Eindrucksvoller Protest
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Eindrucksvoller Protest
3 magazin Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft März 2010 – 63. Jahrgang Einkommensrunde 2010: Eindrucksvoller Protest www.bdz.dbb.de BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > BDZ Zur aktuellen Lage > beamte und tarif Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Leserinnen und Leser, > Einkommensrunde 2010: diese Ausgabe unseres BDZ magazins ist geprägt von der Tarifrunde 2010 für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Bundes und der Kommunen. Da wir ausführlich darüber berichten, will ich mich an dieser Stelle nur kurz dazu äußern. Die Tarifrunde war erwartungsgemäß schwierig. Die Bewertung des Abschlusses steht im Zusammenhang mit der Wahrnehmung der Beschäftigten im Spannungsfeld von milliardenschweren Stützungen der Banken sowie der Wirtschaft und dem Steuergeschenk für die Hotels einerseits und der Paketforderung der dbb tarifunion andererseits. Nun gut, das Schlichtungsergebnis ist aufgrund der komplexen, schwierigen Rahmenbedingungen gerade noch akzeptabel, denn es wäre nicht korrekt, es auf die stufenweise lineare Erhöhung auf 2,3 Prozent und die Einmalzahlung zu reduzieren. Offen bleibt die Frage, ob damit tatsächlich ein Inflationsausgleich erreicht wird. Für mich steht allerdings auch fest, dass eine Ablehnung des Schlichterspruchs und damit ein handfester Streik wohl kaum zu einem spürbar besseren Ergebnis geführt hätten. Jetzt gilt es, das Ergebnis – soweit möglich – auf die Besoldung und Versorgung zu übertragen und dabei die Reduzierung der Arbeitszeit zu thematisieren. Heiner Geißler, ehemaliger Generalsekretär der CDU, hat anlässlich einer Feierstunde zu seinem 80. Geburtstag eine wichtige und richtige Aussage gemacht. „Die soziale Marktwirtschaft in Deutschland ist tot. Das neue Menschenbild zeigt den Menschen als Kostenfaktor. Der Mensch gilt umso mehr, je weniger er kostet und umso weniger, je mehr er kostet.“ Man könnte glauben, Geißler hätte von der Zollverwaltung gesprochen. Vor wenigen Tagen ist die Kosten- und Leistungsplanung (KLP) 2010 für die Zollverwaltung in der Führungsklausur des Bundesfinanzministeriums beschlossen worden. Völlig zu Recht sind die Beschäftigten bei den Hauptzollämtern über das Ergebnis erschüttert. Dem Bundesfinanzministerium sollte es mehr als zu denken geben, dass auch die Führungskader der örtlichen Ebene die reale Welt nicht mehr verstehen. Wir werden uns dieser Steuerungsmethode gewerkschaftlich erneut intensiv annehmen. Fest steht bereits jetzt, dass der Personaleinsatz im Rahmen der Verteilung des Mangels nicht im Einklang mit dem tatsächlichen Personalbedarf und der Aufgabenerledigung steht. So praktiziert, wird man eher auf dieses Instrument verzichten und das damit befasste Personal sinnvoller einsetzen können. Zwischen dem Bundesfinanzministerium und dem Hauptpersonalrat herrscht der „Kalte Krieg“. Man kann auch sagen: Die vertrauensvolle Zusammenarbeit ist dramatisch gestört, denn über Jahrzehnte bewährte Grundlagen der erfolgreichen Zusammenarbeit funktionieren nicht mehr. Da uns bis Anfang März, also mehr als ein Jahr nach Verabschiedung der Rechtsgrundlagen, weder abschließende Entwürfe der Ausschreibungs- und Auswahlrichtlinien (ARZV) sowie der Beurteilungsrichtlinien (BRZV) und der Beförderungsreihenfolge noch weitere damit im Zusammenhang stehende Regelungen bekannt sind, deren Vollzug aber immer dringender geworden ist, sollte sich dieses Editorial eigentlich kritisch mit genau diesem Problem befassen. Da aber zwei wichtige Gespräche mit Spitzenbeamten des Bundesfinanzministeriums erst nach Redaktionsschluss geführt werden, ist es ein Gebot der Fairness, diese Ergebnisse abzuwarten. Darüber hinaus werden wir in der April-Ausgabe über die aktuelle Lage an der Schweizer Grenze berichten. > Tarifkonflikt beigelegt 4 > Chronologie der Ereignisse 6 4 > Argumente zur Einkommensrunde 2010 7 > Eindrucksvolle Protestveranstaltungen 8 > Impressionen von der Protestveranstaltung in Berlin 14 > Haushalt 2010: Unseriöse Zahlenspiele 13 > zoll 12 > Gerüchteküche: Schäuble-Zusage bestätigt 16 > Eilzuständigkeit: Ausgebremst 17 > EU: Zuständig für die Zollunion 18 > gewerkschaft > JAV-Wahlen 2010: 19 Deine Forderungen gemeinsam durchsetzen! 19 > HJAV: Erfolgreiche Bilanz 20 > wir gratulieren 22 > Nachrufe 23 > wir trauern 24 > Der HPR tagte 25 > dbb > aktuell > Einkommensrunde 2010: > 28 Einigung mit Augenmaß 28 > TV-L gilt bald auch in Berlin 40 > Tarifergebnis übertragen 41 > fokus > hintergrund: Finanznot der Städte und Gemeinden 32 > die andere meinung: Öffentliche Haushalte: An die Kette gelegt > Impressum HERAUSGEBER UND VERLAG: BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft, Friedrichstraße 169-170, 10117 Berlin, Tel. 030.40816600, Fax 030.40816633, E-Mail: post@bdz.dbb.de, INTERNET: www.bdz.dbb.de GESAMTVERANTWORTUNG: Bundesleitung REDAKTION: Für den gewerkschaftlichen Teil: Klaus H. Leprich, Christof Stechmann; für „BDZ Senioren“: Ronald Hilgert; für „BDZ Fachteil“: Heinz-Gerd Görtz; für „Sie fragen – Wir antworten“: Markus Böhne. FOTOS: MEV, Project Photos, fotolia, BMF, Windmüller, NDR. Das BDZ magazin erscheint zehn Mal jährlich und wird den Mitgliedern nach § 25 (2) der Bundessatzung durch den Postzeitungsdienst zugestellt. Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Bezugspreis für Nichtmitglieder jährlich 28,12 Euro. Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung der Schriftleitung. Manuskripte müssen einseitig beschrieben und deutlich lesbar sein. Es sind einzusenden: Fragen und Manuskripte für „Sie fragen – Wir antworten“ an Markus Böhne, Zur Quelle 25, 48341 Altenberge. Andere Manuskripte an den BDZ. Unverlangt eingesandte Manuskripte werden im Fall der Nichtannahme nur zurückgesandt, wenn Rückporto beigefügt ist. LESERBRIEFE: Redaktion BDZ magazin. 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März – Internationaler Frauentag 44 > jugend: Demos für Tarifeinigung bei Bund und Kommunen 46 > t@cker 46 47 > BDZ magazin | März 2010 3 editorial > editorial BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Einkommensrunde 2010 Tarifkonflikt beigelegt Der Tarifkonflikt für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beim Bund und bei den Kommunen ist beigelegt. Arbeitgeber und Gewerkschaften einigten sich auf einen Tarifabschluss, der eine Einmalzahlung und eine prozentuale Gehaltserhöhung in drei Stufen vorsieht. Bundesinnenminister Thomas de Mazière will den Abschluss auf Beamte und Pensionäre des Bundes übertragen. Nach Ansicht des BDZ ist das Tarifergebnis keineswegs befriedigend. Dennoch wäre das Erreichte ohne den nachhaltigen Protest der Beschäftigten nicht denkbar. Nach dem Tarifabschluss kommt es darauf an, in der Besoldungsrunde akzeptable Ergebnisse zu erzielen. > beamte und tarif 4 Die wichtigsten Ergebnisse der Tarifeinigung im Überblick: > Prozentuale Gehaltserhöhung in drei Stufen: – rückwirkend zum 1. Januar 2010: 1,2 Prozent – ab 1. Januar 2011: weitere 0,6 Prozent – ab 1. August 2011: weitere 0,5 Prozent > Einmalzahlung in Höhe von 240 Euro zum 1. Januar 2011 > Auszubildende erhalten die genannten Prozentbeträge und eine Einmalzahlung in Höhe von 50 Euro im Januar 2011 > Zwölfmonatige Übernahmegarantie für Auszubildende nach mindestens mit der Abschlussnote „befriedigend“ bestandener Abschlussprüfung > Altersteilzeitregelungen für Beschäftigte ab 60. Lebensjahr und flexible Alterszeitregelungen > Ende der Laufzeit: 29. Februar 2012 > Leprich: Tarifergebnis zeitgleich übertragen! Ausgehend von der gewerkschaftlichen Forderung mit einem Gesamtvolumen von fünf > BDZ magazin | März 2010 Prozent, mit der dbb und BDZ in die Tarifverhandlungen gegangen waren, bleibt der Schlichterspruch hinter den Erwartungen zurück. Zwar berücksichtigt der Tarifabschluss neben der linearen Erhöhung, die dem Abschluss in den Ländern entspricht, einige Forderungen aus dem Gesamtpaket. Aus Sicht des BDZ ist aber vor allem die lange 26-monatige Laufzeit des Tarifvertrags zu kritisieren. Nach Auffassung von dbb und BDZ kommt es jetzt auf die Übernahme des Tarifergebnisses auf die Beamtinnen und Beamten des Bundes an. Der 1. Vorsitzender der dbb tarifunion Frank Stöhr stellte klar: „Erst mit der Gleichbehandlung der Beamtinnen und Beamten wird diese Einkommensrunde zu einem gerechten Abschluss gebracht. Abschmelzungen oder Verzögerungen bei einer entsprechenden Regelung für den Beamtenbereich sind für uns nicht akzeptabel.“ Der BDZ begrüßte, dass Bundesinnenminister de Maizière nach der Tarifeinigung eine zeitgleiche Übertragung des Ergebnisses für die Beamten und Pensionäre des Bundes in Aussicht stellte. Allerdings müsse diese Übertragung unter Berücksichtigung besoldungsrechtlicher Besonderheiten erfolgen. > Einigung nach zähem Ringen: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (li.) und Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion. Wie bei den Protestveranstaltungen deutlich gemacht, hält der BDZ an seiner Forderung fest, dass nach Abschluss der Tarifverhandlungen in der Besoldungsrunde die Angleichung der Arbeitszeit der Beamtinnen und Beamten an den Tarifbereich auf die Tagesordnung gehört. BDZ-Chef Klaus H. Leprich betonte im Anschluss an die Tarifeinigung: „In Anbetracht der Ausgangslage scheinbar unüberbrückbarer Positionen einer Fünf-ProzentPaketforderung und dem Arbeitgeberziel einer Nullrunde handelt es sich nach drei ergeb- nislosen Verhandlungsrunden und dem einvernehmlichen Schlichterspruch aus meiner Sicht um einen Kompromiss auf dem untersten Level der Akzeptanz. Mehr war angesichts der Finanzsituation der Kommunen einfach nicht drin. WIr sind überzeugt, dass eine Verbesserung des Tarifergebnisses durch Streikmaßnahmen nicht möglich gewesen wäre. Es bestehen insofern erhebliche Zweifel, dass Streiks für eine minimale Verbesserung der linearen Erhöhung oder eine Übertragung des Leistungsentgelts auf den Bund die erforderliche Akzeptanz bei den Beschäftigten und in der Öffentlichkeit gefunden hätten. Eine Fortschreibung des Leistungsentgelts wurde nur für die Kommunalbeschäftigten vereinbart. Es stellt sich daher die Frage, welche Einstellung der Bund zur Leistungsbezahlung hat. Unter dem Strich ist seine Verweigerung in dieser Frage nicht nachvollziehbar. Steuergeschenke einerseits und diese Haltung andererseits zeichnen ein kritikund diskussionswürdiges Bild, wird doch ein Kernbereich des Dienstrechtsneuordnungsgesetzes in Frage gestellt. Auf scharfe Kritik stößt die lange Laufzeit. Um es nicht zu beschönigen: Das Ergebnis einer 26-monatigen Laufzeit ist eine gewerkschaftliche Niederlage. Denn ursprünglich wurde das Ziel verfolgt, eine Laufzeit von nur einem Jahr zu erreichen. Jetzt gilt es, das Tarifergebnis zeitnah auf die Besoldung und Versorgung zu übertragen. Inhaltsgleich kann es nicht sein, da der Tarifvertrag spezifische Vereinbarungen enthält, die so nicht unmittelbar übertragbar sind. Darüber hinaus stehen wir jedoch zu unserer Forderung, dass die Wochenarbeitszeit der Beamten an die des Tarifbereichs angeglichen wird. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > > Im Detail vorgestellt: Die Tarifeinigung > Entgelt Die Tabellenentgelte einschließlich der Beträge aus einer individuellen Endstufe sowie der Tabellenwerte für die Entgeltgruppen 2 Ü und 15 Ü werden rückwirkend ab 1. Januar 2010 um 1,2 Prozent erhöht. Zum 1. Januar 2011 erfolgt eine weitere Erhöhung um 0,6 Prozent sowie zum 1. August 2011 um nochmals 0,5 Prozent. Das gilt entsprechend für die Ausbildungsentgelte sowie für die Entgelte der Praktikantinnen und Praktikanten. Als soziale Komponente erhalten die Beschäftigten im Januar 2011 eine Sonderzahlung in Höhe von 240 Euro. Teilzeitbeschäftigte erhalten die Sonderzahlung anteilig entsprechend dem individuellen Umfang ihrer Arbeitszeit. Die Auszubildenden > Die Gewerkschaften haben in der Einigung ausdrücklich auf die Erforderlichkeit hingewiesen, dass mit der Entgeltordnung zum TVöD mindestens das nach früherem Recht geltende Eingruppierungsniveau zu erhalten ist. Leistungsbezahlung Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Kommunen eine Einigung von einer Erhöhung des Anteils der leistungsorientierten Vergütungselemente abhängig gemacht. Demnach wird das Volumen für das Leistungsentgelt in den Jahren 2010, 2011, 2012 und 2013 um jeweils 0,25 Prozentpunkte erhöht. Diese Regelung gilt nicht für die Tarifbeschäftigten des Bundes. Auftritt vor der Presse: Die Verhandlungspartner von Arbeitgebern und Gewerkschaften (v.l.: VKA-Präsident Thomas Böhle, Bundesinnenminister Thomas de Maizière, ver.di-Vorsitzender Frank Bsirske und Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion). sowie die Praktikantinnen und Praktikanten erhalten zum selben Zeitpunkt eine Sonderzahlung in Höhe von 50 Euro. Weiterhin werden die Garantiebeträge bei Höhergruppierungen rückwirkend ab Januar 2010 erhöht. Für Höhergruppierungen ab dem 1. Januar 2010 wird der Garantiebetrag in den Entgeltgruppen 1 bis 8 von 30 auf 50 Euro angehoben. Für Höhergruppierungen in den Entgeltgruppen 9 bis 15 beträgt der Garantiebetrag statt bisher 60 Euro nunmehr 80 Euro. > Entgeltordnung zum TVöD Beim Themenkomplex Entgeltordnung sieht die Einigung unter anderem folgende Regelungen vor: Für alle zwischen dem 1. Oktober 2005 und 31. Dezember 2009 neu eingestellte Beschäftigte der Entgeltgruppen 2 bis 8 gibt es einen einmaligen Pauschalausgleich in Höhe von 250 Euro. Er wird mit dem Gehalt für Juli 2010 ausgezahlt. Das gilt auf Antrag entsprechend für übergeleitete „Wechsler“, denen nach dem 30. September 2005 und bis 31. Dezember 2009 Tätigkeiten übertragen wurden, die zu einem neuen Eingruppierungsvorgang geführt haben. Weiterhin einigten sich die Tarifpartner auf eine Verlängerung der besitzstandswahrenden Regelungen für BAT-Aufstiege bis zum 29. Februar 2012. Ein wesentliches Element der Tarifeinigung ist die Prozessvereinbarung zu den Tarifverhandlungen über eine Entgeltordnung zum TVöD. Hier wurde ein konkreter Verhandlungsfahrplan fixiert. Noch in diesem Jahr werden die Tarifpartner die bestehenden Eingruppierungsregelungen auf Beibehaltung, Streichung, Aktualisierung und Ergänzung prüfen und anschließend Verhandlungen zu grundsätzlicher Struktur und grundsätzlichem Aufbau der Entgeltordnung aufnehmen. Ab Januar 2011 sollen Tätigkeiten mit im BAT vorgesehenem Aufstieg innerhalb der Entgeltgruppen 2 bis 8 vorläufig neu zugeordnet werden. Das betrifft für diese Entgeltgruppen Aufstiegskarrieren nach der Anlage 1 a BAT, deren Zuordnungsregelungen sich bei übergeleiteten und neueingestellten bzw. umgruppierten Beschäftigten voneinander unterscheiden. Hintergrund dieser Vereinbarung ist, dass es nach den aktuell geltenden Regelungen neu eingestellte und umgruppierte Beschäftigte gibt, die keine Aufstiegsmöglichkeit haben. Das führt zum Teil zu Missverhältnissen im Vergleich zu übergeleiteten Beschäftigten. Hier soll Abhilfe geschaffen werden. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre wird eine Steuerungsgruppe auf Spitzenebene gebildet. Diese Steuerungsgruppe soll unter anderem die Arbeitsschritte koordinieren, den jeweils erreichten Verhandlungsstand bewerten, offene Fragen klären und weitere Verhandlungsschritte festlegen. Sollten sich die Verhandlungen über die ab 1. Januar 2011 vorläufige Neuzuordnung verzögern, soll die Steuerungsgruppe sich auf eine Lösung verständigen. > Übernahme von Auszubildenden Als strukturelle Maßnahme für die Beschäftigtenstruktur konnte eine Übernahmegarantie für Auszubildende vereinbart werden. Nach der Abschlussprüfung werden die Auszubildenden bei dienstlichem Bedarf für zwölf Monate in ein Arbeitsverhältnis übernommen, wenn sie ihre Prüfung mit der Note „befriedigend“ oder besser bestanden haben. Die Tarifvertragsparteien haben außerdem vereinbart, auch bei den hiervon nicht erfassten Auszubildenden auf eine Übernahme hinzuwirken. > Flexible Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung hat sich die dbb tarifunion mit den Arbeitgebern auf flexible Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte verständigt. In Restrukturierungs- und Personalabbaubereichen kann bei dienstlichem Bedarf auf Antrag des Beschäftigten ab dem 60. Lebensjahr Altersteilzeit nach den Regelungen des Al- > BDZ magazin | März 2010 5 beamte und tarif Mein besonderer Dank gilt allen Kolleginnen und Kollegen, Tarifbeschäftigten, Beamtinnen und Beamten, die sich solidarisch gezeigt haben und überwiegend in ihrer Freizeit an den Protestaktionen, Demonstrationen und Kundgebungen teilgenommen haben. Ohne sie wäre dieser Tarifabschluss nicht möglich gewesen. Alle anderen, die jetzt Kritik üben, sind aufgefordert, ihre mangelnde Unterstützung gründlich zu überdenken.“ BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft tersteilzeitgesetzes vereinbart werden. Die Beschäftigten erhalten dabei einen Aufstockungsbetrag in Höhe von 20 Prozent des Regelarbeitsentgelts. In anderen Beschäftigungsbereichen wird 2,5 Prozent der Tarifbeschäftigten eines Ressorts die Möglichkeit eröffnet, ab dem 60. Lebensjahr Altersteilzeit nach Maßgabe des Altersteilzeitgesetzes in Anspruch zu nehmen. Soweit die Begrenzung auf 2,5 Prozent der Tarifbeschäftigten des jeweiligen Ressorts nicht erreicht ist, kön- nen Anträge der Beschäftigten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, nur ausnahmsweise bei Vorliegen dringender dienstlicher Gründe abgelehnt werden. Auch diese Beschäftigten erhalten einen Aufstockungsbetrag in Höhe von 20 Prozent des Regelarbeitsentgelts. Die von den Gewerkschaften geforderte Verlängerung der Regelungen des Tarifvertrags Altersteilzeit (TV ATZ) einschließlich der Aufstockung auf 83 Prozent des Nettoarbeitsentgelts haben die Arbeitgeber abgelehnt. Die Arbeitgeber haben darüber hinaus auf die Vereinbarung eines Modells der Flexiblen Alterszeitregelung (FALTER) gedrängt. Dieses Modell beinhaltet die Möglichkeit, zwei Jahre vor Erreichen des Lebensalters für den Bezug einer abschlagsfreien Regelaltersrente die Arbeitszeit um die Hälfte zu reduzieren und mit dieser reduzierten Arbeitszeit zwei Jahre über das Eintrittsalter für den Bezug einer abschlagsfreien Regelaltersrente hinaus zu arbeiten. Im gesamten Zeitraum erhalten Chronologie der Ereignisse beamte und tarif 6 Die Tarifeinigung ist das Ergebnis eines monatelangen Tauziehens zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften um einen tragfähigen Kompromiss. Nach drei gescheiterten Verhandlungsrunden war ein Schlichtungsverfahren eingeleitet worden, an dessen Ende die Annahme der Einigungsempfehlung stand. Im folgenden Beitrag zeichnen wir die Schritte nach, die zur Einigung führten. Wie berichtet, war der dbb mit einem Forderungspaket im Gesamtvolumen von fünf Prozent in die Einkommensrunde 2010 für die knapp zwei Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen gegangen. Neben einer spürbaren linearen Gehaltsverbesserung, die die Teilhabe der Beschäftigten an der allgemeinen Einkommensentwicklung sicherstellen soll, beinhaltete die dbb-Forderung verschiedene qualitative Komponenten wie die Verbesserung von Aufstiegen, Höhergruppierungen, Beförderungsmöglichkeiten und die Fortführung der Altersteilzeitmodelle. > Drei erfolglose Verhandlungsrunden Gewerkschaften und Arbeitgeber hatten die Verhandlungen nach der dritten Runde am 11. Februar in Potsdam für gescheitert erklärt. > BDZ magazin | März 2010 die Beschäftigten eine Teilrente in Höhe von 50 Prozent der Altersrente sowie ein Arbeitsentgelt entsprechend der um die Hälfte verminderten Arbeitszeit. Beide Instrumente setzen voraus, dass die Altersteilzeit bis zum 1. Januar 2017 begonnen worden sind. > Mindestlaufzeit Die Regelungen sind frühestens zum 29. Februar 2012 kündbar. Die Einigung ist mit einer Erklärungsfrist bis zum 22. März 2010 versehen. reichend zurück. Im Gegenzug boten sie ein Plus im Gesamtvolumen von 3,5 Prozent an. Hiervon sollten 2,5 Prozent auf eine lineare Erhöhung der Entgelte einschließlich sozialer Komponente entfallen. Die Arbeitgeber wiederum hielten diese Forderung für überzogen. Adelheid Tegeler, stellvertretende Bundesvorsitzende des BDZ und Mitglied der Verhandlungskommission der dbb tarifunion, nahm nach den Protestaktionen am 31. Januar in Potsdam und am 9. Februar in Berlin steigenden Unmut bei den Beschäftigten wahr. Wörtlich äußerte Tegeler nach den gescheiterten Verhandlungen: > Ankunft von Bundesinnenminister Thomas de Maizière zur ersten Verhandlungsrunde in Potsdam. Bund und Kommunen hatten auch nach drei Verhandlungsrunden den notwendigen Kompromiss verweigert. Daran änderte die Minimalbewegung nichts, die am Ende zu einem Angebot führte, dessen Volumen nicht einmal die Preissteigerung für 2010 hätte ausgleichen könnte. Für 2011 hätte ein entsprechender Tarifabschluss einen deut- lichen Reallohnverlust zur Folge gehabt. Das Angebot der Arbeitgeber im Gesamtvolumen von nur 1,5 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten hielten dbb tarifunion und BDZ für völlig inakzeptabel. In den Verhandlungen wiesen die Gewerkschaften die Position der Arbeitgeber als unzu- „Die Kolleginnen und Kollegen sind nicht nur maßlos enttäuscht, wie wenig Respekt ihnen entgegengebracht wird, wenn der Bundesinnenminister erklärt, nach unten verhandeln zu wollen. Sie sind nach den gescheiterten Verhandlungsrunden ohne ein verhandlungsfähiges Angebot der Arbeitgeber auch wütend. Unser öffentlicher Dienst garantiert gerade in diesen Krisenzeiten wichtige Infrastrukturen und sorgt damit für Stabilität. Dafür müssen seine Beschäftigten im Gegenzug auch angemessen bezahlt wer- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft den. Die Forderung beinhaltet keine reine lineare Erhöhung, sondern besteht aus mehreren Sachkomplexen. Beim Thema Eingruppierung spielen Bund und Kommunen seit über vier Jahren auf Zeit. Damit muss jetzt Schluss sein!“ > Schlichtung führte zum Durchbruch Nach drei Verhandlungsrunden ohne konkretes Angebot durch die Arbeitgeber von Bund und Kommunen war die Schlichtung unvermeidlich. Bewegt hatten sich zunächst nur die Gewerkschaften – in Potsdam am Verhandlungstisch und bei bundesweiten Aktionen, an denen sich der BDZ mit zahlreichen Demonstranten beteiligte. Im Anschluss an die gescheiterten Tarifverhandlungen wurde am 18. Februar die Schlichtung angerufen. Zu Schlichtern wurden der frühere Hannoversche Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) und der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) berufen. Als amtierender Vorsitzender der Schlichtungskommission hätte Schmalstieg im Fall einer Patt-Situation mit seinem Stimmrecht den Ausschlag geben können. Der Schlichtungsspruch wurde am 26. Februar im münsterländischen Velen verkündet. Die 26-köpfige Schlichtungskommission stimmte mit den Stimmen der Gewerkschaften und der Arbeitgeber dem Schlichtungsspruch zu. Anschließend wurden die Verhandlungen in Potsdam wieder aufgenommen. Die Bundestarifkommission trat zusammen, um das Schlichtungsergebnis und letztlich das Verhandlungsergebnis zu bewerten. Diese Beratungen führten am 27. Februar zur Annahme des Schlichterspruchs. Argumente zur Einkommensrunde 2010 Während sich die Bundesregierung in immer neuen Debatten zu völlig unrealistischen Steuersenkungen gefällt, war offenbar für Arbeitnehmer und Beamte kaum mehr als eine Nullrunde vorgesehen. Zum Thema Altersteilzeit war Bund und Kommunen nichts Konstruktives eingefallen. Dabei ist dieses Thema für die Beschäftigten nach dem Wegfall der gesetzlichen Regelungen von großer Bedeutung. Wir erinnern an die wichtigsten Argumente von dbb und BDZ in der Einkommensrunde 2010, die sich mit dem Tarifabschluss noch längst nicht erledigt haben. Von Anfang an wurde klargestellt, dass das Ergebnis der Einkommensrunde 2010 nicht auf Kosten der Beamten und Versorgungsempfänger gehen konnte. dbb-Bundesvorsitzender Peter Heesen unterstrich: „Einen Abschluss im Tarifbereich, dessen Zeche die Beam- tinnen und Beamten zahlen, wird es mit uns nicht geben. Alle bringen Leistung und alle brauchen eine ordentliche Verbesserung ihres Einkommens. Dafür steht der dbb. Dafür kämpfen wir auch gemeinsam.“ Es ist bewährte und gerechte Praxis, die Tarifergebnisse im > BDZ magazin | März 2010 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft öffentlichen Dienst zeit- und wirkungsgleich auf die Beamten und Versorgungsempfänger zu übertragen. Gemeinsam mit den Arbeitnehmern leisten sie täglich rund um die Uhr qualitativ hochwertige und herausragende Dienstleistungen für die Bevölkerung, tragen entscheidend dazu bei, das Gemeinwesen – auch in Krisenzeiten – funktions- und leistungsfähig zu halten. Benachteiligungen der Beamten gegenüber ihren tariflich beschäftigten Kolleginnen und Kollegen wären weder nachvollziehbar noch gerecht. Trotz aller berechtigten Unterschiede muss der flexible Gleichklang der Einkommens- und Beschäftigungsbedingungen der Statusgruppen im öffentlichen Dienst beibehalten werden. beamte und tarif 8 > Linearanpassung der Dienstbezüge gefordert Auch wenn die wirtschaftliche Situation noch nicht wieder zu grenzenlosem Optimismus anregt, steht sie einer Erhöhung der Besoldung und Versorgung keinesfalls entgegen. Die Bundesregierung geht von einer Steigerung des Bruttoinlandsprodukts von 1,2 Prozent, die Bundesbank von 1,6 Prozent plus im Jahr 2010 aus. Wirtschaftsverbände erwarten sogar ein Wachstum zwischen 1,8 und 2,3 Prozent. Gleichzeitig ist mit einem Anstieg der Verbraucherpreise zu rechnen. Gerade deshalb galt es, die in den letzten Jahren erfolgten zahlreichen Einschnitte in die Besoldung und Versorgung nicht fortzusetzen, sondern auszugleichen. Neben den Nullrunden in den Jahren 2005 bis 2007 zählt dazu der Zugriff auf die Bezügebestandteile wie die Sonderzahlung sowie die über Jahre fehlende Dynamisierung und damit faktische Entwertung zahlreicher Vergütungen und Zulagen unter anderem für besondere Funk- tionen, Erschwernisse oder Mehrarbeit. > Altersteilzeitregelungen erhalten Die über Jahre ohne jeglichen Ausgleich bestehende Gerechtigkeitslücke zwischen Beamten und Tarifbeschäftigten bei der Arbeitszeit muss geschlossen, die regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit für die Beamten auf die der Tarifbeschäftigten zurückgeführt werden. Die verlängerte Arbeitszeit für jeden Beamten sollte einem Dienstleistungskonto gutgeschrieben werden, das auf freiwilliger Basis in ein Langzeit-Dienstleistungskonto umgewandelt werden kann. Dieses Guthaben muss für jeden Beamten wahlweise für längere Beurlaubungen, Teilzeiten, längere oder intensivere Kinderbetreuungszeiten, die Pflege von Angehörigen, Fort- und Weiterbildung oder abschlagsfreien Eintritt in den Ruhestand einsetzbar sein. > Personal nachhaltig entwickeln Sofort müssen der pauschale Stellenabbau gestoppt und für die Beamtinnen und Beamten wieder Aufstiegschancen geschaffen werden. Die qualitativ und quantitativ gewachsenen Herausforderungen für den gesamten Staat können dauerhaft nicht von ständig weniger Personal erfüllt werden, dem zudem keine ausreichenden Entwicklungschancen geboten werden. Dem Ausbau von Beförderungsmöglichkeiten kommt zentrale Priorität zu. Die in den vergangenen Jahren immer weiter geöffnete Schere zwischen der Stellensituation und den tatsächlich wahrgenommenen Funktionen gilt es unverzüglich zu schließen. Auch die nachhaltige Verbesserung der Einkommenssituation der Anwärterinnen und Anwärter ist ein unabdingbarer Bestandteil der Zukunftssicherung des öffentlichen Dienstes. Eindrucksvolle Protestveranstaltungen > Potsdam, 31. Januar Von hohem Medieninteresse begleitet war die Kundgebung am Ort der zweiten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes, bei der der BDZ mit über 100 Demonstrantinnen und Demonstranten ein eindrucksvolles Zeichen setzte. Damit stellte der BDZ mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Protestaktion, die am 31. Januar 2010 in Potsdam ihrem Protest gegen die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber Nachdruck verliehen. Der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion und Verhandlungsführer in Potsdam, Frank Stöhr, > BDZ magazin | März 2010 erklärte, der öffentliche Dienst dürfe in der Einkommensentwicklung nicht noch weiter hinter der Privatwirtschaft zurückfallen. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt werde > Potsdam schon wegen der demografischen Entwicklung schwer. Spürbare Einkommenserhöhungen trügen genauso zur Zukunftssicherung des öffentlichen Dienstes bei wie sach- gerechte Personal- und Mittelausstattung. Der BDZ kritisierte die Ankündigung von Bundesfinanzminister Schäuble gegenüber seinen Ressortkollegen im Bundeskabinett, ab 2011 im Bund Personal abzubauen und Verwaltungskosten einzufrieren und im Fall von Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes die dadurch entstehenden Mehrkosten durch Kürzungen an anderer Stelle zu finanzieren Darüber hinaus bekräftigte der BDZ die Erwartung, nach einem erfolgreichen Abschluss der Tarifverhandlungen eine zeitgleiche Übernahme des Ergebnisses für die Besoldungs- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft und Versorgungsempfänger des Bundes zu erreichen. > Stuttgart, 4. Februar Über 4 000 Beschäftigte von Bund und Kommunen hatten sich nach einem Protestmarsch durch die Innenstadt am 4. Februar 2010 auf dem Schlossplatz in Stuttgart zu einer Protestkundgebung versammelt. Anlass war die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber, die auch in der zweiten Runde der Einkommensverhandlungen 2010 kein Angebot auf den Tisch gelegt hatten, sondern davon ausgingen, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst mit ihren Portemonnaies die öffentlichen Haushalte finanzieren. nen und Bürger: Der Schnee werde nicht geräumt, Erziehung verkomme zum Schlagwort, moderne medizinische Versorgung bleibe auf der Strecke, innere Sicherheit entpuppe sich als leeres Wahlversprechen. „Wenn die öffentlichen Arbeitgeber erneut kein Angebot auf den Tisch legen, werden wir dafür kämpfen“, bekräftigte Stöhr. „Wir wollen, dass die nächste Runde ein Ergebnis bringt.“ Stöhr forderte Tarifbeschäftigte und Beamte zu Solidarität und Geschlossenheit auf. „Wir stehen für einen einheitlichen öffentlichen Dienst! Lassen wir das sicht- und hörbar werden.“ So lautete das Statement des dbb zur Protestkundgebung in beamte und tarif 10 > nur den beteiligten Beschäftigten, dass sich die Gewerkschaften hier Schulter an Schulter der empörenden Haltung des Bundesinnenministeriums und des Bundesfinanzministeriums stellen müssen. Das ist allen teilnehmenden Verbänden eindrucksvoll gelungen. > > Stuttgart „Wir sind wütend!“, rief der 1. Vorsitzende der dbb tarifunion, Frank Stöhr, den Demonstranten zu. „Unsere Forderung nach fünf Prozent ist absolut in Ordnung. Sie folgt dem Bedarf. Den haben wir linear, um die laufenden Kosten zu zahlen. Den haben wir aber auch strukturell, weil der öffentliche Dienst zum Beispiel eine vernünftige Altersteilzeitregelung braucht.“ Werde der öffentliche Dienst kaputtgespart, gehe das nicht nur zu Lasten der Beschäftigten, sondern zu Lasten aller Bürgerin- > BDZ magazin | März 2010 Stuttgart, zu der BDZ-Mitglieder des Ortsverbands Bodensee-Hochrhein, gemeinsam mit Mitgliedern der Gewerkschaft ver.di, teilnahmen. Das gemeinsame Interesse an einer erfolgreichen Einkommensrunde verband die Mitglieder der verschiedenen Dachverbände bereits in der von ver.di organisierten Busfahrt. Kontrahenten im Wahlkampf und der Mitgliedergewinnung zeigten durch ihr gemeinsames Auftreten nicht Nürnberg Nürnberg, 5. Februar Unter dem Motto „Jugend ist MEHRWERT“ fand vor dem Hintergrund der Tarifverhandlungen am 5. Februar 2010 in Nürnberg eine Protestkundgebung der dbb jugend bayern statt. Auch rund 40 junge Jugendliche und „Junggebliebene“ der BDZBezirksverbände Nord- und Südbayern beteiligten sich an der Veranstaltung, um ihre Forderungen nach mehr Gehalt, verbesserten Arbeitsbedingungen und einer Übernahmegarantie für alle Auszubildenden zu unterstreichen. Am Nelson-Mandela-Platz in der Nähe des Hauptbahnhofs startete der Demonstrationszug. Ziel war die im Zentrum Nürnbergs gelegene Lorenzkirche. Als erste von drei Rednern kritisierte die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Astrid Hollmann die populistische Meinungsmache gegen den öffentlichen Dienst: „Wer dafür sorgt, dass dieses Land funktioniert, muss sich noch anhören, dass er doch froh sein kann, überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben, dass er eigentlich schon jetzt viel zu gut bezahlt werde.“ Danach appellierte die Vorsitzende der dbb jugend, Sandra Hennig, an die verantwortlichen Verhandlungsführer auf Seiten der Arbeitgeber: „Herr Böhle und Herr de Maizière, reagieren sie jetzt! Geben Sie mit 100 Euro mehr für Auszubildene und Anwärter Gas im Wettkampf um guten Nachwuchs! Sichern Sie uns jungen Menschen Lebensqualität! Geben Sie uns Sicherheit mit einer unbefristeten Übernahmegarantie. Es kann nicht sein, dass junge Menschen nach einer Ausbildung im öffentlichen Dienst nicht übernommen werden und dann nicht wissen, was sie mit ihrer Ausbildung anfangen sollen. Das ist unverantwortlich! Spart die jungen Menschen nicht kaputt. Ihr braucht sie!“ Zum Abschluss sprach der Vorsitzende des Arbeitskreises Tarif der dbb jugend bayern und Landesjugendleiter der Gewerkschaft für das Gesund- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft heitswesen (LBB), Andreas Götz, zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. > Frankfurt am Main, 6. Februar Junge Beschäftigte und Auszubildende aus dem Kommunalund Bundesdienst folgten am 6. Februar dem Aufruf von dbb jugend und dbb tarifunion und verliehen am Sachsenhäuser Mainufer in Frankfurt am Main ihrer Forderung nach mehr Gehalt Nachdruck. Unter dem Motto „Dieser Staat geht baden“ sprangen zehn Beschäftigte – Feuerwehrfrau, Kindergärtnerin, Krankenschwester, Polizist, Zöllner, Lehrer, Müllmann, Busfahrer, Straßenwärter und Arzt – in den eiskalten Main. gehalten zu bekommen. Dieser Staat geht baden, wenn es um den Berufsnachwuchs geht, die Verwaltungen sind hoffnungslos überaltert. Im Kampf um die besten Köpfe müssen die Arbeitgeber mehr tun. Darum unsere Forderung: 100 Euro mehr und eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden. Einsparungen am öffentlichen Dienst sind Einsparungen an der Gesellschaft, in der wir leben!“, betonte Preißner. Christian Beisch, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend und Vorsitzender des BDZ-Bezirksverbands Nord, forderte die Arbeitgeber auf, endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen: „Die Arbeitgeber müssen zur Kenntnis nehmen und anerkennen, dass beamte und tarif 12 > Frankfurt am Main „Personalmangel, Dienste bis weit über 24 Stunden hinaus, unbezahlte Überstunden und zunehmender Arbeitsdruck gepaart mit wachsendem Dokumentationsaufwand – die Arbeitsbelastung bringt die Beschäftigten an ihre Grenzen“, kritisierte Florian Preißner, Vorsitzender der dbb jugend hessen und Mitglied im Vorstand der BDZ-Jugend, bei der Kundgebung am Mainufer. „Wir haben es satt, ständig den vermeintlich sicheren Job vor- > BDZ magazin | März 2010 die Beschäftigten im öffentlichen Dienst Garant für Stabilität und Sicherheit sind. Bundesinnenminister Thomas de Maizière soll ein Angebot auf den Tisch legen, das auf diese Forderungen eingeht. Ein Plus für den öffentlichen Dienst bedeutet ein Plus für die Zukunft.“ Auch der stellvertretende Vorsitzende der dbb tarifunion, Siegfried Damm, kritisierte die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber: „Wir sind wütend, weil wir schon wieder den ‚billigen Jakob‘ abgeben sollen. De Maizière erkennt in diesen Wochen die großen Leistungen nicht an, die der öffentliche Dienst kontinuierlich erbringt. Es ist nicht so, dass wir unsere Fünf-Prozent-Forderung mit dem Würfelbecher ausgeknobelt hätten. Unsere Forderungen folgen dem Bedarf. Den haben wir linear, um die laufenden Kosten zu bezahlen. Darüber hinaus brauchen wir Verbesserungen bei Einkommen und Übernahme der Auszubildenden und Anwärter, bei den Beförderungsmöglichkeiten und eine vernünftige Altersteilzeitregelung.“ > Berlin, 9. Februar Mit einem deutlichen Appell an die Arbeitgeber, in der Tarifrunde endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, endete am 9. Februar eine Protestveranstaltung in Berlin, an der sich über 350 BDZ-Mitglieder beteiligten. Ein Demonstrationszug legte die Hauptverkehrsstraßen der Bundeshauptstadt lahm. Zu den Hauptrednern der Kundgebung vor dem Bundesfinanzministerium gehörte BDZChef Klaus H. Leprich. Erneut stellte der BDZ die Mehrzahl der Demonstrantinnen und Demonstranten, die aus dem gesamten Bundesgebiet angereist waren. Mit einem BDZ-grünen Fahnenmeer dominierten sie die Protestveranstaltung und unterstrichen, dass auch die Beschäftigten der Bundesfinanzverwaltung eine Gegenleistung dafür erwarten, dass sie die Einnahmen des Staates sichern. Diese Erwartungshaltung brachte Ramona Schumann (Bezirksverband Hannover) bei einer Auftaktkundgebung am dbb forum auf den Punkt, indem sie ausrief: „Wir sind der öffentliche Dienst. Wir machen unsere Arbeit gut. Und dafür haben wir eine Anerkennung verdient, die für jede und jeden Einzelnen spürbar sein muss.“ Schumann erinnerte an die unzähligen Dienstleistungen der Beschäftigten gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, die den Staat zusammenhielten. Wenn diese Aufgaben von den qualifiziertesten und motiviertesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übernommen werden sollten, dürfe er an ihnen nicht sparen. Mit deutlichen Gehaltszuwächsen könne er beweisen, dass das Ja zum öffentlichen Dienst nicht nur ein Lippenbekenntnis sei. In der Kundgebung vor dem Bundesfinanzministerium sprachen Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion und Verhandlungsführer, Klaus H. Leprich, BDZ-Bundesvorsitzender und Sprecher der dbb Bundesbeamtengewerkschaften sowie VBOB-Bundesvorsitzender Hans-Ulrich Benra. Schon zu Beginn seiner von tosendem Beifall begleiteten Rede machte Leprich klar, dass Beamte und Arbeitnehmer in dieser Einkommensrunde solidarisch auftreten müssten und sich nicht spalten lassen dürften. Denn ein erfolgreicher Tarifabschluss sei die Grundlage dafür, dass für die Beamtinnen und Beamten Gehaltsverbesserungen durch Gesetz geregelt würden. Die Arbeitgeber forderte Leprich auf, ihre taktischen Spielchen zu beenden. „Ja, wir sind maßlos – maßlos enttäuscht über Ihre Verhandlungsstrategie“, so Leprich an die Adresse der Verhandlungsführer de Mazière, Böhle, Schäuble und Gatzer. Von Mitgliedern der Bundesregierung, die mächtige Hotelketten über Steuern subventionierten, obwohl das Geld dafür nicht vorhanden sei, ließen sich die BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Einnahmesicherung Tausende Ermittler beim Zoll und bei den Steuerverwaltungen fehlten. Berlin Gewerkschaften nicht Maßlosigkeit vorwerfen. Leprich betonte, die Beschäftigten produzierten Tag für Tag, Nacht für Nacht hochwertige Markenprodukte. Sie seien nicht Schuld, wenn in der inneren und äußeren Sicherheit Tausende Polizisten und Zöllner fehlten und Soldaten am Hindukusch den falschen Auftrag hätten und wenn bei der Haushalt 2010 Unseriöse Zahlenspiele Mit Nachdruck hat der BDZ Presseberichten widersprochen, die der Bundesregierung einen gigantischen Personalzuwachs bescheinigen. Diesen Meldungen zufolge sollen in den Verwaltungen des Bundes rund 1 000 neue Stellen entstehen. In Wahrheit sinkt der Stellenbestand im Haushaltsjahr 2010 um fast 600 Stellen und Planstellen. BDZ-Chef Klaus H. Leprich warf den Medien und Teilen der Opposition im Bundestag „Stimmungsmache“ vor, die jeglicher Grundlage entbehre. So hatte etwa die „Berliner Zeitung“ getitelt, die Bundesregierung schaffe das „Jobwunder von Berlin“. Seriösen Berechnungen halte diese Polemik, mit der nur Vorurteile vom aufgeblähten Beamtenapparat bedient würden, nicht stand. Bei den Bundesministerien und Bundesoberbehörden resultiert der Aufwuchs größtenteils aus neuen – auch gesetzlichen – Aufgaben bzw. der Erweiterung bestehender Aufgaben. Ein Beispiel ist die Ausweitung der Mindestlöhne, deren verstärkte Kontrolle durch die Finanzkontrolle Schwarzarbeit neue Planstellen notwendig macht. Insgesamt werden im Bundeshaushalt 2010 2 394 eingespart – unter dem Strich ein Minus von 581. Für das Bundesfinanzministerium würde das bedeuten, dass es zwar 472 neue Planstellen und Stellen erhal- ten soll, aber auch 315 einsparen müsste. Damit müsste im Ergebnis bereits ein Teil der Aufstockung von 200 Planstellen für die Finanzkontrolle Schwarzarbeit durch Umschichtungen erwirtschaftet werden. Leprich spricht daher von „unseriösen Zahlenspielen“, die die Wahrheit einer angespannten Stellensituation im öffentlichen Dienst, gerade beim Zoll, verschleierten. In den letzten Jahren habe der Bund mehr als 15 Prozent des Personals abgebaut. Das bedeutet einen Wegfall von mehr 46 000 Arbeitsplätzen. Damit gehörten die letzten Bundesregierungen zu den größten Arbeitsplatzvernichtern in Deutschland. Wörtlich äußerte Leprich: „Bei Parlamentariern ist, gerade wenn sie seit Jahren selbst an diesem Geschäft beteiligt sind, neben Fachkompetenz offenbar reiner Populismus gefragt. Aus einem Abbau von 581 Planstellen bzw. Stellen zweistellige Millionensummen als Mehrausgaben zu konstruieren, ist mehr als abenteuerlich. Der Alltag in der Verwaltung sieht leider ganz anders aus. Deshalb ist der Ansatz der Bundesregierung als Schritt in die richtige Richtung zu begrüßen. Ob das allerdings auch auf einzelne Maßnahmen und Personalentscheidungen in Ministerien zutrifft, muss erst noch bewiesen werden. Im Moment sind Zweifel angebracht!“ > BDZ magazin | März 2010 13 beamte und tarif > Für die Beamtinnen und Beamten des Bundes forderte Leprich Gleichbehandlung in der Einkommensrunde, aber auch in der Frage der Arbeitszeit. Die Arbeitszeit der Tarifbeschäftigten müsse für alle gelten. Das sei nicht maßlos, sondern gerecht. Unterstützt von über 1 000 Demonstrantinnen und Demonstranten drohte er zum Abschluss die Arbeitgeber mit einer Fortsetzung von Warnstreiks und Protestveranstaltungen mit den Worten: „Wir sind gut aufgestellt und kampfbereit.“ BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Impressionen von der Protestveranstaltung am 9. Februar in Berlin > > Sammeln bei klirrendem Frost am dbb forum in Berlin. > Gespräche im Vorfeld: VBOB-Bundesvorsitzender Hans-Ulrich Benra, BDZ-Bundesvorsitzender Klaus H. Leprich, Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion, bgv-Bundesvorsitzender Rüdiger Reetwisch (v.l.). > Mit von der Partie: Die stellvertretenden dbb-Bundesvorsitzenden Kirsten Lühmann (1.v. l.) und Astrid Hollmann (2.v. l.) sowie Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion. Abmarsch an der vereisten Friedrichstraße. beamte und tarif 14 > > Lautstark für die Fünf-Prozent-Forderung. Gut gelaunt: Adelheid Tegeler, stellvertretende BDZ-Bundesvorsitzende und Mitglied der Verhandlungskommission der dbb tarifunion. > > BDZ magazin | März 2010 Ankunft am Bundesfinanzministerium in der Wilhelmstraße. FedEx Express ist das weltweit größte Transportunternehmen und bietet einen schnellen und zuverlässigen Versand zu jeder US-Adresse und in mehr als 220 Länder und Regionen. Hierbei nutzt FedEx Express sein weltweites Luft- und Bodennetzwerk für die Auslieferung von zeitsensitiven Sendungen zu einem genau definierten Zeitpunkt, abgesichert durch eine Geld-zurück-Garantie. Den deutschen Markt bedient FedEx Express seit 1984 und hat seither sein Angebot an internationalen Express-Dienstleistungen kontinuierlich ausgebaut. Heute bietet FedEx in Deutschland ein breites Portfolio an zeitgenauen Express-Services an, darunter einen Übernacht-Versand in die USA und in mehr als 50.000 Postleitzahlengebiete in Europa sowie die Express-Zustellung nach Asien innerhalb von zwei bis drei Werktagen. Für weniger zeitkritische Sendungen mit Zielorten in den weltweiten Schlüsselmärkten steht Kunden der FedEx International Economy Service® zur Verfügung. Im Zuge der Expansion planen wir den Aufbau einer neuen Niederlassung am Flughafen Köln-Bonn und haben für unsere Zollabteilung zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgende Positionen zu besetzen: 1 Manager Zollabteilung (m/w) Vollzeit, 40 Std./Wo. > Kämpferische Worte zum Auftakt: Ramona Schumann vom Bezirksverband Hannover. In unserer neu eröffneten Zollabteilung übernehmen Sie die Verantwortung für die Planung, Organisation, Leitung und Kontrolle der gesamten Import-Operations. Sie stellen den reibungslosen Ablauf der Verzollungen, die Erreichung von Servicezielen, die Einhaltung von FedEx-Standards und gesetzlichen Zoll- und Schutzvorschriften sowie die Einsatzplanung der Mitarbeiter sicher. Mit genauem Blick analysieren Sie betriebswirtschaftliches Zahlenmaterial und verbessern stetig die Effizienz der Ihnen unterstehenden Prozesse. Sie arbeiten eng mit in- und ausländischen Geschäftspartnern und Abteilungen zusammen und setzen aktiv Akzente bei der Führung und Motivierung Ihrer Mitarbeiter. Sie passen am besten zu uns, wenn Sie bereits in einer ähnlichen Position sind oder langjährige Erfahrung in der Zollabfertigung gesammelt haben. Ein abgeschlossenes Hochschul-/Fachhochschulstudium der Wirtschaftswissenschaften oder eine vergleichbare Ausbildung ist von Vorteil. Sehr gute Präsentationsfähigkeiten, fundierte Kenntnisse der einschlägigen zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Bestimmungen sowie sehr gute EDV-Anwenderkenntnisse setzen wir voraus. Neben Ihren fachlichen Qualifikationen zeichnen Sie sich durch Verhandlungs- und Organisationsgeschick, Durchsetzungsvermögen sowie eine starke Kommunikationsfähigkeit aus. Des weiteren sind sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift aufgrund unserer internationalen Ausrichtung unabdingbar. 1 Clearance & Brokerage Specialist (m/w) Vollzeit, 39 Std./Wo. Sie unterstützen mit Ihrem Expertenwissen der einschlägigen Zoll- und außenwirtschaftsrechtlichen Bestimmungen sowohl unsere Kunden als auch die Mitarbeiter unserer Zollabteilung. Darüber hinaus repräsentieren Sie FedEx bei den Zollbehörden und erarbeiten spezifische Problemlösungen für komplexe Dienstleistungen im Bereich der Im- und Exportabwicklung. Durch Schulungen und Jobaids erhöhen und sichern Sie die Qualität unserer Zollabfertigungsprozesse. Sie verfügen über umfassende und fundierte Kenntnisse des Zollrechts, die Sie durch ein einschlägiges Studium oder eine entsprechende Berufserfahrung erworben haben. Sie haben Spaß an der Materie, verfügen über Verhandlungsgeschick, sind offen für Neues und freuen sich, wenn Sie Ihr Wissen weitergeben können. Weiterhin sind gute Deutsch- und Englischkenntnisse unabdingbar. Importsachbearbeiter (m/w) Voll- und Teilzeit > Mit einer aufrüttelnden Rede empfing Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion die Demonstranten. In dieser Position sind Sie für die Zollabfertigung von Luftfrachtimporten zuständig. Sie sollten über eine abgeschlossene Ausbildung zum/zur Speditionskaufmann/-frau oder einschlägige Berufserfahrung verfügen. Wenn Sie im Bereich Importzollabfertigung Erfahrungen gesammelt haben, im Umgang mit ATLAS und dem EZT sicher sind und alle gängigen Zollverfahren abfertigen können, sollten Sie sich bei uns bewerben. Weiterhin sind gute Deutsch- und Englischkenntnisse sowie die Bereitschaft zum Schichtdienst unabdingbar. Der Umgang mit Standard-IT-Anwendungen sollte Ihnen keine Probleme bereiten. Können Sie sich vorstellen bei uns zu arbeiten? Dann senden Sie Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen bitte an: Federal Express Deutschland GmbH Personalabteilung Am Forsthaus Gravenbruch 9-11 63263 Neu-Isenburg E-Mail: vgraegel@fedex.com www.fedex.com/de > Deutliche Worte, die gut ankamen: BDZ-Bundesvorsitzender Klaus H. Leprich während seiner Rede. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Gerüchteküche > Schäuble-Zusage bestätigt Die Dementis von Presseberichten über angebliche Pläne einer Verschmelzung von Bundespolizei und Zoll sind von Verantwortlichen des Bundesfinanzministeriums und des Bundesinnenministeriums bestätigt worden. Bundesinnenminister Thomas de Mazière und der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Finanzen, Hartmut Koschyk, stellten klar, dass es keine Fusion geben werde. Wer sich diesen Unsinn ausgedacht habe, verfolge ein konkretes Ziel. Deshalb gebe es keinen Grund, sich zurückzulehnen, so BDZ-Chef Klaus H. Leprich. zoll 16 Zitat BDZ-Chef Klaus H. Leprich erklärte: „Allen, die beim BDZ in Verantwortung stehen, ist bewusst, dass die Umsetzung des Koalitionsvertrages mit den Zusagen des Bundesfinanzministers gegenüber der Bundesleitung und den zahlreichen Dementis zu den Presseveröffentlichungen nicht abgeschlossen ist. Ich habe allerdings kein Verständnis für die von einem Spitzenfunktionär der Gewerkschaft der Polizei im Rahmen einer Personalversammlung geäußerten Metapher: ‚Der Bundesfinanzminister ist letztlich nichts weiter als ein Hampelmann des Parlaments.‘ Erstens gibt es überhaupt keinen Grund, an der Linie des Bundesfinanzministers zu zweifeln und zweitens kommt es darauf an, wie stark sich der Minister gegenüber dem Parlament und der Bundesregierung mit seinen Argumenten für ‚seine‘ Zollverwaltung macht, denn bei dem Koalitionsvertrag handelt es sich schließlich um ein vereinbartes Regierungsprogramm mit Prüfaufträgen. Es gilt daher, die Position des BDZ, die sich nach dem derzeitigen Stand weitgehend mit der Haltung des Bundesfinanzministers deckt, politisch überzeugend zu vermitteln und die seit Jahren immer wieder geführten Gespräche mit den Innen-, Finanz- und Haushaltspolitikern aller im Bundestag vertretenen Fraktionen fortzusetzen. Wenn allerdings ein gewerkschaftlicher Mitbewerber zur Erreichung seiner eigenen Ziele den Haushaltspolitikern den Köder von mehreren tausend Stelleneinsparungen vorgeworfen hat, dann ist es nicht leichter geworden, die – trotz aller berechtigten Kritik im Rahmen der Umsetzung – richtigen Ansätze der laufenden Strukturreform überzeugend transparent zu machen und gleichzeitig für unverzichtbare dienst-, besoldungs- und versorgungsrechtliche Veränderungen zu werben, die den Beschäftigten trotz aller Bemühungen des BDZ und des dbb mit dem Dienstrechtsneuordnungsgesetz versagt geblieben sind. Es ist halt ein Kontrastprogramm, dem Haushalt ein gewaltiges Einsparpotenzial vorzugaukeln oder bei aller Kritik zu einer Reform zu stehen, die in der konsequenten Umsetzung einer Gleichbehandlung mit anderen Vollzugsdiensten des Bundes sowie einer funktions- und leistungsgerechten Bezahlung aller Beschäftigten der Bundesfinanzverwaltung objektiv Geld kostet. Wie berichtet, hatte das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner Ausgabe vom 25. Januar über Bestrebungen berichtet, die Vollzugsbereiche der Zollverwaltung mit der Bundespolizei zusammenzulegen. So könnten, so die Meldung, rund 17 000 Stellen – unter anderem beim Zollkriminalamt, der Zollfahndung und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit – aus dem Zuständigkeitsbereich des Bundesfinanzministeriums herausgelöst und an die Bundespolizei und das Bundeskriminalamt angegliedert werden. Mit dieser Verschmelzung sollten 5 000 Planstellen und Stellen eingespart werden. Dieser Bericht wurde vom Sprecher des > BDZ magazin | März 2010 Bundesfinanzministeriums, Michael Offer, umgehend dementiert. In seiner Sitzung am 9. Februar hat sich der Innenausschuss des Deutschen Bundestages auf Antrag der Fraktion „Die Linke“ mit der Frage von Schnittstellen zwischen Bundespolizei und Zoll befasst. Der Tagesordnungspunkt „Bericht des Bundesministeriums des Innern über Planungen zur Fusion von Polizei und Zoll und damit verbundenen Stellenstreichungen“ hatte unter Beschäftigten der Zollverwaltung zu der Einschätzung geführt, es liege bereits ein schriftlicher Bericht des Bundesinnenministeriums vor. Der BDZ wird daher in den kommenden Wochen und Monaten seine Position insbesondere in Gesprächen mit Bundestagsabgeordneten aller Fraktionen, Spitzenvertretern des Bundesfinanz- und Bundesinnenministeriums sowie den befreundeten Gewerkschaften unter dem Dach des dbb, die Beschäftigte im Vollzugsdienst des Bundes organisieren, mit Nachdruck vertreten und um Unterstützung im politischen Raum werben. Ziel ist und bleibt es, die Einheit des Zolls zu bewahren, die gute Ausbildung für den mittleren und gehobenen Dienst fortzuschreiben und – sofern Handlungsbedarf besteht – die Voraussetzungen für eine kompetente, qualitativ hochwertige Aufgabenerledigung unter Berücksichtigung der nationalen Besonderheiten und der europäischen Entwicklung zu schaffen. Hierzu gehört unverzichtbar die dienstrechtliche, besoldungsrechtliche und versorgungsrechtliche Gleichbehandlung aller Vollzugskräfte des Bundes. Diese wird eben nicht durch Haushaltseinsparungen im Rahmen einer ‚visionären‘ Reform des Zolls garantiert. Besondere Altersgrenzen, bessere berufliche Perspektiven, freie Heilfürsorge und weitere Versprechen sind so oder so keine Selbstläufer und müssen erkämpft werden.“ Tatsächlich war Grundlage lediglich der Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, wie der BDZ auf Anfrage bei der Fraktion „Die Linke“ erfuhr. Das Bundesinnenministerium wurde daher erstmals aufgefordert, im Innenausschuss zu dem Pressebericht Stellung zu nehmen. Der Parlamentskorrespondenz zufolge äußerte sich de Maizière in der Sitzung des Innenausschusses: „Bundesinnenminister Thomas de Mazière stellte klar, dass kei- BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft ne Fusion von Polizei und Zoll geplant sei. Man wolle aber die ‚Sicherheitsarchitektur‘ des Bundes untersuchen und etwa prüfen, wo es Doppelarbeit gebe. Dies könne auch zu Veränderungen der betroffenen Behörden führen.“ despolizei hin und bestätigte die bekannten Planungen, dass Zoll- und Bundespolizeibeamte künftig ihre jeweiligen Vollzugsaufgaben gemeinsam an Bord von Schiffen der jeweils anderen Verwaltung wahrnehmen werden. „Fusion steht nicht zur Debatte“ Diese Form der Zusammenarbeit, so Koschyk weiter, sei vorbildlich. Ziel sei es auch weiterhin, Synergien zu nutzen, damit das Handeln beider Verwaltungen noch effizienter werde und mit den vorhandenen Ressourcen mehr zu erreichen sei. Damit bezog sich Koschyk auch auf die Aussage im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP zu Schnittstellen von Polizei und Zoll, an die sich die Bundesregierung halten werde. > Am 3. Februar nutzte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesfinanzministerium, Hartmut Koschyk, die Gelegenheit der Taufe des SWATH-Bootes „Borkum“ in Emden, um in die aktuelle Debatte einzugreifen. Koschyk wies zunächst auf die „fruchtbare Zusammenarbeit“ der Zollverwaltung mit der Bun- Wörtlich äußerte Koschyk: „Entgegen einiger Presseberichte der letzten Wochen steht eine Fusion der Vollzugsbereiche des Zolls und der Bundespolizei jedoch nicht zur Debatte. Denn die Zollverwaltung erfüllt erfolgreich viele wichtige Vollzugsaufgaben, zum Beispiel bei der Sicherung der Sozialsysteme. Nicht zuletzt deshalb sieht der Haushaltsentwurf für das Jahr 2010 für den Zoll 200 zusätzliche Planstellen zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung vor.“ Sowohl Bundesinnenminister Thomas de Maizière als auch Staatssekretär Hartmut Koschyk haben damit die grundsätzlichen Aussagen bestätigt, die Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble der Bundesleitung im Spitzengespräch am 11. Januar 2010 gegeben hatte. Schäuble selbst hat kürzlich unterstrichen, dass er keine grundlegenden Veränderungen beim Zoll plant und das Projekt „Strukturentwicklung Zoll“ nicht in Frage stellt. Im Vorwort der Publikation „Der Zoll im Norden“ in der Ausgabe Dezember 2009 schreibt er: „Angesichts der großen vor uns liegenden Probleme ist es sehr beruhigend, eine gut aufgestellte Verwaltung vorzufinden, die mit dem Projekt ‚Strukturentwicklung Zoll‘ ihre Hausaufgabe bereits gemacht hat und auf deren Leistungsfähigkeit ich mich verlassen kann.“ Eilzuständigkeit 17 zoll Ausgebremst Die vom BDZ seit Jahren geforderte bundesweite Eilzuständigkeit für den Zoll ist am Widerstand der Mehrzahl der Bundesländer vorerst gescheitert. Die Rechtslage stellt sich in den einzelnen Ländern unterschiedlich dar. Die Folge ist ein Zuständigkeitswirrwarr, der ein bundeseinheitliches Auftreten des Zolls unmöglich macht. Neben Bayern und Baden-Württemberg, die diese Kompetenz bereits in ihren Polizeigesetzen verankert haben, beabsichtigen nur die Länder Bremen, Saarland, Sachsen und Thüringen, Zollbeamten mit vollzugspolizeilichen Aufgaben die Eilzuständigkeit einzuräumen. Die übrigen Länder lehnen eine entsprechende gesetzliche Änderung mit der Begründung ab, Defizite in der Zusammenarbeit der Polizei mit den Zollbehörden seien bisher nicht erkennbar. BDZ-Chef Klaus H. Leprich kritisierte die ablehnende Haltung, die auf absehbare Zeit das Aus für eine bundesweite Eilzustän- digkeit des Zolls bedeutet. Die Einsicht, dass die bisherigen Befugnisse nicht ausreichten, habe sich leider nur in einigen Teilen der Republik durchgesetzt. So hätten Bayern und BadenWürttemberg Gesetzesänderungen vorgenommen, während sich die meisten Länder entsprechenden Regelungen verweigerten. Es zeuge von wenig Sachverstand, so Leprich, wenn diese Länder die Empfehlung gegenüber der Zollverwaltung aussprächen, sich im Vorfeld von Kontrollen mit der örtlichen Polizei in Verbindung zu set- > BDZ magazin | März 2010 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft zen. Es gehe eben nicht nur um geplante Aktionen. Gefahrensituationen ergäben sich in der Regel auch in der täglichen Kontrollpraxis. Jeder wisse, dass diese nicht voraussehbar seien und der Zoll Straftätern hilflos gegenüberstehe, wenn er aufgrund fehlender Zuständigkeiten das Eintreffen der zuständigen Landespolizei abwarten müsse, aber auch keine Möglichkeit habe, einen Straftäter bis zu diesem Zeitpunkt festzuhalten. Die Reduzierung der Aktivitäten auf das Jedermannsrecht nach der Strafprozessordnung sei in der Regel völlig unzureichend. zoll 18 zweierlei Recht gelte. Da der Zoll bundesweite Zuständigkeiten habe, ergäben sich für die Einsatzkräfte – insbesondere an der Grenze zweier Länder mit unterschiedlicher Rechtslage – paradoxe Einsatzsituationen, kritisiert Leprich. Der entstandene „Flickenteppich“ belegt nach Ansicht des BDZ einmal mehr, dass die langjährige Forderung nach einer bundesweiten Lösung nach wie > vor berechtigt ist. Da die Initiative des Bundesfinanzministeriums gegenüber einer Vielzahl der Länder erfolglos geblieben ist, bedarf es nun weiterer Überzeugungsarbeit durch die Interessenvertretungen. Dazu gehört allerdings auch, dass die Erfahrungen aus der Praxis objektiv aufbereitet würden und darüber berichtet werde. Der BDZ strebt an, im gesamten Bundesgebiet eine Rechtslage Gewerkschaftliche Initiativen in den Ländern An der Einführung der Eilzuständigkeit in BadenWürttemberg und Bayern hatte der BDZ wesentlichen Anteil. Die entsprechenden Änderungen der Landespolizeigesetze gehen auf Initiativen der Bezirksverbände Baden und Württemberg bzw. Nordund Südbayern zurück. So besteht in der Mehrzahl der Länder für den Zoll kein polizeiliches Festnahmerecht beispielsweise beim Verdacht, dass eine Straftat außerhalb seiner Zuständigkeiten begangen wurde. Der Verbleib der Person bzw. des Fahrzeugs am Kontroll- bzw. Prüfungsort kann nur für die Dauer der durchzuführenden Maßnahme des Zolls verlangt werden. Wenn bis zur Beendigung dieser Maßnahme keine Übernahme durch die Landespolizei erfolgt ist, kann die Weiterfahrt nicht untersagt werden. In Baden-Württemberg waren der Entscheidung aus dem Jahr 2008 intensive Gespräche mit Landespolitikern, darunter Landesinnenminister Heribert Rech, vorangegangen. Der BDZ überzeugte die Politik mit dem Argument, dass eine erhebliche Sicherheitslücke bestehen bleibe, wenn Zollbeamte nicht in den Kreis der Polizei- und Vollzugsbeamten aufgenommen würden. Ebenfalls seit 2008 gilt in Bayern eine landesgesetzliche Regelung, wonach alle Zollbeamten, denen der Gebrauch von Schusswaffen bei Anwendung des unmittelbaren Zwangs gestattet ist, den Polizeivollzugsbeamten des Bundes gleichgestellt sind. Im Vorjahr wurde auf Initiative des BDZ ein Antrag zur Änderung des Polizeiorganisationsgesetzes in den Bayerischen Landtag eingebracht. Weniger erfolgreich verliefen die Bemühungen in weiteren Bundesländern, die diesen Schritt verweigern. Lediglich in Bremen ist eine entsprechende Auf Kritik stößt beim BDZ auch, dass in den Ländern nun Gesetzesänderung geplant, für die sich der Bezirksverband Hannover ebenso einsetzte wie für entsprechende Maßnahmen in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, die jedoch nach wie vor eine ablehnende Haltung einnehmen. Gewerkschaftliche Aktivitäten gingen auch vom Bezirksverband Nord aus. In den Ländern Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern wurde das Anliegen aber ebenfalls kategorisch abgelehnt. In Schleswig-Holstein besteht die Besonderheit, dass sich eine solche Befugnis für Zollbeamte bereits aus dem geltenden Landesrecht ergibt. Dort sind Zollbeamte den Polizeivollzugsbeamten des Bundes gleichgestellt. Einen Verstoß gegenüber Landespolitikern in Nordrhein-Westfalen unternahmen die Bezirksverbände Düsseldorf, Köln und Westfalen. In Düsseldorf besteht jedoch keine Bereitschaft, diese Kompetenz für Zollbeamte im nordrhein-westfälischen Landesrecht zu verankern. Lichtblicke sind im Saarland und in Sachsen erkennbar. Auch dort wird sich der BDZ weiterhin dafür einsetzen, dass die bereits eingeleiteten Gesetzgebungsverfahren zum Erfolg gebracht werden. Wir werden weiter berichten. Vertrag von Lissabon EU: Zuständig für die Zollunion Bereits zum 1. Dezember 2009 ist der Vertrag von Lissabon in Kraft getreten. Die Europäische Union (EU) wird damit auf eine neue Grundlage gestellt. Es handelt sich dabei um einen völkerrechtlichen Vertrag zwischen den 27 Mitgliedstaaten der EU, der die bestehenden Vertragsgrundlagen ändert und ergänzt. Der Vertrag regelt auch, dass die EU bei der Zollunion die ausschließliche Kompetenz besitzt. Bisher beruhte das politische System der EU auf drei Säulen: der Europäischen Gemeinschaft (EG), der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik > BDZ magazin | März 2010 zu erreichen, die einerseits dem Sicherheitsbedürfnis der Zollvollzugskräfte gerecht wird und andererseits eine effektive Strafverfolgung gewährleistet. Es gilt weiter darauf hinzuwirken, dass die Bundesländer, die sich gegen die Eilzuständigkeit für den Zoll entschieden haben, eines Besseren besinnen. Einen Ansatz sieht BDZ-Chef Klaus H. Leprich in der Umsetzung des Koalitionsvertrages der Bundesregierung. (GASP) und der polizeilichen und justiziellen Zusammenarbeit in Strafsachen. Durch den Vertrag von Lissabon wird dieses „Drei-Säulen-Modell“ weitgehend aufgelöst. Für Maßnahmen zur Zusammenarbeit von Polizei und Justiz gelten jetzt im Wesentlichen die allgemein üblichen Regeln. Das stärkt das Europäische Parlament deutlich. Bisher musste es in diesem Politikbereich nur angehört werden. Generell weitet der Reformvertrag die Rechte des Europäischen Parlaments erheblich aus. In der Regel muss es nun Gesetzgebungsakten und internationalen Übereinkommen zustimmen. erweiterte Befugnisse in Haushaltsfragen kommen hinzu. Nach dem Vertrag von Lissabon gehört die Zollunion zu den Bereichen, in denen die EU allein tätig werden kann. Die Zollunion besteht zum einen aus einer Freihandelszone; zum anderen zeichnet sich die Zollunion durch gemeinsame Außenzölle der Mitgliedsstaaten gegenüber Drittländern aus. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft JAV-Wahlen 2010 Deine Forderungen gemeinsam durchsetzen! Am 7. April haben über 2 000 Jugendliche und Auszubildende im Geschäftsbereich des Bundesfinanzministeriums die Möglichkeit, ihre Jugendvertreterinnen und -vertreter auf Orts-, Bezirksund Bundesebene zu wählen. Den Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) kommt eine wichtige Rolle bei der Vertretung der Interessen von Anwärtern und Auszubildenden zu. Die neu zu wählenden Mitglieder dieser Gremien sind auch Ansprechpartner und Ratgeber für den Nachwuchs beim Zoll. Umso wichtiger ist ein gutes Abschneiden des BDZ bei den Wahlen. Für diese Forderungen steht der BDZ: > Laufbahn-/ Besoldungsrecht > Übernahmegarantie nach der Laufbahnprüfung fortschreiben > Fachangestellten für Bürokommunikation berufliche Perspektiven in der Bundesfinanzverwaltung aufzeigen > Verwendungsplan für die Probezeit regeln – Beförderung während der Probezeit praktizieren – bundesweite Ausschreibungen regelmäßig durchführen > > Antragsgrenze bei Beihilfeanträgen absenken > Eingangsamt von Besoldungsgruppe A 6 nach A 7 anheben > Besoldungsgruppe A 10 als Eingangsamt des gehobenen Dienstes > Aufstiegsmaßnahmen verbessern Fürsorge > Wahlrecht zwischen privater Krankenversicherung, gesetzlicher Krankenversicherung (mit Arbeitgeberanteil) und freier Heilfürsorge eröffnen > Mobilitätsanreize schaffen > finanzielle Rahmenbedingungen in Ballungsräumen verbessern > Gewährung der Polizeizulage gerecht gestalten > Berufsbezeichnung im mittleren Dienst einführen > Zoll > polizeiliche Eilzuständigkeit für den Zollvollzug bundesweit durchsetzen – an der Dienstpostenbündelung festhalten > Eigenanteil für Dienstkleidungsträger/-innen abschaffen – Dienstposten besser bewerten > Wehrpflichtige beim Zoll auf Dauer unabkömmlich stellen > Ausbildung > alle Ausbildungskapazitäten voll ausschöpfen > einheitliche Bedingungen an allen Ausbildungsstandorten sicherstellen > elektronische Vorschriftensammlung (E-VSF) verbessern > Koppelung von Unterkunftsund Verpflegungsverträgen beim Bildungs- und Wissenschaftszentrum aufheben > Wünsche der Nachwuchskräfte beim Einsatz nach der Laufbahnprüfung berücksichtigen BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft HJAV Erfolgreiche Bilanz Mit der konstituierenden Sitzung der neu zu wählenden Haupt- Jugend- und Auszubildendenvertretung (HJAV) endet die zweijährige Amtsperiode der amtierenden HJAV. Beginnend mit dem 21. April 2008 tagte die HJAV mit ihrem Vorsitzenden Peter Noppenberger insgesamt 16 Mal, wobei über 350 Tagesordnungspunkte behandelt wurden. gewerkschaft 20 Schwerpunktmäßig befasste sich HJAV mit Neuregelungen im Bereich der Anwärter und Auszubildenden sowie mit Eingaben. Neben E-Mails und Telefonaten wurden auch die regelmäßig durchgeführten Sprechstunden genutzt, um Kritikpunkte und Anregungen vorzutragen. Auch die Bezirks- Jugend- und Auszubildendenvertretungen (BJAV) und Bezirkspersonalräte legten dem HJAV Eingaben vor, die dann bearbeitet wurden. Thematisch stand zunächst eine Änderung bei der Bezahlung der Dienstkleidung bei der Zollkleiderkasse an. Obwohl für sämtliche Stammbeschäftigte – mit Ausnahme der neu einzukleidenden Beschäftigten – die Ratenzahlung abgeschafft wurde, konnte diese für die Anwärterinnen und Anwärter beibehalten werden. möglich ist. Die HJAV wandte sich an den Hauptpersonalrat (HPR) beim Bundesfinanzministerium und bat darum, auf eine Streichung des bestreffenden Passus hinzuwirken. Leider konnte diese Forderung beim Bundesfinanzministerium nicht durchgesetzt werden. Wegen einer Erhöhung der Einstellungszahlen und verschiedener baulicher Maßnahmen am BWZ-Standort Sigmaringen verfügte das Bundesfinanzministerium, dort auf eine Doppelbelegung der Unterkünfte zurückzugreifen. Um wieder eine Einzelzimmerbelegung zu ermöglichen, zeigte die HJAV verschiedene Lösungsmöglichkeiten auf. Unter anderem wur- > Die bisherige HJAV: Der BDZ-Fraktion gehören Peter Noppenberger, Christian Lembke, Anne Zitzer, Diana Schmidt, Jan Hollmann, Nicole Möhrke, Britta Schäufele an. de vorgeschlagen, zu zwei Einstellungsterminen zurückzukommen. Auch die Belange der Fachangestellten für Bürokommunikation wurden behandelt. Bei einer Maßnahme außerhalb der Ausbildungsstätte ist die Erstattung von Kosten für eine Unterkunft auf 20 Euro beschränkt. Deshalb forderten HPR und HJAV das Bundesfinanzministerium auf, die Erstattungsfähigkeit auf die tatsächlichen Kosten in Berufsschulstandorten wie Hamburg und Fürth anzupassen. Außerdem sollte nach Ansicht der HJAV den Auszubildenden die Möglichkeit zur Evaluation eingeräumt werden. Bei den Anwärterinnen und Anwärtern des mittleren und gehobenen Dienstes hat sich eine Befra- gung zu den Ausbildungsinhalten und Vermittlung durch die Dozenten und Lehrenden bereits seit langem bewährt. Der entsprechende Antrag der HJAV wird momentan zwischen dem HPR und dem Bundesfinanzministerium verhandelt. Da in der Zollverwaltung derzeit keine Übernahme von Fachangestellten für Bürokommunikation vorgesehen ist, war die HJAV bestrebt, die Zukunftschancen der Absolventen zu verbessern. Zu diesem Zweck setzt man sich für die Einführung eines Bewerbertrainings während der dienstbegleitenden Unterweisung an den Außenstellen des BWZ ein. Nach einer Besprechung des „Ausbildungsrings Zoll“ soll diese Maßnahme nun in den Lehrplan aufgenommen werden. Anfang des Jahres 2008 fiel bei einigen Anwärterinnen und Anwärtern beim Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung (BWZ) in Plessow auf Grund eines technischen Defekts die Warmwasserversorgung aus. Hier konnte den Betroffenen eine Mietminderung von 15 Prozent gewährt werden. Weiter wurde der HJAV ein Erlass bezüglich der Unterkünfte im BWZ zugesandt. Darin wurde geregelt, dass eine Übernachtung in den Wohnheimen nur noch bei gleichzeitiger Teilnahme an der Verpflegung > BDZ magazin | März 2010 > Für die HJAV kandidiert der BDZ mit einem starken Team und klaren Forderungen. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > Beförderungsstände in der Bundeszollverwaltung Einweisung zum 1. Januar 2010 Einfacher Dienst BesGr Beurteilung freigegeben Beförderungen bis Listennummer A5e 1. 2. 2009 6 1 A4 1. 2. 2009 2 1 A3 1. 2. 2009 9 0 Beförderungen bis Listennummer Mittlerer Dienst BesGr Beurteilung freigegeben A9m 1. 7. 2008 492 A8 1. 9. 2008 804 A7 1. 5. 2008 949/1 A6 1. 9. 2008 646 307 (10 Beförderungen) 694 (25 Beförderungen) 643 (30 Beförderungen) 558 (40 Beförderungen) Gehobener Dienst BesGr Beurteilung Beförderungen bis Listennummer A 12 31. 10. 2007 251 A 11 31. 10. 2007 521 A 10 31. 1. 2007 517 A9g 31. 10. 2007 351 Anzahl der Beförderungen 5 (142, 176, 183, 186, 190) 10 (247, 252, 254, 257, 259, 267, 299, 319, 325, 334) Aufgrund eines laufenden Verwaltungsverfahrens können zum 1. Januar 2010 keine Einweisungen erfolgen 5 (347–351) And the winner is … Eine Traumreise nach Madeira, die bei der BDZ-Mitgliederwerbekampagne zu gewinnen war, kann Tim Wagenknecht, Anwärter beim Hauptzollamt Dortmund, antreten. Sein Name wurde unter über 170 Teilnehmerinnen und Teilnehmern ausgelöst. In Anwesenheit von Rechtsanwalt Jörg Niederoth (1.v. l.) nahmen neben dem Bundesvorsitzenden Klaus H. Leprich (3.v. l.) auch Bianca Schwarz (2.v. l.) als Glücksfee und der Leiter der Bundesgeschäftsstelle, Christof Stechmann (4.v. l.), an der Auslosung teil. Eine Woche auf Madeira, der grünen Insel im Atlantik, wartet auf den Gewinner, der sich von den Vorteilen einer Mitgliedschaft im BDZ überzeugen ließ. Die Verlosung bildet den Abschluss der erfolgreichen Mitgliederwerbekampagne, mit der das Ziel erreicht wurde, den BDZ mit Ständen und Flyern in den Dienststellen und im Internet unter www.tritt-ein-wenn-du-zoellner-bist.de unter den Anwärterinnen und Anwärtern bekannt zu machen. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > wir gratulieren herzlich Zum 98. Geburtstag: Schwank, Hans, Landauer Straße 30, 76751 Jockgrim Reitmann, Christoph, Walther-Mahlau-Stieg 3, 22041 Hamburg am 5.3.2010 am 20.3.2010 Zum 96. Geburtstag: Seeger, Herbert, Kruckenbergstraße 1, 12107 Berlin Krocker, Helmut, Gebrüder-Grimm-Straße 4, 36208 Wildeck Bönisch, Karl, Hinsbleek 11, 22391 Hamburg am 1.3.2010 am 7.3.2010 am 9.3.2010 Zum 95. Geburtstag: Eberhard, Bernhard, Forststraße 7, 76131 Karlsruhe Grillmeier, Gottfried, Schmaedelstraße 10, 81245 München Lukas, Erich, Ostpreussenweg 24, 29633 Munster Jugl, Franz, Am Königshof 1-3, 40822 Mettmann Kunz, Richard, Gartenstraße 75, 67112 Mutterstadt Gehrlein, Eduard, Wißmannstraße 41, 67065 Ludwigshafen Wollstein, Heinz, Dachsweg 2, 88339 Bad Waldsee am 3.3.2010 am 4.3.2010 am 9.3.2010 am 10.3.2010 am 10.3.2010 am 15.3.2010 am 31.3.2010 Zum 94. Geburtstag: Kopp, Wilhelm, Frölichstraße 10 ¼, 86150 Augsburg Freund, Erna, Weideweg 14, 01169 Dresden am 26.3.2010 am 31.3.2010 Zum 93. Geburtstag: Stephan, Anna, Gerhart-Hauptmann-Straße 15, 73760 Ostfildern Döhring, Max, Grüffkamp 16a, 24159 Kiel am 1.3.2010 am 8.3.2010 Zum 92. Geburtstag: Luecke, Eugen, Wetenkamp 9, 22927 Großhansdorf Stenzel, Rudi, Mümmelmannweg 4, 13503 Berlin Regner, Wolfgang, Exerxierweg 16, 88131 Lindau wir gratulieren 22 am 20.3.2010 am 25.3.2010 am 27.3.2010 Zum 91. Geburtstag: Thiel, Horst, Nansenstraße 22, 90439 Nürnberg Huber, Ludwig, Wallgutstraße 28, 78462 Konstanz Treibel, Ludwig, Heidelbergerstraße 15, 67117 Limburgerhof Greif, Theodor, Hauptstraße 31, 83487 Marktschellenberg am 5.3.2010 am 6.3.2010 am 15.3.2010 am 18.3.2010 Zum 90. Geburtstag: Czuday, Karl-Heinz, Heinrich-von-Kleist-Straße 15, 26721 Emden Schröder, Willy, Gneisenaustraße 6, 24105 Kiel Thaden, Heinz, Am Bahnhof 7, 26427 Esens Groh, Marianne, 08301 Bad Schlema Bergwelt, Friedhelm von, Ahsener Weg 15, 28277 Bremen Weber, Max, Bingstraße 30, 90480 Nürnberg am 6.3.2010 am 9.3.2010 am 16.3.2010 am 19.3.2010 am 22.3.2010 am 26.3.2010 Zum 85. Geburtstag: Schulzke, Kurt, Bodelschwinghstraße 14/1, 72250 Freudenstadt Zempel, Jürgen, Ahornstraße 6, 45134 Essen Osteroth, Günther, Thornerstraße 1, 37120 Bovenden Lachmann, Ludwig, Beethovenstraße 4, 72793 Pfullingen Esser, Viktor, Schloß-Schönau-Straße 60, 52072 Aachen Hartl, Josef, Einhammerstraße 3, 83278 Traunstein Eckinger, Franz, Marschnerstraße 113, 81245 München Lauffer, Herbert, Knipprather Straße 84, 40789 Monheim Sonne, Kurt, Berliner Straße 18, 38471 Rühen Lädtke, Erwin, Parkweg 3, 48599 Gronau Margner, Georg, Buchfinkenstraße 9, 48432 Rheine Züge, Willi, Espenweg 4, 48488 Emsbüren Knabe, Martin, Frensdorfer Ring 64, 48529 Nordhorn Kiehl, Bernhard, Schrambergerstraße 47, 78054 Villingen-Schwenningen Burg, Willibald, Theodor-Heuss-Straße 7, 76889 Schweigen-Rechtenbach Jannasch, Helmut, Zur Schmiede 53, 33098 Paderborn Adam, Rudolf, Carl-Schurz-Straße 111, 75180 Pforzheim Blond le, Gerhard, Blissestraße 61, 10713 Berlin Laskowski, Rudi, Farmsener Zoll 10, 22147 Hamburg Ziegelmüller, Otto, Friedrich-Schofer-Straße 38, 71332 Waiblingen Coordes, Karl, Am Mühlenacker 49, 31311 Uetze Wuttke, Werner, Johann-Sump-Straße 21, 24159 Kiel Hochsprung, Günter, Straße D 18 Nr. 42, 13629 Berlin Dauth, Günter, Jakobstraße 1, 78315 Radolfzell am Bodensee am 1.3.2010 am 5.3.2010 am 8.3.2010 am 9.3.2010 am 11.3.2010 am 12.3.2010 am 14.3.2010 am 14.3.2010 am 14.3.2010 am 15.3.2010 am 16.3.2010 am 16.3.2010 am 17.3.2010 am 18.3.2010 am 19.3.2010 am 19.3.2010 am 20.3.2010 am 20.3.2010 am 21.3.2010 > BDZ magazin | März 2010 Duck, Oskar, Enderstraße 56, 01277 Dresden Holzbaur, Rolf, Hochgratstraße 21, 88289 Waldburg Groß, Horst-Werner, Rosamtswiete 6, 22307 Hamburg Kaiser, Rudolf, Nobelstraße 6, 88131 Lindau Lembke, Dieter, Robinstraße 8, 30826 Garbsen Pätzold, Eckhard, Gutsgrenze 20, 90547 Stein Wandscher, Walter, Maikeweg 33, 26388 Wilhelmshaven Voss, Werner, Benittstraße 21a, 21129 Hamburg Heinle, Walter, Unsernherrner Straße 23a, 85053 Ingolstadt Siegmann, Theodor, Alemannen Straße 8, 78462 Konstanz Hilger, Olaf, Essener Straße 62 A, 04357 Leipzig Hettwer, Josef, Karl-Marx-Straße 51, 15328 Küstrin-Kietz Steinhäuser, Jürgen, Leopoldstraße 32, 82140 Olching Hikade, Karl, Eichhofstraße 60, 77731 Willstätt Wilm, Manfred, Georg-Clasen-Weg 121, 22415 Hamburg Irlbeck, Josef, Eichertweg 1, 93437 Furth im Wald Näck, Karl, Kreuzbergstraße 18, 36160 Dipperz Reinel, Herbert, Theodor-Heuss-Straße 6, 69469 Weinheim Seidel, Robert, Braunlager Straße 3a, 37449 Zorge Lemmermann, Heinz, Blockshorner Weiden 20, 22869 Hamburg Klever, Hugo, Kranenburgerstraße 46, 47533 Kleve Zeitler, Karl, Hirtenweg 1, 92693 Eslarn Czernoch, Alois, Gleißenweg 25, 85737 Ismaning Künzel, Klaus-Peter, Wasserwerkstraße 35, 13589 Berlin Hackl, Hans, Della-Croce-Straße 12, 84489 Burghausen Neumann, Manfred, Veledastraße 23, 50678 Köln Muskowitz, Maria, Prager Straße 5, 15234 Frankfurt Dachs, Josef, Konrad-Celtis-Straße 7, 81369 München Wind, Richard, Im Felster 28, 56567 Neuwied Kraus, Gernot, Oberlinstraße 7, 65191 Wiesbaden Zippert, Kurt, Eckhorst 20, 22941 Bargteheide Becker, Uwe-Jens, Wilhelmshöher Weg 38, 34128 Kassel Heiden, Hermann-Otto, Kleiestraße 4A, 30539 Hannover Mählig, Walter, Heerdter Landstraße 76, 40549 Düsseldorf am 9.3.2010 am 14.3.2010 am 15.3.2010 am 17.3.2010 am 17.3.2010 am 19.3.2010 am 20.3.2010 am 21.3.2010 am 21.3.2010 am 24.3.2010 am 26.3.2010 am 26.3.2010 am 27.3.2010 am 27.3.2010 am 27.3.2010 am 27.3.2010 am 28.3.2010 am 29.3.2010 am 29.3.2010 am 30.3.2010 am 31.3.2010 am 1.3.2010 am 1.3.2010 am 2.3.2010 am 2.3.2010 am 2.3.2010 am 2.3.2010 am 3.3.2010 am 4.3.2010 am 6.3.2010 am 7.3.2010 am 11.3.2010 am 13.3.2010 am 13.3.2010 am 14.3.2010 am 14.3.2010 am 15.3.2010 am 17.3.2010 am 17.3.2010 am 17.3.2010 am 19.3.2010 am 20.3.2010 am 20.3.2010 am 22.3.2010 am 22.3.2010 am 24.3.2010 am 24.3.2010 am 24.3.2010 am 25.3.2010 am 25.3.2010 am 27.3.2010 am 27.3.2010 am 28.3.2010 am 28.3.2010 am 31.3.2010 Zum Fest der diamantenen Hochzeit: Halft, Albert und Ehefrau Margarete, Grotenburgstraße 162, 47800 Krefeld Vetter, Justus und Ehefrau Loni, Witzenhäuser Straße 42, 34329 Nieste Mayer, Heinrich und Ehefrau Hildegart, Am Ölbachgraben 19, 79599 Wittlingen am 31.3.2010 Zum Fest der goldenen Hochzeit: am 2.3.2010 am 3.3.2010 am 8.3.2010 Zum 75. Geburtstag: am 25.3.2010 am 26.3.2010 am 28.3.2010 am 30.3.2010 Zum 80. Geburtstag: Petzold, Arno, Alsterfurt 3, 22399 Hamburg Kähling, Werner, Waldsängerpfad 12 F, 14129 Berlin Seemann, Gerd, Diekkoppel 14, 25746 Lohe-Rickelshof Herdemertens, Ottomar, Hamsunstraße 10 A, 30655 Hannover Heyer, Jürgen, An der Lohbek 49, 22949 Ammersbek Winkler, Wolfgang, Im Wiesengrund 13 A, 90592 Schwarzenbruck Kirchhoff, Jürgen, Emil-Köster-Straße 57, 24539 Neumünster Knoop, Heinz, Rohrgraben 2, 79114 Freiburg Görner, Kurt, Lomonossowstraße 14, 18059 Rostock Lotze, Karl-Heinz, Clara-Viebig-Straße 28, 52152 Simmerath Hellmuth, Max, Theodor-Fontane-Straße 5, 95032 Hof Milbrecht, Horst, Grünstiege 104a, 48599 Gronau Schwinn, Helmut, Zum Wingertsberg 1 C, 54296 Trier Rother, Michael, Humboldtstraße 92 I, 13407 Berlin Scherf, Kurt, Vorkampsweg 153, 28359 Bremen Bruns, Peter, Wittingsbrok 25 A, 26127 Oldenburg Richter, Walter, Billachstraße 3, 70794 Filderstadt Ruppik, Ernst, Ursulastraße 68, 45131 Essen Walberer, Josef, Eschlkamer Straße 1, 93437 Furth im Wald Klementa, Joachim, In der Wehrhecke 10, 53125 Bonn Japtok, Josef, Edisonweg 3, 30519 Hannover Konerding, Hans-Joachim, Neue Straße 6, 31559 Hohnhorst Eberle, Johann, Fridolinstraße 3, 79189 Bad Krozingen Platen, Günter, Beethovenring 9, 49835 Wietmarschen Hufen, Jacob und Ehefrau Edith, In der Hand 21 a, 47559 Kranenburg am 8.2.2010 am 11.2.2010 am 18.2.2010 am 23.2.2010 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft Nachrufe > Zum Tod von Alfred Wohlrab Am 22. Januar ist der langjährige Vorsitzende und Ehrenvorsitzende des Bezirksverbands Südbayern, Alfred Wohlrab, im Alter von 85 Jahren gestorben. Wohlrab war seit 1949 Mitglied des BDZ, von 1963 bis 1969 2. Vorsitzender, von 1969 bis 1988 Vorsitzender und danach bis zu seinem Tod Ehrenvorsitzender des Bezirksverbands Südbayern. Von 1956 bis 1958 gehörte Wohlrab dem örtlichen Personalrat der ehemaligen Oberfinanzdirektion München an und übte von 1960 bis 1988 die Funktion des Vorsitzenden des Bezirkspersonalrats bei der ehemaligen Oberfinanzdirektion München aus. 1989 wurde Ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Während seiner aktiven Tätigkeiten als Vorsitzender des Bezirksverbandes und des Bezirkspersonalrats hat- > Alfred Wohlrab te er sich im bundesweiten Spannungsfeld konkurrierender Interessen zu bewegen und dieses zu gestalten. In seiner allseits geschätzten Ausgeglichenheit ist er für Kompromisse offen gewesen und hat dadurch größtes Vertrauen gewonnen – ein Vertrauen, das bei seinen zu Alfred Wohlrab verband hohen Sachverstand mit Taktik, aber auch Menschlichkeit. Er war ein äußerst engagierter Interessenvertreter – ein Vorsitzender, der sich um die Belange der Beschäftigten genauso wie um die der Bundesfinanzverwaltung mit großem Erfolg gekümmert hat. Sein herausragendes Geschick, auch im Beziehungsgeflecht des Hauptpersonalrats beim Bundesfinanzministerium und des Bundesvorstands des BDZ Vermittler zu sein, hat Alfred Wohlrab bezirks- und bundesweite Anerkennung gebracht. Den großen Problemen begegnete Alfred Wohlrab im beharrlichen Suchen und Abwägen ausgewogener Lösungen. Die Neuordnung des mittleren Zolldienstes hatte er zu seiner Herzensangelegenheit gemacht und damit vielen Kolleginnen und Kollegen Beförderungschancen eröffnet. Seine Erfolge in den verschiedenen Funktionen waren durch das selbst gegebene Leitmotiv „aktiv, zielbewusst und erfolgreich“ erreichbar – ein Leitbild, das Alfred Wohlrab gelebt hat und damit die herausragenden Leistungen und Erfolge ermöglicht hat. Alfred Wohlrab hat sich um den BDZ verdient gemacht. Wir verlieren einen Freund, Mitstreiter und Wegbegleiter. Der BDZ wird Alfred Wohlrab ein ehrendes Gedenken bewahren. > Zum Tod von Dieter Meichsner Dieter Meichsner ist tot. Der langjährige Leiter des NDR-Fernsehspiels starb nach langer Krankheit am 1. Februar im Alter von 81 Jahren. Für die Beschäftigten beim Zoll ist sein Name mit dem Wirtschaftskrimi „Schwarz-Rot-Gold“ untrennbar verbunden. Darin ermittelte der Zollamtsrat Zaluskowski bei Wirtschaftsvergehen im Umfeld des Hamburger Hafens. Die Themen reichten von Subventionsbetrug 23 gewerkschaft führenden Verhandlungen nach innen und außen von überragender Bedeutung und elementarem Interesse gewesen ist. > BDZ magazin | März 2010 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft produziert wurde, zu einem Bild vom Zöllner beigetragen hat, der mehr ist als ein lästiger Kontrolleur an Grenzen. Denn damit gelang es mit Schafskäse, gepanschtem Honig bis zum Zigaretten- und Waffenschmuggel. Dieter Meichsner hat die Fernsehserie aus der Taufe gehoben und ein Vierteljahrhundert lang entscheidend geprägt. Seine Filme stehen für Realitätsnähe und Zeitkritik ebenso wie für unterhaltende Elemente. Mit seinen Fernsehspielen, aber auch mit seinen Serien hatte er Erfolg beim Publikum und bei den Kritikern. gewerkschaft 24 Meichsner, der am 14. Februar 1928 in Berlin geboren wurde, kam 1966 als Chefdramaturg zum NDR. 1968 übernahm er von Egon Monk die Leitung der Hauptabteilung Fernsehspiel. Meichsners Fernsehspiele wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet, darunter Adolf-GrimmePreise, Ernst-Schneider-Preise und die Goldene Kamera. 1994 erhielt Meichsner die Besondere Ehrung des Grimme-Preises für hervorragende Verdienste um das Fernsehen in der Bundesrepublik Deutschland. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen „Besuch aus der Zone“ (1958), „Preis der Freiheit“ (1966) und „Alma Mater“ (1969), in dem er sehr früh das Gewaltpotenzial der Studentenproteste kritisch beleuchtete. Aber auch Literaturverfilmungen wie Fontanes „Stechlin“ (1975), dessen Fernsehbearbeitung er schrieb, entsprachen seiner Forde- > > in einmaliger Weise, den Zuschauerinnen und Zuschauern einen Einblick in die tatsächliche Praxis des Zolls zu gewähren. Bezirkstag Baden Der Bezirkstag des Bezirksverbands Baden findet am 22. und 23. April 2010 im Kurhaus in 78895 Schluchsee, Fischbacher Straße 7 statt. Die Bekanntmachung gilt als Einberufung im Sinn von Paragraf 7 Absatz 2 der Satzung des Bezirksverbands Baden. Horst Reichl Bezirksverbandsvorsitzender > Dieter Meichsner > 60 Jahre Mitglied im BDZ rung, qualitativ hochwertige Stoffe einer größtmöglichen Zahl von Zuschauern zugänglich zu machen. Der BDZ feierte 2008 sein 60-jähriges Bestehen. In dieser Rubrik werden Mitglieder geehrt, die dem BDZ seit 60 Jahren angehören. Mit dem Tod Dieter Meichsners haben wir einen Schriftsteller und Produzenten verloren, der mit der über zehn Jahre lang erfolgreichen Serie „Schwarz-Rot-Gold“ auch das Image des Zolls in erheblichem Maß gefördert hat. Denn zu dieser Zeit spielte der Zoll trotz der eher reißerischen Fernsehserie „Zollfahnder Kressin“ in den Medien eine sehr untergeordnete Rolle. Meichsner erhielt 1993 von der damaligen Kultursenatorin in Hamburg, Christiane Weiss, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Damit wurde auch gewürdigt, dass Meichsner mit dieser Serie, die stets in enger Zusammenarbeit mit Praktikern Im Bezirksverband Baden Alfred Gais, Weil am Rhein Lothar Greiner, Konstanz Herbert Kunz, Kehl Helmut Schäffner, Ehrenkirchen Fritz Schatz, Freiburg Heinrich Schey, Blumberg Kurt Schindler, Konstanz Anton Schulz, Baden-Baden Wilhelm Veit, Achern März 2010 Im Bezirksverband Düsseldorf Hans Hussels, Wuppertal Im Bezirksverband Hannover Johannes Kahle, Bad Bentheim Im Bezirksverband Hessen Rudolf Fischer, Fronhausen Erwin Mannstein, Eichenzell Im Bezirksverband Köln Hans Rählert, Mönchengladbach Im Bezirksverband Nord Klaus-Günther Heeschen, Kollmar Friedrich Hoppe, Hamburg Günter Müller, Hamburg Fritz Siebert, Hamburg Fredy Szameitat, Schwarzenbek Im Bezirksverband Nordbayern Kurt Pietsch, Weitramsdorf Im Bezirksverband Württemberg Werner Bährens, Stuttgart Josef Mägerle, Stuttgart Heinrich Löffler, Rottenburg wir trauern Baba, Arnolf, Deichstraße 37, 26954 Nordenham, Berkofsky, Hans, Schumacherring 25, 81737 München, Berndsen, Robert, Görrestraße 14, 46446 Emmerich, Blumenthal, Günther, Fichtestraße 3, 38350 Helmstedt, Dressendörfer, Karl, Am Kreuzberg 1 1/2, 94544 Hofkirchen, Feiler, Kurt, Am Brenntenwald 3, 75335 Dobel, Geißler, Jutta, Auf der Masch 4, 30982 Pattensen, Gentele, Rudolf, Friedrichstraße 19, 66557 Illingen, Hothum, Werner, Markgrafenstraße 12, 68723 Schwetzingen, Juttner, Ulrich, Am Pannofen 5, 46414 Isselburg, Koitka, Heinz, Lambsborner Straße 6, 66892 Bruchmühlbach-Miesau, Krause, Harbort, Vogelsgarten 10, 90402 Nürnberg, Liß, Günter, Moreller Weg 60, 52074 Aachen, > BDZ magazin | März 2010 geb. am 31.08.1926 geb. am 09.12.1919 geb. am 29.10.1930 geb. am 05.12.1921 geb. am 06.12.1912 geb. am 05.06.1920 geb. am 04.09.1960 geb. am 01.02.1940 geb. am 07.12.1933 geb. am 03.06.1931 geb. am 06.08.1936 geb. am 05.07.1930 geb. am 07.12.1927 Martin, Thomas, Kurt-von-Unruh-Weg 6, 84085 Langquaid, Messerklinger, Ludwig, Salzstraße 8a, 83395 Freilassing, Nelleßen, Reinhold, Walbecker Straße 47a, 47608 Geldern, Opfer, Karl, Breslauer Straße 26, 36179 Bebra, Ostheimer, Kurt, Bad-Kissingen-Straße 95, 81671 München, Preußner, Walter, Adolf-Kolping-Straße 71, 31139 Hildesheim, Schuh, Wilhelm, Brettnacher Straße 21, 14167 Berlin, Seitz, Karl, Habsburgerallee 65, 60385 Frankfurt, Simmig, Rudolf, Bergheide 30, 21149 Hamburg, Stobbe, Helmut, Rurdorfer Straße 25, 52441 Linnich, Struckmeyer, Dietrich, Nauendeicher Weg 72, 25436 Tornesch, Stuht, Karl-Heinz, Brauhofstraße 3, 29456 Hitzacker, Träubel, Hermann, Breslauer Straße 8, 74722 Buchen, geb. am 14.01.1968 geb. am 13.02.1923 geb. am 07.07.1919 geb. am 08.04.1927 geb. am 21.10.1929 geb. am 17.04.1939 geb. am 03.02.1923 geb. am 15.12.1919 geb. am 22.05.1914 geb. am 14.09.1962 geb. am 09.12.1918 geb. am 03.01.1923 geb. am 07.06.1925 BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft > Sachstand ARZV/BRZV: Gespräche geführt In der gemeinschaftlichen Besprechung am 10. Februar 2010 wurde der derzeitige Sachstand zu den Ausschreibungsund Auswahlrichtlinien (ARZV) sowie zu den Beurteilungsrichtlinien (BRZV) hinterfragt. Die noch unterschiedlichen Auffassungen zu diesen Entwürfen, zu den beabsichtigten Begleiterlassen sowie zu den beabsichtigten zeitlichen Abläufen ließen erkennen, dass noch weiterer Gesprächsbedarf besteht. Verständigen konnten sich beide Seiten auf einen neuen Gesprächstermin. Die Berichterstatter des Hauptpersonalrats gehen mit einem einstimmigen Votum des Gremiums in die Gespräche. > rungsklausur der Finanzpräsidentin und der Finanzpräsidenten im Dezember 2009 so einvernehmlich besprochen worden. Das Referat III A 4 des Bundesfinanzministeriums spricht zwar davon, dass eine Quotierung nicht vorgegeben sei. Sehr wohl sei es jedoch im Hinblick auf die hohe Überschreitung der ausgewiesenen Dienstposten von 40 Prozent im Verhältnis zu den vorhandenen Planstellen in den Besoldungsgruppen A 9 m/A 9m + Z sowie der ursprünglich aufgrund der verbesserten Obergrenzenverordnung im Bundeshaushalt erwarteten, aber nun nicht vollzogenen Planstellenhebungen unverantwortlich, diesen Puffer noch weiter zu erhöhen. Deshalb sei in der Führungsklausur die Vorgabe gemacht worden, restriktiv zu verfahren. Ausschreibung von Dienstposten A 9m und > Neue Führungskultur? A 9m + Z ungenügend Die angekündigte dritte Ausschreibungsrunde für den Bereich der Dienstposten der Besoldungsgruppen A 9m und A 9m + Z ist eingeläutet. Wer jetzt geglaubt hat, den „freigegebenen A 8ern“ bis zur Beförderungslisten-Nr. 804, denen bisher noch keinen höherbewerteten Dienstposten übertragen wurden, würde endlich die Möglichkeit eröffnet, sich auf einen höherwertigen Dienstposten zu bewerben, wird enttäuscht werden. Denn diese dritte Ausschreibung richtet sich in der Hauptsache an die Kolleginnen und Kollegen bis zur Beförderungslisten-Nr. 370, denen bisher noch keine entsprechenden Dienstposten übertragen wurde. Rechnet man diese „Übergangenen“ in Dienstposten um, so wird es maximal zu einem „Angebot“ von bundesweit 120 Dienstposten kommen. Dem Vernehmen nach ist diese Vorgehensweise in der Füh- Bei der besagten Führungsklausur war der Hauptpersonalrat nicht anwesend. Zudem wurden die Abstimmungsgespräche einseitig durch die Verwaltung eingestellt. Sicherlich ist diese Vorgehensweise keinem Beschäftigten mehr, erst recht nicht den unmittelbar Betroffenen in der Beförderungsliste bis Nr. 804 zu erklären. Da zwischenzeitlich bereits Beförderungen in die Besoldungsgruppe A 8 bis Nr. 694 (Stand: Januar 2010) ausgesprochen wurden, ist eine Begrenzung bis Nr. 370 nicht mehr nachvollziehbar. Die Beschäftigten haben den Bewertungspuffer nicht zu verantworten. Während den Beschäftigten im Tarifbereich bei Wahrnehmung höherwertiger Tätigkeiten ein Rechtsanspruch auf entsprechende Bezahlung entsteht, ignoriert das Bundesfinanzministerium die tatsächliche Situation im Bereich der Besoldungsgruppen A 9 und A 9m + Z und akzeptiert damit entstehende Be- nachteiligungen für die Betroffenen. Grundsatz ist und muss bleiben, dass die Tätigkeit durch die Dienstpostenbewertung bestimmt wird und nicht durch die Anzahl vorhandener Planstellen („Topfbewirtschaftung“). > Personalentwicklung der Tarifbeschäftigten in der Zollverwaltung Das Bundesfinanzministerium hat den Hauptpersonalrat über einen Erlass im Hinblick auf eine bezirksinterne Stellenausschreibung von Arbeitsplätzen und Dienstposten für Tarifbeschäftigte informiert. Es ist vorgesehen, eine gesonderte bezirksinterne Stellenausschreibung von Arbeitsplätzen und unbesetzten Dienstposten der Besoldungsgruppe A 6m bis A 9m + Z für Tarifbeschäftigte vorzunehmen. Die Bundesfinanzdirektionen, das Zollkriminalamt sowie das Bildungs- und Wissenschaftszentrum der Bundesfinanzverwaltung sind aufgefordert, dem Bundesfinanzministerium entsprechende vakante Arbeitsplätze bzw. für Tarifbeschäftigte geeignete Dienstposten vorzulegen. Das Ergebnis der Abfrage sowie die weitere Verfahrensweise erfolgt in Abstimmung mit dem Hauptpersonalrat. Des Weiteren fand in der 8. Kalenderwoche 2010 ein Gespräch zwischen dem BMF und den Mitgliedern des Hauptpersonalrats, Adelheid Tegeler und Uwe Knechtel, zur weiteren Ausgestaltung einer Ausschreibungsund Auswahlrichtlinie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer statt. > Arbeitsgruppe Neuordnung des Dienstkleidungswesens in der Zollverwaltung Nachdem sich bei den Abstimmungsgesprächen die Präsiden- Folgende Schwerpunktbereiche werden jeweils durch eine Unterarbeitsgruppe bearbeitet: 1. Prozessoptimierung im Bereich der Verwaltung der Dienstkleidung, insbesondere die Verfahrensabläufe bei Bestellverfahren und Lagerhaltung und des sogenannten Eigenanteils 2. Überprüfung der Notwendigkeit der Einrichtung Zollkleiderkasse und Beirat 3. Überprüfung von Ausstattungsumfang und Beschaffenheit der Dienstkleidungsstücke im Einzelnen unter Berücksichtigung der Dienstkleidung der Bundespolizei und gegebenenfalls anderer Verwaltungen (z. B. Bundeswehr oder Schweizer Grenzwacht). Als Zeitziel für den Abschluss der Arbeitsgruppe Aufgaben ist vorläufig der 31. Dezember 2012 geplant, die formelle Einführung der neuen Dienstkleidung und des Bekleidungskonzeptes für 2013. In regelmäßigen Abständen ist das Referat III A 5 des Bundesfinanzministeriums von den bisherigen Ergebnissen von der Arbeitsgruppe Leitung zu unterrichten, die dann besprochen und konsolidiert werden. Eine wichtige Festlegung wurde aber schon vorab vom Bundesfinanzministerium getroffen: Der Zoll bleibt „grün“, denn die äußerlich erkennbare Abgrenzung zur Polizei ist, wie das BMF im e-Zoll Info 2/2010 erläutert, ein wichtiger Beitrag zur Stärkung > BDZ magazin | März 2010 25 gewerkschaft Der HPR tagte tin und Präsidenten der Bundesfinanzdirektionen und des Zollkriminalamts für eine Neuordnung des Dienstkleidungswesens ausgesprochen hatten, wurde hierfür unter der Leitung der Bundesfinanzdirektion Südwest eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Bei der Auftaktbesprechung in Neustadt a. d.W. hatten Vertreter des Bundesfinanzministeriums den gesamten Auftrag der Arbeitsgruppe erläutert. BDZ Deutsche Zoll- und Finanzgewerkschaft der Identität der Zollverwaltung, insbesondere auch im Hinblick auf die unterschiedlichen Aufgaben und Befugnisse sowie die durch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit entstandene positive Wahrnehmung in der Bevölkerung. > gewerkschaft 26 Ortsverband Freiburg organisiert Unterstützung der Haiti-Hilfe Aufnahme des Echtbetriebs zum IT-Verfahren EMCS Im IT-Verfahren EMCS werden die bisher auf der Grundlage von Papierdokumenten ablaufenden Beförderungsverfahren mit verbrauchsteuerpflichtigen Waren unter Steueraussetzung künftig IT- gestützt abgewickelt. Die Erfassung von Daten erfolgt bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich durch die entsprechenden Wirtschaftsbeteiligten. Innerhalb der Bundeszollverwaltung wird das Verfahren überwiegend von Beschäftigten der Sachgebiete B für Verbrauchsteuern bzw. an den Eingangs- und Ausgangszollstellen benutzt werden. Der europaweite Start und damit auch der bundesweite Echtbetriebsbeginn sind für den 1. April 2010 vorgesehen. Das Beteiligungsverfahren nach Paragraf 82 Absatz 2 Bundespersonalvertretungsgesetz ist eingeleitet worden. Eine Entscheidung über den Antrag des Bundesfinanzministeriums erfolgt in der März-Sitzung. > > Pilotierung ZGR-Online 1.1 Dem Hauptpersonalrat lag der Antrag zur Durchführung der Pilotierung des IT-Verfahrens ZGR Online (Zentralstelle Gewerblicher Rechtsschutz) zur Zustimmung vor. Die Pilotierung ist an Dienststellen der Hauptzollämter München, Ulm und Landshut vorgesehen. Sollte die Pilotierung erfolgreich verlaufen, ist nach Zustimmung des Hauptpersonalrats die Überführung in den Echtbetrieb für den 21. Juni 2010 beabsichtigt. > BDZ magazin | März 2010 der beruflichen Zukunft der Kolleginnen und Kollegen in IT-Aufgabenbereichen der Zollverwaltung unter den ständig weiter veränderten Bedingungen überhaupt noch zukunftsfähig gestalten lassen. Über die Ergebnisse der Besprechung wird umgehend informiert. Das Gremium des Hauptpersonalrats wird dann in seiner März-Sitzung über das weitere Vorgehen entscheiden. > Der Ortsverband Freiburg unterstützte als Organisator den von der Freiburger Bäckerinnung ausgerufenen ersten Brezeltag. Verschiedene Bäckereien der Innung schlossen sich zusammen und haben Brezeln und Berliner gebacken, die sie für einen Euro in der Freiburger Innenstadt an einem Verkaufsstand verkauften und den gesamten Erlös der Aktion „Südbaden hilft“ spendeten, die Erdbebenopfer aus Haiti unterstützt. Der Ortsverband Freiburg orderte im Vorfeld für den Standort Freiburg der Zollverwaltung jeweils 150 Brezeln und Berliner, die an den großen Standorten zum Verkauf angeboten wurden. Die Resonanz war so groß, dass zum Teil binnen weniger Minuten alle Leckereien vergriffen waren. Ein Nachordern weiterer Teilchen war nicht mehr möglich, da auch am Verkaufsstand in der Innenstadt zeitweise keine Ware mehr vorhanden war. Aufgrund der Spendenfreudigkeit der Kolleginnen und Kollegen konnte der Ortsverband Freiburg zusätzlich nochmals über 120 Euro auf das Spendenkonto überweisen. Insgesamt kamen bei der Aktion in ganz Freiburg 11 000 Euro für die Haiti-Hilfe zusammen. > Dienstvereinbarung Ideenmanagement Die wesentliche Neuerung in der beabsichtigten Dienstvereinbarung ist die Festlegung auf ein „Ausschussmodell“. Damit wird künftig die Entscheidung über die Anerkennung und Prämierung eines Vorschlages einem mit drei Personen besetzten Ausschuss unter Berücksichtigung einer fachlichen Stellungnahme übertragen. Diese Ausschüsse werden bei den Mittelbehörden und Oberbehörden sowie dem Bundesfinanzministerium eingerichtet. Auch ist künftig beim Einreichen von Vorschlägen kein Dienstweg mehr über Vorgesetzte einzuhalten. Sie können vielmehr unmittelbar beim jeweils zuständigen Verfahrensmanagement eingereicht werden. Das Beteiligungsverfahren nach Paragraf 82 Absatz 2 Bundespersonalvertre- tungsgesetz ist eingeleitet worden. Nach erfolgter Zustimmung kann die Dienstvereinbarung von der Leitung des Bundesfinanzministeriums und dem Vorsitzenden des Hauptpersonalrats unterzeichnet werden und nach einer festzulegenden Übergangszeit in Kraft treten. > Organisation der örtlichen IT-Betreuung Wie in der Dezember-Sitzung 2009 des Hauptpersonalrats in München im Rahmen einer gemeinschaftlichen Besprechung vereinbart, fand am 16. Februar 2010 eine Besprechung zwischen Vertretern der Abteilungen Z und III sowie des Hauptpersonalrats statt. Der Hauptpersonalrat verfolgte mit der Teilnahme an dieser Besprechung das Ziel, abschließend festzustellen, ob und wie sich die mehr als vier Jahre vertretenen Positionen zur Gestaltung Überprüfung/Aktualisierung von Stammdaten in PERPEDES Bei einigen Hauptzollämtern werden zurzeit Überprüfungen/Aktualisierungen der Personalstammdaten in PERPEDES durchgeführt. Dabei werden die Beschäftigten um Mithilfe gebeten. Es ist in Anbetracht der vielen Veränderungen, die die Verwaltung in den letzten Jahren erfahren hat, eine nachvollziehbare Verwaltungsentscheidung zur Bestandpflege, die personalvertretungsrechtlich nicht zu beanstanden ist. Entgegen den dem Hauptpersonalrat vorgetragenen Vermutungen besteht jedoch kein unmittelbarer Zusammenhang mit dem Projekt „Entwicklung eines einheitlichen Personalverwaltungssystems (PVS)“, über das wir an dieser Stelle bereits mehrfach berichtet hatten. Das Projekt befindet sich nach wie vor im Vergabeverfahren. Bis zur Pilotierung und dem RollOut wird noch einige Zeit vergehen. Der Hauptpersonalrat ist bislang in alle Phasen des Projektes über die Teilnahme an den Projektsitzungen und des Lenkungsausschusses eingebunden. Sobald die Pilotierung bzw. das Roll-Out anstehen, werden vom Bundesfinanzministerium die Personalvertretungen und gegebenenfalls auch der Datenschutzbeauftragte beteiligt. Des Weiteren ist der Abschluss einer speziellen Dienstvereinbarung vorgesehen. dbb > aktuell > Info Modernisierungsvereinbarung Am 19. Januar 2010 haben sich Vertreter des Bundesministeriums des Innern sowie der Gewerkschaften von dbb und DGB erneut getroffen, um die Gespräche zur Umsetzung der Modernisierungsund Fortbildungsvereinbarung fortzusetzen. Die dbb Delegation wurde angeführt durch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden Heinz Ossenkamp sowie durch die Bundesvorsitzenden des VBOB, des BDZ und des FWSV, Hans-Ulrich Benra, Klaus-Hilger Leprich und Thorsten Müller. Gegenstand des Gesprächs waren weitere Vorhaben im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung wie auch einzelne Aspekte der IT-Konsolidierung, die im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und FDP benannt sind. Der dbb sprach sich dafür aus, an der Zielsetzung der einzelnen Projekte der Verwaltungsmodernisierung festzuhalten. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass Modernisierungsvorhaben in der Bundesverwaltung nicht ausschließlich unter einem Finanzierungsvorbehalt gesehen werden dürften. dbb Broschüre „ Zahlen Daten Fakten“: Praktisches Kompendium Seit vielen Jahren liefert der dbb beamtenbund und tarifunion mit seiner Informationsbroschüre „Zahlen Daten Fakten“ einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Eckdaten zu Personal und Einkommen im gesamten öffentlichen Dienst. Die aktualisierte Neuauflage 2010 ist jetzt kostenlos als Download erhältlich. Die Broschüre basiert auf Zahlenmaterial des Statistischen Bundesamtes, des Bundesfinanzministeriums sowie auf eigenen Berechnungen und verzichtet bewusst auf jede Kommentierung. Mit der im September 2006 begonnenen Föderalisierung des Beamtenrechts, in deren Rahmen Bund und Länder das Besoldungs- und Dienstrecht eigenständig regeln können, sowie der weiteren Zersplitterung des Tarifrechts, entwickeln sich die Besoldungs- und Tarifrahmen in den einzelnen Bundesländern mittlerweile recht unterschiedlich. Daher soll und kann „Zahlen Daten Fakten“ den Blick in entsprechende Fachbücher nicht ersetzen. Für die schnelle Orientierung über die wesentlichen Eckdaten des öffentlichen Dienstes in Deutschland aber ist „Zahlen Daten Fakten“ ein unentbehrliches Nachschlagewerk für alle, die eine verlässliche Datenbasis suchen. Die Neuauflage 2010 berücksichtigt insbesondere aktuelle Entwicklungen aus der Umsetzung des Dienstrechtsneuordnungsgesetzes (DNeuG) auf Bundesebene und tarifliche Veränderungen aus der Einkommensrunde 2009 für die Länder. Darüber hinaus wurde die Neuauflage um zahlreiche Angaben zu Beschäftigtenzahlen und zur Ausbildung im öffentlichen Dienst ergänzt. „Zahlen Daten Fakten 2010“ kann im Internet kostenlos als PDF heruntergeladen werden. Die Adresse: http://bit.ly/9grtTw > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 dbb > aktuell Einkommensrunde 2010: Einigung mit Augenmaß Am späten Abend des 27. Februar 2010 konnten die Tarifpartner aufatmen: Die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Bundes und der Kommunen waren nach mehr als vier Wochen zu einem erfolgreichen Abschluss gekommen. Nachdem sich die Fronten im Verlauf der Verhandlungsrunden immer mehr verhärteten, hatten die Schlichter Herbert Schmalstieg und Georg Milbradt mit ihren Vorschlägen den Durchbruch geschafft. Die Schlichter ... einkommensrunde 2010 28 > ... Herbert Schmalstieg (SPD), Oberbürgermeister a. D. der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden im Tarifkonflikt für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen hatten Gewerkschaften und Arbeitgeber am 11. Februar 2010 die Schlichtung angerufen. Der Verhandlungsführer des dbb Frank Stöhr hatte nach Abschluss der Gespräche die starre Haltung der Arbeitgeber da- > … Georg Milbradt (CDU), Ministerpräsident des Freistaates Sachsen a.D. für verantwortlich gemacht, dass man nicht ohne Hilfe der beiden Schlichter zu einem Ergebnis gekommen sei. Stöhr: „BMI und VKA haben uns drei Runden warten lassen und dann ein völlig unzureichendes Angebot vorgelegt. Damit ließe sich noch nicht einmal die Preissteigerung 2010 ausgleichen, für 2011 bedeutete dies für alle Beschäftigten einen > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > Demos, Aktionen, Warnstreiks: Bundesweit waren während der Tarifrunde insgesamt über 100 000 Tarifbeschäftigte und Beamte auf den Beinen, um den Forderungen der Gewerkschaften Nachdruck zu verleihen. dbb > aktuell > Info www.dbb.de Demos und Aktionen Angestellte und Beamte aus den dbb Gewerkschaften haben sich zahlreich an Warnstreiks, Demonstrationen und Kundgebungen im Zuge der Einkommensrunde 2010 beteiligt: > > > > > > > > > einkommensrunde 2010 30 27. Januar: Dresden. 28. Januar: Frankfurt am Main. 29. Januar: Weimar. 31. Januar: Potsdam. 3. Februar: München, München-Haar und Weiden. 4. Februar: Dortmund, Frankenthal und Stuttgart. 5. Februar: Nürnberg und Völklingen. 6. Februar: Köln und Frankfurt am Main. 8. Februar: Erfurt, Flensburg, Hamburg, Hannover, Kiel, Potsdam, Rostock, Schwerin, Grevesmühlen, Parchim und Wolgast. > 9. Februar: Berlin, Dresden, Koblenz und Nürnberg. dend, dass der Schlichterspruch am Ende nicht nur die Finanzlage der öffentlichen Haushalte berücksichtigt, sondern auch den berechtigten Ansprüchen aller Beschäftigten von Bund und Kommunen Rechnung trägt.“ Zwar werde unmittelbar nur für die Arbeitnehmer verhandelt, aber die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung des Ergebnisses auf den Beamtenbereich müsse selbstverständlich sein: „Wir gehen die Verhandlungen ganzheitlich an. Für uns darf es kein Abkoppeln der Beamten von der Entwicklung im öffentlichen Dienst geben“, betonte Heesen. Und auch Frank Stöhr unterstrich: „Wir wollen den Tarifabschluss noch im Februar. Wenn auch die Arbeitgeber sich bewegen, können wir diese Schlichtung zum Erfolg füh- haben immer auch eine große Zahl Beamtinnen und Beamte teilgenommen. Auch ihnen sind die Worte von Bundesinnenminister Thomas de Maizière bitter aufgestoßen, der nach der zweiten Verhandlungsrunde eröffnet hatte, lediglich nach Potsdam gekommen zu sein, um die Preise zu senken, nicht aber, um ein Angebot zu machen. Entsprechend groß war die Wut bei Zollbeamten, Bundespolizisten und den Mitarbeitern der Bundesbehörden. Spürbar war das vor allem auf der Berliner Kundgebung des dbb am 9. Februar 2010, wo Vertreter verschiedener Bundesbeamtengewerkschaften den Dienstherren vorhielten, dass ihre Aufgaben ständig wüchsen, während bei den Einkommen Stillstand herr- Der dbb beamtenbund und tarifunion dankt allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie den zahlreichen Helfern und Organisatoren für ihr Engagement! deutlichen Reallohnverlust. Auf dieser Basis machen weitere Tarifverhandlungen hier keinen Sinn.“ Die Gewerkschaften, so Stöhr, hätten sich in allen Fragen substanziell bewegt, sowohl bei der linearen Forderung als auch bei strukturellen Themen wie Altersteilzeit, Eingruppierung und der Übernahme von Auszubildenden. Es müsse ein Ausgleich zwischen den Belastungen der öffentlichen Haushalte und den Haushaltszwängen der Beschäftigten gefunden werden: „Krankenschwestern, Straßenwärter oder Erzieherinnen mit 2 200 Euro brutto werden es nicht akzeptieren, wenn sie die Zeche für eine verfehlte Steuerstrukturpolitik zahlen sollen. Natürlich brauchen vor allem die kommunalen Haushalte fi- nanzielle Entlastung. Aber nicht durch Griff in die Taschen der Beschäftigten, sondern durch einen höheren Anteil am Steueraufkommen.“ > Einigung angepeilt Bereits im Vorfeld der Schlichtung hatten sich dbb Chef Peter Heesen und der 2. Vorsitzende des dbb Frank Stöhr entschlossen gezeigt, auf diesem Weg zu einem Kompromiss zu kommen: „Wir sehen dem Schlichtungsverfahren optimistisch entgegen“, sagte Heesen der Nachrichtenagentur dpa am 17. Februar 2010 in Berlin. Schließlich hätten die Gewerkschaften in den bisherigen Verhandlungen in Potsdam große Zugeständnisse gemacht, um ihre Einigungsbereitschaft zu zeigen und eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden. „Für uns ist entschei- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > Willi Russ (rechts), der in der Schlichtungskommission die dbb Interessen vertrat, im Gespräch mit Herbert Schmalstieg. ren und eine weitere Eskalation des Tarifkonflikts vermeiden.“ > Der Druck der Straße Während der gesamten Tarifrunde hatten bundesweit über 100 000 Kolleginnen und Kollegen für die Forderungen der Gewerkschaften gekämpft: An den Warnstreiks, Demonstrationen und Kundgebungen vom 29. Januar bis 9. Februar sche. Mit dem Scheitern der dritten Tarifrunde hatte sich zunächst der Eindruck verhärtet, dass für Arbeitnehmer und Beamte im öffentlichen Dienst kaum mehr als eine Nullrunde geplant ist, während sich die Bundesregierung in immer neuen Debatten zu völlig unrealistischen Steuersenkungen gefällt. Auch zum Thema Altersteilzeit war Bund und Kommunen bis zu diesem Zeit- dbb > aktuell > Einigung nach schwierigen Verhandlungen: Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske, der Präsident der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) Thomas Böhle und dbb Tarifchef Frank Stöhr (von links) paraphierten den neuen Tarifvertrag am 27. Februar 2010 in Potsdam. punkt noch nichts Konstruktives eingefallen. Doch gerade dieses Thema ist für die Kolleginnen und Kollegen nach dem Wegfall der gesetzlichen Regelungen von großer Bedeutung – als sinnvolles Steuerungsinstrument demographischer Prozesse und nicht als Hebel für den Stellenabbau. > 1,5 Prozent Minimallösung unakzeptabel Auch deswegen konnte der dbb das letztlich von der Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot von 1,5 Prozent mit einer Laufzeit von zwei Jahren nicht akzeptieren. Denn in der Aufschlüsselung hatte sich gezeigt, dass darin die von den Gewerkschaften geforderten Strukturmaßnahmen enthalten sein sollten. Rechnerisch hätte das bei einem Prozentpunkt für die Leistungsbezahlung maximal 0,5 Prozent Einkommenszuwachs für die Jahre 2010 und 2011 bedeutet, wobei Verbesserungen in der Ausbildung, der Eingruppierung und bei der Altersteilzeit nicht berücksichtigt gewesen wären oder sich gar aus den 0,5 Prozent selbst hätten finanzieren müssen. Völlig unakzeptabel für die Arbeitnehmerseite. > Schlichterspruch begrüßt Am 25. Februar 2010 haben die Schlichter Herbert Schmalstieg, ehemaliger Oberbürgermeister von Hannover, und Sachsens früherer Ministerpräsident Georg Milbradt in Velen bei Münster ihre Empfehlung verkündet. Vorangegangen war ein mehr als 30-stündiger Verhandlungsmarathon, dessen Ergebnis von den Schlichtern als „Gesamtkunstwerk“ bezeichnet wurde. Die Schlichtungskommission, in der Willi Russ die dbb Interessen vertrat, hatte den Schlichterspruch einvernehmlich verabschiedet. Die Gewerkschaften erklärten, dass sie in der Einvernehmlichkeit der Schlichtungsempfehlung für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen ein starkes Signal sehen, das den Weg für einen Abschluss freimacht. In der anschließenden vierten Verhandlungsrunde am 27. Februar 2010 in Potsdam kamen die Verhandlungspartner am späten Abend zu einem Ergebnis, das weitgehend der Empfehlung der Schlichtung entspricht. Zuvor hatte die dbb Bundestarifkommission den Schlichterspruch vom 25. Februar angenommen. Interessenausgleich und Übertragung Das Verhandlungsergebnis kommentierte Frank Stöhr nach der Unterzeichnung in der Nacht zum Sonntag als „fairen Interessenausgleich“. Entscheidend sei, so Stöhr, dass die rund zwei Millionen Beschäftigten mit einer linearen Einkommenssteigerung in Höhe von 2,3 Prozent in den kommenden zwei Jahren – zuzüglich einer Einmalzahlung von 240 Euro zum 1. Januar 2011 – den Anschluss an die allgemeine Lohnentwicklung halten könnten und kein Sonderopfer für die klammen öffentlichen Haushalte bringen müssten. „Es wäre ungerecht und unsozial gewesen, die Kolleginnen und Kollegen für Fehler bluten zu lassen, die nicht sie, sondern Banker begangen haben. Es geht uns nicht um Boni, sondern um gerechten Lohn für erbrachte Leistung. Gerade in diesen Krisenzeiten hat sich der öffentliche Dienst als stabilisierender und verlässlicher Faktor in Deutschland bewiesen.“ Zudem berücksichtige die Tarifeinigung auch die demographische Her- > ausforderung, vor der der öffentliche Dienst stehe. Stöhr: „Mit den verbesserten Einkommens- und Übernahmeregelungen für die Auszubildenden und der Fortführung des Altersteilzeitmodells können wir die Nachwuchsgewinnung fördern und die Altersstruktur im öffentlichen Dienst nachhaltig verbessern.“ Noch auf der Pressekonferenz am 28. Februar hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière die wiederholte dbb Forderung nach zeit- und inhaltsgleicher Übertragung des Tarifergebnisses auf Beamte und Versorgungsempfänger akzeptiert und erklärt, zeitnah eine entsprechende gesetzliche Regelung anzustreben. Der dbb begrüßte diese Ankündigung: „Erst mit der Gleichbehandlung der Beamtinnen und Beamten wird diese Einkommensrunde zu einem gerechten Abschluss gebracht. Abschmelzungen oder Verzögerungen bei einer entsprechenden Regelung für den Beamtenbereich sind für uns nicht akzeptabel“, so Stöhr. br Info Das Tarifergebnis in Eckpunkten Der Tarifkompromiss von Potsdam sieht unter anderem folgende Verbesserungen vor: – Lineare Erhöhung des Entgelts um 1,2 Prozent ab 1. Januar 2010 sowie um weitere 0,6 Prozent ab 1. Januar 2011 und 0,5 Prozent ab 1. August 2011. – Einmalige Sonderzahlung in Höhe von 240 Euro zum Januar 2011 (50 Euro für Azubis und Praktikanten). – Das Volumen für das Leistungsentgelt wird schrittweise von 1,0 Prozent erhöht, und zwar auf 1,25 Prozent in 2010, auf 1,5 Prozent in 2011, auf 1,75 Prozent in 2012 und auf 2,0 Prozent in 2013. – Erweiterte Übernahmegarantien für Auszubildende. – Flexible Arbeitszeitregelungen für ältere Beschäftigte. – Verbesserungen in der Entgeltordnung zum TVöD. – Turnusmäßige Gespräche der Tarifvertragsparteien zur Tarifpflege. Der Schlichterspruch sowie das detaillierte Tarifergebnis können auf den Internetseiten des dbb unter www.dbb.de und www.tarifunion.dbb.de heruntergeladen werden. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 31 einkommensrunde 2010 > dbb > fokus Finanznot der Städte und Gemeinden: Bund & Länder in der Verantwortung hintergrund 32 Die Probleme der Kommunen wachsen. Nicht nur wegbrechende Einnahmen aus der Gewerbesteuer im Zuge der Wirtschaftskrise machen ihnen zu schaffen. Auch die Belastungen der öffentlichen Hand durch soziale Ausgaben steigert die Finanznot der Städte und Gemeinden. Wie nehmen Bürgerinnen und Bürger die Situation wahr? In welchem Maße sind sie selbst in ihrer Heimatgemeinde betroffen? Diesen Fragen ist das Meinungsforschungsinstitut forsa nachgegangen und hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage – auch vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst – interessante Ergebnisse zu Tage gefördert: Trotz finanzieller Probleme hat die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Verständnis für die Forderungen der Gewerkschaften. Prinzipiell sind Bürgerinnen und Bürger mit ihren Stadtund Gemeindeverwaltungen in hohem Maße zufrieden. 77 Prozent der Befragten geben das an, während nur 21 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden mit der Arbeit ihrer Gemeindeverwaltung sind. In Großstädten ab 100 000 bis 500 000 Einwohnern allerdings sind die Menschen weniger zufrieden als der Durchschnitt: Hier sagten 66 Prozent der Befragten, sie seien zufrieden, 31 Prozent gaben an, weniger oder gar nicht zufrieden zu sein. Trotz der großen Zufriedenheit sind sich die Menschen der finanziellen Notlage ihrer Gemeinde durchaus bewusst. 61 Prozent der Bürger gaben an, dass ihre Stadt oder Gemeinde nach ihrer Einschätzung nicht mehr genügend Geld zur Verfügung hat, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Im Norden und Osten glauben das mehr Menschen als im Süden der Republik: In Nordrhein-Westfalen glauben 72 Prozent, ihre Gemeinde habe zu wenig Geld, in Bayern dagegen nur 47 Prozent. > Sparopfer Straßenbau 67 Prozent der Bürger, die glauben, ihre Gemeinde habe nicht mehr genug Geld für öffentliche Aufgaben zur Verfügung, können auch Bereiche nennen, in denen Städte und Gemeinden bereits Leistungen einschränken mussten. Als häufigste Sparziele wurden Straßenbau und Verkehr, Kinder- und Jugendeinrichtungen sowie Schulen und der Bildungsbereich genannt. Als Gründe für die Finanznot der Städte und Gemeinden vermuten die Bürger fast in gleichem Maße den Anstieg > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > Info Teilhabe sichern! Insgesamt zeigt die Umfrage einen deutlichen Trend: Die Bevölkerung schätzt die Lage der Kommunen realistisch ein und kennt sowohl die Ursachen als auch die Verantwortlichen für die Finanzkrise der Städte und Gemeinden. Die Studie widerlegt damit das in der laufenden Einkommensrunde gern von der Arbeitgeberseite vorgebrachte Argument, die Personalkosten seien schuld an der finanziellen Krise. So hatte Bundesinnenminister Thomas de Maizière in der „Bild am Sonntag“ argumentiert und erklärt, höhere Steuern, mehr Schulden, höhere Kita-Gebühren sowie die Schließung von Bibliotheken, Theatern und Schwimmbädern seien die Konsequenz der angeblich zu hohen Einkommensforderungen der Gewerkschaften. „Das ist nicht nur sachlich falsch. Es widerspricht auch den Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger“, sagte dbb Chef Peter Heesen gegenüber der Presse bei der Vorstellung der Umfrageergebnisse am 9. Februar 2010 in Berlin. „Trotz angespannter Lage der öffentlichen Haushalte billigt die Mehrheit der Bevölkerung den Beschäftigten im öffentlichen Dienst eine Teilnahme an der allgemeinen Einkommensentwicklung zu. Das Argument, die Beschäftigten des Staates müssten ihre ‚sicheren Arbeitsplätze‘ durch immer neue Nullrunden erkaufen, trägt nicht.“ Gewerkschaften und Bürger seien sich einig, dass die Kommunen über einen ihren Aufgaben angemessenen Anteil am Steueraufkommen verfügen müssen. „Diese – wirklich notwendige – Steuerreform sollte die Bundesregierung angehen, statt Steuergeschenke an Hoteliers und Erben zu machen“, forderte der dbb Chef. dbb > fokus Info Die Zahlenbasis Beauftragt vom dbb und der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen am 4. und 5. Februar 2010 exakt 2 009 Bürgerinnen und Bürger im Alter ab 18 Jahren mithilfe computergestützter Telefoninterviews befragt. Ein systematisches Zufallsverfahren stellte dabei sicher, dass jeder über 18 Jahre alte Bürger dieselbe Chance hatte, an der Befragung teilzunehmen. So entstand ein repräsentatives Meinungsbild als Querschnitt durch die erwachsene Bevölkerung. Die Fehlertoleranz lag wie bei jeder Stichprobenerhebung bei plus/minus 2,5 Prozent. Die Städte und Gemeinden sollten möglichst viele Leistungen für die Bürger weiter erbringen drastisch sparen und bisher* erbrachte Leistungen einschränken Insgesamt 53 38 Ost 60 28 Nord 52 40 NordrheinWestfalen 49 40 Mitte 51 43 Süd 54 39 18- bis 29-Jährige 67 25 58 30- bis 44-Jährige 34 45- bis 59-Jährige 57 35 39 60 Jahre und älter 52 Haushaltsnettoeinkommen 53 weniger als 1.000 € 32 1.000 bis 2.000 € 54 38 2.000 bis 3.000 € 33 54 37 52 mehr als 3.000 € 43 * an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ der von den Kommune zu tragenden Soziallasten (45 Prozent) und die den Kommunen vom Bund und den Ländern aufgebürdeten Aufgaben (43 Prozent). Dass die Personalkosten für die öffentliche Verwaltung zu hoch seien, glauben hingegen nur 25 Prozent der Befragten. Dass die Bürgerinnen und Bürger trotz finanzieller Schwierigkeiten Wert auf qualitativ hochwertige öffentliche Dienstleistungen legen, zeigt sich in den Erwartungen an die Kommunalpolitik: So sind 53 Prozent aller Befragten der Meinung, die Kommunen sollten dennoch möglichst viele Leistungen für die Bürger erbringen. Unter den bis 29-Jährigen möchten das sogar 67 Prozent. Nur 38 Prozent raten dazu, angesichts der Finanznot weitere bisher erbrachte Leistungen einzuschränken. Diese Einschätzungen unterscheiden sich regional und nach dem verfügbaren Haushaltseinkommen nur wenig. Was die Finanzierung öffentlicher Leistungen betrifft, wünscht sich eine deutliche Mehrheit von 83 Prozent derjenigen, die von Städten und Gemeinden auch weiterhin die Erbringung von Dienstleistungen erwarten, eine höhere finanzielle Verantwortlichkeit von Bund und Ländern. Dagegen meint nur eine Minderheit von acht Prozent, die Kommunen sollten neue Schulden machen. Gehaltserhöhungen für die Beschäftigten der Stadt- und Gemeindeverwaltungen Die Beschäftigten der Stadt- bzw. Gemeindeverwaltungen sollten Gehaltserhöhungen bekommen ja nein* 53 Insgesamt 39 Haushaltsnettoeinkommen 36 weniger als 1.000 € 56 53 1.000 bis 2.000 € 41 Die Ansicht, dass die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes trotz finanzieller Krisen ein Anrecht auf die Teilhabe an der allgemeinen Einkommensentwicklung haben, teilen 53 Prozent aller Befragten. Nur 39 Prozent sind nicht dieser Meinung. br 56 2.000 bis 3.000 € 36 65 mehr als 3.000 € 30 * an 100 Prozent fehlende Angaben = „weiß nicht“ > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 hintergrund > dbb > fokus Öffentliche Haushalte: An die Kette gelegt mit aberwitzigen Finanzgeschäften verzockt hat. Die Kassen sind jedenfalls leer. Bleibt den Beschäftigten im öffentlichen Dienst also nur Wut und die Einsicht, dass sie eine Suppe auslöffeln müssen, die andere ihnen eingebrockt haben, die sich schon wieder mit üppigen Boni bedienen? Der Staat muss sparen. In den öffentlichen Haushalten klaffen riesige Löcher, die noch künftige Generationen zu belasten drohen. Warum also soll der öffentliche Dienst in Zeiten großer Not nicht auch seinen Beitrag leisten? Dort gibt es keine Entlassungen, der Staat schließt keine Betriebe. Die Arbeitsplätze der insgesamt 4,5 Millionen Beamten und Angestellten im öffentlichen Dienst sind sicher. Die Staatsdiener könnten doch Verzicht üben. Die IG Metall hat es gerade vorgemacht, sie ging erstmals ohne Lohnforderungen in eine Tarifrunde und hat damit Arbeitsplätze gesichert. die andere meinung 34 Der öffentliche Dienst, für die Daseinsvorsorge unentbehrlich, sieht sich vielen Vorurteilen ausgesetzt: überbesetzt, überbezahlt, überbürokratisiert. Manches trifft zu, vieles nicht. Die Vorurteile hat jüngst eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) beflügelt. „Beamte machen sich die Taschen voll“, schürte prompt ein Boulevardblatt die Neidkampagne. Das DIW kam auf die Idee, die Anwartschaften auf Renten und Pensionen auf das individuelle Vermögen anzurechnen, räumt aber ein, dass es sich dabei nur um ein fiktives Vermögen handelt. Pensionäre kommen demnach auf Anwartschaften von 307 000 Euro, Rentner auf nur 125 000 Euro. oder einen Hochschulabschluss. Höhere Qualifikation wird in der Regel besser bezahlt, auch wenn Beamte in höheren Positionen verglichen mit der Privatwirtschaft weniger verdienen, was auch die DIW-Studie belegt. Danach haben leitende Angestellte mit einem Vermögen von 308 000 Euro mehr als zweimal soviel zur Seite gelegt als Beamte im höheren und gehobenen Dienst. Die Mehrzahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind aber keine Beamte, sondern Tarifangestellte und viele von ihnen nicht gerade üppig entlohnt. 2008 gab es erstmals Unbestritten ist, dass sich Beamte im Alter (Versorgung aus dem letzten Amt) besser stellen als Rentner. Dennoch sind solche Vergleiche oft fragwürdig, weil sie gravierende Unterschiede ausblenden. Von den knapp 1,8 Millionen Beamten gehören fast 1,2 Millionen dem höheren oder gehobenen Dienst an, das heißt, sie haben entweder die Hochschulreife > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > Info Der Autor, Jahrgang 1945, gelernter Industriekaufmann, studierte nach einigen Jahren Berufsausübung Volkswirtschaft und Politische Wissenschaft in Frankfurt/M. und Berlin. Von 1977 bis 2009 arbeitete er bei dpa in Düsseldorf, Hamburg, Essen, München, Bonn und Berlin. Die letzten zehn Jahre war er als Korrespondent im Bundesbüro zuständig für die Innenund Rechtspolitik und die Berichterstattung über den Bundespräsidenten. Aber dann ist auf wundersame Weise doch für manche Geld da. Unbeirrt von allen Einwänden setzte die Regierung Steuergeschenke für Hoteliers durch. Die schwarz-gelbe Koalition erwarb sich damit den Ruf, Klientelpolitik zu betreiben. Unbeirrt hält auch der kleinere Koalitionspartner an Steuersenkungen fest, die sich angeblich selbst finanzieren sollen. seit 2003 wieder eine richtige Einkommensrunde. Das durchaus achtbare Ergebnis konnte aber vorausgegangene Kürzungen nicht wettmachen. Ganz abgesehen davon, dass im öffentlichen Dienst vieles im Argen liegt, was sich exemplarisch am Zustand vieler Schulen zeigt. Die Tarifrunde 2010 für die Angestellten des Bundes und der Kommunen steht voll im Zeichen der Wirtschaftskrise. Der Staat hat kein Geld. Um einen Flächenbrand zu vermeiden, musste der Bund ins Schlingern geratene Banken vor dem Absturz retten. Besonders schlecht geht es den Kommunen. Ihre Einnahmen sinken dramatisch. Hinzu kommt, dass sich manche Kommune Angesichts der längst noch nicht ausgestandenen Krise scheinen indes manche Verfechter des freien, von Staatseinflüssen unbehelligten Marktes, zu Keynesianern geworden zu sein. Man müsse eine Schippe drauflegen, Nachfrage schaffen, sagt etwa Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Es zeigt sich wieder einmal das alte Dilemma. Natürlich sind Löhne Kosten und für den, der sie zu zahlen hat, eine Belastung. Zugleich sind Löhne aber auch Nachfrage. Will Innenminister Thomas de Maizière (CDU) dies für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes nicht gelten lassen? Norbert Klaschka dbb > spezial noch weitere Herausforderungen, vor denen junge Menschen in der Arbeitswelt stehen und bei denen ihnen noch mehr Unterstützung zukommen muss. „Sie wollen sich eine Existenz aufbauen, eine Familie gründen, fürs Alter vorsorgen. Das geht nur, wenn ein junger Mensch nach der Ausbildung mit einer unbefristeten Übernahme rechnen kann, wenn er entsprechend entlohnt wird und wenn er dieselben Rechte genießt wie ältere Menschen.“ In Deutschland habe sich bereits einiges für junge Menschen verbessert. Zum Beispiel ist seit 2009 durch das Beamtenstatusgesetz eine Übernahme in das Beamtenverhältnis auf Lebenszeit auch dann möglich, wenn nach Ablauf der Probezeit das 27. Lebensjahr noch nicht vollendet worden ist. Unterschiedliche Sachverhalte Am 19. Januar 2010 entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH), dass der Kündigungsschutz eines Arbeitnehmers nicht an sein Alter gebunden werden darf. Geklagt hatte eine Frau, deren Arbeitgeber bei ihrer Kündigung nur drei Jahre Arbeitszeit auf den Kündigungsschutz anrechnete, weil er bei der Berechnung die sieben Jahre, die sie zwischen ihrem 18. und ihrem 25. Lebensjahr für denselben Betrieb gearbeitet hatte, nicht anrechnete. Dies war bislang nach deutschen Regelungen möglich. Die Frau bekam somit nur eine Kündigungsfrist von einem Monat, statt der vier Monate, die anderen Arbeitgebern, die zehn Jahre nach ihrem 25. Lebensjahr gearbeitet haben, zugestanden hätten. Der deutsche Gesetzgeber hatte argumentiert, dass jungen Menschen eine höhere Flexibilität in der Arbeitswelt zuzumuten sei und sie deshalb am Anfang ihres Berufslebens nicht denselben Schutz benötigen würden wie zu einem späteren Zeitpunkt. Dieser Argumentation folgte der Gerichtshof nicht, weil die Diskriminierung sich auch in späteren Lebensjahren auswirken würde, da die Zeit zwischen 18 und 25 in keinem Fall auf die Kündigungsfrist angerechnet werde. Die Richter forderten Deutschland auf, die nationalen Foto: Jan Brenner Welche Rolle spielt das Alter eines Menschen, wenn es um seine Rechte am Arbeitsplatz und gegenüber seinem Arbeitgeber geht? Grundsätzlich schützt die Europäische Union durch ihre Antidiskriminierungsrichtlinie vor jeder Diskriminierung aufgrund des Alters, aber in vielen Staaten gibt es de facto noch Regelungen, die aus diesem Grund differenzieren. Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) musste nun in zwei konkreten Fällen aus Deutschland urteilen, wobei er die Differenzierung nach Alter aufgrund unterschiedlicher Sachverhalte in einem Fall ablehnte und im anderen zugestand. Gesetze entsprechend zu ändern. „Mit der Entscheidung, dass auch junge Beschäftigte den vollen Kündigungsschutz genießen, ist der EuGH auf dem richtigen Weg, denn auch junge Menschen brauchen Planungssicherheit“, meint hierzu die Vorsitzende der dbb jugend Sandra Hennig. Allerdings sieht Hennig Im zweiten Fall, den der EuGH am 12. Januar 2010 entschied, mussten die Altersgrenzen für Feuerwehrleute in der Hessischen Feuerwehrlaufbahnverordnung geprüft werden. Hier ist festgelegt, dass ein Bewerber das 30. Lebensjahr noch nicht überschritten haben darf, wenn er in den Feuerwehrdienst aufgenommen wird. Dies sei notwendig, um sicherzustellen, dass der Bewerber für die hohen körperlichen Ansprüche des Berufs geeignet ist. Dieser Argumentation folgten die Richter. be > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 37 europa EuGH-Urteile zur Altersdiskriminierung: dbb > fokus Neiddebatte Beamtenversorgung: Fakten statt Vorurteile Aus der aktuellen DIW-Studie über die Vermögensverteilung in Deutschland den Schluss zu ziehen, dass die Beamten überversorgt und die wohlhabendste Berufsgruppe überhaupt seien, ist aus Sicht des dbb faktisch falsch und unseriös. Mehrere wesentliche Unterschiede bleiben bei einem verkürzten Vergleich der Durchschnittswerte von Renten- und Pensionsansprüchen in der öffentlichen Diskussion unberücksichtigt. Statt Neiddebatten zu schüren setzt der dbb auf Fakten gegen Vorurteile. aktuell > Äpfel mit Eiern verglichen dbb Chef Peter Heesen: „Keinen dieser Faktoren zu berücksichtigen ist unseriös. Der Vergleich Äpfel mit Eiern schürt neue Neiddebatten, trägt aber wenig zu einer sachlichen Diskussion über die Einkommensbedingungen im öffentlichen Dienst bei.“ Der dbb plädiere seit Langem für volle Kostentransparenz bei den Pensionsansprüchen und für ein solides, kapitalgedecktes Versorgungssystem. Heesen: „Die Beamten verzichten bei jeder Besoldungserhöhung auf 0,2 Pro- Zudem gehe nicht in die Rechnung ein, dass Arbeitnehmer auch Alterseinkünfte aus betrieblicher Altersvorsorge erzielen. Außerdem würden Pensionen voll besteuert. Hinzu komme, dass Pensionäre im Alter steigende Beiträge zur privaten Krankenversicherung von ihren Pensionen zahlen müssten. Alle diese Faktoren sind beim Vergleich außen vor geblieben. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > Foto: Marco Urban 38 dbb Chef Peter Heesen stellte klar, dass in der aktuellen Debatte um Renten und Pensionen für einen korrekten Vergleich die Arbeitslosen aus der Berechnung der Durchschnittsrente herausgenommen werden müssten. Bei einem Beamten steigere jeder Euro, den er mehr verdiene, die Pension, während bei der Rente ab einem Verdienst von 5 500 Euro (West) nichts mehr angerechnet werde. „Natürlich ist der durchschnittliche Pensionssatz dann höher“, stellte Heesen fest. Außerdem seien Beamte im Durchschnitt besser qualifiziert als gesetzlich Versicherte, verdienten mehr und erhielten deshalb höhere Altersbezüge. Finanzmittel zur Stopfung von Haushaltslöchern auszugeben. „Wir wollten immer Vorsorgefonds, aber die Länder verfrühstücken sie immer, wenn die Haushaltslage schwierig wird“, kritisierte Heesen dieses Vorgehen in der „Welt am Sonntag“ (Ausgabe vom 24. Januar 2010). > Peter Heesen, dbb Bundesvorsitzender zent, damit die Dienstherren Versorgungsrücklagen bilden. Dieses Geld einfach in den Globalhaushalten von Bund und Ländern versickern zu lassen, wäre fahrlässig und würde nicht zur Zukunftssicherung der berechtigten Pensionsansprüche der Beamtinnen und Beamten beitragen.“ Der dbb Bundesvorsitzende warnte deshalb die Bundesländer erneut davor, für die Beamtenversorgung zurückgelegte Die Versorgung ist gerecht Er erinnerte daran, welche Einbußen die Beamten in den vergangenen Jahren erlitten haben: Das Pensionsalter wurde wie im Rentensystem auf 67 Jahre heraufgesetzt. Statt 75 Prozent ihres letzten Solds erhalten sie im Alter nur noch knapp mehr als 71 Prozent. Das habe auch die Staatskassen entlastet. Heesen verwies auf die Versorgungsfonds für die Finanzierung des Pensionssystems der Bundesbeamten: „Im Bund haben wir unsere Hausaufgaben gemacht und das Versorgungsproblem weitgehend gelöst.“ In einem Interview der „Schwäbischen Zeitung“ (Ausgabe vom 26. Januar 2010) ging der dbb Chef auch auf den Vorschlag ein, die Pensionsansprüche am durchschnittlichen Verdienst über das gesamte Berufsleben zu orientieren oder den Beamtenstatus generell infrage zu stellen. Heesen sagte: „Dann muss der Gesetzgeber die Verfassung ändern. Rückwirkend geht das aber nicht. Den Beamtenstatus ab- dbb > fokus Info Kein Vergleich möglich! Auch der Seniorenverband BRH hat ausführlich zur DIWStudie Stellung genommen und zusammenfassend festgestellt: „Mit den Grundsätzen der gesetzlichen Rentenversicherung kann die beamtenrechtliche Versorgung nicht verglichen werden. Es handelt sich um ein eigenständiges Alterssicherungssystem. Die gesetzliche Rente beruht auf den Grundsätzen des Sozialversicherungsrechts, Arbeitgeber und Arbeitnehmer leisten Zahlungen, aus denen sich später die Rentenleistung errechnet. Große Summen werden jährlich aus Steuermitteln aus dem Bundeshaushalt in die Rentenkasse überwiesen. Im Jahr 2002 waren es 73 Milliarden Euro. Ein Vergleich beider Alterssicherungssysteme verbietet sich auch deshalb, weil verschiedene Ziele verfolgt werden. Das Beamtenversorgungssystem hat das Ziel, für den Beamten und seine Familienangehörigen eine umfassende Altersversorgung zu gewährleisten und soll die Ansprüche aus der gesetzlichen und der betrieblichen Altersversorgung kompensieren. Die gesetzliche Rente hingegen war und wurde nie als allumfassende Vorsorge der Arbeitnehmer verstanden.“ Weitere Infos: www.brh.de zuschaffen wäre auch unbezahlbar. Dann müsste der Staat für alle bestehenden Dienstverhältnisse die Versorgung gewährleisten und zugleich für alle neuen Bediensteten Sozialabgaben leisten. Wir haben ja Kürzungen zugestimmt, zum Beispiel wird von jeder Lohnerhöhung ein Teil für eine kapitalgedeckte Altersvorsorge abgezweigt. Ab 2017 werden damit Pensionszahlungen mitfinanziert. Ich plädiere dafür, diesen Weg noch weiterzugehen.“ Zugleich wies Heesen die Behauptung als falsch zurück, Beamte bezahlten keine Beiträge zur Altersvorsorge und hätten damit mehr netto in der Tasche; auch seien die Beiträge zur Krankenkasse in den ersten Jahren geringer. „Beides stimmt nicht“, sagte Heesen. „Die Krankenversicherungsbeiträge sind nicht geringer, weil sich die private Krankenversicherung einen Dreck um die Einkommenssituation der Beamten kümmert und ihre Prämien davon unabhängig gestaltet. Die Nachteile werden auch durch die Beihilfe des Staates nicht ausgeglichen. Mehr netto für Beamte ist auch nur vordergründig richtig. Unter Adenauer wurden die Bruttozahlungen für die Beamten um neun Prozent gekürzt. Das Minus entsprach dem damaligen Rentenbeitrag der Beschäftigten. Dieses Minus bei der Bruttozahlung gilt seitdem. Der Vorwurf trifft also nur formal zu. Das gilt auch für die gesamte Diskussion. Man muss die Besoldung und Versorgung als Gesamtsystem betrachten. Dann geht die Kritik ins Leere.“ 39 aktuell > > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 dbb > aktuell Tarifverhandlungen öffentlicher Dienst Berlin: TV-L gilt bald auch in Berlin In der Nacht vom 8. auf den 9. Februar 2010 haben sich die dbb tarifunion und der Senat von Berlin auf „Verhandlungsergebnisse über Eckpunkte“ zu dem künftig im Land Berlin geltenden Tarifrecht verständigt. kompakt 40 > Willi Russ, 2. Vorsitzender der dbb tarifunion und Verhandlungsführer, stand der Presse im Rahmen der Einkommensrunde für Bund und Kommunen Rede und Antwort in Tariffragen. „Dieses Eckpunktepapier ist eine solide Grundlage, um auf dem Weg der Angleichung Berlins an die Beschäftigungsbedingungen anderer Länder Schritt für Schritt weiter voranzukommen“, zog der 2. Vorsitzende und Verhandlungsführer der dbb tarifunion, Willi Russ, ein erstes Fazit nach dem Ende der Gespräche. Die bereits am 21. Januar 2010 mit dem Berliner Senat ausgehandelten Ergebnisse seien weitgehend erhalten und teils verändert worden, stellte Russ fest. „Zukünftig soll für alle Beschäftigten des Landes Berlin das Ländertarifrecht – der TV-L – gelten. Das war unsere zentrale Forderung, die wir seit Langem stellen und die nun endlich erfüllt wird“, sagte Russ. Die Angleichung der Einkommen an das Niveau der anderen Bundesländer werde festgeschrieben und beginne ab Au- gust 2011, wenn die Berliner Beschäftigten 97 Prozent der anderen Landesbeschäftigten erhalten. „Schon dieser Schritt entspricht einem Plus von rund drei Prozent mehr“, so Russ weiter. Ab 2013 seien weitere Angleichungsschritte fest vereinbart, sodass die Landesbeschäftigten Berlins spätestens mit Ablauf des Jahres 2017 das gleiche Einkommen haben wie die Beschäftigten anderer Länder. Ab August 2011 werden im Ostteil der Stadt auch die Regelungen des Tarifgebiets West, insbesondere zur Unkündbarkeit, eingeführt. „Die durchschnittliche regelmäßige Arbeitszeit soll ab August 2011 für alle Beschäftigten 39 Wochenstunden betragen. Erst zum Zeitpunkt der vollen Angleichung an die Gehälter der anderen Bundesländer wird die Arbeitszeit neu berechnet und dann dem Durchschnitt der Arbeitszeiten aller West-Länder entsprechen.“ Auch der Landesvorsitzende des dbb berlin, Joachim Jetschmann, bewertete die vereinbarten Eckpunkte positiv. Zugleich erneuerte er den Appell, die Schritte zur Entgeltanpassung für die Tarifbeschäftigten zeitund inhaltsgleich für die Beamtinnen und Beamten Berlins zu übernehmen. „Sonderopfer für die Beamten werden wir nicht akzeptieren. Die wären nicht nur ungerecht, sondern würden auch der Motivation und den Leistungen schaden“, sagte Jetschmann. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 Surfen, shoppen und dabei sparen … unter www.dbb-vorteilswelt.de Die internetbasierte Einkaufsplattform des dbb beamtenbund und tarifunion ist einfach und übersichtlich gestaltet und beinhaltet neben den bewährten Serviceangeboten des dbb attraktive Einkaufsmöglichkeiten zu günstigen Preisen. Tolle Sonderaktion bei piké! Im piké Online-Shop finden Sie eine große Auswahl an preiswerten und hochwertigen Ledertaschen – von der Aktentasche über Reisetaschen bis hin zu Umhängetaschen und Accessoires. Eine erstklassige Beratung und exklusiver Service auch nach dem Kauf lassen piké zur 1. Adresse für anspruchsvolle Lederliebhaber werden. Für dbb Mitglieder gibt es exklusiv und nur vom 15. März bis 15. April eine edle Konferenzmappe aus echtem, italienischem Rindsleder mit vielen Fächern, Steckmöglichkeiten und 3-seitigem Reißverschluss für nur 49 Euro. Sie sparen 30 Euro! *Diese Aktion ist nur gültig vom 15. März bis 15. April 2010. myToys.de erhöht den Bonus Machen Sie ihren Kindern eine Freude und schenken Sie ihnen tolle neue Spielsachen. Die dbb vorteilswelt macht es Ihnen einfacher, denn in der Zeit vom 1. bis 14. März 2010 erhalten Sie auf Ihren Einkauf 4 Prozent Rabatt! Nutzen Sie auch die Angebote weiterer ausgewählter namhafter Partner-Shops mit attraktiven Boni, die je nach Anbieter bei 2 bis 10 Prozent liegen und aktuell der dbb vorteilswelt-Shopübersicht entnommen werden können. Um die lukrativen Einkaufsmöglichkeiten in der shoppingwelt nutzen zu können, ist lediglich eine Registrierung erforderlich. Diese funktioniert ganz einfach und ist für die Einzelmitglieder der Landesbünde und Mitgliedsgewerkschaften des dbb beamtenbund und tarifunion und deren Angehörige kostenlos. Nutzen Sie den attraktiven Service des dbb unter www.dbb-vorteilswelt.de Schauen Sie einfach einmal rein! dbb > aktuell Tarifergebnis übertragen Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden haben die Schlichter Georg Milbradt und Herbert Schmalstieg am 25. Februar 2010 einen Kompromiss unterbreitet, den Arbeitgeber und Gewerkschaften sorgfältig abgewogen und akzeptiert haben (siehe dazu die ausführliche Berichterstattung in diesem Heft). Das Gebot der Stunde ist nun die zeit- und inhaltsgleiche Übertragung auf Beamte und Versorgungsempfänger. Dies war und ist gerechte Praxis, und daran wird der dbb nicht rütteln lassen. dbb Chef Peter Heesen hat stets den ganzheitlichen Ansatz der Verhandlungen betont: „Für uns darf es kein Abkoppeln der Beamten von der Entwicklung im öffentlichen Dienst geben. Einen Abschluss im Tarifbereich, dessen Zeche Beamtinnen und Beamte zahlen, wird es mit uns nicht geben. Alle bringen Leistungen und brauchen eine ordentliche Verbesserung ihres Einkommens.“ Foto: Jan Brenner Dies hat auch der Bundesinnenminister anerkannt, der noch in Potsdam erklärte, den Abschluss zeit- und inhaltsgleich übertragen zu wollen. Denn gemeinsam mit den Arbeitnehmern tragen Beamte täglich und rund um die Uhr dazu bei, dass der Staat funktioniert. Benachteiligungen der Beamten gegenüber ihren Tarifkollegen sind deshalb weder nachvollziehbar noch gerecht. Der flexible Gleichklang zwischen den Statusgruppen im öffentlichen Dienst muss gewahrt bleiben. Dafür wird sich der dbb auch weiterhin einsetzen. Beamte und Tarifbeschäftigte haben für die gemeinsame Sache solidarisch gehandelt und dazu beigetragen, dass ein Abschluss mit Augenmaß erreicht werden konnte. Auch künftig werden wir gemeinsam für attraktive Arbeitsplätze und Zukunftsperspektiven im öffentlichen Dienst kämpfen – für die Beschäftigten und damit zugleich auch für die Bürger. sm Leistungsfähigkeit des öffentlichen Dienstes erhalten Vor dem Hintergrund der laufenden Tarifrunde Bund und Kommunen hat sich der Zweite Vorsitzende des dbb und 1. Vorsitzende der dbb tarifunion Frank Stöhr am 16. Februar 2010 zu einem ersten, intensiven Meinungsaustausch mit der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles in Berlin getroffen. Die Gesprächspartner waren sich darüber einig, dass der öffentliche Dienst in Deutschland im internationalen Vergleich dank seiner Leistungsfähigkeit und Kosteneffizienz hervorragend aufgestellt ist. „Diese Position gilt es unbedingt zu erhalten“, machte Frank Stöhr klar. Dafür sei eine angemessene finanzielle und personelle Ausstattung des öffentlichen Dienstes unverzichtbar. Beide Seiten betonten, man sei sich der angespannten Lage der öffentlichen Haushalte durchaus bewusst. Vor allem die Kommunalfinanzen müssten auf eine solidere Grundlage gestellt werden. Dafür seien die Steuersenkungen der Bundesregierung „auf jeden Fall der falsche Weg“, zeigten sich Nahles und Stöhr einig. Sie vereinbarten, dem ersten Treffen künftig regelmäßig weitere Gespräche folgen zu lassen. > Info Es kann nur besser werden ... ... so lautet die Bilanz des dbb Bundesvorsitzenden Peter Heesen zu den ersten 100 Tagen seit Amtsantritt der schwarz-gelben Bundesregierung. Der Saarbrücker Zeitung (Ausgabe vom 3. Februar 2010) sagte er: „Ich gehe ganz optimistisch in die nächsten 100 Tage. Hauptsache, der Steuersenkungswahn der ersten Monate ist vorbei.“ Die versprochenen Steuererleichterungen trügen kaum zur Konjunkturbelebung bei, bedeuteten aber gleichzeitig deutliche Einnahmeverluste für Länder und Kommunen, kritisierte Heesen. „Zudem ist mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz für das Hotel- und Gastronomiegewerbe reine Klientelpolitik betrieben worden.“ Trotz der anfänglichen klaren Fehlentscheidungen verlasse er sich aber auf die Lernfähigkeit der Bundesregierung. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 tarifpolitik 41 dbb > fokus Wüstenrot Wohn-Riester: Ausgezeichnet Durch Bausparen über das dbb vorsorgewerk und seinem Partner Wüstenrot können dbb Mitglieder die staatliche Riester-Förderung für die eigene Altersvorsorge in Form eigener vier Wände nutzen. Rechtzeitig bis zum Erreichen des Rentenalters entschuldetes Wohneigentum erspart Ihnen die Miete und verschafft Ihnen so eine „steinerne Rente“. Unser Angebot, der Wüstenrot Wohn-Riester, ist ausgezeichnet. Im letzten Jahr wurde er gleich doppelt mit Bestnoten bewertet – von der Stiftung Warentest und von Focus Money. Und im JanuarHeft 2010 von Öko-Test hat er auch wieder gesiegt. mitgliederservice 42 Beim Wohn-Riester erhalten Alleinstehende als Grundzulage bis zu 154 Euro jährlich, Verheiratete das Doppelte. Für jedes Kind kommt eine Kinderzulage von bis zu 185 Euro jährlich hinzu; für Kinder, die ab 2008 geboren werden, sind es bis zu 300 Euro im Jahr. Wer bei Abschluss eines RiesterVertrags höchstens 25 Jahre alt ist, erhält außerdem noch einmalig 200 Euro dazu. Das riestergeförderte Bausparen dient dazu, erst einmal Eigenkapital für den späteren Kauf oder Bau eines eigenen Hauses oder einer Eigentumswohnung zu bilden. Wer hingegen gleich bauen oder kaufen möchte, kann zum Beispiel auf das RiesterDarlehen der Wüstenrot Bank für eine sofortige Immobilienfinanzierung zurückgreifen. > die durch den Abzug der Beiträge als Sonderausgaben zustande kommen könnte. Ein Beispiel: Ehepaar Weyer hat zwei Kinder im Alter von fünf und sieben Jahren. Größter Familienwunsch: ein eigenes Haus im Grünen – in einem Zeitraum von ca. zehn Jahren. Während dieser Zeit werden alle anderen Sparmotive zurückgestellt. Mike Weyer erzielt ein JahresBruttoeinkommen in Höhe von 30 000 Euro, Silvia Weyer als Teilzeitbeschäftigte 15 000 Euro. Beide zahlen den maximal geförderten Betrag von 2 100 Euro pro Jahr einschließlich Zu- Riester-Förderung durch Zulage und Steuerersparnis Um die volle Förderung zu erhalten, muss der Eigenbeitrag des Sparers einschließlich der Riester-Zulagen mindestens vier Prozent seines Bruttoeinkommens des Vorjahrs betragen. Pro Jahr werden höchstens 2 100 Euro gefördert. Das Finanzamt prüft, ob der Sparer neben der Zulage auch noch eine Steuerersparnis erzielt, > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 > lagen in ihre Wüstenrot WohnRiester ein. Nach rund zehn Jahren verfügen sie zusammen über 100 000 Euro Bauspargelder und erzielen zusätzlich eine Steuerersparnis von 467 Euro pro Jahr. Der Förderanteil beträgt insgesamt 27 Prozent. > Großer Kreis von Förderberechtigten Die Riester-Förderung erhalten unter anderem Beamte, Richter und alle, die in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert sowie deren nicht berufstätige Ehepartner. Es ist möglich, mit dem Riester-Vertrag bei Renteneintritt die selbstbewohnte Immobilie zu entschulden. Die geförderten Beträge sind, wie bei der Riester-Förderung üblich, auch beim Wohn-Riestern im Rentenalter zu versteuern. Zudem besteht für das riestergeförder- Info Gewinnen Sie eine Kreuzfahrt durch die Karibik Die schönen Seiten des Lebens genießen heißt: gute und beruhigende Antworten auf entscheidende Fragen zu haben. Altersvorsorge, Gesundheit und Pflege, ausreichender Versicherungsschutz, Finanzierung des Lebensstandards – Zufriedenheit und Sicherheit entsteht aus vielen Bausteinen. Damit wir unsere Angebotspalette für Sie ständig erweitern und verbessern können, bauen wir auf Ihre Mithilfe: Nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und beantworten Sie unsere Umfrage, die Sie auf Seite 3 der Beilage des dbb vorsorgewerk in dieser Ausgabe finden. Attraktive Preise warten auf Sie, darunter eine herrliche Karibik-Kreuzfahrt in einer komfortablen 2-Bett-Außenkabine inklusive Flugreise ab/bis Deutschland! Blauer Himmel, strahlender Sonnenschein, herrliche Strände – die Karibik ist ein Ort zum Träumen. Die MS VISTAMAR nimmt vom 22. Februar bis 5. März 2011 Kurs auf die wunderschöne Inselwelt. Mit an Bord: der Hauptgewinner unserer Umfrage mit einer Be gleitperson! > Info Informieren Sie sich über die Top Bausparangebote und lassen Sie sich individuell von einem Wüstenrot-Experten beraten. Das Service-Team des dbb vorsorgewerk erreichen Sie von Montag bis Freitag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr unter der Rufnummer: 0180.52 22 170 (0,14 €/Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min.). Oder fordern Sie online Informationen an unter: www.dbb-vorsorgewerk.de te Bausparguthaben ein Wahlrecht, es in eine lebenslange Rente umzuwandeln. Selbstverständlich eröffnet das Bausparen mit dem Wüstenrot Wohn-Riester nicht nur den Zugang zur staatlichen Förderung, sondern auch zu den Vorteilen, die das Bausparen über das dbb vorsorgewerk ohnehin bietet: Darlehenszinsen ab 1,6 Prozent nominal, frei wählbare monatliche Tilgungsbeiträge zwischen vier und zehn Promille der Bausparsumme sowie Guthabenzinsen bis zu vier Prozent, die zudem nicht der Abgeltungssteuer unterliegen. Bauspareinlagen und Zinsen sind über einen Einlagensicherungsfonds zu 100 Prozent und in unbegrenzter Höhe geschützt. Für das Bauspardarlehen sind jederzeit Sondertilgungen in beliebiger Höhe möglich. Und nicht zu vergessen – über das dbb vorsorgewerk sparen sie die Hälfte der Abschlussgebühr eines Bausparvertrags. sz dbb > spezial 8. März – Internationaler Frauentag: Chancengleichheit ist das Ziel allgemeiner Festtag, der auf Geschlechterdiskriminierungen aufmerksam macht. Und doch ist das ursprüngliche Leitmotiv der Lohnungleichheit aktuell wie nie. Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer in gleicher Position. Auch im öffentlichen Dienst bestehen markante Lohnunterschiede. Das Statistische Bundesamt beziffert den Einkommensrückstand der Frauen hier auf sieben Prozent. Die dbb bundesfrauenvertretung ruft deshalb alle dbb Gewerkschaften und MitarbeiterInnen des öffentlichen Dienstes dazu auf, am 8. März 2010 auf die noch immer bestehenden Benachteiligungen von Frauen im Berufsleben und in der Gesell- Info Wechselschichtzulage Teilzeitbeschäftigte des Bundes, die im Schichtdienst von Wechselschichten betroffen sind, erhalten ab sofort auch eine Wechselschichtzulage. Wie das Bundesministerium des Innern in einem Rundschreiben mitteilte, sollen bei Teilzeitbeschäftigten die entsprechenden Beträge proportional zu ihrem Beschäftigungsumfang angesetzt werden und damit der Erschwerniszulagenverordnung folgen. Damit sei eine langjährige Forderung im Interesse weiblicher Beschäftigter im öffentlichen Dienst erfüllt, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung, die sich seit vielen Jahren für gleichberechtigte Arbeitsbedingungen von Teilzeitbeschäftigten im öffentlichen Dienst einsetzt. „Jede dritte Arbeitskraft im öffentlichen Dienst arbeitet auf Teilzeitbasis. Über 80 Prozent der Teilzeitkräfte sind Frauen, von denen ein Großteil parallel zum Job Kinder erzieht. Da ist es nur recht und vernünftig, endlich auch den Wechselschichtdienst an diese Lebensrealitäten anzupassen“, so Wildfeuer am 29. Januar 2010. schaft hinzuweisen. „Chancengleichheit heißt das Ziel, auf das wir zusteuern. Faire Löhne, flexible Arbeitszeitmodelle, Führungspositionen in Teilzeit und Kinderbetreuungsangebote, die Frauen einen schnellen und reibungslosen Wiedereinstieg in den Beruf ermöglichen, bringen uns gemeinsam ans Ziel“, sagte Helene Wildfeuer, Vorsitzende der dbb bundesfrauenvertretung im Vorfeld des Aktionstages. Foto: Jan Brenner frauen 44 Wahlrecht, Arbeitsschutzgesetze, die Einführung des AchtStunden-Tages und die Lohnangleichung für Frauen, die die gleiche Arbeit wie Männer leisten: Mit diesen Zielen begingen Frauen vor 99 Jahren, am 19. März 1911, den ersten internationalen Frauentag. Zehn Jahre später legte die 2. Kommunistische Frauenkonferenz das Datum auf den 8. März. Seitdem haben die Frauenbewegungen die berufliche und gesellschaftliche Gleichstellung von Frauen und Männern weit vorangebracht. Aber auch der Charakter des „Internationalen Frauentags“ hat sich gewandelt. Aus dem einstigen Kampftag für die Rechte der Frauen wurde ein > > Frauen-Power: Bei der Demonstration, die am 9. Februar 2010 – am Vortag der 3. Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigen des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen – in Berlin stattgefunden hatte, zeigten auch die dbb Frauen Flagge. Mittendrin im Pfeifkonzert marschierten auch die stellvertretenden dbb Bundesvorsitzenden und Vorstandsmitglieder der dbb bundesfrauenvertretung Astrid Hollmann und Kirsten Lühmann. > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 dbb > spezial dbb jugend macht Druck: Demos für Tarifeinigung bei Bund und Kommunen Jugend ist MEHRWERT Mehrere tausend junge Beschäftigte des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen gingen vor dem Hintergrund der laufenden Tarifverhandlungen seit Ende Januar auf die Straße, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Quer durch die Republik sorgten sie mit beson- deren Aktionen für Aufsehen und Aufmerksamkeit: Von Flensburg bis München und Dortmund bis Weimar hieß es „Dem öffentlichen Dienst geht die Luft aus“, „Dieser Staat geht baden“, „Jugend ist MEHRWERT“ auf Plakaten und in den Statements. jugend 46 Angesichts der offensichtlichen Verweigerungshaltung der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde will die dbb jugend ein frühes Warnsignal setzen und startet eine erste Aktion in Dresden. Bitterkalte minus 10 Grad halten die jungen Beschäftigten von Bund und Kommunen in Sachsen nicht davon ab, sich zu einer Kundgebung auf dem Rathausplatz zu versammeln – Aktionszeit! „Den Arbeitgebern muss klar sein, dass auch Nichtstun die Dinge zur Eskalation treiben kann“, sagt Nils Oeser, Vorsitzender der sbb jugend. „Wir haben es satt, als Beschäftigte im öffentlichen Dienst ständig den vermeintlich sicheren Job vorgehalten zu bekommen. Auszubildende in den Verwaltungen erhalten meist nur noch Anschlussverträge für drei Monate. Und was passiert danach? Dem öffentlichen Dienst geht die Luft aus, wenn es um den Nachwuchs geht, die Verwaltungen sind hoffnungslos überaltert. Im Kampf um die besten Köpfe müssen die Arbeitgeber mehr tun – darum unsere Forderung: 100 Euro mehr und eine Übernahmegarantie für alle Auszubildenden!“ Michael Gadzalla, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend, fordert die Arbeitgeber auf, endlich ein verhandelbares Angebot vorzulegen: „Die Arbeitgeber müssen zur Kenntnis nehmen, dass die Beschäftigten im öffentlichen Dienst Garant für Stabi- Foto: Friedhelm Windmüller 27. 1. 2010: Dresden > Protest und Solidarität: Die stellvertretende dbb Bundesvorsitzende Astrid Hollmann (rechts) und die Vorsitzende der dbb jugend, Sandra Henning. lität und Sicherheit sind, kein Kostenfaktor. Böhle und de Maizière sollen eine Offerte auf den Tisch legen, die auf unsere Forderungen eingeht.“ 29. 1. 2010: Weimar Die dbb jugend kommt auf Touren: Auch in Weimar haben junge Beschäftigte und Auszubildende aus dem Kommunal- und Bundesdienst in Thüringen schon nach der ersten Verhandlungsrunde reichlich Brass auf die Arbeitgeber. Auf dem Theaterplatz verleihen sie ihrer Forderung nach mehr Gehalt und einer besseren Nachwuchspolitik sicht- und hörbar Nachdruck und lassen unter dem Motto „Dem öffentlichen Dienst geht die Luft aus!“ symbolisch Ballons in den kalten Winterhimmel fliegen. Mareike Schacht- > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 schabel, stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend thüringen, ruft ihren Ärger unter dem lautstarken Applaus ihrer Mitstreiter laut heraus: „Winterschlussverkauf im öffentlichen Dienst? Das kann ja wohl nicht wahr sein!“ 4. 2. 2010: Frankenthal Nachdem sich die Arbeitgeber auch in der zweiten Verhandlungsrunde nicht bewegt haben, macht die dbb jugend gemeinsam mit der komba gewerkschaft rheinland-pfalz Ernst: In Frankenthal treten 400 Beschäftigte in einen befristeten Warnstreik. Kitas und weitere Bereiche der Stadtverwaltung sind dicht. „Der öffentlichen Dienst geht baden“ lautet das Motto des Demozuges quer durch die Stadt. Bei der Kundgebung auf dem Rathausplatz fordert Christian Beisch, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend Bund, die Arbeitgeber erneut auf, ein verhandelbares Angebot vorzulegen. 5. 2. 2010: Nürnberg Ohrenbetäubend hallt am 5. Februar 2010 ein Pfeifkonzert durch den Nürnberger Bahnhofstunnel: Mehrere hundert junge Beschäftigte und Azubis aus dem Kommunal- und Bundesdienst in Bayern demonstrieren für einen besseren, attraktiveren öffentlichen Dienst. „Jugend ist MEHRWERT“, lautet ihr Motto, das sie stolz durch die Straßen bis zur St. Lorenz Kirche tragen. Viele Passanten bleiben stehen, lesen die Plakate, kommen mit den jungen Leuten ins Gespräch. Nicht nur die Demonstranten verfolgen die dbb > spezial Foto: Uwe Anspach der Kundgebung am Mainufer unmittelbar vor dem Sprung ins eiskalte Nass. „Dieser Staat geht baden, wenn es um den Berufsnachwuchs geht, die Verwaltungen sind hoffnungslos überaltert. Im Kampf um die besten Köpfe müssen die Arbeitgeber mehr tun, Einsparungen am öffentlichen Dienst sind Einsparungen an der Gesellschaft, in der wir leben!“ Sprach’s – und sprang. 6. 2. 2010: Köln „Der Staat geht baden!“ – Sprung in den eiskalten Main am 6. Februar 2010 in Frankfurt. Kundgebung auf dem Lorenzer Platz aufmerksam. Zahlreiche Nürnbergerinnen und Nürnberger hören zu, staunen, was der öffentliche Dienst hier zu sagen hat, sind beeindruckt, mit welchem Engagement die jungen Menschen ihre Anliegen vertreten. Sandra Hennig, Vorsitzende der dbb jugend Bund, fordert von den Arbeitgebern Taten: „Herr Böhle und Herr de Maizière, reagieren sie jetzt! Geben Sie mit 100 Euro mehr für Azubis und Anwärter Gas im Wettkampf um guten Nachwuchs. Geben Sie uns Sicherheit mit einer unbefristeten Übernahmegarantie. Es kann nicht sein, dass junge Menschen nach einer Ausbildung im öffentlichen Dienst nicht übernommen werden und dann nicht wissen, was sie anfangen sollen. Das ist unverantwortlich! Spart die jungen Menschen nicht kaputt. Ihr braucht sie!“ Empört kritisiert Andreas Götz, Schatzmeister der dbb jugend bayern, die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber: „In Sonntagsreden spricht die Bundesregierung davon, die Steuern zu senken und die Kaufkraft zu stärken. Doch in Tarifverhandlungen fügt sie hinzu: Das gilt aber nicht für den öffentlichen Dienst. Der hat doch einen sicheren Arbeitsplatz! Das muss reichen! Das reicht aber nicht! Dieser vermeintlich sichere Arbeitsplatz ist schon durch jahrzehntelangen Lohnverzicht mehr als abbezahlt. Außerdem drohen doch auch die öffentlichen Arbeitgeber in schöner Regelmäßigkeit mit Arbeitsplatzabbau. Auch in diesem Jahr wieder. Und niemand kann mit der viel zitierten Unkündbarkeit t@cker „Jugend ist MEHRWERT“ – diese elementare Erkenntnis, die sich angesichts des aktuellen Tarifabschlusses für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen nun endlich auch bei den Arbeitgebern durchgesetzt hat, ist Titel der Märzausgabe des dbb jugend magazins t@cker. „Das Ergebnis der Einkommensrunde, das am 27. Februar 2010 in Potsdam auf der Grundlage des Schlichterspruchs erzielt wurde, kann sich vor allem für die Auszubildenden sehen lassen“, schreibt dbb jugend-Chefin Sandra Hennig im Editorial. „Nicht zuletzt unsere bundesweiten Warnstreikaktionen haben einen wichtigen Teil dazu beigetra- seine Miete oder die Brötchen beim Bäcker bezahlen.“ 6. 2. 2010: Frankfurt/M. „Dieser Staat geht baden!“ – in Sachen kreativer Protest macht der dbb jugend hessen niemand etwas vor, und so springen in Frankfurt zehn junge Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst – Feuerwehrfrau, Kindergärtnerin, Krankenschwester, Polizist, Zöllner, Lehrer, Müllmann, Busfahrer, Straßenwärter und Arzt – in den eiskalten Main. „Personalmangel, Dienste bis weit über 24 Stunden hinaus, unbezahlte Überstunden und zunehmender Arbeitsdruck gepaart mit wachsendem Dokumentationsaufwand – die Arbeitsbelastung bringt die Beschäftigten an ihre Grenzen“, sagt Florian Preißner, Vorsitzender der dbb jugend hessen, bei Über 150 junge Beschäftigte stehen mit Ärger und Wut im Bauch auf der Domplatte, allesamt gehüllt in die magentafarbene Solidaritätskluft. Auf geht’s zum Protestmarsch durch die Kölner Altstadt, über die Hohenzollernbrücke nach Deutz. Markus Schallenberg, Vorsitzender der dbb jugend nrw, kritisiert, dass vom öffentlichen Dienst immer wieder Sonderopfer verlangt werden: „Hunderte Milliarden Euro sind in die Rettung der Banken geflossen, weil die Politik diese als systemrelevant einstuft. Der Öffentliche Dienst ist das auch! Herr de Maizière, Herr Böhle, legen Sie sich in den nächsten Tagen doch mal in ein kommunales Krankenhaus. Wir veranstalten dann gerne extra für Sie einen kleinen Warnstreik und zeigen Ihnen, wie systemrelevant der öffentliche Dienst für die Menschen in Deutschland ist.“ iba gen, die Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass im Bereich der Auszubildenden etwas passieren musste. Denn nur durch attraktive Bedingungen für Nachwuchskräfte kann der öffentliche Dienst seine Zukunft sichern. Das haben wir in den vergangenen Wochen zu Tausenden lautstark deutlich gemacht, und unsere Rufe sind gehört worden. Das zeigt: Die dbb jugend kämpft hoch engagiert und motiviert für die Zukunft, und sie setzt sich durch. Unser Augenmerk gilt jetzt der Übertragung des Tarifergebnisses auf die Beamtenanwärter des Bundes, die Bundesinnenminister de Maizière bereits angekündigt hat.“ Detailliert berichtet t@cker über den Verlauf des Tarifkonflikts bis hin zur Einigung in Potsdam. Daneben gibt es wie immer Neues aus den dbb Jugendverbänden und tolle Gewinnspiele. Reinsurfen und lesen lohnt sich: www.tacker-online.de! > BDZ magazin | dbb Seiten | März 2010 47 jugend >