Zur Eröffnung - Gießener Allgemeine Zeitung

Transcription

Zur Eröffnung - Gießener Allgemeine Zeitung
6. Jahrgang · 12/2013
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Zur Eröffnung:
Ein Heft über das neue Großkino
am Berliner Platz
Stadtgespräch
Weihnachten
Hello Mellow: Neue
Luxus-Marshmallows
aus einer Gießener
Seite 18
Manufaktur.
Alle Jahre wieder?
Wir verraten, was bei
uns an Heiligabend
anders wird. Seite 20
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6. Jahrgang · 11/2013
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Der harte Alltag
Gießener Taxi- und
Mini-Car-Fahrer
Stadtgespräch
Campus
Quo vadis, Kaufhof?
Unsere Ideen für den
Leerstand im Herzen
Seite 18
Gießens.
Warum Studenten
über Facebook Geld
für Vorlesungsplätze
Seite 38
bieten.
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• Interviews und
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Erscheinungstermin Januar-Ausgabe: Freitag, 27. Dezember 2013
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In Stadt und Landkreis Gießen.. .
...die Nr.
Tel. 0641/30 03-2 23, -2 24 · Fax 06 41/30 03-3 00
Editorial
Mein erster Kinoabend war ein Nachmittag. Ich verbrachte ihn mit zugekniffenen Augen und – wenn mich die Erinnerung nicht trügt – schreiend. 70 Minuten. So lange flimmerte »In einem Land vor unserer Zeit« über die Leinwand.
Littlefoot, Petrie und den dicken Spike konnte ich mir angucken, aber der Scharfzahn war zu viel für meine jungen
Nerven. Nun lese ich: Regisseur Don Bluth musste zehn Minuten kürzen, weil Szenen als zu beängstigend für Kinder
angesehen wurden. Das muss nach meinem Besuch gewesen sein. Vielleicht war an diesem Nachmittag ein Mitarbeiter der FSK anwesend und sah in einer der hinteren Reihen diesen kleinen schreienden Jungen. Aber geschenkt. Ein
paar Jahre später war dann alles anders. »Jurassic Park« wollte ich sehen, durfte aber nicht. An der Kinokasse hatten
sie mich herausgesiebt. Zu jung. Die Eindrücke von der Isla Nublar durfte ich mir dann von meiner Stiefschwester
beschreiben lassen, was so unspannend war wie das 600 Seiten starke Buch. Kino ist eben ein besonderes Medium.
Deshalb bin ich auch glücklich, dass es im Multiplex am Berliner Platz nun endlich losgeht. Nach 15 Jahren Vorbereitung ist es genau der
richtige Zeitpunkt für mich. Ende des Monats läuft ein Film namens »Dinosaurier« an. Es gilt, ein Trauma zu überwinden. Florian Dörr
BLICKPUNKT
4
Zur Eröffnung des neuen Kinos am Berliner Platz: Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen ·
Filmplakate über Gießen · Kino historisch
BRAD SHAWS KOLUMNE
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Unser Kolumnist beschäftigt sich im
Dezember mit »Kopfkino«
BLICK IN DIE REGION
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Zeitreise: Das Kino in Grünberg
STADTGESPRÄCH
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Alle Jahre wieder? streifzug-Mitarbeiter
verraten, was sich für sie an diesem
Heiligabend ändern wird
MEDIATHEK
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24
Hochgenuss aus Alsfeld: Das Adel.es
AUSLESE
AM MAIN
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Die Batschkapp zieht um · Der Gibson
Club: Frankfurts Perle
KULTUR
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42
Der Teufel los: Beim Eishockey in Bad
Nauheim herrscht große Euphorie
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Wein des Monats
SPERRSITZ
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Number of Silence: Am 11. Dezember
startet eine Webserie aus Gießen
VINOTHEK
Neu im Kino
RAMPENLICHT
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Die Strippenzieher des neuen Kinos im
Interview
streifzug
Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
IMPRESSUM
Zwischen Professoren und Pocorn:
THM-Vorlesungen im neuen Kino
SPORTWELT
CD und App im Test
UNTERWEGS
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CAMPUS
Luxus-Marshmallows aus Gießen
WEIHNACHTEN
VERANSTALTUNGSKALENDER
Foto: Schepp
Foto: Schepp
Inhalt
45
Herausgeber:
Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG
Druck: Dierichs Druck+Media GmbH & Co. KG, Kassel
Redaktion: Marc Schäfer (verantwortlich), Florian Dörr
E-Mail: streifzug@giessener-allgemeine.de
Verlag: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus GmbH & Co.
KG, Marburger Straße 20, 35390 Gießen (zugleich auch
ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen), Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRA 4409;
PhG: Mittelhessische Druck- und Verlagshaus Verwaltungsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB
8053, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel (Gießen), Dr. Max
Rempel (Gießen); Alleiniger Kommanditist: Mittelhessische
Druck- und Verlagsgesellschaft mbH, Sitz: Gießen, Amtsgericht Gießen HRB 43, Geschäftsführer: Dr. Jan Eric Rempel
(Gießen), Dr.Max Rempel (Gießen).
Erscheinungsweise: Der Streifzug erscheint monatlich in der
»Gießener Allgemeinen Zeitung«, »Alsfelder Allgemeinen
Zeitung« sowie in über 200 ausgewählten, stark frequentierten Auslagestellen. Auflage: 40 000 Exemplare
Anzeigenleitung: Jens Trabusch
Anzeigenverkaufsleitung:
Ulrich Brandt, Tel. 06 41/30 03-2 24, Anschrift siehe oben
Gültig ist der Anzeigentarif Nr. 4 vom 1. Januar 2013
streifzug – Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
Titelbild: Fotolia, MDV-Grafik J. Engel
Sofern Sie Artikel dieser Publikation in Ihren internen elektronischen Pressespiegel übernehmen wollen, erhalten Sie die
erforderlichen Rechte unter www.presse-monitor.de oder unter Telefon 0 30/28 49 30, Presse-Monitor Deutschland GmbH
& Co. KG. © Streifzug, Gießen
12/2013
streifzug 3
Fotos: Schepp
BLICKPUNKT
Emanzipation von Marburg
Rund 15 Jahre wurde erst gestritten, dann geplant, später gebaut am Berliner Platz. Mehrfach
musste die Eröffnung verschoben werden. Manche dachten schon: Das wird nichts mehr. Nun
nimmt das Multiplex in Gießens Mitte seinen Betrieb auf. Für die einen ein Grund zur Freude.
Potenziell eine Liebesgeschichte. Für die anderen eine Gefahr. Recht sicher ein Drama.
Geschrieben, schwarz auf weiß, sind es nur
Zahlen und Fakten: Neun Säle. 20 Millionen
Euro teuer. 160 Quadratmeter für die größte
Leinwand. Sound sogar von oben. 48 Bilder
pro Sekunde. Knapp 1500 Sitzplätze insgesamt. Doch nach über einem Jahrzehnt des
Planens, der Gespräche, des Baus bedeutet
die Eröffnung am Berliner Platz nicht weniger als das große Finale einer Geschichte,
die lange eine unendliche war. Und die
Emanzipation vom Marburger Cineplex.
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Rund drei Wochen vor Eröffnung – Startschuss ist am 11. Dezember, was bedeutet,
dass als erster Blockbuster der »Hobbit« gezeigt werden kann – sieht das Multiplex von
außen schnieke aus, von innen gleicht es
einer Großbaustelle: Die Projektoren sind
noch verpackt. Im Serverraum hängen Netzwerkkabel – insgesamt 100 Kilometer werden bei der Eröffnung verlegt sein – scheinbar noch ziellos herum. Wände werden
gestrichen. Auf dem Boden des Foyers im
ersten Stock schlängeln sich die oberarmdicken und treffend »Python« genannten Getränkeschläuche. Die Popcornküche ist fast
noch ein Rohbau. »Inzwischen sind wir das
gewohnt. Bis zum letzten Tag, wenn vorne
schon die Türen geöffnet werden, wird hinten noch gearbeitet. Tatsächlich macht das
auch Spaß«, sagt Gregory Theile als Geschäftsführer von Kinopolis.
Häufig waren die Planungen umgeworfen
worden. Andere Standorte in der Stadt wur-
BLICKPUNKT
den diskutiert. Später sollte das Multiplex
direkt am Berliner Platz – und nicht wie jetzt
nach hinten versetzt – entstehen. Einige der
Säle wollten die Verantwortlichen zunächst
unterirdisch anlegen. Dann kam die Idee der
zwei seperaten Gebäudeteile auf, verbunden durch eine Glasbrücke, um die Einfahrt
zur Tiefgarage unter dem Berliner Platz nicht
abzuschneiden. Wirklich tragisch wurde es
aber im April dieses Jahres, als ein Arbeiter
von einem Schalelement erschlagen wurde.
Nach ersten Erkenntnissen hatte er Sicherheitsvorschriften missachtet.
Währenddessen fuhren viele Gießener weiter nach Marburg oder Lich. Dort sahen sie
die Blockbuster im Cineplex und die besonderen Streifen in den kleinen Häusern. Insbesondere für Letztere wird das Multiplex
am Berliner Platz zur Gefahr. Roxy und Heli
haben keine Zukunft. Beide Traditionshäuser werden schließen. Das ist bereits klar.
Doch was wird aus den kleineren Kinos etwa in Lich? Wenn das Kinocenter sein Programm umstellt, dürfte dort ein harter Kampf
beginnen.
Zu stark scheinen die nackten Zahlen und
Fakten, die das Multiplex am Berliner Platz
vorweisen kann. Und es kommen noch weitere Argumente hinzu: Die in Richtung Leinwand steil abfallende Amphietheaterbestuhlung in allen Sälen zum Beispiel. Oder der
vergleichsweise große Reihenabstand für
mehr Beinfreiheit. Die Nackenstützen an
allen Sitzen. All das klingt, als könnte mit
der Eröffnung für viele Gießener eine
Liebesgeschichte beginnen. »Es ist schon
alles ziemlich komfortabel«, erklärt Theile
lapidar.
Ein Umstand, den auch die Studenten der
THM zu schätzen wissen werden, wenn sie
ab dem kommenden Semester im Rahmen
einer deutschlandweit fast einzigartigen Kooperation (auf Seite 38 mehr dazu) in den
Hörsälen unterrichtet werden. Dagegen
müssen sich die Theaterbesucher noch einen
Moment gedulden, wird sich die Eröffnung
der neuen Studiobühne, die eigentlich bereits ab Herbst das TiL ersetzen sollte, noch
eine Weile hinziehen. Vor Frühling wird die
unterirdisch gelegene Studiobühne nicht bespielt werden.
Schon gewusst?
Da die Studiobühne noch keinen
Namen hat, freut sich das Stadttheater
über zahlreiche Vorschläge, die per
Post, per Mail oder über Facebook eingesendet werden können. Unter allen
Teilnehmern wird eine exklusive Führung durch die neuen Theaterräume
verlost. Selbstverständlich wird der Namensgeber als Ehrengast zur Eröffnung
eingeladen. Namensvorschlag können
per Mail an dialog@stadttheatergiessen.de gesendet werden.
Rund 100 Kilometer Netzwerkkabel werden verlegt.
Während das Untergeschoss des Vorderhauses faktisch nicht genutzt wird, geht es im
1. Stockwerk langsam los mit Büros, weiteren Seminarräumen für Studenten und dem
Ticketverkauf. Letzterer dürfte für viele Besucher allerdings kaum noch interessant
sein, können sie ihre Tickets doch nun auch
zu Hause ausdrucken und vor Ort direkt
zum Saal abbiegen. Ihr Weg führt sie dann
über die Glasbrücke ins Hinterhaus, dessen
Dimensionen vom Berliner Platz nur schwer
zu erfassen sind. Hier deutet die »Python«
am Boden etwa drei Wochen vor Eröffnung
erst an, dass die Gastronomie inklusive einer
kleineren Lounge ihren Platz finden soll.
Dazu kommen die Abzweigungen zu den
Kinosälen, die auf mehrere Etagen verteilt
liegen.
Der größte von ihnen fasst knapp 500 Besucher. »Das ist nicht so unglaublich groß,
wenn man bedenkt, dass auch das Roxy fast
diese Größe hatte«, erklärt Gregory Theile
als Geschäftsführer. Tatsächlich erscheint
der Saal durch die steil abfallende Amphietheaterbestuhlung sogar fast etwas gedrungener als das alte Roxy am Ludwigsplatz.
Dennoch sind die Dimensionen im neuen
Kinopolis beeindruckend.
Für Marburg und Lich kann das nichts Gutes
bedeuten: Da haben es die Gießener tatsächlich doch noch geschafft. Nach etwa
15 Jahren. Für die Mitbewerber könnte sich
ein Drama auftun.
Florian Dörr
Die Projektoren sind geliefert.
12/2013
streifzug 5
BLICKPUNKT
Being
Schlammbeiser
Das neue Kino am Berliner Platz wird nicht nur
zahlreiche Gießener Filmfreunde anziehen, sondern
JOHN CUSACK • CAMERON DIAZ • CATHERINE KEENER
BEING SCHLAMMBEISER
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www.uip.de
E V E R WA N T E D T O B E S O M E O N E E L S E ?
auch viele Auswärtige in die Stadt locken. Für sie
haben wir uns eine kleine – selbstverständlich
zielgruppenorientiere – Plakatkampagne überlegt,
die ihnen unsere Stadt näherbringen soll.
WOODY ALLEN
DIANE KEATON
MICHAEL MURPHY
MARIEL HEMINGWAY
MERYL STREEP
ANNE BYRNE
LINDENPLATZ
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12/2013
An Adv
19,1 Millio
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Mariechen Keitel
Waldemar Roth
Justus Penn
DAVID LYNCH’S
SCHWARZLACHWEG
Drei
Schwätzer
venture
onen Euro
On every street in every city in this country, there’s
a nobody who dreams of being a somebody
COLUMBIA PICTURES presents
ROBERT DE NIRO
MINICAR FAHRER
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streifzug 7
Auf der Suche nach
der verlorenen Zeit
»Mach dir ein paar schöne Stunden, geh ins Kino«, so warb in den 1960er Jahren ein
Programmzettel für die damals fünf Kinos in Gießen. Eine besondere Form der Unterhaltung versprachen die Lichtspielhäuse. Anlässlich der Eröffnung des neuen Großkinos
haben wir uns frei nach Marcel Proust auf die »Suche nach der verlorenen Zeit« gemacht.
Die Anfänge der Gießener Kinos in teils riesigen Palästen waren glamourös.
»Großes Kino« wurde geboten, als die ersten
Filmpaläste in Gießen eröffneten. Weil die
Spuren der einstigen Lichtspielära immer weiter verblassten, nahm sich Volker Kratzenberg
schon 1983 für seine Dokumentation »Vom
Kintopp zum Filmpalast – Kino in Gießen«
letzte lebende Zeitzeugen wie den ehemaligen Kinobetreiber Otto Geyer – ein »Pionier
der Leinwand« – vor. Mithilfe seiner Erinnerungen und seines Privatarchivs erstellte Kratzenberg eine reich bebilderte Dokumentation
zur Kino-Historie bis zur Gegenwart, die heute – 30 Jahre später – selbst schon geschichtliches Anschauungsmaterial geworden ist.
2013 ist es umso schwieriger, den Zeiten nachzuspüren. Denn die Spuren sind nach vielen
Jahren Bau- und Umbautätigkeit kaum mehr
vorhanden. Wer sich aber schon mal gewundert hat, auf was der schwungvolle Schriftzug
»Luxor« an dem gelb gekachelten Gebäude
in der Walltorstraße hinweisen könnte, bekommt bereits einen Hinweis auf die historische Kinolandschaft der Stadt.
Diese beginnt 1912 mit der Eröffnung des
»Lichtspielhauses« in der Bahnhofstraße, dem
heutigen Sitz des Kinocenters. »Damals war
Kino noch ein Theater für das Volk«, über-
8 streifzug
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schreibt Kratzenberg in seinem historischen
Abriss, »es hatte Niveau«, meint der Autor.
Der »Kinematograph«, so auch der Name eines der früheren Lichtspielhäuser, lockte in
den ersten Jahren viele Amüsierwillige in große Paläste.
In eleganter Garderobe
zu den Premieren
Das »Lichtspielhaus« in Gießen ließ Adam
Henrich aus Bad Homburg erbauen. Knapp
1000 Besucher fasste der mit Mahagoni-Sesseln ausgestattete große Saal, in dem neben
den Stummfilmen musikalische Untermalung
durch ein eigenes kleines Orchester, ein ambitioniertes Rahmenprogramm und einfallsreiche Aktionen geboten wurde. Es war ein
Event. Zu den Premieren gingen die Gäste
selbstverständlich in eleganter Gaderobe. »Einen Hauch der ›Goldenen Zwanziger‹ wollte
man auch in Gießen genießen«, beschreibt
Kratzfeld, »wenn schon nicht in Politik und
Wirtschaft, wenn schon nicht bei der Arbeit
oder in der Familie, dann wenigstens hier, im
Dunkeln der Kinopaläste.«
Auch die Provinz erlebte im Kino den Traum
von der Ferne und befriedigte die Sehnsucht
nach den Stars, die manches Mal sogar in Gießen erschienen, um der Aufführung ihrer Filme
beizuwohnen. Zarah Leander etwa, die allerdings – wie es sich für eine Filmdiva gehörte –
bei ihrem Auftritt herummäkelte.
Die Wirtschaftskrise mit einhergehender Rezession machte es im Deutschland der 1930er
Jahre dann schwierig, sich den Luxus des Kinogangs regelmäßig zu leisten, die Kinos gerieten
wegen mangelnder Zuschauer in die Krise.
»Wenn der kleine Mann kein Geld in der Tasche hatte, blieb auch die Kinokasse leer«, folgerte Kratzenberg. Ermäßigungen für Arbeitslose und aufwendige Werbeaktionen sollten
das Volk wieder zum Kinobesuch motivieren.
Ein Jahresabbonement als Preis eines Quiz, bei
dem die Anzahl der handgefertigten und überall im Foyer zum Film »Die weißen Rosen von
Ravensburg« ausgelegten Papierrosen erraten
werden sollten, war eine der Aktionen, die
sich Geyer, der das »Lichtspielhaus« seit 1927
leitete, einfallen ließ, um die Zuschauer wieder zahlreicher anzulocken.
Neben dem »Lichtspielhaus« gab es noch einige kleinere Lichtspielorte, die häufig in Laden-
BLICKPUNKT
lokalen untergebracht waren und für etwas
derbere Unterhaltung sorgten: Klamauk und
Klamotte waren dort auf dem Programmzettel,
das zum Beispiel dem Astoria, das bis 1935 im
Seltersweg um Gäste buhlte, den wenig
schmeichelhaften Titel »Revolverkino« eintrug.
Nicht so in den »Palast-Lichtspielen« des ehemaligen Hotels »Zum Einhorn« am Kirchenplatz, wo die Filmauswahl im festlichen Saal
exzellent gewesen sein soll. Mittlerweile hatte
auch der Tonfilm Einzug in die Gießener Kinos
gehalten, ersetzte so manchen Geiger oder die
Musik der Schellackplatten als Begleitung.
Heimatfilme und Schmachtfetzen
suggerieren die heile Welt
Das Kino im Dritten Reich erhielt nun wieder,
nicht zuletzt als Ort des Nazi-Propagandafilms wie bei den »UfA-Ton-Wochen«, starken Zuspruch. Allerdings liefen – dies wohl
durch die Kulturpolitik Joseph Goebbels und
die Zensur befördert – nunmehr Filme, die eine heile Welt suggerierten: Heimatfilme oder
»Schmachtfetzen« mit deutschen Stars wie
Marika Rökk, die auch in Gießen zu Gast war.
Unterhaltung also, die das Volk in den roten
Samtsesseln vom tatsächlichen Geschehen
ablenken sollte.
1935 eröffnete der Gloria-Filmpalast im Seltersweg, an der Stelle, an der heute die Buchhandlung Thalia untergebracht ist, mit 1200
Sitzplätzen. Das Hitler-Bild im Foyer schien
niemanden zu stören, als bei der Eröffnung
am 11. November »Madame Pompadour«
und im Begleitprogramm Wagner-Musik gespielt wurde.
Ein kurzes und trügerisches Vergnügen sollte
es jedoch sein, das man in den Kinosälen im
Dritten Reich erlebte: Schon wenige Jahre
später fand die architektonische Pracht der
Lichtspielhäuser mit der Bombardierung der
Stadt ein jähes Ende. Das alte »Lichtspielhaus« in der Bahnhofstraße überlebte schadlos die Fliegerbombardements, während die
Stadtarchitektur sonst überall klaffende Lükken aufwies. »Keine einzige Leuchtstoffröhre
war kaputt«, erinnerte sich der ehemalige Betreiber Geyer 1983. Auch das Gloria schien
noch intakt, denn es wurde von den amerikanischen Allierten beschlagnahmt und von den
GIs genutzt, die sich dort die neuesten Hollywood-Filme anschauten. Etwas später nahm
auch das »Lichtspielhaus« wieder seinen Betrieb auf, die Menschen – ausgehungert nach
Amüsement und Zerstreuung im grauen
Nachkriegsalltag – strömten in die Kinos und
genossen die bunte sorgenfreie Welt. Der
Kinobetrieb in Gießen nahm wieder Fahrt auf
T-Shirt zum Tam-Tam-Film
ab 14.30 Uhr, wie das Ankündigungsplakat (rechts) beweist. Eintritt durfte damals
nicht genommen werden, dafür musste
man einen Flachmann kaufen. Erhältlich
ist das Shirt, das in Anlehnung an das
frühere Filmplakat entstanden ist, im
Online-Shop der »Klufterei« für 22 Euro
– natürlich in Rot.
Gemeinsam mit dem Gießener
Modelabel »Klufterei – Latscho
Klamotten aus Gießen« hat der
streifzug zur Eröffnung des Großkinos am Berliner Platz ein
T-Shirt kreiert, dass augenzwinkernd an
die alten Kinozeiten an der Lahn erinnert. Dort setzte das Heli, das lange für
den ambitionierten Film stand, einige
Jahre auf Softpornos, die unter dem Titel
Tam-Tam-Filme berühmt waren. Täglich
– erstaunlich schnell. Internationale Filme
und Stars wie Louis Armstrong sorgten dafür,
dass das Interesse der Kinobesucher auf vielfältige Weise wieder geweckt wurde. Dem
hohen Aufkommen der Besucher trugen die
Kinobetreiber Rechnung, indem sie in den
1950er Jahren gleich drei neue Filmtheater
bauten, die teilweise noch heute ihren Spielbetrieb aufrechthalten: 1951 öffnete das Roxy
am Ludwigsplatz, es folgten 1955 das legendäre Luxor-Filmtheater in der Walltorstraße
mit über 800 Plätzen und schließlich das Heli
in der Frankfurter Straße. Letzteres galt ab
1958 als Ort für den eher modernen ambitionierten Film, ehe es später als Spielstätte für
Softpornos bekannt wurde. Die sogenannten
Tam-Tam-Filme brachten dem Heli zweifelhaften Ruhm ein. Eigentlich war es jedoch mit
seinen nur 375 Sitzplätzen »als ausgeprägtes
Kunstfilm-Theater« für das »anspruchsvolle
Publikum« gedacht.
In den 1960ern erlebte das Kinogeschehen
wieder einen starken Einbruch. Grund war
das »Pantoffel-Kino«, das nun Unterhaltung
kostenfrei in die Haushalte lieferte.
Letzte Vorstellung im Luxor:
»Spiel mir das Lied vom Tod«
Gegen die immer größer werdende Konkurrenz des Fernsehens machten die Lichtspielhäuser tapfer Programmkino. Aber auch
»leichte Kost« wie Western, Action- und Familienfilme sollten die Säle wieder füllen. Außerdem experimentierte die Szene schon damals mit der vielversprechenden 3-D-Filmtechnik, die allerdings, gemessen an heutigen
Ansprüchen, enttäuschend war und schnell
wieder aufgegeben wurde. In den 1970ern
setzte dann das »Kinosterben« ein. 1975
mussten dieser Tatsache auch in Gießen zwei
Häuser geopfert werden: Gloria und Luxor
schlossen ihre Pforten. In der Walltorstraße
lief zum Abschied im Februar der Film »Spiel
mir das Lied vom Tod«.
Auch das »Lichtspielhaus« in der Bahnhofstraße veränderte sich in der Folge: Der einstige beeindruckende zweistöckige Besuchersaal wich den vier kleineren Kinosälen, die
noch heute existieren, um gleichzeitig mehrere Filme am Tag präsentieren zu können. Das
war rentabler und sorgte für Abwechslung.
Von den glamourösen Zeiten ist heute in Gießen kaum mehr etwas aufzuspüren. Kino ist,
wie Fernsehen auch, zum Unterhaltungsmedium der Massen geworden. Die Eröffnung
des Großkinos am Berliner Platz trägt dem
Rechnung – und wird die Kinolandschaft in
Gießen und der Region in Zukunft einmal
mehr verändern.
Sabine Wolfrum
12/2013
streifzug 9
Fotos: Schepp
RAMPENLICHT
»Mehr Möglichkeiten«
Sie ziehen die Strippen in den Gießener Kinos: Gregory Theile ist als Geschäftsführer der starke
Mann bei Kinopolis. Nina Lenzgen und Enrico Sinner sind seine Stellvertreter im Kinocenter
und im Multiplex. Im Interview mit dem streifzug sprach das Dreigestirn über die Zukunft der
kleineren Gießener Leinwände, mögliche Stargäste sowie die Probleme ihrer Branche. Und sie
verrieten, wie sie im kommenden Jahr auch Sportfans ins Kino locken wollen.
Herr Theile, Sie sind in einer Kinofamilie
aufgewachsen. Welche ist die erste Erinnerung, die Sie mit Kino in Verbindung
bringen?
GT: Ich bin nicht zwischen den Stuhlreihen
aufgewachsen, aber mein Vater hat mich
schon oft mit ins Büro nach Darmstadt
genommen. Die Zeit habe ich dann oft bei
einem Film im Kino überbrückt. Ich erinnere mich vor allem auch an meine Kindergeburtstage, bei denen ich meine Freunde
mit Popcorn und Eis im Kino beglücken
durfte. Mit meinen weiblichen Gästen von
10 streifzug
12/2013
damals habe ich noch immer ein bisschen
Mitleid, weil ich meistens »Bud Spencer
und Terence Hill« gewählt habe. Irgendwann haben wir dann vor knapp 20 Jahren
das erste Multiplex gebaut, wo ich auch auf
der Baustelle mitarbeiten konnte. In den
Semesterferien stand ich dann auch wieder
im Kino, um mir mein Geld zu verdienen.
Was fasziniert Sie am Medium Kino?
GT: Kinofilme sind insofern die Königsdisziplin, als dass die Bilder, der Sound, die
Story miteinander verbunden dargestellt
werden. Das ist für mich die faszinierendste
Form des Geschichtenerzählens. Natürlich
kann man Bücher lesen oder Musik hören,
aber der Ort für alle Sinne ist das Kino.
NL: Und dazu kommt, dass man die
Geschichten in einer Gemeinschaft erzählt
bekommt. Das gilt insbesondere für Komödien. Schauen sie sich »Fack ju Göhte«
alleine oder mit 400 Leuten an. Das ist ein
himmelweiter Unterschied.
GT: Und was für mich immer mehr dazu
kommt, ist der Aspekt des Abtauchens aus
dieser sich immer schneller drehenden
Welt, in der ich auch ständig erreichbar
RAMPENLICHT
sein soll. Im Kino sitze ich wie unter einer
Glocke, muss das Handy ausmachen. Oder
sollte es zumindest.
ES: Auch technisch ist das Kino heute ein
ganz anderes, als es vor 20 Jahren war.
Digital. 3D. Dazu die neuen Soundsysteme.
Das macht die Wahrnehmung viel
intensiver.
Können Sie noch zum Vergnügen schauen?
NL: Bis ich im Saal bin, achte ich schon auf
jede Kleinigkeit.
GT: Aber wenn der Hauptfilm läuft, dann
ist alles gut. Vorher frage ich mich schon,
ob die Lautstärke stimmt und die Trailer.
Die Eröffnung in Gießen wurde mehrfach
verschoben. Woran lag es denn?
GT: Seit rund 15 Jahren sind wir nun dran,
ein Multiplex in Gießen zu bauen. Das
Hauptproblem war es, einen geeigneten
Standort zu finden. Wir hatten immer die
Möglichkeit, auf einer grünen Wiese zu
bauen, aber das wollten wir nicht. Auch die
Gelände von Sommerlad und Bänninger
waren im Gespräch. Wir wollten aber immer in die Innenstadt. Und es war auch
Wunsch der Stadt, einen belebenden Faktor
ins Zentrum zu setzen. Der Berliner Platz
ist natürlich der perfekte Standort. Nachdem wir zunächst nur auf dem Berliner
Platz bauen wollten, mussten wir aus baulichen Zwängen zwischenzeitlich die
Planung grundlegend ändern, woraus sich
ein zusätzlicher Flächenbedarf ergeben hat.
Mehr oder weniger zufällig stand zu diesem
Zeitpunkt das Grundstück des ehemaligen
Gesundheitsamtes zum Verkauf, sodass wir
unter Einbeziehung dieses Grundstückes
am Standort Berliner Platz festhalten konnten. Die erforderliche Plananpassung und
der Erwerb des Grundstücks haben das Gesamtprojekt dabei aber nochmals verzögert
Schließlich mussten noch die verschiede-
nen Verträge aufeinander abgestimmt werden: Mit der Gastronomie. Mit der Technischen Hochschule. Mit dem Stadttheater.
Wenn einer nicht funktioniert, die anderen
aber schon unterschrieben sind, dann
haben Sie vielleicht ein Problem.
ES: Der Bau hat auch noch mal etwas
länger gedauert, was auch daran lag, dass
Gießen das planerisch anspruchsvollste ist,
was Kinopolis jemals gebaut hat. Das fängt
mit zwei Gebäudeteilen an, zwischen denen es Wechselwirkungen gibt. Dazu die
riesigen Räume. Jetzt, wo viele nicht mehr
dran geglaubt haben, ist es endlich so weit.
Die riesigen Säle werden sich nur mit
Massengeschmack füllen lassen?
NL: Aber das ist ja nicht negativ. Wir haben
mit der viel größeren Anzahl der Säle auch
viel größere Möglichkeiten. Davor waren
wir auf sechs Leinwände beschränkt. Nun
werden es 13 sein, mit denen wir ein viel
Fotos: Schmidt
Der Sneaker
Tobias Golombek hat so viele Filme in den Gießener Kinos gesehen wie kaum ein anderer.
Die Eröffnung des Kinopolis am Berliner Platz sieht er mit gemischten Gefühlen.
Der Mittwochabend ist reserviert im Kalender von Tobias Golombek. Mehrere Hundert Filme hat der Referendar in den vergangenen Jahren in den Gießener Kinos gesehen. Mittwochabends sitzt
er in aller Regel in der Sneak Preview und lässt sich überraschen.
»Da herrscht eine ganz besondere Atmosphäre«, erklärt er. Unter
den oft ausgewiesenen Filmfans habe er selten mal einen schlechten Abend erlebt, selbst wenn der Film hin und wieder nicht restlos überzeugt habe. »Das Kinocenter ist so etwas wie mein zweites Wohnzimmer«, sagt Golombek. Von seiner Heimatstadt sei er
nur die großen Komplexe gewohnt. Doch gerade die kleinen
Kinos hätten großen Charme.
Immer wieder habe er in der Sneak Preview kleine Perlen entdeckt, die er sonst verpasst hätte: »Bei so vielen Filmen habe ich
viele Titel schon wieder vergessen. Zuletzt ist mir aber etwa ›Alles
eine Frage der Zeit‹ sehr positiv in Erinnerung geblieben«, verrät
der Sneaker. Mit der romantischen Komödie knüpft Richard Curtis,
der Erfinder von Mr. Bean, an von ihm geschriebenen Filme wie
»Vier Hochzeiten und ein Todesfall« oder »Notting Hill« an.
Die Eröffnung des Kinopolis am Berliner Platz sieht Golombek mit
gemischten Gefühlen: »So ein Konzern will ja gute Zahlen sehen.
Ich bin gespannt, was das – vor allem langfristig – für die kleinen
Kinos bedeutet.« Natürlich werde er sich das neue Großkino anschauen. Seinem zweiten Wohnzimmer möchte er trotzdem treu
bleiben. Preislich sei das sicherlich überschaubarer. Und natürlich: »Der Atmosphäre wegen.« Das traditionelle Gewinnspiel bei
der Gießener Sneak ist für den Referendar übrigens nur bedingt
ein Grund dafür, seinen Mittwochabend zu reservieren: Bei mehreren Hundert Besuchen hat er nur einmal gewonnen.
fd
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Enrico Sinner
größeres Programm spielen und viel mehr
Filmgeschmäckern gerecht werden können.
Auch früher hatten wir mit dem Roxy übrigens einen sehr großen Saal mit fast 500
Plätzen. Aber manche Filme brauchen das
einfach.
ES: Die bisherigen Programmbeschränkungen hängen auch mit den Verleihbedingungen zusammen. Wenn Sie einen Kinofilm
zeigen, müssen Sie sich gegenüber dem
Verleiher oft dazu verpflichten alle Vorstellungen und häufig auch mehrere Wochen
zu spielen. Jetzt können wir das sehr viel
besser auffächern.
GT: Aber natürlich werden wir auch die
Blockbuster spielen. Das wird ja gewünscht. Viele wollen ja auch etwa den
»Hobbit« nicht auf einer kleinen Leinwand
sehen, sind deshalb bislang vielleicht sogar
in andere Städte gefahren.
13 Säle bedeutet, dass die Bestandsgarantie
für das Kinocenter steht.
GT: Die Bestandsgarantie für das Kinocenter steht. Allerdings gab es wohl ein Missverständnis, was das Heli angeht. Ich habe
nie eine Bestandsgarantie für das Heli
ausgesprochen. Und leider werden wir das
12 streifzug
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Fotos: Schepp
RAMPENLICHT
Nina Lenzgen
Gregory Theile
Heli auch zumachen müssen. Es lässt sich
als Einzelstandort nicht mehr wirtschaftlich
betreiben. Das ist extrem bedauerlich, weil
wir das Kino gerne mögen. Wir suchen
momentan nach einem Alternativkonzept,
haben auch eine gute Idee, aber es wird
nichts mit Kino zu tun haben.
Wann macht das Heli zu?
GT: Kurz vor Eröffnung des Multiplex.
Anfang Dezember.
Und wie sieht es mit dem Kinocenter aus?
GT: Das bleibt. Da wurde in den letzten
Jahren noch mal richtig investiert. In Säle.
In Projektionstechnik. Ins Foyer. Neun Leinwände wären für eine Stadt wie Gießen
auch fast schon zu wenig.
Wird sich das Kino insofern verändern,
dass ich für den nächsten Film von Woody
Allen nicht mehr nach Lich oder Marburg
fahren muss?
NL: Den werden Sie definitiv in Gießen
sehen. Wir werden insgesamt ein sehr viel
breiteres Programm spielen können, ohne
damit gleich zum Programmkino zu werden. Wir werden zwar immer wieder
gefragt ob das Kinocenter jetzt zum Programmkino wird, aber was bedeutet das ei-
gentlich? Nehmen Sie beispielsweise
»Ziemlich beste Freunde«. Da hat vorher
jeder gesagt, das ist ein Arthouse-Film oder
ein Film für Programmkinos. Stattdessen
war es der erfolgreichste Film des letzten
Jahres. Es gibt die Unterscheidung zwischen
Mainstream und Programmkino in dieser
Form nicht mehr.
ES: Wir sehen auch eine Veränderung des
Publikums. Ältere Leute gehen überhaupt
wieder und dann auch öfter ins Kino.
Dadurch, dass sie zurückkommen, verändert sich natürlich auch der durchschnittliche Filmgeschmack. Da haben wir nun
mit 13 Sälen mehr Möglichkeiten. Außerdem gibt es in Gießen ein Publikum, das
zum Teil international ist. Bei 13 Sälen
können wir nun auch Originalausgaben in
anderen Sprachen zeigen. Das konnten wir
uns vorher nicht leisten.
GT: Wir werden mehr anspruchsvolle Ware
zeigen. Schwerpunktmäßig im Kinocenter,
aber Sie werden auch im Multiplex anspruchsvolle Filme sehen können. Wir machen nicht die Unterscheidung, dass es nur
hier die Blockbuster und nur dort die anspruchsvollen Filme gibt. Schon alleine
RAMPENLICHT
deswegen, weil sich die beiden Bereiche
heute nicht mehr so stark voneinander
abgrenzen lassen.
Der Mitbewerber aus Marburg holt regelmäßig große Stars ins Haus. Ist das auch
für Gießen geplant?
ES: Ja, klar. Das werden wir versprechen
können. Wir haben in Hanau vor zwei Jahren ein Kino eröffnet, da war in der ersten
Spielwoche Matthias Schweighöfer vor Ort.
Kurz darauf kam Elyas M’Barek.
GT: Ich verspreche fürs nächste Jahr mehrere Besuche von Stars. Wir werden unseren
Wettbewerbern in dieser Hinsicht sicherlich
Paroli bieten können.
Auch zur Eröffnung?
ES: Peter Jackson kriegen wir nicht, aber wir
werden in den ersten Monaten alles daransetzen Filmstars nach Gießen zu holen –
vermutlich werden es eher nationale Stars
sein, aber da haben wir in Deutschland ja
mittlerweile einiges zu bieten – nicht zuletzt aus der unmittelbaren Nachbarschaft
von Gießen.
Zum Spekulieren:
Til Schweiger liegt da nahe. Der Name
eines Stargasts, der zur Eröffnung des
Multiplex kommen soll, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Jedoch: Eine Woche vorher kommt »Houston« mit
Ulrich Tukur, der im oscarprämierten
Film »Das Leben der Anderen« die Rolle
des Oberstleutnants der Staatssicherheit
Anton Grubitz verkörperte, in die Kinos.
Er wäre ein potenzieller Stargast. Das
Drama wurde in Kooperation mit dem
Hessischen Rundfunk produziert.
Lassen Sie uns noch mal ein Stück von Gießen weggehen. Gibt es eine Kinokrise?
GT: Es gibt insofern eine Kinokrise, als dass
die Erwartungen, die man damals beim Bau
der Multiplexe in die Branche gesteckt hat,
nie erfüllt worden sind. Vor 20 Jahren dachte man, dass wir 200 Millionen Tickets im
Jahr verkaufen. Deutschlandweit. Vor zwölf
Jahren hatten wir es zwischenzeitlich auf
178 Millionen geschafft. Nun sind wir seit
einigen Jahren konstant bei ca. 130 Millionen Tickets. Das ist nicht das Niveau, wo
wir mal hinwollten. Aber wenn wir von einer Kinokrise ausgehen würden, dann hätten wir nicht mit unserem Geld ein so großes Kino nach Gießen gebaut. Auch letztes
und vorletztes Jahr haben wir Kinos eröffnet. Wir als Kinofamilie glauben weiterhin
fest an das Medium. Allerdings gibt es Themen, die uns Probleme machen. Die technischen Voraussetzungen, was den Filmkonsum angeht, haben sich zum Beispiel
verbessert: Gehen Sie mal durch einen ICE,
Der kleine Tilman
Am 19. Dezember feiert Til Schweiger seinen 50. In
seiner jüngst erschienenen Biografie erzählt er auch
davon, wie alles begann. In Gießen und Heuchelheim.
Der kleine Tilman war einer der harten Jungs in der Hochhaussiedlung. »Das war
schon sehr nah dran an dem, was man heute als sozialen Brennpunkt bezeichnet«,
erinnert sich Schweiger in seiner Biografie an die Jugend in der Weststadt. Und dann
plötzlich das: Einfamilienhäuser, Frischluft, Rasenmäherlärm. Fast schon ein Kulturschock. Die Eltern – sie eine linke Lehrerin an der Ostschule, er ein linker Lehrer an der
Herderschule – hatten ein Häuschen gemietet. »Obwohl Heuchelheim nur einen Kilometer von der Gießener Stadtgrenze entfernt war, lagen für uns Jugendliche Welten
dazwischen.«
Beim Fußball ließ er die überschüssige Energie raus. Bei den TSF Heuchelheim:
»Glücklicherweise hat sich das dann vermischt. Die Hälfte in meiner Mannschaft kam
aus Gießen-West. Da ging es dann ziemlich rau zu, und viele Spiele endeten in einer
Schlägerei mit dem gegnerischen Team«, verrät Schweiger. Damals fiel er durch seine
Verdienste als Verteidiger und seine Platzverweise auf. Einer der harten Jungs eben.
Auch zu Hause – wo es keinen Fernseher gab, wo jeden Sonntag Spaziergänge zum
Pflichtprogramm gehörten, wo Cola verboten war – musste Tilman häufiger einstecken.
Von seinem älteren Bruder Florian: »Bis zu meinem sechzehnten, siebzehnten Lebensjahr habe ich auch immer wieder Prügel von ihm bezogen. Dann habe ich mit dem
Kampfsport begonnen und konnte mich wehren. Von da an war unser Verhaltnis dann
in Ordnung«, erinnert er sich. Der ältere Bruder schmuggelte ihn auch öfter ins Kino,
wo Filme für Erwachsene liefen.
Früh zog Tilman aus, in die eigene Wohnung nach Gießen. Der Kontakt zur Familie
blieb jedoch eng: »Mit 34 Jahren, da war ich selbst schon verheiratet, habe ich überhaupt zum ersten Mal Weihnachten nicht daheim in Heuchelheim gefeiert«, verrät er.
Nach dem Abi an der Herderschule – mit einem Schnitt von 1,7 – schreibt er sich bei
den Germanisten ein, will Lehrer werden wie seine Eltern, bewirbt sich aber auch um
einen Platz an der Medizinischen Fakultät, wo er es letztlich zwei Semester aushalten
wird. Doch: »Das habe ich vor allem gemacht, um meinen Vater zu beruhigen«, sagt
er. Schnell werden andere Dinge wichtiger. Die durchfeierten Nächte im Ausweg etwa.
Oder: Der Job im Ulenspiegel, wo er auch Schauspieler vom Stadttheater kennenlernt:
»Ich denke mir, mein Gott, was sind das teilweise für verkrachte Existenzen. Die reden
schlecht übereinander. Und es geht nur darum: Wie komme ich an die Rolle? Ein Hauen und Stechen. Und wenn jemand ein paar Gläser zu viel gekippt hat, sagt er allen,
dass er eigentlich ans Wiener Burgtheater gehöre«, so lässt sich Schweiger zitieren.
Bald versuchte sich der kleine Tilmann aus der Hochhaussiedlung selbst im Metier. Er
schaffte es bis nach Hollywood. Gießens einziger Kinostar.
fd
///
Mehr Anekdoten rund um den Schauspieler, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent
lesen Sie am 19. Dezember in der Gießener Allgemeinen Zeitung und in der Biografie
»Til Schweiger – Der Mann, der bewegt« von Autor Uwe Killing.
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streifzug 13
BLICKPUNKT
Filme, die man hoch eingeschätzt hat, nicht
so kommen. Dann steht aber auch wieder
ein »Hobbit« an, der wie immer sein Publikum finden wird. Das gehört in der Branche dazu.
Sie setzen vermehrt auf Events wie zuletzt
Übertragungen aus der Met.
NL: Die technischen Möglichkeiten, die
wir jetzt haben durch die digitale Projektion, lassen es zu, Inhalte live ins Kino
zu bringen. Früher, als man noch mit Filmrollen gearbeitet hat, ging das natürlich
nicht.
ES: Wir werden auch im Multiplex am
Berliner Platz drei Satellitenschüsseln aufs
Dach installieren. Damit können wir so
ziemlich alles, was übertragen wird, hier
empfangen.
GT: Unser Angebot wird umfangreicher
werden. Die Übertragungen aus der Met
wird es weiterhin gehen, aber auch Theateraufführungen und Konzerte werden hier
gezeigt werden können. Allerdings etabliert
sich dieser Markt erst, auch was das Angebot betrifft. Besonders der Sportmarkt ist
da interessant.
Im kommenden Jahr steht zum Beispiel die
WM in Brasilien an. Wenn es nach Ihnen
geht, Herr Theile, wird es Fußball dann live
und in 3D am Berliner Platz geben?
GT: Auf jeden Fall. Wir würden es gerne
machen. Das setzt jedoch voraus, dass die
Rechtesituation geklärt ist, und wir frühzeitig wissen, zu welchen Konditionen wir
zeigen dürfen. Die Vergangenheit hat leider
gezeigt, dass gerade bei den Großereignissen im Fußball die Rechtelage bis in den
letzten Moment extrem unklar war. Wir
sind technisch vorbereitet und wollen es
machen.
ES: Aber es ist ein neues Feld, weil das
Thema ein neues ist: Wer hat eigentlich
die Kinorechte an einer WM? Da hat sich
niemand Gedanken drüber gemacht.
GT: Fairerweise muss man auch sagen, dass
Fußball nicht der am besten für 3D geeignete Sport ist, weil Sie die Tiefenwirkung
eigentlich nur haben, wenn Sie von der
Seitenlinie filmen. Dagegen ist Formel 1
hochspannend. Auch Boxen ist super. Aber
diese Bereiche müssen dann auch in 3D
produziert werden. Und das ist teuer und
aufwendig. Konzerte sind ebenfalls hochinteressant. Wir haben vor einiger Zeit
bspw. ein Konzert der Fantastischen Vier
live in 3D übertragen. Ein tolles Event.
Abschließend noch mal zurück zum Film.
Worauf freuen Sie sich im Kinojahr 2014?
NL: Der letzte Teil des »Hobbit« wird
anlaufen. Das wird sicherlich toll.
ES: Bestimmt. Vor allem freue ich mich
aber auf 2015 und die Neuverfilmung von
»Star Wars« Episode 7. Das wird mein
persönliches Highlight.
GT: Man freut sich kommerziell über manche Filme, und manche guckt man persönlich gerne. Ich freue mich besonders
auf den nächsten Teil vom »Tribute von
Panem«. Aber das ist ja alles nur das, was
schon absehbar ist. Das eigentlich Schöne
sind unerwartete Originalstoffe, die toll
funktionieren. Da gibt es zum Glück jedes
Jahr eine Handvoll Überraschungen.
Florian Dörr
Fotos: Schepp
da schaut doch jeder Filme. Entweder Serien, die mittlerweile ein ernst zu nehmender
Konkurrent sind, oder raubkopierte Filme.
ES: Letzteres hat natürlich zugenommen,
aber es hat sich gezeigt, dass wir dagegenhalten können. Filmkonsum zu Hause
kommt trotz großer Fernseher, tollem Sound
und vielleicht sogar 3D nicht an das gemeinsame Erlebnis im Kino heran. Daran
wird sich auch nichts ändern.
GT: Auch das Thema der Auswertungsfenster ist für uns ein wesentliches. Momentan
genießen wir noch vier bis sechs Monate
Exklusivität, was die Kinoauswertung angeht,
bevor ein Film auf Blue-Ray, DVD oder
Video-on-Demand herauskommt. Da versuchen einige Beteiligte kräftig dran zu rütteln.
Nach dem Motto: Gib dem Kunden, was er
sich wünscht. Das ist ein schönes Motto,
geht wirtschaftlich für viele allerdings nicht
auf. Da werden wir uns so lange wie möglich dafür einsetzen, dass die Exklusivität des
Kinoerlebnisses beibehalten bleibt.
NL: Und letztlich sind wir natürlich auch
von den Filmen und ihrem Erfolg abhängig.
Es geht mal auf. Es geht mal ab. Wir haben
Kinojahre, in denen wir plus zehn Prozent
haben. Dann kommen Kinojahre, in denen
wir minus zehn Prozent haben. Das ist
nichts ungewöhnliches. Wenn ein Film, wie
»Ziemlich beste Freunde« kommt und aus
dem nichts neun Millionen Besucher
macht, ist das ein tolles Signal. Da sehen
Sie, dass Sie die Massen weiterhin aus dem
Stand begeistert bekommen.
GT: Andererseits kann man aber auch in
schwachen Momenten kurz zweifeln, wenn
Die Projektoren können auch über Satellit empfangene Inhalte verarbeiten.
14 streifzug
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Manches brauchte etwas länger.
BRAD SHAWS KOLUMNE
Brad Shaw schreibt exklusiv Kolumnen
für den streifzug. Normalerweise veröffentlicht der Journalist sie im Netz auf
www.bradsticks.com. Sein Blog befasst
sich mit Lifestyle, Fashion, Musik, Promis und Kultur – und immer wieder mit
der Suche nach Mr. und Mrs. Right.
Vermische das Regenwetter mit Martini und alten
Bryan-Adams-Platten und schon dreht der Kopf
wieder die schönsten Filme. Die, die dir Gänsehaut machen, mit denen du abends einschläfst
und morgens aufwachst. Träume, die dich daran
erinnern, dass es Ziele gibt im Leben. Unerreichte
Ziele. Ich erinnerte mich vor allem an unsere letzte Nacht. Plötzlich setzte das Kopfkino wieder
ein. Diesmal war ich Regisseur.
Der Tag tröpfelte dahin wie
der Regen vor dem Fenster.
Irgendwie war ich nicht
wirklich wach, aber ich
schlief auch nicht. Und so
wurde aus dem Morgen ein
Mittag und aus dem Mittag
ein Abend, ohne dass irgendetwas passiert. Außer
in meinem Kopf.
Dort reihten sich die Bilder,
die ich schon so lange in
mir trug, zu Sequenzen zusammen. Und Sequenzen
zu Szenen. Und Szenen
schließlich zu einem Film.
Dann kam die Nacht.
Viel Zeit war vergangen,
seit wir uns zum ersten Mal
begegnet waren, noch
mehr Zeit, seit ich zum ersten Mal von dir geträumt
hatte. Manchmal werden
aus Fantasien Träume und
manchmal werden Träume
wahr. Du schienst so ein
Fall zu sein. Aber als ich
dich das letzte Mal sah, habe ich meine Träume
mit dir durch die Tür gehen lassen. Denn der
Film war beschissen, und er ist irgendwann gerissen.
Gegen Mitternacht wurde mir klar, dass die Zeit
der großen Träume gar nicht vorbei war. Im Gegenteil: Sie waren größer denn je zuvor! Ich las
es in jedem Wort, das sich auf meinem Display
zeigte. Und jede weitere Vibration ließ mich
zweifeln, ob ich meinen Stolz nicht schlucken
g
6. Jahrgan
Magazin
Zur
krei
t und Land
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Eröffnung:
s Gießen
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: Neue
Hello Mellow
hmallows
Luxus-Mars
Gießener
aus einer
Seite 18
.
Manufaktur
und den Starken spielen sollte. Noch saß ich nur
vor dem Fenster, schaute auf die graue Straße
und füllte weiter Fantasien mit grellen Farben –
bis ich mich entschloss, ein neues Ticket für mein
altes Kopfkino zu lösen. Einfach, weil gute Filme
eine Fortsetzung brauchen, auch wenn sie nicht
gut ausgingen.
Im Leben gibt es erste, letzte und nächste Male.
Als der Traum aus meinem Kopf über dein
iPhone zurück auf die To-do-Liste kam, wusste
ich, dass die nächsten immer die schönsten sind.
Während du am Abend noch die Tür hinter dir
geschlossen hast, fuhr ich bereits den nächsten
Film. Es wäre viel zu gewöhnlich gewesen, gleich
beim Happy End zu landen. Ich war an den Landungsbrücken, als ein neuer Film aus deinem
Kopf auf meinem iPhone landete. Noch während
die erste Klappe fiel, hörte ich bereits wieder die
Hochzeitsglocken läuteten. Irgendwo in meinem
Kopf, wo die schönsten Drehbücher geschrieben
werden, bevor das Leben die schönsten Geschichten schreiben kann.
Gelegentlich, wenn mein Schreibtisch vibriert,
weil wir uns wieder Nachrichten auf unsere
iPhones schreiben, muss ich schmunzeln. Über
alle unsere ersten und letzten Male, über die vielen filmreifen Abgänge, die du gemacht hast, die
filmreifen Szenen, die ich gemacht habe.
Manchmal sitze ich an verregneten Tagen am Fenster
und stelle mir vor, wie es
gewesen wäre, hätten wir
ein anderes Drehbuch geschrieben. Eines ohne Hollywood-Höhepunkte, aber
eben auch eins ohne den
Schmutz einer Schmierenkomödie. Wahrscheinlich
hätten wir uns in unserem
eigenen Film zu Tode gelangweilt. Weil er irgendwie
darauf beruht, dass wir immer eine gegenseitige Fantasie bleiben werden. Denn
manchmal im Leben ist der
Weg das Ziel, das wir nicht
erreichen. Vielleicht, weil
das große Ziel eine Fantasie
ist, vielleicht aber auch,
weil wir unterwegs so viel
Spaß haben.
Gerade dämmerte mir auch
das Prinzip dieses Traums:
Immer wenn ich ihn fast
fassen konnte, verlor er sich
in einem fiesen Cliffhanger – um wenig später
noch fantastischer in der Luft zu liegen. Deshalb
hängen wir den schönsten Träumen hinterher, solange wir können, manchen für immer. Weil kein
erfüllter Traum so schön ist wie seine Fortsetzung,
wenn wir unseren großen Zielen zwischen
Nachtfieber und Tagträumen immer ein wenig
näher kommen. Always.
Don’t stop dreaming!
Never.
haw
Brad S
· 12/2013
streifzug @
Werde Freund und erfahre täglich, was in deiner Stadt
passiert und was im Nachtleben angesagt ist!
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das neue Groß
Ein Heft über
am Berliner Platz
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Kopfkino
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wieder?
Alle Jahre
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anders wird.
12/2013
streifzug 15
BLICK IN DIE REGION
Zeitreise nach Grünberg
Sie sind 30 Kilometer voneinander entfernt, doch es liegen Welten zwischen dem neuen
Kinopolis in Gießen und dem Kino in Grünberg mit seinen Samtsesseln, Teppichen an der
Wand und Porträts von Leinwandhelden, die ihre Glanzzeiten schon etwas länger hinter sich
haben. 1981 hat Edith Weber das Kino mit den beiden Sälen, das ihr Vater 1957 eröffnet
hatte, übernommen. Lange schien die Zeit stehen geblieben, bis jüngst die Technik modernisiert wurde. Unser Fotograf Oliver Schepp durfte vorher noch einmal mit seiner Kamera
hinein. Er selbst hat Teile seiner Jugend dort verbracht. Nachos gibt es aber immer noch nicht.
Foto: bf
STADTGESPRÄCH
Butterweich, cremig zart oder auch mal knackig. Der Hello Mellow gehört zu den kulinarischen Neuentdeckungen des Jahres. Er entsteht in Gießen. Im Stadtteil Allendorf wird
aus erlesenen Zutaten der wohl »beste Marshmallow der Welt« kreiert. Von dort soll er schon
bald seine Reise durch die Gourmetwelt beginnen. Der streifzug hat sich die Schürze
umgebunden und die Produktionsstätte besucht. Naja, und versuchen wollten wir die
Süßigkeit mit der über 1000-jährigen Tradition natürlich auch.
18 streifzug
12/2013
STADTGESPRÄCH
Bis dahin ist es allerdings noch lange hin.
Zwölf Stunden, um genau zu sein. So viel
Zeit vergeht vom ersten Handgriff bis zum
fertigen Produkt. »So lange ist absolute Konzentration erforderlich«, erklärt Stephanie
Ackermann. Sie ist de Gründerin der Firma
und leitet die Produktion der Marshmallows
aus Gießen, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Zur Auswahl stehen Very Vanilla mit echten Vanilleschoten,
Black Coffee mit kräftigen Kaffeebohnen,
Dark Chocolate mit dunkler Schokolade
und Pink Raspberry mit verführerisch-süßen
Himbeeren, aber auch Raw Honey mit purem Honig, Toasted Coconut mit knusprigen
Kokosflocken und Fresh Orange mit fruchtiger Orangenote sind erhältlich. Für Feinschmecker gibt es zudem eine Variation mit
Valrhona-Schokostückchen sowie die Krönung des Sortiments mit Luxusschokoladenüberzug aus Brüssel.
Wenn Ackermann beginnt, denkt man zuerst
ans simple Kuchenbacken. Sie wiegt die
Zutaten ab und vermischt sie direkt in einem
Topf. »Andere Firmen verwenden hauptsächlich künstliche Aromen für die GelatineBasis ihrer Marshmallows, wird benutzen für
den besonderen Geschmack bei Hello
Mellow ausschließlich echte und frische
Produkte«, sagt sie, während sie für den
Himbeermarshmellow feinstes Himbeerpürree bereitstellt. Das Pürree muss auf das
Grad genau aufgekocht werden, damit die
richtige Konsistenz entsteht, um mit der
Gelatinebasis zusammenzutreffen. Mehrere
Monate hat es gedauert, bis Ackermann die
passende Temperatur bestimmt hat. Dazu
hat sie eng mit Experten des Max-PlanckInstituts, dem Spitzenkoch Martin Steiner
sowie mit Profis des Küchengeräteherstellers
Kitchen Aid zusammengearbeitet. Die Entwicklung dauert noch an. In den nächsten
Wochen werde es neben der klassischen
Gelatinebasis, die vom Schwein kommt,
auch eine hallal- und koscherzertifizierte
Version mit Rindergelatine geben, verrät die
Süßwarenspezialistin. Ihre Leidenschaft dafür
ist ihr anzumerken.
Die Liebe zum Detail ist das Geheimnis
der Gießener Manufaktur. Für ihre Marshmallows verwendet Ackermann größtenteils
Biozutaten. »Damit sollen die Marshmallows
nicht das x-te hippe Bioprodukt sein. Uns
geht es ausschließlich um den besten
Geschmack. Bei den Verkostungen haben
sich meist die Biozutaten durchgesetzt. Das
ist bei der Herstellung natürlich kostspielig,
aber es macht den Hello Mellow auch zum
besten Marshmallow der Welt«, verspricht
Ackermann.
Am Herd verschmelzen derweil Kochkunst
und Wissenschaft. Die Küchenmaschine
vermischt die Zutaten in festgelegten Abständen und in präziser Geschwindigkeit, damit
sich die entstandenen Moleküle perfekt
aufeinander einlassen können. Bei der Überwachung des richtigen Schlagtempos ist
Geduld gefragt. Die weiße Masse verwandelt
sich durch die Zugabe des Himbeerpürrees
in einen rosafarbenen Teig. Dabei erzählt die
Wahl-Gießenerin, die es nach mehreren
Stationen in Metropolen vor ein paar Jahren
der Liebe wegen nach Mittelhessen zog, wie
es zu der Idee kam, per Handarbeit Marshmallows herzustellen: »Die Idee entstand aus
meiner Leidenschaft zu Süßwaren und zu
gutem Geschmack. Ich liebe es, viele Jahre
alte Rezepte neu zu interpretieren. Daraus
entstand der Traum, einen Gourmet-Marshmallow zu produzieren.«
markt nicht jeden Tag das Nonplusultra ist«,
sagt Ackermann. Dass die Idee in Gießen
entstand, sei nicht nur Zufall. »Es ist eine
weltoffene Stadt, in der sich neue Ideen
gut entwickeln können«, meint die Chefin.
Außerdem habe man in der Ruhe der Provinz mehr Zeit zum Denken als in der Hektik
der Metropolen.
Ihr Gemisch hat nun die perfekte Konsistenz
erreicht. Ackermann breitet die fluffige Masse
zum Auskühlen auf einem Blech aus. Jetzt
darf verfeinert werden. Mit Honig, Schokostückchen oder Kakao. Der Himbeer-Marshmallow bleibt aber puristisch in Pink. Mehrere Stunden bleibt der platte Riesen-Marshmallow nun liegen, ehe er in mundgerechte
Stücke zugeschnitten und verpackt wird. Zum
Glück hat Ackermann in bester FernsehkochManier für uns da mal was vorbereitet und
Luxus für
den Gaumen
Der Marshmallow ist ein Produkt, das in den
vergangenen Jahrzehnten in den unteren
Regalen der Supermärkte ein Schattendasein
führte, aber eigentlich auf eine lange und
sinnvolle Historie zurückblicken kann. Die
Rückbesinnung auf den natürlichen Geschmack sei der Grundgedanke von Hello
Mellow. »Wir machen die zeitgemäße
Umsetzung einer jahrtausendealten Süßigkeit. Schon in der Antike wurde der Saft der
Eibisch, einer Heilpflanze, deren Übersetzung im Englischen Marshmallow heißt,
dazu verwendet, Konfekt zu produzieren. Bis
etwa 1940 wurde das sogar in Apotheken zur
Linderung von trockenem Husten verwendet«, erklärt Ackermann. Im Zuge der Industrialisierung verschwand der Eibischsaft aus
dem Produkt und wurde durch Gelatine und
künstliche Aromen ersetzt. Es entstanden
Kalorienbomben mit dem Namen Mäusespeck, Schaumzucker oder Fruchtspeck.
»Der Hello Mellow ist anders. Er ist etwas
für Leute, die guten, natürlichen Geschmack
lieben und für die der Einheitsbrei im Super-
wir dürfen von einer früheren Charge Pink
Rasperry kosten: Wenn die Antike in Gießen
auf moderne Kochkunst und Wissenschaft
trifft, kommt es im Mund zu einem Ausbruch
von Aromen. Diesen Geschmack sollten Sie
sich nicht entgehen lassen. Die Tage von
Mäusespeck sind gezählt.
Isabelle Egon
Probieren …
… kann man den »Hello Mellow«
schon jetzt auf dem Gießener Wochenmarkt am Obst- und Gemüsestand der
Heils aus Wettenberg oder bei mymalu
am Kirchenplatz. Auch in den ersten
deutschen Spitzenhotels und im Frankfurter Feinkost-Center Scheck-In ist die
kleine Geschmackssensation erhältlich.
Ein Päckchen mit vier Marshmallows
kostet zwischen zwei und vier Euro.
Weitere Informationen gibt es unter
http://www.hellomellow.de
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streifzug 19
MEIN ERSTES WEIHNACHTEN
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Mein erstes Weihnachten …
Alle Jahre wieder? Nee. Nicht mit uns. Bei diesen streifzug-Mitarbeitern wird Weihnachten
2013 ein wenig anders als sonst. Hier erzählen sie, was sich verändert hat. Über was sie
nachdenken werden, wenn sie an Heiligabend innehalten und überlegen, wie gut es ihnen
geht oder wie schlecht. Was haben sie erlebt? Wer ist gegangen? Wer ist gekommen?
Was vermissen sie? Was ist anders als zuvor? Wenn Tradition, Erinnerungen und Rituale zum
Fest der Liebe auf uns einprasseln, werden auch Sie Wohl mit solchen Fragen konfrontiert.
… im eigenen Haus
Das eigene Häuschen vor den Toren der Stadt hat Ansprüche: Morgens
will es, dass jemand die Mülltonne rausrollt. Mittags will es, dass
jemand Unkraut im Garten rupft. Abends will es, dass jemand das
letzte Zimmer renoviert. Und an Weihnachten will es nicht alleingelassen werden. Bislang sahen die Festtage bei uns immer so aus: Der
eine brachte den anderen zum Bahnhof, jeder fuhr zu seiner Familie,
ließ sich mästen und von der Oma in die Wange kneifen. Kurz vor
Silvester war der Spuk vorbei, und wir kehrten zurück in die Wohnung
zu unseren Terrornachbarn und dem Schimmelbad. Hier gab es keinen
Weihnachtsschmuck, keine Weihnachtsmusik, keinen Weihnachtsstreit. Doch nun, erstmals im eigenen Häuschen, dürfte einiges anders
werden. Was ich erwarte? Wahrscheinlich fängt schon früh am Abend
der Baum Feuer, später frisst der Hund den Braten und zum Nachtisch
das Christkind. Es könnte spannend werden.
Florian Dörr
20 streifzug
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Foto: KH Schäfer
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MEIN ERSTES WEIHNACHTEN
… in einer Beziehung
Die letzten vier Weihnachtsfeste sind völlig an mir vorbeigegangen.
Genauer: Ich habe sie an mir vorbeigehen lassen. Ganz lässig
Scheuklappen auf und durch. Am besten noch eine Klammer auf
die Nase und Stöpsel in die Ohren, damit sie nicht weiterbohren.
Wieso, weshalb, warum? »Bist du dumm, Weihnachten ist doch
schön!« Nehmt es mir nicht krumm, liebe Christen. Ich habe Weihnachten hassen gelernt. Vom hohen Ross penetranter Profi-Pärchen
aus gesehen, mag Weihnachten ein Freudenfest sein. Ist dein Privatleben am Boden, wünschst du dich spätestens am Ende des ersten
Feiertags direkt auf den Mond. Wenn wir nach den Festivitäten die
Karten auf den Tisch legen, sind Pärchen die Gewinner. Emotional
gesehen. Die »Weihnachten interessiert mich nicht«-Gebaren der
Singles dagegen fallen zusammen wie Kartenhäuser. 2013 sind nun
die Würfel gefallen. Anders als sonst. Etwa fünf Monate vor dem
Fest – als ich es fast aufgegeben hatte. Sollte nicht irgendetwas ungemein Unerwartetes passieren, dürfte ich dieses Weihnachtsfest in
einer festen Beziehung erleben. Zum ersten Mal. Und je näher Tag
X kommt, desto konkreter kann ich fassen, was die Leute meinen,
wenn sie vom Zauber der Weihnachtszeit sprechen. Ich spreche
von den Düften gebratener Mandeln und frischen Gebäcks, von
den Melodien, die in unser Herz strömen, von den Lichtern, die
uns den Weg Richtung Heiligabend zu weisen scheinen. Ich habe
aufgehört, die Vorweihnachtsfreude der Menschen hemmungslos
zu ignorieren, zu ironisieren und schlimmer – zu infiltrieren. Ich
bin wieder auf dem rechten Weg. Und plötzlich ergibt das Fest wieder einen Sinn. Ich feiere bald mein erstes Weihnachten als penetrantes Profi-Pärchen. Gnadenlos! Vom Adventskalenderbasteln
über das Plätzchenbacken bis zum Einpacken der Geschenke – und
ich bin nicht mehr blassgelb vor Neid, sondern rosarot vor Liebe.
Gerade ist für mich zwar jeder Tag wie Weihnachten, aber auf die
Feiertage freue ich mich trotzdem ganz besonders. Maryanto Fischer
… mit unserem Nachwuchs
Die ersten Jahre unserer Beziehung feierten wir Heiligabend immer
noch getrennt und trafen uns erst am ersten Weihnachtsfeiertag bei
einem Elternteil. Danach gab es eine Zeit, in der wir den 24. entweder bei den Schwiegereltern in Kassel oder bei einem meiner getrennt lebenden Elternteile verbrachten. In den letzten Jahren waren
wir häufiger in Kassel, da die Eltern meiner Frau Katja schwer er-
krankt waren und der Vater bald verstorben ist. Durch die räumliche Trennung der Familien verbrachten wir einen Großteil der Feiertage im Auto. In diesem Jahr steht uns ein Neuanfang bevor, da
auch Katjas Mutter verstarb und unser Sohn Jonathan geboren wurde. Es ist erstaunlich, wie sich die Zeiten ändern. Wir wollen den
Neuanfang aber mit alten Traditionen paaren. Jonathans Geburt hat
unser Leben verändert. Bis dahin waren wir die Kinder, die zu ihren
Eltern gefahren sind, um mit ihnen das Weihnachtsfest zu verbringen. Nun sind wir selbst Eltern und wollen ein eigenes Weihnachtsfest für unseren Sohn auf die Beine stellen, aber alte Traditionen
beibehalten. Deswegen werden wir gemütlich Raclette essen und
den Weihnachtsbaum mit altem Weihnachtsschmuck von Katjas
Familie aus Kassel schmücken. Diesmal wird es kein Baum in der
Trendfarbe, sondern ein Kinderbaum – wie ganz früher. Entgegen
der bisherigen Tradition entfällt aber der Besuch des Weihnachtsgottesdienstes, weil wir dem Kleinen die Aufregung und den anderen Gottesdienstbesuchern sein Geschrei nicht zumuten wollen.
Wir sind sehr gespannt, wie Jonathan auf den ersten Weihnachtsbaum seines Lebens reagieren wird und freuen uns auf einen
gemütlichen Abend ohne Stress und großen Aufwand – und ohne
üppige Geschenke. Das Schnuffeltuch ist sowieso gerade sein liebstes Spielzeug.
Carsten Mank
… in New York City
Weihnachten kann mich mal! Mir geht dieses Getue auf die Nerven:
Fest der Liebe! Friede, Freude, Eierkuchen! Dieser Kommerz-Irrsinn!
Der Stress und die künstliche Hektik! Die Völlerei. Meist tut es ja kein
einfaches tolles Essen, sondern Mutti stellt sich stundenlang in die
Küche – ist ja schließlich Weihnachten! Und irgendwann platzt dann
die Blase. Kein Wunder, wenn man sich das ganze Jahr über kaum
etwas zu sagen hat, wie soll man das drei Tage lang aushalten. Einfach fürchterlich! Das letzte Weihnachtsfest habe ich genutzt, um
meine CD-Sammlung zu digitalisieren. Das kommt mir jetzt zugute,
denn ich fliege nach New York – und die Flugzeit muss ja sinnvoll
überbrückt werden. Ich werde eine Freundin besuchen, aber keine
Geschenke kaufen. Ich freue mich auf mein erstes Weihnachten dort
und werde mir das Treiben aus der Ferne anschauen. Denn ich finde
nicht alles an Weihnachten schlecht. Die Vorweihnachtszeit liebe ich,
die Märkte, den Duft, den Glühwein – das wird in New York doppelt
schön sein, denn das Weihnachtsgefühl ist dort besonders. Das Beste
aber ist, ich habe an den Feiertagen keine Verpflichtungen. Einzig –
und darauf freue ich mich wie ein kleines Kind – »muss« ich am
Christmas Day zum Basketball. Ich bin seit Ende der 80er Fan der
Chicago Bulls, und die spielen an diesem Tag bei den Brooklyn Nets.
Auf dem Weg zum Spiel suchen wir uns unser Festmahl. Vielleicht
gibt’s einen leckeren Hot Dog.
Christian Kleinschmidt
12/2013
streifzug 21
MEIN ERSTES WEIHNACHTEN
… auf dem Heimweg
Ich habe jahrelang diesen Typen beneidet, der in den Wochen vor
Weihnachten im Radio immer singen konnte, dass er gerade auf
dem Weg nach Hause ist, um dort Weihnachten zu feiern. »I’m driving home for christmas«. Ich vermutete immer, dass das ein wundervolles Gefühl sein muss. Bei mir hatte sich das nie eingestellt,
denn die Bus- oder Taxifahrt von Gießen Stadtmitte in mein Elternhaus nach Heuchelheim war dazu nicht lang genug. »Can’t wait to
see those faces«. Und auch die Zeit, in der ich die Gesichter meiner Liebsten nicht gesehen hatte, war viel zu kurz für große Gefühle. Das hat sich 2013 verändert. Ich freue mich sehr, sie alle wiederzusehen. Mehr noch als auf die Geschenke. Vielleicht kann ich den
Pilot ja sogar überreden, während des Landeanflugs meine CD einzulegen. Dann könnten wir endlich einmal alle gemeinsam singen:
»We’ re driving home for Christmas, yeah.«
Marc Schäfer
✮
Gießen
✮
✮
Innenstadt 29. 11. bis 22. 12
Mo. bis Do.
11.00 bis 21.00 Uhr
Fr. u. Sa. 11 bis 22 Uhr
So. 12.30 bis 21 Uhr
Amöneburg
Kirchplatz
10.00 bis 20.00 Uhr
Aßlar
7. 12.
✮
Backhausplatz
7./8. 12.
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr
So. 11.00 bis 19.00 Uhr
Atzbach
alter Ortskern
7./8. 12.
Sa. 15.00 bis 20.00 Uhr
So. 11.00 bis 20.00 Uhr
Buseck
Kirche Beuern
14.30 Uhr
Weihnachtsmärkte in der Region
✮
7. 12.
Bad Nauheim
Sprudelhof
13. bis 15. 12.
Fr. 16.00 bis 22.00 Uhr
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr
So. 11.00 bis 20.00 Uhr
Butzbach
Marktplatz
13.00 Uhr
1. 12.
Burghof
14./15. 12.
Sa. 11.00 bis 21.00 Uhr
So. 11.00 bis 18.00 Uhr
Büdingen
Rund um den Oberhof
4. bis 8. 12.
Mi./Do. 15.00 bis 20.00 Uhr
Fr. 15.00 bis 22.00 Uhr
Sa. 13.00 bis 22.00 Uhr
So. 11.00 bis 20.00 Uhr
Braunfels
✮
Altstadt
7./8. 12.
Sa./So. 11.00 bis 20.00 Uhr
Dillenburg
Wilhelmsplatz
10.00 bis 18.00 Uhr
Bürgerzentrum
Hachborn
14./15. 12.
Sa. 15.00 bis 22.00 Uhr
So. 11.00 bis 19.00 Uhr
Friedberg
7. 12.
Biedenkopf
Marktplatz
13. bis 15. 12.
Fr. 15.00 bis 20.00 Uhr
Sa. 12.00 bis 22.00 Uhr
So. 12.00 bis 18.00 Uhr
22 streifzug
12/2013
Wintergasse
11.00 Uhr
6. 12.
✮
Kaiserstraße
10.00 bis 16.00 Uhr
7. 12.
Grünberg
Marktplatz
6. bis 8. 12.
Fr. 19.00 bis 23.00 Uhr
Sa. 11.00 bis 20.00 Uhr
So. 11.00 bis 19.00 Uhr
Queckborn
Kirche
15.00 Uhr
14. 12.
1. 12.
Laubach
✮
✮
Utphe
Marktplatz
11.00 Uhr
1. 12.
✮
Linden
Hofgut Müller
12.00 bis 18.00 Uhr
22. 12.
Ulrichstein
Leihgestern, Heimatmuseum,
30. 11./1. 12
ab 11.00 Uhr
Stadtplatz
30. 11./1. 12.
Adventsmarkt
10.00 bis 17.00 Uhr
Marktplatz
1. 12.
Adventsmarkt
11.00 bis 19.00 Uhr
Weihnachtsmarkt 14./15. 12.
12.00 bis 20.00 Uhr
Limburg
Museum Ulrichstein
Weihnachtsmarkt
15. 12.
12.00 bis 20.00 Uhr
Hungen
Holzmühler Weg 78
1./8./15./22. 12.
14.00 bis 17.00 Uhr
Hessenpark
Schlosshof
12.00 Uhr
✮
7. 12.
Innenstadt 25. 11. bis 23. 12.
tgl. 12.00 bis 19.00 Uhr
Homberg/Ohm
14. 12.
Langgöns
Moorgasse, Mühlberg,
Amtshausstraße
7./8. 12.
Sa. 16.00 bis 21.00 Uhr
So. 14 bis 20.00 Uhr
Am alten Feuerwehrhaus
»Weihnachtsmarkt für
den guten Zweck«
23.12.
17.00 bis 21.30
Lahnau
Waldgirmes, Zentrum
Kirchstraße
30. 11./1. 12.
11.00 bis 18.00 Uhr
Lauterbach
Innenstadt 29. 11. bis 29. 12.
10.00 bis 20.00 Uhr
Lollar
Festhalle Salzböden
17.00 Uhr
Herborn
Schloss
14.00 Uhr
Ebsdorfergrund
Biebertal
✮
8. 12.
7. 12.
✮
Schlosshof
13.00 bis 18.00 Uhr
Freienseen
7. 12.
Ortskern
11.00 Uhr
Gedern
Burg Herzberg
Johannesberg
6. bis 8. 12.
Fr. 18.00 bis 22.00 Uhr
Sa. 13.00 bis 23.00 Uhr
So. 11.00 bis 18.00 Uhr
Fellingshausen
15.00 Uhr
an der Linde
Vetzberg
14.30 bis 22.00 Uhr
Burgplatz Obergasse
Geilshausen
✮
✮
Hohausgarten,
Eisenbacher Tor
6. bis 8. u. 13. bis 15. 12.
Fr. 16.00 bis 22.00 Uhr
Sa. 11.00 bis 20.00 Uhr
So. 12.00 bis 20.00 Uhr
Marburg
Hoherodskopf
21./22. 12.
Sa. 13.00 bis 21.00 Uhr
So. 11.00 bis 19.00 Uhr
7.12.
✮
Innenstadt,
Elisabethkirche
30.11. bis 23.12.
tgl. 11.00 bis 20.00 Uhr
So. 12.00 bis 20.00 Uhr
Reiskirchen
✮
Innenstadt
11.00 bis 18.00 Uhr
Vogelsberg
7. 12.
Romrod
Schlosshof
7./8.12.
12.00 bis 20.00 Uhr
Ronneburg
Burg
1./7./8./14./15. 12.
11.00 bis 20.00 Uhr
Schlitz
Marktplatz
1./7./8./
14./15./21./22. 12.
12.00 bis 20.00 Uhr
Schotten
Altstadt
30.11./1. 12.
11.00 bis 20.00 Uhr
Wettenberg
Heimatmuseum
Krofdorf-Gleiberg
14.00 bis 18.00 Uhr
1.12.
Rund ums Rathaus
Krofdorf-Gleiberg 14./15.12.
Sa. 14.00 bis 21.00 Uhr
So. 11.00 bis 20.00 Uhr
Weilburg
✮
Marktplatz
14./15. u. 21./22.12.
Sa./So. 12 bis 20.00 Uhr
Wetzlar
Schillerplatz/Altstadt
30.11. bis 28.12.
Mi. bis Sa.
10.30 bis 21.30 Uhr
So. bis Di.
10.30 bis 22.30 Uhr
25. 12.
von 12 bis 22.30.00 Uhr
Bahnhofstraße
Mo. bis Sa. 10.30 bis 21.00
Uhr
So. 12.00 bis 21.00 Uhr
25.12.
von 12.00 bis 21.00 Uhr
✮
MEDIATHEK
Sie gehören zur Adventszeit wie Spekulatius und
Glühwein: Weihnachtsmärkte. Etliche davon gibt es
auch in Mittelhessen. Zum Beispiel den Nikolausmarkt in Leihgestern, der nicht – wie man meinen
könnte – am Wochenende rund um den 6. Dezember stattfindet, sondern bereits eine Woche vorher.
Wer die kostenlose »Weihnachtsmarkt-App« von »Das Örtliche«
installiert hat, weiß so etwas. Das kleine Zusatzprogramm kennt
über 2000 Weihnachtsmärkte in Deutschland – und damit nicht
nur die Größeren, die genau beschrieben und teilweise sogar
bebildert sind. Wer spontan Lust auf Punsch, gebrannte Mandeln
und »Last Christmas« hat, kann sich bei aktiver Internetverbindung mit der App den nächstgelegenen Weihnachtsmarkt anzeigen und direkt dorthin lotsen lassen. Alternativ ist auch eine
Suche über die Ortswahl möglich. Angaben wie Datum, genauer
Standort und Öffnungszeiten gibt es immer, dazu wird auf die
jeweiligen Besonderheiten hingewiesen – in Gießen etwa die Eisbahn am Kirchenplatz. Und zu vielen
Veranstaltungen gibt es Bewertungen
von Besuchern, die via App abgegeben werden können. Der Gießener
Weihnachtsmarkt ist dabei im Vorjahr
nicht ganz so gut weggekommen:
3,5 von 5 Christbäumen erhielt er.
Volle Punktzahl bekommt von uns
hingegen die »WeihnachtsmarktApp« für Android und iOS.
kus
Blue Christmas
Die weihnachtsafinen Kollegen werden wieder
spotten, doch ich habe keine Wahl: Musikalisch ist
der Dezember ein verlorener Monat. Dann übernehmen die Chris Reas und Whams dieser Welt einmal
mehr das Zepter. Unterstützt werden sie von Kelly
Clarkson, die bestimmt auch in diesem Jahr wieder
ein Weihnachtsalbum herausbringt. Trotzdem ist
nun alles anders: Ich habe eine Weihnachtsplaylist!
Die fabelhaften Bright Eyes legen ihr bereits 2002 in
sehr limitierter Auflage produziertes »A Christmas
Album« neu auf. Wenn Conor Oberst und Co. alte
Weihnachtslieder singen, dann klingt das zwar stellenweise so verzweifelt, als wolle sich der Meister des Emopops gleich
am Christbaum aufknüpfen, doch mein Dezember ist gerettet.
Es sind knapp 32 bittersüße Minuten, in denen ich der alljährlichen
Exhumierung von George Michael
und Band Aid entgehen kann.
Ein wahres Fest. Und ich bin mir
sogar ziemlich sicher, dass es den
weihnachtsafinen Kollegen gefallen würde. Für den verlorenen
Monat Dezember gibt es also
Hoffnung. Und das ist ja dann
sogar noch eine Nachricht, die
zum Anlass passt.
fd
www.DIVIICE.de
»Lust auf Punsch«
»Unsere Wohnbau kümmert
sich. Weil unsere Kinder
auch später noch Wärme
brauchen.«
Energetische Sanierung ist für uns ein
Muss, denn sie schont Umwelt und Geldbeutel. www.wohnbau-giessen.de
In Gießen zuhause.
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12/2013
streifzug 23
UNTERWEGS
»Adel.es«
Fotos: bf
Markt 2– 3 · 36304 Alsfeld · Telefon 0 66 31/70 58 33 · Internet www.adeles.de
Ausgezeichnete Küche findet man natürlich
auch in Oberhessen, wie gleich mehrere
Auszeichnungen für den Gourmet-Tempel
»Adel.es« in Alsfeld belegen. »Der Feinschmecker« listet das Restaurant am
Schwälmer Brunnen unter die Top 800, bei
»À la Carte« und dem Buch »Hessische
Weiberwirtschaften« kommen die Gerichte
aus der Küche von Anja Graulich und
Benjamin Pospiech ebenfalls sehr gut weg.
Grund genug, einen deutschen Klassiker
bei der Wirtin zu kosten. Das Ergebnis des
Gänseessens (Drei-Gänge-Menü ab 28 Euro) sei vorweggenommen: Es war köstlich.
Zartes Fleisch, dennoch kross, vier leckere
Saucen zur Wahl und mit raffinierten KloßVarianten angerichtet. Dabei spielte es keine Rolle, ob man Gans klassisch oder lieber
flambiert wählte – beides geriet perfekt.
Sehr zu empfehlen sind übrigens die Schoko-Brombeer-Kastanien- und die HolunderZwiebel-Sauce zum Braten. Die Portionen
24 streifzug
12/2013
waren ausgesprochen ordentlich, nach der
Suppe schaffte nur unser 18-Jähriger die
drei Fleischstücke.
Aber auch sonst bietet die Speisekarte viel
Leckeres, darunter einfache Gerichte wie
den Flammkuchen (7,90 / 8,90 Euro) und
rote Tagliatelle im Hummerschaumsößchen
mit Maishühnchenstreifen (15,90 €). Wer
mehr Gänge mag, ist mit dem aromatischen
Hokkaido-Kürbis-Süppchen mit KartoffelIngwer-Chips und Kürbiskernöl für 6,40 Euro sowie Wildfangzander mit Romanesco,
Safranjus und Zuckerschotenstampf für
25,90 Euro auf der sicheren Seite. Süßschnäbel kommen bei einem Dessert wie
dem Schokoladensoufflé mit Vanilleeis,
Tonkabohnen, Himbeerspiegel und Krokant
(9,50 Euro) auf ihre Kosten.
Wie bei hervorragender Küche üblich, sind
die Zutaten erlesen und frisch. Die Weinkarte ist mit Niveau, die Digestifs abwechslungsreich. Man sollte aber Zeit mitbringen,
unter zwei Stunden haben wir ein Abendessen nicht geschafft.
Mit ihrer leckeren Küche haben Anja Graulich, Koch Benjamin Pospiech und Team in
»Die besten Restaurants 2013/2014« vom
Magazin »Der Feinschmecker« eineinhalb
Punkte erhalten, damit liegt das »Adel.es«
zwischen »Küche über dem Durchschnitt«
und »sehr gute Küche, guter Service, angenehmes Ambiente«. Gelobt werden ihr
»polyglotter Küchenstil mit Trüffeln, Jakobsmuscheln, Skrei und Steaks vom Simmentaler«. Lobend erwähnt werden die einfacheren Gerichte wie Flammkuchen und
Schnitzel, »mit Liebe und Pfiff zubereitet«.
Gewürdigt wird die nette Weinkarte und
die freundliche Bedienung, aber wer schon
bei »Adel.es« gegessen hat, weiß um diese
Details rund um ein gelungenen Essens.
Zwei Seiten hat das Magazin »À la Carte«
der zentralen Gourmet-Station in Alsfeld
gewidmet. Dabei wird die gelungene Verbindung von delikatem Essen und dem geschmackvollen Interieur hervorgehoben.
In den sechs Jahren seit Eröffnung des Restaurants hat die Chefin ein Gastronomiekonzept perfektioniert, das auf hohe Qualität setzt und einen reellen Gegenwert
bietet. Anja Graulich erhielt positive Kritiken auch im Buch »Hessische Weiberwirtschaften« von Barbara Goerlich und Angela
Francisca Endress. Das Werk ist flott auf die
Bücher-Bestenliste gekommen und nebenbei eine Bestätigung für die »Adel.es«Gastronomie. Delikate Zugabe zu den
Berichten über gute Gastronomie unter
Leitung von Frauen sind die Rezepte.
Joachim Legatis
Im Überblick
urant plus
Sitzplätze: 65 im Resta
tz
Pla
m
bis zu 200 auf de
tional
Küche: Deutsch-interna
Zutaten,
Spezialitäten: Frische
pfiffige
d
un
raffiniert gewürzt
Saucen
stag bis SonnÖffnungszeiten: Dien
bis Sonntag
g
tag ab 18 Uhr, Freita
11.30 – 14.30 Uhr
Küche
Ambiente
Service
Preise
★★★★
★★★★
★★★★
UUU
UNTERWEGS
… Gegen kalte Füße in der Fremde
Geschenktipp I: Gießen-Kolter
Weil seine Freundin nicht wusste, was zu tun war, als er sie nach einem Kolter fragte, kam
Christoph Seipp aus Lich auf die Idee, den Kolter wieder ins Gespräch zu bringen. Das
hessische Wort für Decke drohte zu verschwinden. »Neulich kam eine ältere Frau an unseren
Stand und sagte, sie hoffe, dass die Welt dank der neuen Kolter wieder ein bisschen normaler
wird«, sagt der 29-Jährige und lacht. Gemeinsam mit der Stadtmarketing Gießen und
Geschäftsführer Sadullah Gülec hat Seipp zwei Gießen-Kolter entworfen und produzieren
lassen. Der eine zeigt die Gießen-Skyline, der andere das Wahrzeichen »Die drei Schwätzer«,
alle sind flauschig warm. Zum Großteil aus Baumwolle in Bocholdt gefertigt, gibt es die
Decken im Seipps Online-Shop unter www.mykolter.de oder in der Tourist-Info in Gießen am
Berliner Platz. Erhältlich sind sie in Grau – vorne hell, hinten dunkel – für 69,90 Euro. Seipp
verspricht: »Sie halten ein Leben lang.« Die Größe: 2 x 1,50 Meter. Das perfekte Geschenk
für Oma, Opa, Mama, Papa – und alle Gießener, die in der Fremde kalte Füße kriegen. mac
… »Ulai Stylez« bietet Caps und Shirt auf Manisch
Geschenktipp II: Gießen-Kappe
»Ulai! Ist das aber latscho. Kultige Klamotten, die unverkennbar aus Gießen sind, hat
Sascha Grabner von »Ulai Stylez« im Programm: Die trendigen »Ulai-Caps« gibt es
schon längere Zeit, kurz vor Weihnachten kommen nun auch noch stylische GießenT-Shirts hinzu. Diese entstehen gerade gemeinsam mit Malandro Photodesign aus
Wieseck. Zu sehen werden darauf typische Gießener Motive sein – das Gießener
Brauhaus zum Beispiel, die Admiral Music Lounge oder das Wahrzeichen im Seltersweg, die drei Schwätzer. Im Vordergrund wird immer ein fesches Modell stehen, dass
ein Shirt mit dem Aufdruck »Ticks muij Tschabo« trägt. Das ist manisch und heißt frei
übersetzt: Sei jetzt bitte einmal leise, mein Lieber. Zu haben sind die Shirts voraussichtlich ab Mitte Dezember für etwa 15 Euro. Auch einige wenige Caps zum Preis von
20 Euro sind noch verfügbar. Bestellt werden kann über die Facebook-Seite des jungen
Gießener Labels »Ulai Stylez«.
sag
… Ein halbes Dutzend Ohrwürmer
Geschenktipp III: Gießen-Stimme
Tess Wiley meldet sich zurück. Mit ihrem neuen Album »Little Secrets« hat die Gießener
Singer-Songwriterin mit den texanischen Wurzeln das ideale Weihnachtsgeschenk parat.
»Little Secrets« ist für 45 Minuten der perfekte Soundtrack für die langen und die kalten
Wintertage sowie gemütliche Abende am Kaminfeuer. Elf Stücke lang präsentiert die junge
Frau, die seinerzeit wegen der Liebe nach Mittelhesen kam, besten Singer-Songwriter-Pop
mit typisch amerikanischen Einschlägen aus Folk und Country. Dabei stechen besonders
die Titel »Little Secrets«, eine flotte Nummer, die sich schon nach dem ersten Hören
mitsingen lässt, und »Tornados« heraus, dessen Text durchaus mit einem deutlichen Augenzwinkern zu sehen ist. »Little Secrets« ist erhältlich in allen gängigen Portalen wie Amazon
als Download und als physischer Tonträger. Das streifzug-Mutterschiff, die Gießener
Allgemeine Zeitung, schrieb über die CD: »Erdig. Eingängig. Ehrlich. Unter den elf Stücken
sind mindestestens ein halbes Dutzend Ohrwürmer.« Man wünsche sich sehnlichst, dass
»Little Secrets« kein Geheimnis bleibe.
sag
12/2013
streifzug 25
AUSLESE
Badesalz I
Gerd Knebel ist die eine Hälfte von Deutschlands erfolgreichstem
Comedy-Duo Badesalz. In seinem Solo-Programmen »Wörld of
Drecksäck« geht er mit scharfsinnigem Zynismus wohltuend dreist bis
an die Grenzen, heißt es in einer Ankündigung des Veranstalters. Seit
März tourt Knebel mit dem Bühnenprogramm erfolgreich durch
Deutschland. Das Publikum in Marburg war begeistert. Am 5. Dezemberg gastiert er nun auch in der Kongresshalle Gießen. Beginn ist um
20 Uhr. Tickets kosten 20,80 Euro im VVK. »Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Gerd Knebel auch solo in der Lage ist, ein
Publikum zu begeistern, dann hat er ihn jetzt definitiv erbracht«,
schrieb die »Offenbach Post« über den Komiker, der die großen und
die vielen kleinen
Drecksäcke aufs Korn
nimmt, die einem das
Leben schwer machen.
Gebrauchtwagenhändler, die den wahren
Kilometerstand verschweigen, Busfahrer,
die die Tür vor der
Nase zumachen, oder
Taxifahrer, die nie den
kürzesten Weg wählen. Für Knebel alles
Drecksäck.
Cherilyn MacNeil akustisch
Wenn Tom Schilling in dem großartigen Film »Oh Boy« durch Berlin
driftet, sucht er seinen Koffein-Fix meist zu einem sehr swingenden JazzSoundtrack, der den vielen absurden Situationen, in denen er sich
wiederfindet, eine wunderbare Leichtigkeit verleiht, doch wenn es nachdenklicher wird und die Ziellosigkeit Oberhand gewinnt, hört
man Piano Score. Diese Musik
stammt aus der Feder von Cherilyn MacNeil, einer jungen Südafrikanerin, die unter dem Namen
Dear Reader Musik macht. Am 3.
Dezember spielt sie im MuK akustisch mit einem Teil ihrer Band.
Beginn 20 Uhr. VVK 10 Euro.
GLANZLICHTER
DES MONATS
Väterchen Frost
40 Jahre Perfektion
und Reisen in über
20 Länder verhalfen
Ivushka zu internationalem Ruhm. Sie
gelten als die charmantesten Botschafter Russlands. Die
Absolventen und
Dozenten der Tambower Musikhochschule, die das Ensemble mit dem
Namen Das Weidenbäumchen gründeten, begeistern mit ihrem großartigen
Können. Begrüßt werden die Besucher der Show von Väterchen Frost und seiner Enkelin Snegurotschka. Die opulent
ausgestattete Show vor einer verträumten Winterlandschaft
lässt den Glanz längst vergangener Zeiten auferstehen. Über
40 Mitwirkende erschaffen wunderschöne Bilder und untermalen diese mit rasanter Musik. Musikalische, tänzerische
und artistische Einlagen wechseln sich in scheinbar unerschöpflicher Vielfalt dabei in schneller Folge ab. 8. Dezember, 17 Uhr, Kongresshalle Gießen.
Steppen, dass die Funken sprühen
Die Tänzer von »Magic of the Dance« steppen über Tisch und Stühle, und sie
springen und tanzen, dass auf der Bühne die Funken sprühen. Am 30. Dezember
gastiert die rasante und mitreißende Steppshow aus Irland nun in der Kongresshalle Gießen. Mit dabei sind wohl die besten Stepptänzer der Welt. Innovative
Choreografien des achtmaligen Weltmeisters John Carey, eine spannende Liebesgeschichte, die von Hollywoodstar Sir Christopher Lee erzählt wird, zauberhafte
Musik, spektakuläre Pyrotechnik und eine hervorragende Lichtshow mit Filmeinspielungen machen »Magic of the Dance« zu einem erstklassigen Erlebnis, das
seit 15 Jahren Zuschauer in über 1000 Städten begeistert hat. In Gießen geht es
los um 20 Uhr.
26 streifzug
12/2013
AUSLESE
Badesalz II
Am 17. Dezember kommt die zweite Hälfte von Deutschlands erfolgreichstem
Comedy-Duo Badesalz nach Gießen. Gemeinsam mit Rick Kavanian wird Henni
Nachtsheim in der Kongresshalle sein Buch »Dollbohrer« vorstellen. Passend zum
Termin in einem Weihnachts-Special. Beginn 20 Uhr. Nachtsheim und Kavanian
stellen Klassiker der Weltliteratur vor und enthüllen, wie sie eigentlich gedacht
waren. »Der Pate« zum Beispiel sollte ursprünglich nicht in New York, sondern in
einem Freibad in Bad Soden im Taunus spielen. Als »eine Art inszeniertes Hörspiel«
beschrieb die »FNP« den Abend. In der Christmas Edition erfährt man nun auch
wie das mit Maria, Josef und dem Jesuskind tatsächlich gelaufen ist und dass an der
Krippe offensichtlich doch vorrangig hessisch gesprochen wurde. VVK: 28 Euro.
Starke Männer,
schöne Frauen
Der Januar ist die Zeit der starken Männer, der eleganten Akrobatinnen, der
verblüffenden Illusionisten, der Körper,
die der Physis zu spotten scheinen. Januar
ist Varieté-Zeit, zumindest in Oberhessen:
Bereits zum zwölften Mal richtet die
OVAG vom 8. bis 26. Januar im Jugendstil-Theater des Dolce in Bad Nauheim
ihr Internationales Neujahrs-Varieté aus.
Für die neue Saison wurden 45 Artisten
aus 14 Nationen verpflichtet. Darunter
zahlreiche Gewinner renommierter
Festivals. Wie etwa die Reck-Truppe Igor
Bayback aus Kiew, deren Darbietung
treffend betitelt ist mit »Flying to he
Stars«. Oder Komiker Steve Eleki (Ungarn), der auf unnachahmliche Weise das
Genre der Jongleure und Magier persifliert. In Christian Farla aus Holland ist
derzeit wohl der beste Groß-Illusionist
Europas mit dabei.
Heimspiel für OK KID
»Und wir feiern uns selbst… sind zu groß für unsere Stadt, doch zu klein für die Welt«,
heißt es im Song »Mehr, Mehr«. Die Gießener Band OK KID blickt auf ein tolles Jahr
zurück. Erfolge. Konzerte. Klasse Lieder. In denen erzählen sie ihre Geschichte zwischen
den Stühlen. Pointierte Alltagsbeobachtungen halten einer scheinbar rastlosen Generation den Spiegel vor die Nase. Immer dabei die entscheidende Nuance Selbstironie, die
den Hörer immer dann am Schlafittchen packt, wenn er beginnt, sich in Selbstmitleid
zu suhlen. Für die
Band, die mittlerweile in Köln lebt,
ist der Auftritt in
Gießen ein Heimspiel auf ihrer
langen Tour durch
Deutschland. Am
20. Dezember
ab 20 Uhr präsentieren sie im MuK
ihr Album OK KID.
VVK: 20 Euro.
Einlass: 19 Uhr.
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12/2013
streifzug 27
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
Ihre Veranstaltungen in der
Kongresshalle Gießen
01.12. | Sonntag | 10 –17 Uhr
Weihnachtlicher Kunsthandwerkermarkt
Kulturamt der Stadt Gießen
03.12. | Dienstag | 17.30 Uhr
Mascha der Bär · EuropaArts
04.12. | Mittwoch| 17.00 Uhr
Die Zauberflöte für Kinder
Go 2 – Convent GmbH
05.12. | Donnerstag | 20.00 Uhr
Gerd Knebel – »Wörld of Drecksäck«
www.kbemmert.de
Veranstaltungen
1 SO
AUSSTELLUNGEN
Gießen
Vernissage
»Leib und Seele«
mit Bildern von
Michael Ackermann
11.00 Martinshof,
Liebigstraße 20
08.12. | Sonntag| 17.00 Uhr
BÜHNE
Die Russische Weihnachtsrevue IVUSHKA
www.ivushka.de
Gießen
13.12. | Freitag | 19 Uhr
Sportlerehrung der Stadt Gießen
Sportamt der Stadt Gießen
14.12. | Samstag | 14 Uhr
Senioren-Weihnachtsnachmittag
Magistrat der Stadt Gießen
17.12. | Dienstag | 20.00 Uhr
HENNI NACHTSHEIM & RICK KAVANIAN
»Dollbohrer!« · www.kblemmert.de
22.12. | Sonntag | 19.30 Uhr
Weihnachtskonzert Hilf Deinem Nachbarn
www.musikverein-online.de
29.12. | Sonntag | 11.00 Uhr
Kinder-Weihnachtsshow: Multi-Pulti
in russischer Sprache · www.starsarena.de
30.12. | Montag | 20.00 Uhr
MAGIC OF THE DANCE
www.stars-entertainment.org
31.12. | Dienstag | 19.00 Uhr
Großer Silvesterball
www.giessen-fuenfziger.de
04.01. | Samstag | 20.00 Uhr
The 12 Tenors
www.star-concerts.de
05.01. | Sonntag | 20.00 Uhr
Klassisches Russisches Ballett aus Moskau
www.art-trends.de
08.01 | Mittwoch | 20.00 Uhr
Namibia Panorama-Multivision
www.michael-fleck.de
11.01. | Samstag | 20.00 Uhr
Inthronisation
www.gfv-helau.de
Der dickste Pinguin
vom Pol
11.00 TiL
Die Weihnachtsgans
Auguste
15.00 Stadttheater
Frau Holle
Tinko-Theater
16.00 Kleine Bühne
König Ödipus
20.00 TiL
Gemeinsam helfen
Klassik Open Air Gala.
Benefizveranstaltung
zugunsten der Taifunopfer auf den
Philippinen
20.00 Stadttheater
Lich
Das Sams
Premiere
14.30 Kino
Traumstern
DISCO/PARTY
Gießen
Discofoxparty
20.30 Astaire’s
KONZERTE
Gießen
Drei Stimmen
Premiere. Pankratiuskonzerte mit Ingi Fett,
Heinz-Jörg Ebert und
Tom Pfeiffer
17.00 Pankratiuskapelle
Adventsmelodien
17.00 St. BonifatiusKirche
Kammermusikabend
mit dem
Florestan-Ensemble
17.00 Lukaskirche
Laubach
Brass On
Posaunenchormusik
17.00 Ev. Kirche
Freienseen
Reiskirchen
Konzert für Kinder
16.00 Bürgerhaus
28 streifzug
12/2013
FLOHMÄRKTE
Gießen
Antik und Trödelmarkt
8.00 Hessenhalle
Weihnachtlicher
Kunsthandwerkermarkt
10.00 Kongresshalle
Buseck
MesserSammlerTreffen
9.00 Sammler- und
Hobbywelt
SONSTIGES
Gießen
Die Oktonauten
und die große
Weihnachtsrettung
Mit weiteren Attraktionen, Überraschungen
und Gewinnspielen
11.30 & 13.15
Kinocenter
Flamenco für Kinder
Workshop mit Alma
Gitana. für 6 bis 10-Jährige 14 bis 15.30 Uhr/
für 10 bis 17-Jährige
16 bis 17.30
14.00 MuK
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Adventsbasteln
15.00 & 16.00
Mathematikum
Die Schachspielerin
Film mit Sandrine Bonnaire – Nur für Frauen
16.00 FrauenKulturZentrum
Aids-Gala
Dinner & Show
(5-Gänge-Menü).
Showgast: Frl. Wommy
Wonder. Zugunsten der
Aids-Hilfe Gießen
17.00 Justus,
Hessischer Hof
SPORT
Gießen
Zumba Master Class
mit Dance Mix
Mit Janine Brinkers,
Adriana Kohn, Marigona Hu, Enzina Dechert,
Paulina Sozynska und
Antonny Silva Gamboa
15.00 Bürgerhaus
Wieseck
VORTRÄGE
Gießen
Verehrt und angespien
Das Testament des
Francois Villon –
Inszenierung
von Carsten Bülow
20.00 Klimbim
Mücke
Der Vulkan lässt lesen
Frauen sind auch nur
Männer – Hellmuth
Karasek liest neues Buch
18.00 Hallenbad
Aquariohm
2 MO
AUSSTELLUNGEN
Gießen
Im Visier
der Staatsgewalt
Die Universität Gießen
als Zentrum von Revolution und Repression
1813 bis 1848
9.00 Uni-Hauptgebäude
DISCO/PARTY
Gießen
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
SONSTIGES
Literarische
Heimsuchung
Jochen Schmidt liest
aus seinem aktuellen
Roman Schneckenmühle in einem noch
geheimen Wohnzimmer
20.00 Gießener
Wohnzimmer (wird
bekannt gegeben)
4 MI
BÜHNE
Gießen
Die Zauberflöte
Oper für Jung und Alt
mit der Prager Kammeroper in einer kindgerechten Fassung
17.00 Kongresshalle
Marburg
Alfred Dorfer
Polit-Kabarett
20.00 Kulturladen
KFZ
Gießen
DISCO/PARTY
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
Gießen
3 DI
BÜHNE
Gießen
Mascha und der Bär
Animationsshow aus
Russlands für Kinder mit
lebensgroßen Figuren
17.30 Kongresshalle
DISCO/PARTY
Gießen
Minimal rock da House
21.00 Irish Pub
Affenkammer
22.00 Monkeys
KONZERTE
Gießen
Dear Reader
Cherilyn MacNeil mit
Akustik-Band
20.00 MuK
VORTRÄGE
Gießen
Medizin Aktuell
Kinderchirurgie –
Korrektur angeborener
Fehlbildungen beim
Neugeborenen. Vortrag
von Dr. Jens Riedel
17.00 Institut für Anatomie und Zellbiologie, Großer Hörsaal
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Kultmittwoch
21.00 Haarlem
MittanzZentrale
22.00 Scarabée
KONZERTE
Gießen
Musikalische Vesper
zum Advent
Mit Uta Böttcher und
Christopher Koerber
18.00 Johanneskirche
Pons/Wolf/Jilo Trio
Veranstaltung der
Jazzinitiative Gießen
20.30 Ulenspiegel
Mac Frayman
Amerikanischer Folk
Rock, Grunge
21.00 Irish Pub
Amöneburg
Von ganzem Herzen
Traditionelle Weihnachtslieder, Popsongs
und Musical-Melodien
mit Angelika Milster
19.30 Stiftskirche
St. Johann
SONSTIGES
Gießen
So ticken Jungs
Fortbildung für den
pädagogischen
Arbeitsalltag mit Jungen
9.00 Jokus
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
Marburg
Lauterbach
Wettenberg
King Rocko Schamoni
Songs & Stories
20.00 Waggonhalle
Servus Piefke
Vogelsberger Gipfel
Kabarett. Was sich ein
Wiener in Deutschland
so denkt
20.00 Sparkasse
Oberhessen
Die Schneekönigin
Premiere. Weihnachtsmärchen mit dem
Wettenberger Amateurtheater Sammelsurium
10.00 und 15.00
Mehrzweckhalle
Krofdorf-Gleiberg
VORTRÄGE
Gießen
Justus’ Kinderuni
Alles google – oder
was? Wer braucht noch
eine Bibliothek? –
Lesung mit Claudia
Martin-Konle und
Dr. Olaf Schneider
16.15 Uni-Hauptgebäude, Aula
Spiderman,
Lillifee & Co.
Interdisziplinäre Vorlesungsreihe zur
Bewegungssozialisation
von Jungen und
Mädchen heute von
Prof. Ina Hunger
18.00 Phil. II, Haus
B, Hörsaal B 030
Polen
und seine Nachbarn
Polens Rolle in der EUOstpolitik. Ringvorlesung des Gießener
Zentrums östliches
Europa von Prof.
Andrea Gawrich
18.00 Phil. I,
Hörsaal A5
Wie schütze ich
Mädchen und Jungen
vor Gewalt und sexuellem Missbrauch?
Infoveranstaltung für
Ehrenamtliche in der
Kinder- und Jugendarbeit
18.00 Jokus
Als Göttin verehrt,
als Frau missbraucht
Internationaler Tag
gegen Gewalt an Frauen. Information und
Diskussion zur Stellung
der Frau in Indien
18.30 Altes Schloss,
Netanya-Saal
5 DO
BÜHNE
Gießen
Der Blick des Raben
Ein Tanzabend zu
Edgar Allan Poe
19.00 Stadttheater
True Magic
The Keller Theatre.
Eine A-capella-Weihnachtsfarce von Evan
Guilford-Blake
19.30 Kleine Bühne
Gerd Knebel
Kabarett. Die andere
Hälfte des ComedyDuos Badesalz mit
Wörld of Drecksäck
20.00 Kongresshalle
Das Interview
20.00 TiL
DISCO/PARTY
Gießen
Land unter
Elektronische Tanzmusik
22.00 Scarabée
Gay and Friends
22.00 Haarlem
DISCO/PARTY
Gießen
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Neue Deutsche
Welle Party
22.00 Scarabée
Fridays at Admiral
22.00 Admiral
KONZERTE
FLOHMÄRKTE
FLOHMÄRKTE
Lollar
Gießen
Lollar
Ü30 Afterwork Series
King Kamehameha
Clubband und
DJ Stephan Haberkorn
19.00 Admiral
Mac Frayman
Amerikanischer Folk
Rock, Grunge
21.00 Irish Pub
KONZERTE
SONSTIGES
Gießen
Schutzauftrag
und Kindeswohl
Ein wichtiger Aspekt für
die Mädchenarbeit
9.00 Jokus
Der Hobbit
Flimmerkiste. Fantasy/
Abenteuer, Neuseeland/
USA 2012
20.00 Zeughaus
VORTRÄGE
Alsfeld
Der Vulkan lässt lesen
Du kannst nicht immer
60 Sein. Mit Ilja Richter
20.00 Autohaus
Deisenroth
6 FR
BÜHNE
Gießen
Tanz auf dem Pulverfass
Tanzoperette
19.30 Stadttheater
Das Paaradox
Temperamentvolles
Beziehungsstück
20.00 Kleine Bühne
Kaspar Häuser Meer
20.00 TiL
Friedberg
Die kleine Meerjungfrau
Musical
15.30 Stadthalle
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Gießen
Ivan
Akustik, vorwiegend
deutsches Liedgut
21.00 Irish Pub
Grünberg
Der Hirtenjunge und
der Stern
Premiere. Tinko Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Ab heute heißt du Sara
33 Bilder aus dem
Leben einer Berlinerin
19.30 Stadttheater
Das Paaradox
Beziehungsstück
20.00 Kleine Bühne
True Dylan
20.00 TiL
Hungen
Der Fall Adam und Eva
Theaterprojekt des
Instituts für Germanistik
19.30 ev. Stadtkirche
Wettenberg
Die Schneekönigin
Weihnachtsmärchen
mit dem Wettenberger
Amateurtheater
Sammelsurium
14.00 und 19.00
Mehrzweckhalle
Krofdorf-Gleiberg
Dirk Großhaus
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Geprüfter
Restaurator
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Lackiererhandwerk
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DISCO/PARTY
Gießen
Nikolausballparty
20.00 Astaire’s
Guinness-Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Jazzkonzert
Caféhausjazz
20.30 Gaststätte
Zum Bahnhof
Marburg
Klangwelten-Festival
Mit Rüdiger Oppermann, der Erdxylophon-Gruppe African
Heart Beat aus Uganda,
den indischen Solisten
Sugna Ram, Jatinder
Thakur und Ngau Jau
20.00 Luth. Pfarrkirche
Wetzlar
Singer Pur
20.00 Hospitalkirche
VORTRÄGE
Gießen
Freitag.Vier
Nikolaus trifft Befana.
Deutsch-Italienische
Lesung mit Laura
Melara-Dürbeck
16.00 Stadtbibliothek
7 SA
BÜHNE
Gießen
Adventskalendertürchen
Mit dem Junior- und
Jugendclub Spielbetrieb
sowie dem JugendclubTanz
14.30 Stadttheater
en en
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12/2013
streifzug 29
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
90er Party
21.00 Haarlem
In the Mix
22.00 Admiral
Rock of Ages
22.00 Scarabée
Die Affengeile Zeitreise
22.00 Monkeys
Under the Ground
23.00 MuK
KONZERTE
Grünberg
FLOHMÄRKTE
Gießen
TICKETS ab 12. 8. 2013 an den bekannten VVK-Stellen in
MB, FD, GI und den gesamten Regionen...
TICKETS unter anderem unter
Tel. 0180/50 40 300 (ADTicket/Reservix)
sowie unter
06421/19 433 und 99 120
Infos unter Tel. 0 52 53/9 74 05 89
„Wörld of Drecksäck“
05.12.
Gießen
Kongresshalle
V
„Dollbohrer!“
17.12.
edy - Com
Gießen
Kongresshalle
„Bloß nicht
menstruieren jetzt!“
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer
Straße
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
Gießen
Weihnachtsoratorium
von Johann
Sebastian Bach
Mit dem Kinder- und
Jugendchor, Johanna
Korf, Lena Naumann,
Manuel Günther und
Michael Roman
18.00 Petruskirche
Mothers Milk & some
very special Guests
Chili-Peppers-Cover
Band und Bands
aus dem Tribute-CoverSpektrum
20.30 Ulenspiegel
Lauterbach
Fontana di Musica
Ensemble für Alte Musik
19.30 HohausMuseum, Rokokosaal
SONSTIGES
14.03.14 Gießen - Kongresshalle
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Wünschen Sie Ihre Veranstaltung im
streifzug
Schreiben Sie bis zum 13. Dezember per E-Mail
an: streifzug@giessener-allgemeine.de
Die Auswahl obliegt der Redaktion. Für die Richtigkeit der Angaben übernehmen wir keine Gewähr.
30 streifzug
12/2013
Gießen
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
X-Mas Bight
Vol. 11 Party
21.00 Schießsportzentrum Merlau
plays
Beatles an more
TOURNEE 2014
Fr., 16. Mai 2014, 20 Uhr
Pfarrkirche St. Marien, Marburg
BÜHNE
Die Weihnachtsgans
Auguste
Familienstück
11.00 Stadttheater
Der Hirtenjunge
und der Stern
Tinko-Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Ivushka
Die russische
Weihnachtsrevue
17.00 Kongresshalle
True Magic
The Keller Theatre.
Eine A Capella
Weihnachtsfarce von
Evan Guilford-Blake
19.30 Kleine Bühne
Der Fliegende
Holländer
Romantische Oper
19.30 Stadttheater
Siddhartha
Tanzstück
20.00 TiL
Mücke
AL di MEOLA
& Band
8 SO
Gießen
Magische Tierbilder
im Fackellicht
MuSEHum. Auf den
Spuren der steinzeitlichen Höhlenmalerei
11.00 Oberhessisches Museum, Altes
Schloss
VORTRÄGE
Gießen
Mathematik
am Weihnachtsbaum
Kindervorlesung
11.00 Mathematikum
Der Fall Adam und Eva
Theaterprojekt des
Instituts für Germanistik
16.00 Hospitalkirche
Hungen
Das Sams
15.00 Gesamtschule,
Neue Aula
Wettenberg
Die Schneekönigin
Weihnachtsmärchen
mit dem Wettenberger
Amateurtheater
Sammelsurium
15.00 Mehrzweckhalle KrofdorfGleiberg
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Feste/Festival
Wettenberg
Weihnachtliches
Hoffest
14.00 Heimatmuseum
FÜHRUNGEN
Gießen
Führung durch
das Mathematikum
11.00 Mathematikum
Pflanzen erleben
Wenig Wasser und
Gluthitze – Wüstenund Feuerpflanzen
11.15 Botanischer
Garten der JLU
KONZERTE
KONZERTE
Gießen
Gießen
Dennis Patkovic
Solistenporträt
15.00 Stadttheater
Nora und Band
Adventskonzert
18.00 Mode-Meid
Aby Orange
Bottom Drawer Rock
21.00 Irish Pub
Gießener Jazz Big Band
20.00 MuK
Sinfoniekonzert
Werke von Bach
und Bartholdy
20.00 Stadttheater
Hungen
… eine nicht
ganz Stille Nacht
Weihnachtslieder und
Pop-Songs mit dem
Jugendchor Songlines
17.00 ev. Kirche
Villingen
Wetzlar
Santiano
Internationale Volkslieder, Popmusik,
Rock’n’Roll, Irish Folk
19.00 Rittal-Arena
MÄRKTE/MESSEN
Buseck
Antik- und
Sammlermarkt
9.00 Sammler- und
Hobbywelt
SONSTIGES
Gießen
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Adventsbasteln
15.00 und 16.00
Mathematikum
9 MO
BÜHNE
Gießen
Das Traumfresserchen
Märchen der Brüder
Grimm mit dem Kasseler Spielraum-Theater
9.00 u. 11.00 Buchhandlung Holderer
DISCO/PARTY
Gießen
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
VORTRÄGE
Gießen
Homo Conflictus
Ringvorlesung. Vom
Konflikt zum Konsens
mit Volker Bouffier
19.15 Uni-Hauptgebäude, Aula
10 DI
DISCO/PARTY
Gießen
Affenkammer
22.00 Monkeys
VORTRÄGE
Gießen
Justus’ Kinderuni
Wieviel Wasser versteckt
sich in unseren
Brötchen? Vortrag von
Prof. Hans-Georg Frede
16.15 Uni-Hauptgebäude, Aula
Medizin Aktuell
Keine Gesundheit ohne
ein gesundes Gehirn.
Vortrag von Prof.
Manfred Kaps
17.00 Institut für
Anatomie und
Zellbiologie,
Großer Hörsaal
11 MI
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Geiz ist geil
21.00 Haarlem
MittanzZentrale
22.00 Scarabée
FÜHRUNGEN
Gießen
Das Gießener Rathaus
abends entdecken
Referentin:
Angelika Nailor
17.00 Eingang des
Rathauses
KONZERTE
Gießen
Musikalische Vesper
zum Advent
Cembalomusik
von J. S. Bach
18.00 Johanneskirche
The Diamond
Road Show
Digger Barnes & Pencil
Quincy – Roadmovies,
Storytelling und Ennio
Morricone – Support:
Emily Baker
19.30 Alte Kupferschmiede
Seán Óg
Irisch-schottische Musik
21.00 Irish Pub
Jo Rudy & Fulltime Job
Kombination aus
Gitarren, Drums,
Gesang und Rap
20.30 Ulenspiegel
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
Biebertal
Weihnachtskonzert
Mit dem Männerchor,
Dr. Hans Jürgen
Gerlach und Solisten
18.00 Bürgerhaus
Rodheim
SONSTIGES
Gießen
So ticken Jungs
Fortbildung für den
pädagogischen
Arbeitsalltag
mit Jungen
9.00 Jokus
Alt Gießener
Bier-Kennenlerntage
Florian Bischoff
16.00 Alt Gießen
VORTRÄGE
Gießen
Die Eisenbahnen
in Hessen
Als Reise- und
Repräsentationsmittel
im 19. und frühen
20. Jahrhundert.
Vortrag von
Kay-Hermann Hörster
20.00 Altes Schloss,
Netanyasaal
Lavender
Folk-Pop. Support:
Jay Bee (Songwriter)
20.30 Ulenspiegel
Seán Óg
Irisch-schottische Musik
21.00 Irish Pub
Amöneburg
Benefiz-Adventskonzert
Mit dem Heeresmusikkorps 300 zugunsten
der Fördereinrichtungen
der Bundeswehr und
der Stiftskirche
19.00 Stiftskirche St.
Johann
Gießen
Herr Puntila
und sein Knecht Matti
Zum letzten Mal.
Volksstück
19.30 Stadttheater
Die Wanze
Insektenkrimi
20.00 TiL
Querleser spezial
Buchvorstellungsrunde
mit Leslie Kuhlmann &
Madelyn Rittner, Edgar
Zeiss (im Rahmen vom
Internationalen Tag der
Migranten)
19.30 Stadtbibliothek
BÜHNE
Gießen
Wettenberg
Land unter
22.00 Scarabée
Die Schneekönigin
Weihnachtsmärchen
mit dem Wettenberger
Amateurtheater
Sammelsurium
10.00 und 15.00
Mehrzweckhalle
Krofdorf-Gleiberg
FLOHMÄRKTE
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
KONZERTE
Gießen
Drei Stimmen
Ingi Fett, Heinz-Jörg
Ebert und Tom Pfeiffer
19.30 Pankratiuskapelle
Agnostic Front
New York Hardcore.
Support: Request
20.00 MuK
Gießen
Grünberg
Invictus
Flimmerkiste. Drama,
USA 2009
20.00 Zeughaus
DISCO/PARTY
Lollar
KONZERTE
Gießen
Gießen
Gießen
Der Nussknacker
Ballett in zwei Akten
19.00 Stadthalle
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
VORTRÄGE
SONSTIGES
True Magic
The Keller Theatre.
Eine A-capellaWeihnachtsfarce von
Evan Guilford-Blake
19.30 Kleine Bühne
Der Blick des Raben
Ein Tanzabend
zu Edgar Allan Poe
19.30 Stadttheater
Lenz. Fragmente
Schauspiel
von Katharina Gericke
20.00 TiL
Wetzlar
Lollar
Belleville Swing Club
Swingmusik der 30er
Jahre
19.00 ZiBB
Glanzvolle Weihnacht
Weihnachtskonzert der
Chorona Buseck
19.30 Albertuskirche
Weihnachtskonzert der
Liebigschule
19.30 St.-BonifatiusKirche
Moonages
Powerpop, Rock
21.00 Irish Pub
12 DO 13 FR
BÜHNE
FLOHMÄRKTE
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Party tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Fridays at Admiral
22.00 Admiral
Save The Bats
22.00 Scarabée
Jazzkonzert
Mainhattan Jazzmen
20.30 Gaststätte Zum
Bahnhof
Marburg
Stoppok
Singer-Songwriter
20.00 Kulturladen
KFZ
SONSTIGES
Gießen
Lecker Lachen
Das Comedy-Dinner
19.00 Hotel
Steinsgarten
VORTRÄGE
Crazy Broadway 2
Musical-Hommage
19.30 Astaire’s
True Magic
The Keller Theatre.
Eine A-capellaWeihnachtsfarce von
Evan Guilford-Blake
19.30 Kleine Bühne
Sleepwalker
Tanzstück
20.00 TiL
UND WEITEREN TOLLEN
GÄSTEN.
All-Inclusive-Karte nur
im Vorverkauf für 89 €.
Wettenberg
Die Schneekönigin
Weihnachtsmärchen
mit dem Wettenberger
Amateurtheater
Sammelsurium
14.00 und 19.00
Mehrzweckhalle
Krofdorf-Gleiberg
Ziegenhainer Straße 26 · 36304 Alsfeld-Eudorf
Telefon: 06631-793 83-0 · info@zur-schmiede.de
www.zur-schmiede.de · facebook.com/hotelzurschmiede
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Hard to Beat
22.00 MuK
4 Jahre Monkeys
22.00 Monkeys
Rock of Ages
22.00 Scarabée
FESTE/FESTIVAL
Alsfeld
Heavy X-Mas Festival
Metal-Package
mit Accept, Death
Angel, Morgoth,
Destruction, Bullet,
Dew Scented und
Izegrim
13.00 Stadthalle
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Gießen
Früher war
mehr Lametta …
Weihnachtskrimilesung.
Schwarzer Humor im
weihnachtlichen
Gewand
19.00 KiZ
(Kongresshalle)
14 SA
BÜHNE
4.1.2014 / 20:00 Uhr / Kongresshalle Gießen
Gießen
Der Hirtenjunge
und der Stern
Tinko-Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Die Geister der Luca
Giordano-Straße
Theaterstück
mit der Gruppe
Die Schlammbeiser
19.30 MargareteBieber-Saal
Reise ins Glück
Mit den Schmachtigallen hin und weg
19.30 Stadttheater
18.1.2014 / 19:30 Uhr / Kongresshalle Gießen
Vorverkauf in Gießen: Gießener Allgemeine, Dürerhaus Kühn,
Music Attack, Tourist-Information und bei allen bekannten
VVK-Stellen. Tickets & Infos: www.star-concerts.de
12/2013
‰
streifzug 31
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
Buseck
Glühweinfest
16.30 Sportplatz Trohe
SPORT
Stones Imaculate
Stones-Cover-Band
21.00 Irish Pub
Gießen
Buseck
FLOHMÄRKTE
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer Straße
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
FÜHRUNGEN
Gießen
Akademischer Forstgaten
O Tannenbaum. Spaziergang mit dem Pferd.
Im Anschluss kann der
Weihnachtsbaum selbst
geschlagen werden
14.00 Parkplatz Fa.
Bieber & Marburg
KONZERTE
Glanzvolle Weihnacht
Weihnachtskonzert der
Chorona Buseck
19.30 ev. Kirche
Beuern
Hungen
Weihnachtszauber aus
den Dolomiten
Mit Andreas Fulterer &
Band
19.30 Stadthalle
Lich
Tess Wiley
Little Secrets Tournee
(Grunge, Americana
und Pop)
20.00 Kulturzentrum
MÄRKTE/MESSEN
Alsfeld
Antik-, Sammler& Trödelmarkt
9.00 Hessenhalle
SONSTIGES
Gießen
Weihnachtskonzert
Mit den Chören
der Johanneskirche
18.00 Johanneskirche
Schöne alte
Weihnachtslieder
Traditionelles
Weihnachtskonzert
18.00 Petruskirche
2. Basketballliga
Gießen 46ers – Oettinger Rockets Gotha
20.00 Sporthalle
Gießen-Ost
15 SO
BÜHNE
Gießen
Der Hirtenjunge
und der Stern
Tinko-Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Die Weihnachtsgans
Auguste
Familienstück
18.00 Stadttheater
Die Geister der Luca
Giordano-Straße
Mit der Gruppe Die
Schlammbeiser
19.30 MargareteBieber-Saal
True Dylan
20.00 TiL
Lich
Gießen
Aus vielen Teilen
wird ein Ganzes
MuSEHum.
Das Geheimnis
der Mosaikkunst
11.00 Oberhessisches Museum,
Altes Schloss
Das Sams
15.00 Kino
Traumstern
Wettenberg
Die Schneekönigin
Weihnachtsmärchen
mit dem Wettenberger
Amateurtheater
Sammelsurium
Kvaortrevne-rkauf
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wünscht:
Frohe Weihnachten!
Öffnungszeiten unserer
Geschäftsstellen:
Gießen, Marktplatz 7
Mo. bis Fr.
10.00 –14.00 Uhr
14.30 –17.00 Uhr
Sa.
09.00 –13.00 Uhr
Grünberg, Buchhandlung
Reinhard, Marktgasse 10
Mo. bis Fr.
09.00 –18.00 Uhr
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09.00 –14.00 Uhr
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Magazin für Stadt und Landkreis Gießen
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› Erscheinungstermin: 27. 12. 2013
› Anzeigenschluss: 13. 12. 2013
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ansprechenden Umfeld!
12/2013
halle KrofdorfGleiberg
DISCO/PARTY
Gießen
Discofoxparty
20.30 Astaire’s
FÜHRUNGEN
Gießen
Führung durch
das Mathematikum
11.00 Mathematikum
KONZERTE
Gießen
Manuela Michaeli &
Band
Musik bei Vitos. Lieder
von Choral, Gospel,
Liedermacher bis Blues
16.30 Klinik-Kapelle
MÄRKTE/MESSEN
Alsfeld
Antik-, Sammler- und
Trödelmarkt
9.00 Hessenhalle
SONSTIGES
Gießen
Reptilienbörse
10.00 Hessenhalle
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Adventsbasteln
15.00 und 16.00
Mathematikum
16 MO
BÜHNE
Gießen
Der Fall Adam & Eva
Theaterprojekt des
Instituts für Germanistik
18.00 Pankratiuskapelle
DISCO/PARTY
Gießen
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
SONSTIGES
Gießen
Pub Quiz
21.00 Irish Pub
VORTRÄGE
Gießen
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Telefon 06 41/30 03-2 23, -2 24
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15.00 Mehrzweck-
Caring, Cooking,
Cleaning
Ringvorlesung.
Gleichstellungs- und
beschäftigungspolitische Perspektiven
haushaltsnaher Dienstleistungen
18.00 Uni-Hauptgebäude, Senatssaal
17 DI
BÜHNE
Gießen
Das Weihnachtsspecial
Comedy. Der Dollbohrer! Henni Nachtsheim
& Rick Kavanian
20.00 Kongresshalle
Aßlar
Weihnachten
bei Tiger und Bär
Mit dem Wittener Kinder- und Jugendtheater
für Groß und Klein
16.00 Stadthalle
DISCO/PARTY
Gießen
Affenkammer
22.00 Monkeys
SONSTIGES
Gießen
Gießen 46ers
Bingo-Night
21.00 Irish Pub
18 MI
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
MittanzZentrale
22.00 Scarabée
KONZERTE
Gießen
Musikalische Vesper
zum Advent
Mit dem Bläserkreis der
Johanneskirche
18.00 Johanneskirche
Orgelmusik zum Advent
Ralf Stiewe an der
englischen Chororgel
19.45 St. BonifatiusKirche
Big Noise From
Jahresabschlusskonzert
der Jazzinitiative Gießen
20.30 Ulenspiegel
Aßlar
Peter Orloff & Schwarzmeer Kosaken-Chor
19.30 Stadthalle
SONSTIGES
Gießen
Poetry Slam
20.00 Jokus
VORTRÄGE
Gießen
Justus’ Kinderuni
Eine Welt voller
Geschichten –
Griechische Mythen.
Lesung mit Prof. Peter
von Möllendorff
16.15 Uni-Hauptgebäude, Aula
Polen
und seine Nachbarn
Ringvorlesung des
Gießener Zentrums
östliches Europa von
Dr. Rüdiger Ritter
18.00 Phil. I,
Hörsaal A5
Native regulatorische
Peptide
Von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung.
Vortrag von Prof.
Wolf-Georg Forssmann
18.15 Biochemisches
Institut, Ernst-LeitzHörsaal
19 DO
BÜHNE
Gießen
I wanna be loved by you
Musiktheater.
Marilyn. Das Kind in
der Frau (UA)
19.30 Stadttheater
Impro-Theater-Show
Director’s Cat mit dem
Fast Forward Theatre
20.00 Jokus
Die Verwirrungen
des Zöglings Törless
20.00 TiL
Livercheese
Interpretation von
Klassikern der
Musikgeschichte
21.00 Centralbar
DISCO/PARTY
Gießen
Land unter
22.00 Scarabée
Pädagogen Uniparty
22.00 Monkeys
FLOHMÄRKTE
Lollar
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
KONZERTE
Gießen
Drei Stimmen
Ingi Fett, Heinz-Jörg
Ebert und Tom Pfeiffer
19.30 Pankratiuskapelle
Miller & Heath
Rock, Pop,
Hessendreck’s
21.00 Irish Pub
SONSTIGES
Gießen
Precious
Flimmerkiste.
Drama, USA 2009
20.00 Zeughaus
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
VORTRÄGE
Gießen
Club der jungen Dichter
Der Clown ohne Ort –
Lesung mit Thomas
Martini (geb. 1980)
20.00 Alte Kupferschmiede, Tiefenweg
20 FR
BÜHNE
Gießen
Grüffelo live
Figurentheater für
Kinder ab 3 Jahren
16.00 Bürgerhaus
Wieseck
Tanz auf dem Pulverfass
Tanzoperette
19.30 Stadttheater
Das Paaradox
Beziehungsstück
20.00 Kleine Bühne
Das Interview
20.00 TiL
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Nervous Shakedown
50er & 60er,
Rock’n’Roll, Beat, R’n’B
22.00 Scarabée
Planet Radio
Black Beats
Black Beats, Hip-Hop
22.00 Admiral
FLOHMÄRKTE
Lollar
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
KONZERTE
Gießen
OK Kid
Alltagslyrik, Beat,
Broken Pop
20.00 MuK
Han’s Klaffl
Musikkabarett.
40 Jahre Ferien
20.00 Kongresshalle
Good Stuff
Blues & Rock
21.00 Irish Pub
Grünberg
Jazzkonzert
Mathias Schabow Trio
20.30 Gaststätte Zum
Bahnhof
Lich
… eine nicht ganz
Stille Nacht
Weihnachtslieder und
Pop-Songs mit dem
Jugendchor Songlines
20.00 Kulturzentrum
Bezalel-Synagoge
21 SA
BÜHNE
Gießen
Der Hirtenjunge
und der Stern
Tinko-Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Ab heute heißt du Sara
33 Bilder aus dem
Leben einer Berlinerin
19.30 Stadttheater
Das Paaradox
Beziehungsstück
20.00 Kleine Bühne
König Ödipus
20.00 TiL
DISCO/PARTY
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Eurodance
21.00 MuK
King Kong Warriors
22.00 Monkeys
Rock of Ages
22.00 Scarabée
In the Mix
22.00 Admiral
Lollar
Schlagerweihnacht
Mit den Amigos,
Daniela Alfinito &
Stefan Micha
19.00 Zur alten
Bürgerstube
SONSTIGES
Gießen
Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt
MuSEHum.
Winterliche Windlichter
zu Weihnachten
11.00 Oberhessisches Museum,
Altes Schloss
Aschenputtel
Musical
15.00 Stadthalle
22 SO
Gießen
DISCO/PARTY
Gießen
Gießen
Rauhnächte
Die Zeit zwischen
den Jahren
15.00 Ecke Fröbelstr./
Philosophenweg
Tanzparty
20.30 Astaire’s
KONZERTE
Drei Stimmen
Ingi Fett, Heinz-Jörg
Ebert und Tom Pfeiffer
17.00 Pankratiuskapelle
Hilf Deinem Nachbarn
Benefizkonzert mit
dem Reiskirchener
Blasorchester
19.30 Kongresshalle
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer Straße
Buseck
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
Gießen
Subway to Sally
Eisheilige Nacht. Rockkonzert mit Korpiklaani
(Folk Metal/Finnland),
Lordi, Lord of the Lost
(Dark Rock)
19.00 Hessenhalle
Avalon (God)
Spektakuläre Liveshow
mit den wohl besten
Dudelsackvirtuosen
Deutschlands
21.00 Irish Pub
23 MO
Zauber der Zahlen
Kindervorlesung
11.00 Mathematikum
Gießen
KONZERTE
Gießen
25.01. GIESSEN Kongresshalle
30.01. WETZLAR Rittal Arena
14.03. WETZLAR Rittal Arena
02.02. GIESSEN Kongresshalle
04.04. GIESSEN Kongresshalle
16.05. GIESSEN Kongresshalle
23.05. WETZLAR Stadthalle
Geheimcodes
Kindervorlesung
11.00 Mathematikum
BÜHNE
BÜHNE
04.01. WETZLAR Stadthalle
Gießen
Stadtallendorf
FÜHRUNGEN
FLOHMÄRKTE
Gießen
VORTRÄGE
VORTRÄGE
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Abimon Schulfest
Discoparty
21.00 Stadthalle
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Adventsbasteln
15.00 und 16.00
Mathematikum
Gießen
Der dickste Pinguin
vom Pol
Kinderstück
11.00 TiL
Der Hirtenjunge
und der Stern
Tinko-Theater.
Weihnachtsmärchen
16.00 Kleine Bühne
Orpheus
Musikalische Reise
durch die Sagenwelt
18.00 TiL
Der Blick des Raben
Zum letzten mal.
Tanzabend zu
Edgar Allan Poe
19.30 Stadttheater
Weihnachtssamba
Kulturabend
20.00 MuK
Alsfeld
SONSTIGES
Gießen
DISCO/PARTY
Weihnachtskaraoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
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Gießen
Mathematik am Weihnachtsbaum
11.00 Mathematikum
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Gießen
Der Hirtenjunge und
der Stern
15.00 Kleine Bühne
DISCO/PARTY
Gießen
Affenkammer
22.00 Monkeys
Land unterm
Tannenbaum
22.00 Scarabée
Fridays Xmas Special
22.00 Admiral
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Weihnachtskonzert
mit Querbeet
18.00 Kirche
Villingen
12/2013
streifzug 33
VERANSTALTUNGEN IM DEZEMBER
Heilig Abend
im Haarlem
22.30 Haarlem
Eskallationskollektiv
23.00 MuK
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König Ödipus
20.00 TiL
Gießen
1. FEIERTAG
BÜHNE
Kampf dem Weihnachtsspeck
Die ultimative Tanzparty
am Ende der Festtage
20.00 Astaires
Land unter
22.00 Scarabée
Gießen
KONZERTE
Der Fliegende
Holländer
Romantische Oper
19.30 Stadttheater
Siddhartha
Tanzstück
20.00 TiL
Gießen
Festliches Weihnachtskonzert
Mit dem Devienne-Ensemble des Staatstheaters Darmstadt
17.00 Bonifatiuskirche
Tobi Wessel
Rock Covers
21.00 Irish Pub
DISCO/PARTY
Gießen
MittanzZentrale
Soul, BigBeat, Hip-Hop,
Reggae, Dub,
Drum’n’Bass, Electro
22.00 Scarabée
Jazz your Azzmas
Swing-Jazz-Blues-Party
23.00 MuK
Romrod
Hawaiinachten vol. 12
Cult Event zum Fest
20.30 Schloss Romrod
SONSTIGES
Gießen
Bastelworkshop
14.00 Mathematikum
Das Flammenrohr
200 Flammen tanzen
mit Prof. Beutelspacher
zur Musik
17.00 Mathematikum
KONZERTE
27 FR
Gießen
DISCO/PARTY
Marburger
Jazz Connection
Blues & Jazz
21.00 Irish Pub
Gießen
26 DO
Tanz auf dem Pulverfass
Tanzoperette
19.30 Stadtbibliothek
Lenz. Fragmente
20.00 TiL
DISCO/PARTY
2. FEIERTAG
Gießen
BÜHNE
21.00 Haarlem
Birthday Party
Gießen
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
15.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
Lollar
Scheunenflohmarkt
Antikes und mehr
10.00 Alte Schmiede
Ruttershausen
KONZERTE
Gießen
Logo
Deutschrock
21.00 Irish Pub
Vibravoid with Special
Lightshow by LSDirk
Psychedelic &
Acid Rock
22.00 Scarabée
KONZERTE
Gießen
Joe Lind Band & Stress
Deutschrock
21.00 Irish Pub
Boxhamsters
Deutschsprachige Band
21.00 Ulenspiegel
SONSTIGES
SONSTIGES
Gießen
Das Flammenrohr
200 Flammen
tanzen zur Musik
17.00 Mathematikum
Gießen
28 SA
Winterglühn
16.00 Am Anger,
Großen-Buseck
Das Flammenrohr
17.00 Mathematikum
Buseck
Winterglühn
17.00 Ortsmitte
Annerod
Gießen
Rotkäppchen
16.00 Kleine Bühne
BÜHNE
Multi-Pulti
Russische Kinder
Weihnachtsshow
11.00 Kongresshalle
Die Weihnachtsgans
Auguste
11.00 Stadttheater
Lucie Lauthals
16.00 Kleine Bühne
Arsen und Spitzenhäubchen
Kriminalkomödie
19.30 Stadttheater
Die Wanze
Insektenkrimi
20.00 TiL
Gießen
Tanzparty
20.00 Astaire’s
Indie Fresse Party
22.00 Monkeys
Rock of Ages
22.00 Scarabée
Gießen
Trödelmarkt
7.00 Rodheimer
Straße
8MGOIXWHMITIVJIOXI
Semmel Concerts präsentieren eine Produktion der Musical Tommy GmbH, BE Stagemanagement und Applaus AG
DAS SCHÖNSTE MUSICAL DER WELT
Gießen
DISCO/PARTY
Tanzparty
20.30 Astaire’s
Gießen
SONSTIGES
Mega-Silvester-Party
19.00 Astaire’s
Silvesterball
19.00 Kongresshalle
Silvesterball
19.00 Hotel
Steinsgarten
Silvesterparty
Urban & Blackmusic –
Evelyn Live on Stage –
The Voice of
Mike Candys –
We are Rocking Again
21.00 Hessenhalle
Silvesterparty
Livemusik
mit Andy Pfälzer &
Karaoke Show
21.00 Irish Pub
New Year’s Rockin
Silvesterparty
22.00 Scarabée
Affenkammer
22.00 Monkeys
Gießen
Tanzcafé
15.00 Astaire’s
Das Flammenrohr
17.00 Mathematikum
30 MO
BÜHNE
Gießen
Reise ins Glück
Mit den Schmachtigallen hin und weg
19.30 Stadttheater
Magic of the Dance
Steppshow aus Irland
20.00 Kongresshalle
Die Verwirrungen des
Zöglings Törless
20.00 TiL
Alsfeld
Independent tanzbar
21.30 Ulenspiegel
Karaoke
Mit Andy Pfälzer
21.00 Irish Pub
Silversterparty
18.00 Stadthalle
Reiskirchen
Silvesterball
Livemusik
mit Matthias Lenz
20.00 Bürgerhaus
SONSTIGES
Gießen
Gießen
DISCO/PARTY
True Dylan
19.00 TiL
Gießen
29 SO
Ab heute heißt du Sara
33 Bilder aus dem
Leben einer Berlinerin
19.30 Stadttheater
Sleepwalker
Tanzstück
20.00 TiL
DISCO/PARTY
DISCO/PARTY
Fernwald
BÜHNE
FLOHMÄRKTE
Randgruppenbeschallung
22.00 MuK
Gib dem Affen Zucker
22.00 Monkeys
Die Weihnachtsgans
Auguste
15.00 und 18.00
Stadttheater
Flohmarkt
8.00 Sammler- und
Hobbywelt
Lollar
DISCO/PARTY
25 MI
Buseck
Das Flammenrohr
17.00 Mathematikum
Romrod
Silvesterparty
Livemusik
19.00 Schloss
Romrod,
Gewölbekeller
Fernwald
Glühender Winterzauber
16.00 Hessischer
Hof, Parkplatz
31 DI
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Ebsdorfergrund
SILVESTER
Silvesterfeuer
20.00 Alte Schule
Rauischholzhausen
BÜHNE
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Laubach
Tanz auf dem Pulverfass
Tanzoperette
18.00 Stadttheater
Silvesterwürfeln
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Fotos: Sven Stinn
Richtung Jahrhunderthalle?
Es ist das Ende einer Konzertinstitution, wie wir sie kennen. Die Batschkapp schließt ihr
angestammtes Domizil in Eschersheim und zieht in den Frankfurter Stadtteil Seckbach. Vor
allem mehr Platz soll der neue Veranstaltungsort bieten. Kritiker sorgen sich nun, dass das
Heim für Rocker seine Seele verliert.
ändern werde. In der zehn Meter hohen
und 675 Quadratmeter großen neuen Veranstaltungshalle sollen vor allem mehr Leute Platz finden. 1500 an der Zahl. Außerdem gebe es die Möglichkeit, den Saal mit
600 Stühlen zu bestücken, ideal für Lesungen. Dank einer Empore, auf die 400 Menschen passen, kann die Halle außerdem
verkleinert werden: Bei kleineren Konzerten
könnte sie dann geschlossen bleiben, oder
der Konzertsaal wird mit einem Vorhang
getrennt.
Das alles hat natürlich seinen Preis: 2,5
Millionen Euro kostet alleine der Umbau.
Und die Verkehrsanbindung? Viele kritisieren, dass die neue Batschkapp mitten im
Nirgendwo liegt, und der Anschluss an die
Bahn alles andere als ideal ist: »Seckbach?
Wo bitte liegt das denn?« Das sehen die
Verantwortlichen anders. Man sei näher an
der Frankfurter Innenstadt, habe in Zukunft
mehr Parkplätze, sodass die neue Halle
sogar besser mit Auto und Bahn erreichbar
sei.
Dass die alte Batschkapp an der Maybachstraße wohl abgerissen wird, geht nicht
spurlos an den Verantwortlichen vorbei.
Eine Träne im Knopfloch habe er schon,
sagt Scheffler. Doch es überwiege die Freude auf den neuen Lebensabschnitt der
Kapp. Das Umfeld jedenfalls ist schon mal
passend: Auf der einen Seite der neuen Halle gibt es Industrieanlagen, auf der anderen
einen Schrottplatz.
Kays Al-Khanak
Foto: Christes
Katatonia im Dezember vergangenen
Jahres: Die Batschkapp ist brechend voll.
Fans der schwedischen Hart-Melancholiker
drängen sich Richtung Eingangsbereich,
passieren den Merchandising-Stand, der
wegen Überfüllung im Inneren der Halle
nach draußen verbannt worden ist – bei
Minustemperaturen und Schneefall. Motto:
Die Schweden halten so was schon aus. Auf
der Empore treten sich die Fans gegenseitig
die Füße platt, und sogar vor der penetrant
nach WC-Reiniger riechenden Toilette
drängeln sich die Besucher. Kurz: Schon bei
Katatonia kommt die Batschkapp an ihre
Grenzen. Es ist einer der Gründe, warum
der Kultschuppen in Zukunft eine neue Adresse haben wird: Gwinnerstraße 5, Seckbach, Frankfurt am Main. Ende des Monats
soll die Einweihungsparty steigen.
Viele Konzertgänger sind damit nicht einverstanden. Für sie endet mehr als nur eine
Ära. 1976 gegründet, verbinden viele mit
der Batschkapp einen Erinnerungsort,
unzählige Konzerte und Partys. Wer gute
Musik hören, dazu ein, zwei, drei Bierchen
zischen wollte, der setzte sich in die Bahn
und fiel förmlich in den Konzertsaal. Auf
Facebook entlädt sich momentan ein Shitstorm. »Gefällt mir nicht«, sind da noch
harmlose Kommentare. Von Profitgier ist die
Rede. Ein User schreibt: »Demnäch$t dann
Batschkapp-Gig$ mit JahrhunderthallenFeeling. Glückwun$ch!« Die BatschkappMacher reagieren auf die Kritik, diskutieren
mit und zeigen Humor. So posten sie ein
Video der Fantastischen Vier: »Locker
bleiben.«
Ralf Scheffler ist der Chef der Batschkapp.
Er sagt, dass sich an dem Konzept nichts
1500 Leute sollen in der neuen Batschkapp in Seckbach Platz finden.
12/2013
streifzug 35
AM MAIN
Frankfurts Perle
Erst im April 2012 eröffnet, ist der Gibson Club auf der Zeil schon jetzt eine der besten
Adressen in Frankfurt. Soeben ist der vom bekannten Gastronomie-Unternehmer Madjid
Djamegari ins Leben gerufene und entwickelte Club mit dem begehrten FIZZZ Award 2013
der gleichnamigen Gastro-Fachzeitschrift zum »Club des Jahres« gekürt worden. Der in
Gießen bekannte und in Solms lebende DJ Oli Roventa ist Resident im Gibson und hat das
Projekt von Anfang an begleitet. Der gebürtige Lahnauer ist für das Booking verantwortlich.
Oli Roventa
Die Idee für den Gibson Club kam Geschäftsführer Djamegari in Indien, wo er
ein vergleichbares Konzept gesehen hatte.
Die Mischung aus Live-Location und Club
gefiel ihm. Heute ist der Gibson somit nicht
nur Club, sondern auch eine gefragte Adresse für Konzerte von namhaften Bands –
Gruppen wie Selig, Imagine Dragons,
Of Monsters and Men oder Weltstars wie
Dave Stewart waren schon zu Gast. Kein
Wunder, denn Djamegari, der bereits als
Kogründer den King Kamehameha Club
etabliert und geführt hat, holte sich die
Söhne Mannheims GmbH mit Sascha
Schwind, Michael Herberger und Xaviar
Naidoo mit ins Boot.
Der unterirdisch gelegene Gibson Club
überzeugt das Publikum nicht nur mit hohen technischen Maßstäben, sondern auch
mit einem ganz besonderen Designkonzept
irgendwo zwischen Rock’n’Roll, Glamour
und industriellem Charme. Schon allein der
ellenlange Abgang in den »Untergrund« ist
faszinierend. Tief unten präsentiert sich
dann ein Club, der durch seine Rohheit
besticht: Kabel hängen an der Decke, Mau-
Veranstaltungen in Frankfurt
Sonntag, 1. Dezember
Reisejournalisten, der zwischen 1770 und
1780 Deutschland durchquerte.
herausgegeben und schreibt Lehrbücher.
Jetzt kommt sie auf Tour.
➛ 20.30 Romanfabrik
➛ 20.00 Das Bett
Tricky
Samstag, 7. Dezember
Montag, 2. Dezember
Einer wichtigsten Protagonisten der TripHop-Bewegung gibt sich die Ehre.
Matrix live
Tine Thing Helseth
➛ 21.00 Zoom
Die hochbegabte norwegische TrompeteSpielerin kommt mit den Trondheim Soloists
auf Tour.
➛ 20.00 Alte Oper
Mittwoch, 4. Dezember
The King’s Speech
Das Theaterstück ist lange vor dem mit vier
Oscars prämierten Spielfilm entstanden.
➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater
Dienstag, 3. Dezember
Chin Meyer
Jahrelang als Finanz-Kabarettist unterwegs,
unterzieht Meyer diesmal Religionen einer
Betriebsprüfung. Titel seiner Show:
Grundlos optimistisch.
➛ 20.00 Die Käs
Dark Tranquility
Seit 1989 liefern die Schweden handfesten,
melodischen Death Metal ab. Was Tocotronic für die Hamburger Schule ist, ist Dark
Tranqulity für den Göteborg-Sound.
➛ 20.00 Batschkapp
Donnerstag, 5. Dezember
Gezeigt wird der Sci-Fi-Knüller von 1999;
die Musik spielt live das HR-Sinfonieorchester
unter der Leitung von Frank Strobel.
➛ 20.00 Alte Oper
Sonntag, 8. November
Thomas Dybdal
In seiner Heimat als Shootingstar gefeiert,
wird der Norweger oftmals mit Nick Cave
und Jeff Buckley verglichen.
➛ 20.00 Brotfabrik
Dienstag, 10. Dezember
Johann Kaspar Riesbeck
Jennifer Batten
Daniel Kahn & The Painted Birds
Briefe eines reisenden Franzosen:
Ein Abend mit den Herausgebern des
Die ehemaligen Leadgitarristin von
Michael Jackson hat drei Soloplatten
Die Klezmer-Band um den aus Detroit
stammenden Musiker Daniel Kahn wurde
36 streifzug
12/2013
AM MAIN
Roventa und Djamegari kennen sich schon
lange. Bereits im King Kamehameha war
der Mittelhesse Resident. Er schwärmt vom
Gibson in den höchsten Tönen: »Es stimmt
einfach alles. Jeder Einzelne hat hart gearbeitet, um den Club so zu etablieren«,
meint er. Ausruhen könne man sich nun
aber nicht. Das weiß auch der Geschäftsführer: »Alle drei Jahre muss man einen
Club neu aufstellen, denn im Schnitt wechselt alle drei Jahre das Publikum.« Die Gäste im Gibson sind durchschnittlich etwas
älter – 24 Jahre am Wochenende, 27 unter
2005 in Berlin gegründet. Freuen Sie sich
auf beste Unterhaltung.
➛ 20.00 Brotfabrik
Donnerstag, 12. Dezember
Eine verhängnisvolle Nacht
Die schwarze Komödie um eine Sauftour,
die böse endet. Könnte glatt die (blutrünstige)
Vorlage vom Hollywood-Blockbuster
Hangover gewesen sein.
➛ 20.00 Fritz-Rémond-Theater
Sonntag, 15. Dezember
OK Kid
Die Gießener Hip-Hop-Band macht
im Rahmen ihrer Tour Halt in Frankfurt.
➛ 20.00 Brotfabrik
der Woche. »Wir machen ErwachsenenMusik«, sagt auch Roventa. »Es war von
Anfang an klar, dass wir unseren eigenen
Stil etablieren müssen, um der Frankfurter
Szene unseren eigenen Stempel aufzudrücken.« Das Programm ist abwechslungsreich – schon allein durch die Mischung
aus Konzerten, Clubabenden, Afterwork
und den regelmäßigen Auftritten der Urban
Club Band.
In Gießen und Umgebung ist Roventa
durch verschiedene Partyreihen bekannt ge-
worden. Gemeinsam mit seinen Partnern
der Heuchelheimer Firma mediatools rief
der 36-jährige House-DJ mit rumänischen
Wurzeln den Pure Club ins Leben. Bekanntheitsgrad erreichten auch die früheren
»WoF«-Partys sowie die »CentralHouse«Partys in der Centralbar. Gießen und dem
»Pure Club« bleibt er trotz seines Engagements im Gibson treu. »Ich spiele sehr gern
in Gießen. Hier habe ich angefangen und
schaue auf eine tolle Zeit zurück.« 2014 feiert Roventa als DJ sein 20-Jähriges – wahrscheinlich im Gibson.
Sabine Glinke
Foto: Mattner
erwerk ragt aus den unverputzten Wänden
hervor, Glühbirnen baumeln ohne Lampenschirme von der Decke. Wo früher Kinosäle
angesiedelt waren, die aufgrund von nicht
erfüllten Brandschutzauflagen schon etliche
Jahre zuvor geschlossen worden waren, befindet sich heute eine der angesagtesten Adressen der Stadt. »So ein Projekt bedarf langer Planung und man benötigt ein erfahrenes Team«, sagt Djamegari. Er stehe
immer wieder vor neuen Herausforderungen, gerade was bauliche und brandschutztechnische Belange betreffe. »Viele Dinge
ergaben sich einfach«, berichtet der Geschäftsführer, die alten Backsteinwände seien bei der Sanierung zum Vorschein gekommen, »da haben wir beschlossen, das
so zu lassen«. Gezielt hatte Djamegari nach
einem geeigneten Objekt gesucht, denn
man wollte eine Location eröffnen, die in
Frankfurt eine Nische schließt. 1000 Gäste
fasst der Club bei einem Konzert.
Frankfurts Gibson Club – Ein Schmaus für Augen und Ohren.
Freitag, 20. Dezember
Prinzessin Lillifee
Thomas Gsella
Juhu! Rosa! Das Musical »Prinzessin Lillifee
und die verwunschene Insel« geht erneut auf
Tour.
Der ehemalige Chefredakteur der Satirezeitschrift »Titanic« gibt Besinnliches im
Rahmen seiner Weihnachtsshow zum Besten.
➛ 20.00 Brotfabrik
Samstag, 21. Dezember
Fragile & Jörg Metes
Weihnachtsmann beißt Hund: Absurde
Anekdoten liefert der ehemalige »Titanic«Chef Jörg Metes. Dazu gibt’s live gespielten
Jazz auf die Ohren.
➛ 20.30 Romanfabrik
➛ 15.00 Jahrhunderthalle
Mittwoch, 25. Dezember
Henni Nachtsheim,
Rick Kavanian & Gäste
Weihnachten mal anders: Eine Art
szenische Lesung zum Schieflachen.
➛ 20.00 Jahrhunderthalle
Rodgau Monontones
Erbarme, zu spät, die Hesse komme!
Das sollte als Hinweis genügen.
Sonntag, 22. Dezember
➛ 20.00 Batschkapp
Dienstag, 17. Dezember
West Side Story
Dienstag, 31. Dezember
Max Goldt
Der Broadway-Klassiker von Leonard
Bernstein in der authentischen New Yorker
Choreografie.
Lola Blau!
In »Die Chefin verzichtet« liest er viel Neues
und vielleicht ein bisschen was Altes.
➛ 19.30 Schauspielhaus
➛ 20.00 Alte Oper
Eine kleine 50er-Jahre-Revue als
Silvesterprogramm.
➛ 18.00 Katakombe
12/2013
streifzug 37
Zwischen Popcorn
und Professoren
Für das kommende Wintersemester wird die
Technische Hochschule Mittelhessen (THM)
Vorlesungen in Kinosälen am Berliner Platz anbieten.
Einige Unwägbarkeiten gibt es zwar noch,
doch auch die nächsten Pläne des Vizepräsidenten
Foto: Schepp
zeichnen sich bereits ab.
CAMPUS
Im Roxy muss kaum etwas umgebaut
halten.« Davon ist heute in Essen keine Rede
Wenn Axel Schumann nachts wach im Bett
werden, bis im kommenden Semester die
mehr. Auch der extra wegen der Studenten
liegt, gehen seine Gedanken auf Reise. Der
ersten Vorlesungen im Kino am Ludwigsengagierte Sicherheitsdienst wurde schnell
Vizepräsident der THM denkt dann oft über
platz abgehalten werden. Einzig die Technik
wieder abbestellt. Einziger Kritikpunkt der
Gießen nach und das, was er in der Stadt
müsse angepasst werden. Dass ein Kino auf
Studenten: »Es ist so bequem in
verändern könnte. Eigentlich
Dunkelheit ausgelegt ist, sollte nur eines der
den Sesseln, dass es schwer
müsste Schumann übermüProbleme sein. In einer weiteren Frage
ist, wach zu bleiben.«
det sein und seine Aukonnten auch die Kollegen aus Essen nur
Und Popcorn oder
genringe
müssten
bedingt Hilfestellung geben: Dort werden
Bier gibt es auch
Schatten werfen.
im Cinemaxx vorrangig angehende Lehrer
nicht.
Denn der Profesin den Grundwissenschaften ausgebildet,
Ähnlich wie in
sor hat viel verwas letztlich eindimensionale FrontalvorleEssen
wurde
ändert in den
sungen bedeutet. An der THM jedoch müsnun auch in
vergangenen
»Massenveranstaltungen
sen die Dozenten während der Sitzung ForGießen
aus
Monaten.
meln und Skizzen entwerfen, was bislang
der Not eine
Sein
wohl
mit 500 Leuten
normalerweise an einer normalen Tafel geTugend
gegrößter Coup
schah. »Die gibt es im Kinopolis am Berliner
macht: Ein eiist die Entdepassen nicht zu uns.«
Platz nicht. Da brauchen wir nun eine Techgenes neues
ckung des Kinik, die auch von Mathematikern akzeptiert
Vorlesungsgenos für Vorlewird, deren Element ja eigentlich die Kreide
bäude will die
sungen.
Im
ist, die man auch mal werfen kann«, sagt
THM zwar bauneuen Multiplex
Schumann und lacht. Völlig neu entworfen
en, doch mit der
am Berliner Platz
wurde auch der Sessel, an dem die StudenFertigstellung wird es
wird die THM ab
ten einen Tisch ausklappen und ihren Lapvor 2023 wohl nichts.
kommendem Semester
top aufladen können. Oder eben ihr
Weil viele Studenten aber
unter anderem drei Säle
Handy.
nun einmal jetzt schon da sind
nutzen. Auch das Roxy ist Teil
Obwohl sich seine damaligen Träume bald
und noch mehr wohl früher als 2023 nach
des Plans. Nach der Schließung durch
erfüllen werden, schickt der Vizepräsident
Gießen kommen werden, musste eine
die Kinobetreiber fungiert die Hochschule
der THM seine Gedanken auch nach der
Lösung her. »Flexibilität ist im Hochschulgeals Untermieter.
Entdeckung des Kinos für Vorlesungen weischäft schon notwendig, um die große Zahl
Die Verzögerung bei der Entstehung des Kiter auf die Reise. »Unseren Campus verjunger Leute gut betreuen zu können.« Auch
nos am Berliner Platz habe Schumann, der
stehen wir als Innenstadtcampus.« Der
auf das ehemalige Landratsamt oder
aus der Baubranche kommt, bei der UmsetEinzug ins Multiplex sei in
das Obergeschoss eines Hochzung seiner Träume nicht in Bedrängnis gedieser Hinsicht zwar ein
hauses am Ludwigsplatz, die
bracht: »Es war wichtig, dass wir die Seminächster, ein großer
heute beide von der
narräume und Büros im Vorderbau beziehen
Schritt. Der letzte
THM genutzt werden,
konnten. Wenn wir mit den Vorlesungen im
müsse es aber
sei Schumann eher
Frühjahr loslegen können, ist das schon
nicht sein. Konzufällig, etwa bei
okay.« Täglich würden ohnehin nur zwei Kikret bedeutet
Spaziergängen,
nosäle genutzt. Im dritten, dem größten,
das: Weil auch
aufmerksam gekönnten bis zu 500 Studenten einen Platz
das Stadttheaworden. »Die
finden. »Das wollen wir aber möglichst
»Ich glaube, dass die
ter im Frühmeisten Ideen
nicht ausreizen. Solche Massenveranstaltunjahr oder im
landen wieder
gen passen nicht zu uns.«
THM auch Verwendung
Sommer von
im Papierkorb,
Die geplante Nutzung der Säle des Kinos ist
der Studioaber Offenheit
das Ergebnis einer dieser schlaflosen Nächte
für eine Bühne hätte.«
bühne
am
lohnt
sich
und vieler glücklicher Fügungen. Ein Vorbild
Löbershof ins
trotzdem.«
für diese untypische Kooperation habe es
neue
Kino
Für Schumann
nicht gegeben, »da Kinos und Hochschulen
zieht, wird dort
hat die Idee etwas
nicht häufig kooperieren«, meint Schumann.
erneut Raum frei.
Charmantes: »Ein
Nur aus Essen ist eine entsprechende Zu»Ich glaube, wenn
Kino steht morgens
sammenarbeit bekannt. Dort wurde ein Ciich an Seminare denleer. Genauso wie ein
nemaxx bereits in den 1990ern tagsüber von
ke, in denen Rollenspiele
Vorlesungssaal abends. In
der örtlichen Universität genutzt. »Die Meein Thema sind, dass die THM
dieser Zeit sind das tote Gebäudienresonanz auf dieses Thema war größer
auch Verwendung für eine Bühne hätde.« Es ist eine Denkweise, eine Form
als bei der eigentlichen Eröffnung«, wurde
te«, meint der Vizepräsident. Doch er denkt
der Kreativität, die fast unumgänglich dazu
Kinobetreiber Meinolf Thies vor zwei Jahren
nicht nur ans TiL. Auch die Kongresshalle sei
führte, dass der Vizepräsident der THM
zitiert, als die Idee wegen aktuer Raumnot
morgens schließlich meist frei. Seine
irgendwann auch vom Roxy träumte. »Nareaktiviert wurde, nachdem sie zwischenGedankenspiele nennt der Professor »imtürlich hörte man, dass alle Kinos auch nach
zeitlich unnötig geworden war. Und: »Ich
mobilienmäßiges Rumflirten«. Langweilig
der Eröffnung am Berliner Platz bestehen
hatte damals eine Heidenangst, dass die Studürfte es ihm nachts im Bett so schnell nicht
bleiben sollen. Aber man macht sich trotzdenten etwas kaputt machen. Jeden Morgen
werden.
Florian Dörr
dem seine Gedanken.«
kam ich persönlich, um eine Ansprache zu
12/2013
streifzug 39
KULTUR
Fotos: Dobago-Film
Alternative Gegenwarten
Am 11. Dezember feiert die neue Webserie »Number of Silence« im Internet Premiere. Entstanden ist sie in Gießen und Wetzlar. Beide Städte verschmelzen zu einer fiktiven Metropole
in einer alternativen Gegenwart, deren Bewohner über ihre Vergangenheit rätseln. Zum ersten Mal hat eine Serie keinen Anfang und kein Ende. User können sich jederzeit ins Geschehen klicken. Und nicht mal die beteiligten Schauspieler wissen, wie es ausgehen wird.
So haben Sie Gießen noch nie erlebt. In der
Stadt ragen plötzlich Wolkenkratzer in die
Höhe. Die beschauliche Kleinstadtatmosphäre wird von einem mystischen Schleier
verdeckt. Es ist faszinierend und bedrohlich
zugleich, zu sehen, wie sich aus Gießen
und der Nachbarstadt Wetzlar in einer
neuen Web-Serie eine geheimnisumwitterte
Metropole entwickelt. Die Folgen der Pro-
40 streifzug
12/2013
duktion aus Gießen sind ab 11. Dezember
um 14.15 Uhr im Internet zu sehen. Die Staffel trägt den Titel »Number of Silence«.
Der Bildschirm zeigt ein rollendes Rad. Die
Atmosphäre hat etwas Klinisches. Ein Krankenhausbett. Nur wer liegt darin? Schnitt.
Die Kamera springt zur nächsten Szene. Ein
Flugzeug landet am Flughafen. Stadtteile von
Wetzlar sind zu erkennen. Eine Frau steigt
aus. Schwarze Haare. Auf den ersten Blick
wirkt sie streng. Doch wer ist diese Frau?
»Man weiß es nicht. Ist sie gut? Ist sie böse?
Sie scheint verletzlich. Andererseits sehr hart.
Eigentlich ist alles unklar. Es wird sich erst im
Laufe der Serie herauskristallisieren«, sagt
Schauspielerin Magdalena Kaim, die die geheimnisvolle Dame mit dem Namen Nina
Novak verkörpert.
Gemeinsam mit Beate und Jens Bambauer
hat Csongor Dobrotka das Drehbuch zu den
drei Staffeln der Web-Serie geschrieben. »Ihr
Charakter ist ein Geheimnis. Eventuell hat sie
einen Auftrag. Sie arbeitet für einen Großkonzern, aber wahrscheinlich nicht offiziell.
Sie soll eine Person beschatten, dabei bemerkt sie, dass alles wesentlich komplizierter
ist, als sie vermutet hat, und dass der Auftrag
mit ihrer Vergangenheit verwoben ist«, sagt
Dobrotka, der zudem als Regisseur und Produzent der Serie fungiert.
Der Gießener Schauspieler Peter Gerst leiht
Dr. Viktor Glass seinen Körper und spielt damit neben Kaim ebenfalls einen Protagonisten. Er wird erst in der dritten Episode auftauchen, spielt aber dennoch eine zentrale
Rolle in dem Mysterythriller. »Er lebt alleine.
Er spürt, dass da vielleicht einmal Familie
war. Er wird verfolgt. Er wird beobachtet. Er
wird Opfer von Gewalt. Aber er stellt sich
dem. Er ist kein Superheld, aber er geht weiter! Viktor Glass ist Verfolgter und Verfolger
KULTUR
zugleich«, beschreibt Gerst. Seine Figur
scheint eine Gefahr zu sein für andere, ohne
zu wissen warum. Gerst hat sich die Frage
gestellt, wie das den Charakter seiner Figur
verändern könnte: »Im Moment weiß ich es
noch nicht«, sagt der Mann während der
Dreharbeiten. Die Akteure kennen nur die
notwendigsten Bruchstücke der Handlung.
»Die Herausforderung besteht darin, zu
agieren, ohne die Rolle bis zum Ende
zu kennen, und ohne zu Wissen, auf was
es hinausläuft«, erklärt er.
Auch für Kaim ist das spannend. Sie ist
17 Jahre alt und spielt zum ersten Mal in
einer solchen Begebenheit. »Ich kenne
nichts Vergleichbares im deutschen Fernsehen. Von der Komplexität des Drehbuchs
und von den Wendungen der Geschichte«,
meint die Wahl-Gießenerin.
Die Schauplätze werden Gießener irritieren,
denn sie scheinen bekannt. Der Alte Friedhof, das Dachcafé und auch der Berliner
Platz tauchen auf, doch sie wirken befremdlich. Hinter dem Rathaus ragen Wolkenkratzer in die Höhe und ein futuristischer Eingang empfängt die Besucher. »Dorn Vision«
steht darüber.
Erschaffen wurden diese einzigartigen Kulissen mit der Hilfe sogenannter Matte Paintings. Die von Sebastian Simon eigens für die
Serie gestalteten visuellen Effekte bauen typische großstädtische Elemente wie die Skyline
von Shanghai, die Aussicht über Prag oder
Bankentürme aus dem benachbarten Frankfurt in das Gießener Stadtbild ein. Fiktiv
entsteht so eine Metropole. »Alte und neue
Architekturen kommen zusammen und kreieren gemeinsam eine besondere Atmosphäre,
die irgendwo zwischen Zukunft und Vergangenheit liegt«, beschreibt Gerst. »Der Schauplatz der Thriller-Serie ist einen Metropole
in einer alternativen Gegenwart, steht in der
Serienbeschreibung,
Doch nicht nur die Schauplätze der Handlung sind ungewöhnlich, auch die Zeit in der
sie spielen ist es. »Es geht um mehrere
Menschen, die merken, dass in ihrer Welt
irgendetwas nicht zu stimmen scheint. Sie
versuchen herauszufinden, was es ist und
merken dabei, dass die physikalischen Gesetze nicht stimmen, und ihre Erinnerung an
ihr eigenes Leben scheinbar verändert wird.
Zeit ist dabei auch ein Faktor. Menschen
verschwinden, andere tauchen wieder auf«,
erklärt Dobrotka.
Immer wieder tritt der Großkonzern »Dorn
Vision« im Plot in Erscheinung. Dort arbeitet
unter anderem Jan Berg, gespielt von Gunnar
Seidel, der dritte Hauptcharakter, ein absoluter Karrieremensch. »Er soll befördert werden. Aber bei seiner Beförderung wird er gekündigt. Damit wird ihm alles genommen,
für das er gelebt hat«, erzählt der Regisseur.
Auch seine Beziehung zu seiner blonden
Arbeitskollegin Valerie Falk, gespielt von
Nadine Petry, gerät in einen Konflikt. Falk
trägt ein Geheimnis mit sich herum. Sie
taucht immer wieder überraschend auf. Und
dann wäre da noch der Mann, der bislang
noch keinen Namen hat: Brenner. Er ist der
charismatische Antagonist zu allen Parteien.
Insgesamt wirken mehr als 60 Personen an
dem Filmprojekt mit, das unter anderem vom
Kulturfonds Gießen-Wetzlar und dem Kulturamt der Universitätsstadt gefördert wird.
Nach dem Auftakt im Dezember wird in unregelmäßigen Abständen eine neue Episode
auf der Webseite www.numberofsilence.com
veröffentlicht. Nach der neunten und letzten
Episode der ersten Staffel ist geplant, direkt
mit der zweiten und dann dritten und letzten
Staffel weiterzumachen. Die Episodenlänge
und -anzahl sei nicht in Stein gemeißelt, verrät Dobrotka. Eines jedoch sei von Anfang an
Premieren im
Theater
I wanna be loved by you – Marilyn.
Das Kind in der Frau
Musiktheater von Titus Hoffmann
19. Dezember, 19.30 Uhr, Großes Haus
New York, 19. Mai 1962. Präsident
Kennedys Geburtstag wird im Madison
Square Garden mit einem Konzert gefeiert. Auch Marilyn Monroe ist dabei, sie
wird ihr legendäres »Happy Birthday«
ins Mikrofon schmachten. Wie aber
könnte die Stunde vor ihrem Auftritt verlaufen sein? Titus Hoffmanns Stück spielt
gekonnt mit Realität und Spekulation,
Drama und Slapstick – und heraus
kommt ein großer Musical-Abend.
Der Erfolg der letzten Spielzeit mit Sophie Berner (Foto) und Andrea Pagani
kehrt zurück ins Große Haus – diesmal
mit Live-Band.
Reise ins Glück
Weihnachtsfeier mit den
Schmachtigallen?
klar: »Wir wollten eine Serie speziell für das
Web machen. Das heißt auch auf genau die
Bedürfnisse anpassen. Eine besondere Eigenschaft ist daher, dass es keine Episodennummerierung geben wird. Die Serie hat auch
keinen Anfang und kein Ende. Wir wollten
bewusst etwas machen, das den ComputerUser das sein lässt, was er ist. Er klickt hin
und her und schaut sich verschiedene Sachen an. Wir haben die Episoden extra so
konstruiert, dass dies möglich ist.« Entstanden sei die ursprüngliche Idee fast zeitgleich
mit der Gründung der heutigen Gießener
Produktionsfirma Dobago Film mit den Gesellschaftern Beate Bambauer, Csongor Dobrotka, Jens Bambauer, Peter Gerst und Kyrill
Froese, die das eigene Projekt mit einem
minimalen Budget fast ehrenamtlich auf die
Beine stellen. Erst am Ende der dritten Staffel
wird es für alle Beteiligten die Auflösung
geben. Im streifzug verrät Dobrotka ebenso
mystisch wie seine Serie: »Im Prinzip handelt
es davon, dass eine Katastrophe durch zu
viel Informationen hervorgerufen wird.« Wer
es nicht erwarten kann, darf auf www.numberofsilence.com schon mal versuchen, etwas mehr herauszufinden.
Isabelle Egon
Das Stadttheater Gießen bietet gemeinsam mit dem Ensemble der Schmachtigallen am 14. Dezember oder 30. Dezember jeweils um 19.30 Uhr im Großen
Haus die Möglichkeit, die aljährliche
Weihnachtsfeier einmal ins Theater zu
verlegen, bzw. sie mit einem Besuch des
erfolgreichen Stücks »Reise ins Glück«
abzurunden. Vor oder nach der Vorstellung halten die Schmachtigallen noch
eine Überraschung für die Besucher
parat.
Sophie Berner als Marilyn
12/2013
streifzug 41
Fotos: Storch
In Bad Nauheim
ist der Teufel los
Frank Carnevale polarisiert. Er steht für Emotionen, Leidenschaft, Besessenheit. Er eckt gerne
an, provoziert. Von einer Mission, die noch zu beenden sei, sprach der Eishockey-Trainer im
Sommer vergangenen Jahres mit dem ihm eigenen grenzenlosen Selbstvertrauen, von einem
Meisteritel, den die Stadt längst verdient habe. Gemeint hatte er nichts anders, als die Roten
Teufel Bad Nauheim nach neun Jahren zurück in die Zweitklassigkeit zu führen; den finanziellen und strukturellen Unterschieden zu den ehemaligen DEL-Klubs Frankfurt und Kassel zum
Trotz; Eine scheinbar unmögliche Aufgabe. Doch Carnevale hat es geschafft.
Am 21. April 2013 durfte der Coach die
Meistertrophäe in die Höhe recken – ein
Bild für die Analen in der fast 70-jährigen
Eissport-Historie der Kurstadt. Der Außenseiter hatte das fünfte und letzte Final-Spiel
gewonnen – ausgerechnet in Kassel, beim
großen Rivalen, mit einem Treffer in der
Verlängerung. Bad Nauheim steht seitdem
kopf, im Colonel-Knight-Stadion ist im
wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los.
42 streifzug
12/2013
800 Dauerkarten wurden im Sommer verkauft. Mehr als doppelt so viele wie in all
den Jahren zuvor. Sie zeugen von Sehnsucht nach klangvollen Namen und sportlich anspruchsvollen Winterabenden im
Kurpark, wo sich der Schnitt weit oberhalb
der Erwartungen bei knapp 2500 Zuschauern eingependelt hat, wo die Aufstiegseuphorie Playoff-Stimmung bereits im September vermitteln konnte; just so, als hätte
es den Sommer nie gegeben. Eishockey in
Bad Nauheim ist »in« – Live-Sport und
Stadion-Besuch, statt reine Stammtischanalyse aus der Distanz. Vorbei ist die Zeit
der Enttäuschung nach fünf vergeblichen
Anläufen, die Drittklassigkeit zu verlassen.
»So etwas, eine derartige Begeisterungsfähigkeit«, sagt Frank Carnevale, »habe ich
in meinen 25 Jahren als Coach noch nie
erlebt.«
SPORTWELT
Experten unter
sich: Vater und
Sohn Carnevale
mit kanadischen Wurzeln, einige mit deutschem Spielerpass. Im Mittelpunkt: die
Oakville Boys; namentlich Sean McMonagle, Dan Ringwald, Matt Beca und TrainerSohn Taylor, die vor einigen Jahren schon,
in Oakville eben, als Junioren von Frank
Carnevale gecoacht und an den Profi-Bereich herangeführt worden waren. Einige
Jahre war jeder seinen eigenen Weg gegangen, jetzt hat Carnevale sie wieder vereint.
Ihre Namen stehen mit Jason Pinizzotto, einem ehemaligen DEL-Spieler, an der Spitze
der Scorerliste, ihr Wort hat in der Kabine
Gewicht.
Im Fokus: Trainer-Sohn Taylor. Mit 22 Jahren
ist Carnevale junior zum einen der jüngste
Kontingentspieler der gesamten DEL 2, die
gerade von ihren Ausländern Tore und Führungsqualitäten erwartet. Zum zweiten fehlte dem Mittelstürmer nach einer Schulterverletzung und der daraus resultierenden
Pause von rund eineinhalb Jahren die Spielpraxis wie auch die Fitness, galt dessen Verpflichtung – wenn auch unausgesprochen –
als Zugeständnis für die Weiterverpflichtung
seines Vaters. Keine drei Monate später hat
Taylor Carnevale seine Kritiker überzeugt.
Der Center übernahm quasi mit dem Start
der Punktrunde die Rolle des Top-Scorers
und rechtfertigt das Vertrauen, in Schlüsselsituationen Verantwortung übernehmen zu
müssen. Starallüren sind ihm, der vor zwei
Jahren beim NHL-Klub Los Angeles Kings
vorgespielt hatte, völlig fremd. »Ich bin ein
Teamspieler wie jeder andere, und ich werde auch entsprechend behandelt«, sagt der
Angreifer. »Ich habe mich selbst in diese
Rolle gebracht, und ich muss mich jeden
Tag aufs Neue beweisen. Aber gerade das
ist die Herausforderung, der ich mich gerne
stelle.« Ganze der Vater eben.
Michael Nickolaus
46ers@home
Foto: bf
Die Liebesbeziehung zwischen dem Italokanadier und dem tradionsreichen mittelhessischen Eishockey-Standort war Ende
der 90er Jahre entstanden. Quasi als Feuerwehrmann war er an Weihnachten 1997
verpflichtet worden, führte Bad Nauheim
mit einer kaum für möglich gehaltenen
Siegesserie in die damals neu gegründete
eingleisige zweite Liga und schließlich ins
Finale. Zur folgenden Saison lockte Carnevale DEL-Spieler nach Bad Nauheim. Ein
kampf- und körperbetones Offensivfeuerwerk wurde abgebrannt, der Begriff
»Bad Nauheim Hockey« entstand. Zusammen mit den Moskitos Essen dominierten
die Hessen die Konkurrenz, doch überschritt der Coach Mitte der Saison im
Machtkampf mit der damaligen Klubführung seine Kompetenzen und wurde entlassen. Bad Nauheim verlor später die FinalSerie. Ob mit dem Italokanadier 1999 der
DEL-Aufstieg realisiert worden wäre, wird
noch immer diskutiert.
»Ich hatte mit meinem Stil offenbar den
Nerv der Fans getroffen. Diese 13 Monate
damals – das war einzigartig, etwas Besonderes«, sagt Carnevale, der für seine
markanten Aussagen von den eigenen Anhängern gleichermaßen geliebt wie von
den gegnerischen missachtet wird.
Der damals 40-Jährige verschwand quasi
über Nacht – sein Mythos blieb. Die Rückkehr im letzten Sommer empfand er allerdings als Herausforderung, nicht als Risiko.
Mit dem Titelgewinn 2013 hat Carnevale
seine Mission erfüllt. Jetzt mischt der Neuling munter die 2. Liga auf, kämpft nicht
nur gegen den Abstieg, sondern vielmehr
um einen Playoff-Rang. Rund die Hälfte der
Spieler aus dem Meisterkader wurde mit
Anschlussverträgen belohnt, dazu kommen
rund ein Dutzend Neuzugänge; vorrangig
Gotha kommt
Dreimal müssen Myles Hesson (Foto)
und seine Kollegen der Gießen 46ers
im Dezember in der Fremde antreten
(in Paderborn, Cuxhaven und Nürnberg), nur einmal geht es für die
Basketballer in der ProA in der heimischen Sporthalle Ost aufs Spielfeld:
Dann kommen am 14. Dezember um
20 Uhr die Rockets Gotha nach
Gießen. Das Team um den ehemaligen
46ers-Akteur Chase Griffin bringt eine
starke Truppe mit an die Lahn, die
allerdings, wie schon letzte Saison, auf
dem Papier besser aussieht als auf dem
Parkett. Mit Griffin, Gary Johnson und
Jan Lipke haben die von einer Brauerei
gesponserten Raketen einige große
Namen für die 2. Liga an Bord, bekanntestes Gesicht ist aber trotzdem
der Trainer: Chris Ensminger spielte
ein Jahrzehnt für den Mitteldeutschen
BC, Bamberg, Paderborn und Bonn in
der Basketball-Bundesliga und stand
für Rebounds en masse und den ein
oder anderen Gegner, der sich an seinen Ellenbogen die Zähne ausgebissen
hat.
Nach dem sehr ordentlichen Saisonstart wird der Dezember zeigen,
wohin die Reise in dieser Spielzeit für
das junge 46ers-Team geht. Kann sich
das Team von Denis Wucherer unter
den Topteams festsetzen oder muss
doch noch härter um die Playoffs
gekämpft werden, als es sich viele
Fans derzeit vorstellen können? Die
Antwort darauf gibt es in der Osthalle.
Für die Partie gegen Gotha verlosen
wir 1x2 Karten. Wer sich das Spiel
anschauen möchte, schreibt bis
10. Dezember eine E-Mail mit dem
Stichwort »46ers« an streifzug@
giessener-allgemeine.de
12/2013
streifzug 43
WEIN DES MONATS
Vinothek
in
Wedes
Monats
Alpha Domus »Navigator«
Cuvee aus Merlot, Cabernet Sauvignon,
Cabernet Franc und Malbec, 2007,
14 Prozent Alkohol, 14,90 Euro;
Bezug über Weinhandel Fertsch
in Bad Nauheim, Tel. 0 60 32/3 12 07
Der Navigator
Ich habe mir einen Navigator zugelegt. Er
führt mich zuverlässig ans Ziel. Los geht die
Reise in Neuseeland. Alpha Domus heißt
dort ein junges Weingut, das Anfang der
1990er Jahre von der Familie Ham gegründet wurde. Es liegt an der
Hawke’s Bay, im Osten der
Nordinsel.
Dort bauen sie allerlei Rotweintrauben an und machen
schmackige Verschnitte daraus. Auch solche, die einen
auf die Reise schicken. Ich
bin der Passagier, von der
Bucht aus stechen wir in See.
Der »Navigator«, eine Cuvee
aus Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet
Franc und etwas Malbec, bringt mich ohne
Umschweife nach Frankreich. Warum? Weil
der »Navigator« schmeckt, als sei er aus
dem Herzen der alten Welt.
Am Duft lässt sich das nicht erkennen.
Üppige Nase nach Zedernholz, Pflaumen,
dunklen Beeren und Vanille, intensiv und
warm. Am Gaumen wird der kirschrote
sik
Muzum
Charmeur zur Überraschung: Er bezirzt
mit beinahe schlanker
Eleganz, frischer und
doch reifer,
süßer Frucht
(Pflaume, Cassis, Blaubeere),
weichem moderaten Tannin,
Süßholz und Vanille vom
Fassausbau in amerikanischer
und französischer Eiche sowie
einer delikaten Säure, die für
gelungene Balance sorgt.
Weinautor
Der Zieleinlauf wird durch
z
Mer
Manfred
ein würziges Finale gekrönt.
C’est fantastique!
Der »Navigator« freut sich auf Coq au vin
ebenso wie auf ein Baguette mit lecker
Hartkäse. Auch nach dem Essen leistet der
Wein beste Gesellschaft. Der Jahrgang
2007 ist jetzt auf dem Punkt.
Genießer werden sich gern auf diese Reise
begeben – wann kommt man schon mal für
knapp 15 Euro von Neuseeland direkt ins
Bordeaux?
Zum Abschluss des WagnerJahres etwas Heavy Metal von
1843: Die Arie »Steuermann, lass
die Wacht!« aus dem »Fliegenden
Holländer« ergänzt den »Navigator« nicht
nur thematisch. Auch inhaltlich haben beide
großes Unterhaltungspotenzial. Laut hören,
langsam trinken.
mm
Wein
Schreiben Sie an
Manfred Merz:
vinothek@mdv-online.de
SPERRSITZ
Der Lieferheld
Unverhofft kommt oft – Start: 5. Dezember
Er bringt sein Leben lang kaum etwas auf
die Reihe. Was er anpackt, geht in aller
Regel schief. Auch die Beziehung mit der
attraktiven Emma (Cobie Smulders) läuft
nicht besonders gut, da sie ihn für unfähig
hält, Verantwortung zu übernehmen, und
damit wohl richtigliegt. Kurz: David Wozniak (Vince Vaughn) ist ein Versager auf ganzer Linie. In einer Sache kann ihm jedoch
niemand das Wasser reichen: Anonyme Samenspenden. Doch jetzt erhält er die Rechnung dafür. Bei einer Samenspende, die er
20 Jahre zuvor getätigt hatte, war es zu
einer Verwechslung gekommen ist: Anstatt
unterschiedliche Spenden auszugeben, hat
die Samenbank an 533 Pärchen seine Spende weitergegeben. Er ist der leibliche Vater
von sage und schreibe 533 Kindern. Unverhofft kommt manchmal tatsächlich oft.
Ihm werden die Profile seiner Kinder überreicht, doch auf Anraten seines Freundes
Brett (Chris Pratt) schaut er sie sich zunächst nicht an. Als er es dann doch wagt,
ist er so von den kleinen Menschen angetan, dass er ein Teil ihrer Leben werden
möchte. David Wozniak macht es sich zur
Aufgabe, seinen zahlreichen Nachkommen
unerkannt bei ihren kleinen und größeren
Problemen des Alltags zu helfen – und hat
zum ersten Mal in seinem Leben Erfolg. Als
sich ein Teil seiner Kinder schließlich dazu
entscheidt, gegen die Verschwiegenheitserklärung der Fruchtbarkeitsklinik auf die Herausgabe seiner Daten zu klagen, steht
David vor einer schweren Entscheidung:
Steht er zu seiner Vergangenheit als Samenspender – oder rennt er weiter vor der Verantwortung davon?
2011 avancierte bereits das franko-kanadische Original »Starbuck« zum Überraschungshit. Das englischsprachige Remake
will nun auch mit einem charmanten Cast
rund um Vince Vaughn und Cobie Smulders
von »How I met your Mother« punkten.
GEWINNSPIEL
Der streifzug verlost mit den Gießener Kinos
3x 2 Tickets für die erste Vorstellung des
Films »Der Lieferheld« am 5. Dezember.
Wer den Film sehen möchte, sollte bereits
bis zum 2. Dezember eine Karte mit dem
Kennwort »Kino« an streifzug, Marburger
Straße 20, 35390 Gießen oder eine Mail an
streifzug@giessener-allgemeine.de senden.
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Der Medicus
Noah Gordons Weltbestseller auf der Leinwand – Start: 25. Dezember
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Kino »Traumstern«
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finden Sie täglich in der Gießener Allgemeinen
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und unter www.die-giessener-kinos.de
46 streifzug
12/2013
England im 11. Jahrhundert. Rob Cole
(Tom Payne) hat eine außergewöhnliche
Gabe: Als kleiner Junge fühlt er, dass seine kranke Mutter sterben wird und muss
hilflos zusehen, wie sich seine Vorahnung
erfüllt. Auf sich allein gestellt, schließt
sich der junge Waise einem fahrenden
Bader (Stellan Skarsgård) an, der ihm neben den üblichen Taschenspielertricks
auch die Grundlagen der mittelalterlichen
Heilkunde nahebringt. Schon als Lehrling
erkennt Rob die Grenzen dieser einfachen Praktiken. Eines Tages erfährt er von
dem Universalgelehrten Ibn Sina (Ben
Kingsley), der im fernen Persien Medizin
lehrt, und er beschließt, sich dort zum
Arzt ausbilden zu lassen. Auf seiner Reise
begegnet Rob Cole zahllosen Gefahren
und Herausforderungen, muss Opfer erbringen und sich seinen Weg erkämpfen.
SPERRSITZ
Walter Mitty
Wilder als Tagträume – Start: 1. Januar
Walter Mitty (Ben Stiller) arbeitet seit Jahren im Fotoarchiv der
Zeitschrift »Life«. Er ist ein Einzelgänger, der sich, um seinem
grauen Alltag zu entfliehen, in abenteuerlichen, heldenhaften und
romantischen Tagträumen verliert. Einziger Lichtblick ist die neue
Kollegin Cheryl (Kristen Wiig), die Walter aus der Ferne
bewundert.
Eines Tages wird bekannt, dass »Life« zukünftig nur noch online
erscheinen und eine letzte Printausgabe herausgebracht werden
Hobbit
Nächste Bewährungsprobe für Bilbo – Start: 12. Dezember
soll, die auf dem Titel ein Bild des berühmten »Life«-Fotografen
Sean O’Connell (Sean Penn) zeigen soll. Doch das besagte Bild,
das an Walter geschickt wurde, ist verschwunden. Motiviert durch
Cheryl nimmt Walter all seinen Mut zusammen und begibt sich
auf eine aufregende Reise ans andere Ende der Welt, die für ihn
zu einem wunderbaren Abenteuer wird, das er sich auch in seinen Tagträumen nicht besser hätte herbeifantasieren können.
Der oscargekrönte Filmemacher Peter Jackson präsentiert den
zweiten Film der dreiteiligen Kinofassung des nach wie vor populären Meisterwerks »Der Hobbit« von J.R.R. Tolkien. Die drei Filme
spielen in Mittelerde 60 Jahre vor »Der Herr der Ringe«, den
Jackson und sein Filmteam bereits als Blockbuster-Trilogie auf die
Leinwand gebracht haben.
Im nun erscheinenden »Hobbit: Smaugs Einöde« setzt Titelheld Bilbo Beutlin (Martin Freeman) das Abenteuer seiner epischen Mission
fort: Zusammen mit Zauberer Gandalf (Ian McKellen) und 13 Zwergen unter der Führung von Thorin Eichenschild (Richard Armitage)
versucht er das verlorene Zwergenreich Erebor zu befreien. Die
Abenteurer werden jedoch vom hasserfüllten Orkkönig Azog (Manu
Bennett) verfolgt. Und das größte Abenteuer wartet noch auf Bilbo,
denn auch der Drache Smaug ist aus seinem Schlaf erwacht.
Dinosaurier
Gegen die Vormacht des Tyrannosaurus Rex – Start: 19. Dezember
Seit Jahrzehnten bestimmt Tyrannosaurus Rex die Kinderzimmer und macht
als Urzeitmonster seinem Namen alle
Ehre. Jetzt wird es Zeit für einen neuen
Star am Dinosaurierhimmel, denn nun
kommt Patchi. Der kleine pflanzenfressende Pachyrhinosaurus nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise durch eine
längst vergangene Welt. Zusammen mit
seinem besten Freund, dem Vogel Alex,
erlebt er so manch spannendes und gefährliches Abenteuer inmitten von prähistorischen Lebewesen und Landschaften, wie wir sie realitätsnaher im Kino
noch nie erlebt haben. Patchi wächst
auf, wird der Anführer seiner Herde und
kämpft mit seinem Freunden um seinen
Platz in der urzeitlichen Welt.
12/2013
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DOPPEL
MITTELHESSISCHE ALLGEMEINE ZEITUNG
Dienstag, 12. November 2013
Kunstturnen / 3. Bundesliga
Nummer 263 – 68. Jahrgang
dem großen,
erfolgreichen
Kleinanzeigen-Markt
Dreieinhalb Jahre Gefängnis
Haft für Arzt
wegen Intimfotos
von Patientinnen
Großen Linden nach
41:40 Erfolg auf
Relegationskurs
Bogenbrückchen vom
Schwanenteich hat
nur noch Schrottwert
78 Jährige stirbt bei
Brand in Weilburger
Kreiskrankenhaus
Kultur – Seite 8
Aus aller Welt – Seite 10
Sport – Seite 20
Stadt Gießen – Seite 23
Mittelhessen – Seite 28
Verzweiflung
auf Philippinen
Nach Taifun Kampf ums Überleben – Helfer kommen kaum voran
Opfer des
M a n i l a (dpa). Trotz Hilfsangeboten aus aller Welt kämpfen Hunderttausende
Die Zerstörunverheerenden Taifuns »Haiyan« auf den Philippinen ums nackte Überleben.
Nötigsten kommt kaum
gen erreichen ein apokalyptisches Ausmaß. Die Versorgung mit dem betroffenen Stadt Tavoran, auf vielen Straßen türmt sich Schutt meterhoch. In der schwer
war das wie ein
cloban wurden 40 Tonnen Hilfsgüter verteilt – angesichts der Verwüstungen
wächst.
Tropfen auf den heißen Stein. Überall liegen Leichen, die Seuchengefahr
Klaeden gibt Sitz in
CDU-Präsidium ab
Berlin (dpa). Der zum Autokonzern Daimler gewechselte frühere Staatsminister im
Kanzleramt, Eckart von
Klaeden, hat sich nach öffentlicher und interner Kritik aus der CDU-Spitze zurückgezogen. »Um weiteren
Spekulationen über einen
potenziellen Interessenkonflikt entgegenzutreten, habe
ich am Wochenende meinen
Sitz im CDU-Präsidium niedergelegt«, hieß es in einer
Erklärung Klaedens, die
Klaeden
gestern von dem Konzern
verbreitet wurde. CDU-Generalsekretär Herdazu: »Wir hätten seine
erklärte
mann Gröhe
Mitgliedschaft im Präsidium und seine neue
Wirtschaft für vereinbar geder
in
Tätigkeit
halten.«
Klaeden ist seit 1. November Leiter der
Abteilung Politik und Außenbeziehungen
beim Daimler-Konzern. Zunächst hatte der
47-Jährige vorgehabt, bis Ende 2014 im
CDU-Präsidium zu bleiben.
AUS DEM INHALT
■
WETTER
Wechselhaft, bis 6 Grad
Kultur
Medizin · Gesundheit
Verbrauchertipps
Fernsehen
Mittelhessen
Pinnwand mit GießenInfo
Wetter · Roman · Unterhaltung
Jetzt neu:
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9
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28
29–30
44
MEINE SEITE
Boßeln
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MITTAGSTISCH
FAMILIENANZEIGEN
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und
4 194354 401401
20146
cher des UN-Ernährungsprogramms, auf
Twitter. »Die Bevölkerung bewegt sich vom
Land in die Stadt auf der Suche nach Wasser,
Essen, Hilfsmitteln.« Die Versorgungslage ist
auch deswegen so prekär, weil der Flughafen
von Tacloban schwer beschädigt ist. Viele
Länder sind zu Hilfen bereit. Als ersten
Schritt hatte Deutschland eine Soforthilfe
von 500 000 Euro angekündigt. Am Wochenende gab die EU-Kommission drei Millionen
Euro Nothilfe frei. Gestern traf der Taifun in
Vietnam auf die Küste und zog weiter über
die chinesische Provinz Hainan. Er hat sich
(Seite 10)
deutlich abgeschwächt.
8
Aus aller Welt
Kunstturnen
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»Wir brauchen Essen«: Kinder in der Stadt Tabogon in der philippinischen (Foto: Reuters)
stehen mit ihren Pappschildern an einem Straßenrand.
Appelle zum Handeln
Iran sagt IAEA
Transparenz zu
UN-Klimakonferenz im Zeichen der Wirbelsturm-Katastrophe
Te h e r a n / B e r l i n (dpa). Der Iran will sich
in Zukunft zumindest bei Planungen für
neue Atomanlagen vorab in die Karten
schauen lassen. Das ist der Kernpunkt einer
Abmachung, die der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, und Irans Atomchef Ali-Akbar Salehi am
Montag in Teheran unterzeichneten. »Dies ist
ein wichtiger Schritt vorwärts, aber es bleibt
noch viel zu tun«, sagte Amano. Am Wochenende waren die Atomgespräche mit der iranischen Führung in Genf vertagt worden. Die
Vereinbarung von Teheran soll als Fahrplan
(Seite 5)
für die Zusammenarbeit dienen.
Warsch a u (dpa). Überschattet von der
Taifun-Katastrophe auf den Philippinen hat
in der polnischen Hauptstadt Warschau die
19. UN-Klimakonferenz begonnen. Vor allem
Vertreter der Entwicklungsländer drängten
bei der Eröffnung gestern auf mehr Klimagerechtigkeit und finanzielle Hilfen, um mit
den Auswirkungen von Klimaveränderungen
fertigzuwerden. »Stoppt diesen Wahnsinn«,
forderte der philippinische Delegierte Yeb
Saño in einer emotionalen Rede. Seine Kollegin Alicia Ilaga mahnte die Solidarität der
internationalen Gemeinschaft an: »Ich flehe
für mein Land, ich flehe für mein Volk.«
In den kommenden zwei Wochen beraten
Experten aus 194 Ländern über die Vorbereitungen auf den Klimavertrag, der 2015 in Paris unterzeichnet werden soll. »Wir alle spüren die Auswirkungen des Klimawandels«,
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Verzweiflun
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Nächtlicher Großeinsatz
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Haft für Arzt
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Erstaufführung
von Glucks »Ezio«
begeistert Publikum
Offiziell starben nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde im Osten des Landes
bislang mindestens 1774 Menschen. Aber die
Schätzungen von Hilfsorganisationen gehen
von über 10 000 Toten aus. Die Zahlen der
betroffenen Überlebenden liegen ebenfalls
auseinander. Die Katastrophenschutzbehörde der Philippinen rechnet mit neun Millionen Betroffenen, die UN sogar mit 9,5 Millionen. Der Leiter der UNICEF-Gesundheitsprogramme auf den Philippinen, Willibald
Zeck, nennt mindestens 4,7 Millionen. »Die
Sicherheitslage wird eine immer größere Herausforderung«, schrieb Greg Barrow, Spre-
Kultur – Seite
Dreieinhalb
von privat
an privat
sagte der polnische Umweltminister und
Konferenzpräsident Marcin Korolec mit
Blick auf den Taifun »Haiyan«. Die Unwetterkatastrophe sei Beweis dafür, dass im
»ungleichen Kampf zwischen Mensch und
Natur« eine Niederlage drohe. Christiana Figueres, die Generalsekretärin des Sekretariats der UN-Klimakonvention, warnte eindringlich vor den Auswirkungen des Klimawandels auf künftige Generationen. Die Gelegenheit, in Warschau zu konkreten Vereinbarungen zu kommen, müsse genutzt werden, betonte sie vor den Delegierten. Im
jüngsten Weltklimareport wird als wahrscheinlich angenommen, dass Windgeschwindigkeit und Regenmenge tropischer Stürme
in diesem Jahrhundert zunehmen. Ihre Anzahl werde aber eher gleich bleiben oder sinken, schreibt der Weltklimarat IPCC. (Seite 5)
Parlament billigt
Lieberman-Rückkehr
Je r u s a l e m (dpa). Der rechtsgerichtete Politiker Avigdor Lieberman ist wieder Israels
Außenminister. Das Parlament in Jerusalem
billigte seine Ernennung am Montagabend.
62 von insgesamt 120 Abgeordneten stimmten für die Rückkehr des 55 Jahre alten Vorsitzenden der ultrarechten Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) in sein Amt. 17 waren dagegen, der Rest enthielt sich oder war
Halbzeit der Koalitionsrunden – Energiewende wird überarbeitet
abwesend. Direkt nach der Abstimmung
Ökostromförderung wurde Lieberman vereidigt.
Berlin (dpa). Kurz vor dem SPD-Parteitag Energie: Die Reform dervom Bundestag behaben Sozialdemokraten und Union in zen- soll bis Sommer 2014anderem soll es wenitralen Streitfragen keine wesentlichen Fort- schlossen sein. Unter Windräder an windAbkommen für
schritte erzielt. Heftig umstritten bleiben ger Fördergeld für neue
sowie nur noch einen geMindestlohn, Renten, Steuern, Pkw-Maut, starken Standorten
Die
geben.
Kongo unklar
Doppelpass oder Bildung. Bei der Energie- ringen Zubau bei Biogasanlagen
in Nord- und
wende wurden gestern in der großen Runde Ausbauziele bei Windparks
K a m p a l a (dpa). Eine geplante Friedensauf 15 000 Megawatt
zwar erste Eckpunkte vereinbart – viele De- Ostsee werden bis 2030 sind die langfristi- vereinbarung zwischen der kongolesischen
tails zur angestrebten Eindämmung steigen- fast halbiert. Umstritten bis 2030.
Regierung und den Rebellen der M23-Beweder Strompreise sind aber ungeklärt. Ge- gen Ökostromausbauziele
sperrt sich gegen zusätz- gung ist am Montag gescheitert. Offenbar
plante Einschnitte beim Ausbau der Wind- Bildung: Die Union mehr Ganztagsschulen. weigerten sich die Vertreter aus Kinshasa, ihfür
setenergie könnten in SPD-regierten Nord- liche Milliarden
am Mittwoch in großer re Unterschrift unter das Dokument zu
Ländern noch auf Widerstand stoßen. Mieter Das Thema soll nun
sollte in der Residenz
Abkommen
Das
zen.
werden.
sollen künftig besser vor horrenden Miet- Runde diskutiert
Yoweri MuseveMietpreisbremse: In angespannten Woh- des ugandischen Präsidenten Kampala unpreisen geschützt werden.
neue Miete bei Mie- ni in der Nähe der Hauptstadt
in
Zur Halbzeit der Koalitionsverhandlungen nungsmärkten soll die
Prozent über dem orts- terzeichnet werden. Die M23-Miliz hatte
übernahmen nach knapp drei Wochen die terwechsel nur zehn
dürfen. Bei bestehen- der letzten Woche nach 18-monatiger Gewalt
Parteispitzen stärker die Regie. Erstmals be- üblichen Niveau liegen Mieten höchstens um im Osten des Landes ihre Niederlage eingerieten sich Angela Merkel (CDU), Horst See- den Verträgen dürfen
erklärte, die AnfühBeobachter
Ein
standen.
gilt
bisher
steigen,
Jahren
vier
in
hofer (CSU) und Sigmar Gabriel (SPD) in 15 Prozent
Wer Mietwohnungen rer hätten eine totale Amnestie gefordert.
kleiner Runde mit wenigen Vertrauten. Mer- dies für drei Jahre.
erhalten. Für Gekel sprach von einem guten Zwischenstand. baut, soll Steueranreize
wieder eine HeizkostenDer Koalitionsvertrag soll am 27. November ringverdiener soll es
geben.
Sorge in Ukraine
stehen. Eine Woche vorher müssen die Ar- pauschale
der Parteispitzen habeitsgruppen fertig sein. Auf die Frage, wie Wirtschaft: Auf Druck
K i e w (dpa). Die ukrainische Opposition
ihre Wunschliste abgeweit Schwarz-Rot auf einer 100-Kilometer- ben die Fachleute die Forderung nach ei- um Box-Weltmeister Vitali Klitschko hat vor
Strecke schon gekommen sei, meinte SPD- speckt. Geblieben ist
Internets. Kleine einem Scheitern der Annäherung der ExGeneralsekretärin Andrea Nahles: »Wir ha- nem Ausbau des schnellen
sollen für ihre For- Sowjetrepublik an die Europäische Union
ben mindestens 50 Prozent der Wegstrecke und mittelgroße Firmen
belohnt werden. gewarnt. Die Ukraine laufe Gefahr, sich einhinter uns.« Bereits am Mittwoch sitzen Uni- schungsausgaben steuerlich
des autoritären NachMaut: Heute berät die Verkehrsarbeitsgruppe mal mehr dem Willen
on und SPD wieder zusammen.
Russland zu beugen, teilte Klitschkos
barn
weiter.
der
Am Donnerstag beginnt in Leipzig
wollen Union und Partei Udar am Montag mit. Sollte Ende NoSPD-Parteitag, am Freitag steht Parteichef Banken: Bis Mittwoch
des AssoziierungsabSPD eine Linie bei der Bankenregulierung vember der Abschluss
Gabriel zur Wiederwahl.
in Brüssel die Fi- kommens samt Freihandelszone nicht gelinDer Stand in den Arbeitsgruppen am Mon- finden. Danach beraten
(Seite 4) gen, drohe der Ukraine die völlige Isolation.
nanzminister.
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