DHZ-Ausgabe 22/2014 - Handwerkskammer Halle

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DHZ-Ausgabe 22/2014 - Handwerkskammer Halle
Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
93,9
Prozent aller Betriebe im
Handwerk nutzen einen stationären Computer, Laptop, ein Smartphone oder Tablet
für ihre tägliche Arbeit.
ONLINE-UMFRAGE
Zahlen Sie in diesem Jahr
Weihnachtsgeld?
Verkaufte Auflage: 479.611 Exemplare (IVW III/2014) | Preis: 2,69 Euro
THEMEN DIESER AUSGABE
Grundsteuer
Für den Wechsel auf den Mindestlohn müssen Unternehmer vorbereitet sein. Bürokratie und Haftungsrisiken steigen
Von Burkhard Riering
Und bekommt auch der Wandergeselle, der nach mittelalterlicher
Tradition auf die Walz geht, jetzt
den Mindestlohn? Das Gesetz lässt
offen, welche Vergütungsbestandteile auf den Mindestlohn angerechnet werden können.
D
er Countdown läuft. Wenn zum
1. Januar 2015 der gesetzliche
Mindestlohn eingeführt wird, müssen Hunderttausende Betriebsinhaber vorbereitet sein. „Wir sehen,
dass jetzt kurz vor dem Start viele
Einzelfragen und Details auftauchen, die noch ungeklärt sind“, sagt
Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer im Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), im Gespräch mit der Deutschen Handwerks Zeitung.
Zwar ist nach Schultes Ansicht
allen Unternehmern klar, dass die
allgemeine Lohnuntergrenze von
8,50 Euro nun Fakt wird. Aber die
dahinter stehende Bürokratie sowie
der genaue Geltungsbereich des
Gesetzes sind vielen noch ein Brief
mit sieben Siegeln und selbst unter
Fachleuten umstritten. Dabei drängt
die Zeit.
Dokumentationspflichten
nehmen zu
Die bürokratischen Belastungen
nehmen laut dem ZDH in erheblichem Umfang zu. „Zum Beispiel
werden durch den Mindestlohn die
Dokumentationspflichten deutlich
erhöht. Für Arbeitnehmer in Branchen, die im Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz gelistet sind, sowie
für Minijobber muss jede Arbeitszeit
einzeln dokumentiert werden“, sagt
Schulte. Das gilt dort auch für gut
verdienende Angestellte, die auf Vertrauensbasis arbeiten. Die Pflichten
beziehen sich auf Beginn, Ende und
Dauer der täglichen Arbeitszeit.
Mit dem neuen Mindestlohngesetz entstehen rechtliche Grauzonen. Unternehmer stellen sich viele
Fragen: Wie werden Sonderzahlungen auf den Mindestlohn angerechnet? Wie soll der Unternehmer
Gehaltsextras dokumentieren und
Überstunden ausgleichen? Was ist
mit Arbeit gegen Kost und Logis?
Jeder Bürger zahlt direkt oder indirekt Grundsteuer. Viele Gemeinden
erhöhen nun ihre Hebesätze. Die
Steuer ist jedoch umstritten. Seite 5
REGIONAL
Halle (Saale)
Unternehmer haften
für Unternehmer
Foto: jd-photodesign/Fotolia
Foto: iStock
Schöne Bescherung
DIE AKTUELLE ZAHL
Handwerkskammer Halle (Saale)
Achtung, Mindestlohn!
QUERGEDACHT
Die Bundesbürger wollen dieses Jahr so
viel Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben wie noch nie. Es wird gekauft, was
nicht niet- und nagelfest ist. Warenhäuser
und Online-Handel rechnen mit neuen Rekorden. Das hat auch manche Partei erkannt – und steigt mit ein ins Geschäft.
Wie die AfD. Sie verkauft im Internet
Gold und verdient sich dabei ein goldenes
Näschen. Und nicht nur Goldbarren gibt’s
da, auch Glühbirnen. Denn die dürfen ja im
Handel wegen der bösen, doofen EU nicht
mehr verkauft werden. Wer also EU-Gegner ist und sein Gold abends romantisch
im warmen Glühbirnenschein anschauen
möchte, ist im AfD-Fan-Shop richtig. Passender Werbespruch dazu: Da werden Sie geholfen
(Verona Pooth).
Die SPD dagegen, selbstlos
wie die Genossenschaft
nun einmal ist,
hat 2014 selbst
viele (Wahl-)Geschenke gemacht, an Mütter, Frührentner et cetera. Wenn alle
glücklich sind, so das chronisch-besinnliche Motto, dann sind auch wir glücklich.
Passender Werbespruch dazu: Ja, is denn
heut scho Weihnachten (Franz Beckenbauer).
Die CDU wiederum schenkt schlicht gute Stimmung, das kostet nämlich nix. Merkel und Schäuble haben alles im Griff. Die
Bundesregierung selbst beschenkt sich
2014 mit Rekordeinnahmen: 641 Milliarden Euro bringt das Christkind. Passender
Werbespruch dazu: Da weiß man, was
man hat (Jan-Gert Hagemeyer, der PersilMann).
Und die Linke schenkt sich zu Weihnachten (und zum 25. Jahrestag des Mauerfalls) einen neuen Parteinamen. Denn die
wollen auch mal so ein schönes Buchstaben-Kürzel wie die anderen haben. Vielleicht DER – „Der Elende Rest“. Hat aber
DDR-Kritiker Wolf Biermann das Copyright
drauf. Bräuchte die Linke auch ein bisschen mehr Selbstironie. Passender Werbespruch dazu: Bin ich schon drin, oder was
(Boris Becker).
bur
Die Sandalen von Markus
Schott sind sogar in
Seite 20
Hollywood gefragt.
Als Ärgernis könnte sich auch die
Nachunternehmer-Haftung erweisen. Auftraggeber haften unter Umständen auch ohne Verschulden für
Subfirmen, die ihren Arbeitnehmern den Mindestlohn verwehren.
Der Auftraggeber ist also Bürge.
„Das zieht ganze Haftungs-Kaskaden nach sich, Geschäfte könnten
wegen des Misstrauens gegenüber
anderen Firmen platzen, der Ärger
wird zunehmen“, sagt der ZDH-Geschäftsführer, der für die neue Mindestlohn-Kommission nominiert
ist. Die Kommission soll den Mindestlohn alle zwei Jahre überprüfen
und gegebenenfalls anpassen.
Die Kontrolle übernimmt der
Zoll. Schulte fordert, dass der Zoll
da aktiv wird, wo eine Unterwanderung des Mindestlohns wirklich zu
vermuten ist. „Wir wollen nicht,
dass der Zoll samstagsmorgens bewaffnet mit drei, vier Mann die
Dorfbäckerei stürmt.“
Unterm Strich hält Schulte das
Gesetz für unausgereift. „Dass der
Mindestlohn die Arbeitswelt bürokratischer und rechtsunsicherer
macht, darf nicht sein.“ Das Gesetz,
das ansonsten gesellschaftlich akzeptiert sei, sei nicht bis zu Ende
durchdacht. Kommentar: Seite 4
Konjunktur: Das Handwerk
im Kammerbezirk ist noch nicht
von Stimmungseintrübung betroffen 7
Meisterbrief: Landtag beschließt ein­
hellig Antrag für Erhalt des großen Be­
fähigungsnachweises
8
Autos aus der Fräse
Schröter Modell- und Formenbau
fertigt Prototypen für die AutomobilSeite 12
industrie.
Apps für Handwerker
Helfer für Zeiterfassung, MeisterprüSeite 15
fung oder Azubisuche.
Rallye in der Wüste
Handwerkerinnen können bei der
„Aïcha des Gazelles“ mitfahren.
Seite 17
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Foto: allesalltag/Fotofinder
Bildungsministerin Wanka
spricht über den Wert dualer
Seite 3
Berufsausbildung.
Foto: Andreas Fischer
NEUE
PRODUKTVIELFALT
Foto: Jakob Hoff
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Alle Details: Seite 11
Der ZDH hat einen MindestlohnFlyer erstellt. Er erteilt Auskunft,
was bei der Berechnung der Mindestlohnbestandteile zu beachten
ist, welche Dokumentationspflichten
es gibt und wie sich die Haftung des
Generalunternehmers gestaltet. Der
Link unter www.dhz.net/flyer
Wahlperiode geht zu Ende
Irreführung: Backshops dürfen
sich als Bäckerei bezeichnen,
obwohl sie keine Handwerksbetriebe sind. Verbandspräsident
Peter Becker im Interview
www.dhz.net/backshops
Praxistest Renault Trafic
www.dhz.net/renaulttrafic
Messekalender 2015
www.dhz.net/messen2015
Berufsbildungsausschuss
53,6 %
Ja, das gehört jedes Jahr dazu.
16,2 %
Nein, besser ist ein gutes Gehalt übers
ganze Jahr.
30,2 %
Wir zahlen es in guten Geschäftsjahren, in
schlechten nicht.
Teilnehmerzahl: 136;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
63 Beschlüsse haben die 17 Mitglieder des Berufsbildungsausschusses (BBA) in der letzten Wahlperiode gefasst. Dafür zollte ihnen der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, Dr. Jürgen
Rogahn, seinen Dank. „Nur durch Ihren Einsatz
war eine qualifizierte berufliche Aus- und Weiterbildung im Kammerbezirk auch möglich“, sagte er
am 4. November auf der BBA-Sitzung in Nebra.
Monika Fischmann, Klaus Behnke und Michael
Czermak wurden für ihre 23-jährige Mitgliedschaft
im BBA geehrt. Ebenso bedankte sich die Kammer
bei Olaf Greulich, Carola Scholz, André Hauf, Arnd
Scholz und Enrico Fietz für ihren Einsatz.
Unter den 63 Beschlüssen sind allein neun Beschlüsse zu Besonderen Rechtsvorschriften für
ld
Fortbildungsprüfungen. Anzeige
EinWüstenabenteuer
fürFrauen
Aïcha-Rallye in Marokko
Jetzt
w
be erben!
Sie fassten Beschlüsse für die Ausbildung im Kammerbezirk und sorgten für die technische und inhaltliche
Anpassung der überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge: Die Mitglieder des Berufsbildungsausschusses.
Foto: Ulrike Teichmann
www.dhz.net/aicha
Regional
Selbstständig seit 1989
Serie, Teil 3: Unternehmer
der ersten Stunde berichten
von ihren Erfahrungen.
Deutsche Handwerks Zeitung
Seite 9
Handwerkskammer Halle (Saale)
Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang
Marktdruck fordert
neueste Technik
handwerk in zahlen
Neu abgeschlossene Lehrverträge für Land- und
Baumaschinenmechatroniker
41
36
40
34
26
2009
2010
2011
2012
2013
Stabile Entwicklung im
Landmaschinenhandwerk
Noch ist die Lage im Handwerk gut
und die Betriebe können von der privaten Nachfrage profitieren. Im Bauhaupthandwerk sind die Auftragsbücher bis
neun Wochen im Voraus gefüllt.
Foto: Katharina Täubl
Im Kammerbezirk Halle gibt es derzeit 156 Betriebe, die als Land­
maschinenmechaniker eingetragen
sind. Rund 70 Betriebe sind ausschließlich als Landmaschinenmechaniker eingetragen, die anderen
Betriebe sind auch in den verwandten Bereichen Kfz, Feinwerkmechanik oder Metallbau tätig. Die Zahl der
Beschäftigten beträgt etwa 750. Dabei gibt es sowohl sehr kleine Betriebe mit ein bis zwei Beschäftigten als
auch sehr große mit über 50 Beschäftigten.
Die Konjunktur im Landmaschinenmechanikerhandwerk ist seit Jahren gut. Denn in der Landwirtschaft
gibt es einen starken Marktdruck zur
Anwendung der neuesten Technik.
Günstig entwickelt sich in diesem
Jahr der Umsatz mit Gebrauchtmaschinen, das Werkstatt- und Ersatzteilgeschäft, während das Geschäft
mit neuen Maschinen eher stagniert.
Seit August 2014 heißt der Aus­
bildungsberuf „Land- und Baumaschinenmechatroniker“. Die Ausbildungszeit beträgt dreieinhalb Jahre.
Die Inhalte wurden an die technische
Entwicklung angepasst. Ein Lehrling
braucht eine hohe Technikaffinität,
um den Beruf zu erfüllen.
Aktuell werden in Sachsen-Anhalt
131 Lehrlinge ausgebildet, davon 37
im 1. Ausbildungsjahr.
Angaben für den Kammerbezirk Halle, Berufsbezeichnung war
bis 2013 abweichend (z. B. Landmaschinenmechaniker)
Quelle: HWK Halle (Saale)
Wir gratulieren
zum Geburtstag
Handwerk bisher nicht von
Stimmungseintrübung betroffen
Zahl der Betriebe und Beschäftigten bleibt hoch.
Bau- und Ausbauhandwerke mit Spitzenwerten in Betriebsauslastung und Auftragsreichweiten
Zugpferd Bau- und Ausbauhandwerke
Betriebsberater vor Ort
26. November: Eisleben, Beratungsbüro
10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 03475/
602284.
2. Dezember: Dessau, Beratungsbüro
10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0340/
560869.
2. Dezember: Querfurt, Beratungsbüro
10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0170/
9109936.
4. Dezember: Luth. Wittenberg, BTZ
Standort Wittenberg, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0340/560869.
9. Dezember: Weißenfels, Beratungsbüro, 10 bis 16 Uhr Anmeldung unter
03443/238861.
9. Dezember: Halle (Saale), Handwerkskammer, 10 bis 16 Uhr, Anmeldung unter 0345/2999-223.
Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden
Donnerstag von 9 bis 13 Uhr, Anmeldung unter 0345/2999-256.
Zu Rechtsthemen finden donnerstags in
Eisleben von 13.30 bis 16.30 Uhr Beratungen statt und auf Anfrage in Dessau
und Weißenfels. Anmeldung unter 0345/
2999-105.
Handwerkskammer
Halle (Saale)
Impressum:
Handwerkskammer Halle (Saale)
Gräfestraße 24, 06110 Halle
Telefon: 0345 2999-0
Fax: 0345 2999-200
http://www.hwkhalle.de
info@hwkhalle.de
Verantwortlich:
Hauptgeschäftsführer Dr. Jürgen Rogahn
Im Bauhaupthandwerk blieb das Geschäftsklima
mit +81 auf Spitzenniveau. Selbst für das kommende Quartal beträgt der Teilindex der Geschäftserwartungen +38, obwohl wetterbedingte
Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Mit 90 Prozent Betriebsauslastung und Auftragsreichweiten
von neun Wochen sind die Werte gleichbleibend
hoch. „Das niedrige Zinsniveau bringt viele Verbraucher, aber auch Unternehmen dazu, in Bauprojekte zu investieren. Davon profitieren unsere
Betriebe“, sagte Dr. Jürgen Rogahn. Die Konjunktur in den Ausbauhandwerken läuft ebenfalls gut.
Der Geschäftsklimaindex lag bei +62. Auffallend
sind auch hier die mit neun Wochen weiterhin
sehr guten Auftragsreichweiten.
Das Geschäftsklima in den Handwerken für gewerblichen Bedarf ist unverändert positiv. Der Klimaindex steigt um neun Punkte auf +57. Besonders auffällig sind die stark gestiegenen Auftragsreichweiten von sieben Wochen im Vorquartal auf
elf Wochen.
Ta l e n t e f ö r d e r n .
Entwicklung des Geschäftsklimas 2009 bis 2014
www.hwkhalle.de
III/2014
I/2014
III/2013
I/2013
III/2012
I/2012
III/2011
I/2011
Index, errechnet aus der Einschätzung der gegenwärtigen Lage und den Erwartungen für die Zukunft (jeweils pro Quartal);
Trendlinie (4-Quartals-gleitende Durchschnitte); Quelle: HWK Halle (Saale)
tenentwicklung. Die Befürchtungen in Bezug auf
die Einführung des Mindestlohns im Friseurhandwerk haben sich offenbar zunächst nicht bestätigt.
Das Geschäftsklima in den Gesundheitshandwerken blieb auf einem positiven, aber unterdurch2014-22-445-hal
Niveau (Index +28).
schnittlichen
Betriebszahl und Beschäftigung stabil
Die Zahl der Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer betrug Ende September 14.908 praktisch
genauso viel wie vor drei Monaten. Die Beschäftigung im Handwerk des Kammerbezirkes blieb mit
73.500 ebenfalls konstant. Minimale Beschäftigungszuwächse zeigten sich im Kfz- und im Nahrungshandwerk. Dabei bauten in den Nahrungshandwerken zwar deutlich mehr Betriebe Beschäftigung ab, die Beschäftigung insgesamt aber zeigte
einen leicht positiven Trend. Die Konzentration
Testen Sie uns !
im Nahrungshandwerk geht also weiter. Die Umsätze im Handwerk stiegen auch im 3. Quartal an.
Ursache waren Umsatzzuwächse insbesondere in
den Bauhaupthandwerken und den Ausbauhandwerken. Umsatzrückgänge gab es in vielen Kfzund Nahrungshandwerksbetrieben. Die Nachwuchssituation bleibt für das Handwerk schwierig.
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Landmaschinenmechaniker im Fokus
Im besonderen Fokus der Umfrage stand die Entwicklung im Landmaschinenmechaniker-Handwerk. Manfred Pollin, Geschäftsführer der Land
und Technik-Service GmbH aus Volkstedt, über
sein Handwerk: „Es gibt faktisch keine arbeits­
suchenden Landmaschinenmechaniker, da die
vielseitig einsetzbaren Spezialisten am Markt sowohl im Handwerk, aber auch in der Industrie gefragt sind.“ (Zahlen, siehe Artikel oben rechts.)
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Meistervorbereitungslehrgang
Teil I + II (berufsbegleitend)
Unser Bildungsangebot setzt Maßstäbe:
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Für Unternehmer
Kfz-Gewerbe bleibt „Sorgenkind“
Im Kfz-Handwerk hat sich die vorsichtige Erholung des vergangenen Quartals nicht fortgesetzt.
Der Geschäftsklimaindex sank von +24 auf +15
und war damit der schlechteste aller Wirtschaftsgruppen.
Die Stimmung im Nahrungshandwerk verbesserte sich wieder auf einen Indexwert von +34. Bei
den Umsätzen gibt es Abschwächungstendenzen.
Deutlich aufgehellt hat sich die Stimmung in
den Gewerken für personenbezogene Dienstleistungen. Dort steigt der Klimaindex von –9 auf +59.
Diese Entwicklung ist wesentlich auf die Geschäftserwartungen zurückzuführen. Wie auch bei
den Nahrungshandwerken war die Stimmung
deutlich besser als die Umsatz- und Beschäftig-
... und natürlich auch Ihre Karriere!
Wir sind bei Facebook:
www.facebook.com/hwkhalle
III/2010
70
60
50
40
30
20
10
0
–10
I/2010
as Geschäftsklima für das Handwerk war im
3. Quartal ausgesprochen gut. Der Geschäftsklimaindex lag mit +58 um elf Indexpunkte höher
als im Vorquartal. Die Unternehmen melden mittlere Auftragsreichweiten von sieben Wochen. Damit sind sie auf dem Niveau des Vorquartals. Die
Betriebsauslastung liegt bei 80 Prozent.
„Wir können zufrieden sein mit der wirtschaftlichen Lage des Handwerks. Von einer Eintrübung
ist nichts zu spüren“, sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Dr. Jürgen Rogahn, beim
Pressekonjunkturgespräch. Die relativ geringe Abhängigkeit des Handwerks vom Außenhandel und
die große Bedeutung des privaten Bausektors
dürften dafür Ursachen sein.
III/2009
D
U n s e r g r ö ß t e s Ta l e n t :
I/2009
2014-22-444-hal
In der Zeit vom 24. November bis 7. Dezember 2014 gratulieren wir zu folgenden
Geburtstagen:
Anhalt-Bitterfeld: Andre Bäumel zum
50., Sylvia Geyer zum 50., Jens-Peter
Groll zum 50., Volker Pietrek zum 60.,
Christa Kauzner zum 70.;
Burgenlandkreis: Maritta Jakobi zum
50., Uwe Petters zum 50., Lutz Ziebart
zum 60., Helmut Anthes zum 65., Helmut
Rothe zum 65., Ursula Römer zum 75.,
Günter Schwenker zum 75.;
Dessau-Roßlau: Stefan Baier zum 60.,
Bettina Wirth zum 65., Wolfgang Rawiel
zum 70.;
Halle (Saale): Lutz Fritz zum 50., Ines
Jakobi zum 50., Holger Leibe zum 50.,
Ines Metzschke zum 50., Volker Peters
zum 50., Frank Rotter zum 60., Kristina
Seeger zum 70.;
Mansfeld-Südharz: Henry Hron zum
50., Marion Kaufmann zum 50., Albrecht
Feist zum 60., Reinhard Hausherr zum
65., Brigitte Koss zum 65., Hilmar Messing zum 65., Jochen Becker zum 70.;
Saalekreis: Sven Brama zum 50., Lutz
Fritz zum 50., Thomas Hähnel zum 50.,
Frank Voltz zum 50., Uwe Weißenborn
zum 50., Rainer Dietrich zum 60., HansJürgen Heinecke zum 60., Ingrid Klee-Guntuka zum 60., Gerald Lang zum 60., Joachim Tutzauer zum 60., Detlef Bau zum
65., Evelyn Fiedler zum 65., Werner
Lathan zum 65., Klaus Ohse zum 65., Joachim Ulrich zum 65., Annelie Schmidt zum
70., Inge Schwabe zum 75.;
Salzlandkreis: Andreas Conrad zum
50., Mario Handt zum 50., Ralf Hebenstreit zum 50., Harald Friedrich zum 60.;
Wittenberg: Hans-Dieter Davisius zum
60., Thomas Gresse zum 50., Karsten
Krause zum 50., Dirk Packert zum 50.,
Hans-Joachim Herrmann zum 60., Werner
Nehring zum 60., Norbert Preuschaft zum
60., Hermann Schildhauer zum 60.
7
Am 26. November und 10. Dezember
informiert Sie Ralph Hoffmann vom
Versorgungswerk von 9 bis
12 Uhr in der
Handwerkskammer Halle
(Saale)
zum
Thema Rente. Foto: R_K_B_by_Rainer
Sturm/pixelio
Am 17. Dezember berät Sie Wolfgang Adam, Berater
der Deutschen Rentenversicherung
Bund von 10 bis 14 Uhr. Eine Terminvereinbarung ist notwendig.
Beim Konjunkturgespräch: Kammerpräsident Thomas Keindorf, Manfred Pollin und Hauptgeschäftsführer
Foto: Martin Löwe
Dr. Jürgen Rogahn (v.li.).
Interessenten melden sich bitte
unter Tel. 0345/2999-221
Deutsche Handwerks Zeitung
8
Sachsen-Anhalt
Unternehmensbörse
Bestehende Kfz-Werkstatt oder geeignetes Objekt zum Errichten einer Kfz-Werkstatt im Raum Halle/Merseburg gesucht.
Die Größe von Werkstatt und Büro sollte
mindestens 200 m² sein.Chiffre: N 084
Etabliertes Motorrad-Geschäft aus der
Region Bitterfeld-Wolfen sucht einen
Nachfolger. Das Geschäft ist zentral an
einer Bundesstraße gelegen und bietet
eine eingerichtete Reparaturwerkstatt
sowie ein großzügiges Ladengeschäft
mit großer Ausstellungsfläche. Das Objekt kann auch für andere Gewerke genutzt werden.
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Verkaufe altershalber langjährig bestehendes Autohaus mit Werkstatt im Raum
Halle/Saalekreis. Der inhabergeführte
Betrieb sucht zur Weiterführung des Unternehmens einen geeigneten Nachfolger. Fachkenntnisse und Erfahrung im
Kfz-Bereich sind wünschenswert. Kundenstamm, Personal sowie Werkstatt­
einrichtung können komplett übernommen werden. Auf Wunsch Einarbeitung
durch den bisherigen Inhaber. Das Objekt ist auch für eine artfremde Nutzung
geeignet.
Chiffre: A 381
Suche Nachfolger für „ad Auto Dienst“.
Der Betrieb steht zum Verkauf. Er soll
komplett mit Grundstück, Immobilie, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie
Kundenstamm übergeben werden.
(4.000 m² Grundstück; 400 m² Immobilie mit Werkstatt, Büro, Sanitärräume;
400 m² Lager, in ca. 8 km Autobahn)
Das Objekt ist für andere Gewerke geChiffre: A 376
eignet.
Alteingesessener
Steinmetzbetrieb
sucht aus Altersgründen einen Betriebsnachfolger. Das Unternehmen befindet
sich im Salzlandkreis in Stadtrandlage
(Nähe Autobahn). Tätigkeitsschwerpunkt
ist zu 85–90 Prozent Bau und zu 10–15
Prozent Grabmahle. Chiffre: A 375
SHK-Fachbetrieb im Landkreis Anhalt-Bitterfeld sucht altershalber einen Nachfolger. Der komplett eingerichtete Handwerksbetrieb mit Gewerbegrundstück,
Werkstatt, Bürogebäude, Maschinen,
Geräten u. Kundenstamm wird verkauft.
Chiffre: A 372
Vermiete altershalber Metallbetrieb im
Raum Wittenberg. Die Werkstatt mit Büro und Sozialräumen soll vermietet werden. Aufträge werden im leichten Stahlbau und im Bereich der mechanischen
Bearbeitung durchgeführt. Auftraggeber
sind gewerbliche Kunden und Privatpersonen aus der Region. Gute Auftragslage und guter Maschinenpark für die mechanische Bearbeitung. Es liegen auch
Erfahrungen im Maschinen- und Apparatebau vor.
Chiffre: A 373
Ansprechpartnerin: Angelika
Stelzer, Tel. 0345/2999-221,
E-Mail: astelzer@hwkhalle.de, weitere
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Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang
Alle Fraktionen dafür
Nachrichten aus der Kreishandwerkerschaft Landkreis Wittenberg
Landtag von Sachsen-Anhalt beschließt Antrag für den Erhalt des Meisterbriefs
Eine Schlange für 2015
KH-Meister Hendrik Hiller im DHZ-Gespräch
D
er Landtag von Sachsen-Anhalt
hat sich zum Meisterbrief bekannt. Abgeordnete aller vier Frak­
tionen haben am 16. Oktober einen
entsprechenden Antrag beschlossen.
Die Landesregierung wird gebeten,
sich auch zukünftig für den Meisterbrief als Siegel für Qualität der
Dienstleistung und Ausbildung im
Handwerk einzusetzen.
Auszug aus dem Beschluss
Der Landtag stellt fest: Die Meisterprüfung ist als großer Befähigungsnachweis in der deutschen Handwerksordnung als Regelzugang zur
Ausübung eines Handwerks in 41 Gewerken fest verankert. Das Erfordernis von meisterlichen Qualifikationen zur Ausübung von Handwerksberufen der Anlage A der Handwerksordnung ist kein Gründungshemmnis. Die Meisterfortbildung ist
die Basis von Erfolg und Nachhaltigkeit handwerklicher Qualität.
Bildungsstandards beim Zugang
zum Markt sind keine Hemmnisse,
sondern nachweisbare Vorteile bei
der Bestandsfestigkeit von Unternehmen. Sie dienen der Absicherung des
Verbraucherschutzes, der Qualitätssicherung und des Ausbildungs­
niveaus. Die duale Berufsausbildung,
die im Handwerk fast ausschließlich
von Meisterbetrieben getragen wird,
ist einer der wesentlichen Gründe für
die geringe Jugendarbeitslosigkeit in
Deutschland. Somit garantiert der
Meisterbrief die hohe Ausbildungsleistung in Deutschland. (...)
Forderungen des Landtags
an die Landesregierung:
Der Landtag bittet die Landesregierung daher,
1. eine Evaluation der Novellierung
der Handwerksordnung aus dem
Jahr 2004 zu fordern und dabei die
Entwicklung der Unternehmenszahlen, der Struktur vom handwerklichen Kleinstunternehmen und der
Ausbildungszahlen zu analysieren.
2. sich auch zukünftig gegenüber der
Bundesregierung und der EU-Kommission für den Meisterbrief (...) einzusetzen.
3. die Aufstiegs- und Karrierechancen im Handwerk auch vor dem Hin-
Der Meisterbrief muss erhalten werden, fordert der Landtag von Sachsen-Anhalt.
Foto: Fotolia/Berlinstock
Da sind sich alle vier Fraktionen einig. tergrund europäischer Harmonisierung zu stärken.
4. die duale Ausbildung als weltweit
geachtetes Modell fortzuentwickeln.
(...)
5. die Meisterausbildung auch in den
nicht reglementierten Berufen als
wichtigen Beitrag im europäischen
Qualifizierungsrahmen stärker zu
propagieren.
6. zu prüfen, inwieweit der Zugang
zur Meisterausbildung über Ausbildungsbeihilfen wie beispielsweise
„Meister-Bafög“ erleichtert werden
kann.
Rede des Kammerpräsidenten
Thomas Keindorf, Präsident der
Handwerkskammer Halle und CDUAbgeordneter, belegte im Landtag
mit Zahlen die Notwendigkeit des
Meisterbriefes: „Nach einer Untersuchung von Creditreform Halle wiesen 2013 nur 3,4 Prozent der Betriebe
in Sachsen-Anhalt im zulassungspflichtigen Handwerk – also die
Meisterbetriebe – eine schlechte Bonitätsnote auf. Im zulassungsfreien
Handwerk und in handwerksähnlichen Betrieben ist der Wert fast doppelt so hoch. Ein Grund dafür liegt in
der umfassenden Ausbildung der
Meister.“
Keindorf verwies auf die prekäre
Lage gerade im Fliesenlegerhandwerk, wo der Meistervorbehalt durch
das Gesetz zur Änderung des Handwerks gestrichen wurde. „In den
zehn Jahren seither hat die Zahl der
Fliesen-Platten-Mosaikleger-Betriebe um 600 Prozent zugenommen.
Bei ungefähr gleichem Auftragsvolumen führte das zu einer Minimierung der Betriebsgrößen. Die Zahl
der Einmannbetriebe stieg von 6.000
auf 20.500. Gab es 2003 noch bundesweit 2000 Meisterprüfungen, so
waren es 2003 nur noch 80.“ Dass generell die Ausbildung darunter leide,
auch darauf wies er hin: „Wurden im
Bereich der Handwerkskammer Halle 2003 insgesamt noch 40 Fliesenleger über drei Ausbildungsjahre klassenweise an der Berufsschule unterrichtet, sind es heute elf.“
Er appellierte abschließend: „Das
Ziel der Europäischen Kommission,
den Zugang zum Markt durch die
Überprüfung von regulierten Berufen zu vereinfachen, darf jedenfalls
nicht den Meisterbrief als Zugangsvoraussetzung für bestimmte Berufe
in Frage stellen.“
Hintergrund der Debatte war ein
Vorstoß der EU-Kommission, den
Meisterbrief abzuschaffen, da es sich
um eine ungerechtfertigte Beschränkung im Dienstleistungsmarkt handle. Im Februar 2014 hatte die EUKommission dann signalisiert, den
Meisterbrief in Deutschland unangetastet zu lassen. Dennoch läuft das
entsprechende Bewertungsverfahren
gegenwärtig weiter.
Inklusionspreis des Burgenlandkreises und Saalekreises würdigt soziale Verantwortung von Denny Trümmel
richten, dass fast alle Arbeiten von
der Kabine aus zu händeln sind. „Wir
stehen hinter den Mitarbeitern und
die Mitarbeiter hinter uns. Alle in einem Boot“, sagt er. Und er erklärt
wie er das meint: „Meine Mitarbeiter
haben auch eine Eigenverantwortung. Bestimmte Entscheidungen
können sie selbst fällen. Da mische
ich mich nicht ein.“ Und, dass sie eine soziale Verantwortung haben,
auch das wissen sie und kümmern
sich um ihre Leute.
Mitarbeiter mit Handicap
1998 war Denny Trümmel bester
Lehrling in seinem Gewerk in Sachsen-Anhalt und konnte die Begabtenförderung in Anspruch nehmen.
„Klar, dass ich dann die Meisterausbildung dranhing“, sagt der 36-Jährige. Immer an seiner Seite: Freundin
und seit diesem Sommer seine Ehe-
Service
Die Trümmel GmbH bietet Leistungen
im Bereich Heizungs- und Sanitärinstallation sowie Garten- und Landschaftsbau an. Vom Neubau von Kindergärten
über Havarien im Wasser- und Gassektor bis zum Sicherheitsabriss reicht
das Spektrum.
Weitere Informationen unter
www.truemmel-gmbh.com
ein randgelochtes stahlverzinktes
Blech für die symbolische Darstellung
C R Ader
N Ahistorischen
C H C I T Y Wappen
und
Zunftzeichen der Handwerksinnungen des Landkreises Wittenberg anbringen.
DHZ: Warum eine Schlange? Und
was hat das mit dem Handwerk zu
tun?
Hendrik Hiller: Die Schlange war das
Wappentier der Cranach-Familie.
Lucas Cranach war ein berühmter
Zeitgenosse Luthers und entstammte
bereits einer Malerfamilie. Wir
werden – mit Unterstützung der
­
Metall­
innung – an der fünf Meter
hohen Schlange im oberen Drittel
­
DHZ: Wann soll die Schlange bzw.
CRANACHCITY
das Projekt denn fertig sein?
Hendrik Hiller: Wir wollen die Skulptur im April 2015 an die Stadt Wittenberg übergeben. Um das zu schaffen,
brauchen wir aber noch jede Menge
CRANACHCITY
Unterstützung – auch in finanzieller
Hinsicht. Spenden sind willkommen.
C R A N AProjekt
CH
Wer das
unterstützen
C R A N A C Hwill,
DER
J~NGERE
C I TKH
Y melden.
kann sich
bei
uns
in
der
Unsere Tür steht immer offen.
CRANACHCITY
DHZ: Wo wird die Skulptur stehen?
Hendrik
C R A N AHiller:
C H CDafür
I T Y haben
wir
ei
nen ganz bestimmten Ort gewählt:
den Bunkerberg. Von hier ist sie auch
von der Bahnstrecke Leipzig – Berlin
aus zu sehen.
,OGOVARIANTEN
Hintergrund
„Wir sitzen alle in einem Boot“ Mit einem Bagger hat er angefangen
und das im Nebenerwerb, da war er
noch angestellt. „Den Bagger habe
ich heute noch“, sagt er lachend.
2006 wagte er den Schritt in die
Selbstständigkeit mit dem Verleih
von Baumaschinen und Erd- und
Tiefbauarbeiten: der Installateur und
Heizungsbauermeister Denny Trümmel. Die Erneuerung der Kanalisation im Salzatal stand an und damit
viele Aufträge.
DHZ: Sie haben für 2015 etwas Außergewöhnliches geplant? Was?
Hendrik Hiller: Wir nehmen das Cranach-Jubiläumsjahr 2015 zum 500.
Geburtstag von Lucas Cranach dem
Jüngeren
(1515–1586)
zum Anlass,
um für das
Handwerk
der Region zu
werben. Im
Rahmen der
Stadtraumgestaltung zu
„Cranach-City“ entstand zusammen mit dem
Wittenberger Kultur e.V. die Idee, eine überdimensionale „CranachSchlange“ aus Metall anzufertigen.
Sieben Friseurinnen wurden freigesprochen. Hier umrahmt von Hendrik Hiller (re.)
Foto: KH
und Innungsobermeister Dietmar Hartung (li.). Termine und Veranstaltungen der KH
Rückblick auf den Herbst
19. September: Tag der offenen Tür
An diesem Tag wurde auch die Altmeisterfeier veranstaltet. 60 frühere Handwerkskollegen trafen wieder aufeinander.
Bei der Gesellenfreisprechung wurden
zehn Junggesellen bzw. Facharbeiter der
Friseurinnung und Maler- und Lackiererinnung der KH Landkreis Wittenberg freigesprochen.
Sieben Friseurinnen und ein Maler und
Lackierer gehören jetzt als Gesellen zum
qualifizierten Nachwuchs. Beglückwünscht
wurden auch zwei Facharbeiter als neue
Bauten- und Objektbeschichter. Gast und
Redner war der Bürgermeister von Wittenberg Torsten Zugehör.
4. Oktober: Pflanzaktion
Kreishandwerksmeister Hendrik Hiller und
Günter Schildhauer, Obermeister der Innung des Metallhandwerks Wittenberg, unterstützten die gemeinsame Pflanzaktion
der Stiftung Luthergedenkstätten und dem
Jubiläumsteilprojekt
„Cranach
City“.
20.000 Tulpenzwiebeln wurden auf dem
Bunkerberg nach der Vorlage des Wappens der Malerfamilie Cranach gepflanzt.
Mit von der Partie war Ministerpräsident
Reiner Haseloff.
Wünsche und Kritik
Denny Trümmel und seine Frau Vicky setzen auf klare Rollenverteilung. Sie kümFoto: Lenore Dietsch
mert sich um die Zahlen, er um den „Rest“. frau Vicky. Sie studierte BWL und erarbeitete mit ihrer Diplomarbeit einen Businessplan für die Firma. „Ohne sie wäre das alles nicht möglich“,
sagt er und auch, dass bei ihnen
„Welten aufeinanderprallen“, er sich
aber auch kein besseres Zusammenarbeiten vorstellen könne als mit ihr.
„Es macht einfach Spaß“, lacht er.
Die Rollen sind klar verteilt: Er macht
das „Handwerkliche“ und sie das
„Kaufmännische“. Beide wissen, wie
es ist, wenn kaum Geld in der Kasse
ist. War etwas da, „haben wir gleich
wieder investiert“, sagt er. Baumaschinen aber sind teuer.
Denny Trümmel hat zusätzlich
Straßenbauer gelernt. „Wir brauchen
eigentlich noch jemand im Büro, um
alles stemmen zu können“, sagt er.
22 Mitarbeiter haben sie heute. Seit
Mitte September bilden sie einen
Lehrling für Straßen- und Tiefbau
aus. Als er sich um den Inklusionspreis des Burgenlandkreises und Saalekreises bewirbt, zählen sie 19 Mitarbeiter. Erst ab 20 Mitarbeitern gibt
es gesetzliche Auflagen, Menschen
mit Handicap einzustellen. Trotzdem
hat er gleich zwei. Für einen jungen
Mitarbeiter, der lange krank war,
lässt Trümmel einen Bagger so ein-
Was sie sich wünschen? Für die Firma: eine kontinuierliche Auftragsschiene und dass es möglich sein
müsste, Leiharbeiter in Spitzenzeiten
zu nehmen. Das aber sei im Bauhauptgewerk (Anlage A der HwO)
nicht erlaubt. Und, dass es auch keinen Beruf des Handlangers im Handwerk gibt, auch das kritisiert er sowie
die steuerlichen Belastungen des Unternehmens. Nebenan frühstücken
seine Mitarbeiter alle zusammen in
Trümmels Haus. „Das kommt nur
selten vor, denn sie sind überall unterwegs“, sagt er und schaut auf die
Uhr. Der Sommerurlaub betrug genau sieben Tage. Da waren sie mit
ihren zwei Söhnen (2 und 5 Jahre alt)
an der Ostsee.
Ein neuer Maler- und Lackierergeselle und zwei Bauten- und ObjektbeFoto: KH
schichter und Innungsobermeister Matthias Pohl (2. v.re.). Kreishandwerkerschaft Landkreis Wittenberg
Anschrift: Kreishandwerkerschaft Wittenberg,
Collegienstraße 53 a, 06886 Lutherstadt Wittenberg
Tel. 03491/402097, Fax: 03491/402093
E-Mail-Adresse: info@khs-landkreis-wittenberg.de
Kreishandwerksmeister: Hendrik Hiller, Büroleiterin: Jacqueline Noack
Deutsche Handwerks Zeitung
Die „letzten“ Gründer:
Selbstständig seit 1989
Einstieg
jederzeit möglich
Assistierte Ausbildung
Die Handwerkskammer Halle bietet
noch Plätze für das Programm „Zukunftschance assistierte Ausbildung“
an. Es ermöglicht Jugendlichen mit
Förderbedarf eine duale Ausbildung
im Handwerk.
Das Programm unterstützt Betriebe dabei, Fachkräfte heranzuziehen.
Angesprochen sind vor allem Jugendliche, die in der Probezeit gekündigt wurden und den Beruf in einem anderen Betrieb weiterlernen
möchten, sowie Auszubildende im
zweiten oder dritten Lehrjahr mit
Problemen in der Ausbildung. Regionale Bildungsträger unterstützen sowohl die Jugendlichen als auch die
Betriebe. Sie begleiten die Jugendlichen während der betrieblichen Ausbildung und qualifizieren die Betriebe für den pädagogischen Umgang
mit unterstützungsbedürftigen Jugendlichen.
Die Kammer begleitet das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds
und des Landes Sachsen-Anhalt geförderte Programm. Der Einstieg ist
jederzeit möglich.
Ansprechpartner: Marion
Schönfeld, Tel. 0345/2999-210,
E-Mail: mschoenfeld@hwkhalle.de;
Peter Hoffrichter, Tel. 0172/
3633513, E-Mail: phoffrichter@
hwkhalle.de
Foto: Fotolia/Gina Sanders
Rechtsecke
Bauunternehmer haftet
für Subunternehmer
Nach § 28e Abs. 3a SGB IV in Verbindung
mit § 28e Abs. 3d SGB IV haftet ein Unternehmer für sein beauftragtes Subunternehmen bei Insolvenz wie ein selbstschuldnerischer Bürge, wenn der Auftragswert
275.000 Euro übersteigt. Diese Haftungspflicht entfällt jedoch, wenn der Unternehmer nachweisen kann, dass der von ihm
beauftragte Subunternehmer seine Zahlungsverpflichtungen erfüllt.
Die Aufgabe des Unternehmers ist es,
aufgrund seiner kaufmännischen Stellung
Nachforschungen zu betreiben, ob sein
beauftragter Subunternehmer zuverlässig
seine Beitragsverpflichtungen erfüllt. Daraus ergibt sich, dass nicht nur eine kaufmännische Prüfung des gelieferten Angebots bzw. deren zugrunde liegenden Kalkulation erfolgen sollte, sondern auch auf
eine Unbedenklichkeitsbescheinigung des
Sozialversicherungsträgers – hier die Berufsgenossenschaft (BG) – bestanden werden sollte. Eine Unbedenklichkeitsbescheinigung der Finanzbehörden ist dabei nicht
ausreichend, da sich daraus kein Rückschluss auf Beitragszahlungen zur BG ergibt.
Zum Sachverhalt
Am 22.03.2012 entschied das Sächsische
Landessozialgericht in einem Fall zwischen
einem Bauunternehmen und einer Berufsgenossenschaft. Das Bauunternehmen sollte für einen geschuldeten Betrag eines von
ihm beauftragtem Subunternehmers aufkommen. Dieser hatte schon seit Längerem bei der Berufsgenossenschaft hohe
Fehlbeträge auf seinem Beitragskonto. Das
Bauunternehmen wandte sich nun gegen
ein Urteil, das es dazu verpflichtete, für die
Schulden eines mittlerweile insolventen
Subunternehmers aufzukommen. Das
Sächsische Landessozialgericht entschied
jedoch, der Bauunternehmer hätte für diese Fehlbeträge aufzukommen. (Urteil vom
22.03.2012, Az.: L 2 U 163/ 10)
Serie, Teil 3: Unternehmer der ersten Stunde berichten von ihren Erfahrungen
A
ls Handwerksbäckerei verstehen
sie sich, sagt Helge Sommerwerk,
und ob er denn tatsächlich infrage
komme für die Kategorie „Gründer
1989“. Er habe ja „nur“ das Unternehmen am 1. Juni 1989 in Mücheln
in vierter Generation übernommen.
Eigentliches Gründungsjahr ist 1890.
Ursprünglich wollte er etwas ganz
anderes werden. Am besten in der
Tierhaltung. „Denn mit dem Studium, das hatte sich erledigt, weil die
EOS (Erweiterte Oberschule) von
Mücheln nach Merseburg verlegt
wurde“, sagt er. Aber dann entschied
er sich doch für den Berufswunsch
„Konditor“. Ausgebildet wurde er
im Konsum-Backwarenkombinat in
Halle.
Angefangen mit Maschinen
aus dem 1. Weltkrieg
Was waren die größten Hindernisse
bei der Übernahme? Helge Sommerwerk: „Da eine Weiterführung des
Betriebes ursprünglich eigentlich
nicht geplant war, befand sich der
Zustand der Bäckerei sowohl maschinentechnisch als auch baulich,
selbst für DDR-Verhältnisse, in einem maroden Zustand. Ein 90-jähriger Backofen, der von Salzkohle zerfressen war; Maschinen, die weitestgehend aus der Zeit des 1. Weltkrieges stammten, waren mein Startkapital“, sagt der 48-Jährige schmunzelnd.
Bereits im Übernahmejahr aber
wurde gebaut und modernisiert.
„Von staatlicher Seite gab es eigentlich kaum Hemmnisse, da Handwerksbäcker rar waren und die vorhandenen Brotfabriken die Nachfrage nach Backwaren nicht abdecken
konnten“, sagt er. Heute führt er einen Betrieb mit 23 Beschäftigten gemeinsam mit seiner Frau Annett.
Manchmal wünsche er sich die „soziale Hängematte“ eines Beschäftigten,
„wenn die vielschichtigen Ungerechtigkeiten, denen gerade kleine Handwerksbetriebe von staatlicher Stelle
ausgesetzt sind, auf einen einprasseln“, sagt er kopfschüttelnd. Ungerechtigkeiten – damit meint er unter
anderem den Mindestlohn ab 1. Januar 2015; die stetig steigenden Forderungen der Lebensmittelüberwachung oder die Subventionen für
Großbäckereien, die den Wettbewerb
verzerren.
Herausforderung:
Übernahme an nur zwei Tagen
Die größte Herausforderung in den
25 Jahren Unternehmerschaft? „Das
war 1997 die Übernahme der Bäckerei Fritzsche mit dem dazugehörigen
Umzug der Backstube und die Umstellung von einem Sechs-Mann-Betrieb auf einen Betrieb mit ca. 25 Beschäftigten, innerhalb eines Wochenendes.“
Ans Aufhören aber habe er nie gedacht. Das Unternehmen möchte er
noch ca. zehn Jahre führen. „Vielleicht entscheidet sich ja eines unserer drei Kinder auf eigenen Wunsch
für den Betrieb. Ansonsten werden
Impressum
Lenore Dietsch,
Gräfestraße 24, 06110 Halle,
Tel. 0345/2999-113,
Fax 0345/2999-200,
E-Mail: ldietsch@hwkhalle.de
9
Handwerkskammer Halle (Saale)
Ausg. 22 | 21. November 2014 | 66. Jahrgang
Helge Sommerwerk 1989 in der Bäckerei in Mücheln. Das Bild ließ er für
Foto: privat
eine Postkarte herstellen. Das ist meine Meinung
Handwerk versteckt Profis!
Handwerk, was ist das denn? So ähnlich
klingt die Frage, die ich mir als Medienkonsument stelle. Das Handwerk als Säule
der deutschen Volkswirtschaft kommt
kaum oder nur mit
negativen Schlagzeilen vor. Nachrichten aus Industrie und Handel gibt
es noch, aber Alltagsthemen
für
Handwerker werden nicht beleuchtet. Ganz selten
wird über „hidden champions“ berichtet.
Dann denke ich voller Stolz an den
Handwerksberuf, in dem ich hauptsächlich
tätig bin: der Land- und Baumaschinenmechatroniker! Wir sind „verborgene Sieger“,
die kaum mehr jemand kennt. Ich spreche
aus Erfahrung, nicht nur als Unternehmer,
sondern auch als Geschäftsführer der Innung Land-Bau-Technik Sachsen Anhalt.
Die Technik, die wir hier mit einem umfassenden Service betreuen, ist wesentlich
komplexer als die unserer Kollegen der
Zwei von drei Teilnehmern
starten durch
Zu nachtschlafender Zeit schiebt Bäckermeister Andreas Baumeyer seine handgefertigten Brötchen in den Backofen. Bis heute hat er sich an die frühe Arbeitszeit
Foto: Jacqueline Gerhardt
nicht gewöhnt. Gerne machte er sie trotzdem. wir uns um einen Nachfolger kümmern. Wir sind stolz, einen wirtschaftlich gesunden Handwerksbetrieb zu leiten, der sich keines Vergleichs, in welcher Richtung auch
immer, zu scheuen braucht“, sagt
der Bäckermeister.
gewachsen und werden meine Nachfolger sein“, blickt der heute 68-Jährige voraus. Ein Übergabetermin sei
noch nicht geplant.
Größte Herausforderung für ihn
war die Insolvenz des Fahrzeugherstellers Rover. „Ich musste zusehen,
dass ich nicht selbst in die Insolvenz
rutsche“, erzählt Brandt. Aber auch
das hat er gemeistert. Dass er sich
wieder selbstständig machen würde,
steht für ihn außer Frage. Dafür arbeite er zu gerne selbstständig und
leite seine Mitarbeiter an, sagt er bestimmt und „Aufgeben war und ist
keine Option für mich“, fügt er hinzu.
Erst Fernmeldemechaniker,
dann Bäcker
Andreas Baumeyer wollte sein Geld
Peter Brandt (re.) wird ausgezeichnet
für 25-jährige unternehmerische Tätigkeit
im Handwerk von Kammerpräsident ThoFoto: Jens Schumann
mas Keindorf. Reparaturen
zu Beginn
Peter Brandt hat sich am 1. Oktober
1989 als Kfz-Meister selbstständig gemacht mit seinem Unternehmen Karosseriefachbetrieb Autohaus Brandt
e.K. in Röblingen am See. Mit Reparaturen und Unfallinstandsetzungen
aller Kfz-Marken fing der Meister an.
„Ich hatte aber schon vorher das
Teilgewerbe. Denn seit meiner Jugend habe ich viel Freude an der
Pflege, Reparatur und Instandhaltung von Fahrzeugen“, sagt Peter
Brandt. Heute ist er Peugeot ServiceVertragspartner mit Vermittlungsrecht und spezialisiert auf den Land
Rover 4x4. Außerdem handelt er mit
Neu- und Gebrauchtfahrzeugen.
Was war schwierig in der Gründerzeit? Peter Brandt: „Das Material
musste unter schwierigsten Bedingungen besorgt werden, es gab kaum
Ersatzteilkontingente. Und dass die
Behörden einen gar nicht unterstützt
haben, das machte es uns anfangs
schwer.“
Viele Aufträge
in kurzer Zeit
Er hat mit einem Mitarbeiter angefangen. „Trotzdem hatte ich in kurzer Zeit Aufträge für ein ganzes Jahr
im Voraus“, sagt er lächelnd. 1991
wurde die Werkstatt in Röblingen erweitert, drei weitere Arbeitsplätze geschaffen. Und es ging weiter kontinuierlich bergauf. 1997 eröffneten sie
ein Autohaus im Eislebener Einkaufszentrum. Zehn Mitarbeiter hat
er heute. Neben Ehefrau Dagmar
sind auch seine beiden Söhne
1989/90 in den Familienbetrieb eingestiegen: Kay als Werkstattleiter und
Kfz-Meister im Autohaus in Eisleben
und Maik als Werkstattleiter und Karosseriebauer in Röblingen. „Beide
sind in das Unternehmen quasi rein-
eigentlich nicht mit Brötchenbacken
verdienen. Bereits 1896 hatte sein
Urgroßvater in Kanena eine Bäckerei
eröffnet. Großvater und Vater führten die Bäckerei weiter. Andreas Baumeyer aber wollte etwas anderes. Er
erlernte den Beruf des Fernmeldemechanikers, ging aber – noch bevor
er ihn ausüben konnte – zur Armee.
„Und dann kam es doch ganz anders!“, erzählt er. „Mein Vater verunglückte bei einem Verkehrsunfall
tödlich. Da übernahm ich von jetzt
auf gleich den Betrieb. Denn ich bin
ein Familienmensch.“
Baumeyer absolvierte in der Erwachsenenqualifizierung die Meisterschule und eröffnete mehrere Filialen. „Die größte Herausforderung
dabei war, allein den Betrieb zu führen“, sagt er. „Meine Mutter und
meine Frau unterstützten mich so
gut sie konnten.“ Bis heute, so der
56-Jährige, habe er sich an das frühe
Aufstehen gleich nach Mitternacht
nicht gewöhnen können. Aber er
macht seinen Beruf gern.
Neues Angebot:
Pizzabrote
In den letzten Jahren kamen immer
weniger Kunden in den kleinen Laden in Halle-Kanena. Weil selbst die
älteren Einwohner der Gemeinde in
die großen Einkaufszentren fahren,
musste er sich ein anderes Standbein
suchen – und er fand es. „Im ländlichen Raum wird das Arbeiten als
selbstständiger
Bäcker
immer
schwieriger. Und der Nachwuchs an
Fachleuten fehlt.“ Der Bäckermeister
fand eine Nische: Er spezialisierte
sich auf italienische Backspezialitäten, beispielsweise Pizzabrote. „Die
Gaststätten nehmen diese sehr gern
und bestellen die unterschiedlichsten Backwaren“, so Andreas Baumeyer. Ihm macht diese Arbeit Freude. Drei Mitarbeiter sind in Lohn und
Brot. Aber seine Kinder werden den
Betrieb nicht übernehmen. Sie haben andere berufliche Interessen. Es
wird also keinen Nachfolger geben
und in Kanena dann auch irgendwann keine frischen Brötchen mehr.
Automobilbranche. Wir arbeiten mit Technologien der Bau- und Landmaschinen­
industrie – Deutschland ist auch hier Exportweltmeister – mit einer Anwendungsgenauigkeit von 20 Millimetern. Und das
bei jedem Wetter und unter Bedingungen,
die alles andere als vorteilhaft sind. Auch
Motorgeräte sind nicht nur Rasenmäher.
Unsere Kunden erwarten persönlichen
Service, der sich am Witterungsverlauf
und nicht an gesetzlichen Öffnungszeiten
orientiert. Die Unternehmer und die Mitarbeiter leben das. Die Unternehmen haben
in die Fortbildung der Mitarbeiter investiert
und sind zukunftssicher aufgestellt.
Für unser Handwerk suchen wir Bewerber, die leistungsbereit und belastbar aus
den Schulen kommen. Wir brauchen überbetriebliche Ausbildungseinrichtungen, die
den zukünftigen und nicht den gestrigen
Anforderungen entsprechen. Dann bleibt
„Handwerk“ eine sichere Basis der persönlichen Zukunft junger Menschen.
Manfred Pollin, Geschäftsführer
der Land und Technik-Service GmbH
aus Volkstedt
Kammer unterstützt Jugendliche ohne Abschluss
Seit 2005 beteiligt sich das Bildungsund Technologiezentrum (BTZ) der
Handwerkskammer Halle (Saale) an
der Modularen Teilqualifizierung für
Jugendliche unter 25 Jahren ohne
Berufsabschluss. In Kooperation mit
dem Jobcenter Wittenberg wurden
bereits elf Maßnahmen durchgeführt.
Durchschnittlich 30 Teilnehmer
und Teilnehmerinnen waren in den
jeweiligen Maßnahmen integriert. In
den Fachbereichen Bau (Maurer,
Fliesenleger), Maler, Metallbau, Hotel-Gaststätten sowie Büromanagement wurden die Jugendlichen qualifiziert und hatten anschließend die
Möglichkeit, im Rahmen eines Betriebspraktikums das erworbene
Wissen anzuwenden.
Durchschnittlich 70 bis 82 Prozent
der Teilnehmenden konnten nach
erfolgreichem
Abschluss der
Maßnahme in
die duale Berufsausbildung oder sozialversicherungspflichtige Beschäftigung vermitAndreas Nowottny. telt
werden.
Foto: HWK Andreas
Nowottny, BTZLeiter: „Dass mehr als zwei Drittel
der Jugendlichen nach der Teilqualifizierung in eine Berufsausbildung
oder in einen Job starteten, spricht
für die Maßnahme.“
Die Teilnehmer des letzten Kurses bei der Zertifikatsübergabe in Wittenberg.
Foto: HWK
Neues zu
Mängelbeseitigungskosten
Gesetzesvorhaben auf dem Weg
Das Handwerk fordert seit Monaten
verstärkt eine Änderung der Rechtslage für die Kostentragung der Einund Ausbaukosten bei mangelhaftem Material. Der Handwerksorganisation ist es gelungen, eine entsprechende Passage im Koalitionsvertrag
der Bundesregierung verankern zu
lassen.
Das Bundesministerium für Justiz
und Verbraucherschutz ist jetzt bereit, die entsprechende Problematik
anzugehen. Was heißt das konkret?
Dirk Neumann, stellvertretender Geschäftsführer der Handwerkskammer: „Eine wissenschaftliche Expertengruppe aus Rechtsprofessoren
wurde berufen, die denkbare Lösungsansätze vorschlagen soll. Leider
ist in dieser Arbeitsgruppe kein Praktiker oder Vertreter des Handwerks
dabei.“ Das Handwerk fordert weiterhin eine zügige Umsetzung
der Vorgaben
des Koalitionsvertrages
zu
Gunsten
des
Handwerks. Ein
entsprechender
Vorschlag der
Dirk Neumann.
Handwerks
Foto: HWK kammern liegt
bereits im Bundesministerium vor. „Wir fordern eine zeitnahe Umsetzung des entsprechenden Gesetzesvorhabens“, so
Dirk Neumann.