Suizidalität - Ärztekammer Bremen

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Suizidalität - Ärztekammer Bremen
66. Jahrgang, Juli/August 2013
Mitteilungsblatt der
Ärztekammer Bremen und der
Kassenärztlichen Vereinigung Bremen
Suizidalität
Jeder Fall ist
anders
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B r e m e r StA n d p u n K t
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Armut macht krank –
Krankheit macht arm
Markus Wüllner, Allianz Ärztespezialist
Prof. Dr. med. Hansjochen Wilke, Onkologe und Ärztlicher Direktor der Kliniken Essen-Mitte, Allianz Kunde seit 1969
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Meistens finden Sie in diesem Editorial Beiträge zur aktuellen
erhöhter Alkohol­ und Nikotingebrauch in diesen Familien. All
berufspolitischen Lage, zu Abrechnungsproblemen, Regelleis­
diesen vielfältigen Problemen muss auch in Verantwortung für
tungsvolumina, Fragen der Freiberuflichkeit, ärztekammerspe­
die zukünftige Generation entgegengesteuert werden. U. a. ha­
zifischen Fragestellungen und Ähnlichem. Diesmal möchte ich
ben sich Gremien wie die „Nationale Armutskonferenz“ als Zu­
Ihre Aufmerksamkeit auf ein altbekanntes Problem lenken, wel­
sammenschluss von Verbänden der Freien Wohlfahrtspflege,
ches Ihnen sicherlich bewusst ist, aber dennoch nicht in Verges­
der Kirchen, des DGB und anderer Organisationen gebildet, wel­
senheit geraten sollte. Aus diesem Grunde wende ich mich auch
che auf diese Zusammenhänge gezielt aufmerksam machen
persönlich an Sie: Es geht um den Zusammenhang zwischen
und Lösungsmöglichkeiten aufzeigen. So stellte die Armutskon­
Armut und Krankheit. Auch auf dem diesjährigen 116. Deutschen
ferenz bereits 2012 fest, dass während des „Europäischen Jahres
Ärztetag in Hannover wurde dieses wichtige Thema in einem
gegen Armut und soziale Ausgrenzung 2010“ Politiker aller Par­
Tagesordnungspunkt unter dem Titel „Gesundheitliche Auswir­
teien betont hätten: „Jedes Kind ist wichtig, die Entwicklungs­
kungen von Armut“ behandelt. Prof. Olaf von dem Knesebeck,
chancen müssen verbessert werden.“ In der Konsequenz sei al­
Direktor des Instituts für medizinische Soziologie, Sozialmedizin
lerdings daraus bisher nicht viel geworden.
und Gesundheitsökonomie des Universitätsklinikums Hamburg­
Außer den politisch Verantwortlichen sind natürlich auch wir
Eppendorf, hielt das Einführungsreferat zur sich anschließenden
Ärzte gefragt: Prävention und Gesundheitsförderung müssen
Diskussion.
vor allem an den Schulen, aber auch grundsätzlich verbessert
Armut ist nämlich mehr als der Verzicht auf Konsumgüter. Sie
werden. Es werden Forderungen nach Erhalt und Ausbau vom
bedeutet häufig physisches und psychisches Leid, höhere Erkran­
öffentlichen Gesundheitsdienst sowie dem Auflegen von noch
kungsraten und eine signifikant geringere Lebenserwartung. Der
mehr Gesundheitsprogrammen laut. Bekannt ist, dass es immer
„Sozialbericht­Datenreport 2011“ belegt, dass armutsgefähr­
weniger Sportunterricht an den Schulen gibt. Als ein Beispiel für
dete Menschen ab dem 45. Lebensjahr häufiger Schlaganfälle,
erfolgreiche Prävention gelten etwa die Besuche von Zahnärz­
Herzinfarkte, Diabetes mellitus, Hypertonie und Depressionen
ten in Schulen und Kindergärten. Sie haben dazu geführt, dass
erleiden. Gleiches gilt für die Morbidität und Mortalität: Bei den
Kinder heute viel weniger Karies haben als früher. Wer ärmere
armen Männern ist die Lebenserwartung durchschnittlich elf,
Patienten erreichen will, muss direkter auf diese Menschen zu­
bei den Frauen acht Jahre geringer als bei der nicht von Armut
gehen, um sie in ihrem Lebensumfeld zu erreichen. „Es müsse
betroffenen Bevölkerung. Mittlerweile sind 15,6 Prozent aller
medizinische Beratung in den Jobcentern geben“ sagt der Main­
Deutschen von Armut bedroht. Folgende Schlagwörter und Zu­
zer Obdachlosenarzt Gerd Trabert.
sammenhänge mögen Ihnen die Bedeutung dieses Problem­
Vielleicht habe ich Sie ein wenig nachdenklich gemacht zu diesem
komplexes noch einmal verdeutlichen: Armut durch Hartz IV,
altbekannten Problem und den komplexen Zusammenhängen.
Arm trotz Arbeit, Armut und Wohnungslosigkeit, Altersarmut
Ziel muss es sein, den Teufelskreis von „Armut macht krank –
sowie familiäre Armut. Ganz besonders wichtig erscheinen mir
Krankheit macht arm“ zu durchbrechen, damit jene Menschen,
jene Probleme, welche sich aus familiärer Armut vor allem für
die in unserem reichen Land aufgrund von Armut „im Schatten
die Kinder und Jugendlichen ergeben: In Deutschland lebt be­
leben“, nicht auf Dauer Armut und soziale Ausgrenzung erfahren.
reits jedes siebte Kind unter 15 Jahren in einer Familie, die auf
Hartz IV angewiesen ist. Das waren im Jahr 2012 immerhin etwa
1,6 Millionen Kinder und Jugendliche. Welche Konsequenzen er­
geben sich daraus für den Alltag: Die Ernährung ist schlechter
und unausgewogener, das führt zur Fehlernährung und Adiposi­
tas bereits bei diesen jungen Patienten. Hinzukommen man­
gelnde sportliche Aktivitäten, vermehrter Medienkonsum sowie
Dr. Johannes Grundmann,
Vizepräsident der Ärztekammer Bremen
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I n H A Lt
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Suizidprävention geht alle an
18
Die Begegnung mit suizidalen Menschen findet an vielen Orten im medizinisch-sozialen
14. August 2013
Für den rettungsdienst sind
Intoxikationen ein oft
präsentiertes diagnostisches
und therapeutisches problem.
Häufig lässt sich die Situation
einfach klären und die Ver­
dachtsdiagnose bestätigen
oder korrigieren.
tIteLtH em A
Vom 28. bis 31.05.2013 fand
in Hannover der 116. deutsche
Ärztetag statt. Zehn tagesord­
nungspunkte mit 221 Anträgen
wurden beraten und ent­
schieden – der Streit um die
Weiterbildung in der ambu­
lanten medizin ist beigelegt.
der Vorstand der Ärzte­
kammer Bremen lädt am
14. August 2013 alle Kammer­
mitglieder zum diesjährigen
Sommerfest in die Schwach­
hauser Heerstraße ein.
Beginn: 16.00 uhr, im Hof
der Ärztekammer Bremen.
Dr. Uwe Gonther
5 Suizidprävention geht alle an
Hilfesystem, aber auch außerhalb davon und manchmal unverhofft mitten im Leben statt.
Es gibt kein Patentrezept für diese Fälle, denn dafür sind menschliche Krisen zu speziell.
Es kommt darauf an, sich auf den Einzelfall einzustellen.
Neben Psychiatern, Nervenärzten, Psycho­
therapeuten in Klinik und Praxis kann
sich auch Hausärzten und Kollegen der
Somatik im Umgang mit Patientinnen
und Patienten plötzlich die Frage stellen,
ob und, wenn ja, wie sehr jemand suizi­
dal ist. In der Regel wird hier psychiatri­
scher Rat eingeholt, dennoch will die Frage
auch manchmal unmittelbar beantwortet
werden. Bei der Einschätzung von Suizi­
dalität haben wir es mit einem Menschen
in einer individuellen Situation von Ver­
zweiflung zu tun, gleichzeitig verfügen
wir über ein Repertoire von diagnosti­
schem und epidemiologischem Wissen.
Um in diesem Spannungsfeld handlungs­
fähig zu bleiben, ist es wichtig, über Suizi­
dalität zu sprechen, mit Kolleginnen und
Kollegen, mit anderen Helfenden und in
der Öffentlichkeit.
Dr. Jörn­Tryggve Günther
8 Intoxikation und Rettungsdienst
Dr. Hans­Michael Mühlenfeld
10 Wie gehen Hausärzte mit Suizidalität um?
Albrecht Mauer, Andreas Reinecke
12 Psychiatrischer Kriseninterventionsdienst
Michael Behrmann
13 Wenn der Lebensmut nicht mehr ausreicht
14 Selbsthilfe für Suizidtrauernde
AKtueLLeS
15 Deutscher Ärztetag in Hannover 2013
16 KV Bremen: Vertretung – Möglichkeiten und Grenzen
17 KV Bremen: Sauberer Schnitt und offene Fragen zur EBM­Reform
18 Ärztekammer Bremen legt positiven Jahresabschluss vor
18 Neue Weiterbildungsordnung – Änderungsvorschläge?
Intern
19 Ehrenzeichen für Wolf Martin Nentwig
21 Fit für die Praxis
ruBrIKen
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22
23
23
Standpunkt
Akademie
Recht
Impressum
Anzeigenbörse
Epidemiologie
Nachdem die Suizidzahlen in Deutsch­
land während der vorangegangenen
25 Jahre kontinuierlich gesunken waren,
steigen die Zahlen seit 2010 wieder an. In
Bremen und Bremerhaven zeigt sich
diese Tendenz aktuell noch nicht. Dabei
sprechen wir von inzwischen wieder
mehr als 10.000 Toten durch Suizid pro
Jahr in der Bundesrepublik Deutschland.
Das sind mehr als Verkehrstote, Drogen­
tote und Mordopfer zusammen. Im Jahr
2009 waren es im Land Bremen 63 Män­
ner und 23 Frauen, davon zirka 1/5 in
Bremerhaven, auffällig in beiden Städten
sind die relativ hohen Werte für junge
Frauen. Dies wird häufig als Ausdruck
besonders schwieriger Lebenslagen (z. B.
in Prostitution) gedeutet. Zu beachten ist
allerdings, dass bei allen Zahlen im
Zusammenhang mit Suizidalität bei der
Erhebung große Unterschiede bestehen
und eine wahrscheinlich hohe Dunkelzif­
fer mit zu beachten ist. Es töten sich mehr
Männer als Frauen (Verhältnis 7:3). Wäh­
rend Suizidversuche sehr viel häufiger
(Verhältnis 1:9) von Frauen unternommen
werden. Als besonders gefährdete Gruppe
werden inzwischen alte, alleinstehende
Männer angesehen. Weitere Risikofakto­
ren sind schwere psychische Krankheiten
wie Schizophrenien, Depressionen, Per­
sönlichkeitsstörungen und Suchterkran­
kungen aber auch Substanzmissbrauch.
Es suizidieren sich allerdings auch Men­
schen ohne vorher psychiatrisch auffällig
gewesen zu sein. Schwer demenzkranke
Menschen suizidieren sich seltener, aller­
dings stellt die Diagnose eine eigene
Form von Belastung dar, die bei einigen
Menschen zur suizidalen Krise führt. Ähn­
liches ist von Diagnosen anderer schwe­
rer körperlicher Erkrankungen bekannt.
Suizid in Medien und Gesellschaft
Vom „Werther“­ zum „Papageno­Effekt“:
Wir alle kennen den sogenannten
„Werther­Effekt“, also die Sorge, dass
durch Medienberichterstattung über Sui­
zide, insbesondere Prominentensuizide,
Wellen von Nachahmungstaten ausge­
löst werden könnten. Auch die sind sehr
schwer zu erfassende Phänomene. Teil­
weise sind es lediglich Verschiebungen in
den Suizidmethoden, teilweise hat es auch
verringerte Suizidzahlen gegeben. Es gibt
Empfehlungen der WHO und auch des
Nationalen Suizid Präventions Programms
(NASPRO) für den Umgang mit dem
Thema in den Medien. Während noch vor
einigen Jahren generell von einer Bericht­
erstattung abgeraten wurde, um Nach­
ahmung zu vermeiden, gilt heute eine
differenzierte Sicht als angemessen, die
davon ausgeht, dass durch eine kritische
Berichterstattung eine Auseinanderset­
zung mit dem Thema den durch Anste­
ckung gefährdeten Betroffenen erleich­
tert wird, sie darüber besser Hilfe suchen
können und so erfolgreich Suizidpräven­
tion betrieben werden kann. Dieses Phä­
nomen ist auch wissenschaftlich unter­
sucht, vor allem durch österreichische
Arbeitsgruppen und findet sich in der
neueren Literatur unter der Bezeichnung
„Papageno­Effekt“. Dieser schöne Name
bezieht sich auf Papagenos suizidale
Krise in der „Zauberflöte“, die er beenden
kann über den Kontakt mit Papagena …
Diese sympathische, emotional positiv
besetzte Bezeichnung eignet sich dafür,
das offene und kritische Durcharbeiten
auch suizidaler Verfassungen an die Stelle
einer tabuisierenden Umgehensweise zu
setzen.
Gesellschaftliche Faktoren
Gesellschaften unterscheiden sich sehr
stark im Hinblick auf Suizidalität. Allge­
mein lässt sich sagen, dass kulturelle und
religiöse Faktoren eine Rolle spielen.
Offenbar neigen religiös stark eingebun­
dene Juden, Christen und Moslems sehr
viel seltener zum Suizid als „Freidenker“.
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Es gibt auch die vielfältig wiederholte
Beobachtung, dass in Gesellschaften mit
relativ hohem Aggressionspotential weni­
ger Suizide auftreten. Offenbar richten sich
dort Aggressionen eher gegen andere,
während in friedlichen, sozial ausgegli­
chenen Gesellschaften Suizidzahlen erhöht
scheinen. Dennoch sehen wir im Zusammen­
hang aktuell mit der Krise in Südeuropa
steigende Suizidzahlen, dies verdeutlicht
wiederum, wie komplex die Thematik ist
und wie schwierig es ist, allgemeingültige
Formeln diesbezüglich zu finden.
Das Einzigartige am
suizidalen Verhalten
2011
107
16,2
14,4
2010
72
10,9
9,6
2009
84
12,7
11
2008
100
15,1
13,1
2007
96
14,5
12,9
2006
69
10,4
9,4
2005
94
14,2
12,9
2004
127
19,2
16,7
2003
113
17,1
15,6
2002
113
17,1
15,4
2001
105
15,9
15,1
2000
99
15
13,9
1999
93
14
13,6
1998
113
16,8
15,4
Diese Tabelle bezieht sich auf:
Region: Land Bremen;
Alter: Alle Altersgruppen;
Geschlecht: Beide Geschlechter;
Nationalität: Alle Nationalitäten;
Art der Standardisierung: Standardbevölkerung
„Deutschland 1987“;
ICD10: X60–X84: Vorsätzliche Selbstbeschädigung
Quelle: www.gbe­bund.de
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Der einzelne Suizid ist zwar Teil gesamt­
gesellschaftlicher Strömungen, dennoch
wird sich der jeweilige Suizident natür­
lich nicht in seiner Verzweiflung fragen,
was die Suizidstatistiken zu seiner Aus­
weglosigkeit sagen, sondern er beschäf­
tigt sich mit seiner persönlichen Krise.
Darum bleibt es für uns als professionell
Helfenden unumgänglich, sich mit dem
Versuch der Innenansicht von Suizidalität
zu beschäftigen. Wir müssen nach Mög­
lichkeiten suchen, den betroffenen Men­
schen in ihrer individuellen Verzweiflung
zur Seite zu stehen, um mit ihnen gemein­
sam eine Perspektive zu entwickeln. Dabei
ist „Krise“ in diesem Zusammenhang
wörtlich zu nehmen, denn es handelt
sich praktisch immer um eine zur Ent­
scheidung führende Zuspitzung, eine Phase,
die ihrer Art nach vorübergehend ist, also
geht es auch darum, Zeit zu gewinnen.
Damit dies gelingen kann, müssen wir
den Betroffenen eine positive wertschät­
zende Gesprächsatmosphäre bieten, eine
professionelle Beziehung herstellen, in der
wir Nähe und Distanz achtsam regulieren
und authentisch und wahrhaftig auftre­
ten. Oft kämpfen suizidale Menschen mit
der Bewältigung schwerwiegender per­
sönlicher Kränkungen; der Umgang damit
muss sehr einfühlsam geschehen, um
seelische Wunden nicht noch zu vertiefen.
Suizid als Nachahmung
Es ist bekannt, dass suizidale Menschen
Suizidvorbilder aus der eigenen Anschau­
ung oder medienvermittelt vor dem
inneren Auge haben. So lässt sich sogar
die Hypothese formulieren, dass jeder
Suizid ein Nachahmungssuizid ist. Beim
gemeinsamen Blick auf solche Vorbilder
kann es gelingen mit den Betroffenen
Schritt zu halten, ihnen zur Seite zu treten,
um sie kurz vor dem Sprung in den Tod
aufzuhalten. Hier kann es hilfreich sein,
mit den Betroffenen über berühmte Sui­
zidenten zu sprechen, deren Schicksal sie
anrührt. Man denke etwa an Robert Enke,
der sich 2009 auf der Bahnstrecke von
Hannover nach Bremen suizidierte oder
an den Tod von Curt Cobain 1994. Bei
Frauen bietet sich die Frage nach ihrer
Meinung zum Tod von Amy Winehouse
oder Marilyn Monroe an. Wir stellen dann
fest, dass die Betroffenen in eine Ange­
hörigenperspektive wechseln, dies kann
eine Suche nach Alternativen zur Suizid­
handlung erleichtern.
Biologische Phänomene und
weitere Signale
Sex oder Gender? Frauen begehen häufi­
ger Suizidversuche, Männer suizidieren
sich häufiger. Dabei wenden sie brutalere
Methoden an. Es gilt hier das männliche
Geschlecht ebenso wie die sozial erlernten
Verhaltensweisen als Risikofaktoren. Sui­
zidales Verhalten kann ein Kommunikati­
onsversuch sein. Frauen schreiben häufi­
ger Abschiedsbriefe als Männer, jedoch
sind auch männliche Suizidversuche und
Suizide in der Regel an jemanden gerichtet,
stellen also einen Kommunikationsver­
such dar. Dieses innere Gegenüber gilt es
in der therapeutischen Hilfestellung zu
erkunden. Suizidhandlungen sind oft mit
Rettungsfantasien verbunden: Zum Bei­
spiel mit der Vorstellung im Jenseits jeman­
den anderen anzutreffen oder gleichsam
für jemanden Sterben zu können. Auch
diese spirituelle Seite von Suizidalität gilt
es zu erkunden. Hier lassen sich gerade
in der Zusammenarbeit mit der Seelsorge
Perspektiven für das Leben entwickeln.
Suizidalität in der Psychiatrie
Die Psychiatrie ist gewissermaßen die
Spezialinstanz für Suizidalität. Glücklicher­
weise sind Suizide im Krankenhaus, auch
im psychiatrischen, nach wie vor eine sel­
tene Angelegenheit. Statistisch häufiger
finden sie sich nach Beendigung einer
stationären Therapie. Dies unterstreicht
die Bedeutung von gut koordinierten Über­
gängen ins ambulante Hilfesystem, also
z. B. zu niedergelassenen Nervenärzten
und Psychotherapeuten.
Gibt es Medikamente dagegen?
Eine medikamentöse Behandlung der
Suizidalität ist tatsächlich möglich, näm­
lich durch Lithiumsalze. Menschen, die
Lithium in therapeutischer Dosierung ein­
nehmen, sind statistisch weniger suizidal
als Menschen, mit ähnlichen Diagnosen,
die kein Lithium einnehmen. Dies scheint
mit einer neuronalen Stabilisierung durch
Veränderung der Calciumkanäle zu tun zu
haben, dass weniger aggressive und auto­
aggressive Impulse ausagiert werden.
Nach neuen Studien korreliert sogar der
Gehalt von Lithium im Trinkwasser nega­
tiv mit den Suizidraten. Dennoch wird
sich so nicht das Problem der Suizidalität
erledigen, vielmehr muss die Grunderkran­
kung behandelt werden, in erster Linie
psychotherapeutisch aber unter Umstän­
den auch medikamentös, z. B. mit Anti­
depressiva oder Neuroleptika. Hier ist zu
beachten, dass einige Nebenwirkungen
von Psychopharmaka die Gefahr von Sui­
zidalität vergrößern können.
Selbstwahrnehmung und
Selbstfürsorge
Darüber hinaus ist es wichtig zu beden­
ken, dass die Beschäftigung mit Suizida­
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Leitfragen zur Orientierung
1. Dran denken! Wann? Immer, wenn wir für Menschen
mit psychischen Krisen oder Krankheiten eine Helferrolle
übernehmen.
2. Drauf reagieren! Nachfragen, Verabredungen treffen!
3. Sind Absprachen möglich?
4. Besteht eine Einengung des Denkens und der Fantasien?
5. Gibt es konkrete Pläne und Vorbereitungen?
6. Existieren Suizidvorbilder?
7. An wen wird dabei gedacht, wer ist das Gegenüber,
an wen ist der Abschiedsbrief gerichtet?
8. Wie sehen Jenseitsvorstellungen aus?
9. Konkrete Hilfsangebote besprechen!
10. Zeit gewinnen!
11. Sich selbst authentisch und wohldosiert in
die Auseinandersetzung einbringen …
12. Verbliebene Kompetenzen und Ressourcen beim Suizidenten
erfragen oder benennen (Was würden Sie einen guten Freund
in einer verzweifelten Lage fragen?)
lität auch die Helfenden selber in düstere
Stimmungen versetzen kann. Im Arztbe­
ruf sind wir nicht etwa in besonderer
Weise von Suizidalität verschont, sondern
rein statistisch sogar vermehrt davon
betroffen. Auch für uns gilt, dass es wich­
tig ist, darüber mit anderen Menschen im
Gespräch zu bleiben, helfen können wir
nur, wenn wir grundsätzlich akzeptieren,
dass es jedem Menschen individuell frei­
steht, sich zu töten. Und: Wir müssen
unsere eigene „suizidale Ecke“ kennen,
um suizidalen Menschen zur Seite zu ste­
hen. Wir sollten also auch wissen, wie
gefährlich es für uns selber ist, uns dar­
auf einzulassen. Um dem suizidalen Sog
zu entgehen, ist es wichtig, in Teams,
Intervisionen, Supervisionen und Selbst­
erfahrung über diese eigenen Anteile zu
sprechen. Mit dem Fortschreiten des ver­
trauensvollen Umgangs in Organisatio­
nen und im Hilfesystem unserer Städte
liegt eine Chance zur Suizidprävention.
Dr. Uwe Gonther,
Chefarzt, Zentrum für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik, Klinikum
Bremerhaven Reinkenheide, Bremerhaven
13. Dritte einschalten! Wen hätten Sie gerne noch gesprochen?
Gibt es jemanden, von dem sie sich gewünscht haben,
dass er sich melden würde?
14. Innerlich die Hoffnung nicht aufgeben, den Gefährdeten/
die Gefährdete für das Leben zu gewinnen!
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Personalabteilung | Postfach 1354
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www.mvz-johanneum.de
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Anzeige
Intoxikation und rettungsdienst
Ein bewusstseinsgetrübter Patient mit (noch?)
stabilem Kreislauf und beginnend
eingeschränkter Atmung ist für den
Rettungsdienst ein gewohntes Bild.
Für das Rettungsteam stellt sich
nun die Frage nach der Ätiologie
des Zustandes und damit nach der
korrekten Diagnose.
Häufig lässt sich die Situation einfach klä­
ren. Durch die Fremdanamnese wird
sofort klar, dass sich hier eine bekannte
Krankheit (z. B. ein Diabetes mellitus)
verschlimmert hat oder ein akutes Ereig­
nis (z. B. ein epileptischer Anfall) diesem
Zustand vorausging. Nun ist es Aufgabe
des Rettungsdienstes durch weitere Dia­
gnostik die Verdachtsdiagnose zu bestä­
tigen oder, falls dies nicht gelingt, zu
überdenken. Im Rettungsdienst sind Into­
xikationen ein oft präsentiertes diagnos­
tisches und therapeutisches Problem.
Von 1.662 gemeldeten (Verdachts­) Intoxi­
kationen, die beim Giftnotruf in Göttin­
gen aus Bremen im Jahr 2011 gemeldet
wurden, ereigneten sich 1.522, also fast
alle, im Haushalt. An zweiter Stelle folgt
der Arbeitsplatz mit 41 Fällen; überra­
schen mag auch die Tatsache, dass 991
dieser Vergiftungen akzidentell waren.
493 Vergiftungen geschahen in suizidaler
Absicht, nur 14 waren „Fremdbeibringun­
gen“. (Vgl. dazu: http://www.giz­nord.de/
cms/images/JaBe/2011/jabe11HB.pdf )
Parathion (E 605) oder Blausäure sind
sehr selten. Die gefährlichste Substanz
ist, richtet man sich nach der Zahl der
Todesfälle, das Kohlenstoffmonoxid ge­
folgt von Opiaten. An dritter Stelle ste­
hen, noch vor dem Alkohol, die Hypno­
tika. Aber z. B. bei Kindern sind neben
Medikamenten auch Haushaltsmittel und
Pflanzen Vergiftungsursachen. Ist die
Situation am Einsatzort nicht eindeutig,
ist der wichtigste Schritt zur richtigen Dia­
gnose, wie eigentlich immer: Dran den­
ken! Die diagnostischen Mittel sind zwar
naturgemäß im Rettungsdienst knapper
als in der Klinik, aber wir haben unsere
Sinne für die körperliche Untersuchung,
können den Blutzucker feststellen und
EKG, O2­Sättigung und expiratorisches CO2
überwachen. Sogar eine CO­Messung kann
heute vorgenommen werden. Eine wei­
tere wichtige Frage ist: Gibt es Unklarhei­
ten im Ablauf eines Ereignisses? Ist der
Patient nach zwei Bier bewusstlos, hatte
er vielleicht K.o.­Tropfen im Bier und keine
Alkoholintoxikation. Oft ist jedoch die
Interpretation der erhobenen Befunde
schwierig. Als Beispiel sei auf die ver­
schiedenen Ursachen für Störungen der
Pupillenmotorik hingewiesen (vgl. Tabelle),
wobei hier kein Anspruch auf Vollstän­
digkeit besteht.
Indizien am Einsatzort
Ist der Verdacht erst einmal aufgekommen,
macht man sich auf die Suche nach wei­
teren Hinweisen: Abschiedsbriefe, leere
Tablettenschachteln und ­blister, Flaschen,
Spritzen usw. … Gibt es aufgedrehte Gas­
hähne, ausgebrannte Öfen? Bemerkt
man Symptome an sich selbst? Natürlich
ist die erste und vordringlichste Aufgabe
des Rettungsdienstes die Versorgung des
Patienten. Bei den allermeisten Vergif­
tungen gilt hier unser Hauptaugenmerk
der Erhaltung und Stabilisierung der
Vitalfunktionen. Hier reicht das Spektrum
von stabiler Seitenlage und Sauerstoff­
gabe bis hin zu Intubation, Beatmung
Häufiges Toxin: Medikamente
Häufig sind Medikamente das Toxin, da
diese durch die ärztliche Verordnung
leicht zugänglich sind. Hier kommen alle
im Handel befindlichen Medikamente in
Betracht, da diese auch versehentlich über­
dosiert werden können oder dem Suizi­
danten das notwendige Fachwissen fehlt.
Illegale Drogen oder Alkohol sind eben­
falls sehr häufige Intoxikationsursachen.
Die wegen ihrer fulminanten Wirkungen,
auch auf die Rettungskräfte, gerne ge­
lernten und abgefragten Vergiftungen mit
Ursachen für Störungen der Pupillenmotorik
Miosis
Mydriasis
Anisokorie
Licht, Opiate, Hypnotika, Pilze, Pilocarpin, Physostigmin,
Histamin, Arwgyll­Robertson­Syndrom (Neurolues)
Dunkelheit, Kokain, Epinephrin, Amphetamine, Crack,
Psilocybin, LSD, Atropin, Schreck, Angst, Schmerz,
Nachtschattengewächse, Scopolamin, Glaukom, SHT
SHT, cerebraler Insult, cerebrale Tumore, Neurolues,
Z. n. Augenoperation, Amaurosis
und kardiopulmonaler Reanimation. Im Lehrbuch steht dann
vielleicht, dass sich die Maßnahmen nach der Art des Giftes
richten. Richtiger ist, dass sich die Maßnahmen nach der Art der
Symptome richten. Die primäre Detoxikation (Magenspülung,
Aktivkohle) ist ebenso wie die sekundäre Detoxikation (for­
cierte Diurese, Harnalkalisierung) die Domäne der Klinik. Für
die Behandlung mit Antidota in der frühen präklinischen Phase
besteht selten eine Indikation. Einzig die Behandlung der Hero­
inintoxikation mit Naloxon kommt wirklich häufiger vor und ist,
wenn man nicht vor Intubation und Beatmung zurückschreckt,
auch nicht unbedingt erforderlich. Die Diskussion im Rettungs­
dienst über die Frage, welche Antidota unbedingt mitgeführt
werden müssen, flammt mit jedem neuen Antidot (z. B. Hydro­
xocobalamin, Fomepizol) erneut auf und ist nicht endgültig zu
beantworten. Eine sehr beschränkte und deshalb meiner Mei­
nung nach gute Diskussionsgrundlage ist die „Bremer Liste“, in
der die Zahl der Antidota auf fünf (Atropin, 4­Dimethylamino­
phenol (4­DMAP), Naloxon, Toloniumchlorid und Aktivkohle)
zusammengestrichen ist. An ihr lässt sich auf diejenigen Vergif­
tungen zurückschließen, deren Behandlung akut notwendig ist
(Alkyl­, Organophosphate und E 605, Blausäure, Methämoglo­
binbildner und, wie schon erwähnt, Opiate).
Auch wenn Sie das
erste Mal bei uns
sind: Sie werden
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uns schon ewig zu
kennen.
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Vergifteter, die Suche nach der Ätiologie, die Sicherung von Er­
brochenem und Tablettenresten für die Identifikation des Toxins und
die Wahrnehmung und Ausschaltung von Gefährdungen für die
Allgemeinheit (z. B. CO in Wohnungen, Gasaustritte o. Ä.). Nicht
verzichtet werden sollte auf die Unterstützung durch die Giftnot­
rufzentrale­Nord, Telefon: 0551/1924­0 oder 0551/38318­0.
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Dr. Jörn­Tryggve Günther,
Anästhesist, Leitender Notarzt, Klinik für Anästhesie,
Intensivmedizin und Schmerztherapie,
Klinikum Bremen­Ost, Bremen
g
9
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S u I Z I dA L I tÄt
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Wie gehen Hausärzte
mit Suizidalität um?
Auch wenn der Verlust eines Patienten durch eine Selbsttötung ein seltenes Ereignis in
der täglichen Sprechstunde darstellt, ist es für den Hausarzt ein schreckliches Erlebnis.
Die Fragen „Hätte ich die Schwere der Erkrankung nicht erken­
nen müssen?“ oder „Hätte ich es verhindern können?“, beschäf­
tigen einen über Tage und Wochen. Trotz aller Unzulänglichkei­
ten der statistischen Erfassung, ist der Suizid ein evidentes
Problem unserer Gesellschaft. Wenngleich Suizidprävention
eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, versuchen Hausärzte
neben etlichen guten Initiativen (Bündnisse gegen Depression,
Krisendienste, gesundheitsziele.de usw.) und trotz aufgaben­
unangemessener Arbeitsbedingungen dieser wichtigen Auf­
gabe nachzukommen. Studien zeigen, dass in den Wochen vor
Risikofaktoren für einen Suizid
Psychische Erkrankungen
Eine psychische Erkrankung erhöht das Risiko suizidaler Hand­
lungen deutlich.
Alkoholmissbrauch und anderer Drogenkonsum
Das Suizidrisiko ist bei Alkoholabhängigkeit etwa um das
10­fache, bei Drogenabhängigkeit sogar etwa zwanzigmal
gegenüber der Allgemeinbevölkerung erhöht; die Suizidge­
fährdung ist auch bei bereits jahrelang erkrankten Süchtigen
gleich bleibend hoch. Kinder und Jugendliche aus suchtbe­
lasteten Familien neigen häufiger zu suizidalem Verhalten
als die Gesamtgruppe.
Schwere Erkrankung
Das Vorhandensein von schweren, nicht heilbaren Erkran­
kungen erhöht das Suizidrisiko stark. Bis zu 40 Prozent der
Suizidanten waren in Studien bei schlechter Gesundheit.
Gewalttätige Umgebung
Manchmal wählen Misshandelte oder Unterdrückte die Selbst­
tötung, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sehen.
Psychosoziale Belastungsfaktoren
Berufliche Überforderung, finanzielle Belastungen und
Arbeitslosigkeit sind oftmals Situationen, die das „Fass zum
Überlaufen“ bringen.
Frühere Suizidversuche
und Suizidgedanken (auch in der Familie) sind starke Prä­
diktoren für einen Suizid.
Isolation, Alleinleben und Verlust von Unterstützung
Geringe soziale Unterstützung, Vereinsamung, Beziehungs­
und Lebenskrisen sowie ein höheres Lebensalter stellen
leider zunehmend die Realität in unserer Gesellschaft dar.
Ein stabiles soziales Netzwerk fängt Krisensituationen
leichter auf.
Tab. 1: Suizidale Risikofaktoren in der Übersicht.
dem Suizid viele Menschen häufiger als sonst einen (Haus)­Arzt
aufsuchen. Dabei wird jedoch oftmals das Ausmaß der Suizidge­
fährdung nicht erkannt. Obwohl uns die „erlebte Anamnese“,
das Lebensumfeld und die berufliche Situation unserer Patien­
ten bekannt sind, ist es dennoch sehr schwierig, in der Sprech­
stunde immer auch an diesen gefährlichen – nicht immer
abwendbaren – Verlauf zu denken.
Wie kann der Hausarzt Suizidalität erkennen?
Hilfreich dabei ist es, die Risikofaktoren (siehe Tabelle 1) für eine
erhöhte Suizidalität zu kennen. Ebenso die schützenden Fakto­
ren (siehe Tabelle 2).
Patienten, die ein erhöhtes Risiko haben, sollten wir gezielt dies­
bezüglich befragen, ggf. mittels eines Fragebogens. Ich spreche
jeden depressiven Patienten empathisch auf Selbsttötungsge­
danken an:
?
?
?
?
… ich kann verstehen, dass es Ihnen
schlecht geht, haben Sie auch schon einmal
daran gedacht, ihr Leben zu beenden?
oder
… haben Sie sich gewünscht nicht wieder
aufzuwachen?
oder
… sind Sie des Lebens müde?
oder
… Ich mache mir Sorgen um Sie,
wie kann ich Ihnen helfen?
Allein schon dieses Ansprechen reduziert bei den Patienten
den Krankheits­ und Leidensdruck, da ich als betreuender
Arzt damit auch Verständnis für ihre Situation signalisiere. Zur
Deeskalation der Situation können beispielsweise eine Verein­
barung im Sinne eines Therapievertrages oder die Verabredung
für ein Treffen am nächsten Tag beitragen. Gegebenenfalls ist
es auch eine Möglichkeit eine „Notrufnummer“ anzubieten:
Meine eigene Handynummer oder auch die Krisentelefonnum­
mer: 0421/79033333. Auch die gemeinsamen Überlegungen,
Partner, Angehörige oder Freunde zur Stärkung des sozialen
Netzes in die aktuelle Krankheitssituation mit einzubinden,
kann entlasten. Suizidprävention sollte generell die Angehöri­
gen mit einbeziehen, denn von jedem Suizid bzw. Suizidver­
such ist auch das Umfeld betroffen.
Was sollten wir möglichst nicht tun?
Ein Bagatellisieren der vom Patienten empfundenen Belastun­
gen, wie „Na, so schlimm ist das doch nicht“ oder „Das wird
schon wieder“ sind in der Regel im Rahmen von depressiven
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Akute Suizidalität
Schützende Faktoren
■■ soziale Kompetenzen
■■ ein gut ausgebildetes Gesundheitsbewusstsein
■■ Persönlichkeitsmerkmale wie Neugierde und Offenheit,
Selbstvertrauen
■■ der Situation angepasste Verhaltensweisen
(adäquate Coping­Strategien)
■■ soziale Integration und die Unterstützung durch
Familie und Freunde
■■ persönliche und berufliche Perspektiven,
diese gilt es zu finden und zu stärken
Sofern der Patient von floriden Selbsttötungsgedanken
berichtet, kann ihm eine „selbst“­schützende
Einweisung angeboten werden.
Im Setting einer Klinik ist eine Entlastung
(psychotherapeutisch und medikamentös)
besser möglich.
Dieses Angebot wird meistens angenommen.
Die Ausnahme ist, dass eine Zwangseinweisung
bei akuter Suizidalität notwendig wird. Dies habe
ich in meiner Praxis nur im Rahmen von Psychosen
erlebt.
Weitere Informationen auch unter:
www.suizidprophylaxe.de oder
www.suizidpraevention­deutschland.de.
Tab. 2: Suizidpräventive Faktoren und Verhalten bei akuter Suizidalität.
Episoden wenig hilfreich, auch wenn es inhaltlich stimmen
mag. Auch wenn ich oftmals zunächst mit dem Patienten im
Rahmen einer suizidalen Krise alleine bin, versuche ich ihn von
der Sinnhaftigkeit einer Kooperation mit einem Nervenarzt zu
überzeugen, was mir aber nicht immer gelingt. Die Mitbehand­
lung durch einen Nervenarzt entlastet den Hausarzt durch die
geteilte Verantwortung und ist zudem hilfreich, wenn eine
komplexere Medikation notwendig wird. Bedeutsam jedoch
bleibt das Erkennen des abwendbar gefährlichen Verlaufes,
eben der Suizidalität.
Dr. Hans­Michael Mühlenfeld,
Facharzt für Allgemeinmedizin,
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psychiatrischer Krisen­
interventionsdienst
KID
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Wenn der Lebensmut nicht mehr
ausreicht …
Seit 1984 gibt es in Bremen den Psychiatrischen Kriseninterventionsdienst (KID).
… und das Leben zu einer nicht mehr zu bewältigenden Zumutung wird, die als größer
Das Spektrum reicht von telefonischen Beratungen bis zu aufsuchenden Hilfen. Ein
eingeschätzt wird, als die eigenen Kräfte, können Menschen empfinden, dass es gut
solches Angebot gibt es sonst nur in wenigen Städten in Deutschland.
wäre, das eigene Leben zu beenden.
Der KID in Bremen ist seit 2003 in Träger­
schaft der Gesundheit Nord und bietet
eine Krisen­ und Notfallintervention außer­
halb der Öffnungszeiten der sozialpsychia­
trischen Beratungsstellen rund um die
Uhr an (an Wochentagen von 17.00 bis
8.30 Uhr und an Wochenenden und Feier­
tagen rund um die Uhr). In Akutsituatio­
nen erhalten hier alle Menschen mit psy­
chischen Störungen Unterstützung.
Hilfe nicht nur für Betroffene
Der KID ist nicht nur Ansprechpartner für
Betroffene, sondern auch für Angehörige,
Nachbarn und Institutionen wie Betreu­
tes Wohnen, Kliniken oder Polizei. Der
KID ist ein Bereitschaftsdienst, der multi­
professionell von den Mitarbeitern/innen
der fünf psychiatrischen Behandlungs­
zentren (BHZ) besetzt wird, einer davon
ist Arzt/Ärztin. Bei einer telefonischen An­
frage wird zunächst die Situation ab­
geklärt und entschieden, ob eine telefo­
nische Beratung ausreichend oder ein
persönlicher Kontakt erforderlich ist. Wenn
ein Mensch ernsthafte Suizidgedanken
äußert, wird zumeist ein direktes Ge ­
spräch erforderlich sein, in dem mit dem
Betroffenen nach Alternativen gesucht
wird. Wenn dabei eine deutliche Entaktu­
alisierung erreicht werden kann, wird auf
ein ausführlicheres Beratungsangebot am
nächsten Tag z. B. in dem zuständigen
BHZ hingewiesen. Manchmal ist ein Orts­
wechsel aus der belastenden Situation
heraus notwendig, z. B. durch einen vorü­
bergehenden Aufenthalt bei Freunden.
Als professionelle Einrichtungen stehen
in Bremen die Rückzugsräume der Ge­
sellschaft für ambulante Psychiatrische
Dienste oder die Psychiatrischen Kliniken
zur Verfügung.
Akute Finanznot
enorme Leistung. Objektiv betrachtet
sind seine Kräfte geschwunden. Gezeich­
net von seinem Schicksal, hält er schon
kleinere körperliche Anstrengungen kaum
durch. Seine wenigen sozialen Kontakte
kann er wegen der vielen Rücksichtnah­
men auf die eigenen Grenzen nicht pfle­
gen und wird immer einsamer. Er erkennt
seine fruchtlosen Bemühungen, aus dem
Teufelskreis herauszukommen, und ver­
zweifelt darüber. Es kann – so die Befürch­
tung – alles nur noch schlimmer werden.
Die Folgen der Bremer Finanznot machen
auch vor den Psychiatrischen BHZ nicht
Halt. Die Stellenkürzungen durch die Stadt
Bremen haben inzwischen ein Ausmaß
erreicht, das die Zukunft dieses fachlich
anerkannten Angebots infrage stellt. Ohne
eine zusätzliche Finanzierung wird sich
der KID nicht in dem bisherigen Umfang
aufrechterhalten lassen. Vorerst ist aber der
Psychiatrische Kriseninterventionsdienst
weiter unter Telefon: 0421/790­33333 zu
erreichen.
Nicht allein in der Lebenskrise
Albrecht Mauer,
Facharzt für Nervenheilkunde,
Klinikum Bremen­Ost, Bremen
Andreas Reinecke,
Facharzt für Psychatrie,
Klinikum Bremen­Ost, Bremen
FALLBEISPIELE
Frau A., 26 Jahre: Der Freund, mit dem sie zusam­
menwohnt, ruft im KID an, weil sie nicht mehr leben will.
Vor Ort gibt sie an, dass sie nicht mehr weiter weiß, die
Beziehung sei schlecht, in Kürze werde sie ihren Job verlieren.
In der Vorgeschichte: Selbstverletzendes Verhalten bei
Borderline­Persönlichkeitsstörung, vor einem Jahr Suizidver­
such mit Medikamenten bei Alkoholintoxikation mit zwei­
tägiger Behandlung auf der Intensivstation. Regelmäßiges
abendliches Entlastungstrinken, am Wochenende „Party“
mit Alkoholexzess bis zum Filmriss. Aktuell nicht alkoholisiert.
Im Gespräch distanziert sich Frau A. von suizidalen Handlun­
gen, stimmt zu, heute auf Alkohol zu verzichten. Sie ist bereit,
sich bei erneuten Suizidgedanken im KID zu melden und sich
am nächsten Tag an die regionale Beratungsstelle zu wenden.
Dort wird mit ihr ein Aufnahmetermin zur qualifizierten
Entzugsbehandlung in der Akuttagesklinik vereinbart.
Herr B., 45 Jahre: Anruf aus dem betreuten Wohnen
mit der Bitte um Hausbesuch. Herr B. hat seit 20 Jahren eine
Psychose und hört chronisch Stimmen. Heute sind diese
besonders drängend und fordern ihn dazu auf, aus dem Fen­
ster zu springen. Die Bedarfsmedikation war ohne Wirkung.
Herr B. ist unruhig und ängstlich, gibt an, er könne den
Stimmen nichts mehr entgegensetzen. Er will aber nicht
in die Klinik gehen. In einem geduldigen, beruhigenden
Gespräch stimmt er dann doch einer freiwilligen Aufnahme
zur Krisenintervention zu und wird stationär aufgenommen.
Frau C., 72 Jahre: Der Ehemann hat die Polizei
gerufen. Seine Frau, die eine schwere Depression hat, wollte
auf die Straße vor ein Auto laufen. Die Einsatzleitung bittet
um einen Hausbesuch. Frau C. gibt an, es sei ihr klar gewor­
den, dass sie Schuld hat an verschiedenen Schicksalsschlä­
gen, die ihre Angehörigen erlitten haben. Sie habe deswe­
gen kein Recht mehr zu leben. Sie ist eingeengt auf den
Schuldwahn und den Entschluss, sich zu töten. Eine freiwil­
lige Aufnahme in die Klinik lehnt sie ab: sie sei nicht krank,
sondern ein schlechter Mensch. Wegen der akuten Selbstge­
fährdung wird die Unterbringung nach PsychKG veranlasst
und Frau C. stationär aufgenommen.
Auslöser können schwere und lange so­
matische oder psychische Leiden sein,
die geschwundene Hoffnung, dass es
noch einen anderen Ausweg aus einem
unerträglichen Leiden gibt. „Das ist kein
Leben mehr“ – so vertrauen uns Men­
schen in der Seelsorge ihre Gedanken an.
Nicht die Hoffnung stirbt zuletzt, sondern
sie ist schon tot. Was noch lebt und leidet,
ist der hoffnungslose Mensch.
Ein männlicher Patient …
… Viele Jahre hat ihm der Alkohol über
seine oft deprimierende Stimmung, über
Selbstzweifel und Unsicherheit hinweg­
geholfen. Die Sucht und ihre Folgen wur­
den zu neuen Quellen der Depression:
Arbeitsplatzverlust, Einsamkeit, körperli­
che Beschwerden. Medikamente sollten
helfen, brachten aber Körper und Psyche
noch mehr durcheinander. In manischen
Phasen versuchte der Patient, bisher Ver­
säumtes nachzuholen – und manövrierte
sich damit tiefer in Erschöpfung und
Depression. Unruhe, körperliche Schmer­
zen und Nikotinsucht begleiten seine
inzwischen jahrelangen schlechten Erfahr­
ungen. In der Depression stehen die posi­
tiven Seiten nicht zur Verfügung: Immer­
hin hat er seinen Lebensweg bisher auch
unter schwierigsten Voraussetzungen
durchgehalten, immer wieder Auswege
gesucht, Schmerzen ausgehalten. Eine
Seelsorge gibt Raum, die eigene Situa­
tion ausdrücken zu können und dabei Be­
gleitung zu haben. Die subjektive Wahr­
nehmung ist echt. Sie kann zeitlichen
Veränderungen unterliegen. Heilsam aber
ist, wenn das, was im Moment empfun­
den wird, wahr­ und ernstgenommen
wird, wenn die Angst vor der schwinden­
den Lebensperspektive geteilt werden kann.
In der Seelsorge erwächst eine Bezie­
hung, in der solche Erfahrungen mitge­
teilt – und das heißt auch geteilt werden
können. Ich nehme dich mit deiner tiefen
Hoffnungslosigkeit an und glaube sie dir –
obwohl es mir dabei auch Angst und
Bange um dich und mich werden kann.
Seelsorge bietet die Erfahrung, in der tie­
fen Lebenskrise nicht allein zu sein. Sie
ermöglicht, in einer menschlich mitfüh­
lenden Beziehung Solidarität zu erfah­
ren. Das schließt nicht aus, nachzufragen,
um sich in die Situation besser einfühlen
zu können und u. U. ausdrücklich auch
das Eingeständnis ein, traurig über nicht
vorhandene Auswege und die eigene
Hilflosigkeit zu sein.
Wertschätzende Begleitung
Nicht selten geht es im seelsorglichen
Kontakt offen oder latent um die Frage
nach eventuellen Folgen eines Suizids für
das eigene (Seelen­)Heil (nach dem
Leben). Der Glaube kann als zusätzliche
Schwelle wirken und damit schützen.
Eine über Jahrhunderte rigide kirchliche
Haltung wirkt nach. Selbstmörder wur­
den früher nicht auf dem Friedhof bestat­
tet. Die Vorstellung: Durch einen Suizid
wird man vor Gott schuldig und deswe­
gen bestraft. Das mag eine Zeit lang
abschrecken. Das erfahrbare Lebensleid
kann aber stärker sein als eine vage Jen­
seitsvorstellung. Außerdem führt der alte
kirchliche Grundgedanke in Widersprü­
che, weil er Gottes Ort an der Seite der
Leidtragenden aufgibt, Strafe über Barm­
herzigkeit, Solidarität und Nähe stellt.
Bei Gott im Tod Erlösung und einen Ort
des Trostes zu finden, kann hingegen
eine den Suizid begünstigende Wirkung
entfalten. Aufgabe gelingender Seel­
sorge ist, dass ein zu Recht erhofftes Ver­
ständnis, aufrichtige Nähe und echtes
Mitgefühl im Leben erfahrbar werden.
Durch eine wertschätzende, ehrliche
Begleitung sollten die so stark in ihren
Lebensmöglichkeiten Bedrängten in ihren
Gesprächspartnern einen Freund oder
eine Freundin unter den Lebenden fin­
den. Dies erhöht die Schwelle zum Suizid
und ist damit präventiv. Alle Mühe und
Anstrengung kann manche Situation ent­
schärfen. Eine Garantie für die Verhinde­
rung von Suiziden gibt es aber auch unter
optimalen Bedingungen nicht. Menschen
müssen manchmal ihren eigenen Wegen
folgen und sollten das auch moralisch
dürfen. Der Gesetzgeber stellt Suizid mit
Recht juristisch nicht unter Strafe. Die
Aufgaben der Seelsorge sind mit einem
vollendeten Suizid nicht beendet. Ihre Auf­
merksamkeit wendet sich den Zurückge­
bliebenen zu, begleitet sie mit ihren
eventuellen Schuldgefühlen und ihrer
Trauer auf der Suche nach einer Versöh­
nung mit dem Weg des Suizidanten und
sich selbst.
Michael Behrmann,
Seelsorger,
Klinikum Bremen­Ost, Bremen
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Selbsthilfe für Suizidtrauernde
Jährlich sterben in Deutschland mehr als 10.000 Menschen durch Selbsttötung. Die WHO
geht davon aus, dass bei jedem Tod etwa 6 bis 23 nahestehende Angehörige unmittelbar betroffen sind. Das heißt, es werden also jährlich 60.000 bis 100.000 Menschen in
besonderer Weise mit Suizid konfrontiert. In einem Gespräch mit Brigitte Klußmann stellt
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deutscher
Ärztetag
2013
AKtueLLeS
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Äußerst diszipliniert wurden auf dem 116. Deutschen Ärztetag in
Hannover zehn Tagesordnungspunkte mit insgesamt 221 Anträgen
beraten und entschieden. Große bundespolitische Themen wie die
zukünftige Finanzierung des Gesundheitswesens oder die Auswirkungen von Armut auf die Gesundheit wurden ebenso intensiv
beraten wie die Muster-Fortbildungsordnung oder Satzungsfragen.
Nach zähem Ringen und manch rhetorischem Gefecht der Protagonisten konnte schließlich sogar der Streit um die Weiterbildung in
der ambulanten Medizin beigelegt werden.
das Bremer Ärztejournal die Arbeit der AGUS e.V. (Angehörige um Suizid) vor.
Bremer Ärztejournal:
Frau Klußmann, wie würden Sie als Leiterin der Bremer AGUSGruppe beschreiben, worin die Besonderheit von Selbsthilfe liegt?
Brigitte Klußmann: AGUS ist in Europa der größte und älteste Verein,
der sich für die Belange und Interessen Suizidtrauernder einsetzt. Wir
bieten in unseren Gruppen die Kompetenz Betroffener an und die
langjährige Über­Lebenserfahrung nach einem Suizid. Die Resonanz
der Betroffenen, durch ihre Aussagen, durch ihre regelmäßige Teil­
nahme an den Gruppenabenden, zeigt, wie viel Kraft diese Gruppen
geben können. Freundschaften untereinander entstehen und der Zu­
sammenhalt ist bemerkenswert. Erfreulicherweise konnten Betrof­
fene sich nach einigen Monaten mit dem Gefühl verabschieden, wirk­
liche Hilfe und Verständnis für ihre Problematik gefunden zu haben.
Die eine oder andere ist bereits zurückgekehrt, um nach einer Erho­
lungs­ beziehungsweise Verarbeitungsphase weitere Arbeit an sich
und ihrer Trauer zu leis­
ten. Das zeigt deutlich, wie
Fokus: Angehörige
wertvoll diese Gemein­
Auch Angehörige von Suizidenten sind
schaft ist. Es gibt aller­
selbst gefährdet, durch Suizid aus dem
dings auch Menschen, die
Leben zu treten. Deshalb ist Selbsthilfe zur
sich lieber allein mit ih­
ganz gezielten Prävention wichtig. Zudem
rer Trauer auseinander­
muss beachtet werden, dass Suizidalität
setzen
und für die eine
in Zusammenhang mit somatischen
Gruppe
nicht der für sie
Erkrankungen und auch chronischen psychi­
passende
Weg zur Verar­
schen Erkrankungen ansteigen kann.
bei
tung
ist.
Aus meiner
In diesem weiteren Sinne ist Selbsthilfe
Sicht
kann
aber eine
präventiv gegen Suizidalität auch bei solchen
Gruppe
Menschen
Halt
Krankheiten. Denn durch die gegenseitige
und
Perspektiven
auf­
Unterstützung von Menschen in Selbsthilfe­
zeigen, wenn das eigene
gruppen können Betroffene möglicherweise
Leben unwiederbringlich
vor der Verzweiflung im Zusammenhang
zerstört
scheint. Im Jahre
mit einer Diagnose bewahrt werden.
1989 hat Emmy Meixner­
Wülker den Verein AGUS aufgrund eigener Betroffenheit in Bayreuth
gegründet. Getragen wird der Verein vom ehrenamtlichen Engage­
ment der Gruppenleiter, Vorstände und Mitglieder.
Bremer Ärztejournal:
Wie hat sich Ihre ehrenamtliche Arbeit in Bremen entwickelt?
Brigitte Klußmann: Ich bin 57 Jahre alt und habe im März 2010 eine neue
AGUS­Selbsthilfegruppe in Bremen gegründet. Ich bin selbst betroffen,
da sich meine Mutter 1973 mit Tabletten das Leben nahm. Ich war 16
Jahre alt und so geschockt und voller Scham, dass ich jahrelang nicht
darüber sprechen konnte. Erst gesundheitliche Probleme machten mir
klar, dass ich irgendwann endlich reden musste, reden über das, was
damals passierte. Die Arbeit für Trauerland e. V. hat mich mit meiner
Lebensgeschichte konfrontiert, die tägliche Auseinandersetzung mit
Tod und Trauer ist für mich ganz normal geworden. Immer wieder
wurde ich darauf angesprochen, ob es in Bremen Hilfe für Angehörige
nach Suizid gibt. Irgendwann fühlte ich mich bereit, selbst eine Gruppe
zu gründen. Durch die herzliche Aufnahme bei der AGUS­Zentrale in
Bayreuth war für mich schnell klar, dass ich an der richtigen Stelle war.
Das Gesundheitsamt in Bremen unterstützte mich sehr beim Aufbau der
neuen Gruppe. Auch die Krankenkassen, insbesondere die AOK Bre­
men, hilft, verschiedene Projekte zu fördern. Ohne diese (finanziellen)
Unterstützungen wäre diese wertvolle Arbeit nicht möglich. Die Arbeit
mit Hinterbliebenen nach Suizid gibt mir sehr viel. Ich habe gelernt,
aus dem Schwachpunkt in meinem Leben etwas Starkes zu machen!
Bremer Ärztejournal:
Wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?
Brigitte Klußmann: Wir haben einen schönen Raum im DRK­Haus in
Bremen gemietet. Dort treffen wir uns 14­tägig für zirka zwei Stunden.
Häufig kommen auch Suizidtrauernde aus der Umgebung in unsere
Gruppe. Viele Betroffene aus Oldenburg oder Bremerhaven/Cuxhaven
nehmen den weiten Weg aus der Not auf sich. Die Gruppenstärke be­
trägt im Durchschnitt acht bis zehn Personen, maximal aber zwölf Per­
sonen. Die Gruppe wird in der Mehrzahl von Frauen wahrgenommen. Es
haben sich in den drei Jahren erst vier Männer in die Gruppe getraut.
Wer Interesse hat, kann sich vorher in der wöchentlichen Beratungszeit
(montags 19.00 bis 21.00 Uhr) unter Telefon: 0160/1125547 bei mir an­
melden.
Bremer Ärztejournal: Herzlichen Dank an Sie, Frau Klußmann, für die
persönlichen Einblicke und das Gespräch.
Auszug an dem Selbsthilfe Wegweiser www.selbsthilfe-wegweiser.de
AGUS: Angehörige und Suizid e.V
Kontakt:
Tel.: 0421/49886­34
www.netzwerk­selbsthilfe.com
Sozialpsychiatrischer Dienst –
Kriseninterventionsdienst
Kontakt:
Tel.: 0421/79033333
Verwaiste Eltern und Geschwister
Bremer e. V.
Kontakt:
Tel.: 0421/20704­65
www.verwaiste­eltern­bremen.de
Telefonseelsorge der evangelischen
und katholischen Kirche
Kontakt:
Tel.: 0800/111­0111 oder
0800/111­0222
So haben die Bremer Delegierten den Ärztetag erlebt:
Bettina Rakowitz
„Beim 116. Deutschen Ärztetag hat mir insbesondere
die Umsetzung der geforderten Arbeitsbedingungen
imponiert. Jeder Arbeits­ bzw. Sitzungsplatz war mit
Strom und dauernder WLAN­Verbindung ausgestattet
und die Anträge wurden zeitnah online gestellt. Im
Verlauf des Ärztetages wurden zunehmend „Stop –
kein Papier“­Schilder ausgelegt. Sodass die zeitlich
aufgestellten Papiermülleimer deutlich weniger überquollen als
in den Vorjahren. Die Sitzungstage selbst waren intensiv, lang
und von interessanten Diskussionen geprägt. Die Grundideen
der neuen Musterweiterbildungsordnung wurden von Dr. Franz­
Joseph Bartmann mit Hilfe eines so titulierten „Schokoladen­
Kompetenz­Modells“ sehr gut dargestellt; sehr gut auch die
Kompromissbereitschaft der Gruppierungen, die letztendlich
die Verpflichtung zur ambulanten Weiterbildung aus ihrem
Antrag herausgenommen haben. Zusammengefasst: Ideale
Arbeitsatmosphäre bei Regen – rund und intensiv!“
Dr. Johannes Grundmann
„Ganz spontan: Es war ein sehr intensiver 116. Deutscher
Ärztetag mit hervorragender technischer Ausstattung
(WLAN), langen, zum Teil sehr kontroversen, Debatten
und vorzeigbaren Ergebnissen. Besonders die Regie und
die Diskussionsführung vom Präsidenten, Prof. Dr. Frank
Ulrich Montgomery, waren exzellent. Persönlich habe
ich mich darüber gefreut, dass der schwierige Komplex
„ambulante Weiterbildung“ trotz aller Widerstände unter Beteili­
gung der verschiedenen Verbände und Organisationen in einem
Konsenspapier zu einem guten Ende geführt werden konnte.
Dies vor allem auch im Hinblick auf die Außenwahrnehmung.“
Jörn Sannemann
„Hannover hat uns sehr gute Bedingungen geboten, die
genutzt wurden, die anstehenden Fragen zu behandeln,
insbesondere die der Weiterbildung im ambulanten
Bereich und ihrer Finanzierung.“
Dr. Klaus-Dieter Wurche
„Was mir spontan gut gefallen hat:
sehr gute Arbeitsbedingungen (äußerlich und innerlich),
die eine konzentrierte Abarbeitung der Tagesordnungs­
punkte ermöglichten, gemäßigtes Wetter, angenehmes
Raumklima der Tagungsstätte, exzellente elektronische
Unterstützung durch WLAN (Papierreduktion), dadurch
zügige Abarbeitung auch komplexer Materie und Tages­
ordnungspunkte wie Weiterbildungsordnung (Kompliment an Dr. Franz­
Joseph Bartmann und Dr. Annette Güntert), die Versammlung ist
auch zu zunächst nicht erkennbaren Kompromissen bereit, wie bei
ambulanter Pflichtweiterbildung – dies lässt doch hoffen, stringente
Sitzungsleitung auch bei renitenten Diskutanten, angemessenes
Begleitprogramm, Hannover kennenzulernen.“
Dr. Alfred Haug
„Es war – im positiven Sinn – ein sehr „politischer Ärztetag“.
Allerdings fand ich die – auf Vorschlag Montgomerys zu
Stande gekommene – Positionierung der Ärztetagsmehrheit
gegen die Bürgerversicherung und für Schwarz­Gelb vor der
Bundestagswahl nicht unproblematisch. Am spannendsten
war die Diskussion über die geplante neue Weiterbildungs­
ordnung, wo Marburger Bund und KBV jeweils für sich die
Lufthoheit bei der notwendigen Einbeziehung niedergelassener Praxen
in die Weiterbildung reklamierten, schließlich aber doch zu einem
tragfähigen Kompromiss gedrängt werden konnten.“
Dr. Heidrun Gitter
„Aus meiner Sicht war das ein erfolgreicher Ärztetag: Ich
finde gut und richtig, dass sich der Deutsche Ärztetag
zum Thema „Zukunft der Krankenversicherung“ mit einem
eigenen Rahmenvorschlag positioniert hat, ohne dabei die
demokratische Legitimation der Politik (des Parlamentes)
zu missachten. Es sind ja Grundsatzüberlegungen mit
wissenschaftlicher Begründung vorgelegt worden und
kein detaillierter Gesetzesreformantrag. Gut war auch, dass man sich
letztlich doch auf eine Beschlusslage zur ambulanten Weiterbildung
einigen konnte, die von einer zeitlich vorgegebenen Pflicht absieht.
Junge Kollegen möchten nicht gegängelt werden und eine Pflichtzeit
bei bestehenden Budgets und Zulassungssperren hätte vor allem
den Nachwuchs, aber auch zur Weiterbildung bereite Kolleginnen
und Kollegen benachteiligt.“
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AKtueLLeS
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Vertretung –
möglichkeiten und Grenzen
Sauberer Schnitt und
offene Fragen zur eBm­reform
Es gibt eine Reihe von Lebenssituationen (Krankheit, Schwangerschaft, Urlaub), die
Der geplante Umbau des Hausarztkapitels im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM)
es einem Arzt oder Psychotherapeuten nur schwerlich erlauben, weiterzuarbeiten.
stößt der Vertreterversammlung der KV Bremen übel auf. Doch es gibt auch Reformpläne,
Dann kommen Vertreter oder Entlastungsassistenten zum Einsatz.
die die Gemüter weniger erregen: Die endgültige Trennung der Vergütung in einen Haus-
Die Vertretung eines Vertragsarztes kann
entweder von einem Vertreter oder einem
Entlastungsassistenten übernommen wer­
den. Die rechtlichen Voraussetzungen für
eine Vertretung ergeben sich aus § 32 der
Zulassungsverordnung für Vertragsärzte
(Ärzte­ZV).
Woche dauert, der KV angezeigt werden.
Der Vertragsarzt muss der KV auch den
Grund für die Vertretung und den Vertre­
ter benennen. Wenn der Vertragsarzt
also z. B. für zwei Wochen in den Urlaub
fährt, dann hat er dies der KV mitzutei­
len, wenn er sich in dieser Zeit vertreten
lässt.
1. Vertreter oder Assistent?
Die Vertretung durch einen Vertreter ist
angezeigt, wenn der Vertragsarzt lang­
oder kurzfristig und durchgängig nicht an
der vertragsärztlichen Versorgung teil­
nehmen kann. Der Vertreter ist an den
Sitz des Vertragsarztes gebunden und
führt in dessen Namen die Praxis weiter.
Ein Vertreter wird zur Erhaltung der Ver­
tragsarztpraxis tätig. Der Entlastungsas­
sistent dagegen kann auch für einzelne
Tage über einen längeren Zeitraum ein­
gesetzt werden. Er wird neben oder
gleichzeitig mit dem Vertragsarzt tätig,
seine Leistungen werden dem Praxisinha­
ber zugerechnet. Ein Entlastungsassistent
wird nur zur Sicherstellung der vertrags­
ärztlichen Versorgung tätig.
2. Vertretungsdauer
In einem Zeitraum von zwölf Monaten
darf sich der Vertragsarzt für die Dauer
von bis zu drei Monaten vertreten lassen
bei Krankheit, Urlaub oder Teilnahme an
einer Fortbildung oder Wehrübung. Frauen
können sich im Zusammenhang mit ihrer
Entbindung sogar bis zu zwölf Monate
vertreten lassen. Eine solche kurzfristige
Vertretung ist nicht genehmigungspflich­
tig, muss aber, wenn sie länger als eine
3. Vertretungsfälle
Weitere Fälle, in denen die Vertretung
zulässig ist, sind im Rahmen der Aus­ und
Weiterbildung oder zur Sicherstellung der
vertragsärztlichen Versorgung sowie die
Erziehung der eigenen Kinder und die
Pflege von pflegebedürftigen nahen
Angehörigen. Grundsätzlich bedarf es in
diesen Fällen der vorherigen Geneh­
migung durch die KV, wenn ein Assistent
oder Vertreter beschäftigt werden soll.
Eine rückwirkende Genehmigung ist auf
keinen Fall möglich. Die Genehmigung
kann formlos bei der KV beantragt wer­
den, jedoch sollte der Antrag enthalten,
wer Vertreter oder Assistent wird, und zu
welchen Zeiten und in welchem Umfang
derjenige tätig wird. Außerdem sollte
angezeigt werden, dass sich der Ver­
tragsarzt über die Eignung des Vertre­
ters/Assistenten informiert hat und diese
vorliegt. Eine Vertragsärztin kann sich
z. B. durch einen Entlastungsassistenten
an jeweils einem Tag in der Woche ver­
treten lassen, um sich in dieser Zeit um
die Erziehung ihrer Kinder kümmern zu
können und das für einen Zeitraum von
bis zu 36 Monaten. Allerdings bedarf es
hierfür einer Genehmigung für die Be­
Wie stelle ich den Antrag?
Der Antrag auf Genehmigung der Beschäftigung eines Vertreters oder Assisten­
ten kann formlos gestellt werden. Anzugeben gegenüber der KV Bremen sind der
Grund der Vertretung, die Dauer und wer als Vertreter tätig wird. Ansprechpart­
nerin bei Nachfragen: Julia Kohlmüller, Telefon: 0421/3404­114.
schäftigung eines Assistenten durch die
KV, die die Vertragsärztin vor Beginn der
Vertretung durch den Entlastungsassis­
tenten zu beantragen hat. Nur bei den
Fällen der Kindererziehung und der
Pflege naher Angehöriger kann die KV
die Dauer der Genehmigung zur Beschäf­
tigung eines Vertreters oder Assistenten
verlängern. Jedwede Beschäftigung eines
Vertreters oder Assistenten ist zeitlich
einzugrenzen und kann widerrufen wer­
den, wenn Gründe, die in der Person des
Vertreters/Assistenten liegen, dies nahe­
legen. Eine endlose Vertretung kann nicht
genehmigt werden, ein Ende muss fest­
gelegt werden.
4. Weitere Grenzen und Voraussetzungen für die Vertretung
Der Vertreter muss die gleichen Voraus­
setzungen wie der Vertragsarzt für seine
Tätigkeit erfüllen, um die Vertretung über­
nehmen zu können. Es kann also z. B. ein
Hautarzt von einem Hautarzt vertreten
werden. Es kann auch von einem Arzt mit
anderer Fachrichtung vertreten werden,
wenn dieser Arzt seine Zulassung in
einem fachverwandten Gebiet hat. Z. B.
kann ein Hausarzt von einem hausärzt­
lich tätigen Internisten vertreten werden.
Durch die Vertretung darf es nicht zu
einer Vergrößerung des Praxisumfangs
oder zur Aufrechterhaltung eines über­
großen Praxisumfangs kommen. Grund­
sätzlich hat der Vertragsarzt den Vertreter/
Assistenten zur Erfüllung der vertrags­
ärztlichen Pflichten anzuhalten. Bezüg­
lich des Vertreters hat er keine weiteren
Befugnisse, da dieser frei und weisungs­
ungebunden tätig wird. Anders beim Ent­
lastungsassistenten: Dieser ist weisungs­
gebunden und muss sich somit an die
Vorgaben des Vertragsarztes halten.
Julia Kohlmüller,
Zulassung und Register, KV Bremen
und einen Facharzttopf zum Beispiel.
„Trennung frischt Liebe auf“, heißt es im
Volksmund. Wenn es schon nicht die
große Liebe ist, so besteht Hoffnung,
dass die geplante Änderung der Hono­
rartrennung von Haus­ und Fachärzten
zumindest einen schwelenden Konflikt
zwischen beiden Versorgungsbereichen
beendet. Denn der Argwohn, dass die
einen den anderen bei der Zuteilung des
Honorars in die Tasche greifen könnten,
wird mit der neuen Haus­Facharzttren­
nung, die zum 1. Oktober eingeführt wird,
zu einem guten Stück der Vergangenheit
angehören. Aus einem Honorartopf, aus
dem bisher Haus­ und Fachärzte prozen­
tual bedient wurden, werden nun zwei
Honorartöpfe; aus der Quote wird eine
faktische Trennung in Euro und Cent. Die
Honorarsteigerung in beiden Töpfen könnte
dann in der Zukunft unabhängig und unter­
schiedlich mit den Krankenkassen ver­
handelt werden. Dazu wird zum Stichtag
1. Oktober 2013 ein sauberer Schnitt
gemacht. Ein Berührungspunkt zwischen
den Versorgungsbereichen bleibt jedoch.
Das Labor wird weiter paritätisch finan­
ziert. Jede zusätzliche Laborleistung zah­
len Haus­ und Fachärzte, egal wer sie ver­
anlasst hat. In anderen KVen kommt an
dieser Stelle noch das Honorar im Bereit­
schaftsdienst hinzu – in Bremen nicht,
weil der „Notdienst“ extrabudgetär ver­
gütet wird. Erwartungsgemäß hat die neue
Haus­ und Facharzttrennung in den Selbst­
verwaltungsgremien der KV Bremen und
auch auf der Sitzung der Vertreterver­
sammlung am 18. Juni keinen Wider­
spruch ausgelöst. Anders als die geplante
Reform des EBM, der Gebührenordnung
der gesetzlichen Krankenversicherung.
Vor allem die Regelungen zum Hausarzt­
kapitel provozierten Kritik. „Es werden
Mechanismen geschaffen, die zu einer
massiven Umverteilung von Honorar füh­
ren, ohne dass zusätzlich Geld ins System
kommt“, fasste KV­Vorstand Dr. Jörg Her­
mann auf der Sitzung der Vertreterver­
sammlung zusammen. Dieser Position
konnten sich fast alle Delegierten an­
schließen, gleichermaßen Haus­ und Fach­
ärzte. Ebenso kritisch wurde die geplante
Einteilung in typische und untypische
Hausarztpraxen bewertet. Die geplante
EBM­Reform für Fachärzte und insbeson­
dere die Einführung einer fachärztlichen
Grundpauschale kam bei den Bremer und
Bremerhavener Ärzten besser weg. Diese
Grundpauschale soll vor allem die so ge­
nannten Basisversorger stützen. Über die
Frage, wer zu den fachärztlichen Grund­
versorgern zählt und wer nicht, entbrannte
auf Bundesebene ein medialer Vertei­
lungskampf. Aber auch hier bezog die
Bremer Vertreterversammlung eine klare
Position: Der Forderung, dass auch die
spezialisierten Internistenfächer der Grund­
versorgung zuzuzählen sind, wurde ohne
Gegenstimme eine Absage erteilt. Das
führe, so die Meinung im Plenum, zu einer
nur schwer begründbaren Absenkung der
Pauschale, von der letztlich niemand mehr
profitiere.
Eine endgültige Entscheidung darüber,
wie der EBM verändert wird, fällt nun in
Berlin. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird
der Trennungsbeschluss zum 1. Oktober
Wirklichkeit. Beim Hausarzt­EBM gibt es
noch sehr viel Gesprächsbedarf.
Quote für halbe Sitze
Die Vertreterversammlung der KV Bremen hat
sich auf ihrer Sitzung am 18. Juni dafür ausge­
sprochen, die Leistungsmenge von Praxen mit
reduziertem Versorgungsauftrag zu quotie­
ren. Ärzte/Psychotherapeuten mit hälftigem
Versorgungsauftrag oder reduzierter Anstel­
lung unterliegen einer Leistungsbegrenzung.
So erhalten Ärzte mit einer halben Zulassung
nur das halbe Regelleistungsvolumen, Psy­
chotherapeuten mit einer halben Zulassung
nur die Hälfte der zeitbezogenen Kapazitäts­
grenze von 32.000 Minuten pro Quartal. Die
Vertreterversammlung folgte mit Ihrer Ent­
scheidung einer Empfehlung des Beratenden
Fachausschusses Psychotherapeuten.
Neue Bedarfsplanung kommt
Zum 1. Juli wird für Bremen und Bremerhaven
eine neue Bedarfsplanung scharfgestellt. Die
Vertreterversammlung hat den von der KV
Bremen und den regionalen Krankenkassen
aufgestellten Bedarfsplan in ihrer Sitzung am
18. Juni zur Kenntnis genommen. Viel wird sich
nicht verändern. Alle Fachgruppen mit Aus­
nahme der Hausärzte in Bremerhaven bleiben
auch nach den neuen Planungsregeln über­
versorgt und damit gesperrt. Von den Psycho­
therapeuten wurde kritisch angemerkt, dass
nun die sogenannten Ausbildungsinstitute in
die Bedarfsplanung einfließen und den Ver­
sorgungsgrad hochtreiben. Daraufhin hat der
Vorstand der KV Bremen angeboten, mit den
Krankenkassen kurzfristig ins Gespräch zu
kommen. Spätestens zum 30. Juni muss ein ein­
vernehmlicher Bedarfsplan aufgestellt sein.
„Fauler Kompromiss“
bei ambulanter Weiterbildung
Als einen „faulen Kompromiss“ hat der Vor­
standsvorsitzende der KV Bremen, Dr. Jörg Her­
mann, die Entscheidung des 116. Deutschen
Ärztetages zur ambulanten Weiterbildung kri­
tisiert. Auf der Sitzung der Vertreterversamm­
lung am 18. Juni bemängelte er insbesondere,
dass es weiterhin eine Verpflichtung für sta­
tionäre, nicht aber für ambulante Weiterbil­
dung gebe. Der Beschluss enthalte eine wei­
tere Kröte: „Als niedergelassener Arbeitgeber
kann man sich kaum wünschen, dass der
Marburger Bund als Arbeitnehmer­Vertreter
in die Praxen einzieht.“
Christoph Fox,
KV Bremen
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Ärztekammer Bremen legt
positiven Jahresabschluss vor
Intern
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ehrenzeichen der deutschen
Ärzteschaft für Wolf martin nentwig
Nach einem kurzen Rückblick der Präsidentin Dr. Heidrun Gitter auf den letzten Deutschen
Nach über 40-jähriger Tätigkeit als Justitiar der Ärztekammer Bremen
Ärztetag beriet die Delegiertenversammlung Ende Juni über den Jahresabschluss 2012.
hat der Vorstand der Bundesärztekammer Wolf Martin Nentwig
Der Jahresabschluss der Ärztekammer
Bremen bestätigt auch für 2012 eine
solide Finanzlage. Wie in den Vorjahren
schloss die Ärztekammer auch das Wirt­
schaftsjahr 2012 mit einem Überschuss
ab. Der Überschuss resultiert aus gestie­
genen Beiträgen und Gebühren, aber auch
aus einer verantwortungsbewussten Haus­
haltsführung. Insgesamt hat die Ärzte­
kammer Bremen zur Bewältigung ihrer
Aufgaben 2.235.000 Euro aufgewendet.
Als Dienstleistungsorganisation entfällt
etwas mehr als die Hälfte der Aufwen­
dungen (1.154.000 Euro) auf Personal­
kosten, 683.000 Euro wurden für den
Sachaufwand ausgegeben. 175.000 Euro
der Aufwendungen entfielen auf die
Selbstverwaltungsorgane einschließlich
der Aufwendungen für die Kammerwahl,
142.000 Euro gingen an die Bundesärzte­
kammer, zirka 80.000 Euro fielen für Ab­
schreibungen an. Die Ärztekammer Bre­
men finanziert sich überwiegend aus
Beiträgen ihrer Mitglieder, die im Jahre
2012 1.643.000 Euro ausmachten. Die
Gebühreneinnahmen aus der Tätigkeit der
Akademie für Fort­ und Weiterbildung
erhöhten sich im vergangenen Jahr auf
250.000 Euro, denen allerdings Aufwän­
dungen in ähnlicher Höhe gegenüber
stehen; die Erträge aus sonstigen Gebüh­
ren blieben mit 250.000 Euro konstant. Der
Anteil der Zinsen, Mieterträge und sons­
tigen Einnahmen an den Erträgen stieg
hingegen auf 180.000 Euro.
Einstimmig und ohne Enthaltungen be­
schloss die Delegiertenversammlung der
Ärztekammer Bremen den Jahresabschluss
2012 und entlastete den Vorstand.
Ebenfalls einstimmig verabschiedeten die
Delegierten eine Änderung der Satzung,
die den sperrigen Namen trägt „Satzung
über die Erhebung von Beiträgen zur
Deckung von Aufwendungen für die
Berufsausbildung und die Förderung der
beruflichen Fortbildung von Arzthelferin­
nen und Arzthelfern“. Kurz gesagt: Nach
dieser Satzung zahlen Ärztinnen und
Ärzte, die in der ambulanten Versorgung
tätig sind, 100 Euro pro Jahr zur Förde­
rung der Ausbildung und Fortbildung der
Medizinischen Fachangestellten. Die Sat­
zung kennt einige Ausnahmen, unter
anderem eine Deckelung für Gemein­
schaftspraxen auf 400 Euro. Als diese Be­
grenzung geschaffen wurde, waren Zusam­
menschlüsse von Ärztinnen und Ärzten
die Ausnahme, heute sind sie die Regel.
Vor allem die Zahl der „Großpraxen“ hat
in den letzten Jahren deutlich zugenom­
men, so dass Mitglieder des Finanzaus­
schusses darum gebeten hatten, die Decke­
lung auf den Prüfstand zu stellen. Zum
einen haben große Praxen einen größe­
ren Personalbedarf, zum anderen vertei­
len sich die Kosten auf mehrere Ärztinnen
und Ärzte, so dass der Einzelne proporti­
onal weniger stark belastet wird. Vor die­
sem Hintergrund sahen die Delegierten
die Privilegierung der Berufsausübungs­
gemeinschaften mit mehr als vier Ärzten
als nicht mehr zeitgemäß an und votier­
ten einstimmig für die Abschaffung die­
ser Regelung. Für große Praxen gibt es
aber noch eine kurze Verschnaufpause:
Da die Gebühr mit dem Kammerbeitrag
eingezogen wird, wird die Neuregelung
erstmals 2014 angewendet werden.
Wenn Sie Fragen zum Jahresabschluss
oder zur Neuregelung der Satzung haben,
sprechen Sie mich bitte an: PD Dr. jur.
Heike Delbanco, Telefon: 0421/3404 – 230,
E­Mail: hgf@aekhb.de.
neue Weiterbildungsordnung –
Änderungsvorschläge?
Die Vorbereitungen zur Novellierung der
Musterweiterbildungsordnung und Richt­
linien haben begonnen. Fachgesellschaften
und Berufsverbände haben ihre Vorschläge
eingereicht, nun sind die Ärztekammern
gefragt.
Die Ärztekammer Bremen ist interessiert
an allen fachlichen Anregungen aus der
alltäglichen Weiterbildungserfahrung.
■■ Veraltete Methoden?
■■ Unrealistische Richtzahlen?
■■ Fachlicher Fortschritt?
Bitte formulieren Sie Ihre Vorschläge auf
der Basis der aktuell gültigen Weiterbil­
dungsordnung – als Änderungsversion
oder Streichung. Wenn Sie neue Elemente
vorschlagen, kennzeichnen Sie bitte, an
welcher Stelle der bisherigen Regelun­
gen dieser Text eingefügt werden soll.
Die Weiterbildungsordnung und die Richt­
linien finden Sie auf unserer Homepage
(Bereich Ärzte > Weiterbildung > WbO
2005). Ihren Vorschlag können Sie per
E­Mail an wb@aekhb.de senden. Bitte
geben Sie im Betreff „Novellierung MWBO“
und die betreffende Facharztkompetenz/
Zusatzweiterbildung/Schwerpunkt an.
Einsendeschluss: 15. August 2013. Wir freuen
uns sehr auf den fachlichen Austausch!
Kontakt: Barbara Feder,
Telefon: 0421/3404­241,
E­Mail: wb@aekhb.de
das Ehrenzeichen der Deutschen Ärzteschaft verliehen.
Dies ist die höchste Auszeichnung, die die Ärzteschaft an einen
Nichtmediziner vergeben kann.
Rechtsanwalt und Notar Wolf Martin
Nentwig hat mit Vollendung seines
70. Lebensjahres seine berufliche Tätig­
keit als Justitiar der Ärztekammer Bremen
beendet. Wolf Martin Nentwig hat die
jeweiligen Vorstände der Kammer seit
40 Jahren juristisch beraten, darunter die
Präsidenten Prof. Dr. Karsten Vilmar und
Dr. Klaus­Dieter Wurche sowie die Präsi­
dentinnen Dr. Ursula Auerswald und Dr.
Heidrun Gitter. Alle Rechtsverfahren der
Ärztekammer hat er gerichtlich und außer­
gerichtlich juristisch begleitet. Als Rechts­
anwalt und Notar war er Mitglied der gro­
ßen, spezialisierten Anwaltskanzlei CAST­
RINGIUS in Bremen und hat neben der
Ärztekammer Bremen auch alle weiteren
ärztlichen und zahnärztlichen Körperschaf­
ten im Lande Bremen als Justitiar beraten.
Dem Aufsichtsausschuss des Versorgungs­
werkes der Ärztekammer Bremen gehört
Wolf Martin Nentwig weiterhin an. Regel­
mäßig veröffentlichte er seit Beginn seiner
Justitiartätigkeit aktuelle Rechtsthemen
im Bremer Ärztejournal. Darüber hinaus
gab er Sachbücher zu medizinrechtlichen
Themen heraus, u. a. das gemeinschaft­
lich herausgegebene Buch „Das Partner­
schaftsgesellschaftsgesetz“. Das von ihm
herausgegebene Buch „Die auslegepflich­
tigen Praxisvorschriften“ hat sich als Best­
seller er wiesen. Seine Ämter bei den ärzt­
einladung zum Sommerfest
der Ärztekammer Bremen
lichen und zahnärztlichen Körperschaften
im Lande Bremen werden von seinen
beruflichen Praxispartnern, den Fachan­
wälten für Medizinrecht, Claus Pfisterer
und Dr. Daniel Combé, fortgeführt.
Herzlichen Dank, Herr Nentwig, für Ihr
langjähriges und überaus großes Enga­
gement für die Bremer Ärztinnen und
Ärzte!
Der Vorstand der Ärztekammer lädt am
14. August 2013 alle Kammermitglieder
zum diesjährigen Sommerfest in die
Ärztekammer ein. Bei einem Glas
Wein haben Sie Gelegenheit, sich mit
der Präsidentin, Dr. Heidrun Gitter, und
dem Vizepräsidenten, Dr. Johannes
Grundmann, auszutauschen, Delegierte
der Ärztekammer und Kollegen zu
treffen, Kontakte zu knüpfen, Projekte
zu besprechen oder einfach nur eine
angenehme Zeit zu verbringen.
14. August 2013
Das Sommerfest beginnt um 16.00 Uhr
im Hof der Ärztekammer Bremen,
Schwachhauser Heerstraße 30, 28209
Bremen.
Wenn Sie Lust haben, vorbeizuschauen, informieren Sie uns bitte,
damit wir besser planen können.
Kontakt: Angelika Reuke,
Telefon: 0421/3404 230,
E-Mail: angelika.reuke@aekhb.de.
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AKAdemIe
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Intern
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Fit für die praxis?!
Fit für den Facharzt
Chirurgie
Kann man Diabetes durch eine Operation heilen?
Referent: Prof. Dr. Stephan M. Freys
termin: 2. Juli 2013, 18.00 – 19.30 uhr
Chirurgie der Milz und des Omentum majus
Referent: PD Dr. Tido Junghans
termin: 6. August 2013, 18.00 – 19.30 uhr
die Veranstaltungen sind kostenfrei (2 pKt)
Betriebsmedizinische und sicherheitstechnische
Aspekte in der Arztpraxis
Sie möchten Ihrer gesetzlichen Verpflichtung zu Unfallverhütung
und Arbeitsschutz in Ihrer Praxis selbst nachkommen? Dann
können Sie sich dem sogenannten Unternehmermodell an­
schließen. Sie nehmen alle fünf Jahre an einer standardisierten
Schulung teil und setzen die entsprechenden Vorgaben selbst
um. Die arbeitsmedizinische Untersuchung bleibt aber Ange­
legenheit eines Betriebsarztes. Das Seminar wird vom Zentrum
für Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen durchgeführt.
termin: 11. September 2013, 14.00 – 19.00 uhr
Kosten: 195,­ euro (7 pKt)
Zapchen Somatics – Leben ist Pulsieren
Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem
Arbeitskreis Psychotraumatologie Bremen e. V.
Zapchen Somatics ist eine Methode der somatischen Re­
strukturierung, entwickelt von Dr. Julie Henderson (USA) und
Mitarbeitern, die inzwischen in manchen stationären und
ambulanten traumatherapeutischen Settings Eingang gefun­
den und sich bewährt hat. Der Ansatz ist, die körpereigenen
Regulationsmechanismen unmittelbar anzusprechen und hier­
durch eine Änderung der neurophysiologischen Reaktions­
muster (z. B. Immunsystem, Hormonsystem, vegetatives Nerven­
system) zu initiieren. Der entstehende Prozess verändert Wahr­
nehmung, Emotionalität, Energiefluss und Bewusstsein.
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Kosten: 120,­ euro/110,­ euro für mitglieder des AKp (8 pKt)
Qualifikation zur genetischen Beratung
Kooperationsveranstaltung mit dem Zentrum für
Humangenetik der Universität Bremen
Vor und nach jeder pränatalen und prädiktiven genetischen
Untersuchung müssen Patienten beraten werden. Dies ist im
Gendiagnostikgesetz geregelt. Wir bieten Ihnen fachgebunden
für Internisten, Hämato­/Onkologen und Chirurgen ein Repe­
titorium und Fälle, damit Sie Ihr Wissen auffrischen und aktua­
lisieren können. Anschließend nehmen Sie an einer Wissens­
kontrolle teil. Mit der bestandenen Wissenskontrolle erhalten
Sie den gesetzlich vorgeschriebenen Qualifikationsnachweis.
termin: 20. September 2013, 14.30 – 20.00 uhr
Kosten: 50,­ euro (6 pKt)
19. Bremer Zytologietag
termin: 21. September 2013, 9.30 – 15.30 uhr
Kosten: 100,­ euro (mikroskopierplatz Ärzte), 70,­ euro
(mikroskopierplatz CtA), 50,­ euro (Zuhörerplatz) (6 pKt)
Ort: Kassenärztliche Vereinigung
Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen
In Kooperation mit BQS Institut für Qualität und Patienten­
sicherheit und den Ärztekammern Hamburg, Mecklenburg­
Vorpommern und Schleswig­Holstein
termin: 23. – 27. September, 25. – 29. november 2013,
13. – 17. Januar, 17. – 21. märz, 12. – 16. mai 2014
Kosten: 835,­ euro je Kurswoche (je 40 pKt)
Ort: Hamburg
Bremer Curriculum für Spezielle Psychotraumatherapie
EMDR-Einführungsseminar
Die Fortbildung ermöglicht den Teilnehmern, EMDR als trauma­
bearbeitendes Verfahren in einem weiten Spektrum von Pro­
blematiken einzusetzen.
Referent: Dr. Michael Hase, Bad Bevensen
termin: 27. – 29. September und 16. november 2013
Kosten: 710,­ euro (33 pKt)
Herausfordernde Gespräche mit Patienten
und Angehörigen meistern
Sind Sie onkologisch tätig und möchten in schwierigen Ge­
sprächssituationen sicherer werden? Zusammen mit der Bre­
mer Krebsgesellschaft bieten wir Ihnen das Kompass Kom­
munikationstraining an, das durch die Universität Heidelberg
entwickelt und erprobt ist. Mit Schauspielerpatienten üben
Sie in der Kleingruppe, um die Theorie zu vertiefen. Die po­
sitiven Rückmeldungen bisheriger Teilnehmerinnen und
Teilnehmer bestätigen das Konzept.
termin: 28. – 30. november 2013, donnerstag 17.30 uhr
bis Samstag 14.00 uhr, Vertiefungstag 22. Februar 2014
Veranstaltungsort: Ärztekammer Bremen
Kosten: 180,­ euro (23 pKt)
Die Anregung stammt von jungen Kammermitgliedern, die in
den Gremien der Ärztekammer aktiv sind: Eine Fortbildung
speziell für Ärztinnen und Ärzte am Übergang von ihrer Kran­
kenhaustätigkeit in die Niederlassung. Viele Fragen können in
diesem Berufsabschnitt auftauchen: Kommt eine Praxistätig­
keit für mich in Frage? Was ist damit verbunden? Wie kommt
man überhaupt in das System? Welche Praxisformen gibt es?
Welche Verträge muss ich machen? Wie organisiere ich eine
Praxis? Die Ärztekammer, der Hartmannbund und die Kassen­
ärztliche Vereinigung haben rund um diese Fragen Informatio­
nen zusammengetragen. Zunächst bieten wir Ihnen an vier
Terminen allgemeine Informationen zur Niederlassung. Sollte
sich innerhalb der Veranstaltungen weiterer Bedarf ergeben,
können zusätzliche Treffen vereinbart werden.
Die geplanten Termine sind:
24.09.2013 Grundlagen der vertragsärztlichen Zulassung
Marion Bünning
03.12.2013 Berufsrechtliche und gesellschaftsrechtliche
Aspekte der Niederlassung
RA Claus Pfisterer, PD Dr. Heike Delbanco
04.03.2014 Wirtschaftliche Grundlagen
Christoph Maaß
03.06.2014 Praxismanagement
Dr. Andreas Umlandt (angefragt)
Alle Veranstaltungen finden im Fortbildungszentrum der Ärzte­
kammer Bremen statt, Beginn ist jeweils um 19.00 Uhr.
Ihre Fragen beantworten Friederike Backhaus und Yvonne Länger,
Akademie für Fort­ und Weiterbildung der Ärztekammer Bremen,
Telefon: 0421/34 04­261,­262, E­Mail: fb@aekhb.de.
Gemäß dem Curriculum der Bundesärztekammer für
Palliativmedizin
die Veranstaltungen finden, sofern nicht anders
angegeben, im Fortbildungszentrum der Ärztekammer
Bremen am Klinikum Bremen­mitte statt. Bei allen
Veranstaltungen ist eine vorherige schriftliche Anmel­
dung notwendig.
nähere Informationen und Anmeldeunterlagen
erhalten Sie bei der Akademie für Fort­ und Weiterbil­
dung, tel.: 0421/3404­261/262; e­mail: fb@aekhb.de
(Friederike Backhaus, Yvonne Länger)
In der Abteilung Gesundheit und Umwelt zum 1. September 2013 die Leitung des Referates Infektionsepidemiologie:
Fachärztin/Facharzt
oder in der Weiterbildung fortgeschrittene Ärztin/Arzt
der Fachrichtungen Medizinische Mikrobiologie,
Virologie, Infektionsepidemiologie,
Hygiene und Umweltmedizin
oder Innere Medizin – Entgeltgruppe 15 TV-L –
Aufgabengebiet:
• InfektiologischeÜberwachungderkommunalenKliniken
undanderermedizinischerEinrichtungen
• BegehungvonGemeinschaftseinrichtungen
• Tuberkulosefürsorge
• WeitereAufgabengemäßInfektionsschutzgesetz,
internationalenGesundheitsvorschriften,einschlägigen
LandesverordnungensowiedemLandesaktionsprogrammKrankenhaushygiene
• ErarbeitungvonInformationsmaterialien,Durchführung
vonFortbildungenundBeratungvonInstitutionen
• KooperationmitEinrichtungsträgernundBeteiligungan
ArbeitsgruppenzuFragenderInfektionshygiene.
AusgewieseneErfahrungenindenBereichenKrankenhaushygiene und Infektionsepidemiologie sind von Vorteil. Sie
pflegeneinenkooperativenFührungsstilundarbeitenteamorientiert.Sieleitenca.15MitarbeiterinnenundMitarbeiter
unterschiedlicher Profession an und übernehmen VerantwortungfüreinbreitesAufgabenspektrum.Diesozialenund
gemeinwesenbezogenen Aspekte der Arbeit im ÖffentlichenGesundheitsdienstsolltenIhnenwichtigsein.
TelefonischeAuskünfteerteiltderAbteilungsleiter,HerrDr.Dullin,
Telefon(0421)6239.
In der Abteilung Sozialpädiatrie ab sofort die Stelle eines/
einer
Kinder- und Jugendarzt/-ärztin
oder Ärztin/Arzt mit fortgeschrittener pädiatrischer
Weiterbildung
(Die Eingruppierung erfolgt bei entsprechender
Qualifikation in Entgeltgruppe 15 TV-L)
Basiskurs Palliativmedizin
Der Kurs Palliativmedizin wendet sich an Ärztinnen und Ärzte
sowie Apothekerinnen und Apotheker und ist ebenso offen
für Interessierte aller Fachrichtungen. Unter der Kursleitung
von Dr. Hans­Joachim Willenbrink findet das Curriculum in
Zusammenarbeit mit dem Qualitätszirkel Palliativmedizin,
der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes
(DGSS) sowie der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedi­
zin (DGP) statt.
termin: 4. – 8. dezember 2013
Kosten: 550,­ euro (40 pKt)
Im Gesundheitsamt Bremen
sind folgende Stellen unbefristet in Vollzeit zu besetzen:
„Be Smart – don’t Start“
nichtrauchen ist in!
Eine Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklä­
rung weist darauf hin, dass immer mehr Jugendliche erst gar
nicht mit dem Rauchen anfangen. Um diese Entwicklung zu
stärken, stellt die Ärztekammer einen Preis für den Nichtrau­
cherwettbewerb „Be Smart – Don’t Start“ bereit. Im Zeitraum
November 2012 bis April 2013 haben sich in Bremen und Bre­
merhaven 77 Klassen an diesem Wettbewerb beteiligt. Den
Preis der Ärztekammer – eine Kanutour – hat die Klasse 8b der
Oberschule an der Schaumburger Straße gewonnen.
Der/diekünftigeStelleninhaber/insolldieAufgabeneines/
einerStadtteilarztes/-ärztinimKinder-undJugendgesundheitsdienstwahrnehmen.VorrangigsollenLeistungeninder
institutionenbezogenen Kinder- und Jugendgesundheitspflege(KindertagesheimeundSchulen),fürbehinderteund
sozial benachteiligte Kinder (Begutachtung, aufsuchende
Gesundheitshilfe),inderGesundheitsförderung(Koordination und Vernetzung), zum Kinderschutz sowie im Impfbereicherbrachtwerden.
Passende Zusatzqualifikationen (z. B. Neuropädiatrie,
Sportmedizin) und Erfahrungen im Öffentlichen GesundheitsdienstsindvonVorteil.
Telefonische Auskünfte erteilt die Abteilungsleiterin, Frau
Dr.Sadowski,MPH,Tel.:(0421)361-59557.
WeitereInformationenzudenStellenausschreibungen
findenSieunter:www.gesundheitsamt.bremen.de
DasGesundheitsamtBremenfördertdieBeschäftigungvon
FrauenaufallenEbenen.Frauenwerdendeshalbausdrücklichaufgefordert,sichzubewerben.SchwerbehinderteBewerberinnen bzw. Bewerber haben bei im Wesentlichen
gleicher fachlicher und persönlicher Eignung Vorrang. Bewerbungen von Menschen mit Migrationshintergrund werdenbegrüßt.
SolltenAufgabenstellungenundAnforderungsprofileIhrInteresse finden, so senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen bitte bis zum 22. Juli 2013 an das:
Gesundheitsamt Bremen - Personalstelle, Horner Straße
60-70, 28203 Bremen oder per E-Mail an: Susanne.MahloOffermann@Gesundheitsamt.Bremen.de
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reCHt
B R E M E R Ä R Z T E J O U R N A L 07- 0 8 |13
Keine Bettruhe­pflicht
bei Arbeitsunfähigkeit
Autor dieser Rubrik ist der Bremer
Fachanwalt für Medizinrecht
Claus pfisterer. Er zeichnet
verantwortlich für den Inhalt.
Kontakt:
pfisterer@castringius.de
Stellenmarkt
Ärztliche Psychotherapie
Praxis/KV-Sitz
ab 1/2014 in Bremen gesucht.
Chiffre 130701
Mit Urteil vom 5. März 2013 (Aktenzeichen:
5 Sa 106/12), hat das Landesarbeitsgericht
(LAG) Mecklenburg­Vorpommern entschie­
den, dass ein Arbeitnehmer während sei­
ner krankheitsbedingten Arbeitsunfähig­
keit nicht stets verpflichtet sei, die eigene
Wohnung nicht zu verlassen.
In dem entschiedenen Fall war der Arbeit­
nehmer arbeitsunfähig krankgeschrieben.
Während dieser Zeit hatte er sich um ein
öffentliches Amt beworben und war dazu
vorstellig geworden. Über diese Vorstel­
lung berichtete die lokale Presse, sodass
der Arbeitgeber von dem Vorstellungsge­
spräch erfuhr.
Der Arbeitgeber hat daraufhin dem Arbeit­
nehmer gekündigt. Diese Kündigung hat
der Arbeitnehmer angefochten. Das LAG
Mecklenburg­Vorpommern entschied, die
Kündigung sei unwirksam, weil kein recht­
fertigender Kündigungsgrund vorliege.
Ein arbeitsunfähig erkrankter Arbeitneh­
mer habe während der Krankschreibung
durch sein eigenes Verhalten dafür Sorge
zu tragen, dass er die Phase der Arbeits­
unfähigkeit möglichst zügig überwindet.
Das verpflichte den Arbeitnehmer aber
nicht stets, das Bett zu hüten oder die
eigene Wohnung nicht zu verlassen. Viel­
mehr sei die jeweils vorliegende Krankheit
zu berücksichtigen, um ermessen zu kön­
nen, welche Verhaltensweisen durch den
Arbeitnehmer während der Zeit seiner
Arbeitsunfähigkeit zu unterlassen sind,
um die baldige Genesung nicht zu verzö­
gern. Im vorliegenden Fall litt der Arbeit­
nehmer an einer Einschränkung der Be­
wegungsfähigkeit seines rechten Arms,
die auf einen eingeklemmten Nerv zurück­
zuführen war. Sein Arzt hatte ihm nur
geraten, den rechten Arm nicht zu belas­
ten. Damit sei nach Ansicht des Gerichts
aber nicht erkennbar, weshalb es dem
Arbeitnehmer verboten sein sollte, sich
während der Arbeitsunfähigkeit für den
von ihm angestrebten Posten vorzustel­
len. Der „Auftritt“ des Klägers während
seiner Arbeitsunfähigkeit könne daher
weder als genesungswidriges Verhalten
noch als Arbeitsverweigerung gewertet
werden. Allein der in einer Vorstellung
liegende „Abkehrwille“ des Arbeitnehmers
rechtfertige ebenfalls keine Kündigung,
solange der Arbeitnehmer seine Pflich­
ten erfülle.
Das LAG bestätigt einen anerkannten
arbeitsrechtlichen Grundsatz: Nur wenn der
Arbeitnehmer während der zur Arbeits­
unfähigkeit führenden Erkrankung den
Zweck der Krankschreibung gefährdet,
kommt ein die Kündigung rechtfertigender
Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflich­
ten in Betracht. Das ist nach der Art der
Erkrankung (und den damit einhergehen­
den Anforderungen an ein zur baldigen
Genesung führendes Verhalten) zu beur­
teilen. Auch in diesem Fall muss vor Aus­
spruch einer Kündigung der Arbeitneh­
mer in der Regel abgemahnt werden.
Wann „schweigt der Zweifel“? BGH zur
Beweiswürdigung im Arzthaftpflichtprozess
Mit Fragen der Beweiswürdigung beim
Vorwurf ärztlicher Behandlungsfehler
befasst sich ein Urteil des Bundesge­
richtshofes vom 16. April 2013 (Aktenzei­
chen VI ZR 44/12). Zu beurteilen hatte der
für die Arzthaftung zuständige 6. Senat
die Frage, wann mit ausreichender Ge­
wissheit der Beweis eines Behandlungs­
fehlers und seiner Ursächlichkeit für einen
Gesundheitsschaden geführt ist. Hinter­
grund war ein Operationszwischenfall bei
einer Bandscheibenoperation mit anschließ­
ender Querschnittlähmung. Die klagende
Patientin führte diesen Umstand auf eine
kurzzeitige Kontusion des Rückenmarks
beim „Einschlagen“ eines Bandscheiben­
implantats zurück. Der beklagte Arzt
machte die schicksalhaft mögliche Bil­
dung eines Hämatoms für die Lähmung
verantwortlich. Das Oberlandesgericht
hatte in seiner mit der Revision zum BGH
angefochtenen Entscheidung alle mögli­
chen Alternativursachen der Querschnitt­
lähmung ausgeschlossen und daraufhin
den Beweis eines schadensursächlichen
Behandlungsfehlers als geführt angese­
hen. Zu Recht, so der BGH:
Die Beweiswürdigung obliege der sub­
jektiven Überzeugung des zuständigen
Richters. Ihr müssten allerdings nach­
prüfbare objektive Tatsachen zugrunde
liegen. Absolute naturwissenschaftliche
Gewissheit sei für die Führung des Be­
weises nicht erforderlich. Ausreichend sei
ein „für das praktische Leben ausreichen­
der Grad an Gewissheit, der Zweifeln
Schweigen gebietet“, ohne sie völlig aus­
schließen zu müssen. Aus den Umständen
des Streitfalles, nämlich einem nachge­
wiesenen Operationszwischenfall, einer
zeitgleich eingetretenen Kreislaufreak­
tion der Patientin sowie einem Ödem im
AnZeIGenBörSe
B R E M E R Ä R Z T E J O U R N A L 07- 0 8 |13
Operationsbereich und dem zeitlich kor­
relierenden Auftreten der Lähmung bei
gleichzeitigem Fehlen von Blut spuren für
ein Hämatom habe das Gericht auf die Ver­
ursachung der Querschnittlähmung durch
eine Prellung des Rückenmarks schließen
dürfen. Auch die Tatsache, dass ein Häma­
tom als Ursache nicht völlig auszuschließen
sei, rechtfertige keine Zweifel bezüglich
der Verursachung der Querschnittlähmung,
solange das erkennende Gericht – sach­
verständig beraten – denkbare Anhalts­
punkte für einen schicksalhaften Verlauf
ausschließe. Der BGH bestätigt damit
seine bisherige Rechtsprechung aus­
drücklich auch für ein „Ausschlussverfah­
ren“, in dem denkbare Alternativursachen
einer Gesundheitsbeeinträchtigung plau­
sibel ausgeschlossen werden, bis ledig­
lich ein ärztlicher Fehler als einzig wahr­
scheinliche Ursache verbleibt.
Hausarztpraxis
in Bremen­Nord gesucht,
gerne Einstieg in GP oder Über­
nahme, KV­Sitz vorhanden.
Bereich Burglesum bis Vegesack.
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familiärer Umgang sind unser Erfolgsrezept. Gerne auch von
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kulturellen Bremer Stadtteil Osterholz­Tenever – wir sprechen
auch türkisch und russisch.
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Tel. 0171/6007299
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Zuschriften auf Chiffre-Anzeigen bitte an:
Matzke & Heinzig GmbH, Chiffre­Nr.:
Mandelnstraße 6, 38100 Braunschweig,
Tel. 0531/23748­56, Fax 0531/23748­10
Kleinanzeigenschluss Heft 09/13: 16. August 2013
Anzeigenformular als Faxvorlage unter
www.bremer-aerztejournal.de
ImpreSSum
Bremer Ärztejournal
Offizielles Mitteilungsorgan der Ärztekammer Bremen
und der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen;
ISSN 1432­2978
www.bremer­aerztejournal.de
Herausgeber:
Ärztekammer Bremen,
Schwachhauser Heerstraße 30,
28209 Bremen, www.aekhb.de
Kassenärztliche Vereinigung Bremen,
Schwachhauser Heerstraße 26/28,
28209 Bremen, www.kvhb.de
Für den Inhalt verantwortlich:
Franz­Josef Blömer, Günter Scherer
Autoren dieser Ausgabe:
Michael Behrmann, PD Dr. Heike Delbanco,
Barbara Federer, Christoph Fox,
Dr. Uwe Gonther, Dr. Johannes Grundmann,
Dr. Jörn­Tryggve Günther,
Julia Kohlmüller, Albrecht Mauer,
Dr. Hans­Michael Mühlenfeld,
Claus Pfisterer, Andreas Reinecke
redaktion:
Andrea Klingen (Ltg.), Birka Ließ, Claudia Renner,
Dr. Friedrich Wagey
Bildnachweis:
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© lightpoet, © Rynio Productions
Verlag:
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Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. I/12,
gültig ab 1. Januar 2012.
druck: Druckerei Schäfer
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Postvertriebsstück H 42085, Deutsche Post AG, Entgelt bezahlt.
Ärztekammer Bremen, Schwachhauser Heerstraße 30, 28209 Bremen
Sonstiges
Herrenhaus/Ostsee
Intervisionsgruppe
Urlaub/Wohnen/Relaxen
usw., Teilverkauf, teilsaniert,
nur rd. 2 Std. von HB.
Dr. med. Jochen Brücher – Coach
Tiefenpsychologisch arbeitende
ärztliche Therapeutengruppe
hat Platz für neuen
Kollegen/Kollegin.
Der ärztliche Kollege als Coach
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hhs-t@web.de,
Tel. 0421/513395
Chiffre 130709
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24. August 2013 von 8.30 – 13.30 Uhr
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Um Anmeldung wird gebeten:
Tel. 0421/5599­277 Fax: 0421/5599­856
Mail: isc@roteskreuzkrankenhaus.de
Programm­Info: www.roteskreuzkrankenhaus.de/
Kliniken/Schmerzzentrum
In Kürze tagt der Pressebeirat des Bremer Ärztejournals und übernimmt die
Planung der Schwerpunktthemen für das nächste Jahr, Vorschläge dazu
können bis zum 4. September 2013 eingereicht werden. Mit dem Vorschlag
für das Thema sollte ein inhaltlicher Koordinator benannt werden sowie
die möglichen Themen/Autoren für die Artikel. Damit liegt dann dem Presse­
beirat eine gute Entscheidungsgrundlage für die Jahresplanung vor. Die aus­
gewählten Themen werden in der Dezember­Ausgabe des Bremer Ärzte­
journals veröffentlicht.
Für Rückfragen steht Franz­Josef Blömer von der Ärztekammer Bremen zur
Verfügung, E­Mail: franz­josef.bloemer@aekhb.de.
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Schwerpunktthemen 2014