiterhin kraftvoll in der
Kirche, und seine Früchte sind in dem Maße reich, in dem wir bereit sind, uns seiner
erneuernden Kraft zu öffnen. Deshalb ist es wichtig, dass ihn jeder von uns kennt,
mit ihm in Beziehung tritt und sich von ihm führen lässt. Aber an diesem Punkt stellt
sich natürlich eine Frage: Wer ist der Heilige Geist für mich?“
Papst Benedikt XVI.
Hinführung
Der Geist wirkt auch heute!
Wie aus heiterem Himmel
Gedanken zum diesjährigen Firmmotiv
von Marcus C. Leitschuh und Matthias Micheel
Bei der Erstkommunion darf man zum ersten Mal die Kommunion empfangen. Du fühlst dich als vollwertiger Christ, bist ganz nah bei Jesus. Die
Firmung hingegen erscheint wie eine „Kopfsache“. Wortwörtlich. Der Heilige Geist kommt. Er will uns begeistern. In Schwung bringen. Lust auf das
Leben und den Glauben machen. Heiliger Geist, das ist die kreative Kraft
Gottes. Ein Architekt, ein Bühnenbildner, ein Maler. Sie alle brauchen am
Anfang eine Idee, einen Geistesblitz. Wie aus „heiterem Himmel“!
Der „heitere Himmel“ in der Redewendung sagt schon, woher solche Gedanken kommen. Nicht aus einem trüben Zufall. Der Himmel freut sich, ist heiter,
wenn wir Menschen kreativ werden, gute Ideen haben, die Welt voranbringen. Gottes Geist will uns
heilig, heil, ganz machen. Herausfordern, die Welt nicht aus den Augen zu verlieren und aktiv zu
werden. Deshalb fällt die Firmung in ein Alter, in dem wir anfangen, Verantwortung zu übernehmen,
erwachsen werden. Wir dürfen rechtlich immer mehr, aber damit wachsen auch unsere Pflichten. Der
Heilige Geist findet seinen Ausdruck auch im Engagement für den Umweltschutz, bei der freiwilligen
Feuerwehr, als Gruppenleiter in der Kirchengemeinde, in der Schulband oder einer Partei.
Das alles beginnt nicht erst mit dem Firmtag, aber es kann durch ihn seinen Segen bekommen. Gott
steht zu uns, er lässt uns in dieser Zeit des Heranwachsens nicht alleine.
(ML)
Unwiderruflich erhältst du im Sakrament der Firmung Gottes Zusage und die bleibende Gewissheit,
dass dein Leben gelingt und letztlich nicht scheitern wird: trotz all der unvermeidlichen Erfahrungen
von Leid, Ohnmacht und Schmerz. Für deinen Lebensweg erhältst du von Gott selbst (!) die Gewissheit, auch in Um- und Irrwegen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren.
Über den Heiligen Geist zu sprechen – so wie ihn das Pfingstereignis in der Apostelgeschichte bezeugt
(Apg 2,1-13) – das ist natürlich nicht gerade leicht. Manche Theologen sprechen deshalb sogar regelrecht von einer „Geistvergessenheit“ unserer Zeit.
Das Wort „Geist“ hat im Deutschen eine geradezu legendäre Bedeutungsbreite: Im alten Schloss etwa geht der „Geist“ als Gespenst um,
Markus C. Leitschuh.
„geistreiche“ Reden schwingt der Intellektuelle, vom „Kampfgeist“ ist
Religionslehrer und
nicht nur im Sport die Rede, und die „guten Geister“ erledigen alle anfalrenommierter Buchautor
lende Arbeit rasch und selbstlos. Vom „Geist des Weines“ oder „Ungeist“
zahlreicher religionspädeiner bestimmten geschichtlichen Epoche ganz zu schweigen.
(MM)
agogischer Werke, Kassel.
Autoren
Matthias Micheel. Theologe und
Sozialarbeiter, Leiter der
Diaspora-Kinder- und
-Jugendhilfe im Bonifatiuswerk der deutschen
Katholiken.
3
Hinführung
Firmung – Was ist das?
Gebet
Herr Jesus Christus, du möchtest,
dass wir uns für dich entscheiden. Du
möchtest, dass wir Feuer und Flamme
sind für deine Frohe Botschaft. Wir
bitten dich: Lass die Glut, die du in
uns entfachen willst, nie verlöschen.
Amen.
Elsbeth Bihler
Spirit und Power
„Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?“, fragte
Paulus in der Apostelgeschichte einige Jünger in Ephesus, und sie
gaben ihm zur Antwort, dass sie noch nicht einmal wussten, dass es den
Heiligen Geist gab (Apg 19,2). Diese Jünger waren nicht vollständig in
den Glauben eingeführt worden – sie waren noch nicht „firm“ in dem,
was ein Christ über seinen Glauben wissen muss. Paulus wird es ihnen
erklären, sie dann taufen auf den dreifaltigen Gott und ihnen die Hände
auflegen. Dann haben sie alles Wissen und alle Voraussetzungen, als
Christ in Ephesus zu leben. Das ist nicht anders als heute. Zum Empfang
der Firmung ist es wichtig, die Taufe empfangen zu haben und ausreichend über seinen Glauben zu wissen. Ohne diese Basis ist Firmung
eigentlich nicht möglich. Firmung – dieses Wort kommt vom lateinischen firmare = sichern, stärken, dauerhaft machen, bestätigen. Etwas
sichern und dauerhaft machen, kann ich nur auf einer guten Grundlage – auf ausreichendem Glaubenswissen und Glaubensleben, sonst ist
das Fruchttragen dieses Sakramentes nicht möglich.
Das wichtigste Zeichen in der Firmung ist seit der Zeit der Apostel die
Handauflegung, dann das Kreuzzeichen mit Chrisamöl auf der Stirn, die
deutenden Worte und der anschließende Friedensgruß. Die Firmung
spendet in der Regel ein Bischof, oder ein vom Diözesanbischof beauftragter Priester in der Feier der heiligen Messe.“
Peter Jansen, (aus: Firmung begleitet, s.u.)
Die Bibel spricht auch von Wind oder
Feuer, wenn sie die Gegenwart des
Heiligen Geistes beschreiben will. Das
Wirken des Heiligen Geistes auch nur
annähernd in Worte zu fassen, ist gar nicht
möglich. Symbole wie „Taube“ oder „Feuer“ aber geben zumindest eine Ahnung
von der Kraft und Dynamik Gottes, die unser Innerstes erfüllt: „Kraftfeld“ Gottes, das uns Menschen
auch durch die dunklen Tunnel unseres Lebens begleitet und das Licht ist, auf das unser Weg zugeht!
Diese Kraft Gottes offenbart sich oft sehr überraschend, erschreckend, geheimnisvoll und faszinierend
zugleich. Wenn Gottes Geist als Feuer über uns Menschen kommt, dann ist es, als wenn er uns der
Kälte und der Erstarrung der eigenen Gewohnheiten und der Belanglosigkeiten entreißt. Eine enorme
Kraft, die unsere tiefste Sehnsucht weckt und so unser ganzes Leben zu verändern vermag!
Petrus war zwar schon vor Pfingsten ein eifriger Jünger, doch er versagte auch immer wieder kläglich.
Nicht einmal vor einer einfachen römischen Magd konnte er sich zu Jesus bekennen.
Nach der Ausgießung des Geistes aber begegnen wir einem ganz veränderten Petrus: Er predigt unter
Todesgefahr das Evangelium und gewinnt so Hunderte von Menschen für Jesus. Petrus ist aus seiner
Erstarrung erwacht, ist Feuer und Flamme für die Botschaft, wird vom heiligen Feuer einer Leidenschaft
gepackt, die nicht einfach aus ihm selbst oder aus der Welt kommen kann.
Dieser Geist Jesu Christi ist es, der dem Leben ein inneres Feuer verleiht. Ein Feuer, das in den Dunkelheiten Orientierung gibt und die Lust am Leben und Glauben entfacht.
Aber Gott will keine willenlosen Automaten. Er lockt und fordert heraus, das Feuer immer wieder neu
zu entfachen und die Glut unter der Asche nicht zu ersticken. Die Freiheit, die Gott uns schenkt, befähigt uns, aufrecht durch das Leben zu gehen, unangepasst und kreativ zu sein, fragend und suchend.
Es liegt viel daran, dass ihr bei eurer Suche nach Sinn und Gott verlässliche Freunde und Partner findet,
das Lodern des Feuers, das Werben Gottes, in euch überhaupt wahrzunehmen. Dass ihr Unterstützung
erfahrt, sich euch auf das größte Abenteuer eures Lebens einzulassen. Ein Leben auf Sparflamme
gibt es nicht! Gottes Geist ist der Geist der Stärke und Kraft. Sein Feuer bedeutet: Leidenschaft, Überwindung der Trägheit, Kampf gegen die Feigheit: Komm Heiliger Geist, Geist Gottes, der uns befeuert, mutig unseren Glauben in der Welt zu bezeugen!
(MM)
BuCHtIPP
4
Marcus C. Leitschuh (Hg.): Worte
für den Frieden. Gebete – Gedanken – Gedichte. Kevelaer: Butzon &
Bercker, 2003. ISBN 3-7666-0532-1,
€ 11,90. Texte, die die menschliche
Sehnsucht nach Frieden zum Ausdruck bringen und von Wegen sprechen, die diesem Frieden dienen.
Das Buch möchte selbst einen Beitrag zum Frieden leisten – und sei er noch so klein.
Marcus C. Leitschuh, Peter
Jansen: Firmung beGEISTert.
Oberpframmern: Verlag
Neue Stadt, ISBN 3-87996759-8, 5,00 €. Ein Buch für
Firmlinge: attraktiv gestaltet,
als Geschenk und zur Erinnerung, Texte zur Firmung, eine
Bestärkung und Ermutigung
im Glauben.
Meditation
Glauben verleiht Flügel
Von Guido Erbrich
BuCHtIPP
Flügellahm –
Glauben ist schwer
Wenn du glaubst, mit deinen Glaubensschwierigkeiten allein zu sein, täuscht du dich. Selbst die
Jünger Jesu hatten es nicht leicht mit ihrem Glauben. Immer wieder war Jesus für Überraschungen
gut, er heilte Kranke, beruhigte Stürme und ging
übers Wasser. Als er dann am Kreuz starb, waren
sie verzweifelt, als er sich nach der Auferstehung
zeigte, freuten sie sich. Aber so richtig wussten
sie nach seiner Himmelfahrt auch nicht, was sie
machen sollten. Wie flügellahm saßen sie in Jerusalem und hatten die Türen fest verschlossen.
Durchstarten –
Glauben begeistert
Während die Jünger ängstlich in ihrem Kämmerlein hocken, fährt plötzlich der Heilige Geist
dazwischen. PFINGSTEN. Und die Männer und
Frauen, die gerade noch mucksmäuschenstill
hinter verschlossenen Türen und Fenstern saßen,
bekommen auf einmal Flügel. Sie laufen auf die
Straße und verkünden die Frohe Botschaft. Die
Menschen bleiben stehen, staunen und hören
ihnen zu. Woher kommt auf einmal diese Energie,
diese Kraft? Die Bibel sagt: vom Heiligen Geist.
Was immer du dir darunter vorstellst. Der Heilige
Geist ist eine Kraft, die Flügel verleiht. Viele Leute
in Jerusalem lassen sich begeistern. Als die Jüger
vom Heiligen Geist gepackt werden, merken die
Menschen: Hier ist was dran. Die Menschen glauben ihnen, weil sie sagen, was sie meinen. Weil sie
bezeugen, was sie glauben.
Die Jünger sind gepackt vom Heiligen Geist und
starten durch. Dieses „Durchstarten können“ ist
es, was wir bei der Firmung feiern.
Guido Erbrich (Hg.): Abenteuer: Leben. Zum Sinn
des Lebens finden. Mit starken Texten und Gebeten ist das Buch eine Art „Kompass“ auf der Suche
nach dem Sinn im Leben. Leipzig:
St. Benno-Verlag, 2007. ISBN
3-7462-2124-2, 12,50 EUR.
Grundkurs Firmung. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2008. ISBN 3-7462-2394-6, 5,00 €. Neben
einer kurzen Geschichte der Firmung gibt es
eine kleine Sakramentenlehre und das wichtigste Wissen aus dem Firmkurs: Pfingsten,
die Aussendung der Apostel,
die sieben Gaben des Heiligen Geistes, das
Glaubensbekenntnis, Aktivwerden in der
Gemeinde, Gebet, die Bibel, die eigene
Berufung finden u. a.
Zum Beispiel: Du. Gebete für junge Menschen. Alte und neue Gebete stehen neben
Texten aus der Bibel, dem Stundenbuch,
dem Messbuch und dem Gotteslob. Das
Buch will Jugendlichen helfen, eine eigene Sprache gegenüber Gott zu finden. Leipzig: St. Benno-Verlag, 2007.
ISBN 3-7462-1698-2, 9,90 EUR.
Fliegen –
Glauben ist packend
Pfingsten zeigt: Du kannst darauf vertrauen,
dass der Heilige Geist dich packt. Wir alle können es wagen, unseren Glauben zu bekennen.
Und wir müssen uns nicht schämen, wenn wir
Angst haben. Denn auch die Jünger Jesu hatten
mit ihrem Glauben Probleme. Es ist schön, dass
zu Pfingsten die Kirche Geburtstag feiert. Denn
ihre Geschichte beginnt in dem Moment, als der
Heilige Geist, die Kraft Gottes, zu den Jüngern
kommt. Auf einmal haben sie Mut, die Botschaft
von der Auferstehung Jesu zu verkünden. Über
diese „Frohe Botschaft“ zu sprechen, war damals
und ist heute nicht leicht. Doch diese Botschaft
will die Welt verändern. Und diese Weltveränderung beginnt bei jedem Menschen, der sich von
seinem Glauben Flügel verleihen lässt.
Autor
Guido Erbrich, Theologe, Buchautor, Leiter der
Katholischen Erwachsenenbildung Sachsen
(KEBS), Bautzen.
www.bonifatiuswerk.de
5
Quiz
Das ultimative Firmquiz
zum Jahresthema
von Georg Schwikart
1
2
3
4
6
Zwei schnäbelnde Täubchen kennt man als Zeichen für verliebte Paare. Auch in unserem Glauben
spielt das Symbol der Taube eine wichtige Rolle: es
steht für den Heiligen Geist. Aber auch sonst kommen Tauben in der Bibel und in unserem Leben
vor. Weißt du Bescheid? Die richtigen Antworten
ergeben einen Begriff, der auf Deutsch aussagt,
was die Firmung sein möchte. Viel Vergnügen!
Eine Taube mit einem Olivenzweig im
Schnabel kennt man fast überall als das
Symbol für
Liebe [2-W]
Frieden [7-I]
Glauben [4-M]
Es wird erzählt: Noah ließ aus der Arche,
die auf der Sintflut schwamm, mehrmals
eine Taube fliegen. Warum tat er das?
Er gab Nachrichten mit Brieftauben
weiter [5-D]
Er versuchte damit andere Tauben
anzulocken, denn die Nahrung an Bord
wurde knapp [6-J]
Er wollte prüfen, ob das Wasser
abgeflossen war [3-S]
Über welche Entfernung können erfahrene
Brieftauben ihren Heimweg zurückfinden?
bis 100 km [2-Ü]
bis 500 km [9-R]
bis 1000 km [10-N]
Im „Gebetbuch der Bibel“ – den Psalmen –
bringt der Betende einmal einen Vergleich
zur Taube (Psalm 55,7):
Wäre ich doch weiß wie eine Taube,
dann wäre ich rein und schön [11-E]
Hätte ich doch Flügel wie eine Taube,
dann flöge ich davon und käme zur
Ruhe [8-G]
Bliebe ich doch klein wie eine Taube,
dann könnte ich mich verstecken vor
den Feinden [8-O]
www.bonifatiuswerk.de
5
6
7
Ein großer Platz in einer bekannten Stadt
wird jeden Tag von Tausenden von Tauben bevölkert. Es ist der
Markusplatz in Venedig [5-Ä]
Trafalgar Square in London [11-Q]
Place de la Concorde in Paris [7-P]
Im „Hohelied der Liebe“ des Alten Testaments besingt ein Bräutigam seine Braut.
Mit zwei Tauben vergleicht er etwas an
seiner Geliebten (Hoheslied 1,15):
die Augen [11-G]
die Ohrläppchen [5-U]
die Füße [3-C]
Ein berühmtes Kirchenfenster zeigt eine
helle Taube vor einem orangefarbenen
Hintergrund als Zeichen des Heiligen
Geistes. In welcher Kirche befindet sich
das Fenster?
In der Frauenkirche in Dresden [10-H]
In der Grabeskirche in Jerusalem [4-L]
Im Petersdom in Rom [2-E]
WeBtIPP
Weitere Quiz-Varianten zur Firmung (Feuer/Dem Leben Richtung geben usw.) und zum Thema „Diaspora“ finden sich unter
www.bonifatiuswerk.de
Georg Schwikart: Sounds of
Spirit, m. Audio-CD. Kevelaer:
Butzon & Bercker, 2009. ISBN
3-7666-1261-1, 9,90 €. Pointierte
Texte und Fotos zum Christsein, Audio-CD
mit Vertonungen einiger Texte. Zeitgemäß
gestaltetes Geschenk zur Firmung.
8
9
10
11
Quiz
BuCHtIPP
Bist du das, Gott? Eine Spurensuche. Unterschiedlichste
Autorinnen und Autoren sprechen von ihrer lebendigen Gotteserfahrung, was gerade für
das Gespräch mit Jugendlichen
interessant sein dürfte. Neukirchen-Vlyn: Aussaat, 2007. ISBN
3-7615-5581-4, 12,90 €.
Vierzig Tage nach seiner Geburt gehen
Maria und Josef in den Tempel, um das
Jesuskind „auszulösen“, das heißt: nach
dem jüdischen Gesetz ein Opfer für das
Erstgeborene zu bringen. Das Opfer
besteht aus einem Paar Turteltauben oder
zwei jungen Tauben. – Wie nennen wir
das Fest am 2. Februar, an dem wir uns an
diese Begebenheit erinnern?
Verkündigung des Herrn [5-V]
Verklärung des Herrn [3-I]
Darstellung des Herrn [9-U]
Alfonso Pereira; Georg Schwikart:
Jugend und Gott. Gedanken und
Gebete. Kevelaer: Butzon & Bercker,
2005. ISBN 978-3-7666-0642-6, 9,90 €.
Jugendliche und junge Erwachsenen,
die auf der Suche nach sich selbst und
dem Sinn ihres Lebens sind, bewegt
vor allem auch die Frage nach Gott. Das
Standardwerk „Jugend und Gott“
hat bis heute nichts von seiner
Neu bei uns!
Anziehungskraft verloren. Diese
Neuausgabe bietet eine umfangreiche Textsammlung mit Anregungen zu
Gebet und Meditation: Was bedeutet Gott für mein
Leben und wie kann ich zu ihm beten? Wer war
dieser Jesus und was kann er uns heute sagen? Wie
können Menschen heute miteinander leben und ihr
Christsein gestalten?
Ein Sprichwort sagt: Lieber ein Spatz in
der Hand, als eine Taube
in der Pfanne [8-S]
auf dem Dach [6-T]
im Taubenschlag [10-Z]
Einmal, so berichtet das Evangelium, kam
der Heilige Geist in Gestalt einer Taube auf
Jesus herab. Wann war das?
bei seiner Geburt [11-K]
bei seiner Taufe [4-T]
bei seiner Kreuzigung [7-Y]
Autor
Dr. Georg Schwikart.
Religionswissenschaftler; freier Schriftsteller
und Erfolgsautor, Sankt
Augustin.
Jesus mahnt seine Jünger, sie sollten vorsichtig in der Welt sein: arglos – also ohne
Hinterlist – wie Tauben, aber klug wie die
Schlangen [1-B]
Wölfe [2-Ö]
Eulen [3-E]
Jetzt brauchst du nur noch die Buchstaben der richtigen Antworten in die korrekte Reihenfolge zu bringen.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
Lösung unter www.bonifatiuswerk.de (Firmung)
www.bonifatiuswerk.de
7
Interview
„Man darf den Hunger
nicht verlieren“
Im Gespräch mit Bestsellerautor Alois Prinz
Alois Prinz, Jahrgang 1958, zeitgenössischer Bestsellerautor, der spannende Biografien über
einflussreiche Persönlichkeiten für Jugendliche und junge Erwachsene verfasst hat, wurde für
seine Lebensbeschreibung der Philosophin Hannah Arendt der Evangelische Buchpreis verliehen. Für seine Hesse-Biografie wurde er für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. 2004
erhielt sein viel besprochenes Buch „Lieber wütend als traurig. Die Lebensgeschichte der Ulrike
Meinhof“ den Deutschen Jugendliteraturpreis.
INTERVIEW
NTERVIEW
?
Sie haben zahlreiche Biografien bedeutender Menschen für Jugendliche geschrieben. Nach
Hannah Arendt und Franz Kafka zum Beispiel nun auch über Paulus und andere Christen. Was
bedeutet es Ihnen, gerade jungen Menschen solche Lebensgeschichten anschaulich zu machen?
Jugendliche brauchen Vorbilder, und zwar keine unerreichbaren Helden oder übermenschliche Heilige,
sondern Personen, bei denen sie ihre eigenen Probleme, Sorgen, Schwächen und Krisen wieder erkennen. Darum schreibe ich über Menschen, in deren Leben nicht alles glatt
ging, vor allem nicht in ihrer Kindheit und Jugend. Hermann Hesse war ein totaler Schulversager und wurde für verrückt erklärt;
Franz Kafka wurde von der übermächtigen Figur seines Vaters
schier erdrückt. Vorbilder sind solche Menschen für mich, weil
sie sich gegen äußere und innere Widerstände behauptet
und nicht aufgehört haben, nach ihrem „Eigensinn“ zu
suchen, das heißt nach dem, was ihre unverwechselbaren
Eigenschaften sind. Auch in der Bibel befreit Jesus Menschen
von ihren „Dämonen“ und hilft ihnen, sie selbst zu werden. In
einer Chassidischen Geschichte heißt es sinngemäß: Gott wird
dich nicht fragen: Bist du ein großer Sportler geworden oder ein
berühmter Schauspieler? Nein, er wird dich fragen: Bist du auch
wirklich der gewesen und geworden, zu dem du die Anlagen
und Talente mitbekommen hast?
?
Der Titel eines Ihrer letzten Bücher lautet „Mehr
als du denkst“. Darin beschreiben Sie die Sehnsucht großer Glaubensgestalten, den Drang, einer
inneren Stimme zu folgen, einem „Lockruf“ ...
Ich glaube, dass jeder Mensch diesen „Lockruf“ oder diesen „Hunger“ in sich hat. Nur äußert er sich verschieden.
Der eine geht auf Partys, der andere liest Bücher, ein dritter reist um die Welt. Alle suchen sie etwas. Wichtig ist nur,
dass man sich nicht mit scheinbaren Antworten zufrieden gibt, auf falsche Heilslehren hereinfällt oder gar,
was das schlimmste ist, seinen Hunger verliert.
Darum müssen Eltern und Lehrer diesen Hunger fördern und dürfen ihn nicht kleinreden
oder verkümmern lassen. Und Jugendliche
8
Herr,
mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass Ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
müssen den Mut haben, an ihrer ganz eigenen Suche festzuhalten, was schwer genug ist, wenn man bedenkt, wie
viele Glücksversprechen heutzutage auf sie eindringen.
?
Welche Rolle spielt dabei die Person „Jesus von
Nazareth“?
Jesus von Nazareth ist der Beweis dafür, dass das Christentum keine abstrakte Lehre ist. Er hat vorgelebt, was
es heißt, den Blick auf Gott durchzuhalten und nicht in
eine der vielen Fallen zu gehen, die kurzsichtig machen.
Es gibt bei Lukas diese schöne Geschichte, wie Jesus vom
Teufel versucht wird. Erst soll er Steine in Brot verwanHerr, lass mich trachten,
deln; dann wird ihm Macht versprochen, wenn er sich vor
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
dem Teufel niederwirft, und schließlich soll er seine Göttnicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
lichkeit zeigen, indem er ein Wunder wirkt und sich vom
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Tempel stürzt. Mit anderen Worten und etwas moderner
ausgedrückt: Jesus soll verführt werden durch Konsum,
durch Besitz und Macht oder durch Ruhm. Das sind FalNach Franz von Assisi
len, die damals wie heute bestehen und in die Menschen
nur allzu leicht tappen können. Was dabei verloren geht,
ist die menschliche Würde, der Glaube daran, dass jeder
Mensch weit über sich hinaus geht und letztendlich ein
Kind Gottes ist. Jesus von Nazareth hat diesen „Hunger“ nach mehr durchgehalten. Er hat sich nicht,
wie Franz Kafka sagen würde, mit der „falschen Speise“ abgefunden.
Interview
Gebet
?
Gibt es Beispiele gelungenen (Glaubens-)Lebens, die Sie für diese Suche empfehlen könnten?
Können solche Biografien auch heute noch ein attraktives religiöses Deutungsangebot für
Jugendliche darstellen?
Ich denke, man kann viel von Heiligen lernen, die eine Entwicklung durchgemacht haben und in ihrer
Jugend keineswegs sehr „fromm“ waren wie zum Beispiel Franz von Assisi oder Augustinus. Augustinus war ein Lebemann, der sich über die Christen lustig gemacht hat. Bewundernswert an ihm ist, mit
welcher Zähigkeit und Leidenschaft er danach gesucht hat, was seine Bestimmung ist. Franz war ein
verwöhnter Playboy, die Taschen voll mit Geld seines Vaters, eines reichen Tuchhändlers. Er vollzog
einen Wandel, bei dem er die Welt seines Vaters immer
mehr infrage stellte, eine Welt, in der Geld, Erfolg, Aufstieg die obersten Werte waren. Gerade heute, vor dem
Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, kann ein Heiliger
wie Franz von Assisi Vorbild sein für ein Umdenken, eine
(Nicht nur) für die (Firm-)Katechese:
Leitfigur gegen die moderne Verelendung durch Konsum
Alois Prinz: Der erste Christ. Die
und verantwortungsloses Wachstum.
BuCHtIPP
?
Welchen Kompass brauchen Jugendliche, nach
dem sie ihr Leben ausrichten können?
Das Bedürfnis Jugendlicher nach einem Kompass, nach
einem Vorbild, ist heutzutage sehr groß. Man denke nur
an die Superstar-Sendungen im Fernsehen. Viele wollen
genauso sein wie diese Jungen und Mädchen. Das Fatale
ist nur – wenn man Stars kopiert, wird man höchstens ein
Abklatsch. So ist es auch mit den Vorbildern in Kultur und
Religion.
?
Wie könnte man Ihrer Meinung nach Jugendlichen heute Themen wie „Heiliger Geist“ und
Lebensgeschichte des Apostels Paulus.
Weinheim: Belz, 2008. ISBN 3-40781020-2, 18, 00 €. Warum Paulus so
revolutionär war und auch heute noch
explosiv sein kann: ideales Buch für
Einsteiger in die großen Fragen des
Glaubens.
Mehr als du denkst.
Zehn Menschen, die ihre Bestimmung
fanden. Stuttgart, 2009. ISBN 3-52230161-7, 12,90 €. Wer die Wahrheit
sucht, der sucht Gott, ob es ihm klar
ist oder nicht (Edith Stein). Prinz
beschreibt – für Jugendliche ab 13
Jahren – die Lebensgeschichten von
Augustinus, Franziskus, Teresa von
Avila, Luther, Blaise Pascal, Edith Stein,
Elisabeth von Thüringen u. a.
www.bonifatiuswerk.de
9
Interview
„Pfingsten“ nahebringen (gerade hinsichtlich der Kraft, die sie befähigt, sich auf die Suche nach
der eigenen Bestimmung im Leben zu machen)?
„Pfingsten“ hat für mich etwas mit Gemeinschaft zu tun. Nach dem Tode Jesu fiel die Schar der Jünger auseinander. Sie hatten Angst, und Angst macht bekanntlich einsam. Sie verkrochen sich in ihre
Häuser. An Pfingsten kamen sie aus ihren Verstecken hervor, liefen auf die Straße, und plötzlich war da
ein starkes Gefühl der Verbundenheit, so stark, dass sie in fremden Sprachen reden konnten und jeder
jeden verstand. Das war die Wirkung des Heiligen Geistes. Die Schilderung des Pfingstereignisses ist
für mich ein schönes Bild. Auf jeden der Jünger lässt sich eine Flammenzunge
nieder und gleichzeitig werden sie wieder zu einer Gemeinschaft. Darin steckt
ein wichtiger Hinweis darauf, was wirklich Gemeinschaft ist. Es gibt ja eine
Gemeinschaft, bei der der Einzelne nicht zählt nach der Parole „du bist nichts,
dein Volk ist alles!“ Diese Einstellung begegnet einem auch bei Sekten, die bei
Persönliche
ihren Mitgliedern möglichst jede Eigenständigkeit auslöschen wollen. Richtige
Buchempfehlung
Gemeinschaft setzt für mich Eigenständigkeit voraus. Anders gesagt: der Heilivon Alois Prinz
ge Geist stärkt den Einzelnen und schafft dadurch
ein Band untereinander. Dass Jugendliche lernen,
Das sollten Jugendliche im
diese Art von Gemeinschaft zu leben, das gehört
Firmalter unbedingt lesen:
Matthias Micheel.
für mich zentral zu einer christlichen Erziehung.
tIPP
Autor
Theologe und Sozialarbeiter, Leiter der DiasporaKinder- und -Jugendhilfe
im Bonifatiuswerk der
deutschen Katholiken.
Hermann Hesse, Demian
Vielen Dank für das Gespräch.
Das Gespräch führte Matthias Micheel, DiasporaKinder- und -Jugendhilfe.
Das vollständige Gespräch finden Sie unter www.bonifatiuswerk.de
Hermann Hesse, Die Antwort
bist du selbst. Briefe an junge
Menschen, hrsg. von Volker
Michels
Mirjam Pressler, Nathan und
seine Kinder
Die Meditation zum diesjährigen Firmbild, das an alle Firmbewerberinnen
und Firmbewerber ausgeteilt wird, stammt von Sr. Jordana Schmidt.
Den Text haben wir zur Gestaltung der Firmkatechese auch in unser
Materialienheft aufgenommen.
Herr, fülle mich mit deinem lebendigen Geist.
Einem Geist, der mir Kraft gibt und Mut,
der mich beflügelt auf den Wegen meines Lebens.
Einem Geist, der mich unterscheiden lässt
zwischen dem, was mich näher zu dir bringt
und was von dir wegführt.
Einem Geist, der mich glauben lässt.
Auf dass Glaube mein Lebensbegleiter ist.
Weil du, Gott, mir Leben in Fülle verheißt.
Weil ich bei dir angenommen und geliebt bin.
Und das brauche ich Herr, dieses Wissen
um deine Nähe und Treue,
so wie die Luft zum Atmen.
Beflügle mich mit deinem Geist,
damit ich lebendig bin – immer und ewig. Amen.
Der Geist ist eine besondere Gabe Gottes. Ich fühle ihn als den Atem und die Inspiration in mir. Der
Geist Gottes, der sagt wenn etwas nicht in Ordnung ist und Neues anstößt. Der mich aber auch stärkt,
wenn ich Schweres aushalten muss. Er ist nicht greifbar, aber spürbar: wenn du unsicher bist und plötzlich eine Richtung weißt; wenn du dich einsam fühlst und ein Trost kommt und die Gewissheit da ist: du
bist nicht allein; wenn du spazieren gehst und siehst, wie alles um dich herum lebt und du dich darüber
freust; wenn du auf einen Menschen triffst, der dir nahe ist und der dein Herz erwärmt; wenn du dich
leicht fühlst, wie mit Flügeln. Das alles ist spürbarer Geist Gottes in dieser Welt, in dir. Habe Mut ihn zu
benennen: Geist Gottes, Heiliger Geist.
Ihn gibt es, du hast ihn in der Firmung empfangen!
Sr. Jordana Schmidt OP
10
www.bonifatiuswerk.de
Friede
„Bloß keinen Zank
und keinen Streit!“
Das heißt auf Englisch
ganz einfach PEACE
und auf Französisch PAIX
und auf Russisch MIR
und auf hebräisch SHALOM
und auf Deutsch FRIEDE
oder: „Du, komm, lass uns
zusammen spielen,
zusammen sprechen,
zusammen singen,
zusammen essen,
zusammen trinken
und zusammen leben,
damit wir leben.
Josef Reding
Jostein Gaarder, Bestsellerautor
und philosophischer Schriftsteller aus Norwegen
Beflügelt vom Geist Jesu:
Freundschaft mit Gott
Gedanken von Jostein Gaarder
Gebet
Für mich ist Jesus ungemein wichtig und eine große Inspiration. Ich brauche keine andere Moralphilosophie, keine andere Ethik. Natürlich kennen wir Menschen keine sicheren Antworten auf die Frage
nach Gott. Besonders Paulus ist da sehr realistisch. Das heißt aber nicht, dass es solche Antworten gar
nicht gibt, nur weil unsere Erkenntnis Stückwerk ist. Ein Trugschluss, dem manche Menschen da verfallen.
Paulus schreibt im Korintherbrief: „Wir sehen durch einen Spiegel, in einem dunklen Wort. Einmal aber
schauen wir Gott von Angesicht zu Angesicht.“
Warum sollte es denn keinen Gott geben? Es gibt ja nicht nur die eine Wirklichkeit, die wir oberflächlich
wahrnehmen. Unsere Welt ist voller Wunder und Rätsel. Wenn schon eine solche Welt existiert, dann
sind die Grenzen zum Unwahrscheinlichen bereits überschritten. Aber manche Menschen sind für die
tieferen Lebensdimensionen einfach blind.
Wir sind in vielen Dingen zu materialistisch, sodass wir die wahren Werte oft nicht erkennen. Die Werte
der Liebe zum Beispiel. Oder die Schönheit der Schöpfung. Alles Dinge, die man nicht kaufen kann.
Nach dem Verschwinden des Kommunismus und anderer Ideologien hat eine Ideologie hartnäckig
überlebt: der Konsum. Nur um unsere Gier zu befriedigen, plündern wir die ganze Erde aus. Aber es
gibt eine andere Wirklichkeit, jenseits der platten und banalen Konsumwelt.
Wir müssen nur unsere Sehnsucht danach wachhalten.
Kinder und Jugendliche sind neugierig und stellen Fragen nach Dingen, die uns Erwachsenen selbstverständlich geworden sind.
Man muss das Kind in sich bewahren, damit die Leidenschaft
für die „großen Fragen“ nach Gott und dem Sinn unserer Existenz nicht erlischt.
Wenn ich den Sternenhimmel betrachte, dann ist das eine
religiöse Erfahrung. Und Jugendliche sollten erleben dürfen: Ich bin Teil eines atemberaubenden Mysteriums. Die
Wirklichkeit ist für mich ein Abenteuer. Wir können die
Fingerabdrücke Gottes in der Galaxis erkennen.
Meinen beiden Söhnen wollte ich immer vermitteln, dass sie
ohne Vorbedingung geliebt werden, egal was geschieht. Dass
sie wirklich dazugehören und auch Fehler machen dürfen. Jesus
ist auch da meine Inspiration: Wir sind fehlbare Menschen und
haben immer neue Chancen verdient. Das ist ganz wichtig, so etwas jungen Leuten zu erzählen: Glaub an deine Fähigkeiten. Du kannst etwas.
Du bist jemand. Du kannst auch ein bißchen stolz auf dich sein. Jesus
hat das getan. Er hat die Menschen groß gemacht. Die Liebe ist am wichtigsten. Je mehr man liebt, desto mehr Liebe ist auch in der Welt.
(aus einem Gespräch mit Matthias Micheel)
11
Geschichte
Vom Bonifatiuswerk kam die Anfrage: „Könnten Sie etwas für das Heft zur Firmung schreiben?
Grundthema ist das Motiv der Taube.“ Ja, Taube, Heiliger Geist, Frieden, ein schönes Thema zur Firmung. Aber immer wieder, wenn ich mich damit beschäftigte, kam mir eine alte Geschichte in den
Sinn. Und weil sie sich hartnäckig vor alle anderen sinnvollen und möglichen Überlegungen schob,
habe ich es irgendwann akzeptiert: Ja, dann soll es diese Geschichte sein. Und so erzähle ich sie Ihnen
und lade Sie ein, nachzuspüren, was Frieden heißen kann, was uns befähigt, Frieden zu schaffen und
nicht auf die Gefahr von Urteilen und Verurteilen, von „Ihr da und wir hier“, von gut und schlecht hineinzufallen. Wir hatten damals das Gefühl, von Gottes Geist begleitet zu sein.
Vielleicht ist es eine gute Möglichkeit, zunächst nur den Anfang zu erzählen und dann zu überlegen,
wie jeder darauf reagieren würde. Ist es überhaupt ein Problem? War es das nur in den „Friedens
bewegten Zeiten“? Ist es wichtig, ob die Taube getötet wurde oder schon tot war? Welche Bedeutung
haben Symbole? Was hat die Bitte: „Herr, gib uns deinen Frieden“ (vgl. S. 9) mit unserem Alltag zu tun?
Die Friedenstaube
Eine wahre Geschichte von Gerda Maschwitz
E
ine Sommerfreizeit auf Ameland, Anfang der 80er-Jahre. Thema, wie könnte es in dieser Zeit
anders sein, „Schritte zum Frieden“. Die Hälfte der Freizeit war etwa vorbei, die Jugendlichen
zwischen 16 und 18 Jahren genossen das Inselleben. In Projektgruppen hatten sie kreativ an verschiedenen Fragen rund ums Thema gearbeitet, die Stimmung war gut, besser als das Wetter.
Es war kurz vor dem Abendessen, da schallte ein Schreckensschrei aus einem der Mädchenschlafzimmer. Alle stürzten die Treppe hinauf und drängten in das Zimmer. Die Mädchen, deren Schrei
uns alarmiert hatte, standen mit entsetzten Gesichtern mitten im Zimmer und zeigten zur Decke:
Und alle sahen hin. Da hing an der kahlen Lampe mit einem säuberlich geknüpften Henkersknoten
eine tote Taube.
In den Gesichtern spiegelten sich die Gefühle: Entsetzen, Fassungslosigkeit, Fragen, Wut, Mitgefühl,
aber auch heimliche Sympathie für den gelungenen Streich.
Was sollten wir tun? Eine Friedensfreizeit und eine erhängte Taube. Wie kann das geschehen?
Die Taube wurde abgeschnitten und nach draußen gebracht, eine verbindliche Vollversammlung
nach dem Abendessen angesetzt.
Da saßen sie nun, die betroffenen und verstörten Mädchen, die Jungens, die eingestanden, einen
Scherz gemacht zu haben* und die anderen, die Mal mehr die einen und Mal mehr die anderen verstanden. (Hier kann die Geschichte unterbrochen werden.)
BuCHtIPP
Gerda und Rüdiger
Maschwitz:
Kursbuch Beten.
Anregungen für
alle Lebenslagen..
München: Kösel in
der Randomhousegruppe, 2009, ISBN
3-466-36826-X,
17,95 €. Ein Kompass für den Alltag: Wie „geht“ eigentlich Beten? Versammelt Gebete für alle
Lebenslagen – neue Texte ebenso wie
Gebete aus dem Schatz der Tradition.
Kleine Impulse helfen, sich dem inneren Reichtum des Betens zu öffnen.
12
www.bonifatiuswerk.de
E
s folgte eine lange Nacht. Wir haben geredet, über Gefühle gesprochen und Gefühle gezeigt, über Absicht und Wirkung nachgedacht,
über das, was Frieden praktisch ist und was ihn bedroht. Wir hatten
alle ein Ziel: den Frieden wieder herzustellen. Es war nicht einfach, den
anderen nicht zu verurteilen, ihn in seinem Empfinden ernst zu nehmen, nicht über, sondern miteinander zu reden. Es ist gelungen. Es war
weit nach Mitternacht, als alle es spürten: Wir haben es geschafft! Ohne
es zu beschönigen konnte das was gewesen ist, abgeschlossen werden.
Die Stimmung hellte sich auf wie der nahende Morgen. Wir haben viel
von einander erfahren und vor allem, wir haben Frieden miteinander
praktiziert und das machte alle auch etwas stolz. Auch danach lief nicht
alles einfach, die Gruppe war in sich zu heterogen, aber:
Die erhängte Taube hatte ein Schritt zum Frieden erfahrbar gemacht.
*
Sie hatten eine tote Taube am Strand gefunden und fanden es lustig,
zu sehen, wie die Mädchen sich erschrecken.
Gebet
Geschichte
Herr,
erwecke deine Kirche und fange bei mir an;
baue deine Gemeinde, mache unsere
Gemeinde lebendig und fange bei mir an;
lass Frieden und Gotteserkenntnis überall
auf Erden kommen und fange bei mir an;
bringe deine Liebe und Wahrheit zu allen
Menschen und fange bei mir an.
(nach einem Gebet
eines chinesischen Christen)
LeSenSWert
Geschenke für Jugendliche
im Firmalter
Christian Nürnberger: Mutige
Menschen – Für Frieden, Freiheit
und Menschenrechte. Stuttgart:
Gabriel, 2008. ISBN 3-52230158-7, 14,90 €. Christian
Nürnberger erzählt von Frauen
und Männern, die Mut zeigen:
Mut, die Dinge anders zu sehen,
Mut, etwas Neues zu wagen.
Thomas Ebers, Markus Melchers,
Gudrun Pawelke: WissensWelten
Philosophie. München: Hanser,
2008. ISBN 3-446-23088-2,
24,90 €. Auf praktischen
Aufklappseiten mit Zeit- und
Übersichtstafeln und den bedeutendsten Philosophen liefert
das Buch die wichtigsten Daten
aus Politik, Wissenschaft und Kultur. Philosophische
Fragen, die zum Denken anregen, und Originaltexte
von Philosophen in Einsteckfächern zum Herausnehmen laden zu einem Spaziergang durch die verschiedenen Epochen ein.
AutorIn
Gerda Maschwitz. Pädagogin, renommierte
Buchautorin, Much/Bergisches Land.
Klaus Werner-Lobo: Uns
gehört die Welt. Macht und
Machenschaften der Multis.
München: Hanser, 2008. ISBN
3-446-23100-5, 16, 90 €. Was
kaufen wir eigentlich, wenn wir
kaufen? Und was hat das mit
den täglichen Nachrichten über
Arbeitslosigkeit, Hunger, Krieg
und Klimawandel zu tun? Unser
Wohlstand gründet auf der Armut der Ärmsten dieser Welt. Das Buch regt insbesondere Jugendliche
zum kritischen Konsum an.
www.bonifatiuswerk.de
13
Bonifatius-Preis / Firmradkurs
Mit dem rad Glauben erfahren:
Der Firmradkurs
Katholische Pfarrgemeinde St. Bonifatius, Wiesbaden
Von Christof May
Kann man einen Firmkurs als Wallfahrt gestalten, als Pilgerreise mit dem Rad? Sind Jugendliche für so etwas zu begeistern? Vor diesen Fragen stand Kaplan Christof May vor einigen Jahren, als er sich Gedanken darüber machte, seinen Firmlingen eine Alternative zur traditionellen
wöchentlichen Firmkatechese anzubieten, die das Gemeinschaftsgefühl der Jugendlichen, ihren
Sinn für christliche communio, stärken sollte. Für die Idee und Durchführung erhielt die Gemeinde den begehrten „Bonifatius-Preis“.
IDEE
„Kurs“ kommt vom lateinischen „currere“ – laufen. Im „Firmkurs“ steckt im wahrsten Sinn des Wortes
„Bewegung“. Was liegt also näher, als die Firmkatechese mit einer Pilgertour zu verbinden und Glauben in Gemeinschaft mit anderen zu erfahren. Dieser Impuls möchte Sie ermutigen, Glauben an junge
Menschen weiterzugeben und sich auf ihre Bedürfnisse und ihr Lebenstempo einzulassen. Werden Sie
selbst zur bewegenden Kraft und machen Sie sich gemeinsam auf den Weg.
METHODE
Pilgertagestouren mit dem Rad oder zu
Fuß; Katechesen auf Grundlage der Schöpfungsgeschichte
VORBEREITUNG UND MATERIALIEN
Wählen Sie sieben Streckenabschnitte aus einer Fahrradkarte/Wanderkarte aus (Radfahrer 30-50 km,
Wanderer 7-10 km).
Entscheiden Sie: Rundweg oder Rücktransport mit Bus/Bahn?
Gewinnen Sie weitere Katecheten hinzu.
Planen Sie den Zeitpunkt der Pilgertouren (Ferien oder an mehreren Wochenenden?).
Laden Sie zum Vortreffen ein, informieren Sie auch über anfallende Kosten.
Fahren/wandern Sie die Etappen vorher ab, recherchieren Sie Rastgelegenheiten für Picknicks und/oder Gaststätten.
BuCHtIPP
Christof May ist
mittlerweile Pfarrer
in der Gemeinde
Braunfels und wird
von dort aus auch
in diesem Jahr mit
seinen Firmlingen
mit dem Rad auf Pilgertour gehen. Über
seine Erfahrungen hat er das Buch
„Mit dem Rad Glauben erfahren“
(Pro Business Verlag. ISBN 978-3939533-43-6, 19,90 €.) geschrieben.
14
www.bonifatiuswerk.de
Jesus, immer wenn du
deinen Freunden begegnet bist,
hast du gesagt: Friede sei mit euch.
Du wünschst uns den Frieden.
Wir wünschen im Gottesdienst
einander den Frieden.
Hilf uns, dass wir
in deinem Frieden leben können. Amen.
Elsbeth Bihler
Bonifatius-Preis / Firmradkurs
Gebet
Versichern Sie die Fahrräder, dafür müssen Marke, Radtyp und Rahmennummer erfasst werden.
Prüfen Sie die Verkehrstauglichkeit und nehmen Sie je nach Gruppe Ausrüstung mit: Flickzeug, Luftpumpen, Wegkarten, feste Schuhe, Regenkleidung, Verbandskasten, Notfallhandy etc.
Erstellen Sie für jeden ein Pilgertagebuch. (Aufbau für jeden Tag: Wegstrecke mit Landkarte, entsprechender Auszug aus Schöpfungsbericht; Gebet für den
Tag; Platz für Notizen; Tagesskala und Impulsfragen
[siehe Buchtipp Seite 7, Jugendgebetbuch „Jugend
und Gott“]. Am Ende jedes Tages kommen alle vor der
Rückfahrt zum Gespräch und zum Ausfüllen ihres Pilvon Monsignore Austen
gertagebuches zusammen.
Bereiten Sie auch ihre Gemeinde vor, z. B. mit einem
Das ideale Geschenk
Aussendungsgottesdienst, in den Sie die Teilnehmer
zur Firmung!
einfahren/einziehen lassen. Stellen Sie jeden vor.
Der BeSonDere tIPP
DURCHFÜHRUNG
Erster Tag:
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“
Die erste Etappe kann zu einem Aussichtspunkt führen.
Ein Teilnehmer liest den ersten Teil der Schöpfungsgeschichte (Gen 1-5). Die Katechese verbindet den Wechsel von Tag und Nacht mit dem Auf und Ab des Lebens.
Gebet: „Atme in mir, du Heiliger Geist“.
Beim Picknick stellen die Teilnehmer sich und ihre Erwartungen vor, jeder bekommt sein Pilgertagebuch. Lied:
„Erfreue dich, Himmel, erfreue dich, Erde“ (GL 259).
Zweiter Tag:
„Und Gott nannte die Feste Himmel“
Die Gruppe macht sich auf ins Zentrum einer größeren
Stadt. Der zweite Auszug aus der Schöpfungsgeschichte wird gelesen (Gen 6-8). Es folgt eine Katechese zum
Thema: Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt: Was
macht uns wirklich glücklich?
Leitfragen für den Tag: „Wo stehe ich auf meinem
Lebensweg?“ Steine, ausgebreitet auf einem Tuch, sym-
Glaubensrucksack
für Jugendliche und
(junge) Erwachsene
22,– EUR
Der neue Glaubensrucksack des Bonifatiuswerkes ist nicht nur
optisch ein wirklicher
Hingucker. Er lädt dazu
ein, den eigenen Glauben nach der Firmung
zu vertiefen und seine
Fähigkeiten in unsere
Kirche einzubringen. Er ist
somit eine unaufdringliche
und sympathische Hilfestellung bei dem Bemühen, Jugendliche für Jesus Christus zu begeistern.
Der Glaubensrucksack enthält folgende Materialien:
Bibel-Mini-CD-ROM (Einheitsübersetzung)
Zollstock „Maßstab Mensch“
Buch „Durchkreuztes Land“
Jugendgebetbuch „Jugend und Gott“ (s. auch S. 7)
gepa-„Wegzehrung“
www.mein-glaubensweg.de
www.bonifatiuswerk.de
15
Bonifatius-Preis / Firmradkurs
Vom Geist bewegt
bolisieren Hürden, zu denen Kerzen als
Lichtblicke gestellt werden. Lied: „Wir
haben Gottes Spuren festgestellt“.
Dritter Tag:
„Und die Erde ließ aufgehen Gras und
Kraut“
Die Gruppe besucht z.B. eine Gärtnerei. Es wird der dritte Auszug aus der
Schöpfungsgeschichte gelesen (Gen
9-13), eine Katechese zum Kreislauf der
Natur schließt sich an. Lied: „Kleines
Senfkorn Hoffnung“.
Für ein Picknick sammeln die Teilnehmer Waldfrüchte und erfahren mehr
über diesen Lebensraum.
Vom Geist bewegt, das sollen wir sein, auch wenn es manchmal
schwerfällt, auch wenn wir nicht genau wissen, wohin die Reise
geht. Der Heilige Geist, das ist kein Automatismus. Vom Geist
bewegt. Ein schöner Satz. Auch das Ziel scheint klar: Wir wollen uns
bewegen lassen zu den Quellen des Glaubens. Und doch ist das mit
der Bewegung, dem Weg und dem Ziel nicht ganz so einfach ...
Vom Geist bewegt.
Vom Geist bewegt, na dann ist ja alles in Butter.
Vom Geist bewegt, dann kann mir ja nichts mehr passieren.
Vom Geist bewegt, läuft ja alles wie geschmiert.
Vom Geist bewegt, was soll da noch schiefgehen.
Vom Geist bewegt, alles klar.
Vom Geist bewegt, ja, ja, ist ja schon gut.
Vom Geist bewegt, okay, ich kenne diese Nummer.
Vom Geist bewegt, um Menschen Vorbild zu sein.
Vom Geist bewegt, suchend und hoffend.
Vom Geist bewegt, um Fragen zu stellen.
Vom Geist bewegt, um mitten in der Welt zu stehen.
Vom Geist bewegt, um für andere Partner zu sein.
Vom Geist bewegt, zu Gott, zu Dir.
Vom Geist bewegt.
Marcus C. Leitschuh
Vierter Tag:
„Und Gott machte zwei große Lichter
(…) dazu auch die Sterne“
Anlaufstation ist eine Sternwarte. Gelesen wird der vierte Teil der Schöpfungsgeschichte (Gen 1419). Die Katechese erzählt vom Stern, der die Weisen aus dem Morgenlande lenkte und ihr Herz mit
Freude erfüllte. Leitfragen: Worüber freut Ihr euch, was wünscht Ihr euch? Die Fürbitten werden ins
Pilgertagebuch geschrieben. Lied: „Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt“.
Es schließt sich eine Führung durch die Sternwarte an.
Fünfter Tag:
„Gott schuf alle Arten“
Der fünfte Teil des Schöpfungsberichts steht auf dem Programm (Gen 20-23). Diesmal geht es in den
Tierpark. Die Katechese befasst sich mit der Vielfalt des Lebens.
In Zeichnungen halten die Teilnehmer Tiere und Arten im Pilgertagebuch fest. Lied: „Der Sonnengesang des hl. Franziskus“ (GL 285).
Der sechste Tag:
„Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“
Die Teilnehmer besuchen eine Geburtsklinik und lesen gemeinsam den sechsten Teil (Gen 24-31). In
einer katechetischen Einheit erfahren sie, was es bedeutet, Abbild Gottes zu sein. Lied: „Segne dieses
Kind und hilf uns, ihm zu helfen“ (GL 636).
Jeder schreibt eine Glückwunschkarte mit einer kleinen Fürbitte an eine Mutter und ihr neugeborenes Kind.
Der siebte Tag:
„Und Gott segnete den siebenten Tag“
Die Gruppe nimmt sich eine kurze Etappe vor und besichtigt z. B. ein Kloster.
Am letzten Tag beschäftigen sich die Teilnehmer mit ihrer Firmung/Kommunion und der Gestaltung
des Gottesdienstes.
Alle kommen noch einmal zu einer großen Reflexionsrunde
zusammen. Lied: „Gott liebt diese Welt“ (GL 297).
Ein Begrüßungsgottesdienst beschließt den Kurs: Die
Gemeinde empfängt die Jungen und Mädchen, die von ihren
Erfahrungen und Erlebnissen berichten.
Für die Arbeit
mit Jugendlichen in der
Adventszeit:
Pfarrei St. Anna,
unsere Aktion „WeihPfarrer Dr. Christof May,
nachtsmannfreie Zone.“ Mehr Infos:
Hubertusstraße 9, 35619 Braunfels
www.weihnachtsmannfreie-zone.de
tIPP
KontAKt
16
Tel.: (0 64 42) 42 44, E-Mail:
christof.may@gemeindeaktuell.de
Diaspora-Projekte
„Ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen
gegeben. Ich war fremd und obdachlos,
und ihr habt mich aufgenommen.“ (Mt 25, 35)
Beflügelt vom Geist
der Nächstenliebe!
Mit den Spenden der Firmbewerberinnen und Firmbewerber unterstützt das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken / Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe Projekte der
katholischen Kirche in der Diaspora. „Diaspora“ ist ein griechisches Wort und bedeutet:
Zerstreuung. In der Diaspora Nord- und Ostdeutschlands, Nordeuropas und des Baltikums sind die Katholiken – und zumeist auch überhaupt die Christen – in der Minderheit.
In Sachsen-Anhalt z. B. werden über 80 % der Einwohner nicht getauft. Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert innovative Projekte der Jugendpastoral. Einige möchten
wir hier vorstellen. Projekte, die Lichtspuren der Menschenfreundlichkeit Gottes in einer
Welt sein können, die oft von Einsamkeit, Leid, Trauer und Resignation geprägt ist.
Rückkehr ins Leben –
Wie ehemalige Junkies nach dem Evangelium leben
In der Nähe von Berlin machen ehemalige Drogenabhängige und alkoholgefährdete Jugendliche eine ungewöhnliche Erfahrung: Auf der „Fazenda
Gut Neuhof“ leben und arbeiten sie in Gemeinschaft und lernen, ein neues Leben zu führen.
Der heruntergekommene Gutshof aus DDR-Zeiten wurde in Eigenleistung
wieder aufgebaut. Und der Erfolg ist enorm: Über 80 Prozent der Jugendlichen sind nicht mehr rückfällig geworden! In moderner Form wird nach
der alten Regel „Bete und arbeite“ gelebt: eine Therapie der gegenseitigen
Achtung und eine Rückkehr ins Leben. Wichtigste Therapie-Grundlage
sind das Evangelium und seine Umsetzung ins tägliche Miteinander. Am
Morgen beginnen die Jugendlichen mit einer Austauschrunde über das
Evangelium und wählen daraus ein Tagesmotto, an dem sie sich den Tag
über orientieren. Dann arbeiten sie
gemeinsam auf dem Bauernhof.
Das Bonifatiuswerk der deutschen
Katholiken unterstützt die Arbeit
der franziskanisch geprägten
Fazenda. Ohne Spenden ist die
wichtige Arbeit nicht möglich!
Firmgruppen sind hier jederzeit
willkommen!
www.bonifatiuswerk.de
17
Diaspora-Projekte
„Ich war im Gefängnis,
und ihr seid zu mir gekommen.“ (Mt 25, 36)
„Denkt an die Gefangenen,
als wäret ihr mitgefangen.“ (Hebr 13,3)
Keine Endstation –
Jugendseelsorge im Frauengefängnis von Riga
Im „Frauengefängnis Iļģuciems“ (bei Riga) leben etwa 250-300 straffällig gewordene junge Frauen, minderjährige Mädchen und Mütter mit ihren Kindern.
Die Dominikanerinnen von Bethanien kümmern sich um die Seelsorge und sozialpastorale Betreuung.
Sie sehen in jeder der jugendlichen Straftäterinnen zuerst den von Gott geliebten Menschen, eine
Person mit ihren Gaben und Möglichkeiten, Schwächen und Fehlern. Und sie sehen vor allen Dingen
das Los der unschuldigen Kinder! Sie möchten den jungen Frauen und ihren Kindern helfen, die Zeit
im Gefängnis sinnvoll zu überbrücken und versuchen, gemeinsam mit den Frauen Perspektiven für
ein Leben nach der Haft zu entwickeln. Für fast alle Mädchen und Frauen ist dies der erste wirkliche
Kontakt zur Botschaft des Evangeliums, zur Kirche und zu Jesus Christus. Damit die jungen Menschen
ihre von Gott gegebene Würde erkennen und auch die Würde anderer achten lernen, bedarf es viel Zuspruch, aber auch
finanzieller Hilfen. Auf diese Weise erfahren die jungen Frauen
und Mädchen zum ersten Mal, dass sie etwas zum Positiven
verändern können und Zuwendung erhalten. In Riga finden
keinerlei staatliche Maßnahmen zur Rehabilitation und Integration statt. Der lettische Staat sieht seine Aufgabe lediglich
darin, die Frauen in den Gefängnissen unterzubringen und
mit Essen und Getränken zu versorgen. Notwendige Utensilien (wie Spielsachen für die Kinder,
Sanitärartikel etc.) müssen von den
Familien selbst gebracht werden.
Hier sind Spenden dringend notwendig, damit auch diesen jungen Müttern und ihren Babys
ein menschenwürdiges Leben
ermöglicht werden kann.
„Die Kirche sucht in dem, was sie tut und wie sie sich
darstellt, ihr Leben aus dem Glauben zu bezeugen. (...)
Wenn Menschen aus dem Glauben leben und dadurch
erkennen lassen, wie ernst der Glaube im Leben genommen wird, dann weckt dieses ‚Zeugnis ohne Worte‘ den
Wunsch, mehr von diesem Glauben erfahren zu dürfen.“
18
www.bonifatiuswerk.de
(aus: Sekretariat der dt. Bischofskonferenz (Hrsg.): Zeit zur Aussaat.
Missionarisch Kirche sein. Bonn, 2000 = Die deutschen Bischöfe 68, 16f.)
Diaspora-Projekte
Hingehen, wo keiner hingeht –
die Dominikanerinnen in Leipzig
Die Stadtbezirke im Leipziger Osten gehören zu den absoluten sozialen
Brennpunkten der „Boom-Town“. Sechs Dominikanerschwestern haben
dort ein neues Kloster errichtet. Über 40 Prozent der Menschen in diesem Stadtteil sind arbeitslos. Inzwischen wird das Viertel, aufgrund seiner Vergangenheit auch „Roter Osten“ genannt, wegen massiv vorkommender Gewalttaten von vielen
Menschen gemieden. „Warum geht ihr eigentlich dorthin, wo sonst
keiner hin will?“, wurden die Schwestern daher verwundert gefragt.
Trotz des schlechten Rufes wollten sie aber gerade hierher ziehen,
Zeichen setzen. Die Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe des Bonifatiuswerkes will ihnen dabei helfen und zur Seite stehen.
Die Schwestern engagieren sich für Straßenkinder, haftentlassene
Jugendliche, in der Benachteiligtenhilfe und in der Sorge um kranke
und alte Menschen. Armut kann krank machen. Die ärmlichen Verhältnisse und das Leben ohne Aussicht auf positive Veränderung
machen oft auch junge Menschen für Krankheit und Sucht anfälliger. Mit diesen Problemlagen ist Schwester Simone tagtäglich konfrontiert. Sie ist Krankenhausseelsorgerin des Konventes und arbeitet im großen Leipziger Klinikum. Sie
engagiert sich in der Seelsorge mit schwerstkranken jungen Menschen und auf
Dies sind nur einige exemplader Station für Krebskranke. Hier wird die Schwester oft als Ansprechpartnerin für
rische
Projekte der DiasporaSinnfragen gesucht. Denn die Frage nach dem Warum ergibt sich nur allzu schnell
Kinder- und -Jugendhilfe, die
aus der Not und Verzweiflung gerade auch junger Patienten.
mit Spenden unterstützt werOhne Spenden ist die Arbeit der Dominikanerschwestern für kranke Menden. Sie benötigen das Geld
schen, für Straßenkinder in Leipzig und für jugendliche Strafentlassene in
dringend! Und Firmgruppen
sind hier überall als Gäste herzdieser Form nicht mehr möglich!
InFo
lich willkommen! Wer mehr
darüber erfahren möchte, kann
sich gerne melden bei Matthias
Micheel, siehe Infos auf S. 20.
Jugendhaus Schloss Dreilützow –
Damit auch behinderte Jugendliche dabei sein können
Schloss Dreilützow ist eine katholische Begegnungsstätte für Kinder und Jugendliche in Mecklenburg. Kinder, Jugendliche, aber
auch Erwachsene finden hier Entfaltungsfreiräume für vielfältige
Aktivitäten. Zum Schloss gehört ein mehrere Hektar großer Landschaftspark. Kinder und Jugendliche
können hier unbeschwert attraktive
und urwüchsige Rückzugs- und
Spielräume finden. Auch für religionspädagogisches Lernen ideal!
Was bislang fehlt, sind „barrierefreie“
Angebote für körperlich und geistig
behinderte junge Menschen. Dazu
wird derzeit das „Verwalterhaus“
umgebaut, um auch Begegnungs- und Erlebnismöglichkeiten für behinderte Gäste zu schaffen. Um
das Projekt umzusetzen, wird noch eine größere
Spendensumme benötigt, ca. 100.000 €! Unmöglich? Gemeinsam mit den Firmbewerbern können
die Verantwortlichen von Dreilützow es schaffen!
Jeder noch so kleine Geldbetrag hilft helfen!
www.bonifatiuswerk.de
19
Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe
Kinder- und Jugendzirkus
Birikino in Chemnitz
Damit Kinder und Jugendliche
ihren Weg finden können …
125 Jahre Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe
Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken /
Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe fördert mit
jährlich über 3 Mio. , was zur Bildung christlicher
Gemeinschaft und zur Vermittlung der christlichen Botschaft an die neue Generation in extremer Diaspora notwendig ist.
Undenkbar ohne die bundesweite Solidarität
der Firmbewerberinnen und Firmbewerber!!!
Einige Beispiele dazu werden in diesem Heft
genannt. Unterstützt wird u. a. in der Diaspora:
katholische Kinder- und Jugendheime bzw.
familienanaloge Wohngruppen,
katholische Jugendbegegnungsstätten,
die Sakramentenkatechese, sowie andere
religiöse Bildungsmaßnahmen der Kinder- und
Jugendpastoral,
das Kinderhaus Sonnenblume und das Haus
Debora in Schönow und
Berlin (Hilfen für ausgesetzte Babys bzw. junge Mütter
in Konfliktsituationen),
„Magdalena tischt auf“
in Berlin: endlich eine
warme Mahlzeit!
InFoS
Weitere Informationen
zu Projekten der DiasporaKinder- und -Jugendhilfe:
20
Bonifatiuswerk
der deutschen Katholiken
Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe
Kamp 22, 33098 Paderborn
E-Mail: kinderhilfe@bonifatiuswerk.de
Telefon: (0 52 51) 29 96-50/-51
(Herr Micheel/Frau Backhaus)
Telefax: (0 52 51) 29 96-88
Kinderhaus Sonnenblume in Schönow
die Fazenda Gut Neuhof in Brandenburg zur
Begleitung ehemals drogenabhängiger Jugendlicher,
Religiöse
Kinderwochen (RKW),
internationale religiöse
Jugendbegegnungen,
kirchliche Initiativen gegen Jugendarbeitslosigkeit, Gewalt und Missbrauch,
Straßenkinderprojekte der katholischen Kirche in Nord- und Ostdeutschland, Lettland und
Nordeuropa,
der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst in Halle (Saale),
die Seelsorge an schwerstkranken Kindern
und Jugendlichen in Leipzig,
Jugendseelsorge in verschiedenen JVAs,
katholische Jugendbands.
Herausgegeben vom Bonifatiuswerk/
Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe, Kamp 22,
33098 Paderborn, Tel. (0 52 51) 29 96 -50 / -51;
E-Mail: kinderhilfe@bonifatiuswerk.de
Internet: www.bonifatiuswerk.de
Konto: Bank für Kirche und Caritas Paderborn, Konto-Nr. 50
000 500 (BLZ 472 603 07);
Verantwortlich: Christoph Schommer (Öffentlichkeitsarbeit
und Werbung)
Idee, Konzeption, Zusammenstellung und Redaktion: Matthias Micheel
(Diaspora-Kinder- und -Jugendhilfe), Idee für das Grundmotiv: Christa Kasimir
Redaktionsschluss: 7. Mai 2009.
Bildnachweis: © Wolfgang Amri, fotolia (6), © Bonifatiuswerk (3, 19, 20), © Christopher Ewing, fotolia (6, 11), © Fotograf (3, 5, 7, 8,10 ,11, 13), © Hanser-Verlag
(11) © Margrit Kropp, fotolia (3, 7), © Helmut Niklas, fotolia (12/13), © Privat (14,
15, 17, 18).
Herstellung: Bonifatius GmbH, Druck · Buch · Verlag, Paderborn
Grafische Gestaltung: Elke Brosch
653-53323-0609-1021
klimaneutral gedruckt