Jahresheft 2011 (8,6 MiB)
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Jahresheft 2011 (8,6 MiB)
Inhalt Inhalt Grußwort des Schulleiters 4 Abitur 2011 Aus dem Unterricht Abiturrede des Schulleiters 45 Zum Tode der Schülerin Rebecca Jans 47 „Abi lief I can fly“: der Abiturgottesdienst 48 Schlag die Lehrer: Abischerz 2011 49 Grundschulprojekt – Große für Kleine 6 Französischprüfung Delf 2011 9 Exkursion der Stufe 12 an die Niers 10 Hockey im Sportunterricht der Klasse 5 11 Kollegium „Mission Antigone“ – der Literaturkurs 12 12 Personalia 50 Zeus-Projekt: Gewinnerartikel Eva Liebenau 14 Neue Kollegen stellen sich vor 52 Indien-Projekt Klasse 7 15 Die Lehrerausbildung am Adolfinum 55 Besuch vom France Mobil 17 Die Einführungsphase in Garzweiler II 18 Farblos? – Scherenschnitte Kunstkurs Stufe 12 19 Chinesisch-Unterricht praktisch 20 MINT-Matheathleon Camp 2011 22 Neben dem Unterricht Kurz notiert Monsterkunst ! Weihnachtsmarkt 2010 57 Auszeichnung: MINT-Siegel ! Utforter Berglauf 58 Deutscher Lehrerpreis 2010 für zwei Adolfiner 59 Kunst und Universität I und II 60 Sportabzeichen ! Bücherspende ! Stagepiano 61 Projektwoche: Guerilla Gardening 23 Lesung Krappweis ! Schülerzeitung online 62 Welttag des Buches: Lesekarawane 2011 24 Begegnungsnachmittag ! Gruselabend 63 Welttag des Buches: Grundschule dabei 25 Welttag des Buches: Vorlesepreis 2011 26 Sportliche Erfolge 2011 27 Grundschulprojekt: Bauwagen Dorsterfeld 30 Erweiterungsprojekt 2011 31 MINT-EC Wintercamp 2011 31 Schülerstudenten an Uni Duisburg-Essen 32 Musikleben im Schuljahr 2010/11 33 Erfolgreich: naturwissenschaftliche Wettbewerbe 34 Theater-AG der Einführungsphase 36 Theater-AG: Ein Erfahrungsbericht 37 Kooperation mit Gebrüder-Grimm-Schule 38 Kunstwettbewerb: Wie liest du? 39 Unterstufentheater-AG 40 Blitz-Kids: Preisverleihung 41 Erdkunde-Preis geht an Schüler der Klasse 7 41 MUT-AG: Schule ohne Rassismus 42 Förderverein: Bericht 2011 43 Nobelpreisträger-Treffen in Lindau 44 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Adolfinum unterwegs Neuer Schüleraustausch mit Fontainebleau 64 Wintersportfahrt 2011 65 Klassenfahrt der 5c an die Nordsee 67 Auschwitz-Fahrt 2011 69 Berlin Exkursion der Stufe 13 70 Unsere neuen 5er Einschulung und erste Schulwoche 72 Der erste Schulgottesdienst 73 Klasse 5a 74 Klasse 5b 75 Klasse 5c 76 Klasse 5d 77 Klasse 5e 78 Impressum 79 3 Grußwort Zuversichtlicher Blick in die Zukunft Grußwort des Schulleiters Hans van Stephoudt Liebe Leserinnen und Leser, mit diesem Jahresheft ist das fünfte seiner Art in Folge am Adolfinum erschienen. Die Veränderung des äußeren Erscheinungsbildes spiegelt nicht nur eine optische, sondern auch eine redaktionelle Zäsur wieder. Alle bisherigen Ausgaben wurden letztlich durch Frau Melzer (Schülermutter) verantwortlich bearbeitet. Sie war Initiatorin, treibende Kraft, Ideengeberin und Chefredakteurin in Personalunion. Sie wählte die Bilder aus, gestaltete das Layout und koordinierte die Arbeit. Herr Kozianka hat sie zuletzt unterstützt und viel von ihr gelernt, aber die Herausgabe des vorliegenden Heftes war für ihn und seine Helferinnen und Helfer – allen voran Frau Redeker – schon eine besondere Herausforderung. Ich danke Herrn Kozianka und seinem Team für die Übernahme der redaktionellen Verantwortung dieses Heftes und der damit verbundenen Belastung und Herrn Dr. Dinkelmann für die Neugestaltung des Titelbildes. Es ist sehr schön, dass wir auch in diesem Jahr in der von uns schon liebgewonnenen Art und Weise auf das abgelaufene Schuljahr zurückblicken können. Ich darf Sie aber sicherlich mit einschließen, wenn ich mich an dieser Stelle nochmals sehr, sehr herzlich bei Frau Melzer für die viele Arbeit und die großartige Leistung der vergangenen Jahre bedanke, zumal Frau Melzer auch die Schülerzeitungs-AG (Unterstufe) geleitet hat. Mit ihrer Unterstützung haben unsere Schülerinnen und Schüler mit der Zeitung Blitz-Kids große Erfolge feiern dürfen. Herausragend war der zweite Preis im letzten Jahr im Hauptwettbewerb des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes, bei dem die Konkurrenz hauptsächlich aus Oberstufenschülern bestand. Ich danke den Kolleginnen 4 Frau Achtermeier und Frau Mehren, dass sie sich zur Übernahme der AG bereiterklärt haben. Sie werden „ihren“ Weg finden und gehen, nahtlos anknüpfen können sie sicherlich nicht. In der Leseförderung und Bibliotheksbetreuung bleibt Frau Melzer zunächst weiterhin tätig. Das Engagement der Eltern ist für unsere Schule von besonderer Bedeutung. Unser Förderverein und erst Recht der Elternverein zeigen oft genug, wie segensreich ihre Dienste sind. Vielleicht vergessen wir aber im Alltagstrubel allzu leicht diejenigen, die sich völlig unspektakulär und still für unsere Schülerinnen und Schüler einsetzen, z. B. mit der Leitung von Arbeitsgemeinschaften oder Projekten. Dabei ist neben der Tätigkeit an sich vor allem in der Schule (pädagogisch) wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen erkennen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die bereit sind, sich einzusetzen und einzubringen, ohne sofort zu fragen, was man dafür bekommt. Seitens der Schulleitung werden wir noch intensiver darüber nachdenken müssen, wie wir dieses Engagement noch besser stützen, fördern und integrieren können. Jedenfalls möchte ich all denjenigen, die sich so intensiv eingesetzt haben, herzlich danken! Einen besonderen Erfolg konnten wir direkt zu Beginn des Schuljahres feiern. Schon in der Ausgabe unseres Jahresheftes vom November 2010 haben wir auf das tolle Ergebnis unseres Sponsorenlaufes für die Aula (43000 Euro) hingewiesen. Inzwischen ist das Geld bestimmungsgemäß – und, wie ich glaube, sehr gut – ausgegeben worden. Mit freundlicher Unterstützung der Mitarbeiter des Zentralen Gebäudemanagements der Stadt Moers (ZGM) und der beauftragten Firma Höhnerbach konnten wir noch mehr an technischer Ausstattung verwirklichen, als wir im Vorfeld erhofft hatten. Ich bedanke Hans van Stephoudt mich beim Vorstand des Fördervereins – allen voran bei Frau Manzke und Herrn Heitmann – für die viele Arbeit im Zusammenhang mit der exakten Erstellung der Listen zur Erfassung der Spenden und dem Schreiben der unzähligen Spendenquittungen sowie für die Unterstützung bei der Vergabe der Aufträge – vor allem bei Herrn Haub. Ganz besondere Anerkennung verdient das von enormer Fachkompetenz geprägte Engagement unseres Kollegen Rolf Roentgen. Ihm ist es zu großen Teilen zu verdanken, dass unsere jetzige Ausstattung ganz gezielt auf unsere Bedürfnisse und unsere Aula abgestimmt ist. Anerkennend nahmen die Fachleute seine Vorschläge und Einsparvorschläge entgegen. Besondere Beachtung verdienen seine Ideen zur Installation einer kostengünstigen Aufnahmetechnik, die uns jetzt Tonaufnahmen in sehr guter Qualität ermöglicht. Herzlichen Dank. Die Chöre und Theatergruppen werden sich über die neuen Möglichkeiten freuen. Freude und Trauer liegen oft nah beieinander. Die Zeit schien stillzustehen, als am 26. Oktober 2010 unsere Schülerin der Jahrgangsstufe Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Grußwort 13, Rebecca Jans, völlig unerwartet verstarb. Tiefe Trauer legte sich über das Gymnasium Adolfinum. Für mich als Schulleiter war dies eine neue Erfahrung. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe sind in menschlich beeindruckender Art und Weise mit diesem Tod und dem Verlust umgegangen. Einige Kolleginnen und Kollegen – vor allem Herr Syben und die Jahrgangsstufenleitung, Frau Stegmann und Herr Klag – haben sie intensiv unterstützt und dafür gesorgt, dass die Trauer ihren Platz fand und letztlich zur Basis eines neuen Lebensmutes wurde. Unser Mitgefühl gilt der Familie der Schülerin. Auch in der Abiturfeier wurde in würdiger Art an Rebecca Jans erinnert. Wir denken immer noch an sie. Die Abiturientia 2011 war sicherlich ein Highlight im vergangenen Schuljahr. Viele Schülerinnen und Schüler des Jahrganges haben sich in besonderer Art und Weise um das Gymnasium Adolfinum verdient gemacht. Sie waren Pilotjahrgang für eine ganze Reihe von Neuerungen, die inzwischen etabliert sind (erster Jahrgang mit regulären LateinPlus-Klassen, Winterfahrt, Oberstufenchor, Auschwitz-Fahrt, Neuorganisation der SV usw.). Unabhängig von den schulischen Leistungen haben sich viele Schülerinnen und Schüler durch ihr soziales und politisches Engagement ausgezeichnet. Aber auch die mit dem Abiturzeugnis dokumentierten Noten waren insgesamt hervorragend, auch das sicher mit ein Verdienst der Eltern. Um hier den Rahmen einer Einleitung nicht zu sprengen und weil ich von mehreren Personen dazu aufgefordert wurde, ist ein Auszug aus meiner Ansprache bei der Abiturfeier hier im Heft abgedruckt, der weitere Einzelheiten liefert. Wie bereits befürchtet, konnte die Stadt Moers als Schulträger aufgrund der angespannten Haushaltslage die angestrebte Renovierung der Aula nicht fortsetzen. Leider ist die Empore immer noch gesperrt und die Toilettenanlagen sind in einem beklagenswerten Zustand. Der Schulträger hat entschieden, zunächst die ebenso notwendige Reparatur der Turnhalle vorzuziehen, die aber auch nicht im abgelaufenen Schuljahr zu Ende gebracht werden konnte. Inwieweit die Entscheidung der Stadtverwaltung, auswärtige Schülerinnen und Schüler nur noch bedingt bzw. gar nicht mehr aufzunehmen, das Profil der Schule verändern wird, ist schwer abzuschätzen, aus meiner Sicht aber in jedem Fall bedauerlich. Es ist richtig, dass aufgrund des Doppeljahrganges bis 2013 der Platz an den Gymnasien rar ist. Aber unsere schulischen Erfolge zeigen, dass man bei guter Organisation und ordentlichem Sozialverhalten für einen begrenzten Zeitraum mit der Enge gut leben kann. So blicke ich voll Zuversicht auf das nun laufende Schuljahr in der Hoffnung, dass hier am Gymnasium Adolfinum weiterhin Schüler, Eltern und Lehrer gemeinsam die Verantwortung für die Ausbildung und das Zusammenleben am Adolfinum tragen. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Hans van Stephoudt 5 Aus dem Unterricht Die „Großen mit den Kleinen“: Sachkunde mal anders 561 Grundschüler zu Gast am Adolfinum Die Großen mit den Kleinen: Tobias Pauers als Lehrer. Wer zu Anfang des 2. Halbjahres morgens durch die naturwissenschaftlichen Räume des Adolfinums gegangen ist, wird sich gewundert haben, wie klein die Schülerinnen und Schüler sind, die dort unterrichtet wurden. Es handelte sich nämlich um Grundschüler, die am Adolfinum zu Besuch waren und sich mit Fragen beschäftigten, wie zum Beispiel Spannung: Fließt der Strom? Wird die Glühbirne leuchten? 6 „Wieso brennt die Glühbirne eigentlich? Und wie baut man einen Schaltkreis dafür?“, „Wie wird Stärke verdaut?" und "Was im Brausepulver sorgt für das Prickeln auf der Zunge?". Genau 561 Grundschüler und 36 Schüler der Jahrgangsstufen 10 und 11 hatten in der Zeit vom 17. bis 24. Februar 2011 gemeinsamen Unterricht. Die Lehrer waren dabei jedoch nur Berater und Beobachter, denn für sechs Tage schlüpften die 16- und 17-jährigen Adolfiner in die Rolle der Lehrer. „Wir hatten in diesem Zeitraum das Betriebspraktikum und das erziehungswissenschaftliche Praktikum der Jahrgänge 10 und 11. Und auch wir haben ein Praktikum angeboten – in der Schule und mit echten Schülern“, sagt Thorsten Klag, Oberstufenkoordinator am Gymnasium Adolfinum. Die „echten Schüler“ kamen aus den umliegenden Moerser Grundschulen. Sie wurden vor Weihnachten eingeladen, mit ihren dritten Klassen den Sachkundeunterricht am Adolfinum – geleitet durch die Praktikanten – zu besuchen. Der Rücklauf auf dieses Angebot war überwältigend. Karin Wendt, Schul- leiterin der Gebrüder-Grimm-Schule, erklärt warum: „Im Bereich Naturwissenschaften haben wir Grundschulen häufig keine Fachräume und nur geringe materielle Ausstattung. Auch personell sind wir in dem Bereich nicht so gut aufgestellt wie die weiterführenden Schulen. Daher finden wir die Idee einer Kooperation klasse“. Großen Anklang hat das Projekt auch bei der Moerser EichendorffSchule gefunden. Lehrerin Brigitte Reinhard berichtet auf der Homepage der Schule über die Erlebnisse der Grundschüler: Praxisorientiertes Sachunterrichtsprojekt "Die Großen mit den Kleinen". Und auch den Schülern der dritten Klasse der St. Marien-Schule hat der Tag am Adolfinum sehr gut gefallen. Die Kinder haben begeistert in ihre Schultagebücher geschrieben. Daraus wurde für die Schulhomepage eine kleine Online-Broschüre erstellt: Naturwissenschaften entdecken am Adolfinum. Zwei der Junglehrer aus dem Praktikum, Nele Messerschmidt und Oleg Bartel, haben wir zu ihren Erfahrungen interviewt: Unterricht am offenen Herzen: Constantin Borges als Biologielehrer. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Großer Andrang: Schulleiter Hans van Stephoudt bei der Begrüßung der Grundschüler. Könnt ihr euch noch an eure erste Reaktion erinnern, als ihr erfuhrt, was euch im Praktikum erwartet? Nele: Ich war total überrascht. Ich kam als neue Schülerin ans Adolfinum und sollte direkt zu Anfang eine so verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen. Einerseits habe ich mich gefreut, andererseits war ich skeptisch, ob die Idee so umzusetzen sein würde, wie sie geplant war. Ich beschloss also, mich ganz unvoreingenommen auf die Sache einzulassen und zu schauen, was passiert und mir vor allem erst einmal keine Gedanken darüber zu machen, ob ich dem gewachsen bin oder nicht. Oleg: Ich war zunächst nicht begeistert, jedoch habe ich es auch auf mich zukommen lassen und fand es am Ende sogar besser als das richtige Praktikum. Wie seid ihr auf eure Aufgabe vorbereitet worden? Nele: Fachlehrer haben uns theoretisch in unsere Aufgabenfelder eingewiesen, jedoch erschienen mir ein paar wenige Dinge noch nicht durchgeplant, was mich etwas verunsicherte, da ich durch ein Praktikum im Kindergarten wusste, dass Kinder nicht immer leicht zu beschäftigen sind. Oleg: Wir wurden recht gut auf unsere Aufgabe vorbereitet, zunächst theoretisch, sprich wie baut man eine Unterrichtsstunde auf. Später dann hielten wir eigenen Unterricht. Aber bei den Vorträgen oder Unterrichtsstunden, die wir vor unseren Mitschülern halten sollten, hätten wir ruhig schon die Themen unterrichten können, die wir auch später den Grundschülern näherbringen sollten. Nele Messerschmidt im Einsatz: „eine verantwortungsvolle Aufgabe“. Was war euer erster Gedanke, als ihr die ersten Grundschüler in der Pausenhalle abgeholt habt? Und wie habt ihr euch gefühlt, als der erste Tag mit ihnen vorbei war? Oleg: Die Schüler waren echt laut und ich habe mich gefragt, ob ich mit Jahresheft Adolfinum ! November 2011 so vielen auf einmal wirklich klar kommen würde. Nele: Mein allererster Gedanke war mehr ein Gefühl. Ich war nervös und hoffte, dass alles glatt laufen würde. Als ich die Kinder in der Pausenhalle antraf, waren diese Gefühle allerdings fast verflogen. Ich schaute mir die Gesichter an und wusste, dass eigentlich keine Probleme mehr im Raum standen, die die Arbeit mit den Kindern behindern könnten. Ich war mir allerdings auch im Klaren, dass ich in meinen Schülergruppen sicherlich einige Rabauken und Chaoten betreuen müsste. Ich empfand den ersten Tag zwar als anstrengend, allerdings auch als sehr angenehm, weil ich gemerkt habe, dass jedenfalls in meinem Team alles Hand in Hand ging und dass selbst die größten Probleme nichts an der Tatsache ändern würden, dass das Projekt sehr viel Spaß machte. Gibt es ein Erlebnis an den Tagen, welches euch besonders in Erinnerung bleiben wird? Nele: Ich fand die Zusammenarbeit im Team einfach klasse und habe gemerkt, dass mit einer einigermaßen geschlossenen Front nichts wirklich „Schlimmes“ passieren konnte und Dinge, die man sonst nicht so gern tut und Konzentration erfordern so auch Spaß machen können. Oleg: Ein Mädchen wusste nach meinem Unterricht, dass Wasser auch H2O genannt wird und hat sich das bis zum Ende in der Zusammenfassung auch gemerkt. Das fand ich beeindruckend. Was meint ihr hat den Grundschülern besonders viel Spaß bereitet? Oleg: Das Herstellen von Brause gefiel ihnen glaube ich am Besten. Nele: Die Praxis allgemein hat ihnen viel Spaß bereitet, das Ausprobieren und Entdecken. Ich meine mich erinnern zu können, dass die Chemie dem Großteil am meisten Spaß bereitete. Was hat euch besonders viel Spaß bereitet? Nele: Dinge zu erklären, die vorher eben einfach da waren und keine Erklärung brauchten. 7 Oleg: Physik zu erklären, weil das die Kinder am meisten beeindruckt hat. Was lässt sich in euren Augen noch verbessern? Oleg: Ich würde in der Vorbereitung schon bei den Übungsvorträgen vor den Mitschülern die Themen vorbereiten lassen, die auch für die Grundschüler später drankommen. Ansonsten fand ich das Praktikum sehr gut. Nele: Nichts. Wie habt ihr den Beruf des Lehrers erlebt? Nele: Ich habe diesen Beruf von einer anderen Perspektive aus kennengelernt. Mein Respekt gegenüber der Lehrtätigkeit ist enorm gestiegen. Oleg: Ich konnte mich gut in die Rolle des Lehrers einfühlen, auch wenn wir viele Helfer hatten. Sollte man ein solches Praktikum erneut anbieten für die kommenden Jahrgänge? Oleg: Auf jeden Fall! Nele: Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass dieses Projekt sinnvoll ist und den Zweck nicht verfehlt hat, dass wir Schüler in den Lehrerberuf kurzzeitig einsteigen konnten. Es hilft in folgenden Jahrgängen bestimmt auch mal die Seite der Lehrer kennenzulernen, um auch sie ein stückweit besser verstehen zu lernen und ihre Arbeit – die schöne aber eben auch nervenaufreibende Zeit in der Schule – schätzen zu lernen. Vielen Dank für eure Antworten und eure Zeit! Eva Redeker Die „echten“ Lehrer im Hintergrund: Dr. André Remy und Andreas Lind mit den Kollegen „in spe“. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 7 Aus dem Unterricht DELF 2011: wieder fast 50 Absolventen Anerkanntes Französischdiplom ist fester Bestandteil des Schullebens Rosen für die erfolgreichen DELF-Absolventen: die Französisch-Lehrerinnen Claudia Landes und Marita Fiedler-Scheffner (links). Die Delf-Prüfungen haben sich mittlerweile zum festen Bestandteil des Schullebens am Adolfinum entwickelt. Seit Lina Heeg nach ihrem Frankreichaufenthalt im Rahmen des Voltaire-Projekts 2003 die DELF und DALF-Prüfungen am Adolfinum bekannt gemacht und auch bestanden hatte (es gab damals keinen Leistungskurs Französisch, die Schülerin benötigte aber einen für das Studium in Frankreich qualifizierenden Abschluss), stieg die Zahl der Absolventen zunächst rasant an und pendelt sich jetzt auf etwa 50 pro Schuljahr ein. Seit der Vereinheitlichung der Prüfungsformate im Europäischen Referenzrahmen kann jeder Prüfling das ihm entsprechende Niveau ablegen und braucht nicht mehr von vorne anzufangen. Besonders interessant für Gymnasiasten ist das Niveau B1, das den mittleren Bildungsabschluss und bescheinigt und das Niveau B2, das das Abiturniveau bescheinigt. Die DELF-Prüfungen sind reine Sprachprüfungen, wobei in vier Prüfungssegmenten das Lese- und Hörverständnis sowie die Schreib- und Sprechkompetenz beurteilt wird. Erreichbar sind jeweils 100 Punkte, wovon zum Bestehen der Prüfung 50 erreicht werden müssen, in jedem Prüfungsteil mindestens 5. Absolventen erhalten ein Diplom, das lebenslänglich und international Gültigkeit hat, auf dem allerdings die Punktzahlen vermerkt sind. Besonders interessant sind die Prüfungen für junge Menschen, die im französischsprachigen Ausland studieren, natürlich aber auch für die, die im europäischen oder gar internationalen Rahmen berufstätig werden wollen. Vor allem die mündlichen Prüfungen, die überwiegend von jungen französischen Sprachassistenten abgenommen werden, fördern das Sprechen und ermutigen auch dazu. Als besonders schwierig werden häufig die Hörverstehensprüfungen empfunden, insbesondere die der B-Niveaus: also, wer sich an DELF heranwagen will, sollte damit anfangen, französische Sender im Radio oder Fernsehen zu frequentieren. Die nächste Prüfungen finden voraussichtlich Ende Januar/Anfang Februar statt. Die Anmeldefristen werden rechtzeitig durch Aushang bekannt gegeben und natürlich stehen die Französischlehrer für Rückfragen zur Verfügung. Informationen gibt es auch beim Institut Français in Düsseldorf. Wichtig: Wer die Prüfung im Rahmen der Schule ablegt, zahlt deutlich weniger, als wenn er sich individuell beim Institut Français prüfen lässt. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Claudia Landes 9 Aus dem Unterricht Auf Spurensuche an der Niers Naturwissenschaftliche Exkursion der Jahrgangsstufe 12 Warum färbt sich eine Wasserprobe rosa, gelb, grün oder blau? Was besagt der Saprobienindex? Sichttiefe und Fließgeschwindigkeit sind physikalische Parameter, aber was fängt man mit deren gemessenen Werten an? Ein Bodenprofil zeigt mir ganz offensichtlich den A- und den BHorizont auf, aber auch das ist hier nicht alles… Am 29. Oktober 2010 machten sich die 146 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 12, begleitet von zehn Lehrerinnen und Lehrern der Naturwissenschaften, in den frühen Morgenstunden auf den Weg, genau diesen Fragen auf den Grund zu gehen. Ihr gemeinsames Ziel: die Niers. Die Gütebestimmung eines Fließgewässers ist ein komplexer Prozess, der Daten aus biologischer, chemischer, geologischer und physikalischer Perspektive gemeinsam in den Blick nimmt und zu einer gewichteten Gesamtbewertung zusammenführt. An vier verschiedenen Stationen, die diesen Perspektiven zuzuordnen sind, führten die Schüle- Hightech an der Niers: Messung der Fließgeschwindigkeit. 10 Leben am Flussufer: Sammeln von Wassertieren in Ufernähe. rinnen und Schüler verschiedene Experimente durch, um abschließend genau diese Gesamtbewertung erstellen zu können. An der biologischen Station stand zum Beispiel die Erfassung wirbelloser Tiere im Mittelpunkt, da man diese als Zeiger für die langfristige Gewässergüte heranziehen kann. So wurden hier von den frühen Morgenstunden an bis in den Nachmittag hinein fleißig kleine Tiere mit Hilfe von einem Schlauchboot, Keschern und Sieben gesammelt, mit Hilfe von Lupen bestimmt und nachher natürlich wieder freigelassen. An der chemischen Station wurde es dann bunt. Hier untersuchten die Schülerinnen und Schüler sowohl den pH-Wert als auch die Nitrat-, Phosphat- und die AmmoniumIonen-Konzentration verschiedener Niers-Proben. Je nach Färbung konnten hier die Messwerte in die biologischen Gewässergüteklassen von „praktisch unbelastet“ bis hin zu „übermäßig belastet“ eingeordnet werden. Ein Beitrag der physikalischen Methoden zur Gewässergütebestimmung liegt darin, Informationen über den Belastungszustand und dessen Ursachen zu erlangen. Bewaffnet mit verschiedenen Geräten, wurden an dieser Station die Luftund Wassertemperatur, die Fließgeschwindigkeit, die Sichttiefe und darüber hinaus auch die Leitfähigkeit gemessen, um auch hier ein abschließendes Fazit ziehen zu können. Labor unter Bäumen: Chemische Untersuchung von Wasserproben. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Das Expeditionsteam: die Schüler der Jahrgangsstufe 12 und die Naturwissenschaftslehrer. An der letzten Station widmeten sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema Boden. Während man an der biologischen Station auch mal nasse Füße bekommen konnte, war es hier recht sicher, dass man schmutzige Hände bekam. Durch die Fingerprobe wurde hier zum Beispiel die Bodenart bestimmt. Weitere kleine Experimente ließen Rückschlüsse auf den Humusgehalt, den pH-Wert und die Bodenfeuchte zu. Am Ende des Tages stand fest, wissenschaftliche Felduntersuchungen sind anstrengend und langwierig. Dennoch bekundeten die Schüle- rinnen und Schüler, dass die Einblicke in das wissenschaftliche Arbeiten vor Ort eine sinnvolle Alternative zum traditionellen Laborunterricht ist, so dass auch in diesem Jahr die Exkursion wieder durchgeführt wurde. Stephanie Tenbusch Hockey im Sportunterricht Die Klasse 5e im Hockeyfieber Im Rahmen des Sportunterrichts führte die Klasse 5e zusammen mit Sportlehrerin Anna-Lena Rechmann im Frühjahr dieses Jahres eine Unterrichtsreihe zum Thema Hallenhockey durch. „Dazu lud die Klasse den ehemaligen Trainer der Herrenmannschaft und heutigen Jugendtrainer des Moerser TV, Herrn Wagner, ein, der uns das Hockeyspiel mit viel Freude näher brachte“, berichtet Schülerin Sarah Hippler. Da die Klasse großes Interesse an dieser Sportart zeigte, wurde sie vom MTV im Februar zu einem Schulhockeyturnier in die Halle Kirschenallee eingeladen. Neben Mannschaften aus der Eichendorffund der Robinsonschule nahm somit auch das Adolfinum mit einer Mannschaft, bestehend aus Schülerinnen und Schülern der Klasse 5e, daran teil. Leon Ztenzis, Celine Schröder, Sophia Minhorst, Pia Rehpennig, Hannah David, Celine Willemsen, Julia Rosenbleck und Sarah Hippler bestritten ihr erstes Turnier mit Teamgeist und vor allem mit viel Freude, wenn auch der Sieg zuweilen ausblieb. Anna-Lena Rechmann, Sarah Hippler, 6e Hockey im Kostüm: das Adolfinum-Team beim Karnevalsturnier. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 11 Aus dem Unterricht „Empört euch! Kreons Thron wackelt!“ Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 begeistert mit „Mission Antigone“ Viermal spielte der Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 Ende Juni und Anfang Juli 2011 „Mission Antigone“ in Anlehnung an die Texte von Sophokles und Anouilh. Nach drei erfolgreichen Abendveranstaltungen entschieden die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler auf Bitte der Schulleitung, noch einmal für die Jahrgangsstufe 9 auf die Bühne zu gehen. Der Erlös dieser Vorstellung floss in die Abiturkasse der Jahrgangsstufe der Darsteller. Die 17 Schülerinnen und Schüler des Kurses hatten sich intensiv mit der jugendlichen Rebellin einerseits, ihrer ängstlichen Schwester, der besorgten Amme und dem tapferen Freund, andererseits dem überforderten Herrscher Kreon und seinen hirnlosen Knechten auseinandergesetzt. Antigone bewegte sich dabei mühelos durch über drei Jahrtausende. Sätze wie „Mitlieben, nicht mithassen ist mein Teil“ oder „Allein herrschst du am besten in der Wüste“ bleiben zeitlos aktuell. Zugleich mit den Aufführungen am 30. Juni, 1. und 5. Juli wurde die renovierte, jetzt mit moderner Technik ausgestattete Aula, als Theaterspielstätte wieder eingeweiht. „Berührend und professionell“, „weit jenseits von Schultheater“, so urteilten auch zum Urteil berufene Zuschauer des Stückes, zum Beispiel Beatrix Wirbelauer, Leiterin des Kulturbüros der Stadt Moers. Claudia Landes, Leiterin des Literaturkurses, lobt die Schüler, die auch für sie „den alten Sophokles zum Leben erweckt, und nicht nur das, zum Nachdenken über die wundersamen und verschlungenen Wege des demokratischen Gedankens gebracht“ hätten. Die Arbeit mit den engagierten und kompetenten Schülerinnen und Schülern war alles andere als konfliktfrei. So wollten anfangs gleich vier Mädchen die Antigone aus dem ursprünglich ausgewählten Text von Anouilh spielen, auf keinen Fall die 12 Auf der „Mission Antigone“: das Ensemble auf der Bühne der frisch renovierten Aula. Rolle teilen, das sei in vergangenen Aufführungen „doof“ gewesen. So begann nach den Herbstferien 2010 die Suche nach Alternativen, wobei sich Sophokles zunehmend aufdrängte und schließlich auf Vorschlag einer Schülerin sich der Bogen in die Gegenwart spannte: mit „Anni“ und „Issa“ erfanden die Schülerinnen und Schüler eine neue Rebellin nebst Schwester, die im Vorfeld der Aufführungen so überzeugend gegen die Schulleitung rebellierten, dass Besucher fast eingegriffen hätten, um die Mädchen in ihrer Zivilcourage zu unterstützen. Nachdem im November endlich die Besetzungsliste stand, musste nicht nur intensiv – auch an etlichen Wochenenden – geprobt werden. Wegen der Renovierungsarbeiten in der Aula konnten die Proben jedoch erst nach den Osterferien beginnen. Ein Bühnenbild, Kostüme, ein Programmheft, eine Internetseite, Werbung und Technik – alles lag, freilich angeleitet, in der Hand des Kurses. Je näher die Aufführung rückte, desto mehr passierte gleichzeitig: während die einen nähten und malten, probten die anderen, weitere schrieben am Programmheft, formatierten oder klebten das Plakat, stellten Fotos für die Diashow zusammen, schlugen sich mit techni- „Kreons Thron wackelt!“: Noel Telizin. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Antigone und Haimon: Lisa-Maria Harbert und Nils Gebel Die Wachmänner: Maxi Manteufel, Tim Latotzke und Pascal Filipiak. schen Problemen herum oder übten zum x-ten Mal das Flötensolo des Schlussliedes. Viel Zeit und Nerven waren nötig, bis auch die tänzerischen und musikalischen Einlagen unter der geduldigen Anleitung von Anna Städler und Charis Landes aufführungsreif waren. Der Lohn des Schauspielers ist der Applaus – in diesem Sinne haben sich die Anstrengungen (auch Nachtarbeit, abgesagte Geburtstagseinladungen, vernachlässigte Familie und Freunde) ganz sicher gelohnt! Spieler und Helfer des Literaturkurses: Anna-Luise Dieren (Anni und Antigone in der Rahmenhandlung; Flöte); Pascal Filipiak (Wachmann Bauch und Anouilh; Kostüme); Laura Fischer (Eurydike; Gesang); Nils Gebel (Haimon/Anouilh; Bühnenbild); Annette Gundlach (Ismene und Anouilh); Lisa-Maria Harbert (Antigone und Anouilh); Larissa Klotz (Amme und Anouilh; Bühnenbild); Kathrin Lange (Issa und Ismene; Rahmenhandlung; Kostüme); Tim Latotzke (Wachmann Jonas und Anouilh; Internetauftritt; Plakat; Technik); Maxi Manteufel (Wachmann, Schattenfraß und Anouilh); Jil Prokop (Antigone und Sophokles); Tinika Reiff (Ismene und Anouilh); Anna Schroeders (Kreons Sekretärin; Chor, Kostüme); Noel Telizin (Kreon, Anouilh und Sophokles); Bellejah Toby (Tante; Rahmenhandlung; Programmheft); Christina Valdez (Kreons Sekretärin; Chor; Flöte); Alkin Vural (Haimon bei Sophokles; Diashow); Myriam Stark (Klavierbegleitung und Gesangscoach); Christian Dreier (Technik). Leitung: Claudia Landes, Choreografie, Bewegung, Tanz: Anna Städler, Musik: Charis Landes, Technik: Tobias Wagener. Claudia Landes Kostüme selbstgemacht: Kathrin Lange an der Nähmaschine. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 13 Aus dem Unterricht „Ah! Eine schöne Frau!“ Zeus-Projekt 2010/11: Auszeichnung für Eva Liebenau „Zeus“ steht als Abkürzung für das Projekt „Zeitung und Schule“. Die Schülerinnen und Schüler des Adolfinums beteiligen sich regelmäßig an diesem Projekt. Das Projekt bietet den Kindern und Jugendlichen die Gelegenheit, die Luft des Tagesjournalismus zu schnuppern und eigene Artikel – unterstützt durch ProfiJournalisten – zu schreiben und in der lokalen Zeitung zu veröffentlichen. Die besten Artikel werden am Ende des Projekts mit dem ZeusAward ausgezeichnet. In diesem Jahr zählt Eva Liebenau aus der Klasse 9e zu den Preisträgern. Für ihren Artikel über das Zusammenleben mit ihrem 27-jährigen Bruder mit „Down-Syndrom“ wurde ihr der Preis in der Kategorie „Bester Text“ verliehen. Der hier abgedruckte Artikel ist am 15. Juni 2011 in der NRZ erschienen. Ziehen auch deine Geschwister in der Öffentlichkeit alle Blicke auf sich? Machen sie auch Unbedachtes oder Peinliches? Bei meinem Bruder Jens ist das so. Vielleicht ist es für dich selbstverständlich, dass du etwas mit deinen Geschwistern unternehmen kannst. Dass du mit ihnen quatschen, Fußball oder Gesellschaftsspiele spielen, shoppen gehen oder auch nur streiten kannst. Doch was mich und meinen Bruder betrifft, ist es nicht so. Er ist 27 Jahre alt und hat Trisomie 21, auch bekannt als Down-Syndrom. Das ist eine geistige Behinderung, bei der das 21. Chromosom dreimal vorhanden ist. Menschen mit Down-Syndrom sind sehr unterschiedlich. Manche benötigen im Alltag ständig Hilfe, andere besuchen eine Regelschule und sind sehr selbstständig. Bei meinem Bruder ist die geistige Behinderung relativ stark ausgeprägt. Er kann sich nicht fließend in Sätzen ausdrücken. Trotzdem versteht man, was er von einem will. In den 14 Jahren, in denen ich mit ihm zu- 14 Eva Liebenau und der „beste Bruder der Welt“. sammenlebe, ist es für mich selbstverständlich geworden, dass ich genau die Dinge, die „normale“ Geschwister miteinander unternehmen können, nicht machen kann. Und doch kann ich in manchen Situationen von ihm lernen. Dann ist da noch die Sache mit der Ehrlichkeit. Morgens am Frühstückstisch sagt er mir immer ungefragt, ob ich ihm heute gefalle oder eben nicht. Manchmal sehe ich „komisch“ aus, an andern Tagen „chic“. Und eigentlich hat er immer Recht. Viele „normale“ Menschen ohne Behinderung sagen nicht die Wahrheit und lügen einem – auch wenn es nur ganz kleine Lügen sind – manchmal direkt ins Gesicht. Wenn mein Bruder irgendjemanden sympathisch findet, zum Beispiel eine meiner Freundinnen, einen Nachbarn oder auch den Verkäufer in einem Geschäft, dann sagt er ihnen das sofort. Er stellt sich mit Namen vor, reicht die Hand zur Begrüßung und macht insbesondere Frauen Komplimente à la „Ah! Eine schöne Frau!“ oder „Schöne Frisur“. Natürlich ist dies eine etwas übertriebene Form der Höflichkeit, doch warum sollten wir nicht einfach offen auf die Menschen zugehen und ihnen sagen, dass wir sie nett fin- den? Auf jeden Fall erntet mein Bruder immer ein Lächeln und oftmals entwickelt sich ein weiteres Gespräch. Ich kann mich immer darauf verlassen, dass mein Bruder mir die Wahrheit sagt. Wenn ich ihn zum Beispiel frage, ob er meine Zahnspange aufs Dach geworfen hat – was nicht selten passiert – kann ich damit rechnen, dass er ehrlich ist und seine Tat zugibt. Oft bin ich mit mehreren geistig behinderten Menschen zusammen, denn auch mein Bruder trifft sich mit seinen Freunden. Dann geht es besonders gut gelaunt zu, denn alle werden lautstark begrüßt und umarmt. Danach wird Musik gespielt, getanzt und gesungen (eher gegrölt) und gegessen und gegessen und gegessen. Das soll natürlich nicht heißen, dass das Leben mit meinem Bruder immer einfach und entspannt ist, denn das ist es definitiv nicht. Doch ich würde mein Leben mit ihm als Bruder um nichts in der Welt tauschen wollen, denn wie schon gesagt: Man kann so einiges mit ihm erleben und von ihm lernen. Eva Liebenau, Klasse 9e Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Indien-Hilfsprojekt im Deutschunterricht Klasse 7b hilft Abhigyan Im Deutschbuch der Klasse 7 findet man ein reich bebildertes Dossier über Indien. Angeregt von einem Hilfsprojekt der letztjährigen Klasse 9d und meinem eigenen Indienaufenthalt 2009/10 schlug ich der Klasse 7b vor, Portfolios zu Indien zu erstellen und damit gegebenenfalls die Deutschnote aufzuwerten. Die zunächst verhaltene Reaktion schlug im Lauf einer Woche in große Begeisterung um: Ja, wir machen dann einen Stand in der Stadt, präsentieren unsere Portfolios, machen Musik und sammeln dann auch Geld für die indischen Kinder. Bei so viel gutem Willen und guten Ideen versprach ich, ein Hilfsprojekt für Indien in der Projektwoche anzubieten. Die Portfolios mussten allerdings vorher erstellt werden, z.B. über den indischen Film, Indiens Geografie, Religionen und Feste, indische Küche, Tiere, Yoga … Durch Vermittlung meiner Tochter konnte ich zudem Kontakt mit einer kleinen Hilfsorganisation in Delhi aufnehmen. Abhigyan – so der Name – ist eine internationale Studentenvereinigung an der JNU (Jawaharlal Nehru University) Delhi, die sich um die 50 bis 70 Kinder der Bauarbeiter auf dem Campus kümmert, die in einem Slum leben. Mir schien es reizvoller und auch effizienter, in überschaubarem Rahmen zur Direkthilfe beizutragen als eine der großen Organisationen zu unterstützen, und davon konnte ich auch die Schüler und später die Projektgruppe überzeugen. Während der Projektwoche haben Beteiligte und die Schülerinnen und Schüler insgesamt 800 Euro für Abhigyan erwirtschaftet. In indischer Kleidung sammelten sie Spenden in der Stadt, wobei Pakoras, Chai, Ginger-Lemon-Honey angeboten und den Passanten Gelegenheit geboten wurde, ihren Namen auf Hindi zu schreiben oder sich ein Henna-Tatoo machen zu lassen. Die Stände wurden mit Blumenketten Die Klasse 7b und Deutschlehrerin Claudia Landes in der Moerser Fußgängerzone. und Blumen dekoriert und auf Plakaten die Arbeitsergebnisse der Schüler aus der Projektwoche und die Organisation Abhigyan präsentiert. Die pensionierte indische Krankenschwester und Hebamme Teresia George – auch Mutter eines ehemaligen Schülers –, gab Yogastunden gegen Spende, backte für den Ab- schlussabend Samosas und brachte mit Hilfe von Ursula Wiese, ebenfalls ehemalige Schülermutter, den Schülerinnen und Schülern bei, wie man einen Sari bindet. Zur Präsentation organisierten die beiden eine indische Modenschau. Im Raum I 27 ging es am Abschlussabend der Projektwoche sehr indisch zu, und ständig wollten Besucher noch einen Abschluss des Projekts: eine indische Modenschau. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 15 Aus dem Unterricht verfügt noch nicht über ein internationales Konto, sodass die Hilfe einer deutschen Studentin (und ihres Kreditkartenkontos) nötig war, um tatsächlich den vollen Betrag von 50550 Rupien (800 Euro) zu Abhigyan und den betreuten Kindern bringen zu können. Schülerinnen und Schüler der Klasse 7b haben inzwischen auf Englisch einen Artikel für die Homepage von Abhigyan geschrieben, wobei Herr Frings geholfen hat. Informationen zu Abhigyan: http://abhigyan.blog.co.in/ Claudia Landes Die Kindern in Abhigyan. Verkehrserziehung steht hier auf dem Stundenplan. Ginger-Lemon-Honey trinken, noch eine Pakora (Blumenkohlröschen in Kichererbsenteig in Öl ausgebacken) essen oder die interessante Dokumentation über Indien von Terra X anschauen, die wir dank des Beamers an die Wand werfen konnten. Dabei duftete es nach Räucherstäbchen, die Vorhänge waren geschlossen und die Tische mit Teelichtern und Blumenketten verziert. Als es dann allerdings darum ging, das Geld zweckgebunden nach Indien zu schicken, tauchten einige Probleme auf. Die Verantwortlichen bei Abhigyan hatten zum Beispiel wegen der Beendigung ihrer Auslandssemester oder ihres Studiums gewechselt, und es dauerte eine 16 Weile, bis wir erfuhren, wofür das Geld eingesetzt wird: − Regelmäßige Impfungen gegen Hepathitis, Diphterie und Masern, Mumps, Röteln; − Schuhe, die die Kinder für den Schulbesuch brauchen; − Finanzierung der Busfahrten in die Schule und der Lehrer, die sich um die Kinder kümmern; − Bücher, Hefte, Schreibmaterial. Dazu muss man wissen, dass die Kinder armer Menschen in Indien nicht selbstverständlich zur Schule geschickt werden, da sie das Familieneinkommen zum Beispiel durch Betteln oder Kinderarbeit schnell und erfahrbar aufstocken können. Auch die letzte Hürde ist inzwischen genommen – denn Abhigyan Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Tour de France einmal anders Waschechte Franzosen im Unterricht der Klasse 5 Eine Reise durch Frankreich ganz anderer Art erlebten im vergangenen Schuljahr die Klassen 5c, 5d und 5e. Sie bekamen Besuch vom France Mobil. Was ist das France Mobil? Einfach ausgedrückt: ein Renault Kangoo bzw. mehrere, denn es gibt nicht nur ein France Mobil in Deutschland. Das France Mobil ist eine Einrichtung des Institut Français. Die dahinter stehende Idee ist, den Schülerinnen und Schülern bzw. den Jugendlichen Frankreich, seine Kultur und Sprache näher zu bringen und die Lust zu wecken, die Sprache zu erlernen oder weiterzulernen. Zu diesem Zweck fahren an die zwölf France Mobil Referenten durch ganz Deutschland und besuchen die Schulen, um mit den Schülerinnen und Schülern auf eine Reise quer durch die französische Sprache, Lebensart und Kultur zu gehen: waschechte Franzosen, Frankreich im Klassenzimmer, drei Schulstunden lang, drei fünfte Klassen, je eine Klasse pro Stunde. Bevor es losgeht, liegt eine Mischung aus freudiger Erwartung, Neugier, aber auch Skepsis in der Luft. Was werden wir in dieser Stunde machen? Eine Französin? Spricht sie Deutsch? Werden wir sie verstehen? Die France Mobil Referenten sprechen zwar deutsch, aber nicht während ihres Besuches. Schließlich möchten sie ja ihre Sprache und ihr Land vorstellen. Doch bald ist klar, die fremde Sprache ist kein wirkliches Problem. Gestützt durch anschauliche Hilfsmittel und Gesten werden die Regeln der Spiele richtig verstanden. In unterschiedliche Gruppen eingeteilt, geht es zum Beispiel darum, als erster eine französische Stadt mit M an die Tafel zu schreiben, um Punkte für das eigene Team zu gewinnen, welches zum Beispiel Baguette oder Tour Eiffel heißt. Typisch Französisches, welches vorher in einer Art France Mobil: waschechte Franzosen im Klassenzimmer Brainstorming zusammengetragen wurde. Dabei wurde deutlich, wie viel man eigentlich schon über Frankreich weiß und wie viele französische Wörter man doch kennt. Die Schülerinnen und Schüler sitzen im Kreis und in der Mitte liegt eine Frankreichkarte, auf der die einzelnen Regionen mit ihren großen Städten zu sehen sind. Aber man erfährt auch, für welche Delikatessen die einzelnen Regionen bekannt sind. Da finden sich u. a. Schnecken, Wein und natürlich Käse. Beim nächsten Spiel gilt es fünf Wörter wie zum Beispiel Banane oder Paris aus fünf Liedern herauszuhören. Die Reihenfolge, welches Wort in welchem Lied, ist allerdings nicht bekannt. Diesmal muss der Vertreter der Gruppe als erster das in der Mitte des Sitzkreises platzierte Stofftier erwischen, um die Antwort geben zu können und somit Punkte für sein Team zu erspielen. Eine Mischung aus Wettbewerb, Bewegung und Konzentration, die begeistert und mitreißt. Nicht nur die Schülerinnen und Schüler! Auch die begleitenden Lehrer lauschten gespannt, um bloß kein Wort zu verpassen. Das France Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Mobil – eine wunderbare Sache, verbunden mit viel Spaß. Auch in diesem Schuljahr werden wir das France Mobil wieder an unsere Schule einladen und hoffen, es wieder bei uns begrüßen zu dürfen, denn das France Mobil ist sehr gefragt. Bei nur zwölf France Mobil für ganz Deutschland muss man schon mal länger warten bis man wieder an der Reihe ist. Souhaitons-nous bonne chance! Regine Meyering 17 Aus dem Unterricht Hinein in den Tagebau: vor Ort im Braunkohlenrevier Garzweiler II: Exkursion der Erdkundekurse in der Einführungsphase Spätestens seit der Atomkatastrophe in Fukushima ist das Thema „Energieversorgung“ wieder in aller Munde. Die Erdkundekurse der Einführungsphase haben sich im Rahmen des Fachunterrichtes intensiv mit dem Themenfeld Energie und Ressourcen im 21. Jahrhundert auseinandergesetzt. Kohle, Erdöl, Geothermie, Solar- und Windenergie – wie sieht der Energiemix der Zukunft aus? Um dieser Fragestellung vertieft nachzuspüren, erkundeten wir vor Ort das Rheinische Braunkohlenrevier und diskutierten mit Experten der Energiewirtschaft. Am Beginn der Exkursion stand eine Einführung im Informationszentrum von RWE, bei der wir uns anhand von Modellen und informativen Schautafeln einen ersten Eindruck über die Funktionsweise des Tagebaus Garzweiler II verschafften. Ergänzend dazu wurden uns im Rahmen eines Expertengesprächs mit einer Vertreterin des Unternehmens RWE, dem Betreiber der Anlage, die wichtigsten Kennziffern wie Fördermenge, Bedeutung der Braunkohle für die deutsche Energiewirtschaft erläutert. Anschließend ging es mit dem Bus direkt in den Tagebau hinein. Das steile Hinabfahren in die Grube glich einer Schussfahrt. Am Bagger angelangt, der mit rund 100 Metern um ein Vielfaches höher war als das Schulgebäude, erhielten wir einen Eindruck von den Größendimensionen des Braunkohleabbaus, die ein Schulbuch so nicht leisten kann. Nur von wenigen Arbeitern gesteuert, frisst sich die Maschine über große Strecken hinweg in das Gelände und fördert Unmengens an Kohle über kilometerlange Förderbänder. Kabel so dick wie Arme versorgten die Maschinen mit Strom. Am Aufriss der Abbruchkante waren die einzelnen Schichten deutlich erkennbar, teilweise waren sogar noch erhaltene Baumstämme zu sehen. Danach wandten wir uns der anderen Seite des Braunkohleabbaus zu: Was passiert mit den Flächen, die der Tagebau zurücklässt? Die ursprüngliche fruchtbare Bördelandschaft versucht man, in einem mühsamen Prozess zu rekultivieren. Die Probleme bestehen insbesondere in der Neuauflage der Böden, bei der Humus und Löss in einem komplexen Verfahren wieder zugeführt werden müssen. Ebenso besteht die Notwendigkeit des Einsatzes von künstlichen Düngemitteln, um die natürlichen Bodenprozesse wieder anzuregen. Nicht nur die landwirtschaftlichen Flächen fallen dem Bagger zum Opfer, ganze Siedlungen stehen dem Braunkohletagebau im Weg. Ein gutes Beispiel ist Königshoven, welches danach von uns besucht wurde. Der Ort war Teil des ersten Abbaugebietes und wurde bereits in der Dekade von 1976 bis 1986 komplett umgesiedelt. Was bedeutet eine Umsiedlung? Das alte Dorf wird vollständig dem Erdboden gleichgemacht. Kirchen, Häuser, Spielplätze werden abgerissen, ganze Friedhöfe umgebettet. In einem jahrelangen Verfahren, begleitet von Bürgerprotesten, entsteht in einiger Entfernung eine neue Siedlung, angebunden an einen bestehenden Siedlungskern. Den Bewohnern werden über den Bau neuer Häuser hinaus Entschädigungen gezahlt, die Straßennamen werden beibehalten, der Dorfgrundriss so gut wie möglich kopiert. Ein Umstand, der zu intensiven Diskussionen innerhalb der Schülergruppe und mit der Energieexpertin führte. Am Rande der Braunkohle-Grube: Die Erdkunde-Kurse der Einführungsphase. 18 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Bei unserer Erkundung von Königshoven zeigte sich, dass sich zwanzig Jahre danach wieder dörfliche Strukturen entwickelt haben, dennoch schmerzt der Verlust der alten Heimat. Die Bewohner machen manchmal Sonntagsausflüge zu der Stelle, wo sich ihre alte Siedlung befand. Sie sehen dort heute nur weite, eingeebnete Wiesenflächen. Das Unternehmen RWE hat am Standort der ehemaligen Dorfkirche ein Holzkreuz aufgestellt, welches ihnen einen räumlichen Orientierungspunkt bietet. Während der Prozess in Königshoven zumindest baulich abgeschlossen ist, befindet sich die Siedlung Borschemich gegenwärtig mittendrin. Im Rahmen einer eigenständi- Beeindruckend: die Braunkohle-Bagger. gen Spurensuche sprangen uns allenthalben Zeichen des Umbruchs ins Auge: verlassene Häuser, heruntergelassene Fensterrollos, efeuberankte Garagen, leere Schaufenster und auch der Graben der alten Burg führte kein Wasser mehr. Borschemich wird langsam zu einem Geisterdorf. Das Umsiedlungsbüro weist die Richtung: Pläne von Neu- Borschemich und die zugehörigen Umsiedlungstermine. Borschemich (neu) war daher auch der letzte Programmpunkt auf unserer Exkursion. Wir analysierten die am Reißbrett geschaffene Siedlungs- und Infrastruktur im Rahmen einer Ortsbegehung und diskutierten intensiv das Gelingen bzw. Defizite in der Umsetzung. Unter dem Eindruck des Tages waren sich alle einig, dass eine solche Exkursion sehr sinnvoll ist. Die abstrakten Analysen und Diskussionen im Klassenzimmer gewinnen auf einmal eine viel höhere Authentizität und entfalten somit eine nachhaltige Wirkung. Martina Mehren, Kathryn Neynes, Stephanie Tenbusch, Christopher Watkins Farblos? Ein Praxisprojekt des Kunstgrundkurses der Jahrgangsstufe 12 In Anlehnung an Holbeins Halbfigurenbilder aus der Zeit der Renaissance sind im vergangenen Schuljahr im Kunstgrundkurs der Jahrgangsstufe 12 beachtenswerte Scherenschnitte entstanden. Anlass war die Auseinandersetzung mit dem neuen Selbstbewusstsein des Menschen in der Renaissance, welches sich nicht nur im Caroline Lederer Zusammenhang mit anderen Menschen, sondern auch losgelöst von ihnen äußerte. So entstanden Porträts von einzelnen Personen, die sich in einer selbstsicheren Haltung und mit Dingen, die sie charakterisierten, in ihrer Schönheit und ihrem Reichtum von Künstlern darstellen ließen. Beispielhaft für diese Zeit sind die Halbfigurenbilder von Hans Holbein der Jüngere, einem der berühmtesten deutschen Maler der Renaissance. Halbfigurenbilder sind ein Typus der Malerei, bei dem von den dargestellten Personen nur die Oberkörper zu sehen sind. Auch die Schülerinnen und Schüler sehen sich in ihrer Einzigartigkeit. Sie stellen ihren Kopf im Profil dar, umgeben von Dingen, die ihnen wichtig sind, auf die sie stolz sind und die ihre Individualität ausmachen. Wie bei den Malereien Holbeins soll jedoch auch bei den Scherenschnitten Distanz zur dargestellten Person gewahrt und tiefergehende Psychologisierung vermieden werden. Die Ausstellung aller Werke der Schülerinnen und Schüler der Jahr- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 gangsstufe 12 fand während der diesjährigen Theateraufführungen statt und wurde von vielen Theaterbesuchern bewundert. Anna-Lena Rechmann Anna Messerschmidt 19 Aus dem Unterricht Chinesisch-Unterricht praktisch Laura Witt berichtet aus dem Reich der Mitte Zwei Wochen sind eine ziemlich kurze Zeit, um so ein riesiges Land wie China kennen zu lernen. Und doch habe ich einige Erfahrungen mit nach Deutschland gebracht. Die ersten vier Tage meiner Reise habe ich in Shanghai verbracht. Glücklicherweise musste ich jedoch nicht mitten in der Stadt zwischen Millionen von Menschen wohnen. Ich war, mit den anderen aus Deutschland angereisten Schülern, in einem Studentenwohnheim für internationale Studenten der „TongjiUniversity“ untergebracht. Dort begann jeder Tag mit einem für uns Europäer etwas ungewöhnlichen Frühstück. Denn dieses war warm und bestand aus einem hart gekochtem Ei, einem Hefebrötchen ohne Füllung und je zwei Hefebrötchen, die unseren Dampfnudeln recht ähnlich sind, wovon eins mit Fleisch und das andere mit einer süßen Bohnenpaste gefüllt war. Dazu gab es in einem Trinkpäckchen warme Milch. Dies alles war zu Beginn der Reise schon etwas seltsam. Doch schon nach kurzer Zeit hatten wir uns daran gewöhnt. Shanghai in der Abenddämmerung. 20 Mein Frühstück in China: Hefebrötchen, ein hartes Ei und warme Milch. Obwohl ich nur vier Tage in Shanghai war, habe ich in dieser Zeit viel gesehen. Shanghai bei Nacht bietet, mit den vielen beleuchteten Gebäuden, schon einen wundervollen Anblick und jeder, der irgendwann einmal dorthin kommt, sollte sich diese Aussicht nicht entgehen lassen. Die Stadt wirkt zu dieser Tageszeit unglaublich beeindruckend und mächtig. Tagsüber fallen jedoch die vielen kleineren und heruntergekommenen Gassen, die sich in direkter Nachbarschaft zu den modernen Hochhäusern und den von Menschenmassen überlaufenen Einkaufsstraßen befinden, auf. Manchmal war es schon etwas erschreckend wie nah arm und reich in dieser Stadt zusammenliegen. Und doch bietet ein Blick in die kleinsten Nebenstraßen ungewöhnliche Erfahrungen. Am letzten Abend in Shanghai bin ich mit ein paar anderen eine kleine heruntergekommene Straße entlanggelaufen. Dort haben wir ein Teegeschäft entdeckt. Und genau in diesem Teegeschäft haben wir an einer richtigen chinesischen Teezeremonie teilgenommen. Über eine Stunde saßen wir also in diesem Geschäft, tranken den besten Früchtetee, den jede von uns je getrunken hatte, und unterhielten uns mit der Verkäuferin über China, Deutschland und allerlei andere Themen. Leider mussten wir schon am nächsten Tag abreisen. Dann aber ging es in die Provinz Anhui in die Stadt Hefei. Dort wohnten wir in einem Hotel. Schon bei der Ankunft bemerkte ich, wie wichtig den Chinesen unsere Ankunft war. Denn die chinesische Regierung hatte das KonfuziusInstitut Hannover vor zwei Jahren zu sich eingeladen. Und genau in diesem Jahr reisten knapp 70 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland von unterschiedlichen Konfuzius-Instituten nach China und nahmen diese Einladung wahr. Chinesische Kalligrafie: meine ersten Schreibversuche. Bei der Begrüßung aller Konfuzius-Institute lief alles sehr förmlich ab. Denn es waren zwei chinesische Präsidenten sowie mehrere Kamerateams anwesend. Dann wurden einige Reden auf Chinesisch bzw. auf Deutsch gehalten, die natürlich in die jeweils andere Sprache übersetzt wurden. Diese Kamerateams blieben uns eine Woche lang bei unseren Terminen erhalten und sendeten auf ca. 20 Kanälen unsere Erlebnisse. In der kommenden Woche hatte ich in Gruppen chinesischen Sprachunterricht. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Mittags wurde unsere gesamte Gruppe von knapp 70 Leuten geteilt. Jede Gruppe fuhr dann zum Mittagessen zu einer Mittelschule. Ich fuhr mit meiner Gruppe zur 168. Mittelschule von Hefei. Nach einer längeren Mittagpause wurden wir in verschiedenen typisch chinesischen Künsten unterrichtet. An einem Tag haben wir selber einige chinesische Scherenschnitte gemacht, an einem anderen Tag haben wir etwas über die Pekingoper gelernt und mussten einen Ausschnitt eines Liedes singen. Außerdem bekamen wir einen Einblick in die Kampfkunst „Kung Fu“. Am letzten Tag in Hefei wurde uns das Kalligraphieren beigebracht. Nachmittags haben wir uns in kleinen Gruppen mit chinesischen Schülern der Mittelschule getroffen und den Rest des Tages mit ihnen verbracht. Durch diesen Austausch habe ich einen persönlicheren Einblick in das chinesische Leben erhalten. Und obwohl man viele Dinge über den chinesischen Alltag in Büchern lesen kann, ist es doch etwas anderes, wenn man selbst einen kleinen Einblick bekommt. Die beiden Chinesinnen, mit denen meine Gruppe zusammen war, waren uns in Hefei eine große Hilfe. Ohne die Beiden hätten wir uns in der Stadt nicht zurechtgefunden. Denn Hefei unterscheidet sich schon recht stark von Shanghai. Unter anderem mussten wir uns immer mit Taxen oder Bussen fortbewegen. Bei den Taxifahrten stellte ich dann jedes Mal fest, dass der Taxifahrer kein Wort Englisch sprach. Womit dann wieder das Problem mit der Verständigung auftauchte. Zum Glück hatten wir ja unsere beiden chinesischen Schülerinnen Rebecca und Annabelle (das sind ihre englischen Namen) bei uns. Denn sie wussten immer, wo wir hinfahren mussten, um etwas Bestimmtes sehen oder kaufen zu können. Ich habe in China auch einige, für uns Europäer, recht ungewöhnliche Dinge gesehen. Beispielsweise gibt es an Autobahnraststätten in Folie eingeschweißte Hühnerfüße als Snack zu kaufen und der Straßenverkehr scheint ein einziges Chaos zu sein, da kein Autofahrer blinkt und die vielen Rollerfahrer so fahren, wie sie Lust haben. Und doch war mir China von Anfang an sympathisch. Dort herrscht eine etwas andere Mentalität als in Deutschland. Die Menschen sind freundlich und, obwohl sie unter einem starken Erfolgsdruck stehen, gelassener. Genau das sollten wir auch sein. Denn dann lebt es sich viel leichter. Laura Witt, Jahrgangsstufe 13 Chinesische Baukunst: eine Pagode auf einem Markt. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 21 Aus dem Unterricht Das Lächeln des Mathematikers MINT-Matheathlon-Camp Berlin 2011 Myriam Stark (links) mit weiteren Teilnehmerinnen beim Matheathlon in Berlin. Ein Camp zum Thema Mathematik und Medizin klang für mich spontan interessant, besonders im Zuge der Berufsfindung, die mit dem Näherrücken des Abiturs nun in die entscheidende Phase geht. Deswegen habe ich mich sehr über die Möglichkeit gefreut, teilzunehmen und auch rückblickend war es eine sehr lohnende Erfahrung. Das Konrad-Zuse-Institut – eine Forschungseinrichtung für anwendungsorientierte Mathematik und Informatik – besuchten wir am ersten Tag. Dieses widmet sich den mathematischen Möglichkeiten, Vorgehensweisen der Gesichtschirurgie zu optimieren. Ein Einstieg in die Grundlagen der Differentialrechnung (für alle hochschulmathematischen Neulinge, also auch für mich, für das Folgende unbedingt notwendig) ließ erahnen, was ein Mathematikstudium bietet. Im nachfolgenden Programmierworkshop durften wir selbst die Umsetzung komplexerer Differentialgleichungen durch Computerprogramme ausprobieren. Hier gelang der schwierige Spagat zwischen dem Vorwissen der Teilnehmer und den Anforderungen nur bedingt. Während den anwesenden Programmierspezialisten die Aufgaben bekannt waren, scheiterte es bei programmiertechnisch Unerfahrenen bereits an den Grundlagen, deren Erarbeitung aber der zeitliche Rahmen nicht zuließ. Trotzdem sind mir die Me- 22 chanismen, mit denen gearbeitet wurde, doch deutlich geworden und die Vorbereitung auf den nachmittags stattfindenden Vortrag war gegeben. Der Vortrag „Das Lächeln des Mathematikers“, gehalten von Professor Peter Deuflhard, dem Präsidenten persönlich, erklärte besagtes Vorgehen konkreter. Er erklärte, wie aus dem Gesicht des Patienten ein Computermodell mathematischer Funktionen berechnet wird, an dem der Patient nun selbst gravierende und stark lebensbeeinträchtigende Fehlstellungen im Gesicht korrigieren kann. Bereits vor der Operation sieht und verändert er sein neues Gesicht, sodass dieses neue Modell nun zurück gerechnet die Chirurgen durch exakte Vorgaben unterstützt. Der Besuch der Technischen Universität stand für den Freitag auf dem Programm. Begonnen wurde hier mit einem Workshop zum RSAAlgorithmus. Dieser Vorgang ermöglicht die Verschlüsselung von Nachrichten mit Primzahlen und dem Prinzip öffentlicher und privater Schlüssel. Er findet gerade heute einige wesentliche Anwendungsbereiche, beispielsweise das Internet. Nachdem die notwendigen Rechnungen erklärt worden sind, haben wir uns gegenseitig verschlüsselte Nachrichten geschickt. Die Schwierigkeit, die Rechnung bei relativ hohen Primzahlen durchzuführen, regte die Programmiererfahrenen an, eigens ein dafür geeignetes Programm zu entwerfen, sodass auch sie auf ihre Kosten kamen. Außerdem besuchten wir das 3D-Labor der Universität, wo wir einen Simulator dreidimensionaler Situationen mit vielen weiteren Funktionen selbst ausprobieren durften. Man zeigte uns beispielsweise einen 3D-Drucker, der Modelle für vielerlei Bedarf herstellt. Später am Nachmittag besuchten wir das Science Center Medizintechnik, das Prothesen und Orthesen entwickelt. Neben der Geschichte und der Entwicklung derselben gab es einige Möglichkeiten selbst aktiv zu werden. So sammelten wir beispielsweise Erfahrungen über den Umgang mit einem Rollstuhl mit einem filmischen Simulator. Zum Abschied liefen wir am Samstag gemeinsam den Matheathlon mit. Dieser Wettkampf, der Sport mit mathematischen Aufgaben verbindet, bildete als Namensgeber des Camps einen schönen Abschluss. (Mit freundlichem Gruß an meinen ehemaligen Sportlehrer im Themenbereich Ausdauer, ich war Zweite.) Das Programm fand ich sowohl thematisch interessant, wie auch für meine Zukunftsplanung informativ. Darüber hinaus war das Camp für mich aber auch eine wertvolle persönliche Erfahrung, da ich viele neue Menschen kennengelernt habe. Das begleitende Soft-Skill-Training hat zusätzlich auflockernd gewirkt. Die gemeinsamen Abende mit den anderen Teilnehmern und Betreuern haben die Tage auch menschlich zu einer großen Bereicherung gemacht. Da die Vielfalt dieses Aufenthalts kaum in einem kurzen Bericht deutlich wird, kann ich so ein Camp jedem Mathematikinteressierten empfehlen! Abschließend bedanke ich mich bei der Schulleitung und bei Frau Stührenberg und Herrn Klag für ihr Engagement. Myriam Stark, Jahrgangsstufe 13 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Schulgarten entstand in der Projektwoche Guerilla Gärtner vom Adolfinum erhalten die Klimaschutzflagge Die Vorbereitungen für das Guerillia Gardening sind abgeschlossen, es kann losgehen. Im Rahmen der diesjährigen Projektwoche haben 28 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis zur Einführungsphase mit ihrer Energie einiges bewegt: Für ihr Engagement im Projekt Guerilla Gardening sind sie mit der Klimaschutzflagge der Stadt Moers ausgezeichnet worden. Und der von ihnen konzipierte und aufgebaute Schulgarten blüht und gedeiht. Als Guerilla Gardening wurde ursprünglich die heimliche Aussaat von Pflanzen im öffentlichen Raum als subtiles Mittel des politischen Protests und des zivilen Ungehorsams bezeichnet. Am Gymnasium Adolfinum ist es auch ein konkreter Beitrag zum Klimaschutz. Die Guerilla Gärtner haben zunächst begonnen, festgetretene und unbegrünte Flächen auf dem Schulhof zu renaturieren und zu bepflanzen. Vor der Mauer zur Stadtbibliothek haben die Projektteilnehmer einen klassischen Bauerngarten angelegt, der in vielfältiger Weise auch in den Unterricht eingebunden werden kann. Mit so genannten „seed balls“ (Samenbomben) wurden über die Schule hinaus in der Stadt Moers Akzente für eine naturnähere Gestaltung und für den Klimaschutz gesetzt. Auch haben die Schülerin- nen und Schüler beschmierte Wände mit Hilfe von Moosgraffitis zurückerobert. Dadurch wurde für jeden im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar, dass Klimaschutz im Kleinen mit wenigen Samenkörnern vor Ort beginnen kann. Bei der Durchführung des Projektes unterstützten zahlreiche Koope- tig mit Samen- und Pflanzenspenden. Eine Gärtnerei entwickelte sogar einen konkreten Pflanzplan mit den Schülerinnen und Schülern und stellte hochwertige Pflanzen zur Verfügung. Am 14. April 2011 überreichte der Leiter des Moerser Tiefbauamtes, Lutz Hormes, den Guerilla Gärtnern die Moerser Klimaschutzflagge und würdigte damit ihren Einsatz für Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung. Nachhaltig ist bislang auch die Bewirtschaftung des Bauerngartens, in dem die Radieschen schon in der dritten Generation gezogen werden und zahlreiche Klassen bereits Erfahrungen beim Ernten und beim Neusäen sammeln konnten. Nicht nur während der Trockenperiode im Frühsommer haben die Hausmeister Guido Schugens und Andreas Schuffenhauer mit viel Hingabe dafür gesorgt, dass den vielen kleinen Pflänzchen nicht das Wasser ausging. Es bleibt zu hoffen, dass auch der Elan vieler Projektteilnehmer noch lange erhalten bleibt und so die geschaffenen lebendigen, bunten Flecken auf dem Schulhof weiterhin erfreuen und helfen, Zusammenhänge in unserer Natur besser zu verstehen. Im Übrigen freuen sich die Guerilla Gärtner immer über gut erhaltene Gartengeräte. Dr. Evelyn Kleine, Dr. André Remy Samenbomben für eine grüne die Herstellung der „seed balls“. Stadt: rationspartner die Guerilla Gärtner: Die Stadt Moers selbst schickte einen Bagger, der eine besonders stark verdichtete Freifläche aufbrach. Einige Unternehmen halfen tatkräf- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 23 Neben dem Unterricht Lesemarathon 2011 am Welttag des Buches Moerser Männer lesen für die Klassen 4 bis 7 Deutschlehrerin Barbara Reiss und Schulhelfer Werner Harms vorbereitet hat. Lesen werde – auch in den Medien – eher mit Frauen in Verbindung gebracht, so Melzer weiter: „Es sind in der Regel Mütter und Großmütter, die vorlesen und überwiegend Frauen, die in den Kindergärten und Grundschulen tätig sind“. Weitere Schritte in Sachen Leseförderung für Jungen waren in den letzten Jahren die Erweiterung der Schülerbücherei mit einer JungenBücherecke und die Einführung einer zusätzlichen Ausleihzeit nur für Jungen, in der sie in Ruhe in der Schülerbücherei stöbern und sich Titel aussuchen können, die ihnen zusagen. Weitere Aktionen werden im neuen Schuljahr folgen. Martin Schattenberg liest aus „Tadellöser & Wolff“ von Walter Kempowski. Thomas Kozianka Christian Behrens, ehemaliger Adolfiner, liest den „Liebesbrief eines Schülers“. Zum „Welttag des Buches 2011“ organisierte das Team der Schülerbücherei des Gymnasiums Adolfinum am 5. Mai 2011 einen Lesemarathon für Jungen. An diesem Tag lasen bekannte und weniger bekannte Männer aus Moers – Politiker, Schauspieler, Autoren, Poeten und Lehrer – für Schüler der Klassen 4 bis 7 und stellten ihnen Texte und Bücher vor, die sie in Kindertagen liebten, die gerade bei ihren 24 Kindern oder Enkelkindern angesagt sind oder die sie den Jungen empfehlen wollten. Für die Organisatoren ging es darum, Lesevorbilder für Jungen zu schaffen: „Eine Ursache dafür, dass Jungen häufig Wenig- bzw. Nichtleser sind, ist sicherlich, dass Vorbilder männlichen Geschlechts selten sind oder im Alltag der Schüler nicht existieren“, sagt Lesepädagogin Elke Melzer, die den Marathon mit Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Besuch von Nebenan Viertklässler der Gebrüder-Grimm-Schule beim Welttag des Buches 2011 Im Rahmen des Lesemarathons 2011 besuchten auch Schüler der benachbarten Gebrüder-Grimm-Schule unsere Schülerbücherei. Die Jungen der beiden 4. Klassen verfolgten die Lesungen von Markus Grimm und Sven Neumann. Herr Grimm ist Autor und Schauspieler und las aus seinem eigenen Buch „Fleckis Reise“, während Herr Neumann ein Buch von Eoin Colfer vorstellte. Im Anschluss daran holten Frauke Thies (ehemalige Rektorin GGS) und Karin Wendt (neue Rektorin GGS) ihre Schüler höchstpersönlich ab und wurden von Schulleiter Hans van Stephoudt verabschiedet. „Ich bin sehr glücklich über die gute Zusammenarbeit mit der Grundschule“, so van Stephoudt, „die unmittelbare Nachbarschaft macht einen intensiven Austausch zwischen den Kollegien möglich und auch gemeinsame Projekte sind realisierbar“. Schon seit langer Zeit gibt es regen Austausch zwischen der Schülerbücherei des Adolfinums und der Gebrüder-Grimm-Schule, so stellt das Gymnasium jedes Jahr Vorleser zur Verfügung. Im Gegenzug können Kollegen des Gymnasiums jederzeit in der Grundschule Unterricht beobachten und begleiten. Im Hinblick auf einen sanften Übergang ein wichtiges Element der Vorbereitung auf die Arbeit in der Erprobungsstufe. Auch Frau Wendt zeigt sich erfreut von der Kooperation. „Für beide von uns steht der Blick über den Tellerrand im Vordergrund. Die Schulzeit endet nicht mit der 4. Klasse, genauso gut beginnt sie nicht mit der 5. Klasse. Wir können beide voneinander lernen zugunsten der Schülerinnen und Schüler.“ Musiker und Schauspieler Markus Grimm liest aus „Fleckis Reise“. Karin Wendt und Frauke Thies mit Schulleiter Hans van Stephoudt. Eva Redeker Lehrer Sven Neumann liest die „Knolle Murphy“. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 25 Neben dem Unterricht Lesemarathon für Deutschen Vorlesepreis nominiert Große Preisgala in Köln mit prominenter Unterstützung Der Welttag des Buches ist für das Schülerbüchereiteam des Adolfinums seit Jahren Anlass für eine Lesekarawane. Häufig haben sie dabei bereits die Jungen in den Blick genommen und Männer als Vorleser gewinnen können. In diesem Jahr wurden sie dafür in der Kategorie „Vorlese-Papa des Jahres 2011“ für den deutschen Vorlesepreis nominiert. Stellvertretend für die Schule reisten Schulleiter Hans van Stephoudt, Barbara Reiss und Thomas Kozianka am 7. Oktober 2011 nach Köln. Im Rahmen der Preisverleihung in der Kinderoper in Köln wurde jedem Nominierten ein prominenter Pate zur Seite gestellt. Für das Adolfinum waren dies die LindenstraßenSchauspieler Moritz Zielke und Marie-Luise Marjan. Das Duo lobte in seiner Vorstellung der Nominierten den Lesemarathon des Adolfinums und das damit verbundene Engagement der Lehrer und Oberstufenschüler. Neben dem Adolfinum wa- Die Laudatoren: Marie-Luise Marjan und Moritz Zielke im Gespräch mit Katty Salié. ren zwei weitere „Vorlese-Papas“ für den Preis nominiert. Die Auszeichnung erhielt schließlich ein VorlesePapa des Netzwerks "Leseförderung Rheingau-Taunus". Schulleiter Hans van Stephoudt war dennoch nicht enttäuscht, im Gegenteil: „Ich freue mich außerordentlich über diese Nominierung, die zeigt, welche hervorragende Arbeit das Team der Schülerbücherei, Frau Melzer, Frau Reiss und Herr Harms, leisten. Und im nächsten Jahr können wir ja wieder an den Start gehen.“ „Der Deutsche Vorlesepreis“ wurde bereits zum sechsten Mal verliehen. Im Mittelpunkt der Preisverleihung stehen Auszeichnungen für ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser, deren bürgerschaftliches Engagement meist sozial benachteiligten Kindern zu Gute kommt. Hannelore Hoger, die bekannte Fernseh- und Film-Schauspielerin (u. a. „Bella Block“), erhielt die höchste Auszeichnung „Lesewerkpreis“ des Deutschen Vorlesepreises für ihre vielfältigen Hörbuchproduktionen. Schirmherr des Deutschen Vorlesepreises ist der RTL-Chefredakteur Peter Kloeppel. Zur Jury 2011 gehören Experten und Prominente wie die TV-Stars Simon Gosejohann, Marie-Luise Marjan, Wolfram Kons oder Barbara Eligmann. Eva Redeker Gratulation zur Nominierung: Marie-Luise Marjan mit den „Vorlese-Papas“ Thomas Kozianka und Hans van Stephoudt. 26 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht NRW-Vizemeister im Volleyball und mehr Die Wettkämpfe der Schulmannschaften – erfolgreiches Sportjahr 2010/11 Nicht nur der Sportunterricht, das Sportfest und der Erwerb des Sportabzeichens sind fester Bestandteil des sportlichen Schullebens am Adolfinum, sondern auch die Aktivitäten der Schulmannschaften – und das mit Erfolg: Im zweiten Halbjahr knüpften die Schulmannschaften nahtlos an die Erfolge des ersten Halbjahres an, auch wenn Tennisspieler und Schwimmer durch den Wegfall von Wettbewerben auf Kreisebene ein wenig ausgebremst wurden. „Nichts desto trotz blicken wir auf ein sportlich sehr erfolgreiches Schuljahr zurück“, sagt Martin Schattenberg, Fachvorsitzender für Sport am Adolfinum. Wie schon in den vergangenen Jahren waren vor allem die Volleyballer – egal ob in der Halle oder im Sand – sehr erfolgreich. In der Leichtathletik war das Adolfinum mit einem Großaufgebot von gut 50 Schülerinnen und Schülern unter der Leitung der Sportlehrer Katharina Nehb und Sven Tenhaven zu den Kreismeisterschaften ins Auestadion nach Wesel gereist. Bei den Mädchen konnten die Wettkampfklassen III und IV, bei den Jungen II und III besetzt werden. „Mit großem persönlichen Einsatz waren alle Schülerinnen und Schüler hochmotiviert am Start, wobei es einige verletzungs- und krankheitsbedingte Ausfälle zu beklagen gab. Für einen Titelgewinn oder die Qualifikation zum Landesfinale hat es in diesem Jahr leider nicht gereicht“, sagte Katharina Nehb. Im Beachvolleyball war das Adolfinum auf Kreisebene mit zwei Mannschaften am Start und konnte sich auch gleich zweifach in die Siegerliste des Kreises Wesel eintragen. Gegen das Gymnasium Rheinkamp gewann die erste Mannschaft (Lukas Schattenberg, Henning Hogenacker, Pascal Peters und Safi Nacef bei den Jungen, Alice, Charlotte und Elena Könitz sowie Danny Liu bei den Mädchen) souverän in allen drei Wettbewerben. Im anderen Spiel NRW-Vize 2011: die Volleyballerinnen der Wettkampfklasse II. Landesfinales 2011 am Essener Baldeneysee: die Beachvolleyballer des Adolfinums. konnte die zweite Mannschaft (Arndt Bils, Nick Kastenholz und Jan Vetter, Jana Vukovic, Chiara Kotte, Carla Wyrsch und Sandra Mill) mit 2:1 gegen das Gymnasium Voerde gewinnen. Im Endspiel blieb dann die erste Mannschaft weiterhin ungeschlagen und qualifizierte sich damit für das Regierungsbezirksfinale in Duisburg. Auf Regierungsbezirksebene Ende Juni in Duisburg blieb das Team ebenfalls ungeschlagen und verwies Jahresheft Adolfinum ! November 2011 das Don-Bosco-Gymnasium Essen und das Freiherr-vom-SteinGymnasium Oberhausen auf die Plätze. Dies bedeutete die Teilnahme am Landesfinale der besten zwölf Teams aus NRW in Essen auf der Beach-Seaside-Anlage am Baldeneysee. Die Mannschaft (Henning Hogenacker, Pascal Peters, Safi Nacef und Lukas Schattenberg sowie Alice, Charlotte und Elena Könitz sowie Danny Liu) traf in der Gruppenphase auf das Bodelschwingh- 27 Neben dem Unterricht Sportfest 2011: große Sprünge Gymnasium Windeck und das Besselgymnasium Minden. Gegen Windeck gab es einen 2:1 Sieg – hier verlor das Mädchenteam – und gegen Minden einen ungefährdeten 3:0 Erfolg. „Als Gruppenerster hatte man Lospech. Mit dem Gruppenzweiten, dem aus Gymnasium Marl, traf man auf eine der stärksten Teams im Wettbewerb“, so Sportlehrer Martin Schattenberg, der die Beachvolleyballer trainiert. Die …und schnelle Läufe. 28 Mädchen (Elena Könitz und Danny Liu) gewannen souverän, das Jungen-Duo Pascal Peters und Henning Hogenacker war gegen das Duo aus Marl allerdings chancenlos. Trotz einiger schön heraus gespielter Punkte unterlag man mit 1:2. Somit musste das Mixed die Entscheidung bringen. Martin Schattenberg: "Alice Könitz und Lukas Schattenberg waren nah dran. Bei eigener 16:14 Führung gelang den Marlern ein Glückspunkt". Zwei verschlagene Angriffe und einen direkten Annahmefehler später waren die Marler vorn und gaben diese Führung nicht mehr ab. Das ärgerte auch Alice Könitz: "Schade! Nichts war's mit dem erhofften Einzug ins Halbfinale". Im abschließenden Platzierungsspiel konnte das Phönix-Gymnasium Dortmund-Hörde mit 3:0 deutlich bezwungen werden und damit sprang ein fünfter Platz heraus. Im Finale bezwang das Carl-HumannGymnasium Essen die Marler Vertretung sicher mit 3:0. Da alle Spielerinnen und Spieler auch im kommenden Jahr wieder antreten dürfen, könnte der „große Wurf“, die Teilnahme am Bundesfinale in Berlin, vielleicht beim nächsten Mal gelingen. Im Schwimmen fielen dieses Jahr leider die Wettbewerbe mangels Masse aus. Dies lag allerdings nicht am Adolfinum, das insgesamt vier Teams bei Mädchen und Jungen nominiert hatte. Leider mussten die Mädchen und Jungen dann über die Absage des Kreisentscheides informiert werden. Schade, denn die Bestzeiten ließen auf eine vordere Platzierung hoffen. Und auch im Tennis - hier war die Schulmannschaft in den letzten Jahren häufig als Sieger vom Platz gegangen waren in diesem Jahr keine Kreiswettbewerbe angesetzt. Der sportliche Höhepunkt für alle Schülerinnen und Schüler des Adolfinums ist das alljährliche Sportfest, das in diesem Jahr am 5. Juli stattfand. Traditionell gehen hier alle Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in einem leichtathletischen Dreikampf an den Start; hinzu kommt ein 1000-Meter-Lauf für die Jungen und ein 800-Meter-Lauf für die Mädchen. Hier ging es nicht nur um Sieger- und Ehrenurkunden im Rahmen der Bundesjugendspiele, sondern gleichzeitig erfüllten viele Schülerinnen und Schüler die Bedingungen für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens. Zusätzlich treten die Klassen im Fußballturnier und in Pendelstaffeln gegeneinander an. Den Abschluss des Sportfestes Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Unterricht Sportlicher Höhepunkt 2011: volle Tribünen beim Sportfest auf dem MTV-Gelände. markierte das Schwimmen im Moerser Solimare. Hier galt es über die 50- bzw. 200-Meter-Distanz die für das Sportabzeichen erforderliche Schwimmleistung abzulegen. Für viele Schülerinnen und Schüler ein willkommener Anlass, den Sporttag im Freibad ausklingen zu lassen. Den sportlicher Höhepunkt im Bereich der Schulwettkämpfe markierten die Volleyball-Damen des Adolfinums: Die Mädchenmannschaft der Wettkampfklasse II ist NRW-Vizemeister im Volleyball. Am 22. März 2011 setzten sich die Adolfinerinnen im sauerländischen Sundern in ihrer Gruppe gegen die Meister aus den Bezirksregierungen Arnsberg und Detmold durch. Erst im Finale musste sich die Mannschaft um Marie Brimmers, Amelie Wagner (beide aus der 9a), Gianna Kastenholz, Inja Vetter, Carla Wyrsch (alle aus der 9d) und Jana Vukovic (9b) sowie Alice, Charlotte und Elena Könitz, Danny Liu und Sandra Mill (alle in der Einführungsphase der Oberstufe) der Mannschaft aus Münster geschlagen geben. In der ersten Partie der Meisterschaft - die besten sechs Teams aus NRW waren am Start - traf man auf das Friedrich-Bährens-Gymnasium Schwerte. In einer umkämpften Partie, in der Schwerte körperlich überlegen war, konnte sich das Team um Trainer Martin Schattenberg knapp mit 2:1 behaupten. Mit 25:19, 15:25 und 15:13 war vor allem der druckvollere Aufschlag der Moerserinnen das Mittel zum Erfolg. Zudem stand die Annahme - Danny Liu – ist hier besonders zu erwähnen –, so dass Zuspielerin Elena Könitz ihre Angreiferinnen immer wieder gut in Szene setzen konnte. Im zweiten Spiel gegen das Chr.-DietrichGrabber-Gymnasium Detmold taten sich die Adolfinerinnen trotz des 2:0Erfolges (25:21; 25:23) lange Zeit schwer. „Eigene Unkonzentriertheiten brachten den Gegner immer wieder ins Spiel. Zum Satzende waren die Angreiferinnen Charlotte Könitz, Jan Vukovic und Amelie Wagner aber so durchschlagskräftig, dass der Finaleinzug gesichert wurde“, war Martin Schattenberg mit der Leistung seines Teams dennoch zufrieden. Kleiner Wermutstropfen: Zuspielerin Marie Brimmers verletzte sich kurz vor Spielende am Knie und musste vorsorglich ins Krankenhaus gebracht werden. Doch Entwarnung kam schon während des Finales: Sie konnte im Mannschaftsbus die Rückreise mit antreten. Im Finale wartete dann das Pascal-Gymnasium aus Münster auf die Moerserinnen. Das Team aus Münster hatte in ihrer Gruppe mit den jeweiligen Gegnern kurzen Prozess gemacht. Kein Team konnte mehr als zehn Punkte pro Satz erreichen. „Dies war wenig verwunder- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 lich, handelt es sich bei dieser Mannschaft um ein Bundesstützpunktteam, welches in dieser Besetzung in der zweiten Bundesliga aktiv ist“, so Schattenberg. „Einige der Spielerinnen haben auch schon Erstligaeinsätze hinter sich“. Ein Wiedersehen konnte man an dieser Stelle mit der ehemaligen Adolfinerin Dora Grozer feiern, die nun für den Gegner aus Münster schmetterte. „Das war also eine echte Herausforderung und was die Mädchen dann im Finale zeigten, war aller Ehren wert“, sagt Martin Schattenberg. Vor allem im ersten Satz (13:25) waren viele schöne Ballwechsel zu beklatschen. Das klare Satzergebnis zeigt eigentlich zu wenig, wie stark die Moerserinnen dagegen halten konnten. Dafür gab es von vielen Beobachtern hinterher auch ein Extralob. Im zweiten Satz ließen dann die Kräfte ein wenig nach, und auch er ging mit 9:25 dann nach Münster. Somit belegte man den zweiten Platz im Landesfinale und hat die Gewissheit, im nächsten Jahr mit der nahezu identischen Mannschaft einen neuen Anlauf nehmen zu können. Denn schließlich würden auch die Adolfinerinnen einmal gerne dahin, wohin die Damen aus Münster jetzt reisen dürfen: zum Bundesfinale vom 03. bis 07. Mai 2011 nach Berlin. Thomas Kozianka, Martin Schattenberg 29 Neben dem Unterricht Bauwagen unter Wasser! Eine Gemeinschaftsaktion besonderer Art Dr. Kai Dinkelmann im Gespräch mit Schulleiterin Elke Schulz und Kunstlehrerin Karin Seibod. Buntes Schwimmgetier: ein Unterwassertier der Grundschüler. Die Maler des Adolfinums vor ihrem fertigen Bauwagen. Im Mai dieses Jahres setzten acht Schülerinnen und Schüler des Adolfinums gemeinsam mit Schülern der Dorsterfeldschule einen Bauwagen unter Wasser. Eltern hatten der Grundschule einen alten Bauwagen als Aufbewahrungsort für Spielgeräte der dritten und vierten Klassen geschenkt. Elke Schulz, die Schulleiterin der Dorsterfeldschule und ihre Konrektorin Ulla Ehrmann wandten sich an das Adolfinum mit der Frage, ob eventuell Lehrer und Schüler des 30 Gymnasiums den Grundschülern bei der Bemalung des noch kahlen Bauwagens helfen könnten. Schnell waren Schüler und Lehrer für dieses spannende Malprojekt gefunden. Gemeinsam mit den Grundschülern bemalten die Adolfiner Lioba Buch, Oleg Bartel, Maral Sedighi, Milena Patzke, Sara Mei, Marija Gardijan, Hannah Laus und Laura Pöttmann unter Anleitung der beteiligten Lehrer – Frau Evers, Herrn Dinkelmann und Frau Seibod – den Bauwagen mit einer Unter- und Überwasserlandschaft. In zwei Treffen wurden die Planungen umgesetzt. Der so gestaltete Bauwagen hat nun als zentraler Lagerort auf dem Schulhof der Dorsterfeldschule einen prominenten Platz gefunden. Unweit des Bauwagens steht auf dem Schulhof noch eine kleine weiße Hütte, die die Spielgeräte der ersten und zweiten Schulklassen beherbergt. Sie soll im nächsten Jahr Anlass für die Fortsetzung der erfolgreichen Malaktion sein. Dr. Kai Dinkelmann Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Eine Musikmaschine, die auch malen kann Erweiterungsprojekt 2011: Präsentationsveranstaltung war ein voller Erfolg 26 begabte und motivierte Schülerinnen uns Schüler der Klassen 6 bis 8 des Adolfinums nahmen in diesem Schuljahr am Erweiterungsprojekt teil. Sie hatten knapp sechs Monate Zeit, sich ein Thema ihres Interesses auszusuchen und - mit gelegentlicher Hilfe eines Begleitlehrers – darüber eine Präsentation vorzubereiten. Dazu durften sie, wenn der unterrichtende Lehrer es genehmigte, den Unterricht verlassen. Bis zur Präsentationsveranstaltung wurde nicht nur eifrig recher- chiert, sondern unter anderem auch an der Vortragstechnik gefeilt. Am 30. März, dem Tag der Präsentation, wurden die vielseitigen Interessen der jungen Experten dann für die Öffentlichkeit deutlich: der Bau einer Musikmaschine, die auch Malen kann, Präsentationen zu Tornados, Tsunamis und Doping oder ein selbst geschriebenes Theaterstück über Coco Chanel sind nur einige Beispiele für die vorgestellten Projekte. Zahlreiche Besucher hörten sehr interessiert zu und hatten am Erweiterungsprojekt 2011: die Teilnehmer mit Lehrer Ernst Kisters. Ende der Präsentationen meist keine Fragen mehr, aber viel gelernt. Trotz großer Nervosität ging alles glatt: „Die Kinder haben besser präsentiert als manche Erwachsenen das können“, erzählte eine Zuhörerin. Am Ende der Veranstaltung waren die Schülerinnen und Schüler zwar erschöpft, aber glücklich, dass alles so gut geklappt hatte. Tori Wiederhöft und Hannah Oppenberg (beide Klasse 7 b), Ernst Kisters Forschung und Kunst: die malende Musikmaschine. „Alles rund um das Papier“ Mint-EC-Winter Camp in Aachen Wie sicherlich bekannt ist, gehört unsere Schule seit einiger Zeit dem Mint-EC an. Dieser Verein bietet mehrmals im Jahr viertägige Camps zu den Mint-Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik an. Im März 2011 habe ich an einem dieser Camps mit dem Titel „Alles rund ums Papier“ an der Universität Aachen teilgenommen. Vier Tage habe ich dazu mit 27 anderen Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland und der Türkei in Aachen verbracht. Jeden Morgen wurde zusammen gefrühstückt, anschließend fand eine Gruppenbesprechung statt, bei der über den Tagesablauf sowie über Persönliches gesprochen wurde. Gegen 9 Uhr wurden wir mit einem Bus zur RWTH Aachen gefahren. Wir hatten dort die Möglichkeit, uns Vorlesungen aus dem Chemiestudium anzuhören und im Labor verschiedene Experimente zur Papierherstellung und -analyse durchzuführen. Mittagessen durften wir in der Mensa. Auch nachmittags war Jahresheft Adolfinum ! November 2011 ein strammes Programm geplant. Dieses bestand zum Beispiel aus einer Stadtführung, sportlichen Aktivitäten oder aber weiteren Experimenten und Vorlesungen. Der gemeinsame Teil des Tages endete gegen 18.30 Uhr beim Abendessen in verschiedenen Restaurants der Stadt. Der Rest des Abends stand zur privaten Verfügung. Wir durften in kleinen Gruppen länger in der Stadt bleiben oder zurück zum Hostel fahren. 31 Neben dem Unterricht Gerade die Einblicke in die Universität und den praktischen Teil des Camps fand ich sehr interessant. Es lohnt sich wirklich, sich einmal richtige Vorlesungen anzuhören, um einen Eindruck davon zu gewinnen, was einen im Studentenleben später täglich erwarten wird. Insgesamt war das Camp eine sehr lohnenswerte Angelegenheit. Man lernt wirklich viele nette Menschen kennen, bekommt, wie schon erwähnt, einen guten Eindruck vom Universitätsleben und lernt viel über das Thema des Camps. Informationen zu solchen Camps findet man auf der Internetseite des Vereins Mint-EC: www.mint-ec.de Lena Gemerzki, Jahrgangsstufe 13 Schon zur Schulzeit in den Hörsaal? Neun Adolfiner absolvieren ihr erstes Semester an der Universität lagen im mathematisch-naturwissenschaftlichen und medizinischen Bereich, hier wurden die meisten Teilnahmebescheinigungen ausgestellt. Einige wagten sich einen Schritt weiter und erwarben einen offiziell benoteten Leistungsnachweis, der für ein späteres Studium voll anerkannt wird. Dabei gab es sogar „sehr gute“ Bewertungen. Dennis Jankowski Das erste Semester an der Uni Duisburg-Essen: Alexander Sklavounos, Jonas Eigemann, Sebastian Smyk, Juliane Schrick, Jan Kowollik, Thi Nguyen-Minh, Dennis Balles. Besonders begabte und motivierte Schülerinnen und Schüler haben oft Interessen, die im Rahmen der üblichen Schullaufbahn nicht genügend berücksichtigt werden können. Deshalb werden diese jungen Menschen am Adolfinum besonders gefördert und ermutigt. In der Unter- und Mittelstufe können sie sich am „Erweiterungsprojekt“ beteiligen. Hier ist es ihnen möglich, nach Absprache mit den Fachlehrern zur üblichen Unterrichtszeit an einem Projekt ihrer Wahl zu arbeiten, um ihre Ergebnisse am Ende eines Jahres zu präsentieren. Dieses Drehtürmodell wird in der Oberstufe etwas erweitert. Für Oberstufenschüler bietet sich dank der Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen die Möglichkeit, sich als Frühstudent 32 einzuschreiben. Im so genannten Schülerstudium können quer durch alle Fächer Übungen, Seminare und Vorlesungen von Schülerinnen und Schülern der Oberstufe besucht werden. Auch in diesem Jahr haben einige Schüler unserer Schule dieses Angebot angenommen und sind zusätzlich zum normalen Unterricht über mehrere Monate zur Uni gefahren. Eventuell verpasster Unterrichtsstoff musste natürlich in Rücksprache mit den Fachlehrern nachgeholt werden. Nun ist es neun Adolfinern gelungen, das Semester und die Schule erfolgreich zu absolvieren. Damit liegt das Adolfinum auf dem zweiten Platz der am Projekt beteiligten Schulen, knapp hinter dem Gymnasium Emmerich mit zehn Schülern. Die Schwerpunkte unserer Schüler Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht „Hast du Töne…“ Aus dem Musikleben am Adolfinum Über 100 Schülerinnen und Schüler unseres Gymnasiums spielten und sangen im Schuljahr 2010/11 für ein begeistertes Konzertpublikum. Wenn – wie beim Weihnachts- und Sommerkonzert – alle Reihen gefüllt sind, spüren die Aufführenden sichtlich, dass sich die wöchentliche Probenarbeit gelohnt hat. Und diese kostete sie am Nachmittag stetige Konzentration, Durchhaltevermögen, teilweise sogar die einzige Freistunde an einem 8-Stunden-Tag. Erstmalig verbrachten die Mitglieder des neu gegründeten Vororchesters und des Unterstufenchores zwei gemeinsame Probentage im Eichenkreuz- heim des CVJM. Neben dem Gemeinschaftserlebnis stellt der Fortschritt, die Bewältigung musikalischer Herausforderungen, eine Motivationsquelle dar. Der Gesamtklang ist das Ergebnis der Gestaltungsbemühungen der einzelnen Mitwirkenden. Selbst da, wo die eigene Stimme hervortritt, geht sie doch auf andere Stimmen ein. Die musikalische Interaktion bereitete vielen sichtlich Spaß. Tatsächlich haben sich die Schulensembles weiterentwickelt. Es erscheint bemerkenswert, wie das noch junge Vororchester (Leitung: Jörg Meschendörfer) rhythmisch Aus voller Kehle: der Unterstufenchor beim Weihnachtskonzert... und der Oberstufenchor. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 anspruchsvolle Arrangements schwungvoll bewältigt, wie überzeugend junge Choristen als Solisten in Erscheinung treten (Leitung des Unterstufenchores: Delia RahrbachSander), wie sich der Chor ab Klasse 8 zu einem vierstimmigen Renaissance-Satz durchgearbeitet hat (Leitung: Martin Rücker) und mit welcher Klangkultur die Bläsergruppe aufwartete (Leitung: Christel Lietzow). Die Konzertprogramme im vergangenen Schuljahr zeigen eine große stilistische und epochale Bandbreite. Mit dabei waren auch wieder die von Herrn Gmiat und Frau Oymanns betreuten StreicherAGs für Anfänger, die zuvor an einem Intensiv-Workshop in der Moerser Musikschule teilgenommen hatten. Unter den Abiturienten gab es viele, die die Chorarbeit an unserer Schule mit großem Eifer unterstützt haben. Zum guten Schluss schmetterte der übrige Chor mit ihnen, von Martin Demmer am Klavier begleitet, den Abisong „I believe I can fly“. Die Schülerinnen Clara Hüsken (Flöte), Carolin Schröder (Fagott und Klavier) und Anna Springer (Violine) stellten darüber hinaus – wie bereits bei vielen verschiedenen Anlässen in der Vergangenheit – ihr Können noch einmal in den Dienst der Schulgemeinschaft. Längst gehören die Musikensembles ins Gesamtbild der Schule, zumal sie immer wieder Schulveranstaltungen mitgestalten, so den Tag der offenen Tür, den Einschulungsgottesdienst und den Abiturgottesdienst. Auch sie profitieren von der neuen technischen Ausstattung der Aula. Ein besonderer Dank gilt hier Rolf Roentgen, der fachkundig beim Sommerkonzert für Licht und Ton sorgte. Dank seiner Hilfe ist es nun auch möglich, Mitschnitte bei Musikaufführungen anzufertigen. Martin Rücker 33 Neben dem Unterricht Olympinum! Erfolgreiches Wettbewerbsjahr in den Naturwissenschaften „Dabei sein ist alles!“ – Getreu diesem olympischen Motto waren im Schuljahr 2010/2011 auch wieder viele Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II bei einer Vielzahl naturwissenschaftlicher Wettbewerbe dabei. Einigen von Ihnen ging es tatsächlich nicht um das Gewinnen oder Verlieren. Sie hatten einfach nur Spaß daran, sich außerhalb des Fachunterrichtes weiteren Fragestellungen der Naturwissenschaften zu widmen, im Team zu experimentieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen. Andere wiederum entwickelten den Ehrgeiz, besonders erfolgreich zu sein, auch, weil sie ihr Ergebnis der Vorjahre unbedingt verbessern wollten. Adolfiner messen sich mit den Besten Erfolg hatten dann vor allem die Biologie-Olympioniken unter der Leitung von Biologie- und Chemielehrer Dr. André Remy. So stellte das Gymnasium Adolfinum 2011 knapp zehn Prozent der Preisträger des Landes Nordrhein-Westfalen, da insgesamt zehn Adolfiner in die zweite Runde gelangten. Besonders hervor stachen hierbei Florian Budden (Jahrgangsstufe 10), Philipp Olbrich, Sören Krakow und Johannes Schulte-Herbrüggen (alle Jahrgangsstufe 13), die unter den besten 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Nordrhein-Westfalen platziert waren und im Rahmen einer Feierstunde durch einen Ministeriumsvertreter im Bayer-Schering Pharma-Werk Bergkamen geehrt wurden. Johannes SchulteHerbrüggen gehörte sogar zu den besten zwölf Absolventinnen und Absolventen des Bundeslandes und den 45 besten Teilnehmerinnen und Teilnehmern Deutschlands und durfte somit an einem mehrtägigen Seminar am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften 34 in Kiel um den Einzug in die vierte und letzte Runde kämpfen, die er nur knapp verfehlte. Diese Leistung war auch deswegen sehr beachtlich, da Johannes sich parallel auf sein Abitur vorbereiten musste! Auch im jetzigen Schuljahr versucht ein Team aus Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufen I und II an der Qualifikation zur Endrunde in Kiel teilzunehmen. Ihnen gilt es natürlich, die Daumen zu drücken. Auch die Chemiker waren „dabei“ Analog zur Biologie findet auch im Fach Chemie alljährlich eine internationale Olympiade statt und auch hier war das Adolfinum 2011 sehr gut aufgestellt. Mit Jonas Weidner (Jahrgangsstufe 12), Sebastian Smyk (Jahrgangsstufe 10) und Yvonne Fromme (Klasse 9d) waren drei, ebenfalls durch Dr. André Remy betreute Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr erfolgreich. Auch wenn die dritte Runde und damit die Teilnahme am Auswahlseminar in Kiel knapp verpasst wurde, so durfte sich vor allem Yvonne als eine der jüngsten Absolventinnen über die Teilnahme an einem Workshop im Chemiepark Marl freuen. Junge Olympioniken überzeugen bei der IJSO Einen solchen Workshop hätte auch gerne Niklas Balbon (Klasse 7d) erreicht, doch leider scheiterte der erst zwölfjährige Schüler trotz hervorragender Leistungen nur denkbar knapp in der ersten Runde der Internationalen Junior Science Olympiade (IJSO), die ebenfalls durch das IPN in Kiel sowie durch Biologie- und Chemielehrer Patrick Schubert betreut wird, und Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I ansprechen soll. Die Anforderungen in diesem Wettbewerb sind sehr hoch und können nur durch viel Fleiß und Arbeit außerhalb des Un- terrichts bewältigt werden. Noch besser als Niklas machte es Rilana Juran aus der Klasse 8d. Sie nutze ihren kleinen Wissensvorsprung und konnte sich für die zweite Runde qualifizieren, gehörte damit zu den besten 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmern in NordrheinWestfalen. Hier galt es nun eine Klausur zu bewältigen, die Wissen in den Fachbereichen Biologie, Chemie und Physik voraussetzt. 2011 konnte Rilana diese leider noch nicht erfolgreich gestalten, was sich aber im laufenden Schuljahr ändern soll. Monstermäßig große Erfolge Masse und Klasse bei „Chemie entdecken“ Die größte Teilnehmerzahl an Adolfinern (über 50 je Durchgang) hatte im abgelaufenen Schuljahr ohne Frage der Wettbewerb „Chemie entdecken“, der vom Ministerium für Schule und Weiterbildung und der Universität Köln unterstützt wird. Unter den Mottos „E330 kann´s“ und „Gips mit Grips“ experimentierten und forschten vor allem die Schülerinnen und Schüler der Differenzierungskurse "Bio/Chemie" der Jahrgangsstufen 8 und 9, begleitet durch ihre Lehrer Dr. Evelyn Kleine, Dr. André Remy und Patrick Schubert. Besondere Leistungen erzielten dabei Inja Vetter, Carla Wyrsch (beide Klasse 9d), Jan Vetter (Klasse 8e) und Stefan Podbiel (Klasse 9b). Sie Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht wurden im Juli 2011 an der Universität Köln von Schulministerin Sylvia Löhrmann, dem Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät Professor HansGünther Schmalz und Vertretern der Bezirksregierungen und der chemischen Industrie zusammen mit 365 anderen Absolventinnen und Absolventen für ihre hervorragenden Leistungen geehrt. Insgesamt nahmen über 9400 Schülerinnen und Schüler aus ganz Nordrhein-Westfalen an dem Wettbewerb teil. Großen Erfolg erzielten auch Jasmina MildeGärtner (Klasse 7d), Rilana Juran (Klasse 8d) und Eva Wollny (Klasse 9d), doch für eine Teilnahme an der Preisverleihungen reichte es dieses Jahr noch nicht ganz. Aber auch jene Schülerinnen und Schüler, die „nur“ mit Erfolg teilgenommen hatten, durften sich über eine Urkunde freuen. „7er reisen chemisch um die Welt“ Einen weiteren ChemieWettbewerb konnten vor allem Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 7 erfolgreich gestalten und das, obwohl in der 7 zum ersten Mal Chemie unterrichtet wird. Unter dem Motto „Chemische Weltreise“ erreichten Lara Baglikow, Jan Harenburg, Nico Kaspers, Lara Leidig, Niklas Richter, Anna Schaefer, Lara Schild, Luca Wagner und Arslan Yildirim (alle Klasse 7d) die Endrunde des Wettbewerbs „Dechemax“, der von der Gesellschaft Dechema organisiert wird. So wurden gemeinsam im Team wöchentliche Fragen im Internet (erste Runde) beantwortet, sowie eine Vielzahl an Experimenten durchgeführt und protokolliert. Auch Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 konnten den Wettbewerb erfolgreich gestalten. So gelangen Till Gaßmann, Tim Lünsmann, Robert Paus und Stefan Podbiel (alle Klasse 9b) in ihrer Altersklasse sehr gute Leistungen. Hervorzuheben ist zudem die engagierte Arbeit der gesamten Klasse 9c unter der Leitung von Dr. Evelyn Kleine, die nicht nur bei diesem Wettbewerb, sondern auch bei vielen anderen naturwissen- schaftlichen Herausforderungen ihr Können unter Beweis stellen konnten. Motto „be veggie“ kann überzeugen Einen schulinternen Wettbewerb gab es für die Lernenden des Bio/Chemie-Kurses der Jahrgangsstufe 9 unter der Leitung von Patrick Schubert zu bestreiten. Unter dem Motto „AduNa - Adolfinum und Naturschutz“ galt es einen Monat lang, Naturschutz aktiv zu betreiben. Das beste Gruppenergebnis wurde am letzten Schultag von der Fachschaft Chemie geehrt. Die Ideen der Schülerinnen und Schüler waren sehr vielfältig und kreativ und reichten vom „Müll sammeln“ über das „Pflanzen von Bäumen und Sträuchern“ bis zum bewussten Einsatz von Wasser und Elektrizität. Gewinnen konnte jedoch eine Mädchengruppe um Hannah Dierkes, Alison Mayer, Inja Vetter, Eva Wollny und Carla Wyrsch (alle Klasse 9d), die unter dem Motto „be veggie“ aktiv für den Vegetarismus warben. So wurden selbstständig Produkte aus Erdbeeren (Marmelade, Kuchen...) hergestellt und für einen guten Zweck in der Zentralbibliothek Moers verkauft, wobei den Kunden die Vorteile der fleischlosen Ernährung, auch hinsichtlich des Umweltschutzes, aufgezeigt wurden. Die abschließende Präsentation erfolgte durch einen Filmbericht, der sehr professionell und unter großem Einsatz erstellt wurde! tenreaktion den strengen Blicken der Juroren. Zudem fand kurz vor den Sommerferien der erste schulinterne freestyle-physics-Wettbewerb statt, in dem die PhysiX-Kurse der Jahrgangsstufen 8 und 9, betreut durch ihre Fachlehrer Dennis Jankowski und Andreas Lind, sich dem kritischen Urteil der Jury (bestehend aus Miriam Schneider und Dr. Kai Dinkelmann) stellten. In dieser fächerübergreifenden Zusammenarbeit von Kunst und Physik wurde nicht nur die physikalisch-technische Ausführung der im Unterricht angefertigten Boote, Klettermaxe, Raketen, usw. bewertet, sondern auch die Kreativität und Originalität der Lösung. Ebenfalls angeregt durch die Arbeit im Fach PhysiX, nahmen Theresa Karl, Paula Funcke, Kira Vogel (alle Jahrgangsstufe 8) und Elisa Bader (Jahrgangsstufe 9) am zdiRoboterwettbewerb 2011 teil und erreichten bereits bei ihrer ersten Teilnahme einen respektablen sechsten Platz. Tim Herrmann, Patrick Schubert Es durfte auch fleißig getüftelt werden Die physikbegeisterten Schülerinnen und Schüler des Adolfinums erprobten ihr Können vor allem an den Aufgaben des Wettbewerbs „freestyle-physics“ der jährlich von der Universität Duisburg-Essen veranstaltet wird. Im riesigen Teilnehmerfeld stellten sich Katrin Beutel und Karoline Glotz (beide Jahrgangsstufe 6) mit ihrer selbst gebastelten Wasserrakete ihren Konkurrenten um die längste Flugdauer. Johanna Bösken und Anna Schumann (beide Jahrgangsstufe 6) präsentierten ihren Aufbau einer Ket- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 …soweit das Auge blickt. 35 Neben dem Unterricht Helden sind eine Frage des Standpunkts Die Theater-AG der Einführungsphase 2010/11 Heldenhaft gespielt: die Theater-AG. Skeptische Blicke. Gemurmel. „Wie soll das denn funktionieren?“ „Das finde ich blöd.“ „Wieso können wir nicht ein ganzes Stück spielen?“ Es war die erste Stunde der Theater-AG der Einführungsphase und wir hatten gerade verkündet, wie unser Projekt aussehen würde. „Wir entwickeln selbst ein Theaterstück zum Thema Helden.“ Selbst ein Stück schreiben? In verschiedenen Gruppen? Wie kommen denn da drei Akte zustande, die zusammenpassen? Als klar wurde, dass es um einzelne, erst einmal voneinander unabhängige Szenen ging, deren roter Faden das Thema „Helden“ war, war die überwiegende Reaktion Enttäuschung. In den meisten Köpfen nistete beharrlich die Vorstellung, dass Theater die Aufführung eines Stückes mit Anfang, Steigerung und Entwicklung hin zum „Happy End“ bedeutet. In der zweiten Stunde war die Gruppe dann zahlenmäßig kleiner. Die meisten aber sind geblieben und haben sich mit uns jeden Freitag bis halb sechs oder länger (!) in das Abenteuer gestürzt. Und wir hatten eine Menge Spaß. Wir haben die unterschiedlichsten Helden entdeckt. 36 Helden des Alltags, des Sports, der Kindheit, Superhelden usw. Wir waren im ‚Museum der Helden‘, sind in Heldenrollen hineingeschlüpft und bei uns sind sich Helden wie Harry Potter, Superman und der Alltagsheld Lehrer im Spa-Hotel für Helden um das doppelt und dreifach belegte Zimmer streiten. Der Lehrer hat gewonnen. Klar! Aber auch die Frage Was macht eigentlich einen Helden aus? Was ist heldenhaft? hat uns beschäftigt. Selbstlosigkeit lautete eine Antwort auf diese Frage, wie uns das Stück „Herz zu verschenken“ zeigte, bei dem ein Mensch zugunsten eines anderen auf sein Spenderherz verzichtet. Dass diese Frage aber nicht immer eindeutig zu beantworten ist, wurde ebenfalls eindrucksvoll dargestellt. Ist eine Amok laufende Schülerin, die genug hat von der Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit ihrer Mitschüler, eine Heldin? Vertritt sie wirklich ehrenvolle Ideale? Was ist mit dem jungen Mann, der vor Gericht steht, weil er einer jungen Frau helfen wollte, welche von ihrem Partner schlecht behandelt wird, letzterer aber einer bei körperlichen Auseinandersetzung zwischen den beiden Männern getötet wird? Ist der klassische männliche Superheld heute noch gefragt? Was ist mit den Helden in den Märchen, haben sie heute noch Bestand? Helden sind eine Frage des Standpunkts. Und ihr wart Helden. Was musstet ihr nicht alles mit uns durchstehen: Proben bis spät in die Nacht mehrmals die Woche, fünf Proben vor der Aufführung musste eine neue Szene her, da wir die alte gestrichen hatten, erst bei der Generalprobe stand die Bühnenbeleuchtung, der Ablauf und die Übergänge. Trotz alledem habt ihr ‚die Bühne gerockt‘! Hervorzuheben ist ebenfalls Christian Dreier, der nicht nur unser erster kritischer Zuschauer war, sondern uns vor allem mit dem richtigen Sound und Licht versorgt hat. Ohne ihn wäre vieles nicht möglich oder wesentlich komplizierter gewesen. Auch Holger Runge vom Schlosstheater darf nicht unerwähnt bleiben, der uns durch zahlreiche Besuche viel seiner Zeit geschenkt und uns mit Ratschlägen und Kreativität stets unterstützt und motiviert hat: Eindeutig unser Lieblingstheaterpädagoge. Wir sagen „Danke“! Danke für die zahlreichen, einfach netten gemeinsamen Abende im Schlosstheater Moers, danke für euer Engagement, danke für eure Professionalität! Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, mit euch zu arbeiten, und wir freuen uns auf den zweiten Akt in diesem Schuljahr! Jetzt tanzen wir auf dem Vulkan! Nach dem Stück ist vor dem Stück!! Anna-Lena Rechmann, Regine Meyering Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Superhelden auf der Bühne Die Theater-AG: ein Jahr voller Höhen und Tiefen Alles begann mit dem Einschreiben in eine Liste. Man traf sich in der kleinen Turnhalle nach der 9. Stunde am Freitag! – Freitagabends? Freiwillig!? Das wurde schnell für manche zu viel. Die Freizeit opfern! In der Schulzeit! Ja! Es konnte kein anderer Termin gefunden werden für die Literatur-AG. Die erste Stunde begann mit Atemübungen, die Frau Meyering und Frau Rechmann bereitwillig vormachten. Einige von uns fanden das lächerlich, weil wir Schüler voller Eifer schon direkt mit dem Schauspielern anfangen wollten. Zum Beispiel sollten wir in dem Lichtkegel einer Tischlampe laufen und Gegenstände darstellen (Frau Meyering stellte eine Diskokugel dar!). Nach 10 Stunden voll langwieriger Atemübungen und weiterer Module wie z. B. Bewegung, Raumwahrnehmung, Mimik und Gestik, besprachen wir endlich unser eigentliches Thema: Helden. Okay! Aber was spielen wir, welches Stück? Gar keins! Wir sollten selbst eins schreiben. Begeistert waren wir nicht gerade. Immerhin fanden wir das Thema ganz gut! Ein kleiner Trost. Also riefen Frau Meyering und Frau Rechmann uns zum Brainstorming auf. Wir zählten unsere Helden auf: Spiderman, Superman, Helden der Kindheit wie Pippi Langstrumpf, Benjamin Blümchen, Harry Potter, und viele mehr. Wir tauchten in ihre Welt ein, schlüpften in ihre Rollen und waren schließlich soweit, selbst Helden entstehen zu lassen. Es bildeten sich fünf Gruppen, die jeweils ein Stück schrieben. Noch bis kurz vor der Aufführung feilten wir alle an den Texten und änderten diese immer wieder, bis er jedem Teilnehmer richtig gefiel. Die Aufführung rückte näher und näher und wir hatten immer noch keine Kostüme. Alle suchten in alten Truhen, im Keller der Eltern und auf dem Dachboden der Großeltern nach brauchbaren Requisiten. Definitiv die anstrengendste Zeit des ganzen Schuljahres, aber auch die schönste. Auch Holger Runge, der Theaterpädagoge vom Schlosstheater Moers, unterstützte uns. Er nahm mehrfach an unseren Proben teil und gab uns die besten Tipps. Am Tag der Aufführung hatten wir alle ein flaues Gefühl im Magen. bedeutete noch einmal Herzklopfen und Geduldzerreißprobe. Aber einmal auf der Bühne, war die Nervosität vergessen. Man spielte seine Rolle und das Publikum war fast vergessen. Und dann der Applaus! Wir hatten ein tolles Publikum! In dem Moment waren die Anstrengungen des Jahres und die Aufregung vergessen. Man war einfach nur Constantin Borges mit dem für Helden typischen Six-Pack. Alle versuchten krampfhaft ruhig zu bleiben und nicht durchzudrehen. Dumm nur, dass Frau Meyering und Frau Rechmann sich in dem ganzen Trubel noch nicht abgesprochen hatten, wer die Ansprache vor dem Publikum halten sollte, sodass sie auch langsam Stress hatten. Das lenkte uns wenigstens etwas von unserer Nervosität ab. Dann wurde es ernst. Nachdem wir uns noch einmal alle in einem Kreis zusammengefunden hatten und von Frau Rechmann und Frau Meyering noch ein paar motivierende Worte mit auf dem Weg bekommen hatten, ging es auf die Bühne. Unsere Aufführung war endlich gekommen. Nach dem Auftakt, bei dem alle auf der Bühne waren, hieß es für einige von uns, hinter der Bühne zu warten, bis die eigene Szene an der Reihe war. Das Jahresheft Adolfinum ! November 2011 glücklich und stolz. Erst nach der Aufführung wurde uns klar, was für eine tolle Zeit wir als Gemeinschaft zusammen verbracht hatten, und alle freuen sich schon darauf, in diesem Schuljahr mit dem neuen Projekt zu starten. Jetzt sind wir der Literaturkurs und haben drei ganze Stunden pro Woche, um für unsere nächste Aufführung zu üben. Die Erfahrungen des letzten Jahres lehren allerdings: mindestens drei Stunden, Ausdehnung nach oben offen… Constantin Borges, Jahrgangsstufe 11 37 Neben dem Unterricht Aus Nachbarn werden Partner Gebrüder-Grimm-Schule und Adolfinum beschließen Kooperation Frau Thies und Frau Wendt von der Gebrüder-Grimm-Schule freuen sich mit Herrn van Stephoudt und Frau Redeker über die zukünftig engere Zusammenarbeit ihrer beiden Schulen. Die benachbarten Schulen, die Gebrüder-Grimm Grundschule und das Gymnasium Adolfinum, wollen in Zukunft noch stärker als bisher in Kooperation treten. Bekräftigt haben sie dies in einer Kooperationsvereinbarung, die am 7. Juli 2011 in der Aula des Adolfinums geschlossen wurde. Darin hielten sie die Aktivitäten fest, die sie bereits seit Jahren verbinden, wie die außerunterrichtliche Leseförderung, aber auch Ideen und Ziele, die sie gemeinsam erreichen wollen. Ganz zentral ist der stärkere Austausch der Lehrkräfte, die gegenseitige Hospitation, aber auch das Angebot, Räumlichkeiten gemeinsam zu nutzen. Besonders für die Grundschüler eine gute Gelegenheit, auch einmal Unterricht in Computer- oder naturwissenschaftlichen Räumen zu erleben. „Die Aula des Adolfinums kann von nun an für Feierstunden die Turnhalle ablösen“, freut sich Karin Wendt, die jetzige Rektorin der Gebrüder-GrimmSchule. Dies ist möglich aufgrund der relativen Nähe der beiden Schulen zueinander. Aber auch im Be- 38 reich des außerunterrichtlichen Angebotes, zum Beispiel den Arbeitsgemeinschaften, wäre eine Verknüpfung der beiden Schulen denkbar, indem Angebote für die jeweils andere Schule geöffnet werden. Auch im Unterricht kann Kooperation gelebt werden, hier haben die beiden Initiatorinnen Karin Wendt und Eva Redeker die Idee, dass Schüler des Gymnasiums wie im Sachkundeprojekt „Die Großen mit den Kleinen“ im letzten Schuljahr in die Rolle der Vermittler schlüpfen und Unterrichtsinhalte für die Grundschulkinder zugänglich machen können. Lernen durch Lehren ist hier das Stichwort. „Wichtig ist die Förderung des sanfteren Übergangs von der Grundschule auf die weiterführende Schule“, betont Schulleiter Hans van Stephoudt, dem die Kooperation mit der Nachbarschule am Herzen liegt. Und der erste Schritt dazu ist der Blick über den Tellerrand. Einen ersten Vorgeschmack auf gelebte Kooperation war die Feierstunde selbst. Während das Unterstufentheater des Adolfinums Sze- nen aus seinem Stück „Die Nacht der Vampire – Scharfe Zähne und die wahren Helden“ präsentierte, glänzten die Grundschüler mit einem selbstverfassten englischen Sketch. Die Kolleginnen und Kollegen der beiden Schulen lernten sich im Anschluss an die Unterzeichnung bei einem Glas Sekt näher kennen und konnten in einen ersten Austausch miteinander über die bereits bestehenden und noch geplanten Kooperationsideen treten. Eva Redeker Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Bett, Balkon oder Lieblingssessel – wie liest du? Malwettbewerb mit tollen Ergebnissen innen und Schüler in der Lehrerbibliothek Preise für die besten Arbeiten verliehen, die Thalia in Form von Buchgutscheinen zur Verfügung stellte. Die Arbeiten sind außerdem in der Schülerbücherei ausgestellt und ergänzen nun die Lieblingsbuchcover, die zum Welttag des Buches entstanden sind. Ein Besuch dort lohnt sich, denn die Arbeiten zeigen Schülerinnen und Schüler, die tanzend, kopfüber und auch achterbahnfahrend lesen, genauso wie klassische Lieblingsorte lesender Menschen zu sehen sind: Hier darf die Hängematte, das Bett oder auch der Lieblingslesesessel nicht fehlen. Zum Teil verrät die dargestellte Umgebung auch, dass man in seinen Lieblingsschmökern ganz schnell verschwinden kann oder das Buch um einen herum Fantasiewelten entstehen lässt. Links oben: Annika Richter (Jahrgangsstufe 12); rechts oben: Roman Hasarov (Klasse 7a); unten: Tobias Falkenburg (Klasse 5b). „Wie lese ich eigentlich?“ Mit dieser Frage setzten sich 100 Schülerinnen und Schüler unserer Schule auseinander und nahmen an einem Malwettbewerb teil, indem sie die Ergebnisse ihrer Überlegungen bildnerisch darstellten. Christina Evers, Sven Neumann Die 26 besten Arbeiten wurden in der Moerser Thalia-Buchhandlung ausgestellt und waren bis Mai 2011 dort zu sehen, damit auch die Moerser Öffentlichkeit an den erstaunlichen Ergebnissen teilhaben konnte. Anfang April bekamen die Schüler- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 39 Neben dem Unterricht Wilde Verfolgungsjagd auf Schloss Krolok Theater-AG der Unterstufe inszeniert „Tanz der Vampire“ Dank an den Autor Christopher Watkins Wer mit dem Vampir tanzt: Paula Wessel als Graf Krolok. …und an Dina Achtermeier für die gelungene Premiere. Der Professor bei der Arbeit: Annika Haesters ermittelt. Die Theater-AG der Unterstufe hat zum Ende des Schuljahres ihr Theaterstück „Die Nacht der Vampire – Scharfe Zähne und die wahren Helden“ in zwei Aufführungen auf die Bühne des Adolfinums gebracht. Das Stück, in dem es um die Geschehnisse auf dem Schloss des Grafen Krolok geht, wurde von Christopher Watkins – angelehnt an den „Tanz der Vampire“ – geschrieben: „Es hat große Freude gemacht, ein Stück zu verfassen, in welchem man eigene Anekdoten einbauen kann“. Watkins 40 leitet zusammen mit seiner Kollegin Dina Achtermeier die Arbeitsgemeinschaft. Die Geschichte im Überblick: Der Wirt des einzigen Restaurants am Ort bricht einen Vertrag mit dem Grafen, gespielt von Paula Wessel (Klasse 8e), was zu einem großen Chaos führt. Der Professor, hervorragend gespielt von Annika Haesters aus der Klasse 6e, begibt sich nach einem weiteren Mordfall auf die Suche nach dem Mörder, was den Professor zu dem Schloss des Grafen führt. Jedoch entdeckt ihn der Graf und eine wilde Verfolgungsjagd beginnt. Die beiden Lehrer zeigten sich nach der Premiere sehr erleichtert und glücklich über die herausragende Leistung der Schülerinnen und Schüler, die zum Großteil aus der Jahrgangsstufe 6 stammen. „Es ist toll zu erleben, zu welchen Leistungen Schülerinnen Schüler in der Lage sind“, meinte die Deutschlehrerin Dina Achtermeier. Das beeindruckende Bühnenbild wurde extra für das Theaterstück von der Kunst-AG der Schule angefertigt und hat somit gezeigt, wie fruchtbar fächerübergreifende Kooperation sein kann. Thomas Kozianka Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Riesenerfolg: „Blitz-Kids“ auf Platz 2 30. Wettbewerb für Schülerzeitungen: Adolfiner sind erneut Preisträger Das Blitz-Kids Maskottchen, die Ente. Großen Applaus ernteten am Donnerstag, den 17. Juni 2011, die Sieger der 30. Runde des rheinischen Schülerzeitungswettbewerbs, die ihre Preise im Düsseldorfer ApolloVarieté überreicht bekamen – unter den Preisträgern auch die „BlitzKids“, die Schülerzeitung des Adolfinums. „Die Redaktion unserer Schülerzeitung macht eine großartige Arbeit und das gilt nicht zuletzt auch für Elke Melzer, die die Arbeit der Schülerinnen und Schüler fördert und unterstützt“, freut sich Schulleiter Hans van Stephoudt über die Auszeichnung. Schon im letzten Jahr wurden die „Blitz-Kids“ prämiert, steigerten sich jedoch in diesem Jahr von Platz fünf auf Platz zwei. Lediglich das Gymnasium Goch lag noch vor den Adolfinern. Überreicht wurden die Preise die „Blitz-Kids“-Redaktion freut sich über 1500 Euro - durch die nordrhein-westfälische Schulministerin Sylvia Löhrmann und Michael Breuer, Präsident des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes (RSGV). „Es ist schön, dass an so vielen Schulen 'Zeitung machen' dazugehört. Diese Arbeit ist wichtig für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler und trägt zu früher Meinungsbildung und Urteilsfähigkeit bei. Kluge Köpfe lesen Zeitung, und die brauchen wir für die Zukunft unseres Landes. Das gilt nicht nur für den Journalismus“, betonte Löhrmann. Auch Michael Breuer war voll des Lobes: „Das Niveau der zu beurteilenden Schülerzeitungen zeigt ein hohes Maß an Professionalität der Jung-Journalisten sowie ein großes Interesse und Neugierde an dem, was in ihrer Umgebung, aber auch in der Weltgeschichte los ist“. Thomas Kozianka Erdkunde-Schulwettbewerb 2011 Henning Rahn gehört zu den besten Geographie-Schülern in NRW kunde-Schulwettbewerb für 12- bis 16-Jährige von der gleichnamigen Zeitschrift, gemeinsam mit dem Verband Deutscher Schulgeographen und einem Schulbuch-Verlag. Für das Adolfinum erreichte Henning Rahn, der inzwischen die 8. Klasse besucht, trotz starker und älterer Konkurrenz die dritte Runde und qualifizierte sich für den NRWLandesentscheid. Hier landete Henning insgesamt auf Platz 39, womit er genau 34 500 Schüler aus NRW hinter sich ließ. Es ist schon beachtlich, dass es ein so junger Schüler wie Henning unter die Top 100 im Land geschafft hat. Das lässt für die kommenden Jahre einiges erwarten! Erdkundelehrer Ernst Kisters mit dem Gewinner Henning Rahn. Über 250000 Schülerinnen und Schüler aus rund 1360 Schulen in ganz Deutschland wetteiferten in diesem Jahr zum elften Mal beim Ernst Kisters Wettbewerb „National Geographic Wissen“ um den Titel des bundesweit besten Geographieschülers. Ausgeschrieben wird dieser größte Erd- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 41 Neben dem Unterricht Auszeichnung: Adolfinum ist „Schule ohne Rassismus“ Schirmherr: Duisburger Künstler Gerhard Losemann Kinder, die zur Zeit des Nationalsozialismus deportiert wurden. Die feierliche Verleihung des Titels „Schule ohne Rassismus“ durch die Bundeskoordination des Projektes in Berlin fand am 13. Dezember statt. Bestandteil des Programms waren nicht nur Redebeiträge der stellvertretenden Bürgermeisterin Erika Scholten, sondern auch von Schuldezernent Hans-Gerd Roetters und SoR-SmC-Landeskoordinatorin Renate Bonow. Musikalisch wurde die Verleihung durch die Mittelstufenband „Das Ding“ begleitet. Schließlich wurde der Schulpate selbst interviewt, wobei man sich über die Motivation zur Teilnahme an „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ unterhielt, ebenso, wie über Ideen zu potentiellen, gemeinsamen Projekten in der Zukunft. Durchgeführt werden sollen diese unter Mitwirkung der gesamten Schülerschaft, so Sven Neumann: „An unserer Schule besteht das Interesse und der Wille zu einem SoR – SmC-gerechten Klima quer durch alle Stufen zu kommen – das beweist die vollbesetzte Aula“. „Wir freuen uns einige neue Gesichter in unserem Kreis zu begrüßen, und zu tun gibt es genug, jetzt geht es erst richtig los“, sagt Christina Evers. Denn nun geht es an die Planung von Projekten, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung wenden. Schließlich haben sich alle Unterzeichner dazu verpflichtet, das Projekt aktiv zu unterstützen. Seit dem 13. Dezember 2010 ziert dieses Banner den Eingangsbereich. In der Eingangshalle des Adolfinums ist es kaum zu übersehen: das schwarz-weiße Banner mit dem Schriftzug „Schule ohne Rassismus Schule mit Courage“. Seit Beginn dieses Schuljahres darf das Adolfinum diese Auszeichnung tragen. Die M.U.T-Gruppe unter Leitung der Kollegen Christina Evers und Sven Neumann hatte das Adolfinum für dieses Projekt angemeldet und die Bewerbung mit viel Engagement und Mühe begleitet: "Doch verliehen werden konnte uns diese besondere Auszeichnung nur, weil sich weit mehr als 70 Prozent der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Schule mit ihrer Unterschrift zu den Zielen des Projekts „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ (SoR – SmC) bekannt haben", sagt Sven Neumann, für den die Auszeichnung auch eine Bestätigung für die Arbeit der M.U.T.Gruppe ist. Die Schirmherrschaft über das Projekt übernimmt der 42 Thomas Kozianka Schirmherr Gerhard Losemann bekannte Künstler Gerhard Losemann, seit 33 Jahren Sprecher der „Duisburger Sezession“. Der Duisburger Losemann realisierte zuletzt zwei Mahnmale in Duisburg: Zum einen für die Opfer des Loveparade-Unglücks, zum anderen im Gedenken an die jüdischen Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Neben dem Unterricht Wir sind aktiv für Ihre Kinder Förderverein blickt auf ein erfolgreiches Schuljahr 2010/11 zurück Im Juni 2011 hat die Mitgliederversammlung der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Gymnasium Adolfinum den bisherigen Vorstand einstimmig wiedergewählt. Wir bedanken uns für das Vertrauen, welches uns entgegengebracht wird, und freuen uns auf die nächsten zwei Jahre, um weiter so erfolgreich für die Schule arbeiten zu können. Als besonderes Schulereignis fand im September 2010 der Sponsorenlauf „Au(l)a Adolfinum... hier drückt der Schuh“ statt. Mit viel Einsatz und Freude haben wir dieses Ereignis tatkräftig mit unterstützt. Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer! Im Schuljahr 2010/2011 waren wir in der Lage, bei vielen Projekten und Einrichtungen am Gymnasium Adolfinum finanzielle Hilfe zu leis- ten. Es wurde ein transportables EPiano angeschafft, das seinen Einsatz im Musikunterricht, im Orchester, in instrumentaler Begleitung der Chöre und in Konzerten findet. Die Fachschaft Kunst erhielt eine Projektionsleinwand. Ebenso konnten die Schülerbücherei und der Multimediabereich (Anschaffung von Beamern, Laptops, Multimediawagen u. a.) auf einem guten und aktuellen Stand gehalten werden. Weitere Förderungen erhielten die Freiarbeitsklassen, die Arbeitsgemeinschaften, die Studien- und Klassenfahrten u. a. Auch im Rahmen der Padder-Marx-Stiftung konnte geholfen werden. Mit dem neuen Schuljahr konnten wir 62 neue Mitglieder gewinnen. Um in Zukunft weiter so gut wie bisher arbeiten zu können und unseren Kindern die bestmöglichen Lernbedingungen am Gymnasium Adolfinum zu ermöglichen, ist der Förderverein auf jede einzelne Mitgliedschaft und Spende angewiesen. Im Namen der Schule sowie der Schülerinnen und Schüler möchten wir uns bei allen, die den Förderverein finanziell unterstützen, bedanken. Für alle, die noch nicht Mitglied im Förderverein sind, legen wir Ihnen ans Herz: Werden Sie aktiv für Ihre Kinder! Werden Sie Mitglied im Förderverein! Weitere Informationen unter www.adolfinum.de - Vereine & Traditionen – Förderverein. Beitrittserklärung sowie die Satzung können dort heruntergeladen werden. Heike Manzke, Michael Haub Der Vorstand der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Adolfinums: von links: Heike Manzke (1. Vorsitzende), Michael Haub (2. Vorsitzender), Dr. Heinrich Schönemann (Beirat), Georg Laus (Beirat), Manuela Steffens (Beirat) und Michael Heitmann (Kassenwart) Jahresheft Adolfinum ! November 2011 43 Neben dem Unterricht Mit Nobelpreisträgern auf Du und Du Eindrücke von der 61. Tagung der Nobelpreisträger in Lindau Die eingeladenen Lehrerinnen und Lehrer und Dr. André Remy mit Nobelpreisträger Erwin Neher (links von Dr. Remy, in der Mitte). Vielleicht kennt manch einer das Bedürfnis, nach Autoritäten oder Vorbildern zu suchen, die unsere Welt uneigennützig voranbringen und in ihrer Persönlichkeit über alle Zweifel erhaben sind. Menschen, die man getrost auf Briefmarken abbilden könnte, ohne befürchten zu müssen, dass sie in wenigen Jahren durch eine ans Licht geförderte Affäre abdanken müssen. Vielleicht ist dies ein verbreitetes Bild von Nobelpreisträgern. Im Juni hatte ich die Gelegenheit, an der jährlichen Tagung der Nobelpreisträger in Lindau teilzunehmen und dabei mir ein eigenes Bild von diesen Menschen zu machen. Jedes Jahr treffen sich 20 bis 30 Nobelpreisträger für eine Woche in Lindau am Bodensee, um mit den talentiertesten Nachwuchswissenschaftlern unter dem Leitwort „Educate, Inspire, Connect“ zusammenzukommen. Über ein ausgeklügeltes Auswahlverfahren gelangen von insgesamt über 20.000 durch ihre Hochschulen vorgeschlagenen Wissenschaftlern einige hundert in den Genuss dieser hochkarätigen wissenschaftlichen Tagung. 44 Zum ersten Mal waren auch Lehrerinnen und Lehrer eingeladen, denn die Organisatoren hatten das Motto weiter gedacht und berücksichtigt, dass oftmals in den Schulen bei begabten jungen Menschen der Funke für ein Engagement in den Naturwissenschaften entfacht wird und dass dies mit den daran beteiligten Lehrkräften steht und fällt. Gemeinsam mit 17 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland und Österreich konnte ich so „Educate, Inspire, Connect“ eineinhalb Tage lang selbst durchspielen, und tatsächlich: Ich habe in den wissenschaftlichen Vorträgen einiges gelernt, das ich sogar in meinem Unterricht verwenden kann. Ich wurde inspiriert von der großen Weite, die die Biografien von Ausnahmeforschern ebenso umfasste wie den Blick auf globale Zusammenhänge und mögliche Ansätze z. B. zur Bekämpfung von Krankheiten. Und schließlich trägt die Idee einer Verknüpfung, weil man im gegenseitigen Austausch die Situation und die Position des anderen besser verstehen lernt. Hier allerdings kann auch Lindau sich noch optimieren, denn deutlich sinnvoller als ein Mittages- sen mit einem Nobelpreisträger wäre ein intensiverer Austausch mit einigen Nachwuchsforschern. Uns Lehrern könnte es helfen zu erfahren, was einen angehenden Wissenschaftler in der Schule behindert, was ihn beflügelt hat, wie seine Leidenschaft entfacht worden ist. Für mich, der ich vor meinem „Lehrerleben“ selbst an diversen wissenschaftlichen Tagungen teilgenommen habe, war es ein höchst beglückender Ausflug in diesen Teil meines Lebens, garniert mit allerhand Schmankerln, sei es, dass man in einem Atemzug mit Bill Gates im Programm als Gast der Tagung geführt wird oder den Bodensee als im Zeppelin überfliegen darf. Am wichtigsten aber ist für mich die Botschaft für mein Wirken am Gymnasium Adolfinum, dass die Förderung talentierter und interessierter Jungen und Mädchen in den Naturwissenschaften hin zu einem Weg einer erfolgreichen und erfüllenden wissenschaftlichen Karriere eine lohnende Aufgabe ist, der ich mich weiterhin mit Engagement widmen möchte. Dr. André Remy Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Abitur 2011 Abiturrede 2011 Schulleiter Hans van Stephoudt zur Entlassung der Abiturientia 2011 Liebe Frau Bürgermeisterin Scholten, meine sehr verehrten Damen und Herren, vor allem aber liebe Abiturientinnen und Abiturienten, es ist soweit. Sie haben es geschafft. Ich gratuliere Ihnen liebe Abiturientinnen und Abiturienten persönlich und im Namen der gesamten Schulgemeinde zum bestandenen Abitur. Sie werden heute mit dem Abiturzeugnis in der Hand das Gymnasium Adolfinum verlassen. Sicherlich auch für mich als Schulleiter ein bewegender Moment, voll Dankbarkeit, Zuversicht und etwas Trauer, weil wir uns von 135 Persönlichkeiten verabschieden müssen, die Teil dieser Schule waren und im Moment noch sind und die das Adolfinum der letzten Jahre mit gestaltet haben. Davon werden wir heute sicherlich noch viel hören und ich werde gleich mit einigen eindrucksvollen Zahlen unterstreichen, warum wir mit Zuversicht auf Ihre Zukunft schauen dürfen. Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten gehören zur Gruppe der digital-natives, den Eingeborenen der digitalen Welt, zur „generation google“1 und unterscheiden sich damit von den „digital-immigrants“, das sind Menschen wie ich. Sie sind mit Video-Spielen, Internet, Podcast, Schüler-VZ, facebook und twitter, mit YouTube, Word, Excel, PowerPoint und „copy and paste“ ebenso groß geworden wie mit iPod, iTunes, Smartphone und Clouds. Sie gehen mit Medien wie selbstverständlich um und auch unter Ihnen sind sicherlich einige beinahe ständig „online“ und gehören zur rasant anwachsenden Gruppe der Multiuser oder Multitasker. Darunter versteht man jene Menschen, die gleichzeitig mehrere Medien nutzen, also z. B. gleichzeitig mailen, Musik hören und Video-Clips anschauen oder spielen. Seit Jahren interessieren sich Wissenschaftler verschiedener Disziplinen dafür, welche Auswirkungen ein solches Verhalten hat. Eine um- fangreiche amerikanische Untersuchung aus dem Jahre 2010 mit dem Titel „Generation m² (A. d. V.: Medien zum Quadrat)“2 der Kaiser Family Foundation belegt, dass amerikanische Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren durchschnittlich fast zehneinhalb Stunden täglich Medien nutzen. Durch Multitasking reduziert sich diese Zeit auf sieben bis acht Stunden eines Tages. Europäische, weniger repräsentative Studien zeigen, dass die Zahlen bei uns etwas niedriger liegen. Etwa sieben Stunden und zwanzig Minuten beträgt die tägliche Nutzungsdauer von Medien, die durch Multitasking auf etwa fünfeinhalb Stunden reduziert wird, im Schnitt. Auf sieben Tage verteilt beträgt die Lernzeit in der Schule außerhalb der Ferien etwa vier Stunden täglich. Die wichtige Frage ist: Lernen die jungen Menschen durch den Medienkonsum, trotz des Medienkonsums oder lernen Sie immer weniger wegen dieses Konsums? Natürlich gab und gibt es Mahner: Vielleicht kennen Sie Neil Postmans „Wir amüsieren uns zu Tode“3 aus dem Jahr 1985 oder den Aufsatz des Amerikaners Nicholas Carr „Is Google making us stupid?“4 von 2008, der weltweit für Aufsehen sorgte. Ein neuer Aufsatz trägt den Titel: „Wer bin ich, wenn ich online bin… und was macht mein Gehirn solange?“ Aber solche Pessimisten gab es schon immer. Hat nicht schon Sokrates sich gegen das schriftliche Philosophieren ausgesprochen, weil „vernünftige Praxis nicht über eine vom Leben abgelöste monologische Rede vermittelbar ist“? Hoffen wir, dass die Fähigkeit, sich mit verschiedenen Dingen gleichzeitig beschäftigen zu können, etwas grundsätzlich Positives ist oder bewirkt. Die bereits genannte Untersuchung weist aber nach, dass die Heavy-User die Fähigkeit verlieren, sich auf spezielle Dinge intensiv zu konzentrieren. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Der deutsche Neurowissenschaftler, Arzt und Psychiater Professor Manfred Spitzer – erfolgreicher und ernst zu nehmender Forscher und zugleich populärwissenschaftlicher Publizist – hat die neusten Ergebnisse Ende 2010 zusammengetragen. Eine umfangreiche Studie von Weis und Cerankosky5 zeigt eindeutig, dass ein erhöhter Konsum von Videospielen nicht nur aufgrund der zeitlichen Komponente das Lernen behindert, sondern auch im neurologischen Bereich, also beim Aufbau der Gehirnstrukturen und im Verhalten der User Beeinträchtigungen nach sich zieht. Prof. Spitzer lässt sich bei der Wahl der Überschrift für seinen Aufsatz über die Spielkonsolen in Kinder- und Jugendzimmern gar zu dem – sicherlich vollkommen übertriebenen – Titel hinreißen „Schenken Sie doch – schlechte Noten und geringere Elternbindung“6. In anderen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass die Nutzung des Wissensspeichers Internet nur den Menschen effektiv gelingt, die bereits über umfangreiche Denkstrukturen, über Wissen, ja über Bildung verfügen. Nur wer bereits in der Lage ist zu vernetzen, wer in der Textanalyse geübt und schnell ist, hat hinreichenden Erfolg beim recherchieren. Das ist so ähnlich wie mit dem Taschenrechner. Wenn Sie ein mathematisches Problem lösen wollen, müssen Sie zunächst denken, Strategien anwenden, Strukturen beherrschen und zuletzt kann Ihnen auch der Taschenrechner helfen. Und dann habe ich hier Ihre Abiturergebnisse: 135 von 136 haben bestanden. 59 von Ihnen, etwa 44 Prozent haben eine Eins vor dem Komma des Abiturschnitts stehen. Bei 32, das sind etwa 24 Prozent, reicht es zur Gesamtnote „sehr gut“, also einem Schnitt von 1,5 und kleiner. Und sage und schreibe zehn, das sind ungefähr so viele wie insgesamt in allen Jahren zuvor, in denen ich die Zeugnisse am Adolfinum überrei- 45 Abitur 2011 chen durfte, haben den Schnitt 1,0. Damit beträgt der noch inoffizielle Schnitt 2,13 ja sie haben richtig gehört, 2,13 und nicht 2,31, was auch schon sehr sehr gut wäre. Meinen herzlichen Glückwunsch! Und auch unter den anderen, die nicht zu den genannten Gruppen gehören, waren viele mit – gemessen an ihren persönlichen Bedingungen – herausragenden Ergebnissen. Es gibt bei Ihnen – außer dass Sie 76 junge Damen und nur 59 Herren sind – auch keine signifikanten Unterschiede bei den Leistungen hinsichtlich der Geschlechtszugehörigkeit. Was bedeutet das für mein Thema? These 1: Alle genannten Forschungsergebnisse sind falsch. These 2: Sie sind etwas Besonderes. Ihnen schadet der Medienkonsum nicht. These 3: Sie haben gar keine Medien genutzt. These 4: Es ist alles eine Frage der Dosis? Ich spare mir die Erörterung und entscheide mich für These 4. Viele, sehr viele von Ihnen haben trotz der Attraktivität der Medien Zeit, Ausdauer und Energie in das schulische Lernen gesteckt. Hoffentlich verspüren sie schon jetzt, dass es sich gelohnt hat. Ich verspreche Ihnen, dass sie noch oft merken werden, dass es sich gelohnt hat. Und viele von Ihnen wurden dabei intensiv unterstützt: Da sind zunächst Ihrer Eltern, die der Diskussion und Auseinandersetzung um Fernseh- und Computerzeiten nicht aus dem Weg gegangen sind, die damit – auch wenn „Sie“ dass nicht immer einsehen wollten – Ihnen und gleichzeitig der Schule geholfen haben. Liebe Eltern, ich danke Ihnen von ganzen Herzen dafür. Sie können hoch erfreut über die Leistungen Ihrer Kinder sein. Auch wenn ich hier die Namensnennung vermeide, möchte ich mich doch kurz bei Herrn Dr. Olbrich bedanken, der mir den Einstieg hier am Adolfinum erleichtert hat und in all den Jahren als Schulpflegschaftsvorsitzender viel für die konstruktive Zusammenarbeit der verschieden Gruppen an 46 unserer Schule getan hat. Lieber Herr Dr. Olbrich, herzlichen Dank! Vielleicht hat aber auch die Schule etwas beigetragen: Das Adolfinum hat Ihnen, so glaube ich, eine Mischung aus Angebot und Anforderung geboten. Sie sind der erste reguläre LateinPlus-Jahrgang mit immerhin drei solcher Klassen, Sie waren die ersten Skifahrer und und und. Ich möchte hier nicht die Inhalte, über die das Beratungsteam sprechen wird, vorwegnehmen. Apropos Beratungslehrerteam: Mit Frau Stegmann und Herrn Klag, also der Oberstufenleitung und dem Beratungslehrerteam in doppelter Personalunion waren Sie ja praktisch zum Erfolg verdammt. Für viele von Ihnen waren diese äußeren Umstände sicherlich Nebensache. Wichtig war Ihnen, dass Sie stets gesprächsbereite und absolut kompetente Berater für die vielen kleinen und größeren Probleme zur Seite hatten. Auch den beiden sollten wir mit einem Applaus danken. Und schließlich waren da Ihre Lehrerinnen und Lehrer. Von denen haben einige dafür gesorgt, dass Ihre Tagesdosis Medienkonsum deutlich unter den gefährlichen Werten bleiben musste. Einerseits durch nachhaltige Anforderung, aber andererseits haben sie auch Lehrerinnen und Lehrer kennengelernt, die Ihre Interessen angesprochen, Sie echt herausgefordert, mit Ihnen diskutiert und Ihnen eine „nicht vom Leben abgelöste vernünftige Praxis“ vermittelt haben. Auch ihnen sollten wir an dieser Stelle danken. Ich bin davon überzeugt, dass Sie hier bei uns zumindest weitgehend das notwendige Gegengewicht zum leichtfertigen Konsum der Medien, nämlich eine zumindest teilweise klassische Bildung erhalten haben. Mein Ziel ist nicht, die Neuerungen der Zeit im medialen Bereich zu verteufeln. Deren Nutzen und die Notwendigkeit, den Umgang mit ihnen ordentlich zu erlernen, stehen für mich außerhalb eines jeden Zweifels. Sie müssen und sollen sich auf Neuerungen einlassen. Bleiben Sie neugierig, lernbereit, aber auch vorsichtig. Nicht alles was toll und chic ist, ist auch gut. Nachdem man Röntgengeräte preiswert herstellen konnte, hat man in Schuhgeschäften die Füße geröntgt, um zu sehen, ob die Schuhe passen. Heute wissen wir es besser. Ich bitte Sie, Ihre Fähigkeiten und Kompetenzen, die bei Ihnen sicherlich über den durchschnittlichen Werten junger Menschen liegen, auch zu nutzen. Wählen Sie mit Bedacht, aber auch ohne ewiges Zögern, entscheiden Sie sich für einen Weg! Ich wünsche Ihnen, dass Sie eines Tages einen Beruf ausüben können, keinen Job. Einen Beruf, der Ihnen Zufriedenheit schenkt. Und: Lesen Sie hin und wieder ein Buch oder schreiben Sie mal wieder einen Brief – per Hand. Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, wenn Sie mir auf diese Weise berichten, was aus Ihnen geworden ist. Aber es darf natürlich auch eine Mail sein. Viel Glück! Hans van Stephoudt 1 Spitzer, M.: Generation Google. Nervenheilkunde 2010. 29. S. 711-716. 2 Rideout V. J., Forhr U. G., Roberts D. F.: Generation m2. Media in lives of 8-18 year olds. Menlo Park, CA. Kaiser Family Foundation 2010. (www.kff.org). 3 Postman, N.: Amusing Ourselves to Death. 1985 Deutsche Ausgabe 1988. Frankfurt am Main. 4 Carr, N.: Is Google making us Stupid?. The Atlantic monthley. Juli 2008. 5 Weis, R. / Cerankosky, B. C.: Effects of video-game ownership on young boys’ academic and behavioral functioning. Psychol Sci 2010. February 18. 6 Spitzer, M.: Schenken Sie doch – schlechte Noten und geringere Elternbindung. Nervenheilkunde 2010. 29. S. 263-266. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Abitur 2011 Abschied von Rebecca Jans Trauer um die verstorbene Schülerin des Abiturjahrgangs 2011 Ein Kondolenzbuch und ein Raum der Stille gaben den Schülerinnen und Schülern Gelegenheit für Erinnerung und Trauer. Neben vielem Schönen gehörten auch sehr belastende Stunden und Tage zu dem Jahr, auf das wir zurückblicken: Am letzten Mittwoch im Oktober traf unsere Schule ein schwerer Schlag: Wir erfuhren, dass Rebecca Jans, eine Schülerin der Jahrgangsstufe 13, am Tag zuvor gestorben war. Diese furchtbare Nachricht wurde noch unfassbarer dadurch, dass es keinerlei Anzeichen oder Vorwarnungen gegeben hatte, die auf diesen Tod hingedeutet hätten. Die Leistungskurslehrerinnen und -lehrer hatten die schwere Aufgabe, ihren Schülerinnen und Schülern die schlimme Botschaft zu übermitteln und mit dieser Nachricht geriet die Jahrgangsstufe in eine Ausnahmesituation: Tiefe Betroffenheit, ungläubiges Entsetzen, stilles Nicht-Wahrhaben-Können und großer Schmerz nahmen weiten Raum ein. Die Schülerinnen und Schüler, die Rebecca persönlich nahe standen, standen unter dem Schock der Mitteilung, und es war gut, in dem eingerichteten Gedenkraum einen Ort des Rückzugs für die eigene Trauer zu finden. In den folgenden Tagen stand unser Schulleben sehr stark unter dem Schatten des schlimmen Verlustes. Vieles konnte nun nicht so laufen wie gewohnt, Vieles war nun auch nicht so wichtig, wie an anderen Tagen. Viele Schülerinnen und Schüler suchten den Gedenkraum auf, um sich in dem ausgelegten Buch mit eigenen Worten von Rebecca zu verabschieden. Manche kamen häufiger und blieben länger, um mit anderen zusammen zu sein, manche zum Reden, manche Jahresheft Adolfinum ! November 2011 zum Schweigen, manche zum Weinen. Nicht alleine zu sein in diesen Tagen half uns, das Schlimme zu ertragen. Und es war eine große Hilfe, dass alle Schülerinnen und Schüler die Freiheit hatten, sich nach ihrem Befinden zu verhalten und dass die übrigen Mitschülerinnen und Mitschüler der spürbaren Trauer mit großem Respekt begegneten. Als Jahrgangsstufe nahmen wir noch einmal in einem Gedenkgottesdienst, den wir in der Schule feierten, von Rebecca Abschied und sehr viele ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler gingen auch mit zum Friedhof, um zu Rebeccas Beerdigung diesen letzten Weg noch mit ihr zu gehen. Wolfram Syben 47 Abitur 2011 „Abi lief I can fly“ – Mut machen zum Abflug Der Abiturgottesdienst 2011 des Adolfinum Mit dem Erhalt des Abiturzeugnisses stehen Schülerinnen und Schülern des Adolfinum viele Türen offen. Soll ich studieren? Und wenn ja, welchen Studiengang? Gehe ich für ein Jahr ins Ausland? Oder habe ich mich eventuell für eine Ausbildung entschieden, die nach Beendigung der Schule beginnt? Ziehe ich aus? Und wohin? Was es auch sein mag, die 48 Beantwortung der oben genannten Fragen zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. „Abi lief I can fly“, das Abiturmotto der Jahrgansstufe 13, bedeutet Vertrautes loszulassen, heißt endlich loszufliegen, selbstständiger zu werden und auf eigenen Beinen zu stehen. Es bedeutet seine Freiheit zu testen und zu genießen. Dennoch gibt es Zweifel: Schaffe ich das überhaupt? Bin ich nicht viel zu klein und zu schwach, um meine Zukunft selber zu meistern? Mit diesem Thema beschäftigte sich der Abiturgottesdienst 2011 am 2. Juli in der St. Josef-Kirche mit den Pfarrern Heinrich Bücker und Wolfram Syben. Das Evangelium nach Matthäus, in dem Petrus übers Wasser zu Jesus läuft, dann aber zweifelt und untergeht, macht deutlich, dass Angst ein schlechter Ratgeber ist. Mit seinen Mut machenden Worten konnte Pfarrer Wolfram Syben die Abiturientinnen und Abiturienten davon überzeugen, dass Risiken und Gefahren beim Losfliegen zwar lauern, aber im Vertrauen auf Gott der Start in die Zukunft beginnen kann. Als Symbol dafür fanden die Gottesdienstbesucher auf den Sitzbänken kleine Papierengel vor. Während des Gottesdiensts wurden diese von Verwandten, Freunden und Bekannten mit guten Wünschen für die Zukunft der ehemaligen Schülerinnen und Schüler gefüllt, die anschließend auf einer Stellwand im Altarraum zu einem großen Schutzengel zusammengesetzt wurden. Ergreifend waren vor allem die eigens verfassten Fürbitten, in denen Abiturientinnen und Abiturienten ihre Ängste und Hoffnungen an Gott richteten und Eltern und Lehrer ihren Sorgen, aber auch ihrem Dank, Raum verliehen. Die großzügige Kollekte ging an koptische Schwestern in Kairo, die neben einer Schule nicht nur Kindern den Zugang zu Am Scheideweg stehen… Bildung ermöglichen, sondern durch ihre Leitung eines Krankenhauses, ein Beispiel für Nächstenliebe geben. Durch die musikalische Unterstützung des Oberstufenchors unter der Leitung von Musiklehrer Martin Rücker und durch die diversen Klavier-, Geigen- und Querflötenstücke wurde der Gottesdienst zu einer stimmungs- und eindrucksvollen Erinnerung. Lydia Meyer-Glitza, Abitur 2011 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Abitur 2011 Schlag die Lehrer! Abischerz 2011 Lehrer ließen sich nicht unterkriegen Fotos: Philipp Olbrich, Abitur 2011 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 [Seite] Aus dem Kollegium Pensionierungen und Neueinstellungen Personelle Veränderungen im Kollegium Von links nach rechts: Herr Canton, Herr Schmidt-Henkenius, Frau Ettwig, Frau Stegmann, Herr Naumann. Auch in diesem Jahr fand am Ende des Schuljahres wieder eine kleine Verabschiedungsfeier vor dem sich anschließenden Kollegiumsabend statt. Herr Naumann (Englisch, Geschichte) wurde zwar bereits am 1. Februar dieses Jahres mit einer höchst amüsanten launischen Rede von Herrn Schneiderwind (als „Vorsitzender“ des ältesten Arbeitskreises des Adolfinums, dem „Traditionstisch“ des Lehrerzimmers) in die Freistellungsphase der Altersteilzeit entlassen, aber die offizielle Verabschiedung fand – wie in den vergangenen Jahren – am Ende des Schuljahres statt. Herr Naumann kam 1975 ans Adolfinum und war somit fast 36 Jahre erfolgreich bei uns tätig. Auch für Herrn SchmidtHenkenius begann mit dem neuen Schuljahr die Freistellungsphase. Er unterrichtete seit 1981 am Adolfinum Deutsch, Philosophie und Frau Evers und Herr Dr. Dinkelmann (Fachschaft Kunst) verabschieden Herrn Schmidt-Henkenius. 50 Kunst. Sein Eintreten für eine anspruchsvolle und korrekte Verwendung der deutschen Sprache mit all ihren Facetten und seine pädagogische Konsequenz brachten ihm einerseits Anerkennung und andererseits manch kritische Auseinandersetzung ein. Etwa ebenso lang wie Herr Neumann war Frau Ettwig (Pädagogik, Musik) am Adolfinum tätig. Die auch politisch engagierte Lehrerin genoss bei den Kolleginnen und Kol- Der Schulleiter dankt Frau Ettwig und Herrn Naumann für die vielen Jahre ihrer Tätigkeit am Adolfinum. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Aus dem Kollegium „Ein letztes Glas im Stehen“: Abschied in lockerer Atmosphäre. legen sowie den Schülerinnen und Schülern hohes Ansehen. Sie war viele Jahre Mitglied des Lehrerrates, lange Ausbildungskoordinatorin und hat das Erscheinungsbild ihrer beiden Fächer, die sie mit Leib und Seele vertrat, an unserer Schule entscheidend mitgeprägt. Schulleitung und Kollegium sind ihr dafür gleichermaßen dankbar. Auch für Frau Ettwig begann die Freistellungsphase. Organisatorisch unterschied sich die Verabschiedungsfeier von denen der Vorjahre. Auf Wunsch der zu Verabschiedenden versammelte sich das Kollegium nicht in der Aula, sondern im Konferenzraum. In lockerer Atmosphäre und ohne festes Programm (Reden) ergriffen in loser Reihenfolge Schulleiter, Vertreter/innen der Fachschaften, des Lehrerrates und des Kollegiums das Wort, um sich bei den Kolleginnen und Kollegen zu bedanken, ihnen Geschenke zu überreichen und Gesundheit und Glück für den weiteren Lebensweg zu wünschen. Besonders war sicher auch, dass gleich zwei Mitglieder der Schulleitungsrunde (Studiendirektorin bzw. direktor) in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurden. Auch diese beiden gehörten dem Lehrerkollegium sehr lange an. Frau Stegmann kam 1979 und Herr Canton bereits 1976 ans Adolfinum. Herr Canton (Mathematik, Physik, Informatik) hat sich über all die Jahre hinweg ständig autodidaktisch im Bereich der Informatik, der Softwareanwendung sowie der Installa- Herr Kuster (Mathematik) und Herr Herrmann (Physik) wünschen Herrn Canton viel Glück. tion von Hardware und Netzwerken aus- und fortgebildet und gilt nach wie vor als ausgewiesener Experte. Legendär ist der von ihm gemeinsam mit Schülern in den 90er Jahren aufgebaute und betriebene Internetkeller. Herr Lind, sein Nachfolger, tritt in große Fußstapfen, aber er konnte in den gemeinsamen Jahren auch viel von Herrn Canton lernen. Das Adolfinum ist Herrn Canton jedenfalls zu besonderem Dank verpflichtet. Gleiches gilt für Frau Stegmann. Schon bei „ihrer letzten Abiturfeier“ (in diesem Jahr) erhoben sich die scheidenden Abiturientinnen und Abiturienten sowie deren Angehörige und Freunde, um ihr mit anhaltendem Beifall zu danken. Mit viel pädagogischem Geschick und einem großen Herzen für „ihre“ Schülerinnen und Schüler leitete sie die Oberstufe am Adolfinum. Als Lehrerin für Englisch und Pädagogik war sie ständig auf dem neuesten Stand und trat mit voller Überzeugung für ihre Fächer ein. Die beiden werden uns in der erweiterten Schulleitung fehlen und mir als Schulleiter ganz besonders als Beraterin und Berater mit viel Erfahrung und dezidierten Kenntnissen des älteren und des neuen Adolfinums. Im nächsten Schuljahr werden Frau Monreal und Frau Redeker aufgrund von Mutterschutz- und Elternzeit nicht eingesetzt werden können. Frau Schüttauf wird aus den gleichen Gründen nur noch einige Monate arbeiten können. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Zum Halbjahreswechsel und zum neuen Schuljahr konnten wir insgesamt sechs neue Kolleginnen und Kollegen am Adolfinum begrüßen. Zum 01. Februar 2011 kamen: Frau Scharenberg (Deutsch, kath. Religion), Frau Sokolowski (Mathematik, Philosophie). Zum 02. September 2011 kamen: Frau Andree (Biologie, Mathematik), Herr Heisig (Deutsch, Geschichte, Sozialwissenschaften), Herr Koop (Deutsch, Sport) und Herr Michler (Deutsch, Englisch). Im Heft stellen sich die Kolleginnen und Kollegen noch ausführlich vor. Seit dem 01. Februar 2011 arbeiten außerdem zehn neue Referendarinnen und Referendare bei uns. Frau Fiedler stellt sie an anderer Stelle im Heft vor. Hans van Stephoudt 51 Kollegium Neue Gesichter im Lehrerzimmer Die neuen Kolleginnen und Kollegen stellen sich vor 2009 die Zeit des Referendariats am Gymnasium Adolfinum, wo ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt habe. Aufgrund der kollegialen Arbeitsatmosphäre und der fröhlichen und engagierten Schülerschaft freue ich mich sehr, im Anschluss an das Referendariat weiter an dieser Schule unterrichten zu dürfen. Vielen Dank an alle für die herzliche Aufnahme und die tolle Unterstützung während meiner Ausbildung! Carolin Andree Mein Name ist Carolin Andree und ich bin seit September 2011 Lehrerin am Gymnasium Adolfinum für die tollen und sehr interessanten Fächer Mathematik und Biologie. Geboren und aufgewachsen bin ich in dem schönen Krefelder Vorort Hüls. Dort fühle ich mich, in der Umgebung meiner Familie und meiner Freunde, sehr wohl, so dass ich nach meinem Studium im nicht weniger schönen Münster wieder dorthin zurückkehrte. Den Wunsch Lehrerin zu werden hatte ich, wie auch schon in den „Meine Freunde“-Büchern von damals nachzulesen ist, bereits in der Grundschule. Gestärkt wurde dieser dann durch vielfältige Einflüsse wie die doch recht vielen Lehrer in meiner Familie, die jahrelange Jugendarbeit in der katholischen Pfarrjugend Hüls, die motivierende Arbeit mit Schulklassen als Teamerin bei Orientierungs- und Klassengemeinschaftstagen während meines Studiums und die Stelle als Vertretungslehrerin für Mathematik am Elisabeth-Lüders-Berufskolleg in Hamm während meiner Examenszeit. Nach dem 1. Staatsexamen begann für mich dann im September 52 Rückkehr nach Moers aus südlichen Gefilden: Harald Michler. Nach sechs Jahren an der „Deutschen Schule Barcelona“ bin ich nun wieder in Moers ansässig, wobei der Niederrhein allerdings nicht im eigentlichen Sinne meine Heimat ist. Ziemlich groß geworden bin ich im sauerländischen Iserlohn, genauer gesagt in Letmathe, da sind wir Sauerländer sehr genau – Düsseldorf liegt ja schließlich auch nicht bei Köln! Mein Studium genoss ich dann jedoch in größeren Städten: Dortmund und vor allem Bochum waren hier langjährige Lebensstationen, weshalb ich auch den typischen Ruhrpott-Charme mein Eigen nenne. Dem Ruhrgebiet blieb ich dann auch in meiner nächsten Lebensphase treu und absolvierte mein Referendariat im „pulsierenden“ Essen. Doch dann - soll ich jetzt sagen: „verschlug es mich?“ – an den Niederrhein, nach Moers. Die weiten Ebenen faszinierten mich dergestalt, dass ich hier nach einer überschaubaren Phase des Nachdenkens von nur etwa acht Jahren kurzerhand im Sinne eines Hausbaus heimisch wurde und insgesamt zehn Jahre an der „Anne-Frank-Gesamtschule“ arbeitete. Doch wie das Leben so spielt: Kaum war ich richtig in mein neues Heim eingezogen, da bot sich die Chance, in Barcelona an der „Deutschen Schule“ zu arbeiten – ein Angebot, welches ich, wie der Pate zu sagen pflegt, „nicht ablehnen konnte“. In Spanien, besser gesagt in Catalunya – hier sind die Katalanen geradezu sauerländisch eigen und genau – begeisterte mich der südländische Lebensstil dieser mediterranen Metropole, die sicherlich in Europa ihres Gleichen sucht. Doch – tempus fugit – die Zeit verging wie im Flug: Kaum hatte ich die Koffer ausgepackt, schon stand der Umzugswagen schon wieder vor der Tür und die sechs Vertragsjahre waren um. Glücklicherweise hatte ich ja nicht nur ein Haus in Moers und somit ein niederrheinisches Refugium; es bot sich zudem auch die Chance, am Adolfinum zu arbeiten, eine Möglichkeit, die die Rückkehr aus südlichen Gefilden nicht so schwer machte. Doch genug Geografisches: Ich bin – wie Kishon sagen würde – verheiratet mit der „besten Ehefrau von allen“ und habe drei Kinder, von denen die beiden älteren „Jungs“ bereits studieren (Regie in Stuttgart und BWL in Barcelona). Unsere Tochter Julia fängt mit mir am Adol- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kollegium finum an, jedoch in der 5. Klasse – und sie ist genauso gespannt auf die neue Schule wie ich! Harald Michler Freizeit lese ich gerne Romane oder Sachbücher, mache Sport oder gehe ins Kino. Ich werde dann in den Herbstferien nach Moers ziehen. Dass es hier wieder ruhiger als in Essen sein wird, stört mich weniger, erinnern mich doch die ersten Eindrücke hier manchmal etwas an meine Heimat. Ich hoffe, dass ich von den Kolleginnen und Kollegen, aber auch von den Schülerinnen und Schülern noch den einen oder anderen Geheimtipp bekomme, was man alles hier unternehmen kann. Ich wurde von allen Seiten sehr herzlich hier aufgenommen und freue mich auf viele Jahre an dieser tollen Schule. Daniel Heisig Hallo zusammen! Mein Name ist Daniel Heisig und ich unterrichte seit Beginn dieses Schuljahres am Gymnasium Adolfinum die Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialwissenschaften/Politik. Ich bin in Pirmasens in der beschaulichen Südwestpfalz aufgewachsen und habe von 2002 bis 2008 auch in Rheinland-Pfalz - genauer gesagt in Trier - studiert. (Eine Stadt, die sich für Historiker ganz besonders anbietet!) Aufgrund meines Interesses für gesellschaftliche Fragen der Vergangenheit und Gegenwart brauchte ich nicht lange überlegen, welche Fächer ich gerne unterrichten würde. Schließlich habe ich Deutsch im Verlauf des Studiums hinzu gewählt, weil ich bei der Arbeit mit Kommilitonen bemerkte, dass mir auch dieses Fach gut liegt und es sehr viele spannende Parallelen zu Geschichte und Politik gibt. (Bis heute habe ich den Satz meiner Deutsch-Lehrerin aus Klasse 10 im Ohr: „Literatur ist immer ein Spiegel seiner Zeit.“) Richtige Ruhrgebietsluft habe ich dann erst im Referendariat geschnuppert, als ich meinen Vorbereitungsdienst am Ganztagsgymnasium Essen Nord-Ost geleistet habe. An das wuselige Treiben in NRW habe ich mich schnell gewöhnt. In der Wie das Leben so spielt: Natürlich war ich mir, Elisabeth Scharenberg, – wie so viele andere auch – in der Grundschule absolut sicher, unbedingt später Lehrerin werden zu wollen! Als der Ernst des Lebens am Gymnasium aber seinen Lauf nahm, verblasste diese Überzeugung zunehmend und gipfelte in dem festen Vorsatz, alles andere zu werden – nur nicht Lehrerin. Nach meinem Abitur 2003 in Essen zog es mich also in das schöne Münster, wo ich ein Magisterstudium für Germanistik, katholische Theologie und Philosophie begann. Durch einen unvorhersehbaren Zufall bekam ich Kontakt zur Jugendbildungsstätte des Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Klosters in Gerleve, wo ich von da an einige Jahre als Referentin für Tage religiöser Orientierung arbeitete. Die zwanglose, lebendige und dennoch in höchstem Maße persönliche Arbeit mit Schülern verschiedener Altersklassen und Mentalitäten brachte meinen antipädagogischen Kurs zum Wanken. Ich blieb unentschlossen und machte 2003 meinen Abschluss mit Magister und Erstem Staatsexamen. Wehmütig wegen des Abschieds aus Münster (und damit auch von Gerleve) und unsicher in Bezug auf die Zukunft trat ich, eher unfreiwillig, meine Referendariatsstelle in Krefeld an. Doch es kommt ja erstens immer anders und zweitens als man denkt: Schon nach den ersten zwei Wochen an der Marienschule Krefeld schloss sich der Kreis und ich war sicher: Meine Schullaufbahn soll doch noch nicht beendet sein! Diese Feststellung ist der Grund dafür, dass ich mich nun hier als neue Kollegin am Adolfinum vorstellen darf. Seit Februar 2011 unterrichte ich hier die Fächer Deutsch und katholische Religion und bin sehr froh, freundliche und hilfsbereite Kolleg(inn)en, offene Schüler(innen) sowie eine sehr angenehme Schulatmosphäre erleben und mitgestalten zu dürfen. Wenn es gerade einmal nicht um Schule geht: Ich genieße es, wieder im schönen Essener Süden, meiner Heimat, wohnen zu können. In meiner Freizeit nutze ich hier die Vielfalt an gemütlichen Cafés, gehe zum Sport, entspanne an Ruhr und Baldeneysee, unternehme etwas mit meinen Neffen und Nichten und engagiere mich in „meinem“ symphonischen Blasorchester, das ich 2006 zusammen mit Freunden gegründet habe. Elisabeth Scharenberg 53 Kollegium rinnen und Mitarbeitern und der Schulleitung erhalten habe, mit der Realität vollkommen deckt. Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken, die mir den Einstieg in das Berufsleben auf eine sehr angenehme Weise ermöglicht haben. Ich freue mich auf die weitere Arbeit an einer tollen Schule! Anika Sokolowski Mein Name ist Anika Sokolowski. Seit dem 1. Februar 2011 unterrichte ich am Gymnasium Adolfinum die Fächer Mathematik, Philosophie und Praktische Philosophie. Wegen meiner positiven Erfahrungen als Gruppenleiterin im Kinder- und Jugendbereich und in der Nachhilfe habe ich an der Universität DuisburgEssen ein Lehramtsstudium mit der Kombination meiner Lieblingsfächer begonnen, welches aufgrund meines Interesses am Fach Mathematik bald durch ein Diplomstudium ergänzt wurde. Die Freude an der Arbeit mit Studierenden im Rahmen verschiedener Tätigkeiten als studentische und wissenschaftliche Hilfskraft hat dann die Entscheidung für den Schuldienst endgültig gefestigt. Obwohl ich als gebürtige Oberhausenerin eigentlich im Ruhrgebiet bleiben wollte, führte mich mein Referendariat an das Gymnasium Horkesgath in Krefeld und damit an den Niederrhein. Inzwischen fühle ich mich in der Region sehr wohl. Außerdem habe ich mich bereits bei meinem ersten Besuch am Gymnasium Adolfinum heimisch gefühlt, was der Grund für die Entscheidung war, in Zukunft in Moers zu unterrichten. In meiner Freizeit interessiere ich mich für die Astronomie, lese, koche und backe gerne und fahre Fahrrad. Nach einem halben Jahr an der Schule kann ich sagen, dass sich der sehr gute Eindruck, den ich bei meinem ersten Besuch von den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen, den Mitarbeite- 54 Ich heiße Daniel Koop und unterrichte nun seit September 2011 am Adolfinum die Fächer Deutsch und Sport. Gegenwärtig wohne ich auf der „richtigen“ Rheinseite in Wesel. Dort bin ich auch vor 30 Jahren geboren worden, habe dort mein Abitur gemacht und denke, dass ich dort auch weiterhin meine Zeit verbringen werde. Lediglich zum Studium hat es mich zunächst nach Bochum gezogen und anschließend nach Essen, wo ich schließlich auch mein Studium beendet habe. Seitdem ich vor vier Jahren Vater eines Sohnes geworden bin, orientierte ich mich dann wieder zurück in die alte Heimat. Nach meinem Abitur habe ich bei der Lebenshilfe in Rees meinen Zivildienst abgeleistet. Dort habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt und konnte die Zeit auch dahingehend nutzen, mir um meine berufliche Zukunft einmal ausgiebig Gedanken zu machen. Nachdem ich mich gegen eine Ausbildung zum Diplom-Kameramann entschieden habe, fiel die Entscheidung recht schnell auf die Wahl des Lehramtsstudiums. Die eigene Schulzeit noch im Hinterkopf, habe ich einfach an dem angeknüpft, was mir immer schon viel Freude bereitet hat – Sport treiben und sich mit Literatur beschäftigen. Zeit meines Lebens habe ich immer gerne Sport getrieben und auch gerne gelesen. So habe ich in meiner Jugend im Leistungsbereich gerudert und mir auf den diversen Regatten und Wettkämpfen mit allem die Zeit vertrieben, was irgendwie lesbar war. Nebenbei habe ich schon früh damit begonnen Musiktexte für mich aus dem Englischen zu übersetzen bzw. deutsche Texte bewusst zu lesen und zu deuten, um zu erfahren, was ich mir da eigentlich genau anhöre. So wurde der Grundstein für meine berufliche Zukunft gelegt. Da sich diese Bereiche auch auf das Umfeld auswirkten und ich immer versucht habe, andere mit dieser Begeisterung anzustecken, konnte ich diese Entscheidung mit ruhigem Gewissen treffen und habe sie bis zum heutigen Tage auch definitiv nicht bereut. Während des Studiums habe ich u.a. sehr lange Nachhilfe in den Fächern Deutsch und Mathematik gegeben und dadurch eine letzte Bestätigung, für die Wahl in den Schuldienst zu treten, erhalten. Mein Referendariat habe ich in an einem Gymnasium in Bocholt absolviert. Ich denke, dass ich mich in der kurzen Zeit hier an der Schule bereits gut eingelebt und auch viele neue nette Kolleginnen und Kollegen und Schülerinnen und Schüler kennengelernt habe und freue mich auf die noch vielen Jahre an dieser Schule. Daniel Koop Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kollegium Mehr als Lehren lernen: die Referendare am Adolfinum Zehn neue Lehramtsanwärter im Vorbereitungsdienst Die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter von links oben nach rechts unten: Frau Neynes, Frau Hudasch, Frau Milde, Frau in der Beek, Herr Savic, Frau Roth, Frau Schreiber, Herr Chung, Herr Bächle und Frau Hofer. Am 1. Februar 2011 begann für zehn Referendarinnen und Referendare ihr Vorbereitungsdienst am Studienseminar Duisburg bzw. am Gymnasium Adolfinum. Diese zehn Referendare werden über einen Zeitraum von zwei Jahren das Schulleben am Adolfinum mitgestalten: Herr Bächle (Sport, Englisch), Frau in der Beek (Engl., Deutsch), Herr Chung (Sport, ev. Religion), Frau Hofer (Mathematik, Biologie), Frau Hudasch (Musik, SoWi), Frau Milde (Engl., kath. Religion), Frau Neynes (Deutsch, Erdkunde), Frau Roth (Mathematik, Pädagogik), Herr Savic (Biologie, Chemie), Frau Schreiber (Latein, Geschichte). Nach der Vereidigung im Rathaus stand die restliche Woche ganz im Zeichen der pädagogischen Tage im Seminar. Am 7. Februar 2011 stellten sich dann die neuen Referendarinnen und Referendare an ihren Ausbildungsschulen vor. In den folgenden zwei Wochen fanden – in der Regel an den Schulen der jeweiligen Fachleiterinnen und Fach- leiter – die Fachintensivtage in den Ausbildungsfächern statt. Die Lehrerausbildung in NRW sowie in der gesamten Bundesrepublik gliedert sich in ein universitäres Studium und den Vorbereitungsdienst. Der Vorbereitungsdienst für ein Lehramt an öffentlichen Schulen ist an Schulen und an Studienseminaren abzuleisten. Das Gymnasium Adolfinum ist dem Studienseminar Duisburg zugeordnet. Hier findet der schulpraktische Teil der Ausbildung statt. Der Zugang zum Vorbereitungsdienst setzt den Abschluss eines Bachelorstudiums sowie einen Abschluss zum „Master Of Education“ bzw. die Erste Staatsprüfung für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen voraus. Der Vorbereitungsdienst bereitet auf die eigenverantwortliche Unterrichts- und Erziehungstätigkeit an Schulen vor. Diesem Ziel dient die wissenschaftlich fundierte schulpraktische Ausbildung, die Studienseminar und Schule gemeinsam verantworten. Auf Seiten des Semi- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 nars werden die Referendarinnen und Referendare dabei von ihren Seminarausbildern, auf Seiten der Schule von ihren jeweiligen Fachlehrern und den Ausbildungskoordinatoren begleitet. Am Adolfinum nehmen die Tätigkeit der Ausbildungskoordinatoren zur Zeit Herr Franken und Frau Fiedler wahr. Bis zum Ende des vergangenen Schuljahres hat Frau Ettwig über lange Jahre als Ausbildungskoordinatorin fungiert und viele Generationen von Referendaren mit großem Engagement und Menschlichkeit durch diese Zeit begleitet. Wir danken ihr dafür und wünschen ihr alles Gute in ihrem wohlverdienten Ruhestand. Die Ausbildung umfasst insbesondere pädagogische und didaktische Inhalte, die zur Erfüllung der beruflichen Aufgaben erforderlich sind. Sie orientiert sich dabei an der Entwicklung der grundlegenden beruflichen Kompetenzen für Unterricht und Erziehung, Beurteilung, Diagnostik, Beratung, Kooperation und Schulentwicklung sowie an den 55 Kollegium wissenschaftlichen Anforderungen der Fächer. Dies geschieht in zunehmender Eigenverantwortlichkeit der Auszubildenden. Zur Ausbildung im Vorbereitungsdienst gehört daher selbstständiger Unterricht. Den schulpraktischen Teil des Referendariats machen somit unterschiedliche Arbeitsfelder aus: − Hospitationen, d. h. die Lehramtsanwärter hospitieren im Unterricht einer Fachlehrerin/eines Fachlehrers. − Ausbildungsunterricht, also Unterricht unter Anleitung einer Fachlehrerin/eines Fachlehrers und selbstständiger Unterricht. − Arbeit in außerunterrichtlichen Aufgabenfeldern. Die Seminarausbilder sowie die Ausbildungskoordinatoren und der Schulleiter besuchen die Referenda- rinnen und Referendare im Unterricht. Die Besuche dienen der Anleitung, Beratung, Unterstützung und Beurteilung. Im Rahmen des schulpraktischen Teils der Ausbildung finden am Adolfinum außerdem regelmäßige Sitzungen mit den Ausbildungskoordinatoren sowie schulinterne Vertiefungsangebote statt, die Beratung und praxisorientierte Anleitung bieten. So wurden im letzten Schuljahr u.a. die Themen Rechtliche Grundlagen zur Leistungsbewertung, Elterngespräche führen, Aufgaben einer Klassenleitung behandelt. Am Ende der zwei Jahre wird die (Zweite) Staatsprüfung stehen. Sie besteht aus einer Hausarbeit, zwei unterrichtspraktischen Prüfungen und einem Kolloquium. Ziel der gesamten Ausbildung ist die Befähigung, ein Lehramt an öffentlichen Schulen selbstständig auszuüben. Wir wünschen unseren Referendarinnen und Referendaren für die vor ihnen liegenden Aufgaben gutes Gelingen und, bei all den vielfältigen Aufgaben, viel Freude in diesem schönen und wichtigen Beruf. Ebenso gratulieren wir den ehemaligen Referendarinnen und Referendaren Frau Andrée, Frau Müller, Herrn Ostwald, Herr Lux und Frau Schwind zu ihrem bestandenen Examen und wünschen ihnen alles Gute für ihre Zukunft. Frau Andrée wird uns als Kollegin am Adolfinum erhalten bleiben, die anderen vier haben mit Beginn des neuen Schuljahres ihre Stellen an anderen Schulen angetreten. Auch dafür alles Gute! Marita Fiedler Unterstützung von der Universität Lehramtsstudenten unterrichten Englisch, Mathe und Physik Schon im dritten Jahr am Adolfinum: Herr Balzer. Unterstützung in Mathematik und Physik: Herr Heining. Unterstützung im Fach Englisch: Frau Wehner. Um die durch Mutterschutz und Elternzeit entstandenen vorübergehenden Engpässe aufzufangen, unterrichtet Herr Balzer, der bereits im dritten Jahr bei uns, weiter in den Fächern Englisch und Sozialwissen- schaften. Neu hinzugekommen sind Frau Wehner (Englisch) und unser ehemaliger Schüler Herr Heinig (Mathematik/Physik). Beide befinden sich noch im Lehramtsstudium, verfügen aber bereits über Lehrer- fahrung. Wir wünschen den jungen engagierten Menschen viel Glück hier am Adolfinum und für die Zukunft. 56 Hans van Stephoudt Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kurz notiert Monsterausbruch? Eine künstlerische Richtigstellung Im vergangenen Jahr waren im Adolfinum zahlreiche kleine schwarze Wesen beobachtet worden. Sie hielten sich typischerweise in der Nähe von Türen, Fenstern und an Wänden auf. „Vielfach sind wir als Kunstlehrerinnen und -lehrer gefragt worden, ob wir etwas damit zu tun hätten. Uns wurde sogar unterstellt, den Monstern zu ihrem Auftritt verholfen zu haben“, so Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers und Anna-Lena Rechmann, Kunstlehrer am Adolfinum. „Wir stellen dazu fest, dass die kleinen Wilden ihren Weg in die Schule selbstständig und ohne unsere Hilfe fanden. Wir haben nichts, gar nichts mit Monstern im Sinn“, so die drei weiter. Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers, Anna-Lena Rechmann Die Weihnachtsmarkt-Aktion 2010 Der Moerser Weihnachtsmarkt aus einer ganz neuen Perspektive Im vergangenen Jahr organisierten die Schülerinnen und Schüler, sowie die Eltern der Klasse 6a unter der Leitung der Kunstlehrerin AnnaLena Rechmann und ihrer Kollegin Christina Evers die Weihnachtsmarktaktion. Bei tiefsten Temperaturen erwirtschafteten die Beteiligten durch ihr bemerkenswertes Engagement einen Betrag von 1500 Euro, der dem befreundeten Internat in Vileika (Weißrussland) zu Gute kommen wird. Neben dem Sammeln von Spenden war vor allem der Verkauf von Kunstkalendern, Weihnachtspostkarten und Waffeln in der Weihnachtsmarkthütte ein spannendes Erlebnis für die Klasse 6a. Am Ende waren sich alle einig, dass die diesjährige Weihnachtsmarkt-Aktion ein lohnendes Ereignis für alle war. Das eingenommene Geld wurde bereits dem Schulseelsorger und Kollegen Wolfram Syben übergeben, der davon Hilfsgüter für die Schülerinnen und Schüler des Internates in Weißrussland kaufen und sie persönlich überbringen wird. Aufgrund der besonders positiven Rückmeldungen aus der Schüler- und Elternschaft und aus dem Kollegenkreis können seit diesem Frühjahr die Karten Der Stand der 6a auf dem Moerser Weihnachtsmarkt. ganzjährig im Sekretariat erworben werden. Zudem werden, wie auch in den vergangenen Jahren, die Kalender und Karten am Tag der offenen Tür am 26. November 2011 erhältlich sein. Was aber ist die Weihnachtsmarkt-Aktion? Seit drei Jahren findet die Weihnachtsmarkt-Aktion statt. Die schönsten im Schuljahr entstandenen Schülerkunstwerke werden ausgewählt und für die Gestaltung eines Jahreskalenders und von Postkarten genutzt. Diese Karten und Kalender werden an einem Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Tag auf dem Moerser Weihnachtsmarkt verkauft. Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers, Anna-Lena Rechmann 57 Kurz notiert Adolfinum ist „MINT-Excellence-Center“ Unterstützung für mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht Der Unterricht in den Naturwissenschaften und der Mathematik bildet – neben der Förderung der Fremdsprachen – das Profil des Adolfinums. Und hier wird hervorragende Arbeit geleistet. Das bestätigt die Aufnahme des Adolfinums in den „Verein mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center" (MINT-EC). Anfang Dezember 2010 erhielt eine Delegation des Adolfinums die Zertifizierungsplakette in Berlin. „Es freut mich außerordentlich, dass wir Mitglied von MINT-EC geworden sind und unsere Schüler in Zukunft von diesem Angebot profitieren werden“, sagt Schulleiter Hans van Stephoudt. „Das ist nicht zuletzt dem großen Engagement der Kolleginnen und Kollegen für den Unterricht und darüber hinaus zu verdanken“, so der Schulleiter weiter. Eine Ansicht, die auch die MINT-EC teilt: „Sehr gut harmonisieren am Adolfinum der mathematisch-naturwissenschaft- Exzellent: MINT-Zertifizierung in Berlin. liche und der (alt)sprachliche Schwerpunkt“, schreiben die Vereinsvertreter in der Begründung zur Aufnahme des Adolfinums. „Wir begrüßen die erfolgreich zertifizierten Schulen sehr herzlich und sind sicher, dass sie das MINT-ECNetzwerk bereichern und weitere Kompetenzen einbringen werden“, erklärte Wolfgang Gollub, Vorstandsvorsitzender des Vereins mathematisch-naturwissenschaftlicher Excellence-Center an Schulen anlässlich der Übergabe der Zertifizierungsplaketten. „Sie können stolz darauf sein, das anspruchsvolle Auswahlverfahren gemeistert zu haben.“ Als eines von fünf Gymnasien bundesweit hat das Adolfinum den Sprung von der Bewerbung direkt in den Kreis der MINT-ECSchulen geschafft. Der Regelfall ist eine mehrjährige Anwartschaft, in der das MINT-Profil weiter ausgebaut wird, bevor die Vollmitgliedschaft verliehen wird. Ziel des Vereins ist es, mehr Nachwuchs für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die so genannten „MINTFächer“, zu begeistern. Dazu führt der Verein Veranstaltungen für Schüler und Lehrkräfte durch und bietet Unterstützung bei der Suche nach Kontakten. Nicht zuletzt ermöglicht der Verein die Einbindung in ein Netzwerk exzellenter mathematisch-naturwissenschaftlicher Schulen aus ganz Deutschland. Thomas Kozianka „Zum Laufen gehört mehr als schnell sein“ Adolfiner beim 29. Utforter Berglauf 2011 Nach langer Trainingsvorbereitung traten am 14. Mai 2011 drei Klassen des Adolfinums beim alljährlichen Utforter Berglauf an. Für die Klasse 6a war es die erste Teilnahme an einem großen Volkslauf. Beim Schülerlauf mit einer Strecke von 950 Metern sammelten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6a erste Erfahrungen. Hochmotivierte Läufer: die Klasse 6a Alle Schülerinnen und (04:51,48), Khadisha Zirwes Schüler kamen mit erschöpft, aber (04:31,65) und Jan Menzel (04:03,04) glücklich im Ziel an und wurden dort den Klassensieg. von ihren Lehrern und Eltern mit Alle Teilnehmer wurden nach Applaus empfangen. In ihrer Altersdem Lauf mit einer Medaille und klasse erreichten Frauke Kai 58 einer Urkunde geehrt. Wer genug Geduld hatte, wartete auf die Auslosung der Tombola und konnte mit etwas Glück attraktive Preise gewinnen. Dass die Veranstaltung nicht nur für den Sportunterricht von Bedeutung war, zeigt die Unterstützung etlicher Eltern und Kollegen, die unsere Schülerinnen und Schüler im Zieleinlauf lautstark anfeuerten. So war der Utforter Berglauf wie im vergangenen Jahr ein lohnendes Ereignis für alle Beteiligten. Anna-Lena Rechmann Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kurz notiert Adolfiner gewinnen „Deutschen Lehrerpreis 2010“ Zum ersten Mal gewinnen zwei Lehrer derselben Schule Die Preisträger Thomas Kozianka Die Gewinner des bundesweiten Wettbewerbs „Deutscher Lehrerpreis – Unterricht innovativ“ 2010 stehen fest – und unter den Preisträgern sind zwei Adolfiner: Dr. André Remy und Thomas Kozianka wurden am 29. November 2010 in Berlin geehrt. Beide waren in der WettbewerbsKategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“ nominiert worden. In dieser Kategorie hatten Schüler der diesjährigen Abschlussklassen engagierte Lehrkräfte für den Preis vorgeschlagen. Der Vorsitzende der Kultusministerkonferenz (KMK), Bayerns Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle würdigte das Engagement der Lehrkräfte: „Die Preisträger stellen für mich Vorbilder dar. Sie stehen für mich exemplarisch für eine große Anzahl von Lehrerinnen und Lehrer, die sich mit enormer Energie einbringen, damit junge Menschen von einer guten Position in ihr berufliches und privates Leben starten können - nicht nur fachlich, sondern auch menschlich." Oft müssten Lehrkräfte ja die Fähigkeit von Fernsehmoderatoren wie Thomas Gottschalk oder Stefan Raab mit den Kompetenzen von Konrad Duden und Werner von Siemens vereinen. Auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gratulierte den Preis- … und Dr. André Remy. trägern: „Die ausgezeichneten Lehrerinnen und Lehrer sind mit ihrem engagierten Unterricht, aber auch in ihrer gesamten Persönlichkeit ein großer Gewinn für die Schülerinnen und Schüler. Von solchen Vorbildern profitieren nicht nur die Kinder. Diese Lehrerinnen und Lehrer werben für den Lehrerberuf insgesamt, der noch mehr Respekt und Anerkennung in der Gesellschaft verdient.“ Insgesamt 18 Lehrerinnen und Lehrer wurden in der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus" im Rahmen der Preisverleihung in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet, darunter fünf aus NRW. Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des Wettbewerbs gewannen in einem Jahr zwei Lehrer derselben Schule den „Deutschen Lehrerpreis“. Durch die Preisverleihung führte ZDF-Moderatorin Nina Ruge, die selbst sieben Jahre als Lehrerin an einem Gymnasium in Wolfsburg tätig war. Sie brachte die Bedeutung dieser Lehrer-Auszeichnung auf eine prägnante Formel: „Wir brauchen diesen Preis, mehr als viele andere Preise.“ Schließlich sei dieser Preis Ausdruck der Wertschätzung für Lehrerinnen und Lehrer. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Der „Deutsche Lehrerpreis“ wird unter anderem vom Deutschen Philologen-verband (DPhV) getragen und jährlich durchgeführt. Neben der Kategorie „Schüler zeichnen Lehrer aus“, können sich Lehrer auch mit eigenen, innovativen Unterrichtskonzepten um einen Preis bewerben. Über die Gewinner entscheidet eine hochrangig besetzte WettbewerbsJury, der unter anderem Doris Ahnen, Kultusministerin in RheinlandPfalz, Professor Dr. Roland Wöller, Kultusminister in Sachsen und Professor Dr. Jürgen Baumert, Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Berlin angehören. Eva Redeker 59 Kurz notiert Eine Traumreise durch Köpfe und Skulpturen Kunst und Universität I Als wir am Donnerstag, den 16 Juni 2011 in die Schule gingen, verließen wir diese nach einer halben Stunde schon wieder – denn wir wollten ins Museum. Nach einer halben Stunde Kunst bei Herrn Dinkelmann, unserem Klassenlehrer, warteten wir vergnüglich in der Pausenhalle auf Frau Schneider, unsere Klassenlehrerin. Aber zuerst kam Frau Rechmann, die wir dann Frau Schneider nannten, um schnell losgehen zu können. Sie wollte auch gerne mitkommen, konnte aber nicht. So holte sie dann die echte Frau Schneider. Nun ging es los, zuerst zum Königlichen Hof und dann von dort direkt zum Lehmbruck Museum. Nach einem kleinen Frühstück und Spielen im Park kam Frau Dr. Düchting von der Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit vielen Studenten und Studentinnen. Sie hatten für uns einige Museumserlebnisse vorbereitet: Einige von uns begaben sich auf eine Traumreise. Sie handelte von einem Berg, den wir in Gedanken bestiegen. Eben diesen Berg konnten wir dann auch im Museum besuchen. Er schimmerte silbern und hatte viele Höhlen und Gänge. Manche fanden, dass er eher wie ein Nashorn aussah – aber Kunst ist Kunst. Andere Schüler aus unserer Klasse versetzten sich in die Lage Viele fremde Köpfe im Lehmbruck Museum. des antiken Helden Herkules. Verkleidet machten sie Fotos in unterschiedlichen Posen und fanden heraus, wann sie am Stärksten wirken. Im Museum waren tatsächlich ähnlich stehende Herkulesskulpturen zu sehen. Wiederum eine andere Gruppe ließ sich von einem fantastischen Leiterlabyrinth dazu inspirieren, Ideen für eine Fantasieschule ohne Lehrer zu sammeln und zu zeichnen. Die letzte Schülergruppe beschäftig- te sich mit sehr unterschiedlichen Köpfen von unterschiedlichen Künstlern. Einige waren spitz und verzogen, andere rund... Nachdem sie sie genau beschrieben hatten, machten sie Kopf-Zeichnungen, am Ende sogar mit verschlossenen Augen. Ein aufregender und erlebnisreicher Tag der 5e. terrichten in der 5e eine „sehr motivierende“ Erfahrung. In der 5e ging es um Farben und um Mischübungen. Die Aufgabe bestand darin, ein vorgegebenes Tier so gut zu tarnen, dass es kaum mehr von seiner Umgebung zu unterscheiden ist. In der Jahrgangsstufe 10/11 unterrichteten die Studierenden zum Thema Formwirkung. Auch hier gaben die Schülerinnen und Schüler positive Rückmeldungen und empfanden die kunstwissenschaftliche Stunde insbesondere deshalb gelungen, weil sie in gestalterischen Experimenten selbst aktiv werden konnten. Dr. Kai Dinkelmann Tarnkappen-Tiere Kunst und Universität II „Sie haben uns viel geholfen und das Thema war sehr witzig“, so Annika aus der 5e. Niklas hat besonders gefallen, dass die Studierenden „so locker“ waren. Auch für die Studierenden der Universität DuisburgEssen, die im Oktober 2010 ihre ersten Unterrichtserfahrungen am Adolfinum sammelten, war das Un- 60 Dr. Kai Dinkelmann Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kurz notiert Das Adolfinum sagt Dankeschön! Sportabzeichen 2010: doppelte Auszeichnung Historische Bücherschätze Schöne Sounds im tiefen Register Das Sportabzeichen gehört am Adolfinum bereits im dritten Jahr zum Schulprogramm – und die Zahl der Sportabzeichen kann sich sehen lassen. Dafür erhielt das Adolfinum beim bundesweiten Wettbewerb der Sparkassen und des Olympischen Sportbundes einen Geldpreis von 1000 Euro. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die ohne das besondere Engagement unserer Fachschaft Sport nicht möglich gewesen wäre“, so Schulleiter Hans van Stephoudt. Die Urkunde und Glückwünsche der Sparkassenorganisation überbrachte Giovanni Malaponti, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse am Niederrhein. Eine weitere Auszeichnung für das Engagement im Rahmen des Deutschen Sportabzeichens erhielt das Adolfinum vom Kreissportbund in Wesel. Denn in Moers ist das Adolfinum die Schule, an der die meisten Sportabzeichen im Rahmen des Sportunterrichts abgelegt wurden. Und mit dem Preisgeld kann der Unterricht noch Die Schüler- und Lehrerbibliothek des Adolfinums ist um einige Bücherschätze reicher. Möglich gemacht hat dies Heinz-Wilhelm Rosendahl. Der Moerser Heimathisto- Dank einer großzügigen Spende des Fördervereins war es möglich, für das Fach Musik ein modernes und leistungsfähiges Stagepiano anzuschaffen, das sich Schüler und Lehrer schon lange gewünscht hatten. Für das Musikmachen im Unterricht mit der ganzen Klasse ergänzt es die im letzten Jahr ebenfalls vom Förderverein angeschafften Glockenspiele aufs Beste durch seine schönen Sounds im tiefen Register. Darüber hinaus kann man es zu Probetagen der Chöre und Ensembles mitnehmen, was wichtig ist, da nur wenige Herbergen über ein Klavier verfügen. Vor allem aber kommt das Instrument bei Konzerten zum Einsatz. Erstmals war es schon beim diesjährigen Sommerkonzert nur wenige Tage nach seiner Lieferung zu sehen und zu hören und wird in Zukunft regelmäßig die Auftritte des Vororchesters oder von Bands mit satten Sounds klangvoll bereichern. ein stückweit attraktiver gestaltet werden, freut sich Martin Schattenberg, Vorsitzender der Fachschaft Sport am Adolfinum: „Mit dem Preisgeld werden unsere Sportausrüstung deutlich aufwerten können.“ Thomas Kozianka riker hat seine private Bibliothek aufgelöst und der Fachschaft Geschichte zahlreiche Werke geschenkt – darunter eine Vielzahl historischer Darstellungen, und zahlreiche antiquarische Bücher, die als historisches Quellenmaterial im Geschichtsunterricht eingesetzt werden können. „Sehr gefreut haben wir uns auch über die zahlreichen Ausgaben des Heimatkalenders bzw. Jahrbücher der Kreise Moers, Rees und Wesel, die die Sammlung des Adolfinums vervollständigen“, sagt Thomas Kozianka, Fachvorsitzender Geschichte am Adolfinum. „Nicht zuletzt dieses lokalhistorische Material und die Quellen ermöglichen uns einen noch abwechslungsreicheren Geschichtsunterricht“, ergänzt Dr. Kai Dinkelmann, stellvertretender Fachvorsitzender für Geschichte. Hans-Wilhelm Rosendahl war im Bergbau und später als Lehrer und Politiker aktiv. Sein historisches Interesse gilt der Moerser Lokalgeschichte. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Der Fachbereich Musik sagt für diese Verbesserung unserer Ausstattung ein herzliches „Dankeschön“! Delia Rahrbach-Sander Thomas Kozianka 61 Kurz notiert „Ich bin Bernds Vater!“ Tommy Krappweis liest aus seinem Roman „Mara und der Feuerbringer“ Tommy Krappweis auf der Aulabühne des Adolfinums. Stuntman, Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Musiker – Talente hat Tommy Krappweis viele und gleich mehrere stellte er bei der Lesung im Dezember 2010 für die 7. und 8. Klassen unter Beweis. In der Aula des Adolfinums las er aus seinem Jugendroman „Mara und der Feuerbringer“, einer Romantrilogie, aus der bereits die ersten beiden Bände erschienen sind. Darüber hinaus erzählte er von seiner Schulzeit, den fiesen Mathelehrern und seinem Weg, seiner Berufung zu folgen, seiner Begeisterung für Schauspiel und Musik. Nach Hörspielaufnahmen, kleineren Rollen in Fernsehserien und RTL Samstag Nacht führte ihn diese Berufung auch zu „Bernd, das Brot“ – vielen der Zuhörer in der Aula natürlich vom TV-Sender „KI.KA“, dem Kinderkanal von ARD und ZDF, bekannt. Er hat ihn vor inzwischen zehn Jahren gemeinsam mit einem Freund erfunden und dafür auch zahlreiche Drehbücher geschrieben. Der Zufall brachte ihn auf ein Brot als Maskottchen für KI.KA, suchte er doch eine Figur, die grundsätzlich etwas muffig und schlecht gelaunt daher kommt. Eine gute Idee, die vor einigen Jahren auch mit dem AdolfGrimme-Preis belohnt wurde. Die Eigenschaften von Bernd treffen nicht unbedingt auf Mara zu, die zentrale Figur im Roman von Tommy Krappweis. Sie ist eine ganz normale Schülerin, 14 Jahre alt und neigt zu Tagträumen, über die sich ihre Schulkameraden immer wieder lustig machen. Doch da passiert etwas Unglaubliches: Mara erfährt, dass ausgerechnet sie die letzte Spákona ist, eine Seherin. Und nur mit ihrer Hilfe kann verhindert werden, dass sich der Halbgott und Dämon Loki von seinen Fesseln befreit und zu einer Gefahr wird. Zahlreiche Elemente der germanischen Mythologie werden im Roman angesprochen und auch der Anhang bietet viele Hintergrundinformationen zu diesem Thema. Wer die Romane lesen möchte, sie sind in der Schülerbücherei (mit Widmung) vorhanden und stehen zur Ausleihe bereit. Eva Redeker Neue elektronische Schülerzeitung der Unterstufe Immer aktuell und von überall lesbar Die Schülerzeitung der Unterstufe hat sich vom Papier verabschiedet: Ab sofort veröffentlicht die Redaktion ihre Artikel und Fotos im Internet – immer aktuell und von überall lesbar. Die Lehrerinnen Dina Achtermeier und Martina Mehren betreuen das neue Projekt: „Wir sind sehr gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird. Die Schülerinnen und Schüler der Redaktion sind über die neuen technischen Möglichkeiten begeistert und mit Feuereifer bei der Sache“. Vor allem freuen sich die Schülerinnen und Schüler über 62 Rückmeldungen zu ihrer Arbeit. Denn das geht jetzt viel einfacher: Jeder Artikel kann bewertet und kommentiert werden: www.adolfinum.wordpress.com. Thomas Kozianka Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Kurz notiert Mit einem Brief fing alles an Begegnungsnachmittag am Adolfinum Mit einem Brief im Deutschunterricht fing alles an. Die Kinder der Klassen 5 hatten in den ersten Wochen des neuen Schuljahres einen Brief an ihre Grundschullehrerinnen und -lehrer geschrieben und darin eingeladen. Wozu? Zum alljährlichen Begegnungsnachmittag in die Pausenhalle des Adolfinums. Dort treffen sich seit Jahren die Eltern, Lehrer und Fünftklässler mit ihren ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer und zeigen ihnen die neue Schule. Ein willkommener Gesprächsanlass für die Erwachsenen, Die Vertreter der 5c, 5d und 5e erhalten ihre Urkunden vom Schulleiter. das große Fußballturnier gegen die anderen 5. Klassen statt und auch ein Fußballquiz der Schülerbücherei wurde angeboten. In diesem Schuljahr gab es erstmals direkt drei Gewinner – die 5c, 5d und 5e beendeten die Partien am Ende punktgleich. Neben drei ersten Plätzen spielten sich die 5a und 5b (ebenfalls punktgleich) auf dem zweiten Platz. Eva Redeker aber auch ein spannender Tag für die Schülerinnen und Schüler. Denn außerdem fand – wie jedes Jahr – „Düsterwald“ und „Glibberschleim mit Würmern“ Gruselnacht in der Schülerbücherei Am 5. November hatten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 und 6 die Möglichkeit, einen spannenden „Gruselabend“ im Adolfinum zu verbringen. In Kooperation mit der Schülerbücherei organisierten die Deutschlehrerinnen Anett Müller, Martina Mehren und Sandra Hennemann unter tatkräftiger Hilfe verschiedener Schülerinnen aus der Oberstufe einen Abend mit vielen Angeboten rund um die Gruselei. Gut gelaunt und zum Teil kostümiert trafen die 26 Schülerinnen und Schüler gegen 18.30 Uhr ein. Als besonderes Highlight stellte sich das Spiel „Düsterwald“ heraus, welches unter der Leitung von Frau Müller in mehreren Etappen gespielt wurde. Aber auch das gemeinsame (Vor-)Lesen von selbsterstellten Gruselgeschichten war heiß begehrt. Nach einer Stärkung am Gruselbuffet mit „abgehackten Fingern“, „kleinen Geistern“ und „Glibberschleim mit Würmern“ konnte wahlweise an den kreativen Stationen zum Basteln und Schreiben gearbeitet oder an der Gruseln macht hungrig: Stärkung am schrecklichen Gruselbuffet. Lösung einer „Black Story“ geknobelt werden. Den Abschluss des Abends bildete eine Nachtwanderung. Bei der Rückkehr wurden die Schülerinnen und Schüler durch die wartenden Eltern in Empfang genommen. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 „Wann findet der nächste Gruselabend statt?“ war eine oft gestellte Frage und wir alle freuen uns schon auf den nächsten November, wenn es (hoffentlich) wieder heißt: Gruselalarm im Adolfinum! Sandra Hennemann 63 Adolfinum unterwegs Tolle Woche in Fontainebleau Neue deutsch-französische Schulpartnerschaft Die Helden in Paris: die Gruppe im Louvre. Eine schmucke kleine Stadt im Einzugsbereich von Paris, bekannt für das Jagd- und Lieblingsschloss sämtlicher französischer Könige seit dem 16. Jahrhundert, seinen riesigen Wald und den Pferdesport – das ist Fontainebleau. Die Stadt war vom 17. bis 24. November das Ziel von 25 Moerser Oberstufenschülerinnen und -schülern, dem Auftakt einer Schulpartnerschaft zwischen dem Lycée François Couperin, das mitten im Wald liegt, und dem Gymnasium Adolfinum; Ergebnis einer monatelangen intensiven Zusammenarbeit zwischen Claudia Landes, Französischlehrerin am Adolfinum, und ihren französischen Kollegen, Madame Sylvie Lasseaux und Monsieur Ridha Kbaier. Merlène meint: „C’était un magnifique échange. Merci pour tout.“ Nils aus Moers ergänzt: „Ich habe viel von Paris gesehen, das war super,“ aber „die Woche war viel zu kurz, die Zeit verging viel zu 64 schnell.“ Romane bestätigt: „Ich will, dass die Deutschen bleiben. Meine Austauschpartnerin und ich haben uns gut verstanden.“ „Bonne ambiance, bons souvenirs et vivement qu’on parte en Allemagne“, freut sich schließlich Maylis auf den für Mitte Mai geplanten Besuch der Franzosen in Moers. Neben den oft ungewohnten Erfahrungen der Moerser mit der Fremdsprache, in den französischen Familien und an der Schule stand die Arbeit am Projekt „Helden – héros“ auf dem Programm. Bei verschiedensten Erkundungs-, Vokabelund Kennenlernspielen sammelten die Schüler Punkte, um selbst beim Abschlussfest als Heldin oder Held gefeiert zu werden. Dazu gehörten ein Orientierungslauf nach Karte im Wald von Fontainebleau, Suchspiele in Fontainebleau, dem dortigen Schloss und im Louvre von Paris. Schließlich wurden Helden des Sports, der Kultur, der Literatur, des Friedens und der Freiheit ermittelt und erste Interessengruppen für die weitere Projektarbeit gebildet, die per Internet und beim Gegenbesuch der Franzosen in Moers fertiggestellt werden soll. Schon bei der ersten Begegnung im Rahmen von „Allons plus loin!“ und der Kulturhauptstadt Ruhr im März 2010 entstand zwischen Schülern und Kollegen Sympathie auf den ersten Blick. Alle Beteiligten wollten und wollen gerne nachhaltig in Projektform zusammen arbeiten. Neben 21 Adolfinern haben auch 4 Schüler des Grafschafter Gymnasiums und des Gymnasiums In den Filder Benden am Austausch teilgenommen, die den Leistungskurs Französisch am Adolfinum besuchen. Begleitet wurde der Austausch von den Französischlehrerinnen Regine Meyering und Claudia Landes. Claudia Landes, Regine Meyering Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Adolfinum unterwegs Vom „Schneerutscher“ zum Skifahrer Rückblick auf die Wintersportfahrt 2011 Winterzauberwald: die Hochebene von Lavarone, seit Jahren das Ziel der Wintersportfahrt des Adolfinums. „Gucken Sie mal, von da oben bin ich gerade runter gefahren. Das hätte ich am Anfang der Woche nie gedacht - wie ich da mit den Skiern rumgeschlittert bin“, freut sich diese Schülerin über ihr ganz persönliches Erfolgserlebnis bei der Wintersportfahrt 2011 des Adolfinums. Wie schon in den Vorjahren waren die Hochebenen von Lavarone Tellerliftfahren will gelernt sein: Sportlehrerin Andrea Klein als „Lifthelferin“. und Folgaria im italienischen Trentino das Ziel der Wintersportfahrt. Nach 14 Stunden Busfahrt wurden die 139 Schülerinnen und Schüler – begleitet durch 14 Skilehrinnen und Skilehrer – vor Ort von strahlendem Sonnenschein begrüßt. Doch zeigte das Thermometer deutlich über Null Grad; Schnee war lediglich auf den Skipisten zu sehen. „Da müssen wir in den nächsten Tagen wohl auf weißen Bändern durch braune Wiesen und Wälder rutschen“, kommentierte Lehrer Jörg Krauskopf etwas enttäuscht die Schnee- und Wetterlage. Doch seine Vorhersage traf glücklicherweise nicht ein: Der dritte und vierte Tag der Reise brachten 36 Stunden Dauerschneefall und den Ski- und Snowboardfahrern eine puderweiche Unterlage. „Das war vor allem für die vielen Schülerinnen und Schüler, die zum ersten Mal auf Skiern gestanden haben, ein echtes Erlebnis“, sagt Andrea Klein, stellvertretende Schulleiterin und als Skilehrerin mit vor Ort. Fast 90 Schülerinnen und Schüler waren es, die zum ersten Mal auf Skiern gestanden haben - und das Jahresheft Adolfinum ! November 2011 mit Erfolg: Schon nach dem ersten Vormittag auf dem "Anfängerhügel" ging es nach der Mittagspause zum ersten Mal mit dem Sessellift auf den "echten" Berg - und mit Skiern wieder hinunter. Das Ergebnis: "Eine sehr frühe Nachtruhe im Hotel, denn gerade für Anfänger ist so ein erster Skitag schon sehr anstrengend", so Sportlehrer Thomas Kozianka. Doch am nächsten Tag standen alle wieder auf den Brettern nicht zuletzt dank der konditionellen Vorbereitung im Sportunterricht daheim. Und auch die fortgeschrittenen Skifahrer und Snowboarder kamen durch die Größe des Skigebiets mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden auf ihre Kosten. Waren die Schülerinnen und Schüler tagsüber wegen der Einteilung in Skigruppen zum Teil noch von ihren Klassenkameraden getrennt, so boten die Abende der Fahrt reichlich Gelegenheit, die Klassengemeinschaft zu pflegen und zu stärken: ob beim Klassenabend, beim Rodeln und anschließender Schneeballschlacht gegen die Lehrer, oder bei der Abschlussdisko am letz- 65 Adolfinum unterwegs Treffpunkt Lift: Die Klasse 8e macht sich abfahrbereit. ten Abend der Fahrt. Für Sportlehrer Martin Schattenberg, der die Wintersportfahrt vor fünf Jahren initiiert hatte, das Erfolgsrezept der Fahrt: „Diese Mischung aus sportlicher Herausforderung und Freizeit mit den Mitschülern macht für mich ein ganz bedeutendes Moment dieser Fahrt aus“. Doch die Wintersportfahrt ist nicht nur ein sportliches Erlebnis. Für viele Kinder ist diese Fahrt die erste Begegnung mit schneebedeckten Bergen, ein Erlebnis, das Eindruck macht, nicht nur wegen der Höhe: „Die Schülerinnen und Schüler erleben zum Beispiel Wetterphänomene hautnah. Eben noch strahlender Sonnenschein auf dem Berggipfel, bei der Abfahrt dann Eintauchen in Nebel mit Sichtweiten unter 20 Meter – das ist Wetterkunde live“, sagt Jörg Krauskopf, der am Adolfinum auch Erdkunde unterrichtet. Eindruck machte auch der „Lawinenabend“, ebenfalls von Beginn an fester Bestandteil der Wintersportfahrt. Dieser Abend sensibilisiert die Schüler für die Risiken und die Um- Chef-Organisator: Martin Schattenberg. weltveränderungen, die mit dem Wintersport verbunden sind – Jörg Krauskopf: „Einige Schülerinnen und Schüler sind schon sehr erstaunt, wenn wir ihnen zeigen, wie Skipisten im Sommer aussehen und zu welchen Veränderungen das in der Landschaft führt. Am nächsten Tag kommt das Gespräch im Lift plötzlich auf die Lawinenzäune, viele fahren plötzlich mit offeneren Augen durch die Berge.“ Mit dem Abschluss der Wintersportfahrt 2011 beginnen nun die Planungen für die Fahrt 2012. Die jetzigen Klassen 7 bereiten sich bereits jetzt auf die Fahrt vor. Zu Gunsten der Fahrt wird an den Elternsprechtagen Kaffee und Kuchen verkauft und in den einzelnen Klassen werden Schüler und Eltern über die Fahrt informiert. „Diese langfristige Vorbereitung ist elementarer Bestandteil unseres Konzepts. So wollen wir sicher stellen, dass alle Schülerinnen und Schüler – trotz der mit der Wintersportfahrt verbundenen Kosten – im nächsten Winter mit dabei sind“, sagt ChefOrganisator Martin Schattenberg. Die Wintersportfahrt des Gymnasium Adolfinum wird seit 2006 mit allen Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 8 durchgeführt und ist fester Bestandteil des Fahrtenprogramms und des schulinternen Sportlehrplans. Im Rahmen des Sportunterrichts erfolgt eine gezielte konditionelle Vorbereitung auf die Fahrt. Neben den sportlichen und sozialen Zielen geht es auch darum, die Schülerinnen und Schüler für die besondere Situation der Alpenwelt und den Tourismus zu sensibilisieren. Thomas Kozianka Gruppenbild mit Dame: Die Klasse 8e – mit Klassenlehrerin Stephanie Tenbusch (2. von links) – grüßt aus dem Schnee. Jahresheft Adolfinum ! November 2011 66 Adolfinum unterwegs Sonne, Strand und jede Menge Watt Die Klasse 5c in Schillighoern: zwei Schüler berichten lernen während der gemeinsamen Spiele, Tischtennis- und Fußballturniere, Vorführungen am bunten Musikabend und der Sandspiele am Strand. Der Zusammenhalt unserer Klassengemeinschaft verstärkte sich durch so viele schöne und interessante Erfahrungen. Zusammenfassend war es eine sehr gelungene Klassenfahrt, an die wir uns gerne zurückerinnern. Alexander Rüschenbeck Strahlender Sonnenschein und strahlende Kinder: die 5c unterwegs. Endlich war es soweit! Eine Woche vor den Osterferien begann unsere erste Klassenfahrt und führte uns nach Schillighoern in Wangerland. Nach vierstündiger lustiger Busfahrt kamen wir gut mit unseren Klassenlehrern Carina Collmann und Peter Kuster in der Jugendherberge an. Unser erster Eindruck der Jugendherberge war der einer kleinen, ruhigen Festung, umringt von vielen Feldern, ganz in der Nähe des Deiches gelegen. Die untere Etage der Jugendherberge wurde von uns Jungen belegt, die Mädchen machten es sich ein Stockwerk höher gemütlich. Wir fühlten uns sofort sehr wohl, obwohl die Zimmer nur mit dem Allernötigsten ausgestattet waren. Das Essen war prima und mindestens so gut wie zu Hause. Am nächsten Tag hieß es: Fertigmachen für die Wattwanderung mit Wattführer Arno. Bei Windstärke neun und Temperaturen von nur knapp über null vermittelte Arno uns „naturfrische Eindrücke“ während der Wanderung durchs Wattenmeer. So begaben wir uns auf die Spurensuche der Wattwürmer, entdeckten Krebse, die sich in den Schlick wühlten und lernten ganz unterschiedliche Muschelarten kennen. Leider war es bei dem Wind nicht immer so leicht, Arno in allen Einzelheiten akustisch zu verstehen. Das machte aber nichts, da wir bereits im Biologieunterricht bestens auf das Wattenmeer vorbereitet worden waren. Ein Höhepunkt unserer Klassenfahrt war der Besuch des Marinemuseums in Wilhelmshaven. In diesem interessanten Museum wird die Entwicklung der deutschen Marinegeschichte aufgezeigt. Wir hatten Gelegenheit, Modelle verschiedener deutscher Marineschiffe zu erkunden. Besonders beeindruckt waren wir vom Zerstörer „Melders", den wir ausgiebig besichtigten. Auch Wilhelmshaven einschließlich des Einkaufszentrums „Nordseepassage“ erkundeten wir während einer von Frau Collmann und Herrn Kuster für uns ausgearbeiteten Rallye. Unsere Klassenfahrt bot uns auch viel Zeit, uns näher kennen zu Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Unruhig wurden die Koffer durch die Gegend gehoben, gezogen und gehoben. Wann kommt der Bus endlich? Habe ich auch nichts vergessen? Sind die Gummistiefel auch dabei??? Diese oder andere Fragen stellten wir uns, auch nicht ohne Grund, denn wer möchte schon auf der ersten Klassenfahrt auf dem Adolfinum keine Zahnbürste dabei haben? Oder am Strand von Schillig bemerken, dass man keine Regenjacke dabei hat im Fall der Fälle, wenn es regnet!!! Aber zum Glück erteilten die Eltern noch letzte Ratschläge, bevor ihre Lieben zum heranfahrenden Bus rannten. Hätte die nette Busfahrerin nicht die Koffer in den Laderaum des Busses gewuchtet, hätte es sicher blaue Flecken und Beulen gegeben. Als wir schließlich gut verfrachtet im Bus saßen und mit wechselnden Gefühlen unseren Eltern das letzte Mal zuwinkten, gab die Busfahrerin Anweisungen, wie sich im Bus zu verhalten sei. Danach verfielen wir in ein lautes Gemurmel. In Bremen machten wir eine kurze Rast, dann ging es weiter. Immer näher kamen wir der Nordsee. Und immer aufgeregter wurden wir: hast du das Meer schon gesehen?? Nein, du?? Aber das Meer wollte sich einfach nicht zeigen. Nach einer Stunde sah man endlich das Ortsschild Schillig. „Wir sind da“, jubelten einige. Andere hielten Ausschau nach der Jugendherberge, die langsam in der Nachmittagssonne näher kam. Manche von uns zählten innerlich 67 Adolfinum unterwegs den Countdown, bis der Bus vorsichdurchgefroren bis auf die Füße. Und tig durch die Einfahrt der Jugenddann ging es los. Der Wind pfiff uns herberge einrollte. Schnell stiegen Schülern um die Ohren. In den wir aus und warteten, bis unsere Gummistiefeln sammelte sich WasKoffer aus dem Bus gewuchtet wurser und man spürte seine Füße nicht den. Alle prophezeiten, dass es sicher mehr. Am so genannten Ende des eine tolle Klassenfahrt werden würWatts war eine starke Strömung. de. Und weil ganz langsam und schlei15 Minuten warteten wir, bis wir chend das Wasser zurückkam, machunsere Zimmer beziehen durften. te der Wattführer kehrt und es ging Doch erst musste man einen wahren zurück an den Strand. Uns kam der Abenteuerpfad überwinden. Treppe Rückweg viel schlimmer vor, wahrrunter (mit den Koffern) über die scheinlich weil der Wind kräftiger holprigen Steine, Treppe rauf und blies, man konnte sich sogar gegen warten. Als dann endlich die Tür ihn lehnen!! Als wir uns erschöpft aufgeschlossen wurde, stürzten wir am Strand hinsetzten, sahen wir uns in das Treppenhaus, die Mädnicht mehr aus wie Schüler, sondern chen nach oben, die Jungs nach unwie Wattmonster. Alle waren erten. Es wurde ganz schön voll auf leichtert, als die Jugendherberge in den Zimmern und manchmal wurde auch gesagt: „Hey, ihr habt ein größeres Zimmer!“ Aber das stimmte nicht, denn alle Zimmer waren klein und gemütlich. Nachdem wir uns einigermaßen eingerichtet hatten, ging es nach unten an den Strand. Zum Glück brauchte man keine Regenjacke, denn die Sonne schien, und für die Nordsee war es auch relativ warm. So warm, dass manche sich ihre Schuhe und Socken auszogen und ins kühle Watt Sand und Meer so weit das Auge reicht. stampften. Andere beoSicht kam. Kleine Grüppchen gingen bachteten sie erst, bevor auch sie nach dem Duschen in den Ort, wo ihre Hosen hochkrempelten und der Wind nicht mehr ganz so stark ihnen folgten. Nach ungefähr einer blies und wir ungestört Andenken Stunde drängten die Lehrer zum einkaufen konnten. Dann war der Aufbruch. Das Wasser kam wieder Tag nach dem Abendessen und den näher und keiner wollte ja, dass man Spielen im Aufenthaltsraum schon „geflutet“ wurde. Nachdem wir uns wieder zu Ende. eine andere Jeans angezogen hatten, Am Mittwoch, dem dritten Tag brachen wir auf, um den Ort zu erder Klassenreise, ging es in die kunden. Dann gab es zum ersten Mal Großstadt Wilhelmshaven. Das erste Essen im Raum mit dem Aquarium. Ziel war das Marinemuseum. Dort Im Aufenthaltsraum wurden noch konnte man Originalschiffe der MaSpiele gespielt, bevor um 22:00 Uhr rine betreten. Wir konnten uns richNachtruhe war. tig vorstellen, wie man da gelebt hat. Am nächsten Tag stand die Dann ging es zum Kaufhaus, dort Wattwanderung an. Nachdem wir durften wir shoppen, bis es langweiuns beim Frühstück gestärkt hatten, lig wurde oder bis die Geldbörse leer brachen wir mit Regenjacken und war. Und zum Schluss gab es eine Gummistiefeln auf, denn es hatte Rallye, da waren wir Schüler schwer geregnet und der Himmel war immer beschäftigt. In der Jugendherberge noch bewölkt. Als alle beim Wattfühwieder angekommen guckten wir rer ankamen, waren wir schon 68 einen Film beim Herbergsleiter, der bei der freiwilligen Seenotrettung tätig ist und darüber berichtete. Und nach dem Abendessen und einem erfüllten Tag ging es dann husch, husch in die Betten. Am nächsten Morgen war frei. Ach ja, da stand noch der Besuch im Nordseehaus an. Dort sollten wir alle mit den gleichen Gruppen wie in Wilhelmshaven wieder Fragen beantworten. Vorher guckten wir uns zwei Filme über die Umwelt an der Nordsee und über Robben an. In den Ausstellungsräumen sah man ausgestopfte Robben und Vögel, aber es gab auch lebendige Fische und Krebse. Vor dem Nordseehaus versammelten wir uns dann zum Klassenfoto. Als wir wieder in der Jugendherberge waren, stand nach dem Abendessen die Talentshow an. Eine Gruppe tanzte, die andere Gruppe spielte, ein musikalisches Schauspiel gab es auch. Danach war die Siegerehrung der Rallye im Kaufhaus und der Teams, die im Nordseehaus an den Fragen getüftelt hatten. Um etwa 22:00 Uhr stand dann der letzte Ausflug zum Strand an: eine Nachtwanderung. Wir genossen ihn – den letzten Abend unserer Klassenfahrt. Viele blickten auf die schönen Tage mit positiven Erinnerungen zurück. „Aufstehen!“ hieß es um ungefähr 6 Uhr, denn ging es ab nach Hause. Wir machten uns schnell fertig und aßen etwas zum Frühstück. Keiner wollte den Bus verpassen. Doch dann stellte sich heraus, dass der Bus statt um acht Uhr erst um neun Uhr kam. Da hatten wir ja noch Zeit!!! Beim Besteigen des Busses gab es großes Gedrängel. Und als dann die „kostbare Fracht“ endlich im Bus saß, ging es ab nach Hause. Loana Kohl Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Adolfinum unterwegs Auschwitz – das Erlebte teilen Ein Wiedersehen nach der Polenfahrt 2011 Nach der etwa einwöchigen Reise nach Polen trafen sich die beiden Gruppen am Flughafen wieder. Viele hatten den Drang, das vor kurzem Erlebte mit anderen Leuten zu teilen und sich über das ein oder andere zu unterhalten. Eine dieser Unterhaltungen, die einen kleinen Einblick in das Erlebte gibt, wird in Dialogform im Nachfolgenden dargestellt. Lea: Hallo, Larissa. Larissa: Hallo, Lea. Lea: Schön dich wieder zu sehen, wie war eure Woche denn so? Larissa: Also zuletzt waren wir ja in Krakow und das war echt wieder mal richtig schön. Das kleine Städtchen, die netten Leute, die besondere Stimmung und relativ gutes Wetter hatten wir auch noch. Lea: Ja, Krakow hat mir auch echt gut gefallen. Die Stadtführung war sogar interessant gehalten und mittags sind wir dann immer so lecker Essen gegangen. Mhhh. Larissa: Das eine Mal waren wir sogar jüdisch essen, dass war schon toll, aber der Geschmack ist halt Geschmackssache. Lea: Mir hat der Nachtisch besonders gut geschmeckt. Larissa: Und wie hat dir Auschwitz und Birkenau gefallen? Lea: Also, wenn man so etwas zum ersten Mal sieht, ist man richtig geschockt. Man hört immer viel, aber bei diesem Ausflug wurde Geschichte fast schon lebendig. Auf der einen Seite war es schon ein sehr bedrückendes Gefühl, aber ich bin froh, dass ich es gemacht habe, denn vor so etwas sollte man nicht die Augen verschließen. Larissa: Ja, das finde ich auch. Aber ich fand auch vieles interessant und dieses bedrückende Gefühl wird einem ein Stück weit bei den Teamertreffen genommen. Ich fand es immer gut, wie alle mitgearbeitet haben und man seine Gedanken teilen konnte. Lea: Das stimmt, so habe ich die Erlebnisse auch besser verarbeiten können. Am interessantesten war aber das Zeitzeugengespräch, das zwar sehr lang ging, aber man konnte sich so die Situation in den Konzentrationslagern besser vorstellen. Larissa: Ich fand es erstaunlich, wie gut alle bei den langen Führungen durchgehalten haben. Das lag bestimmt auch daran, dass das Gesagte so interessant war. Lea: Bei uns in der Gruppe haben wir uns zwischendurch auch darüber unterhalten, was die Häftlinge früher leisten mussten, wie 16 Stunden Jahresheft Adolfinum ! November 2011 am Stück stehen und bei uns hat sich nachher keiner mehr beschwert. Larissa: Bei uns war auch fast die ganze Zeit still, es sei denn, es wurden Fragen gestellt. Erschreckend war die hohe Anzahl an Fundstücken wie Koffer oder Kleidung, die uns klarmachten, wie viele Menschen hier eingesperrt und zu Tode gekommen sind. Lea: Darüber haben wir uns auch oft unterhalten. Aber man kann bis jetzt die Zahlen kaum begreifen. Larissa: Ja, das stimmt. Lea: Was unsere Unterkunft angeht, waren wir sehr zufrieden, denn man konnte abends nett beisammen sitzen und quatschen, Spiele spielen... Larissa: Das fand ich auch sehr schön, mit vielen Leuten zusammen zu sein, gerade bei so einer Fahrt. Lea: Ja, ich habe auch zur Erinnerung noch einige Fotos gemacht, die sowohl die schönen als auch die bedrückenden, aber nicht weniger interessanten Teile der Fahrt zeigen. Larissa: Wirklich? Zeig mal bitte. Lea Sauerbier, Jahrgangsstufe 13 69 Adolfinum unterwegs Auch nachts gibt es in Berlin Kultur Der Geschichtskurs der Jahrgangsstufe 13 in der Bundeshauptstadt Am letzten Freitag im Januar 2011 hieß es für unseren Geschichtskurs der Jahrgangsstufe 13 von Carina Collmann früh aufstehen, denn um 5:45 Uhr sollten alle mit gepackten Taschen und Koffern am Duisburger Bahnhof eintreffen, um gemeinsam mit unseren Begleitern Frau Collmann und dem Kollegen Christpher Watkins, die Zugfahrt nach Berlin anzutreten. Auch wenn die Stimmung noch eher verschlafen war, freuten sich alle auf ein schönes Wochenende in der Hauptstadt. Kaum in Berlin angekommen, mussten U-Bahn-Tickets gekauft und der richtige Bahnsteig gefunden werden, um den schnellsten Weg zum Hostel zu finden, denn knapp zwei Stunden nach unserer Ankunft stand schon der Besuch im Bundestag an. Nachdem wir dann unseren Weg durch die Kälte zum Reichstagsgebäude gefunden hatten, hieß es erst einmal verschiedene Sicherheitskontrollen zu durchlaufen. Nun durften alle das Gebäude betreten und wurden von einem netten Herrn belehrt, wie wir uns als Zuschauer im Plenarsaal des Bundestages zu verhalten hätten. Dass wir bitte nicht einschlafen sollen, wurde uns gesagt, aber ich glaube, dem Ein oder Anderen fiel es nach dem frühen Aufstehen doch sehr schwer die Augen offen zu halten. Nach einer Stunde durften wir die Sitzung, in der über Mindestlohngesetze für die Weiterbildungsbranche debattiert wurde, wieder verlassen und es ging zum Gespräch mit Dr. Joachim Bühler, einem Mitarbeiter unseres Bundestagsabgeordneten Siegmund Ehrmann, der unsere Fahrt förderte und uns in den Bundestag einlud. Schnell wurde deutlich, dass uns die Stenographen mehr beeindruckt hatten als die Abgeordneten, die mehr mit ihren I-Pads beschäftigt waren, als damit, der Debatte zu folgen. Im Anschluss an das Gespräch aßen wir noch zusammen im 70 Die Lunte, ein Stadtteil- und Infoladen in Berlin-Neukölln. Paul-Löbe-Haus und der Rest des Nachmittags und Abends stand uns zur freien Verfügung. Während sich ein Teil unseres Kurses doch dafür entschied, früh schlafen zu gehen und sich auszuruhen, stürzten sich die anderen noch in das Nachtleben Berlins. Doch auch am nächsten Tag hieß es nicht lange schlafen, sondern wir besuchten die „Lunte“, einen Infound Stadtteilladen in Neukölln. Infoläden werden genutzt und getragen von Menschen mit unterschiedlichsten politischen Überzeugungen aus dem links-radikalen Spektrum. Dort werden Diskussionen über staats- und gesellschaftskritische Themen, sowie Macht- und Herrschaftsmodelle geführt. Die Beteiligten in der „Lunte“ engagieren sich in der Stadtteilinitiative „Schillerkiez“, die sich gegen Ausgrenzung und Verdrängung der Leute, die im NordNeuköllner Stadtteil leben, aussprechen, denn dieser Teil Berlins wird nach der Stilllegung des Flughafens Tempelhof für Immobilienfirmen immer interessanter, die dort ein Geschäft wittern und die Leute, die dort zu günstigen Mieten leben, verdrängen wollen. So kommt es oft zu Hausbesetzungen derjenigen, die sich weigern, ihre Häuser zu verlassen. So wurde in den Wochen nach unserem Berlin-Besuch berichtet: „Gegen die Räumung der Berliner Liebigstraße 14 protestierten seit dem Wochenende des 29. und 30. Januar 2011 Tausende aus ganz Europa. Die Bilanz: etliche Festnahmen und 40 verletzte Polizisten. Wer Häuser besetzt, will frei sein, frei von Zwängen und Konventionen für ein friedliches Zusammenleben im Kollektiv. Zur Geschichte der Hausbesetzung gehören aber auch Steinwerfer und Hassparolen. „Die Gewalt geht vom Staat und von der Polizei aus“, sagt die Besetzerin Sarah. „Die Demonstranten sind wütend darüber, was der Liebigstraße 14 angetan wird. Die Gewalt besteht darin, dass 25 Menschen aus einem Haus vertrieben werden, das sie gepflegt haben und lieben“ (Quelle: 3sat.de). Ein Gespräch mit einem Aktiven der autonomen Szene ließ uns einen Einblick in das Leben dieser gewin- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Adolfinum unterwegs nen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bei Kaffee und Keksen berichtete A. von seinem Leben und Umgang mit der Polizei. An seinen fehlenden Zähnen konnten wir erkennen, dass es schon des Öfteren zu Prügeleien und gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen ist, die er als normalen Teil seines Lebens ansieht. Auch zu einem Besuch an dem Haus „Liebig 14“ nahm A. uns mit und wir konnten beobachten, wie die Hausbesetzer die Demonstration und das Verbarrikadieren ihres Hauses vorbereiteten. Wir waren überrascht, wie offen der Mann mit dem doch eher furchteinflößenden Auftreten unsere Fragen beantwortete und einige von Neben dem Gespräch mit A. hörten wir noch einen Vortrag einer Zeitzeugin über Widerstand in der DDR. Uns wurde von verschiedenen Bewegungen berichtet, die sich gegen die SED-Diktatur in der Deutschen Demokratischen Republik wendeten. Um einen weiteren Eindruck von Widerstandsbewegungen zu bekommen, besuchten wir im Anschluss an den Vortrag das Jugendwider-standsmuseum in der Galiläakirche in Friedrichshain Kreuzberg. Friedrichshain hat eine lange Tradition als Ort des zivilen Widerstands und Ungehorsams gegen Unterdrückung und Bevormundung. In der 2009 eröffneten Ausstellung wird nicht nur über den Ju- des letzten Jahrhunderts, das heißt, in der Zeit des Nationalsozialismus. Vielen Geschichten von Widerstandskämpfern aus dem Stadtteil wird in Form von Bildern, Filmen und Texten Ausdruck geschenkt. Nach diesen sehr eindrucksvollen Erlebnissen machten wir uns auf den Weg, Berlin weiter zu erkunden und uns zu überlegen, wie wir unseren Abend gestalten wollen. Durch Zufall entdeckten wir in einer Touristeninformation, dass am gleichen Abend die „Lange Nacht der Museen“ stattfinden sollte. Da wir uns sowieso im Deutschen Historischen Museum die Ausstellung „Hitler und die Deutschen“ ansehen wollten, nutzten wir die Gelegenheit, die ganze Nacht noch weitere Museen in Berlin zu besuchen. Es beteiligen sich 80 Museen an der Veranstaltung, ShuttleBusse fuhren die ganze Nacht über verschiedene Routen durch die Stadt. Dabei waren zum Beispiel das Alte Museum, das kleinste Museum Berlins, das Schloss Charlottenburg, das Film- und Fernsehmuseum und viele, viele mehr. Einige von uns ließen die Nacht dann in der Sternwarte ausklingen. Zum Glück stand am nächsten Morgen kein anderer Programmpunkt mehr an, sodass wir nicht ganz so früh aufstehen mussten und in Ruhe unsere Taschen packen und uns auf die Abreise vorbereiten konnten. Leider ging das Wochenende in Berlin viel zu schnell vorbei und schon bald mussten wir uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass wieder Klausuren anstehen würden. Aber inzwischen können wir auch auf die Klausurphasen zurückblicken und so schlimm war’s dann nun auch wieder nicht. Maike Peters, Jahrgangsstufe 13 Ein besetztes Haus im „Schillerkiez“: hier demonstrieren Anwohner gegen zu hohe Mieten und neue Bauprojekte. uns sogar für den gleichen Abend zu einer Party der Hausbesetzer-Szene einlud. gendwiderstand in der DDR berichtet, sondern auch über den Widerstand in den 30er und 40er-Jahren Jahresheft Adolfinum ! November 2011 71 Unsere neuen 5er Jetzt geht’s los! Die Einschulung und die besonderen ersten Tage am Adolfinum Spannung auf der Bühne: die neuen 5er warten darauf, von ihren Klassenlehrerteams aufgerufen zu werden und den Klassenraum zu sehen. Seit dem 8. September diesen Jahres ist es wieder soweit: die neuen 5er sind da! Und so wie auf dem obigen Bild aus dem Jahr 2009 war es wieder voll in unserer Aula. Aber wie läuft die Einschulung eigentlich ab? Was passiert an den Tagen danach? Und wie leben sich die neuen Schülerinnen und Schüler am Adolfinum ein? Diesen Fragen wollen wir uns hier einmal widmen. Wenn man sich am Tag der offenen Tür oder spätestens am Informationsabend für die neuen 5er umhört, so bemerkt man das Kribbeln in der Luft, die Aufregung und die Spannung, die die Kinder begleitet, wenn sie sich für die neue Schule entschieden haben. Mit wem komme ich in eine Klasse? Wer sind meine neuen Lehrerinnen und Lehrer? Wo ist mein Klassenraum? Werde ich mich zurechtfinden an einer so großen Schule? Fragen über Fragen, die schon einmal ein wenig Bauchkribbeln entstehen lassen, bis die neuen 5er dann am Tag der Einschulung die Aula betreten. Aber spätestens dann klärt sich schon einiges. Nachdem der Schulleiter Hans van Stephoudt und die 72 Unterstufenkoordinatorin Renate Riedel-Bauer die Kinder, Eltern und Verwandten begrüßt haben, rufen die Klassenlehrerteams „ihre“ Schüler auf und gehen mit ihnen gemeinsam in den neuen Klassenraum. Der sieht in der Regel noch ganz nackt aus, denn hier soll Platz sein für die individuelle Gestaltung. Lediglich Tische, Stühle und die obligatorischen Fächer sind dort zu finden, häufig schon beschriftet mit den Namen der Kinder und so kommen diese erst einmal an. Die nächsten zwei Stunden dienen dem ersten Kennenlernen, die Klassenlehrerinnen und –lehrer veranstalten kleine Spiele, begrüßen jeden einzelnen und beantworten schon erste Fragen, zum Beispiel die nach den nächsten Tagen und dem Stundenplan. Und hier kommt es oft schon zu verblüfften Gesichtern, denn den „richtigen“ Stundenplan gibt es noch gar nicht. Vielmehr verbringen die Klassenlehrerteams erst einmal ganz viel Zeit mit ihren Kindern, um sie näher kennenzulernen und um die Klassengemeinschaft zu stärken. Wie? Mit einer Schnitzeljagd durch das Schulgebäude, mit dem gemein- samen Besuch der Schülerbücherei und der Zentralbibliothek, mit der gemeinsamen Ausleihe der Schulbücher, mit einem Wandertag und natürlich mit gemeinsamen Unterricht. Nach und nach kommen erste Stunden der Fachkolleginnen und – kollegen hinzu und die Kinder lernen ihre Lehrer kennen. Eine weitere Besonderheit ist das gemeinsame Frühstück vor der ersten großen Hofpause, das bis zu den Herbstferien ein festes Ritual der 5er bleibt. Wenn auch scheinbar banale Fragen geklärt sind wie zum Beispiel: Wo ist die nächste Toilette? Wo ist mein Spind? Wie komme ich auf den Pausenhof? Wann kann ich mir etwas zu essen kaufen? Was ist, wenn ich einmal zuhause anrufen möchte, wenn ich einmal krank werde? Erst dann haben die Klassen Unterricht nach Stundenplan. Welche Materialien sie für welchen Unterricht benötigen, das haben die Eltern in der Regel bereits am ersten Elternabend erfahren. Der dient nicht zuletzt auch dem Kennenlernen der Eltern untereinander, vielleicht ergibt sich aus dem Kreis ein Elternstammtisch, der sich regelmäßig trifft und sich austauscht. Nicht selten bleiben diese Stammtische jahrelang bestehen und werden zu einer liebgewonnenen Gewohnheit für die Mütter und Väter. Eva Redeker Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Unsere neuen 5er Das Haus der lebendigen Steine Einschulungsgottesdienst der neuen Fünfer Das Haus der lebendigen Steine – die Gemeinschaft der neuen Fünftklässler. Einen herzlichen Empfang gab es am ersten Schultag der neuen Fünftklässler in der St.-Josef-Kirche am Kastellplatz in Moers: Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt schon am Eingang einen Willkommensgruß. Einen weißen Stein, der von den Schülerinnen und Schülern des SchuGo (Schulgottesdienstes) mit den Namen der „Neuen“ beschriftet worden war. Bevor diese Steine dann aber als Andenken an diesen ersten eigenen Tag am Adolfinum mitgenommen werden konnten, kamen sie noch im Gottesdienst zum Einsatz. Denn der Einschulungsgottesdienst stand unter der Überschrift „Das Haus der lebendigen Steine“, und so drehte sich an diesem Morgen thematisch alles um das Bild von den lebendigen Steinen, durch die eine Schulgemeinschaft erst zu ei- nem fröhlichen, verlässlichen, erfolgreichen und belastbaren Miteinander werden kann. Durch viele aktiv am Gottesdienst Mitwirkende wurden die „neuen Steine“ des Adolfinums dann in ganz unterschiedlicher Weise willkommen geheißen und es wurden ihnen damit zugleich viele gute Wünsche mit auf den Weg gegeben: Der Unterstufenchor begrüßte sie musikalisch und machte ihnen ein wohl tönendes Einstiegs„Kompliment“, andere Mitschüler wünschten ihnen die „Sieben Gaben, die nicht leicht zu haben sind“ und die SchuGo-Gruppe lud sie mit ihrem Gesang herzlich in unsere Schule ein. Im Mittelpunkt all dessen stand dann ganz anschaulich ein riesiges Bild unserer Schule, das während des Gottesdienstes mit den Namens- Jahresheft Adolfinum ! November 2011 steinen der neuen Fünftklässler gefüllt wurde und auf das sich die biblischen Texte und die Gedanken der Predigt bezogen. Wir hoffen sehr, dass dieser Gottesdienst den „neuen Steinen“ unserer Schule in angenehmer und ermutigender Erinnerung bleiben wird! Wolfram Syben 73 Unsere neuen 5er Klasse 5a (Latein Plus) Leitung: Frau Nehb und Herr Demmer Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Tom-Erik Brinkmann, Joel Leist, Laura Lopriore, Sameh Ramirez Morano, Helen Schäfer, Annika Schmidt 2. Reihe: Marco Sell, Luca Paust, Maya Zygar, Lukas Gros, Janek Zmrzlak, Niklas Wuttke, Alina Monster, Noelia Kock Sánchez 3. Reihe: Frau Nehb, Michel Söte, Lisa-Marie Pudell, Luise Ernst, Christina Oriwol, Fynn Malischnigg, Emina Delic, Nina Eschenbacher, Etienne Helmich 4. Reihe: Paula Kluck, Michelle Gomoletz, Felix Schneider, Evgenij Schmidt, David Matula, Elias Schumann, Leon Pietsch, Laura Beul, Herr Demmer 74 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Unsere neuen 5er Klasse 5b (Latein Plus) Leitung: Frau Dietz und Herr Dr. Schäfer Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Dominik Bux, Falk van den Bosch, Konstantin Postel, Melisa Uluisik, Paula Schulte, Ela Altuntas, Jonas Prehm 2. Reihe: Niklas Wilms, Luca Dierking, Lea Sander, Maurice Schmitz, Peter Völker, Chiara Arslanbaki, Antonia Schindelmann, Mariam Krifa 3. Reihe: Herr Schäfer, Timon Müser, Dorian Wiegelmann, Philipp Reis, Laureen Ramburger, Annika Fehlberg, Juliane Berns, Rabea Menzel, Franca Dalege, Hannah Welp, Frau Dietz 4. Reihe: Sophie Hoffmann, Eva Haze, Claas Wagner, Tim Harenburg, Joschua Bellgardt, Norina Justus, Lena Wichlacz Jahresheft Adolfinum ! November 2011 75 Unsere neuen 5er Klasse 5c (Englisch) Leitung: Frau Habib und Herr Rücker Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Carlos Pin, Thomas Frank, Julian Zeman, Linus Vandieken, Robin Willhardt, Lucas Reisch 2. Reihe: Leajane Hermes, Amelie Gnoß, Fenja Overländer, Leonard Moersch, Noel Morawiec, Alina Schweitzer, Julia Gebhard, Lina Thomé, Sewin Polat 3. Reihe: Leon Urbanowski, Paula Langheinrich, Moritz Gaßmann, Nissrine Möllenbeck, Valeria Lapira, Julius Weiser, Julian Kascha 4. Reihe: Herr Rücker, Niklas Fricke, Niclas Quedenbaum, Jan-Niklas Wolf, Tom Zöllner, Kathrin Retz, Elena Mank, Katharina Albus, Isabell Pittgens, Frau Habip 76 Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Unsere neuen 5er Klasse 5d (Freiarbeit) Leitung: Frau Riedel-Bauer und Herr Schattenberg Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Hussein Jabak, Magnus Fass, Tim Suler, Jonas Schreibauer, Dustin Krüger, Roman Bahrs 2. Reihe: Sofie Frank, Paula Bickmann, Inken Holthoff, Annchristin Feenstra, Lina Bastian, Eda Kaygisiz, Lena Gröger 3. Reihe: Carolin Beyer, Kaya Stockrahm, Muriel Beyer, Joshua Jänecke, Jakob Weitzel, Alina Matta, Annika Brüggemann, Alina Horstmann, Herr Schattenberg 4. Reihe: Frau Riedel-Bauer, Kai Leske, Annabelle Peters, Umut Gülec, Simon Burkhardt, Lisa Ocepek, Maite Kössl, Elisa Blochel, Sophia Lange Jahresheft Adolfinum ! November 2011 77 Unsere neuen 5er Klasse 5e (Freiarbeit) Leitung: Frau Meyering und Herr Schubert Von vorne nach hinten und von links nach rechts: 1. Reihe: Leonie Schlott, Ana Isselhorst, Leonie Kalthoff, Ella Mechels, Sophie Holbeck, Daniel Wetstein, Berit Warkall, Emin Edis 2. Reihe: Herr Schubert, Carina Klebuch, Juri Schmitz, Alena Ahlberg, Mara Geißler, Maximilian Leekes, Magnus Arens, Klaus Paffendorf, Frau Meyering 3. Reihe: Paul Sager, Sara Schmellenkamp, Anne Wessel, Julia Schmitz, Lorenz Kowalczyk, Leonie Brüning, Julia Michler, Nils Kilian 4. Reihe: Mohammed Hasoumi, Thore Müller, Simon Kruse, Emma Kronen, Ronja Haesters, AnnSchwab, Sophie Dudeck 78 Kathrin Jahresheft Adolfinum ! November 2011 Impressum Impressum Herausgeber: Redaktion: Beiträge von: Schulleitung des Gymnasium Adolfinum, Wilhelm-Schroeder-Straße 4, 47441 Moers Telefon: 02841/90 80 430; Fax: 02841/90 80 444 Internet: www.adolfinum.de, E-Mail: sekretariat@adolfinum.de Andrea Klein, Thomas Kozianka, Eva Redeker, Hans van Stephoudt Carolin Andree, Dr. Kai Dinkelmann, Christina Evers, Marita Fiedler, Michael Haub, Daniel Heisig, Sandra Hennemann, Tim Herrmann, Dennis Jankowski, Ernst Kisters, Dr. Evelyn Kleine, Thomas Kozianka, Daniel Koop, Claudia Landes, Heike Manzke, Martina Mehren, Regine Meyering, Harald Michler, Sven Neumann, Kathryn Neynes, Delia Rahrbach-Sander, Anna-Lena Rechmann, Eva Redeker, Dr. André Remy, Martin Rücker, Elisabeth Scharenberg, Martin Schattenberg, Patrick Schubert, Anika Sokolowski, Hans van Stephoudt, Wolfram Syben, Stephanie Tenbusch, Christopher Lee Watkins Constantin Borges (Jahrgangsstufe 11), Lena Gemerzki (Jahrgangsstufe 13), Sarah Hippler (6e), Loana Kohl (6c), Eva Liebenau (9e), Lydia Meyer-Glitza (Abitur 2011), Philip Olbrich (Abitur 2011), Hannah Oppenberg (7b), Maike Peters (Jahrgangsstufe 13), Alexander Rüschenbeck (6c), Lea Sauerbier (Jahrgangsstufe 13), Myriam Stark (Jahrgangsstufe 13), Tori Wiederhöft (7b), Laura Witt (Jahrgangsstufe) 13 Layout: Thomas Kozianka, Eva Redeker Druck: JVA Druck + Medien, Möhlendyck 50, 47608 Geldern Jahresheft Adolfinum ! November 2011 79