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Ein nicht ganz leichter 15. Jahrgang
Osterbrauch
Inhalt
Angeblich soll es ja nur am Tag des Frühlingsanfangs klappen, dass man Eier „hinstellen“ kann. Diese beiden haben
es geschafft. Ob das zu Ostern auch geht? Foto: Dittmann
Nr. 4/2010
EVP: 1 Euro
Die Bürgerzeitung
aus Marzahn-Hellersdorf
Vom Eise befreit
Künstler-Serie in jot w.d.:
Viele Leser werden sich an
Sänger und Musiker ihrer
Jugendzeit in der DDR erinnern. jot w.d. berichtet, was
aus ihnen geworden ist. Heute: Maja Catrin Fritsche.
Kröten wandern:
Seite 3
Jetzt hat wieder die Krötenwanderung begonnen. In
jot w.d. ruft der NABU insbesondere Autofahrer und
Siedler zu Umsicht auf. Die
geschützten Tiere werden
zu oft überfahren.
Seite 2
An Verfolgte erinnern:
Zum zweiten Mal riefen
Schüler des Otto-NagelGymnasiums den Künstler
Gunter Demnig aus Köln,
damit er in Biesdorf einen
seiner „Stolpersteine“ verlegt. jot w.d. hilft auch, die
Erinnerung an Verfolgte
wach zu halten.
Für Eislauffans
Seite 5
Interessierte am
Eiskunstlaufsport
in der DDR können bei der Redaktion das Buch
von Ex-Weltmeisterin Christine
Errath und jot
w.d.- Gründerin
Ingeborg Dittmann, das viele
interessante Details und Geschichten versammelt, zum regulären Preis von 14,90 Euro erwerben. Informationen dazu auch in Ausgabe 3/2010
und unter www.diepirouettenkoenigin.de
ist mittlerweile auch der Springpfuhl in Marzahn. Nachdem die erstickten Fische beseitigt wurden, können die
Arbeiten im sechsten und letzten Bauabschnitt rund um das Gewässer beginnen. Siehe Seite 4. Foto: Schuchert
Liebe Leser,
vorangeschickt sei folgender Gemeinplatz: Wo Menschen arbeiten, werden
Fehler gemacht; nur wer nicht tut,
macht keine Fehler. Wobei letzterer
Halbsatz durchaus streitbar ist. Werden aber diese nunmal zwangsläufigen
Fehler gemacht, so muss dafür auch die
Verantwortung übernommen werden.
Falls Sie nun zur jener knappen Hälfte
der Erwachsenen Wahlberechtigten gehören, die an Kommunalwahlen teilnehmen, dann sollten Sie gelegentlich die
Möglichkeit nutzen, sich „Ihre“ Volksvertreter, etwa in der Bezirksverordneten-Versammlung, einmal bei deren Tätigkeit anzuschauen.
Da gibt es eine ganze Menge Erkenntnisse zu sammeln. Auf der jüngsten Sitzung der BVV am 25. März etwa wollten die Bündnisgrünen, dass dem Umweltstadtrat Norbert Lüdtke eine Missbilligung ausgesprochen werde. Insbesondere die durch einen unschönen Ein-
Verantwortung
satz von Lüdtkes Leuten getöteten Fledermäuse brachten die grüne FraktionsChefin Bernadette Kern so in Rage, dass
sie sogar von einem „System Lüdtke“
sprechen zu müssen meinte.
Dass der angegriffene Stadtrat, obwohl
im Bewusstsein einer sicheren Ablehnungs-Mehrheit für den Missbilligungsantrag, sich weitschweifig verteidigen zu
müssen glaubte, wundert nicht sonderlich. Was jedoch für nur schwer unterdrückte Empörung sorgte, war die Art, in
der Linken-Fraktionsvorsitzender KlausJürgen Dahler seinem Genossen beisprang. Er sagte doch tatsächlich: „Herrn
Lüdtke in Verantwortung zu nehmen, ist
mir unverständlich. Er hat die Bäume
schließlich nicht gefällt.“
Verstehe ich recht? Den (damaligen) Verteidigungsminister Franz Josef Jung in die
Verantwortung für die Toten in Kundus
zu nehmen, wäre dann auch „unverständlich“, er hat ja die Bomben nicht
geschmissen.
Das (damalige) SED-Politbüro in die
Verantwortung für Toten an der früheren Grenze zu nehmen, ist „unverständlich“, die führenden Genossen haben
schließlich nicht geschossen.
Es ist nun aber mal so, dass Amtsträger
für in ihrem Verantwortungsbereich begangene Fehler (mit Ausnahme von Sabotage vielleicht) gerade zu stehen haben. Dahler muss wohl seinen Fehler
selbst bemerkt haben. Etwas später
fügte er an: „Die Frage, ob und wie Amtsleiter und Stadträte verantwortlich sind,
ist berechtigt.“ Warum er sich und allen anderen die Antwortschuldig blieb,
weiß ich nicht. Vielleicht kennt Bernadette Kern des Rätsels Lösung. Wenn
ich sie erfahre, werde ich sie Ihnen nicht
vorenthalten. Bis dahin wünsche ich
Ihnen viel Spaß mit dieser 164. Ausgabe von jot w.d. Ihr Ralf Nachtmann
2
jot w.d. 4/2010
Unsere
Agenda 2010
für diesen Monat
An dieser Stelle wollen wir in
diesem Jahr die bereits abgelaufene „Agenda 2010“ des früheren Bundeskanzlers und heutigen Lobbyisten Gerhard Schröder für den Wuhlebezirk noch
einmal fortführen. Dabei ist uns
bewusst, dass aus der Menge der
anstehenden Aufgaben nur eine
kleine Auswahl hier veröffentlicht werden kann. Wir sind auch
für monatliche Vorschläge aus
der Leserschaft offen. Die Red.
* In Marzahn sollte das Bezirksamt gegen die ehrenrührige Bezeichnung „Helene-Weigel-Center“ für einen schnöden Einkaufstempel durch die TLG vorgehen.
* In Biesdorf sollte das Bezirksamt erklären, warum nun sogar
gesunde Bäume wie am TaP ohne
Not gefällt werden.
* In Mahlsdorf sollte das Bezirksamt erklären, wie es sich
eine künftige Verkehrslösung vorstellt, die auch einen Ausbau der
Straßenbahntrasse beinhaltet.
* Im gesamten Bezirk sollte das
Bezirksamt von unabhängiger
Seite prüfen lassen, ob und ggf.
inwieweit Träger der „Sozialindustrie“, ähnlich wie andere
jüngst in die Berliner Schlagzeilen geratene, mit öffentlichem
Geld Schindluder trieben.
Ja, ich möchte
Bufo Bufo nicht übersehen
NABU bittet Autofahrer und Siedler um besondere Vorsicht
Marzahn-Hellersdorf – Die heimischen Lurche sind wieder auf Hochzeitsreise. Mit den milderen Temperaturen hat die jährliche Laichwanderung zu den Fortpflanzungsgewässern begonnen. Einem uralten Instinkt folgend, suchen sie in der Regel ihr eigenes Geburtsgewässer auf.
Da die geschützten Tiere hierbei häufig viel befahrene Straßen queren
müssen, werden alljährlich Schutzaktionen durchgeführt. Der NABU
betreut vier der 11 Berliner Amphibienschutzzäune. Und der Schutz ist
dringend notwendig: Neun Arten der
dreizehn in der Hauptstadt vorkommenden Amphibienarten stehen auf
der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Berlins.
Amphibienschutzzäune hindern die
Tiere, die gefährlichen Straßen zu
überqueren. Beim Versuch, den Zaun
zu umgehen, fallen sie in die in den
Boden eingelassenen Eimer. In den
nächsten Wochen müssen diese nun
kontinuierlich kontrolliert und die
Tiere sicher über die Straße gebracht
werden. Helfer sind willkommen.
Der NABU bittet besonders die Autofahrer um erhöhte Vorsicht, speziell an Straßen in der Nähe von Gewässern. Kröten, Frösche und Molche wandern vorzugsweise in den
Abendstunden. Erdkröten sind
manchmal zu Hunderten auf Hochzeitsreise unterwegs. Auch Gartenbesitzer sollten auf nicht abgedeckte Gruben oder steilwandige Gräben
und Lichtschächte achten. Immer
wieder geraten Amphibien hinein,
finden keinen Ausstieg und können
innerhalb weniger Tage buchstäblich
Marzahn – Die Gesundheitswirtschaft ist nach dem Öffentlichen
Dienst im Bezirk der zweitgrößte Arbeitgeber und hat sich in den letzten
Jahren sehr erfreulich entwickelt.Vor
20 Jahren waren Marzahn und Hellersdorf die jüngsten Bezirke Berlins. Der Geburtenknick verringerte
die Anzahl der Kinder dramatisch.
Nun rechnet der Wirtschaftskreis
damit, dass Marzahn-Hellersdorf in
zehn bis 15 Jahren der im Durchschnitt „älteste“ Berliner Bezirk sein
wird. Aktuell leben im Bezirk 90 000
Menschen im Alter von 50 Jahren
und älter. Das hat sowohl für das
Gesundheitssystem als auch für die
Wohnungswirtschaft einschneidende
Auswirkungen.
Wie gehen wir damit um und wie
stellen wir uns diesen Herausforderungen? Welche Rolle kann die
Telemedizin in diesem Zusammenhang spielen? Wie lösen die Wohnungsunternehmen die künftige zentrale Aufgabe, die Mieter mit alters-
Aboschein
Die Bürgerzeitung
aus Marzahn-Hellersdorf
(außerhalb des PLZ-Bereiches 126** 24 Euro)
Das Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich automatisch um ein
weiteres Jahr, wenn ich nicht spätestens zwei Wochen nach Erhalt der 12.
Ausgabe schriftlich gegenüber dem jot w.d.-Herausgeber kündige. Zur
Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Den fälligen Betrag
überweise ich innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Rechnung.
Mit meiner Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung ohne Angabe von Gründen
innerhalb von 10 Tagen bei der Bestelladresse schriftlich widerrufen kann (rechtzeitige Absendung genügt).
an folgende Adresse:
Name:...................................................................................
Straße:..................................................................................
PLZ, Ort:...............................................................................
Telefon:.................................................................................
Datum:..................
vertrocknen. Ist eine vollständige
Abdeckung solcher „Amphibienfallen“ nicht sinnvoll oder möglich,
reicht es, Äste als Kletterhilfe hineinzustellen.
Im Wuhlebezirk kümmern sich Mitarbeiter der Wildtierstation um die
Amphibienpopulation am Körnerteich in Mahlsdorf. Hier ist nach einem Anstieg in den Jahren 2002 bis
2006 seit drei Jahren ein dramatischer Einbruch der Population zu
verzeichnen; Info Tel. 54 71 28 92.
Der Zaun zwischen Krepp- und
Schleipfuhl wird von den Naturschutzstationen Malchow und
Schleipfuhl aufgebaut, die Bezirksgruppe sucht weitere Helfer; Info
Tel. 998 91 84 sowie allgemein in
der NABU-Geschäftsstelle unter Tel.
98 60 83 70.
R. Nachtmann
Stadtpark wird nach
Kurt Julius Goldstein
benannt
Kurt Julius Goldstein, über viele
Jahre Bewohner unseres Bezirkes,
als Jude und Kommunist aktiv und
während der Nazi-Zeit verfolgt, zu
Zwangsarbeit verurteilt und in Konzentrationslagern inhaftiert, war Träger des Verdienstkreuzes 1. Klasse
des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und Ehrenpräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees. Den Schwur von Buchenwald schwor er selbst mit.
Zu seinen Ehren und in Erinnerung
an den Schwur von Buchenwald vor
65 Jahren wird die Nord-Ost-Hälfte
des Stadtteilparks Hellersdorf am 11.
April, 11 Uhr, im Rahmen einer festlichen Namensgebung als eigenständiger Park eingeweiht. Ich lade alle
Bewohner dazu herzlich ein.
Petra Wermke, BVV-Vorsteherin
Gesundheitskonferenz: Telemedizin und Alltagshilfen
jeden Monat erhalten und abonniere die
Zeitung zum Jahrespreis von
12 Euro incl. Zustellung,
Bitte liefern Sie
Aktuell
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Ausschneiden und per Post an:
jot w.d., Müllerstr. 45, 12623 Berlin oder per Fax: 566 72 58
email-Bestellung unter: bestell@jotwede-online.de
gerechtem Wohnraum zu versorgen?
Experten werden diesen Fragen auf
einer Gesundheitskonferenz mit dem
Thema „Sicherheit beim altersgerechten Wohnen und Telemedizin“
am 13. April im Unfallkrankenhaus
Berlin nachgehen.
Prof. Ullrich Meier spricht über „Demographische Entwicklung und
Konsequenzen für das Gesundheitssystem“, Wolfgang Loos berichtet
über Stand und Perspektiven der
Telemedizin in Deutschland. Außer-
dem stehen die grenzüberschreitende Kooperation in der Teleradiologie
in Berlin-Brandenburg (Prof. Sven
Mutze, Dr. Christian Madeja) sowie
die Vorstellung des Projektes „SOPHIA – Soziale Personenbetreuung,
Hilfen im Alltag“ (Rudolf Kujath)
auf dem Programm.
Die Gesundheitskonferenz steht allen Interessierten offen, Beginn 18
Uhr im Hörsaal des historischen
Kesselhauses des ukb, Eintritt frei.
Infos Tel. 54 70 36 50.
RN
jot w.d. entsteht in gemeinnütziger, ehrenamtlicher Arbeit als Bürgerzeitung für Biesdorf,
Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn. Redakteure und Mitarbeiter erhalten dafür
kein Entgelt. Die Redaktion freut sich über Ihre Spenden für die Herausgabe dieser Zeitung
genauso wie über Ihre Kritiken, Anregungen, Informationen, Briefe, Artikel, Fotos ...
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Vom Finanzamt anerkannte Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt und zugesandt.
Die nächste Ausgabe von jot w.d. erscheint am 6. Mai 2010
Redaktionsschluss: 27. April 2010, Anzeigenschluss: 29. April 2010
IMPRESSUM
jot. w. d.
Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf
Herausgeber: Verein zur Unterstützung öffentlicher Diskussion am nordöstlichen Stadtrand e. V.
Anerkannt gemeinnützige Körperschaft
Müllerstraße 45, 12623 Berlin, Telefon: 56 58 70 99, Email: redaktion@jotwede-online.de
Redaktion: Ingeborg Dittmann (V.i.S.d.P.), Ulrich Clauder, Ralf Nachtmann (Leitung, Gestaltung und Produktion)
Ständige Autoren: S. Birkner, B. Staacke, L. Schuchert
Anzeigenleitung: Ralf Nachtmann, Tel. 0179-6987186, Abo-Verwaltung: Bernd Preußer, Tel. 56 20 173
Druck: BVZ, www.berliner-zeitungsdruck.de
Erscheinungsweise: monatlich; Verkaufspreis 1 Euro; Abo-Preis: 1 Euro, Rechtsanspruch auf Belieferung haben nur Abonnenten
Nächste öffentliche Redaktionssitzung: voraussichtlich Freitag, 23. April, Ort und Zeit bitte telefonisch erfragen
Die Redaktion behält sich das Bearbeiten von Beiträgen vor. Keine Haftung für eingesandte Beiträge und Fotos.
Namentlich gezeichnete Beiträge stimmen nicht in jedem Falle mit der Meinung der Redaktion überein.
Vereins- und Spendenkonto: Deutsche Bank, BLZ 10070024, Kontonummer 49 66 222 00
Leute
jot w.d. 1/2009
Ob im Frauen- oder
Rechenzentrum
Frauen stehen ihren „Mann“
Nicht, dass es nicht das ganze Jahr
über so sein sollte, doch im vergangenen Monat standen die Frauen
gleich zwei Mal im, nun ja, Mittelpunkt: Zunächst gab es den 8. März,
den Frauentag; am 26. März war der
noch weniger bekannte „Equal-PayDay“, der Tag für gleiche Bezahlung.
Denn Frauen bekommen bei gleicher
Arbeit und Qualifikation durchschnittlich trotzdem 23 Prozent weniger überwiesen. Einige der hiesigen Frauen hat jot w.d. an „ganz
normalen“ Tagen getroffen.
Da ist zum einen Walburga Bönisch, Chefin des Frauenzentrums „Matilde“. Im
Herbst 1989 verschafften sich engagierte Frauen im Bezirk mit Erfolg Gehör. In
der Folge zogen die „Matilden“ Anfang
März des darauf folgenden Jahres ins
Frauenzentrum, dem ersten im Osten
Berlins. Das war vor 20 Jahren. „Viele
Frauen, darunter alleinstehende Mütter,
waren mit der Wende arbeitslos geworden,“ erinnert sich Walburga. In dieser
schwierigen Situation voller Ungewissheit
fing „Matilde“ sie auf und gab ihnen Halt.
Umschulungen wurden initiiert und die
Kinder betreut, damit sich die Frauen beruflich neu orientierten konnten.
Die frühere Sportlehrerin und
Schwimmtrainerin sattelte selbst
noch mal um. Seit Jahren kümmert sie sich nunmehr um die
Geschicke der Hilfesuchenden,
darunter zahlreiche Frauen aus
Osteuropa. Die kostenlosen Beratungen zu Fragen des Familienrechts, sozialen oder psychologischen Belangen werden
rege nachgefragt. Walburga
Bönisch ist froh, dass seit Anfang des Jahres auch eine Stelle mit einer Beraterin für alleinerziehende Migrantinnen besetzt werden konnte. Zudem stehen Deutsch- und Computerkurse, Sport, Stepptanz und Gymnastik auf dem Programm.
Walburga Bönisch, Chefin von
„Matilde“ und Carola Kirschner,
Vorsitzende des Vereins. Angelika Rademann und Karola Gruchot (re.) begannen vor gut 40
Jahren bei der Bahn.
Fotos: Staacke
Die „Matilden“ haben schon einige Höhen und Tiefen erlebt. 2002 standen sie
vor dem Aus. Irgendwie ging es dennoch
weiter. „Wir lassen uns nicht klein kriegen“, bekräftigt Walburga Bönisch. Und
da ist sie so, wie die „Namensgeberin“
des Frauenzentrums. Es ist „Die wilde
Matilde“ aus dem gleichnamigen SillySong, in dem Tamara Danz schon vor
1989 von Mut und Beharrlichkeit sang.
Früher gab’s einen
Betriebskindergarten
Ein paar Tage später treffen wir gar nicht
weit weg Angelika Rademann und Karola Gruchot. Großer Bahnhof auf dem Gelände der Bahn in Mahlsdorf. Soviel Trubel erlebt die eher verschlafene Einfamlienhaussiedlung dor t sonst nicht.
Anlass war das Richtfest für das neue
Technikgebäude. Allerdings mussten
sich Gäste, Bauleute und eben auch die
beiden Bahnmitarbeiterinnen eine ganze Weile gedulden, bis die Festredner
eintrafen. „Sie sind mit der Bahn gekommen“, hörte man jemand sagen, als die
Herren schließlich eintrafen und erntete damit schallendes Gelächter.
Fast ein halbes Leben haben Angelika
Rademann und Karola Gruchot hier verbracht. 1968, als noch auf grüner Wiese
die ersten Fundamente gegossen wurden,
als noch Schafe nebenan grasten, haben
sie als EDV-Lehrlinge miterlebt, wie Gebäude für Gebäude hochgezogen wurde.
Heute gehören die beiden Informatikerinnen quasi zum Inventar.
Wenn der neue Zweigeschosser im
Herbst in Betrieb geht, werden 3000
Server vom Miniformat bis zur Schrankgröße dort eine wichtige Arbeit verrichten. Hier entsteht das neue Rechenzentrum der Bahn. Von ihm hängt der reibungslose Ablauf des Bahnverkehrs in
ganz Deutschland ab. Von dort wird ein
großer Teil der Prozesse von der Logistik über Bürokommunikation der Bahn
bis hin zum Fahrkartenverkauf gesteuert. Dass die Bahn-Bosse die Journalisten dringend baten, die Adresse, nicht
einmal die Straße zu nennen, verwunderte wohl auch Angelika Rademann und
Karola Gruchot ein wenig, stehen die
Daten doch in jedem zweiten Telefonbuch
und sind im Internet zu finden.
„Der Neubau war notwendig. Das alte
Gebäude stieß an seine Kapazitätsgrenzen“, erläuterte Ingo Schwarzer, Betriebsleiter der Systel, eine Tochter der
Deutschen Bahn. Etwa 20 Millionen Euro
lässt sich der Konzern das Projekt kosten. Der vor Jahren geschlossene Betriebskindergarten jedoch wird nicht wieder eröffnet. Selbst die zuständige Bezirksverwaltung sah „keinen Bedarf“
dafür.
Barbara Staacke
3
Musiklegenden des Ostens – jot w.d.-Serie, Teil 68
In der Juli-Ausgabe 2004 begannen wir, Künstler vorzustellen, die in der Jugendzeit vieler unserer Leser – also in den 50er, 60er, 70er und
80er Jahren – Schlagzeilen machten.
Wie geht es den Publikumslieblingen von einst
heute? jot w.d. traf viele von ihnen. Wir setzen
unsere Serie in dieser Ausgabe mit der Sängerin
Maja Catrin Fritsche fort.
Maja Catrin Fritsche
30 Jahre auf der Bühne
„Da muss eine(r) schon besessen sein. Wer sonst würde zum
Beispiel in Leipzig wohnen, in
Weimar studieren und nach Berlin fahren - um mit seinem Komponisten zu arbeiten oder in den
Aufnahmestudios von AMIGA,
Rundfunk und Fernsehen zu produzieren – und so zwischendurch noch längs und quer
durchs Land ziehen, um mit einer Band am Abend fünf Stunden zum Tanz zu singen.“ – Mit
diesen Zeilen begann ein Artikel, der vor 28 Jahren im Jugendmagazin „neues leben“ veröffentlicht wurde. Damals war
die „Besessene“ gerade mal 22
Lenze.
Am 10. April feiert Maja Catrin
ihren 50. Geburtstag. Und „besessen“ von ihrem Beruf ist die
gebürtige Leipzigerin, die längst
eine Berlinerin wurde, noch immer. Denn diesen hat die Tochter eines Musikers (nach einer
Ausbildung als Sekretärin) von
der Pike auf gelernt. Durch ihren Vater kam sie schon früh mit
der Musik in Berührung, sang
mit 12 im Rundfunkkinderchor
Leipzig und ging seit ihrem 13.
Lebensjahr fleißig zum Musikunterricht. Schon während ihres
Gesangsstudiums an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“
in Weimar (1978-82) erregte sie
Aufsehen beim Nachwuchsfestival „Goldener Rathausmann“
in Dresden, belegte 1981 beim
internationalen Festival „Intertalent“ in Gottwaldow den 3.
Platz. Beim Liederfestival
„Mensch und Meer“ 1982 in
Rostock bekam sie den 1. Preis
und den Preis des Publikums. In
dieser Zeit war sie schon Bandsängerin, z.B. bei den „Robbys“.
Ihr Repertoire reichte vom
Schlager über internationale
Disko-Hits bis zu Soul und
Rock. Nach dem Studium ging
sie mit Frank Schöbel auf Tournee, zwischen 1983 und 85 mit
Uwe Jensen, dann mit eigenem
Programm – „Pop-Show live“
sowie „Hinz & Kunz(t)“ –
schließlich mit der Pallas-Band.
Einen ihrer ersten Songs –
„Aufbruch ins Erwachsenenland“ – war wörtlich zu nehmen.
Bereits nach dem Staatsexamen
(Note Eins im Hauptfach) hatte
sie, 22-jährig, den Sprung in die
Selbständigkeit gewagt. Was zu
DDR-Zeiten für eine ausgebildete Interpretin noch mit einer
existentiellen Sicherheit verbunden war (über die Konzert- und
Gastspieldirektionen wurden
Tourneen und Veranstaltungen
organisiert, man wurde zu internationalen Festivals „delegiert“,
Funk und Amiga produzierten
die Titel etc.), stellte sich nach
der Wende ganz anders dar. Nun
musste man viel Geld mitbringen, wenn man eine eigene CD
veröffentlichen wollte. Maja
Catrin nahm ihre Geschicke in
die eigenen Hände. Ein Management kann sie sich nicht leisten, und so verbringt sie oft
stundenlang am Telefon, um ihre
Auftritte selbst zu organisieren.
Dann fährt sie mit ihrem kleinen
Auto nach Brandenburg, Mecklenburg, Sachsen oder SachsenAnhalt, tritt bei Stadt- oder Betriebsfesten auf, gestaltet
Weihnachts- oder Silvesterprogramme, singt ihre eigenen
Lieder, aber auch internationale
Hits der 50-er bis 80-er Jahre.
Sich selbst zu vermarkten, wie
es so schön heißt, das musste
auch sie erst einmal lernen. Inzwischen gelingt das der Sängerin von „Doch da sprach das
Mädchen“, „Freundliches Wort“
oder „Ich bin stark nur mit dir“
schon recht gut. „Ich kann davon leben, wenn auch sehr bescheiden“, sagt Maja Catrin, die
nach einer zerbrochenen Beziehung nun wieder seit vielen Jahren allein lebt; in einer kleinen
Altbauwohnung in Lichtenberg.
Ihr privates und berufliches Leben organisiert sie mit viel Disziplin, Akribie und Fleiß. Inzwischen hat sie sich sogar schon
an eigene Kompositionen gewagt und schreibt auch Texte –
etwa „Mein Leben fängt heut
wieder an“, „Liebe total“ oder
„Die Liebe kam auf Ibiza“. Diese und andere Schlager sind auch
auf einigen CD´s zu hören („Gib
mir ein Zeichen“, „Gefühle“).
2010 ist für die 1,59 Meter-Power-Frau ein ganz besonderes
Jahr – sie feiert nicht nur ihren
50. Geburtstag, sondern auch ihr
30-jähriges Bühnen-Jubiläum.
Ingeborg Dittmann
In dieser Serie erschienen bisher:
Abb.: Maja Catrin Fritsche 1982
als frisch gebackene „Sängerin mit
Diplom“, Auftritt 2005 beim jot
w.d.-Pressefest, im März 2010 in
Kaulsdorf. Fotos: Archiv/Dittmann
Julia Axen, Franz Bartzsch, Hans-Jürgen
Beyer, Johannes Biebl, Holger Biege, Helga
Brauer, Uschi Brüning, Gerd Christian, City,
Dieter Dornig, Hartmut Eichler, electra, IC
Falkenberg, Ina-Maria Federowski, Veronika
Fischer, Arnold Fritzsch, Fred Frohberg, Rainer Garden, Gitte & Klaus, Günter Gollasch,
Heinz-Jürgen Gottschalk, Ingo Graf, Mary
Halfkath, Michael Hansen, Monika Hauff/
Klaus-Dieter Henkler, Monika Herz, Andreas
Holm & Thomas Lück, Lutz Jahoda, Dieter
Janik, Uwe Jensen, Karussell, Barbara Kellerbauer, Britt Kersten, Jürgen Kerth, Aurora
Lacasa, Reinhard Lakomy, Lift, Angelika
Mann, Ger ti Möller, Thomas Natschinski,
Omega, Jenny Petra, Puhdys, James W. Pulley,
Thomas Putensen, Ingrid Raack, Brigitte
Rabald-Koll, Gaby Rückert, Christian Schafrik, Fred Schmidt, Sonja Schmidt, Vera
Schneidenbach, Frank Schöbel, Christel
Schulze, Sonja Siewert & Herbert Klein, Reiner Süß, Tina, Regina Thoss, TRANSIT, Christiane Ufholz, Siegfried Uhlenbrock, Bärbel
Wachholz, Jürgen Walter, Peter Wieland, Alfons Wonneberg, Petra Zieger, Wolfgang
Ziegler
4
jot w.d. 4/2010
Klassischer Rock
in der Kiste
Hellersdorf – Rock, der in den
70er Jahren von Deep Purple, Led
Zeppelin, Uriah Heep und in den
80-90er Jahren von Bands wie
Whitesnake,
Foreigner,
Toto, Van
Halen,
geprägt
wurde, ist
Markenzeichen von Joy Venture. Die fünf
professionellen Musiker haben
bereits bei erfolgreichen Musikprojekten und Gruppen wie Berluc, Phonolog, Western Union,
u.a. mitgewirkt und traten im Programm von Künstlern wie Foreigner, Uriah Heep, Status Quo,
den Puhdys, City oder Karat auf.
Am 16. April, 20.30 Uhr, spielt
die Band in der Kiste, Heidenauer
Straße 10. Eintritt 5 Euro, Info
www.kiste.net, Tel. 99 87 481.
Mit dem Bürgerhaus
auf Tour
Marzahn – Vielfältig sind auch
in diesem Monat die mobilen Angebote des Bürgerhauses Südspitze, Marchwitzastraße 24-26. Am
9. April, 11 bis 18 Uhr, steht der
Besuch des Reichstags (mit Führung und Mittagessen) auf dem
Plan. Kosten: 36 Euro. Am 12.
April, 13 bis 18 Uhr, geht es zur
Königlichen Porzellan-Manufaktur. Für Fahrt, Führung und
Kaffeetrinken sind 23,50 Euro zu
zahlen. Das Gerhard-HauptmannMuseum ist am 16. April das Ziel
der Exkursion (10 bis 17 Uhr).
Eintritt, Führung, Fahrt und Mittagessen kosten 26,50 Euro. Am
19. April wird ein Besuch des
Fußballmuseums organisiert (12
bis 17 Uhr). Für Eintritt, Führung,
Fahrt und Mittagessen sind 23,50
Euro zu zahlen. Hoch hinaus geht
es am 24. April, 14 bis 18 Uhr.
Die gemeinsame Fahrt zum Funkturm kostet 13,50 Euro (inkl.
Fahrtkosten, Eintritt und Kaffeetrinken). Am 26. April geht es
wieder zum Polenmarkt (9 bis 17
Uhr), Fahrtkosten 17,50 Euro.
Einkaufsmöglichkeiten gibt’s
auch bei der Fahrt zur Carlsburg
am 30. April (11 bis 19 Uhr), mit
Mittagessen im historischen Restaurant. Preis: 29,50 Euro. Anmeldungen für alle Fahrten erforderlich, Tel. 54 221 55.
I.D.
„Berlins grünster Hinterhof“
IG Bau-Mitglieder besuchten Stadtteil NordWest
Marzahn – Am 13. März, während Menschen in Massen, ihrem
Fernweh neue Nahrung gebend,
zur ITB strömten, trafen sich ungeachtet nasskalten Wetters und
unregelmäßigen S-Bahnverkehrs
acht IG BAU-Kollegen in Marzahn-NordWest. Zweckmäßig bekleidet streiften sie unter Führung
des Stadtrats für Ökologische
Stadtentwicklung, Norbert Lüdtke, durch Marzahns jüngsten
Stadtteil. Bereits an den Anfängen Großberlins bewiesen unsere Ururgroßväter enorme Weitsicht in ihren Stadtplanungen.
Deren Kontinuität wurde zu keiner Zeit unterbrochen, lediglich
die Ausführung nachhaltig von
den beiden Weltkriegen gestört.
Wahre Geschichte aus DDR-Tagen sind die Planübererfüllungen
des Wohnungsbauprogramms. 20
Jahre danach ist an modernisierten Plattenbauten und größeren
Lücken der jüngst abgeschlossene Stadtumbau „Ost“ nicht zu
übersehen. Mehr als hundert
Kunstwerke im öffentlichen
Raum überstanden die „Bilder-
stürmerei“ der Wende- und Nachwendezeit. Vor der geretteten
Bronzestatue der Frauenrechtlerin und Initiatorin des Internationalen Frauentages, Clara Zetkin,
verneigten wir uns im Geiste.
100 Jahre alt geworden wäre am
11. März auch Robert Havemann.
Heute ist Marzahn-Nord einer der
Neue Wege
Letzter Bauabschnitt im Springpfuhlpark
Marzahn – Auf einer Informationsveranstaltung im Alten Rathaus am Helene-Weigel-Platz
wurde über den Fortgang der
Verschönerungsarbeiten im Park
Bericht erstattet. Umweltstadtrat
Norbert Lüdtke und Frau Franke
vom Grünflächensamt (die bereits
seit 2005 die fünf bisherigen Bauabschnitte betreute) stellten den
interessierten Anwohnern die Details des nunmehr sechsten und
letzten Baubschnitts vor. Bedauernd musste sie konstatieren, dass
für die Arbeiten weniger Geld als
gewünscht zur Verfügung steht.
Deshalb könnten in diesem Jahr
nur neue Wege im Norden des
Parks angelegt werden. Stadtrat
Lüdtke wies darauf hin, dass es
auch für die bisherigen Arbeiten
keine Zuschüsse von außerhalb
gegeben habe. Insofern sieht er
sozialen Brennpunkte unseres
Stadtbezirks, was man dem sauberen und ordentlichen Quartier
auf den ersten Blick nicht ansieht.
Für diesen löblichen Zustand sorgen u.a. vom Bezirksamt eingesetzte 1-Euro-Jobber. Das wiederum erregte die Kritik der für einen gesetzlichen Mindestlohn
Stadtrat Lüdtke mit den IG BAU-Kollegen Baake und Szabadi. F.: Lehmann
die Umgestaltung des Springpfuhlparks als einen Erfolg.
Lüdtke stellte auch klar, dass das
Fischsterben im Springpfuhl auf
die lange Kälteperiode zurückzuführen sei. Vereisung und mangelnder Lichteinfall durch Schnee
auf der Eisfläche hätten den Sauerstoffgehalt des Wassers so weit
reduziert, dass für die Fische keine Überlebenschance bestand.
Der Teich wurde mittlerweile abgefischt, die toten Fische beseitigt. Der Stadtrat hofft, dass sich
der Fischbestand im Sommer
wieder erholt. dazu soll auch die
erfolgte Auslichtung des Baumbestandes rund um das Gewäser
beitragen. Zu viel Schatten und
faulendes Laub im Pfuhl hätten
seinen Zustand in der Vergangenheit verschlechtert.
Lutz Schuchert
Herr Luhn
oder Lady Lu
Marzahn – Rainer Luhn ist Sänger, Travestiekünstler, Autor und
Regisseur; ein Künstler mit hoher
Wandlungsfähigkeit und Professionalität. Er studierte klassischen
Gesang und Schauspiel, stand im
Berliner Metropoltheater u.a. in
den Operetten „Frau Luna“ und
„Die Fledermaus“ auf der Bühne,
gastierte an der Leipziger Oper
und am Theater am Kurfürstendamm. Am 24. April entführt er
das Publikum in der Studiobühne
des FFM als „Lady Lu“ in UFAZeiten mit Marika Rökk, Marlene Dietrich und Zarah Leander.
Beginn 20 Uhr, Eintritt 13/11
Euro, Info Tel. 542 70 91.
Großsiedlung
stehenden Gewerkschafter. Andererseits zeigten die Kollegen ein
gewisses Maß Verständnis für
diese „Zwickmühle“ aus gesetzlichen Pflichten und Unterfinanzierung der Bezirke im „klammen“ Stadtstaat Berlin.
Über Umweltverschmutzer ärgerten wir uns an der nach Stilllegung des Klärwerks Falkenberg
renaturierten Neuen Wuhle und
am Borkheider Teich, dem Rest
eines eiszeitlichen Solles. Menschen hinterlassen hier Spuren
seit der Steinzeit.
Nicht so alt sind die Wohnungsbau-Genossenschaften, viele erst
nach der Wende gegründet, andere schon vor 1920. Manches interessante Detail ließ aufhorchen.
Einig alle, dass Wohnen ein
Grundrecht ist und für Jedermann
bezahlbar bleiben muss. Der alternative Genossenschaftsgedanke baut – genau wie der Gewerkschaftsgedanke – auf die Verantwortung eines jeden Mitgliedes
und die aktive Solidarität.
Bernd-R. Lehmann,
Ortsvorsitzender der IG BAU
Hochspannung
„High Voltage“ spielt bei „Live on stage“
Marzahn – Rock ’n FFM heißt es
am 9. April im FFM. Gleich drei
Berliner Rockbands sind ab 20
Uhr in der Mehrzweckhalle in der
wieder aufgelegten Veranstaltungsreihe „Live on Stage“ zu erleben: „High Voltage“ (Foto:
Nachtmann), „Niob“ und „Volvertone“. Die drei Bands sind inzwischen weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannt. „High Voltage“ zählt zu den bekanntesten
AC/DC-Cover-Bands. Ihr Können
stellten die Jungs gerade erst
beim „Tribut To Bon Scott“-Konzert anlässlich des 30. Todestages
des AC/DC-Sängers im Berliner
Postbahnhof unter Beweis.
„Rock’n’Roll lebt von Spontaneität“, sind die vier jungen Musiker von „Niob“ überzeugt. Druckvolle Power und Spielfreude stellen sie deshalb am liebsten mit
Live-Acts unter Beweis. Ob nun
Neo-, Retro- oder New-Rock – in
eine Schublade wollen sie sich
nicht stecken lassen. „Wir ma-
chen uns nicht viel Gedanken
über Genres oder Trends, wir saugen gute Musik in uns auf und
verarbeiten sie zu unserem
Sound“, erklären sie ganz unprätentiös. Auch bei „Volvertone“
gerät das Trommelfell gewaltig
in Schwingung. Die Jungs versprechen „verstärkte Elektrizität
– ursprünglich, energisch und intensiv auf den Punkt gebracht“.
Eine Gratwanderung zwischen
Sixties Garagenrock, Grunge und
Gitarrenmusik der Gegenwart.
„Well Done So Far“ heißt ihre erste Scheibe. „Ein erstes beachtliches Lebenszeichen von Volvertone in CD-Form“ (Soundmag).
Berlin weit unschlagbar sind bei
„Rock’n FFM“ auch die Preise:
Eintritt: 3, bei Vorbestellung 2
Euro, Getränke (Cola, Saft, Bier,
Cocktails etc.) zwischen 1 und 2
Euro. Beginn 20 Uhr, Einlass ab
19.30 Uhr, Mehrzweckhalle des
FFM, Karten Tel. 542 70 91 bzw.
ab 18 Uhr Abendkasse.
indi
Marzahn – Am 28. April, 10 Uhr,
liest der Satiriker U. S. Levin beim
„Literarischen Frühstück“ in der
„Mark-Twain-Bibliothek“ aus sei-
nem Buch „Der Arzt Ihres Grauens“.
Thema sind Zusatzbeiträge, Ärztemangel, die missratene Gesundheitsreform. Info Tel. 54 70 41 44.
„Medizynische“ Lesung
Tauwetter und Fällungen sorgen für genügend Licht. Foto: Schuchert
Kleinsiedlung
jot w.d. 4/2010
5
Wer kennt schon Jenny Cohn?
Schüler des Otto-Nagel-Gymnasiums organisierten Stolperstein-Verlegung
Gunter Demnig setzt den
Stolperstein für Jenny
Cohn in den Fußweg an
der Otto-Nagel-Straße.
Die Initiatoren: Isabelle
Möhrle, Tizian Rosenstock, Christin Liese, Lehrerin Frau Welz (v.l.n.r.).
Fotos: Schuchert
Biesdorf – Wer kennt schon Jenny
Cohn? Kaum jemand, denn 1941
wurde die damals 50-jährige Frau
aus ihrer Wohnung an der (heutigen) Otto-Nagel-Straße 19 geholt,
nach Kowno in Polen deportiert
und ermordet. Jenny Cohn dem
Vergessen zu entreißen, hatten
sich einige Schüler des nahen
Otto-Nagel-Gymnasiums zur Auf-
gabe gemacht. Gut ein Jahr haben
sie sich mit dem Thema beschäftigt, haben verschiedene Forschungen angestellt und den Künstler
Gunter Demnig gebeten, vor dem
Haus einen seiner Stolpersteine zu
verlegen. Demnig kam diesem
Wunsch am 26. März gern nach,
ist es doch bereits das zweite Mal,
dass „Nagel-Schüler“ ihn rufen
Kein Durchfahrtsverbot
Kaulsdorf – Im Dorfkern wird es
weder ein Durchfahrtsverbot noch
eine Einbahnstraßenregelung geben. Das entschied der BVV-Ausschuss für Siedlungsgebiete und
Tatsächlich ist es nicht ganz ungefährlich für die Jüngsten: Der
Abstand vom Tor zur Straße ist
minimal. Foto: Dittmann/Archiv
Verkehr und folgte damit auch der
Argumentation von Verkehrsstadtrat Christian Gräff. Dieser
hatte betont, dass rund um die
Jesus-Kirche voller Absicht kein
Quasi-Kreisverkehr eingerichtet
wurde. „Dies hätte zu weitaus
mehr Verkehr geführt als bisher“,
versicherte er den Verordneten.
Im Übrigen werde mit solchen
Anträgen „ein Thema aufgemacht, das bisher keines war“,
zeigte sich der Stadtrat verärgert.
Die Bezirksverordneten sollten
sich nicht von Partikular-Interessen von „zwei oder drei Familien“ leiten lassen. Trotzdem kann
Einreicherin Christiane Uhlich
einen Teilerfolg verbuchen. Das
Bezirksamt erklärte sich bereit,
mögliche verkehrsberuhigende
Maßnahmen am Kindergarten zu
prüfen. Sollte deren Notwendigkeit tatsächlich bestehen, werde
man die Verkehrslenkung Berlin
um eine entsprechende Anordnung bitten.
RN
Anlieger müssen nicht für
Reparatur von Straßen zahlen
Der harte Winter hat überall Straßen sehr geschädigt. Jetzt beginnen
die Reparaturen. Der VDGN weist
darauf hin: Es ist nicht statthaft, die
Eigentümer von Anliegergrundstücken dafür zur Kasse zu bitten.
Anliegerbeiträge dürfen nur erhoben
werden, wenn eine Straße, ausgebaut, verbessert oder grundhaft erneuert wird. Grundstückseigentümer sollten in jedem Falle aufpassen. Denn oftmals ist die Instandhaltung von Straßen über einen längeren Zeitraum unterlassen worden, woraus dann zusammen mit
neuen Winterschäden die Notwen-
digkeit einer grundhaften Sanierung entsteht. Das kann zu einem
Streitfall vor Gericht werden. Deshalb ist es ratsam, dass Anlieger
eventuelle Schäden an der Straße
vor ihrem Grundstück dokumentieren. Das kann mit Fotos, Videoaufnahmen und Protokollen geschehen. Weitergehende Informationen
enthält das VDGN-Ratgeberheft
„Straßenbau, Siedlungsentwicklung, Bürgerbeteiligung“. Es kostet
5 Euro plus 1 Euro Versandgebühr
und ist zu bestellen bei: VDGN,
Irmastraße 16, 12683 Berlin, Tel.
514 888-0, email: info@vdgn.de.
und so auch seine europaweite
Erinnerungsarbeit unterstützen.
Darüber hinaus hat die Schule
eine Gruppe der Bewegung
„Schule ohne Rassismus, Schule
mit Courage“, die seit vielen Jahren aktiv gegen Mobbing,
Ausgrenzung und Diskriminierungen kämpft. „Aufklärung bezüglich nationalsozialistischer
Verbrechen wie die Vertreibung
jüdischer Bürger“ ist laut stellvertretendem Schulsprecher Rosenstock ein wichtiger Bestandteil
der Aktivitäten. „Man stolpert mit
dem Kopf und dem Herz“, gab
Gunter Demnig den etwa 50
meist jugendlichen Teilnehmern
der Stolperstein-Verlegung mit
auf den Weg.
LS/RN
Richtfest für Rechenzentrum
Mahlsdorf – Die Deutsche Bahn
feierte am 1. März in Anwesenheit von Bürgermeisterin Dagmar
Pohle Richtfest für den Neubau
des Rechenzentrums an der Florastraße. Der Neubau war notwendig, weil das alte Gebäude an seine Kapazitätsgrenzen stieß. Im
Rechenzentrum werden ein Großteil aller Verfahren und Anwendungen der Deutschen Bahn betrieben – vom Fahrkartenverkauf
über die Logistik bis hin zur Bürokommunikation der Bahn. Das
Rechenzentrum kann auf eine
40jährige Tradition verweisen.
Hier arbeiten 250 Mitarbeiter.
Dagmar Pohle freut besonders,
dass die Bahn somit nicht nur der
größte Arbeitgeber in Mahlsdorf
ist, sondern auch ausbildet. Außerdem würdigte sie das soziale
Engagement der Mitarbeiter im
benachbarten Wohnpark am
Rohrpfuhl. Betriebsangehörige
lesen den Senioren vor, gehen mit
ihnen spazieren oder haben Zeit
für einen kleinen Plausch. Der
Bau des Rechenzentrums begann
im September 2009; das Gebäude soll in diesem Herbst fertig
gestellt werden.
RS
Biesdorf – Schloss Biesdorf
lädt am Ostersonntag unter
dem Motto „Hört der Harfen
holden Klang“ zum Schlosskonzert mit dem Duo „Saitenzauber“ ein. Das Duo präsentiert mit der Besetzung für zwei
Konzertharfen eine Entdekkungsreise in die weitgehend
unbekannte Originalliteratur.
4. April, Beginn 11 Uhr, Eintritt 7/erm. 5 Euro. Am 15.
April wird 18 Uhr im Kaminzimmer die Ausstellung „Alltag – Schönes“ mit Malerei von
Ursula Dräxlmeier eröffnet.
Am 18. April findet zwischen
14 und 18 Uhr der nächste „Familiennachmittag im Schloss“
statt. Jörg Lucke erzählt Geschichten vom Schloss und
führt durch den Park (14 Uhr),
im Kreativstudio kann gebastelt werden. Im Galeriesaal
gibt es ab 16 Uhr Puppentheater für Kinder ab drei („Rapunzel“). Das Terrassencafé ist ab
14 Uhr geöffnet. Eintritt: 3/
erm. 2 Euro.
I.D.
Tanz im TaP
Biesdorf – Am 10. April kann
im Theater am Park, Frankenholzer Weg 4, das Tanzbein zur
Musik von „The Voices“ geschwungen werden. Eine musikalische Reise mit Tanz und
Show bieten Hartmut & Heidi
am 17. April an. Am 24. April
spielt die „Little Party Band“
unter dem Motto „Wenn der
weiße Flieder wieder blüht“.
Beginn jeweils 14.30 Uhr, Eintritt 6 Euro.
Erinnerung an
Fotograf Hans Knospe
Biesdorf – Im Mittelpunkt des
Dokumentar- und Kurzfilmforums am 26. April in Schloss
Biesdorf steht „der Fotograf von
Sellin“. Zum Zeitpunkt der
Dreharbeiten war er 97 Jahre
alt. Er erinnert sich an „sein
Sellin“ von der Jahrhundertwende bis ins Heute. Moderation: Carmen Bärwaldt, Beginn:
18.30 Uhr, Eintritt: 3 Euro.
„MordsNacht“
im Parkhotel
Kirche: Chor der fröhlichen Rentner
und Neues Sinfonieorchester
Kaulsdorf – Die Krankenhauskirche am Brebacher Weg 15 lädt
am 11. April, 10 Uhr, zu einem
Festlichen Gottesdienst mit
Generalsuperintendent i.R. Martin Michael Passauer ein. Dabei
ist auch der Hellersdorfer Bläserkreis. Um 11 Uhr wird eine Ausstellung der Malgruppe der Kontakt- und Beratungsstelle „Das
Floß“ eröffnet.
Am 14. April, 13 Uhr, unternimmt Detelf Strauß eine naturkundliche Führung durch den ausgedehnten Krankenhauspark mit
Streichelzoo. Ab 15 Uhr ist in der
Konzert und Theater
im Schloss
Kirche ein Konzert mit dem
„Chor der fröhlichen Rentner“ zu
erleben. Frühlingskonzerte des
Neuen Sinfonieorchesters Berlin
finden am 16., 17. und 18. April
statt (17 Uhr, am 17. auch 20
Uhr). Der Eintritt beträgt 15
Euro. Karten Tel. 517 00 155 oder
54 39 66 41. Die Bläsergruppe
der Kaulsdorfer Kantorei gibt am
24. April, 17 Uhr, ein Konzert in
der Kirche. Am 25. April, 14 Uhr,
gibt es einen Vortrag der Akademie „alt-Klug“ zum Thema „Altersarmut – politisch vorprogrammiert“.
I.D.
Kaulsdorf – Einer Einladung
des Earl of Cornwall folgend
treffen die größten Detektive der
Welt bei einem Dinner aufeinander. Ein sonderbarer Abend
mit makaberem Kalkül steht
Miss Marple, Sherlock Holmes
und Inspektor Clouseau bevor.
Wer ist der Herausforderung, die
sich den Detektiven stellt, gewachsen? Die Veranstaltung unter besonderem Sepia-Lichteffekt lässt in die Vergangenheit
eintauchen und versetzt am 24.
April in die Zeit der klassischen
Krimis zurück. Karten 62 Euro
(inkl. 4-Gang-Menü in den
Spielpausen), Tischreservierung
(bis spätestens 23. April) erforderlich. Info und Bestellung Tel.
56 59 50, email info@parkhotel-berlin.de.
6
jot w.d. 4/2010
Links & rechts
In allerlei Spielarten
Die „kultour“ 2010 unter dem diesjährigen Motto „so fremd – so nah“ bot lokale und internationale Künstler auf
Marzahn-Hellersdorf – Beim fünften Mal kann man durchaus schon
von einem Jubiläum sprechen. Das
lange Kulturwochenende des Bezirks
wartete dementsprechend mit neuen
Rekorden auf: Die Zahl der Veranstaltungsorte stieg erneut auf nunmehr 37, die Macher erwarten auch
eine neue Rekord-Besucherzahl.
Dabei sah es im ersten Moment gar
nicht danach aus, begann der Sonnabend doch mit Regen. Bis zum Start
am Nachmittag hatten sich die dunklen Wolken jedoch verzogen, sodass
die „kürzeste Nacht des Jahres“
(Umstellung auf die Sommerzeit) so
ziemlich allen Kultur-Geschmäckern
etwas Passendes bot; darunter beliebte und erfolgreiche „Klassiker“
wie der Raku-Brand im Kunsthaus
Flora in Mahlsdorf, die lange Rocknacht mit lokalen Bands in der Kiste in Hellersdorf oder die Vorführungen der Tanzschule Wolf im Bies-
dorfer TaP. Neu ins Programm gekommen waren das ORWO-Haus
und das Tonstudio „derArt“ in Marzahn, wo man es mit einer Probeaufnahme versuchen konnte. Das
Schöne an dieser großen Kultur-Veranstaltung ist auch, dass neben hochprofessionellen Künstlern auch
Amateure ihre Fähigkeiten, seien sie
zuweilen auch etwas begrenzter, zeigen dürfen. Das gehört zu einem lebendigen Kulturstandort einfach
dazu. Und weil niemand alle Veranstaltungen besuchen kann, können
auch wir nur einige Impressionen
bieten.
R.Nachtmann
Abb. (v.o.n.u.) Links: Dagmar Gelbke und Gerd Kießling begeisterten im überfüllten Schloss Biesdorf mit
dem Kabarett-Programm „Klasse verarscht“, das den „ganz normalen deutschen Wahnsinn“ auf’s Korn
nimmt; in der Kiste spielten u.a. „fun 4 six“ und „Die Halben“ in der Rock-Night of Local Heroes;
Wolfgang Stübner zeigt in der Pyramide diese lustigen Holzfiguren, die „Treppenmusikanten“ gaben im
Haus Babylon ein multikulturelles Konzert mit Publikum auf der Treppe des Hauses. Mitte: Die neue
Ausstellung im Galerie-Café zeigt u.a. diesen lustigen „Turm III“ von Ingrid Engelmann, im Schloss
Biesdorf präsentiert sich Wilfried Schreibers „Gipfelstürmer mit Seifenblasen“, im Kunsthaus Flora holt
Magdalena Freudl die fertig gebrannten Raku-Teile aus dem Ofen im Garten. Rechts: Im Kulturforum
gastierte Katjusha Kozubek mit der Gruppe „Krakowiak“ mit polnischen Liedern, Lutz Beckmann mit
einem Teil seiner Installation, die im Rahmen der Ausstellung „Horizont“ in der Pyramide gezeigt wird,
wo am Abend das „Ekles-Duo“ experimentelle Musik spielte, bei „Matilde“ zeigten die „DonegalsLadies“ ihr Können im irischen Tanz.
Fotos: Dittmann (2), Schuchert (3), Nachtmann (9).
der Wuhle
jot w.d. 4/2010
7
Nach Ascot über Hoppegarten
Europas schnellstes Sprintpferd wird auf der ruhmreichen Galopprennnbahn trainiert
Hoppegarten – Auch wenn er
selbst es so nicht sagt und eher bescheiden auftritt – einmal beim
Royal Ascot, dem prestigeträchtigsten Pferderennen der Welt, unter den Augen der britischen Königin starten zu dürfen, wäre die Erfüllung seines vielleicht größten
Traumes. Doch Zoltán Mikóczy
sagt es nicht. Denn erst einmal
muss der Besitzer des schnellsten
Rennpferdes der Welt seinen
Schützling im wahrsten Sinne des
Wortes wieder auf die Beine bringen. Seinen nunmehr fünfjährigen
„Overdose“, der bisher alle seine
Rennen überlegen und mit mehreren Längen Vorsprung gewann, traf
im vergangenen Jahr eine tückische
seltene Hufkrankheit, die sogar ein
Karriereende nicht ausschloss.
Doch ärztliche und pflegerische
Kunst ließen den Hengst, der in
Ungarn zum „Sportler des Jahres“
gewählt wurde, genesen.
Im Januar kam er mit seinem Trainer Sándor Ribárszki nach Hoppegarten. „Hier finden wir die besten
Trainingsbedingungen
vor“,
schwärmt dieser vom neuen Domizil des Wunderpferdes. Eine spezielle Kunststoffbahn, wie es sie nur
hier gibt, macht hufschonendes Training möglich. Denn nach gut einem
Jahr Pause muss „Overdose“ erst
wieder zu alter Leistungsstärke zurück finden. Wie bei allen Hochleistungssportlern dauert das seine
Zeit. In dieser Saison wird er Zoltán
Mikóczy keine Prämien einbringen.
Doch zur Eröffnung der Rennsaison
in Hoppegarten am Osterwochenende wird er seinen Bewunderern
zumindest vorgeführt.
Mit einem solch spektakulären
Auftakt möchte Rennbahnbesitzer
Gerhard Schöningh den Start in
eine Saison geben, von der er sich
Berlin – Die Urania bietet auch
in diesem Monat wieder interessante Vorträge. jot w.d. verlost
3 mal 2 Freikarten zu den Veranstaltungen. Bei Interesse bitte
rechtzeitig melden: per Post an
jot w.d., Müllerstr. 45, 12623
Berlin oder email: redaktion@jotwede-online.de.
„Ich verdiene zu wenig Geld“,
„Der Chef weiß meine Arbeit
nicht zu schätzen“, „Alle Kollegen sind geisteskrank“. Glückwunsch, Sie haben Ihren Traumjob gefunden! Die Psychologen
Dr. Kitz und Dr.Tusch belegen:
Alle Jobs sind im Prinzip gleich,
die Frustursache liegt in uns
selbst. Sie entlarven die häufigsten Gründe für Jobfrust und stellen eine verblüffend wirksame
Methode vor, in der sie beweisen,
warum es egal ist, für wen Sie
arbeiten. 9. April, 19.30 Uhr.
Europas schnellstes Rennpferd Overdose wird in Hoppegarten wieder aufgebaut.
– ähnlich wie 2009 – einen kräftigen Zuwachs an Zuschauern und
natürlich auch Wettumsätzen verspricht. „Im vergangenen Jahr hatten wir ein Besucherplus von 15
Prozent eingeplant, erzählt er, „tatsächlich konnten wir 32 Prozent
Steigerung verzeichnen.“
Auch von den Verbänden wird die
seriöse Arbeit in Hoppegarten honoriert. Der „Diana-Trial“ zu Pfingsten wurde im vergangenen Jahr in
die höchste Rangstufe gehoben.
„Das war für uns der Durchbruch“,
freut sich Schöningh. Zu Recht ist
er auf seine Rennbahn stolz; ist sie
doch die einzige in ganz Deutschland, die über eine 1400 Meter lange gerade Bahn verfügt. Das wissen Reiter und Pferdebesitzer zu
schätzen, selbst wenn an anderen
Orten höhere Preisgelder ausge-
schüttet werden. „Wir steigern die
Prämien in diesem Jahr um zehn
Prozent“, verspricht Eigner Schöningh, der trotz schwieriger wirtschaftlicher Lage im Umfeld ein
„konkurrenzlos günstiges Angebot“
für seine Besucher bieten will.
Darunter versteht er Familientickets für 12 Euro genauso wie „zivile“ Preise für Essen und Getränke.
Auch Peter Brauer vom Direktorium für Vollblutzucht und Rennen
setzt große Erwartungen auf
Hoppegarten. „2010 wird vielleicht
die schwierigste, aber auch die
zukunftsweisendste Saison seit 20
Jahren werden“, ist Brauer überzeugt. Schließlich wanderten immer mehr Pferdewetten, von denen
Rennbahnen und Ställe lebten, ins
Internet ab. Legal, versteht sich.
Das wiederum kommt den ungari-
Foto: Frank Sorge
schen Pferdefans zu Gute. Sie können auch aus der Ferne auf ihren
Liebling setzen.
„Für ein kleines Land wie Ungarn
ist es sehr erfreulich, wenn eine
Persönlichkeit wie Overdose den
Ruf des Landes in der Welt verbessert“, meint daher auch der ungarische Botschafter Sándor Peisch.
Wie wichtig das ist, lässt sich auch
daran erkennen, dass Ungarn in den
Schlagzeilen derzeit hauptsächlich
mit Aufmärschen seiner faschistischen Partei vorkommt. Dass das
ungarische Pécs in diesem Jahr
„Kulturhauptstadt Europas“ ist,
geht derweil unter. Schade eigentlich.
Aber vielleicht kann ja der Wundersprinter „Overdose“ ein wenig helfen, den ramponierten Ruf zu verbessern.
Ralf Nachtmann
Die älteste Hitparade der Welt
Die „Schlagerrevue“ mit Siegfried Jordan läuft beim Sender Alex Berlin
Berlin – Die Schlagerrevue existiert seit nunmehr 56 Jahren und
ist damit laut Guinnessbuch der
Rekorde die dienstälteste Hitparade der Welt. Siegfried Jordan
hat die Leitung der Sendereihe im
Jahre 1963 übernommen, sein damaliger Moderator war Heinz
Quermann.
Die Schlagerrevue gibt es immer
noch. Beim Sender Alex Berlin
laufen alle zwei Wochen im
Wechsel „Die Schlagerrevue“ und
die „Stunde der Melodie“, moderiert von Siegfried Jordan und
Galina Baida. Anliegen der Sendungen ist die Popularisierung
neuer Titel von bekannten, aber
auch neuen Interpreten. Die Hörer können, wie früher auch, die
Platzierung derselben in der
Spitzenparade beeinflussen.
Während dies früher durch Postkarten geschah, beteiligen sich
heute die Hörer vorwiegend per
Mail, zumal die Sendungen auch
per Internet ausgestrahlt werden
und weltweit zu empfangen sind.
So hat sich ein großer Hörerkreis
Frustjobkiller und
„Weltmaschine“
gebildet, der bis nach Österreich,
in die Schweiz, Luxemburg, Norwegen und andere Länder reicht.
Neben der Vorstellung neuer Titel kommen in der „Klingenden
Monatsschau“ auch Schlager aus
vergangenen Zeiten zu Gehör,
solche, die heute auf anderen Sendern kaum oder überhaupt nicht
laufen. Die „Schlagerrevue“ widmet sich auch weniger bekannten
Künstlern. So sind in der näch-
sten Sendung u.a. Sven Simon,
Norman Ascot und die Gruppe
Polkaholix vertreten, aber auch
bekannte Interpreten wie Regina
Thoss, Jürgen Walter oder Giso
Weißbach. Die nächsten Sendungen laufen am Montag, dem 26.
April und am 10. Mai.
Die „Stunde der Melodie“ deckt
den musikalischen Bereich ab, den
andere Sender kaum noch bedienen. So erklingen hier vor allem
Siegfried Jordan moderiert die Schlagerrevue mit Galina Baida.
Film- und Musicalmelodien, internationale Orchestertitel, Big-BandSound, Swing, Evergreens, aber
auch echte Volkslieder. Die nächste „Stunde der Melodie“ am 12.
April bringt Melodien zum Frühling und ein Wiederhören mit
Lolita, Rudi Schuricke, Helga
Hahnemann, Rudolf Schock, den
Comedian Harmonists u.v.a.
Die Sendungen laufen im Wechsel
alle zwei Wochen montags von 16
bis 17 Uhr, sie werden 14 Tage später wiederholt. Unter www.schlagerrevue.info werden Sendetermine und Programmlisten im Voraus veröffentlicht, unter www.siegfriedjordan.de gibt es u.a. ein Gästebuch für Grüße und Wünsche
sowie einen Link info@siegfriedjordan.de, um sich direkt an die
Redaktion wenden zu können. Zu
empfangen sind die Programme
über den Sender Alex auf UKW
Berlin 97,2 MHz, im Kabel
Deutschland auf 92,6 MHz, im
Kabel TeleColumbus auf 96,85
MHz und weltweit im Internet unter www.alex-berlin.de I. Dittmann
Am 10. April, 10 Uhr laden Dr.
Kitz und Dr.Tusch zum Frustjobkiller-Workshop: Anknüpfend
an den Vortrag „Die Frustjobkillershow“ zeigt das Seminar
Lösungen und Ansätze zur Konfliktlösung am Arbeitsplatz. Der
Workshop basiert auf dem Prinzip der „Gewinner-GewinnerBeziehung“: Konflikte lassen
sich nur lösen, wenn beiderseitiges Verstehen erreicht wird.
Am 15. April, 17.30 Uhr, spricht
Wirtschaftssenator Harald Wolf
zu „Wirtschafts- und Finanzkrise: Wie kann ökonomisch und
politisch umgesteuert werden?“
Es gilt zu fragen, wie die wirtschafts- und finanzpolitische Stabilität im Euro-Raum kurzfristig
garantiert werden kann und welche ökonomischen und politischen Strategien angezeigt sind,
eine stabile und gerechte Entwicklung in der Welt anzustoßen
Am 19. April, 19.30 Uhr, spricht
Rudolf G. Scharmann, Leiter des
Schlosses Charlottenburg und
Kurator der gleichnamigen Ausstellung, über „Luise. Leben und
Mythos der Königin“. Wer war
die Person hinter dem Mythos
wirklich? Gemälde, Skulpturen,
darunter Meisterwerke von
Schinkel, Schadow und Rauch,
laden zu einer Annäherung an
das Leben und Nachleben von
Königin Luise ein.
Am 26. April, 19.30 Uhr, spricht
Prof. Dr. Rolf-Dieter Heuer, Generaldirektor des europäischen
Zentrums für Teilchenphysik
CERN, Genf, über „Die Weltmaschine LHC am CERN. Einblicke in das dunkle Universum“. Diese hochkomplexe Anlage ist nach anfänglicher Panne
und Reparatur inzwischen auf
gutem Weg, ihre geplante Leistung zu erreichen. Mit dem
LHC können die Zustände der
Materie im Universum und dessen Entwicklung erforscht werden. Die oft benutzte Bezeichnung „Weltmaschine“ zeigt, dass
die Experimente an die fundamentalen Fragen der Entstehung
der Welt heranführen.
Alle Veranstaltungen in der
Urania, An der Urania 17.
8
jot w.d. 4/2010
Tipps und Termine
Literaturstammtisch
Hellersdorf – Der Autor Roger Reinsch
liest am 12. April, 19 Uhr, im Kulturforum, Carola-Neher-Straße 1, aus seinem
Buch „Sekunden, die alles ändern“.
Moderation: Karl Forster, Eintritt frei.
Die alten Schachteln
und Gäste
Hellersdorf – Am 17. April begrüßt das
Seniorenkabarett „Die alten Schachteln“
im Kulturforum zwei weitere AmateurGruppen – „Die Weisetreter“ aus
Lichtenberg und „Die Kreuz- und
Querberger“. Beginn 16 Uhr (ab 15 Uhr
Kaffeezeit), Eintritt 6 Euro. Kartenreservierungen: 561 11 53.
Rosamunde alias Marie
Marzahn – „Na, wie geht’s Rosamunde?“ – so sprechen sie oft die Leute
auf der Straße in ihrem Kiez an. Marie
Gruber, alias Rosamunde Weigand, ist
seit 2000 die Kriminaltechnikerin aus
dem „Polizeiruf 110“. Die 54-jährige
Schauspielerin stört das nicht. Aufgewachsen in Halle/Saale spielte die gelernte Schauspielerin u.a. am Theater
Anklam, am Staatsschauspiel Dresden,
der Berliner Volksbühne, am Theater
Brandenburg und am Theater am Kurfürstendamm. An der Seite von Wolfgang
Stumph in „Go Trabi go“ wurde sie einem breiten Publikum bekannt. Am 10.
April ist Marie Gruber in der Reihe
„Wenn die Neugier nicht wär“ bei Barbara Kellerbauer in der Studiobühne des
FFM zu erleben. Beginn 20 Uhr, Eintritt 12/9 Euro.
Kirschblütenfest
in den Gärten
Marzahn – „Beotkkot Chukje“, „Shang
Mei“ oder „Hanami“ – drei Worte für
ein Fest, das in Asien groß gefeiert wird.
Am 18. April zwischen 12 und 17 Uhr
nun auch in Marzahn – in den „Gärten
der Welt“ im Erholungspark an der Eisenacher Straße. Ganztägiger Sondereintritt 5, ermäßigt 2,50
Euro. Jahreskartenbesitzer haben freien
Eintritt.
In die „Geheimnisse des Zen-Gartens“ können sich
Besucher der Gärten am 25. April einweihen lassen. Dazu gibt’s eine japanische Teekunstvorführung im Japanischen
Garten mit Verkostung. Beginn: 11, 13.30
und 16 Uhr. Zum Parkeintritt kommt eine
Teilnahmegebühr. ID, Foto: Koppatsch
Gespräch zu Ludwig Renn
Marzahn – Beim Gespräch zur Geschichte steht am 14. April der Schriftsteller Ludwig Renn im Mittelpunkt. Er
war einer der prominentesten und zugleich unbekanntesten Schriftsteller der
DDR. Am 22. April 1889 in Dresden als
Arnold Vieth von Golßenau geboren,
starb Ludwig Renn am 21. Juli 1979 in
Berlin. Seit 1957 lebte er in Kaulsdorf.
Wolfgang Brauer berichtet, wie aus dem
Sächsischen Gardeoffizier ein leidenschaftlicher Kriegsgegner wurde, den
Goebbels persönlich versuchte auf die
Seite der Nazis zu ziehen. Beginn des
Vortrags im Bezirksmuseum 19 Uhr.
Kultur & Freizeit
„Dürfen wir jetzt nach Hause?“
Talk zu 40 Jahren Puhdys im Schnelldurchlauf
Marzahn – Vorrangig Schauspieler, aber auch Sänger, Kabarettisten oder Schriftsteller
waren bisher zu Gast beim Talk
„Wenn die Neugier nicht wär“.
Am 13. März ging es im Freizeitforum im Gespräch mit Moderatorin Barbara Kellerbauer
wohl erstmals um eine Band, die
jeder kennt. Anlass zur Einladung bot das 40-jährige Bestehen der „Puhdys“, das im vergangenen Jahr mit großer Tournee, neuer CD und DVD, TVSendungen und sogar mit der Eröffnung eines „Puhdys-Museums“ auf Schloss Storkow ausgiebig gefeiert worden war.
Vertreten war die „Kultband
aus dem Osten“ durch zwei der
fünf Bandmitglieder – Peter
Meyer, den Mann an den Tasten
sowie Dieter Hertrampf, den
Gitarristen – beide besser bekannt als „Eingehängt“ und
„Quaster“. Erklärt wurden die
Spitznamen der beiden Musiker
an diesem Abend nicht, was
auch nicht nötig war. Outeten
sich die meisten der Besucher
im großen Saal des FFM doch
als ausgewachsene PuhdysFans, und die kennen die Geschichte längst. Wie auch so
manche andere, die dann noch
einmal in Erinnerung gerufen
wurde. Etwa das erste Konzert
der Puhdys am 19. November
1969 im „Tivoli“ im sächsischen Freiberg. Da gab es Berührungspunkte. Stammt die
Moderatorin doch aus Freiberg
und hatte genau an diesem
Veranstaltungsort auch ihre ersten Bühnenauftritte. Aus
Dankbarkeit oder Nostalgie
spielen die Puhdys seit damals
an jedem 19. November im „Tivoli“. „Zu unserem 25. Jubiläum haben wir in der Bergbaustadt eine 15-jährige Eiche gepflanzt und ein Arschleder geschenkt bekommen“, erinnert
sich Quaster. Es sollte nicht der
einzige Baum bleiben, den die
Peter Meyer und Dieter Hertrampf vertraten die Puhdys am 13. März beim „Talk im Saal“. Foto: Dittmann
Rocker in die Erde brachten.
Getreu ihres Hits „Alt wie ein
Baum möchte ich werden“ griffen im vergangenen Jahr auch
die Stadtväter von Storkow diese Idee auf.
Dann erzählen die beiden in
ihrer lockeren Art, wie sie einst
zur Musik und schließlich zur
Band kamen. Peter zum Beispiel. Der war eigentlich Lehrer. „Ich hatte einen Freund,
der war Musiker. Meistens hat
er so gegen halb zwei gefrühstückt. Das wollte ich auch.“
Seine erste eigene Wohnung in
Berlin, Hinterhof-Seitenflügel,
Außenklo, hat er indirekt seinem Bandkollegen Harry Jeske
zu verdanken. „Mit drei Kilo
Champignons aus Harrys Kellerzucht konnte ich die Frau
vom Wohnungsamt überzeugen.“ Seine nächste – eine Ein-
Zimmer-Plattenbau-Wohnung
in Lichtenberg – verdankte er
einer Namensgleichheit. Statt
der eine Meyer zog der andere
Meyer ein. Manchmal ist alles
so einfach.
Quaster erinnert sich, wie sie
anfangs mit der Straßenbahn
zur Mugge fuhren, die Boxen
im „Handgepäck“. Lang ist’s
her und heute geht’s mit riesigen Trucks zu den Veranstaltungsorten – und zwar in den
„neuen“ wie in den „alten“
Bundesländern. Hatten die
Puhdys doch das Glück, als eine
der ersten Bands aus dem Osten
lange vor der Wende (seit 1976)
im Westen zu gastieren, Platten
zu produzieren und im TV aufzutreten. Das kommt ihnen, im
Gegensatz zu den meisten anderen Kollegen der damaligen
Ostrockszene, heute zugute.
Eigentlich hatten die fünf Rokker ja 1988 mit einer Good-ByeTour ihren Abschied gegeben.
Nach einer Verschnaufpause
gings dann doch weiter, getreu
ihrem Motto „Wir rocken bis zur
Rockerrente“. 3000 Fans kamen
zu ihrem „ersten“ Konzert 1992
in Dresden. Eine Zeitung titelte
damals: Die Mumien sind wieder auferstanden!
Nach knapp 20 Jahren sitzen
zwei davon noch immer quicklebendig in Marzahn. Nach einigen Filmeinblendungen per
Video und DVD guckt die
Moderatorin auf die Uhr. Die
Zeit ist fortgeschritten bei 40
Jahren im Schnelldurchlauf.
„So meine Lieben, jetzt ham’
wir’s, denke ich“, sagt Barbara
Kellerbauer. Und Quaster fragt:
„Dürfen wir jetzt nach Hause?“
I. Dittmann
Neue Ausstellungen im Bezirk
Gesichter
Äthiopiens
Naturschönheiten in
Pastell und Öl
Holz – Figur,
Objekt, Installation
Südliches Flair in
Aquarell und Öl
Marzahn – Noch bis 29. April
zeigt die Mark-Twain-Bibliothek
im FFM Fotografien von Ingrid
Duffe. Die Bilder zeigen Land,
Leute und Kultur Äthiopiens.
Das Land voller Pracht, Üppigkeit und Schönheit ist ökonomisch relativ arm, doch gesegnet
mit einer reichhaltigen Kultur,
mit großartigen Menschen und
grandiosen Landschaften. Äthiopien ist ein multiethnisches und
multikulturelles Land.
Hellersdorf – Vom 14. April an
werden im Kulturforum Hellersdorf Bilder von Hannelore Jäger
präsentiert. Motive ihrer Werke
sind Landschaften und Blumen.
Die 60-Jährige begann im Sommer 2007 als Autodidaktin; im
März 2009 wurde der Berliner
Maler Harry Böckmann auf sie
aufmerksam und unterrichtet sie
seitdem
in den
Te c h n i ken der
Pastellsowie
Mischmalerei.
Vernissage am 16.
April, 19
Uhr.
Marzahn – Vom 26. April bis
19. Mai zeigt die Künstlergruppe KLIN in der gleichnamigen Galerie an der
Ahrensfelder
Chaussee Werke
von Anette Kirchner und Jürgen
Sackschewski. Beide Künstler vereint
die Liebe zur Arbeit mit dem Holz.
Beide sind auch in
der Waldorfpädagogik engagiert.
Neben Figuren
werden als Besonderheit zwei Installationen mit
verschiedenen
Klanghölzern gezeigt.
Hellersdorf – Noch bis 24. April
kann im ArtKunstRaum an der
Quedlinburger Straße 10 die
Ausstellung „Südliches Flair –
Aquarelle und Ölbilder“ von
Hans-Joachim Hoffmann, besichtigt werden. Der heute 63-Jährige studierte Musik und Kunst
und war mehrfach in den Mittelmeerländern und am Schwarzen
Meer unterwegs. Er lebt und arbeitet in Marzahn-Hellersdorf.
Kultur & Freizeit
jot w.d. 4/2010
Talkshow mit Gymnastikeinlage
Hellersdorf statt Hollywood und ein grauer Wolf bei „3 nach drei“
Hellersdorf – Sie standen auch
schon mal gemeinsam auf der
Bühne – die beiden Gäste, die
sich Moderator Siggi Trzoß am
17. März in seine Talkshow „3
nach drei“ eingeladen hatte.
Dagmar Gelbke und Giso
Weißbach erinnern sich an ein
gemeinsames Engagement am
Halberstädter Theater; für eine
Rockoper nach Heyms „König
David Bericht“. Diesmal sitzen
beide auf der roten Couch im
Kulturforum. Doch die temperamentvolle Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin hält
es nicht lange im Plüsch. Sie
springt auf und absolviert erst
Mal eine Gymnastikstunde mit
dem Publikum. Auf und nieder,
links und rechts herum…. Am
Schluss zeigt die beinahe 60Jährige ein Spagat. Das mag ihr
im Publikum dann doch keiner
nachmachen.
Aufgewachsen in einer musikalischen Familie in Leipzig (der
Papa leitete eine Big Band),
stand Daggie schon als Neunjährige auf der Bühne und sang mit
Papas Orchester in Koserow
„Papa, du bist so reizend“. Schon
damals war für sie klar: Ich werde Sängerin. Auf Vaters Rat hin
absolvierte sie die ganze Palette
– singen (Berufsausweis als Sängerin), tanzen, Ballettunterricht,
Klavier, Gitarre. Später kam
noch das Steppen dazu. Das imponierte der Entertainerin Helga Hahnemann, die einen Auftritt von Daggie im damaligen
Karl-Marx-Stadt sah. Und so begann 1976 eine enge Zusammenarbeit zwischen ihr und der Henne. Einige ihrer gemeinsamen
Sketche flimmern im Saal noch
einmal per Video über die Leinwand. Urkomisch zum Beispiel
die beiden als Verkäuferinnen.
Edith Piaf:
Liebe und
Chansons
Martzahn – Am 10. April, 19
Uhr, gastieren Regina Nitzsche
und André Nicke vom Stadttheater Cöpenick mit einem
Chansonabend im Berliner
Tschechow-Theater, Märkische
Allee 410. Regina Nitzsche
bringt dem Publikum auf bezaubernde Weise mit Liedern
der Piaf – voller Lebendigkeit
und Esprit vorgetragen und von
André Nicke am Klavier begleitet – das bewegte Leben der
großen französischen Sängerin
des vorigen Jahrhunderts nahe.
Mit ihrer ausdrucksstarken
Stimme singt sie, mal kraftvoll
und mal melancholisch, von der
Liebe, von glücklichen und tragischen Momenten in den Beziehungen der Menschen und
verzaubert dabei die Zuhörerinnen und Zuhörer wie einst der
„Spatz von Paris“. Eintritt: 7/5
Euro, Karten Tel. 93 66 10 78.
9
Tipps und Termine
Feuer-Skulpturen
mit Musik
Strausberg – Zum 5. Feuer-SkulpturenWettbewerb“ lädt der Alte Gutshof an
der Prötzeler Chaussee 7 in Strausberg
am 30. April zwischen 15 und 20 Uhr
ein. Dazu gibt es mittelalterliche Musik der „Musikgesellen Tageloehner“
sowie Gaumenfreuden aus dem Bio-Restaurant „Pferdestall“.
Info: www.bundtstift.de.
Neue CD von Uwe Jensen
„Unschlagbar“
Mit Dagmar Gelbke und Giso Weißbach gab es nicht nur so Manches zu lachen und zu singen;
auch sportlich wurden Moderator Siggi Trzoß und Publikum eingespannt.
Fotos: Dittmann
Dass Dagmar Gelbke nach der
Wende auch in einigen ZDF-Filmen mitspielte (z.B. in „Alarmcode 112“ oder „Streit um drei“)
ist für viele im Saal neu. Ihr eingespieltes „Bewerbungsvideo“
(„so was braucht man heutzutage“) zeigt die Vielseitigkeit der
Künstlerin („Ich geh nach Hollywood“).
Nach ihrer Zeit im „Varietè
mobil“ kam sie 1993 zum Kabarett „Cartoon“, später (bis
heute) zu den „Oderhähnen“ in
Frankfurt/Oder. Wer mehr über
die Künstlerin erfahren will,
sollte ihre monatlichen Kolumnen in der jot w.d. lesen – da ist
man stets auf dem neusten Stand
über das Auf und Ab im Hause
Gelbke am Rande von Berlin.
Auch Kollege Giso zog es vor
kurzem ins Grüne. Sein Zuhause heißt nun Werneuchen. Seit
rund 40 Jahren ist der Charmeur auf der Bühne und im
Fernsehen präsent – als Schauspieler, immer mehr nun auch
als Sänger von Schlagern und
Chansons. Bekannt wurde er
1972 durch die TV-Mehrteiler
„Das Licht der schwarzen Kerze“ und „Das unsichtbare Visier“, später auch durch den
Indianerfilm „Der Scout“.
Als Sänger war der im erzgebirgischen Schlösschen geborene
Schauspieler vor allem in den
letzten Jahren zu erleben. Als
Kind hatte er im Kirchenchor
gesungen, später das Chansonstudio Weimar besucht. Eine
Kostprobe seiner Qualitäten gibt
er bei „3 nach drei“ natürlich live
mit „Ich möcht der Knopf an deiner Bluse sein“, „Frauen sind
keine Engel“, „Die Liebe ist wie
eine Zigarette“ oder „Der alte
Wolf wird langsam grau“. Die Erklärung folgt auf dem Fuße: „Ich
habe demnächst meine 50-JahreAbi-Feier, bin also im metallnen
Zeitalter angelangt: goldene Zähne, Blei in den Knochen und Silber im Haar.“
Wenn Giso Weißbach nicht gerade auf der Bühne steht (im
Mai etwa in Lüneburg am Theater), dann sitzt er am Computer und bringt sein Leben auf
Papier. Nun ist er also auch
unter die Buchautoren gegangen.
Ingeborg Dittmann
Charmanter Verführer und
knisternder Tango
Operettenstar und Tänzerin bei „3 nach drei“
Hellersdorf – Am 21. April, 15
Uhr, begrüßt Moderator Siggi
Trzoß im Kulturforum, CarolaNeher-Straße 1, ein Paar, das
mit beliebten Operetten- und
Musicalmelodien sowie Showtanz verzaubern wird. Musicalstar Rainer Luhn zählte lange
Jahre zu den ersten
Kräften des Berliner
Metropol-Theaters,
eine nächste Station
war die Leipziger
Oper. Parallel wirkte
er in Rundfunk- und
TV-Sendungen mit.
Seine Darstellung des Conférenciers in „Cabaret“ fand internationale
Beachtung.
Luhn ist vielseitig, er verblüfft mit einer perfekten
Darstellung der Marlene
Dietrich ebenso wie als
Countertenor, er schlüpft
in die Rolle des charmanten Verführers und ist im
nächsten Augenblick ein
Entertainer, der auch mit
kurzweiligen Anekdoten
sein Publikum bestens un-
terhält. Britta Schröer ist
Tänzerin beim Showballett Berlin. Ihre Ausbildung zur diplomierten Bühnentänzerin
führte sie geradewegs
zur Girlreihe in den
Friedrichstadtpalast, bis
in die erste Reihe. Sie
war dort 10 Jahre und in
vielen Unterhaltungssendungen als Gast
beim MDR Deutschen Fernsehballett
engagiert. Im Kulturforum wird
eigens Parkett gelegt für einen
klassisch dargebotenen langsamen Walzer und einen erotisch
knisternden Tango, wofür sie
ihren Tanzpartner Thomas
Bensch mitbringt.
Der Eintritt beträgt 8 Euro
(Kaffeegedeck 2 Euro), Kartenreservierung: 561 11 53
C. Röger, Fotos: Kulturring
Berlin – Ab Mitte April ist sie im Handel, die neue CD „Unschlagbar“ von
Uwe Jensen. Wir konnten schon mal
vorab reinhören in die brandaktuelle
Scheibe, die 14 neue Popsongs präsentiert. Schlager im besten Sinne des Wortes, die sich fast alle um die Liebe drehen („Du bist das Schönste, was es
gibt“, „Lady“, „Himmlische Träume“).
Mein Favorit: „Komm, lass uns leben“,
auch wegen des sehr schönen Textes von
Valerie May. Der letzte Titel der Schei-
be „Meine Lieder sind mein Leben“
(Text Uli Schwinge) ist ein Bekenntnis
des Köpenickers zu seiner Leidenschaft,
der Musik, und zu seinen treuen Fans.
Seit dem 20. März ist der 61-jährige
Sänger wieder auf Tour. Rund 100 Veranstaltungen bestreitet er im Jahr. Darunter auch das alljährliche Tierparkfest
im September. In diesem Jahr ist es dem
55-jährigen Bestehen des Tierparks gewidmet.
I. Dittmann
Kunstmarkt im Grünen
Wilkendorf – Zum 8. Mal findet im
Skulpturenpark Wilkendorf am 1. Mai
der „Kunstmarkt im Grünen“ statt. 60
Künstler aus Berlin und Brandenburg
sowie Bildhauer aus sieben Ländern zeigen und verkaufen ihre Werke. 15.30
Uhr wird das Pleinairs ausgewertet. Für
Spiel und Spaß für die ganze Familie
ist gesorgt, es gibt Live-Musik von
„Piepentied“ sowie Klezmer. Zu erreichen per S-Bahn bis Strausberg-Nord
(von dort ca. 15 Minuten Fußweg). I.D.
Kunst, Literatur
und Musik
Hellersdorf – „Horizont“ heißt eine neue
Ausstellung der Künstlerinitiative Marzahn-Hellersdorf, die vom 27. März bis
zum 7. Mai im Ausstellungszentrum „Pyramide“ an der Riesaer Straße 94 zu sehen ist. Beteiligt daran sind 45 Bildende
Künstler, Maler, Musiker und Literaten.
Im Rahmen der Ausstellung lädt das Zentrum am 25. April, 17 Uhr, zu einem
Künstlergespräch mit Live-Musik ein.
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-18 Uhr.
10
IHK: Partnerschaft
zwischen Schulen
und Wirtschaft
Berlin – Der neue Berufsbildungsbericht der Bundesregierung zeichnet ein schlechtes Bild
von den Schulabgängern. Auch
die IHK Berlin sieht die gravierenden Schwächen bei den
Ausbildungsplatzsuchenden als
Problem für die Berliner Wirtschaft und fordert deshalb ein
Umdenken. „Die mangelnde
Ausbildungsreife der Schulabgänger von heute ist ein großes
Problem,“ bestätigt Christoph v.
Knobelsdorff, Geschäftsführer
Aus- und Weiterbildung der IHK
Berlin. Falsch wären aber Forderungen in Richtung Wirtschaft,
nicht ausbildungsreife Schulabgänger im Anschluss an die
Schule ausbildungsreif zu machen. Die Herstellung von Ausbildungsreife sei und bliebe Aufgabe der allgemeinbildenden
Schulen. Die Wirtschaft sei aber
aus eigenem Interesse gut beraten, sich in viel stärkerem Maße
als bisher mit Angeboten zur
Berufsorientierung als Partner
der Schulen einzubringen und so
ihren Beitrag zur Verbesserung
der Ausbildungsreife zu leisten.
Vorlesewettbewerb
für Sechstklässler
Marzahn-Hellersdorf – Lesebegeisterte Schüler der 6. Klassen sind auch in diesem Jahr wieder beim größten bundesweiten
Lesewettbewerb am Start. Im
Bezirk qualifizierten sich bei
zwei regionalen Entscheiden
zehn von 23 Teilnehmern für den
Bezirksentscheid. Dieser startet
am 21. April, 8.30 Uhr, in der
„Ehm-Welk- Bibliothek“, Alte
Hellersdorfer Straße 125. Die
bekannte
Kinderund
Jugendbuchautorin Martina
Dierks wird in der Jury mitentscheiden und im Anschluss
aus ihrem neuesten Buch lesen.
Die Siegerin oder der Sieger vertritt den Bezirk beim Landesentscheid in der Berliner Stadtbibliothek am 19. Mai. Alle teilnehmenden Kinder gewinnen
Urkunden und Buchpreise, die
Siegerin bzw. der Sieger zusätzlich einen Buchscheck.
HELLA: Getanzte
Modenschau
Hellersdorf – „Wir greifen
nach den Sternen“ – eine getanzte Modenschau ist das Projekt des HELLA-Klubs für
Mädchen und junge Frauen,
Tangermünder Straße 2A, zum
20. Geburtstag des Hauses, der
im Oktober gefeiert wird. Immer mittwochs ab 15 Uhr sind
Mädchen ab acht Jahren, die
Spaß am Verkleiden und Tanzen haben, herzlich willkommen. Gemeinsam mit Iris entwerfen sie eigene Kostüme. Die
phantasievoll aus gesammelten
Alltagsmaterialien hergestellten
„Sternenkostüme“ können dann
in einer Modenschau tänzerisch
vorgeführt werden.
Info Tel. 99 18 143 und im Klub.
jot w.d. 4/2010
Jugend-Bildung-Sport
„Brot und Spiele“
Sportmuseum lud zur Diskussion über Olympia und Berliner Eissport ein
Marzahn – „Während der Olympischen Winterspiele in Vancouver stand ich selbst nachts auf, um
vor allem die Übertragungen im
Eiskunstlaufen zu sehen. Es war,
gemessen an vorherigen Wettkämpfen, eine Leistungsexplosion – nur eben nicht von den
Teilnehmern aus Deutschland.“
So gab Inge Wischnewski, die
Berliner Eiskunstlauf-Meistertrainerin, am 4. März während
der Diskussion im Sportmuseum
an der Eisenacher Straße ihre Eindrücke wider. Und sie erinnerte
daran, dass die junge DDR in den
50-er Jahren ein Niemandsland in
Sachen Kunstlauf war und es
schaffte, durch zielstrebige Talenteförderung zur Eiskunstlaufnation aufzusteigen.
Ähnliches wussten auch die
Podiumsgäste Joachim Ziesche,
Alt-Eishockey-Nationalspieler (197
Länderspiele), und Joachim Franke, ehemaliger Eisschnelllauftrainer (u.a. Claudia Pechstein) zu
berichten. Franke, der gerade ein
Buch über seine Trainerzeit veröffentlicht hat, wuchs einst in Marzahn auf und ging hier zur Schule.
Auch Joachim Ziesche bedauerte
den Niedergang seiner Sportart:
„Wenn Deutschland nicht die Eishockey-Weltmeisterschaften im
Mai in Köln ausrichten würde,
wäre unsere Mannschaft nicht einmal in die A-Gruppe gekommen.“
Heutzutage koche jeder Club sein
Süppchen für sich, es gäbe keinen
Zusammenhalt mehr, auch nicht in
der Nationalmannschaft. Leistungssport werde immer mehr
zum „Unterhaltungssport“ und zur
Kapitalmaximierung genutzt, frei
nach dem Motto „Brot und Spiele“. Das IOC baue sich „einen Palast“ als Sitz, es gehe um viel Geld
bei Übertragungsrechten (bei Peking und Turin allein um 4 Milliarden (!) Dollar), den Profit der
Sportartikelkonzerne usw. Und die
Sportarten, die wenig fürs Geschäft
taugten, fielen hinten runter. Ähnliche Wortbeiträge kamen auch aus
den Reihen der zahlreich versammelten Gäste des Abends.
Die Runde, der auch Helmut
Horatschke, Prof. Röder und Joachim Grünwald angehörten, wurde von Horst Schubert, dem Alterspräsident der BVV MarzahnHellersdorf, früher Direktor des
Sportverlages, moderiert.
Ingeborg Dittmann
Das Sportmuseum im „Haus des
Sports“ an der Eisenacher Str.
121, wurde im Juni 2009 eröffnet, ist Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr geöffnet.
Eishockey-Legende Joachim Ziesche, Schnelllauf-Trainer Joachim Franke, Horst Schubert, Inge Wischnewski und Helmut Horatschke (v.l.) während der Diskussion.
Foto: Dittmann
Straßenfußballer ermitteln Meister
Mitmachen kann jeder – Bürgermeisterin stiftet Fairplay - Pokal
Marzahn – Am 21. April beginnt
16 Uhr in der Sporthalle der Rudolf-Virchow-Oberschule, Glambecker Ring 90 die Vorrunde der
Deutschen Streetsoccer Meisterschaften. Die Fairplay Soccer Tour
2010, die unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst
Köhler steht, kann auf eine zehnjährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Von April bis Juni wird sie
erstmals in mehreren Bundesländern ausgespielt. In Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg
und Berlin werden dabei Vorrunden- und Qualifikationsfinale ausgetragen, in denen die Finalisten
der ersten deutschen Meisterschaft
im Streetsoccer ermittelt werden.
Gespielt wird in sechs Kategorien:
bis 14 Jahre, 15 bis 17 Jahre sowie
18 Jahre und älter – jeweils männlich und weiblich. Im Modus „3
gegen 3“ treffen die Teams in
Soccerarenen (10 mal 15 Meter)
aufeinander. Doch nicht nur der
sportliche Wettkampf steht im Mittelpunkt. Ein einzigartiges Fairplay
Bewertungssystem ermöglicht es
auch Mannschaften durch faires
und respektvolles Verhalten, völlig
unabhängig vom sportlichen Ergeb-
Wer Ohren hat, der höre
Kinder-Musik-Akademie beginnt neue Saison
Marzahn-Hellersdorf – Im vergangenen Jahr startete die Musikbibliothek mit großem Erfolg die
erste Kinder-Musik-Akademie.
Mehr als tausend Kinder besuchten von Mai bis Dezember 31 kostenlose Veranstaltungen. Die
Kinder erfuhren die Musik als etwas Freudiges, Schönes, Leichtes,
das die Menschen einander näher
bringt. Sie kamen auf spielerischsinnliche Art mit Klängen, Instrumenten und Geräuschen in Berüh-
rung. Hören, zuhören, sich öffnen,
singen und den Körper als eigenes Instrument zu erleben – das
war für sie eine prägende positive
Erfahrung. Viele Kinder sind zum
ersten Mal mit klassischer Musik
in Berührung gekommen und haben ein Konzerthaus bestaunen
können. Besonders beliebte Veranstaltungen, wie „Guck mal ins
Klavier“ – Führung durch die
Werkstatt des Klavierservices
Michael Masur oder „Percussion
Für viele Kinder war die Musikakademie im vergangenen Jahr die
erste Berührung mit klassischer Musik überhaupt.
Foto: -rs
total“ mit Till Höltge sind auch
dieses Jahr wieder dabei. Die
Musikakademie startet am 14.
April, 10 Uhr, in der Musikbibliothek im FFM mit „Tom Sawyers
Abenteuer“ – einer lebendigen
Lesung mit Live-Musik - mit Claudia de Boer (Sprecherin) und Johannes Gahl (Klavier). Am 12.
Mai heißt es dann wieder
„Percussion total“, am 26. Juni
gibt die Stiftung „Live music now“
ein Konzert für kleine Leute mit
Liedern von Gerhard Schöne und
Reinhard Lakomy zum Zuhören
und Mitmachen.
„Ich freue mich, dass es uns mit
vereinten Kräften gelungen ist,
die Musikakademie fortzusetzen“, betont Jugendstadträtin
Manuela Schmidt. Ihr für Kultur
zuständiger Kollege Stephan
Richter ist überzeugt, mit diesem
Projekt wesentlich dazu beizutragen, „dass Kinder schon früh
musikalische Erfahrungen sammeln können“. Er versprach auch,
die Kooperation mit der Musikschule zu vertiefen.
nis, die nächste Runde zu erreichen.
Bürgermeisterin Dagmar Pohle
überreicht den von ihr gestifteten
Fairplay-Pokal gegen 18 Uhr an
die fairste Mannschaft.
Das Bundesfinale findet am 26.
und 27. Juni im thüringischen
Pößneck statt. Anmeldeformulare, Turnierstädte, Anstoßzeiten
und weitere Informationen unter
www.soccer-tour.de.
Olympia im Wandel
der Zeit mit Oertel
und Weißflog
Biesdorf – Die Seniorenakademie „Klug im Alter“ lädt am
15. April, 19 Uhr, zu einer interessanten Veranstaltung ins TaP,
Frankenholzer Weg 4, ein. Unter
der Moderation von Heinz Florian Oertel berichten die ehemaligenWeltklasse-Skispringer Helmut Recknagel und Jens Weißflog
über ihre Erlebnisse bei Olympischen Spielen. Eintritt: 4 Euro,
Karten Tel. 514 37 14.
Küchenlust
statt Küchenfrust
Hellersdorf – Für Mädchen ab 7
Jahre bietet der HELLA–Klub für
Mädchen und junge Frauen, Tangermünder Straße 2A, eine neue
Reihe unter dem Motto: „Küchenlust statt Küchenfrust“. Jeden
Donnerstag ab 16 Uhr werden
Rezepte ausprobiert. Die Teilnehmerinnen können die Techniken
beim Kochen kennen lernen und
hinterher die Kochergebnisse in
gemütlicher Runde verputzen.
Umwelt & Verkehr
jot w.d. 4/2010
11
Pedaleure im Aufwind
Radverkehr im Bezirk soll bis 2025 verdoppelt werden – Nächste Kieztour am 25. April
Marzahn-Hellersdorf – Ein
Kampfziel nennt es Klaus-Dieter
Mackrodt, der Sprecher der örtlichen Gruppe des ADFC; Verkehrsstadtrat Christian Gräff
spricht von einem sehr ambitionierten Ziel. Auf der ersten Radverkehrskonferenz im Bezirk
wurde eine Verdoppelung des
Radverkehrs im Bezirk bis zum
Jahr 2025 beschlossen. Was hier
nach einem Paukenschlag klingt,
erweist sich bei näherem Hinsehen nicht gerade als Revolution.
Denn die genannte Verdoppelung
bezieht sich auf das berlinweit
niedrigste Radfahr-Niveau von
derzeit sechs Prozent.
Mario Franke vom ADFC will
solcherart Kritik jedoch nicht gelten lassen. „Wir werden die Welt
hier in Marzahn-Hellersdorf nicht
so schnell umkrempeln“, weiß er.
Schließlich existiert die ADFCGruppe „Wuhletal“ gerade mal
ein Jahr. Und dafür hat sie bereits
eine ganze Menge auf die Beine
gestellt. Die Konferenz war der
bisherige Höhepunkt. Denn anders als Mancher im Vorfeld vielleicht vermutete, wurde, das berichten die Teilnehmer übereinstimmend, kein „politisches Blabla“ gehalten, sondern eine ganze Reihe von Problemen klar und
deutlich angesprochen. Bei den
Radfahrern erhielt besonders
Michael Müller vom Tiefbauamt
hohes Lob.
Bedauerlich fand Klaus-Dieter
Mackrodt insbesondere, dass in
der knapp bemessenen Zeit eini-
Arbeitsgruppe
berät Zukunft des
Wernerbades
Mahlsdorf – Bürgermeisterin Dagmar Pohle hat eine Arbeitsgruppe
einberufen, die sich mit der Zukunft des Wernerbades befassen
soll. Das sagte sie auf eine Bürgeranfrage von Lutz Reineke auf der
März-BVV. In diese AG soll auch
der Verein „Freunde des Wernerbades“, über den jot w.d. bereits
berichtete, einbezogen werden.
Ansprechpartner für alle Aktivitäten sind aber die Bäderbetriebe,
denen auch das Grundstück gehört.
Derzeit würden Recherchen zum
derzeitigen Ist-Zustand des Bades
und dazu geführt, was bei WiederInbetriebnahme an neuen EURichtlinien zu beachten sei.
Ende des 2. Quartals soll eine Bedarfsanalyse für das Wernerbad vorliegen, versprach die Bürgermeisterin. Anhand dieser wird beraten, wie
die Zukunft aussieht. „Das Bezirksamt hält es für unerlässlich, die Bürger, die um das Bad wohnen, in den
Ideenfindungsprozess einzubeziehen“, antwortete Dagmar Pohle auf
eine entsprechende Frage. „Viele
Anwohner waren bis vor einigen
Jahren an das mehr als 100 Jahre
bestehende Freibad gewöhnt. Inzwischen gibt es aber auch andere, neue
Anwohner.“ Der Bezirk habe ein hohes Interesse an rechtzeitiger Einbeziehung der Bürger.
RN
Am 25. April bietet die Stadtteilgruppe Wuhletal des ADFC wieder eine kostenlose „Kieztour für Neuberliner und
Entdecker“ von ca. 25 Kilometern Länge an; Start ist 14 Uhr am Alten Rathaus am Helene-Weigel-Platz. Die Tour
führt quer durch den Bezirk vorbei an Sehenswertem und Wissenswertem. Ausdauernde können bereits 10 Uhr am
Bürgerbüro Marzahner Promenade 11 zum Altlandsberger Sattelfest starten und sich 14 Uhr der „regulären Strekke“ anschließen. Die Kieztour im vergangenen August führte auch am Schloss Biesdorf vorbei.
Foto: König
ge Vertreter, etwa die Polizei,
überhaupt nicht zu Wort kamen.
Trotz differenzierter Einschätzung, etwa im „Missverhältnis
von Prozentsatz und Zeitschiene“,
wie es Gesine Franke nannte,
waren sich alle Seiten einig, dass
die Konferenz ein wichtiger
Schritt zu mehr Sicherheit und
Verkehrsgerechtigkeit war.
Und damit auch Politik und Verwaltung, die zumeist ja doch mit
dem Auto unterwegs sind, einen
persönlichen Eindruck von den
schlimmsten Mängeln in der Infrastruktur des Fahrradverkehrs
bekommen, will man gemeinsam
am 28. Juni eine Radtour unternehmen. Stadtrat Gräff hat dringend darum gebeten, den Termin
so zu wählen, dass er selbst
mitradeln kann. In der ADFCGruppe ist man sich einig, dass
die Verantwortlichen auf alle Fäl-
le zur Marzahner und zur Bersarinbrücke geführt werden. Diese
sind die größten „Knackpunkte“
im Radwegesystem. „Wir wollen
aber nicht nur Mängel aufzeigen,
sondern auch auf ein paar positive Beispiele hinweisen“, verspricht Klaus-Dieter Mackrodt.
Ein bisschen Lob tut sicher auch
den so oft gescholtenen Mitarbeitern der Verwaltung recht gut.
R. Nachtmann
Umdenken bei der TVO?
Verkehrskonferenz der Linken betrachtet auch Südostverbindung
Berlin – Nachdem sowohl die Linke Marzahn-Hellersdorf als auch die
Linke Treptow-Köpenick eine Berliner „Linke Verkehrskonferenz“ vor
dem Landesparteitag im April zur
Diskussion der offenen Fragen der
Anbindung des neuen Flughafens
BBI an das Berliner Verkehrsnetz
insbesondere im Osten gefordert hatten, fand diese Mitte März statt.
Vor allem die Köpenicker um den
Ex-Stadtrat Ernst Welters machten
sich stark für die Verlängerung der
A 100 zur Elsenbrücke, Frankfurter
Allee und Storkower Straße, um das
Adlergestell zu entlasten und eine
Verlängerung der Osttangente durch
die Wuhlheide zu vermeiden. Demgegenüber sprachen sich die anderen Anwesenden, unter ihnen auch
Jutta Mattuschek als verkehrspolitische Sprecherin der Linken im Abgeordnetenhaus mehr oder weniger
deutlich gegen die Verlängerung der
A 100 nach Norden aus und verwiesen auf das ebenfalls ablehnende
Votum des SPD-Landesparteitages
in dieser Frage.
Dafür, so die vorherrschende Meinung bei der Konferenz, sollte die
Schienenanbindung von der Ostbahn/Lichtenberg in Richtung Süden/BBI deutlich verbessert werden.
Auch Stadtstraßen wie der Lückenschluss der Osttangente oder die er-
Die östliche Variante der TVO.
neut in die Diskussion gebrachte
Südostverbindung könnten als Alternative zur teuren Autobahnverlängerung in Richtung Elsenbrücke/
Lichtenberg Unterstützung finden,
was sofort vom anwesenden Vertreter des Siedlerverbandes VDGN begrüßt wurde, zur Überraschung auch
vom Vertreter des Bundes für Natur- und Umweltschutz (BUND) im
Saal. Die in den neunziger Jahren
bereits ins Gespräch gebrachte Südostverbindung (SVO) verlängert
wie die Osttangente die Märkische
Allee nach Süden, biegt jedoch mit
der U-Bahnlinie 5 zur Straße am
Tierpark ab, um dann Höhe Blockdammweg die nach Karlshorst führende Bahnlinie zu queren. Zwischen Oberschöneweide und Baumschulenweg soll die SVO über eine
neue Spreebrücke die A113 am
Anschluss Späthstraße erreichen.
Gesine Lötzsch als Lichtenberger
Bundestagsabgeordnete warb dafür,
künftig Bundesmittel auch umzuwidmen, um den Schienenverkehr
oder den Lärmschutz an bestehenden Verkehrs-Trassen zu verbessern, anstatt einseitig den Neubau
von Autobahnen zu fördern. Bleibt
zu hoffen, dass sich für eine zukunftsfähige Verkehrspolitik irgendwann mal politische Mehrheiten finden.
U. Clauder
Kein Nachspiel
wegen getöteter
Fledermäuse
Biesdorf – Forderungen nach
Konsequenzen für Umweltstadtrat Norbert Lüdtke hat
die BVV mit großer Mehrheit
abgelehnt. Wie berichtet, waren bei Fällarbeiten an der Lappiner Straße am 15. Februar
streng geschützte 25 Große
Abendsegler getötet worden.
Interventionen von Bürgern,
die das Fällkommando auf die
Bruthöhle aufmerksam machten, wurden damals abgetan.
Lüdtke bedauerte den Vorfall
und versprach, die Mitarbeiter
besser schulen zu lassen. Auch
werde künftig ein Zwang zur
Untersuchung von Höhlen in
Bäumen gelten. Eine Verantwortung für den Vorfall, zu dem
mittlerweile das Landeskriminalamt ermittelt, lehnte der
Stadtrat ab.
Kritik erfuhr das Vorgehen vom
Vorsitzenden des Umweltausschusses, Frank Beiersdorff.
„Wir müssen uns die Frage stellen: Wie geht man mit Bürgern
um“, schimpfte er. Und statt immer gleich zur Säge zu greifen,
muss man „auch mal zeitweise
einfach etwas absperren, ehe
Bäume gefällt werden“. Auch
Bernadette Kern, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen, ließ
ihrer Empörung freien Lauf. „Sie
haben in der Agenda-Gruppe
Umwelt bereits vor längerer Zeit
definitiv zugesichert, dass Bäume vor Fällungen stets genau auf
Tier-Besatz kontrolliert werden“,
warf sie Lüdtke vor. Der erfuhr
die erwartete Unterstützung von
Klaus-Jürgen Dahler, dem Chef
der Linksfraktion. „Herrn Lüdtke
in Verantwortung zu nehmen, ist
mir unverständlich“, monierte er.
„Er hat die Bäume schließlich
nicht gefällt.“ Bernadette Kerns
Antrag auf eine Missbilligung
des Stadtrates folgten trotzdem
zehn von 44 Verordneten. Die
Grünen waren nur zu zweit anwesend.
R. Nachtmann
Frühlingswanderung
in der Weiherkette
Hellersdorf – Das Freilandlabor Marzahn veranstaltet am
22. April seine diesjährige
Frühjahrswanderung in der
Hönower Weiherkette. Start ist
14 Uhr am U-Bahnhof Hönow,
Teilnehmerbeitrag 2 Euro für
Erwachsene.
Start des Umbaus
am S-Bahnhof
Biesdorf – Der behindertengerechte Umbau des S-Bahnhofs wird noch in diesem Monat beginnen. Das versicherte
Bürgermeisterin Dagmar Pohle. Sowohl Verwaltung als auch
Bürger hatten eine Verbesserung des Zugangs seit Jahren,
zuletzt im Rahmen des Bürgerhaushaltes, gefordert. Laut
Bürgermeisterin waren die Verhandlungen mit der Bahn AG
„nicht immer leicht“, nunmehr
aber von Erfolg gekrönt.
12
jot w.d. 4/2010
Wer singt mit?
Marzahn-Hellersdorf – Zum
13. Mal ruft das Bezirksamt
Chöre und Gesangsgruppen in
und um Berlin auf, sich mit einem eigenen Programm beim
traditionellen Marzahn-Hellersdorfer Sängerfest am 16. Mai
von 13 Uhr bis 19 Uhr auf der
Parkbühne Biesdorf vorzustellen. Auf die teilnehmenden
Chöre warten wieder drei attraktive von „derArt“ gesponserte Preise. Die Sieger werden
in einer Publikumswahl gekürt.
Interessierte Chöre und Gesangsgruppen melden sich bitte bis 23. April beim Sozialamt,
Riesaer Str. 94, 12627 Berlin
(Frau Döbrich, Tel. 90 293 44
33, email: christine.doebrich@ba-mh.verwalt-berlin.de
Singen macht Laune
Marzahn – „Klinge, kleines
Frühlingslied“ – unter diesem
Motto steht am 14. April, 15
Uhr, das Singen in geselliger
Runde im Kursana-Seniorenzentrum Landsberger Tor,
Blumberger Damm 158. Moderation Carola Röger, am Klavier
Ulrich Wilke. Eintritt: 2 Euro.
Vorträge zu Wasser
und Elektrofeldern
Biesdorf – Am 22. April, 19
Uhr, spricht Heilpraktiker Jürgen J. Kunze im Schloss Biesdorf zum Thema „Wasser –
unser Lebensmittel Nr.1“. Am
27. April, 18 Uhr, referiert Peter Lindt über Elektromagnetische Felder - Fluch oder Segen?
Am 29. April geht es ab 18 Uhr
beim Stammtisch B1 um Umweltberatung und Prävention.
Sozialbau entsteht
am Balzerplatz
Biesdorf – Mitte September ist
Baubeginn, zum Jahresende soll
der Rohbau der neuen Freizeiteinrichtung am Balzerplatz stehen. Das Haus soll generationsübergreifend fungieren; ob Kinder, Familien oder Senioren –
alle Anwohner sollen das Haus,
dessen Fertigstellung für das 3.
Quartal 2011 geplant ist, nutzen.
Für Senioren
Hellersdorf/Mahlsdorf – Am
20. April, 14 Uhr, bietet das
Nachbarschaftszentrum Klub 74
unter dem Motto „Der Frühling
hat sich eingestellt“ Lieder zum
Zuhören und Mitsingen mit Renate Schulz. Eintritt 2,50 Euro.
Am 21. April, 14.30 Uhr, lädt
das Stadtteilzentrum „Pestalozzi-Treff“ zum Lese-Café „Text
trifft Ton“ mit Wolfgang Ohmer
(Gitarre) und einem Literaten.
Eintritt 2,50 Euro, Kaffeegedeck
1,60 Euro; Am 28. April, 14.30
Uhr, lässt Lothar Wolf im Kulturforum Hellersdorf mit
„Sehn’se, das ist Berlin“ eine
Stunde Lachen über Berlin, die
Berliner und über sich selbst.
Eintritt 4 Euro, Kaffeegedeck 2
Euro. Anmeldung für alle Termine Tel. 90 293 44 33.
RN
Wirtschaft & Soziales
Vierter Bär vergeben
Küche des Seniorenzentrums Polimar erhielt Auszeichnung
Marzahn – Ekellisten und Smilies in Pankow, die schmutzige
und saubere Küchen in Gastronomie und Versorgung bewerten,
setzt der Wuhlebezirk bekanntlich seine „Berliner Bären“ entgegen. Mittlerweile hat Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff,
der auch für Ordnung und Sauberkeit zuständig ist, diese Auszeichnung vier Mal verliehen.
Neuer stolzer Besitzer der entsprechenden Urkunde ist Michael Selig, 26-jähriger Küchenchef
vom Likur-Service, der den gastronomischen Bereich des Seniorenzentrums Polimar, LudwigRenn-Straße 68, bewirtschaftet.
Der jüngste Koch des Unternehmens bekommt viel Lob. An die
hundert Portionen reicht der Küchenchef mit seinem siebenköpfigen Team, zu dem auch ein Auszubildender gehört, jeden Tag über
die Theke. Bei den zwei Menüs,
die zur Auswahl stehen, werden
weitgehend die Wünsche der Heimbewohner berücksichtigt. Auch
Gäste aus der Nachbarschaft sind
willkommem und nutzen gern das
preiswerte Angebot. „Seit September 2008 esse ich hier, es schmeckt
jeden Tag wunderbar“, erzählt
Stammkundin Ursula Fierek.
Michael Selig und Heimleiterin Edda Schlingelhof. Foto: Stegemann
„Es ist erfreulich, dass das positive subjektive Gefühl der Bewohner des Zentrums durch die objektive Feststellung meines Amtes
bestätigt wird“, zeigte sich Gräff
bei der Übergabe der Auszeichnung
in seinem Handeln bestätigt. „Die
Beurkundung der Einhaltung von
lebensmittelhygienischen Qualitätsmerkmalen erfreut sich durch
die hiesige Gastronomie immer höherer Beliebtheit und wachsender
Nachfrage.“ Gräff hofft, dass Beispiele wie die Auszeichnung Michael Seligs weiter Schule machen.
Die Urkunde „Berliner Bär“ wird
an gastronomische Einrichtungen
vergeben, die bei planmäßigen
amtlichen Lebensmittelkontrollen
die Einhaltung der einschlägigen
lebensmittelrechtlichen Vorschriften nachgewiesen haben. Mit dieser Urkunde soll das positive Ergebnis der Kontrolle für die Kunden sichtbar gemacht und somit ein
Beitrag zur Transparenz im Verbraucherschutz geleistet werden.
Das Seniorenzentrum Polimar besteht aus einem Pflegebereich mit
95 Plätzen und einem Bereich für
betreutes Wohnen mit 21 Wohnungen. Ein Bereich ist speziell auf die
Bedürfnisse demenzkranker Personen ausgerichtet. R. Nachtmann
Tom Sawyer in Afrika
Als Zivi in Namibia – Ein Bericht aus dem ehemaligen Deutsch-Südwest
Tom Sawyer in Afrika. Ja, das
klingt gut. Abgesehen davon beschreibt es ganz angemessen, wie
ich mich im Moment fühle. Wie ein
kleiner Junge, für den die ganze
Welt ein einziges Abenteuer ist.
Afrika, genauer gesagt Windhoek
in Namibia, ist der augenblickliche
Ort meiner Erlebnisse. Ich bin natürlich nicht Tom Sawyer, sondern
Benjamin Seegert, 21 Jahre alt und
absolviere hier meinen Zivildienst.
Meine Arbeit besteht in der Betreuung und schulischen Unterstützung
von Kindern zwischen 8-20 Jahren
in einem Schülerheim. Von den 25
Kindern gehören die meisten von
ihnen den Nama an und sind somit
auch schwarz. Die Nama sind eine
der großen Volksgruppen in Namibia. Das heißt, dass die meisten
Kinder sich untereinander auch in
Nama unterhalten. Jedoch werden
auch Sprachen wie Afrikaans, Englisch und Deutsch gesprochen.
Zwar hatte ich in Deutschland meine Ausbildung zum Erzieher begonnen, doch ist diese Arbeit hier ziemlich neu für mich. Um ehrlich zu
sein, ist vieles ziemlich unüblich,
unvergleichlich für mich und völlig anders als erwartet.
Das Klima mit seiner großen Hitze
macht Aktivitäten im Freien
unmöglich,gewöhnungsbedürftig
sind auch die randalierenden Affen
im Garten, die die Mülltonnen
plündern. Aber am meisten verwundern mich die generellen Umstände. Windhoek, die Hauptstadt
Namibias, zeigt ein eher westliches
Erscheinungsbild und die von mir
erwartete Armut und Hilfsbedürftigkeit der Kinder an meinem Ar-
beitsplatz war nicht vorhanden. Mit
westlich meine ich, dass der
Einfluss Deutschlands, aber auch
anderer Staaten in den Gebäuden,
der Kleidung und einfach dem Angebot in den Geschäften wiederzuerkennen ist. Das Kinderheim ist
materiell gut ausgestattet, die Kinder haben damit einen überdurchschnittlich guten Lebensstandart,
im Vergleich zu Namibia im Gene-
rellen. Entgegen meinen Erwartungen stellte sich bei mir sehr schnell
das eigenartige Gefühl ein, nicht
gebraucht, sondern lediglich akzeptiert zu werden.
Doch nach und nach schärfte sich
mein Blick und ich lernte zu differenzieren. In den letzten 5 Monaten erfuhr ich mehr über das Land,
die Menschen und besonders über
die individuellen Besonderheiten
meiner Kinder. Ich verstand, dass
sie keinen Samariter benötigen.
Trotzdem verdeutlichte mir die
Beschäftigung mit den Biographien der Kinder die Last, die sie doch
zu tragen hatten. Eine Last, die
nicht direkt sichtbar, sondern nur
spürbar war. Vergewaltigung, Misshandlung und Alkoholmissbrauch
bei den Eltern sind nicht unübliche Bestandteile dieser Biographien. Zur Folge hatte diese Last jedoch nicht, dass diese Kinder dankbar für jede Art von Zuwendung
und Interesse an ihnen waren, sondern sich im Gegenteil als abgebrüht und willensstark den Betreuern und untereinander zeigten. Gerade diese unnahbare und autoritätsverweigernde Art machte die
Arbeit sehr schwer.
Doch ich nutzte die Zeit, machte
meine Erfahrungen und lernte dazu.
Heute gelingt es mir besser, mit
ihnen umzugehen. Und so wurde
aus der anfänglichen Enttäuschung
die Arbeit selbst doch wieder eine
Art Abenteuer, jedoch auf eine völlig unerwartete Weise.
Da wäre ich wieder beim Abenteuer. Bleibt wohl nur noch eine letzte
Sache zu klären. Warum schreibe
ich das überhaupt und warum denke ich, dass es jemanden interessieren könnte? Das ist kurz gesagt:
Ich möchte von dem Gefühl, das ich
hier habe, wenn ich Nachrichten
aus der Heimat bekomme und z.B.
jot.w.d. lese, gerne versuchen weitergeben, indem ich Informationen,
gepaart mit meinen Erfahrungen,
aus dem Ausland schicke.
Benjamin Seegert,
Abb.: Der Autor mit Heimleiterin
Feuilleton
jot w.d. 4/2010
13
„Danke Franz!“
Im „Kosmos“ verabschiedeten sich Musiker von Franz Bartzsch
Endlich wieder
„Danzmusik“: Alles
Rot, alles genial
Kann doch nicht sein, dachte ich
bei mir, und bekam die CD einfach nicht mehr ‘raus aus dem
Player und aus den Ohren, das
Radiogedudel hat seitdem keine
Chance: Schon die ersten Takte
des ersten Liedes „Alles rot“ atmen den Geist von Tamara Danz,
auch wenn es religiös und übergeschnappt klingt. Aber Superlative sind gerade gut genug für
diesen Geniestreich. Die Texte
von Karma unterlaufen jede Kritik, deutschsprachige Rockmusik
sei entweder vor Kitsch oder vor
Gewalt triefend. Sie ist im Falle
von Silly einfach anspruchsvoll
und lyrisch zugleich. Dank einer
überragenden Interpretin Anna
Loos im Einklang mit Silly eine
Wiederauferstehung von Tamara
Danz in all ihren Facetten. Es
wäre nicht zu glauben, würde man
es nicht immer wieder hören: Wie
haben die das nur hinbekommen?
In dieser Musik fühle ich mich
zuhause.
U. Clauder
Ein Ausschnitt aus „NOCH“
Text: Werner Karma
Dirk Zöllner, Dina Straat
IC Falkenberg, Angelika Mann
Tino Eisbrenner, Veronika Fischer
Werther Lohse, Ute Freudenberg
Friedrichshain – Der am 5. Januar mit gerade 62 Jahren so plötzlich verstorbene Komponist Franz
Bartzsch war an diesem 7. März im
„Kosmos“ mitten unter uns. Nicht
nur dass der symphatische Musiker lächelnd von drei großen Leinwänden auf das Publikum schaute.
Er war es vor allem mit seiner
Musik. Fast zwei Dutzend Sänger,
Musiker und Freunde interpretier-
ten seine Kompositionen – darunter Veronika Fischer, Angelika
Mann, Dina Straat, Christiane
Ufholz, Stefan Trepte, Werther
Lohse, Tino Eisbrenner, Dirk Zöllner, IC, Wolfgang Lippert, André
Herzberg, Jürgen Ehle, Günther Fischer und Ute Freudenberg.
Rund 800 Besucher erlebten einen
berührenden Abend, an dem die
Vielseitigkeit, vor allem aber die
Genialität der Musik von Franz
noch einmal deutlich wurde. Viele
seiner Popsongs sind längst zum
Klassiker geworden – vom „Klavier
im Fluss“ und „Wenn ich eine
Schneeflocke wär“ über den „Blues
von der letzten Gelegenheit“, dem
„Champagnerlied“ und dem „Blues
für ein Mädchen“ bis zu “Bin ein
einfacher Mann“, „Tears of Ice“,
„Ich glaub, es geht schon wieder los“
und dem wunderbaren „Wind trägt
alle Worte fort“. Herausragend bei
all dem Ute Freudenberg, deren Album „Puppenspieler“ von 2006 fast
ausschließlich die musikalische
Handschrift von Franz trägt. Und so
trieb es einem trotz aller positiven
Gefühle dann doch noch die Tränen
in die Augen. Danke, Franz, für deine wunderbare Musik.
I. Dittmann, Fotos: Nachtmann
Noch betäub ich mich mit Fressen Saufen / renn wie’n Hamster ‘rum, um mir schönen
Schrott zu kaufen / Noch leck
ich dem Boss lieber das Maul,
denn wer den Job verliert, dessen Party ist gelaufen / Noch
mach ich das Schaf. Ich bin
brav. Noch bin ich Rädchen im
Apparat / Noch schläft meine
Wut. Sie schläft gut. Noch. Aber
sie träumt schon vom Attentat.
Durchwachsene Frühlingsgefühle
Suzuki und Martin verlassen Kabarettistin und jot w.d.-Kolumnistin Dagmar Gelbke,
dafür brachte ein vertrackter Weisheitszahn Mutter und Tochter näher
Das erste Quartal 2010 wird vom
Frühling verabschiedet, mit ihm
der Winter. Wenn es jetzt noch mal
schneit, dann ist es eine Laune des
Aprils. Alles ganz pünktlich, so
wie es in alten Zeiten war: Zu
Ostern – wir sagten zu, nicht an –
holte Mutti meine weißen Kniestrümpfe aus dem Schrank. Und
wie damals kommen mir die Zeilen „Winter ade, scheiden tut weh“
in den Sinn, die ich beim Milchholen, die Kanne übermütig
schwenkend, in den Karfreitagmorgen trällerte.
Soweit so gut. Doch das „aber dein
Scheiden macht, dass mir das
Herze lacht“, klappt auch in diesem Jahr nicht ganz. Die
Frühjahrsdepression sitzt wohl
schon lauernd in den aufkeimen
wollenden Knospen. Denn mein
treuer Suzuki verabschiedet sich
ebenfalls leise von mir. Baujahr
2002, 240 000 km. Reparaturen
sind in diesem Alter nicht empfohlen, eins zieht das andere nach
sich, eine Milchkanne ohne Boden. Wie bei einem alten Menschen, sagte Oma immer. Konnte
sich mein Vehikel nicht verabschieden, als es noch die Abwrackprämie gab?
Mein zweiter Untermieter Martin
verlässt uns auch. Ein halbes Jahr
war er Praktikant beim Deutschen
Institut für Luft- und Raumfahrt,
ein strebsamer Physikstudent, ein
Kunstturner obendrein. Einer, mit
dem ich zwar keine Pferde gestohlen, aber die dicken Wände meines Hauses durchbohrt habe, um
das Internet-Netzwerk bis in den
Keller zu legen. Ihm zu Ehren
gab’s pünktlich zum Frühlingsanfang bei 8 Grad Außentemperatur
ein abendliches Terrassenfest mit
Grill und vorgezogenem Osterfeuer, das sein Nachfolger, ein sehr
stiller, sehr bescheidener, sehr
höflicher junger Mann aus Polen,
schweigend hütete. Nachwuchsschauspieler Rene, der nun schon
das zweite Jahr bei mir wohnt, war
auch zugegen, nebenbei wild und
wichtig telefonierend, immer laut
und in fränkischem Dialekt
schimpfend – auf Berlin, auf die
Deutsche Bahn, auf den armen
Herrn von und zu Guttenberg, der
ihn zum Wehrdienst verpflichten
will, auf das Chaos an seiner
Schauspielschule ... Ich hab ihn in
seiner jugendlichen Schrulligkeit
inzwischen lieb gewonnen wie einen adoptierten Sohn.
Apropos – Tochter Paula und Kater Toni leben auch noch! Meinem
armen Kind wurde ein Weisheitszahn herausoperiert, und wir haben uns beide mal wieder gefragt,
was dieses Gesundheitssystem aus
den Ärzten gemacht hat. Zunächst
wurde das Ungetüm, das sowieso
raus musste, noch wurzelbehandelt. Ergebnis: Entzündung. Folgerichtig schlugen drei Spritzen
von unserem Haus-, Hof- und Kabarettzahnarzt in Frankfurt nicht
an, so dass er sie zum Chirurgen
schicken musste. Der hat natürlich
gesägt, Knochen aufgebohrt und
genäht. Ergebnis: Dicke Backe.
Entzündung. Antibiotika. Krankschreibung. Paulas Auftritt auf der
Leipziger Buchmesse abgesagt.
Ich weiß nicht, meine Weisheitszähne waren alle querverwurzelt
und mussten aufgesägt werden.
Trotzdem heilte alles komplikationslos auf natürliche Weise.
Aber immerhin lagen Mutter und
Kind dann einige Abende gemeinsam vorm Fernseher. Wir haben
uns Filme aus der Videothek
„reingezogen“, in Englisch natürlich, damit wir uns nicht ganz so
tatenlos vorkamen. Ja, alles im
Leben ist gut für etwas (Zitat
Oma). Und vielleicht ist Paula
mit dem Zahn auch die unglückliche Liebe gezogen worden, die
sie den ganzen Winter mit sich
herumgeschleppt hat.
Womit wir bei den Frühlingsgefühlen wären. Für alle, die sich
danach sehnen, ist pünktlich und
aus Anlass schon erwähnter Buch-
messe, Elfriede Vavriks „Nacktbadestrand“ – die Gegenoffensive
zu Charlotte Roches „Feuchtgebiete“ sozusagen – erschienen.
Die 81jährige Elfriede schildert
darin u.a. ihren ersten Orgasmus,
den sie mit 79 hatte, nachdem sie
sich auf Anraten ihres Arztes über
Kontaktanzeigen mit 40-Jährigen
traf. Abgesehen davon, dass ich
glaube, dass sie dieses Thema bei
Claire Goll in „Ich verzeihe keinem“ abgeschrieben hat, einem
Buch, das ihr als Buchhändlerin
und auch in ihrem Alter noch bekannt sein müsste, frage ich mich
wirklich, warum sich diese Gesellschaft immer mehr sexualisieren
muss. Ablenkungsmanöver von
den wahren Problemen? Wer weiß.
Ich jedenfalls werde nicht bereit
sein, die Intimteile meiner verflossenen Liebhaber detailgetreu zu
beschreiben, nur um wieder ein
neues Buch in einem Verlag unterbringen zu können. Da schreibe ich lieber hier in jot w.d. weiter und bleibe
Eure keusche Frühlingsfee
Daggie, denn: Hier bin ich
Mensch, hier darf ich‘s sein!
14
jot w.d. 4/2010
Empfehlungen
In die Döberitzer Heide
Per Bahn und Bus rund um Berlin – Teil 3
Vom Bahnhof Priort (RB 21) geht es zunächst ins alte Gutsdorf abseits der Bahn
und dann zurück entlang der „Chaussee“ zur
neuen Ortsmitte. Das Gemeindehaus befindet sich im früheren Konsum. Schräg gegenüber liegt der historische Gasthof zum
Weinberg. Wir folgen dem Weg, der zum
Grabdenkmal Monteton führt. Jean Louis
Frederic Digeon von Monteton war als Sohn
einer wohlhabenden Hugenottenfamilie hier
1752 geboren worden. 1783 übernahm er
das Gut. Damals standen noch vier Morgen
Land auf dem Südhang unter Reben.
Nach Querung des Weinberges biegen wir
beim Bäcker an der Chaussee rechts in den
Elsbusch ein. Am Ende der Straße geht es
zwischen zwei Zäunen hindurch in die
Döberitzer Heide. Hier war fast 300 Jahre
militärisches Übungsgebiet, auf die „Spuren“ treffen wir immer wieder am Rande.
Die Natur erobert sich Terrain zurück. Schon
Ende März/Anfang April begegnen uns
Steinschmätzer, etwas später Braunkehlchen und höchst seltene Wiedehopfe.
An Wegegabelungen geht es nach rechts und
bald nach links. Die Flächen zum Ferbitzer
Bruch werden durch Galloway-Rinder gepflegt. Die Heinz-Sielmann-Stiftung erwarb
einen Großteil des Gebietes, das heute unter europäischem Schutz steht. Warum aber
musste man rund um den Wildniskernbereich 20 bis 50 Meter breite Schneisen
schlagen? Doch das Problem Wegebau in
Naturschutzflächen gibt es ja nicht nur hier.
Eine Ausstellung zur Döberitzer Heide und
ein Café finden wir im Naturschutzzentrum,
einst Panzerschießstand. Von hier kann man
den Spuren der militärischen Nutzung der
Heide, die bis auf die Zeit des „Soldatenkönigs“ zurück geht, bis Dallgow-Döberitz
folgen. Bei Anmeldung bietet das Naturschutzzentrum (Tel. 033234/7080) verschiedene Führungen an.
Wir gehen jedoch zur nächsten Gabelung
zurück und widmen uns dem Schaugehege
der Sielmannstiftung. Rothirsche, Wisente,
Przewalskipferde können von einer Brücke
beobachtet werden, ein großer Rundweg
bietet zugleich viel Information zur Natur.
Anschließend geht es vorbei am Olympischen Dorf von 1936 zum Bahnhof Elstal,
wo man die Heimfahrt antreten kann.
Frank Beiersdorff
Der Autor veranstaltet Wanderungen und
Ausflugsfahrten in Kleinbussen. Rückfragen Tel. 993 85 21.
Kofferradio mit Raritäten
Berlin – Am 8. April gibt es im „Kofferradio“ beim Sender Alex Berlin die
erste Wunschsendung des Jahres. Neben
der „Klingenden Monatsschau“ vom
April 1959 sind u.a. Schlager von und
mit Fanny Daal, Lutz Jahoda, Jens Heller, den Fortunas und dem singenden
Ehepaar Klein/Siewert (Foto: Archiv) zu
hören. Am 15. April unterstützen die
Stammhörer Heide-Marie und Manfred
Fligge Moderator Siggi
Trzoß als Co-Moderatoren im Studio an der
Voltastraße. Im Mittelpunkt stehen erfolgreiche Duett-Titel u.a. von
Karla Schreiter/Hartmut Eichler, Aurora
Lacasa/Thomas Lück,
Lück/Holm und Chris &
Frank. Raritäten vom April und Mai
1960 sind am 22. April zu hören. Außerdem Schlager von Ingrid Nuding,
Günter Geißler, Gerhard Wendland,
Jenny Petra, Erhard Juza und anderen.
Am 29. April begrüßt Siggi Trzoß als
Studiogast Sigurd Hilkenbach, ehemaliges Mitglied der Gesangsgruppe „Die
Ping Pongs“. Zu empfangen ist das „Kofferradio“ über Antenne 97,2, über Kabel Berlin (92,6 oder
96,85) sowie über das
Internet: www.alexberlin.de, jeweils donnerstags zwischen 16
und 17 Uhr. Titelwünsche und Kritiken
per Fax: 030-9915023
oder email: moderator@siggitrzoss.de. I.D.
direkt – Briefe & Antworten
Lebenswerk zertrümmert
Zu: „Marzahner Kräuter“, jot w.d. 3/2010
Schön, dass Sie der Schulgartenarbeit
Platz in Ihrer Zeitung gegeben haben.
Über deren Unverzichtbarkeit braucht
man keine Worte zu verlieren. Wer
selbst gräbt und pflanzt, wird auch
seiner Früchte Arbeit ernten wollen.
Auch ich habe so manches Bund frischer Kräuter von der AG Junge Gärtner Marzahn gekauft. Schöner noch
wäre, wenn endlich der Bezirk das
bundesweit und international anerkannte Wirken von Gerda Schneider
nicht nur zur Kenntnis nähme, sondern tatkräftig unterstützte. Immerhin
will die Berlin-Brandenburgische
Lenné-Gartenakademie im Juli 2010
in Marzahn tagen. Eines der Themen
wird der von der Akademie verantwortete Schulgartenwettbewerb Berlin 2009/2010 sein. Eine tolle Sache,
sollte man meinen, zumal dank Frau
Schneider zwei Marzahner Schulen
daran teilnehmen. Den Bezirk lässt
das kalt.
In dieses Bild passt auch, wie die
Schule und der Schulgarten der
Döblin-Schule verschwanden. Die
Schule ist längst abgerissen, das Gelände je nach Wetter und Jahreszeit
mal Tümpel, mal Steppe, die Kinder
„vertrieben“, die einstige Schulgartenwerkstatt geräumt, das Inven-
tar verscherbelt. Der Schulgarten ist
immerhin noch Garten, hat einen neuen, multipotenten Träger und seitdem
Mittel erhalten, wie sie in dreißig Jahren zuvor nicht geflossen sind. Wer
das hinterfragt, wird mit Hausverbot
bedroht, als Querulant, Nestbeschmutzer oder gar Lügnerin, wie
Frau Schneider geschehen, abgetan.
Momentan gewähren die BrunoBettelheim-Grundschule, die NilsHolgersson-Schule und der Agrarbörse e.V. den Resten der AG Junge
Gärtner Marzahn Domizil und bescheidene Unterstützung. Wenn mal
ein Quartiersmanagement der AG ein
paar Hundert Euro bewilligt, darf sie
sich glücklich schätzen. Ein Mehrfaches hat Frau Schneider inzwischen
privat zugeschossen.
Wie lange noch währt dieser antisoziale Zustand, bei dem immer dieselben Träger Jahr um Jahr Hunderttausende abfassen und oft genug nur das
Berichtswesen Blüten treibt, während
andere ohnmächtig der Zertrümmerung ihres Lebenswerkes zuschauen
müssen, weil kein Politiker im Bezirk für nützliche Schulgartenarbeit
auch nur einen Finger rührt.
Hans-Jürgen Moder
Raoul-Wallenberg-Straße
Noch eine
Marzahn-Hymne:
Ich mag die Platte!
Wie hat’s mir damals gut getan;
da sprach mein BGLer:
„Du kriegst ’ne Wohnung in Marzahn
mit Vollkomfort und Keller.“
Da hab ich einen drauf gemacht
und schnallte spät erst in der Nacht,
was für ein großes Glück ich hatte:
Ich mag die Platte!
Zwar ham wir weder KdW,
noch ’ne Elite-Schule;
doch dafür einen Bagger-See
und unser Flüsschen Wuhle.
Die Häuser sind nicht elegant,
und arg beschmiert ist manche Wand.
Hier sagt man „Ehemann“, nicht „Gatte“.
Ich mag die Platte!
Von Hellersdorf und von Marzahn
kommt man ratz-batz nach Mitte
mit S-Bahn, U-Bahn, Straßenbahn
und Fahrrad auch – na bitte!
Und raus ins Grüne geht’s hier leicht,
weil Wald und Flur man schnell erreicht.
Die Landluft lockt, die satte, glatte ...
Ich mag die Platte!
Wir haben manchmal wenig Geld
und leben gern mit Hunden.
Die Gärten aus der ganzen Welt
kann man bei uns erkunden.
Auch Arbeitslose gibt es hier,
die leben mühsam von „Hartz IV“,
doch niemals in der Hängematte.
Ich mag die Platte!
Wir sind der Osten von Berlin,
wie damals – so auch heute.
Minister zieht’s hier selten hin,
hier leben kleine Leute ...
... und mancher, der gut russisch spricht.
Wer neureich ist, der wohnt hier nicht,
packt lieber westwärts sich in Watte! Ich mag die Platte!
Wolfgang Reuter
jot w.d. 4/2010
15
Amts-Belletristik abgelehnt
Zu: „Beobachtung des Trends“, jot w.d. 3/2010
Was ist/was kann die Lokale Agenda 21? Ist man im Bezirk in gewisser Weise bei der Umsetzung gescheitert oder auf halbem Wege stehen geblieben? Vielleicht weil es
Leute in Verwaltung und Politik gibt,
die mit Nachhaltigkeit nichts anfangen können, vielleicht weil Geldmittel fehlen, Gesetzlichkeiten, vielleicht auch Kreativität?
Das alles hätte man auch berichten
können, statt sich in schlechter Prosa zu ergehen. Doch lassen die Bezirksverordneten die bezirksamtliche
Belletristik nicht einfach so durchgehen. Während zwei Ausschüsse
eine ausführliche Berichterstattung
verlangen, ohne dass die dann unbe-
dingt konkreter werden muss, bringt
der Umweltausschuss zwei Anträge
in die April-BVV ein. Zum einen
möchten wir, dass das Bezirksamt
aus dem Agenda 21-Prozess ein bezirkliches Nachhaltigkeitsprogramm
mit verbindlichen Zielen und Aufgaben für die gesamte Verwaltung
erarbeitet und Entscheidungen künftig auch auf Nachhaltigkeitswirkung
geprüft werden. Zum anderen regen
wir an, dass der Agenda-Prozess in
Berlin künftig wieder durch den Senat koordiniert wird. Das Thema
Agenda 21 sollte in jeder Verwaltung, im Bezirk aber auch in Berlin
generell zur „Chefsache“ werden.
Frank Beiersdorff
Mutige Betrachtung
Zu: „Blick in die Finsternis“, jot.w.d. 3/2010
Vielen Dank für Ulrich Clauders
mutige Betrachtung zu Uwe
Tellkamps Roman „Der Turm“,
die endlich einmal ein kritisches
Gegengewicht zu dem uneingeschränkten Lob der „großen Blätter“ (und sonstiger Medien)
bringt. Dieses Buch als exemplarisch für das Leben der DDR zu
empfehlen, ist in der Tat fahrlässig. Zum Glück eignet es sich aufgrund seines Umfanges und seiner Schwerfälligkeit nicht als
Schulllektüre. Nach so viel offizieller Wertschätzung und hoher
Auszeichnung wäre das ansonsten
ein naheliegender Gedanke.
Franziska Hartwig
Pro TVO und
Variante 1
Der Landesparteitag der FDP-Berlin ist mit überwältigender Mehrheit
den Empfehlungen der FDP-Marzahn-Hellersdorf gefolgt und hat
sich für den Bau der Tangentialverbindung Ost (TVO) sowie der Umsetzung der Variante 1 der Ortsumfahrung Ahrensfelde ausgesprochen.
Beide Bauprojekte sind damit fester
Bestandteil des Wahlprogramms der
FDP. Die TVO wird die Straßen von
Marzahn-Hellersdorf nicht nur entlasten, sondern auch die Anbindung
an den neuen Großflughafen BerlinBrandenburg-International (BBI)
deutlich verbessern. Die TVO wird
so auch die Wettbewerbsfähigkeit
unseres Bezirks steigern, was nach
vorsichtigen Schätzungen 1500 neue
Arbeitsplätze entstehen lassen wird.
Bei der Ortsumfahrung Ahrensfelde
hat die FDP der vom Senat bevorzugten sogenannten „Trog-Variante“
eine Absage erteilt und strebt zusammen mit den Anliegern die Umsetzung der Variante 1 an, die die Verkehrsprobleme in diesem Teil unseres Bezirks lösen und die Gemeinden weiter zusammenwachsen lassen
und nicht trennen wird.
Sebastian Czaja, MdA,
FDP-Kreisvorsitzender
Verbraucherschutz
beginnt im Kiez
Wenig beachtet war am 15. März
Weltverbrauchertag. Er geht zurück auf eine Erklärung von J.F.
Kennedy zu grundlegenden Verbraucherrechten und wird seit
1983 begangen. Für Jugendliche
und Senioren, für Migranten und
Menschen mit geringem Einkommen sind Verbraucherinformationen heute wichtiger denn je.
Sie müssen frei verfügbar und
dort zugänglich sein, wo die Menschen leben und unterwegs sind.
Deshalb setzt sich die rot-rote Koalition für mehr kiezbezogene
Verbraucherinformationen ein.
Ich begrüße dabei die bisher in
Berlin einzigartige Initiative in
Marzahn-Hellersdorf. Dort haben
sich fünf Träger zu einem Verbraucher-Info-Netz zusammengeschlossen und bieten in ihren Einrichtungen und in enger Zusammenarbeit mit Verbraucherzentrale, Stiftung Warentest sowie dem
Berliner Datenschutzbeauftragten
u.a. Informationsveranstaltungen
und Unterstützung zu verbraucherrelevanten Fragen an.
Bärbel Holzheuer-Rothensteiner,
MdA, verbraucherschutzpolitische Sprecherin
Henke jetzt bei CDU
Seit 22. März ist Dr. Sergej Henke
Mitglied der CDU Wuhletal und
der CDU-Fraktion in der BVV. Dr.
Henke hatte zuvor die FDP und deren Fraktion nach inhaltlichen und
persönlichen Auseinandersetzungen verlassen. Er wird die
Integrationspolitik der CDU und
die Belange der Russlanddeutschen
betreuen, u.a. im Ausschuss für Integration und Migration.
Dirk Altenburg, Fraktionsvors.
jot w.d. 4/2010
Wieder mal ein kleines
Kettensägenmassaker
Wer wird Revolutionär?
Nein, Jauchs Günther kann das nicht moderieren. Wohl aber eine jot w.d. auf der
letzten Seite. Denn aktuell ist die Frage
wohl doch, oder? Da kracht es im Gebälk
des Weltfinanzsystems, da faulen ganze
Länder unter einem Sumpf von Korruption und Misswirtschaft. Ehemalige Stützen der öffentlichen Moral, von Tugend
und Anstand zerbröckeln: Ärzte sagen
Tschüß zum Eid des Hippokrates, die Kirchen sind von Sexskandalen geplagt, ganz
zu schweigen von den Auserwählten in
den Regierungen: Wie der Herre aus dem
Business, so’s Gescherre in den Ämtern.
Und trotzdem fehlen der längst notwendigen Revolution die Leute. Deshalb an
dieser Stelle ein kleiner Selbsttest, der
Hoffnung machen soll oder aber Reserven
für die weitere Persönlichkeitsentwicklung sichtbar werden lässt. Wie Sie gleich
sehen, ist nicht nur der große revolutionäre Held gefragt, also mutig ran an einige wenige Ja-Nein-Fragen, die Ihnen
Jauch nicht stellen wird:
Zunächst zu Ihrem subversiven Potential:
Sie ballen bei günstigen Gelegenheiten
nicht nur die Faust in der Tasche, sondern
sagen vorsichtig aber bestimmt Ihre Meinung? Sie nahmen seit der Wende gelegentlich an Demos teil oder haben zumindest darüber nachgedacht? Sie boykottieren wenigstens ab und zu einen Laden, der
wie L. seine Mitarbeiter aushorcht oder
Produkte wie M-Milch, deren Hersteller
Geld an Rechtsextreme spenden? Sie zeigen Ihre Distanz zum amerikanisch geprägten Kulturimperialismus, indem Sie
(für Frauen) nicht immer Lady-Shaver einsetzen oder (für Männer) waffenstrotzende
Kraftprotze zum Kotzen finden? Sie lesen nicht nur jot w.d., sondern konsumie-
ren auch andere,
vom Mainstream
abweichende, Medien?
Nun zu Ihrer geistigen Orientierung: Sie bewundern Nelson Mandela und Salvador
Allende oder finden gelegentlich
auch Rechtsanwalt Ströbele ok und kommen zugleich ohne Götzenbild von irgendwem über Ihrem Bett aus? Sie freuen sich
bei Ihrem Engagement in hierarchisch
strukturierten Vereinen (wie Gewerkschaften, Parteien, Gartenverbänden),
wenn deren Basis mal die jeweilige Obrigkeit ins Schwitzen bringt? Sie finden
informelle Netzwerke wie Attac oder
Wikipedia sympathisch, weil es dort kein
Oben und Unten gibt? Zugleich sind Sie
traurig, weil das internationale Finanzkapital trotz aller Querelen effektiver organisiert ist als seine Gegenkräfte? Sie
lehnen Kriegsspiele in fernen Ländern,
Geheimdienste und Fremdenhass ab?
Nun zur Auswertung des Selbsttests: Keinmal Ja? Sie sind der Exot unter unseren
Lesern. 1 bis 4 mal ja? Wenn die Revolution kommt, werden Sie es auf den fahrenden Zug schaffen! 5 bis 7 mal ja? Achtung, der Verfassungsschutz könnte sich
für Sie interessieren. 7 bis 9 mal Ja? Die
Revolution, sollte sie kommen, wird ohne
Sie nicht stattfinden. Alle zehn Fragen
positiv beantwortet? Sie könnten als einer der Helden, die jede Revolution
braucht und verbraucht, irgendwann mal
Bewunderer und Nachahmer finden.
Das glaubt zumindest
Euer Schwejk
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Fotos: Berndt
So weit sind wird nun schon: Weil irgendwann künftig Parkplätze benötigt werden,
wurde die eine große Tanne vor dem Theater am Park ein Opfer der Kettensäge. Wenigstens die Angst, dass das Grünflächenamt die Fällung der beiden anderen Tannen,
darunter die knapp zehn Meter hohe Blautanne mit mindestens fünf Meter Durchmesser an der Basis, ebenfalls auf dem Plan
hätte, konnte Umweltstadtrat Norbert Lüdtke auf der BVV zerstreuen. Weitere Fällungen seien nicht geplant. Dass einige Baumfreunde trotzdem von Zweifeln geplagt sind,
kann angesichts mehr als 1000 gefällter
Bäume in einem Jahr nicht verwundern.
Warum am TaP eine 11 (!) Meter breite
„Durchwegung“ gebraucht wird, versteht
Letzte Seite
dort keiner; auch nicht, dass solche Jahrzehnte alten Bäume nicht in die Planung des
Weges einbezogen werden können.
Die bisherige Parkfläche befindet sich laut
Lüdtke in der „Vorbereitung zur Vermarktung“ durch den Liegenschaftsfonds Berlin.
Über die Größe der Fläche, die vor dem TaP
durch den Abriss des alten Verwaltungsgebäudes entstand, war nach Redaktionsschluss keine Auskunft zu erhalten; auch
nicht darüber, wieviele Tausende Autos täglich dort parken werden müssen. In dieser
Zeitung (Ausgabe 4/2007) versicherte der
Stadtrat, „extensive Lustfällungen durch das
Amt gab es bisher nicht und wird es auch in
Zukunft nicht geben“. Aha, das hatten wir
ganz vergessen.
Cora Browne
Banausen in Marzahn
Österliches jot w.d.-Preisrätsel
K R
1
2
3
4
F L
E U
V A
5
6
7
8
9
10
R Z
I T
H F
M E
H B
R T
Es sind Begriffe folgender Bedeutung
zu bilden: 1. sie wandern jetzt in ihre
Laichtümpel (ö=oe), 2. sie beginnt
mit dem Zurückstellen der Uhr, 3.
erster Osterfeiertag, 4. jüdische Feierlichkeit zur Osterzeit, 5. dieses
Werkzeug braucht man jetzt im Garten, 6. geschah zu „3.“ in Jerusalem
mit einem Prediger, 7. Bezeichnung
eines Mannes, der die Geschichte des
Predigers aus „6.“ aufschrieb, 8. mit
„Knödeln“ im Winter gefüttert, singen sie jetzt (Mz.) 9. Sammelbegriff
für Frühlingsblumen, 10. das wird
jetzt angelegt.
Die Buchstaben in den markierten
Feldern ergeben – neu sortiert – eine
„österliche“ Entdeckung.
Schicken Sie Ihre Lösung bis 30. April (Poststempel) an jot w.d., Müllerstr. 45, 12623
Berlin, Kennwort Rätsel, und gewinnen Sie u.a. eine DVD mit dem Rennpferd Overdose.
Auflösung des Preisrätsels aus jot w.d. 3/2010: 1. Windsurfen, 2. Schnorchel, 3.
Wassermann, 4. Sandstrand, 5. Missisippi, 6. Peenemünde, 7. Wattenmeer, 8. Hovercraft, 9. Duschhaube, 10. Kugelfisch. Das Lösungswort lautete: Schwimmbad.
Die Preise gingen per Post an die Gewinner. Herzlichen Glückwunsch!
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5
Oh je, wenn jetzt schon schnöde Einkaufstempel den Namen von hochverehrten Künstlern
bekommen, dann ist der Weg wohl nicht mehr weit zur „Brecht-Spielhalle“ oder zum
„Shakespeare-Puff“. Wird die Kulturnation in Marzahn beerdigt?
Foto: Schuchert
Alle schon
abgeschleppt?
Anwohner und Besucher des Teterower Ringes ärgern sich bereits seit vielen Monaten über die
ungenutzte, weil abgeschlossene
Parkfläche. Mehrfach bereits war
sie vermüllt und schmutzig. Wenn
dort offensichtlich niemand Parkplätze für Geld erwerben möchte, warum gibt man die Fläche
nicht der Natur zurück?
Foto: Dittmann