der zinsmarkt
Transcription
der zinsmarkt
Perspectives Dez. 2012 Ausgabe neun www.commerzbank.com Marketing für Fixed Income & Currencies DER ZINSMARKT THEMEN VERÄNDERUNGEN HERAUSFORDERUNGEN Globale Expertise Markteinblick Produkt-Know-how Kundenverständnis Perspectives 10 Leitartikel: Ausblick zur Zinsentwicklung Auch 2013 wird das Niedrigzinsumfeld wahrscheinlich anhalten. Unsere Experten diskutieren mögliche Auswirkungen. 16Konjunkturausblick 2013 Während in Europa die Schuldenkrise dominiert, verzeichnen andere Märkte hohes Wachstum. Fragen Sie… 18 Unternehmensanleihen: Attraktiver Service für Spitzenkunden. 2 INHALT 20 Clearingstellen: Wohin geht die Reise? Updates Ausblick 04 Internes 30 IFRS 13 – Wo liegen die Vorteile? Neue Führungskräfte... 06 Konferenzüberblick ...und aktuelle Konferenzen. 08 Markt-Update Die Konjunkturlage weltweit. Know-how aus Europa 20Clearingstellen: Wohin geht die Reise? Zentrale Akteure für die Zukunft des OTC-Derivatemarktes – und wie sie sich positionieren. 24 Zeit, um das Devisengeschäft zu ordnen Zentrales Clearing – jetzt auch im Devisenhandel. 28 Sicherheiten im Licht neuer Regularien Sicherheitenoptimierung im Front Office. Auswirkungen und Chancen von IFRS 13 – aus Kundensicht. 34 Inflation – aus Sicht eines Händlers Inflationsindexierte Anleihen: Aktuelle Entwicklungen. 38 Die Verlagerung des Risikos Banken und Hedgefonds: Unser Ansatz in der Kundenbetreuung. Meinung 42 Ein Jahr im elektronischen Devisenhandel Nick Downes mit einem Jahresrückblick – und einem Ausblick auf 2013. 24Zeit, um das Devisengeschäft zu ordnen. 52 Ein erfolgreiches Team Ausgezeichnete Leistungen der Commerzbank. Die technische Ecke 50 Neue Lösungen für schwierige Märkte Das Emerging Markets Structured Credit Trading stellt sich vor. Zu guter Letzt 56 Verblüffend einfach... Unsere finanzmathematische Denkaufgabe. 58 Kontaktverzeichnis Ansprechpartner im Bereich Fixed Income and Currencies. Innovation 44 Elektronischer Handel im Rentenmarkt Unsere Experten analyiseren, was diese Entwicklung für Kunden bedeutet. 50Der perfekte Sturm – aus Sicht der USA ® Frank Manganella über stürmische Zeiten in den Vereinigten Staaten. 3 Perspectives Editor’s Letter Der Jahreszeit entsprechend liegt der Fokus unserer letzten Ausgabe von Perspectives in diesem Jahr auf dem Ausblick für 2013 – insbesondere auf den Fragen: Was hat sich in der Zinslandschaft geändert und wie gehen Kunden mit diesem veränderten Umfeld um? Des Weiteren beleuchten wir die Entwicklungen im immer dominanter werdenden Thema Clearing, der daraus resultierenden Veränderung in der Handhabung und Verwaltung von Sicherheiten, sowie die Auswirkung der regulatorischen Veränderungen auf die Devisenmärkte. Wie Sie wissen, ist die Transaktionsausführung über elektronische Handelsplattformen ein Kernthema für uns: In unserem Meinungs-Bereich nehmen wir dies auf und erörtern den Einfluss der sich verändernden Devisenmärkte auf die elektronische Transaktionsabwicklung. Elektronischer Handel wird auch in unserer Innovations-Ecke behandelt. Hier betrachten wir unsere Leistungsfähigkeit im Vergleich mit anderen Anbietern im Markt. In diesem Bereich finden Sie auch einen Einblick in unser US-Geschäft aus dem Blickwinkel der lokal Verantwortlichen, sowie eine Zusammenfassung von Nikolaus Giesbert – Bereichsvorstand FIC Sales – der Auszeichnungen, die wir in 2012 national und international erreicht haben. Abgerundet wird unser Magazin in gewohnter Manier unter anderem durch unsere Einschätzung der Märkte und die „technische Ecke“. Ich wünsche Ihnen ein besinnliches Weihnachtsfest, ein erfolgreiches 2013 und hoffe, Sie auch im neuen Jahr als Leser begrüßen zu dürfen. Rainer Ernst Head of FIC Sales Management Office www.commerzbank.com/perspectives 4 Personalmeldungen Alejandro Bonano ist nun Teil des EM Credit Flow Trading und somit Christian Inderelst unterstellt. Zuvor arbeitete er bei UBS. Johan Stromgren unterstützt uns fortan beim Handel von Swaps in skandinavischen Währungen. Er ist Signe Biddle unterstellt und war zuvor bei UBS in Zürich tätig. Wir sind stolz darauf, dass wir mit Christian Haux (zuvor bei Credit Suisse) nun über eine lokale Präsenz für den Handel von Credit-Produkten in Zürich verfügen. Christian Haux ist Rob Shi unterstellt. Neena Dholani übernimmt die Leitung des eRates & Credit Sales Teams in London. Sie ist Stefan Hamberger unterstellt. Zuvor war sie bei Société Générale tätig. Beat Nussbaumer übernimmt die Leitung des Kassahandels in G7-Währungen mit Sitz in London. Er ist Nick Crawford unterstellt und war zuvor bei UniCredit tätig. Tobias Hopp verstärkt das Kassahandelsteam für G10-Währungen in London. Er ist Beat Nussbaumer unterstellt und war zuvor bei BNP Paribas tätig. Gabor Zala ergänzt das FX Financial Engineering Team. Er arbeitete zuvor bei Société Générale und ist John Juer unterstellt. Chris Lloyd verstärkt als Devisenkassahändler das Local Markets Team in London. Er ist Abnash Grewal unterstellt. Zuletzt arbeitete er bei JPM Chase. Joachim Schäfer wurde zum Client Director des OTC Client Clearing ernannt. Er ist in Frankfurt tätig und Rainer Ernst unterstellt. Zuvor war Joachim Schäfer Internes Update Berater für das Clearing von OTCKundengeschäften. William Tian verstärkt Corporate Sales in Hong Kong, er ist Michael Rugilo unterstellt. Zuvor arbeitete er für die DBS Bank. Tatiana Klyueva verstärkt das Emerging Market Sales Team mit Sitz in Moskau, Sie kommt von der Royal Bank of Scotland zu uns und ist Sergey Tarygin unterstellt. Genco Sanli wurde innerhalb Financial Institution Sales zum Leiter des PrivateBanking-Geschäfts in London ernannt. Er ist Pieter van Rosenburgh unterstellt und war zuvor als unabhängiger Finanzberater tätig. Branko Susic ergänzt das Emerging Market Sales Team mit Sitz in Prag. Er ist David Tavadian unterstellt. Zuvor war er bei Crédit Agricole tätig. 5 Perspectives Konferenzüberblick Alpbacher Finanzsymposium, 3.–5. Oktober, Alpbach Warschauer Seejungfer auf dem Altstadt-Marktplatz. Rund 500 Delegierte besuchten das jährliche Alpbacher Finanzsymposium mit dem Thema: „Die Finanzierung der Realwirtschaft – Was Unternehmen von der EU und den Banken erwarten können“. Die Veranstaltung war ein großer Erfolg und bot wichtige Einblicke in die Wirtschaftsaussichten für österreichische Finanzinstitute. Devisenoptionsseminar, 18.–19. Oktober, Frankfurt Unser 12. Devisenoptionsseminar war komplett ausgebucht – eine gute Möglichkeit, unsere Produktpalette vorzustellen und weitere Einblicke in die Devisenmärkte zu bieten. Wir stellten unseren neuem Optionspreisrechner vor, der sowohl auf Commander als auch auf Kristall verfügbar ist. Das Tool erfreute sich großer Beliebtheit, das positive Feedback der Kunden betonte vor allem die Einfachheit und Benutzerfreundlichkeit. Banks Investment Conference, 15.–16. November, Frankfurt Unsere siebte jährliche Banks Investment Conference in Frankfurt knüpfte mit über 100 Bankkunden an die Erfolge der letzten Jahre an. Vertreter aus allen Bereichen von Corporates & Markets gaben in ihren Präsentationen wichtige Impulse zu wesentlichen Themen im Bankensektor. ICA Conference, 15.–18. November, Casablanca Vertreter von FIC nahmen an der 37. Interarab Cambist Association Conference & Exhibition im November in Casablanca teil. Eine Vielzahl herausragender Referenten nahmen daran teil, darunter auch Tony Blair, 6 der frühere britische Premierminister. Die Diskussionen konzentrierten sich vor allem auf das Thema „Innovationen im Finanzbereich: Nachhaltiges Wachstum sichern.“ Die Veranstaltung gab uns die Möglichkeit, unsere Präsenz und unser Ansehen im Nahen Osten zu erhöhen. Wir erhielten durchweg positives Feedback. Euromoney/The Corporate Financing Forum, 28. November, Paris Commerzbank war der Hauptsponsor des diesjährigen Euromoney Corporate Financing Forums in Paris. Unsere Vertreter trafen viele Delegierte aus ganz Europa und nutzten die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch mit Hauptakteuren aus dem Bereich der Unternehmensemissionen. Dabei teilten sie ihre Einblicke in die Entwicklung, Herausforderungen und Markttrends für die Jahre 2012 und 2013. Der Erfolg der Veranstaltung verdeutlicht die Stärke des Marktes für Unternehmensanleihen trotz der anhaltenden Finanzkrise. International FX Derivative Conference, 1.–3. Oktober, London Unsere sechste Fachkonferenz für Devisenderivate, die im Oktober stattfand, war ebenfalls wieder ein großer Erfolg: Vertreter von Sales, Trading, Research und Structuring waren vor Ort, um mit über 30 unserer wichtigsten Kunden zu sprechen. Wir erhielten sehr positives Feedback seitens unserer Kunden in Bezug auf die Referenten, unser Leistungsspektrum sowie zu unserem neuen Optionspreisrechner in Commander und Kristall. Unsere Kunden wollen die Beziehungen weiter vertiefen. Internes Update Vorschau Q1 2013 FIC Conference for Russian Corporates & Financial Institutions, 19.-20. Oktober, Eriwan Mit einer Gruppe russischer Kunden verbrachten wir vier Tage bei einem FIC Offsite-Meeting in Armenien. Unter den Teilnehmern waren die Konzern-Treasurer von Gazprom, EVRAZ und Norilsk wie auch die Leiter der Handelsbereiche von VEB und Sberbank. SIBOS, Osaka, 29. Oktober – 1. November 2012 In Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von MSB-FI nahm das eCommerce FX Sales Team im Oktober an der jährlichen SIBOSKonferenz in Osaka teil. Die Veranstaltung war gut besucht und ermöglichte es, unsere eCommerceLeistungen vor einem internationalen Publikum zu präsentieren. Poland Day for Investors, 17./18. Oktober, Warschau Gemeinsam mit der BRE Bank S.A. veranstalteten wir unseren ersten „Poland Day“ am 17. und 18. Oktober in Warschau. Bei dieser Veranstaltung brachten unsere Abteilungen DCM und EM Sales rund 40 lokale und internationale Investoren mit führenden politischen Entscheidungsträgern in Polen sowie mit polnischen Emittenten – staatlichen Adressen wie auch führenden Banken und Unternehmen – zusammen. Die Veranstaltung verlief äußerst erfolgreich, und wir konnten unsere Präsenz in diesem Bereich weiter stärken. Der polnische Unternehmensanleihemarkt hat erst rund ein Viertel seines Potenzials ausgeschöpft; mit dieser Veranstaltung konnte sich die Commerzbank frühzeitig in diesem Wachstumsmarkt positionieren. Das Global Economy & Capital Markets Forum 2013 – The German View Commerzbank Corporates & Markets veranstaltet das erste Global Economy & Capital Markets Forum 2013 – The German View vom 5.– 6. Februar 2013 in Frankfurt. Das Forum bringt führende Finanzinstitute, Unternehmen und Investoren zusammen, um verschiedene Einflussfaktoren auf die internationalen und deutschen Kapitalmärkte zu diskutieren. Bei einer Reihe von Podiumsdiskussionen werden Mitglieder des Commerzbank-Vorstands, Volkswirte und Geschäfts-bereichsleiter der Commerzbank mit etablierten Branchenvertretern und Meinungsführern diskutieren: • Martin Blessing, Vorsitzender des Vorstands, Commerzbank AG • Joschka Fischer, Außenminister und Vizekanzler a.D. der Bundesrepublik Deutschland • Prof. Dr. Otmar Issing, ehemaliger Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank und Präsident des Center for Financial Studies, Frankfurt • Friedrich Merz, Rechtsanwalt, ehemaliger Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion • Dr. Melinda Crane (Moderatorin), Journalistin und politische Publizistin. Die Podiumsdiskussionen werden unter anderem folgende Themen beleuchten: • Geopolitical challenges from a German perspective • How much fuel is left in the German economic engine – implications for Eurozone? • Asset allocation - dilemma and ideas • How to achieve growth – the corporate CEO’s perspective • The future of the banking industry in Germany and in Eurozone. Wir freuen uns sehr auf diese Premiere. Wenn Sie an einer unserer Veranstaltungen teilnehmen oder uns anlässlich einer Branchenkonferenz treffen möchten, wenden Sie sich bitte an ficsales@commerzbank.com. Euromoney FX Poll 2013 Nach unserem erfolgreichen Abschneiden bei der EuromoneyDevisenmarktumfrage 2012 laden wir unsere geschätzten Kunden dazu ein, auch 2013 an der Umfrage teilzunehmen. Wir möchten an unseren sehr positiven Trend der letzten Jahre anknüpfen – sowohl bei unserem Kundenservice als auch bei unseren Volumensanteilen. Die Umfrage beginnt am 17. Januar. Der Euromoney FX Poll ist der Branchenmaßstab für Leistungsfähigkeit und Marktanteile im Devisengeschäft. Ihr Feedback zu unserer Kompetenz – vom Research bis zum elektronischen Angebot – im vergangenen Jahr hilft uns dabei, unsere Dienste und unser Produktangebot zu verbessern. „Die Umfrageergebnisse für 2012 unterstreichen Kompetenzen, Service und die führende Position der Commerzbank.“ 7 Perspectives Markt-Update Die DevisenPerspektive Die KreditPerspektive Patrick Kohlmann HEAD OF credit research Thu Lan Nguyen fx strategist Seit der Ankündigung der EZB, unlimitiert Staatsanleihen von Ländern zu kaufen, die Hilfe beim ESM beantragen, hat der Devisenmarkt das Risiko eines EWU-Auseinanderbrechens nahezu ausgepreist. Das spiegelt sich vor allem an dem starken Rückgang der Wechselkursvolatilitäten in den vergangenen Wochen wider. Der EUR/USD-Kurs konnte zeitweise wieder über die Marke von 1,30 klettern. Aufgrund der anhaltenden Unsicherheit rund um Griechenland und Spanien konnte der Aufwärtstrend nicht aufrechterhalten werden. Angesichts der drohenden „fiskalischen Klippe“ in den USA könnte jedoch bei EUR/USD bald ein erneuter Test nach oben anstehen. Grundsätzlich halten wir aber an unserem Bild eines deutlich schwächeren Euros fest. Die Ankündigung von Anleihenkäufen nimmt Reformdruck von den Peripherieländern: Viele der tief- liegenden wirtschaftlichen Probleme bleiben ungelöst, was die Wirtschaftskraft des Euroraums als Ganzes schwächt. Das wird die EZB noch sehr lange zu einer sehr expansiven Geldpolitik zwingen, was langfristig zu einer deutlich höheren Inflation führt. All das spricht langfristig für einen schwachen EUR-USD. TLN „Die Ankündigung von Anleihenkäufen nimmt Reformdruck von den Peripherieländern.“ 8 Der Barroso Trade: Die EU Bankenunion kommt voran. Wir gehen davon aus, dass auf Sicht der nächsten Monate eine Übergewichtung von Anleihen spanischer und italienischer Banken im Vergleich zu Bankemittenten aus Frankreich und Deutschland Sinn macht. Hintergrund ist, dass sich die Pläne zur Europäischen Bankenunion konkretisiert haben, seit der Präsident der EUKommission Barroso im Juni konkrete Pläne zur Bankenunion vorgestellt hat. Obwohl in den letzten drei Monaten Peripheriebanken sich bereits besser entwickelt haben, gehen wir davon aus, dass diese Entwicklung zunächst weiter anhält. Geplant ist, dass eine direkte Rekapitalisierung von Banken über den ESM stattfinden kann. Nach den Vorstellungen der Kommission ist diese Maßnahme, die den Banken mit vergleichsweise schlechter Bonität stärker helfen würde, daran gebunden, dass eine einheitliche europäische Bankenaufsicht geschaffen wird. Wir sehen dieses Szenario als wahrscheinlich an. Das Risiko dieser Anlagestrategie besteht darin, dass - etwa beim nächsten EU-Gipfel Mitte Dezember - die bereits konkreten Pläne verworfen werden. PK MARKT-Update DIE RohstoffPerspektive Die ZinsPerspektive Christoph Rieger Head of Interest Rate Strategy Neues Spiel, neues Glück – Mit dem im Juli ins Spiel gebrachten „DraghiPut“ („...alles, was nötig ist...“) könnte sich das Blatt in der Staatsschuldenkrise gewendet haben. Natürlich dürfte es bei der Risikobereitschaft der Anleger auch weiterhin zu Rückschlägen kommen, da unklar bleibt, ob die Kombination aus Anleihenkaufprogramm (OMT) und europäischem Stabilitätsmechanismus (ESM) die erhoffte Wirkung zeigen wird. Wir gehen zunächst von steigenden Spreads aus, da es Spanien auf dem aktuellen Renditeniveau wahrscheinlich nicht möglich sein wird, sich langfristig zu finanzieren. Bis Anfang 2013 dürfte das Land Staatshilfen beantragen. Im Gegensatz zu vorherigen Phasen der Krise, als durch politische Entscheidungen ausgelöste Erholungsrallyes zur Risikoreduzierung genutzt wurden, sollten anziehende Spreads nun jedoch als Kaufgelegenheit gesehen werden. 2013 wird die Kombination aus Nullzinspolitik und „Draghi-Put“ Investoren auf der Jagd nach Rendite zu Adressen mit schwächerer Bonität und zu längerfristigen Anlagen treiben. EZB-Präsident Draghi wird sich dann Daniel Briesemann Analyst Commodities vielleicht zunächst als Euroretter feiern lassen können: Die geldpolitische Reaktion könnte die Währungsunion auf mehrere Jahre stabilisieren – aber zu einem hohen Preis. Unserer Einschätzung nach besteht die Gefahr, dass die Situation im Euroraum mit der im Italien der 1970er und 1980er Jahre vergleichbar sein wird: Fiskalische Dominanz und finanzielle Repression - und als Folge dessen weniger Wettbewerbsfähigkeit, weniger Wachstum, höhere strukturelle Arbeitslosigkeit und auf längere Sicht auch höhere Inflation und ein schwächerer Euro. CR „Unserer Einschätzung nach besteht die Gefahr, dass die Situation im Euroraum mit der im Italien der 1970er und 1980er Jahre vergleichbar sein wird.“ Die Rohstoffmärkte haben auf die Wiederwahl von US-Präsident Obama zunächst mit teilweise deutlichen Gewinnen reagiert. Denn durch den Wahlausgang in den USA steigt die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der ultralockeren Geld- und Fiskalpolitik, was den US-Dollar belasten und den Rohstoffpreisen Auftrieb geben dürfte. Der positiven Stimmung wurde jedoch schnell wieder der Wind aus den Segeln genommen. Denn das USRepräsentantenhaus bleibt in republikanischer Hand, was eine Lösung der anstehenden Probleme wie das sog. „fiscal cliff“ und die Anhebung der Schuldenobergrenze erschwert. Neuen Schwung für die Rohstoff- und insbesondere Metallpreise könnte der bevorstehende Regierungswechsel in China bringen. Am 8. November begann der 18. Nationale Kongress der Kommunistischen Partei, im Zuge dessen unter anderem Staatspräsident Hu Jintao und Premierminister Wen Jiabao ausgetauscht werden. Wir gehen davon aus, dass große Anstrengungen unternommen werden, damit der Start der neuen Regierung mit überzeugenden Konjunkturdaten einhergeht. Hierzu dürften wahrscheinlich weitere Infrastrukturprojekte angekündigt werden. DB 9 10 LEitartikel Ausblick zur Zinsentwicklung Auch für 2013 ist davon auszugehen, dass das Niedrigzinsumfeld weiter anhält. Angesichts des unverändert unsicheren konjunkturellen Umfelds ist es für Unternehmen und institutionelle Anleger wichtiger denn je, die wahrscheinlich eintretenden Veränderungen einzuschätzen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Inflationserwartungen. Einige der führenden Experten der Commerzbank diskutieren den Ausblick auf das kommende Jahr. Thomas Deppe Head of Corporate Sales Christoph Rieger Head of Interest Rate Strategy Ralph Sebastian Head of Interest Rates MarK Andryeyev Central Bank Fixed income sales Wir nähern uns dem Jahresende 2012 – wie wird sich nach Ansicht von Corporates & Markets die Zinskurve im Jahr 2013 entwickeln? Q CR: Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass das strukturell niedrige Zinsumfeld auch 2013 und darüber hinaus erhalten bleibt. Dies vorausgeschickt, gehen wir davon aus, dass die Hauptfaktoren der Zinsentwicklung in der jüngsten Vergangenheit, wie die Finanzmarktkrise im Allgemeinen oder die Staatsschulden- und Bankenkrise im Speziellen, eher in den Hintergrund treten und von anderen Faktoren abgelöst werden. Das bedeutet keinesfalls, dass die Krise hinter uns liegt. Seit dem „Draghi-Put“ in diesem Jahr, als der Präsident der Europäischen Zentralbank ein Anleiheankaufprogramm ankündigte, das zu einer Stimmungswende im Markt führte, konnten wir jedoch eine Entwicklung beobachten, die zu niedrigeren Spreads und einem Abflauen der Spannungen auf den Finanzmärkten führte. Mit Sicherheit sind jedoch im Laufe der kommenden Monate eine Reihe von Hürden zu überwinden: So könnte Spanien Finanzhilfe beantragen, die EZB könnte unter Draghis Initiative der Outright Monetary Transactions (OMT) zur Tat schreiten, Europas Rettungsfonds könnte in die Finanzierung des spanischen Staatshaushaltes eingreifen und auch anderen Staaten mithilfe von Primärmarktauktionen oder anderen Maßnahmen unter die Arme greifen, deren Wirksamkeit bisher nie auf 11 Perspectives die Probe gestellt wurden. Der generelle Trend moderat abnehmender Spreads bleibt davon jedoch unberührt. Unsere langfristige Einschätzung ist, dass die Maßnahmen der politischen Entscheidungsträger zu weiteren Schwierigkeiten führen werden, diese sind jedoch erst im Jahr 2014 oder danach zu erwarten. Für den Moment wird der Druck aus unseren Märkten genommen. Ich würde mich nicht wundern, wenn Mario Draghi im nächsten Jahr als der große Bezwinger der Finanzkrise gepriesen wird. RS: Aus Handelssicht sehe ich bei der EZB keinerlei Zinsänderungen für das kommende Jahr; Änderungen der Zinskurve gehen daher vom langen Ende aus. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten haben sich leicht verbessert, und abhängig von den politischen und den EZBEntscheidungen im Herbst gehen wir von einer allgemeinen Aufhellung der wirtschaftlichen Aussichten aus, was wiederum zu leicht steigenden Zinsen am langen Ende führen wird. Zu einem Ausverkauf wird es nicht kommen, denn das kurze Ende wird die Zinskurve im Zaum halten, dennoch rechnen wir gegen Ende 2013 mit steigenden langfristigen Zinsen. Also rechnen wir am längeren Ende der Zinskurve mit einem leichten Anstieg? Q CR: Ja, in der Finanzkrise war hauptsächlich die Suche der Anleger nach Sicherheit zu beobachten. Inzwischen klingt die Krise jedoch ab, also verändert sich dieses Bild natürlich und die Jagd nach Rendite gewinnt meiner Ansicht nach allmählich wieder an Fahrt. Es wird sicherlich etwas Zeit brauchen, doch vor dem Hintergrund der Nullzinspolitik der EZB, den jüngst errichteten unterschiedlichen Sicherungsmechanismen sowie dem bereits erwähnten „Draghi-Put“ des 12 „Wir konnten jedoch eine Entwicklung beobachten, die zu niedrigeren Spreads und einem Abflauen der Spannungen auf den Finanzmärkten führte.“ Christoph Rieger vergangenen Sommers werden aus meiner Sicht immer mehr Marktteilnehmer dazu gezwungen sein, sich entweder entlang des Bonitätsspektrums nach unten oder zum längeren Ende der Zinskurve hin zu bewegen, um entsprechende Erträge zu erzielen. Letztendlich bedeutet dies, dass die Renditen der Anleihen der Kernländer leicht ansteigen, während sich Papiere weniger bonitätsstarker Adressen oder solcher mit höherer Rendite besser entwickeln werden. TD: In der Vergangenheit waren die Unternehmen eindeutig sicherheitsbewusst. Es gab in Deutschland und anderen Ländern sogar einige Unternehmen, die Ihr Geld lieber zur EZB gebracht haben, als es den Banken zu leihen. Andere Unternehmen aus Großbritannien verlagerten ihre Anlagen gänzlich, indem sie sämtliche Mittel aus Europa abzogen und sie in den USA anlegten. Beide Maßnahmen sind klare Anzeichen für die Suche nach Sicherheit. Für die Pensionsfonds der Unternehmen ergab sich ein anderes Bild. In der Vergangenheit legten sie ihre Mittel üblicherweise in Staatsanleihen an, galten diese doch als generell sichere Anlage. Jetzt haben sie erkannt, dass diese Sicherheit nicht immer gegeben ist, und die Jagd nach Rendite führt sie zurück zu Strukturen, die interessanter erscheinen. Sie prüfen jetzt Anlagemöglichkeiten in Infrastrukturfinanzierungen, PrivateEquity-Investments, usw. MA: Aus meiner Sicht nutzen Zentralbanken unterschiedliche Möglichkeiten zur Generierung einer Art von Ertrag für ihre Investitionen; dies gilt insbesondere für Anlagen, die am kurzen Ende der Zinskurve liegen müssen, wo für Anleihen der Kernländer praktisch keine Zinsen gezahlt werden. Wir konnten also beobachten, wie sich manche Zentralbanken auf anderen Märkten umsahen – beispielsweise in Osteuropa, Asien oder Südafrika - , wo sie den Versuch unternahmen, kleinere Portfolios aufzubauen. In vielen Fällen LEitartikel Wir haben bisher ausgiebig über das lange Ende gesprochen, wie sieht es am kürzeren Ende der Kurve aus? Q wollen sie in diesen Märkten eigene Expertise entwickeln; dadurch wären sie in der Lage, ihre Anlagen dort zukünftig zu steigern und ihre einseitige Ausrichtung auf Staatsanleihen aus den USA und Europa zu reduzieren. Davon unabhängig besteht ein zweiter Trend: Zentralbanken – nicht nur die großen unter ihnen, sondern durchaus auch die mittelgroßen Adressen – denken zunehmend darüber nach, einen Teil ihrer Reserven zur Anlage in neue Rechtsträger einzusetzen, die sie als Anlagegesellschaften mit einem Schwerpunkt auf alternativen Anlagen nutzen könnten. Hierzu zählen Anlagen in Hedgefonds, Immobilien- oder Infrastrukturprojekte wie zum Beispiel die Finanzierung der Energiewende in Deutschland. RS: Das ist alles zutreffend, und ich sehe all diese Entwicklungen als Anzeichen dafür, dass sich eine Normalisierung des allgemeinen Marktumfelds anbahnt. Wir können höhere Liquidität und Markttiefe erkennen, was als Zeichen für eine größere Risikobereitschaft bei allen Marktteilnehmern verstanden werden kann. Dieses Bild ergab sich im Verlauf der zurückliegenden Monate und wir gehen davon aus, dass sich diese Entwicklung im Verlauf des Jahres 2013 eindeutig fortsetzen wird. CR: Die Zinssätze am kürzeren Ende werden hauptsächlich durch die Zinspolitik der Zentralbanken bestimmt. So wie Herr Sebastian rechnen auch wir im Research von den großen Zentralbanken mit keinen Zinsschritten im kommenden Jahr. Das spricht zwar dafür, dass dieses Marktsegment sich unspektakulär entwickeln wird. Ich bin jedoch der Auffassung, dass bestimmte Zinssätze am kurzen Ende im Verlauf des Jahres 2013 ihre Talsohle erreichen. Ich spreche dabei nicht von einem deutlichen Anziehen der Sätze am kurzen Ende, doch vor dem Hintergrund des gegenwärtig sehr niedrigen Niveaus könnte es zu einer klar wahrnehmbaren Dynamik kommen, die sich nicht zuletzt aufgrund der abnehmenden überschüssigen Liquidität auf dem Euro-Geldmarkt und einer Verhaltensänderung der Banken hinsichtlich der Euribor-Fixings ergibt. Zieht man zusätzlich die Makrokomponente in Betracht, dürften bis 2014 in den Geldmarktkurven auch Zinserhöhungen eingepreist werden. Daher würde ich einen möglichen Aufwärtstrend am kurzen Ende im 2. Halbjahr 2013 nicht ausschließen. Q Welche Rolle spielt die Inflation? CR: Ihr Einfluss wird zunehmend anwachsen. Im Verlauf des nächsten Jahres wird der Markt für inflationsindexierte Produkte meiner Ansicht nach wieder attraktiver; viele Marktteilnehmer werden wieder erhöhten Bedarf haben, sich gegen eine steigende Inflation abzusichern, sobald der Euroraum die Rezession hinter sich lässt. Die Geldpolitik hingegen wird sich nach den schwächsten Mitgliedern der Euro-Familie richten müssen. Zwischenzeitlich haben mehrere Zentralbanken durchblicken lassen, dass sie es bevorzugen würden, während dieser Phase der Zinssteigerung hinter die Kurve zurückzufallen; in anderen Worten wären sie bereit, eine höhere Inflation in Kauf zu nehmen. Die Zentralbanken würden es niemals aussprechen, doch diese Politik stellt den einfachsten Ausweg aus der Schuldenkrise dar, mit der die Weltwirtschaft nach wie vor zu kämpfen hat. Q Was bedeutet das für Unternehmen? TD: Unternehmen ziehen meist keine Absicherung der Inflation in Betracht, da sie derzeit nicht als Risiko wahrgenommen wird. Es ist im Kern tatsächlich mehr eine Frage des Absatzmarktes: bei steigender Inflation versuchen die Unternehmen, das von ihnen hergestellte Produkt zu höheren Preisen abzusetzen. Für die Pensionsfonds der Unternehmen ergaben sich jedoch Veränderungen. In Großbritannien beispielsweise gingen einige Unternehmen dazu über, ihr Inflationsrisiko abzusichern. Es gibt eine Handvoll sehr professionell geführter Unternehmen, die ihre Pensionsfonds anhand ihrer Ver-pflichtungen steuern, das so genannte Liability-Driven „Zentralbanken nutzen unterschiedliche Möglichkeiten zur Generierung einer Art von Ertrag für ihre Investitionen.“ Mark Andryeyev 13 Perspectives Investment („LDI“). Für Unternehmen in Kontinentaleuropa ist die Inflation jedoch in der Regel kein Thema. Inflationserwartungen weiterhin unter Kontrolle – aber für wie lange? Inflationsswap (5J./5J.-ILS) und mittlere Inflationserwartung auf Fünfjahressicht (laut „Survey of Professional Forecasters“ der EZB) 2,8 Q Wie sieht es auf Seiten der Staaten aus? CR: Die gute Nachricht ist die, dass die Eurostaaten zukünftig weniger Anleihen begeben müssen als in diesem Jahr, da die Defizite etwas abnehmen werden und in den meisten Ländern geringerer Refinanzierungsbedarf besteht. Die schlechte Nachricht ist, dass manche Länder nach wie vor keinen Zugang zu den Märkten auf der gesamten Bandbreite der Kurve in einem für sie erforderlichen Umfang haben werden. Daher sehen wir unverändert ein großes Risiko, dass Länder wie Spanien und möglicherweise auch Italien Hilfe von der EZB und dem ESM beantragen müssen. Das bedeutet wiederum, dass die Aktivitäten auf dem europäischen Zinsmarkt wieder zunehmen werden, auch durch neue Marktteilnehmer; insbesondere der ESM dürfte hier durch seine eigenes Emissionsprogramm eine Rolle spielen. Aufgrund neuer Regularien, die demnächst in Kraft treten werden, sind mehrere Anlegergruppen dazu gezwungen, bestimmte Anlagen selbst bei negativen realen Renditen und sehr geringen nominalen Renditen zu halten. Gleichzeitig werden am längeren Ende der Zinskurve manche Regulierungen, die während des Höhepunkts der Krise mit der Zielsetzung der Stabilisierung der Finanzsysteme entworfen wurden, meiner Ansicht nach entweder verschoben oder entschärft, um die negativen Auswirkungen, die sie sonst hervorrufen würden, abzuwenden: Investoren wären ansonsten gezwungen, Engagements zu historisch niedrigen Zinssätzen abzusichern, was das Ungleichgewicht zwischen Anlagen und Verbindlichkeiten verschärfen würde – gerade Pensionsfonds tragen dieses Ungleichgewicht bereits heute in ihren Bilanzen. 14 2,10 2,7 2,05 2,6 2,5 2,00 2,4 1,95 2,3 2,2 1,90 2,1 1,85 2,0 1,9 1,80 Jan 06 Okt 06 Jul 07 Apr 08 Jan 09 Okt 09 Jul 10 Apr 11 Jan 12 Okt 12 — 5J./5J.-ILS — Gleitender 10-Tage-Durchschnitt — SPF-Mittelwert (rechte Skala) Quelle: Bloomberg und Tradeweb Zusammengefasst bedeutet das eine strukturell steilere Zinskurve am ultralangen Ende, da immer mehr aufsichtsrechtliche Initiativen zugunsten der Pensionsfonds entschärft werden. Welche Rolle nimmt die Commerzbank ein, um Kunden bei der Orientierung in der gerade beschriebenen Zukunft zu unterstützen? Q TD: Wir stellen fest, dass Unternehmen zunehmend auf so genannte „natürliche“ Absicherungen setzen – möglicherweise eine Folge der Regulierung. Beispielsweise begibt ein in Europa ansässiges Unternehmen eine Anleihe in US-Dollar, ohne die Gelder – wie vielleicht in der Vergangenheit üblich – anschließend in Euro zu swappen. Die Unternehmen bleiben „Meine Kernbotschaft lautet: auf die Inflation achten.“ Ralph Sebastian also in der Währung, in der ein Engagement aufgebaut werden soll, möglicherweise weil auch die Umsatzerlöse in dieser Währung erzielt werden. Wir unterstützen unsere Kunden in zunehmendem Maße dabei, solche natürlichen Absicherungen zu nutzen. MA: Ich denke, Anleger werden auch weiterhin großen Wert auf sicherere Investitionen legen, allerdings nicht ohne einen gewissen Ertrag. Es besteht beispielsweise gesteigertes Interesse an so genannten „DeutschlandEngagements“, also an Produkten der KfW, FMS-WM sowie an Anleihen der deutschen Bundesländer. In diesen Bereichen haben wir die Möglichkeit, unseren Anlegern, die bisher keinerlei vergleichbare Investitionen getätigt haben, die entsprechenden Instrumente vorzustellen. Auf diese Weise bringen wir die Anleihen auf den Markt und unterstützen deren Platzierung. CR: Die Welt ist angesichts der Finanzkrise deutlich unsicherer und komplexer geworden. Im Research tragen wir diesen Entwicklungen Rechnung und werden bemüht sein, Schlüsselthemen und neue Trends frühzeitig zu identifizieren. Auf dieser Basis entwickeln wir dann Konzepte zur LEitartikel Thomas Deppe Christoph Rieger Thomas Deppe kam 1996 von Paribas Capital Markets als Financial Engineer zur Commerzbank. Nach einigen Führungspositionen in der Bank übernahm Herr Deppe die Verantwortung für den Vertrieb an Unternehmenskunden und den öffentlichen Sektor und wurde 2008 zum stellvertretenden Leiter Sales ernannt. Als Global Head of Corporate Sales verantwortet er heute alle Vertriebsaktivitäten im Firmenkundengeschäft der Bank. Seine Laufbahn begann bei der Dresdner Bank, wo er unter anderem im Zinsderivatehandel tätig war. Christoph Rieger ist Leiter Zinsstrategie bei der Commerzbank. Zuvor war er als leitender Zinsstratege mit Fokus auf Geldmärkte und Zinsderivate bei Dresdner Kleinwort tätig. Vor seiner Zeit bei Dresdner Kleinwort ab 2004 hatte er verschiedene Positionen im Bereich Fixed Income Research inne: ab 1998 als Analyst für Staatsanleihemärkte und Handelsanalyst bei der Commerzbank, bevor er 2001 nach London zog, wo sein Schwerpunkt auf Derivate-Zinsstrategien lag. Positionierung und Absicherung, die es unseren Kunden ermöglichen, von den aktuellen Entwicklungen und Marktverzerrungen zu profitieren. RS: Meine Kernbotschaft lautet: auf die Inflation achten. Absicherungen gegen Inflation sind gegenwärtig günstig. Fängt die Inflation jedoch einmal an zu galoppieren, ist es für eine Absicherung zu spät. Wir sprechen von keinem akuten Risiko, jedoch können wir eindeutig ein gewisses Gefahrenpotenzial für 2013 erkennen – daher gilt: Inflation beobachten, Risiken bewerten, und Sicherungsgeschäfte eingehen, so lange sie erschwinglich sind. Mit Blick auf unsere Unternehmenskunden würde ich momentan Folgendes festhalten: Falls im kommenden Jahr Ralph Sebastian Ralph Sebastian kam 2001 als Händler für Zinsoptionen und exotische Produkte zur Commerzbank. 2004 wurde er zum Leiter des Zinsoptionshandels ernannt, und seit 2009 leitet er den Handel von Zinsderivaten und hybriden Kapitalprodukten. Vor seiner Tätigkeit bei der Commerzbank arbeitete er drei Jahre lang als quantitativer Zinsanalyst und weitere drei Jahre als Händler für Zins- und Anleiheoptionen. Ralph Sebastian promovierte an der Universität Marburg in angewandter Mathematik. „Unternehmen ziehen meist keine Absicherung der Inflation in Betracht.“ Thomas Deppe MarK Andryeyev Seit Juni dieses Jahres arbeitet Mark Andryeyev im Bereich ZentralbankenSales. Hier bringt er seine langjährige Handelserfahrung ein und vertieft somit die Marktexpertise in der Kundenbetreuung. Mark Andryeyev stieß 2005 als Händler für europäische Staatsanleihen und Agency-Emissionen zur Commerzbank. Zuvor arbeitete er für Barclays Capital und die Deutsche Bank – in beiden Fällen als Händler für europäische Staatsanleihen. Erwartungen für Zinssteigerungen aufkommen – und diese möglicherweise eher früher als später eintreten – wird das Zinsniveau schnell anziehen, wodurch die Absicherung von Verbindlichkeiten teurer wird als zu den gegenwärtigen Bedingungen. Im Jahr 2013 sollten sich unsere Unternehmenskunden aus meiner Sicht auf das Zinsrisiko ihrer Verbindlichkeiten konzentrieren und über Möglichkeiten nachdenken, wie sie sich gegen steigende Zinsen absichern können. Als Bank werden wir sicherstellen, dass unsere Kunden über die notwendigen Informationen verfügen; dadurch können sie ihre Risiken frühzeitig einschätzen und die erforderlichen Maßnahmen treffen. TD, CR, RS, MA 15 Perspectives Großbritannien BIP-Wachstum (%) BIP (USD Mrd.) BIP pro Kopf (USD) Inflationsrate (%) Arbeitslosenquote (%) 1,1 2.532 39.884 1,9 8,1 Bevölkerung (Mio.) 63,5 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 93,3 Leistungsbilanz (% des BIP) -2,7 Kanada BIP-Wachstum (%) BIP (USD Mrd.) BIP pro Kopf (USD) 2,0 1.839 52.088 Euroraum Inflationsrate (%) 2,0 BIP-Wachstum (%) Arbeitslosenquote (%) 7,3 BIP (USD Mrd.) 11.987 36.113 Bevölkerung (Mio.) 35,3 BIP pro Kopf (USD) Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 87,8 Inflationsrate (%) Leistungsbilanz (% des BIP) -3,7 Arbeitslosenquote (%) USA BIP-Wachstum (%) BIP pro Kopf (USD) 51.056 94,9 1,3 1,8 8,1 Bevölkerung (Mio.) 317,3 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 111,7 Leistungsbilanz (% des BIP) 332 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 2,1 16.198 Arbeitslosenquote (%) 1,6 11,5 Bevölkerung (Mio.) Leistungsbilanz (% des BIP) BIP (USD Mrd.) Inflationsrate (%) 0,2 -3,1 Konjunkturausblick 2013 Naher Osten und Nordafrika BIP-Wachstum (%) 3,6 BIP (USD Mrd.) 3.113 BIP pro Kopf (USD) 7.699 Inflationsrate (%) Arbeitslosenquote (%) 9,1 – Bevölkerung (Mio.) 404 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 25,7 Leistungsbilanz (% des BIP) 10,6 Aus europäischer Sicht liegt die Aufmerksamkeit hauptsächlich auf der regionalen Schuldenkrise, die sich auch im Jahr 2013 dämpfend auf das europäische Wachstum auswirken sollte. Zahlreiche andere Regionen in der ganzen Welt zeigen ungeachtet dieser „hausgemachten“ Probleme Europas eine unverändert hohe Wachstumsdynamik. Diese erlaubt ihnen Fortschritte beim Abbau Lateinamerika BIP-Wachstum (%) BIP (USD Mrd.) ihrer Ungleichgewichte im Pro-Kopf-Einkommen. Die asiatischen BIP pro Kopf (USD) Märkte werden im kommenden Jahr voraussichtlich 55% zum Inflationsrate (%) 3,9 5.977 10.114 5,9 Arbeitslosenquote (%) 7,6 Bevölkerung (Mio.) 591 aus den USA und Europa erwartet. Der Einfluss Chinas sollte also Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 48,1 insgesamt steigen. Leistungsbilanz (% des BIP) -1,9 weltweiten Wirtschaftswachstum beitragen – nur 20% werden 16 LEitartikel GUS-Staaten Frankreich BIP-Wachstum (%) BIP-Wachstum (%) 0,4 BIP (USD Mrd.) 2.566 BIP pro Kopf (USD) 40.272 Inflationsrate (%) 4,1 BIP (USD Mrd.) 2.824 BIP pro Kopf (USD) 9.889 Inflationsrate (%) 1,0 7,7 Arbeitslosenquote (%) 10,5 Arbeitslosenquote (%) Bevölkerung (Mio.) 63,7 Bevölkerung (Mio.) 286 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 92,0 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 12,9 Leistungsbilanz (% des BIP) -1,7 Leistungsbilanz (% des BIP) Deutschland – 2,9 Japan BIP-Wachstum (%) 0,9 BIP (USD Mrd.) 3.373 BIP pro Kopf (USD) 41.332 BIP-Wachstum (%) BIP (USD Mrd.) BIP pro Kopf (USD) Inflationsrate (%) 1,9 Inflationsrate (%) Arbeitslosenquote (%) 5,3 Arbeitslosenquote (%) 1,2 5.997 47.096 -0,2 4,4 Bevölkerung (Mio.) 81,6 Bevölkerung (Mio.) 127,3 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 81,5 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 244,9 Leistungsbilanz (% des BIP) 4,7 Leistungsbilanz (% des BIP) 2,3 Italien BIP-Wachstum (%) -0,7 BIP (USD Mrd.) 1.954 BIP pro Kopf (USD) 31.952 Inflationsrate (%) 1,8 Arbeitslosenquote (%) 11,1 Bevölkerung (Mio.) 61,1 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 127,8 Leistungsbilanz (% des BIP) -1,4 China BIP-Wachstum (%) 9.039 BIP pro Kopf (USD) 6.644 Inflationsrate (%) Arbeitslosenquote (%) Bevölkerung (Mio.) Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) 3,0 4,1 1.360,3 19,5 2,5 Asiatische Wachstumsmärkte BIP-Wachstum (%) Afrika südlich der Sahara BIP-Wachstum (%) 8,2 BIP (USD Mrd.) BIP (USD Mrd.) 5,7 BIP pro Kopf (USD) BIP (USD Mrd.) 1.367 Inflationsrate (%) BIP pro Kopf (USD) 1.570 Arbeitslosenquote (%) Inflationsrate (%) Arbeitslosenquote (%) 7,1 – Bevölkerung (Mio.) 871 Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) 33,3 Leistungsbilanz (% des BIP) -3,3 Bevölkerung (Mio.) Brutto-Staatsverschuldung (% des BIP) Leistungsbilanz (% des BIP) 7,2 13.930 3.815 4,9 – 3.651 30,3 1,1 Quelle: Commerzbank Research 17 Perspectives Laut Bloomberg nimmt die Commerzbank inzwischen nach dem ausgeführten Volumen den zweiten Platz bei Unternehmensanleihen aus Industrieländern ein – im Januar 2012 waren wir noch auf Platz 21. Im Lauf des Jahres ist das von der Commerzbank elektronisch gehandelte Gesamtvolumen im Sekundärmarkt von 0,75 Mrd. EUR im 18 7,00 2,5 6,00 2,0 5,00 1,5 4,00 3,00 1,0 2,00 0,5 1,00 Okt 12 Sep 12 Aug 12 Jul 12 Jun 12 Mai 12 0,00 Apr 12 0 Ausgeführtes Volumen der Commerzbank Marktanteil beim ausgeführten Volumen Quelle: Bloomberg und Tradeweb Unser Produktangebot entwickeln wir laufend weiter: So haben wir unser Züricher Büro vor kurzem durch einen Händler für Emissionen in Schweizer Franken (CHF) verstärkt. Dies ist nur ein Beispiel, wie wir sicherstellen, dass sich unser Geschäft schwungvoll weiterentwickelt und wir ein starker Partner für unsere Kunden bleiben. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an corpflow@commerzbank.com. RS Marktanteil beim ausgeführten Volumen % 8,00 Millionen 3,0 Mär 12 Unser in London angesiedeltes Expertenteam für Unternehmensemissionen konnte seine Marktposition erheblich stärken und seinen Marktanteil verdoppeln – trotz der schwierigen Marktbedingungen. Lag unser Schwerpunkt im ersten Halbjahr 2012 darauf, unsere führende Position bei der elektronischen Orderausführung für Privatanleger zu behaupten und auszubauen, so konnten wir unser Geschäft im dritten Quartal mit der Gewinnung mehrerer institutioneller Kunden – darunter mehrere führende europäische Asset Manager – weiter vorantreiben. Ausgeführtes Handelsvolumen und Marktanteil der Commerzbank bei Unternehmensanleihen Feb 12 Angesichts der Bedeutung von Kapitalerhalt und Rendite nimmt auch die Bedeutung von Unternehmensanleihen als Anlageform für institutionelle Investoren und ebenso für Privatanleger zu. Im Laufe des Jahres 2012 wurden Unternehmensanleihen zusehends als sichere Anlage wahrgenommen: Dabei profitieren Unternehmen im Vergleich zu staatlichen Emittenten und Adressen aus dem Finanzsektor von ihrer Bilanzstärke sowie von ihrer Anpassungsfähigkeit in Rezessionsphasen. Der Schwerpunkt unserer Handelsaktivitäten liegt unverändert auf deutschen Industrieunternehmen, doch geht das betreute Universum deutlich darüber hinaus und umfasst rund 120 europäische Unternehmen bzw. ca. 700 Einzelemissionen. Auch bei Neuemissionen war das Team extrem aktiv: So übernahmen wir die Marktpflege im Sekundärmarkthandel und unterstützten Platzierungen unserer Kollegen von Commerzbank Debt Capital Markets. Jan 12 Robert Shi Head of Structured Credit Trading Dez 11 fokussierter Service zieht Spitzenkunden an. Durch den Einsatz der elektronischen Handelsplattform „eBond“ parallel zum Telefonhandel konnte unser Team sowohl Preistransparenz als auch unsere Kundenbeziehungen vertiefen. Gleichzeitig bieten wir unseren Kunden einen verbesserten Service durch Marktkommentare, umfangreiches Research, Informationen zu Orderströmen und höhere Liquidität. Dank dieser Anstrengungen umfasst unsere Kundenbasis mehr als tausend über Bloomberg direkt betreute Kunden; die Transaktionsgrößen sind auf ein institutionelles Niveau gestiegen. Nov 11 der Commerzbank gewinnt Marktanteile. Unser Okt 11 Größer und besser: Das Unternehmensanleihe-Team Januar auf ein Rekordniveau von 3,6 Mrd. EUR angestiegen. Die nachstehende Grafik veranschaulicht die Entwicklung ausgeführter Geschäfte auf den führenden Handelsplattformen Bloomberg und Tradeweb. Handelsvolumen Fragen Sie... Weil ich die RMB Märkte optimal nutzen möchte Corporates & Markets Chinas Währung wird weltweit attraktiver – entdecken Sie jetzt, wie sich unsere Expertise auch im internationalen Renminbi (RMB)-Markt für Sie auszahlt. Die Commerzbank hat einige der bislang spannendsten RMB-Transaktionen begleitet. Von MultiTranchen-Offshore-Anleihen aus Hong Kong bis hin zu umfangreichen Kreditfazilitäten in China. Unsere RMB-Expertise beinhaltet Anleihen, syndizierte Kredite, Zins- und Währungsabsicherungen, festverzinsliche Anlagen, Handelskredite und strukturierte Produkte. Wir entwickeln RMB-Lösungen genau nach Ihrem Bedarf. www.cbcm.commerzbank.com Perspectives 20 Know-how aus Europa Clearingstellen: Wohin geht die Reise? Wir betrachten die für die Zukunft des OTC-Derivatemarktes zentralen Akteure – und wie sie sich positionieren. BRETT reeves OTC Client Clearing Zentrale Kontrahenten oder „Gegenparteien“ (Central Counterparties; CCPs) sind in erster Linie von aufsichtsrechtlichen Veränderungen unmittelbar betroffen. Die G20-Staaten haben sich angesichts der im Jahr 2008 eskalierten Finanzkrise auf gemeinsame Maßnahmen verständigt: „Alle standardisierten OTC-Derivate sollten an Börsen bzw. elektronischen Handelsplattformen gehandelt und spätestens Ende 2012 über eine zentrale Gegenpartei abgewickelt werden. OTC-Derivatekontrakte sollten an Transaktionsregister gemeldet werden. Für nicht zentral abgewickelte Kontrakte sollten höhere Kapitalanforderungen gelten.“ Während die Einführung zentraler Kontrahenten sowie von Meldepflichten zu der von den Aufsichtsbehörden angestrebten Transparenz des außerbörslichen Marktes führen dürften, sind die langfristigen Auswirkungen umstritten; manche Marktteilnehmer rechnen mit der einfachen Verlagerung des Risikos von einem Marktbereich auf einen anderen. Sie argumentieren, dass anstelle vieler Einzelfirmen, die über den Markt bilaterale Risiken 21 Perspectives eingehen, jetzt eine Risikokonzentration auf eine Handvoll Organisationen eintreten wird, denen zwangsläufig eine systemrelevante Funktion zufällt („too big too fail“) – diese Rolle fällt den zentralen Kontrahenten zu. Werfen wir also einen genaueren Blick auf die wichtigsten Akteure des Zinsmarktes, die zukünftig die Hauptrolle auf dem OTC-Markt übernehmen. London Clearing House (LCH) Die erste und gleichzeitig größte Clearingstelle für Zinsswaps ist diejenige, die zuletzt den Ausfall eines ClearingMitglieds (Lehman Brothers im Jahr 2008) verkraften musste; LCH ermöglichte die Abwicklung des LehmanPortfolios und konnte die Sicherheiten an den Insolvenzverwalter zurückgeben. Ob LCH seine Position als führender Zentralkontrahent für Zinsprodukte wird halten können, hängt von Tempo und Ausgang der geplanten Übernahme von IDCG sowie von der Zusammenarbeit mit NYSE Liffe und DTCC mit dem Ziel der Effizienzsteigerung bei den Sicherheitsleistungen („Margining“) für die Produktgruppe ab. Chicago Mercantile Exchange (CME) Zinsprodukten in Europa verschärfen. Dank einer angekündigten Marginverrechnung zwischen börslich gehandelten Futures und Zinsswaps könnte sich Eurex als ernsthafter Konkurrent der etablierten Wettbewerber erweisen. Der neue Clearingdienst ist eine Ergänzung sowohl zu dem vor einer Wiedereinführung stehenden CDSClearing als auch für den Schutz von Kundensicherheiten (Client Asset Protection), der seit dem Zusammenbruch von MF Global zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. CME ist eine der weltweit größten Clearingstellen für Terminkontrakte. Gegenwärtig versucht die CME, ihr US-Clearinggeschäft für Zinsswaps und CDS auf den europäischen Markt auszudehnen – die wichtigste Komponente für die Nachfrage nach den Produkten dieser Clearingstelle sind die Netting-Vorteile zwischen ETD-Futures und außerbörslich gehandelten Produkten, die 2013 weiter ausgebaut werden könnten. Andere Marktteilnehmer Eurex Clearing SGX: Erster asiatischer Zentralkontrahent mit Zinsswap-Clearing. Derzeit bietet SGX nur ein sehr begrenztes Produktportfolio, jedoch könnte die Zusammenarbeit mit ASX und anderen Börsenorganisationen zu einem schnelleren Ausbau der Produktpalette führen. Eurex Clearing führte Mitte November EurexOTC Clear ein – eine ClearingPlattform für Zinsswaps. Mit dem unmittelbar bevorstehenden Clearing für Kundengeschäfte wird sich der Wettbewerb im Clearing von 22 Nasdaq OMX: Mit einem begrenzten Angebot in skandinavischen Währungen dominiert das Unternehmen lokale Märkte. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Angebot von Nasdaq OMX entwickelt. Die Fähigkeit, zusätzliche Währungen anzubieten, erscheint jedoch als notwendig, um das Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und auch zukünftig als Clearingstelle erster Wahl wahrgenommen zu werden. Das zentrale Clearing führt zu einer erhöhten Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, liquiden Sicherheiten, die zur Deckung von Sicherheitenanforderungen verwendet werden können. Letztendlich steigen dadurch die Kapitalkosten für die Sicherheiten. Könnte der Markt in einer Art „Preisspirale“ geraten, in deren Strudel die konkurrierenden zentralen Kontrahenten sich über immer weiter fallende Margin-Anforderungen bekämpfen? Wie erfolgt die Anbindung von Kunden, die nicht unmittelbar am Clearingprozess teilnehmen, an die zentralen Kontrahenten? Werden neue Produkte entwickelt, um die Notwendigkeit des OTC-Handels zu umgehen? Wir werfen einen Blick auf das Jahr 2013 und einige der Themenbereiche, mit denen die Marktteilnehmer im kommenden Jahr voraussichtlich konfrontiert werden: rühere Befürchtungen, die •FZentralkontrahenten würden durch ihre Preispolitik in eine „Abwärtsspirale“ geraten, scheinen sich nach der Einführung von Mindestniveaus für MarginAnforderungen durch die Aufsichtsbehörden gelegt zu haben. Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) legte fest, dass zentrale Kontrahenten Know-how aus Europa mindestens ein Konfidenzniveau von 99,5% bei einer Liquidationsperiode von 5 Tagen und einer historischen Einjahres-Volatilität verwenden müssen. Darüber hinaus wurden Richtlinien für das Portfolio-Margining durch CCPs eingeführt, was das Potenzial relevanter Risiken, die durch einen verschärften Wettbewerb entstehen könnten, weiter verringert. „indirekte“ Clearing für Kunden, •Ddieaskeine Clearing-Mitglieder sind, wurde bewusst in die EMIR- (European Market Infrastructure Regulation) und ESMA-Regelwerke aufgenommen. Zwar sind Clearing-Mitglieder nicht verpflichtet, indirekte Clearinganbindungen zur Verfügung zu stellen, doch entwickeln sich solche Dienste offensichtlich zu einem hart umkämpften Markt, der für hunderte von Finanzinstitutionen in Europa, die kleinere Volumen von OTC-Derivaten handeln, von entscheidender Bedeutung ist. Diese Finanzinstitute werden aller Voraussicht nach ebenfalls in den Fokus der großen Clearing-Mitglieder geraten, sie werden jedoch ein Clearing ihrer Positionen über ihre bereits bestehenden, traditionellen und vertrauten Netzwerke bevorzugen. egenwärtig verfügt kein zentraler •GKontrahent über ein in der Praxis getestetes Modell für das indirekte Clearing von OTC-Produkten. Solange sich das nicht ändert, wird kein ClearingMitglied diese Leistungen anbieten können. Um in diesem Zusammenhang zu einer gangbaren Lösung zu kommen, müssen zunächst einige Kernpunkte geklärt werden: operative Handelsströme, ein rechtliches Rahmenwerk, das den ClearingMitgliedern ausreichend Transparenz hinsichtlich der übernommenen Risiken bietet, sowie die Segregation der Sicherheiten von Kunden und indirekten Kunden auf Ebene des ClearingMitglieds. Schließlich ist die Frage der Kapitalanforderungen bei indirektem Beispiel für indirektes Clearing Clearinghaus Antrag auf Eröffnung eines segregierten Kundenkontos beim CCP (zur indirekten Teilnahme am Clearing). Vereinbarung zum indirekten Clearing CLEARING BROKER Kunde A Vertragsbedingungen Kunde B Clearing noch unbeantwortet. Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) beschäftigt sich gegenwärtig nicht mit dieser Frage. insswap-Futures wurden als eine •Zmögliche Alternative zu OTC-Swaps angepriesen; einige Terminbörsen bieten bereits entsprechende Produkte an. Ein Argument für den Einsatz von Swap-Futures entsteht durch das dabei angewandte Einschussverfahren (Margining): Hier bestehen aufgrund der kürzeren Haltedauer sowie der entstehenden Bilanzeffizienzen geringere Margin-Anforderungen. Die Liquidität ist bei Swap-Futures derzeit noch gering. Einige AssetManager haben bereits zu erkennen gegeben, dass sie aufgrund der höheren Ausführungskosten (aufgrund der geringeren Liquidität) sowie angesichts der mangelnden „Das zentrale Clearing führt zu einer erhöhten Nachfrage nach qualitativ hochwertigen, liquiden Sicherheiten.“ Transparenz bezüglich des Verfahrens zur Ermittlung des Barausgleichs keinen Produktwechsel in Betracht ziehen. Werden Swap-Futures zukünftig OTC-Swaps ersetzen? Es ist noch zu früh für ein endgültiges Urteil; fest steht jedoch, dass sie gegenwärtig durchaus einige Beachtung finden und das Potenzial haben, sich zu einem Bestandteil des Handelssystems mit Zinsswaps zu entwickeln. Das OTC-Clearinggeschäft steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Ab dem 2. Halbjahr 2013 könnte jedoch durch das verpflichtende Clearing von Zinsswaps und CDS Bewegung in den Markt kommen. Den zentralen Kontrahenten stehen eine Reihe von Herausforderungen bevor. Derzeit verfügt LCH über den größten Anteil am Clearing von Zinsprodukten, jedoch wird sich der Wettbewerber mit der besten Kombination aus Margin-Effizienz, Sicherheitenverwaltung und indirektem Clearing mit großer Wahrscheinlichkeit einen überdurchschnittlichen Marktanteil sichern können. Dank unserer Konzentration auf unsere zentralen Werte ist die Commerzbank auch angesichts der regulatorischen Änderungen, die für das kommende Jahr erwartet werden, ein verlässlicher Partner für ihre Kunden. Die Commerzbank ist seit dem Jahr 2001 Mitglied von LCH Swapclear und bietet ihren Kunden seit 2012 eine umfangreiche Clearing-Plattform. Eurex stellte im November 2012 eine ClearingPlattform für OTC-Zinsswaps vor; die Commerzbank begleitete die Markteinführung des neuen Service als einer von zehn Gründungsmitgliedern. Unser OTC Client Clearing Team stellt Ihnen gerne weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen beim Clearing von OTC-Kundengeschäften bereit: otcclientclearing@commerzbank.com. Über diese Adresse können Sie sich für unsere Verteilerliste zu aufsichtsrechtlichen Informationen registrieren lassen. BR 23 Perspectives Zeit, um das Devisengeschäft zu ordnen Zentrales Clearing – jetzt auch im Devisenhandel. James Kennan Front Office Risk & Portfolio Optimisation In den vergangenen Jahren konzentrierte sich die aufsichtsrechtliche Diskussion auf Zins- und Kreditprodukte, die einen größeren Anteil an der Bilanzstruktur einnahmen. Doch auch das Devisengeschäft bleibt hiervon nicht verschont: Im September 2009 beschlossen die G20-Staaten, dass sämtliche außerbörslich gehandelten Derivate über einen zentralen Kontrahenten abzuwickeln sind und setzten für die Umsetzung eine Frist bis Ende 2012. Da diese Deadline nun unmittelbar vor uns liegt, sollten wir sicherstellen, sämtliche Devisenprodukte auf die korrekten Abwicklungsverfahren umzustellen. Termingeschäfte und Swaps Inzwischen haben die USAufsichtsbehörden die Frage des verpflichtenden Clearing sowie des Handels von Devisentermingeschäften und -swaps („Forwards“) über organisierte Börsen geklärt. Der Vorschlag des US-Finanzministeriums vom April 2011, Forwards von den Regelungen des Dodd-Frank-Gesetzes auszunehmen, wurde Mitte November 2012 bestätigt. Unternehmenskunden könnten darüber hinaus von der so genannten (durch die USTerminmarktaufsichtsbehörde CFTC im Juli verabschiedeten) Clearing- 24 Befreiung für Endnutzer Gebrauch machen, die Unternehmen außerhalb des Finanzsektors zur Verfügung steht – diese Ausnahmeregelung kann auf sämtliche Fremdwährungsderivate angewendet werden. Es empfiehlt sich, die Zulässigkeit der Inanspruchnahme dieser Ausnahmeregelung noch einmal zu überprüfen, und die erforderlichen Anpassungen in der entsprechenden ISDA-Dokumentation noch vor Jahresende 2012 vorzunehmen, denn der Großteil der Neuregelungen tritt Mitte 2013 in Kraft. Innerhalb der EU werden Forwards gemäß MiFID nicht als „Finanzinstrumente“ definiert. Doch hat die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) gemäß EMIR-Verordnung Entscheidungsspielraum, welche Produkte in das verpflichtende Clearing einzubeziehen sind. Die Europäische Kommission hat gegenüber der ESMA ihre Einschätzung geäußert, dass die ClearingAusnahmeregelungen des USFinanzministeriums in den Europäischen Regulierungen widergespiegelt werden sollten – allerdings blieb diese zentrale Fragestellung in dem finalen Beschluss der Europäischen Kommission vom September unberücksichtigt. Perspectives „Unsere Kunden konzentrieren sich zunehmend auf das aufsichtsrechtliche Umfeld im Devisengeschäft – für sie ist dies ein Teil der neuen Realität. Wir stehen bereit, um unsere Kunden bei diesem Anpassungsprozess zu unterstützen.“ Gerald Dannhäuser, Head of FX Sales Innerhalb der EU ist mit dem Inkrafttreten der ClearingNeuregelungen frühestens im August 2013 zu rechnen. Man hört oft das Argument, dass die durchschnittlichen Laufzeiten der Forwards zu kurz und die Kontrahentenausfallrisiken zu gering seien, um ein zentrales Clearing oder den Handel über Swap Execution Facilities (SEFs) bzw. Organised Trading Facilities (OTFs) vorzuschreiben. Laut der Global Financial Markets Association (GFMA) sind 94% des maximalen Verlustrisikos eines 6-monatigen Devisentermingeschäfts auf das Abwicklungsrisiko zurückzuführen. Die GFMA schlägt ein effizienteres Management durch den bestehenden CLS-Prozess vor, wobei das verbleibende Wiedereindeckungsrisiko durch den Credit Support Annex (CSA) geregelt wird. In jedem Fall müssten Forwards in beiden Rechtsordnungen an die entsprechenden Transaktionsregister gemeldet werden. Die Situation im Hinblick auf Einschusssysteme („Margining“) ist weniger klar: Zwar gilt die Ausnahmeregelung der US-Treasury für Forwards auch für das Margining, doch schlug die WGMR-Arbeitsgruppe im Juli vor, alle nicht über zentrales Clearing abgewickelten Derivate (einschließlich Forwards), die unter die EMIRRegelungen fallen, zwangsläufig in ein Einschusssystem (Initial/Variation Margin) einzubeziehen. Eine 26 laufzeitabhängige Ausnahmeregelung wurde jedoch diskutiert. Bis zur endgültigen Entscheidung zum Jahresende ist eine Anpassung an die Position der US-Treasury jedoch immer noch möglich. Nicht lieferbare Termingeschäfte (NDFs) Während hinsichtlich gewöhnlicher lieferbarer Forwards noch ein gewisses Maß an Unklarheit besteht, sind die Regulierungen für NDFs unmissverständlich. Obwohl NDFs verglichen mit den lieferbaren Produkten lediglich ein kleines Marktsegment darstellen, werden sie voraussichtlich als erste unter das zentrale Clearing fallen – schließlich bestehen hier anders als bei lieferbaren Devisengeschäften keine Abwicklungsrisiken. Vor diesem Hintergrund bieten bereits heute einige Zentralkontrahenten (LCH.Clearnet, CME Group sowie Singapore Exchange (SGX)) das Clearing von NDF an. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt scheint LCH.Clearnet nach der Einführung seiner ForexClear-Plattform die Marktführerschaft übernommen zu haben. Im vergangenen Monat hatte ForexClear bereits ein Volumen mit einem Nominalwert von rund 210 Mrd. USD erreicht (auf Basis von rund 15.000 Einzelgeschäften). Manche Marktteilnehmer rechnen mit einem weiteren Zuwachs des Marktanteils von LCH aufgrund der dortigen Unabhängigkeit vom Devisenhandel (anders als bei CME); LCH hat somit keine Möglichkeit, die Kunden-Orderströme der Mitglieder an sich zu ziehen – andere Marktteilnehmer teilen diese Einschätzung jedoch nicht. Die Kunden werden wohl kaum allein aufgrund niedrigerer Clearing-Gebühren von außerbörslichen Geschäften auf den Futures-Markt umsteigen, denn die jeweiligen Handelscharakteristika unterscheiden sich grundlegend. Die Entscheidung für einen Zentralkontrahenten wird vielmehr durch ein erhöhtes Risikobewusstsein beeinflusst, d. h. durch Risikomodelle, die Kapitalbasis des CCP, die Verlustkaskade beim Eintreten von Ausfällen sowie die Zuverlässigkeit der Mitgliedschaftskriterien. Optionen Da sie mit Abwicklungsrisiken behaftet sind, stellt das Clearing von außerbörslich gehandelten Fremdwährungsoptionen, bei denen eine physische Lieferung vorgesehen ist, die größte Herausforderung dar. In den ursprünglichen CPSS/IOSCOBestimmungen für das Clearing von Fremdwährungsoptionen mussten die zentralen Kontrahenten eine Abwicklungsgarantie übernehmen; diese Verpflichtung stellte für sie ein erhebliches Liquiditätsrisiko dar. Im April wurde diese CPSS/IOSCO-Verpflichtung aufgehoben, die Marktteilnehmer müssen sich jedoch nach wie vor mit Know-how aus Europa dem Thema Abwicklungsrisiken auseinandersetzen, wobei die Koordination bzw. Integration in den CLS-Prozess eine hervorragende Möglichkeit darstellt. CPSS/IOSCO änderten darüber hinaus im November 2011 die Grundsätze hinsichtlich der getrennten Verwahrung und der Übertragbarkeit von Vermögenswerten in den Kapitalanforderungen für Engagements gegenüber Zentralkontrahenten. Die ursprünglichen Regelungen sahen eine CCP-Garantie hinsichtlich der Übertragbarkeit vor: Ein Kunde sollte in die Lage versetzt werden, Positionen und Sicherheiten auf ein anderes Clearing-Mitglied zu übertragen, wenn das ursprüngliche ClearingMitglied des Kunden von einem Ausfall betroffen war. Im Laufe der Zeit erfuhren diese strikten Regelungen eine Verwässerung. In dem Regelwerk ist heute nur noch die Rede davon, dass der Zentralkontrahent den Transfer zu einem anderen Mitglied „höchstwahrscheinlich“ ermöglicht, wenn das ursprüngliche Clearing-Mitglied des Kunden ausfallen sollte. Die Händler befürchteten, dass die garantierte Übertragbarkeit bei Marktanspannungen ihre Kapitalbasis belasten würde. Auch der BCBS änderte seine Anforderung an die Übertragbarkeit von „stellt sicher“ zu „höchstwahrscheinlich“. Der Start des Clearings außerbörslich gehandelter Fremdwährungsoptionen vor Ende 2014 ist unwahrscheinlich. Der Devisenbereich der GFMA untersucht den Sachverhalt gegenwärtig. Wie passt das alles zusammen? Die Unsicherheit bezüglich der aufsichtsrechtlichen Vorgaben wird noch eine Weile anhalten. Wichtig für die Marktteilnehmer ist, ständig über den neuesten Stand der Entwicklungen informiert und auf mögliche Veränderungen vorbereitet zu sein. Die Commerzbank steht ihren Kunden bei der Umstellung auf das zentrale Liste der Akronyme BCBS: Basler Ausschuss für Bankenaufsicht der BIZ; ein Komitee, das sich aus Bankenaufsichtsbehörden zusammensetzt. BIZ: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich; internationale Kooperation von Zentralbanken mit Sitz in Basel. CCP: Zentraler Kontrahent (auch „zentrale Gegenpartei“); Clearingstelle. CDS: Credit Default Swap. CFTC: Unabhängige US-Aufsichtsbehörde für Futures- und Optionsmärkte. CLS: CLS Group (ursprünglich Continuous Linked Settlement); ein Unternehmen, das Abwicklungsleistungen auf Basis von Zug-um-Zug-Zahlungen („Payment versus Payment“) anbietet. CME: Chicago Mercantile Exchange. CPSS: Ausschuss der BIZ für Zahlungs- und Abwicklungssysteme; Standardsetter für Zahlungs-, Clearing- und Wertpapierabwicklungssysteme. CSA: Credit Support Annex; optionaler Abschnitt eines ISDA-Rahmenvertrags, in dem Kreditgarantien (Sicherheiten) für Derivategeschäfte festgelegt werden. EC: Europäische Kommission; Exekutive der Europäischen Union. EMIR: European Market Infrastructure Regulation aus dem Jahr 2012 (Verordnung (EU) Nr. 648/2012 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Juli 2012 über OTC-Derivate, zentrale Gegenparteien und Transaktionsregister). ESMA: European Securities and Markets Authority, die europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde. GFMA: Global Financial Markets Association; Fachverband der weltweit größten Finanz- und Kapitalmarktteilnehmer. IOSCO: International Organization of Securities Commissions (Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden); Vereinigung nationaler Wertpapierkommissionen für die Regulierung der weltweiten Wertpapierund Terminmärkte. ISDA: International Swaps and Derivatives Association; internationaler Fachverband der Derivatebranche. IRS: Zinsswap (Interest Rate Swap). MiFID: Markets in Financial Instruments Directive (MiFID; Richtlinie 2004/39/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. April 2004 über Märkte für Finanzinstrumente) und Markets in Financial Instruments Directive II, eingebracht 2011, um MiFID zu ersetzen. NDF: Non-Deliverable Forward (nicht lieferbares Termingeschäft); eine Art Differenzkontrakt. OTF: Organized Trading Facility; MiFID-Begriff für einen Handelsplatz. SEF: Swap Exchange Facility; Dodd-Frank-Act-Begriff für einen Handelsplatz. WGMR: Arbeitsgruppe zu Margining-Anforderungen (in der der Basler Ausschuss, CPSS/ IOSCO und der BIZ-Ausschuss zum globalen Finanzsystem vertreten sind). Clearing zur Seite und wird neben Clearing-Leistungen für Zinsswaps und Kreditderivate auch eine Clearinglösung für Fremdwährungsprodukte anbieten. Unser OTC Client Clearing Team stellt Ihnen gerne weitere Informationen zu aktuellen Entwicklungen beim Clearing von OTC-Kundengeschäften bereit: otcclientclearing@commerzbank.com. Über diese Adresse können Sie sich für unsere Verteilerliste zu aufsichtsrechtlichen Informationen registrieren lassen. JK 27 Perspectives Sicherheiten im Lichte neuer Regularien Sicherheitenoptimierung im Front Office. Birgitta Drwenski Head of EVA Pricing & Analysis Die Bandbreite an besicherten Handelsmöglichkeiten und die Anforderungen an Sicherheitsleistungen wachsen beständig, weil Aufsichtsbehörden sich auf die Verringerung von Kontrahentenrisiken konzentrieren. Gemeinsam mit ihren Kunden steuert Commerzbank vorausschauend die Auswirkungen dieser Veränderungen auf Liquidität, Preisstellung und Kapitalanforderungen im Zins- und Währungsgeschäft. Wir sind an einem Gedankenaustausch mit unseren Kunden zu diesen Themenbereichen sehr interessiert. Die Sichtweise von COT zu verschiedenen neuen Regulierungen, die Auswirkungen auf den besicherten Handel haben, ist nachfolgend dargestellt. Die neue Kapitaladäquanzrichtlinie CRD IV1 setzt die aufsichtsrechtlichen Rahmenbestimmungen von Basel III in europäisches Recht um. Durch die Der Erfolg im Front Office hängt CRD IV werden die Margin–Anforderungen maßgeblich von Risikomanagement- und für illiquide Sicherheiten erhöht. Ferner Back-Office-Prozessen ab, was ein werden die Kapitalanforderungen für als erhöhtes Verständnis erfordert. problematisch oder qualitativ minderwertig eingestufte Sicherheiten angeVerschiedene Bereiche sind in diese hoben. Die Commerzbank steuert aktiv Aufgabe einbezogen, wobei die jeweiligen den gegenwärtigen und erwarteten Spezialisten der Einzelbereiche eng Kapitalbedarf im Geschäftsfeld FIC. zusammenarbeiten: COT beobachtet dabei, wie illiquide Sicherheiten vom Risikomanagement Die Handelsabteilungen steuern das definiert werden. Derart eingestufte Abzinsungsrisiko aus OvernightSicherheiten werden bereits heute von Zinsswaps. uns abgelehnt. Wir berücksichtigen Unser Kunden-Clearing-Team bietet diese Regulierung auch bei der Aufmaßgeschneiderte Clearing-Leistungen nahme zulässiger Instrumente in Neuan, um sie beim Clearing sowie verträge. Die Definition von „Illiquidität“ dem Einsatz von Sicherheiten zu dürfte in vielen Institutionen gleich ausLiquiditätssteuerung zu begleiten. fallen, was beiden Kontrahenten zugute Das Front Office Collateral Optimisation kommen dürfte. Bitte kontaktieren Sie Team („COT“) übernimmt tägliche uns, wenn Sie mehr über unsere Optimierungs- und Verhandlungsaufgaben, informiert sich fortlaufend über Sichtweise zu illiquiden Sicherheiten den aktuellen Stand neuer Regulierungen erfahren möchten und/oder weitere Fragen in diesem Zusammenhang haben. und schätzt deren Auswirkungen ein. • • • 28 Der Baseler Ausschuss und die IOSCO2 haben eine Diskussion über MarginAnforderungen bei nicht zentral geclearten Kontrakten angestoßen. Die Commerzbank nutzte den Konsultationszeitraum für Feedback. Die Umsetzung dieser noch ausstehenden Regulierung wird einen wesentlichen Einfluss auf die Anforderungen in Bezug auf Sicherheiten – und damit auf die Liquidität – von Zins- und Währungsprodukten haben, die außerhalb des zentralen Clearings abgewickelt werden. Eine umfassende Vorbereitung auf die bevorstehenden Veränderungen wird uns den Umgang mit den Herausforderungen erleichtern, die durch die endgültige Umsetzung der Regulierung entstehen können. Wir sind an Ihrer Einschätzung des BCBS/ IOSCO-Papiers interessiert. EMIR3 sieht u.a. eine ClearingVerpflichtung für außerbörslich gehandelte Derivate vor, um das bilaterale Kontrahentenrisiko zu reduzieren. Ziel ist dabei, die Kontrahentenrisiken durch strikte Sicherheitenanforderungen zu eliminieren. Die wachsende Bedeutung des Clearing für FICs Produkte unterstreicht die Notwendigkeit der Steuerung von Sicherheiten und Kapitalanforderungen von zentral abgewickelten Positionen - was die Commerzbank im Kundengeschäft berücksichtigt. Falls eine traditionelle Besicherung aufgrund von Liquiditäts- oder rechtlichen Beschränkungen nicht möglich ist, beraten wir unsere Kunden gerne hinsichtlich anderer Mittel der Risikoreduzierung. Wenn Sie Interesse daran haben oder mehr mehr darüber erfahren möchten, wie die Effizienz ihres Handelsportfolios gesteigert werden kann, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. BD 1. Kapitaladäquanzrichtlinie (CRD) 2. Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht / Board of the International Organization of Securities Commissions: „Consultative Document – Margin Requirements of non-centrally -cleared derivatives“ 3. European Market Infrastructure Regulation (EMIR) Weil ich auf die neuen aufsichtsrechtlichen Anforderungen vorbereitet sein möchte Corporates & Markets Unsere Expertise – Ihr Vorteil Bei der Commerzbank arbeiten dezidierte Expertenteams an Lösungen, um den Änderungen im Aufsichtsrecht zu begegnen. Unsere Spezialisten wissen genau, wie diese Regelungen Ihre Geschäfte beeinflussen und wie sich die laufenden Änderungen zukünftig auf Ihr Unternehmen auswirken werden. Deshalb können wir Ihnen die richtigen Produkte zur richtigen Zeit anbieten. Um zu erfahren, wie wir Ihr Unternehmen unterstützen können, wenden Sie sich bitte an ficsales@commerzbank.com Perspectives IFRS 13 – Wo liegen die Vorteile? Wir erörtern die Unterschiede zwischen IAS 39 und IFRS 13 – und deren Auswirkungen und Chancen für Kunden. STEPHEN WALTER Technical Specialist IFRS 13 stellt für viele Unternehmen die Möglichkeit dar, mit ihren Prüfern ausgiebige und lebhafte Diskussionen über die jüngsten technischen und praktischen Anwendungen des „beizulegenden Zeitwerts“ zu führen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen den entsprechenden Abschnitten in IAS 39 („Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung“) und IFRS 13 („Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“). Genauer gesagt, konzentrieren wir uns hier auf die vorgeschlagenen Möglichkeiten zur praktischen Bewertung von traditionellen außerbörslichen Swap- oder optionsähnlichen Derivaten. Diese Betrachtungen sind sicherlich nützlich, falls infolge der eingangs erwähnten Diskussionen mit den Prüfern die Einführung eines Kreditspreads erforderlich wird. Gegenwärtige Situation: Bewertung von Derivaten nach IAS 39 Die Mehrzahl der außerbörslich gehandelten Derivategeschäfte (OTC-Derivate) fällt unter die Regelungen des Absatzes „Kein aktiver Markt: Bewertungsverfahren“, in dem Abschnitt „Überlegungen zur Bewertung zum beizulegenden Zeitwert“ in IAS 39. Der beizulegende Zeitwert wird durch eine Kombination aus Modellansatz („mark-to-model“) und einem regelmäßig 30 31 Perspectives durchzuführenden Prüfverfahren ermittelt, bei dem ein Vergleich mit verfügbaren Marktdaten angestellt wird. In das Modell fließen u. a. folgende Größen ein: Zeitwert des Geldes, Volatilität, Wechselkurse sowie das Ausfallrisiko. Hinsichtlich dieser Größen konnte eine wesentliche Stetigkeit sichergestellt werden, allein das Ausfallrisiko stellt hier eine Ausnahme dar. Handelt es sich bei dem Derivat um eine Verbindlichkeit, nutzen manche Unternehmen eine Ausnahmeregelung zur Bildung „eigener Kreditrisiken“, bei der die Definition des beizulegenden Zeitwerts gemäß IAS 39 herangezogen wird: „der Betrag, zu dem zwischen sachverständigen, vertragswilligen und voneinander unabhängigen Geschäftspartnern ein Vermögenswert getauscht oder eine Schuld erfüllt werden könnte“. Es wurde dargelegt, dass die Kreditkomponente nie in den Abrechnungswert eines Derivats eingepreist wird und daher auch nicht als ein realisierbarer Bestandteil des Derivats angesehen werden kann. Handelt es sich bei dem Derivat um einen finanziellen Vermögenswert, wird der beizulegende Zeitwert anhand des Tauschwerts (Annahme der Unternehmensfortführung) ermittelt. In einigen Fällen machten die betroffenen Unternehmen deutlich, dass die entsprechenden Derivate ausschließlich zu Sicherungszwecken erworben wurden, und nicht für Handelszwecke oder für eine frühzeitige Abwicklung zur Verfügung stünden und daher hinsichtlich der Kreditspreads als neutral betrachtet werden sollten. Das Zusammenspiel mit dem Hedge Accounting Den meisten Lesern wird bekannt sein, dass die bilanzielle Abbildung von Sicherungsbeziehungen – das so genannte „Hedge Accounting“ – eine Art Antwort auf die Probleme darstellt, die sich aus den unterschiedlichen Bewertungsansätzen innerhalb der International Financial Reporting Standards ergeben haben. Ein gutes Beispiel hierfür ist ein variabel verzinslicher Kredit, der zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet wird und das gegenläufige Derivat, das erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert erfasst wird. Beim Hedge Accounting handelt es sich um eine übergelagerte Strategie – daher ist die vollständige Erfassung der Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts des Derivats (entweder erfolgswirksam oder im Eigenkapital) auch weiterhin erforderlich. Stellt der Kreditspread einen Bestandteil des Derivats dar, wirkt sich das auf das Hedge Accounting aus – und möglicherweise auch auf die Wirksamkeit der Absicherungen. Für Unternehmen, die erfolgreich darlegen konnten, dass der Kreditspread kein Bestandteil des Derivats ist, stellte das Hedge Accounting 32 „Die Neuerungen könnten jedoch zu einer Änderung in der praktischen Anwendung bei den Unternehmen führen.“ einen reinen Vergleich von Marktrisiken dar (bzw. im vorangegangenen Beispiel von variablen Zinsänderungsrisiken). Wo die Reise hingeht: Bewertung von Derivaten nach IFRS 13 Die Anforderungen von IFRS 13 sind nicht wesentlich anders, die Neuerungen könnten jedoch zu einer Änderung in der praktischen Anwendung bei den Unternehmen führen. Als Ausgangspunkt sollte festgehalten werden, dass sich die Definition des beizulegenden Zeitwerts geändert hat; dieser gilt jetzt als „Abgangspreis“. Die Definition des beizulegenden Zeitwerts lautet jetzt: „der Preis, den man in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bewertungsstichtag beim Verkauf eines Vermögenswerts erhalten würde oder bei der Übertragung einer Schuld zu zahlen hätte.“ Dies mag spitzfindig erscheinen, allerdings gibt es Ansichten, denen zufolge der Betrag, zu dem eine Schuld „beglichen“ wird, von jenem abweicht, zu der sie „übertragen“ wird. Bei der Betrachtung des Übertragungswertes werden verschiedene Annahmen zugrunde gelegt: Die Schuld bleibt bestehen und der Empfänger muss die Verpflichtung übernehmen, d. h. die Schuld wird am Tag der Übertragung nicht getilgt. Der Übertragungsempfänger hat das gleiche Kredit-Rating wie die übertragende Partei. Falls kein Markt für die Ermittlung des Wertes der Schuldübertragung zu Verfügung steht, jedoch ein Marktpreis für den Vermögenswert existiert (aktiv oder anderweitig), wird dieser für die Wertermittlung als Näherungsinstrument herangezogen. Besteht für den Vermögenswert kein Markt, hat die übertragende Partei ein Preismodell zu verwenden, in dem das eigene Kreditrisiko ausdrücklich berücksichtigt wird. • • • • Bei Vermögenswerten wird für die Mehrzahl der außerbörslich gehandelten Derivate eine so genannte Stufe-2-Bewertung durchgeführt. Diese ähnelt dem bereits erwähnten Verfahren in IAS 39 („Kein aktiver Markt: Bewertungsverfahren“) dahingehend, dass es auf einem Modell mit Zugang zu Daten AUSBLICK eines aktiven Marktes basiert. IFRS 13 verweist hierbei ausdrücklich auf eine Risikoanpassung – um die Unsicherheit widerzuspiegeln, dass ein Kontrahent möglicherweise nicht in der Lage ist, seine vertraglichen Verpflichtungen zu erfüllen. Erfassung der Auswirkungen des Kreditspreads Für die Verwendung eines Kreditspreads machen wir im folgenden Abschnitt einige Empfehlungen hinsichtlich der Bewertung – als Basis für unser Beispiel verwenden wir einen Zinsswap: 1. Fortgeschrittener Ansatz (Advanced Approach): Verwendung bei Banken für die interne Kreditanalyse und Anpassungen hinsichtlich IFRS 13. Identifizierung (durch vordefinierte Modellverfahren) des möglichen Gewinn- bzw. Verlustpotenzials von Zinsswaps. Die Summe hieraus entspricht der (positiven oder negativen) Adjustierung. 2. Kreditspread – (ein liquider Credit Default Swap ist verfügbar): Abhängig davon, ob der Swap einen positiven oder negativen Wert aufweist, wird die vollständige Laufzeitstruktur der entsprechenden CDS-Kurve überlagert. Ein geeignetes Hilfsmittel zur Anwendung auf die gesamte Kurve kann die Feststellung des Zinses sein, der dem signifikantesten Teil des Swaps am nächsten liegt – dieser Zins kann dann auf das gesamte Instrument angewendet werden. 3. Kreditspread – kein Credit Default Swap verfügbar: Zunächst gilt es, ein geeignetes Näherungsinstrument im Markt zu identifizieren; dies geschieht anhand einer oder mehrerer Variablen (CDS-Kurve eines Wettbewerbers, Spread eines kürzlich gewährten Kredits, Kredit-/ Eigenkapitalanalyse, usw.). In diesem Fall wird höchstwahrscheinlich ein einzelner CDS-Spread auf den gesamten Swap angewendet. Wird dieses Verfahren verwendet, muss entschieden werden, ob der Kreditspread für den beizulegenden Zeitwert des Derivats eine wesentliche Rolle spielt. Trifft dies zu, findet voraussichtlich ein Wechsel des beizulegenden Zeitwerts von einer Stufe-2- auf eine Stufe-3-Analyse statt (nicht beobachtbare Eingangsparameter). Ein Anwendungsbeispiel für jede der verfügbaren Methoden stellen wir gerne auf Anfrage zur Verfügung. Für weitere Informationen oder für eine detaillierte Erörterung dieser Entwicklungen können Sie Ihren Kundenbetreuer jederzeit ansprechen. sW 33 Perspectives Further retouching to be done on this image 34 AUSBLICK Inflation – aus Sicht eines Händlers Inflationsindexierte Anleihen – ein Überblick aktueller Marktentwicklungen, und ein Einblick in die Bewertung kurzfristiger, inflationsindexierter Anleihen. Greg Tomalka Head of Inflation Trading Jonathan Allmark Inflation Trader Inflationsindexierte Produkte sind ein integraler Bestandteil der Produktpalette bei Zinsderivaten und hybriden Produkten. Das Spezialistenteam der Commerzbank verfügt über umfangreiche Expertise im Handel von Inflationsrisiken sowie bei Strukturierung, Strategieentwicklung und Research. Unsere Kunden profitieren davon, indem sie ihre Verbindlichkeiten oder Anlagen auch vor dem Hintergrund der Inflationsentwicklung steuern können. Wir sind Primary Dealer für deutsche, französische und italienische inflationsindexierte Staatsanleihen. Dabei liegt unsere Kernkompetenz auf dem harmonisierten EU-Verbraucherpreisindex ohne Tabakwaren („HVPIxt“): So bieten wir unseren Kunden die volle Palette linearer und nichtlinearer HPVIxt-basierter Inflationsprodukte; daneben stellen wir Kunden auch Produkte auf Basis des britischen Einzelhandelspreisindex (UK RPI) und des französischen Verbraucherpreisindex (FRCPI) zur Verfügung. Außerdem entwickelt die Commerzbank auch aktiv Lösungsansätze auf Basis der inländischen Inflationsrate in Deutschland. Seit Ausbruch der europäischen Staatsschuldenkrise ist der Markt für inflationsindexierte Produkte dramatisch über die bisherigen Liquiditätseinschränkungen hinausgewachsen; dabei war eine Verzerrung der Marktbewertungen erwarteter Inflationsraten zu beobachten. 35 Perspectives Im Juli wurde der Markt in inflationsindexierten Anleihen einer wichtigen Prüfung unterzogen: Moody’s stufte das Rating italienischer Staatsschulden um zwei Stufen herab, worauf italienische inflationsindexierte Emissionen (so genannte „BTPei“-Papiere) aus den wichtigsten BarclaysIndizes für inflationsindexierte Anleihen herausgenommen wurden. Diese Anleihen kamen daraufhin unter Druck, denn indexorientierte Anleger schichteten ihre Engagements aus BTPei überwiegend in französische inflationsindexierte Anleihen („OATei“) um. Der daraus resultierende Anpassungsprozess im Markt ist überwiegend abgeschlossen: Indexfonds haben entweder in Indizes mit weniger strengen Ratingkriterien umgeschichtet oder sind eine Untergewichtung gegenüber italienischen Emissionen eingegangen. Die Auswirkungen der Herabstufung machten sich überwiegend im weiteren Jahresverlauf bemerkbar. Anleger nutzten dabei den Kursverfall bei BTPei-Emissionen aus – dabei bevorzugten sie längere Laufzeiten, insbesondere BTPei 2035 und 2041, bei denen solide Inlandsnachfrage zu beobachten war. Der Fokus inländischer Anleger zeigt sich deutlich: So werden BTPei-Emissionen von italienischen Anlegern gekauft, und OATei von französischen Investoren – ein bemerkenswerter Trend, der sich insbesondere bei Accreting Swaps zeigt. Inflationsderivate werden in Form von Inflationsoptionen und -swaps gehandelt. Der Nullkupon-Swapmarkt bildet die Grundlage für inflationsindexierte Strukturen und deren Absicherung; auch Asset-Swaps von inflationsindexierten Anleihen in Euribor sind damit möglich. Inflationsoptionen werden als Caps bzw. Floors auf Nullkuponbasis oder auf Basis jährlicher Veränderungen („YoY“) quotiert; diese Optionen lassen sich gemeinsam mit Inflationsswaps zu einer Paketlösung zusammenführen, die den Bedürfnissen, der Risikobereitschaft und der Markteinschätzung des Kunden genau entsprechen. 36 „Im Lauf des Jahres waren zahlreiche weitere Initiativen zu beobachten, wie zum Beispiel so genannte „Pay-as-yougo“-Transaktionen.“ Die Marktliquidität für nichtlineare Produkte ist erheblich angestiegen. Der Druck auf Banken durch die Kapitalanforderungen von Basel III nimmt zu – der Markt für Inflationsprodukte reagierte mit innovativen Ansätzen auf diese Problematik. Dies zeigte sich besonders bei Optionen, wo sich die Marktusance von einer anfänglichen Prämienzahlung zu laufenden oder per Termin fälligen Prämien hin entwickelte. Im Lauf des Jahres waren zahlreiche weitere Initiativen zu beobachten, wie zum Beispiel so genannte „Pay-as-you-go“-Transaktionen: Hier wird das aufgrund der bei Nullkupon-Inflationsswaps anwachsende (marktbewertete) Risikoengagement durch regelmäßige Fixing-Zahlungen reduziert. Weitere Ansätze zur Reduzierung dieses Mark-to-Market-Engagements sind Auflösungsklauseln (so genannte „break clauses“) sowie der Einsatz von Collar-Strategien. Vor dem Hintergrund der wachsenden Bedeutung des zentralen Clearings von Derivaten (insbesondere bei Zinsswaps) hoffen wir, dass das LCH.Clearnet bis Ende 2015 auch Inflationsswaps abwickeln wird. Der Markt für Inflationsprodukte würde hiervon durch höhere Liquidität und verbesserte Transparenz profitieren. Unabhängig von diesen Initiativen nimmt der Kapitalbedarf in diesem Geschäft zu, was zu steigenden Transaktionskosten sowie zu Inkonsistenzen in der Bewertung von inflationsbezogenen Produktstrukturen durch verschiedene Banken führen wird. GT, JA AUSBLICK Der Werkzeugkasten Einblick in die Ermittlung der implizierten Inflationsrate bei kurzfristigen inflationsindexierten Emissionen. Historisch betrachtet lag die durch kurzfristige inflationsindexierte Papiere implizierte Inflationsrate unter der kurzfristigen Inflationserwartung des Marktes. Dies war überwiegend auf die Tatsache zurückzuführen, dass die meisten Indizes für inflationsindexierte Anleihen nur Wertpapiere mit einer Restlaufzeit von über einem Jahr beinhalten. Die Manager passiv verwalteter Fonds sind dadurch gezwungen, kürzer laufende Emissionen abzustoßen, was zu einem strukturellen Nachfragemangel führt. Diese Verzerrung eröffnet eine Anlagemöglichkeit. Um diese auszunutzen, müssen wir untersuchen, wie die implizierte Inflationsrate bei kurzfristigen inflationsindexierten Emissionen (Restlaufzeit bis ein Jahr) ermittelt wird. Auf den ersten Blick scheinen diese die zukünftige Inflationserwartung nicht korrekt wiederzugeben, was einerseits an einer Diskrepanz der Fälligkeiten inflationsindexierter Anleihen und ihrer nominalen Benchmark liegt, andererseits an der saisonalen Komponente dieser Anleihen. Wir brauchen also einen besonderen Bewertungsansatz. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld sind die kurzfristigen nominalen Zinssätze und Reposätze stabil. Schwankungen bei der kurzfristigen implizierten Inflationsrate sind daher primär auf Veränderungen der realen Zinssätze zurückzuführen. Daher konzentrieren wir uns auf die Ermittlung der realen Zinskomponenten und gehen von gleich bleibenden nominalen Zinssätzen und Reposätzen aus. Bei der Bewertung müssen wir zunächst die Gesamtkosten für den Kauf einer inflationsindexierten Anleihe und der Finanzierung dieser Position bis zur Fälligkeit einerseits mit dem Zinsnutzen sowie der Inflationsanpassung bei Fälligkeit andererseits vergleichen. Dies veranschaulichen wir anhand der inflationsindexierten Bundesobligation mit Fälligkeit 15. April 2013 („iBobl 2013“): Der Rückzahlungsbetrag (und damit Gewinn bzw. Verlust der Long-Position) ist abhängig von der tatsächlichen Inflationsrate (HPVIxt) im Januar und Februar 2013. Anhand unseres Modells für saisonale Inflationstrends schätzen wir, dass die Inflations-Jahresrate im Februar um 0,2% unter der Rate vom Januar liegen wird. Für die hier gezeigte Bewertung schätzen wir die Inflationsrate für den Januar zunächst auf 2,0% (was einem Indexstand des HPVIxt von 115,2192 entspricht) und für den Februar auf 1,8% (Index von 115,5735). menen HPVIxt-Indexständen für Januar und Februar 2013): (15 – 1) / 30 * (115,5735 – 115,2192) + 115,2192 = 115,3846 • Termin-Indexverhältniszahl zum Fälligkeitstag = Termin-Referenzindexstand / Basis-Indexstand: 115,3846 / 102,52933 = 1,12538 • Stückzinsen aus Kupon = 2,25% * EUR 1.000.000 * 1,12538 = EUR 25.321,05 Geschätzte finale Anpassung • Abschlusszahlung: EUR 1,000,000 * 1,12538 = EUR 1,125,380,00 Annahmen Abschlusstag 2. November 2012 Abrechnungstag 7. November 2012 Nettogewinn/-verlust Clean Price 101,24 Betrag einschließlich Stückzinsen zum Abrechnungstag EUR -1.152.518,39 Nominalbetrag EUR 1 Mio. Basis-Indexstand am 15. April 2007 102,5293 Finanzierungskosten (aufgrund des negativen Reposatzes ein Ertrag)EUR 254,51 Letzte KuponzahlungEUR 25.321,05 Tatsächlicher Inflationsindex im August 2012 115,10 Tatsächlicher Inflationsindex im September 2012 115,97 Geschätzter Inflationsindex im Januar 2013 115,2192 Geschätzter Inflationsindex im Februar 2013 115,5735 Kosten des Anleihekaufs • Referenzindexstand zum Abrechnungstag (interpoliert aus den im August und September 2012 festgestellten HPVIxt-Indexständen): (7-1) / 30 * (115,97 – 115,10) + 115,10 = 115,274 • Indexverhältniszahl zum Abrechnungstag = Referenzindexstand / Basis-Indexstand: 115,274 / 102,52933 = 1,1243 • Stückzinsen: 14.277,07 • Gesamtbetrag (inkl. Stückzinsen) = 101,24% * EUR 1.000.000 * 1,1243 + 14.277,07 = EUR 1.152.518,39 Haltekosten für die Long-Position • Angenommener 6-Monats-Reposatz: -0,05% • Finanzierungskosten bis Fälligkeit = 159 Tage / 360 * (-0,05%) * 1.152.518,39 = EUR -254,51 (Hierbei ist der negative Reposatz zu beachten.) Geschätzte letzte Kuponzahlung • Termin-Referenzindexstand zum Fälligkeitstag (interpoliert aus den angenom- Angepasste AbschlusszahlungEUR 1.125.380,00 Netto-CashflowEUR -1.562,83 Um die durch den aktuellen Anleihekurs und seinen Termin-Reposatz implizierte Inflationserwartung abzuleiten, müssen wir einen Cashflow von null erhalten. Durch Iteration finden wir heraus, dass die Transaktion einen Netto-Cashflow von null erzeugt, wenn die tatsächliche Inflationsrate im Januar bei 2,1381% und im Februar bei 1,9381% liegt. Betrag einschließlich Stückzinsen zum Abrechnungstag EUR -1.152.518,39 Finanzierungskosten (aufgrund des negativen Reposatzes ein Ertrag) EUR 254,51 Letzte Kuponzahlung EUR 25.355,48 Angepasste Abschlusszahlung EUR 1.126.910,00 Netto-Cashflow EUR 160,00 In der Praxis werden Inflations-Jahresraten auf zwei Nachkommastellen gerundet. In unserem Beispiel erzielt ein Anleger, der zu den oben dargestellten Konditionen eine Long-Position in iBobl 2013 eingeht, einen Gewinn, wenn die Inflationsrate im Januar und Februar 2013 über 2,14% bzw. 1,94% liegt. Nur zur Veranschaulichung 37 Perspectives Die Verlagerung des Risikos Angesichts der massiven Veränderungen in Folge der Finanzkrise hat sich ein neuer Geist der Zusammenarbeit zwischen Banken und Hedgefonds herausgebildet. Mit ihrem Top-DownAnsatz in der Kundenbetreuung ist die Commerzbank hier perfekt aufgestellt. Melissa Chambers Client Director Asset Managers and Hedge Funds Frank Manganella head of FIC Sales Americas Mit den Auswirkungen der Finanzmarktkrise und der Flut neuer aufsichtsrechtlicher Regelungen und Vorgaben zum Risikomanagement – Dodd-Frank Act, EMIR, Kapitaladäquanzrichtlinie und das SEC-Risikomeldeformular „PF“– hat sich das Anlageumfeld für alle Finanzinstitute verändert. Auch Hedgefonds bleiben nicht ungeschoren und sehen sich mehreren Herausforderungen gegenüber. Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten wird es zunehmend schwieriger, die von den Investoren geforderten soliden Hedgefonds-Erträge früherer Jahre zu erzielen. Dementsprechend gehen Anleger bei der Auswahl ihrer Hedgefonds-Verwalter noch kritischer vor als dies ohnehin bereits der Fall war – was wiederum zu Druck auf die Erfolgshonorare der Fonds führt. Die in der Branche bislang übliche „2%/20%“-Usance (2% Verwaltungsgebühren plus 20% Erfolgshonorar) bröckelt aufgrund des Wettbewerbs um neue Anlagemittel. 38 Zudem steigen die Kosten für Hedgefonds durch neue Regularien und der Forderung der Anleger nach besserem Risikomanagement und höherer Transparenz. Fonds sind daher gezwungen, bestimmte Risikoparameter zu ermitteln und Zielwerte für den Verschuldungsgrad und die Liquidität umzusetzen. Gleichzeitig steigen die Compliance-Kosten im Einklang mit stärkerer aufsichtsrechtlicher Überwachung – insgesamt bedeuten all diese Veränderungen höhere Personal- und Sachkosten. Die Fonds sind also genau zu dem Zeitpunkt von einer Kostensteigerung betroffen, zu dem ihre Gebühren in Frage gestellt – und zum Teil sogar gesenkt – werden. Trotz dieser jüngsten Herausforderungen spielen Hedgefonds unverändert eine sehr wichtige Rolle an den Kapitalmärkten: Dieses Kundensegment ist ein Paradebeispiel für die Diversifizierung von Intermediären. Es gibt zwar Bedenken in Bezug auf die Korrelation von Risiken, doch haben mehrere AUSBLICK „Der geschäftliche Schwerpunkt von Hedgefonds liegt im Eingehen von Risiken – der von Banken in der Steuerung dieser Risiken.“ Studien nachgewiesen, dass die Risikoengagements und Erträge von Hedgefonds in erheblichem Maß über mehrere Assetklassen hinweg gestreut sind. So wurde in Zentralbankstudien1 festgestellt, dass Hedgefonds die Stabilität des Finanzsystems de facto erhöhen. Vor diesem Hintergrund hat sich zwischen Banken und Hedgefonds ein neuer Geist der Partnerschaft herausgebildet, der über die normalen Geschäftsbeziehungen im PrimeBrokerage-Geschäft hinausgeht: Banken werden inzwischen weniger als Rivalen denn als Intermediäre zur Geschäftsausführung angesehen. Umgekehrt bieten Hedgefonds den Banken – die ebenfalls mit einer Flut aufsichtsrechtlicher Neuerungen zu kämpfen haben – zahlreiche Möglichkeiten zur Platzierung von Risiken. Vor dem Hintergrund der verschärften Kapital- und Bilanzanforderungen für Banken bieten sich Hedgefonds als Partner für Finanzinstitute an, die ihre risikogewichteten Aktiva abbauen wollen. War das Verhältnis zwischen Banken und Hedgefonds oftmals von Rivalität um Geschäft gekennzeichnet, so stehen jetzt der Abgleich bzw. Ausgleich von Portfolios und Transaktionen und damit Geschäfte mit gegenseitigem Interesse im Vordergrund. Der geschäftliche Schwerpunkt von Hedgefonds liegt im Eingehen von Risiken – der von Banken in der Steuerung dieser Risiken. Dabei gehen Hedgefonds durchaus konservativ vor: Sie müssen sich starke Partner suchen und sind dabei nicht von einzelnen Anbietern abhängig. Mehr denn je ergänzen sich hier die beteiligten Parteien. Genau hier kommt die Commerzbank mit ihrem Top-DownAnsatz im Hedgefonds-Geschäft ins Spiel: Unser Ansatz ist global, nachhaltig, produktorientiert – und in hohem Maße koordiniert. Unsere nahtlose Betreuung über die diversen Produkt- und Kundengruppen hinweg ermöglicht es uns, beweglicher und proaktiver auf unsere Kunden zuzugehen und so ihre 39 Perspectives „Dies ermöglicht uns eine Differenzierung von unseren Wettbewerbern und Sicherstellung einer marktführenden Position.“ Anlagestrategien besser zu verstehen. So können wir rasch auf Kapitalmarkttrends reagieren und deren unterschiedliche Auswirkungen auf diverse Assetklassen berücksichtigen – beispielsweise, indem wir gemeinsam mit Kunden Positionen in überbewerteten Unternehmensanleihen abbauen oder einem Trend zum Risikoabbau durch eine Short-Position in Emerging-Markets-Währungen begegnen. Auch komplexere bzw. sogar esoterischere Handelsstrategien sind möglich. Die Kundenbetreuung durch unsere Sales-Einheiten wird durch unser Cross-Asset Strategy-Team und weitere Research-Teams unterstützt. So können wir eine ganzheitliche Marktsicht vermitteln, was uns im Vergleich zu unseren stärker fragmentierten Wettbewerbern Vorteile verschafft: Wir lernen so unsere Kunden und ihr Risikoengagement besser kennen, zudem erleichtern Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Produkt- und Salesbereichen die nahtlose Kundenbetreuung ganz entscheidend. Zwei zentrale Initiativen der Commerzbank verdeutlichen und unterstreichen unseren Ansatz: Erstens haben wir Länderkoordinatoren implementiert. Jeder 40 Länderkoordinator ist für sämtliche Kunden in einer bestimmten geografischen Region verantwortlich. Damit stellen wir ein konsistentes und tiefgreifendes Kundenverständnis sicher. Dies ermöglicht uns eine Differenzierung von unseren Wettbewerbern und Sicherstellung einer marktführenden Position. Zweitens haben wir so genannte „Client Directors“ eingesetzt. Hier hat Melissa Chambers die Führung für Asset Manager und Hedgefonds übernommen – zwei sehr wichtige Kundengruppen für die Commerzbank. Unser Ziel ist es, branchenspezifisches Kundenwissen zu bündeln, Branchentrends zu erkennen und das Wissen über unsere global aufgestellten Kunden zusammenzuführen. So können wir unsere Stärken anhand der Anforderungen unserer Kunden ausrichten und unsere Fähigkeiten optimal zu ihrem geschäftlichen Nutzen einsetzen. Die Commerzbank ist sich über die Bedeutung der gründlichen Analyse von Branchentrends absolut im Klaren: So können wir unsere Kunden bei neuen Entwicklungen, veränderten Anforderungen oder anderen Marktentwicklungen effizient begleiten. Wie viele andere Institutionen haben Hedgefonds seit Ausbruch der Finanzmarktkrise einen schwierigen Weg zurückgelegt. Mit Initiativen wie der unseren kann sich die Branche positiv weiter entwickeln – zum Vorteil nicht nur der Investoren, sondern des gesamten Finanzsektors. MC, FM 1. Chen, J. und Gunther, J. (2011) Financiers of the World, Disunite, Federal Reserve Bank of Dallas Corporates & Markets Weil ich beim elektronischen Handel das Steuer übernehmen will Als Vorreiter bei der Entwicklung sowie dem Aufbau von Systemen und Infrastruktur haben wir unsere Handelsplattformen an unterschiedlichste Marktgegebenheiten angepasst. Denn wir kennen den Bedarf unserer Kunden und richten unsere Entwicklungen an Ihren Anforderungen aus. Deshalb haben wir unsere elektronische Handelsplattform für Devisen und Rohstoffhandel, Commander, noch weiter verbessert. Ob neue Produkte oder erweiterte Online-Funktionen – Commander steht für nutzerorientierte Innovation. Gehen Sie noch heute online und werden Sie der Commander. Für weitere Informationen wenden Sie sich an: ficsales@commerzbank.com Perspectives Ein Jahr im elektronischen Devisenhandel Nick Downes blickt auf die Entwicklungen im elektronischen Devisenhandel 2012 zurück und gibt einen Ausblick auf die Zukunft des Marktes. Nick Downes Head of eFX Sales Nicht nur im elektronischen Handel, sondern auch auf den Devisenmärkten allgemein war das Jahr 2012 von niedrigeren Volumina gekennzeichnet. Berichten zufolge ging der Handel zwischen 25 und 35% zurück, da die Marktteilnehmer angesichts der Unsicherheiten in den USA und Europa zurückhaltend agierten. Während in Griechenland, Spanien, Portugal und Italien Staatshilfen und groß angelegte Anleihenkäufe durch die EZB weiterhin ein Thema sind, haben sich die Devisenmärkte erstaunlich beruhigt: EUR/USD wurden kontinuierlich um die Marke von 1,30 gehandelt. ANHALTEND RÜCKLÄUFIG Der Mangel an Volatilität führte zu geringerem Absicherungsbedarf bei Unternehmen und Investoren – oder es wurden eher kurzfristige Absicherungsgeschäfte abgeschlossen. Gleichzeitig fehlten für Hedgefonds und andere spekulative Investoren nach den extremen Schwankungen des Euro zwischen 1,20 und 1,30 zu Beginn des Jahres nun die nötigen Impulse, um Erträge zu erzielen. Doch die Abschwächung beschränkt sich nicht nur auf EUR/USD – sie erstreckt sich auf alle Devisenmärkte. Da konkrete Lösungsansätze von politischen Entscheidungsträgern und Aufsichtsbehörden weiterhin ausbleiben, dürfte dieser Zustand auch bis weit ins Jahr 2013 anhalten. Doch nicht nur makroökonomische Ereignisse hielten den Devisenhandel 2012 in Schach. Auch missbräuchliche Handelspraktiken waren für den Rückgang der Handelsvolumina mitverantwortlich. Die insbesondere in den letzten fünf Jahren massive Zunahme 42 von Geschäften im Hochfrequenz- und algorithmischen Handel erschwert Banken und Market-Makern die Abwicklung der Handelsströme ihrer Großkunden, da Preisquotierungen so schnell wieder verschwinden können wie sie auftauchen. ZWEISTUFIGER MARKT Zu den interessantesten Fragen des nächsten Jahres zählt deshalb, wie Handelsplattformen, Market-Maker und Aufsichtsbehörden dieses Problem angehen werden. Führende Devisenhandelsplattformen haben bereits in diesem Jahr angekündigt, dass sie gegen Flash-Orders vorgehen, eine Mindestgültigkeit für Quotierungen einführen und sich das Verhältnis von Quotierungs- zu Handelsvolumina genauer ansehen wollen, um die Verzerrungen der Marktliquidität durch den Hochfrequenzhandel zu reduzieren. Außerdem gehen neue Plattformen an den Start, die den Hochfrequenzhandel aktiv einschränken. Auch wenn dies erst der Anfang ist, scheint sich langsam ein zweistufiger Markt im elektronischen Devisenhandel herauszubilden. Der elektronische Devisenhandel ist der liquideste und am stärksten vernetzte Markt der Welt. Doch auch 2013 werden immer mehr Marktteilnehmer hinterfragen, welchen Wert die Fragmentierung der Handelsströme über mehrere Plattformen hinweg hat, wenn sie sich nicht sicher sein können, mit wem sie handeln – und ob die Liquidität echt ist oder nur andere Plattformen spiegelt. Angesichts der seit 15 Jahren rückläufigen Spreads müssen jedoch auch die Banken die Transaktionskosten auf einigen Plattformen kritisch prüfen. MEINUNG „Der elektronische Devisenhandel ist der liquideste und am stärksten vernetzte Markt der Welt.“ KUNDENORIENTIERUNG Unsere Antwort auf diese Einflussfaktoren ist es, uns auf die direkten Beziehungen zu unseren Kernkunden im Devisengeschäft zu konzentrieren. 2012 präsentierten wir unsere neue Devisenhandelsplattform Commander, über die Kunden Kasse-, Termin-, Swap-, Options- und Rohstoffgeschäfte tätigen können. Im Bereich Local Markets haben wir die gehandelten Währungen erweitert und bieten nun auch USD/CNH (lieferbarer Offshore-Renminbi) und asiatische WährungsNDFs gegen USD und EUR. Die Commerzbank gehört zu den Mitbegründern von FX SpotStream, einem bilateralen Handelsdienst, der Liquidität im Devisenkassamarkt von sieben führenden Banken bietet. Die Quotierungen werden dabei über eine einheitliche, programmierbare Schnittstelle bereitgestellt. Zu den Charakteristiken der Plattform zählt, dass teilnehmende Kunden in einer direkten Beziehung zu einem oder mehreren der Liquiditätsanbieter stehen müssen. Mit diesem Service möchten wir unseren Kunden eine weitere Zugriffsmöglichkeit auf qualitativ hochwertige, verlässliche Liquidität über alle Devisenkassamärkte hinweg bieten. Außerdem sind wir ein wichtiger Market-Maker bei 360T, FXALL und Bloomberg und unterstützen unsere Kunden auch weiterhin beim Handel auf diesen MultiBank-Plattformen. ECHTER MEHRWERT Mit unserem Engagement im elektronischen Devisenhandel möchten wir jedoch nicht einfach nur mehr Kunden effektiver bedienen. Wir wollen für unsere Devisenprofis auch die nötigen Freiräume von Standardtransaktionen schaffen, die sie brauchen, um enger mit Kunden zusammenarbeiten und mehr Mehrwert generieren zu können. Dazu gehört es, aktuelle Ereignisse im Euroraum für den Kunden zu interpretieren, ihn mit Handelsideen auf täglicher Basis, relevanten Informationen und technischen Einblicken so zu unterstützen, dass Investoren auch dann Erträge erzielen können, wenn die für den Devisenmarkt entscheidenden makroökonomischen Faktoren nur schwache Impulse liefern. Angesichts schwächelnder weltweiter Devisenmärkte und niedriger Handelsvolumina könnten sich – so ironisch es klingen mag – starke Kundenbeziehungen und gute Beratung zum Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Die Zeiten der anonymen „Handelsstrom-Monster“ sind im elektronischen Devisenhandel vorbei. Heute sind der Fokus auf die Kernkundenmärkte und die Beziehung zum Kunden die entscheidenden Erfolgsfaktoren. ND 43 Perspectives 44 Innovation Elektronischer Handel im Rentenmarkt Neue Regularien und der Wunsch nach mehr Effizienz verlagern immer mehr Rentenprodukte in den elektronischen Handel. Neena Dholani und Thomas Rösner betrachten die Auswirkungen auf unsere Kunden. Neena Dholani Head of eRates & Credit Sales Thomas Roesner Head OF ir swaps Ein kleinerer Markt Im Vergleich zum Devisenmarkt ist der elektronische Handel von FixedIncome-Produkten deutlich kleiner. Dafür gibt es natürlich Gründe. Im Devisenhandel konzentriert sich die Liquidität in erster Linie auf den Kassamarkt mit Erfüllung bis zu zwei Tage nach Abschluss. Im Rentenmarkt werden dagegegen Laufzeiten von 10 Jahren und länger gehandelt. Im Devisenhandel geht es darum, einfache Währungspaare zu quotieren und die entsprechenden Zahlungen zu veranlassen. Im Zinsgeschäft fließen wesentlich mehr Komponenten in die Quotierung mit ein – wie Kreditlinien, Kapitalkosten und bilanzielle Aspekte. Auch die Preisfindung gestaltet sich im Zinsgeschäft anders. Bei angespannten Märkten geht das elektronische Handelsvolumen bei Swaps meist zurück und in Extremsituationen kann die Liquidität sogar vollständig austrocknen. Teilnehmer, die Quotierungen benötigen, sind dann auf den Telefonhandel angewiesen. Berücksichtigt man all diese Faktoren, wird schnell klar, dass eine stärkere Verlagerung des Rentenmarktes auf den elektronischen Handel alles andere als einfach ist. Doch sie ist bereits im Gange und dürfte im Laufe des nächsten Jahres an Fahrt aufnehmen. Dynamik durch Regulierung Ein wesentlicher Antriebsfaktor dieses Prozesses sind natürlich die aufsichtsrechtlichen Inititativen auf den G20Märkten. Mit der European Market Infrastructure Regulation (EMIR) in Europa und dem Dodd-Frank Act in den USA wurden konzentrierte Anstrengungen unternommen, um die Transparenz des OTC-Derivatemarktes zu erhöhen – zum einen durch die Verlagerung von Aktivitäten auf multilaterale elektronische Börsen 45 Perspectives und zum anderen durch die Einführung des verpflichtenden zentralen Clearings für bestimmte Kontrakte. Viele Details müssen noch geklärt werden – und langsam werden kleine, aber entscheidende Unterschiede zwischen den europäischen und den US-amerikanischen Anforderungen klar. Derzeit betreffen diese Regelungen OTC-Derivategeschäfte zwischen Finanzinstituten sowie ab einer bestimmten Volumensgrenze auch die von NichtFinanzinstituten. Für NichtFinanzinstitute – in der Regel Unternehmenskunden – sind bilaterale OTC-Geschäfte also weiterhin möglich. Doch auch im Swap-Markt gewinnt der elektronische Handel an Bedeutung. Allein im zweiten Halbjahr 2012 war ein signifikanter Anstieg der elektronisch getätigten Interbank-Zinsgeschäfte zu verzeichnen. Vier größere, von Brokerhäusern bzw. Handelsadressen betriebene Swap-Handelsplattformen, drängen auf den Markt – jede mit einer leicht anderen Eigentümerstruktur – und bieten breit angelegte Möglichkeiten zur Aggregation von Geschäften sowie zur Entwicklung von kundenspezifischen Angeboten. Doch erst wenn die Teilnehmer all ihre Systeme mit den verschiedenen multilateralen Handelsplattformen verbinden und von aggregierten, kombinierten Preisquotierungen aus den unterschiedlichen Plattformen profitieren können, wird der elektronische Handel für einige Instrumente rasch zur Selbstverständlichkeit werden. Wir gehen davon aus, dass das Volumen elektronisch gehandelter Zinsswaps in zwei bis fünf Jahren von derzeit 15% des USD 400 Bio.-Marktes auf 50 bis 70% des Gesamtmarktes ansteigen wird. Gut vorbereitet Von den neuen Regularien betroffene Kunden müssen deshalb entscheiden, wie sie den Handel und das Clearing von Swaps künftig gestalten möchten. Um mit 46 Innovation Fallstudie: Elektronischer Anleihenhandel Im Vergleich zum Zinsgeschäft ist der elektronische Rentenhandel ein etablierter Markt, der sich in den vergangenen 12 Jahren gut entwickeln konnte. Während Staatsanleihen die große Mehrheit des Handelsvolumens ausmachen (45% des europäischen Rentenmarktes werden bereits elektronisch gehandelt), nimmt auch das Geschäft in Kreditprodukten einen immer größeren Anteil ein. Auch Vermögensverwalter und institutionelle Anleger gestalten den täglichen Rentenhandel immer effizienter. Die Entwicklung des elektronischen Rentenhandels verlief jedoch nicht geradlinig, denn dieses Geschäft ist in großem Maße positionsgetrieben: Liquidität kann schnell fragmentieren und austrocknen – insbesondere aufgrund politischer und ungünstiger makroökonomischer Einflüsse – und damit zu dramatischen Spreadveränderungen führen. Wie die Krise 2008/09 zeigte, kann der elektronische Handel in zahlreichen Anleiheemissionen komplett austrocknen. Nichtsdestoweniger liegen die Vorteile eines ebenso schnellen Renten- wie Devisen- oder Aktienhandels auf der Hand. Neben dem Handel mit den wichtigsten Staatsanleihen und Investment-GradeSchuldverschreibungen sehen wir eine zunehmende Nachfrage nach transparenten Bildschirmpreisen für Covered Bonds/Pfandbriefe, Emerging-MarketsAnleihen und Hochzinspapiere. Trotzdem bleibt der Telefonhandel in einigen Situationen die bessere Wahl, z.B. zur Preisfindung bei größeren Volumina oder komplexeren Produkten, die für die Bildschirmquotierung nicht geeignet sind, oder bei Butterfly- bzw. Termingeschäften, bei denen mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Aus diesen Gründen sind die erfolgreichsten MarketMaker im elektronischen Anleihenhandel in der Regel jene, die sowohl verlässliche Quotierungen und Liquidität über multilaterale Handelssysteme (MTF) wie Bloomberg, Tradeweb und MarketAxess als auch umfassende und individuelle Beratung, Einblicke und Quotierungen bieten. Solange sich Anleger nicht auf reine Standard- und Kernmarktprodukte beschränken oder wenn auf größere Liquiditätspools zugegriffen werden muss, werden sich telefonischer und elektronischer Handel im Rentengeschäft ergänzen. „Die Umstellung auf elektronischen Handel könnte zur Vereinheitlichung von Protokollen führen – zugunsten kleinerer Teilnehmer.“ möglichen künftigen Vorschriften konform gehen zu können, müssen Anleger auch die elektronische Abwicklung ihrer Vor- und Nachhandelsaktivitäten überdenken. Für die multilateralen Handelsplattformen liegt darin eine der größten Herausforderungen des nächsten Jahres. In vielerlei Hinsicht bietet der elektronische Handel für Zinsswaps interessante neue Möglichkeiten: Marktteilnehmer können über den bilateralen Markt hinausgehen und mit einer größeren Anzahl von Kontrahenten und Händlern zusammenarbeiten. Die fast zwangsläufige Folge der Umstellung auf elektronischen Handel ist – wie im Devisenhandel auch – eine engere Preisstellung. Noch vor achtzehn Monaten wurden rund 80% des elektronischen Swap-Handels auf Orderbasis ausgeführt. Im vergangenen Jahr hat sich diese Struktur dramatisch verändert. Heute sind 80% Quotegetrieben und die Banken stehen zueinander in direkter Konkurrenz. Mehr Vielfalt? Das wirft die Frage auf, wer im elektronischen Swap-Handel als Händler aktiv sein wird. Dazu gibt es zwei Theorien. Einerseits könnten kleinere Banken ohne die Möglichkeit, Quotierungssysteme für elektronische Märkte aufzubauen und mit anderen Händlern zu konkurrieren, angesichts des Preisdrucks ihr Engagement im Swap-Handel zurückfahren oder ganz einstellen. 47 Perspectives Andererseits könnte die Verstärkung des elektronischen Handels auch zu einer Vereinheitlichung und Vereinfachung der zu Quotierung, Handel und Kommunikation genutzten Protokolle führen – und dadurch kleineren Banken und Spezialisten die Möglichkeit einräumen, in diesem Bereich tätig zu werden. In diesem Kontext ist die Wandlung des Devisenmarktes in den letzten sieben Jahren interessant: von einem Markt, in dem nur die größten zehn Banken über die Ressourcen und Infrastruktur verfügten, um elektronische Quotierungssysteme zu betreiben, zu einem Markt, für den diverse IT-Dienstleister „schlüsselfertige“ Plattformen und Quotierungssysteme anbieten. Günstigere, standardisierte Technologie könnte auch den elektronischen Rentenmarkt für mehr Anbieter öffnen. Clearing von Kundengeschäften Ein wichtiger Bestandteil der neuen Regularien ist das zentrale Clearing von Kontrakten, um das Risiko eines Ausfalls einer der Kontrahenten zu verringern. Noch vor einem Jahr war es nur Mitgliedern von Clearingstellen möglich, Swaps zentral abzuwickeln. Mit dem Clearing von OTCKundengeschäften können mehr Marktteilnehmer Swaps einfacher elektronisch handeln und abwickeln. Die Commerzbank unterstützt ihre Kunden mit einem umfangreichen Clearing-Service für OTCKundengeschäfte. Neben dem Marktführer LCH SwapClear nutzt die Commerzbank dabei auch andere Systeme, u.a. EurexOTC Clear. Unser Service ist auf europäische Kunden ausgerichtet und greift auf die ClearingPlattformen für Zinsswaps von LCH SwapClear und EurexOTC Clear zurück. Die Commerzbank gehörte zu den ersten Häusern, die im November 2012 erfolgreich erste Transaktionen über den neuen Service der Eurex abwickelten. 2013 wird die Commerzbank ihren Status als eines der führenden 48 Stärken und wichtige Errungenschaften nnerhalb eines Jahres •Inach Aufnahme der aktiven Betreuung bei Euro-Swaps haben wir bereits 200 Kunden für den Zinsderivatehandel gewinnen können. Ende 2011 nahmen wir die Quotierung für EuroStandard-Swaps gegen 3M-/6M-Euribor bis zu einer Laufzeit von 50 Jahren auf. – 2012 bauten wir unser Derivateangebot im elektronischen Handel durch die Aufnahme zusätzlicher Produkte – Euro-ZinskurvenSpreads sowie OutrightSwaps in USD, GBP und CHF – weiter aus. Die Palette im eTrading wächst weiter: In Kürze werden wir EmergingMarket-Swaps in lokaler Währung (MOE/Naher Osten/ Afrika und Asien) aufnehmen. ettbewerbsfähige •WQuotierungen in den • wichtigsten europäischen Staatsanleihemärkten auf fünf Multi-Dealer-Plattformen (Tradeweb, Bloomberg, BondVision, MarketAxess, Reuters). Zweiseitige handelbare Quotierungen in den wichtigsten europäischen Staatsanleihemärkten über Bloomberg, Tradeweb, BondVision. Zweiseitige handelbare Quotierungen für europäische Unternehmensanleihen über Bloomberg. Quotierungen rund um die Uhr für EmergingMarkets-Unternehmens- und Staatsanleihen, in G7- und lokaler Währung. • • • Clearing-Mitglieder mit der Einführung von Clearing-Angeboten für europäische CDS- und Devisengeschäfte weiter festigen. „Jede Bank muss Weitblick beweisen und bereits im Voraus IT-Ressourcen bereitstellen, um bei Bedarf schnell genug auf neue Regeln reagieren zu können – keine leichte Aufgabe.“ Akikur Rahman, eTrading Specialist Dadurch können auch Marktteilnehmer, die keine Clearing-Mitgliedschaft eingehen können oder wollen, die neuen Vorschriften zum zentralen Clearing erfüllen. Weiterführende Informationen finden Sie auch im Artikel zum Thema zentrales Clearing in dieser Ausgabe von Perspectives. Weitblick beweisen Bisher ist unklar, wie schnell und in welcher Form mit aufsichtsrechtlicher Änderung und deren Auswirkungen zu rechnen sein wird. Jede Bank muss deshalb Weitblick beweisen und bereits im Voraus ITRessourcen bereitstellen, um bei Bedarf schnell genug auf neue Regeln reagieren zu können – keine leichte Aufgabe. Innovation Umfangreiches Leistungsspektrum im elektronischen Handel PRODUKTE Bei allen Fixed-Income-Plattformen klicken Sie bitte auf unseren Händler-Button CBKG Bereitstellung von Liquidität (nach Plattform) Europäische Staatsanleihen Indexierte Schuldverschreibungen US-Staatsanleihen Emissionen supranationaler Institutionen, Agency- und staatlicher Emittenten Covered Bonds Unternehmens- und Finanzsektoranleihen Eigene Anleihen der Commerzbank Variabel verzinsliche Schuldverschreibungen: Emerging-Market-Unternehmens - und Staatsanleihen (LatAm, EMEA, GUS, Asien, MOE) Emerging-Market-Anleihen in lokaler Währung (BRL, CNH, RUB) Euro-Swaps (einschließlich Zinskurven-Spreads) USD-Swaps Bloomberg •• • • •• •• •• • • • • • • Diensteistungen Geldmarktgeschäfte ECP • • Portfoliohandel • Repo-Geschäfte Orderausführung Ausführung zum Handelsschluss • Handelbare Quotierungen Gleichzeitig müssen auch Kunden bereit sein, um mit den neuesten Entwicklungen Schritt halten zu können – auch im Hinblick auf technische Anforderungen. Andernfalls könnten Risikoabsicherungs- oder Risikotragfähigkeit beeinträchtigt werden – für einige Adressen wäre dies eine starke Gefährdung ihres Kerngeschäfts. Erweiterung unseres Produktangebots In dieser schwierigen Übergangszeit können unsere Kunden aus dem Rentengeschäft auf die Unterstützung der Commerzbank bauen. Unser engagiertes Clearing-Team steht unseren Kunden für Fragen zu den jüngsten aufsichtsrechtlichen Entwicklungen gerne zur Seite, ebenso wie die Ansprechpartner in den Bereichen Sales und Relationship Management. Tradeweb •• • • • • • • • BondVision MarketAxess Reuters •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Mit unseren Produkten bieten wir robuste Liquidität und Quotierungen für Swaps auf allen großen Plattformen. Derzeit erweitern wir unser Angebot im elektronischen Swap-Handel; dieses umfasst nun auch US-Dollar, Sterling und Schweizer Franken sowie Zins-/ Währungsswaps und Swaps in lokaler Währung. Gleichzeitig erweitern wir auch im Rentenmarkt unsere Kompetenzen für Emerging Markets, um im asiatischen, lateinamerikanischen und osteuropäischen Zinsund Anleihengeschäft elektronisch handeln zu können. Im Laufe des nächsten Jahres werden wir zudem analysieren, wie komplexere Produkte elektronisch quotiert und gehandelt werden können, wie zum Beispiel Butterfly-Strukturen und Kombinationsprodukte mit Bond-Futures. • • Blick nach vorne In den vergangenen zwei bis drei Jahren behinderten Krisen und anhaltende Marktspannungen die Weiterentwicklung des elektronischen Rentenhandels. Doch die Märkte scheinen sich stabilisiert zu haben und die Bereitstellung von Liquidität wird kostengünstiger. Deshalb gehen wir davon aus, dass der elektronische Handel mit Rentenprodukten künftig zunehmen wird. Es bleibt spannend – und die Zeit ist reif, um von den Effizienz- und Quotierungsvorteilen zu profitieren, die der elektronische Handel für Zins- und Anleihengeschäfte bietet. Mit verlässlicher Liquidität, wettbewerbsfähiger Quotierung und einem umfassenden Produktangebot über alle führenden Plattformen hinweg können unsere Kunden diese Chancen in vollem Umfang nutzen. ND, TR 49 Perspectives Der perfekte Sturm – aus Sicht der USA Nach der Wiederwahl Obamas bleiben fiskal- und geldpolitische Anreize in Sichtweite, doch wächst die Sorge im Hinblick auf die Schuldengrenze. Anleger treiben in stürmischen Gewässern: Die Jagd nach Rendite treibt Marktteilnehmer zu alternativen Anlageformen. Die Commerzbank hält einige „Rettungsringe“ bereit. FRANK MANGANELLA head of FIC Sales Americas Ein „perfect storm“ beschreibt im Englischen das Zusammentreffen von Ereignissen, das bestimmten Situationen eine Doppeldeutigkeit verleiht. Der Begriff wurde vor allem durch den 1997 veröffentlichten (und später verfilmten) Roman „Der Sturm“ bekannt, der die Geschichte der Besatzung eines auf See verschollenen Schifferbootes erzählt. Die weltweiten Finanzmärkte befinden sich inmitten eines solchen „perfekten Sturms“. Ausgelöst durch die Finanzkrise im Jahr 2007 haben die regulatorischen Änderungen – insbesondere der DoddFrank Wall Street Reform Act – sowie die politischen und stagnierenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen heute einen erheblichen Einfluss auf Finanzinstitute sowie institutionelle Investoren. Aufsichtsrechtliche Reformen bringen Finanzinstitute dazu, ihre Eigenkapitalausstattung zu verbessern, ihre Liquidität vorsichtig zu kalkulieren, Eigenhandelsrisiken zu reduzieren und ihre Geschäftstätigkeit insgesamt zu überprüfen. Doch haben diese aufsichtsrechtlichen Änderungen auch Auswirkungen auf Endnutzer, wie z.B. Hedgefonds und andere private Investmentfonds. Zudem 50 hatte die Dodd-Frank-Gesetzgebung in den Vereinigten Staaten auch Auswirkungen auf die Regelungen des Commodity Exchange Act: Persönlich haftende Gesellschafter und Berater privater Fonds, die sich im Rohstoff-Bereich einschließlich Swaps engagieren, müssen sich nun als qualifizierte Anleger („qualified purchaser“) registrieren lassen. Hedgefonds mit einem verwalteten Vermögen von über 150 Millionen US Dollar müssen sich bei der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC registrieren und die Anforderungen des Investment Advisers Act von 1940 erfüllen. Diese Vorgaben entsprechen inhaltlich der europäischen AIFMD-Richtlinie. Darüber hinaus werden die Veränderungen im OTC-Markt auch zu höheren Kosten beim Handel von Zinsswaps und Credit Default Swaps für Endnutzer führen: Hierzu zählen u.a. Kosten für die Sicherheitenverwaltung sowie für den Ausbau des elektronischen Handels. Auf der politischen Ebene haben die US-Präsidentschaftswahlen die Unklarheiten hinsichtlich der finanzpolitischen Sparmaßnahmen und der Geldpolitik nicht beseitigt. Demokraten und Republikaner bleiben über die Innovation Modus ein zentrales Thema der Handelsaktivitäten im Jahr 2013 bleiben. Anleger stellt das Marktumfeld mit extrem geringen Renditen und geringer Volatilität vor erhebliche Probleme: Sie weichen daher auf Assetklassen mit höherer Rendite, wie z.B. Immobilien und Unternehmensanleihen aus. Doch ist die Marktaktivität in zahlreichen Assetklassen – wie z.B. Devisen und Verbriefungen – rückläufig: Die Devisenmärkte sind sowohl in Wachstums- als auch in Industrieländern von geringerer Volatilität angesichts der konvergierenden Zinspolitik gekennzeichnet. Dagegen sind Hedgefonds bei Aktien-, Rohstoff- und Kreditengagements erfolgreich gewesen. Eine weitere Konsolidierung des Wirtschaftswachstums in den USA könnte zu rückläufigen Unternehmensgewinnen sowie zu schwächerer Nachfrage nach Rohstoffen aus Entwicklungsländern führen – was die Anlagemöglichkeiten weiter einschränken würde. Immobilien und Holz bleiben weiterhin interessante Anlagealternativen. Die Nachfrage nach Kreditprodukten wie Unternehmens- und Emerging-Market-Anleihen steigt weiterhin, da Investoren trotz des extremen Niedrigzinsumfeldes nach Renditechancen suchen. „A nleger stellt das Marktumfeld mit extrem geringen Renditen und geringer Volatilität vor erhebliche Probleme.“ Vorteile quantitativer Lockerungsmaßnahmen und eines möglichen „Handelskrieges“ mit China geteilter Meinung. Zwar scheint die Gefahr einer Beendigung der fiskal- und geldpolitischen Anreize gebannt, doch bleibt das größte Risiko für die US-Wirtschaft die anhaltende Besorgnis bezüglich verschiedener Problemfelder: die so genannte „Fiskalklippe“, das Überschreiten der Verschuldungsgrenze und eine mögliche weitere Herabstufung durch die Ratingagenturen. Auch löste der Wahlausgang nicht das Problem eines zweigeteilten Kongresses, wobei die unterschiedlichen Mehrheitsverhältnisse in Abgeordnetenhaus und Senat unverändert jegliche koordinierte finanzpolitische und wirtschaftliche Maßnahmen zur Stärkung der Konjunktur behindern. Sparmaßnahmen vor dem Hintergrund der europäischen Staatsschuldenkrise könnten zu einer weiteren wirtschaftlichen Konsolidierung in den USA führen. Dies hätte zwei wesentliche Konsequenzen: Neben möglichen weiteren quantitativen Lockerungsmaßnahmen dürfte auch der in immer kürzeren Zyklen auftretende Risk-on / Risk-off Während sich Hedgefonds, Verwalter alternativer Anlagen und private Fonds weiterhin mit einer schwierigen Gemengelage aus aufsichtsrechtlichen Bürden, politischem Risiko und wirtschaftlicher Unsicherheit konfrontiert sehen, hat die Commerzbank verschiedene Initiativen ergriffen, mit denen wir unseren Kunden zur Seite stehen. Dank einer ausgeprägten Expertise in steuerlichen und aufsichtsrechtlichen Fragen sowie bei der Neustrukturierung von Anlagen bietet unser Strategic Sales Team vielfältige Lösungen für alle Assetklassen. In unserer Hedgefonds-Betreuung legen wir den Schwerpunkt vor allem auf Private-Equity-Häuser, Hedgefonds und Stiftungen; dabei arbeiten wir eng mit unseren Einheiten Structured Capital Markets, Equity Capital Markets und den übrigen Corporate Finance Bereichen zusammen. Unser Emerging Markets Credit and Financing Team kann dabei helfen, Kreditengagements in Wachstumsmärkten so zu restrukturieren, dass sie den spezifischen Anforderungen der jeweiligen Investoren Rechnung tragen. Während die Renditejagd inmitten dieses „perfekten Sturms“ unablässig weitergeht, bleibt die Commerzbank stabil auf Kurs: Wir sehen es als Ansporn und Herausforderung zugleich, unsere Kunden bei der Navigation durch die neue Finanzwelt zu begleiten. FM 51 Perspectives Ein erfolgreiches Team Die Umfrageergebnisse für 2012 unterstreichen Kompetenzen, Service und die führende Position der Commerzbank in den Zins- und Währungsmärkten. 1 Currency Overall 1 Commerzbank 2 5 Commerzbank 1 Best for overall FX services 1 15 Best Global Liquidity Provider Commerzbank Source: Asiamoney FX Poll 2012 2012 Best Institutional FX Provider Source: Deutsche Risk Derivatives Rankings 2012 2012 Commerzbank Source: Deutsche Risk Derivatives Rankings 2012 2012 Overall Commerzbank Source: Deutsche Risk Derivatives Rankings 2012 2012 Interest Rates Overall 2 Commerzbank Source: Deutsche Risk Derivatives Rankings 2012 2012 Derivatives and Risk Management Advisory Source: World Finance, 2012 2012 Overall 1 G10 Research Banks Commerzbank Commerzbank Source: World Finance, 2012 2012 1 Source: Euromoney FX Poll 2012 2012 Client service in Euro timezone 1 52 Source: Euromoney FX Poll 2012 2012 Technical Analysis 1 Quantitative Research Banks Banks Banks Commerzbank Commerzbank Commerzbank Source: Euromoney FX Poll 2012 2012 Commerzbank Source: Euromoney FX Poll 2012 2012 Source: Euromoney FX Poll 2012 2012 Innovation Nikolaus Giesbert Head of FIC Sales Die Auszeichnungen und führenden Positionen in Ranglisten, die wir 2012 erreichten, unterstreichen nicht nur unsere Stärken in Kernmärkten wie Deutschland. Sie zeigen auch, dass unsere Kunden unseren außergewöhnlichen Service, unser prägnantes Research und intelligentes Risikomanagement schätzen. Die Commerzbank dankt allen Kunden und Marktteilnehmern, die uns bei dieser Erfolgsbilanz im Jahr 2012 unterstützt haben. Asiamoney „Die Ergebnisse des Euromoney FX Poll 2012 bestätigen eindrucksvoll unseren Ansatz bei Kundenbetreuung und Research.“ World Finance Euromoney FX Poll Die Devisenmarktumfrage des Fachmagazins „Euromoney“ ist allgemein als Benchmark für die führenden Positionen im Devisenmarkt anerkannt. Dieses Jahr beteiligten sich 15.423 Teilnehmer mit gültigen Antworten, die ein Gesamtvolumen im Devisenhandel von über 208 Billionen US-Dollar auf sich vereinen. Die Ergebnisse der Umfrage 2012 bestätigen eindrucksvoll unseren Ansatz bei Kundenbetreuung und Research: Marktteilnehmer wählten uns als die beste Bank in Bezug auf Research, technische Analyse und quantitatives Research für die G10Währungen. Auch beim Kundenservice in der europäischen Zeitzone belegten wir Platz eins. Insgesamt behauptete die Commerzbank beim Euromoney FX Poll darüber hinaus ihren Platz unter den 15 bestplatzierten Banken in der globalen Rangliste. Dabei konnten wir unser Gesamtvolumen im Devisenhandel überdurchschnittlich um 17% steigern: von 2,24 Bio. € im Jahr 2011 auf 2,63 Bio. € im laufenden Jahr. Auch in Asien konnten wir unser Profil im Zins- und Währungsgeschäft durch fokussierte Weiterentwicklung schärfen. Bei der Devisenmarktumfrage 2012 des Fachmagazins Asiamoney erreichten wir dank unseres Engagements in Bezug auf regionale Expertise und qualitativ hochwertige Kundenbetreuung einen Platz unter den besten fünf Instituten im Devisengeschäft insgesamt. „Darüber hinaus konnten wir unseren zweiten Platz im Gesamtranking für Deutschland das vierte Jahr in Folge behaupten. Dabei verringerten wir den Abstand zum Erstplatzierten auf lediglich 0,6%.“ Die „Foreign Exchange Awards“ der Fachpublikation World Finance werden seit 2007 auf Basis der Nominierungen durch die Leser sowie ein unabhängiges Expertengremium verliehen. Die Auszeichnungen haben sich schnell zu einer anerkannten Messlatte für außergewöhnliche Leistungen im Devisenhandel entwickelt. Dieses Jahr wurden wir bereits zum zweiten Mal in Folge als bester globaler Liquiditätsanbieter sowie als bester Anbieter von Devisenhandelsdienstleistungen für institutionelle Investoren ausgezeichnet – eine herausragende Bestätigung für unser Leistungsspektrum im Devisenhandel und die Tiefe unserer Kundenbeziehungen. Deutsches Risk Erneut konnte die Commerzbank bei den Ranglisten 2012 des Fachmagazins Deutsches Risk eindrucksvoll punkten: Wir erreichten sowohl bei der Devisen- als auch bei der Derivate-/RisikomanagementBeratung jeweils den ersten Platz. Darüber hinaus konnten wir unseren zweiten Platz im Gesamtranking für Deutschland das vierte Jahr in Folge behaupten. Dabei verringerten wir den Abstand zum Erstplatzierten auf lediglich 0,6%. NG 53 Perspectives Neue Lösungen für schwierige Märkte Schon immer lag das Augenmerk der Commerzbank auf der besten Lösung für unseren Kunden. Das gilt natürlich insbesondere im heutigen Marktumfeld, wo die Experten von Emerging Markets Structured Credit Trading ihre Stärken ausspielen können. can-fabio uysal Head of EM Structuring AND LOAN RECYCLING Angesichts der andauernden Veränderungen im aufsichtsrechtlichen Umfeld und der steigenden Refinanzierungs- und Kapitalkosten für Finanzinstitute wird es immer wichtiger, neue Möglichkeiten zu erarbeiten, mit denen wir den Bedarf unserer Kunden erfüllen können – und das auf beiden Seiten der Bilanz: Wir müssen sowohl Finanzierungslösungen als auch attraktive Anlagemöglichkeiten bieten können. In den Wachstumsmärkten (den so genannten „Emerging Markets“) ist das Volumen syndizierter Kredite seit den Höchstständen des Jahres 2007 massiv zurückgegangen, was für zahlreiche Adressen zu Schwierigkeiten bei der Refinanzierung führen kann. Zwar liegt die Emissionstätigkeit bei Anleihen angesichts der historischen RenditeTiefststände auf Rekordniveau, doch steht der Weg an den Kapitalmarkt nicht immer offen: Faktoren wie externe Ratings, Mindestemissionsgrößen oder die Prospektpflicht können sich als Hürden erweisen. 54 Als Bestandteil des Bereichs Fixed Income & Currencies der Commerzbank unterstützt das EM Structured Credit Trading-Team Kreditnehmer mit maßgeschneiderten (Re-) Finanzierungslösungen außerhalb der klassischen syndizierten Kredit- bzw. Anleihemärkte. Gleichzeitig strukturieren wir – auf Basis bestehender oder neuer Forderungen – Risiken neu, um auch Anlegern maßgeschneiderte Produkte anbieten zu können. Um beiden Zielen gerecht zu werden, müssen wir die Bedürfnisse der Commerzbank-Kunden kennen und verstehen. Die Finanzierungsseite Im laufenden Jahr hat das Team unseren Kunden bereits bilaterale Finanzierungen im Gesamtgegenwert von mehreren Milliarden Euro in einer breit gefächerten Produktpalette zur Verfügung gestellt – von „Senior Unsecured“-Transaktionen bis zu unterschiedlichen Formen besicherter Finanzierungsstrukturen. In diesem Geschäft konzentrieren wir uns auf Transaktionen, bei denen unser Kontrahent in den Wachstumsmärkten ansässig ist und/oder die Sicherheiten dort einen Emerging Markets Bezug haben. Unbesicherte Finanzierungen sind strukturell vergleichsweise einfach: Laufzeiten und Konditionen sind hier eher marktinduziert. Aus unserer Sicht werden besicherte Finanzierungen künftig deutlich interessanter, denn Kreditnehmer können durch die Besicherung bessere Konditionen erzielen, wie zum Beispiel längere Laufzeiten und/oder niedrigere Zinssätze. Eine Variante der in diesem Jahr dargestellten strukturierten Finanzierungen war ein Kredit, der durch Emerging-Markets-Anleihen besichert wurde. Wirtschaftlich ähnelt diese Struktur einem klassischen Reverse-Repo-Geschäft – welches aber in bestimmten Situationen nicht zur Verfügung steht. Um ein Reverse-Repo zu attraktiven Konditionen darstellen zu können, muss für die Rechtsordnung, die technische ecke „Aus unserer Sicht werden besicherte Finanzierungen künftig deutlich interessanter.“ in der der Kontrahent ansässig ist, ein positives Rechtsgutachten zur Aufrechnungsfähigkeit („positive netting opinion“) vorliegen. Liegt dies nicht vor, sieht sich die Commerzbank bei einem Reverse-Repo-Geschäft mit einer hohen Kapitaldeckungsanforderung konfrontiert – was wiederum zu unattraktiven Konditionen für den Kunden führen könnte. Jedoch sind die Anleihen oftmals liquide genug um als Sicherheit dienen zu können. So lange sie im Rahmen einer Kreditausreichung an die Commerzbank verpfändet werden, kann die Kapitalbelastung minimiert werden, was uns in die Lage versetzt, attraktivere Konditionen und Sätze zu offerieren. Die gewählte Struktur hat viele interessante und nützliche Elemente: Beachtenswert ist, dass die verpfändeten Anleihen im Bedarfsfall ausgetauscht werden können – Flexibilität ist also auch hier gegeben. Eine weitere beliebte Finanzierungsstruktur für Kunden mit weltweiter Geschäftstätigkeit ist eine InlandsAnlage in Renminbi bei der Commerzbank, die wir als Sicherheit für einen außerhalb Chinas ausgereichten Kredit (Offshore Kredit) verwenden. So können wir in Fällen, bei denen solche Mittel nicht einsetzbar (oder nur schwierig zu transferieren) wären, einen Weg aufzeigen, die Salden einzusetzen. Zudem kann der Kunde bei diesem Offshore-Kredit einen günstigeren Zins erzielen als bei einer normalen Kreditaufnahme. Vor dem Hintergrund des deutlichen Kundeninteresses und der positiven Rückmeldungen untersuchen wir derzeit, wie wir diese Struktur auch für andere Länder und Währungen realisieren können. Anleger auf der Suche nach höheren (Mindest-) Erträgen ein Problem darstellt. Vor diesem Hintergrund schnüren wir maßgeschneiderte Anlagepakete, sowohl aus Aktiva, die wir bereits auf den Büchern halten, als auch auf Basis neu ausgereichter Forderungen. Der Erfolg unserer globalen 24-Stunden-Präsenz im EM Flow Trading (4. Platz in der globalen, produktübergreifenden BloombergRangliste) bestätigt unseren Geschäftsansatz. Wir sind in der Lage, global die Kreditengagements gegenüber Unternehmen, Finanzinstituten und staatlichen Schuldnern zu arrangieren, die unsere Kunden suchen. Die Anlageseite Unsere Kunden in den Wachstumsmärkten beklagen sich häufig über einen Mangel an attraktiven Anlagemöglichkeiten mit hoher Rendite. Die Zinspolitik der wichtigsten Zentralbanken treibt die Anleiherenditen unaufhaltsam nach unten – für Emittenten eine durchaus positive Entwicklung, die aber für Fazit: Unser Ziel ist es, auf beiden Seiten der Bilanz ein breites Spektrum an Möglichkeiten zu offerieren. Dabei sind unsere Anstrengungen und Fähigkeiten in der Strukturierung auf die spezifischen Bedürfnisse unserer Kunden ausgerichtet: Dank reibungsloser Transaktionsdurchführung bekommen sie genau das, was sie suchen. CFU 55 Perspectives Verblüffend einfach... Einmal im Quartal stellen FIC Quants eine finanzmathematische Denkaufgabe. Lösen Sie die Frage, und gewinnen Sie eine Flasche Champagner. Cedric Mialle Rates and Hybrids Financial Engineering Nehmen wir an, es gäbe ein fiktives Sparkonto – nennen wir es kurz FSK –, das der Besteuerung unterliegt (x% der Zinseinnahmen). Die Steuern werden erst zum Zeitpunkt der Kontoschließung erhoben („in fine“). Die Entscheidung, wann das Konto geschlossen wird, liegt nach dem vierten Jahr beim Sparer. Der Finanzminister hat nun beschlossen, dass Steuern auf FSK-Konten, die seit mehr als 10 Jahren existieren, nicht mehr in fine erhoben werden, sondern jährlich am Jahrestag der Einführung des Programms. Nehmen wir weiter an, dass der Kapitalisierungszinssatz r (der ausschließlich positiv sein kann) des Programms die ganze Zeit fix ist und mit dem Spareckzins der Zentralbank übereinstimmt. War es – aus Sicht des Finanzministers – die richtige Entscheidung im Hinblick auf die Höhe des Steueraufkommens? Glauben Sie, die Antwort zu wissen? Bitte senden Sie Ihre Lösungen bis Ende Januar 2013 an perspectives@commerzbank.com. Unter den Teilnehmern mit der richtigen Lösung wird eine Flasche Champagner verlost. Die Lösung und der/die Gewinner/in werden in der nächsten Ausgabe bekannt gegeben. www.commerzbank.com/perspectives 56 Ich brauche einen verlässlichen Partner zur Steuerung meiner Zinsrisiken Corporates & Markets Wenn Sie Ihre Zinsrisiken über den Swap-Markt absichern möchten, brauchen Sie einen Market-Maker, auf den Sie sich verlassen können, egal wie groß Ihre Transaktion ist. Wir bieten Ihnen verlässliche Quotierungen, Liquidität und die gesamte Palette an Absicherungslösungen, vom Plain Vainilla Swap bis hin zu komplexeren Lösungen. Ob per Telefon oder über unsere elektronische Plattform: Sie entscheiden, wie wir Sie bei der Umsetzung Ihrer Zinsabischerungsstrategie unterstützen können. Kontaktieren Sie uns: ficsales@commerzbank.com www.cbcm.commerzbank.com Perspectives ficsales@commerzbank.com Sales Trading Research Nikolaus Giesbert Head of FIC Sales +49 (0)69 1368 3048 nikolaus.giesbert@commerzbank.com Hui-Sun Kim Head of FIC Trading +44 (0)20 7475 9607 hs.kim@commerzbank.com Jörg Krämer Head of Research +49 (0)69 1362 3650 joerg.kraemer@commerzbank.com Gerald Dannhäuser Head of FX Sales +49 (0)69 1368 7548 gerald.dannhaeuser@commerzbank.com Nick Crawford Head of FX Trading +44 (0)20 7475 5694 nick.crawford@commerzbank.com Thomas Deppe Head of Corporate Sales +49 (0)69 1364 7735 thomas.deppe@commerzbank.com Paul Durrant Head of FIC Trading Asia +65 6311 0162 paul.durrant@commerzbank.com Rainer Ernst Head of FIC Sales Management Office +49 (0)69 1368 7483 rainer.ernst@commerzbank.com Frank Manganella Head of FIC Sales Americas +1 212 895 6595 frank.manganella@commerzbank.com Inga Johal Head of Credit Trading +44 (0)20 7475 1463 inga.johal@commerzbank.com Andrew Readinger Head of Financial Institution Sales +44 (0)20 7475 1347 andrew.readinger@commerzbank.com Joseph Toner Head of FIC Trading Americas +1 212 895 1750 joseph.toner@commerzbank.com David Tavadian Head of Emerging Market Sales +44 (0)20 7475 1479 david.tavadian@commerzbank.com Tan Kok Wee Head of FIC Sales Asia +65 6311 0138 kokwee.tan@commerzbank.com Penny Tunbridge Head of FIC Trading Management Office +44 (0)20 7475 7955 penny.tunbridge@commerzbank.com Ralph Sebastian Head of Interest Rates +44 (0)20 7475 2569 ralph.sebastian@commerzbank.com 58 Kontaktverzeichnis Mitwirkende Jonathan Allmark Inflation Trader +44 (0)20 7475 8959 jonathan.allmark@commerzbank.com Nick Downes Head of eFX Sales +44 (0) 207 475 3149 nick.downes@commerzbank.com Thu Lan Nguyen FX Strategist +49 69 136 82878 thulan.nguyen@commerzbank.com Mark Andryeyev Central Bank Fixed Income Sales +49 (0)69 1368 7551 mark.andryeyev@commerzbank.com Birgitta Drwenski Head of EVA Pricing & Analysis +49 (0)69 1368 7627 birgitta.drwenski@commerzbank.com Brett Reeves OTC Client Clearing +44 (0)20 7475 2510 brett.reeves@commerzbank.com Daniel Briesemann Analyst Commodities +49 (0)69 136 29158 daniel.briesemann@commerzbank.com Nikolaus Giesbert Head of FIC Sales +49 (0)69 1368 3048 nikolaus.giesbert@commerzbank.com Christoph Rieger Head of Interest Rate Strategy +49 (0)69 1368 7664 christoph.rieger@commerzbank.com Melissa Chambers Client Director Asset Managers and Hedge Funds +44 (0)20 7475 4456 melissa.chambers@commerzbank.com Greg Tomalka Head of Inflation Trading +44 (0)20 7475 8909 greg.tomalka@commerzbank.com Thomas Roesner Head of IR Swaps +44 (0)20 7475 1461 thomas.roesner@commerzbank.com Gerald Dannhäuser Head of FX Sales +49 (0)69 1368 7548 gerald.dannhaeuser@commerzbank.com James Kennan Front Office Risk & Portfolio Optimisation +49 (0)69 1368 3522 james.kennan@commerzbank.com Ralph Sebastian Head of Interest Rates +44 (0)20 7475 2569 ralph.sebastian@commerzbank.com Thomas Deppe Head of Corporate Sales +49 (0)69 136 47735 thomas.deppe@commerzbank.com Patrick Kohlmann Head of Credit Research +49 (0)69 136 22411 patrick.kohlmann@commerzbank.com Neena Dholani Head of eRates & Credit Sales +44 (0)20 7475 9904 neena.dholani@commerzbank.com Frank Manganella Head of FIC Sales Americas +1 212 895 6595 frank.manganella@commerzbank.com Can-Fabio Uysal Head of EM Structuring & Loan Recycling +44 (0)20 7475 4249 can-fabio.uysal@commerzbank.com Peter Dixon Global Equities Economist +44 (0)20 747 51808 peter.dixon@commerzbank.com Cedric Mialle Rates and Hybrids Financial Engineering +44 (0)20 7475 8610 cedric.mialle@commerzbank.com Stephen Walter Technical Specialist +44 (0)20 7475 1681 stephen.walter@commerzbank.com Robert Shi Head of Structured Credit Trading +44 (0)20 7475 1373 robert.shi@commerzbank.com Magazine Editor Rainer Ernst +49 (0)69 1368 7483 Magazine Publisher Mina Barrón +44 (0)20 745 8942 Für weitere Ausblicke oder Feedback zum Magazin kontaktieren Sie uns bitte unter perspectives@commerzbank.com 59 Perspectives Wichtige Hinweise Die Informationen auf dieser Webseite wurden durch den Geschäftsbereich Corporates & Markets der Commerzbank AG, Frankfurt am Main, oder die ausdrücklich genannten Konzerngesellschaften erstellt („Commerzbank“). Als Investment-Banking-Geschäftsbereich führt Commerzbank Corporates & Markets die Leistungen der Commerzbank in den Bereichen Research, Fremdkapital/Rentengeschäft, Aktiengeschäft sowie Zins- und Fremdwährungsgeschäft zusammen. Die Informationen dieser Webseite dienen ausschließlich Informationszwecken. Sie stellen weder eine individuelle Anlageberatung dar, noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderer Finanzinstrumente oder zum Abschluss einer anderen Transaktion in diesem Zusammenhang. Die tatsächliche Besteuerung der auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere hängt von den persönlichen Verhältnissen des Kunden ab und kann zukünftigen Veränderungen unterliegen. Die Commerzbank AG bietet keine Rechtsberatung und keine Beratung hinsichtlich bilanzieller und/ oder steuerlicher Sachverhalte. Die Informationen dieser Webseite wurden mit der gebotenen Sorgfalt erstellt. Die wesentlichen Informationen stammen aus Quellen, die von der Commerzbank AG als vertrauenswürdig erachtet werden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit der auf dieser Webseite dargestellten Informationen wird jedoch keine Gewähr übernommen. Ratings und Bewertungen stammen aus den jeweils angegeben Quellen. Die vergangenheitsbezogene PerformanceBetrachtung sowie Simulationen und Prognosen sind keine Anhaltspunkte für zukünftige Anlageergebnisse. Wechselkursschwankungen können die individuelle Wertentwicklung beeinflussen. Der Inhalt dieser Webseite richtet sich ausschließlich an Geschäftskunden und/oder geeignete Gegenparteien („eligible counterparties“) der Commerzbank. Hingegen ist er nicht für Privatkunden oder potenzielle Privatkunden bestimmt. Weder die Commerzbank noch ihre Geschäftsleitung, leitenden Angestellten oder Mitarbeiter übernehmen die Haftung oder Verantwortung für jegliche Aufwendungen, Verluste oder Schäden, die ggf. aus der Verwendung der hier dargestellten Webseite, (Teile) deren Inhalts oder in anderer Weise entstehen. Die Commerzbank sowie Mitglieder des Vorstands oder andere Mitarbeiter der Commerzbank sind möglicherweise Inhaber von auf dieser Webseite beschriebenen Finanzinstrumenten. Ferner können sie auch Handelsgeschäfte auf diese Positionen abschließen. Die Anforderungen für ein öffentliches Angebot in der Bundesrepublik Deutschland oder einem anderen Mitgliedsland der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft sind nicht erfüllt. USA ansässig ist und die hier dargestellten Informationen nicht an Dritte weiterreicht, die in den USA ansässig sind oder sie anderweitig in den USA verbreitet. Die Commerzbank AG unterliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Graurheindorfer Str. 108, 53117 Bonn, und Marie-Curie-Str. 24-28, 60439 Frankfurt. Singapur: Die Informationen auf dieser Website werden in Singapur von der Commerzbank AG, Filiale Singapur, zur Verfügung gestellt. Sie richten sich in Singapur ausschließlich an institutionelle Investoren (in Übereinstimmung mit § 4A des Securities and Futures Act of Singapore, Chapter 289.). Die hier dargestellten Informationen dürfen ohne die vorherige schriftliche Genehmigung der Commerzbank weder vervielfältigt noch verbreitet werden. Ob diese Veröffentlichung aktualisiert wird und in welchen zeitlichen Abständen etwaige Aktualisierungen erfolgen, ist vor Bekanntgabe der Veröffentlichung nicht spezifiziert. Schweiz: Die auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere („Wertpapiere“) stellen keine Beteiligung in jeglichen Organismen für gemeinsame Anlagen im Sinne des Bundesgesetzes über die kollektiven Kapitalanlagen (Kollektivanlagegesetz, „KAG“) dar. Dementsprechend unterstehen weder die Wertpapiere noch deren Inhaber dem Schutz des KAG oder der Aufsicht durch die Eidgenössische Bankenkommission („EBK“). Großbritannien: Die Informationen auf dieser Website wurden von der Commerzbank AG, Filiale London, für Geschäftskunden und/oder geeignete Gegenparteien herausgegeben oder für eine Herausgabe in Großbritannien genehmigt. Die Commerzbank AG, Filiale London, ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) amtlich zugelassen und unterliegt nur in beschränktem Umfang der Regulierung durch die Financial Services Authority (FSA). Einzelheiten über den Umfang der Genehmigung und der Regulierung durch die FSA erhalten Sie auf Anfrage. Eine Verteilung an Privatkunden oder potenzielle Privatkunden ist nicht beabsichtigt. USA: Die auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere wurden und werden nicht gemäß dem U.S. Securities Act of 1933 (USWertpapiergesetz von 1933) registriert. Die auf dieser Webseite enthaltenen Informationen stellen kein Angebot zum Kauf von Wertpapieren in den USA dar. Wertpapiere dürfen in den USA ohne vorherige Registrierung nur aufgrund einer Ausnahmeregelung verkauft oder zum Kauf angeboten werden. Die auf dieser Webseite beschriebenen Wertpapiere wurden und werden in den USA nicht öffentlich angeboten. Sämtliche auf dieser Webseite beschriebenen Angebote von Wertpapieren wurden abgeschlossen und die hier gemachten Angaben dienen ausschließlich Informationszwecken. Der Zugriff auf die auf dieser Webseite dargestellten Informationen gilt als Zusicherung und Gewährleistung des Lesers, dass er nicht in den Hongkong: Die Informationen auf dieser Websitewerden in Hongkong von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und richten sich dort ausschließlich an Geschäftskunden im Sinne der Securities and Futures Ordinance (Cap.571) of Hong Kong und etwaigen darin getroffenen Regelungen sowie an Personen, deren gewöhnliche Geschäftstätigkeit darin besteht, Aktien oder Schuldverschreibungen zu kaufen oder zu verkaufen. Volksrepublik China: Die Informationen auf dieser Website werden von der Commerzbank AG, Filiale Hongkong, zur Verfügung gestellt und richten sich an Finanzinstitute (im Sinne der von der chinesischen Bankenaufsicht (China Banking Regulatory Commission) veröffentlichten Interim Rules on the Administration of Derivative Trading Business by Financial Institutions); andere Personen sind nicht berechtigt, sich auf die Informationen auf dieser Website zu berufen. Personen mit ständigem Wohnsitz in der Volksrepublik China können Derivate-Geschäfte ausschließlich mit einem in der Volksrepublik China ansässigen Finanzinstitut abschließen, das über die Zulassung für den Abschluss von Derivate-Geschäften sowie alle erforderlichen regulatorischen Genehmigungen in der Volksrepublik China verfügt. Australien: Die Commerzbank ist von der Auflage einer Lizenz für Finanzdienstleistungen in Australien gemäß Corporations Act hinsichtlich der für ihre australischen Firmenkunden angebotenen Finanzdienstleistungen befreit und verfügt nicht über diese Lizenz. Die Commerzbank AG unterliegt der Regulierung durch die BaFin nach deutschem Recht, das vom australischen Recht abweicht. Jede(s) Angebot bzw. Aufforderung über die Ausgabe bzw. Zeichnung von Produkten erfolgt nur in solchen Fällen, in denen nach Part 6D.2 des Corporations Act 2001 (Commonwealth of Australia) („Corporations Act“) gemäß § 708(8) (Sophisticated Investors) oder § 708(11) (Professional Investors) keine Offenlegung erforderlich ist. Darüber hinaus richtet sich das Produkt ausschließlich an so genannte „Firmenkunden“ im Sinne von § 761G Corporations Act („Wholesale Clients“). PERSPECTIVES Dementsprechend ist diese Website ausschließlich für Firmenkunden bestimmt und richtet sich unter keinen Umständen an so genannte „Privatkunden“ (Retail Clients) im Sinne von § 761G Corporations Act. Die Commerzbank geht bei der Bereitstellung der Informationen auf dieser Website aufgrund der von dem Empfänger gemachten Zusicherungen davon aus, dass es sich bei dem Empfänger sowie jeder Person, die er vertritt oder in dessen Namen er handelt, um einen Firmenkunden sowie um eine Person handelt, der gegenüber eine Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act nicht erforderlich ist. Die Informationen auf dieser Website stellen weder eine Aufforderung zur Ausgabe von Anteilen noch ein Angebot für die Zeichnung noch eine Aufforderung zur Abgabe eines Angebots hinsichtlich eines Produkts dar. Dieses Informationen auf dieser Website stellen keinen Prospekt oder anderes Dokument der Offenlegung und keine Produktinformation (Product Disclosure Statement) im Sinne des Corporations Act dar. Ferner wurde es nicht bei der Australian Securities and Investments Commission eingereicht und es enthält nicht die gemäß Corporations Act für ein Offenlegungsdokument (Disclosure Document) oder eine Produktinformation (Product Disclosure Statement) erforderlichen Informationen. Handelt es sich um ein übertragbares Produkt, wird in den Emissionsbedingungen eine Regelung festgeschrieben, nach der eine Veräußerung des Produkts bzw. eine Aufforderung für eine Veräußerung nur dann zulässig ist, wenn eine Offenlegung gemäß Part 6D.2 Corporations Act nicht erforderlich ist. Darüber hinaus kann das Produkt ausschließlich von Firmenkunden erworben werden. Die Commerzbank ist keine gemäß dem Banking Act 1959 (Commonwealth of Australia) zugelassene Bank. Jeglicher Haftungsausschluss auf dieser Website gilt innerhalb des gesetzlich zulässigen Rahmens. Malaysia: Die Commerzbank AG hat keine Maßnahmen ergriffen, um eine Genehmigung für das Zugänglichmachen dieser Website oder anderer Angebots- oder Werbeunterlagen oder eines anderen Dokuments hinsichtlich dieses Produkts in Malaysia zu erhalten. Personen mit Wohnsitz in Malaysia ist es nicht gestattet, Angebots- oder Werbeunterlagen oder andere Dokumente hinsichtlich dieses Produkts zu besitzen, es sei denn, der Besitz ist nach den Wertpapiergesetzen von Malaysia zulässig. Taiwan: Das auf dieser Website beschriebene Produkt wurde und wird nicht bei der taiwanesischen Finanzaufsichtsbehörde (Financial Supervisory Commission of Taiwan, Republik China) gemäß den geltenden Wertpapiergesetzen und -regelungen registriert und darf nicht in Taiwan, Republik China, im Rahmen eines öffentliches Angebots oder unter anderen Umständen angeboten oder verkauft werden, die ein Angebot darstellen könnten im Sinne des Securities and Exchange Act of Taiwan, Republik China, welches die Registrierung oder Genehmigung durch die Financial Supervisory Commission of Taiwan, Republik China, erfordert. Keiner Person oder Gesellschaft in Taiwan, Republik China, wurde eine Genehmigung für das Anbieten oder den Verkauf des Produkts in Taiwan, Republik China, erteilt. Korea: Bei der koreanischen Finanzaufsichtsbehörde, Financial Services Commission of Korea, wurde kein Registrierungsantrag gestellt, um Angebote oder den Verkauf des Produkts in Korea zu genehmigen. Dementsprechend ist das direkte oder indirekte Anbieten, Verkaufen oder Ausliefern des Produkts in Korea nicht zulässig; dies gilt auch für Angebote, Verkäufe oder Auslieferungen an oder zugunsten von Personen mit ständigem Wohnsitz in Korea (im Sinne des Foreign Exchange Transaction Law of Korea), ausgenommen von den in der anzuwendenden koreanischen Gesetzgebung und den entsprechenden Regelungen festgelegten Fällen. Darüber hinaus ist es das direkte oder indirekte Anbieten, Verkaufen oder Ausliefern des Produkts in Korea oder an Personen mit ständigem Wohnsitz in Korea für Inhaber des Produkts unzulässig, ausgenommen von den in der anzuwendenden koreanischen Gesetzgebung und den entsprechenden Regelungen festgelegten Fällen. Japan: DieseWebsite wird von der Commerzbank AG, Filiale Tokio, ausschließlich so genannten „ausgesuchte Investoren“ (Specified Investors) gemäß § 2(31) Financial Instruments and Exchange Act of Japan, in der jeweils geltenden Fassung (das „FIEA“) sowie Section 23 der Cabinet Ordinance Regarding Definition of Section 2 of the FIEA, in der jeweils geltenden Fassung, zugänglich gemacht. Dieses Website sowie das Zugänglichmachen stellt keine „Abgabe eines Angebots“ im Sinne des FIEA dar und sollten nicht als solches ausgelegt werden. © Commerzbank AG 2013. Alle Rechte vorbehalten. Williams Lea Graphics, Presentations & Printing Art Editors Caroline de Peyer, James Lavelle, Steve Still Profile Photography George Chirayus Production Jackie Burke With thanks to the Perspectives Magazine Editorial Committee: Mina Barrón, David Clapham, Rainer Ernst, Enrico Ferrante, Robert Haubrich, Stefan Haupt, Karen Jones, Nash Jooma, Matthew Lowe, Ivan Mukadam, Brigitte Rethier, Claire Tappenden, Penny Tunbridge, the Commerzbank Corporates & Markets Communications Department and Global Compliance. Photo credits: Cover page: Getty. Inside pages: Alamy 2, 5, 6, 10, 26, 48. Corbis 3, 12, 16, 18, 22, 24, 32, 37, 46, 50 Getty 39, 40, 42, 44. iStock 18. Veer: 10, 13. George Chirayus 2, 10, 11, 12, 13, 14, 28, 30. Manuel Debus 7. Printed by SPM Lithographics Limited who hold the environmental accreditation ISO14001 and are FSC certified. The material used is Heaven 42 which is a product group from well-managed forests and controlled sources. The inks used are all vegetable oil based.