Malerei Painting - Galerie EIGEN+ART
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Malerei Painting - Galerie EIGEN+ART
Matthias Weischer Malerei Malerei/Painting Matthias Weischer Painting Matthias Weischer, Malerei/Painting Matthias Weischer Malerei Painting Markus Stegmann Welches Gedächtnis . . . . spricht? ..................................9 Which Memory Is. .Speaking? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17 Abbildungen/Plates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .21 Inhalt /Contents Jean-Christophe Ammann »Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet« Gespräch mit Matthias . . . . . . Weischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69 Rudji Bergmann Hier wohnt niemand mehr – Matthias Weischers . . . Bozener . . . . . . . . .Wandbild . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Nobody Lives Here Anymore — Matthias Weischer’s . . . .Bolzano . . . . . . . . Fresco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 “It’s a Search that Takes Place in the Mind” Conversation with . . Matthias . . . . . . . . . Weischer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 Abbildungen/Plates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .97 Biografie/Biography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1 2 5 Bibliografie/Bibliography . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .128 Werkverzeichnis/Index . . . . . . .of . . Works . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .130 Museum zu Allerheiligen Schaffhausen / Kunstverein Schaffhausen 13. Mai – 12. August 2007 Baumgartenstrasse 6, 8200 Schaffhausen Schweiz/Switzerland admin.allerheiligen @ stsh.ch www.allerheiligen.ch Kurator/Curator: Markus Stegmann Wissenschaftliche Mitarbeit/Research assistant: Daniela Hardmeier Assistenz /Assistant: Natalia Huser Konservatorische Betreuung /Conservational support: Martin Ledergerber, Peter Im Obersteg Ausstellungstechnik/Technical services: Hansjörg Bollinger, Erich Keiser, Ernst Walter KUNSTHALLE MANNHEIM Kunsthalle Mannheim 22. September 2007 – 1. Januar 2008 Friedrichsplatz 4, 68165 Mannheim Deutschland /Germany kunsthalle @ mannheim.de www.kunsthalle-mannheim.com Kurator/Curator: Rolf Lauter Wissenschaftliche Mitarbeit/Research assistant: Stefanie Müller Sekretariat/Secretary: Sigrid Schnabel Infrastruktur und Logistik/Infrastructure and logistics: Stefanie Müller Konservatorische Betreuung/Conservational support: Inge Kumlehn Ausstellungstechnik/Technical services: Rainer Gaida, Reimund Haberstroh, Johann Halle Gemeentemuseum Den Haag 12. Januar – 13. April 2008 Stadhouderslaan 41 Niederlande/Netherlands P. O. Box 72 2501 CB Den Haag info @ gemeentemuseum.nl www. gemeentemuseum.nl Kurator/Curator: Wim van Krimpen Assistenz /Assistant: Doede Hardeman Ausstellungstechnik/ Technical services: TCS, Den Haag 9 Welches Gedächtnis spricht? Markus Stegmann Welches Gedächtnis spricht? Raum Wer wohnt hier, wer ging fort? Wer hat sich die Objekte, Muster und Tapeten ausgewählt und die Innenräume damit wohnlich eingerichtet, sie dann in täglicher Nutzung abgelebt, verschlissen, um sie schließlich zu verlassen und zu vergessen? Waren dies tatsächlich einmal belebte Räume oder sind es vielmehr erdachte, vorgestellte, aus tiefer Erinnerung traumartig aufgeblühte? Diese Innenräume sind Theaterbühnen. Matthias Weischer holt die Requisiten hervor, schiebt sie von hier nach dort, verändert, ergänzt und fördert überraschende Kontraste und neue formale Verflechtungen zutage. Die Bildräume sind Rangierbahnhöfe der Vergangenheit, der Künstler ist ihr Dirigent im Stellwerk . Da fahren die Züge, halten, warten, rollen wieder zurück, laden um, kuppeln an und wieder ab. In diesen Bühnen stecken die Meisterateliers der Malerfürsten des 19. Jahrhunderts mit ihren fulminanten Auftritten und aristokratischen Gesten. Die schillernde Magie des Orients, die sich unbemerkt einschleicht, ebenso wie die barocke Lust an der Sinnlichkeit kostbarer Stoffe, an der reichhaltigen Ausstattung der Räume, dem theatralischen Hell-Dunkel des Lichts, und sei es nur das einer banalen Stehlampe. Die Beschwörung feudaler Grandezza längst vergangener Epochen, aber auch die Repräsentation bürgerlichen Wohlstands. Das alles findet sich in diesen Innenräumen. Jahrzehnte, Jahrhunderte sind seitdem vergangen. Bei Matthias Weischer reiht sich die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts in die Enzyklopädie der Zeiten scheinbar nahtlos ein. Die jüngst vergangenen Jahrzehnte mit ihren profanen Tapetenmustern, ihrem zeitbedingten Stolz auf Klebefolie mit Holzmusterung, ihrer Allgegenwart praktischer Spanplatten und verheißungsvoller Fernseher der medialen Frühzeit, aber auch mit ihrer stillen Sehnsucht nach der Romantik und Gemütlichkeit knisternder Kaminfeuer, schwerer Holzdecken und textiler Lampen erwachen in diesen Bildern aus ihrem Dornröschenschlaf. Ob es sich mehrheitlich um Wohnräume, Werkstätten, Ateliers oder Dachböden handelt, lässt sich oftmals nicht klar erkennen. Das Wohnen hat wohl den größten Anteil an den Räumen und all die Gegenstände des täglichen Lebens auch, die es braucht oder von denen man zumindest glaubt, dass sie unverzichtbar seien. Sie alle sammeln sich während des Wohnens in den Innenräumen und verleihen der oftmals gesichtslosen Architektur mit ihren Formen, Farben und Mustern eine spezifische Identität. Das Nebeneinander von Objekten in Benutzung und solchen, die vielleicht nur noch selten, und wieder anderen, die über- 10 11 Markus Stegmann haupt nicht mehr gebraucht werden, aber dennoch anwesend sind, als könnten sie jederzeit wieder benötigt oder zumindest betrachtet werden, kennzeichnet die Räume. Daher ist es letztlich unerheblich, welcher Bestimmung der jeweilige Raum ursprünglich zu dienen hatte. Es sind die Möbel, Tapeten und Lampen im fragilen Zustand ihres jeweiligen Alters, die zu den eigentlichen Akteuren der Bilder werden. Ihre Dialoge, all das, was sie sich und uns durch ihre Präsenz erzählen, öffnen die ferne Welt der Erinnerung. Erinnerung Die abgelebten Wohnräume, vergessenen Malerateliers und Dachböden sind zerbrechliche Gefäße der Vergangenheit, damit sie sich darin vergegenwärtigen, materialisieren und ambivalent mehrdeutig auskristallisieren kann – brüchig und flüchtig wie gefrorener Reif, Anlass nur, um etwas von ganz weit hervorzuholen, etwas, das bereits vergessen schien, der kaum mehr erinnerbaren Vergangenheit anheim gefallen. Räume als Gefäße, damit sich Muster und Materialien, Objekte und Ornamente ansammeln, zeigen, überschneiden, sich verschränken und wechselseitig miteinander verweben und zu neuen, multiplen Konglomeraten verwachsen können. Die Innenräume von Matthias Weischer sind diffuse Speicher der Vergangenheit, die unidentifizierbar bleibt, obwohl die stilistischen Merkmale der Objekte auf die 1950 er- bis 1970er- Jahre verweisen. Doch der stilistische Mix, die bewusste Abweichung vom »korrekten« Zeitbild, das Einsickern von Objekten oder Mustern aus anderen Epochen lässt die Vergangenheit facettenreich und doppelbödig erscheinen, sodass sie die historische Überlieferung subversiv unterläuft – was belegt, dass diese nie angestrebt wird, im Gegenteil. Doch gerade dieses Oszillieren zwischen den Epochen, zwischen Stilen und Mustern führt zur orchestralen Wirkung des Vergangenen, zu seiner kaleidoskopartigen Mehrdeutigkeit. Wenngleich Abbildungen in kulturhistorischen Büchern oder Wohnzeitschriften der 1950 er- oder 1960er- Jahre als Ausgangspunkt der Bilder fungieren, Matthias Weischer einzelne Objekte oder auch die räumliche Anlage mittels präziser Rasterung der Bildfläche daraus überträgt, verändern sich seine Arbeiten während des Malens so stark und so grundsätzlich, dass sie zu neuen, künstlichen Gebilden divergierender Welten wachsen. So technisch brillant die Objekte des Wohnens in Szene gesetzt sind, so plastisch, haptisch und förmlich greifbar sie erscheinen, bleiben sie doch erstaunlich überzeitlich, mehrdeutig und kaum definitiv auf ein bestimmtes Jahrzehnt, noch weniger auf eine geografische Region festzulegen. Selbst die ehemalige DDR ist fast nicht sichtbar, auch wenn dies der erste, flüchtige Blick suggerieren möchte. Es geht Matthias Weischer auch nicht darum, Leipziger Veduten anzufertigen, obwohl sich seine Bilder und deren Ausstattungen auf genaue Kenntnisse entsprechender Altliegenschaften der Stadt stützen. Die Bilder zielen vielmehr auf das allgemein Typische der Vergangenheit, nicht auf die konkreten Veränderungen oder das kollektive Gedächtnis einer bestimmten Stadt, auch wenn sich Leipzig gerade während der Studienzeit des Künstlers auf dramatische Weise zwischen Gestern und Morgen, zwischen Ost und West wandelte. Das alles ist »nur« Hintergrund, notwendiger Boden zwar, aber nicht Thema der Arbeiten. Weniger noch als die Objekte sind schließlich die Innenräume selbst zu datieren, die zwischen aufgelöst Wohnlichem, teilweise Entleertem und magischer Verlassenheit schwanken. Matthias Weischers Vergangenheit ist überindividuell, weil er die Reminiszenzen an die eigene Kindheit nicht anekdotisch ausbreitet, sondern auf ihren allgemeinen Gehalt hin überprüft. Das Arsenal der Dinge bildet unübersehbare Anknüpfungspunkte für uns alle, betrifft unsere persönlichen Erinnerungen und nimmt in der Erfahrungswelt des Künstlers lediglich seinen Ausgang. Sofort finden wir uns mit unserer jeweiligen Vergangenheit in die Bilder involviert und werden durch die Dinge an uns selbst erinnert, an das, was wir einmal waren und was wir vielleicht immer noch ein wenig sind. Matthias Weischer ist kein Maler ostdeutscher Vergangenheit, gar der nostalgischen Verklärung einer diffusen DDR -Romantik, auch kein Maler des Westens, des kapitalistischen, kommerziellen Lebensgefühls, sondern trifft vielmehr den kollektiven Kern des Vergangenen in jedem von uns. Gemeinsam ist den Räumen und Dingen der unübersehbare Grad ihrer Abnutzung, der Verschleiß, den das Leben, das ganz normale, alltägliche Leben zwangsläufig mit sich bringt. Gerade unsere Zeit sorgt mit ihrem überbordenden Schwelgen im Konsum wie kaum eine andere Epoche dafür, dass die Dinge des Alltags sogleich durch neue ersetzt werden, sobald sie die geringsten Anzeichen der Abnutzung zeigen oder drohen, nur ein wenig aus der Mode zu fallen, angejährt zu erscheinen. Der markante Abrieb der Dinge in den Bildern von Matthias Weischer bringt sie uns paradoxerweise berührend nah. Indem sie ihre materielle Hinfälligkeit und Zerbrechlichkeit offen zeigen, indem sie immer noch da sind, einfach nicht fort und entsorgt, immer noch ausharren, zu warten scheinen – wenngleich in schlechtem Zustand –, wachsen sie uns geradezu ans Herz. Mit dem zarten Schmelz Welches Gedächtnis spricht? nostalgischer Anmut stehen sie hilflos vor uns, wehrlos unserer Gegenwart ausgesetzt: Wir könnten sie auf den Müll werfen, sie mit einer Hand beschädigen und vollends zerstören, da ihre Selbstauflösung ohnehin in vollem Gang begriffen scheint. Wollen wir aber nicht. Im Gegenteil: Wir möchten sie so kleinlaut, schwach und zerbrechlich einfach nur stehen sehen. So gelangt zu uns, was seine Zeit schon sah, erreicht uns mit überraschend emotionalem Sog geradezu als »Schutzbefohlene«, die wir nicht von uns weisen können und wollen. Währenddessen blicken wir staunend um uns: Das alles gibt es also. Das alles ist noch nicht fort, ist noch nicht richtig tot, nein, das alles lebt noch, irgendwie, und scheint zu uns zu sprechen. Ornament Auf Tapeten und Teppichen, auf Vorhängen und Lampenschirmen, auf Bodenbelägen und Paravents, überall in den Bildern blühen Ornamente in weit gefächerter Bandbreite zwischen geometrisch strengen Rastern und verspielten Blättern und Blüten. Die Ornamentik ist wesentlicher Bestandteil der Bilder, nimmt gegenüber der klaren Tektonik der Innenräume einen wichtigen Gegenpol ein, indem sie den harten, statischen Architekturen Leichtigkeit und Charme verleiht. Durch ihre altersbedingte Abnutzung entwickeln die Muster mitunter eine betörende Melancholie, eine Nachdenklichkeit geradezu, als würden sie den Bedingungen des Schönen und dessen Vergänglichkeit nachhängen. Die geometrischen Ornamente belegen oftmals flächige Segmente und verleihen den Räumen mit ihren strengen Mustern reliefartige Strukturen oder perspektivisch gestaffelte Tiefenwirkungen. Die Nähe zu Paravents, Sichtblenden und anderen mobilen räumlichen Elementen verstärkt den kulissenartigen Charakter. Wie von spielerischer Hand gesteuert, dringen sie in den Raum ein, verstellen, öffnen und modulieren ihn. Trotz ihrer scheinbaren Beweglichkeit verleihen sie den Innenräumen Struktur und Halt und formen gleichzeitig die Bilder in der Manier von Collagen und Reliefs. Trompe-l’ Œil-Wirkungen tragen das Ihre dazu bei. Nicht nur die Objekte, die Paravents und Möbel, sondern explizit auch die Ornamente besitzen oftmals den Charakter von Zitaten, als stünde nicht wirklich eine Lampe vor uns, sondern nur ihr Zitat, ihr Platzhalter, ihre Erinnerung, als sei die Lampe selbst zwischen Gestern und Heute unbemerkt verloren gegangen. Matthias Weischer beherrscht dieses Spiel zwischen Schein und Sein so souverän, dass aus den oszillieren den Verläufen zwischen Materie und ihrem flüchtigen Anschein eine eigene Melodie erklingt. Die Vergangenheit des Objekts wird von der sie repräsentierenden Oberfläche so verfänglich schön und melancholisch zugleich besungen, dass allein diese Stimmung ist, was zählt – ob schlussendlich eine Lampe, ein Sessel oder der Rahmen eines Bildes gemeint ist. Die floralen Ornamente legen sich sanft und kaum merklich wie ein feudaler Hauch in Gestalt schlanker Blätter oder graziler Blüten im Zustand ihrer Auflösung in diese profanen Kammern des abgelebten Alltags, als sei eine andere, aristokratisch anklingende Herkunft nicht ganz ausgeschlossen, jenseits des immer nur banalen Treibens durch die Tage. Diese Anflüge feudalen Schimmers ziehen allerdings in lediglich homöopathischer Dosierung in die Bilder ein. In dem Maße, in dem die Blüten und Blätter unter dem Vorzeichen ihres Verfalls und Verwelkens, ihres Ausbleichens und Vergehens erscheinen, entwickeln sie einen bezaubernden Charme des Zerbrechlichen, der ihre Existenz und ihre historischen Hintergründe überhaupt erst wieder denkbar werden lässt. Die Ornamente sind nicht mehr vordergründig stark und selbstbewusst, sondern erscheinen so, als seien sie aus ihrer Epoche geraten, Irrläufer im Nirgendwo der Zeiten. In diesem Zustand seltsamer Verwirrung werden sie uns mit all ihren historischen Implikationen überhaupt erst wieder zugänglich. Vielleicht liegen unsere Sympathien für die gealterten, brüchigen Ornamente aber auch darin begründet, dass sie etwas von unseren eigenen Sehnsüchten und Hoffnungen in sich tragen, und dies, obwohl oder gerade weil sie schwach und verletzlich sind. Armut Einige der neuen Bilder von Matthias Weischer, die seit Herbst 2006 entstehen, zeigen Innenräume, die mehr und mehr von den Dingen vergangener Tage befreit sind. Auch die Buntfarbigkeit verflüchtigt sich und weicht monochromen Ansätzen. Klar und denkbar elementar tritt ein einfaches Raumgefüge in flächiger, schmuckloser Form zutage. Die Komplexität und räumliche Staffelung früherer Bilder ist ebenso reduziert wie die Fülle an Dingen und Mustern des Alltags. Verglichen mit den vormaligen, kulissenartigen Bildern erscheinen die neuen still und auf sich selbst konzentriert, wobei auch in früheren Werken immer wieder karge räumliche Situationen auftreten, die ganz auf die asketische Strenge der Architektur und die geradezu mönchisch motivierte Ausgrenzung der äußeren Welt vertrauen (zum Beispiel Abb. S. 45, 105 , 111). Durch diese Abwesenheit von Utensilien des täglichen Gebrauchs gewinnt eine architektonisch modulierte Stimmung an Bedeu- 12 13 Markus Stegmann tung, die sich von den Proportionen des Raumes und den Farben der Wände ableitet. In Kordel (Abb. S. 65) beispielsweise begegnet man einem weitgehend leeren Raum, der sich in einen ebenso leeren Außenraum öffnet, aus welchem ein starkes Licht mit beinahe überirdische Strahlkraft einfällt, das an Verkündigungsszenen der Renaissance erinnert. Als weiteren Hinweis auf diese Epoche darf das Bildnis einer weiblichen Person gelesen werden, welches ein Porträt Hans Memlings zitiert. Noch eine Stufe strenger und damit abstrakter erscheint Korridor (Abb. S. 49): Hier ist das anwesende Bild an der Wand entweder unvollendet oder repräsentiert ein Werk der gegenstandslosen Kunst. Zu auffälliger Arabeske reckt sich im Vordergrund eine weiße Metallstange wie die von einer Flöte verzauberte Schlange aus dem Korb. Tatsächlich mag damit jedoch nur ein banales Stuhlbein bezeichnet sein und nicht ein orientalisches Märchenmotiv. Der weißen, materialisierten Arabeske entsprechen filigrane, florale Ornamente an den Wänden. Wie ein verheißungsvolles Zeichen deutet eines davon in Richtung der unsichtbaren Lichtquelle, die dem Bild sein Geheimnis verleiht. Der Verzicht auf das opulente Arsenal der Dinge, der kuriosen Fundstücke und vergessenen Muster führt zu einer Beruhigung der Räume, sodass Verlangsamung und Stille an die Stelle der komplexen Konglomerate treten können. Paradoxerweise tasten unsere Augen Wände und Böden umso intensiver ab, je leerer diese sind. Neben das konzentrierte Schauen tritt eine weitere Sinneswahrnehmung, nämlich überraschenderweise die des Hörens. Wir hören in die Räume, als ließe sich auf diesem Weg etwas über ihre Eigenschaften und Bestimmungen, über ihre Vergangenheit und ihr Gedächtnis herausfinden. Diese Wirkung zeigt sich noch verstärkt in einigen der jüngsten Arbeiten (zum Beispiel Abb. S. 14/15, 57, 61), die erstmals ohne Vorlage, ohne Raster, frei und intuitiv aus der Vorstellung heraus gemalt sind, spontan und skizzenhaft. Das Inventar beweglicher Dinge ist auf Baumrümpfe, tuchartige Teppiche oder Tierschädel beschränkt, oder ein Tierschädel. Wie entmaterialisierte Marionetten eines geisterhaften Totentanzes schweben sie leichenblass in dünnem, fast transparentem Weiß über die improvisierten Bildbühnen. Matthias Weischer reduziert die Objekte bis auf einen vagen Schatten ihrer selbst. Die künstlich wirkenden und fast modellartig klein geratenen Bäume beziehungsweise Baumstümpfe entdeckte er in jüngster Zeit auf seinen Spaziergängen im Zoo, wo ihn insbesondere die Gehege als bühnenhafte Orte der Präsentation domestizierten Tierlebens faszinieren. Die auf praktische Maße und tiergerechte Funktionen »eingedampften« und speziell beschichteten Bäume – beispielsweise der Affenhäuser – vereinen künstliche und natürliche Bestandteile. Man könnte auch sagen, sie sind Zeichen einer vom Menschen entleerten und zurechtgestutzten Natur, um das Leben der Tiere zu veranschaulichen. Diese bühnenbeziehungsweise theaterhafte Form der Inszenierung überträgt Matthias Weischer in seine neuesten Bilder, wofür ihm seit kurzem eine selbst gebaute und mit diversen Utensilien ausgestattete Bühne in einem der Zimmer seiner Wohnung dienlich ist (Abb. S. 2, 7). Die Farben der neuen Kleinformate sind pastos und rau, geradezu ruppig aufgetragen und weisen lehmige, zum Teil moosige Valeurs auf, ergänzt durch kalte Hellblau-, Rosa- und Grüntöne, sodass der Eindruck entsteht, als sei der geografische Dreh- und Angelpunkt der Bilder nach Süden gerutscht, vielleicht sogar südlich von Europa. Während die Bilder bis dahin die Arsenale der west-östlich geprägten Zivilisation Mitteleuropas spiegeln, scheinen nun fast unmerklich die Farben, Räume und Oberflächen Südeuropas und Nordafrikas einzusickern. Die Wände sind so schrundig und urwüchsig, so unberührt von der Hand gelernter Gestalterinnen und Dekorateure, so berührend »unschuldig«, dass sie eher dem Umkreis archaischer Lehmziegelbauten als der elaborierten Stilistik Europas zu entstammen scheinen. Die spontane Malweise und der grobe, pastose Farbauftrag führen zu einer auffälligen Unschärfe, welche die Substanz und materielle Präsenz der Wände zwar verunklärt, dafür jedoch eine nahezu impressionistisch geprägte Atmosphäre entstehen lässt. Mit den neuen, kleinformatigen Bildern scheint sich der Künstler vom akribischen Beobachter mit neusachlichem Blick zu einem Maler kontemplativer Askese und rauer, unvollkommener Räume zu wandeln. An die Stelle harter, glatter Flächen und präziser Kanten sind schrundige Oberflächen getreten, in denen sich das Licht verfängt. Entstanden sind Innenräume der Verlangsamung, die sich von der im selben Maße aufreizenden wie Bild verschleißenden Flut visueller Eindrücke westlich geprägter Zivilisation abgrenzen und konsequent auf Entzug und visuelle Deeskalation setzen. Diese neue »Armut« ist die eigentliche Errungenschaft der Bilder. Die Räume der Ablagerung alltäglicher Dinge wandeln sich in Orte des stillen Schauens und Hörens, man möchte sogar den schwierigen Begriff der »Andacht« gebrauchen. Die neuen Innenräume sind Orte der Kontemplation mit beinahe sakralen Anflügen. Vielleicht liegt der wesentliche Unterschied zu den früheren Bildern darin, dass sich die asketischen Räume als Innenräume unserer selbst, als Orte der Verinnerlichung, der seelischen Empfindung zeigen. Welches Gedächtnis spricht? Von außen nach innen, vom Perfekten zum Unvollkommenen, vom Komplexen zum Einfachen, so ließe sich der künstlerische Weg Matthias Weischers in jüngster Zeit skizzieren – was vor Augen führt, welches Potenzial in seinen scheinbar so lapidaren Innenräumen steckt. Indem die neuen Bilder auf einen traumwandlerischen Zustand des halbschlafenden Schwebens vertrauen, zeigen sie auf, welche Möglichkeiten im Ungefähren zwischen Schlaf und Wachen verborgen liegen und mit den Mitteln der Malerei visualisiert werden können. 16 17 Which Memory Is Speaking? Markus Stegmann Bäumchen II, 2007, 30 × 40 cm Which Memory Is Speaking? Room Who lives here, who went away? Who chose the objects, patterns, and wallpaper used to decorate the interiors in such a homely way, only to wear them out through everyday use, before leaving them abandoned and forgotten? Were these rooms really once inhabited, or are they imaginary, emerging dreamlike from deepest memories? The interiors are theater sets. Matthias Weischer provides the props, then rearranges and embellishes them, revealing both surprising contrasts and new formal interconnections. The visual spaces are shunting yards of the past, where the artist gives directions from the signal tower. The trains move, stop, wait, roll backwards, reload, couple up, then move away. These sets contain something of the studios of the nineteenth-century master painters, with their extravagant appearances and aristocratic touches. There is the scintillating magic of the Orient, which creeps in unnoticed— as does the baroque pleasure of the sensuality of sumptuous materials, the richly decorated rooms, and the play between light and dark, which can even be seen in the banality of a floor lamp. Feudal grandeur is invoked from long distant epochs, as well as the stateliness of bourgeois wealth. Decades, centuries have since gone by. For Matthias Weischer, the second half of the twentieth century appears to fit seamlessly into the encyclopedia of the ages. The most recent decades awake in his pictures from their enchanted sleep, bringing with them vulgar wallpaper patterns (of which, a pride in woodgrain effect adhesive paper took particularly strong hold), the ubiquitous use of chipboard, the auspicious television of the early years, the open hearth, with its unspoken desire for romanticism and coziness, heavy wood-clad ceilings, and cloth lampshades. It is often unclear whether these are meant to be living spaces, workshops, studios, or attics. Living, and the necessary objects of everyday life (or at least, those objects thought of as indispensable), probably take up the most space, giving the often faceless architecture a specific identity with their forms, colors, and patterns. The rooms are characterized by a juxtaposition of frequently used objects with those that are less often utilized, and even those no longer necessary at all. The latter are nevertheless still present, as if they might be called into action, or at least observed, at any moment. The original function of the room itself therefore becomes irrelevant. The furniture, wallpaper, and lamps, each displaying the fragility of their age, are the real stars of the pictures. Their dialogues—everything their presence has to tell each other and us—open up the distant world of remembrance. 18 19 Markus Stegmann Remembrance The shabby living spaces, forgotten studios, and attics are fragile containers of the past which enable them to visualize, materialize, and crystallize themselves—they are as brittle and fleeting as rime. The pictures represent an opportunity to recover something from a remote place, something which already appears to have been forgotten, fallen into the oblivion of a past which can hardly be recalled. Rooms are containers where patterns and materials, objects and ornaments can gather, displaying themselves, overlapping, interlocking, taking turns to interweave and merge into new, multiple conglomerates. Matthias Weischer’s interiors are storehouses of an unidentifiable past. However the mixture of styles, the conscious deviation from an “accurate” image of the midtwentieth century, the insertion of objects or patterns from different eras, makes the past appear multifaceted and indistinct, consequently undermining the historical tradition, which proves that the reinforcement of tradition was never actually intended—indeed, quite the opposite. Yet precisely this oscillating between the epochs, and between styles and patterns, results in an orchestral effect; a kaleidoscopic multiplicity of meaning. Although Matthias Weischer took illustrations from cultural history books or interior design magazines of the 1950s and 1960s as his starting point (using individual objects or even transposing the physical space by precise scanning of the visual surface), his works-in-progress are so significantly and so fundamentally modified that they become new, artificial images of opposing worlds. However technically brilliant a fashion the domestic objects have been arranged in; however vivid, tactile, and formally tangible they appear, they remain astonishingly timeless and ambiguous. It is virtually impossible to pin them down definitively to a particular decade, let alone a geographic region. Even the former East Germany is almost invisible, although an initial, fleeting glance might suggest its presence. Nor is Matthias Weischer concerned with producing vedute of Leipzig, although the details in his pictures reveal his precise knowledge of corresponding landmarks. It is rather that the pictures deal generally with what is typical of the past rather than concrete changes or the collective memory of a certain city, even though Leipzig experienced such dramatic changes during the artist’s time as a student—between yesterday and tomorrow, between East and West. That is all merely background—a necessary foundation, but not the subject of the works. The interiors themselves, varying between the disintegration of homeliness, partial emptiness, and magical abandonment, are even more difficult to date than the objects. Matthias Weischer’s past is supra-individual, because rather than retelling reminiscences of his own childhood anecdotally, he examines them for their universality. The “arsenal of things” forms obvious connections for all of us, relates to our personal memories, and simply finds a filter through the artist’s world of experience. We immediately find ourselves involved in the pictures as with our own past—the things remind us of ourselves, of what we used to be and possibly still are, to a certain extent. Matthias Weischer is not a painter of the East German past, let alone the nostalgic reworking of a nebulous GDR romanticism. On the other hand, neither is he a painter of the West, or of the capitalistic, commercial approach to life. He reaches the collective core of the past in each of us. The rooms and objects all share conspicuous wear and tear; a deterioration which the quotidien inevitably brings with it. And since contemporary society, in particular, shows more excessive indulgence in consumption than virtually any other era, and everyday objects are replaced by new ones as soon as the old ones display the slightest sign of use, or seem in danger of appearing even marginally out of date or unfashionable, the marked abrasions on the objects in Matthias Weischer’s pictures paradoxically bring us extremely close to them. Our affection for them grows because they openly display their material vulnerability, because they are not disposed of, because they are still hanging on, seemingly waiting. They appear in front of us with the gentle luster of nostalgic grace; helpless, defenseless in our presence. We could throw them in the trash, damage them with one hand, or completely destroy them—after all, their self-destruction already seems to be underway. But we don’t want to do these things. Quite the opposite: we just want to see them there: subdued, weak, and fragile. And thus what has already been reaches us with a surprisingly emotional undertow, as a “foster child,” who we are neither able nor willing to send away. While this is going on we look around, astonished: so, it all really exists then. It’s not all gone yet, not yet completely dead. No, it’s all alive somehow, and seems to be speaking to us. Ornament On wallpaper and carpets, on drapes and lampshades, on floor coverings and screens, a wide range of ornament blooms throughout Matthias Weischer’s pictures, ranging from strict geometric patterns to sinuous leaves and flowers. This embellishment is a significant feature of the pictures, forming an important contrast to the clear tec- Which Memory Is Speaking? tonics of the interiors by lending the hard, static architecture a lightness and charm. The erosion of age causes the patterns to develop a beguiling melancholy—a thoughtfulness, as if daydreaming about the conditions of beauty and its transience. The geometrical ornaments frequently occupy twodimensional segments, providing the rigorously patterned rooms with relief structures or depth effects which are graduated in perspective. The stage-like character is enhanced by the presence of room dividers, screens, and other movable elements. They penetrate the room, rearrange, open, and modulate it, as if a playful child were controlling the action. Despite their apparent mobility, they give the interiors structure and stability, while simultaneously forming the pictures in the style of collages and reliefs. Trompe-l’œil effects also play a role here. The objects— the screens and furniture, and more explicitly, the ornaments—often have the character of quotations. It is as if the quotation of a lamp were in front of us rather than the lamp itself. It is merely a place holder, a memory, as if it had gone unnoticed, or missing between yesterday and today. Matthias Weischer masters this balancing act between appearance and reality so competently that an entirely new synchronicity is created from the oscillating processes between the material itself and its fleeting semblance. The object’s past is sung about by the surface representing it in such an entrancingly beautiful and yet melancholic manner that only this mood counts, whether a lamp, armchair, or picture frame is alluded to. The floral ornaments lie gently on the surface, hardly noticeable, like a hint of feudalism in the form of sinewy leaves or graceful petals as they disintegrate in these vulgar chambers of worn-out everyday life—as if another, aristocratic-sounding background were not completely excluded, beyond the relentlessly banal drifting through the days. These traces of feudalistic luster, however, only settle in the pictures in small doses. As the petals and leaves decay and wither, fade and die, their fragility allows them to develop a kind of charm, which is all that makes their existence and historical background conceivable. The ornaments are no longer strong and self-confident; instead they seem to have strayed from their own era, lost in a nowhere of time. In this state of strange confusion they are once more accessible to us, with all their historical implications. Perhaps we are sympathetic towards the aged, fragile patterns because they contain something of our own desires and hopes although, or perhaps even because, they are weak and vulnerable. Poverty Some of the pictures created since fall 2006 show interiors that are increasingly exempt from the objects of everyday life. Even the vibrancy is retreating, giving way to a monochrome approach. A simple room structure—as elementary as can be imagined—emerges in two-dimensional, undecorated form. The complexity and spatial gradation of earlier pictures has diminished, as has the abundance of everyday things and patterns. The more recent pictures appear quiet and inward looking by comparison with the previous ones, which bore a resemblance to stage sets. However, sparse spatial situations also occur repeatedly in the earlier works which rely completely on the ascetic austerity of the architecture and the virtual monk-like exclusion of the external world (for example fig. pp. 45, 105, 111). The absence of items for daily use increases the significance of an architecturally modulated mood, which is derived from the proportions of the room and the colors of the walls. In Kordel (fig. p. 65) for example, we see a largely empty room, which opens into an equally bare anteroom; a strong, almost supernatural light—reminiscent of Annunciation scenes from the Renaissance—radiates out. The portrait of a woman alludes to a painting by Hans Memling, and can be interpreted as a further reference to this era. Korridor (fig. p. 49) seems to be both a degree starker and somewhat more abstract: the picture hanging on the wall is either unfinished or represents a work of nonfigurative art. In the foreground a white metallic bar contorts to form flamboyant arabesques like a snake conjured from a basket at the sound of a flute. In reality it could well be something as banal as a chair leg, rather than a symbol from an Oriental tale. The white arabesques in material form correspond to filigreed, floral ornaments on the wall. Like a sign full of promise, one of these is pointing in the direction of the unseen light source, giving the picture a mysterious quality. Doing without an opulent arsenal of objects, strange finds, and forgotten patterns leads to the rooms being calmer, allowing a slowing down and silence to replace the complex mass. Paradoxically, the emptier the walls and floors are, the more intensively they are scanned by our eyes. In addition to concentrated viewing, a further sense is rather surprisingly required: hearing. We listen to the rooms, as if this would enable us to discover something about their characteristics, their conditions, their past, and their memory. This effect can be seen more strongly in several of the most recent works (e. g. fig. 14 /15, 5 7, 61), which, for the first time, have been painted without a preliminary draw- 20 Markus Stegmann ing, without a grid pattern, freely and intuitively from the imagination, spontaneously and almost like a sketch. The inventory of movable objects is confined to tree trunks, clothlike carpets, or an animal skull. The objects float above way over the improvised stage, deathly pale in sheer, almost transparent white—like dematerialized marionettes in a ghostly danse macabre. Matthias Weischer reduces the objects to vague shadows of their former selves. While walking in the zoo he discovered trees and tree trunks which seem almost artificial, like miniature models. The enclosures in particular fascinated him as stagelike venues for the presentation of domesticated animal life. The trees, for example those in the monkey houses, united artificial and natural elements: they were reduced to practical dimensions and animal-friendly functions, and then coated with a special substance. It could be said that they are signs of nature which man has emptied and cut down to size in order to illustrate how the animals live. This stage- or theater-like quality can be seen in Matthias Weischer’s newest pictures. He has made use of a stage in a room of his apartment, which he recently built himself and equipped with various utensils (fig. pp. 2, 7). The colors of the new, small format pictures are almost abrasively applied, exhibiting claylike, in part mossy, tonal values. They are supplemented by light blue, pink, and green tones. This creates the impression that the geographic center of the painting has slipped southward, possibly even beyond Europe. While the pictures up to that point have reflected the arsenal of central European civilization, influenced by the west and east, the colors, spaces, and surfaces of southern Europe and North Africa now seem to have seeped almost unnoticed into the new works. The walls are so chipped and rough, so untouched by the hands of trained designers and decorators, so movingly “innocent,” that they seem to have their roots more in the sphere of archaic clay brick constructions than in the elaborate European style. The spontaneous painting technique and the rough, pastose application of color lead to a noticeable blurring. While the substance and material presence of the walls are responsible for this absence of clarity, they also allow an impressive, impressionistic atmosphere to emerge. The artist seems to transform himself with these new small format pictures from a meticulous, neo-realist observer to a painter of contemplative asceticism and raw, unfinished rooms. Rough, diffuse surfaces which catch the light replace the hard surfaces and precise edges. The resulting interiors incorporate a slowing down and separation from the tantalizing and worn-out flood of visual impressions of western influenced civilization. They focus consistently on deprivation and visual de-escalation. This new “poverty” is the real accomplishment of these pictures. The rooms which stored everyday objects are transformed into places of silent seeing and hearing; the difficult concept of “meditation” could even be applied here. The new interiors are places of contemplation with virtually sacral character. The fundamental difference to the earlier pictures is possibly that the ascetic rooms are shown to be interiors of ourselves; they are places of internalization and spiritual perception. From the exterior to the interior, from the perfect to the imperfect, from the complex to the simple—that is the artistic journey taken by Matthias Weischer in recent times. It brings to our attention just how much potential is stored in his seemingly lapidary interiors. It is precisely this “sleepwalking” state of the new pictures, drifting, half asleep, showing us the possibilities lying hidden between sleeping and waking, which can be visualized through painting. Tafeln, 2007, 70 × 80 cm 22 Schild, 2007, 60 × 40 cm 24 Tritt, 2007, 40 × 50 cm 26 Schilder, 2007, 150 × 190 cm 28 Hocker, 2007, 80 × 100 cm 30 Die 3, 2007, 40 × 40 cm 32 Flügel, 2007, 60 × 70 cm Decke, 2007, 50 × 50 cm 34 Frottee, 2007, 100 × 80 cm 36 Knäuel, 2007, 80 × 100 cm 38 Nische, 2007, 70 × 90 cm 40 Relief II, 2007, 80 × 80 cm 42 Paravent, 200 7, 100 × 200 cm 44 Kartenhaus II, 2006, 40 × 40 cm 46 Kabinett, 2007, 70 × 80 cm 48 Korridor, 2006, 60 × 50 cm 50 Packung, 2007, 80 × 100 cm 52 Waldbühne, 2007, 85 × 100 cm Striptease, 2007, 60 × 70 cm 54 Pfeife, 2007, 120 × 150 cm 58 Mobile, 2007, 110 × 1 70 cm Bock, 2007, 30 × 40 cm 60 Bäumchen I, 2007, 30 × 40 cm 62 Sims, 2006, 50 × 40 cm 64 Kordel, 2006, 60 × 70 cm 66 Relief I , 2006, 40 × 60 cm 69 »Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet« Jean-Christophe Ammann im Gespräch mit Matthias Weischer Leipzig, 13. Dezember 2006 »Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet« JCA — Damals, als wir uns kennenlernten, es dürfte 2001 gewesen sein, sagtest du mir, du würdest die Bilder abstrakt beginnen, also abstrakte Flächen übereinanderschichten. Jetzt sind wir im Dezember 2006, und ich frage wie damals: Wie fängst du mit einem Bild an? MW — Der erste Schritt besteht darin, dass ich ein Format festlege – mit einer vagen Vorstellung, was ich auf dem Bild vorhabe. Es gibt Formate, die mich ganz plötzlich reizen. Wenn ich vorher eine Reihe von Querformaten hatte, nehme ich ein Hochformat. Jetzt habe ich zum Beispiel gerade einige Panoramaformate gewählt, also extreme Querformate. Diese sind an eine Idee gebunden, während ich bei den kleineren einfach anfange rumzuspielen. JCA — Hat dieses Spiel auf der Leinwand einen eher flächigen Charakter – ich nenne das jetzt »kalligrafisch« – oder einen objektbezogenen? MW — Ich denke schon, dass es teilweise kalligrafische Übungen mit einem kleineren Pinsel sind. Ich kann mich jetzt nicht mehr an jeden Anfang erinnern. Wenn ich eine größere weiße Leinwand vor mir hätte, würde ich mit dünner Farbe beginnen, geometrische Formen, Striche oder Gitternetze zu legen. JCA — Wie entwickeln sich dann die weiteren Schritte? Am Schluss sind es ja richtige Farbfelder, die übereinanderliegen. MW — Das ist ein sehr langsamer Prozess. Ich beginne mit diesen Mustern, Strichen, ganz dünnen Strichen, dann probiere ich Ideen aus. Die Formen werden allmählich immer stabiler und kompakter. JCA — Du hast aber vorhin von Spielereien gesprochen. MW — Das ist der erste Schritt, die erste Schicht, und darauf folgt eine weitere Schicht und noch eine und noch eine weitere. Indem die unteren Schichten sichtbar bleiben, baut sich von hinten nach vorne etwas auf, und es entsteht automatisch ein Raum. JCA — Als wir gemeinsam deine Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig anlässlich des Kunstpreises der Leipziger Volkszeitung angesehen haben (2005), hast du mir etwas Interessantes erzählt: Dich hat die Farbe Braun fasziniert, und mehrheitlich hatten die Bilder diese Brauntöne, aus denen du Dinge herausgearbeitet hast. Da lassen sich kunstgeschichtliche Bezüge finden, aber auch Zusammenhänge mit deinem Rembrandt-Porträt (Abb. S. 143), von dem ich einmal gesagt habe, Rembrandt sei aus den Brauntönen heraus gewachsen. Deine Absicht war jedoch nicht, Rembrandt zu porträtieren, sondern den umgekehrten Weg zu gehen. Kann man das so sagen? MW — Ja. Die Idee der braunen Bilder ist aus diesem Porträt erwachsen. Es war das erste Bild dieser Reihe. Ich 70 71 Jean-Christophe Ammann/Matthias Weischer habe das Prinzip dann auf weitere Bilder übertragen, wobei ich zu dieser Zeit gar nicht so sehr am Porträt interessiert war, sondern am »Resonanzraumton«. Die Herangehensweise und die Technik sind ganz ähnlich wie bei den Räumen, die darauf folgten. Es ist ein Herauswachsen aus dem Braun in die Helligkeit. JCA — Du fängst mit Spielereien an, wenn du keine genauen Vorstellungen hast. Wenn du jedoch eine Idee hast, welcher Art ist sie? Hat sie mit Gegenständen oder wieder mit Farbtönen zu tun? MW — Ob es nun ein braunes Bild ist oder ein anderes: Am Ende des Suchens steht meist eine monochrome Fläche, oder die gesamte Leinwand ist mit einer Farbe überzogen. Die Dinge, die darunterliegen, scheinen jedoch durch, sodass man das Gefühl hat, als würde man in eine Kiste hineinschauen, in einen dunklen Raum, dessen Ende man nicht richtig erkennen kann. In diesem Moment fliegen mir die Gegenstände zu, die Ideen entstehen. Ich arbeite lange auf diesen Zustand hin – und plötzlich ist dieser Raum da. JCA — Das heißt, du malst nicht die Gegenstände, sondern die Gegenstände malen dich? Kann man sich das Bild in diesem Sinn als wirklichen Partner vorstellen, der auch Forderungen an dich stellt? MW — Es dauert eine lange Zeit, aber dann ist plötzlich klar, was passieren muss. Ich befinde mich hier in diesem Atelier – ein sehr hermetischer Raum. Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet. Ich stehe in einem ganz intimen Verhältnis zum Bild. Ich spreche und unterhalte mich mit ihm. Es ist ein Hin und Her und schaukelt sich hoch bis zu diesem Ergebnis. JCA — Man könnte fast glauben, du seiest ein digitaler Bohemien, so der Titel eines Buchs, das gerade erschienen ist. Als ich 2001 ein Bild von dir für das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt erworben habe, dachte ich nie an die digitalen Techniken. Erst im Laufe der Zeit ist mir in den Sinn gekommen, dass deine Verfahrensweise etwas Digitales an sich hat: beliebig Gegenstände zu erfinden, zu integrieren oder wieder zu entfernen. Aber du arbeitest nicht mit dem Computer? MW — Nein, überhaupt nicht. Ich habe das nie gemacht und wüsste auch gar nicht, wie das geht. Ich setze die Bilder collageartig aus verschiedenen Elementen zusammen, wobei ich manchmal Fotografien, Zeichnungen oder Erinnerungsfragmente verwende. Das kann auch einen Samplingcharakter annehmen wie in der elektronischen Musik. JCA — Manchmal hat man das Gefühl, innerhalb deiner Bilder gibt es Gegenstände, die kommen und gehen. Ist das ein Einpendeln in einen Raum, der sowohl räumlich als auch durch die Malschichten bedingt ist? Machst du das bewusst? MW — Methodisch gesehen ist es ein Teil des Findungsprozesses. Ich probiere alles auf der Leinwand aus, nicht am Computer, nicht in der Zeichnung. Ich gehe zuerst ganz mutig voran – deswegen fange ich so gerne Bilder an, weil die ersten Schritte die großen Schritte sind –, dann wird es immer kleinteiliger und vorsichtiger, und irgendwann ist ein Zustand erreicht, wo ich aufhöre. Das ist ein ganz heikler Moment ... JCA — Musst du dich zwingen aufzuhören? Sagt das Bild, jetzt ist es genug? Oder sagst du, jetzt komme ich nicht mehr weiter? MW — Das Bild sagt schon, dass es genug ist. Ich weiß ziemlich genau, wann Schluss ist. Ich weiß aber auch, wann ich zu viel gemacht habe. Ich mache sehr oft zu viel und muss dann wieder aufräumen – weiß aber anschließend, dass es gut war. JCA — Gibt es Vorlagen oder Fundstücke, die dich anregen, ein Bild zu malen, oder sind es eher die Dinge, die du als »Spielerei« integrierst? MW — Meistens gehe ich vom Raum aus, von der räumlichen Struktur. Ich mache das so wie beim Hausbau. Bei mir kommen oft zuerst die Wände, dann die Einrichtungsgegenstände und ganz zum Schluss die Bilder an die Wand. Es hat schon Logik und Reihenfolge. Bei den braunen Bildern habe ich versucht, es umzudrehen, also von vorne nach hinten zu arbeiten. JCA — In deinen frühen Arbeiten gab es das typische »Halbhochhaus« der 1970 er- und 1980 er-Jahre. Wenn du an die Räume denkst, hast du dabei eine Vorstellung des Hauses, wie es aussehen oder welchen Geruch es haben könnte? Ist es eine mittelalterliche Burg aus dem 19. Jahrhundert oder ein »Bauhaus«-Haus? Gibt es eine äußere Form in deiner Vorstellung? Oder ist das nicht so wichtig? MW — Doch, das ist schon wichtig. Ich mache während des Entstehungsprozesses intensive Erfahrungen vor dem Bild, vor allem in dem Moment, in dem der Raum entsteht und man sich mit Gefühlen und Erinnerungen in ein Bild einlebt. Dabei gehe ich nicht von konkreten Erfahrungen aus. Ich habe solch ein Haus nie gesehen, aber vielleicht ein ähnliches. Ich bin in ähnlichen Zimmern gewesen, aber ich versuche, nicht zu rekonstruieren. Ich möchte neue Erfahrungen machen, mich in neue Orte einfühlen. Das ist Malerei. Ich versuche Oberflächen nachzuempfinden. Dadurch ergibt sich die Möglichkeit, viel tiefer in das Bild einzutauchen. »Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet« JCA — Wie viel läuft bewusst oder unbewusst ab? Sind die malerischen Schichten für dich auch Erinnerungsschichten? Es gibt in deinen Bildern klare Perspektiven, die man entsprechend vorbereiten muss. Es gibt gewisse Muster, die so präzise gebaut sind, dass du sie wahrscheinlich mit dem Bleistift auf einen Fluchtpunkt ziehst. Passiert das auf der nackten Leinwand oder auf der ersten oder zweiten Malschicht? MW — Das passiert alles oben drauf auf dieser Schicht, von der ich vorhin gesprochen habe, also auf der Schlussversiegelung. Dann fange ich an, die Konstruktionslinien zu ziehen und Wände zu bauen. JCA — Wenn du den spannenden Moment des ersten Schritts machst – nämlich die Leinwand mit einer Farbschicht oder mit einer Spielerei zu belegen –, hat dieser Beginn Folgen für das ganze Bild, oder kann er auch wieder eliminiert werden? MW — Ich denke schon, dass es ein Arbeitsprozess ist, der irgendwann beginnt und durch das Format oder die Gestaltung des Formats in eine bestimmte Richtung führt. Man sieht die ersten Schritte dann überhaupt nicht mehr, sie können jedoch Anlass sein für eine Kettenreaktion. JCA — Ist es vielleicht wie ein »Klang«, den du aufnimmst und dann weiter verarbeitest? Kann man diesen Begriff benutzen? MW — Ja. Es geht sehr stark um diesen Gesamtklang. Ich suche den Klang, der unter allem liegt. Er ist durch Farbe und Licht bedingt. Das ist ein guter Begriff. Der Klang bestimmt das Motiv, das, was darunter liegt, im Hintergrund ist und was oben drauf ist. JCA — Du scheust dich nicht, Traditionen aufzugreifen. Ich sage immer, jede Kunst kommt aus der Erinnerung, doch der Künstler geht nicht in die Erinnerung zurück, sondern holt sie in die Gegenwart. War dein Verhältnis zur Kunstgeschichte immer ein intaktes, oder hast du sie erst über deine Malerei entdeckt? MW — Ich sehe die Kunstgeschichte durch meine eigene Malerei. Ich suche gezielt, was ich brauche und was mich interessiert. JCA — Wenn man sich die vielen Gegenstände deiner Bilder anschaut, entsteht eine Art Choreografie. Man könnte vielleicht auch versuchen herauszufinden, welche Gegenstände mit den anderen zu tun haben. Sind sie wie ein Orchester, das einen gemeinsamen Klangkörper bildet? Haben die Gegenstände, die im selben Raum vorhanden sind, etwas miteinander zu tun, oder ergibt sich das im Nachhinein als ein Resultat, von dem du selber eigentlich nichts weißt? MW — Das vollzieht sich unbewusst. Es handelt sich größtenteils um formale Entscheidungen. Ich treffe keine inhaltlichen Entscheidungen. Wenn man Elemente zusammenwürfelt, gibt es natürlich eine Beziehung zwischen ihnen. Es gibt das Bild an der Wand, Möbel, eine Skulptur. Ich spiele aber eher mit den Möglichkeiten. Ich akzeptiere das Bild und das Resultat als neue Wahrheit. Es ist von meiner Seite kein intellektuelles Spiel mit den Elementen oder deren Bedeutungen. Eher versuche ich, diese Gegenstände von der Bedeutung zu befreien und sie in einem Wohnzimmer oder einem anderen Raum miteinander in Beziehung zu setzen, aber nicht mit der Absicht, eine neue Bedeutung zu erzeugen, sondern sie einfach so zu zeigen, wie sie sind. JCA — Die Deutungsbezüge zu den Gegenständen wären dann die Sache des Interpreten. Du stellst dir also kein Deutungsschema vor, das mit einer Absicht verbunden ist? MW — Nein, überhaupt nicht. Ich merke immer wieder, wie die Gegenstände sich mit ihrer Bedeutung auflösen. Ich bin wirklich überrascht, wie häufig Leute versuchen, sie zu interpretieren und Zusammenhänge zu erkennen. JCA — Ich habe bisher noch nie Aquarelle von dir gesehen, nur Zeichnungen. Aber dies sind auch keine Zeichnungen, sondern eher Skizzen, Bildhauerskizzen. Sie sind, wenn man so will, irgendwie unansehnlich, weil man genau spürt, dass sie dienen. Es sind Blätter, die nicht wie die Gemälde eine autonome Ästhetik entwickeln – eher Wegweiser zu etwas anderem. MW — Ich bin gerade dabei, viele Zeichnungen vor Ort zu machen. Ich gehe durch die Stadt oder in Räume. Am Wochenende war ich gerade im Zoo. Die Gehege haben eine interessante räumliche Qualität. Sie sind so beschaffen, dass sie wirklich lang sind und gar nicht so tief, sodass man vor ihnen hin und her laufen kann. Die Tiere und Pflanzen bewegen sich schon fast auf einer Fläche. Ich habe letzte Woche zwei große weiße Leinwände bekommen. Sie besitzen dieses Panoramaformat. JCA — Du hast aber noch nie Tiere gemalt? MW — Nein, das will ich auch gar nicht. Ich möchte aber auch kein leeres Gehege darstellen. Ich interessiere mich für das Raumgefüge dieser schmalen Bühne. Ich bin gerade auf der Suche und möchte mein Repertoire erweitern. Dazu brauche ich die Zeichnungen und Studien. JCA — Sind die Zeichnungen, die vor Ort entstehen, Vorbereitungen für Bilder oder eine Eingrenzung von Möglichkeiten? MW — In diesem Fall sind es direkte Vorbereitungen mit einer konkreten Idee. Ich möchte den Suchprozess 72 73 Jean-Christophe Ammann/Matthias Weischer nicht mehr vor der Leinwand durchführen. Ich will nicht mehr im Atelier hocken wie bei den Zeichnungen, die du kennst. Ich habe mich in meinen Sessel fallen lassen, und dann ging es los. Ich lasse sie fließen, mache starke, mache weniger starke Striche, und es entsteht etwas – einfach aus der Vorstellung heraus. Vielleicht habe ich keine Ideen mehr. Jetzt gehe ich einfach hinaus. JCA — Mario Merz hat einmal eine Arbeit mit einer Neonschrift in Wachs gemacht: Che fare? (Was tun?). Ich glaube, es ist ein Zitat von Lenin. Deine frühen Bilder, die Hochhäuser, sind vermutlich nicht im Lehnsessel entstanden, sondern durch Erfahrungen von draußen. MW — Na klar, diese Hochhäuser gibt es ja überall. Das sind Architekturen, die nicht nur an Leipzig geknüpft sind, wie viele denken. Es sind einfach so Dinger, die überall stehen könnten. Wie auch die Innenräume überall zu finden sind. JCA — Die Innenräume sind aber eher mit deiner Fantasie verbunden, während man die Architekturen überall findet. – Kommen wir auf die Gehege zurück. Du gehst nun wieder raus. Angenommen, dir sind die Ideen ausgegangen, jetzt holst du sie wieder herein, aber auf einer ganz anderen Ebene als damals die Bilder mit den Architekturen. MW — Ich gehe wieder raus, aber natürlich mit einer ganz anderen Erfahrung. Ich suche nicht irgendwas. Ich suche nur diese Gehege. Das schlägt sich jetzt auf meine Arbeit nieder. JCA — Kannst du etwas über das Vorgehen sagen? MW — In einem Zimmer meiner Wohnung habe ich eine schmale Bühne von circa 4 × 2 Metern eingerichtet, deren Dimensionen von den Gehegen inspiriert sind. Ich bin gerade dabei, Gegenstände zu arrangieren und male große Stillleben. Die Idee einer Bühne ist schon lange da, deshalb habe ich mir auch eine große Wohnung genommen. Ich fange ganz langsam an … ich habe mit kleinen Gegenständen begonnen, zum Beispiel mit einer Hand voll Laub. Ich habe ein paar Decken aus dem Kindergarten, die ich eigentlich waschen sollte, einfach mal hingeschmissen und zeichne sie. Komischerweise schlagen die Bilder jetzt zurück. Wie diese braunen Bilder, die du aus der Leipziger Ausstellung kennst. Es sind ja größtenteils Atelierszenen aus dem 19. Jahrhundert, ausgehend von Fotografien der Malerateliers. Das hat mich gereizt. Weg von diesem weiß gestrichenen, geweißelten Raum, der wirklich nur Produktionsstätte ist, hin zu einem Raum, der mir als Motiv dient. Das ist die Idee dieser Bühne und natürlich auch die Begrenzung. Ich versuche, mich selbst einzugrenzen, weg von diesem ganzen Wust aus Bildern, hin zu einer konzentrierten Form. JCA — Würde dir die Fotografie dabei nicht dienen? MW — Nein. Ich habe früher oft fotografiert, um Vorlagen für meine Bilder zu erhalten. Aber dadurch bekommen die Bilder so einen fotografischen Look. JCA — Ich stand einmal in Nürnberg im Kunstverein, den Natalie de Ligt leitete, an der Bar. Da hing ein Bild von dir mit einem kahlen Raum, der etwas ungewöhnlich Meditatives an sich hatte. Was du vorhin über die geweißelten Räumen gesagt hast, das geht einem unter die Haut, wie eine Ikone oder das schwarze Quadrat auf weißem Grund von Malewitsch. Bei den anderen Bildern weiß man oft gar nicht, wohin man schauen soll. Je mehr darauf zu sehen ist, desto schwieriger ist es, sich daran zu erinnern. MW — Ich bin in beiden Richtungen auf Extreme gestoßen. Es gibt natürlich die Bilder, die sehr viel bieten, jede Ecke ist ausgefüllt, es gibt hier ein Schmuckstück und dort etwas. Dann gibt es dieses Bild, von dem du gesprochen hast: die Gelbe Lampe (Abb. S. 111), die in Nürnberg hing. JCA — Die hat es mir angetan. Die kahlen Bilder trage ich noch viel länger in mir als die vollen. Als wir zusammen durch die Leipziger Ausstellung gegangen sind, habe ich gemerkt, dass ich gar nicht die Zeit habe, mich auf die einzelnen Bilder einzulassen. Ist dir dieser Wahrnehmungsvorgang, den du dem Betrachter abverlangst, bewusst, oder willst du ihn in ein Labyrinth führen? MW — Ich kenne das Gefühl, wenn ich an meine Grenzen stoße und merke, was ich eigentlich nicht will. Irgendwie kratze ich an den Grenzen der Möglichkeit, um zu spüren, was geht und was nicht. Das ist wie ein Pendel, das hin und her schlägt. Von der totalen Überlastung zur prägnanten Form. JCA — Ich gebe dir ein vergleichbares Beispiel. Ich war vor vielen Jahren in einer Ausstellung der späten Bilder von Max Beckmann in New York. Sie sind so überfrachtet, dass ich sie nicht im Kopf behalten kann. Ich treffe zufällig auf Jasper Johns und berichte ihm das. Er erzählt mir eine merkwürdige Geschichte: Er hatte eine ganze Anzahl Bilder in seinem Atelier, da ruft ihn Leo Castelli an und sagt, er müsse bei ihm vorbeikommen. Er schaut sich im Atelier um, drei Minuten, und geht dann zu einem neuen Termin. Jasper Johnes ist stinksauer. Dann ruft ihn Castelli wieder an und sagt, er habe einen Sammler, der sich für das eine oder andere neue Bild interessieren könnte. Er möchte, dass Johns mit ihm und dem Sammler Mittag esse. Und jetzt kommt die Pointe der Geschichte: Beim Essen schildert Castelli dem Sammler jedes dieser Bilder, das er innerhalb von drei Minuten gesehen hatte. »Es ist eine Suche, die im Kopf stattfindet« Er konnte sich an alles genau erinnern, als habe er diese Bilder einen ganzen Nachmittag lang gesehen. Was und wie viel kann man eigentlich wahrnehmen? Wo schlägt das Bild um? Das ist schon eine interessante Geschichte: der leere und der überfüllte Raum. Bei der Alexanderschlacht von Albrecht Altdorfer kann ich nicht jede Figur im Kopf behalten, das ist schon bei Rubens schwierig. Allerdings bindet einen dort ein Sinnzusammenhang. Das ist bei dir nicht der Fall, weil Gegenstände in die Choreografie hineinkommen, die nicht sinngemäß aufeinander reagieren. Das macht eine gewisse Schwierigkeit aus. Man kann sich vielleicht den Raum merken, aber nicht das, was sich dort wie in einem Traum hineinschiebt und dann plötzlich wieder abtaucht. – Wie werden deine neuen Bilder sein? MW — Sie werden spartanisch sein! Es wird eine Gegenposition sein zu dem, was ich zum Teil im Atelier hängen habe und demnächst zeigen werde. Durch das Machen und den täglichen Umgang mit diesen Bildern werden mir solche Dinge bewusst. JCA — Vor zwei Jahren sind Bilder entstanden mit einem Schreibtisch und Pantoffeln oder Schuhen darunter. Man könnte sagen: Der Polizeiwachtmeister oder der Diktator ist mit nackten Füßen raus gegangen. Da spielt das assoziative Vermögen des Wahrnehmenden mit, weil man sich ein Szenario vorstellen kann. Es gibt aber auch Bilder, da kann man sich kein Szenario vorstellen, weil die Gegenstände in den Räumen zu fremd sind. Ist das ein Experimentierfeld von dir? MW — Es gibt die leeren und die vollen Räume. Manchmal fülle ich Räume mit Gegenständen so sehr an, dass es mir selbst weh tut. Gerade bei diesen sehr vollen Bildern stoße ich an eine Grenze, wo es für mich nicht mehr weitergeht. JCA — Es ist interessant, dass du sagst, bis es weh tut … Eine andere Sichtweise könnte heißen, du bist verspielt wie eine Katze und dekorierst die Bilder wie einen Christbaum. MW — Ich vergleiche das mit einem orientalischen Teppich: Je mehr Ornamente darauf sind, desto dichter ist er. JCA — Aber du meinst, es würde weh tun. Du sagst, das Eingliedern dieser Gegenstände ist in der Fülle eher ein Vorgang, der ab einem bestimmten Punkt schmerzlich ist, weil du in Atemnot gerätst, beziehungsweise das Bild in Atemnot gerät. MW — Ja, ich leide mit. Das zwingt mich wiederum zu anderen Schritten. Das ist das Pendel, das in mir schlägt. Von einem Extrem ins andere. Gerade bei diesen detailreichen Bildern, die aus vielen Fragmenten bestehen, aus Mustern, kleinen Fotografien. Die Bilder sind wie gestrickt, sie werden fest, und man kann nicht mehr atmen. Ich drehe mir selbst die Luft ab. Dann realisiere ich meine Situation, gehe hinaus, um wieder atmen zu können. Ich merke, ich brauche wieder Luft. Daher sind diese Bilder für mich wichtig. Sie gehören zu meiner Person als Künstler. Ich gehe Wege, die mir manchmal nicht gut tun, bis ich merke, dass ich nicht weiterkomme. Dann muss ich wieder zurück. Ich habe zum Beispiel jetzt Bilder gemalt, die an diese kargen Räume erinnern, die du vielleicht bei der Art Basel Miami Beach gesehen hast. JCA — Wie alt warst du, als du wusstest, dass du Künstler werden willst? MW — Ich glaube, ich war relativ alt … Anfang zwanzig … Ich habe die Malerei und das Zeichnen seit ich 14 bin ernsthaft betrieben und seither jeden Tag. Ich habe mir aber nie vorgestellt, was es bedeuten könnte, Künstler zu sein. Es gab einfach nichts anderes, was ich machen konnte oder wollte. 75 Hier wohnt niemand mehr Rudij Bergmann Matthias Weischers Bozener Wandbild Hier wohnt niemand mehr Vier Meter hoch, zehn Meter breit – ein Bild an der Wand. Abschreitbar. Schritt für Schritt. Ein Wandbild. Abtastbar. Mit den Augen, die einen Ruhepunkt suchen. Eine Mitte. Einen Blickfang, von dem sich das Bild an der Wand erobern ließe. Ein Ausgangspunkt, der Zugang gewährt zu diesem Raum der diffusen Ruhe, in dem die Zeit stillsteht. Es ist der Mehltau der Ungewissheit, der sich in diesem lichtdurchfluteten Wandbild mit seinem farbenreichen bis farbenbleichen Interieur ausbreitet. Auch in Matthias Weischers Bozener Fresko (ohne Titel, Abb. S. 80 – 85), im April und Mai 2006 in vier Wochen an die Wand des Museion, dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen, gemalt,1 fasziniert und irritiert der (Wohn-) Raum als geheimnisvolle Stätte, in der man alles erkennen, wenig bis nichts aber begreifen kann. Und wie auf seinen pastosen Leinwänden mit ihren vielen Farbschichten, die über den Bildrand hinauswachsen, als wollten sie sich im realen Umfeld breitmachen, überwältigt auch die Freskomalerei als melancholischer Raum vager Regungen und Gedanken – und in ihm, dem Raum, friert man vor Gemütlichkeit. Hier wie dort ist der Raum strukturiert – was sich gut auf irritiert reimt – dank einer chaotisch-geordneten Mal-Collage aus Sitzecken, Lampen, Vorhang, Sofakissen, gerollten Tapetenmustern, Tisch mit Buch, Tisch mit Früchten – um nur das Augenfälligste zu benennen. Bestückt mit all jenen Dingen also, die unserer Erfahrung entsprechend zum Menschen gehören, wenn dieser sich und sein Glück dem (klein-)bürgerlichen Mobiliar-Milieu und schnell verblassenden Designer-Szenerien anvertraut. In Weischers Bildern vollzieht sich das typische Wunder der Nachmoderne, die alles zusammenbringt, was nicht zusammengehört. Diese Dialektik der Unvereinbarkeit hat der Maler nicht nur in seinen menschenleeren, verlassenen Wohnräumen formuliert, sondern auch in seiner von uns so benannten braunen Periode 2 des Jahres 2005 (Abb. S. 112), in der Weischer geradezu trotzig gegen manche Anspruchshaltung das Figurative ins Bild gezwungen hat: Figurationen wie Chimären, Menschen als Erscheinungen, von denen man nie so genau weiß, ob sie sich denn nun endgültig zeigen werden oder schon wieder im Zustand ihres Verschwindens befinden – ob nun kaum an- oder fast schon wieder abwesend, sind sie vereinsamt in sich selbst. Mit oder ohne Personal malt Matthias Weischer Bilder als wundersame Aufenthaltsorte einer traurigen Moderne mit 76 77 Rudij Bergmann ihren zerstückelten Gefühlen und gescheiterten Lebensentwürfen. Im Bozen-Fresko bricht der Maler die magische Düsternis seiner »braunen Bilder« wieder auf und durchflutet dessen (Bild-)Raum mit Licht. Doch ob es großer Katastrophen bedurfte oder bereits kleine Verrückungen als unmerkliche Verletzungen genügten, welche die abwesenden Menschen aus ihrem (Wohn-)Paradies fortgehen ließen, darüber gibt das Wandbild ebenso wenig Auskunft wie Weischers Leinwände und Zeichnungen. Und ob »nach Bozen« das ausgezogene Personal zurückkehrt, ist ebenso spekulativ gedacht wie die Vermutung, dass sich hier nun jene breit machen könnten, welche die ursprünglichen Bewohner, vermutlich gewaltsam, vertrieben haben. So betrachtet und gedacht wird das Wandgemälde lesbar als Chiffre von Flucht und Vertreibung – eine jener zynischen und aktuellen Spezialitäten auch der Moderne, die ihr Versprechen von Freiheit und Menschenglück in Blutbädern ertränkte, die sie mit dem Preis des Fortschritts zu rechtfertigen suchte. Dass die Bilder von Matthias Weischer keine dekorativen Manifeste des Modischen sind, dass man sie als Spiegelbilder gesellschaftlicher Zustände deuten kann – wenn nicht gar muss –, ist die Voraussetzung, um sich nicht in ihren vom Maler ausgelegten buntscheckigen Fallen des Oberflächlichen zu verstricken. Die verblassten Wände, zersplitterten Fensterscheiben, jene träge sich im lauen Wind wiegenden Vorhänge, diese sonnendurchfluteten Büros ohne Personal hat der Maler aus der Wirklichkeit stillgelegter Lagerhallen und ruinierter Fabrikgebäude in seine Gemälde überführt. Hinter ihrem bizarren Schein faszinierender Ästhetik sind sie immer noch reflektierbar als Trutzburgen des ökonomischen Desasters einer schmerzvoll realen Welt mit all ihren uneingelösten Menschheitsträumen von Freiheit, Wohlstand, Liebe, Glück und Vollbeschäftigung. Gewiss war das Bozener Fresko für Weischer auch eine handwerklich anspruchsvolle Herausforderung. Diese für ihn neue »direkte« Malerei, die er bestenfalls in seinen Aquarellen erprobt haben konnte, hat ihn eher inspiriert als irritiert. Und seine fast immer etwas bleichen Farben – Sandgelb, abgegriffenes Braun, stumpfes Mauve, sein kaltes Sonnenfeuerball-Rot – scheinen wie geeignet für ein Fresko, das man sich heutzutage aus gutem Grund ja immer etwas »altersschwach« und angekränkelt von historischer Blässe denkt, mutwillig oder vom Zahn der gnadenlosen Zeit zerfressen, mit Liebesschwüren traktiert und obszönem Verlangen bekritzelt, durch Wasserschäden oder Glaubensfanatiker ruiniert: jedenfalls als etwas, das von weit her kommt und ziemlich alt ist. Dass die Anfänge des Freskos in Ägypten liegen und über das Griechische und Römische kommend in der Renaissance und im Barock seine Triumphe feierte, bestätigt unser eher unsicheres Verhältnis zur Wandmalerei, die viele methodische Vorgehensweisen kennt. Weischers Fresko ist ein Weischer-Bild und bleibt ein Weischer-Bild auch an der Bozener Museumswand – und es ist von so überzeugender Qualität, dass man sich im alten Bozener Museion, dessen Räume nun ganz der dortigen Universität gehören, entschloss, die zuerst als temporär konzipierte Arbeit nicht zu zerstören, sondern, weil der reale Raum benötigt wird, durch eine vorgesetzte Wand zu schützen. Dieses Prozedere rechtfertigt sich auch deswegen, weil das Fresko nicht nur ein wichtiges Weischer-Bild ist; es ist Summe und (Zwischen-)Bilanz seines Schaffens. Nahezu alles, was die Malerei dieses Künstlers ausmacht, ist in Bozen zu einem Ensemble zusammengefasst – minus der schon besprochenen Figürlichkeiten. Aber vielleicht lässt sich auch im figurenlosen Fresko, in dem mit Gegenständen ausgestatteten Wandgemälde, eine Figur imaginieren – und dann sogar an zentraler Stelle. Ein wenig aus der Mittelachse (vom Betrachter aus) nach rechts gerückt, erscheint ein eigenartiges Gebilde aus einer Tischdecke oder einem übergroßen weißen Geschirrtrockentuch ins Skulpturale geformt – mit den typischen Linien, die wie ein Raster auf Küchentüchern liegen. Eine Zeltkonstruktion, ein Wigwam – ein Schutzraum in jenem Raum, der seine Schutzfunktion verloren hat?! Gerastert sind auch der himmelblaue Überwurf und das an zerklüftete Berglandschaften erinnernde Kleid der Madonna in einem 50 × 50 Zentimeter kleinen Bild von 2005 (Abb. S. 119). Auch die Jungfrau ist leicht aus der Achse nach rechts versetzt, auch sie ist eingerahmt oder wird von zwei Lattenhölzern gestützt, was ihrer Haltung etwas Zeltartiges verleiht: möglicherweise eine Anspielung auf Marias Rolle als Schutzmantel-Madonna, als Beschützerin. Und eben genau als Zelt, als Überwurf, als Schutzumhüllung lässt sich jenes ominöse Tuch im Bozener Fresko deuten, das dort eine vergleichsweise prominente Stellung Hier wohnt niemand mehr einnimmt wie die Madonna aus dem Jahr zuvor – dem Schlüsselbild der figurativen Ambitionen von Matthias Weischer. Wenn man sich (aktuell) das Fresko als etwas Zerstörtes vorstellen will, dann wird man auch beim »Küchentuch« fündig, wo der Maler offensichtlich die Farbe weggekratzt und die Wand sichtbar gemacht hat, um sie dann mit Kalk zu bespritzen. Dieser gekratzte und bespritzte Streifen durchzieht ziemlich genau das Küchentuch an jener Stelle, wo die Madonna ihren Schoß hat. Das muss nichts bedeuten, regt aber zu Spekulationen an. Digitalverweigerung ist das Arbeitskonzept von Matthias Weischer, dem es noch in seinen kleinstformatigen Bildern gelingt, virtuelle Räume malend zu erschaffen, die dann reale Räumlichkeit suggerieren. Dieses Gefühl des Eintretens, diese scheinbare Möglichkeit des Durchschreitens wird im Wandbild zu einem wesentlichen Element seiner Aneignung. Begünstigt durch das (an Filmleinwände erinnernde) Breitwandformat wird das Fresko zum Erlebnisbild, in das man glaubt eingreifen zu können – in dem man Möbel rücken möchte, etwas an eine andere Stelle bringen will, das Verlangen hat, Fenster zu öffnen, Vorhänge zu schließen. Zum Greifen nahe und so ungeheuer real sind die Dinge gemalt, als wolle Weischer die These René Magrittes widerlegen, dass der gemalte Gegenstand doch nur sein Abbild sei, niemals aber der Gegenstand selbst. Doch bei Weischers Gemaltem schleicht sich das keineswegs beruhigende Gefühl ein, sein Malergebnis sei die Wirklichkeit. Nicht mit der pathetischen Geste der vielen Farbschichten, sondern im konzentrierten Prozess der ihm bis dato fremden Freskotechnik bilanziert Matthias Weischer in Bozen sein bisheriges Schaffen. Wer das bei einem erst 33-Jährigen für verfrüht hält, dem muss entgangen sein, dass Pablo Picasso 26 Jahre – jung oder alt – war, als er mit seinem Bilanzgemälde Les Demoiselles d’Avignon dem Kubismus den Weg ebnete, und Fernand Léger um die 30 Jahre die Pariser Kunstszene mit seinen berühmt-berüchtigten Akten im Wald überraschte. Aus Weischers ebenso delikater wie raffinierter Farbgebung entstehen Schöne Bilder. Doch nur für den ersten (Augen-) Blick. Denn sein Schönes hat immer etwas Schreckliches, sein Elegantes maskiert das Schräge, in seinen klaren Strukturen hat sich das Ver-rückte eingenistet. Unmerklich verschiebt sich der Raum vom Einladenden ins Abweisende, dem Anziehenden ist das Unheimliche verwoben, das Vertraute wird zum Fremden – all das sind die Merkmale einer Welt, deren notwendige und trotz aller reaktionären Unkenrufe unverzichtbare Aufklärung vieles bewirkt und manches bewegen konnte; was zwar viel, aber am Ende dann doch zu wenig war. Und da hilft auch kein Schluck aus der Pulle, bei der man das warnende Totenkopfemblem allzu leicht übersieht – doch etwas anderes Trinkbares lässt sich in dem Fresko nicht entdecken. Matthias Weischers großes Thema ist das Fremdsein zu Hause. Auch das Fresko ist keine sichere Schutzzone, in dem der Weltgeist, der die Welträtsel versprach zu lösen, noch einen Gesprächspartner fände. Und Weltfremdheit war der erste Antrieb auch der künstlerischen Moderne, deren Wunden heilen wollende Weltentwürfe alsbald nicht bloß in der Sowjetunion zu Stoffmustern und Küchengeschirr schrumpften. Der Rest ist Design. Doch natürlich ist alles komplizierter. Weischers Bilder sind kein simpler Schwanengesang auf eine Moderne, deren Scheitern jede Generation neu und auf ihre Weise beklagen muss, damit aus Alpträumen wieder Träume werden. Mit der Liebe, diesem größten Heilsversprechen der Menschheit, verhält es sich ja nicht anders. Der Westfale in Leipzig lotet geradezu seismografisch Verhältnisse aus. Was seine Bilder auch immer sein mögen und an Assoziationen zulassen, diese seltsamen, wie verwunschen wirkenden Räume fangen viel auf von einer in restaurativer Trägheit erstarrten Zeit: Ich-Verletzungen, melancholische Sehnsüchte, Weltuntergänge und gescheiterte Liebschaft inklusive. Mit den Augen das Fresko abzutasten bedeutet, einzutauchen in Farbe und Form. Im Detail entstehen neue Bilder. Wände werden in Nahsicht, man muss das bei Weischer als ein geplantes Sich-gehen-Lassen verstehen, zu eruptiven Monochromien, zu licht- und luftdurchlässigen Farbfeldversuchen, zu wundersamen Ornamentierungen. Details, die von der Leichtigkeit der Malerei des Matthias Weischer zeugen, die keine klassischen, romantischen, impressionistischen, expressiven, surrealen, popartigen Anleihen scheut – nicht um zu plagiieren, um zu dialogisieren und zu diagnostizieren. Natürlich taucht im Fresko auch das Bild im Bild auf, mit dem er – und mit seinen Zeichnungen – die Rückkehr des Menschen in seine Bilder vorbereitet hat. Doch in Bozen kein Mensch nirgends. In Bozen zwei »Bilderrah- 78 Hier wohnt niemand mehr men« mit tropischem Grün, das wir so oder ähnlich aus anderen Arbeiten kennen. Rechts und links im Raum verteilt zwei Goldrahmen mit Passepartouts, die jeweils eine Fläche umgrenzen, die an informelle Malerei denken lässt, obwohl oder besser, weil hier die freigekratzte Wand und einiges in der Umgebung des Bildes (im Wandbild) auf der Staffelei an beschädigte Fresken erinnern. Manche erotische bis sakrale Anspielung. Rundungen. Zwei Früchte in der Schale. Eine aus der Wand gekratzte Katze, hier und da wasserblau getüncht, lauert vor einer aus der Wand gekratzten Spielkarte: vier Punkte und ein Kreuz, ein Unheil drohendes Kreuz-As? Doch könnte dieses Kreuz auch auf einer Kugel stehen und würde so die Herrschaft Christi symbolisieren, die ja zum Untergang der verworfenen Welt führen sollte. Doch wo das Leichte, Lichte, das Sakrale und Erotische sich positionieren, da lauert auch in Bozen die Gefahr. Denn was eben noch als zauberhafte Farbgebung wahrgenommen wurde, frisst sich nun düster, vergilbt, besudelt und verkratzt wie ein Unheil durch das Fresko. Überall Menetekel. Zersprungene Geometrien, amöbenartige Gebilde auf dem Boden, Pflanzengebinde an der Wand, aus Schlangenlinien wachsend. Und vor dem großen Flügelfenster, das nach draußen führt, wenn es hier überhaupt ein Draußen gibt, schichtet sich eine Farbenmauer immer höher und droht die Flügeltür zu sprengen – oder ist das doch nur Farbfeldmalerei? Und wie harmlos oder gefährlich deutet man sich den Lampenschirm auf dem weißen, blattgrün bemalten Porzellan, in das kalte Rot des Polarlichts getaucht, das in früheren Bildern (Abb. S. 1 41) wie ein brennender Horizont irrlichtert oder einer (Farb-)Welle gleich den (Bild-)Raum zu überfluten droht? Überall Fallstricke und Abgründe. Das Fresko ist der Resonanzboden eines ungesicherten Terrains, das aufgehört hat, Schutzraum zu sein. Vielleicht ist Welt gemeint. Ihre immer noch nicht deutlich genug erkennbare Zerstörung. Ihr allmähliches Verschwinden. Hier wäre über ökologischen Selbstmord wegen ökonomischer Interessen zu reden. Matthias Weischer weiß natürlich, dass zu viel und schon zu lange geredet wird. Trotz seiner vier mal zehn Meter hat das Wandbild von Bozen nichts Schrilles, Schreiendes. Kein großes Trara. Kammermusik. Ein Nachsinnen über Zustände, über eigene Positionen. Und die Versicherung, dass dieses Fresko das Konzentrat der bisherigen Arbeiten ist, die wir uns in ihrer Gesamtheit stets als Seelenlandschaften mit Wirklichkeitsängsten gedeutet haben. Diese Ängste kommen von weit her – ihre Anfänge liegen im animistischen Beginn der Menschheit selbst. Was je ein Mensch dachte, fühlte, dichtete, sang, malte und es weiter tun wird, das entspringt dieser Ur-Angst. Denn stets war der Mensch in seiner (seiner?) Welt ein Fremder. Ein Vorübergehender. Immer Exodus. Und der konkreten Gründe gibt es viele. Weischers Bilder sind Leerräume, die daran erinnern, wie brüchig die scheinbaren Sicherheiten sind, wie schnell ein Schutzraum zum Territorium des Horrors werden kann. Hier wohnt niemand mehr. Aber manche versuchen zurückzukommen. Auch das malt Matthias Weischer – den ewigen Sisyphos, den wir uns, wie Albert Camus meinte, als glücklichen Menschen vorstellen müssen. Wirklichkeitsängste. Aber auch als Wirklichkeitshoffnungen deuten wir uns die gemalten Räume. Sind sie doch, so verlassen und zerstört sie auch sein mögen, immer noch bewohnbar. Aber lauert nicht in irgendeiner dieser verwunschenen Bildecken die unerbittliche Frage: Wie lange noch? Und was ist, wenn damit Welt gemeint wäre? 1 Ausstellung Deutsche Wandstücke /Sette scene di nuova pittura germanica, 27. Mai – 27. August 2006, Museion, Bozen; gleichnamiger Katalog, Mailand 2006. 2 Alle Verweise etc. beziehen sich ausschließlich auf meine filmischen und publizistischen Auseinandersetzungen mit Matthias Weischer. Siehe hierzu vor allem meinen Beitrag »Nach dem Kunststück ist vor dem Kunststück«, in: Matthias Weischer, Ausst.-Kat. Museum der bildenden Künste Leipzig und Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, Leipzig 2005. 84 o. T., 2006, Fresko/Fresco, 4 × 10 m Museion, Bozen /Bolzano 84 o. T., 2006, Fresko/Fresco, 4 × 10 m Museion, Bozen /Bolzano 87 Nobody Lives Here Anymore Rudij Bergmann Matthias Weischer’s Bolzano Fresco Nobody Lives Here Anymore Thirteen feet high, thirty-two wide —a picture on a wall. You can pace it out. Step for step. A fresco. You can touch it. The eyes search for a resting point; a center. Something eye-catching; a show-stealer. A starting point, which permits entry to this room of diffuse quiet, where time stands still. The blight of uncertainty expands in this fresco, radiating light; an interior ranging from saturated to faded. Matthias Weischer’s Bolzano fresco (untitled, fig. p. 80 – 85), was painted in four weeks in April and May 2006 on a wall at the Museion, in Bolzano, Italy. 1 The (living) room both fascinates and confuses; it is a mysterious place, where everything can be recognized, but little to nothing can be comprehended. The fresco painting, like his pastose canvases, is overwhelming as a melancholic room of vague emotions. Multiple layers of paint spread over the edges of the picture, as if they wanted to unfold into their real surroundings. And yet in the room itself, so much coziness is chilling. In both, space is constructed as a chaotic painted collage of seating areas, lamps, drapes, cushions, rolls of wallpaper, a book on a table, some fruit—just to mention the most obvious features. The room is basically equipped with all those accessories that belong to all of us who rely on the (petit-) bourgeois world of furnishings and shortlived designer trends for our happiness. Weischer’s pictures accomplish that phenomenon typical to postmodernism of bringing together everything that actually does not belong together. He has not only formulated this dialectic of incompatibility in his living rooms—empty and devoid of people—but also in his 2005 “brown period,” as it is called (fig. p. 112). 2 During this time, flying in the face of certain expectations, Weischer defiantly forced figurative elements into his pictures: chimera-like shapes, people as apparitions, although it is never entirely clear if they really are going to show themselves or if they are in the process of disappearing; whether they are hardly present or almost present, they are nevertheless isolated within themselves. Whether with or without people, Matthias Weischer paints pictures as strange domiciles of “melancholy modernity,” with fragmented feelings and failed lives. The painter breaks with the “magic murkiness” of his brown pictures in the Bolzano fresco, flooding its visual space with light. Yet the fresco is as uninformative as 88 89 Rudij Bergmann Weischer ’s canvases and drawings: has a major catastrophe just occurred or did mere minor disturbances drive the absent inhabitants from their (residential) paradise? And will they move back in “after Bolzano”? That is pure speculation, just as is the supposition that whoever or whatever has—presumably by force—driven out the original residents could settle down here. When seen and considered from this angle, the fresco can be read as code for escape and expulsion, and also for one the cynical, topical specialties of the modern age, which drowned its promises of freedom and human happiness in rivers of blood, while attempting to justify itself by citing the price of progress. Matthias Weischer’s pictures are not decorative manifestos of the fashionable, and can be — arguably, must be—interpreted as a reflection on the social condition. This prerequisite is necessary in order to avoid being caught in the variegated traps of superficiality laid by the artist. He has transferred features such as bleached walls, shattered windowpanes, sluggish window drapes, and a sun-filled, unpeopled office, to his paintings from the reality of abandoned warehouses and ruined factories. Behind the bizarre appearance of fascinating aesthetics they can still be seen as the fortresses of economic disaster in a painfully real world, with all its unredeemed human dreams of freedom, prosperity, love, happiness, and employment. The Bolzano fresco was undoubtedly technically challenging for Weischer. Although the “direct” painting style was new to him (though he may experimented with it his watercolors), he found it more inspiring than confusing. And his colors—almost always somewhat faded: sand yellow, a stale brown, blunt mauve, his cold fireball red — seem perfectly suited to a fresco. These days it is a medium that can be seen as exhibiting a historical pallor; decrepit, sickly. It is wantonly eroded, or possibly even eaten away by the teeth of merciless time, mauled by oaths of love and scribbled on with obscene longings, ruined by water damage or religious extremists: it certainly evokes something from far away and long ago. Our somewhat precarious relationship to the wall painting, in its many different varieties, is confirmed by the fresco’s historical background: originating in Egypt, it arrived in the Renaissance via the Greeks and Romans, before celebrating its Baroque-era triumph. The fresco is a Weischer picture and will remain a Weischer picture, even on the museum wall in Bolzano. It is of such convincing quality that the old Bolzano Museion, whose rooms now belong to the local university, decided not to destroy the work, although it was originally intended only as a temporary exhibit. A wall was erected in front of the fresco to ensure that it did not monopolize much-needed space. This procedure was not only justified because the fresco is a significant Weischer picture; it is the sum and (interim) result of his creative work. Nearly every significant aspect of the artist’s painting is integrated into this ensemble in Bolzano—minus the figures. Yet the figure can possibly be imagined even in this figureless fresco; this mural decorated with objects—and a centrally placed figure at that. Slightly to the right of the central axis there is a peculiar sculptural form made from a tablecloth or an oversized kitchen towel, complete with that ever-familiar checkerboard pattern. Is it a tent, or a wigwam? Is it a shelter within a room which has lost its protective function? Grids are superimposed over the sky blue throw and the dress, which resemble the jagged mountain landscape in the small Madonna from 2005 (fig. p. 119), in which the Virgin is also set slightly to the right of the axis; she is likewise framed or supported by two pieces of wood, giving her a somewhat tent-like stance. It is possibly a reference to Mary’s role as the protector, the Madonna with the sheltering cloak. And the ominous towel in the Bolzano fresco, which, like the Madonna from the previous year, occupies a comparatively prominent position, can also be interpreted as a tent, a throw, a bivouac. It is the key to Matthias Weischer’s figurative ambitions. If one now wishes to imagine the fresco as something which has been destroyed, the kitchen towel is the place to look. The painter has apparently scratched away the paint to reveal the wall, and then sprayed it with lime. These scratched and sprayed streaks run through the kitchen towel more or less where the Madonna’s lap is situated. This is not necessarily significant, but is certainly cause for speculation. Matthias Weischer’s working concept rejects the “digital,” as is proved by his tiny pictures, which succeed in creating painted virtual rooms feeling like real space. The sensation of entering—the apparent possibility of walking through—becomes a significant element in accepting Nobody Lives Here Anymore the mural. Aided by the “wide screen” format (which brings to mind a movie screen), the fresco becomes an image to be experienced, it seems possible to simply reach into it. One wants to move the furniture around a bit, put something in a different spot, crack open the window, and close the drapes. The objects are painted close enough to touch and appear so terribly real; it is as if Weischer wishes to contradict René Magritte’s thesis that the painted object can only be its depiction, and never the object itself. Yet the less than comforting feeling creeps in that the result of what Weischer has painted is reality itself. In Bolzano, Matthias Weischer has presented the sum of his work to date through the concentrated process of the fresco technique (something heretofore untried by him), instead of with the lofty gesture of multiple layers of paint. Anyone who thinks the thirty-three year old too young for this step is forgetting that Pablo Picasso was twenty-six when he paved the way for Cubism with Les Desmoiselles d’Avignon, and Fernand Léger was about thirty when he surprised the Parisian art scene with his notorious Nudes in the Forest. Weischer’s delicate and sophisticated coloring creates beautiful pictures. Yet only at first glance; the elegance masks a strangeness, for his beauty always contains something dreadful. In his lucid structures something “offthe-wall” has made itself at home. The room is transformed unnoticed from inviting to repellent, interweaving the sinister and the welcoming, the familiar becomes unknown. These are all characteristics of a world where the necessary and, despite the reactionary prophecies of doom, indispensable enlightenment has a significant effect, and has actually managed to achieve something. Nevertheless, it was not enough in the end. It doesn’t help to take a swig from the bottle when it is all too easy to overlook the skull and crossbones warning of danger. And yet it is impossible to find something else to drink in the fresco. Matthias Weischer’s key theme is that of being a stranger at home. The fresco is not a safe, protective zone in which the world spirit, who promised to solve the world enigma, would find a partner in conversation. Unworldliness —the sense of being a stranger to the world—was the first impetus of artistic modernism: its designs for the world, which were intended to heal wounds, were soon reduced to textile patterns and kitchen crockery, and not only in the Soviet Union. The rest is design. But of course it’s all more complicated than that. Weischer’s pictures are not a simple swan song to modernism, the failure of which each generation must lament anew and in its own way, if the nightmares are once again to be replaced by dreams. It’s no different with love, the greatest cure-all known to mankind. Weischer, the Westphalian in Leipzig, is plumbing seismic depths. Whatever his pictures are and whichever associations they conjure, these strange, seemingly enchanted rooms absorb much from a time frozen in restorative inertia, complete with hurt egos, melancholic desires, end-of-the-world scenarios, and failed love affairs. Scanning the fresco is like bathing the eyes in color and form. New pictures emerge from the detail. When viewed close up (Weischer wants you to “ let yourself go”) the walls become eruptive monochromes, color field experiments permeable to light and air, and astounding ornamentations. The details demonstrate the lightness of his painting, which does not deny borrowing from the Classic, the Romantic, Impressionism, Expressionism, Surrealism, or Pop art. But the intention is not to plagiarize, but to create a dialogue and to diagnose. There is of course also a picture within a picture in the fresco—and in his drawings—to prepare for the return of people to his pictures. Yet there are no people in sight in Bolzano. There are two “picture frames” with tropical green; we recognize this or something similar from other works. To the right and left in the room are two golden frames complete with passepartouts, each of which borders an area reminiscent of informal painting. This is despite, or it is perhaps better to say because, the scratched walls and the area surrounding the picture on an easel (within the fresco) remind the viewer of damaged frescoes. References ranging from the erotic through the sacred. Curves; two pieces of fruit in a bowl; the figure of a cat is scratched into the wall; whitewashed water blue in places. It lurks in front of a playing card, also scratched into the wall: a sign in each corner and a club — the ace of clubs bringing misfortune? This symbol, reminiscent, too, of a cross, might be found on a holy orb, representing the sovereignty of Christ and presaging the destruction of a corrupt world. Yet danger is also lurking in Bolzano, where simplicity and space, the sacred and the erotic have positioned themselves. What was previously perceived as magical color- 90 91 Rudij Bergmann ing now seems to bore like a calamity through the fresco: bleak, yellowed, smudged, and scratched. The portents are everywhere. Shattered geometries, amoeba-like shapes on the floor, clusters of plants growing out of cracks in the wall. In front of the large casement window (leading outside—if there is an outside) is a wall of color, stretching up into the air, threatening to shatter the glass door—or is it merely color field painting? And should the lampshade on the leaf green and white porcelain base be interpreted as harmless or dangerous? It is dipped in the cold red of polar light, which in earlier pictures (fig. p. 141) flickered like a burning horizon, or threatened to flood the visual space like a wave of color. Pitfalls and precipices are everywhere. The fresco is the sounding board of an uncertain territory which has lost its function as a refuge. Maybe this refers to the world’s destruction, which still cannot be recognized with sufficient clarity. Or its gradual disappearance. You could talk about ecological suicide caused by economic interests. Matthias Weischer knows, of course, that there has been too much talking going on for too long. Despite its dimensions, the Bolzano picture is neither strident nor blatant. It is chamber music. A reflection on the state of things, one’s own position. And the assurance that this fresco is a concentrated version of the works to date, which is always collectively interpreted as “landscapes of the soul,” with fears of reality. These fears come from far away—their origins lie in the animistic roots of humanity itself. Whatever a person ever thought, felt, wrote, sang, painted has emerged from this primal fear. Because man has always been a stranger in his ( his?) own world. In transition. Always Exodus. And there are many concrete reasons for this. Weischer’s paintings are voids, which remind us how fleeting our “certainties” really are, and how quickly a safe haven can become a territory of horror. No one lives here anymore. But some are trying to return. Matthias Weischer also paints the eternal Sisyphus, who we should think of, claimed Albert Camus, as happy. Fears of reality. But we can also interpret the painted rooms as hopes for reality. Are they still inhabitable, despite being abandoned and destroyed? Is the inexorable question not lurking in one of these enchanted painted corners of how long still? And what would be the case if it was world that was actually meant? “It’s a Search that Takes Place in the Mind” 1 Deutsche Wandstücke/Sette scene di nuova pittura germanica, exhibition held at the Museion, Bolzano, Italy and exh. cat. of the same title (Milan, 2006). Jean-Christophe Ammann in Conversation with Matthias Weischer 2 All references are exclusively to my own research, in film and writing, on Matthias Weischer. Of particular importance here is my article “Nach dem Kunststück ist vor dem Kunststück” in Matthias Weischer, exh. cat. Museum der bildenden Künste, Leipzig, and Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen (Leipzig, 2005). Leipzig, December 13, 2006 “It’s a Search that Takes Place in the Mind” JCA — When we first got to know each other, probably around 2001, you told me that you began your paintings in an abstract way, that is, by layering abstract surfaces on top of each other. Now it’s December 2006 and my question is the same as it was then: how do you start a painting? MW — My first step is to establish the format, with a vague idea of what I plan to have in the painting. Certain formats attract me suddenly. If I’ ve just done a series of horizontal formats, then I use a vertical one. For instance, right now I’m working on a number of panoramas, extreme horizontals, which are connected to an idea. Whereas with the smaller ones, I just start playing around. JCA — Does this playing around on the canvas have more of a surface-related quality—I’ ll call it a “calligraphic” quality—or is it object-related? MW — I do think they are partially like calligraphic exercises with a smaller brush. Right now, I can’ t remember every beginning. If I had a larger canvas in front of me, I would start with thinner paint, put down some geometric shapes, strokes, or bars. JCA — How do the rest of the steps develop? After all, you eventually wind up with overlapping layers of real color fields. MW — It’s a very slow process. I start with these patterns, strokes, very thin ones; then I experiment with ideas. The forms gradually become more stable and compact. JCA — Yet you just said that you play around. MW — That’s the first step, the first layer, and then another layer follows, and then another, and then another. Since the layers underneath remain visible, things are built from back to front, a space is automatically created. JCA — When you received the art prize from the Leipziger Volkszeitung in 2005, we saw your exhibition at the Museum der bildenden Künste, in Leipzig, together, and you told me something interesting: you were fascinated by the color brown, and the majority of the paintings in the show had these brown tones, out of which things were created. One can find art historical references in this, as well as links to your Rembrandt portrait (fig. p. 143), of which I once said that Rembrandt seemed to grow out of the brown tones, even though it was not your intention to portray Rembrandt, but to go in the opposite direction. Is that about right? MW — Yes. The idea for the brown paintings evolved from this portrait. It was the first painting in that series. Then I transferred the principle to other paintings, although at that point in time I wasn’t as interested in the portrait, but in the “tone of resonant space.” Both the approach and the technique are very similar to the way I worked on 92 93 Jean-Christophe Ammann/Matthias Weischer the paintings of spaces that followed. It’s about growing out of the brown into lightness. JCA — When you don’t have an exact idea, you start by playing around. When you do have an idea, however, what kind is it? Does it have to do with objects, or once again with color tones? MW — Regardless of whether it is a brown painting or a different one, at the end of the search there is usually a monochromatic plane, or else the entire canvas is covered with one color. The things underneath it, however, shine through, so that you have the feeling that you are looking into a box, into a dark space whose end isn’ t really visible. In that moment, the objects fly to me, ideas arise. I work for a long time to get to this state—and suddenly this space is there. JCA — That means you don’t paint the objects, but that the objects paint you? One can imagine the painting in this sense as a real partner, which also demands things of you? MW — It takes a long time, but then what has to happen suddenly becomes clear. I find myself here in this studio — a very hermetic space. It’s a search that takes place in the mind. I’m in a very intimate relationship with the painting. I talk to it, converse with it. It’s a back-and-forth that eventually works itself up to this result. JCA — One could almost believe that you’re a digital bohemian, which is part of the title of a book that’ s just came out. When I acquired a painting of yours in 2001 for the Museum of Modern Art in Frankfurt, I never thought about digital techniques. It was only after some time that it occurred to me that your process has something digital about it: inventing, integrating, or removing various objects. Yet you never work with a computer? MW — No, absolutely not. I’ve never done that, and I have no idea how to do it. I put the paintings together in a collage-like manner, out of different elements, and sometimes I use photographs, drawings, or fragments of memory. That can take on the characteristics of sampling, as is done in electronic music. JCA — Sometimes one gets the feeling that there are objects inside your paintings that come and go. Is that a bit like commuting within the confines of a room that is determined by both the space and the layers of paint? Do you do that deliberately? MW — In terms of method, it’s a part of the discovery process. I try out everything on the canvas, not on the computer, not in drawings. At first, I make a very bold start— which is why I like to begin paintings, because the first steps are the great steps — then it gets more and more detailed and careful, and at some point I reach a state where I stop. That’ s a very delicate moment … JCA — Do you have to force yourself to stop? Does the painting say, “that’s enough now”? Or do you tell yourself that you’re not going to get any further? MW — The painting tells me when it’s enough. I know almost exactly when it’s over. However, I also know when I’ ve done too much. I frequently do too much and then I have to clean it up again—but I know afterward that it was good. JCA — Are there models or found objects that inspire you to paint, or does it have more to do with “playful” things? MW — Usually I start with the space; the structure of the space. I do it the way one would build a house. I often start with the walls, then the interior objects, and finally, the images on the walls. There is definitely a logic, an order. In the brown paintings I tried to reverse it, to work from front to back. JCA — Your early works feature the typical “semi-skyscraper” of the nineteen-seventies and eighties. When you think about the spaces, have you got an idea of the building, how it might look or what sort of smell it might have? Is it a medieval castle built in the nineteenth century, or a Bauhaus building? Is there an external form in your imagination? Or is that not as important? MW — Oh yes, that’s very important. During the creative process I have very intense experiences of the painting, especially in the moment when the space is being created and you live inside the painting with emotions and memories. However, I don’t start with specific experiences. I’ ve never seen that particular building, but I might have seen something resembling it. I’ ve been in similar rooms, but I don’ t try to reconstruct them. I want to have new experiences, to project myself into new places. That’s painting. I try to adapt or grasp surfaces. That makes it possible to dive much deeper into the painting. JCA — How much occurs consciously or unconsciously? Are the layers of paint also layers of memory for you? There are clear perspectives in your paintings that have to be prepared accordingly. There are certain patterns that are so precisely constructed that you probably draw them with a pencil all the way out to the vanishing point. Does this happen on the bare canvas or on the first or second layer of paint? MW — It all happens on top of the layer that I talked about before, on the final coat. Then I start drawing the construction lines and building the walls. JCA — When you’ re involved in that exciting moment of the first steps —namely, adding a layer of color, or playing on the canvas — does the beginning have consequences “It’s a Search that Takes Place in the Mind” for the entire painting, or can it be eliminated afterward? MW — I think that it’ s a work process that begins at some point in time and is guided in a particular direction by the format or the shape of the format. You don’ t see the first steps at all anymore, but they might cause a chain reaction. JCA — Is it perhaps like a sound that you pick up and then work on? Could this concept be used? MW — Yes. It’s very much about the entire sound. I’m searching for the sound that underlies everything. It’s determined by color and light. That’s a good concept. The sound determines the motif— what’s underneath it, in the background, what’s on top. JCA — You’re not afraid of using tradition. I always say that every type of art comes from memory, yet the artist doesn’t go back into memory, but instead brings it into the present. Was your relationship to art history always intact, or did you first discover it through your own painting? MW — I see art history through my own painting. I deliberately look for what I need, for what interests me. JCA — When one looks at the many objects in your paintings, a kind of choreography is created. One could also perhaps try to find out which objects have something to do with the others. Are they like an orchestra, forming an entire body of sound together? Do the objects that are in the same space together interact, or is that a result that occurs afterward, something that you were not aware of beforehand? MW — That happens unconsciously. It has mostly to do with the decisions I make about the form. I don’t make any decisions about content. If you throw some objects together, of course there is a relationship between them. There’s the painting on the wall, furniture, a sculpture. But I tend to play with the possibilities, instead. I accept the painting, and the result, as a new reality. I am not engaged in an intellectual game with the elements or their meanings. Rather, I attempt to liberate these objects from meaning and place them in relationship to each other in a living room or another space —not with the intention of creating a new meaning, but simply to show them as they are. JCA — Hence it would be up to the viewer to interpret the relationships of the objects. So you don’t imagine any sort of interpretive scheme connected to an intention? MW — No, absolutely not. I do always notice how the objects dissolve with their meaning. I’m really surprised at how often people try to interpret them, to recognize contexts. JCA — Until now, I’ve never seen watercolors from you, just drawings. However, they’re not really drawings, but more like a sculptor’s sketches. They are, if you will, some- how unsightly, because one senses that they serve a purpose. They are drawings that don’t develop their own autonomous aesthetic, as the paintings do —rather, they’re like signposts, pointing the way to something else. MW — I’m currently in the process of doing many on-site drawings. I walk through the city or through rooms. This past weekend I went to the zoo. The animal enclosures have an interesting spatial quality. They’re very long, but not very deep, so that you can walk back and forth in front of them. The animals and plants almost seem to be on one plane. Last week I got two big white canvases that have this panorama format. JCA — But you’ ve never painted animals? MW — No, and I don’t want to, either. However, I don’t want to paint an empty animal enclosure. I’ m interested in the spatial structure of this narrow stage. I’m searching right now and I’d like to expand my repertoire. To do that, I need (to make) drawings and studies. JCA — Are the drawings that you do on site studies for paintings, or simply a way to outline the possibilities? MW— In this case they are direct studies with a specific idea. I don’t want to carry on with the process of searching in front of the canvas. I don’ t want to keep sitting around the studio, which is what I did in the case of the drawings that you’ ve seen. I fell into my chair and let it all begin. I let them flow, produced some strong strokes, some that were less strong, and something was created — simply out of my imagination. Maybe I don’t have any more ideas. Now I’ m just going out. JCA — Mario Merz once did a work featuring neon letters in wax, Che fare? ( What to do?). I think it’s a quote from Lenin. Your early paintings, the tall buildings, probably weren’t done in an armchair, but more likely stemmed from your experiences outside. MW — Well, of course, these tall buildings are everywhere. They’re not associated just with Leipzig, as many think. They’re just things that could be anywhere. Just like the interiors can be found everywhere, too. JCA — But the interiors are more strongly bound to your imagination, while the buildings can be found anywhere. Let’s go back to the animal enclosures. You’re going out again. Assuming that you’ ve run out of ideas, now you’re going out to get some more, but on a completely different level than the one you were on when you were doing the architectural paintings. MW — I’m going out again, but of course, I’ m having a completely different experience. I’m not looking for just anything. I’m only looking for these animal enclosures. That’s now showing up in my work. 94 95 Jean-Christophe Ammann/Matthias Weischer JCA — Can you tell me something about the procedure? MW — In a room in my apartment, I’ ve built a narrow stage, about thirteen by six feet, whose dimensions are inspired by the enclosures. Right now I’m arranging objects and painting large still lifes. The idea for a stage has been there for a long time, which is why I took a large apartment. I’ m starting very slowly … I began with small objects — for example, a handful of leaves. I’ve got a couple of blankets from the kindergarten, which I’m actually supposed to wash, but I threw them in there and started drawing them. Oddly enough, the paintings are now striking back. Like these brown paintings, which you know from the Leipzig exhibition. Most of them are scenes of nineteenth-century studios, based on photographs of painters’ studios. I was attracted to the subject. Away from this whitewashed room, which is really just a production workshop, to a room that serves as a motif. That’s the idea for this stage, and of course, also its boundary. I’m trying to limit myself, to get away from this whole jumble of images, go in the direction of a very concentrated form. JCA — Wouldn’ t photographs be of service to you? MW — No. I used to take a lot of pictures, which I based my paintings on. But then the paintings get such a photographed look. JCA — Once I was standing at the bar in the Kunstverein, in Nuremberg, where Natalie de Ligt was director. There hung one of your paintings, of an austere room, which had something unusually meditative about it. What you said before, about the whitewashed rooms—that gets under one’s skin, like an icon, or Malevich’s black square on a white background. In the other paintings, one often doesn’t know where to look. The more there is to see, the harder it is to remember. MW — I’ ve run into extremes in both directions. Of course there are paintings that offer a great deal, every corner is filled, there’s an ornament here and something else there. Then there’s this painting that you just mentioned, Gelbe Lampe (Yellow Lamp, fig. p. 1 1 1), which was in Nuremberg. JCA — I really liked it. I carry the austere paintings around inside me much longer than the full ones. When we were going through the exhibition in Leipzig together, I noticed that I didn’t have time to go into each individual painting. Is this process of perception, which you demand from the viewer, a conscious one, or do you want to lead him into a labyrinth? MW — I know that feeling, when I hit my limits and realize that I don’t actually want something. Somehow I have to scratch at the boundaries of possibility in order to find out what works and what doesn’t. It’s like a pendulum that moves back and forth. From total overload to the succinct form. JCA — I’ ll give you a comparable example. Many years ago I saw an exhibition of Max Beckmann’s late paintings in New York. They are so overloaded that I can’t recall them. I happened to meet Jasper Johns and tell him that. He tells me a strange story: he had a great many paintings in his studio, and Leo Castelli called to say that he must come by. Castelli looks around his studio for three minutes, and then goes off to his next appointment. Johns is hopping mad. Then Castelli calls back and says that he has a collector who might be interested in one or two of the new paintings. He wants Johns to have lunch with him and the collector. And now comes the point of the story: at lunch, Castelli describes each of these paintings, which he spent three minutes looking at, to the collector. He could remember everything in detail, as if he had spent the entire afternoon looking at the paintings. What and how much can one really perceive? Where does the painting turn in on itself? That is quite an interesting story: the empty and the overloaded space. I can’t remember each and every figure in Albrecht Altdorfer’s Battle of Alexander at Issus, that’s hard enough with Rubens. However, there is a symbolic context there. That’s not the case with your paintings, because there are objects included in the choreography that don’t react to each other the way they should, in terms of the symbolism. That creates a certain difficulty. One might be able to remember the room, but not whatever appears as if in a dream, and then suddenly disappears again. What will your new paintings be like? MW — They’re going to be spartan! They’re going to be the opposite of what I have hanging in my studio and will show next. The process of making them, dealing with these paintings everyday, makes me aware of these things. JCA — Two years ago you did paintings depicting a desk, with slippers or shoes underneath. One might say: the policeman or the dictator went out in his bare feet. Here, the viewer’s ability to associate comes into play, because one can imagine a scenario. However, there are also paintings of yours where one can’t imagine any kind of scenario, because the objects in the spaces are too strange. Is this one of your fields of experiment? MW — There are empty and full spaces. Sometimes I stuff rooms with so many objects that it hurts me. With these full paintings in particular I run into a barrier, where I can’t go any further. “It’s a Search that Takes Place in the Mind” JCA — It’s interesting that you say you do it until it hurts … Another way of looking at it might be that you are as playful as a kitten and you decorate your paintings as if they were Christmas trees. MW — I compare it to an Oriental rug: the more ornamental it is, the thicker it is. JCA — But you say that it hurts. You say that integrating these objects to the maximum is more like a process that becomes painful after a certain point, because you can’ t breathe, or the painting can’t breathe. MW — Yes, I suffer along with it. In turn, that forces me to take other steps. That’s the pendulum beating inside me. From one extreme to the other. That is precisely the case with these detailed paintings, which consist of many fragments, patterns, small photographs. It’s as if the paintings are knitted together; they are tight, and you can no longer breathe. I cut off my own air. Then I become aware of the situation, and go outside, in order to be able to breathe again. I realize that I need air again. That’s why these paintings are important to me. They are part of me as a person, an artist. I take paths that sometimes are not good for me, until I notice that I’ m not getting anywhere. Then I have to go back again. I have done some paintings that recall these austere spaces. You probably saw them at Art Basel Miami Beach. JCA — How old were you when you realized that you wanted to be an artist? MW — I think I was relatively old … in my early twenties. I’ ve been painting and drawing seriously since I was fourteen, and I’ ve been doing it every day since then. But I never thought about what it might mean to be an artist. There is simply nothing else that I could do, or would want to do. 96 Oberlicht, 2006, 120 × 150 cm 98 Automat, 2004, 280 × 360 cm 100 Karibik, 2004, 60 × 90 cm 102 blauer Teppich, 2006, 81 × 100 cm 104 Gehege, 2005, 60 × 80 cm 106 Käfig, 2006, 300 × 200 cm 108 Treppchen, 2006, 210 × 280 cm 110 Gelbe Lampe, 2004, 130 × 130 cm 112 Akrobat, 2005, 40 × 30 cm Hose, 2005, 30 × 40 cm 114 Revue, 2006, 40 × 60 cm 116 Tuch, 2006, 150 × 200 cm 118 Madonna, 2005, 50 × 50 cm 120 Memling, 2006, 210 × 360 cm 122 Raucher, 2005, 60 × 40 cm 124 125 Matthias Weischer Dank an/Thanks to René Allin Jean-Christophe Ammann Andrej Bahro Luz Becker Eugenia Bell Rudij Bergmann Ulrike Bernhard Steven Black Uwe Karsten Günther Britta Grüter Astrid Hamm Elke Hannemann Doede Hardeman Daniela Hardmeier Tobias Hild David Hockney Natalia Huser Franz Kaiser Birte Kleemann Maria Magdalena Koehn Wim van Krimpen Annette Kulenkampff Jhim Lamorée Rolf Lauter Gerd Harry Lybke Sarah Miltenberger Hannelore und/and Peter Molitor Stefanie Müller Museion Bozen/Bolzano Susanne Pfeffer Leonie Pfennig Quadriga Monika Reutter David Schnell Tina Schulz Anne Schwanz Fritz Selbmann Markus Stegmann Theaterwerkstätten Leipzig Tillmann Kerstin Wahala Uwe Walter Benno Weischer Christoph Weischer Joachim Weischer Leni Weischer Theo Weischer Geboren in /Born in Elte ( Westfalen/Westphalia) Lebt und arbeitet in/Lives and works in Leipzig 1995 — 2001 Studium der Malerei an der/Studies painting at the Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig 2000 — 2003 Meisterschüler bei /Student in the master class of Prof. Sighard Gille 1973 * Katalog /Catalogue Einzelausstellungen/Solo Exhibitions 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001 CAC Málaga – Centro de Arte Contemporáneo de Málaga Galerie EIGEN + ART, Leipzig Kloster Bentlage, Rheine Museum zu Allerheiligen Schaffhausen * Kunsthalle Mannheim * Gemeentemuseum, Den Haag / The Hague * Matthias Weischer, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin Matthias Weischer. 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Fantasy and Fiction, Teil des Ausstellungszyklus/ Part of the exhibition series Imagination Becomes Reality, Sammlung Goetz, München/Munich * Landschaft, Galerie EIGEN + ART, Berlin Full House. Gesichter einer Sammlung, Kunsthalle Mannheim Artists from Leipzig, Arario Beijing, Peking Netherlands v. Germany. Painting /Malerei, GEM, museum voor actuele kunst, Den Haag / The Hague * VNG-art präsentiert deutsche Malerei, Muzeum Rzezby, Królikarnia, Warsaw/ Warschau; Galeria Miejska Arsenal, Poznan Deutsche Wandstücke/Sette scene di nuova pittura germanica, Museion, Bozen/Bolzano * Made in Leipzig. Bilder aus einer Stadt, Sammlung Essl, Klosterneuburg Archi-Peinture, Le Plateau, Paris; Camden Arts Center, London Neue Malerei. Erwerbungen 2002 –2005, Museum Frieder Burda, Baden-Baden 2005 51. Biennale di Venezia. The Experience of Art, Italienischer Pavillon/Italian pavilion, Venedig /Venice Life After Death. 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Tom Mustroph, »Konstruktivistisch real«, in: Neues Deutschland, 14. Dezember 2004. »On Two Hudson River Piers«, in: The New York Times, 12. März 2004. Joana Petiz, »Boas ideias«, in: Oindependente, August 2004. Sebastian Preuss, »Design oder Nichtsein«, in: Berliner Zeitung, 18./19. September 2004, S. 34. Sebastian Preuss, »Endstation Asien für die Hirschmenschen«, in: Berliner Zeitung, 2 3. September 2004, S. 36. »Rolex em defesa das artes«, in: Horas, September – November 2004, S. 90. »Rolex Mentor and Protégé Arts Initiative«, in: Esquire, August 2004. »Rolex regala il tempo«, in: Case da abitare, 1. August 2004. Johannes Schmidt, »New Power, New Pictures«, in: Flash Art International, November /Dezember 2004, S. 78 – 83, Titelseite. Annabelle Selldorf, »Die typisch deutsche Gründlichkeit tut der Qualität sehr gut«, in: AD. Architectural Digest, Oktober 2004, S. 56. »The Generation Game«, in: The Telegraph Art Review, 15. Mai 2004. »Tür zum Osten«, in: Wirtschaftswoche, 9. September 2004, S. 225. Carina Villinger, »A League of Their Own«, in: Art + Auction, Juni 2004, S. 92 ff. Ingeborg Wiensowski, »Ostige Räume«, in: Kultur Spiegel, Dezember 2004, S. 32. Katrin Wittneven, »Die Wellenreiter«, in: Der Tagesspiegel, 27. November 2004, S. 33. Werkverzeichnis Das Werkverzeichnis der Malerei führt sämtliche Bilder von Matthias Weischer auf, die zwischen 2001 und Februar 2007 entstanden sind, sowie eine Auswahl des Künstlers der Arbeiten zwischen 1998 und 2000. Index of Works The list of paintings contains the complete works of Matthias Weischer, 2001 through February 2007, as well as an artist’s selection of works from between 1998 and 2000. Generally speaking, the technique used is oil on canvas, with the exception of blauer Teppich (Blue Carpet), 2006 (oil and tempera on canvas), Käfig (Cage), 2006 (oil and tempera on canvas), Memling, 2006 (oil and tempera on canvas), Oberlicht (Light from Above), 2006 (oil and tempera on canvas), Revue, 2006 (oil and tempera on canvas), T, 2006 (oil and tempera on canvas), Treppchen (Staircase), 2006 (oil and tempera on canvas), Tuch (Cloth), 2006 (oil and tempera on canvas), ohne Titel (Untitled), 1999 (oil on canvas on wood), and o. T. (Untitled), 2006 (fresco, pigment on plaster). The works St. Ludgerus, 2004, Automat (Machine), 2004, Halle, 2005, and Memling, 2006, are polyptychs. Werkverzeichnis 1998 – 2007 Index of Works 133 Auto, 1998 o. T. (Tankstelle), 1998 ohne Titel, 1998 Öl auf Leinwand 61 × 69 cm Öl auf Leinwand 60 × 95 cm Öl auf Leinwand 61 × 70 cm ohne Titel, 1998 o. T., 1999 ohne Titel, 1999 Öl auf Leinwand 80 × 110 cm Öl auf Leinwand 150 × 180 cm Öl auf Leinwand auf Holz 180 × 125 cm ohne Titel, 1999 ohne Titel (Haus), 1999 Vogel, 1999 Öl auf Leinwand 101 × 52 cm Öl auf Leinwand 72 × 48 cm Öl auf Leinwand 150 × 170 cm dampfende Giraffe, 2000 Gerippe, 2000 Gerüst I, 2000 Öl auf Leinwand 125 × 125 cm Öl auf Leinwand 200 × 180 cm Öl auf Leinwand 200 × 200 cm 134 135 Haus I, 2000 Haus II, 2000 Haus III, 2000 o. T. (Skulptur), 2000 ohne Titel, 2000 ohne Titel, 2000 Öl auf Leinwand 180 × 200 cm Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 190 × 225 cm Öl auf Leinwand 100 × 150 cm Öl auf Leinwand 140 × 110 cm Öl auf Leinwand 125 × 125 cm Häuschen 1, 2000 Häuschen 2, 2000 Häuschen 3, 2000 ohne Titel, 2000 ohne Titel, 2000 ohne Titel, 2000 Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Öl auf Leinwand 140 × 120 cm Öl auf Leinwand 140 × 120 cm Öl auf Leinwand 110 × 140 cm Häuschen 4, 2000 o. T., 2000 o. T., 2000 ohne Titel, 2000 Raum Nr. I, 2000 Raum Nr. 2, 2000 Öl auf Leinwand 70 × 50 cm Öl auf Leinwand 139 × 178 cm Öl auf Leinwand 200 × 200 cm Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 250 × 200 cm Öl auf Leinwand 250 × 200 cm o. T., 2000 o. T. (Haus), 2000 o. T. (Skulptur), 2000 Wurm, 2000 Afrikanisches Haus, 2001 Afrikanisches Haus, 2001 Öl auf Leinwand 140 × 120 cm Öl auf Leinwand 125 × 125 cm Öl auf Leinwand 144 × 104 cm Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 150 × 150 cm Öl auf Leinwand 150 × 150 cm 136 137 Afrikanisches Haus, 2001 Ägyptisches Haus, 2001 Billardzimmer, 2001 Terrasse, 2001 Waschraum, 2001 Wohnwagen, 2001 Öl auf Leinwand 150 × 150 cm Öl auf Leinwand 220 × 220 cm Öl auf Leinwand 61 × 77 cm Öl auf Leinwand 190 × 235 cm Öl auf Leinwand 175,5 × 155,5 cm Öl auf Leinwand 180 × 200 cm braunes Zimmer, 2001 bulgarisches Haus, 2001 Familie o. – Mittag, 2001 Billardzimmer 2, 2002 Cembalozimmer, 2002 Empfang, 2002 Öl auf Leinwand 56 × 72 cm Öl auf Leinwand 180 × 200 cm Öl auf Leinwand 190 × 240 cm Öl auf Leinwand 140 × 170 cm Öl auf Leinwand 122 × 104,5 cm Öl auf Leinwand 104 × 122 cm Familie O. Nachmittag, 2001 Innenraum, 2001 Kaminzimmer, 2001 Garderobe, 2002 Gelbes Zimmer, 2002 Gerüst II, 2002 Öl auf Leinwand 190 × 240 cm Öl auf Leinwand 190 × 240 cm Öl auf Leinwand 175,5 × 156 cm Öl auf Leinwand 75 × 100 cm Öl auf Leinwand 104,5 × 122 cm Öl auf Leinwand 200 × 250 cm o. T., 2001 o. T., 2001 Rosenowstraße, 2001 o. T., 2002 o. T., 2002 o. T., 2002 Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 75 × 96 cm Öl auf Leinwand 72 × 88 cm Öl auf Leinwand 80 × 80 cm fehlt noch 138 139 o. T. (Gelber Vorhang), 2002 ohne Titel, 2002 ohne Titel, 2002 Gang, 2003 Hof II, 2003 K O, 2003 Öl auf Leinwand 96 × 65 cm Öl auf Leinwand 170 × 190 cm Öl auf Leinwand 180 × 160 cm Öl auf Leinwand 240 × 300 cm Öl auf Leinwand 50 × 80 cm Öl auf Leinwand 75 × 85 cm ohne Titel, 2002 ohne Titel, 2002 ohne Titel, 2002 o. T., 2003 o. T., 2003 o. T. 9, 2003 Öl auf Leinwand 56 × 71 cm Öl auf Leinwand 71 × 71 cm Öl auf Leinwand 81 × 92 cm Öl auf Leinwand 75 × 90 cm Öl auf Leinwand 144 × 105 cm Öl auf Leinwand 140 × 130 cm ohne Titel (Dusche), 2002 ohne Titel (roter Tisch), 2002 Bad II, 2003 o. T. 10, 2003 o. T. 11, 2003 ohne Titel, 2003 Öl auf Leinwand 103 × 82,5 cm Öl auf Leinwand 75 × 90 cm Öl auf Leinwand 120 × 80 cm Öl auf Leinwand 80 × 80 cm Öl auf Leinwand 150 × 300 cm Öl auf Leinwand 160 × 160 cm Bett, 2003 Bühne, 2003 Erfundener Mann, 2003 Seil, 2003 Stuhl, 2003 Wand, 2003 Öl auf Leinwand 50 × 50 cm Öl auf Leinwand 200 × 280 cm Öl auf Leinwand 200 × 160 cm Öl auf Leinwand 160 × 160 cm Öl auf Leinwand 190 × 170 cm Öl auf Leinwand 74 × 63 cm 140 141 Wohnwagen, 2003 Wohnzimmer, 2003 Würfel, 2003 Kartenhaus, 2004 Kleine Sitzgruppe, 2004 Kleiner Vorhang, 2004 Öl auf Leinwand 122 × 132 cm Öl auf Leinwand 170 × 190 cm Öl auf Leinwand 50 × 50 cm Öl auf Leinwand 41 × 41 cm Öl auf Leinwand 64 × 90 cm Öl auf Leinwand 60 × 90 cm Baracke, 2004 Fernsehturm, 2004 Matratze, 2004 o. T., 2004 o. T., 2004 Öl auf Leinwand 280 × 360 cm (4-teilig) Öl auf Leinwand 140 × 220 cm Öl auf Leinwand 200 × 290 cm Öl auf Leinwand 60 × 70 cm Öl auf Leinwand 46 × 46 cm Öl auf Leinwand 48 × 48 cm Figur (Selbst), 2004 Gelbe Lampe, 2004 Hinterzimmer, 2004 Schreibtisch, 2004 Spielhalle, 2004 St. Ludgerus, 2004 Öl auf Leinwand 150 × 200 cm Öl auf Leinwand 130 × 130 cm Öl auf Leinwand 40 × 80 cm Öl auf Leinwand 81 × 104 cm Öl auf Leinwand 150 × 190 cm Öl auf Leinwand 200 × 250 cm (2-teilig) Hof III , 2004 Hof IV, 2004 Karibik, 2004 Vogel, 2004 Zimmer, 2004 Akrobat, 2005 Öl auf Leinwand 50 × 85 cm Öl auf Leinwand 38 × 90 cm Öl auf Leinwand 60 × 90 cm Öl auf Leinwand 121 × 91 cm Öl auf Leinwand 140 × 170 cm Öl auf Leinwand 40 × 30 cm Automat, 2004 S. 98/99 S. 101 S. 101 S. 113 142 143 Atelier I, 2005 Atelier II , 2005 Breakdancer, 2005 Hose, 2005 Kater, 2005 Madonna, 2005 Öl auf Leinwand 40,5 × 60 cm Öl auf Leinwand 40,5 × 60 cm Öl auf Leinwand 40 × 60 cm Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Öl auf Leinwand 5 1 × 80 cm Öl auf Leinwand 50 × 50 cm Cutout Girl, 2005 Dämmerung, 2005 Ecke, 2005 Raucher, 2005 Selbstportrait, 2005 Sitzende, 2005 Öl auf Leinwand 70 × 60 cm Öl auf Leinwand 31 × 40 cm Öl auf Leinwand 40 × 30 cm Öl auf Leinwand 60 × 40 cm Öl auf Leinwand 40 × 30 cm Öl auf Leinwand 40 × 30 cm Flucht, 2005 Galeri, 2005 Gehege, 2005 Sitzgruppe, 2005 Spiegel, 2005 Stapel, 2005 Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Öl auf Leinwand 130 × 130 cm Öl auf Leinwand 60 × 80 cm Öl auf Leinwand 200 × 150 cm Öl auf Leinwand 40 × 60 cm Öl auf Leinwand 40 × 60 cm Halle, 2005 Harlekin, 2005 Hof, 2005 Stellwand, 2005 Stube, 2005 Studio, 2005 Öl auf Leinwand 280 × 360 cm (2-teilig) Öl auf Leinwand 42 × 42 cm Öl auf Leinwand 42 × 50 cm Öl auf Leinwand 151 × 200 cm Öl auf Leinwand 80 × 80 cm Öl auf Leinwand 50 × 8 5 cm S. 105 S. 112 S. 113 S. 119 144 145 Tapete, 2005 Twins, 2005 blauer Teppich, 2006 S. 113 Sims, 2006 Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Öl auf Leinwand 40 × 40 cm Öl, Tempera auf Leinwand 81 × 100 cm Öl auf Leinwand 50 × 40 cm Kordel, 2006 Tuch, 2006 Käfig, 2006 S. 117 Kartenhaus II, 2006 Öl, Tempera auf Leinwand 300 × 200 cm Öl auf Leinwand 40 × 40 cm Korridor, 2006 Memling, 2006 S. 49 Öl auf Leinwand 60 × 50 cm Relief I, 2006 Öl auf Leinwand 40 × 60 cm S. 67 S. 45 S. 65 Öl auf Leinwand 60 × 70 cm S. 120/121 Oberlicht, 2006 S. 97 Treppchen, 2006 S. 108/109 Öl, Tempera auf Leinwand 60 × 40 cm Öl, Tempera auf Leinwand 210 × 280 cm o. T., 2006 S. 80 – 85, 127 Fresko (Pigment auf Kalkputz), Museion, Bozen /Bolzano 4 × 10 m Bäumchen I, 2007 Bäumchen II, 2006 S. 14/15 Bock, 2007 Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Öl, Tempera auf Leinwand 120 × 150 cm Öl auf Leinwand 30 × 40 cm Revue, 2006 Salon, 2006 Decke, 2007 Öl auf Leinwand 40,5 × 60,5 cm Öl auf Leinwand 50 × 50 cm Öl, Tempera auf Leinwand 40 × 60 cm S. 116/117 T, 2006 Öl, Tempera auf Leinwand 150 × 200 cm Öl, Tempera auf Leinwand 210 × 360 cm (2-teilig) S. 115 S. 63 S. 61 S. 32 Die 3, 2007 Öl auf Leinwand 40 × 40 cm S. 31 Flügel, 2007 Öl auf Leinwand 60 × 70 cm S. 59 S. 33 146 Frottee, 2007 147 S. 35 Öl auf Leinwand 100 × 80 cm Kabinett, 2007 S. 47 Öl auf Leinwand 70 × 80 cm Nische, 2007 Öl auf Leinwand 120 × 150 cm Hocker, 2007 Öl auf Leinwand 40 × 50 cm Öl auf Leinwand 80 × 100 cm Knäuel, 2007 S. 37 Öl auf Leinwand 80 × 100 cm S. 39 Öl auf Leinwand 70 × 90 cm Pfeife, 2007 Girlande, 2007 Packung, 2007 S. 51 Relief II, 2007 Öl auf Leinwand 80 × 80 cm Paravent, 2007 S. 56/57 Schild, 2007 Öl auf Leinwand 60 × 40 cm Tritt, 2007 Öl auf Leinwand 40 × 50 cm S. 43/42 Öl auf Leinwand 100 × 200 cm S. 41 Schilder, 2007 S. 26/27 Öl auf Leinwand 150 × 190 cm Öl auf Leinwand 110 × 170 cm Öl auf Leinwand 80 × 100 cm S. 5 5 Mobile, 2007 S. 29 S. 23 Striptease, 2007 S. 52 Öl auf Leinwand 60 × 70 cm S. 25 Waldbühne, 2007 Öl auf Leinwand 85 × 100 cm Tafeln, 2007 Öl auf Leinwand 70 × 80 cm S. 53 S. 21 Diese Publikation erscheint anlässlich der Ausstellung/ This book is published in conjunction with the exhibition Matthias Weischer Museum zu Allerheiligen Schaffhausen 13. Mai – 12. August 2007/May 13 – August 12, 2007 www.allerheiligen.ch Kunsthalle Mannheim 22. September 2007 – 1. Januar 2008 / September 22, 2007 – January 1, 2008 www.kunsthalle-mannheim.com Gemeentemuseum Den Haag 12. Januar – 13. April 2008/January 12 – April 13, 2008 www. gemeentemuseum. nl Hatje Cantz books are available internationally at selected bookstores and from the following distribution partners: USA /North America – D.A.P., Distributed Art Publishers, New York, www.artbook.com UK – Art Books International, London, www.art-bks.com Australia – Tower Books, Frenchs Forest (Sydney), www.towerbooks.com.au France – Interart, Paris, www.interart.fr Belgium – Exhibitions International, Leuven, www.exhibitionsinternational.be Switzerland – Scheidegger, Affoltern am Albis, www.ava.ch For Asia, Japan, South America, and Africa, as well as for general questions, please contact Hatje Cantz directly at sales @ hatjecantz.de, or visit our homepage at www.hatjecantz.com for further information. Buchhandelsausgabe/Trade edition: ISBN 978 - 3- 7757- 1904- 9 Herausgeber/Editor: Markus Stegmann Redaktion/Editing: Daniela Hardmeier, Markus Stegmann, Natalia Huser, Sarah Miltenberger Verlagslektorat /Copyediting: Monika Reutter (Deutsch/German), Eugenia Bell, Tas Skorupa (Englisch/English) Übersetzungen/Translations: Nicola Morris (Essays Bergmann, Stegmann), Allison Plath-Moseley (Interview) Grafische Gestaltung und Satz /Graphic design and typesetting: Maria Magdalena Koehn, Leipzig Schrift/Typeface: Concorde BQ Papier/Paper: Job Parilux, 170 g/qm, Munken Polar, 130 g/qm, Plano Color, 1 20 g/qm Reproduktionen/Reproductions: Uwe Walter, Berlin Buchbinderei /Binding: Kunst- und Verlagsbuchbinderei GmbH, Leipzig Gesamtherstellung /Printing: Jütte-Messedruck Leipzig GmbH © 2007 Hatje Cantz Verlag, Ostfildern, Kunstverein Schaffhausen und Autoren/and authors © 2007 für die abgebildeten Werke von /for the reproduced works by Matthias Weischer: VG Bild-Kunst, Bonn, Courtesy Galerie EIGEN + ART, Leipzig /Berlin, sowie bei den Künstlern oder ihren Rechtsnachfolgern/the artists, and their legal successors Fotonachweis /Photo credits: Fotostudio Bartsch, Berlin, S./p. 136 Achim Kukulies, Düsseldorf, S./p. 138 Alle anderen Aufnahmen der Arbeiten von Matthias Weischer stammen von Uwe Walter, Berlin. /All other photographs of Matthias Weischer’s art are by Uwe Walter, Berlin. Alle Arbeiten/All works Courtesy Galerie EIGEN + ART, Leipzig/Berlin www.eigen-art.com Erschienen im/Published by Hatje Cantz Verlag Zeppelinstraße 32 73760 Ostfildern Deutschland/Germany Tel. +49 711 440 5 - 200 Fax +49 71 1 4405 - 220 www.hatjecantz.com Museumsausgabe /Museum edition Museum zu Allerheiligen Schaffhausen: ISBN 3- 907066- 66-9 Printed in Germany Umschlagabbildung /Cover illustration: Relief II, 200 7, Öl auf Leinwand /Oil on canvas, 80 × 80 cm (Detail) Frontispiz/Frontispiece, S./p. 7: Atelierfotografie/Photograph of the studio, 2007