SommerfeSt - Dresden Online

Transcription

SommerfeSt - Dresden Online
23/2010
Donnerstag
10. Juni
Tom Quaas lässt
Faust wieder ganz
ohne Worte sprechen.
Thomas Schuch gibt
kabarettistische Denkanstöße fürs Eheabseits.
Max Bewer besingt
„ein Dörfchen klein
und fein“.
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Herrliche
Welt
BAULAND
IM DRESDNER WESTEN
Am Sonntag, dem 13. Juni, 17 Uhr,
findet im Haus an der Kreuzkirche
das 8. Benefizkonzert zugunsten
der Innensanierung der Dresdner
Kreuzkirche statt. Der Kinderchor
der Semperoper Dresden singt unter Leitung von Andreas Heinze
alte und neue Lieder zum Thema
„Herrlich ist unsere Welt“. DA
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Karten ab 5 Euro im Vorverkauf
und an der Abendkasse
Von Juli bis September flimmern
die Filmnächte über das Elbufer.
Das Programm steht und erwartet
ab 15. Juli nachtschwärmende Ci- In diesem Jahr erstmals unter der Muschel: Die Komödie im Park ist mit ihrem Sommertheater und allen Künstlern auf den Weißen Hirsch
Foto: Paul Kern
neasten. Die Wartezeit kann man gezogen.
mit den Spielen der WM verkürzen, die bis zum 11. Juli auf dem
Gelände übertragen werden. fh
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Frische
Bildung
Am 17. Juni erscheint das neue
Bildungsangebot der Volkshochschule Dresden. Das Programm
in Fachbereichen wie Gesundheit
und Beruf für das Herbstsemester ist in der Geschäftsstelle im
Schilfweg 3, in der Gorbitzer Außenstelle im Helbigsdorfer Weg 1,
in verschiedenen Einrichtungen
im Stadtgebiet sowie online erhältlich. Bis zum 29. August gilt
noch das Sommerprogramm! fh
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Zwei schlechte und elf gute Nachrichten
Komödie im Park ist mit neuem Programm am Weißen Hirsch
Die Frauen sind schuld, natürlich. „Die haben den deutschen
Schlager kaputt gemacht“, erklärt Holger Blum und nennt nur ein
Beispiel: „Da singt doch tatsächlich eine: Du hast mich tausendmal
belogen. Ich frage nun: Wer? Wer hat sie belogen?“ Damit würden
die Männer in Misskredit gebracht. Fakt ist: Holger Blum, der mit
Hans-Jörg Hombsch als „Die Bierhähne“ auftritt, hat Andrea Berg
kein einziges Mal belogen. Allerdings macht er sich – auch wegen
ihr – nun auf, um den deutschen Schlager zu retten. Zu erleben
ist das am 10. August auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch – dem
neuen Standort des Sommertheaters „Komödie im Park“.
Von Thessa Wolf
Es gibt zwei schlechte und elf
gute Nachrichten. Zuerst die guten: An elf Abenden bietet die
„Komödie im Park“ wieder beste Unterhaltung. Sie hält sowohl
ihre Klassiker wie beispielsweise
den Boogie Woogie Sommer oder
Die saubere Lösung ganz in Ihrer Nähe – seit 2004 in Dresden- Lockwitz
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das A-Capella-Festival bereit,
bietet mit der Sommernacht des
Musicals oder Ostrock mit CITY
aber auch Neues. Christian Kühn,
Uwe Steimle und Olaf Böhme
sind in ihren Paraderollen zu erleben, Günther Fischer & Band im
exklusiven Konzert. Premiere im
Sommertheater haben die Bierhähne mit ihrem neuen Programm
„Die Retter des deutschen Schlagers“ wie auch das Dresdner Akkordeonorchester, welches in diesem Jahr sein 70-Jähriges feiert.
Mit ihm wird am 15. August auch
der reguläre Veranstaltungsbeginn
von jeweils 20 Uhr geändert: Das
Akkordeonorchester startet bereits 16 Uhr auf dem Konzertplatz
Weißer Hirsch, 20 Uhr folgt dann
das Fuck Hornisschen Orchestra
mit einer Open-Air-Revue.
Doch so open air der neue
Veranstaltungsort auch ist – die
Künstler selbst stehen im Trockenen unter dem muschelartigen
Musikpavillon. Für die Zuschauer
soll zumindest noch ein 85 Quadratmeter großes Sonnensegel gespannt werden. Gastronomischer
Partner am neuen Ort ist Stefan
Hermann von „bean&beluga“.
Apropos neuer Ort: Dieser
hält noch ein paar weitere gute
Nachrichten bereit: Es gibt ein
reichhaltiges Angebot an Speisen
und Getränken auf dem Konzertplatz Weißer Hirsch. Und es muss
nicht Punkt 22 Uhr komplett still
sein wie in den Jahren zuvor im
Parktheater im Großen Garten.
Allerdings bringt die neue Location auch die beiden schlechten
Nachrichten mit: Parkplätze sind
rar und Anti-Mückenspray ist
dringend nötig.
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Swing im
Römischen Bad
Schönes Wetter wäre schön –
aber man traut sich kaum, sich
dies für den 17. Juli, für die
2. Dresdner Schlössernacht zu
wünschen. Denn bereits die
Premiere im vergangenen Jahr war komplett ausverkauft – trotz
denkbar schlechten Flanierwetters. 6.000 Dresdner und ihre Gäste spazierten damals gut gelaunt durch den Regen und genossen
die vielfältigen kulturellen Angebote. Auch in diesem Jahr wird
wieder eine breite Palette geboten – von klassischer Musik bis zum
Rock, von fröhlicher Weltmusik bis zu jazzigem Swing. Mehr als
180 Künstler sind im Programm des Open-Air-Events auf 13 Bühnen und verschiedenen Spielflächen zu erleben. Im Römischen Bad
am Schloss Albrechtsberg entsteht eine Jazz- und Swingbühne. Auf
der Ostterrasse von Schloss Albrechtsberg kann man Klassik und
bekannten Opernarien lauschen. Und am Schloss Eckberg erklingen unter anderem Songs von Elton John. Das Geschehen am Teich
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Donnerstag, 10. Juni 2010
Nutzen Sie diesen Ausnahmezustand!
Einige kabarettistische Denkanstöße fürs Eheabseits in turbulenten WM-Zeiten
Bei allem Entsetzen über die Finanz- oder Wirtschaftskrise stellt
man wieder einmal fest, dass die Ehekrise die einzige ist, auf
die wirklich Verlass ist. Diese Krise bleibt konstant, egal wie die
Wirtschaftslage sich auch entwickelt. Selbst Menschen, die in völligem Wohlstand und dauerndem wirtschaftlichen Wachstum ihr
Dasein fristen, kommen um diese Krise der Krisen nicht herum.
Schon deshalb, weil es in der Ehe – übrigens genau wie in der
Wirtschaft und erst recht beim Fußball – nie wirklich fair zugeht.
Ehepartner, und in diesem Falle will ich Männer und Frauen gleichermaßen beschuldigen, sind für eine Verbesserung ihres Beisammenseins einfach zu „foul“.
Von Thomas Schuch
Gleich zu Beginn sei die linke
Augenbraue verwundert-empört
erhoben: Nach einer sogenannten
„repräsentativen“ Emnid-Studie
würden nur sechs Prozent der
Männer für Sex mit ihrer Partnerin auf ein Fußball-WM-Finale
mit Beteiligung der deutschen
Mannschaft verzichten. Nur
Sechs lassen es sein für Sex?
Welch erhebende Erheiterung...
ich meine erheiternde Erhebung.
Leider kann sie nicht stimmen.
Ich glaube, dass sich vermutlich
wesentlich mehr als sechs Prozent der Männer überhaupt nicht
für Fußball interessieren. Und ich
fürchte Schlimmeres, wenn diese
Erhebung stimmen sollte. Dann
wären nämlich zwischen sechs
bis vierundneunzig Prozent der
Frauen dafür, das ganze Jahr über
Weltmeisterschaftsendspiele zu
veranstalten, damit sie von ihren Männern nicht mit sexuellen
Wünschen belästigt werden.
Wobei die Frauen ganz zufrieden wären, wenn die Männer nur
halb so viel Leidenschaft beim
Liebesspiel mit ihrer Partnerin
freisetzen könnten, wie sie es
anlässlich des Endspiels einer
Fußball-WM vermögen, erst
recht, wenn Poldi und Schweini
dabei sind. Aber so freut „sie“
sich aufs Endspiel in der Hoffnung, dass das Vorspiel entfällt.
Es ist ja doch nur ein Trauerspiel,
bei dem es nur Verlierer gibt.
Ich weiß, ich verbreite hier nur
Krisenstimmung!
Aber eines gilt es immer zu
beachten: In jeder Krise steckt
bekanntermaßen eine Chance.
Für die unendliche Geschichte der Ehekrise heißt das: Sie
ist die ewige Chance, etwas aus
seinem Leben zu machen. Bezüglich der Fußball-WM bietet
sich besonders der in einer Beziehung gefangenen Frau eine
ganz besondere Chance. Für den
Austragungszeitraum einer Fußball-WM befindet sich ihr Gatte,
Partner, Freund, der Alte oder das
Bärchen, wie immer sie ihn nennen mag, im Ausnahmezustand.
Er, der sonst seiner Liebsten gegenüber der personifizierte Überwachungsstaat ist, sitzt vor der
Sendeschleife wie das Kaninchen
vor der Schlange.
Seine Kontrollsysteme sind abgeschaltet.
Nutzen Sie diesen Ausnahmezustand! So wie es jede vernünftige Bundesregierung auch tut.
Ist Ihnen in diesem Zusammenhang eigentlich schon aufgefallen, dass die bitteren politischen
Entscheidungen immer in Zeiten
des
gesamtgesellschaftlichen
Ausnahmezustandes getroffen
werden? So etwas macht sich
eben im Windschatten eines allgemeinen Begeisterungstaumels
der ganzen Nation am besten.
Jetzt, liebe Frauen, können Sie
also von „ihm“ alle Wünsche er-
Thomas Schuch ist aktuell nicht im WM-Wahn, sondern zusammen
mit Manfred Breschke „Im Geldmeisterschaftsrausch“. Das Schauspiel
beginnt um 20 Uhr und dauert 120 Minuten. Spieltage: vom 9. bis
26. Juni, immer mittwochs bis sonnabends. Foto: PR
füllt bekommen, sofern Sie ihm
diese vor, während oder nach
einem WM-Spiel mitteilen.
Sie können endlich Auto und
Wohnung nach Ihren Wünschen
ausschmücken und denen sogar
einen frischen Anstrich verpassen. Sollten Sie dafür eine Kfzoder Malerfachkraft benötigen,
so können Sie nur hoffen, dass
Sie die zwei übriggebliebenen
auch tatsächlich kriegen. Doch
Ihre Suche lohnt sich, denn die
Gefundenen gehören eindeutig
zu den sechs Prozent der oben genannten Emnid-Studie-Männer.
Alle anderen glotzen ja Fußball.
Und wenn Ihnen eine der Fachkräfte gefällt, eignet sie sich vielleicht für ein Auswärtsspiel. Im
Moment können Sie unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sogar eine kleine Urlaubsreise einflechten. Der Auserwählte wird
so froh sein, in Ruhe gelassen
zu werden, dass er die Reise mit
„der besten Freundin“ vermutlich
freiwillig finanzieren wird. Wohin Sie fahren, dürfte ihn kaum
interessieren. Wie wäre es also
mit Südafrika? Dort soll es leidenschaftliche Spiele geben.
Flucht in die bunte Republik
Die BRN ist Jahreshöhepunkt für Verrückte und Unverrückte
Die Dresdner Neustadt ist als
Stadtteilexot schlechthin bekannt.
Wen wundert es, dass es hier sogar
mal eine eigene, kleine Republik
gab? Zwischen 1990 und 1993
folgten die Angehörigen dieses
„Ministaates in der Stadt“ einer
eigenen Regierung mit einem
„Monarchen ohne Geschäftsbereich“ und Ministern, die für
Angelegenheiten wie „Wehrkraftzerfetzung“ und „Pfuinanzen“
zuständig waren. Sogar eine eigene Währung kursierte in der Neustädter Republik.
Heute gelten in der Neustadt
zwar die allgemeinen deutschen
Gesetze und der Euro, die Bunte
Republik Neustadt (BRN) ist als
Stadtteilfest jedoch erhalten geblieben und man kann sogar immer noch Staatsbürger werden.
Republikaner in ihrem Element: Die Bunte Republik Neustadt bringt
das ausgefallene Image des Stadtviertels an einem Wochenende auf
den Punkt.
Foto: Marco Barnebeck Telemarco/www.pixelio.de
Aus einem politischen Zusam- treibung“ ist ein Kulturfest gemenschluss gegen „Spekulation, worden, das nicht nur Dresdner,
Mietwucher, Zerstörung und Ver- sondern auch Menschen jenseits
der Stadtgrenzen anlockt. Vom
18. bis 20. Juni feiern Verrückte und Unverrückte das Fest nun
bereits zum 20. Mal. Mit einem
Konzert der „Neustadtgitarreros“
in der Scheune wird die BRN
schon am 17. Juni inoffiziell eröffnet. Am Freitag startet auf der
Sebnitzer Straße der „Balkon
Rap“, die Galerie Treibhaus wird
zur Kinderlese- und der Alaunplatz am Sonnabend zur Bühne
der Merkwürdigkeiten. Rund um
Verkaufsstände und bunte Neustadtaktivisten schallen Konzerte durch Görlitzer-, Sebnitzer,
Alaun- und Böhmische Straße.
Seit vier Jahren ist zudem das
Kubb-Turnier im Alaunpark Tradition. Dieses Jahr beginnt es am
19. Juni um 10 Uhr.
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Kultur & Freizeit
Donnerstag, 10. Juni 2010
3
Lingners Wunsch nach „billigen Preisen“
Das Restaurant im Ostflügel des Lingnerschlosses bietet Kasslernacken, Kartoffelsuppe und Kuchen
Jetzt ist es nicht nur zu sehen, sondern auch zu schmecken: Das
Lingnerschloss erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Zwar dauerte das marode Hinschlummern keine hundert Jahre, und das
Wecken erfolgte in den vergangenen Jahren behutsam und ganz
ohne Rosen und Prinzessin – das Ergebnis aber ist ein bisschen so
wie im Märchen. Denn wer jetzt königlich speisen will, bekommt
eine fürstliche Aussicht mit dazu und muss lediglich recht bürgerlich bezahlen. Letzteres hatte der frühere Schlossherr sogar in
seinem Testament vermerkt. Karl August Lingner verfügte darin,
„ein Restaurant oder Café mit billigen Preisen“ im Haupt- oder
auch Nebengebäude zu eröffnen. „Ich wünsche kein Etablissement nur für reiche Leute erstehen zu sehen.“
Von Thessa Wolf
Seit dem 9. Juni ist Lingners
Wunsch nun Wirklichkeit. Da
eröffnete Oliver Schlupp zusammen mit Michael Grabowski im
Ostflügel des Lingnerschlosses
die „Lingnerterrassen“. Zwar
konnte man bereits seit Anfang
Mai Kaffee und Kuchen bestellen – die komplette Speisekarte
aber gibt es erst jetzt. Auf dieser
muss nun „billig“ mit „angemessen“ übersetzt werden. Schließlich wird „frisch und ehrlich“ gekocht, wie Oliver Schlupp stolz
erklärt. Fertigprodukte gebe es
nicht in seiner „kreativen Jahreszeitenküche“. Stattdessen gehören unter der Kochherrschaft
von Mike Schilde Salate, Rösti,
verschiedene Suppen und Linseneintopf, aber auch Kasslernacken, Schweinegulasch und
Hirschkeulenbraten dazu. Weil
Mundwasserkönig Karl August
Lingner in seinem Testament
weit ins Detail ging, gibt es jetzt
auch das Getränk „zum Preis
von 25 Pfennigen“. Dass die
Lingnerlimonade dennoch mit
75 Cent auf der Karte zu finden
ist, liegt an den allgemein gestiegenen Verbraucherpreisen. Was
1916, im Todesjahr Lingners,
25 Pfennige kostete, ist heute
75 Cent wert.
Auch wenn Lingner selbst es
mit den etwas weniger Betuchten
hielt – der jetzige Hausherr, der
Förderverein
Lingnerschloss
e. V., suchte als künftigen Restaurantbetreiber jemanden mit
viel Geld. Außerdem sollte er
reichlich Geduld mitbringen.
Denn da das Schloss allein mit
Spenden restauriert wird, zieht
sich dies entsprechend hin. Etwa
2,5 Millionen Euro sind inzwischen verbaut – nicht nur für den
Ostflügel, sondern auch für alle
Leitungen im gesamten Gebäude.
Damit es etwas zügiger geht, hat
Mike Schilde und Oliver Schlupp freuen sich auf ihre Gäste. Sie bieten ihnen gratis zum Menü einen grandiosen Blick über halb Dresden.
Oliver Schlupp seinen Mietvertrag über zehn Jahre gemacht und
schon mal im Voraus die 500.000
Euro dafür bezahlt. Zusätzlich investierte er 250.000 Euro in die
Restauranteinrichtung und die
Küche. Seine Geduld zeigte der
sympathische Gastronom, indem
er im April 2008, kurz nachdem
er den Zuschlag für das Restaurant erhalten hatte, zunächst
einen Biergarten eröffnete. „Ich
wollte einfach schon mal vor Ort
sein“, sagt Schlupp. Aus dem
gemieteten Imbisscontainer wurde ein Jahr später eine hölzerne
Bude; einfache Biertischgarnituren waren bereits durch schönere Holzmöbel ersetzt worden.
Der Endspurt kam in diesem Jahr
mit dem edlen Kunststoffgeflecht
fürs Restaurant und die dazu gehörende Terrasse. Der Biergarten
mit Selbstbedienung schließt
daran an.
Diesen hat auch im Blick, wer
im Haus sitzt – und noch viel
mehr. Er schaut durch die fassadenhohen Fenster des Ostflügels
über halb Dresden. Den Säulengang mit dem Oktagon am östlichen Ende hatte Lingner einst
27.000 beneidenswerte Zuschauer
Vergangene Woche endeten die 33. Dresdner Musikfestspiele mit einem Einnahmerekord
„Russlandia“ verabschiedete sich
vergangene Woche von einem
„beneidenswerten Publikum“. Als
solches bezeichnete Posaunist
Christhard Gössling, Mitglied des
Blechbläserensembles der Berliner Philharmoniker, ironischbescheiden zwar nur die eigenen
Zuschauer, die sich am Sonnabend im kleinen Hof des Residenzschlosses zusammengefunden hatten, doch beneidenswert
war das „Russlandia“-Publikum
allemal. Internationale Künstler
von höchstem Rang präsentierten
19 Tage lang in über 40 Musikveranstaltungen ein wirklich unfassbar reiches Klangspektrum.
Nicht nur die Berlin Philharmonic Brass stifteten aufs Schönste
Verwirrung, indem sie von klassischen Werken über Tangorhythmen bis hin zu Jazzklängen auch
solche Musikstücke darboten,
welche man nicht unbedingt von
einem Blechbläserensemble erwartete. Am Tag zuvor hatten
schon Theatre of Voices durch
die spirituelle Kraft menschlicher Stimmen für Staunen in
der Frauenkirche gesorgt; in der
Semperoper demonstrierten zur
gleichen Zeit zwei Ausnahmeerscheinungen – der Geiger Vadim
Repin und der Pianist Itamar
Golan –, dass technische Virtuosität und musikalische Leidenschaft einander keineswegs ausschließen.
Gelebt wurde in den „Russlandia“-Tagen auf etlichen Dresdner
Bühnen nicht nur diese verheißungsvolle Verschmelzung, sondern unbeschreiblich viel mehr.
Ein Ereignis folgte dem nächsten. Kaum ein Abend ohne bewegende Momente und stehende
Ovationen.
„Wir sind sehr glücklich über
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und die wundervolle Festivalatmosphäre“, sagt Jan
Vogler, seit vergangenem
Jahr Intendant der Dresdner
Musikfestspiele. Die Resonanz auf das vielfältige
Festspielprogramm schlage
sich in den Zahlen nieder:
Die Publikumsauslastung
sei von rund 90 Prozent
im Vorjahr auf 93 Prozent
gestiegen – bei einem erhöhten Kartenangebot von
20 Prozent im Vergleich zu
2009. Auch bei den Karteneinnahmen sei eine Steigerung von circa 20 Prozent
gegenüber 2009 erzielt
worden. Damit wurden
die höchsten Einnahmen
aus dem Kartenverkauf
(27.000 Tickets) seit Gründung der Festspiele erwirtschaftet.
Radostina Velitchkova
verglasen lassen, um ihn als Wintergarten zu nutzen. Jetzt schließt
sich der schöne Kreis des architektonischen Kleinodes und der
modernen Nutzung. So wurden
die Sandsteinportale erhalten.
Die dort freigelegten Farbtöne in
Rot und Gelb kamen ornamental an die Wände. Mit den neuen
Fenstern ist der Raum nicht nur
wärmetechnisch auf dem neuesten Stand, das Glas wurde auch
optisch sehr behutsam mit dem
Stein verbunden. „Das Faszinierendste war für mich die Nachbearbeitung der Säulen“, erzählt
Schlupp. „Dort, wo früher die
Fensterverankerungen
waren,
klafften Löcher. Der Steinmetz
setzte einen Sandsteinblock in
die kaputten Stellen und arbeitete
die Rundungen per Hand ein.“
75 Plätze hat das Restaurant,
welches täglich geöffnet ist,
450 Plätze bietet der Biergarten.
Und geht es nach Oliver Schlupp,
so kommen 45 weitere Plätze in
der geträumten Kellerbar mit den
Sandsteinkreuzgewölben hinzu.
Dafür muss es dann aber wieder
mal ein bisschen märchenhaft
zugehen.
„Eine Form, die Poesie als Ziel hat“
Eine ordentliche Portion Größenwahn gehört zweifelsohne dazu.
Doch, wenn sich einer den Größenwahn erlauben kann, dann Tom
Quaas – Schauspieler, Regisseur, Zimmermann und Schlossherr. Seit
vergangenem Jahr auch jener, der auf die Idee kam, mal „Faust“ ohne
Worte zu inszenieren, und dafür nicht nur in Dresden mit nichts außer
Lobeshymnen bedacht wurde. Ende Juni ist „Faust ohne Worte“ erneut in der Landeshauptstadt zu erleben und absolut zu empfehlen,
weil es etwas Vergleichbares so schnell nicht wieder geben wird.
Tom Quaas ist grundsätzlich keiner, der es einfach und geradlinig
mag. Sein Schauspiel auf der Bühne ist an Intensität und Nuancenreichtum kaum zu übertreffen, seine eigenen Inszenierungen
sind meist eine Verbindung unterschiedlicher Theatersparten. „Seit
15 Jahren inszeniere ich und suche eine mir entsprechende Theaterform. Eine Form, die Poesie als Ziel hat“, erklärt er. „Seit fünf Jahren
interessiert es mich besonders, auch die Clownerie in die Suche nach
Poesie aufzunehmen.“ Ein unvergessliches Stück, das diese Suche
hervorgebracht hat, ist „Faust ohne Worte“. Pantomime, Clownerie,
Tanz und Gesang ergänzen dabei einander so
vollkommen, dass Worte tatsächlich überflüssig werden.
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„Faust ohne Worte“, internationale
Koproduktion unter der Regie von
Tom Quaas, mit Wolfram von Bodecker,
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Intendant Jan Vogler präsentiert im Oktober das Programm der 34. Musikfestspiele, die vom 19. Mai bis 5. Juni 2011
stattfinden werden.
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Donnerstag, 10. Juni 2010
„… voll Vogelsang und Sonnenschein“
Eine Stadt ist auch nur ein Dorf: Die Dresdner Idyllen im Süden
Wer braucht schon Superstars und Eurovision, wenn die eigene
Heimat so super ist, dass sie visionär gepriesener Star eines eigenen Liedes ist? Die Nachbarn dieser idyllischen Heimat hingegen
beherbergten Kolosse, die gegen eine ganz andere Idylle in den
Kampf zogen.
Von Frances Heinrich
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„Ich weiß ein Dörfchen klein
und fein, gleich an der Elbe
Strand, voll Vogelsang und Sonnenschein, ein wahres Blumenland…“ In Dresden Laubegast
wäre man ganz sicher gern in
einer Laube Gast. So beschaulich weiß Max Bewer diesen
Stadtteil zu beschreiben. Eine
Anmut, von der die Laubegaster
im wahrsten Sinne des Wortes
ein Lied singen können. Was
den südöstlichen Stadtteil der
Landeshauptstadt mit seinem
Nachbarn Nickern verbindet,
ist der Frühling. Während der in
Laubegast noch heute ziemlich
märchenhaft zugehen dürfte,
blicken die Nickerner zumindest
auf einen eher turbulenten Frühling im Jahr 1968 zurück.
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Laubegast schlummert direkt am
Ufer der Elbe und lässt bis heute
seinen Ursprung als Fischerdorf
spüren. 1408 ist das nahe der
gleichnamigen Schiffswerft gelegene Örtchen erstmals urkundlich
erwähnt worden, bis es Dresden
1921 in seinen Stadtteilreigen
aufnahm. Im Süden Laubegasts
thront Kleinzschachwitz, das mit
freiheitsliebender Bebauung, majestätischen Villen und sattgrünen,
rauschenden Baumwipfeln zu
einer der besten Wohngegenden
Dresdens gehört. Der Kuschelkurs mit Pillnitz dürfte ebenso ein
Argument sein, weshalb Menschen, die das Stadtleben mit
dörflicher Stille vereinen wollen,
,
Obstgarten
Kämpferisch
Schon im 5. Jahrtausend vor
Christus begann das Dresdner
Herz kräftig zu schlagen. Eine
Kreisgrabenanlage in DresdenNickern zeugt von diesem frühzeitlichen Puls. Als Ort wird
Nickern 1288 erstmals erwähnt.
Die einen gehen davon aus, dass
der Stadtteil seinen Namen vom
einstigen Dorfältesten „Nikur“
erhielt. Die anderen wähnen hier
urslawische Linguistik, nach der
„Kuriti“, zu Deutsch „nicht räuchern“, etymologischer Pate des
Namens ist. Die Laubegaster
Nachbarn mussten ihren fangfrischen Fisch also offenbar selbst
in Rauch hüllen… In den 1930er
Jahren entstand im heute als
Neunickern bekannten Ortsteil
eine Siedlung aus Kasernen, von
denen aus 1968 russische Panzer aufbrachen, um dem Prager
Frühling Paroli zu bieten.
K U LT U R
und
Als Siedlung begann auch Niedersedlitz seine geografische Karriere. Der 1350 sorbisch als Sedelicz erwähnte Stadtteil erwachte
erst 1876 zu richtigem Leben, als
die zuvor hier errichtete Bahnlinie sowie der Bahnhof ordentlich
Trubel verursachten und entlang
der eisernen Strecke zahlreiche
Fabriken aus dem Boden schossen. Hatten die Fabrikarbeiter
Naturkost und mehr
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Hunger, dürften sie des Öfteren
ein leckeres Brot aus den Lockwitzer Mühlen in ihrem Mund
getanzt haben lassen. Lockwitz,
der südlichste Stadtteil Dresdens,
war die Heimat der Bäckersleut’,
die besonders zwischen 1522
und 1527, als die Pest Dresden
heimsuchte, großartige Arbeit
leisteten: Sie waren es, die während dieser Zeit die gesamte Stadt
Dresden mit Brot versorgten.
Tipps und Termine
■ Laubegaster Fußballfieber
Der Kulturladen Breitengrad überträgt alle WM-Spiele auf
einer großen Leinwand. Anpfiff ist am 11. Juni um 16 Uhr. Kulturladen Breitengrad, Altlaubegast 8, Dresden
■ Laubegaster Kunstfieber
Am 17. Juli feiert Laubegast das Kunstfest. Mehr als zehn Künstler aller Bereiche präsentieren sich und ihre Arbeiten. Das Fest
beginnt 16 Uhr.
Liehrstraße 2, auf dem Gelände von Mosaik-Kunst Torsten Sändig
■ Laubegaster Inselfieber
■ Nickerner Schlossfieber
Auf den Fundamenten einer Wasserburg thront das Schloss Nickern, welches zunächst zu einem Renaissanceschloss und danach im Stil des Barocks umgebaut wurde. Heute kann man das
Schloss besichtigen und mieten.
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Bei Kühnel’s Schuhmoden an der Zwinglistraße bekommt man auch Übergrößen
„Dieser Sommer wird sehr bunt“, ist sich Torsten Kühnel sicher.
Wie zum Beweis zeigt er auf die Auslagen hinter den beiden
Schaufenstern seines Geschäftes. Dort stehen die Modelle in zartem Grün und dunklem Lila, in Himmelblau und Sonnengelb. „Natürlich wird es immer auch schwarze, braune und weiße Schuhe
geben“, erklärt der Mann, dessen Füße in olivgrünen sportlichen
Halbschuhen stecken. „Aber in diesem Jahr bekommt man sehr
viel mehr Schuhe in kräftigen Farben als sonst.“
Zwei Geschäfte hat der Mann, der
nach der Wende mit einem einfachen Marktstand begann, jetzt
in Dresden. „Wir sind Nomaden
gewesen“, lacht er und erzählt von
den Anfängen auf Wochenmärkten. „Seit 1995 gab es den Laden
an der Blasewitzer Straße. Seit
September 2009 sind wir hier.“
Torsten Kühnel schaut durch
die großen Schaufenster auf die
Zwinglistraße. Nur wenige Meter
weiter hält die Straßenbahn, nebenan befinden sich viele weitere
Geschäfte. „Wir sind sehr zufrieden“, stellt er fest. „Es gibt viel
Laufkundschaft hier, allein schon
wegen dem Lebensmitteldiscounter und der Apotheke nebenan.“
Besonders aber freue ihn, dass
die meisten seiner Stammkunden
des Geschäftes in der Blasewitzer
Straße ihm auch in der Zwinglistraße treu geblieben seien.
Kühnels Stammkunden reisen
manchmal sogar aus Pirna, Heidenau und Dippoldiswalde an. Und
dafür gibt es neben der fachkompetenten und freundlichen Bedienung noch einen weiteren Grund:
Das Geschäft führt Sondergrößen. Nicht ein oder zwei Modelle,
nein – ganze Regale stehen voller
winziger oder aber riesengroßer
Schuhe. Kühnel nimmt solch ein
männliches Riesenboot aus dem
Fach. „Das ist Größe 50, ein richtiger Elbkahn.“ Aber auch der
Elbkahn kommt modisch sportlich
daher. Er ist olivgrün und erinnert
an eine Kreuzung zwischen Halbund Turnschuh. Ähnlich ist es bei
den Übergrößen für Damen. Trotz
seiner 42,5 wirkt der rosa Pump
mit einem kleinen Absatz elegant,
die schwarzen Ballerinas beeindrucken gar mit Größe 45. Stellt
man allerdings die 1 ½ daneben,
welche etwa der Größe 33 entspricht, bekommt man ein Gefühl
dafür, wie extrem unterschiedlich
Frauenfüße sein können.
Mitunter sind die Füße aber
nicht besonders groß oder klein,
sondern einfach zu breit. Auch
dann weiß Torsten Kühnel Rat.
„Wir führen die Weiten H und
K, das sind fast schon orthopädische Größen. Sie sind gut für
lose Einlagen geeignet.“ Er zeigt
weiße Sandalen und hellbeige
Pumps, denen man ihre orthopädische-Eignung zumindest von
außen nicht ansieht.
Mit dem Umzug in die Zwinglistraße bekam der Ladeninhaber vor allem eines: mehr Platz.
„Die Fläche hat sich fast verdoppelt“, sagt er und schaut in den
Raum mit dem dunklen Laminat und den hellgelben Wänden.
„120 Quadratmeter“, erklärt er
zufrieden. Kühnel, der auch noch
im Hohenbusch-Center in Weixdorf ein Geschäft besitzt, bietet
neben sehr großen, besonders
kleinen oder weiten Modellen
ebenso in punkto Mode die ganze Schuhbandbreite an. „Von modisch und elegant bis hin zu sportlich und sehr bequem.“ Alle der
15 verschiedenen Marken versprechen gute bis sehr gute
Qualität. Das gilt sowohl für die
frischen jungen Schuhe der polnischen Firma Kacper wie auch
für die trendig eleganten Teile
der Firma Högl. „Der Mercedes
unter den Schuhen“, beschreibt
Kühnel letztere. Von Messen und
sogenannten Ordertagen bringt
der Fachmann immer wieder
neue Ideen mit. Derzeit ordert
er bereits die Waren fürs nächste
Jahr. „Die Farbe bleibt“, gibt er
schon mal einen Ausblick. „Es
wird sogar noch bunter.“ Außerdem bekämen die Riemchensandaletten weitere Verwandte. Derzeit ist der Trend der „Römer auf
Absatz“ vor allem in Schwarz
und Weiß zu erwerben – im
nächsten Sommer wird er beispielsweise auch in Rot und Grün
zu haben sein.
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Honorarprofessorin an der Universität Siegen
Andrea Kirberger
Rechtsanwältin, angestellt
Fachanwältin für Bau- und Architektenrecht
Karcherallee 13 | 01277 Dresden | Fon: 0351/25 25 512 | Fax: 0351/25 25 513
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In wenigen Monaten ist Ausbildungsbeginn. Doch immer noch konzentrieren sich zu viele Schulabgänger
auf einige wenige Ausbildungsberufe. Naheliegende Alternativen werden oft nicht erkannt: So führt die
Ausbildung zum Steuerfachangestellten zu einem attraktiven und sicheren Beruf mit guten Karrieremöglichkeiten. Auch 2010 haben Steuerberatungskanzleien bundesweit voraussichtlich wieder rund 6.000
Ausbildungsplätze zu besetzen. Trocken, wie manche meinen, ist der Beruf des Steuerfachangestellten
ganz und gar nicht, sondern ausgesprochen facettenreich und zukunftsorientiert. Mehr dazu erfahren
interessierte Jugendliche im Internet unter www.mehr-als-du-denkst.de. Ab sofort ist unter dieser Adresse auch eine Onlinebörse mit aktuellen Ausbildungsplatz- und Praktikumsangeboten aus dem ganzen
Bundesgebiet zu finden. Komfortable Selektionsmöglichkeiten erleichtern die gezielte Suche nach einem
geeigneten Ausbildungsplatz. Zusätzlich besteht für Bewerber die Möglichkeit, per Onlinegesuch nach
dem gewünschten Ausbildungsplatz Ausschau zu halten. Die Gesuche werden von Steuerberaterinnen
und Steuerberatern, die Ausbildungsplätze zu besetzen haben, auf der Seite ihrer Steuerberaterkammer
oder bei der Bundessteuerberaterkammer unter www.bstbk.de abgerufen. Neben der neuen Börse finden Jugendliche unter www.mehr-alsdu-denkst.de alle Informationen rund um die Ausbildung sowie einen Onlinetest und einen Kalender mit aktuellen Veranstaltungshinweisen.
Lehrer können dort Unterrichtsmaterial zum Thema „Steuern und Finanzen“ bestellen oder downloaden. Das Angebot ist Teil der Informationskampagne „Steuerfachangestellte/r? Da steckt mehr drin, als du denkst“ der Bundessteuerberaterkammer (BStBK). pi
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Droht die persönliche Finanzkrise,
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„Da steckt mehr drin, als du denkst!“
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ihren Bedingungen fixiert. So
haben in den letzten Monaten
zum Beispiel die Gesellschaften
Helvetia, HDI-Gerling und Aspecta bekannt gegeben, das noch
Handlungsbedarf besteht. „Da
wir nicht wissen, ob diese und
weitere, z. B. auch britische Versicherungsunternehmen in den
letzen Monaten auf ihre betroffenen Kunden zugegangen sind
und eine entsprechende Vertragsänderung angeboten haben, ma-
chen wir jetzt sicherheitshalber
noch einmal auf den möglichen
Änderungsbedarf aufmerksam“,
informiert Heyer. Allerdings
muss dabei erwähnt werden,
dass kein Rechtsanspruch auf
eine solche Vertragsänderung besteht – es sollte aber in der Praxis
keine Schwierigkeiten geben.
Eine weitere Änderung steht bei
den sogenannten Rürup-Renten
an. Auch sie müssen zukünftig
staatlich zertifiziert sein, wenn
die Beiträge in diese Rentenversicherung weiterhin steuerlich
als Sonderausgaben anerkannt
werden sollen. Voraussetzung für
eine Zertifizierung ist dabei unter
anderem, dass fortlaufend sicher
gestellt ist, dass mehr als 50 Prozent des Beitrages auf die Altersvorsorge fallen.
In der Vergangenheit gab es
Verträge mit dem Zusatz eines Berufsunfähigkeitsschutzes, die diese Voraussetzung nicht erfüllten,
so dass auch hier Änderungen
nötig sind. Die Anbieter müssen
betroffene Kunden darüber bis
zum 30. Juni 2010 mit einem Anpi
schreiben informieren. Der Rechtsanwalt kann Möglich- walt unterstützt den Schuldner Bankenkrise, Weltwirtschaftskri- ten einen Anreiz, sich in einem
und wird regelmäßig die se: Was ist mit meiner ganz per- außergerichtlichen
Entschulkeiten aufzeigen, aus
der Schuldenfalle zu
Gläubiger anschreiben, sönlichen Finanzkrise? Der Staat dungsverfahren mit dem Schuldum eine Einigung zu erarbeitet Pläne zur Vermeidung ner zu vergleichen, da im Falle
gelangen und eine
erzielen.
Entschuldung zu
von „Bankrotten“, überschul- einer Insolvenz meist nur eine
erreichen. Er berät
Der Nachweis für dete Mitgliedsstaaten werden zur Quote von unter 5 Prozent verdiese außergericht- Vermeidung einer Insolvenz und teilt wird.
unabhängig, fachliche Schuldenbe- deren Konsequenzen unterstützt.
Ein Entschuldungsverfahren
lich kompetent,
reinigung ist Vorausset- Auch für den Otto Normalver- erfordert jedoch eine Aufstellung
verschwiegen und
zung für ein späteres braucher, der in existenziell fi- aller Forderungen und Verbindschnell. Für ein
VerbraucherinInsolvenzverfah- nanzielle Nöte geraten ist, kann lichkeiten sowie die rechtliche
solvenzverfahren
ren. Der Rechts- es trotz der Möglichkeit der Prüfung, ob die Verbindlichanwalt ist geeig- Restschuldbefreiung vorteilhaft keiten rechtlichen Bestand hamit Restschuldbefreiung muss der
nete Stelle i. S. sein, durch Insolvenzvermei- ben und von den Gläubigern
Schuldner zunächst
der Insolvenz- dungsstrategien und Entschul- durchgesetzt werden können.
versuchen, eine
ordnung, um eine dungsverfahren eine Insolvenz Darüber hinaus stehen VerhandEinigung mit den
Bestätigung hier- abzuwehren. So erleidet der lungen mit den Gläubigern und
Gläubigern zu erfür
auszustellen. Schuldner durch die Bestellung die Ausarbeitung eines allen
Für die Übernah- eines Insolvenzverwalters, der Gläubigern gerecht werdenden
reichen, z. B. eine
Ratenzahlungsverme der Kosten des mit den persönlichen Umständen und rechtlich wie tatsächlich
einbarung. Hierfür ist
Rechtsanwalts kann des Schuldners nicht vertraut ist durchführbaren Konzeptes an,
jedoch oftmals notwendig,
Beratungshilfe beim und zum Teil andere Interessen das Möglichkeiten einer Enteine Übersicht über die SchulAmtsgericht beantragt verfolgt, einen Kontrollverlust. schuldung aufzeigen kann.
den zu erstellen. Der Rechtsan- werden. Tina Ehlgen/Rechtsanwältin
RAK Sachsen Die Gläubiger wiederum erhal-
Foto: Claudia Hautumm/www.pixelio.de
3TEUERBERATUNGSGESELLSCHAFT
Prof. Dr. Petra Kirberger
zu berücksichtigen. Diese Regelung wird aber allein angewandt,
wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Dazu gehört
auch, dass der Versicherer dem
Verbraucher eine Rente garantiert – entweder mit einem Betrag
oder mit einem garantierten Rentenfaktor. Letzteres trifft unter
Umständen alte fondsgebundene
Rentenversicherungen. Nicht alle
Versicherer haben in der Vergangenheit einen solchen Faktor in
Wenn die Schulden drücken,
hilft der Weg zum Anwalt
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¬0!24.%2
Rechtsanwälte
„Wer nach dem 1. Januar 2005
eine private Rentenversicherung
abgeschlossen hat, sollte sich jetzt
seinen laufenden Vertrag noch
einmal genau ansehen“, empfiehlt Andrea Heyer, Versicherungsexpertin der Verbraucherzentrale Sachsen. „Insbesondere
bei fondsgebundenen Rentenversicherungen kann sich mit Blick
auf eine steuerliche Begünstigung
in der Auszahlungsphase Änderungsbedarf ergeben.“
Eine solche Vertragsumgestaltung muss gegebenenfalls bis
zum 30. Juni 2010 erfolgt sein.
Normale private Rentenversicherungen werden in Bezug auf die
Altersvorsorge in der Auszahlungsphase steuerlich begünstigt. Es wird nämlich nur der Ertragsanteil mit dem individuellen
Steuersatz besteuert. Die Höhe
des Ertragsanteils richtet sich
nach dem Lebensalter, das mit
Erhalt der privaten Rente erreicht
ist. Beginnt die Auszahlung zum
Beispiel mit dem 65. Geburtstag,
beträgt der Ertragsanteil 18 Prozent. Von 500 Euro Monatsrente
sind dann nur 90 Euro steuerlich
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Um Steuervorteile weiter zu genießen, sind mitunter Änderungen nötig
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Donnerstag, 10. Juni 2010
Wo der Tempietto versteckt ist
Das Forum für Baukultur will die architektonischen Sinne der Dresdner schärfen
„Das waren gleich mehrere Zufälle auf einmal“, erinnert sich Sebastian Storz an das vergangene Frühjahr, und man hört an seiner Stimme, dass er die Zufälle für so etwas wie eine Fügung hält.
Von dem Erdbeben in den Abruzzen hatte der heutige Wahldresdner, der reichlich 20 Jahre in Italien wohnte und arbeitete, aus
den Nachrichten erfahren. Einen Tag später meldete sich ein Förderer des Forums für Baukultur e. V., dessen Vorstandsvorsitzender Storz ist. „Er wollte eine große Summe spenden, wir sollten
runterfahren und uns die baulichen Schäden vor Ort ansehen.“
Doch so einfach war das nicht. Bis es dazu kam und schließlich
sogar ein Verein vor Ort gegründet werden konnte, bedurfte es
erst noch weiterer Zufälle.
Von Thessa Wolf
Jetzt sind die Dresdner eine feste
Adresse in den Abruzzen. „Forum für Baukultur e. V., Dresda, Germania Federale“ steht in
schwarzen Buchstaben auf dem
Schild an der Mauer der Klosteranlage in Sulmona. Es ist der
Sitz des Vereines MusAA, eine
Abkürzung, die für Museo, Architeturra und Arte steht, also
Museum, Architektur und Kunst.
„Wir sind dort zusammen mit
zwei anderen regionalen Kultureinrichtungen“, erklärt Susanne
Reichle vom Forum. „Und eigentlich machen wir dort fast
dasselbe wie hier.“
Doch, was macht das Forum für
Baukultur eigentlich in Dresden?
Der Verein vermittelt Allgemeinbildung –
Fachwissen für
Jugendliche, erwachsene
Bürger und Fachleute des Bauwesens auf dem Gebiet der Baukultur. Er arbeitet als gemeinnütziger Verein. „Das Baugeschehen
ist Gegenstand öffentlicher Debatten; alle reden mit, doch fehlt
es bei vielen wichtigen Partnern
an grundlegenden Kenntnissen,
an Allgemeinbildung auf dem
Gebiet der Baukunst“, hat Sebastian Storz festgestellt. Musikalische Früherziehung finde beispielsweise überall statt.
„Deshalb werden die wenigsten
Kinder später Berufsmusiker.
Aber sie bekommen ein Gespür
für die Musik.“ Ein solches Gespür wie auch das
nötige Hintergrundwissen
wünsche er
sich für die
Architektur.
„Nur so kann
der Di-
„Kinder malen ihre Stadt“ heißt das Angebot, bei dem Kinder sich
ganze Städte basteln können – und wie nebenbei viel über Baukultur
erfahren. Willi und Anna hat das Ganze großen Spaß gemacht.
alog im öffentlichen Raum über
das Baugeschehen verbessert
und der Weg für fachlich angemessenere Entscheidungen gefunden werden.“ Es ärgere ihn
beispielsweise, sagt Storz, dass
der Unterrichtsstoff über die
baulichen Epochen für Gymnasien neuerdings als Ganzes nicht
mehr Pflichtstoff ist, sondern
dem Ermessen der Lehrer überlassen bleibe. „Das ist doch unglaublich.“
Hier entstehen Bildungslücken,
die auszugleichen das Forum
sich jetzt ebenfalls zur Aufgabe
macht. Man beginnt ganz spielerisch damit – bei den Jüngsten.
Sie können in den Forumräumen
an der Wiener Straße Häuser, Türme und Kirchen basteln. Es gibt
Schnittbogen und Farben. „Und
ganz nebenbei erfahren sie, was
ein Sattel- oder ein Walmdach
ist. Wie kam es früher zur Gründung von Städten und was man
allein schon auf dem täglichen
Schulweg an baulichen Schätzen
entdecken kann“, sagt Sebastian
Storz. Er erzählt dann gerne, wie
Dresden zu dem geworden ist, als
was man es heute wahrnimmt.
„Nicht einfach nur eine Stadt,
sondern ein Ort, der bereitwillig auch viele fremde Einflüsse
aufgenommen hat, Einflüsse,
welche ungemein bereichern.“
Er nennt Baumeister
Gottfried Semper, der
aus Hamburg stammte und Chiaveri, der
aus Rom kam. „Das
Wichtigste
aber
ist: Geschichte ist
Wandel, ist Veränderung.“ Jede Zeit habe ihre
eigenen Merkmale, und diese
sehe man auch an den Gebäuden.
„Nichts ist einfach so da, alles
hat irgendeinen Bezug“, weiß
Storz. Als Beispiel führt er gern
eine Skulptur an der Brühlschen
Terrasse an: „Einer der vier Putti,
der die Renaissance verkörpert,
lüftet einen Schleier. Darunter ist
ein Tempietto zu sehen, ein kleiner Tempel.“ Es handele sich um
einen Bau, der Anfang des 16.
Jahrhunderts in Rom entstanden
ist, dort noch immer steht – und
europaweit als architektonisches
Vorbild galt.
So etwas kommt vor allem bei
größeren Kindern gut an. Deshalb
ist das Forum gern in Schulen zu
Gast, etwa einmal wöchentlich
im Rahmen der Ganztagesbetreuung wie im Hans-Erlwein-Gymnasium oder im Evangelischen
Kreuzgymnasium.
Außerdem ist das Forum immer wieder mit Vorträgen und
Kursen für Erwachsene präsent.
Es organisiert Stadtführungen,
Ausstellungen und Exkursionen.
Und als Fachforum ist es der
Ansprechpartner für alle architektonischen Belange. „Wir haben weder finanzielle noch politische Interessen an baulichen
Entscheidungen in der Stadt“,
sagt Storz, der ursprünglich aus
Berlin kommt, dort wie auch in
Karlsruhe studierte und 1996 von
Italien direkt nach Dresden kam.
„Und jetzt kommt Italien irgendwie zu mir“, lacht der Mann
mit dem weißen Haar und kommt
nochmal auf die Zufälle zurück.
Im Radio hörte Storz damals das
Interview mit einer italienischen
Architektin. Er googelte ihren
Namen, rief sie an – und jetzt
gibt es den Verein MusAA. „In
diesem Sommer laufen dort die
ersten Projekte an.“
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Jensen und der Jacobäer
Zum Stadtfest Pirna wird ein historisches Theaterstück aufgeführt
Die Schweden haben sich damals nicht viele Freunde in Pirna
gemacht. Im 17. Jahrhundert kostete die Belagerung der Stadt
durch schwedische Truppen vielen Bürgern das Leben. Von etwa
900 Menschen lebten danach gerade noch 300. Ganze 70 Häuser
wurden komplett oder teilweise zerstört. Auch Scheunen, Mühlen
und Ziegelöfen, ja sogar die Nikolaikirche, fielen den Besetzern
zum Opfer. Doch es war auch eine Zeit, die Helden hervorbrachte.
Vor ihrem Abzug im September 1639 wollten die Schweden die
gesamte Stadt niederbrennen, ein Plan, der vom Apotheker Theophilus Jacobäer vereitelt wurde. Er ritt unter Einsatz seines Lebens wegen eines Fürbittbriefes nach Dresden. Und Pirna behielt
seine architektonischen Schätze.
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der Dresden-Wegweiser mit umfangreichem Serviceteil
Von Kati Lorenz
Weil diese Geschichte so prägend
für die Stadt an der Elbe ist, wird
sie zum Stadtfest nachgespielt.
2001 feierte das Heimatspiel „Der
Retter“ von Alfred Wagner sein
Comeback. In diesem Jahr ist es
am Freitagabend und am Sonntagvormittag zu erleben. Vom 18.
bis zum 20. Juni wird in diesem
Jahr gefeiert. Offizieller Beginn
ist, wenn am Freitag Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke um
18 Uhr die Marktbühne betritt.
Am Abend gibt es dann noch jede
Menge gängige Musik – Stargast
der Schlagernacht ist Uwe Jensen,
begleitet wird er von Ines Adler.
Im Anschluss heizt dem Publikum
die Pirnaer Band Formant ein.
staltet. Die Freiwillige Feuerwehr
bietet den ganzen Tag auf den Elbwiesen und dem Elbeparkplatz ein
vielfältiges Programm in Zusammenarbeit mit dem Technischen
Hilfswerk und der Deutschen
Lebens-Rettungs-Gesellschaft.
Sportfans kommen beim traditionellen Beachvolleyballturnier und
dem beliebten Drachenbootrennen auf ihre Kosten.
Natürlich wird auch für die
jüngsten Gäste einiges geboten:
Kinderschminken, Bastelecken
und Spielmobile stehen zur Verfügung. Wenn das große Feuerwerk
am Sonnabend gegen 23 Uhr gezündet wird, dürften die meisten
von ihnen allerdings bereits im
Bett liegen.
Zum Stadtfestumzug am
Sonntag sind sie aber bestimmt
wieder wach. Nachdem er im
vergangenen Jahr ausgefallen
ist, soll er diesmal im 777. Jubiläumsjahr wieder stattfinden. Er
führt ab 15 Uhr von der Gartenstraße zum Markt bis zur Oberen Burgstraße.
Der Markt bleibt auch an den anderen Tagen zentraler Festpunkt.
So lädt der Veranstalter, die Kultur- und Tourismusgesellschaft
Pirna mbH, am Sonnabend zur
JUMP-Party. Dazu gehören auch
die Bands Ohrbooten, Jenix, Maradona und Stanfour. Letztere
sind in Deutschland mit ihrem
Titel „Wishing you well“ bekannt
geworden.
Neben dem Markt locken auch
Lange Straße, Zollhof, Obere und
Niedere Burgstraße die Besucher
mit Livemusik und einem bunten
Programm. Um die Marienkirche
präsentieren sich am Sonnabend
Handwerker und Vereine. Im 
Klosterhof wird der schon tradi- Weitere Informationen unter
tionelle Handwerkermarkt veran- www..pirna.de
Klassische
Schwingungen
Biografische
Reise
Melodiöse
Verwirrungen
Schwingungen ist der Titel des
diesjährigen Festivals Mitte Europa. Veranstaltet von Sachsen,
Bayern und der Tschechischen Republik bringt es mit knapp 60 Veranstaltungen klassische Musik
zum Schwingen. Eröffnungskonzert ist am 13. Juni in der MariaHimmelfahrt-Kirche in Kynšperk
nad Ohr̀í, der Abschluss am 1. August in Netzschkau.
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Der Schriftsteller Johannes Urzidil ist seit 40 Jahren tot – Grund
genug, sein Vermächtnis lebendig werden zu lassen. So wird am
Sonntag, dem 20. Juni um 16 Uhr
zu einer biographischen Reise
durch das Werk des berühmten
Schriftstellers und Kunstliebhabers in das Robert-Sterl-Haus
nach Struppen geladen.
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Ein Verwirrspiel um die Liebe
ist Emmerich Kálmáns Operette
„Gräfin Mariza“. Am 12. Juni hat
sie auf der Felsenbühne Rathen
ihre Premiere. Die Geschichte
um den Grafen Tassilo, der sich
in die eigenwillige Gräfin verliebt, von ihr aber zunächst nur
als der Gutsverwalter wahrgenommen wird, punktet mit eingängigen Melodien.
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Was aus dieser alten Bretterbude für ein schönes Haus geworden ist! An der
Schmilkaer Mühle bekommen Wanderer den direkten Vergleich. Denn vor der
hellgelb und rot gemalerten Fassade des sanierten Gebäudes befindet sich die
Stele mit dem Abbild von Adrian Ludwig Richters Kupferstich „Schmilkaer Mühle“. „Solche Stelen möchten wir gern an weiteren Orten anbringen“, sagt Antje
Roth vom Tourismusverband Sächsische Schweiz. „Doch das ist eine Kostenfrage
und nur nach und nach zu realisieren.“ Ein paar andere Vergleichsmöglichkeiten
bekommen die Wanderer in der Sächsischen Schweiz mit der überarbeiteten Broschüre zum Malerweg. In ihr sind etliche Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder
der Landschaft abgedruckt, wie sie einst von Malern erlebt wurde, beispielsweise
der Blick von der Bastei, der Marktplatz von Pirna oder die Elbe bei Bad Schandau. Allerdings gibt es diese Abbildungen nur im Mini-Format, schließlich sollen
noch jede Menge anderer Informationen in die handliche Broschüre passen. Sehr übersichtlich sind
die acht Etappen dargestellt, die man sich an acht Tagen auf insgesamt 112 Kilometern erwandern
kann. „Je nach Kondition ist für jeden von mittelmäßig bis anspruchsvoll etwas dabei“, erklärt Yvonne Brückner, Projektmanagerin Aktivurlaub vom Tourismusverband. Zu Anfangs- und Endpunkten
der einzelnen Etappen gebe es einen guten Anschluss mit öffentlichen Verkehrsmitteln, ebenso habe
man Höhenreliefs skizziert, Gastronomie und Unterkünfte benannt – mit Adresse, Öffnungszeiten
und Telefonnummern. Und zum Abschluss gibt es den Wanderpass zum Abstempeln, sozusagen zum
Beweis für die erlebte Wildromantik am Malerweg.
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Broschüre als Download unter www.malerweg.de oder unter 03501/470147
Pirna & Heidenau
Donnerstag, 10. Juni 2010 Füreinander Freunde sein
Siegfried Fietz kommt zum Ökumenischen Gemeindetag am 20. Juni nach Heidenau
Von Thessa Wolf
Kleinen Siegfried Fietz’ Liedern
lauschen – und natürlich hopsen,
klatschen und mitsingen.
Nach einem gemeinsamen
Mittagessen und der Erarbeitung
eines „Thesenpapiers für eine fair
gestaltete Welt“ tritt der Liedermacher dann noch einmal kurz
nach 14 Uhr für alle auf. Ganz
sicher wird er dabei auch sein
bekanntestes Lied zum Besten
geben. Es ist die Vertonung von
Dietrich Bonhoeffers Text „Von
guten Mächten wunderbar gebor-
gen“. Und dies ist das Lied der
christlichen Hoffnung schlechthin, heißt es doch darin: „Von
guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was
kommen mag. Gott ist bei uns am
Abend und am Morgen und ganz
gewiss an jedem neuen Tag.“
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Sonntag, 20. Juni 2010, 10:30 Uhr
Christuskirche Heidenau
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Zeit treffen sich auf der Leinwand
die deutschen und die australischen Fußballer. Alle weiteren
zu übertragenden Spiele werden
demnächst auf der Homepage
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gesorgt.
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Festivals aufeinander. „Schwingungen existieren in verschiedenen Dimensionen, die verschiedenen Arten von Schwingungen
werden verschiedentlich wahrgenommen; gewisse Schwingungen
kann man sehen, in den Farben
und der Handschrift eines Bildes, das einen staunend verharren
lässt. Andere kann man erspüren,
etwa durch eine sanfte Berührung.
Wieder andere kann man hören,
in einer einfachen Melodie oder
in einem ganzen Sinfoniekonzert.
Diesen sichtbaren, spürbaren und
hörbaren Schwingungen, wie sie
in der Musik, im Dialog des gesprochenen Wortes, aber auch in
der Bildenden Kunst entstehen,
kann man auch im diesjährigen
Festivalsommer begegnen“, erklärt Thomas Thomaschke das
Festivalkonzept. Die Ausstellung
ist dienstags bis donnerstags von
16 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung zu sehen. fh
T ierarzTpraxis
Die Veranstaltung beginnt 10 Uhr
mit einer Andacht und dem musikalischen wie auch thematischen
Einstieg. Anschließend wird es
Referate und Diskussionen geben. Auf dem Programm dazu
taucht immer wieder das Wort
„fair“ auf. „Fair arbeiten – Vom
Umgang mit Arbeitssuche und
Mehrarbeit“ heißt es beispielsweise. Oder „Fair hüten – Vom
Umgang mit der Natur und unserer Mitwelt“. Während die
Großen diskutieren, können die
Fußball
in der Kirche
Die Leinwand ist vorbereitet: Im
Gemeinderaum der Christuskirche Heidenau können demnächst
die Spiele der Fußballweltmeisterschaft gemeinsam angeschaut
werden. So wird am Sonnabend
20:30 Uhr zu der Begegnung
zwischen England und den USA
geladen, am Sonntag zur gleichen
Pirna in der
Mitte Europas
Im Rahmen des „Festivals Mitte
Europa“ (siehe auch Seite 8) ist
noch bis zum 21. Juni eine Ausstellung in der Hospitalkirche
Pirna zu sehen. Hier zeigen Jan
Brodský und Eva Brodská Fotografien und grafische Arbeiten.
Der Mauerfall und zwei Biografien initiierten das deutsch-tschechische „Festival Mitte Europa“.
Der deutsche Konzert- und Opernsänger Thomas Thomaschke und
die Prager Kunsthistorikerin Ivana
Thomaschke-Vondráková schmiedeten mit Freunden den Plan, das
Aufeinandertreffen und das gemeinsame Arbeiten der Menschen
vor allem in den Grenzgebieten
zwischen dem damals geteilten
Deutschland und der ehemaligen
Tschechoslowakei zu fördern.
Entstanden ist ein Festival, das
Bayern, Böhmen und Sachsen
unter einen künstlerischen Hut
bringt. Musik, Bildende Kunst
und Worte treffen während dieses
Er hebt die Hände, um zu klatschen. Oder er schickt sie übers
Keyboard. Der schlanke Mann
mit dem schütteren weißen Haar,
gestutztem Bart und Brille beugt
sich ans Mikrofon und singt.
Dann lächelt Siegfried Fietz in
die Runde, ermutigt die Kinder
zum Mitmachen. Sie sollen hinund herschaukeln, hopsen und
sich in den Arm nehmen. Letzteres passt perfekt zum gerade
erklingenden Text: „Füreinander
Freunde sein, dazu lade ich dich
ein. Mit dir hab ich Spaß, mit dir
hab ich Mut. Du magst mich und
das ist gut.“
Die Sache mit der Freundschaft,
die passt nicht nur Siegfried
Fietz und seiner Botschaft, sie
steht irgendwie auch hinter dem
Ökumenischen Gemeindetag in
Heidenau, bei dem der Liedermacher und Komponist zu Gast
ist. Das Motto dieses 20. Juni
heißt nicht von ungefähr „Damit ihr Hoffnung habt. Visionen
in einer bedrohten Welt“. Für
die Hoffnung spricht bereits
die Liste der Veranstalter. Denn
hinter dem Ökumenischen Gemeindetag stehen die Christen
aller Konfessionen in Heidenau
und Dohna. Dazu gehören die
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Heidenau und die
Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Dohna, aber auch
die Baptistengemeinde Heidenau und die Freie Evangelische
Gemeinde Dohna. Mit dabei
sind ebenso die Ecksteingemeinde Horizonte Weltweit e. V. Dohna und die Römisch-Katholische
Gemeinde Heidenau. Ort des Gemeindetages ist die Christuskirche an der Rathausstraße in Heidenau, die früher mal eine Fabrik
für Fotopapier beherbergte und
erst im vergangenen Jahrhundert
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