Programmheft - Franks

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Programmheft - Franks
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Hallo ich bin Fridolin Flink – das
Maskottchen von SCC EVENTS!
Alles weitere erfahrt ihr auf
Seite 73
Inhalt
40. BMW-BERLIN-MARATHON
05
Grußworte
12
Das Elitefeld: Spannung ist garantiert
16
Fast race guaranteed: The elite field at the
40th BMW BERLIN MARATHON
28
Der BERLIN-MARATHON 1974 – 2013
34
A marathon through history
36
Die Weltrekordler von Berlin im Porträt
55
Tipps für Läufer und Zuschauer | Mit Teilnehmer-Info!
62
Das Rahmenprogramm
66
Das Feld der Rollis und Handbiker
68
Uta Pippig: Handküsse auf der Zielgeraden. Ein Interview
70
Der Musikmarathon
72
Vermischtes
74
Laufen, abnehmen, neues Lebensgefühl
76
Das Ziel vor Augen: der erste Mal „Berlin laufen“
78
Mateo läuft auch mit
80
Training: ist der Laktattest noch zeitgemäß?
84
Die World Marathon Majors
94
Highlights 2013 / 14 im Programm von SCC EVENTS
96
Inline Skating: Mit High Speed ins Vergnügen
104
Organisation, Verpflegungspunkte, Impressum
www.bmw-berlin-marathon.com
Der 40. BMW BERLIN-MARATHON im Internet: News, Ergebnisse, Fotos
The 40th BMW BERLIN-MARATHON online: news, results, photos
… und auf
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42,195 Kilometer …
und darüber hinaus.
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2013
Welcome to the anniversary
edition of the BERLIN MARATHON
From a small marathon through the forest to a world-class event:
The BERLIN MARATHON also stands for the development of
running as a niche sport to a lifestyle movement. Almost a year
before the event, all of the spots for the 40th edition sold out in just
three and a half hours. That surprised many people, including
those of us organising the event. More than half of the participants
are from outside of Germany, a trend that has been growing for
several years: Berlin is also a marathon tourism metropolis.
The rise of the BERLIN MARATHON into the Champions
League of the top international marathons is symbolised in its
membership in the World Marathon Majors (WMM), the collaboration between the most important marathons in the world.
The international profile of the BERLIN MARATHON has
grown through the years, in part due to the special combination
of amateur and professional sport. There is no other sport where
“just for fun” runners can line up at the starting line behind the
top athletes in the world.
Its success also comes from the amazing and unique atmosphere along the course. The interaction between the runners and the
spectators, who are all spurned on by more than 80 bands along
the course, helps to create a special mix that adds to the total experience, which no one who runs here ever forgets.
World records draw interest from the media, and the fast course
in the city has created seven world records (an eighth one (the
first one), took place in 1977 in the Grunewald Forest), and the
other winning times also demonstrate the best level of international competition.
We invited everyone who helped write Berlin Marathon history by setting a world record in Berlin to join us in celebrating
the anniversary of the BMW BERLIN MARATHON, and they are
all coming: Christa Vahlensieck (1977), Ronaldo Da Costa (1998),
Tegla Loroupe (1999), Paul Tergat (2003), Haile Gebrselassie
(2007 and 2008) and Patrick Makau (2011). They will all be participating in our supporting programme for the marathon, e.g. by
signing autographs for an hour starting at 4:30 on both Thursday
and Friday at the BERLIN VITAL Expo on the historical grounds
of the Tempelhof Airport.
As the sports agency for ARD and ZDF received the national
media rights to the anniversary marathon, it will be broadcast
again live this year by ARD and rbb (from 8:20 am to 1:30 pm).
We hope you have an unforgettable running experience and a
wonderful stay in Berlin.
Willkommen zum
Jubiläumsmarathon
Vom kleinen Waldmarathon zum Weltklasse-Event: Der BERLINMARATHON, veranstaltet vom Sport-Club Charlottenburg e.V.,
steht auch für die Entwicklung des Laufens vom Nischensport zur
Lifestyle-Bewegung. Die 40. Auflage war in dreieinhalb Stunden
ausverkauft, knapp ein Jahr vor dem Startschuss. Das hat viele
überrascht, nicht zuletzt auch uns als Veranstalter. Mehr als die
Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Ausland, dieser Trend hält
seit einigen Jahren schon an: Berlin ist auch Marathon-Tourismus-Metropole.
Die Entwicklung des BERLIN-MARATHON in die Champions
League der bedeutendsten Marathons wird symbolisiert durch
seine Mitgliedschaft in der Vereinigung World Marathon Majors
(WMM), dem Zusammenschluss der wichtigsten Marathons der
Welt.
Das internationale Profil ist mit den Jahren gewachsen durch
die spezielle Kombination von Freizeitsport mit Hochleistungssport. Bei keiner anderen Sportart können Hobbyläufer zusammen mit Weltklasseathleten hinter einer Startlinie stehen.
Mitverantwortlich für den Erfolg ist die Stimmung am Streckenrand, die einzigartig ist. Die Interaktion zwischen Läufern
und Zuschauern, befeuert durch mehr als 80 Musikgruppen am
Streckenrand sorgt Jahr für Jahr für die spezielle Mischung und
trägt zu einem Gesamteindruck bei, den keiner vergisst, der hier
gelaufen ist.
Weltrekorde sorgen für Aufmerksamkeit in den Medien, und
die bekannt schnelle Strecke sorgte dafür, dass auf dem Stadtkurs
bisher sieben Weltrekorde erzielt wurden (der achte bzw. erste
fand 1977 im Grunewald statt), und auch die anderen Siegerzeiten
repräsentierten höchstes internationales Niveau.
Zum Jubiläum des BMW BERLIN-MARATHON haben wir
alle Weltrekordler eingeladen, die in Berlin Marathongeschichte
geschrieben haben, und alle freuen sich, dabei zu sein: Christa
Vahlensieck (1977), Ronaldo Da Costa (1998), Tegla Loroupe
(1999), Paul Tergat (2003) Haile Gebrselassie (2007 und 2008)
und Patrick Makau (2011). Sie werden im Rahmenprogramm
des Marathons auftreten, z.B. bei einer Autogrammstunde am
Donnerstag und Freitag jeweils um 16.30 Uhr auf der BERLIN
VITAL im historischen Flughafen Tempelhof.
Der Jubiläumsmarathon wird in diesem Jahr wieder von der
ARD und dem rbb live übertragen (8.20 bis 13.30 Uhr), nachdem
wir die nationalen Medienrechte an die Sportrechte-Agentur von
ARD und ZDF vergeben haben.
Wir wünschen Ihnen ein unvergessliches Lauferlebnis und
einen schönen Aufenthalt in Berlin.
Christian Jost
Jürgen Lock
(Geschäftsführer)
(Geschäftsführer)
www.scc-events.com 5
Berlin
ist,
wenn
eine
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Stadt die Herzen laufend
höherschlagen lässt.
Alle Läufer, alle Zeiten zum 40. BMW BERLIN-MARATHON in der
großen Ergebnisbeilage.
Montag,
30.09.
morgenpost.de/marathon
Grußwort
der Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Angela Merkel
In Berlin macht der Marathon seinem Ruf als Königsdisziplin des Laufsports alle Ehre.
Nirgendwo sonst in Deutschland finden sich so viele Frauen und Männer, junge und
jung gebliebene Menschen aus aller Welt zusammen, um über die mehr als 42 Kilometer
lange Distanz hinweg ihre Freude am Laufen zu leben. Diese pure Lebensfreude verbindet hochklassigen Spitzensport mit ambitioniertem Hobbysport.
In diesem Jahr tritt der amtierende Weltrekordhalter gegen den zweitschnellsten
Marathonläufer der Welt an. Auch deutsche Top-Athleten lassen sich den BMW BERLIN-MARATHON nicht entgehen. Insgesamt bewegt der BMW BERLIN-MARATHON
am Marathonwochenende inklusive seiner Rahmenveranstaltungen über 65.000 Läuferinnen und Läufer sowie Inline Skater in der deutschen Hauptstadt. Die Teilnehmer des
Marathons werden angefeuert von einem millionenstarken Publikum, das beste Volksfeststimmung garantiert.
Doch selbst eine so bekannte und beliebte Sportveranstaltung wie der BMW BERLINMARATHON ist keineswegs ein Selbstläufer. Neben erfahrenen Organisatoren sorgen
dankenswerterweise auch zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gemeinsam
mit der Polizei und der Feuerwehr sowie dem Medizinischen Dienst für einen gelungenen Verlauf. Es bleibt nur noch, uns auf ein spannendes und unterhaltsames MarathonWochenende mit beeindruckenden sportlichen Leistungen zu freuen.
Als Schirmherrin des 40. BMW BERLIN-MARATHON 2013 wünsche ich Ihnen allen
– ob auf oder entlang der Strecke – ein mitreißendes Erlebnis, an das Sie sich noch lange
und gerne erinnern mögen.
Angela Merkel
Message of greeting
Message from the Federal Chancellor, Angela Merkel
Berlin is where the marathon does justice to its reputation as the ultimate event in the
world of running. There is nowhere else in Germany where you will find so many people
from around the world, women and men, the young and young at heart alike, coming
together to share their passion for running over a distance of more than 42 kilometres.
This sheer joie de vivre brings together the worlds of elite professional and ambitious
amateur running.
This year pits the current world record holder against the second-fastest marathon
runner in the world. And of course, top German athletes will not miss out on the Berlin
marathon. In total 40,000 runners will take on the record-breaking course through the
centre of the German capital – cheered on by a million spectators, in what promises to
be a jubilant atmosphere.
But an event as famous and popular as the Berlin marathon does not happen by itself.
Alongside experienced organisers, we are lucky to have the support of numerous volunteers, the police and fire brigade as well as the medical team who all ensure that everything runs smoothly. All that remains now is for us to look forward to an exhilarating
and entertaining marathon weekend filled with impressive sporting achievement.
As patron of the 40th BMW BERLIN-MARATHON 2013 I wish all of you – whether you
are running the race or cheering from the sidelines – all the best for this thrilling event
which I hope will leave you with happy and long-lasting memories.
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Gesundheit in besten Händen.
LAUF’ MIT UND WERDE
EVOLUTIONÄR
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Grußwort
des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit
Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein herzliches Willkommen zur JubiläumsAusgabe des BMW BERLIN-MARATHON.
Als im Oktober 1974 Berlins erster Marathon dieser Art stattfand, war das noch eine
recht übersichtliche Veranstaltung: Nur 286 Läuferinnen beziehungsweise Läufer aus
vier Nationen hatten sich angemeldet, 244 Aktive erreichten im Premierenjahr das Ziel.
Inzwischen hat sich das Bild gewandelt: Der BMW BERLIN-MARATHON ist heute
eines der größten Lauf-Events weltweit. Über 40.000 Läufer und Walker gehen jährlich an den Start – darunter die Stars der internationalen Marathon-Szene ebenso wie
Freizeitläuferinnen und Freizeitläufer aus aller Welt. Und das Interesse ist nach wie vor
ungebrochen: Die diesjährige 40. Auflage der Traditions-Veranstaltung war sogar schon
wenige Stunden nach Anmeldebeginn ausgebucht.
In diesem Sinne begrüße ich alle, die laufen, walken, skaten, rollen oder handbiken
nochmals herzlich zum 40. BMW BERLIN-MARATHON in der deutschen Hauptstadt.
Ich wünsche Ihnen ein großes Rennen und schöne Tage in Berlin. Zugleich danke ich
den Veranstaltern und ihren vielen freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Klaus Wowereit
Message
from the Governing Mayor of Berlin, Klaus Wowereit
Welcome to the 40th anniversary edition of the BMW BERLIN-MARATHON!
When Berlin’s first marathon of this kind took place in October 1974, the event was on
a much smaller scale: only 286 runners from four countries had registered, and 244 of
these reached the finish line in this first race.
These days, however, it’s a very different picture: the BMW BERLIN-MARATHON is
now one of the world’s biggest running events. Each year, more than 40,000 runners and
walkers start the race – including both the stars of the international marathon scene and
amateurs from all over the world. And interest is still running high: just a few hours after
registration opened, all the slots for this year’s anniversary event were taken.
In this spirit, I would like to once again welcome all of the runners, walkers, skaters,
wheelchair athletes, and hand cyclists who will be competing in the 40th BMW BERLINMARATHON, and to wish you all a great race and a very pleasant stay in Germany’s capital city. At the same time, I’d like to thank the organizers and the many volunteers who
are helping with this event.
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Welcome
Roland Krüger, Leiter Vertrieb Deutschland
der BMW Group
Dear marathon runners, visitors to Berlin, guests
and athletics fans,
“Berlin is the ultimate marathon venue,” says Jan Fitschen –
Germany’s best-placed runner in last year’s event – of the BMW
BERLIN-MARATHON. I’m sure nobody would argue with that.
This year marks its 40th anniversary, and when I look back over
recent years and recall the anticipation building up as the last
week in September approaches, I have to say that the partnership
between BMW and the sport of running is one of the most exciting
areas of sponsorship the company is involved in.
In Berlin, everything that makes a city marathon such a popular spectacle is multiplied several times over. The city positively
buzzes with energy – a tangible mix of tension, concentration,
enthusiasm, collective excitement – and shared pain. The BMW
BERLIN-MARATHON is an event that gets so many people on the
move and drives them to outstanding performances while at the
same time creating a fun and festive atmosphere.
These days we probably all have a friend or acquaintance who
has covered those magical 26 miles and 385 yards. It almost makes
a routine affair out of what will always be an incredible sporting
accomplishment. Each and every one of the 40,000 runners who
will line up at the start on 29th September has spent months training for the event, organising their lives around a time-consuming training schedule and adapting their whole lifestyle to fit in
with this great challenge.
In the world of automobile manufacturing, “performance” is
likewise a key concept – especially when it comes to premium
cars. Meticulousness, dedication, discipline, endurance and commitment to performance, in the truest sense of the word – all these
are values and qualities which we, as the world’s leading supplier
of premium cars, can also lay claim to. And just as competing in
the race – hopefully with a successful outcome – is itself a reward
for all this effort, we too feel rewarded and know we are on the
right track when one of our new models meets the high expectations that our customers quite rightly have of our products.
10 www.scc-events.com
One of the very latest examples of our endeavours in the field
of automotive innovation is the BMW i3, a revolutionary vehicle
in many respects. Just a few weeks after its world premiere at the
Frankfurt International Motor Show (IAA), it will be deployed for
the first time as the pace car here in Berlin. The BMW i3 is the
first premium all-electric model worldwide to have been designed from scratch with this kind of drive system, a car that delivers
sheer driving pleasure coupled with zero emissions. Besides the
vehicle architecture and its lightweight passenger compartment
made from carbon-fibre-reinforced plastic, the electric motor,
power electronics and high-performance lithium-ion battery
were also developed in-house at BMW.
During the race, athletes from all over the world will see the
rear lights of the BMW i3 – while you as a spectator will be able
to appreciate it from all angles. Throughout the race weekend you
will also have the opportunity to take a look at the other models
in our latest line-up at our three hot spots. You are welcome to
visit any time: we’ll be at the exhibition grounds as well as the
start/finish area and the flagship BMW showroom on Kurfürstendamm.
To quote our BMW running ambassador, Jan Fitschen, once
more: “Berlin really rocks!” We are looking forward to this day;
we wish all the runners a cool head, the strength to make it to the
finish, and that they may achieve their personal goals. We wish
everyone else – the spectators, organisers and helpers – a perfect
marathon day.
Yours, with very best wishes,
Roland Krüger
Grußwort
Roland Krüger, Leiter Vertrieb Deutschland
der BMW Group
Liebe Marathon-Läuferinnen und Läufer, Besucher,
Gäste und Fans,
„Berlin ist einfach das Nonplusultra“, sagt der deutsche Jahresbeste 2012 Jan Fitschen über den BMW BERLIN-MARATHON,
der in diesem Jahr zum 40. Mal ausgetragen wird. Niemand wird
ihm da widersprechen. Wenn ich die letzten Jahre sehe und beobachte, wie sich die Spannung zum letzten September-Wochenende hin aufbaut, kann ich nur feststellen: Die Partnerschaft mit
dem Laufsport ist eines der spannendsten Sport-Engagements
von BMW.
In Berlin vervielfacht sich, was City-Marathons in vielen Metropolen ausmacht. Die Stadt vibriert förmlich vor positiver Energie. Eine Mischung aus Anspannung, Konzentration, Begeisterung, Mitfiebern und auch Mit-Leiden. Ein Ereignis, das so viele
Menschen in Bewegung bringt, zu herausragenden Leistungen
anspornt und zugleich eine so fröhliche Atmosphäre erzeugt.
Wahrscheinlich jeder kennt aus seinem eigenen Freundes- oder
Bekanntenkreis einen Aktiven, der schon mal die 42,195 Kilometer gelaufen ist. Dabei gerät fast zur Normalität, was immer noch
eine ungeheure sportliche Leistung ist. Jeder der 40.000 Läufer,
die am 29. September an der Startlinie stehen, hat eine monatelange Vorbereitung absolviert, sein Leben um den zeitintensiven
Trainingsplan herum organisiert, seine Lebensführung diesem
Ziel angepasst.
Auch im Automobilbau ist „Leistung“ ein zentraler Begriff – vor
allem wenn es um Premium Fahrzeuge geht. Akribie, Hingabe,
Disziplin, Ausdauer und Leistungsbereitschaft im ursprünglichen
Sinn – all dies sind Werte und Eigenschaften, die wir als weltweit
führender Anbieter von Premium Automobilen ebenfalls für uns
in Anspruch nehmen. Und wie der – hoffentlich erfolgreiche! –
Lauf die Belohnung für all die Anstrengungen ist, so fühlen wir
uns bestätigt und belohnt, wenn ein neues Modell aus unserem
Haus den hohen Ansprüchen gerecht wird, die Kunden selbstverständlich an unsere Produkte stellen.
Ein ganz aktuelles Beispiel für unsere Anstrengungen auf dem
Gebiet der automobilen Innovationen ist der in vielerlei Hin-
sicht revolutionäre BMW i3, der – wenige Wochen nach seiner
Weltpremiere auf der Internationalen Automobil Ausstellung
(IAA) in Frankfurt – hier in Berlin erstmals als Führungsfahrzeug eingesetzt wird. Der BMW i3 ist das weltweit erste Premium Elektrofahrzeug, das von Grund auf für diese Antriebsform
konzipiert wurde. Ein Automobil, das pure Fahrfreude vermittelt
– und dabei emissionsfrei fährt. Ebenso wie die Fahrzeugarchitektur einschließlich der Fahrgastzelle kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff wurden auch der Elektromotor, die Leistungselektronik und die Hochleistungs-Lithium-Ionen-Batterie im Hause
BMW entwickelt.
Im Rennen werden die Läufer aus aller Welt die Rücklichter
vom BMW i3 sehen – Sie als Zuschauer aber haben die Möglichkeit, ihn aus allen Perspektiven zu begutachten. Zudem haben Sie
am Renn-Wochenende die Gelegenheit, sich an einem unserer
drei Hot Spots unsere weiteren aktuelle Modelle anzuschauen.
Sie sind jederzeit herzlich willkommen und finden uns auf dem
Messegelände und im Start/Ziel-Bereich, sowie im großen Marken-Schaufenster von BMW auf dem Kurfürstendamm.
Um noch einmal unseren BMW Laufsportbotschafter Jan Fitschen zu zitieren: „Berlin ist einfach der Hammer!“ Wir freuen
uns auf diesen Tag, wünschen allen Läufern Kraft, einen kühlen
Kopf und dass sie erreichen mögen, was sie sich persönlich vorgenommen haben. Allen anderen – den Zuschauern, Organisatoren und Helfern – wünschen wir einen perfekten Marathon-Tag!
Herzlichst Ihr
Roland Krüger
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Eliud Kipchoge, Geoffrey Kipsang und Wilson Kipsang: dieses Trio aus Kenia zählt zu den Top-Favoriten auf den Sieg beim 40. BMW BERLIN MARATHON 2013.
Ein Trio geht
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auf die Jagd
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Die Favoriten
Wilson Kipsang
Eliud Kipchoge
Eliud Kiptanui
Geoffrey Kipsang
Name
Alter
Nation
Bestzeit
Ort
Name
Alter
Nation
Bestzeit
Ort
Wilson Kipsang
29
KEN
2:03:42
Frankfurt 2011
Geoffrey Kipsang
20
KEN
2:06:12
Berlin 2012
Eliud Kipchoge
28
KEN
2:05:30
Hamburg 2013
Sisay Jisa
20
ETH
2:06:27
Paris 2013
Eliud Kiptanui
24
KEN
2:05:39
Prag 2010
Marilson Dos Santos
36
BRA
2:06:34
London 2011
WR=Weltrekord
Wilson Kipsang weiß, wie es sich anfühlt, wenn man sich auf Weltrekordkurs befindet,
und er weiß, wie es sich anfühlt, wenn man eine solche magische Marke um ganze vier
Sekunden verpasst. 2:03:42 zeigte die Uhr in der Frankfurter Festhalle beim Zieleinlauf
des Kenianers vor zwei Jahren, wenige Wochen, nachdem Patrick Makau in Berlin mit
2:03:38 Weltrekord gelaufen war. Beim BMW BERLIN-MARATHON trifft er auf zwei
ambitionierte Herausforderer, die es in den Beinen haben, mitzuhalten bei der Jagd
nach einer schnellen Zeit. Ob es ein Rekord wird, hängt auch vom Wetter ab.
Für die schnellsten Marathonläufer der
Welt führt kein Weg vorbei am BMW
BERLIN-MARATHON. Denn so gute Rahmenbedingungen wie in der deutschen
Hauptstadt sind schwer zu finden, wenn
es darum geht absolute Weltklassezeiten
zu erreichen oder sogar Rekorde zu brechen. Irgendwann, so scheint es, will jeder
Topläufer einmal in Berlin laufen, um zu
sehen, was möglich ist. Ob Paul Tergat und
Haile Gebrselassie oder Naoko Takahashi
und Tegla Loroupe – sie kamen nach Berlin und brachen Weltrekorde. Acht globale
Bestmarken wurden hier bereits über die
42,195 km aufgestellt. Zuletzt gelang dies
Patrick Makau, der vor zwei Jahren den
nach wie vor aktuellen Weltrekord von
2:03:38 Stunden aufstellte.
Am 29. September versucht Wilson Kipsang sein Glück auf der flachen Rennstrecke von Berlin. Er ist im besten Marathonalter (31) und hat inzwischen genügend
Erfahrung. Das schnelle Rennen von
Frankfurt war erst sein zweiter Marathon.
14 www.scc-events.com
Danach hat er den Virgin London Marathon gewonnen und kurz darauf beim
Olympia-Marathon den dritten Platz belegt
– das eine ein schnelles, das andere ein
taktisches Rennen. Jetzt will er die Gunst
der Stunde nutzen, seinen Namen in der
ewigen Liste unterzubringen, denn allzu
viele Chancen, sich in die Rekordbücher
einzutragen, hat er als Marathonläufer
nicht mehr in seiner Karriere.
Bei den Frauen kehrt die Siegerin von
2011 zurück an die Stätte ihres Erfolgs,
die Kenianerin Florence Kiplagat. Einmal
mehr eine gute Rolle im Frauenrennen
spielen kann Irina Mikitenko. Die inzwischen 41-Jährige, die in Berlin 2008 in der
nach wie gültigen deutschen Rekordzeit
von 2:19:19 Stunden triumphierte, versucht sich am in Berlin am Masters-Weltrekord der Altersklasse ab 40.
Für Wilson Kipsang ist dies der dritte
Berlin-Start seiner Karriere: beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON war
er zu Beginn seiner internationalen Laufbahn 2008 Sechster und dann ein Jahr
später Dritter. Sein junger Landsmann
Geoffrey Kipsang hat das Vermögen, deutlich schneller zu laufen als bei seinem
Marathondebüt vor einem Jahr. Damals
wurde er hinter den beiden kenianischen
Weltklasseläufern Geoffrey Mutai und
Dennis Kimetto Dritter in 2:06:12. Im Februar steigerte er sich als Sieger des bestbesetzten Halbmarathonrennens der Welt
in Ras Al Khaimah (Vereinigte Arabische
Emirate) auf 58:54 Minuten. Damit verpasste er den vier Jahre alten Streckenrekord von Patrick Makau um nur zwei
Sekunden. In Rotterdam lief es dann beim
Marathon im April allerdings nicht so gut
für Geoffrey Kipsang. Er wurde er Vierter
in 2:09:12.
Ein weiterer Kenianer, der zukünftig eine große Rolle im Marathon spielen
kann, startet ebenfalls in Berlin: Eliud Kipchoge. Bei seinem Debüt über die klassische Distanz lief der kenianische Weltklas-
Die Favoritinnen
Irina Mikitenko
Florence Kiplagat
Desiree Davila
Georgina Rono
Name
Alter
Nation
Bestzeit
Ort
Name
Alter
Nation
Bestzeit
Ort
Irina Mikitenko
41
GER
2:19:19 DR
Berlin 2008
Sharon Cherop
31
KEN
2:22:39
Dubai 2012
Florence Kiplagat 24
KEN
2:19:44
Berlin 2011
Remi Nakazato
25
JPN
2:24:28
Nagoya 2012
Georgina Rono
29
KEN
2:21:39
Frankfurt 2012
DR=Deutscher Rekord
Desire Davila
30
USA
2:22:38
Boston 2011
seläufer auf Anhieb einen Streckenrekord
in Hamburg und kam nach 2:05:30 Stunden ins Ziel. Der 28-Jährige, der vor zehn
Jahren Weltmeister über 5.000 m wurde
und über diese Strecke zwei olympische
Medaillen gewann (Dritter 2004 und Zweiter 2008), erreichte eine der besten Zeiten eines Debütanten. In der Jahresweltbestenliste steht Eliud Kipchoge auf dem
sechsten Rang. Schnellere Zeiten gab es
2013 bisher nur in Dubai. Bei seinem
zweiten Marathon wird Eliud Kipchoge in
Berlin ganz vorne mitlaufen wollen.
Es sind diese drei Kenianer, Wilson und
Geoffrey Kipsang sowie Elud Kipchoge,
die als Topfavoriten angesehen werden
müssen. Allerdings sind noch einige weitere afrikanische Läufer dabei, die ebenfalls
eine sehr gute Rolle spielen können.
Geht es im über viele Jahre hinweg schwachen deutschen Männer-Marathon wieder voran? Diese Frage wird beim BMW
BERLIN-MARATHON beantwortet. Neu
im deutschen Marathon-Team ist Marcin Blazinski. Aus Polen stammend, hat
er inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft und startet für Eintracht Frankfurt.
In Düsseldorf steigerte sich Blazinski im
April als Zehnter auf 2:14:45. Doch damit
war er nicht zufrieden, denn eine Zeit um
2:12:30 ist das Ziel für dieses Jahr. Man
darf gespannt sein, ob Falk Cierpinski und
André Pollmächer sich an die Fersen von
Blazinski heften werden. Beide hatten in
den vergangenen Jahren diverse Probleme
mit Verletzungen beziehungsweise Krankheiten, so dass ihre Bestzeiten schon einige Jahre alt sind. Cierpinski, der Sohn des
Marathon-Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski (1976 und ’80), lief 2008 in
Berlin 2:13:30, Pollmächer erreichte 2009
in Düsseldorf 2:13:09.
Der Ausgang beim Rennen der Frauen
ist völlig offen
Die Läuferin, die am Sonntag mit der
schnellsten Bestzeit an den Start gehen
wird, kommt aus Deutschland: Irina Mikitenko aus Gelnhausen hat einen persönlichen Rekord von 2:19:19 Stunden, den
sie bei ihrem Sieg in Berlin 2008 aufstellte
und der sie heute noch als siebtschnellste
Läuferin aller Zeiten ausweist. Die inzwischen 41-Jährige ist zwei weitere Male
beim BMW BERLIN-MARATHON gestartet: Bei ihrem Debüt 2007 wurde sie dabei
ebenso Zweite wie vor zwei Jahren hinter
Florence Kiplagat. Wenn die beiden nun
erneut aufeinandertreffen, ist allerdings
die 15 Jahre jüngere Kenianerin die klare
Favoritin. Für Irina Mikitenko wird es um
eine sehr gute Platzierung gehen und um
den Master-Weltrekord (Altersklasse ab
40 Jahre). Diese Marke steht bei 2:25:43
Stunden. Dass Irina Mikitenko nach wie
vor in Topform ist, hat sie im Februar beim
Tokio-Marathon, dem neuen World Marathon Majors-Rennen, gezeigt. Dort wurde
sie Dritte in 2:26:41.
Neben Florence Kiplagat, die ihre Bestzeit von 2:19:44 Stunden in Berlin vor zwei
Jahren aufstellte und bereits Goldmedaillen bei den Crosslauf- und den Halbmarathon-Weltmeisterschaften (2009 und 2010)
gewann, sind noch zwei weitere Kenianerinnen im Rennen um den Sieg: Georgina
Rono war im vergangenen Jahr in Frankfurt Zweite in 2:21:39 und Sharon Cherop,
die Weltmeisterschafts-Dritte von Daegu
(Südkorea) 2011, geht mit einer Bestzeit
von 2:22:39 ins Rennen.
Man muss in den Ergebnislisten weit in
die 90er Jahre zurückblättern, um einen
US-amerikanischen Athleten mit einer
Top-Platzierung in Berlin zu finden. Für
ein solches Resultat gut ist Desiree Davila.
Ihr bestes Rennen lief die US-Amerikanerin in Boston 2011. Damals war sie Zweite mit einer persönlichen Bestzeit von
2:22:38 hinter Caroline Kilel (Kenia). Nur
zwei Sekunden betrug der Rückstand von
Desiree Davila zur Siegerin.
Jörg Wenig
www.scc-events.com 15
Left: Sisay Jisa (30) from Ethiopia is a late comer in the marathon. He placed 3rd in his debut
race 2012 in Paris clocking 2:06:27. Right: Eliud Kipchoge (Kenya) was a successful track
runner before winning his marathon debut last spring in Hamburg with an impressive 2:05:30.
Before he was a World Champion on the 5,000 metres in 2003 and won Olympic silver (2008)
and bronce medals (2004).
Who can keep up with
Wilson Kipsang?
There seems to be no way around Berlin for the world’s fastest marathon runners. If some
very good times or even records are targeted then the BMW BERLIN-MARATHON provides
one of the best opportunities available. So far Germany’s biggest and most spectacular
marathon, which belongs to the World Marathon Majors (WMM), has produced eight world
records. Among those who came here and successfully established a new global mark
there were Paul Tergat, Haile Gebrselassie, Naoko Takahashi and Tegla Loroupe.
There seems to be no way around Berlin for the world’s fastest marathon runners. If some very good times or even
records are targeted then the BMW BERLIN-MARATHON provides one of the best
opportunities available. So far Germany’s
biggest and most spectacular marathon,
which belongs to the World Marathon
Majors (WMM), has produced eight world
records. Among those who came here and
successfully established a new global mark
there were Paul Tergat, Haile Gebrselassie,
Naoko Takahashi and Tegla Loroupe.
Two years ago it was Patrick Makau who
clocked the present world record of 2:03:38
in the German capital. Kenyan Wilson Kipsang had won the BMW Frankfurt Marathon in 2011 with 2:03:42, missing Patrick
Makau’s mark by a mere four seconds.
Kipsang then went on to win the London
Marathon in 2012 and took the bronze
medal in the Olympic Marathon last year.
Kipsang´s trying to break Makau´s mark
on he course it was set two years ago could
16 www.scc-events.com
produce a great highlight when the race
will be staged for the 40th time. However
there are at least two other Kenyans who
could be able to upset Kipsang. Youngster Geoffrey Kipsang ran a fine debut
marathon in Berlin in 2012 with a time of
2:06:12. The 20 year-old took third place,
but he should be able to run quite a bit
quicker than that now. Geoffrey Kipsang,
who has no relationship with Wilson Kipsang, improved his half marathon best to
58:54 minutes earlier this year. This is a
very promising sign, although he had to
be content with a 2:09:12 finish for fourth
place in Rotterdam in April. The other one
who could do very well in Berlin on Sunday is Eliud Kipchoge. The Kenyan, who
is a former 5,000 m World Champion, ran
his marathon debut this spring, winning in
Hamburg with 2:05:30.
The women’s race will see the return of
the champion from 2011 as well. Kenya’s
Florence Kiplagat ran a sub 2:20 time in
Berlin two years ago (2:19:44), when she
defeated Irina Mikitenko. The German
record holder (2:19:19) will also return to
the BMW BERLIN-MARATHON. At the
age of 41 Mikitenko is still going strong,
although it is highly unlikely that she will
be able to challenge for victory on Sunday. While Mikitenko, who was third at
the Tokyo Marathon in February, hopes
for another very good placing she has also
a certain time in her mind: The German
intends to break the World Master Record
(age category 40) which stands at 2:25:43.
Besides Florence Kiplagat two more
Kenyans are among the favourites on
Sunday: Georgina Rono was second in
Frankfurt in 2012 with 2:21:39 and Sharon Cherop has a personal best of 2:22:39.
Cherop is the marathon bronze medallist
from the World Championships in 2011.
Desiree Davila (USA), who was second in
Boston in 2011 with 2:22:38, could also do
very well.
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Wilson Kipsang siegte 2011 beim BMW Frankfurt-Marathon und war dabei nur vier
Sekunden langsamer als Patrick Makau vier Wochen zuvor in Berlin.
Wilson Kipsang
Der Zweitschnellste
möchte gerne der
Schnellste sein
Wilson Kipsang gewann den BMW Frankfurt-Marathon zweimal, jeweils mit
Weltklasse-Streckenrekorden. 2011 verpasste er dabei den vier Wochen alten
Weltrekord von Patrick Makau, aufgestellt in Berlin, um ganze vier Sekunden
und ist seither der zweitschnellste Marathonläufer aller Zeiten. 2012 gewann
er den Virgin London-Marathon und wenige Monate später die Bronzemedaille
Olympia-Marathon. Wilson Kipsang (31) zählt zu den derzeit besten Marathonläufern der Welt.
18 www.scc-events.com
Zum ersten Mal startet Wilson Kipsang
am 29. September beim BMW BERLINMARATHON. Beim BMW Frankfurt-Marathon gewann der 31-Jährige zweimal,
jeweils mit famosen Streckenrekorden.
2011 verpasste er dabei den gerade einmal
vier Wochen alten Weltrekord von Patrick
Makau, aufgestellt in Berlin, um ganze vier
Sekunden. 2012 triumphierte er auch beim
Virgin London-Marathon und gewann
quasi an gleicher Stelle einige Monate später die Bronzemedaille beim olympischen
Marathon. Ohne Zweifel zählt Wilson Kipsang zu den derzeit besten Marathonläufern der Welt.
Im zweiten Marathonrennen seiner
Karriere sorgte Wilson Kipsang in Frankfurt 2010 für Furore: Damals war es das
Ziel des Kenianers, den Streckenrekord
von 2:06:14 Stunden zu unterbieten. Das
schaffte er auf eindrucksvolle Art und
Weise – mit einer Steigerung auf 2:04:57.
„Ich war zuversichtlich, denn ich hatte
sehr hart trainiert. Ich wusste, dass ich
alles gemacht hatte, um hier zum Erfolg
zu kommen“, erklärte Wilson Kipsang
damals und erläuterte weiter: „Das ist wie
bei einer Schulprüfung – wenn du erst in
der Nacht davor anfängst zu üben, ist es zu
spät. Du musst dich gut vorbereiten, dann
kannst du auch zuversichtlich sein.“
Ein Jahr später kehrte Wilson Kipsang
nach Frankfurt zurück – dieses Mal war
der Weltrekord sein Ziel, den sein Landsmann Patrick Makau wenige Wochen
zuvor in Berlin auf 2:03:38 verbessert
hatte. Niemand hatte einige Jahre zuvor
erwartet, dass in Frankfurt derartige Zeiten möglich sein würden. Doch Wilson
Kipsang belehrte sie eines besseren. Das
Glück des Tüchtigen hatte der Kenianer
Paul Tergats Weltrekord 2003
in Berlin spornte ihn an
Wilson Kipsang zu Hause im kenianischen Hochland nahe der Läuferzentrale Iten.
jedoch nicht. Als er ins Ziel stürmte, hatte
er den Weltrekord um vier Sekunden verpasst. 2:03:42 Stunden zeigten die Uhren
in der Frankfurter Festhalle – die zweitschnellste Marathonzeit überhaupt. Wäre
Wilson Kipsang pro Kilometer nur eine
Zehntelsekunde (also pro 100-m-Abschnitt
nur eine Hundertstelsekunde) schneller
gelaufen, wäre er der neue Weltrekordler.
Wer den Weltrekord um vier Sekunden
verpasst, ist logischerweise enttäuscht
Im Ziel war Wilson Kipsang natürlich
enttäuscht, doch kurz danach überwog die
Freude über eine außerordentliche Leistung. „Ich freue mich über meine Zeit und
werde erneut versuchen, den Weltrekord
zu brechen. Dieses Resultat ist eine große
Motivation für meine nächsten Rennen.“
Sein bisher bedeutendster Sieg folgte rund sechs Monate später: In London
gewann Wilson Kipsang 2012 den bestbesetzten City-Marathon des Jahres in
2:04:44. Als Olympia-Favorit startete er
daraufhin wenige Monate später. Mehrmals übernahm er im Rennen um die
Goldmedaille die Initiative und setzte sich
an die Spitze, doch am Ende musste er sich
mit Rang drei zufrieden geben. In diesem
Frühjahr kehrte Wilson Kipsang erneut
nach London zurück. Aufgrund eines Zehnagelproblems konnte der Titelverteidiger
aber sein Potenzial nicht umsetzen und
wurde Fünfter in 2:07:47. In Berlin will
sich Wilson Kipsang nun zurückmelden –
ein erneuter Angriff auf den Weltrekord ist
dabei nicht ausgeschlossen.
Wilson Kipsang ist rund 50 km von Iten
als Kind einer Farmerfamilie aufgewachsen. Iten ist ein Zentrum für kenianische
Weltklasseläufer unweit von Eldoret am
Rande einer tief abfallenden Schlucht (Rift
Valley). Im Gegensatz zu dem hoch liegenden Ort lebte Kipsang in seiner Kindheit
im Tal und profitierte in dieser Zeit nicht
von der leistungsfördernden Höhenluft.
Er musste als Kind auch nicht weit laufen, um zur Schule zu kommen. „Ich habe
erst in der Oberschule bei Wettkämpfen
gemerkt, dass ich Talent habe“, erzählt
Wilson Kipsang.
Doch es dauerte noch einige Jahre,
bevor der Kenianer mit richtigem Training begann. Nach der Schule arbeitete er zunächst als Zwischenhändler von
Farm-Produkten. „Doch nach drei Jahren wollte ich das nicht mehr machen“,
erzählt Wilson Kipsang, der dann in Iten
mit dem Lauftraining begann. „Ich war 21
Jahre alt und wollte es mit dem Laufsport
versuchen. Ich kannte andere Läufer, die
in Iten trainierten.“ Man schrieb das Jahr
2003 und Paul Tergat lief in Berlin Marathon-Weltrekord. „Das war eine große
Motivation für mich und für viele kenianische Läufer. Ich habe das Rennen damals
im Fernsehen gesehen“, sagt Wilson Kipsang, der allerdings Glück hatte, um später
überhaupt erst in die Lage zu kommen, bei
großen Straßenrennen außerhalb Kenias
an den Start zu gehen.
Bei Wettkämpfen in Kenia hatte Wilson
Kipsang bald Erfolg. Doch er hatte keinen
Manager. Über Trainingspartner kam dann
der Kontakt zum Holländer Gerard van de
Veen zustande. Mit etwas Glück bekam er
die Chance, sein Talent bei einem Rennen in Europa unter Beweis zu stellen.
Ein für den Jever Fun-Lauf im norddeutschen Schortens verpflichteter Kenianer
fiel 2007 verletzt aus, und so schickte van
de Veen kurzfristig Wilson Kipsang in das
10-Meilen-Rennen. „Ich hatte Glück und
habe diese Chance genutzt“, erzählt Wilson Kipsang, der das Rennen gewann,
einen zehn Jahre alten Streckenrekord
brach und noch eine Jahresweltbestzeit
aufstellte – das war sein Durchbruch. „Ich
erinnere mich noch gut, dass ich ein riesiges, gefülltes Bierglas erhielt“, erzählt Wilson Kipsang, der einen Teil seiner erlaufenen, stattlichen Prämien und Startgelder in
Kenia in den Bau von Häusern investiert.
Nebenbei trainiert er in Kenia übrigens
seine Frau Doreen, mit der er drei Kinder
hat. Sie habe gute Fortschritte gemacht,
berichtete Wilson Kipsang.
„Wir stellen unser Trainingsprogramm
selbst zusammen“
Wöchentliche
Trainings-Kilometerleistungen zwischen 140 und 200 bilden die
Grundlage für den Erfolg von Wilson
Kipsang, der in Iten in einer Gruppe mit
anderen Topläufern trainiert. Darunter ist
zum Beispiel Wilson Chebet, der 2011 den
Rotterdam-Marathon in 2:05:27 gewann.
Auch mit Marathon-Weltrekordler Patrick
Makau hat Wilson Kipsang schon trainiert. Einen Coach hat Wilson Kipsang in
seiner Trainingsgruppe nicht. „Wir stellen uns unser Trainingsprogramm selbst
zusammen. Entscheidend ist, dass wir das
Programm auch stringent befolgen. Wenn
wir das tun, brauchen wir nicht unbedingt
einen Trainer“, erklärt Wilson Kipsang.
JWE
www.scc-events.com 19
Wilson Kipsang won the New York
Halfmarathon last spring.
Wilson Kipsang
His goal: No longer
“the second fastest“
This year on September 29 Wilson Kipsang
will be running his first BMW BERLINMARATHON. The 31-year-old has won the
BMW Frankfurt Marathon twice, each time
with impressive course records. On the
second occasion, in 2011, he missed breaking the world record that Patrick Makau
had set in Berlin just four weeks earlier by
all of four seconds. In 2012 he also triumphed in the Virgin London Marathon, and
a few months later went on to claim the
bronze medal on almost the same ground
in the Olympic marathon. There is no
doubt that today Wilson Kipsang is one of
the world’s best marathon runners.
In only the second competitive marathon of his career, in Frankfurt, in 2010,
Kipsang created a sensation. While his aim
had been to improve the course record of
2:06:14, he succeeded impressively in a
time of 2:04:57. “I was confident because I
had trained very hard. I knew that I had
done everything to succeed here,” he said
at the time, and went on: “It’s like school
examinations; starting to practice just the
night before is too late. You have to prepare yourself thoroughly, aonly then you can
feel confident.”
A year later Wilson Kipsang returned to
Frankfurt – this time aiming at the world
record that his fellow countryman Patrick
Makau had bettered to 2:03:38 in Berlin only a few weeks earlier. A few years
before no-one would have thought that
such times could be achieved in Frankfurt.
But Wilson Kipsang showed all the doubters how wrong they were. Still, the luck
of the bold eluded the Kenyan. As he stormed across the finish line in Frankfurt’s
Festhalle the clocks showed 2:03:42 – the
second fastest marathon time ever – but
he had missed the world record by four
seconds. Had he run only one tenth of a
second faster for each kilometre – one
20 www.scc-events.com
hundredth of a second every hundred metres – he would have been the new world
record holder.
At first Wilson Kipsang was understandably disappointed, but that feeling soon
made way for satisfaction at an exceptional
performance: “I’m pleased with my time,
and I’ll try for the world record again. This
result is lots of motivation for my next run.”
His most important victory was to follow
about six months later, in London, when
Wilson Kipsang won the most star-studded
city marathon of the year in 2:04:44. At the
same venue, a few months later, it was no
surprise that he was the bookies’ favourite
for gold in the Olympic marathon. Several times he took the initiative in that race,
gaining the lead, but finally he had to make
do with third place. In spring this year he
returned to London again, but a toenail
problem prevented the title holder from
showing his full potential, when he finished fifth with a time of 2:07:47. Now Wilson Kipsang wants to come back in Berlin,
where he may be making a new attempt at
the world record.
Wilson Kipsang, a child of a farming
family, was raised about 50 kilometres
from Iten. Situated high above the Rift Valley, not far from Eldoret, Iten has become
a centre for Kenyan world class runners.
Kipsang passed his childhood in the valley,
though, and did not benefit from the performance-enhancing mountain air at that
time. Neither did he have a really long way
to school as a child. “The first time that I
became aware of my talent for running
was in competitions at secondary school
level,” he says.
All the same, it took the Kenyan several
years to start serious training. Right after
leaving school he worked as a distributor
of farm products. “But after three years I
had had enough of that,” says Kipsang who
then joined a group of runners training in
Iten. “I was 21, and wanted to give running
a try.” It was 2003, and Paul Tergat ran a
marathon world record in Berlin. “That
really motivated me, and lots of Kenyan
runners. I watched the race on television,”
he says.
It did not take Wilson Kipsang long to
become successful in Kenyan competitions. Contact with the Dutch manager
Gerard van de Veen came through training
partners. With a portion of luck, he had
the chance of demonstrating his talent in
Europe. A Kenyan who had been booked
for the Jever Fun Run in Schortens, northern Germany, had to withdraw because
of injury, and so at short notice van de
Veen entered Kipsang for the 10-mile race.
“I was lucky, and I took advantage of my
opportunity,” he says. He won the race,
breaking the ten-year-old course record,
and setting up a world best time for the
year – it was his breakthrough. “I remember it really well, I got a huge glass brimming with beer,” recalls Wilson Kipsang
who invests some of the substantial prize
and appearance money that running has
brought him in house building in Kenya.
At the same time he also coaches his wife
Doreen, with whom he has three children.
He says she has made good progress.
Completing 140 to 200 kilometres of
training runs every week is the foundation for Wilson Kipsang’s success. He still
trains in Iten with a group of other top
runners, among them Wilson Chebet who
won the Rotterdam Marathon in 2:05:27.
He has also trained with the marathon
world record holder Patrick Makau. Wilson Kipsang does not have a coach in his
training group. “We work out our own training schedule. The crucial part is to follow
it rigorously. If we do that, we don’t really
need a coach,” he explains.
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Geoffrey Kipsang
Vom Pacemaker
zum Mitfavoriten
Geoffrey Kipsang 2012 in Berlin.
2011 gewann Geoffrey Kipsang den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON, ein halbes
Jahr später war er Haile Gebrselassies Tempomacher beim BMW BERLIN-MARATHON,
letztes Jahr kam er als Dritter ins Ziel auf der Straße des 17. Juni. Auch diesmal zählt
der 20-jährige Kenianer zu den Mitfavoriten auf einen Podestplatz.
Geoffrey Kipsangs Aufstieg zum Weltklasseläufer über die Straßendistanzen
ist eng mit der Stadt Berlin verknüpft.
Auf den Straßen der deutschen Hauptstadt lief er Anfang April 2011 sein erstes
internationales Rennen auf Asphalt: Auf
Anhieb gewann der damals erst 18-jährige Kenianer den hochklassigen Vattenfall
BERLINER HALBMARATHON in 60:38
Minuten. Eineinhalb Jahre später lief er
auch sein Marathondebüt in Berlin: Beim
BMW BERLIN-MARATHON 2012 zeigte Geoffrey Kipsang wiederum eine hervorragende Leistung. In 2:06:12 Stunden
wurde er Dritter und verpasste die inoffizielle Junioren-Weltrekordzeit um lediglich fünf Sekunden. Geschlagen wurde er
damals lediglich von seinen Landsleuten
Geoffrey Mutai und Dennis Kimetto. Jetzt
kommt Geoffrey Kipsang, der nicht verwandt ist mit Wilson Kipsang, zum BMW
BERLIN-MARATHON zurück. Der 20-Jährige hat das Vermögen, über die 42,195 km
noch schneller zu rennen und sich in der
Zukunft unter den besten Marathonläufern der Welt zu etablieren. In Berlin will
er den nächsten Schritt machen.
Geoffrey Kipsang ist aufgewachsen in
dem Ort Chepkorio (Keiyo-Gebiet). Dieser
liegt nicht weit weg von Eldoret und diversen Trainingszentren wie Iten, Kapsabet oder Kaptagat. Es ist diese HochlandRegion, aus der die meisten kenianischen
Weltklasseläufer stammen. Kipsang hat
sich der Trainingsgruppe des früheren
Hindernis-Weltklasseläufers Patrick Sang
angeschlossen, der mit dem holländischen
22 www.scc-events.com
Manager Jos Hermens zusammenarbeitet.
Der Coach trainiert mit seiner Gruppe, zu
der eine Reihe von Top-Marathonläufern
gehören, in Kaptagat.
2011 bot er sich als Tempomacher für
Haile Gebrselassie an
Bereits als 17-Jähriger lief Geoffrey Kipsang seine ersten Rennen in Europa. 2010
startete er dabei bei verschiedenen skandinavischen Sportfesten über Mittel- und
Langstrecken auf der Bahn. Anfang 2011
hatte Geoffrey Kipsang dann großen Erfolg
im Crosslauf. Als 18-Jähriger qualifizierte
er sich für die Crosslauf-Weltmeisterschaften. In Punta Umbria (Spanien) gewann er
dann in seinem ersten und bisher einzigen
Rennen für Kenia die Goldmedaille.
Nur zwei Wochen später triumphierte Geoffrey Kipsang beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON gegen starke kenianische Konkurrenz. Er wurde
mit 18 Jahren zum jüngsten Sieger in
der Geschichte des Rennens. Obwohl er
sich im Sommer auf, gemessen an seinem Alter, sehr gute Zeiten über 5.000 m
(13:12,23) und 10.000 m (27:06,35) verbesserte, wechselte er frühzeitig zum Straßenlauf.
Sein Ziel war der Marathon. Schon 2011
stand er beim BMW BERLIN-MARATHON
am Start – als Tempomacher. Lange Zeit
rannte Geoffrey Kipsang in der Spitze des
Rennens, in dem sein Landsmann Patrick
Makau schließlich den Weltrekord brach.
An der 30-km-Marke ging er dann, neun
Sekunden hinter Makau laufend, aus dem
Rennen. Kurz vor seinem 19. Geburtstag
blieb Kipsang zwei Monate später erstmals
unter einer Stunde im Halbmarathon: In
Neu-Delhi erreichte er das Ziel als Zweiter in 59:31. Nach einer weiteren Steigerung auf 59:26 in Den Haag 2012 lief er im
Herbst sein Marathondebüt in Berlin. Mit
2:06:12 erreichte er auf Anhieb eine hochklassige Zeit.
„Ich möchte im Marathon eine persönliche Bestzeit von 2:04 bis 2:05 Stunden
erreichen“, sagt Geoffrey Kipsang, der in
diesem Jahr einmal mehr über die halbe
Distanz sehr starke Leistungen erreichte.
Im Februar gewann er das Rennen in Ras
Al Khaimah (Vereinigte Arabische Emirate) und lief 58:54 Minuten. Damit wurde
er zum achtschnellsten Halbmarathonläufer aller Zeiten. Nachdem er im April
beim Rotterdam-Marathon mit Platz vier
in 2:09:12 zufrieden sein musste, zeigte der
Kenianer im Sommer wiederum vielversprechende Form: In der dünnen Höhenluft von Bogota (2600 m) gewann er den
Halbmarathon in 63:46 Minuten. Schnelle Zeiten sind dort in Kolumbien nicht
möglich. Um diese zu erreichen, kommt
Geoffrey Kipsang jetzt nach Berlin.
JWE
Eine niederländische Filmproduktion
porträtiert Geoffrey Kipsang in dem
Dokumentarfilm „The Unknown Runner“,
der am 25. September in Berlin Weltpremiere feiert (siehe S. 72).
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STUDIE 2008 für
André Pollmächer
Einer, der etwas beweisen will
André Pollmächer galt vor einigen Jahren als der deutsche Hoffnungsträger
für die Langstrecken. Doch Verletzungen, Krankheiten und der Wechsel seines
ursprünglichen Trainers Bernd Dießner
in den Ruhestand stoppten den Aufwärtstrend des Läufers, der zwischenzeitlich
seine Laufbahn sogar schon beendet hatte.
Beim BMW BERLIN-MARATHON will
der 30-jährige André Pollmächer, der für
Rhein-Marathon Düsseldorf startet, zeigen, dass mit ihm wieder zu rechnen ist.
Erfolge in jungen Jahren
André Pollmächer hat einige Meriten über 10.000 m
vorzuweisen. 2007 siegte er auf dieser Strecke beim
Europacup, 2011 wurde er Dritter (Foto).
André Pollmächer galt einmal als
deutscher Hoffnungsträger für die
Langstrecken. Doch Verletzungen,
Krankheiten und Trainerwechsel
stoppten den Aufwärtstrend eines
Läufers, der sogar zwischenzeitlich
seine Laufbahn beendet hatte. Beim
BMW BERLIN-MARATHON will der
30-jährige zeigen, dass mit ihm
wieder zu rechnen ist.
24 www.scc-events.com
1998 hatte Trainer Bernd Dießner das
Potenzial des damals 15-Jährigen erkannt.
„Er lief ein 1000-Meter-Rennen, das er in
einer Zeit von über drei Minuten gewann“,
erzählte Bernd Dießner. Dieses Ergebnis
spricht nicht unbedingt für ein außergewöhnliches Talent. „Aber es war zu sehen,
dass er gute körperliche Voraussetzungen
mitbringt. Man braucht dann im Langstreckenlauf viel Geduld“, sagte Bernd Dießner, der ihn jahrelang beim LAC Chemnitz trainierte. Nach gut einem Jahr der
Zusammenarbeit wurde André Pollmächer Deutscher Jugendmeister im Straßenlauf. Dann gewann er 2005 bei den
Europameisterschaften der unter 23-Jährigen über 10.000 m die Silbermedaille.
Seit 2004 trainierte André Pollmächer
mehrmals in der extremen Höhe von
Mexiko (3.200 Meter). 220 Kilometer lief
er im Höhentraining durchschnittlich pro
Woche schon als 10.000-m-Läufer – ein
Programm, das damals kein deutscher
Marathonläufer absolvierte. „Ich denke,
das ist notwendig, um erfolgreich zu sein.
Es gibt genügend Beispiele anderer Läufer
dafür“, sagte André Pollmächer. Er hatte
bald Erfolg.
2007 siegte André Pollmächer überraschend beim 10.000-m-Europacup. Das
war zuvor nur einem Deutschen gelungen: Dieter Baumann. Anfang Juni 2007
steigerte er dann seine 10.000-m-Bestzeit
bei einem Rennen in Belgien auf 27:55,66
Minuten. Damit war er so schnell wie kein
anderer Deutscher seit Dieter Baumann.
Nachdem der Bahn-Langstreckler danach
jedoch mehrfach unter Verletzungsproblemen litt, wechselt er frühzeitig auf die Straße und zum Marathon. 2008 lief er sein
Debüt in Frankfurt und kam nach 2:14:18
Stunden ins Ziel, in Düsseldorf steigerte
er sich dann im Frühjahr 2009 auf 2:13:09
und belegte einen beachtlichen dritten
Rang.
Beim WM-Marathon 2009 in Berlin lief
André Pollmächer rund vier Monate später
auf Rang 18 und sorgte für das beste Resultat eines deutschen Marathonläufers bei
einer WM seit dem 14. Platz von Konrad
Dobler 1995. Da sein Trainer Bernd Dießner danach in den Ruhestand ging und
André Pollmächer ohne Coach dastand,
beendete er überraschend seine Karriere und übernahm Dießners Trainerstelle
beim LAC Chemnitz.
Karriere-Ende mit 26, Comeback mit 27
Doch gut ein Jahr später reiften Pläne für
ein Comeback. Die Olympia-Qualifikation
für London 2012 über die Marathondistanz
war das Ziel. André Pollmächer zog nach
Potsdam zu seinem neuen Coach Ronald
Weigel, der damals Marathon-Bundestrainer war aber zuvor nur als Geher-Trainer
erfolgreich gearbeitet hatte. In Frankfurt
wollte André Pollmächer 2011 die Olympianorm von 2:12:00 Stunden knacken,
doch nach der 30-km-Marke stieg er aus.
Verletzungs- und Gesundheitsprobleme
stoppten ihn 2012.
In der Zwischenzeit ist André Pollmächer nach Düsseldorf gezogen, wo er
schon zuvor für den Verein Rhein Marathon Düsseldorf startete. Er ist inzwischen
sein eigener Coach und meldete sich im
Frühjahr mit einem ordentlichen zehnten Platz beim Lissabon-Halbmarathon
(64:35 Minuten) zurück. Doch dann folgte
ein weiterer Rückschlag: Beim DüsseldorfMarathon konnte er im April nicht starten,
da er sich bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften zuvor einen Muskelfaserriss zugezogen hatte. Jetzt setzt
André Pollmächer auf den BMW BERLINMARATHON.
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Irina Mikitenko
Irina Mikitenko will den
Masters-Weltrekord
Der BMW BERLIN-MARATHON ist für Irina Mikitenko ein Heimspiel. Nirgendwo ist sie so oft gestartet wie in der deutschen Hauptstadt, nirgendwo hat sie
so oft gewonnen. Bereits zum vierten Mal steht die inzwischen 41-jährige Langstrecklerin an der Startlinie des BMW BERLIN-MARATHON. 2007 feierte sie
hier ihr Marathon-Debüt mit 2:24:51 Stunden. Ein Jahr später gewann sie mit
Deutschem Rekord (2:19:19).
Ein Rennen in Berlin ist für Irina Mikitenko wie ein Heimspiel. Nirgendwo anders
ist sie in ihrer Karriere so oft gestartet
wie in der deutschen Hauptstadt und nirgendwo anders hat sie so oft gewonnen.
Bereits zum vierten Mal wird die inzwischen 41-jährige Langstrecklerin, die seit
Jahresbeginn für Eintracht Frankfurt startet, am Sonntag an der Startlinie des BMW
BERLIN-MARATHON stehen. 2007 feierte
sie hier ihr Marathon-Debüt und wurde
dabei auf Anhieb Zweite mit beachtlichen
2:24:51 Stunden. Ein Jahr später gewann
Irina Mikitenko das Rennen und stellte
einen Deutschen Rekord auf, der heute
noch steht. Als erste und bislang einzige
deutsche Läufer blieb sie dabei unter der
2:20-Stunden-Marke (2:19:19). Dies ist
immer noch die zehntbeste Leistung, die
je erzielt wurde über die klassische Distanz. Bei ihrem dritten Auftritt beim BERLIN-MARATHON wurde Irina Mikitenko
vor zwei Jahren in hochklassigen 2:22:18
Zweite und ließ dabei unter anderen die
britische Marathon-Weltrekordlerin Paula
Radcliffe hinter sich.
Zweimal gewann sie den Jackpot der WMM
Als 41-Jährige hat Irina Mikitenko, die
zweimal den London-Marathon gewann
(2008 und 2009) sowie zweimal in der
World Marathon Majors (WMM)-Serie triumphierte (2007-2008 und 2008-2009), am
Sonntag ein neues Ziel: Sie jagt den Masters-Weltrekord. Diese Zeit von 2:25:43
Stunden lief die Russin Lyudmila Petrova
2008 in New York.
26 www.scc-events.com
„Ich laufe sehr gerne in Berlin“, sagt
Irina Mikitenko. Die perfekte Organisation für die Spitzenläufer, die schnelle Strecke und die Zuschauerbegeisterung sind
Faktoren, die Irina Mikitenko immer wieder nach Berlin ziehen. In diesem Jahr
gewann sie bereits den AVON RUNNING
Berliner Frauenlauf.
Auf die Frage, wie sie sich mit 41 Jahren fühle – einem Alter, in dem die meisten Topläufer ihre Karriere längst beendet
haben – antwortet Irina Mikitenko: „Ich
denke gar nicht daran, dass ich 41 bin. Die
Knochen halten und alles läuft gut zur Zeit.
Wenn die Zahl 41 der einzige Grund sein
soll, die Karriere bald zu beenden, dann
werde ich weiter rennen. Wenn der Kopf
allerdings sagt, nein, es reicht oder wenn
ich keine Leistung mehr bringe, dann ist
Schluss.“
Die Schwierigkeit für ältere Top-Langstreckenläufer ist in erster Linie, nicht zu
viel Schnelligkeit zu verlieren. Die Ausdauer dagegen geht nicht so schnell verloren. Nachdem Irina Mikitenko im Februar
beim Tokio-Marathon einen starken dritten Platz in 2:26:41 Stunden belegt hatte,
legte sie im April und Mai ein besonderes Augenmerk auf Schnelligkeitstraining.
„Zweimal in der Woche bin ich auf der
Bahn gelaufen und habe schnelle Einheiten absolviert. Dieses Training macht mir
Spaß und ich versuche immer, so schnell
zu sein wie früher – aber das schaffe ich
natürlich nicht ganz“, erklärt Irina Mikitenko, die früher über die Bahn-Langstrecken zur Weltklasse gehörte. Bei den
Olympischen Spielen 2000 in Sydney kam
Irina Mikitenko im Ziel mit Deutschem Rekord
2008 in Berlin.
sie über 5.000 m auf Rang fünf, vier Jahre
später in Athen belegte sie Platz sieben.
Die mehrfache deutsche LangstreckenRekordlerin hat bei Weltmeisterschaften zudem die Plätze vier (1999) und fünf
(2001) über 5.000 m belegt. Seit ihrem
Marathon-Debüt 2007 konzentriert sich
Irina Mikitenko auf den Straßenlauf.
Hohe Ziele als Motivationshilfe
Ganz bewusst setzt sich Irina Mikitenko
stets hohe Ziele – diese dienen ihr auch
als Motivation für das monatelange, harte
Marathontraining. „Wenn man in meinem Alter ist, muss man gute Ziele haben,
sonst wird es schwer“, sagt die in Kasachstan aufgewachsene Läuferin, deren Familie ursprünglich aus Deutschland stammt.
„Beim BERLIN-MARATHON ist es mein
Ziel, den Master-Weltrekord zu brechen –
das ist eine große Motivation. Dieses Ziel
habe ich vor Augen.“ Es ist durchaus möglich, dass sie den Rekord sogar auf eine
Zeit von unter 2:25 Stunden drücken kann.
Denn zugleich wird Irina Mikitenko auch
eine Top-Platzierung bei dem hochkarätigen WMM-Rennen avisieren. Es ist nicht
auszuschließen, dass Irina Mikitenko
noch ein paar Jahre Marathon auf hohem
Niveau laufen wird. „Aber der Weltrekord in der Altersklasse ab 45 Jahren wird
sicher kein Ziel mehr sein für mich!“
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BERLIN-MARATHON 1974 – 2003
Vom Grunewald in die Weltspitze
Vom kleinen Waldmarathon zum
Weltklasse-Event: Der BERLIN-MARATHON steht auch für die Entwicklung
des Laufens vom Nischensport zur
Lifestyle-Bewegung. Die 40. Auflage
war in dreieinhalb Stunden ausverkauft, knapp ein Jahr vor dem Startschuss. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Ausland, der
Trend hält an: Berlin wird zunehmend
zur Marathon-Tourismus-Metropole.
28 www.scc-events.com
Am 13. Oktober 1974 fiel der Startschuss zum ersten „Berliner Volksmarathon“ auf der Waldschulallee vor dem
Mommsenstadion am Rande des Grunewaldes, veranstaltet schon damals
vom Sport-Club Charlottenurg e.V.. 286
Läufer (und einige Läuferinnen) traten
an und liefen auf einer Strecke, die an
der AVUS entlang führte– das war die
Marathonstrecke der ersten acht Jahre.
Gelaufen wurde fast bis zum Eingang
des Strandbades Wannsee, wo sich die
Wendemarke des zweimal zu absolvierenden Pendelkurses befand (siehe
Streckenplan S.33). Drei Verpflegungspunkte gab es, an denen Wasser, Tee,
Obst und Brühe für die Läufer bereitgehalten wurde. Zielschluss war nach
sechs Stunden. Die Teilnehmergebühr
betrug 12 DM. Dafür erhielt jeder Läufer, der das Ziel vor dem Mommsenstadion erreichte, eine Medaille sowie
eine Urkunde und eine Ergebnisliste,
die von Hand getippt war. Die ersten
Sieger hießen Günter Hallas (LG Nord
Berlin), der 2:44:53 Stunden benötigte,
und Jutta von Haase (LG Süd Berlin,
3:22:01).
Sportlicher Höhepunkt in dieser ersten Phase des BERLIN-MARATHON
war die Austragung der Deutschen
Marathon-Meisterschaften 1977, die
auf dieser Strecke ausgetragen wurden,
allerdings in separaten Rennen. Der SC
Charlottenburg feierte in jenem Jahr
seinen 75. Geburtstag. Zunächst wurde
um 9 Uhr der normale BERLIN-MARATHON gestartet, bei dem der Brite Nor-
< Start zum ersten BERLIN-MARATHON
vor dem Mommsenstadion am Rande
des Grunewalds. 286 Teilnehmer hatten
sich angemeldet, der Sieger Günter
Hallas war nach 2:44 Stunden im Ziel.
Streckenplan des BERLIN-MARATHON in den Anfangsjahren im Grunewald. Es handelte sich um eine
Wendepunkt-Pendelstrecke, die zweimal zu durchlaufen war.
man Wilson die für damalige Verhältnisse
sehr gute Zeit von 2:16:20,7 lief. Um 14.45
Uhr, 90 Minuten vor den Männern, begann
das Rennen um die Deutsche MarathonMeisterschaft der Frauen. Die 28-jährige Wuppertalerin Christa Vahlensieck
gewann den Titel in der Weltbestzeit von
2:34:47,5 (siehe Porträt S. 38).
Die Organisatoren des SC Charlottenburg
hatten erfahren, dass es 1981 mit dem
Lauf „25 km de Berlin“, veranstaltet von
den französischen Militärs, erstmals einen
großen Straßenlauf durch die City geben
würde. Daraufhin setzten sie alle Hebel
in Bewegung, um dieses Recht auch für
den Marathon zu bekommen. Während es
beim Berliner Senat gegen das Vorhaben
keine Einwände gab, stellte sich die Polizei anfangs stur. „Die Straßen sind für die
Autos da“, hieß es seitens der Verantwortlichen. Die Organisatoren hatten bereits
eine mögliche Streckenführung entworfen, wobei der Kurfürstendamm die zentrale Rolle spielte. Ein anderer Streckenabschnitt war ebenfalls ein Knackpunkt: der
Checkpoint Charlie. Der Marathonkurs
sollte auch über die Kochstraße vorbei an
dem von den Amerikanern kontrollierten
Grenzübergang führen. Für die Polizei war
diese Route jedoch tabu.
Doch statt eine alternative Streckenführung auszuarbeiten, wandten sich
die Organisatoren an den Chef der Politischen Abteilung der US-Mission. Nur
fünf Tage, nachdem der Amerikaner von
den Marathon-Plänen unterrichtet worden war, erhielten die Veranstalter grünes
Licht: Bei Lücken im Läuferfeld könne der
Grenzübergang trotzdem passiert werden,
ein US-Offizier stehe während des Laufes
dafür bereit, hieß es. So konnte Cheforganisator Horst Milde mit den Amerikanern im Rücken am nächsten Morgen den
erstaunten Verkehrspolizisten mitteilen:
Die Strecke wird nicht verändert.
Neben Franzosen und Amerikanern
hatte auch die dritte westliche Schutzmacht einen großen Anteil daran, dass der
erste City-Marathon erfolgreich umgesetzt
wurde. Die Briten prägten den BERLINMARATHON während der 80er Jahre wie
keine andere ausländische Nation. Vier
Athleten aus Großbritannien gewannen
das Rennen zwischen 1981 und 1985, Jahr
für Jahr kamen die meisten ausländischen
Teilnehmer von der Insel.
Es sollte allerdings noch dauern, bis das
Gros der Berliner wusste, was das für eine
Veranstaltung war, welche die halbe Stadt
am „Autofreien Sonntag“ lahm legte. Am
Parkplatz des Hotels Steigenberger, wo
1981 am Samstag vor dem Lauf die Pastaparty stattfand, stand der Hinweis: „… ist
unser Parkplatz von 10 – 19 Uhr gesperrt.
Dort findet der große Nudellauf statt. Wir
erwarten 2.000 bis 3.000 Personen zum
Nudelessen vor dem Hotel.“
Startaufstellung auf der Reichstagswiese
Rund 250.000 Zuschauer wurden am Tag
darauf Zeuge eines großen Erfolges des
ersten Rennens durch die Stadt, das am
27. September 1981 auf der Wiese vor der
Reichstagsruine gestartet wurde. 3.486
Läufer aus 30 Nationen hatten sich angemeldet, 2.583 erreichten das Ziel.
Als Gewinner lief der Engländer Ian Ray
in 2:15:41,8 ins Ziel. Er verdiente sich die
erste Siegprämie beim BERLIN-MARATHON, die damals 1.000 DM betrug. Für
einen deutschen Sieg sorgte Angelika Stephan (LG Kassel), die 2:47:23,5 lief. 278
Läufer blieben unter 3:00 Stunden, über
zehn Prozent der Finisher. In den folgenden Jahren sollte es noch eine deutliche
Qualitätssteigerung auch bei den Breitensportlern geben. Zum Vergleich: Heute
beträgt die Finisherzahl zwar ein Vielfaches im Vergleich zu damals, aber unter
drei Stunden bleiben kaum mehr als drei
Prozent.
Vorbild für den BERLIN-MARATHON
als Stadtmarathon war der New York Marathon. Ein Service, der bis heute ziemlich
einzigartig ist unter den großen Marathonläufen, hatte in Berlin schon 1982 Premiere. Unmittelbar hinter dem Ziel wurden
Zelte mit Warmwasser-Duschen auf der
Straße aufgestellt. Dieses Mal durfte auch
1981 fand der BERLIN-MARATHON erstmals als City-Marathon statt. Der Start befand sich auf der Wiese vor
der Reichstagsruine, 3486 angemeldete Teilnehmer bedeuteten „Deutschen Rekord“.
www.scc-events.com 29
1986 hatten sich über 13.000 Teilnehmer angemeldet, gestartet wurde jetzt auf der Straße des 17. Juni.
Im Hintergrund die Mauer und das Brandenburger Tor.
Ausschreibung zum BERLIN-MARATHON 1981, der
erstmals durch die Straßen von West-Berlin führte.
durch Kreuzberg gelaufen werden – und
der Streckenabschnitt gehört bis heute zu
den stimmungsvollsten. Außerdem wurde
1982 erstmals Moabit durchlaufen. Diese
Strecke war ebenso attraktiv wie flach und
gehörte damals schon zu den schnellsten
Strecken der Welt. „Berlin hat eine Strecke, auf der 2:08 Stunden gelaufen werden
können“, urteilte ein paar Jahre später der
Londoner Streckenvermesser der Association of International Marathons and Road
Races (AIMS), John Disley. Es sollte allerdings noch etliche Jahre dauern, bis John
Disley bestätigt wurde. „Der BERLINMARATHON ist aufgestiegen zur Nummer
fünf der Welt.“ Dieses Lob kam nach dem
Lauf 1985 von Chris Brasher, dem Chef des
London-Marathons. Dafür gab es mehrere Gründe: 11.814 Läufer aus 58 Nationen
waren gemeldet, 9.840 erreichten das Ziel.
Zum ersten Mal war damit die Marke von
10.000 Teilnehmern überschritten worden.
Anfragen nach Meldeformularen erhielt
das Marathonbüro, das seit 1981 mit einer
hauptamtlichen Kraft besetzt war, in dieser Zeit beispielsweise auch aus Trinidad
oder von den Falkland Inseln. Es hatte
sich herumgesprochen, dass der BERLINMARATHON neben einem damals von
rund 2.300 ehrenamtlichen Helfern perfekt organisierten Rennen auch ein breites
Rahmenprogramm bietet.
Zum ersten Mal gab es 1985 neben der
Berichterstattung des SFB im Radio auch
eine 75-minütige TV-Sondersendung in
der ARD. Es war das erste Mal, dass die
ARD einem Marathon eine Sondersendung widmete. Der Straßenlauf hatte bis
BERLIN-MARATHON teilnehmen zu können. In grenznahen Gebieten verfolgten
sie das Geschehen bei dem Laufspektakel
über den SFB im Radio. Doch es gab auch
einige, für die sich der Traum eines Starts
beim BERLIN-MARATHON schon damals
erfüllte. Pensionäre oder Läufer, die das
Glück hatten, eine Ausreisegenehmigung
für einen Verwandtenbesuch in der Bundesrepublik zu erhalten, mischten sich
bereits seit 1982 heimlich unter die Starter
in West-Berlin.
Nach dem Teilnehmerschub 1990
beim ersten BERLIN-MARATHON durch
das Brandenburger Tor gab es erst 1996
wieder eine deutliche Teilnehmersteigerung in Berlin. 19.532 Läufer aus 70
Nationen hatten für den bis dahin zweitgrößten BERLIN-MARATHON gemeldet.
16.677 waren es im Jahr zuvor. Der knapp
20-prozentige Zuwachs erklärt sich aber
längst nicht nur damit, dass erstmals die
Deutschen Meisterschaften in den Marathon integriert waren. Werbeaktivitäten
auf nationaler und internationaler Ebene
sowie die wachsende Bedeutung Berlins
als Hauptstadt Deutschlands machten sich
ebenso bemerkbar.
30 www.scc-events.com
dahin im Fernsehen so gut wie keine Rolle
gespielt. Alle Teilnehmer kamen 1985 in
den Genuss eines neuen Services: Nur
einen Tag nach dem Lauf wurden Postkarten verschickt, auf denen neben dem noch
inoffiziellen Ergebnis auch die jeweilige
Durchschnittsgeschwindigkeit angegeben
war. Die beim BERLIN-MARATHON in
allen Belangen ausgezeichneten Voraussetzungen für Breiten- und Spitzensportler
sprachen sich immer weiter herum. Der
Aufwärtstrend hielt an.
25.000 beim Lauf durchs Brandenburger Tor
Die Jahre von 1987 bis 1989 gehörten den
Läufern aus Tansania. Sie stellten die ersten afrikanischen Sieger beim BERLINMARATHON. 1987 starteten zum ersten Mal über 15.000 Läufer, und der Lauf
wurde nicht mehr vor dem Reichstag, sondern auf der Straße des 17. Juni vor dem
Brandenburger Tor gestartet.
1989 hatte der mini-MARATHON der
Schüler Premiere. 758 Kinder und Jugendliche liefen jeweils in Zehner-Mannschaften die letzten 4,2195 km der Originalstrecke ins Ziel auf dem Kurfürstendamm.
Dass für den BERLIN-MARATHON schon
im nächsten Jahr durch den Fall der Berliner Mauer ein neues Zeitalter beginnen sollte, war am 1. Oktober 1989 nicht
vorauszusehen. Für alle, die in den 80er
Jahren zu den Teilnehmern des Rennens
gehörten, war es unvorstellbar, eines Tages
auch durch den anderen Teil Berlins laufen zu können. Für viele Läufer im Osten
der Stadt war es ein Traum, einmal beim
1998: der erste Weltrekord
auf der City-Strecke
Beim 25. BERLIN-MARATHON 1998 wurden 27.621 Teilnehmer gezählt, darunter
auch 1.945 Inline-Skater sowie die Rollstuhlfahrer. Zählt man noch jene 5.256
Starter beim mini-MARATHON hinzu,
waren es sogar 32.877 Teilnehmer, die bei
Horst Milde: So fing alles an
Horst Milde war Mitinitiator und bis zu seinem Rücktritt
2004 aus Altersgründen der bekannteste Vertreter des
BERLIN-MARATHON.
Horst Milde initiierte und entwickelte über Jahrzehnte hinweg
die großen Laufveranstaltungen des SC Charlottenburg, allen
voran den BERLIN-MARATHON. Schon bei der Geburtsstunde der breitensportlich angelegten Laufveranstaltungen gehörte er zu den Initiatoren. Vom ersten Crosslauf am 8. November
1964 am Berliner Teufelsberg im Grunewald – damals als Student der Freien Universität Berlin – bis zu seinem Ausscheiden als Race-Direktor von Anfang 2004 repräsentierte er mit
seinem Organisationsteam in rund 40 Jahren die Speerspitze
der Laufbewegung in Berlin und Brandenburg. Den BERLINMARATHON machte er in seiner Zeit als Race Director zum
größten Marathon in Deutschland mit einem internationalen
Profil, das – vor allem nach dem „Vereinigungsmarathon“ 1990
– ständig weiterwuchs. Der Cross Country Lauf, ältester Laufwettbewerb im Portfolio von SCC EVENTS, feiert Ende Oktober
seinen 50. Geburtstag.
Vom internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF) wurde
Horst Milde für sein Lebenswerk mit dem „Merit of Honour“
ausgezeichnet. Anfang 2004 übernahm Sohn Mark den Posten
des Race Directors beim BERLIN-MARATHON.
Als Leichtathlet startete Horst Milde, der aus dem Berliner
Bezirk Tempelhof stammt und noch heute dort wohnt, für den
TSV Tempelhof-Mariendorf. Später wechselte er als Mittelstreckenläufer zum SCC Berlin und wurde mit der 3x1.000-m-Staffel des Klubs, in der der 1500-m-Europameister von 1966 Bodo
Tümmler lief, zweimal Deutscher Meister (1964 und 1965).
Über 800 m hatte Horst Milde damals eine Bestzeit von 1:49,8
Minuten.
Als Horst Milde 1964 mit der Organisation der Läufe begann,
studierte er an der Freien Universität (FU Berlin). Später übernahm der Diplom-Kaufmann und Konditormeister die Bäckerei und Konditorei Milde am Tempelhofer Damm. Das Familienunternehmen führte er gemeinsam mit seiner Frau in dritter
Hort Milde 2003
mit Weltrekordler
Paul Tergat.
Generation bis 1998. Das Büro in der Backstube wurde zur Ideenfabrik für die Laufbewegung in Berlin und auch in Deutschland. Für eine Reihe von wegweisenden Initiativen zeichnet
Horst Milde mit verantwortlich – dazu zählt die Einführung
von nationalen Crosslauf-Meisterschaften und des Chip-Zeitmesssystems vor der offiziellen Anerkennung oder die Premiere einer reinen City-Marathon-Rundstrecke bei LeichtathletikWeltmeisterschaften 2009.
Horst Milde lief selber bei mehreren großen Marathons –
zweimal in New York sowie in London, Boston, Honolulu,
Wien, Stockholm und Kopenhagen – und erreichte eine Bestzeit von 3:42. Er war über ein Jahrzehnt lang Vorsitzender der
Leichtathletik-Abteilung des SCC Berlin, zudem war er Volkslaufwart des Berliner Leichtathletik-Verbandes (BLV) und im
Breitensportausschuss des Landessportbundes Berlin tätig.
Horst Milde war lange Mitglied im Board of Directors der Association of International Marathons and Road Races (AIMS)
und ist als Vorsitzender von German Road Races (GRR) immer
noch sehr engagiert für die Vereinigung der deutschen Straßenläufe. Außerdem gehört er dem Bundesausschuss Laufen
des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) an. Nach wie
vor hat der 74-Jährige somit einen Anteil an der Entwicklung
des Laufsports in Deutschland. Zudem unterstützt er EhrenRace-Direktor des BMW BERLIN-MARATHON das offizielle
AIMS-Museum (Sportmuseum Berlin) im Olympiapark und
ist Vorsitzender des AIMS-Symposiums, das jährlich in Athen
stattfindet.
Mit dem Fall der Berliner Mauer begann auch für den
BERLIN-MARATHON ein neues Zeitalter
diesem Jubiläum dabei waren. Für das
Highlight sorgte Ronaldo da Costa. Der
Brasilianer lief in Berlin das Rennen seines Lebens. Sein Marathon-Debüt hatte
er ein Jahr zuvor an gleicher Stelle gefeiert und als Fünfter in 2:09:07 h überzeugt.
Bei seinem zweiten Berlin-Start hielt er
sich anfangs zurück. Schon bald nach der
wenig rekordverdächtigen Halbmarathonzeit von 64:42 min verabschiedete sich
Ronaldo da Costa von den restlichen Konkurrenten. Diese nahmen den frühen Vorstoß des Brasilianers nicht ernst und merk-
ten viel zu spät, dass dieser Ronaldo da
Costa wesentlich stärker war als gedacht.
Er kam zunächst dem Streckenrekord von
2:07:02 h und dann dem Weltrekord des
Äthiopiers Belayneh Dinsamo, der 1988 in
Rotterdam 2:06:50 h gelaufen war, immer
näher. Deutlich unter 3:00 min absolvierte
Ronaldo da Costa die einzelnen Kilometerabschnitte zwischen 22 und 42 km. Im Ziel
zeigten die Uhren 2:06:05 h; damit war die
zehn Jahre alte Weltbestzeit um genau
eine dreiviertel Minute unterboten. Nach
einer ersten Hälfte in 64:42 min war er den
zweiten Abschnitt in für damalige Verhältnisse sensationellen 61:23 min gelaufen
(siehe Porträt S. 39).
Zwar hatte der BERLIN-MARATHON
nach wie vor kein mit den Rennen von
London, New York oder Boston vergleichbares Budget, aber die schnelle Berliner
Strecke lockte immer wieder Topathleten.
So war es Tegla Loroupes erklärtes Ziel, als
erste Frau unter 2:20 Stunden zu laufen.
Die damals 26-jährige Kenianerin wurde
mit 32:32 min bei Kilometer zehn gestoppt
– das lief auf eine Endzeit im Bereich von
www.scc-events.com 31
Dehnen an der Mauer hinter der Reichstagsruine – kein außergewöhnliches Bild damals.
Die Strecke führte bis 1989 auch an der Mauer vorbei
2:17 h hinaus. Gut im Plan war sie dann zur
Hälfte der Strecke (69:27 min). Muskelprobleme ließen sie jedoch auf den nächsten
Kilometern etwas langsamer werden. „Ich
wusste, dass meine Zwischenzeiten außerhalb des Bereiches meines Weltrekordes
lagen. Aber das Publikum war an der Strecke wirklich toll. Und da ich mich noch
relativ gut fühlte, wollte ich diesem Publikum unbedingt einen Weltrekord bringen.
Also habe ich alles auf eine Karte gesetzt“,
erklärte sie. Es war am Ende haarscharf.
In 2:20:43 h unterbot Tegla Loroupe ihren
eigenen Weltrekord um vier Sekunden
(siehe Porträt S. 40).
Seit 2005 ist das Feld auf
40.000 Teilnehmer limitiert
Auch bedingt durch die glänzenden Ergebnisse in den 90er Jahren erlebte der BERLIN-MARATHON einen weiteren Aufschwung. Zum ersten Mal wurde im Jahre
2000 die Zahl von 30.000 Startern übertroffen. 34.090 Meldungen aus 85 Nationen zählten die Veranstalter, darunter
die Rekordzahl von 6.741 Inline-Skatern.
32 www.scc-events.com
Unter den Läufern war auch ein sehr prominenter: Der damalige Bundesaußenminister Joschka Fischer erreichte nach
3:54:29 das Ziel. Mit real,-, einem Unternehmen der Metro-Gruppe, trat ein neuer
Titelsponsor auf den Plan, der den Marathon die folgenden zehn Jahre begleitete.
Im Jahre 2001 wurde wieder Leichtathletik-Geschichte geschrieben: Der 28.
BERLIN-MARATHON wurde gekrönt
durch den Weltrekord von Naoko Takahashi. Die 29-jährige Olympiasiegerin aus
Japan lief als erste Frau die klassische Distanz schneller als 2:20 h. Nach 2:19:46 h
kam sie ins Ziel. Nur elf Minuten zuvor
hatte der Sieger, Joseph Ngolepus (Kenia/
2:08:47 h) sein Rennen beendet. Es war der
geringste Abstand zwischen dem Männerund der Frauensiegerin in der Geschichte
des Rennens. Und es war der dritte Weltrekord innerhalb von vier Jahren in Berlin
(siehe Porträt S.42).
2003 sorgten die Veranstalter mit einer
Streckenveränderung auch international
für Aufsehen. Das Ziel wurde auf die Straße
des 17. Juni verlegt, rund 400 m hinter dem
Brandenburger Tor aus Sicht des Läufers,
der von der Straße Unter den Linden über
den Pariser Platz kommend das Wahrzeichen der Hauptstadt durchläuft – definitiv
eine der schönsten Marathon-Zielgeraden
weltweit. Passend zu dieser Neuerung gab
es nicht nur einen Weltrekord, sondern
dazu ein Spurt-Finale der Extraklasse. Der
Kenianer Paul Tergat wurde – auch zu seiner eigenen Überraschung – von seinem
Trainingspartner Sammy Korir bis ins Ziel
gefordert. Erstmals hatte ein Läufer die
Marathondistanz in weniger als 2:05 Stunden bewältigt: 2:04:55. Das Resultat war
der fünfte Weltrekord in der Geschichte
dieses Marathons und der bisher einzige
Marathon-Weltrekord, bei der ein zweiter Läufer so knapp dahinter ins Ziel kam
(eine Sekunde Differenz).
Die Beliebtheit des BERLIN-MARATHON war inzwischen so groß, dass sich
die Veranstalter gezwungen sahen, das
Läuferfeld zu begrenzen. Seit 2005 steht
das Teilnehmer-Limit bei 40.000. Einmal
mehr war es eine Japanerin, die im Mittelpunkt stand: Die Olympiasiegerin von
Athen 2004, Mizuki Noguchi, stellte 2005
mit 2:19:12 einen Streckenrekord auf, der
zugleich auch Asienrekord war und heute
noch steht.
In den folgenden Jahren erlebte der
BERLIN-MARATHON eine läuferische
Demonstration des vielleicht besten Langstreckenläufers aller Zeiten. Viermal in
Folge, von 2006 bis 2009, so oft wie kein
anderer bisher, gewann Haile Gebrselassie das Rennen. Zweimal stellte der Äthiopier dabei Weltrekorde auf: 2007 verbesserte er die Marke von Paul Tergat
Laufveranstalter mit Tradition
Die SCC EVENTS GmbH, die in den 80er
Jahren als Organisation im Zuge der Entwicklung immer größerer Läufe aus dem
SC Charlottenburg hervorgegangen ist,
organisiert(e) in diesem Jahr zehn Läufe, vier Inline-Skating-Rennen, ein Radrennen (als Mitveranstalter von Upsolut)
und einen Triathlon (IRONMAN 70.3).
2012 nahmen über 180.000 Teilnehmer
an den Veranstaltungen teil – die Teilnehmerzahlen beim Laufen zeigen sich
weiter stabil. Damit gehört SCC EVENTS
zu den größten Laufveranstaltern weltweit
neben dem New York Roadrunners Club
und den Läufen der Bupa Great Run Serie
in Großbritannien.
auf 2:04:26, ein Jahr später steigerte er
sich sogar auf 2:03:59. In jenem Jahr gab
es zudem erstmals seit Uta Pippig 1995
wieder einen deutschen Sieg beim BERLIN-MARATHON: Irina Mikitenko (TV
Wattenscheid) nutzte die perfekten Bedingungen zu einem sensationellen nationalen Rekord von 2:19:19. Im Jahr 2008 gab
es zudem auch den bisher größten BERLIN-MARATHON. 35.653 Läufer wurden
im Ziel registriert. Sie machten das Rennen zum zweitgrößten Marathon jenes
Jahres hinter New York.
2010 regnete es in Strömen, was die
beiden kenianischen Marathon-Emporkömmlinge Patrik Makau und Geoffrey
Mutai keineswegs daran hinderte, für diese
Witterungsverhältnisse phantastische Zeiten abzuliefern: 2:05:08 und 2:05:10. Was
seine Zeit unter den herrschenden Bedingungen Wert war, prognostizierte der Sieger nach dem Rennen: er traue sich bei
trockenem Wetter eine Endzeit zu, die
anderthalb Minuten schneller sei, meinte Patrick Makau und kehrte 2011 an die
Startlinie des BMW BERLIN-MARATHON
zurück. Im Duell mit Haile Gebrselassie zermürbte er den Weltrekordler mit
Zwischenspurts nach 27 km, was diesen
zu einer Pause am Straßenrand zwang.
Atemprobleme hatten ihn behindert, und
so stieg er nach erneutem Anlauf nach 35
km aus. Vorne drückte Makau weiter aufs
Tempo und konnte sich im Ziel über einen
neuen Weltrekord freuen – 2:03:38, eine
Marke, die heute noch steht.
2012 misslang trotz bester Witterungsbedingunen ein Rekordversuch an der
Weltrekordmarke, weil die Spitzenläufer,
angeführt vom Kenianer Geoffrey Mutai,
durch ein zu langsames Anfangstempo die
Chance verspielten, dem Rekord ernsthaft
nahe zu kommen. Mutais Siegerzeit von
2:04:15 war 2012 immerhin die schnellste
Zeit weltweit.
Seit 2006 gehört der BERLIN-MARATHON zur Vereinigung der World Marathon Majors (WMM). Damals haben sich
die bedeutendsten Marathonläufe der Welt
– Boston, London, Berlin, Chicago, New
York – zusammengeschlossen und bieten dabei eine Serienwertung mit Punktevergabe an. Die besten Athleten der Welt
sammeln seitdem bei diesen WMM-Rennen (sowie bei Olympia- und WM-Maratonläufen) Punkte. Die beiden Sieger teilen
sich am Ende einer jeweils zweijährigen
Serie eine Prämie von einer Million USDollar (siehe Beitrag S. 84).
BMW BERLIN-MARATHON
Die Sieger 1974 – 2012
Jahr
1974
1975
1976
1977
Männer/ Men
Günter Hallas (LGN Berlin) 2:44:53
Ralf Bochröder (OSC Berlin) 2:47:08
Ingo Sensburg (NSF Berlin) 2:23:08
Norman Wilson (GBR) 2:16:20,7
1978
Michael Spöttel (Verden) 2:20:02,6
1979
Ingo Sensburg (NSF Berlin) 2:21:09
1980
Ingo Sensburg (LGS Berlin) 2:16:48
1981
Ian Ray (GBR) 2:15:41,8
1982
Domingo Tibaduiza (COL) 2:14:46
1983
Karel Lismont (BEL) 2:13:37
1984
John Skovbjerg (DEN) 2:13:35
1985
James Ashworth (GBR) 2:11:43
1986
Boguslav Psujek (POL) 2:11:03
1987
Suleiman Nyambui (TAN) 2:11:11
1988
Suleiman Nyambui (TAN) 2:11:45
1989
Alfredo Shahanga (TAN) 2:10:11
1990
Steve Moneghetti (AUS) 2:08:16
1991
Steve Brace (GBR) 2:10:57
1992
David Tsebe (RSA) 2:08:07
1993
Xolile Yawa (RSA) 2:10:57
1994
António Pinto (POR) 2:08:31
1995
Sammy Lelei (KEN) 2:07:02
1996
Abel Antón (ESP) 2:09:15
1997
Elijah Lagat (KEN) 2:07:41
1998
Ronaldo da Costa (BRA) 2:06:05
1999
Josephat Kiprono (KEN) 2:06:44
2000
Simon Biwott (KEN) 2:07:42
2001
Joseph Ngolepus (KEN) 2:08:47
2002
Raymond Kipkoech (KEN) 2:06:47
2003
Paul Tergat (KEN) 2:04:55
2004
Felix Limo (KEN) 2:06:44
2005
Philip Manyim (KEN) 2:07:41
2006
Haile Gebrselassie (ETH) 2:05:56
2007
Haile Gebrselassie (ETH) 2:04:26
2008
Haile Gebrselassie (ETH) 2:03:59
2009
Haile Gebrselassie (ETH) 2:06:08
2010
Patrick Makau (KEN) 2:05:08
2011
Patrick Makau (KEN) 2:03:38
2012
Geoffrey Mutai (KEN) 2:04:15
Rot markiert = Weltrekorde
Frauen / Women
Anmeldungen/Entries
Jutta von Haase (LGS Berlin) 3:22:01
286
Kristin Bochröder (Berlin) 3:59:15
325
Ursula Blaschke (SCC Berlin) 3:04:12
397
Angelika Brandt (OSC Berlin) 3:10:26,8
293
Christa Vahlensieck (Wuppertal) 2:34:47,5
(Dt. Meistersch./German Champs)
Ursula Blaschke (SCC Berlin) 2:57:09
256
Jutta von Haase (LGS Berlin) 3:07:06,6
285
Gerlinde Püttmann (Hamm) 2:47:18
363
Angelika Stephan (Kassel) 2:47:23,5
3.486
Jean Lochead (GBR) 2:47:04
4.686
Karen Goldhawk (GBR) 2:40:32
6.270
Agnes Sipka (HUN) 2:39:32
8.834
Magda Ilands (BEL) 2:34:10
11.814
Charlotte Teske (ASC Darmstadt) 2:32:10
13.862
Kerstin Preßler (NSF Berlin) 2:31:22
15.461
Renata Kokowska (POL) 2:29:16
16.116
Päivi Tikkanen (FIN) 2:28:45
16.410
Uta Pippig (Stuttgart) 2:28:37
25.000
Renata Kokowska (POL) 2:27:36
18.909
Uta Pippig (SCC Berlin) 2:30:22
17.188
Renata Kokowska (POL) 2:26:20
17.285
Katrin Dörre-Heinig (Fürth) 2:25:15
16.121
Uta Pippig (SCC Berlin) 2:25:37
16.667
Colleen de Reuck (RSA) 2:26:35
19.532
Catherina McKiernan (IRL) 2:23:24
18.514
Marleen Renders (BEL) 2:25:22
27.621
Tegla Loroupe (KEN) 2:20:43
27.192
Kazumi Matsuo (JPN) 2:26:15
34.090
Naoko Takahashi (JPN) 2:19:46
37.795
Naoko Takahashi (JPN) 2:21:49
41.376
Yasuko Hashimoto (JPN) 2:26:32
48.424
Yoko Shibui (JPN) 2:19:41
44.728
Mizuki Noguchi (JPN) 2:19:12
48.170
Gete Wami (ETH) 2:21:34
47.750
Gete Wami (ETH) 2:23:17
48.076
Irina Mikitenko (GER) 2:19:19
48.712
Atsede Habtamu Besuye (ETH) 2:24:47
48.740
Aberu Kebede (ETH) 2:23:58
48.744
Florence Kiplagat (KEN) 2:19:44
47.728
Aberu Kebde (ETH) 2:20:30
48.012
www.scc-events.com 33
A Marathon
through History
The BERLIN MARATHON is telling a story of the development of road running
in Germany. When the BERLIN MARATHON was started on 13th October 1974
on a minor road next to the stadium of the organizer’s club SC Charlottenburg
Berlin 286 runners had entered. 244 runners finished.
25.000 runners were allowed to enter the BERLIN MARATHON in 1990 when the course went through
the Brandenburg Gate after the wall had come down in the end of 1989. Many more wanted to run but the
organizers wanted to keep the standard high and set a limit.
34 www.scc-events.com
Until 1980 the marathon route led the runners along the Grunewald. But already
during the early stages there was a world
record. In 1977 at the the national marathon championships held after the normal
marathon Christa Vahlensieck covered the
distance in 2:34:47,5 hrs. About one year
later her time was bettered by Grete Waitz
of Norway.
September 27th, 1981 was a big day for
the organizers of SC Charlottenburg. For
the first time the BERLIN MARATHON
was run on the roads of West Berlin. The
race started in front of the Reichstag and
finished on Kurfürstendamm. But it was a
hard piece of work for race director Horst
Milde and his colleagues to convince
the city’s government and especially the
police to give the needed authorisation.
When Milde was introduced to the chief
of Berlin’s police, he was described by
officers as a mad person. And even when
the decision was final that BERLIN MARATHON would be run right through the city
for the first time the opinion of the police
was clear: „Roads are for cars only – not
for runners“, they argued, when SCC planned that the finish would be on Kurfürstendamm, the main shopping street of Wet
Berlin.
The American forces as well as the British and French allies were among the
most important supporters of the BERLIN MARATHON in the 80’s. It was also
no coincidence that the first winner on
Kurfürstendamm in 1981 was British. Ian
Ray ran 2:15:41,8 hrs, finishing ahead of
two fellow countrymen. Angelika Stephan
from Kassel (Germany) won the women’s
race in 2:47:23,5 hrs. A total of 3,486 runners from 30 nations participated in the
race. And in the end even for the police the
event was a success – they had kept the
roads free of traffic.
The numbers of participants increased
strongly from 1981 onwards with 6,270
athletes from 45 nations starting in 1983.
It was only two years later that more than
10,000 entries were registered for the first
time (11,814). Running became more and
more popular in Germany, and hundreds
of thousands of spectators lined the streets
on marathon day in West Berlin.
The 30th September 1990 was a very
special date in the history of the marathon. Three days before the official German unification the limited number of
25,000 runners ran through Brandenburg
Gate – many of them with tears in their
eyes. It was also the day when the BERLIN MARATHON established itself among
the fastest marathons in the world. Steve
Moneghetti (Australia) ran a world year’s
best of 2:08:16 hrs – the first world class
time in Berlin. It was Uta Pippig, who had
left the GDR right after the wall collapsed
and moved to Stuttgart, who managed a
home win. She was already back in Berlin
and a few months later she was going to
start for the SC Charlottenburg, when she
won in 2:28:37.
„I got goose-pimples when I ran through
the Brandenburg Gate. It was a very emotional experience“, Uta Pippig said.
Two years later BERLIN MARATHON
again saw an historical race. It was the
first time that South African athletes were
allowed to compete in a big city marathon
after the apartheid ban. And what a comeback they made: David Tsebe won the race
in a course record of 2:08:07.
The 25th BERLIN MARATHON had
a record number of 27,621 athletes who
had entered the race. And the jubilee edition was unexpectedly crowned by a world
record. Ronaldo da Costa ran the race of
his life. Despite not having been in the leading group in the first part of the race, he
then left the rest of the field behind by the
beginning of the second half. Becoming
faster instead of slower he finally clocked
2:06:05 hrs. The Brazilian became the first
athlete to have run the marathon in an
average speed of more than 20 k per hour.
That meant he was also the first runner to
have run every kilometre in an average of
sub 3:00 minutes.
A year later another world record was
broken. This time Tegla Loroupe became
the heroine of the BERLIN MARATHON.
The outstanding Kenyan distance runner
wanted to be the first woman runner to
achieve a sub 2:20 time in the marathon.
She had the potential, but unfortunately got some muscle problems during the
race. Because of that Tegla Loroupe had to
slow down and would miss her big goal. In
the final stages she was getting faster again
and finally just managed to break her own
world record by four seconds. Loroupe, who is a shining example for Africa’s
women athletes, ran 2:20:43 hrs.
In 2001 the Japanese superstar Naoko
Takahashi had decided to run the BERLIN MARATHON. The aim of the Olympic champion was obvious. She wanted
to be the first woman to run sub 2:20. And
finally she was the one to do so. For twen-
ty years the best women distance runners
had unsuccessfully tried to break this barrier. Naoko Takahashi won the BERLIN
MARATHON in 2:19:46. Nearly half of the
nation back home watched her breaking
the record as the race was broadcasted live
in Japan.
In the 30th edition of the BERLINMARATHON Kenyan Paul Tergat smashed
the world record and clocked a faboulous
time of 2:04:55 hrs in a neck-to-neck-race
to the finish line with countryman Sammy
Korir who ought to serve as a pace maker
but felt well enough to keep on running
(and this way setting an inofficial world
record for a pace maker). It is until today
(and maybe forever) the closest finish ever
in a marathon world record race. In 2005
the field was limited to 40.000 runners.
The wide city streets of Berlin would probably carry even a greater number but the
organizers decided limit the field in oder to
make sure the quality standard of the race
would maintain.
In 2006 legendary long distance runner
Haile Gebrselassie from Ethiopia gave it a
try but failed to set a new world record by
one minute only to come back in 2007 and
crack Paul Tergat´s mark onto 2:04:26 hrs.
One year later Gebrselassie at his third
appearance in the German capital tried to
push his own record mark further down.
He “failed” doing it properly to the planned 2:03:30 hrs but ended up winning in
a new world record time of 2:03:59 hrs.
Another year, another try: in 2009 Gebrselassie came back and was on course to
a finishing time of 2:03:30 hrs until the 25
km mark when the temperatures rose to
27° centigrade and let him slow down to a
victory in 2:06:08 hrs.
Constant rainfall made the BERLIN
MARATHON 2010 the wettest ever in it´s
history. Despite uncomfortable conditions Patrick Makau from Kenya won in
world class style with a margin of only 2
seconds over his countryman Geoffrey
Mutai. The winning time of 2:05:08 was
world class standard. A year later Makau
was the man to beat. With Haile Gebrselassie also at the starting line and favourite running conditions, the race for a new
world record was on. But the world record
holder from Ethiopia had to drop out after
35 k with breathing problems. Makau had
left him behind after 27 kilometres and
clocked a new world record: 2:03:38. In the
women´s race world record holder Paula
Radcliffe tried for a comeback facing stiff
competition. In the end she came in third
(2:23:46) behind winner Florence Kiplagat
from Kenya, who in her first marathon
into world class clocking 2:19:44. Second
was 39 year old German Irina Mikitenko (2:22:18). In 2012 two Kenyan runners
missed Makau´s world record because of
an early pace which was too slow. When
Geoffrey Mutai and Steven Kimetto realized it at around half way, it was too late to
make up lost seconds. Still 2:04:10 (Mutai)
resp. 2:04:11 (Kimetto) were world´s best
times for 2012.
Start of the 1981 BERLIN MARATHON in front of the Reichstag which was a ruin since 1945. When the
marathon moved from the forest course into the streets of West Berlin, the numbers of participants went
up to 3,486 from 363 the year before.
www.scc-events.com 35
7 Weltrekorde
Haile Gebrselassie stellte zweimal einen Marathon-Weltrekord in Berlin auf, 2007 und 2008. Das Foto zeigt ihn 2007 im Ziel (2:04:26).
Auf der rechten Seite abgebildet sind in der oberen Reihe (v.l.) Ronaldo Da Costa (1998), Tegla Loroupe (1999), Naoko Takahashi (2001)
und Paul Tergat (2003) sowie darunter Haile Gebrselassie (2007) und Patrick Makau (2011).
36 www.scc-events.com
in 13 Jahren
Achtmal wurde im Rahmen des BERLIN-MARATHON zwischen
1977 und 2011 ein Marathon-Weltrekord aufgestellt, allein sieben
Mal zwischen 1998 und 2011*. Alle sieben Läuferinnen und Läufer, die diese Rekorde aufstellten, wurden zum diesjährigen Jubiläumsmarathon eingeladen und alle haben zugesagt. Christa
Vahlensieck (Wuppertal, 1977), Ronaldo Da Costa (Brasilien,
1998), Tegla Loroupe (Kenia, 1999), Naoko Takahashi (Japan,
2001), Paul Tergat (Kenia, 2003), Haile Gebrselassie (Äthiopien,
2007 und 2008) und Patrick Makau (Kenia, 2011). Wir freuen uns,
diese Legenden des Marathonlaufs in der Stadt bzw. bei der Veranstaltung begrüßen zu können, wo sie ihren größten oder einen
ihrer größten Erfolge feierten. Naoko Takahashi gelang es hier
2001 als erster Frau, die Traummarke von 2:20 Stunden zu unterbieten, ein Jahr nach ihrem Olympiasieg. Und Haile Gebrselassie
stellte in Berlin gleich zweimal hintereinander einen Weltrekord
auf, quasi im Rahmen seiner vier Siege in Serie von 2006 bis 2009.
*Bis zum Jahre 2004 (Beschluss der IAAF) sprach man offiziell von „Weltbestzeit“ bei Leistungen, die außerhalb des Stadions erzielt wurden. Der Einfachheit
halber wird in diesen Beiträgen durchgängig von „Weltrekord“ gesprochen. Der
erste „offizielle“ Marathon-Weltrekord war der von Paul Tergat im September
2003. Ihm wurde nachträglich diese Ehre zuteil, da der IAAF-Kongress einen
Monat vor dem BERLIN-MARATHON stattgefunden hatte.
Der BMW BERLIN-MARATHON gilt
als der schnellste Marathon der Welt
Christa Vahensieck
1977
2:34:48
Weltrekord im Grunewald
Der Marathon-Weltrekord von Christa Vahlensieck bei den Deutschen MarathonMeisterschaften 1977 in Berlin war der zweite Marathon-Weltrekord auf deutschem Boden. Den ersten hatte die Wuppertalerin 1975 in Dülmen aufgestellt
Christa Vahlensieck auf ihrem Weg zum Weltrekord
bei den Deutschen Marathonmeisterschaften 1977,
die auf der Strecke und mit der Infrastruktur des
BERLIN-MARATHON ausgetragen wurden, allerdings
in einem separaten Rennen. Im Hintergrund ihr
damaliger Trainer Manfred Steffny, selbst
zweifacher Olympiateilnehmer im Marathonlauf.
Christa Vahlensieck lief in den siebziger
Jahren die längsten Strecken, die für Frauen zugelassen waren, erst 800 Meter, dann
1500 Meter, schließlich 3000 Meter. Als
1973 in Waldniel auf Initiative des Laufpioniers Dr. Ernst van Aaken weltweit erstmals ein Marathon nur für Frauen ausgetragen wurde, war sie dabei, damals noch
unter ihrem Mädchennamen Kofferschläger. Im Ziel kam sie als Erste an, ihre Zeit:
2:59:25,6 Stunden. Christa Vahlensieck
hatte ihre Strecke gefunden. Hier hatte sie
eine Chance gegen andere Läuferinnen,
die grundschneller waren.
Danach ging es Schlag auf Schlag: Im
April 1974 belegte sie beim Boston-Marathon den zweiten Platz in 2:53:00; der
Marathon-Weltrekord stand bei 2:42:33,
aufgestellt von Liane Winter aus Wolfsburg 1975 bei ihrem Sieg in Boston*. Kurz
darauf lief Christa Vahlensieck auf der
Flachstrecke von Dülmen (Westfalen) mit
2:40:15,8 ihren ersten Weltrekord.
Weltrekord in einem reinen Frauenrennen
Als die für den Barmer Turnverein (Wuppertal) startende Langstrecklerin mehr als
zwei Jahre später, am 10. September 1977,
bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin antrat, der damals noch im Grunewald
stattfand, stand der Marathon-Weltrekord
der Frauen bei 2:35:16. Damals wurden
die Deutschen Marathon-Meisterschaften (für den Bereich der BRD und WestBerlin) im Rahmen des Berlin-Marathons
ausgetragen anlässlich des 75. Geburtstages des SC Charlottenburg, allerdings als
separates Rennen. Vom Zeitplan her sah
dies so aus: Um 9 Uhr war der Start des
Berlin-Marathons, um 14.45 Uhr starteten die Frauen zur Deutschen MarathonMeisterschaft auf gleicher Strecke, und um
16.15 Uhr die Männer.
38 www.scc-events.com
Christa Vahlensieck lief ein souveränes
Rennen und profitierte auch davon, dass
mit Manuela Angenvoorth bis km 33 eine
Weltklasseläuferin mitlief und somit das
Tempo hochgehalten wurde. Am Ende
stand mit 2:34:47,5 Stunden ein neuer
Weltrekord, Angenvoorth wurde in 2:38:10
Zweite.
Sie lief noch bis 1989 Marathons auf
internationalem Niveau
Die Wuppertalerin steht somit an erster
Stelle in der Reihe von Läuferinnen und
Läufern, die in Berlin Marathon-Weltrekorde erzielt haben. In ihrer Hochleistungsphase als Läuferin gelangen ihr neun
Weltrekorde auf Strecken von 10.000m
bis Marathon. Elf Mal war sie Deutsche
Meisterin für den Bereich des DLV (bzw.
der BRD), davon fünf Mal im Marathonlauf (1975 – 1980), vier Mal im 25-km-Lauf
(1977 – 1980), im 15-km-Straßenlauf (1988)
im Crosslauf (1978).
Christa Vahlensieck lief noch bis 1989
Marathons auf Hochleistungsniveau. Insgesamt gewann sie 21 Marathonläufe, darunter fünf Mal den Friedensmarathon in
Kosice und 1989 den Wien-Marathon.
sts
*Zeiten, die in Boston erzielt werden bzw. wurden,
finden seit ca. Ende der achtziger Jahre keine offizielle Anerkennung, da die Strecke nicht die Kriterien
von rekordtauglichen Straßenkursen erfüllt (zu
starkes Gefälle bzw. zu große Entfernung zwischen
Start und Ziel). Die Leistung wird hier trotzdem als
„Weltrekord“ bezeichnet, da es diese Regel damals
noch nicht gab und die Athleten sich an den entsprechenden Zeiten orientierten. Daher sind rückblickend
veränderte Statistiken, wie sie z.B. Wikipedia unter
Berufung auf die Weltorganisation der Statistiker
(ARRS) ausweist, unseriös im Sinne einer historisch
korrekten Entwicklungsbeschreibung.
Ronaldo Da Costa
1998
2:06:05
Erstmals schneller als 20 km/h
Dem Brasilianer Ronaldo Da Costa gelang 1998 der erste Weltrekord auf der
City-Strecke des BERLIN-MARATHON. Dabei blieb er als erster Marathonläufer
unter einem Schnitt von 20 km/h.
Ronaldo Da Costa kam von hinten und lief auf der
zweiten Streckenhälfte so schnell, dass ihm keiner
folgen konnte.
Bei der 25. Auflage des BERLIN MARATHON am 20. September 1998 hatte niemand den 28-jährigen Ronaldo da Costa
auf der Rechnung. Doch der Brasilianer
überraschte alle und stürmte nach 2:06:05
Stunden ins Ziel. Damit war er der erste
Marathonläufer, der die 42,195 km mit
einer Durchschnittsgeschwindigkeit von
über 20 Stundenkilometern zurücklegte. Das bedeutet einen Schnitt unter drei
Minuten pro Kilometer. Die bisherige
Marke des Äthiopiers Belayneh Dinsamo
stand bei 2:06:50 Stunden, aufgestellt 1988
in Rotterdam.
Erst nach 16 km hatte Ronaldo da Costa
zur Spitzengruppe aufgeschlossen. Die
Halbmarathon-Zwischenzeit von 64:42
Minuten waren keineswegs spektakulär.
Doch dann lief der Brasilianer allen davon:
Deutlich unter drei Minuten absolvierte
Ronaldo da Costa die einzelnen Kilometerabschnitte zwischen den Kilometermarken 22 und 42. Mit einer zweiten Hälfte
von 61:23 Minuten erreichte er schließlich
2:06:05 Stunden.
„Ich fühlte mich besser, je schneller ich lief“
Mit der langsamen ersten Hälfte seines Rennens war Ronaldo da Costa nicht
zufrieden. „Deswegen dachte ich mir bei
der Hälfte, ich laufe jetzt einfach noch einmal einen Halbmarathon. Und ich fühlte
mich besser, je schneller ich lief.“
Ronaldo da Costa wurde nach dem
Weltrekord in seiner Heimat gefeiert. Ein
Hubschrauber brachte ihn in seine Heimatstadt Descoberto, etwa 150 Kilometer
nördlich von Rio de Janeiro. In der 6000
Einwohner zählenden Kleinstadt wurde
ihm zu Ehren ein Volksfest veranstaltet –
die Kinder hatte schulfrei, um den Marathon-Helden begrüßen zu können.
So sensationell wie sein Marathon-Weltrekord von Berlin war auch die sportliche Vorgeschichte von Ronaldo da Costa.
Zehn Jahre vor dem Weltrekord arbeitete er noch als Maurer in Descoberto und
betrieb keinen Sport, nachdem er früher
Fußball gespielt hatte. Der Bürgermeister
lud ihn ein, an einem 10-km-Lauf in seiner Heimatstadt teilzunehmen. Nach nur
rund zwei Wochen Training belegte er bei
dem Rennen den zweiten Platz und hatte
damit mehr verdient als in einer Woche
als Maurer. So fing er an zu trainieren und
sich auf das Laufen zu konzentrieren. Von
1994 an trainiere ihn Carlos Cavalheiro.
Auf den Strecken zwischen 5.000 m und
Halbmarathon feierte er verschiedene
Erfolge, doch ein ganz großer Sieg gelang
ihm vor dem BERLIN-MARATHON nicht.
1997 war Ronaldo da Costa in Berlin sein
Marathondebüt gelaufen und hatte dabei
2:09:07 Stunden erreicht – für damalige
Verhältnisse eine hochklassige Leistung
für einen Marathon-Anfänger. Der BERLIN-MARATHON war erst sein zweites
Rennen über diese Distanz.
In ärmlichen Verhältnissen als Sohn mit
zehn Geschwistern aufgewachsen, konnte
Ronaldo da Costa seiner Familie durch seinen Sport unterstützen. Er bezahlte sogar
einige Familienmitglieder dafür, dass sie
ihm beim Training halfen. Seine Neffen
fuhren beispielsweise bei langen Trainingsläufen mit einem Fahrrad wie Pacemaker vor ihm her und reichten ihm dabei
auch Getränke. „Sie machen alles für ihn,
damit er erfolgreich ist“, sagte sein Manager Luis Felipe Posso.
Der Weltrekord beim BERLIN-MARATHON blieb Ronaldo da Costas mit
Abstand größter Erfolg seiner Karriere.
JWE
www.scc-events.com 39
Tegla Loroupe
1999
Die Pionierin des kenianischen
Frauensports
Von 1994 an zählte die Kenianerin Tegla Loroupe über eine Dekade zu den
besten Langstreckenläuferinnen der Welt. Zu ihren größten Erfolgen zählen
zwei Marathon-Weltrekorde auf höchstem Niveau: 1998 in Rotterdam und
1999 beim BERLIN-MARATHON.
Tegla Loroupe beim ING New York City Marathon, den
sie 1994 und 1995 gewann.
1999 verbesserte sie beim BERLIN-MARATHON
ihren eigenen Weltrekord, aufgestellt in Rotterdam,
um vier Sekunden.
40 www.scc-events.com
In der deutschen Straßenlaufszene war
sie so bekannt wie die besten einheimischen Athleten. Tegla Loroupe, die beim
BERLIN-MARATHON 1999 in 2:20:43
Stunden einen Weltrekord aufstellte, hat
eine enge Beziehung zu Deutschland.
Über lange Zeit hinweg ging die heute
40-jährige Kenianerin nicht nur bei diversen deutschen Rennen an den Start, sie
lebte und trainierte auch zeitweise hier.
Die zweite Heimat der Tegla Loroupe lag
in der Nähe von Detmold, wo ihr Manager
und Trainer Volker Wagner sie zusammen
mit einer Gruppe von anderen internationalen Athleten untergebracht hatte.
„Sie kam mit 18 Jahren aus Afrika, doch
sie wusste ganz genau, was sie wollte. Sie
wollte sich und ihrer Familie mit erstklassigen Leistungen die Grundlage für ein
besseres Leben schaffen. Sie ist sehr zielstrebig ihren Weg gegangen und hat sich
durchgesetzt, ohne dabei ihr freundliches,
nettes Wesen zu verändern“, erzählt Volker Wagner über den ungewöhnlichen
Weg der Kenianerin.
Als Talent galt sie schon in ihrer Jugend.
Tegla Loroupe ist aufgewachsen auf einer
kleinen Farm ihrer Eltern in 2.000 Meter
Höhe. Das Gebiet, aus dem sie kommt,
gehört zum Rift Valley, woher so gut wie
alle kenianischen Weltklasseläufer stammen. Sie hatte einen Schulweg von 10
Kilometern Länge. Das bedeutete eine tägliche Laufstrecke von 20 Kilometern und
einen wöchentlichen Schnitt von 120 Kilometern. Diese Wege wurden zur Grundlage ihres Leistungsvermögens. Auffallend
war in der Schule, dass sie bei Wettkämpfen immer wieder schneller war als eine
Reihe von Jungen.
Früher arbeitete Tegla Loroupe bei der
kenianischen Post als Buchhalterin. Dorthin war sie nach der Schule gekommen,
weil die Post den heimischen Talenten
genügend Freiräume für das zeitintensive
Langstreckentraining und die Wettkampfreisen ließ. 50 Dollar im Monat verdiente
Tegla Loroupe früher in Kenia.
Bei den Weltmeisterschaften 1993 in Stuttgart schaffte Tegla Loroupe als Vierte über
10.000 m den ersten internationalen Achtungserfolg. 1994 gelang der 1,53 m großen
und 40 Kilogramm leichten Kenianerin ein
sensationelles Marathon-Debüt: Sie gewann
als erste Afrikanerin den New-York-Marathon. Damit wurde die damals erst 21-Jährige in ihrer Heimat zu einem Star.
In Berlin verbesserte sie ihre
eigene Weltrekordmarke um vier Sekunden
Ein Jahr später wiederholte sie diesen
Triumph, nachdem sie zuvor bei der WM
über 10.000 m die Bronzemedaille gewonnen hatte. Ein zweiter Rang hinter Uta Pippig beim Boston-Marathon und Platz sechs
bei Olympia über 10.000 m folgten 1996,
bevor sie 1997 in Rotterdam mit 2:22:07
Stunden die schnellste Marathonzeit des
Jahres schaffte. Ein weiteres Jahr später war es Tegla Loroupe, die wiederum
in Rotterdam den damals 13 Jahre alten
Weltrekord der Norwegerin Ingrid Kristiansen (2:21:06 Stunden) brach. Die besten Marathonläuferinnen der Welt waren
in den Jahren zuvor mit Rekordversuchen gescheitert, nun gelang der Kenianerin eine Zeit von 2:20:47. „Weltrekorde
zu laufen, das ist mein großes Ziel, denn
mit solch einer Leistung hat man ein Stück
2:20:43
Leichtathletik-Geschichte geschrieben“,
hat Tegla Loroupe einmal gesagt.
1999 verbesserte sie die Marathon-Marke in Berlin um vier Sekunden auf 2:20:43.
„Während der ersten Hälfte der Strecke
hatte ich überhaupt keine Probleme. Dann
jedoch spürte ich einen leichten Schmerz
in meinem linken Bein. Deswegen bin ich
etwas vorsichtiger gelaufen und dadurch
langsamer geworden. Ich wusste bald,
dass meine Zwischenzeiten außerhalb
des Bereiches meines Weltrekordes lagen.
Aber das Publikum war an der Strecke
wirklich toll. Und da ich mich noch relativ gut fühlte, wollte ich diesem Publikum
unbedingt einen Weltrekord bringen. Also
habe ich alles auf eine Karte gesetzt. Aber
ohne diese tollen Zuschauer, wäre ich hier
nicht Weltrekord gelaufen“, erzählte Tegla
Loroupe nach ihrem Rennen.
Im April 2000 gewann sie auch den prestigeträchtigen London-Marathon. Damit
war sie endgültig die Topfavoritin für die
Olympischen Spiele 2000. Doch in Sydney
hatte Tegla Loroupe Pech. In der Nacht vor
dem olympischen Marathonlauf plagte
sie sich mit einer Lebensmittelvergiftung
herum – sie startete zwar, hatte aber keine
Chance im Rennen um die olympischen
Medaillen. Platz 13 bedeutete die größte
Enttäuschung in ihrer Karriere. Sie ging
dann in Sydney auch noch über 10.000 m
an den Start und erreichte einen beachtlichen fünften Platz – das aber blieb ihre
beste Platzierung bei Olympia. Wie eine
Reihe anderer großer Marathonläuferinnen hat auch Tegla Loroupe keine olympische Medaille gewinnen können.
Dennoch gehört die 1,56 m kleine Kenianerin zu den größten Marathonläuferinnen aller Zeiten. An der Entwicklung des
kenianischen Frauen-Laufsports, der in
den 90er Jahren im Vergleich zu den Männern noch erheblichen Nachholbedarf
hatte, hat sie großen Anteil. Tegla Loroupe war für viele ihrer Landsfrauen das
Vorbild schlechthin. „Ich denke, meine
Erfolge sind eine Motivation für die Mädchen, nach der Schule den Sport fortzusetzen. Ich habe ihnen gesagt: Verlasst nicht
die Schule, um zu heiraten und damit zu
verschwinden“, hat Tegla Loroupe einmal
gesagt.
Während und nach ihrer leistungssportlichen Karriere engagierte sich die Läuferin für zahlreiche karitative Aktionen.
2003 gründete sie die ,Tegla Loroupe Peace
Foundation’. In Kenia sowie angrenzenden
Ländern organisierte sie Friedensläufe.
2006 wurde Tegla Loroupe zur Sport-Botschafterin der Vereinten Nationen (UN)
benannt.
„Weltrekorde zu laufen ist mein großes Ziel“,
meinte sie damals.
The Pioneer of Kenya’s Women Runners
Tegla Loroupe had a reputation as a talented runner already when she was very
young. She grew up at an altitude of 2000
metres on her parents’ small farm. The
area is part of the Rift Valley where nearly
all the top Kenyan distance runners come
from. She used to have a ten-kilometre
journey to school, which meant covering
a distance of 20 kilometres a day – an
average of 120 kilometres a week. It was
these runs to and from school that laid the
foundation for her sporting prowess. One
striking thing during her schooldays was
that in competitions she was always faster
than many boys. After leaving school Tegla
Lourope worked for the Kenyan Post Office
as an accountant and was earning 50 dollars a month.
In 1994 the 1.53 metre, 40 kilogramme
Kenyan made her marathon debut becoming the first African woman to win the
New York Marathon. It made her, who had
just turned 21, a star in her home country. In 1995 she repeated the NYC triumph
after winning the 10,000 metres bronze
medal for Kenya at the World Championships. In 1997 she ran the fastest marathon of the year in Rotterdam (2:22:07)
and in the following year, again in Rotterdam, she broke the Norwegian Ingrid
Kristiansen’s 13 year-old world record of
2:21:06 clocking a time of 2:20:47.
In 1999 in Berlin she cut four seconds off
her own world record mark bringing it to
2:20:43. “I didn’t have any problems during
the first half of the run. But then I noticed a
slight pain in my left leg. That’s why I ran a
little more cautiously, and so I was slower.
I quickly realised that my splits were not
anywhere near my world record times. But
the support by the crowd along the route
was really fantastic. And because I still felt
fairly good, I wanted to give them a record.
So I put everything I had into it. If it hadn’t
been for those great spectators I would
never have run a world record here,” she
commented after the race.
www.scc-events.com 41
Naoko Takahashi
2001
Die erste Frau unter 2:20 Stunden
Die japanische Olympiasiegerin von Sydney schrieb 2001 bei ihrem Sieg in
Berlin Sportgeschichte: Sie stellte beim BERLIN-MARATHON nicht nur einen
Weltrekord auf, sondern blieb dabei auch als erste Frau in der Geschichte des
Marathons unter der Marke von 2:20 Stunden.
Naoko Takahashi sorgte beim BERLINMARATHON 2001 für ein einmaliges
Ereignis – sowohl mit ihrer läuferischen
Leistung, mit der sie Sportgeschichte
schrieb, als auch mit dem japanischen
Trubel rund um ihr Weltrekordrennen. In
ihrem marathonverrückten Heimatland
hatte Naoko Takahashi den Status einer
Nationalheldin. Als die zierliche Langstreckenläuferin in Sydney 2000 den Olymiamarathon gewann, wurde sie regelrecht
verehrt von ihren Landsleuten.
Beim Olympiamarathon zählte sie nicht zu
den Favoritinnen
Naoko Takahashi war die erste Olympiasiegerin, die
nach dem Olympiasieg einen Weltrekord aufstellte.
42 www.scc-events.com
Naoko Takahashis Aufstieg begann, nachdem sie sich der Gruppe des Erfolgstrainers Yoshio Koide angeschlossen hatte.
Sie lief zunächst 5.000 sowie 10.000 m und
erreichte Bestzeiten von 15:21,15 (1998)
bzw. 31:48,23 Minuten (1996). Erfolgreicher war sie dann im Marathon. Ihr Debüt
gab Naoko Takahashi 1997 als 24-Jährige
in Osaka, wo sie als Siebte ins Ziel kam
(2:31:32 Stunden). Beim zweiten Marathon steigerte sie sich 1998 als Siegerin in
Nagoya bereits um fast sechs Minuten auf
2:25:48.
Im gleichen Jahr gelang ihr ein Achtungserfolg, der für Aufsehen sorgte. In
2:21:47 hatte Naoko Takahashi damals
bei den Asienspielen den Titel gewonnen.
Vor allem die Umstände waren es, die das
Ergebnis noch höherwertiger machten.
Denn die Japanerin hatte diese Zeit in
einem Solorennen in Bangkok erzielt, bei
heißen Temperaturen und einer hohen
Luftfeuchtigkeit.
Obwohl sie sich dann im Winter 2000
mit einem eindrucksvollen Sieg in Nagoya (2:22:19) für Sydney qualifizierte, galt
Naoko Takahashi vor dem olympischen
Marathon nicht als die große Gold-Favoritin. Doch wie so oft im Marathon kam
es anders: Während die Weltrekordlerin
Tegla Loroupe (Kenia) unter Magenproblemen litt und nicht über Rang 13 hinauskam, triumphierte die 28-jährige Naoko
Takahashi auf einer schweren Strecke in
einer olympischen Rekordzeit von 2:23:14
mit acht Sekunden Vorsprung vor Lidia
Simon (Rumänien).
Nach dem Olympiasieg war das nächste große Ziel von Naoko Takahashi klar:
die erste Marathonzeit unter 2:20 Stunden.
Die Wahl für den Ort des Rekordversuchs
fiel auf Berlin, nachdem ihr Trainer Yoshio
Koide die Strecke in der deutschen Hauptstadt vor Ort begutachtet hatte. Zwar gab
der Coach keine ausführlichen Details des
Trainingsplans für Berlin preis, er erzählte jedoch, dass Naoko Takahashi an einzelnen Trainingstagen bis zu 80 Kilometer absolvierte. Sie trainierte im Vorfeld
des Berlin-Marathons in Boulder (USA)
in Höhen von bis zu 3.500 Metern. Die
japanischen Marathonläufer sind bekannt
dafür, dass sie extrem hohe Trainingsumfänge laufen.
Das Rennen von Naoko Takahashi
durch Berlin war live im japanischen
Fernsehen zu sehen. Als sie nach 2:19:46
Stunden gegen 18.20 Uhr japanischer Zeit
beim BERLIN-MARATHON ins Ziel lief,
schaute fast jeder zweite Japaner zu. Über
53 Millionen Landsleute saßen in Japan
am Fernseher. Das entsprach einer Einschaltquote von 53,5 Prozent!
Ihr Weltrekord wurde allerdings nur
zwei Wochen später durch die Kenianerin
Catherine Ndereba in Chicago mit 2:18:47
um fast eine Minute unterboten. Somit war
Takahasis Weltrekord die Rekordmarke in
2:19:46
The first woman under 2:20 hours
Naoko Takahashi und Tegla Loroupe 2001 before the
start oft he race at the 2001 BERLIN MARATHON.
der Geschichte der klassischen Distanz,
die am wenigsten lange Bestand hatte*.
Als Naoko Takahashi ein Jahr später
erneut in Berlin startete, war ihre Form
nicht so gut wie 2001. Sie gewann dennoch
in hochklassigen 2:21:49.
In den folgenden Jahren litt Naoko
Takahashi immer wieder unter Verletzungen. Der Traum vom zweiten MarathonOlympiagold 2004 platzte, weil sie die
Qualifikation nicht schaffte. Auch die Spiele in Peking 2008 erreichte sie nicht mehr,
obwohl sie 2005 noch den Tokio-Marathon
gewonnen hatte (2:24:39). Im Herbst 2008
beendete Naoko Takahashi ihre Karriere,
lief aber 2009 noch einen Abschiedsmarathon in Nagoya. Heute arbeitet sie unter
anderem als Kommentatorin für den japanischen Fernsehsender TBS.
JWE
*In Frage kommen nur Leistungen, die auf
rekordtauglichen Strecken erzielt wurden (also
z.B. nicht beim Boston Marathon).
Both Naoko Takahashi’s performance
as a runner who made sporting history,
and the enthusiasm in Japan surrounding her world record run ensured that the
BERLIN-MARATHON of 2001 would be a
unique event. In her marathon-mad home
country Naoko Takahashi had achieved
the status of a national hero. Following her
victory in the Sydney 2000 Olympic marathon the diminutive long-distance runner
was virtually worshipped by her fellow
countrymen.
Takahashi’s career began to take off after
she joined the group around coach Yoshio
Koide. At first she chose the 5,000 and
10,000 metres, achieving personal bests of
15:21.15 (1998) and 31:48.23 (1996), respectively. She then found greater success in
the marathon, making her debut in Osaka
at the age of 24, and finishing in seventh
place (2:31:32). One year later, in only her
second attempt at a full marathon, she
improved her personal best by nearly six
minutes when she ran to victory in Nagoya with a time of 2:25:48. That year Naoko
Takahashi claimed the title at the Asian
Games with 2:21:47 despite running alone
in sweltering heat and high humidity.
Although she went on to qualify for Sydney in the winter of 2000 with a solid victory in Nagoya (2:22:19), Takahashi was not
the favourite for gold in the Olympics. But
as so often in the marathon, things turned
out differently: while the world record holder Tegla Lourope (Kenya) suffered from
stomach cramps and was unable to come
in better than 13th, the 28 year-old Naoko
Takahashi triumphed on a difficult course
with an Olympic record time of 2:23:14,
eight seconds ahead of Lidia Simon
(Romania).
Following this Olympic victory Naoko
Takahashi’s next big target was clear: the
first ever marathon under 2:20. Although
the coach did not reveal any details of the
training plan for Berlin, he did say that on
some days Naoko Takahashi was running
up to 80 kilometres. Japanese marathon
runners are known for the fact that they do
unusually high training mileages. While
preparing for the Berlin marathon Takahashi also trained in Boulder, Colorado, at
altitudes of up to 3,500 metres.
Naoko Takahashi’s run through Berlin
was broadcast live on Japanese television.
As she crossed the BERLIN-MARATHON
finish line in 2:19:46 at about 6.20 pm
Japanese time, nearly every second Japanese was watching. Over 53 million of her
compatriots were watching the marathon
channel – an audience share of 53.5 percent.
Only two weeks later her world record
was broken by almost one minute by the
Kenyan Catherine Ndereba in Chicago
with a time of 2:18:47. So Takahashi’s historic achievement was the shortest-lived
record over the classic distance.*
Olympic Champion on a difficult course
The following year, as she started again in
Berlin, although her form was no longer as
good as it had been in 2001, she was able
to repeat her win with a very respectable
2:21:49.
In the following years Naoko Takahashi was frequently plagued with injuries.
Her dream of a second gold in the 2004
Olympics came to nothing as she failed
to qualify. Neither did she make it to the
2008 games in Beijing, although she had
still been able to win the Tokyo Marathon
(2:24:39) in 2005. Naoko Takahashi practically retired from competitive running in
the autumn of 2008, only doing a farewell
marathon in Nagoya in 2009. Her professional activities now include working as a
commentator for the Japanese television
channel TBS.
*Only times achieved on eligible courses can be
recognised as records (which excludes, for example, the Boston Marathon).
www.scc-events.com 43
Paul Tergat
2003
Champion und Gentleman
Paul Tergat hat sich nicht nur durch seinen Marathon-Weltrekord vor zehn Jahren in Berlin einen Platz in der Sportgeschichte gesichert, sondern auch mit
fünf WM-Titeln hintereinander im Crosslauf.
Paul Tergat erhielt 2010 den Abebe Bikila Award im
Rahmen des ING New York City Marathons.
Mit seiner Frau Monica im Ziel des BERLIN-MARATHON 2003.
Er hat mit dem Laufen Millionen verdient
und bewegt sich mit Eleganz und Leichtigkeit in der Welt der High Society, doch
Paul Tergat hat seine Herkunft nie vergessen. Er nennt verschiedene Immobilien
sein eigen und besitzt eine Marketing- und
PR-Agentur in Nairobi, die unter anderem
Kenias Sportlerwahl organisiert. Daneben
nimmt er sich immer Zeit für die Leute in
seinem Dorf oder für Nachwuchsathleten,
die einmal wie er werden wollen.
Paul Tergat ist seit 2004 als Botschafter
der Welthungerhilfe der Vereinten Nationen unterwegs, eine Tätigkeit, die ihm
besonders am Herzen liegt, weil er als
Kind eine Zeit lang selbst von den Gratis-Mittagessen dieses Programms profitiert hat. „Ich komme aus einer sehr großen Familie. Wir waren 17, zusammen mit
den Halbbrüdern und -schwestern. Unsere Häuser waren einfache Lehmhütten mit
Strohdächern. Wir waren wirklich arm.
Manchmal, wenn ich von der Schule kam,
gab es überhaupt nichts zu essen. Deshalb
blieb ich dann lieber bei Freunden. Heute
fühle ich mich verpflichtet, etwas zurückzugeben. Es macht mich traurig, dass die
Unterernährung immer noch ein derartiges Problem darstellt und viele Kinder aus
diesem Grund die Schule verlassen.“
Fünfmal Crosslauf-Weltmeister
Als Athlet hat Paul Tergat mehr erreicht als
jeder andere Kenianer vor ihm: fünfmal
war er Cross-Weltmeister, zweimal Halbmarathon-Weltmeister, und er verbesserte
die Weltrekorde auf der Bahn über 10.000
m sowie auf der Straße über km, im Halbmarathon und im Marathon. Für ihn sind
diese Rekorde die Höhepunkte seiner Karriere. Tergat: „Weltmeisterschaften und
Olympische Spiele – das sind nur Titel. Ich
44 www.scc-events.com
hatte immer davon geträumt, eines Tages
auf einer Distanz so schnell zu sein, wie
nie zuvor ein anderer Mensch. Ein Weltrekord ist das Größte, was ein Athlet erreichen kann.“
Auf der Bahn hatte Paul Tergat das Pech,
dass er gleichzeitig aktiv war wie Haile
Gebrselassie, für viele der größte Läufer
aller Zeiten. Über 10.000 m gewann der
Kenianer bei Olympischen Spielen und
Weltmeisterschaften viermal eine Silbermedaille, jedesmal hinter seinem großen
Rivalen und Freund aus Äthiopien.
Neun Hundertstel fehlten zu Gold
Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden, 2000 in Sydney, lagen am Schluss
nur neun Hundertstelsekunden zwischen
Gold und Silber, so dass Tergat auch heute
noch sagt: „Wenn der Unterschied eine
Sekunde beträgt, musst du akzeptieren,
dass der andere besser war. Aber ein paar
Hundertstel – das ist nichts. Haile hatte bei
Olympischen Spielen mehr Glück hatte
als ich. Ich bin deswegen nicht bitter. Ich
bin nicht der Einzige, dem die olympische
Krone fehlt. Wilson Kipketer hat die 800
m ein Jahrzehnt lang dominiert, aber er
gewann nie eine olympische Goldmedaille. Und so erging es auch Moses Kiptanui,
dem König über die Hindernisse. Das ist
Sport.“
Die letzte Chance, olympisches Gold
zu gewinnen, hatte Paul Tergat 2004 in
Athen. Ein knappes Jahr nach dem Weltrekord in Berlin ging als Favorit ins Rennen, hatte dann allerdings aufgrund kalten Wassers an der Verpflegungsstelle mit
Magenkrämpfen zu kämpfen und kam
schließlich als Zehnter das Ziel. „Ich habe
keinen Moment daran gedacht, das Handtuch zu werfen. Das Rennen zu beenden,
2:04:55
Aus dem Pacemaker Sammy Korir (links) wurde ein Konkurrent bis
auf die Ziellinie. Am Ende trennte die beiden eine Sekunde.
war ein Sieg für mich, es erfüllt mich mit
Stolz.“ In seiner ganzen Karriere hat Tergat kein einziges Rennen aufgegeben. So
blieb der Weltrekord am 28. September
2003 seine größte Leistung auf der Marathondistanz. Er war bereits 32, als er 2001
für eine Antrittsgage von 300.000 Dollar,
der höchsten, die bis dahin im Marathon
bezahlt wurde, in London seinen Einstand
gab und Zweiter wurde. Zwei Jahre später
und um vier Marathons erfahrener, war er
bereit für den Angriff auf den Weltrekord.
Seine Frau wartete auf ihn. Und als er
nach 2 Stunden, 4 Minuten und 55 Sekunden die Ziellinie überquerte nach einer
ersten Hälfte in 63:01 Minuten und einer
zweiten in 61:54, war sie die Erste, die ihn
beglückwünschte. Sie nahm ihn in die
Arme und ließ ihn lange nicht mehr los,
Tränen liefen über ihre Wangen. Monica
Tergat wusste, wie viel ihr Mann für diesen Moment geopfert hatte: all das harte
Training, die Verzichte, oft sehr früh zu
Bett zu gehen und wieder früh aufzustehen, die Kinder nicht zu sehen, wenn sie in
die Schule gingen. Im Rückblick sagt Tergat: „Es war das perfekte Rennen. Und ich
hatte sehr starke Jungs, die in ihrer besten
Form waren und bereit, mich zu unterstüt-
zen.“ Sammy Korir, der nur eine Sekunde
das Ziel erreichte, wandelte sich im Laufe
des Marathons vom Tempomacher zum
Gegner. Kilometer um Kilometer liefen die
beiden Seite an Seite, bevor Tergat bei Kilometer 41 angriff.
Heute ist er Mitglied im IOC
Paul Tergat war der Erste, der den Marathon-Weltrekord nach Kenia holte. Entsprechend riesig war die Begeisterung im
Land der Läufer. Als der neue Nationalheld an jenem Morgen am Jomo Kenyatta
Airport in Nairobi ankam, warteten Tausende von Menschen auf ihn. Verwandte und Nachbarn waren durch die Nacht
hindurch in Bussen von seinem Geburtsort Riwo gekommen. Am nächsten Tag
wurden die Feiern in Eldoret, dem Wohnort von Sammy Korir, fortgesetzt. Selbst
Dollarmillionär Tergat bekam die traditionellen Geschenke: eine Kalabasse in die
Hand und zwei, drei Wolldecken umgehängt. Nach diesen zwei anstrengenden
Tagen gönnte sich der Marathonheld eine
Verschnaufpause von einer Woche, bis er
die letzte Ehrenrunde in Angriff nahm:
einen Triumphzug im offenen Landcrui-
ser von seinem Zweitwohnsitz Kabarak
bei Nakuru nach Riwo, gefolgt von 40 oder
50 Fahrzeugen mit Freunden, Verwandten
und Politikern, die sich in Kenia eine solche Gelegenheit nie entgehen lassen.
Seinen dritten und letzten Marathonsieg
feierte Paul Tergat 2009 im japanischen
Lake Biwa. Danach wurde es ruhig um
ihn. Er verschwand leise von der Bühne,
so wie er damals gekommen war. Ohne
offizielle Rücktrittsankündigung oder
-feier. Inzwischen ist der Hauptmann der
kenianischen Luftwaffe 44 Jahre alt, hat
einige Kilos zugelegt und ist bereit für eine
neue Karriere im internationalen Sport:
Als Nachfolger des legendären Kipchoge
Keino, der die Altersgrenze von 72 Jahren
erreicht hat, ist Paul Tergat nun Mitglied
im Internationalen Olympischen Kommittee IOC. Kenias Champ und Gentleman
wird auch dort einiges bewegen. Gemäß
seinem Leitspruch: „Nichts ist unmöglich,
wenn du es versuchst.“
Jürg Wirz
www.scc-events.com 45
Paul Tergat
2003
Paul Tergat 2003.
A Champion and a Gentleman
He may have earned millions with his
running, and move with confidence and
grace in the world of the great and good,
but Paul Tergat has never forgotten his origins. He is now the owner of a number of
properties, and the Nairobi marketing and
PR agency Finetouch Communications,
one of whose duties is the organization of
the Kenyan Sports Personality of the Year
awards. He also finds time for people from
his village or for young athletes who are
striving to be another Paul Tergat.
Since 2004 Paul Tergat has been travelling the world working as a United Nations
World Food Programme Ambassador
Against Hunger, a position with which
he identifies particularly closely, because
when a child he himself benefited from the
programme’s free lunches. Speaking quite
openly he says: “I come from a very large
family. With my half-brothers and halfsisters, there were altogether seventeen
of us. Our houses were simple mud huts
with thatched roofs. We were really poor.
Sometimes when I got home after school
there wasn’t anything to eat, so I often preferred to stay with friends. I’m really sad
to think that still today malnutrition is still
46 www.scc-events.com
such a formidable problem, and that it is
the reason why so many children have to
leave school.”
Paul Tergat has achieved more as an
athlete than any other Kenyan before him:
he has been the holder of five cross country world titles; twice he became half marathon world champion (unbeaten over the
distance from 1995 to 2000), and he broke
the world records on the track for the
10,000 metres, and on the road for 15 kilometres, the half marathon and the marathon. He ranks these records as the absolute highlights of his career. He says, “World
championships and Olympic Games – they
are just titles. I had always dreamed of one
day being faster than anyone had ever been
over some distance. A world record, that’s
the greatest thing an athlete can achieve.”
On the track it was Tergat’s fate to be
active at the same time as Haile Gebrselassie, who many feel was the greatest runner
ever. At Olympic Games and world championships the Kenyan won a silver medal
four times, each time coming second to
his friend and rival from Ethiopia. The last
time the two met, in Sydney in 2000, there
were just nine-hundredths of a second between gold and silver, and Tergat still says:
“If there’s a one-second difference, you
have to accept it, the other was better. But
a couple of hundredths – that’s nothing. At
the Olympics Haile had better luck than
me. But that doesn’t make me bitter. I’m
not the only person who hasn’t got an
Olympic crown. That’s sport.”
Paul Tergat’s last chance to gain Olympic gold came in 2004, in Athens. Less than
a year after taking the world record in Berlin he began the race as favourite but he
got stomach cramps after drinking the cold
water at a refreshment station and had to
let the leaders pull ahead and ended up on
tenth place.
He comments: “I didn’t think of giving
up, not even for a moment. I don’t believe you judge people just on their perfor-
2:04:55
mance, but also on what they do, and how
they do it. That I finished the run was my
feat, and I’m really proud of it.” During his
career Tergat has never given up in any
race. But his world record on 28 September 2003 was his ultimate performance in
the marathon. He was already 32 when, in
2001, he made his debut in London coming
in second behind the Moroccan El Mouaziz. Two years later, and with the experience of another four marathons behind
him, he was ready to make his world
record attempt.
His wife was waiting for him. And after
2 hours, 4 minutes, and 55 seconds, after
he ran the first half in a steady 63:01, but
the second half in an astonishing 61:54, it
was she who was first to congratulate him
as he crossed the finish line. She took him
in her arms and would not let him go for
ages, tears rolling down her cheeks. Monica Tergat knew how much her husband
had given up for this moment, all the hard
training, the sacrifices, often going to bed
very early and getting up early in the morning, not being able to see the children
when they went to school. Looking back
Tergat says: “It was the perfect run. And I
had really strong companions who were in
their best shape and ready to support me.”
During the marathon Sammy Korir, who
crossed the finish line only one second
behind changed from being a pacemaker
to an opponent. The two ran side by side
kilometre after kilometre until Tergat attacked during the 41st kilometre.
Paul Tergat was the first who brought
the marathon world record home to Kenya.
The acclaim in the runner’s homeland was
appropriately enthusiastic. Thousands
were waiting for the new national hero at
Jomo Kenyatta Airport in Nairobi when
he arrived in the morning. Relatives and
neighbours had driven through the night
in buses from Riwo, the town where he
was born. On the following day the celebrations continued in Eldoret, the home of
Sammy Korir.
Today he is a member in the International
Olympic Committee
Although he was a dollar millionaire, Tergat was still given the traditional gifts: a
gourd was placed in his hand, and two or
three woollen blankets were draped over
his shoulders. After these two strenuous
days the marathon hero took a week’s
break before embarking on the final stage
of his progress, a triumphal procession
from his second home in Kabarak near
Nakuru to Riwo in an open Land Cruiser
followed by forty or fifty vehicles packed
with friends, relations, and politicians
Paul Tergat 2003 at the press conference after his
world record.
who, in Kenya, never let such opportunities slip through their fingers.
In 2009 Paul Tergat achieved his third,
and final, marathon victory in the Japanese Lake Biwa race. Then things went quiet
all of a sudden. His exit from the stage was
as hushed as had been his appearance.
There was no official announcement of
retirement nor any ceremony. Today the
Kenya Air Force captain is 44, he has put
on a few extra kilos, and he is ready for a
new career in international sport. As successor to the legendary Kipchoge Keino,
who has reached the age limit of 72, Paul
Tergat has become a member of the IOC,
the International Olympic Committee.
Kenya’s champion and gentleman will also
make a difference there, in keeping with
his motto “Nothing is impossible if you
seriously try.”
www.scc-events.com 47
Haile Gebrselassie
2007 und 2008
Der beste Langstreckler aller Zeiten
Er ist mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister und verbesserte 27 Weltrekorde, zwei als Marathonläufer in Berlin. Vor knapp drei Jahren trat er bereits
einmal zurück, doch Haile Gebrselassie, für viele der beste Läufer aller Zeiten,
läuft noch immer.
Haile Gebrselassie durchbrach 2008 in Berlin als
Erster die Schallmauer von 2:04 Stunden.
Einen offiziellen Rücktritt vom Leistungssport hatte Haile Gebrselassie 2010 nach
seiner Aufgabe nach 25 km beim New
York Marathon erklärt, und es war nicht
das erste Mal, dass der Äthioper vom Aufhören sprach, aber das erste Mal in der
Öffentlichkeit. Schon beim London-Marathon 2007 war er mit Atemproblemen ausgestiegen, doch dann machte er doch weiter und lief in Berlin zweimal Weltrekord.
2006 hatte er erstmals mit der Strecke
in der deutschen Hauptstadt Bekanntschaft gemacht. Doch es war zu warm, bis
25 Grad, zudem wehte ein Wind und das
Tempo war unregelmäßig. So endete der
Weltrekordversuch bei 2:05:56 Stunden,
61 Sekunden über Paul Tergats Marke aus
dem Jahre 2003. Ein Jahr später, am 30.
September 2007, waren die Bedingungen
besser. 14 bis 20 Grad, weitgehend Windstille. Wie im Vorjahr war er auf den letzten zwölf Kilometern alleine, doch diesmal
schaffte er es: in 2:04:26 Stunden war er im
Ziel.
2:03:59 und trotzdem nicht zufrieden
Ein Jahr später, am 28. September 2008,
stand er wieder an der Startlinie in Berlin. Das Wetter war perfekt, die Temperaturen bewegten sich zwischen 14 und 18
Grad. Die Tempomacher zogen ihn bis
Kilometer 30, die Streckenhälfte wurde
in 62:04 Minuten passiert. Als Gebrselassie das Brandenburger Tor durchquert
und das Ziel vor Augen hatte, das nur
noch 400 m entfernt war, wusste er, dass
eine neue Bestmarke fällig war. Die Zeit:
2:03:59 Stunden. Und doch war er nicht
ganz zufrieden. Er glaubte, noch etwa eine
halbe Minute schneller laufen zu können.
Und so nahm er am 20. September 2009
48 www.scc-events.com
einen weiteren Anlauf. Doch diesmal war
der Wettergott nicht auf seiner Seite und es
wurde zunehmend wärmer. Bereits nach
zwei Stunden zeigte das Thermometer 26
Grad im Schatten. Dennoch war er erst bei
Kilometer 38 langsamer als ein Jahr zuvor.
Im Ziel zeigte die Uhr 2:06:08 Stunden.
Heute läuft er noch immer, obwohl er
den Zenit inzwischen überschritten hat.
Der letzte Weltrekord auf der Bahn gelang
ihm über 20.000 m sowie über eine Stunde vor sechs Jahren in Ostrava, sein letzter
Weltrekord auf der Straße war der Marathon-Weltrekord 2008 in Berlin. Danach
gewann er noch drei Marathons, doch von
den letzten fünf gab er dreimal auf, verzichtete einmal schon vor dem Start und
kam zuletzt im Februar 2012 in Tokio ins
Ziel, als Vierter in 2:08:17 Stunden. 28 seiner Landsleute waren am Ende des Jahres schneller als der Mann, der im Laufe
seiner Karriere 27 Weltrekorde gebrochen
hat.
Jetzt läuft er, um Seniorenrekorde zu
brechen. Die ersten beiden sammelte er
gleich nach seinem 40. Geburtstag: Am 18.
Mai 2013 legte er die 10 Meilen (16 km)
beim Grand Prix von Bern als Sieger in
46:59 Minuten zurück, acht Tage später
wurde er in Manchester über 10 km Dritter in 28:00 Minuten, ebenfalls ein Masters-Weltrekord.
Woher holt er nach all den Jahren und
all den Erfolgen die Motivation? „Ich liebe
das Laufen und ich werde immer laufen.
Ein Tag ohne laufen ist für mich wie ein
Tag ohne essen.“ An Zielen fehlt es nicht:
„Ich möchte alle Masters-Weltrekorde von
5.000 m bis Marathon brechen.“
Das Geld ist schon lange keine Triebfeder mehr. Er hat im Laufe der Jahre mehr
Geld verdient als jeder andere Mittel- oder
2:04:26
Zweimal Olympiafinale über 10.000 m, zweimal knapper Sieg für Haile Gebrselassie über Paul Tergat:
Links 1996 in Atlanta, rechts 2000 in Sydney.
Langstreckenläufer. Sicher weit mehr als
zehn Millionen Dollar. Allein an offiziellen Preisgeldern sind es laut der „Association of Road Running Statisticians“ (Stand
Ende Juli) 3.548.003 Dollar, Bonuszahlungen, Sachpreise, Startgagen und Sponsorengelder nicht eingerechnet.
Die Marathon-Weltrekorde in Berlin zählen
zu seinen sportlichen Höhepunkten
Je mehr Geld er verdiente, desto mehr
half er seinen vom Schicksal gebeutelten Landsleuten. In seinem Unternehmen
Haile und Alem International beschäftigt er über 1.000 Angestellte. Neben zwei
Hotels in Hawassa und Shashemene hat
er zwei Schulen in Asela und Bahir Dar
gebaut. Er besitzt eine 1.500 Hektar große
Kaffeeplantage, führt zwei Kinos und ein
Fitness Center. Er ist Generalimporteur für
Hyundai-Fahrzeuge, hat eine Bank mitbegründet und besitzt mehrere Geschäftshäuser.
Wenn man ihn nach den Höhepunkten
seiner grandiosen Karriere fragt, überlegt er nicht lange: „Das Olympiafinale über 10 000 m in Sydney, als ich mei-
nen Freund Paul Tergat im Spurt um neun
Hundertstelsekunden besiegte.“ Zum Vergleich: Beim 100-m-Finale lagen damals
zwölf Hundertstel zwischen Sieger Maurice Greene und Silbermedaillengewinner
Ato Bolden. Gebrselassie weiter: „Dann die
5.000 m 1995 in Zürich. Da verbesserte ich
den Weltrekord um elf Sekunden. Auf der
Straße ganz klar der Marathon-Weltrekord
2008 in Berlin.“
Es ist oft spekuliert worden, wie alt Haile
Gebrselassie tatsächlich ist. Sein Pass weist
als Geburtsdatum den 18. April 1973 aus.
Aber es gibt verschiedene Indizien, dass
er älter ist. In den 60er und 70er Jahren
kamen die meisten Kinder in Äthiopien
zu Hause zur Welt – ohne Geburtsurkunde. Die Sache mit dem richtigen Geburtsdatum wird noch dadurch erschwert, dass
in Äthiopien eine Variante des koptischen
Kalenders verwendet wird, der 13 Monate zählt. Die Jahreszählung läuft unserem gregorianischen Kalender um sieben
Jahre und etwa neun Monate hinterher.
Wenn er doch einmal aufhören sollte,
werden wir ihn schmerzlich vermissen.
Er war und ist noch immer der beste Botschafter, den sich der Laufsport wünschen
Berlin war ein besonderes Pflaster für den Marathonläufer Haile Gebrselassie. Hier gewann er vier Mal
hintereinander.
kann. Seine Leistungen werden uns fehlen.
Und auch seine bescheidene Art und sein
Lachen. Warum er immer lacht? „Man hat
mir gesagt, ich hätte schon als Baby immer
gelächelt. Sport macht mich einfach glücklich. Ich kann das nicht kontrollieren.“
Und er lacht, während er das sagt.
Jürg Wirz
Der Journalist und Autor Jürg Wirz lebt seit
13 Jahren in Eldoret im kenianischen Hochland. Von ihm stammen Bücher wie »Run to
win. Die Erfolgsgeheimnisse der Kenianer«
oder »Paul Tergat. Champ und Gentleman«.
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Haile Gebrselassie
2007 und 2008
The greatest distance runner
of all time
A multiple Olympic gold medallist and
world champion, Haile Gebrselassie has
broken 27 world records (two as a marathon runner in Berlin). Almost 3 years ago
he stepped down from the world stage,
however, Haile Gebrselassie – considered
by many as the greatest runner of all time
– is still running.
Four victories and two world records
in Berlin
Second victory at the BERLIN MARATHON, first
world record: Haile Gebrselassie 2007.
50 www.scc-events.com
After he had dropped out of the London
Marathon in 2007 with breathing problems, he told his manager and mentor
Jos Hermens that he would never understand the marathon; it might be better not
to run it. Nevertheless, he continued with
the sport and subsequently ran two world
records in Berlin. In 2006 he first became
acquainted with the course in the capital, on a day where the racing conditions
were anything but ideal (25 degree heat,
heavy winds and an irregular pace). Thus,
the world record attempt ended in 2:05:56
hours – 61 seconds over Paul Tergat’s time
from 2003. One year later, on 30 September 2007, conditions were better: 14 to 20
degrees and a calm wind. As in the previous year Haile found himself alone over
the last 12km. Yet, unlike the year before, he accomplished his goal crossing the
finish line in 2:04:26 hours.
On September 20 the following year,
Haile Gebrselassie once again lined up for
the start in Berlin. The weather was perfect, with temperatures between 14 and
18 degrees. The pace makers pulled him
along until 30km. The halfway mark was
passed in 62:04 minutes. After all other
pace setters had already dropped out,
Kenyan runner James Kwambai was still
holding on until the 35km mark. As Gebrselassie crossed under the Brandenburg
Gate with the finish line in his sight, he
knew that a new record would be due. The
time: 2:03:59 hours. Yet, he was not completely happy, believing that he could still
run half a minute faster. And so, on the
20th of September 2009, he had another go.
This time, however, the weather gods were
not on his side. It became increasingly hot,
and at 11am the temperature had already
risen to 26 degrees, in the shade. Even so
it was not before the 38km mark that his
splits were slower than the year before. At
the finish he clocked a time of 2:06:08.
And now, despite having passed his peak
some time ago, he is still running strong.
The last time he set a world record on the
track was six years ago, in Ostrava, over
20,000m and one hour in one and the same
race. His last road world record came in
Berlin, in 2008. Three more marathon
victories followed before he hit the wall.
He dropped out of three of the last five
races he entered, on one occasion disappeared before the start of a race, and only
managed a fourth place in Tokyo in 2012,
in 2:08:17 hours. By the end of the year,
28 of his fellow countrymen were faster
than their hero who had broken 27 world
records throughout his career.
Yet he still hasn’t had enough. Now he is
running to break senior records. He already collected the first two of them the month
following his 40th birthday. On May 18 this
year, he won the 10 miles (16.1km) at the
Berne Grand Prix in 46:59 minutes. Eight
days later he placed 3rd in Manchester
over 10km in a time of 28:00 minutes, establishing his second Masters’ world record.
Where does he find the motivation after all
those years and huge successes? “I love running and I will always run. A day without running is like a day without eating. Even though
he plans on entering politics next year, this
routine won’t be subject for change. His goals
are not lacking: “I want to break every Masters’
record from 5,000m to the marathon.”
2:03:59
The money has long ceased to be a motivating force. Throughout his career he has
earned more money than any other middle to long distance runner. Just how much
exactly he probably doesn’t know himself.
It is certainly far more than 10 million
dollars. According to the Association of
Road Running Statisticians, Haile has earned 3,548,003 dollars from prize money
alone (as of the end of July). This does not
include bonus payments, non-cash prizes,
appearance money, or sponsorships.
final. “Then the 5,000m in Zurich, 1995.
There I improved the world record by twelve seconds. On the road it is definitely the
Marathon world record in Berlin. Since
Abebe Bikila became an Olympic champion in 1960 and 1964, the Marathon has
been the biggest thing for us Ethiopians.”
When he does eventually retire, he
will be sorely missed. He was and still is
the best ambassador the sport of running
could wish for. His achievements will be
missed, as well as his modest nature and
his incessant laughter. Why is he constantly laughing? “I was told that even as a baby
I was always giggling. Sport simply makes
me happy. I can’t control it.” Laughing as
he speaks.
Haile Gebrselassie, professional runner
and business man
The more money he earned, the more
he helped his fellow fate-stricken countrymen. A jar of coins travel with him in
his car, when children press their noses
against the windshield and scream his
name, he reaches his hand in. He does this
with style. In his business Haile and Alem
International (Alem is his wife’s name) he
has over 1,000 employees. In addition to
two hotels in Hawassa and Shashemene
he has built two schools in Asela and Bahir
Dar. He owns a 1,500-acre coffee plantation and controls two cinemas and a fitness
centre. He is the general importer of Hyundai vehicles. He is the co-founder of a bank
and owns several office buildings. When
asked whether he is the richest Ethiopian, he answers with a grin: “I am not rich,
at best I am rich in projects. I have little
money in my pockets.”
When asked about the highlight of his
magnificent career, he doesn’t have to
think too long: “The Olympic final over
10,000m in Sydney when I outsprinted
my friend Paul Tergat to the finish line by
nine hundredths of a second.” For comparison: only twelve hundredths of a second
lay between winner Maurice Greene and
silver medallist Ato Bolden in the 100m
In 2009 Haile Gebrselassie missed to run another
world record due to warm weather but his split time
at 30 km was officially timed as a world record on
that distance.
Haile businessman: In Ethiopia Haile Gebrselassie
is involved in different businesses. He owns several
buildings, a hotel and an import company in the
automotive section.
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Patrick Makau
2011
Auf der Suche nach der Form
Vor zwei Jahren stellte Patrick Makau auf den Straßen von Berlin einen
Marathon-Weltrekord auf, der heute noch gilt. 2:03:38 Stunden sind die
Marke, an denen sich seither die Weltelite orientiert. Danach musste der
28-jährige Kenianer unten durch: Er war oft verletzt oder nicht in Form.
Patrick Makau schüttelte 2011 erst den amtierenden
Weltrekordhalter Haile Gebrselassie ab, dann stürmte
er zu einem neuen Weltrekord.
52 www.scc-events.com
Zwei Jahre sind vergangen, seit Patrick
Makau auf den Straßen von Berlin den
Marathon-Weltrekord mit 2:03:38 Stunden
an sich riss. Danach musste der 28-jährige
Kenianer unten durch: Er war oft verletzt
oder nicht in Form.
Es war am 25. September 2011 in Berlin. Mit 10 Grad am Start und keinem nennenswerten Wind waren die Verhältnisse
ideal. Was für ein Unterschied zum Vorjahr, als Makau im Dauerregen 2:05:08
Stunden gelaufen war. Makau wollte den
Weltrekord, aber er behielt dieses Ziel für
sich. Auch heute noch sagt er: „Ich war
in Form und ich wusste, was du in deinem Herzen trägst, kannst du erreichen.
Die Zuversicht wuchs, als ich die Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:01:44 sah.
Ganz speziell zwischen Kilometer 25 und
30 fühlte ich mich sehr, sehr stark.“ Es
war in der Tat nach 27 Kilometern, als er
Haile Gebrselassie aus der Reserve lockte, indem er provozierend von einer Straßenseite zur anderen wechselte und dann
sogar kurz die Tempomacher überholte.
Wenig später war es um den Mann, der
hier zuvor zweimal den Weltrekord verbessert hatte, geschehen. Gebrselassie
hielt an und rang nach Atem. Er machte
sich zwar nochmals auf den Weg, aber es
war nur noch der Kopf, der ihn am Laufen hielt. Später gab er auf. Derweil lief
Makau diesen 5-km-Abschnitt in unglaublichen 14:20 Minuten und nach 30 km
hatte er einen Vorsprung von 47 Sekunden
auf Gebrselassies Weltrekord. „Zwischen
Kilometer 38 und 40 hatte ich eine Krise,
aber ich wusste, dass es auch dann noch
reichen würde, wenn ich etwas Zeit verliere.“ So war es denn auch. Auf dem achten
5-km-Abschnitt büßte Makau 20 Sekunden
ein, aber im Ziel war er mit 2:03:38 Stunden 21 Sekunden unter Gebrselassies drei
Jahre altem Rekord.
Aufgewachsen ist Patrick Makau Musyoki, wie er mit vollem Namen heisst, in
Manyanzwani, einem Nest in der Eastern
Provinz. Der Vater, ein kleiner Mais- und
Kaffeebauer mit einer 2-Hektar-Farm,
hatte Mühe, die Familie mit den sechs Kindern durchzubringen. Makaus Talent fiel
schon während der Schulzeit auf. Ohne
grossen Aufwand brachte er es Jahr für
Jahr bis zu den nationalen Meisterschaften. Auf der Bahn fühlte er sich aber nie so
richtig wohl. „Ich bin wohl der geborene
Strassenläufer“, sagt er selbst dazu. 2005
schloss er sich der Trainingsgruppe von
Patrick Ivuti in Ngong an und kam beim
Halbmarathon in Zanzibar auch bereits
zu seinem ersten Auslandstart und zu seinem ersten Sieg ausserhalb von Kenia.
2007 und 2008 wurde er Vize-Weltmeister im Halbmarathon und seit 2009 (Ras
Al Kaimah) weist er mit 58:52 Minuten
eine Bestzeit auf, die nur 29 Sekunden
über dem Weltrekord liegt. So richtig trat
Makau aber erst 2010 in Erscheinung,
als er zuerst den Marathon in Rotterdam
gewann und fünfeinhalb Monate später
auch den in Berlin.
Nach dem Weltrekord kam Sand ins Getriebe
Nach dem Weltrekord vor zwei Jahren
kam aber plötzlich Sand ins Getriebe. Im
Frühling 2012 trat er mit einer leichten
Verletzung in London an und gab auf. Den
Olympiastart in London musste er sich
danach abschminken, obwohl ihm zuvor
ein Platz im Team zugesichert worden war.
Auch im Oktober in Frankfurt war er nicht
2:03:38
in Bestform, doch kämpfte er sich schliesslich noch als Sieger ins Ziel (2:06:18). Und
dann kam der Marathon im vergangenen
April in London. Wieder ging er nicht hundertprozentig fit an den Start, wieder plagte ihn eine leichte Muskelverletzung, aber
diesmal biss er sich durch und erreichte
das Ziel nach 2:14:10 Stunden als Elfter,
mehr als acht Minuten hinter dem äthiopischen Sieger Tsegay Kebede.
Auf eine Prognose will er sich
nicht einlassen
Jetzt weiss Patrick Makau, was es geschlagen hat. Einen weiteren Aussetzer kann er
sich nicht leisten, sonst sinkt sein Marktwert beträchtlich, Weltrekordhalter hin
oder her. Und Geld spielt auch bei ihm
eine zentrale Rolle. In Kenia läuft einer
nicht nur für sich selbst, sondern auch
für die erweiterte Familie, obwohl Makau
zugibt, dass er auch viel für ein „Hobby“
ausgibt, das nicht ganz billig ist: Er hat
so viele Autos, dass er gar nicht alle zu
Hause unterbringen kann. Auf eine Prognose lässt sich der dreifache Familienvater
diesmal nicht ein: „Nach dem Weltrekord
in Berlin sagte ich, ich sei sicher, dass ich
früher oder später unter 2:03 Stunden laufen kann, aber jetzt muss ich erst einmal
beweisen, dass ich überhaupt noch eine
Topleistung abliefern kann.“
Jürg Wirz
2:03:38 Stunden ist die Marke, die es seit 2011 zu schlagen gilt.
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Run Once,
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Run Forever
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Auf der 42,195-km-Runde durch Berlin gibt es einiges zu sehen. Der Marathon
ist eine einzigartige Sightseeing-Tour zu Fuß, und das in einer Intensität, wie
sie in einem Doppeldecker-Bus niemals erlebbar ist.
Schon kurz nach dem Start geht es los:
nach einem halben Kilometer wird die Siegessäule passiert in Deutschlands größtem
Kreisverkehr.
Die 70 Meter hohe Siegessäule hat eine
Aussichtsplattform und wird zu beiden
Seiten umlaufen. Es geht durch den Tiergarten, einen der größten City-Parks der
Welt, und kurz vor Kilometer zwei wird
das Charlottenburger Tor passiert.
Nach einer Schleife durch Moabit, vorbei
an der Justizvollzugsanstalt kommen nach
6,5 km Bundeskanzleramt und Reichstag. Den Glaspalast des Berliner Hauptbahnhofs zur Linken öffnet sich der Blick
ins weitläufige Regierungszentrum der
Hauptstadt. Zur Rechten liegt das Bundes-
56 www.scc-events.com
kanzleramt und die Schweizer Botschaft,
der Reichstag ist zu sehen und die Strecke
passiert die Bürogebäude der Bundestagsabgeordneten, zur Linken ist das Hochhaus der Charité zu sehen.
Die Strecke überquert die Spree beim
Gebäude der Bundespressekonferenz
(rechts) und führt hinein in den Ostteil
der Stadt, in die Reinhardtstraße, an deren
Ende schon der Friedrichstadtpalast zu
sehen ist. Nach zehn Kilometern öffnet
sich nach Passage der Torstraße und dem
Übergang in die Mollstraße das Blickfeld
auf die typischen Plattenbauten des ehemaligen Zentrums von Ost-Berlin. Der
Fernsehturm am Alexanderplatz, mit 368
Metern das höchste Gebäude Berlins, liegt
zur Rechten. Die Strecke verläuft über die
Karl-Marx-Allee, den Strausberger Platz
und die Lichtenberger Straße über die
Spree nach Kreuzberg. Der bekannte Szene-Stadtteil wird in einer weiten Schleife durchlaufen, bis man über Gneisenauund Yorckstraße Schöneberg erreicht.
23,5 km: Rathaus Schöneberg
Das Rathaus Schöneberg war zu WestBerliner Zeiten der Sitz des Senates. Der
Platz davor ist benannt nach dem ehemaligen US-Präsidenten John F. Kennedy, der
hier ein Jahr nach dem Bau der Berliner
Mauer verkündete: „Ich bin ein Berliner.“
In einem Bogen geht es durch die Stadtteile Steglitz und Zehlendorf.
Die Marathonwoche
26. – 28. September
BERLIN VITAL Herbst
Donnerstag, 14 – 20 Uhr
Freitag, 12 – 21 Uhr
Samstag, 9 – 18 Uhr
Flughafen Tempelhof
> Startnummernausgabe
> Sportmesse
> Sportmedizinischer Service
> Rahmenprogramm
Samstag, 28. September
Frühstückslauf
Start: 9.30 Uhr, Schloß Charlottenburg
6-km-Lauf zum Olympiastadion
Bambinilauf
Start: ab 11 Uhr, BERLIN VITAL Herbst,
Flughafen Tempelhof, Vorfeld
mini-MARATHON
Start: 15.20 Uhr
Potsdamer Straße/
Höhe Sigismundstraße
SCC-Skating KidsCup
Start: 13 Uhr
Inline-Skating
Start: 15.30 Uhr
Läufer-Gottesdienst
20 Uhr,
Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Marathon-Party Skating
21 Uhr Kosmos,
Karl-Marx-Allee 131 a, 10243 Berlin
Sonntag, 29. September
BMW BERLIN-MARATHON
28 km: Wilder Eber
Der Südwesten Berlins ist eine der nobelsten Wohngegenden der Hauptstadt. Doch
am Marathontag ist hier genauso viel los
wie überall an der Strecke – und am Platz
am Wilden Eber sogar noch ein bisschen
mehr. Viele tausend Zuschauer versammeln sich hier und verbreiten zusammen
mit einer Samba-Band eine einzigartig
mitreißende Atmosphäre.
sich das Marathon-Ziel auf dem Einkaufsboulevard.
35 km: Gedächtnis-Kirche
Im Zweiten Weltkrieg praktisch vollständig zerstört, ist die 1895 erbaute Kirche
als Mahnmal stehen geblieben. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- Kirche ist eines
der bedeutendsten Wahrzeichen der deutschen Hauptstadt. Kurz danach wird, links
liegend, das Europa-Center passiert.
33,5 bis 35 km: Kurfürstendamm
Gut einen Kilometer lang geht es über den
Kurfürstendamm, auf dem sich Zuschauermassen versammeln. Der Kurfürstendamm war das Zentrum des früheren
West-Berlin. Bis zum Jahr 2002 befand
35,5 km: KaDeWe
Das KaDeWe, rechter Hand gelegen, gehört
zu den größten und traditionsreichsten Kaufhäusern in Europa. Die Läufer passieren den
Wittenbergplatz und die links liegende Urania.
Startzeiten:
8.20 Uhr Rollstuhlfahrer
8.28 Uhr Handbiker
8.45 Uhr Läufer
Startschuss durch den mehrfachen Olympiasieger, Weltmeister sowie zweifachen
Marathon-Weltrekordler Haile Gebrselassie
in Begleitung des Reg. Bürgermeisters von
Berlin, Klaus Wowereit sowie Ex-Fußballweltmeister Günter Netzer und Roland Krüger,
Leiter Vertrieb Deutschland bei BMW.
Marathon-Party Running
20 Uhr Kosmos,
Karl-Marx-Allee 131 a, 10243 Berlin
Der BMW BERLIN-MARATHON live im TV
29. September, 8.20 bis 11.30 Uhr
in der ARD und bis 13.30 Uhr beim rbb.
www.scc-events.com 57
38 bis 38,5 km:
Nationalgalerie und Potsdamer Platz
Über die Potsdamer Straße erreichen
die Läufer zunächst die Nationalgalerie
(links) und die gegenüber liegende Staatsbibliothek. Danach folgt links die Philharmonie. Anschließend wird der Potsdamer
Platz passiert. Diese ehemalige Nachkriegs- Brache ist heute eines der belebtesten Zentren der Hauptstadt. Über die
Leipziger Straße, rechts das Gebäude des
Bundesrats passierend, geht es wieder in
den ehemaligen Ostteil der Stadt.
58 www.scc-events.com
40-41 km: Jerusalemer Straße,
Französische Straße
Hier knickt die Strecke nach links ab und
führt durch die Jerusalemer Straße zur
Französischen Straße, vorbei am Gendarmenmarkt, einem der schönsten Plätze in
Berlin mit dem Deutschen und dem Französischen Dom sowie dem Schauspielhaus. Jetzt ist das Ziel nicht mehr weit und
man sollte sich auf die letzten aufregenden
Meter einstellen.
42 km: Unter den Linden
Über die Glinkastraße wird der Boulevard
Unter den Linden erreicht, der aufgrund
von Großbaustellen erst kurz vor dem
Pariser Platz belaufen wird. Vorbei am
Hotel Adlon geht es über den Pariser Platz
zum Highlight kurz vor dem Ziel, dem
Brandenburger Tor. Es ist das Wahrzeichen des wiedervereinigten Deutschland.
An dieser Nahtstelle zwischen Ost und
West stand früher die Mauer. Seit 2003
wird das Brandenburger Tor beim BMW
BERLIN-MARATHON erst unmittelbar
vor dem Ziel durchlaufen – als krönender
Abschluss.
A sightseeing tour through Berlin
The course of the 40th BMW BERLINMARATHON provides almost a complete
sightseeing tour of the capital. During
their 42.195 km race runners pass a large
number of Berlin’s best known landmarks.
About one million spectators will line the
course and all sorts of live music is played
at 80 locations along the route.
The 70-metre tall victory column (Siegessäule) is the first Berlin landmark along
the course. It will be circled by the runners
after just half a kilometre. The Siegessäule has a viewing platform for tourists. The
Bundeskanzleramt (Federal Chancellery)
and Reichstag, which houses the Bundestag (German Parliament), will be passed
after 6.5 km.
The Schöneberg City Hall is reached
soon after half way at 23.5 km. It used to
be the seat of the West Berlin Senate. And
it was here where former US-president
John F. Kennedy said the famous words:
“Ich bin ein Berliner.“ (I am a Berliner.).
The roundabout at Wilder Eber (“The Wild
Boar“) is traditionally a highlight along
the course. In this noble Berlin residential
area, thousands of spectators and a samba
band assure great atmosphere (28 km).
The course passes a good kilometre
along the famous boulevard Kurfürstendamm where the masses of spectators line
the course (34 km). From 1981 to 2002,
the finish was on the Kurfürstendamm.
The Gedächtnis- Kirche (Kaiser Wilhelm
Memorial Church) at 35 km is one of the
most important landmarks in Berlin. Destroyed in World War II, the church partially
stands in ruins as a memorial.
At kilometre 38 runners pass the National Gallery and the Philharmonie (“Philharmonic Orchestra of Berlin”/both on the
left). Soon after that Potsdamer Platz and
the Sony Center are reached. Shortly after
the 41 km point the runners get to Unter
den Linden boulevard where they pass the
42 km mark before reaching the Pariser
Platz and the Brandenburg Gate. This is
the most famous spot in Berlin. The Berlin Wall used to stand here between East
and West.
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Tipps für mobile Zuschauer
Der BMW BERLIN-MARATHON lässt sich für Zuschauer an der Strecke sehr gut verfolgen. Hier
einige Tipps, wie Sie das Rennen als mobiler Zuschauer an verschiedenen Punkten verfolgen
können. Für Stimmung an der Strecke ist gesorgt: Live-Musik gibt es fast ununterbrochen
vom Start bis ins Ziel. 80 Musikgruppen sind über die 42,195 km verteilt. Es gibt für jeden
Geschmack etwas – von Jazz über Klassik bis Samba und Rock.
Mit dem Fahrrad
Mit dem Fahrrad fahren Sie zur Siegessäule. Von der nördlichen Seite der Straße des
17. Juni blicken Sie in Richtung Brandenburger Tor zum Start. Die Läufer kommen
auf Sie zu und erreichen die Siegessäule nach rund 500 Metern. Danach fahren
Sie über Spreeweg und Paulstraße bis Alt
Moabit (ca. Kilometer 5,5). Anschließend
fahren Sie wieder zurück und, vorbei an
der Siegessäule weiter gerade aus. Über
Hofjägerallee, Schill- und Martin-LutherStraße erreichen Sie die Grunewaldstraße
bei Kilometer 22,6. Anschließend fahren
Sie ein Stück zurück und gelangen dann
über das Lützowufer zur Potsdamer Stra-
60 www.scc-events.com
ße und zum Potsdamer Platz zu Kilometer
38,5. Fahren beziehungsweise laufen Sie
über die Ebertstraße zum Brandenburger
Tor, etwa 400 Meter vor dem Ziel.
Mit U- und S-Bahn
Der Bahnhof Hansaplatz (Linie 9) liegt nur
etwa einen Kilometer von der Siegessäule (Startgerade) entfernt. Gehen Sie durch
die Altonaer Straße. Vom Hansaplatz können Sie zum Beispiel zum Friedrich-Wilhelm- Platz fahren (Kilometer 25). Später
fahren Sie zurück bis zum Zoologischen
Garten und steigen in die S-Bahn, mit der
Sie bis zur Friedrichstraße fahren. Von
dort sind es nur wenige Schritte bis zur
langen Zielgerade Unter den Linden, zwischen Kilometer 41 und 42. Günstig fahren Sie auch mit der U-Bahnlinie 7. Wenn
Sie am Start auf der Straße des 17. Juni
stehen und dann in die U-Bahnlinie 9 am
Hansaplatz einsteigen (Richtung Rathaus
Steglitz), können Sie am Bahnhof Berliner
Straße in die Linie 7 umsteigen. Fahren Sie
dann zum Hermannplatz bei Kilometer
16,5. Wenn Sie einen schnellen Anschluss
haben, können Sie auf der Rückfahrt
schon an der Eisenacher Straße aussteigen, bei Kilometer 21. Danach fahren Sie
weiter zum Fehrbelliner Platz (Kilometer 32). Anschließend geht es zurück zum
U-Bahnhof Yorckstraße und von dort mit
5-km-Durchgangszeiten
Km
Straße
Spitze Läufer
Schluss Läufer
Start
Straße des 17. Juni (Kl. Stern)
08:45
09:25
05
Alt Moabit
08:59
10:09
10
Torstraße
09:14
10:53
15
Reichenberger-Straße
09:29
11:37
20
Yorckstraße
09:44
12:21
Hälfte
Goebenstraße
09:47
12:31
25
Rheinstraße
09:59
13:05
30
Hohenzollerndamm
10:14
13:50
35
Tauentzienstraße
10:29
14:34
40
Jerusalemer Straße
10:44
15:18
42
Straße des 17. Juni
10:50
15:36
> Die Rollstuhlfahrer starten um 8:20 Uhr, und die Sieger werden etwa
um 9:40 Uhr das Ziel erreichen.
> Die Handbiker starten um 8:28 Uhr, die schnellsten werden etwa
um 9:28 Uhr im Ziel erwartet.
der S-Bahn bis Potsdamer Platz (Kilometer 38,5), von wo Sie zu
Fuß durch die Ebertstraße zum Brandenburger Tor und dem
Ziel gelangen.
Start und Ziel zu Fuß
Das ist beim BMW BERLIN-MARATHON überhaupt kein Problem. Und Sie können noch mehr sehen als nur Start und Ziel.
Positionieren Sie sich nach dem Start an der Siegessäule (nördlichen Seite). Gehen Sie anschließend über Spreeweg und Paulstraße bis zur Bahnunterführung und dort nach der Unterführung rechts in die Lüneburger Straße. Nach einigen hundert
Metern kommen Sie an die Strecke, die dort auf der Straße Alt
Moabit verläuft. Dort können Sie an der Strecke entlang gehen,
bis Sie in der Reinhardtstraße sind. Über die Luisenstraße sind
Sie in ca. zehn Gehminuten an der Straße Unter den Linden, wo
die Läufer kurz vor dem Ziel durchlaufen.
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Bambinilauf
Das Rahmenprogramm
beim 40. BMW BERLIN-MARATHON
Vom Frühstückslauf über den Bambinilauf bis zum mini-MARATHON und dem Marathon der Inline Skater oder der Andacht am Samstagabend – das Rahmenprogramm des BMW BERLIN-MARATHON hat seine festen Größen und bietet
mit der Sport- und Gesundheitsmesse BERLIN VITAL Herbst wie immer vielfältige Angebote.
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Frühstückslauf
Mittwoch, 25. September,
Filmtheater am Friedrichshain
Film-Premiere „The Unknown Runner“
Eine niederländische Produktion begleitete den kenianischen Topläufer Geoffrey
Kipsang in seiner Heimat und bei Wettkämpfen in Europa. Sie zeigt die einfachen Lebensumstände der kenianischen
Läufer, für die der Erfolg bei Laufwettbewerben im Ausland und die damit verbundenen finanziellen Möglichkeiten Antrieb
zur Existenzsicherung und den Unterhalt
ganzer Familien-Clans bedeutet. Weitere
Vorstellungen am Freitag und Samstag.
26. bis 28. September, Filmtheater am
Friedrichshain
Donnerstag bis Samstag, 26.– 28. September
BERLIN VITAL, Sport und Gesundheitsmesse
Sonntag, 22. September, Kunstfabrik Schlot
Literaturmarathon
Eingeleitet wird das Rahmenprogramm des
Jubiläumsmarathons mit dem Literaturmarathon am 22. September (17 Uhr), der zum
25. Mal stattfindet. Hier lesen Autoren aus
ihren Werken, die sich unmittelbar oder im
weitesten Sinne mit dem Thema „Laufen“
befassen. Was in einer Ecke der Deutschlandhalle bei der Marathonmesse 1989
begann, ist heute Kult. Beim Literaturmarathon lasen schon Autoren wie Günter Herburger, llan Silitoe oder Volker Schlöndorff.
Heute findet diese Veranstaltung im Jazzclub Schlot statt, ein Jubiläumsbuch „Lit.
BERLIN-MARATHON“ krönt den Anlass
und wird dort vorgestellt.
Hier muss jeder hin, denn hier gibt es die
Startunterlagen für Läufer und Inline Skater. Der historische Flughafen Tempelhof
dient seit einigen Jahren als Messe-Standort. Das Betreten dieses riesigen Gebäudes,
das noch heute u den größten zusammenhängenden Gebäudekomplexen weltweit
zählt, ist außerhalb von Veranstaltungen
nur im Rahmen einer Führung möglich.
190 Aussteller aus dem In- und Ausland
freuen sich hier auf rund 100.000 Besucher an den drei Messetagen. Daneben
finden auf dem Messegelände Wettbewerbe für die Kleinsten statt, zum Beispiel der
Inline Skating Kids-Cup, der Bambinilauf und die Preisverleihung des KinderMalwettbewerbs. Außerdem befindet sich
hier der Souvenirstand von SCC EVENTS
sowie der Sportmedizinische Service des
Medical Teams von SCC EVENTS. Kompetente Mediziner des BMW BERLIN-
MARATHON Medical Teams stehen den
Sportlern bei Fragen und Problemen zur
Verfügung. Die Messe BERLIN VITAL
BIETET vielfältige Gelegenheiten, sich
rund um die Themen Laufen, Triathlon,
Skaten und Fitness allgemein zu informieren und auch einzukaufen.
Samstag, 9.30 Uhr, Schloss Charlottenburg
Der Frühstückslauf zum Olympiastadion
Warmlaufen mit anschließendem Frühstück: Traditionell versammeln sich die
Frühstücksläufer am Samstag-Vormittag
vor dem Charlottenburger Schloss, um
von dort 6 km zum Olympiastadion zu joggen (kein Wettkampf!). Rund 11.000 Läuferinnen und Läufer werden erwartet. Am
Stadion erhalten alle Teilnehmer ein Frühstück angeboten. Verkleidungen und Flaggen sind ausdrücklich erwünscht. Keine
Anmeldung erforderlich.
Samstag, 10 Uhr,
Eingangshalle BERLIN VITAL
Siegerehrung des Kinder-Malwettbewerbs
Auf der Messe BERLIN VITAL findet
wieder die Ausstellung der von Kindern
gemalten Laufbilder statt (Eingangshalle), außerdem werden die Sieger des Malwettbewerbs geehrt. Das Motto lautete
wieder: „Laufen macht Spaß – gemeinsam laufen macht mehr Spaß“. Rund 200
Bilder sind entstanden, die von den Kindern mit viel Phantasie und Fleiß gemalt,
gezeichnet oder als Collage gestaltet wurden. Wieder haben nicht nur Kinder in
Berlin und Deutschland für den Wettbewerb gemalt, gezeichnet und geklebt, sondern in vielen Ländern Europas. Die Siegerbilder werden auf Postkarten gedruckt,
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Herbst 2013
die gegen eine Spende zu erwerben sind.
Das Spendengeld geht ohne Abzüge an die
Schule „Marathon“ im äthiopischen Dorf
Shafamu. Die besten Darstellungen in
den jeweiligen Altersklassen werden ausgewählt und die kleinen Künstler geehrt.
Ab Donnerstag (26.9.) 14.00 Uhr, können
für den 8. Malwettbewerb bereits neue
Bilder entstehen. Vor Ort, ebenfalls in der
Haupthalle, wird alles vorhanden sein,
was die kleinen Künstler zum Arbeiten
brauchen, dazu ein Team, das bei Bedarf
auch mit Ideen weiterhilft.
Samstag, 11 Uhr, Flughafen Tempelhof
Bambiniläufe für die Kleinsten
Kinder-Malwettbewerb
Kinder bis zehn Jahre laufen auf dem
Vorfeld des historischen Flughafens Tempelhof Strecken von 500 bis 1.000 m. Mitmachen können Kinder bis zehn Jahre
(Jahrgang 2002 und jünger). Die Startnummern gibt es auf der Sport- und
Gesundheitsmesse BERLIN VITAL für3
Euro. Gestaffelt nach Alter erhalten die
Kinder ein kleines Geschenk. Die Läufe
beginnen um 11 Uhr.
Samstag, 15.20 Uhr, Potsdamer Straße
mini-MARATHON
Deutschlands größter Schülerlauf findet
am Vortag des „großen Marathons“ statt.
Rund 10.000 Schüler und Jugendliche laufen dabei die letzten 4,2195 km der Marathon-Originalstrecke durch das Brandenburger Tor bis ins Ziel auf der Straße des 17.
Juni. Es gibt keine Einzelwertung; gezählt
wird nur das Ergebnis von Schul-Teams,
bestehend aus 10 Personen. Ein besonderer Reiz dabei: Die erzielte Gesamtzeit
lässt sich mit „normalen“ Marathonzeiten
vergleichen. Der Start ist am Samstag um
15.20 Uhr auf der Potsdamer Straße Höhe
Sigismundstraße.
mini-MARATHON
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Samstag, 20.30 Uhr, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Ökumenisches Abendgebet
Dieser Gottesdienst blickt auf eine lange Tradition zurüc. Im
Mittelpunkt des Ökumenischen Abendgebetes steht die Predigt, die sich jeweils um die Themen „Laufen“ bzw. „Marathon“ dreht.
Sonntag, 8.45 Uhr, Straße des 17. Juni
Start 40.BMW BERLIN-MARATHON
Startschuss durch Haile Gebrselassie sowie den Regierenden
Bürgermeister Klaus Wowereit und Günter Netzer, Ex-FußballWeltmeister. Zusammen mit Roland Krüger, BMW-Vertriebschef Deutschland schicken sie Rollstuhlfahrer, Handbiker und
über 40.000 Läuferinnen und Läufer auf die Marathontour
durch die Hauptstadt.
Sonntag, 8.20 – 13.30 Uhr
Der Marathon live in der ARD und beim rbb
Der 40. BMW BERLIN-MARATHON wird live in der ARD und
beim RBB übertragen. Von 8.20 bis 11.30 läuft der Jubiläumsmarathon in der ARD, danach bis 13.30 Uhr beim RBB. Das
Weltbild (8.40 bis 11.30 Uhr) wird von HBS im Auftrag von Veranstalter SCC EVENTS produziert und ist in über 80 Ländern
zu sehen. Das Rennen kommentiert Ralf Scholt, auf der Strecke
ist Motorradreporter Jens-Jörg Rieck unterwegs. Moderation:
Alexander Bommes und Sarah Beckmann.
Sonntag, 20 Uhr, Kosmos, Karl-Marx-Allee 131 a
Abschlussparty
Mit 42 Kilometern in den Beinen lässt es sich besonders gut
feiern, und es soll bei dieser Party sogar Läufer geben, die sich
rhythmisch bewegen.
Die Party danach
In der Marathonwoche und am Sonntag Marathonstimmung auf
den Partnersendern RTL 104.6 und Spreeradio 105.5.
Für Stimmung rund um den Marathon und vor allem an der
Strecke sorgen auch in diesem Jahr unsere Partnersender
RTL 104.6 und Spreeradio. Wer in der Marathonwoche und
am Marathon-Wochenende auf dem Laufenden bleiben will,
schaltet diese Marathonwellen ein. RTL 104.6 bespielt einen
Aktionspunkt am Potsdamer Platz, Spreeradio 105.5 am Breslauer Platz.
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Sonntag, 27. Oktober 2013
www.bmw-frankfurt-marathon.com
BMW Frankfurt Marathon
Sonnemannstr. 5
60314 Frankfurt am Main
Telefon +49 (0)69 3700468-0
mail@frankfurt-marathon.com
Die Rennrollstuhlfahrer beim 40. BMW BERLIN-MARATHON
Ein historischer Rückblick
1974, die Geburtsstunde des BERLINMARATHON, war auch eine magische
Jahreszahl für die Rollstuhlfahrer. Der USAmerikaner Bob Hall hatte die 42,195 km als
Erster im Rollstuhl bewältigt und damit eine
Bewegung initiiert, die den Sport Behinderter revolutionierte. Rollstuhlfahrer waren
schließlich Patienten und auf Dauer kaputt,
so sahen es die Mediziner damals, und
die relative Gesundheit sollte durch solch
unsinniges Tun nicht auf’s Spiel gesetzt werden. Aber die Patienten waren uneinsichtig,
und so schwappte die Pionierleistung über
den Atlantik auch nach Deutschland und fiel
hier auf fruchtbaren Boden.
Sieben Jahre später, als 1981 der BERLIN-MARATHON aus dem Grunewald
auf die Straßen der Großstadt – also auf
berollbares Pflaster – kam, war das schon
ein Kraftakt an politischer und logistischer
Überzeugungsarbeit an den Stadtvätern.
Und nun meldete sich auch noch Errol
Marklein mit weiteren sieben Rollstuhlfahrern, um beim ersten Marathon auf den
Berliner Straßen teilzunehmen.
Geprägt vom damaligen öffentlichen
Bild von Rollstuhlfahrern waren die Vorbehalte des Veranstalters um Horst Milde
und Christoph Kopp natürlich groß. Aber
Marklein wusste Erstaunliches zu berichten und hatte im Schlepptau unter anderem jenen Bob Hall dabei, und so nahm
die Sache ihren Lauf. Noch erstaunter
waren Veranstalter und Publikum, den
Österreicher Georg Freund nach exakt
2:08:44 Stunden als Ersten im Ziel des 8.
BERLIN-MARATHON begrüßen zu kön-
66 www.scc-events.com
nen – einen Rollstuhlfahrer. Seitdem sind
die leichtathletischen Rennrollstuhlfahrer
eine feste Größe in Berlin. Ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass der BERLIN-MARATHON – über Jahre mit dem
größten Rollstuhlfahrerfeld – Wesentliches geleistet hat bei der weltweiten Entwicklung dieser Sportart und durch seine
Offenheit und Selbstverständlichkeit der
Integration von Rollstuhlsportlern beispielgebend war und ist.
In den Jahren wurden hier acht Weltbestzeiten erzielt. Vom bekanntesten der
Rollis, dem Schweizer Heinz Frei, allein
drei Mal. 1994 wurde der BERLIN-MARATHON als Weltmeisterschaftslauf des
Internationalen Paralympischen Komitee
(IPC) ausgetragen.
Leider hat sich seitens des IPC die
Kernsportart Rollstuhlmarathon sehr fragwürdig entwickelt. Während von 1984 bis zu
den Paralympischen Spielen 2004 in Athen
und allen Weltmeisterschaften der Marathon in allen Funktionsklassen ausgetragen wurde, sind seit 2008 in Beijing, danach
2012 in London und in diesem Jahr bei der
WM in Lyon die Tetraplegiker-Klassen T51
und T52 entgegen dem internationalen
Reglement ausgeschlossen. Eine plausible
Begründung ist nicht zu erfahren, Proteste
laufen ins Leere. So übernehmen Stadtmarathons und immer dabei der 40. BMW BERLIN-MARATHON in eigenem Selbstverständnis die Aufgabe, allen Rollstuhlfahrern, gleich
welcher Behinderungsschwere, ihren Sport
in der großen Gemeinschaft anerkannt und
angemessen ausüben zu können.
Ein Ausblick auf das diesjährige Feld:
In der T51 misst sich der Saarbrücker Stefan Strobel (R 13) mit dem Briten Michael
Marten (R14).
In der „offenen“ Klasse T3/4 ist der Sieger von Berlin 2012, Marcel Hug (R 2, SUI)
der klare Favorit. Und natürlich wird sein
Landsmann Heinz Frei (R 1), 19-facher
Sieger in Berlin, bei seiner 28. Teilnahme
versuchen, den 20. Sieg zu erringen.
Immerhin hat er vor kurzem mit Platz
vier bei der WM in Lyon nur knapp eine
Medaille verfehlt.
Bei den Frauen präsentieren sich gleich
drei Schweizerinnen. Mit Manuela Schär
(RF 3) tritt die frisch gebackene Weltmeisterin von Lyon an, die sich ein spannendes
Rennen mit der Gewinnerin der Bronzemedaille, Edith Wolf-Hunkeler (RF 1) liefern dürfte. Das Trio wird komplettiert mit
Patricia Keller (RF 2).
Dr. Reiner Pilz
Favoriten
Männer T53/54
R2
Marcel Hug
R1
Heinz Frei
R3
Hiroyuki Yamamoto
Männer T51
R 13
Stefan Strobel
R 14
Michael Marten
Frauen T53/54
RF 3
Manuela Schär
RF 1
Edith Wolf
RF 2
Patricia Keller
SUI
CHE
JPN
GER
GBR
SUI
SUI
SUI
Das Rennen der Handbiker beim 40. BMW BERLIN-MARATHON
Zum 10. Mal Handbike-Trophy in Berlin
Ein Rückblick anlässlich des MarathonJubiläums: Wir schreiben das Jahr 2004
und der Handbikesport hat einen immer
größeren Zulauf. Die neu ins Leben gerufene Handbike -Trophy wird ins Leben
gerufen. Sieben Marathons haben sich die
Organisatoren der H-T ausgeguckt und
Verhandlungen mit den Verantwortlichen
der großen Städtemarathons aufgenommen. Das Ergebnis: Zur großen Freude
der Handbikeszene durften sie neben den
Marathons in Bonn, Hamburg, Düsseldorf,
Mannheim, Köln, und Frankfurt, am 26.
September 2004 auch beim 31. BERLINMARATHON starten. Damit wurde eine
Erfolgsgeschichte eingeläutet, wie sie bis
heute ihresgleichen sucht.
2004 Schon im ersten Jahr kommen 105
HandbikerInnen durchs Ziel. Sieger Errol
Marklein (GER) gewinnt in der Zeit von
1:17:02 Stunden. Bei den Frauen dominiert
die Niederländerin Monique van der Vorst.
2005 Highlights sind der Weltrekord in der
Tetraklasse vom Österreicher Christoph
Etzlstorfer. Mit 1:28:05 war das im Jahr
2005 eine „Hammerzeit“.
2006 Alle warten gespannt auf das Duell
zwischen den Top Favoriten Wim Decleir
(BEL) und Errol Marklein (GER). Aber
schon beim Start wird das Rennen
entschieden. Marklein hat so intensiv für
seinen letzten Marathon trainiert, dass
er schon beim Start den Antrieb seines
Handbikes zerlegt – Decleir gewinnt.
2007 Der 34. BERLIN-MARATHON ist
mit 160 Zielankünften der bis Dato größte
Handbikemarathon in der Hauptstadt.
Das Rennen kann wiederum Wim Decleir
für sich entscheiden. 15 weitere Fahrer
kommen nur wenige Sekunden getrennt
durchs Ziel.
durch. Den Frauenwettbewerb gewinnt
die
paralympische
SilbermedaillenGewinnerin Karen Darke (GBR).
aus dem Jahr 2006. Bernd Jeffré (GER)
pulverisierte diese Zeit mit 1:05:44 und
bleibt erstmals beim Berlin Marathon
deutlich unter den bis dahin magischen
1:10:00 Stunden.
2013 In diesem Jahr wurde die Anmeldung
bei 181 Athleten aus 20 Nationen
geschlossen; es wären gerne noch mehr
gekommen. Wie bei den Läufern, ist
allerdings die Anzahl der Startplätze
limitiert.In diesem Jahr ist der 40. BMW
BERLIN-MARATHON gleichzeitig das
10. Handbikerennen und das finale
Abschlussrennen 2013 der Rennserie
Handbike-Trophy.
2009 Sieger bei den Männern wird Torsten
Die Favoriten Der Pole Rafal Wilk mit
Purschke (GER) und bei den Frauen die
ins Liegebike gewechselte Monique van
der Vorst (NED).
Doppelgold in London, Vico Merklein, der
in diesem Jahr beim Heidelberg-Marathon
mit 58:56 min Weltrekord fuhr, sowie
Bernd Jeffré (GER), Arkadiuzs Skrzipinski
(POL), Walter Ablinger (AUT) und Torsten
Purschke (GER).
Bei den Frauen gelten die Marathon
Weltrekordhalterin / Liegebike Silke Pan
(GER) zusammen mit Paralympic Bronzemedaillen Gewinnerin Svetlana Moshkovich (RUS) und der zweimaligen Berlin-Siegerin Ursula Schwaller (SUI) als
aussichtsreiche Kandidatinnen auf den
Sieg.
2008 1:11:03 war der Streckenrekord
2010 Bernd Jeffré und Vico Merklein
setzen sich vom übrigen Feld ab und fahren
alleine gegen den Wind und ohne den
anderen eine Chance zu lassen. Merklein
gewinnt den Sprint und zum ersten Mal in
Berlin. Die Schweizerin Ursula Schwaller
siegt überlegen im Frauenwettbewerb.
2011 Ursula Schwaller gewinnt auch
2011, dieses Mal mit Streckenrekord.
Vico Merklein kündigt einen neuen
Streckenrekord an und setzt diese
Vorhersage eindrucksvoll mit 1:04:12
Stunden um.
www.handbike-trophy.de
Jörn Kreinberg
2012 In einem packenden Rennen setzt
sich Vico Merklein im Sprint vor Rafal Wilk
www.scc-events.com 67
Handküsschen
auf der Zielgeraden
Uta Pippig gewann den
BERLIN-MARATHON dreimal.
Das Bild zeigt sie bei ihrem
letzten Sieg 1995 und bei der
anschließenden Siegerehrung.
Uta Pippig zählte in den 90er Jahren zu den besten Marathonläuferinnen der
Welt. Zum Jubiläumsmarathon kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück.
Uta Pippig begeisterte in den 90er Jahren
mit einer Reihe von großen Marathonsiegen. Die sympathische und beliebte Läuferin war 1994 und ’95 die Nummer eins
in der Welt über die klassische Distanz. Im
Ostteil Deutschlands aufgewachsen, war
sie unmittelbar nach dem Fall der Berliner
Mauer zunächst in die Nähe von Stuttgart
gezogen, kam jedoch 1990 in ihre Heimatstadt Berlin zurück. In jenem Jahr gewann
Uta Pippig den BERLIN-MARATHON, der
erstmals auch durch Ost-Berlin führte und
dadurch weltweit für Aufmerksamkeit
sorgte. Den BERLIN-MARATHON gewann
68 www.scc-events.com
sie im Trikot des Veranstalters SC Charlottenburg auch in den Jahren 1992 und ’95.
Als nach wie vor einzige Deutsche gelang
ihr 1993 ein Sieg beim New York Marathon. Im Frühjahr 1994 sorgte Uta Pippig
beim Boston-Marathon für eine Sensation.
Sie gewann das Rennen mit einem Streckenrekord von 2:21:45 Stunden, der bis
dato drittschnellsten Zeit einer Frau weltweit. Mit Siegen in Boston 1995 und ’96
schaffte sie einen Hattrick beim ältesten
City-Marathon der Welt. 1996 gewann sie
dabei in einem dramatischen Rennen die
100. Auflage des Boston-Marathons. Zwei-
mal wurde sie nach ihren Boston-Triumphen vom damaligen Präsidenten Clinton
ins Weiße Haus eingeladen, um mit ihm zu
joggen.
Heute lebt Uta Pippig in Boulder (Colorade, USA) und leitet „Take The Magic
Step“, ihr Unternehmen, das sich zum Ziel
gesetzt hat, Menschen auch mit Hilfe des
Laufsports zu einem gesünderen Lebensstil und zu einem größeren Wohlbefinden zu führen. „Take The Magic Step“
engagiert sich zudem stark im karitativen Bereich, vor allem bei der Unterstützung von unterprivilegierten Kindern. Als
Ehrengast kehrt Uta Pippig zum 40. BMW
BERLIN-MARATHON zurück. Im Vorfeld
gab die 48-Jährige das folgende Interview:
Vor 23 Jahren haben Sie den geschichtsträchtigen BERLIN-MARATHON gewonnen, der wenige Tage vor der Wiedervereinigung erstmals durch beide Teile der Stadt
führte. Welche Erinnerungen haben Sie an
dieses Rennen?
Uta Pippig: Dieser Lauf war für so viele
Menschen ein außergewöhnliches Erlebnis. Ich kann mich ganz besonders an die
grenzenlose Freude der Menschen, aber
auch an die Erleichterung und Freudentränen vieler erinnern, nun ohne die mitten durch die Stadt führende Mauer leben
zu können. Wir konnten einfach durchlaufen. Es war ein Marathon, bei dem ich eine
Gänsehaut hatte, als ich drei Tage vor der
Wiedervereinigung gemeinsam mit meinen Freunden und allen anderen Läufern
durch das Brandenburger Tor rannte in
eine gute und atemberaubende Zukunft.
Für so viele Menschen war es eine bewegende Zeit, die uns geprägt und vereint hat.
Anfang der 90er Jahre folgte Ihr Aufstieg in
die Marathon-Weltspitze mit Siegen in New
York und Boston – welches war Ihr größtes
Rennen und welches Ihr schönstes?
Der bewegende Berlin-Marathon 1990
gemeinsam mit den vielen Lauffreunden
aus Ost und West und die 100. Auflage des
Boston-Marathons 1996, das waren jeweils
unglaublich schöne Rennen. Als ehemalige ostdeutsche Athletin 1990 durch das
Brandenburger Tor laufen zu können und
dann das Rennen auch noch zu gewinnen, war ein sehr emotionales und bewegendes Erlebnis. Davon hätte ich zwölf
Monate vorher nicht einmal zu träumen
gewagt. Aus leistungssportlicher Sicht ist
es der Erfolg beim Boston-Marathon 1996.
Damals, 1996, war ich so gut vorbereitet
wie nie zuvor auf einen Marathon. Doch
schon nach einigen Kilometern bekam ich
Magenprobleme und etwas später sogar
Durchfall. Ich hatte bereits einen großen Rückstand auf die Kenianerin Tegla
Loroupe, aber nach einer langen Aufholjagd konnte ich doch noch gewinnen –
ich habe so viele Erinnerungen an diesen
Lauf.
In Berlin gewannen Sie noch zweimal –
1992 und 1995 – was war das Besondere
für Sie am BERLIN-MARATHON – gibt es
spezielle Erinnerungen an diese Läufe?
Ja, vor allem an die tolle Atmosphäre. Die
Berliner Zuschauer sind einfach klasse. Ich schätze die Liebe der Menschen
zu ihrem Marathon so sehr. Das weltweite Interesse an dem Rennen ist riesig und
die Organisation einmalig. Damals führte die Strecke ja noch von der Straße des
17. Juni in Richtung Brandenburger Tor,
dann ging es in einer Schleife durch den
östlichen Teil der Stadt, später ganz in der
Nähe meiner Wohnung in Steglitz vorbei,
über den Wilden Eber mit seiner verrückten Stimmung und schließlich ins Ziel
auf dem Kurfürstendamm. Der BERLINMARATHON hat damals wie heute eine
wirklich geschichtsträchtige Strecke durch
unsere wunderschöne Stadt. Sehr gut habe
ich auch die vielen frohen Gesichter und
die motivierenden Anfeuerungsrufe, die
einen einfach ins Ziel getragen haben,
in Erinnerung. Oh, da fällt mir ein: Wir
sind das Rennen immer etwas zu schnell
angegangen, denn es ging schon nach
gut drei Kilometern durch das Brandenburger Tor. Jeder wollte dort als einer der
ersten hindurch laufen. Das war renntaktisch schwierig und es wäre wohl für mich
einfacher gewesen, auf der heutigen Strecke zu laufen: Ein Schlussspurt durch das
Brandenburger Tor – besser und schneller
geht es doch gar nicht!
Sie leben seit vielen Jahren in den USA –
was machen Sie zurzeit?
Der Schwerpunkt meiner Tätigkeiten ist
die Arbeit für meine Take The Magic StepStiftung. Hier geht es darum, verschiedene Wohltätigkeitsorganisationen zu unterstützen, ganz besonders liegen uns dabei
unterprivilegierte Kinder am Herzen. Im
Rahmen dieser karitativen Tätigkeiten
betreue ich darüber hinaus auch die Läufer der ,Hoyt Foundation’, wenn sie sich
auf den Boston-Marathon vorbereiten.
Und einige Teilnehmer des BMW BERLIN-MARATHON erhalten von mir Ratschläge für Ihr Training in Vorbereitung
Oben: Uta Pippig zusammen mit Heinz Lüdemann,
ihrem ersten Trainer und Entdecker, 2006 im Stadion von Petershagen, wo alles anfing. „Utsch, bleib’
locker im Gesicht“, rief er dann, erinnert sie sich.
Lüdemann wurde 86 Jahre alt (1924 – 2011).
Unten: Uta Pippig schickt Küsschen an die Zuschauer
auf der Zielgeraden bei einem Rennen in Boston –
so kannte und liebte man sie.
auf Berlin. Und sehr am Herzen liegt mir
meine Vortragsserie: ,Running To Freedom™ – Laufend in die Freiheit’, die sich
mit dem Wert von Freiheit und Wohlbefinden beschäftigt.
Parallel zur Stiftung und „Running To
Freedom“ arbeite ich am Take The Magic
Step-Programm. Take The Magic Step
steht für den Schritt aus der Tür, den ersten Schritt auf einem neuen Weg. Unser
Konzept ist es, Menschen zu helfen, zu
einem größeren Wohlbefinden zu gelangen – durch Inspiration, fundiertes Wissen
und Veränderungen ihrer Lebensgewohnheiten wollen wir sie für die Idee von geistiger und körperlicher Fitness begeistern.
Behutsam und bewusst, Schritt für Schritt.
Natürlich spielt der Laufsport dabei eine
besondere Rolle. Und die entsprechenden
Inhalte publizieren wir auf meiner Webseite www.takethemagicstep.com .
Welche weiteren Verbindungen nach
Deutschland haben Sie noch?
Sehr liebevolle. Eine Kinderhilfsorganisation, die wir über unsere Stiftung unterstützen, liegt mir sehr am Herzen: Die
Kinderhilfe in Petershagen-Eggersdorf,
meinem Heimatort in der Nähe von Berlin, wo auch meine Eltern leben. Und mit
großem Dank und tiefer Wertschätzung
arbeite ich schon seit vielen Jahren mit
meinem talentierten und liebevollen Take
The Magic Step-Team zusammen, dessen
Mitglieder nicht nur aus den USA sondern
auch aus Berlin und der Pfalz kommen. Es
sind Freunde, die mich bei meinen Ideen,
Zielen und Projekten bezüglich der Stiftung sowie Take The Magic Step und damit
auch ,Running To Freedom’ unterstützen.
Ich bekomme von ihnen auch emotional
viel Feedback – das macht einfach Spaß.
Nach Hause habe ich zu meiner Familie
und meinen Freunden immer eine ganz
enge Verbindung. Ich bin gerne in Berlin
und freue mich riesig, dass ich mit Euch
allen zusammen den 40. BMW BERLINMARATHON feiern kann – vielen Dank!
Wie oft und welche Strecken laufen Sie
selbst noch?
Ich bin noch gehandicapt, denn ich musste mich im vergangenen Jahr einer Operation an der Oberschenkel-Muskulatur
unterziehen. Danach hatte ich eine lange
Therapiezeit bis ich die ersten Laufeinheiten ohne größere Probleme absolvieren
konnte. Inzwischen habe ich wieder einen
lockeren Laufrhythmus. Aber ich brauche
noch etwas Zeit, um die gesamte Muskulatur des Beines zu kräftigen. So kombiniere ich das Laufen mit Schwimmen und
Radfahren. Drei- bis viermal in der Woche
jogge ich so etwa 10 Kilometer, manchmal,
wenn ich einen guten Tag erwische, auch
etwas länger.
Jörg Wenig
www.scc-events.com 69
Laufen ist Rhythmus
80 Bands, Trommelgruppen und Musik in allen Stilrichtungen: Der Musikmarathon
beim BMW BERLIN-MARATHON sorgt für Stimmung bei Läufern und Zuschauern
Jedes Jahr am 21. Juni wird in 520 Städten
auf allen fünf Kontinenten die Fête de la
Musique gefeiert. Ein durchaus vergleichbares Musikspektakel ereignet sich Ende
September am Marathonsonntag, wenn
die Strecke des BMW BERLIN-MARATHON zur Bühne wird für mehr als 80
Live-Bands. Über 1.000 Musiker in Gruppen aller Stilrichtungen schieben die Läufer in Richtung Ziel, bringen die Zuschauer zum Tanzen und erzeugen einzigartige
Wechselwirkungen zwischen allen Beteiligten. Zu den Highlights zählen eine Sambaband am Wilden Eber, wilde türkische
Gitarrenpower am Kottbusser Tor und
eine 20-köpfige Bigband direkt vor der
Traditions-Jazzkneipe Yorkschlösschen.
Kaum sind die Klänge einer Band außer
Hörweite, ist schon die nächste zu hören.
Kurz nach dem Durchlaufen des Brandenburger Tores steigert sich der Herzrhythmus noch um eine Frequenz. Das
Ziel dicht vor Augen, die Tribünen gefüllt
mit der jubelnden tosenden Menge, folgt
der absolute Höhepunkt: Je nach Nationalität oder Zugehörigkeit zu einem Bundesland der einlaufenden Finisher wird ein
passender Song gespielt. Der Moderator
70 www.scc-events.com
begrüßt die Marathonhelden persönlich
und die volle Aufmerksamkeit der Fangemeinde ist den Auserwählten gewiss.
Und so fing alles an: Ende der 80er-Jahre lag der Platz am Wilden Eber noch beim
Knackpunkt Kilometer 35, wo der „Mann
mit dem Hammer“ lauert. Besondere Motivation ist bitter nötig. Um die Marathonis
anzutreiben, wurde eine Perkussionstruppe aus Detmold engagiert. Es tanzten
Cheerleader, und so wurde der Wilde Eber
früh zu einem der bestbesuchten Standorte an der Marathonstrecke, ein Stimmungshöhepunkt der besonderen Art. Als
es Meinungsverschiedenheiten zwischen
den Kleidungssponsoren der Trommler
und des BERLIN-MARATHON gab, verabschiedete man sich voneinander. „Das
können wir auch alleine mit Gruppen aus
der Stadt bewerkstelligen, die wir dann
sponsorengerecht einkleiden“, sagte man
sich. Der Startschuss zum Musikmarathon
in Berlin war gefallen.
Der Mann hinter dem Musikmarathon
ist gebürtiger Holländer, Langzeit-Berliner und heißt John Kunkeler: Er war
von der ersten Stunde dabei, ist Kopf und
Macher in einer Person und taktet alle
Bands ehrenamtlich ein. Mitte der 90erJahre eröffnete er einen der angesagtesten Jazz-Clubs der Stadt, den „Schlot“. Er
ist selbst passionierter Langstreckenläufer
und erzielte seine Bestzeit über die Königsdisziplin von 2:26:47 h im zarten Marathonalter von 42 Jahren.
Die Idee, den BERLIN-MARATHON mit
Live-Musik an der Strecke für die Teilnehmer und Zuschauer noch attraktiver zu
machen, kam hervorragend an. Die Bands
schwärmten von der tollen Stimmung und
meldeten sich bei Kunkeler gleich wieder für das darauffolgende Jahr an. Das
verrückte Marathonspektakel sprach sich
schnell unter den Musikern herum. Es
gab immer mehr Nachfragen von neuen
Bands. Die rasante Entwicklung setzt sich
bis heute fort. Den vielen internationalen
Läufern stehen die Musikstile aus aller
Welt gegenüber. Das 42 km lange Straßenfest wird immer bunter.
Die interaktive Streckenkarte, die Bandinfos mit Videos, Hörbeispielen und die
Fotogalerie finden Sie unter:
www.berlin-marathon.com/veranstaltung/
musikmarathon
Vincent Dornbusch
26.2 MILES
MAKE IT A RACE.
YOU MAKE IT
THE MARATHON.
ingnycmarathon.org
#ingnycm
Vermischtes / Marathon News
Der unbekannte Läufer:
Weltpremiere in Berlin
Ein Dokumentarfilm über einen
kenianischen Läufer
„The Unknown Runner“ heißt ein Dokumentarfilm über den kenianischen
Topläufer Geoffrey Kipsang. Die niederländische Produktion zeigt den jungen Läufer in seiner Heimat im TeamTrainingslager seines holländischen Managers Jos Hermens mit
O-Tönen von Trainern wie Patrick Sang oder Renato Canaova und
seinem ehemaligen High School Lehrer. Vor allem die Lebensumstände, das soziale Milieu im kenianischen Hochland wird in
beeindruckenden Bildern gezeigt, wie man sie nie gesehen hat,
wo die Läufer aus Ostafrika seit Jahren alles gewinnen, was man
auf Mittel- und Langstrecken gewinnen kann.
Der Film wird in englischer Sprache gezeigt und ist nach seiner
Weltpremiere am 25. September (Berlin, Filmtheater am Friedrichshain) als Bezahlvideo auf Vimeo zu sehen. Weitere Vorstellungen gibt es am Freitag und am Samstag (27. / 28.09.)
www.theunknownrunner.com
Run
Once.
Run
Forever.
Der Kinofilm zum 40. BMW BERLIN-MARATHON
Der Kinofilm zum
40. BMW BERLIN-MARATHON
Run Once, Run Forever
Ein Film anlässlich des BMW BERLINMARATHON-Jubiläums wird am Samstag, 28. September, im Cine-Star (Kino
7), Sony Center, Potsdamer Platz gezeigt.
Gezeigt werden Sequenzen rund um
Von René Hiepen
28.9.2013 Cine-Star, Sony Center, Berlin
den BMW BERLIN-MARATHON, vom
Auftragen der Blauen Linie über die
Ankunft der Topathleten, das Rahmenprogramm bis zum Renntag mit allen Aktivitäten vor und hinter den Kulissen der größten
deutschen Eintages-Sportveranstaltung.
Der Film dauert 30 Minuten, es gibt acht Vorstellungen. Der
Eintritt ist frei. Die Anfangszeiten: 11 – 12 – 13 – 14 – 15 – 16
-17 – 18 Uhr. Karten gibt es auf der Sport- und Gesundheitsmesse
BERLIN VITAL (Stand in der Eingangshalle).
Das Jubiläumsbuch zum
Literaturmarathon
Seit 1990 gehört er zum kulturellen Rahmenprogramm, jetzt findet er bereits zum 25. Male statt:
der Literatur-Marathon, bei dem Autorinnen und
Autoren aus ihren eigenen laufliterarischen Werken vorlesen. Jetzt gibt es das Buch zum Literaturmarathon: Die Anthologie „Lit. BERLIN-MARATHON. Texte von der Strecke“ bietet Texte, die vom
BERLIN-MARATHON handeln. Sie alle sind in den
zurückliegenden rund 40 Jahren entstanden und
bereits irgendwo in Büchern publiziert wurden –
Berichte, Reportagen und Gedichte sind genauso
darunter zu finden wie Tagebücher und Romane
in Auszügen. Das Buch enthält Texte aus der Sicht
von Spitzenläufern, aber auch mitreißende Schilderungen über die Lust und das Leiden von Läuferinnen und Läufern beim BERLINMARATHON. Die Texte führen in
Streckenabschnitte, die heute gar
nicht mehr durchlaufen werden,
und sie lassen sich zeithistorisch
mit „vor der Wende“ und „nach
der Wende“ einordnen.
Zu den Autorinnen und Autoren gehören u. a. Achim Achilles
alias Hajo Schumacher, Günter
Herburger, Werner Sonntag, Arno
Surminski, Katherine Switzer,
Susanne Mahlstedt, Eva-Maria von Schablowsky,
die bekannten Fachjournalisten Manfred Steffny,
Martin Grüning, Klaus Weidt, Heiner Boberski und
Andreas Maier sowie Bernd Hübner, der sich an
seinen ersten BERLIN-MARATHON am 13. Oktober 1974 erinnert. Das Vorwort zum Buch, das insgesamt 40 Texten und einen umfangreichen Bildteil
enthält, hat der Oscar-Preisträger und mehrfache
Berlin-Marathon-Finisher Volker Schlöndorff (Potsdam) beigesteuert.
Das Buch ist erschienen im arete Verlag Hildesheim
und kostet 19,95 Euro.
Die App zum 40. BMW BERLIN-MARATHON bietet alles, was man braucht und wissen muss, sei
es als Läufer oder als Zuschauer. Abgesehen von allen wichtigen News und Infos rund um
den 40. BMW BERLIN-MARATHON inklusive Streckenplänen können Angehörige über eine
Tracking-Funktion ihnen bekannte Läufer orten. Außerdem gibt es Push-Benachrichtigungen
über den Stand des Rennens an der Spitze, dazu Trainingspläne und Anleitungen zu Kraftund Stretchingübungen.
72 www.scc-events.com
Marathon News
Hallo ich bin Fridolin Flink – das Maskottchen von SCC EVENTS! Aus dem
Grunewald kommend, beobachtete Fridolin heimlich unserer Veranstaltungen und war anscheinend von dem ganzen Trubel und der Stimmung
so angetan, dass er allen Mut zusammen nahm und anfragte, ob er nicht
bei uns anfangen kann. Passend zum 40. Jubiläumsmarathon hat er nun
also seinen ersten großen Auftritt. Trotz seiner stolzen Größe von 2,25m
ist „Frido“ ein ganz nettes und sympathisches Wesen, das gerne mit
Kindern wie Erwachsenen rumalbert und vor allem voller Hingabe alle
Sportler und Zuschauer anfeuert und motiviert. Auch wenn er manchmal
etwas frech ist, verbreitet er viel Spaß und freut sich deshalb auch schon
darauf, möglichst viele von Euch kennenzulernen.
„Sein letztes Rennen“ heißt ein Film mit Didi Hallervorden und
Heike Makatsch in den Hauptrollen, der am 10. Oktober Premiere feiert. Hallervorden spielt einen Rentner
und ehemaligen Marathonläufer, der sich im Altersheim
schwer integrieren kann und für den Berlin-Marathon trainiert. Szenen des Films wurden letztes Jahr beim BMW
BERLIN-MARATHON gedreht (Foto mit Didi Hallervorden
an den Yorck-Brücken).
Der 40. BMW BERLIN-MARATHON wird live in
der ARD und beim rbb übertragen. Von 8.20
bis 11.30 Uhr läuft der Jubiläumsmarathon
in der ARD, danach bis 13.30 Uhr beim
RBB. Das Weltbild (8.40 bis 11.30 Uhr)
wird von HBS im Auftrag von Veranstalter
SCC EVENTS produziert und ist in über 80
Ländern zu sehen. Das Rennen kommentiert
Ralf Scholt (Foto), auf der Strecke ist JensJörg Rieck auf dem Motorrad unterwegs. Die
Moderation liegt bei Alexander Bommes und
der rbb-Moderatorin Sarah Beckmann.
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„Ein total neues
Lebensgefühl“
Philipp Müller hat sich den BMW BERLIN-MARATHON als Ziel gesetzt, um die
Drei-Stunden-Marke zu „knacken“. Sein Weg zum Marathonläufer führte ihn
sozusagen von Null auf Hundert. Mit 20 Kilo weniger auf den Rippen lief er auf
bei seiner Marathon-Premiere vor einem Jahr auf Anhieb 3:15 Stunden.
Philipp Müller kam zum Laufen durch Arbeitskollegen, die
ihn anregten, bei der Berliner Wasserbetriebe Team-Staffel
im Tiergarten mitzulaufen. Er erinnert sich: „Zu diesem
Zeitpunkt war ich allerdings ein sehr gemütlicher Mensch
und hatte mit Sport nix am Hut. Ich verbrachte meine freie
Zeit lieber vor dem TV mit einer Tüte Chips in den Händen. Vor der Teamstaffel war ich auch nur zwei Mal laufen
und so war der Lauf für mich eine wahre Katastrophe. Auf
der einen Seite wollte ich natürlich eine gute Leistung fürs
Team abliefern, aber nach dem ersten Kilometer war ich
schon erledigt, dass ich mich vom Laufen ins Traben begab
und den Rest der Strecke sehr schleppend bewältigte. Ich
weiß nicht mehr genau wie lange ich für die 5km gebraucht
habe, aber es waren bestimmt an die 40 Minuten. Das war
so eine schockierende Erfahrung für mich zu sehen, wie
unsportlich ich war und löste in mir den Drang aus, dringend etwas zu ändern.“
Der Anfang war schwer
Philipp Müller bei der Berliner Wasserbetriebe TEAM-Staffel 2010 (links) und beim
Vattenfall BERLINER HALBMARATHON 2012. Zwei Jahre und 23 Kilo
liegen zwischen diesen Bildern.
74 www.scc-events.com
Philipp Müller wog damals 96 Kilo, und das Lauftraining
half ihm bei der Regulierung des Körpergewichtes. Der
Anfang war schwer: „Meistens war schon nach wenigen
hundert Metern wieder Schluss. Mein Körper verweigerte
das Weiterlaufen. Ich bekam kaum Luft, pumpte wie ein
Maikäfer und meine Beine fühlten sich schwer wie Blei an.
Da ich mich aber für meine Form und meine Körperfülle
schämte, kam es für mich nicht in Frage eine Trainingsgruppe aufzusuchen oder in einen Fitnessclub einzutreten.“
20 Kilo verlor er schließlich durch das Lauftraining in Kombination mit bewussterer Ernährung. Wettkämpfe dienten
dabei als Motivationshilfen, außerdem lernte er die spezielle Atmosphäre kennen, die er bei diesen Veranstaltungen
erlebte, was er heute noch zu schätzen weiß: „Die Sportevents dienen mir als Leistungskontrolle und ständige Motivation, aber auch als neue Herausforderung. Anfangs ging
es mir nur ums Abnehmen, um wieder zu einer vernünftigen Form zu finden. Im Training stellt man sich oft die
Frage: Wofür mach ich das, wo will ich hin? Und irgendwann reichte es mir nicht mehr aus, nur meinen Trainingsplan absolviert zu haben. Die Laufevents geben mir die
24. November 2013
Möglichkeit zu laufen und das ohne Unterbrechungen wie
Kreuzungen, Ampeln, Fußgänger, Fahrradfahrer und Autos.
Ich habe ein Erlebnis, das mir auch regelmäßiges Laufen
nicht geben kann. Ich treffe viele Gleichgesinnte, die genauso viel Spaß am Laufen haben, und wann hat man beim
Laufen schon mal so viele Menschen an der Laufstrecke,
die einem zujubeln. Ich glaube, das sind genug Gründe, um
an Laufevents teilzunehmen.“
Stephanie Fröba/sts
www.scc-events.com 75
er comunicare
Ein Jahr nach seiner Team-Staffel-Premiere 2010 schaffte er
die 5-km-Strecke in 25 Minuten, ein dreiviertel Jahr später
schaffte er den Vattenfall BERLINER HALBMARATHON in
1:37 Stunden, und schließlich kam er bei seiner MarathonPremiere im September 2012 in Berlin auf beachtliche 3:15
Stunden: Logisch, dass er sich in diesem Jahr die Drei-Stunden-Marke als nächstes Ziel gesetzt hat – ein durchaus realistisches Ziel, hat er doch seine Halbmarathon-Bestmarke
inzwischen auf 1:28 verbessert.
Sein Fazit, was das Laufen betrifft: „Es ist ein total neues
Lebensgefühl ein Läufer zu sein, ein unbeschreibliches
Gefühl. Man nimmt sich und seinen Körper ganz anders
war. Ich habe durch das Laufen ein neues Selbstbewusstsein entwickelt und habe das Gefühl, alles erreichen zu
können. Ich möchte diese Erfahrungen und diese Erlebnisse nie wieder in meinem Leben missen. Morgens aufzustehen, die Laufschuhe zu schnüren, und seine Runden zu ziehen, kann einem den ganzen Tag versüßen. Man merkt die
kühle Morgenluft im Gesicht, die Straßen sind noch schön
leer, Berlin erwacht gerade erst und die wenigen Läufer,
die man trifft, grüße ich mit einem Kopfnicken und einem
Lächeln. Es herrscht ein nonverbales Verständnis unter
Läufern, denn man macht das Gleiche und weiß so ziemlich genau, wie es anderen Läufern geht. Ich habe regelmäßig beim Laufen eine Gänsehaut, da ich daran denken
muss, wie mich die Zeit als Läufer verändert hat und das
mir nichts Besseres hätte passieren können.“
segni sport firenze
Marathonpremiere in 3:15!
30 Jahre große Emotionen
www.firenzemarathon.it
Laufend ein
Ziel vor Augen
Monique Hoppe lief im Frühjahr ihren ersten Marathon.
Jetzt startet sie zum ersten Mal in Berlin.
Wenn sich Monique Hoppe etwas in den
Kopf setzt, zieht sie es durch. Vom extrem
frostigen langen Winter ließ sie sich überhaupt nicht beeindrucken und zog im Grunewald trotz des dauerrutschigen Untergrundes ihr volles Trainingspensum durch.
Allein die Knie nahmen ihr diese Beharrlichkeit etwas übel. Bei der Marathonpremiere Ende April in Hamburg meldeten
sie sich und so erfuhr Monique gleich bei
ihrer Generalprobe für den 29. September,
wie sehr sich die letzten Kilometer hinziehen können. Aber positiv denken: Den ersten Start über die Königsdisziplin an der
Alster legte sie unter „Gutes Psychotraining“ in ihrem Langlaufgedächtnis ab. Im
Sommer lauerte dann das andere Wetterextrem auf die 30-jährige Sportbegeisterte.
„Bei der Hitze hatte ich das Gefühl gegen
eine Wand zu prallen. Ich kam kaum vom
Fleck und machte mir schon Sorgen. Aber
als ich hörte, dass es anderen genau so
geht, war ich wieder beruhigt.“ Den 42
Kilometern durch ihre Heimatstadt fiebert
sie mit großer Freude entgegen.
Monique wuchs in dem Dorf Kirchmöser bei Brandenburg an der Havel auf.
Gerade mal sechs Jahre alt, begann sie
schon große Sprünge zu machen. Die
Sportakrobatik hatte es ihr angetan und
bis zum Umzug nach Potsdam 14 Jahre
später nahm das Training mit waghalsigen Salti und der Bau menschlicher Pyramiden einen großen Teil ihrer Freizeit ein.
Athletisch ging es auch nach der Schule
76 www.scc-events.com
weiter. Ihre Ausbildung und das Studium
beendete sie als Managerin für Sport und
Sportmarketing. Mittlerweile arbeitet sie
bei einer Sicherheitsfirma, die auch viele
der Laufveranstaltungen in Berlin betreut.
Oft hat sie die Gelegenheit teilzunehmen,
da sie ihre Aufgaben am Tag selbst alle
schon erledigt hat.
Beim Laufen mag sie gerne
abwechslungsreiche Strecken
Im März 2012 ereilte die Familie ein
schwerer Schicksalsschlag. Bruder Max,
jüngstes von drei Geschwistern, kam bei
einem Motorradunfall ums Leben, mit 21
Jahren. Um den Schmerz besser verarbeiten zu können, setzte sich Monique ein
Ziel: Marathon. „Der entstandenen Lücke
kann ich nicht davon laufen. Das weiß ich.
Aber ein Ziel zu haben und dafür hart zu
arbeiten, hilft mir, mein seelisches Gleichgewicht wieder zu finden.“
Sie zog nach Charlottenburg und fand
im Grunewald ihr Laufareal mit den
unbegrenzten Möglichkeiten. Einfach nur
stur die Kilometer herunter zu spulen, ist
nicht ihr Ding, Abwechslung und Kreativität ihre Devise. Treppenläufe am Ufer der
Havel, Intervalle durch den hügeligen Grunewald oder Abhärtungseinheiten bei der
Cross Challenge in der Döberitzer Heide
stehen auf dem Programm. Genau so hält
sie es im übrigen Leben: Reisen spielt für
sie eine sehr wichtige Rolle. „Die Lebens-
weisen sind von Land zu Land total unterschiedlich. Das fasziniert mich sehr und
ich kann mir immer etwas Positives mit
nach Hause nehmen.“ Gelegenheit hierzu
hatte sie neben zahlreichen Urlaubsreisen,
bei Besuchen von Freunden und während
ihrer Zeit als Animateurin in Griechenland, der Schweiz und auf Fuerteventura.
„Wenn ich nach einem stressigen Tag
meine Runde drehe, kann ich wunderbar
abschalten. Erst lasse ich den Tag Revue
passieren. Was lief gut, was hätte ich besser machen können? Dann überlege ich,
was ich mit dem restlichen Abend noch
anstelle. Irgendwann klappt ein Schalter
um und meine Gedanken bleiben einfach
auf der Strecke. Oft wache ich plötzlich aus
diesem herrlichen Zustand auf und wundere mich, dass ich schon wieder vor der
Haustür stehe. Das ist dann die schönste
Tiefenentspannung für mich.“
Beim BMW BERLIN-MARATHON kann
sich Monique gewiss sein, das Familie und
Freunde sie anfeuern werden. Ab Kilometer 30 braucht sie was Süßes. „Da muss
dann unbedingt jemand mit einer eisgekühlten Cola stehen.“
Wer diesen Job übernimmt und wie
es Monique am 29. September auf Berlins Straßen ergeht, können Sie im Heft
„Impressionen des 40. BMW BERLINMARATHON“ nachlesen.
Vincent Dornbusch
» DIE Selbstmassagerolle
„Als Profi-Sportlerin bin ich auf eine optimal arbeitende
Muskulatur angewiesen. Die blackroll-orange hilft mir
dabei. Nicht nur zu Hause, auch im Trainingslager ist sie
ein treuer Begleiter, den ich nicht mehr missen möchte.“
Wenke Kuala, Profi-Triathletin
Aktive
Regeneration
Lösen von
Verklebungen
der Faszien
Elastizität und
Leistungsvermögen
der Muskulatur steigern
Myofasziale
Entspannung
Mateo läuft in Berlin
Ein „Hamma“-Projekt
Mateo und Chino (links) von Culcha Candela (Foto rechts) beim Training im Grunewald zusammen mit Trainer Raphael Jesse (Mitte).
„Ich habe gesagt, ich mache es, also
mache ich es!“ Mit seiner Ansage bei der
Pressekonferenz anlässlich der Auslosung
der Basketball Top Four im Februar 2013,
Marathon zu laufen, hat sich der Berliner
Musiker Mateo, Gründer der Band Culcha
Candela, ganz schön was eingebrockt. Um
genau zu sein: 42,195 Kilometer durch
Berlin – ein echter „Hamma“.
Sportlich unterwegs ist Mateo schon
lange. Als Jugendlicher hat er bei der BG
Zehlendorf Basketball gespielt und nimmt
auch jetzt noch regelmäßig am traditionellen Pfingstturnier teil. Und als Ausgleich zur Musik absolviert er zusammen mit seinem Personal Coach Raphael
Jesse sowie dem Bandkollegen und guten
Freund Chino jede Woche ein Fitnessprogramm. Jetzt heißt es Koordination, Stabilisation, Intervallläufe und sehr, sehr
lange Dauerläufe zu trainieren – der ganz
normale Marathonwahnsinn eben.
„Für so richtig lange Läufe ist Mateo
schwer zu motivieren“, erzählt uns sein
Trainer. Daraus macht Mateo gar kein
Geheimnis. Er findet Intervalleinheiten
viel besser als Long Jogs. „Aber immerhin kommen einem bei den langen Läufen unterwegs ganz viele hübsche Läuferinnen entgegen. Dadurch macht´s dann
doch wieder Spaß – das hilft für die langen
Läufe ungemein“, verrät Mateo und grinst.
Dass der Spaß beim und am Sport für
Mateo nicht zu kurz kommt und neben viel
Disziplin sein wichtigstes Trainingsprin-
78 www.scc-events.com
zip ist, hat er uns immer wieder bewiesen,
als wir ihn mit der SCC-EVENTS-Videokamera beim Marathontraining im Sommer begleitet haben. Bei den Einheiten auf
der Leichtathletikbahn gab es schon mal
die ein oder andere unterhaltsame Einlage
wie einen kleinen Zwischensprint an der
100-Meter-Startlinie, nachdem eine Athletin vom SC Charlottenburg Mateo zum
Duell herausgefordert hatte. Oder er gab
eine kleine Tanzeinlage zwischen Dauerlauf und Stretching.
„Das Training mit Mateo macht viel
Spaß – wir machen ja schon immer nicht
nur Musik, sondern auch Sport zusammen
– und jetzt freue ich mich auf unseren ersten Marathon“, sagt Chino. Ob gemeinsam
sportlich oder gemeinsam auf der Bühne –
Chino, die Culcha Candela und die ganze
Musikszene bedeuten für Mateo wohl so
etwas wie Familie oder Bei-Sich-Angekommen-Sein.
So klar war das nicht immer. Als Mateo
mit sieben Jahren nach Berlin gekommen
war, durchlief der gebürtige Breslauer
seine Schullaufbahn mit Abitur, anschließendem USA-Aufenthalt und kurzzeitigen
Besuch der International Business School
(IBS) eher mit dem Gefühl, eine Pflicht zu
erfüllen, als mit dem Streben nach einem
bestimmten Ziel. Er hat seinen Weg nach
dem Ausschlussprinzip gesucht: Keine
Universität, lieber Praxis; statt an der IBS
abschließen besser die Dinge in die Hand
nehmen und in der Partyszene Fuß fassen.
So hat Mateo seine Richtung irgendwann
gefunden. Die Musik sollte den Ton angeben.
2002 gründete Mateo die Band Culcha
Candela, mit der er bislang sechs Alben
veröffentlichte und auf über 900 Konzerten auftrat. Gemeinsam mit Chino startete
er dann das DJ-Projekt „Itchino“. Während
der Bandpause von Culcha Candela war er
Ende 2012 als Jury-Mitglied bei „Deutschland sucht den Superstar“. Im Frühling
2014 wird es Neues aus dem Tonstudio
geben, da soll Mateos erste Solo-Single
erscheinen. Und auch ein neues Album
mit Culcha Candela ist für nächstes Jahr
in Planung.
Rund drei Millionen verkaufte Platten und daraus resultierende Platin- und
Goldauszeichnungen sprechen für Mateos
Erfolg in der Musikbranche. Das zeigt, wo
sein Ehrgeiz ihn hinführen kann, wenn er
seinen Weg aufnimmt.
Die sportliche Route Marathon soll nun
am 29. September nach 42,195 Kilometern
auf jeden Fall ins Ziel führen. Eine Taktik
dafür hat Mateo auch schon. Auf Empfehlung eines sehr netten Berliners, den er
im Rahmen der Streckenerkundung mit
dem SCC-EVENTS-Kamerateam kennen
gelernt hatte, lautet das Motto jetzt: „Langsam angehen und dann alle Afrikaner
überholen“ – eine echte Herausforderung,
ganz nach Mateos Geschmack!
Stephanie Fröba
Ist der Laktattest
noch zeitgemäß?
Nicht nur Marathonprofis tun es
– auch bei Fußballteams oder
ambitionierten Freizeitsportlern ist
der Laktatpiekser ins Ohrläppchen
als leistungsdiagnostisches Mittel
heutzutage etabliert.
Spiroergometrie und Laktatdiagnostik: Opimalerweise erfolgt der Laktattest in Kombination mit einer Atemgasanalyse.
80 www.scc-events.com
Der BMW BERLIN-MARATHON blickt
auf 40 Jahre Tradition zurück. Die deutsche Sportmedizin kann eine ähnliche
lange Historie bezüglich der Bestimmung
von Blutlaktatkonzentrationen im Rahmen von Belastungstests vorweisen.
Vermeintliche Aussagen zur aktuellen
Form, zu individuellen Trainingsbereichen, zu realistischen Wettkampfprognosen oder zu Längsschnittvergleichen sind
Ziele eines Laktatests.
Das im Volksmund als „Milchsäure“
bekannte Laktat hatte lange Zeit eine eher
negativ behaftete Bedeutung. Wenngleich
auch heute keineswegs alle Zusammenhänge und Funktionsweisen des Laktatmoleküls als Salz der Milchsäure erforscht
wurden sind, hat zumindest ein Umdenken stattgefunden. Molekular- und neurobiologische Forschungsergebnisse zeigen,
dass von einigen Zellen Laktat als Energie
lieferndes Molekül bevorzugt wird, aber
auch für Anpassungsprozesse erforderlich ist. Dem gegenüber steht die simple
Betrachtungsweise, dass Laktat immer mit
einer als negativ zu bewertenden „Übersäurerung“ einhergeht und deshalb eine
Anhäufung vermieden werden muss.
Diese Ambivalenz macht es gerade für
den Freizeitsportler schwer nachvollziehbar, ob ein Laktattest und ein daraus abgeleitetes Training mit auch mal erhöhten
Laktatkonzentrationen nun wertvoll oder
überflüssig für ein optimales Training
sind. Berichterstattungen wie Anfang Juni
diesen Jahres im SPIEGEL – „Der Irrglaube vom schädlichen Laktat“ – in dem
die bisherige Praxis stark in Frage gestellt
wird, verunsichern den Ausdauersport-
Trainingsvorgaben sollten individuelle Variationen
des Laktatverhaltens berücksichtigen
ler natürlich. In diesem Zusammenhang
lässt sich die aktuelle Situation wohl wie
folgt beschreiben: Das Wissen um diesen
Stoffwechselmetaboliten ist lückenhaft,
aber wir haben derzeit offensichtlich noch
nichts Besseres zur Beschreibung von ausdauerrelevanten Aspekten.
Physiologische Ansichten zur „Milchsäure“
im Wandel
Aussagen wie – „verantwortlich für Muskelkater, wertloses Abfallprodukt oder
Übersäuerung ist schädlich für unsere Mitochondrien“ – sind physiologisch schon lange widerlegt. Trotz neuer
Erkenntnisse steht die vollständige Erforschung des Laktats jedoch aus. Die Rolle
als faszinierend vielseitiges Molekül hinsichtlich Energiequelle, Treibstoff, Vorläufer zur Kohlenhydratwiederherstellung und Signalstoff ist heute anerkannt.
Einige Forschergruppen sind zur neuen
Begrifflichkeit des ‚Lactormons‘ als treffendere Bezeichnung übergegangen. Die
komplexen Zusammenhänge machen es
derzeit nicht möglich, nur aus der Laktatkonzentration 1:1 auf das muskuläre Stoffwechselgeschehen zu schließen.
Erhöhte Blutlaktatkonzentration werden
mittlerweile weder zwingend auf einen
Sauerstoffmangel, noch auf eine erhöhte
Produktion zurückgeführt. Ermüdung ist
ebenso wenig eine Erklärung hierfür, sondern lediglich ein Zeichen, dass mehr Laktat gebildet als abgebaut wird.
Niedrigere
Blutlaktatkonzentrationen
von gut Trainierten sind vor allem durch
eine bessere Verwertung des Blutlaktats
und nicht durch eine tiefere Laktatproduktion zu erklären. Wenngleich Fragezeichen bleiben und Laktat nicht ursächlich für die muskuläre Ermüdung ist, ist
der enge Zusammenhang mit ansteigender Laktatkonzentration diesbezüglich
unübersehbar und somit für das Ausdauertraining ein nützlicher Gradmesser.
Studienergebnisse zeigen ernüchternden
Praxisalltag
Im vergangenen Jahr wurde im Rahmen
des BMW BERLIN-MARATHON die Studie „Train for Berlin“ vom Medical Institute durchgeführt. Dieser umfassende Trainingsfragebogen, an dem knapp 10.000
MarathonläuferInnen teilnahmen, beinhaltete auch Aspekte zur Leistungsdiagnostik. Hierbei zeigte sich, dass Laktattests und
Spiroergometrien zu 75% nicht in sportmedizinischen Einrichtungen absolviert
werden! Aber Qualitätskriterien sowie das
sportphysiologisch-trainingswissenschaftliche Expertenwissen sind essentiell für
derartige Untersuchungen.
So kommt es vor, dass Läufer unspezifisch auf dem Rad getestet werden oder
die Wahl der Stufendauer meist aus ökonomischen Gründen zu kurz ausfällt.
Neben großen Fragezeichen zu einer seriösen Durchführung (immerhin handelt es
sich um eine miniinvasive Blutentnahme)
verursachen die folgenden Rückschlüsse
für das Training auch für entsprechendes
Stirnrunzeln. Vor allem wenn es um das
Bestimmen der anaeroben Schwelle geht,
wird gern auf längst überholte Praktiken
wie der Leistung an fixen Laktatkonzentrationen zurückgegriffen. Denn Laktatkonzentrationen mit der höchsten Belastung,
bei der Laktatproduktion und Elimination
gerade noch im Gleichgewicht sind (maximales Lactate-Steady-State), unterliegen
individuell einer großer Streuung.
Dies sei anhand eines Beispiels erläutert: Ein Marathonläufer hat ein maximales Lactate-Steady-State von 2.3 mmol/l
und ein Mittelstreckenläufer analog eine
Konzentration von 4.9 mmol/l. Misst man
bei diesen beiden Läufern während eines
Trainings anlässlich eines Laufes mit konstanter Geschwindigkeit eine Laktatkonzentration von 4 mmol/l, bedeutet das für
den Marathonläufer, dass er oberhalb seines maximalen Lactate-Steady-States im
intensiven Bereich trainiert, während der
Mittelstreckenläufer ein Ausdauertraining
absolviert. Somit ist es falsch, feste Laktatwerte als Grundlage für Trainingsempfehlungen zu nutzen.
Aber auch der Stand der Sportmediziner
muss in diesem Kontext Kritik einstecken.
Laut der Befragung wurden in jeder zehnten sportärztlichen Beratung Faustformeln
zur Bestimmung der maximalen Herzfrequenz angewandt und diese anschließend
als Bezugsgröße für die Trainingssteuerung genutzt. Gerade in diesen Fachkreisen sollte die ebenfalls große individuelle
Streubreite des Pulses eigentlich bekannt
sein.
Welche Ableitungen sind für das
Ausdauertraining möglich?
Die Kenntnis über optimale Belastungsintensitäten ist für ein effektives Ausdauertraining nicht nur für den Leistungssportler, sondern aus präventiven und
zeitökonomischen Gründen auch für
den ambitionierten Freizeitläufer von
Bedeutung. Entsprechend der drei Phasen (aerob, aerob-anaerober Übergang,
anaerob) können extensive, intensive und
überschwellige (Ausdauer-) Intensitäten
für das Training ermittelt werden.
Die Vorgabe der Trainingsintensitäten sollte die individuellen Variationen
des Laktatverhaltens berücksichtigen. Als
Bezugsgröße für Trainingsempfehlungen
dient heutzutage meist die Belastungsintensität (in %) an der individuellen Laktatschwelle. Fließen zusätzliche Werte
und Verläufe der Parameter Herzfrequenz,
subjektives Empfinden (BORG-Skala),
www.scc-events.com 81
Die Laktatleistungskurve (LLK) zeigt den Laktatwert und die
dazugehörige Herzfrequenz bei den jeweiligen Geschwindigkeitsstufen. Man kann erkennen, wie der Sportler ausdauertrainiert ist und in welchem Trainingsbereich er sich verbessern sollte. Bei einem gut trainierten Ausdauersportler bleibt
die Kurve länger flach. Das Laktat beginnt erst bei hohen Ge-
Atmung (Atemgase, Ventilation) mit ein, ist
dies vorteilhaft. Damit lassen sich Rückschlüsse auf die (maximale) Sauerstoffaufnahme, über das Fettstoffwechsel- und
Kohlenhydratstoffwechselverhalten ermitteln. Je mehr Daten die Bestimmung einer
Schwelle bzw. einen Schwellenbereich
stützen, desto „wasserdichter“ und unabhängiger von Einflussfaktoren ist die Trainingsempfehlung.
Grundsätzlich bedarf es aufgrund der
Vielzahl an Einflussfaktoren auch eine
Menge Erfahrung bei der Interpretation
von Laktatkurven. So ist beispielsweise ein
steiler oder flacher Laktatkurvenverlauf
nicht zwangsläufig mit einer schwachen
Ausdauerleistungsfähigkeit gleichzusetzen, sondern kann durchaus auch durch
genetische Disposition hinsichtlich Muskelfaserverteilung und absolviertem Krafttraining erklärt werden.
Für wen sind leistungsdiagnostische
Untersuchungen von Nutzen?
Das Zielgruppenspektrum ist relativ
breit gestreut. Natürlich ist der Spitzensport hierbei an erster Stelle zu nennen,
wenn es um regelmäßige Leistungstests
zur Standortbestimmung mittels Laktatmessungen und Spiroergometrie geht. Im
Jahresturnus ist diese Art der Untersuchung auch ein empfehlenswertes Hilfs-
82 www.scc-events.com
schwindigkeiten zu steigen. Die extensive Grundlagenausdauer ist
zentraler Baustein für Langstreckenläufer und geht mit niedrigen
Laktatwerten einher. Dabei kommt es zur Ökonomisierung des
Herz-Kreislauf-Systems und des aeroben Stoffwechsels. Ein guter
Fettstoffwechsel führt zu einer guten Grundlagenausdauer und zu
der Fähigkeit, schnell zu regenerieren. Unterhalb der individuell
anaeroben Schwelle (IAS) befindet sich der Mischstoffwechsel.
Dabei werden vermehrt Kohlenhydrate mit ausreichend Sauerstoff verbrannt. Hierdurch wird die Belastungsverträglichkeit für
hohe Geschwindigkeiten vorbereitet. Für den Marathonläufer ist
es gleichzeitig das rennspezifische Tempo. Durch Training im
sowie über dem Bereich der IAS kommt es zur Vergrößerung der
Glykogenspeicher sowie zu muskulären Anpassungen und verbessertem Stehvermögen (Pufferkapazität, Azidosetoleranz). Dadurch
wird der Läufer wird schneller. Ziel ist es, dass sich nach einer
Trainingsphase die LLK bzw. IAS nach rechts verschiebt, d.h.
damit bei gleichen Geschwindigkeiten weniger Laktat entsteht.
Aus diesem Grund sind zur Trainingskontrolle Wiederholungstests
empfehlenswert.
mittel zur optimalen Trainingssteuerung
des ambitionierten Ausdauersportlers.
Einsteigern wie auch Rehabilitationssportlern bis hin zu Herzsport-Patienten
kann der Test dienen, um beim behutsamen Grundlagenaufbau nicht zu intensiv
zu trainieren.
Praktische Aspekte – Worauf sollte der
Sportler achten?
– Auswahl eines erfahrenen sportmedizinischen Instituts (Zertifizierung DGSP)
– Sportgesundheitsuntersuchung im Vorfeld
– Kombination mit Spiroergometrie
(Atemgasanalyse)
– Keine fixen Laktatschwellenmodelle als
Bezugsgröße für Trainingsintensitäten
– Ergebnisinterpretation im Kontext einer
ausführlichen Anamnese (Gesundheit/
Training/ Wettkampf) und diesbezüglicher Einflußfaktoren
– Konkrete, verständliche und praktikable
Trainingsberatung im Anschluss
Fazit
Obwohl Laktat alles andere als ein leicht
interpretierbarer Parameter ist, stellt die
Laktatleistungsdiagnostik nach wie vor
einen wichtigen Baustein zur Ermittlung
der sportartspezifischen Ausdauerleistungsfähigkeit dar. Insbesondere Längs-
schnittuntersuchungen unter konstanten Rahmenbedingungen lassen valide
Rückschlüsse für das Training zu. Als
Goldstandard hat sich die Kombination
von Spiroergometrie & Laktatdiagnostik
erwiesen. Hierdurch können ebenfalls
viele gesundheitsrelevante Aspekte (z.B.
restriktive Atemmuster) miterfasst werden.
Der praktische Nutzen für den Sportler
aus einer leistungsungsdiagnostischen
Untersuchung steht und fällt mit dem
Know How und der Qualität der untersuchenden Einrichtung. Einfachere aber
dennoch aussagefähige Methoden und
Tests für die Bestimmung von individuellen Trainingsbereichen sind momentan
noch Gegenstand der Forschung. Die korrespondierende HRV-Schwelle (Herzfrequenzvariabilität) könnte zukünftig eine
kostengünstige Ergänzung fernab der
altbekannten „Pi-mal-Daumen-Faustformeln“ (z.B. HFmax) darstellen.
Das Medical Institute des BMW BERLINMARATHON entwickelt derzeit eine entsprechende Applikation für Mobiletelefone,
welche voraussichtlich 2014 für LäuferInnen erhältlich sein wird.
Matthias Jaworski, Sportwissenschaftler SMS
Sportmedizin Berlin
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Bei hoher Beanspruchung
und Verletzungen
Akute Verletzungen und chronische Beschwerden durch Überbelastung sind mit Entzündungen der betroffenen Muskeln, Bänder, Sehnen und
Gelenke verbunden. Die natürliche EnzymKraft von Wobenzym® plus beschleunigt gezielt die Abheilung der Entzündung – und ist dabei sehr
gut verträglich. Schwellungen und Schmerzen* gehen schneller zurück.
Enzyme können einfach mehr.
Wobenzym® plus ist ein entzündungshemmendes Arzneimittel (Antiphlogistikum) Anwendungsgebiete: Schwellungen und Entzündungen als Folge von Verletzungen, Venenentzündungen (Thrombophlebitis),
verschleißbedingte Gelenkentzündungen (aktivierende Arthrosen). Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie bitte die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt und Apotheker.
Stand 06/2010
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Weitere Infos unter: 089 / 63 83 72 400 oder
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*Als Folge von Verletzungen und verschleißbedingten Gelenkentzündungen (aktivierten Arthrosen).
Der Tokio Marathon zählt jetzt auch zur WMM-Serie
World Marathon Majors
Die Serienwertung der World Marathon Majors (WMM) ist quasi der Grand Slam des Marathon­laufs. Hier sind die besten Marathonläufer der Welt am Start. Tokio, London, Boston, Berlin, Chicago und New York sind die Marathons, bei
denen Punkte vergeben werden. Am Ende der Serie werden die beiden Sieger (Männer/Frauen) mit jeweils 500.000
Dollar belohnt. Mehr als 180.000 Läuferinnen und Läufer pro Jahr nehmen an diesen sechs City-Marathons teil.
84 www.scc-events.com
Jeder kann ein WMM-Superstar werden
Alle World-Marathon-Majors-Rennen erfolgreich beendet zu haben, ist nicht nur für Topläufer ein großer Erfolg, sondern auch für
alle Läuferinnen und Läufer aus der ganzen
Welt. Die World Marathon Majors erkennen
Ihre Leistung in jedem der sechs Rennen an
und bieten Ihnen eine persönliche Urkunde. Wenn Sie seit 2006 alle sechs WorldMarathon-Majors-Rennen absolviert haben,
können Sie eine personalisierte Urkunde
mit den erreichten Zeiten in Tokio, Boston,
London, Berlin, Chicago und New York für
16 Euro erwerben. Ein Formular und alle
weiteren Infos finden Sie auf der WMMWebsite www.worldmarathonmajors.com.
Über 210.000 Läuferinnen und Läufer im
Jahr erreichen bei diesen Veranstaltungen das Ziel, insgesamt rund 7,5 Millionen
Zuschauer stehen an den Strecken und
mehr als 100 Millionen Dollar kommen
danbei für wohltätige Zwecke zusammen.
Der wirtschaftliche Effekt für die sechs
WMM-Städte beträgt insgesamt über 500
Millionen Dollar, Tendenz: steigend.
Die mit Stars gespickten Starterfelder
der sechs Rennen sorgen dafür, dass die
Veranstaltungen in den Medien große
Beachtung finden. Da die besten Athleten der Welt in der Regel nicht mehr als
zwei Marathonläufe pro Jahr absolvieren, wurde eine WMM-Wertungsserie
über zwei Jahre angesetzt. „Dies ist eine
der bedeutendsten Veränderungen in der
Geschichte unseres Sportes“, meinte Dave
Bedford, ehemaliger Weltrekordler über
10.000 m und lange Jahre Race Director
des Virgin London Marathons.
Die WMM-Serie hat sich zum Ziel gesetzt,
den Stellenwert des Marathonlaufes in
der Öffentlichkeit erhöhen. Die Konzentration auf die weltbesten Marathonläufer hilft dabei, eine Plattform zu schaffen,
um die Sportart Maraton einfach zu verfolgen. Durch die Einbindung der WM- und
Olympia-Marathons in die Gesamtwertung erhält die WMM-Serie zusätzliche
Attraktivität.
www.scc-events.com 85
Die Läufe der WMM-Serie
Boston Marathon
Virgin London Marathon
Bei der Gründung des Boston Marathons
1897 wurde die Strecke der Streckenführung des ersten Olympischen Marathons
1896 in Athen nachempfunden. Seitdem
hat dieser Lauf jedes Jahr stattgefunden
(1918 als Militär-Staffel anstellte eines
Einzelrennens) und ist der älteste Marathon der Welt. Die Position von Start und
Ziel wurde seither nur geringfügig verändert. Seit 1924 beginnt das Rennen im
Städtchen Hopkinton und führt von dort
durch Ashland, Framingham, Natick und
Wellesley, alles Städte im Speckgürtel von
Boston. Nach 25 km, in Newton, steigt die
Strecke treppenförmig bis zum legendären Heartbreak Hill an. Wenn die Läufer
dort ankommen, können sie zum ersten
Mal das Zentrum von Boston in vier Meilen Entfernung sehen. Nachdem die Läufer Brookline durchquert haben, laufen
sie in Boston ein, wo das Rennen auf der
historischen Boylston Street vor der Stadtbibliothek endet. Der Lauf findet traditionell am Patriots Day statt, einem Feiertag
im Staat Massachussetts. Der Feiertag liegt
seit 1969 auf dem dritten Montag im April.
Die Teilnehmer müssen sich, je nach
Geschlecht und Alter, mit entsprechenden
Zeiten für den Boston-Marathon qualifizieren. Neben dem Kurs und der langen
Tradition ist dies eine weitere einmalige
Besonderheit des Boston- Marathons.
Nachdem er 1979 den New York-Marathon
gelaufen war, fragte sich der Sportjournalist Chris Brasher, „ob London wohl in der
Lage wäre, auch solch ein Spektakel auszurichten. Wir haben die Strecke, … aber
haben wir das Herz und die Gastfreundschaft, die Welt willkommen zu heißen?“
1980 schaute sich Brasher, 1956 Olympiasieger im 3.000-m-Hindernislauf, die
Maratons von Boston nd New York an und
nahm er die Organisation und Finanzierung beider Rennen unter die Lupe. Bei
seiner Rückkehr sicherte er sich einen
Vertrag mit Gillette über £50.000 und etablierte den karitativen Charakter der Organisation.
Premiere war am 29. März 1981. Mehr
als 20.000 Läufer wollten teilnehmen, 7.747
wurden zugelassen, 6.255 Läufer erreichten das Ziel. Für den Lauf 1982 bewarben sich mehr als 90.000 Läufer um eine
Startnummer, zugelassen wurden 18.059.
Inzwischen hat sich der Virgin London
Marathon auf die Rekordzahl von 36.396
Startern und 35.699 Läufern im Ziel gesteigert. Chris Brasher starb 2003 mit 74 Jahren. Sein Sohn Hugh ist seit 2011 als Race
Director Nachfolger von David Bedford,
der dieses Amt rund 15 Jahre innehatte.
Termin: 21. April 2014
www.bostonmarathon.com
86 www.scc-events.com
ING New York City Marathon
Der ING New York City Marathon ist eines
der größten Laufspektakel der Welt: Jedes
Jahr bewerben sich mehr als 90.000 Läufer um die Startnummern. Mit 44.829 Läufern im Ziel war der ING New York City
Marathon 2010 der größte Marathon aller
Zeiten. Das Rennen lockt viele WeltklasseLäufer, nicht nur aufgrund der mehr als
600.000 Dollar Preisgeld, sondern auch
wegen der Möglichkeit, in der MedienHauptstadt der Welt vor zwei Millionen
jubelnden Zuschauern sowie 312 Millionen Fernsehzuschauern weltweit glänzen
zu können. Das Überqueren der Ziellinie
im Central Park is für jeden Teilnehmer
eines der größten Erlebnisse im Sportlerleben. Zunächst (seit 1970) fand der Marathon im Central Park statt, bevor er 1976
durch alle fünf Bezirke von New York City
führte mit Start auf der Verrazano Narrows
Bridge auf Staten Island und dem Ziel im
Central Park von Manhattan. Fred Lebow,
Gründer und lange Jahre das Herz dieser Veranstaltung, ein charismatischer
Macher, starb 1994 an den Folgen eines
Hirntumors.
Termin: 3. November 2013
www.ingnycmarathon.com
Termin: 13. April 2014
www.londonmarathon.com
Bank of America Chicago Marathon
Im Jahr 1976 traf sich eine kleine Gruppe von Laufbegeisterten im Metropolitan
YMCA in der LaSalle Street, um Pläne für
einen Marathon in Chicago zu schmieden.
Unterstützt durch die Laufbegeisterung
des neuen Bürgermeisters von Chicago,
Michael Bilandic, und der Führungskraft
von Lee Flaherty setzte die Gruppe ihre
Vorstellungen am 25. September 1977 mit
4.200 Teilnehmern beim ersten ChicagoMarathon in die Tat um. Mitte der 80-er
Jahre wurde der Chicago-Marathon dann
mit Hilfe des Sponsors Beatrice Foods zu
einem der hochkarätigsten Marathons
weltweit. Seitdem hat sich der Bank of
America Chicago-Marathon auf ein Teilnehmerfeld von über 45.000 Läufern
(Anmeldungen). Der flache Kurs mit langen Geraden und wenigen Ecken beginnt
und endet in Chicagos historischem Grant
Park. Er führt dabei durch 15 kulturell
bunt gemischte Bezirke. Aufgrund der
Jahreszeit kann es bei diesem Marathon
zu außergewöhnlichen Witterungsbedingungen kommen. Die Lage im Mittelwesten der USA macht sowohl kühles als auch
recht warmes Wetter möglich.
Termin: 13. Oktober 2013
www.chicagomarathon.com
BMW BERLIN-MARATHON
Tokio Marathon
A group of runners from athletics club, SC
Charlottenburg, organised the first BERLIN-MARATHON in 1974. It was not until
1981 that the race moved from the Grunewald (a big forest area in the west of the
city) into the city center of West Berlin. It
quickly developed into Germany’s biggest
and best quality marathon. It was after the
Berlin Wall collapsed in November 1989
when a new era started. On September
30, 1990, three days before reunification,
the course of the BERLIN-MARATHON
led through Brandenburg Gate and both
parts of Berlin. The flat and fast loop
course was changed significantly for the
2003 race. Paul Tergat, who ran the world
record of 2:04:55 in this event, became
the first man to cross the new finish line,
passing through Brandenburg Gate – the
symbol for reunification. The BMW BERLIN-MARATHON has developed into one
of the world’s best quality road races with
six world records between 1998 and 2011.
2:03:38 is the current mark, set by Patrick
Makau from Kenya in 2011.The most finishers were counted in 2008 with 35.913
runners reaching the finish line under
6:30 hrs.
Organisiert von der Tokyo Marathon
Foundation, fand die Premiere am 18.
Februar 2007 statt. Dafür gab es 95.044
Bewerber, von denen schließlich 30.870
teilnehmen konnten. Die ersten Sieger des
Tokio-Marathons waren Daniel Njenga
aus Kenia, mit einer Zeit von 2:09:45, und
die Japanerin Hitomi Niiya (2:31:01). Seitdem hat sich der Tokio-Marathon vergrößert auf 300.000 Läufer, die sich um eine
Startnummer bewerben, und knapp 36.000
Teilnehmer. Vor der Gründung des TokioMarathons 2007 gab es in der Stadt zwei
Elite-Marathonrennen – jeweils eines für
die Männer und eines für die Frauen, die
seit 1980 beziehungsweise 1979 stattfanden. Mit seinem Motto ,The Day We Unite’
bringt der Tokio-Marathon Läufer, freiwillige Helfer sowie Zuschauer zusammen.
Im Jahre 2011 etablierte der Tokio-Marathon ,Tsunagu’, ein breit angelegtes Charity-Programm.
www.tokyo42195.org
Date 2014: 28. September
www.bmw-berlin-marathon.com
Das Reglement
Eine WMM-Serie besteht aus den WMM-Rennen über eine Zwei-Jahres-Zeitraum. Serien laufen
zurzeit von April eines Jahres bis November des folgenden Jahres – pro Jahr laufen also immer
zwei Serien zugleich. Eine Million US-Dollar Preisgeld wird am Ende einer Serie zwischen den
beiden Siegern der Männer und Frauen geteilt. Neben den fünf World Marathon Majors werden
auch die IAAF Marathon-Weltmeisterschaften und der olympische Marathon in das Punktesystem der WMM-Serien mit einbezogen.Die Athleten bekommen bei den jeweiligen Rennen der
Serie Punkte für die ersten fünf Plätze. Punkte werden wie folgt vergeben: 1. Platz 25 Punkte,
2. – 15, 3. – 10, 4. – 5, 5. – 1.
In jeder Zwei-Jahres-Serie werden maximal vier Läufe der Serie gewertet. Ein Läufer muss mindestens bei je einem WMM-Rennen pro Kalenderjahr der jeweiligen Serie teilgenommen haben.
Teilnahme heißt, dass er gestartet ist und gilt auch dann, wenn er nicht ins Ziel gekommen ist.
Wenn ein Athlet bei mehr als vier Läufen Punkte erzielt, werden nur die vier besten Läufe des
Athleten gewertet. Bei Punktgleichheit entscheidet zunächst ein eventueller direkter Vergleich
der Athleten bei einem oder mehreren der zur WMM-Serie zählenden Rennen. Wer in diesem
direkten Vergleich vorne ist, ist der Gewinner. Der Abstand der Plätze zwischen den Athleten
spielt keine Rolle. Wenn sich durch den direkten Vergleich kein Sieger ermitteln lässt, gewinnt
der Athlet, der weniger Rennen für seine Gesamtpunktzahl benötigt hat, der mehr WMM-Rennen innerhalb der betreffenden Serie gewonnen hat oder der die schnellere Durchschnittszeit
seiner in die Wertung gekommenen Rennen erreicht hat. Sollte es auch hier zu einem Unentschieden kommen, entscheiden die fünf Race Directors in einer Abstimmung. Sie können auch
bestimmen, dass zwei Athleten gemeinsam die WMM-Serie gewinnen.
Alle Infos auf: www.worldmarathonmajors.com
88 www.scc-events.com
Termin: 24. Februar 2014
™
to early mornings
to race day
to each other
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Connect to the marathon, its
neighborhoods and the city at
bankofamerica.com/chimarathon
or at #chimarathon
October 13, 2013
The Formula One of
Marathon Running
BMW BERLIN MARATHON
The most spectacular marathon races of the world have become
even more attractive since the idea started in 2006. It was then
that the World Marathon Majors (WMM) were founded. In this
series the five most prestigious marathon races of the world united: The Boston Marathon, BMW BERLIN MARATHON, LaSalle
Bank Chicago Marathon, ING New York City Marathon and Virgin London Marathon. This year the Tokyo Marathon was added
to the group.
“We have waited a long time for a series like this. The World
Marathon Majors give us elite athletes a chance to concentrate on
the most important events,“ said Paul Tergat, former world record
holder from Kenya. Almost 200,000 runners a year finish in these
six races, more than 7 million spectators line the courses and charity running raise over 110 million dollars. The economic impact
for the five cities reaches around 500 million dollars in total.
If one looks at each race’s elite field which is peppered with
stars, one can easily refer to a Formula 1 of running – looking at
the scoring system and the different courses there are even similarities to motor sport. Usually the world’s best athletes don’t run
more than two marathons a year. That is why it makes sense to
have a two year cycle for one WMM series.
“This is one of the most significant changes in the history of our
sport,” said Dave Bedford, long time Race Director of the Virgin
London Marathon and now member of the Board of Directors of
his race. Bedford: “The World Marathon Majors Series marks the
start of a new era of growth and excitement for our sport.”
The WMM Series was designed to further elevate the sport of
marathon running in the public eye. Helping to focus the world’s
90 www.scc-events.com
Mary Keitany and Geoffrey Mutai were the
winners of the WMM series 2011 / 2012.
best marathoners on the world’s major marathons will create a
platform that is intriguing and simple to follow. The inclusion of
the marathon races of the World Championships and the Olympics adds even more drama to the WMM series.
The Rules
The WMM Series consists of each WMM race over overlapping
two-year periods. At present a new series starts every February
and ends in November of the following year. So in one year runners collect points for two series. A $1 million grand-prize jackpot
will be awarded at the end of each scoring period split equally between the top male and female finisher.
Besides at the six World Marathon Majors, the IAAF World Championships Marathon and the Olympic Marathon will also be used
as qualifying races for the WMM Series. Athletes earn points by
placing among the top five at qualifying races. Points will be allocated as follows: 1st place 25 points, 2nd 15, 3rd 10, 4th 5, 5th 1. In
any two-year scoring period, a maximum of four qualifying races
will be scored. If an athlete scores points in more than four qualifying races, the athlete’s best four races will be scored. In order
to qualify, an athlete must compete in at least one qualifying race
during each calendar year of a scoring period. Find the complete
scoring system at
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Wir bedanken uns bei folgenden Institutionen und Persönlichkeiten
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abt. III – Geoinformation
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft
Die Tiefbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg,
Mitte-Tiergarten, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf
Gartenbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte-Tiergarten
Der Polizeipräsident in Berlin
Berliner Feuerwehr
Berliner Leichtathletik-Verband e.V.
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
S-Bahn Berlin GmbH
Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG)
Johanniter Unfall-Hilfe e.V.
Evangelische Kirche, Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis- Kirche
Landessportbund Berlin e.V.
Landesverwaltungsamt Berlin
Olympiastadion Berlin
Staatlich anerkannte Lehranstalten für Physiotherapie und Massage in Berlin-Charlottenburg
Krankengymnastikschule Prof. Dr. Vogler-Schule
Wannseeschule e.V. Schule für Gesundheitsberufe, Bereich Physiotherapieschule
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Ein Dankeschön den Sponsoren und Förderern, die den 40. BMW BERLIN-MARATHON
und SCC EVENTS mit Sach- und Dienstleistungen unterstützen
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Unser ganz besonderer Dank gilt den vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus
Vereinen und von Berliner Schulen sowie von SCC EVENTS, ohne deren großen Einsatz hinter den Kulissen und entlang der
Strecke der 40. BMW BERLIN-MARATHON nicht möglich wäre.
Ein herzliches Dankeschön auch unseren zahlreichen Fans und Zuschauern, die unsere Teilnehmer an der Strecke
mit bester Stimmung so kräftig unterstützen und die ganz besondere Atmosphäre des
BMW BERLIN-MARATHON ausmachen.
www.scc-events.com 93
Highlights 2013 /14
Überblick über die wichtigsten Events in der Hauptstadt
Mit unseren Ausdauer-Events sprechen wir alle Freizeitsportler
an, die sich im Rahmen eines Wettkampfs testen wollen, wobei
der Spaß am Miteinander nicht zu kurz kommen soll. Wir sorgen für eine Infrastruktur, in der sich alle Teilnehmer wohlfühlen, auf dass Sie mit dem Gefühl nach Hause gehen, etwas Außerordentliches geschafft zu haben. Egal, ob Sie Ihr gestecktes Ziel
erreicht haben oder nicht – wichtig ist allein, dass Sie es versucht
haben. Unsere Events sind nicht durch Startschuss und Zieleinlauf begrenzt. Sie bieten eine einzigartige Kommunikationsplattform für alle, die gerne mit Gleichgesinnten zusammen sind.
Nach den runden Jubiläen beim AVON RUNNING Berliner
Frauenlauf im Mai (30. Auflage) und dem 40. BMW BERLINMARATHON am 29. September feiert unsere älteste Veranstaltung ihren 50. Geburtstag: Der Cross Country Lauf wir Ende
Oktober 50! Er zählt zu den ältesten ununterbrochen durchgeführten Laufveranstaltungen in Deutschland und ist nach diversen Ortswechseln im Laufe der Jahre seit 2012 in der Döberitzer
Heide angesiedelt.
Die TÜV Rheinland Berliner Marathon-Staffel im November
hat ihren Standortwechsel vor einigen Jahren inzwischen mehr
als gerechtfertigt. Die Infrastruktur auf dem historischen Flughafen Tempelhof ist geradezu ideal geeignet für diesen Lauf. Gruppen-Feeling in und um die Wechselzone im Hangar auf der einen
Seite, Kampf gegen Wind, Wetter und innere Schweinehunde
draußen auf dem weiten Feld.
Der Silvesterlauf im Grunewald lässt das Laufjahr schließlich
mit ein wenig Anstrengung ausklingen. Was tut man nicht alles
für einen Pfannkuchen?
50. Cross-Country-Lauf
So fing alles an: Der Cross-Country-Lauf des SC Charlottenburg feierte 1964
Premiere im Grunewald und wird in diesem Jahr zum 50. Mal ausgetragen.
Erstmals konnten damals Läuferinnen und Läufer teilnehmen, die nicht
Mitglied in einem Verein waren.
Termin: 26.10.2013
Streckenlänge: 4,5 und 9 km
Teilnehmerzahl 2012: 425
Streckenverlauf: Ein- bzw. Zwei-Runden-Strecke in der Döberitzer Heide.
Stellenwert: Einer der ältesten deutschen Crossläufe.
Teilnehmer-Limit: 1.000 Läufer
21. TÜV Rheinland Berliner Marathon-Staffel
38. Berliner Silvesterlauf
Termin: 31.12.2013
Streckenlänge: 6,3 und 9,9 km
Teilnehmerzahl 2012: 1889 Läufer
Streckenverlauf: Rundkurs im
Grunewald.
Stellenwert: Ein Klassiker und ein
Muss für alle, die das alte Jahr
zusammen mit anderen im Laufschritt ausklingen lassen. Im Ziel gibt
es Pfannkuchen, die besten Kostüme
werden prämiert.
Teilnehmer-Limit: 2.500 Läufer
94 www.scc-events.com
Termin: 17.11.2013
Streckenlänge: 42,195 km als Staffel mit 5 bzw. 6 Läufern.,
Halbmarathon (21,0975 km) mit 4 Läufern.
Teilnehmerzahl 2012: 7.561 Läufer
Streckenverlauf: Rundkurs auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof mit
Wechselzone in einem Hangar des stillgelegten Flughafens.
Stellenwert: Größte deutsche Marathon-Staffel (als Allein-Event).
Teilnehmer-Limit: 1.700 Staffeln
www.scc-events.com
34. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON
SCC EVENTS 2013 / 14
Termin: 30.03.2014
Streckenlänge: 21,0975 km
Teilnehmerzahl 2012: 32.746 Läufer und Skater
Streckenverlauf: Rundkurs mit Start und Ziel auf der Karl-Marx-Allee.
Unter den Linden, Straße des 17. Juni, Schloss Charlottenburg, Schlossstraße, Kurfürstendamm, Potsdamer Platz, Friedrichstraße.
Stellenwert: Größter und schnellster Halbmarathon in Deutschland, einer
der schnellsten Halbmarathons weltweit mit Weltklasse-Besetzung im
Elitefeld. Der „kleine Bruder“ des „großen Marathons“.
Programm: Rahmenprogramm mit Messe BERLIN VITAL Frühjahr auf dem
ehemaligen Flughafen Tempelhof, Bambinilauf.
Teilnehmer-Limit: 30.000 Läufer
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Cross Days in der Döberitzer Heide
21. TÜV Rheinland Berliner Marathon-Staffel
38. Berliner Silvesterlauf
43. Berliner Neujahrslauf
34. Vattenfall BERLINER HALBMARATHON
31. AVON RUNNING Berliner Frauenlauf
15. Berliner Wasserbetriebe
5x5 km TEAM-Staffel
Termin noch offen Garmin Velothon Berlin
20.07.2014
IRONMAN 70.3 Berlin
26.07.2014
23. Vattenfall City-Nacht
24.08.2014
13. XRace‘14
24.08.2014
6. Stadtlauf Berlin von SportScheck und BMW
27. / 28.10.2014 41. BMW BERLIN-MARATHON
Mit Highspeed
96 www.scc-events.com
Zum 40. Mal BMW BERLIN-MARATHON – wir feiern mit! Auch wenn die Inlineskater erst
seit 1997 mit von der Partie sind, ist Berlins größtes Breitensportwochenende längst nicht
mehr ohne die flinken Rollenkünstler denkbar. So werden auch am Samstagnachmittag
wieder knapp 7.000 Skater am Start erwartet, um in der Hauptstadt ihren Saisonhöhepunkt
zu feiern. Und feiern, das können die Berliner! Nirgends sonst feuern so viele Zuschauer
entlang der gesamten Strecke die Sportler an. Auch die große Saisonabschlussparty der
Skater am Samstagabend ist legendär.
ins Vergnügen
www.scc-events.com 97
Während für viele Teilnehmer das Fest
auf Rollen schon vor und mit dem Start
beginnt, zählt für rund 5 Prozent der Skater nur der Sieg. „Nur in Berlin wird man
unsterblich“, hat der Topskater Yann Guyader (EOSkates World Team) einmal treffend formuliert. Er hat schon jedes Rennen gewonnen – nur eben in Berlin nicht.
In diesem Jahr versucht er es erneut und
trifft dabei auf jede Menge Fahrer, denen
der Sieg in Berlin mindestens genauso viel
bedeutet. Der Belgier Bart Swings (Powerslide/Matter) ist auf seinen Skates nicht
minder erfolgsverwöhnt, aber auch ihm
fehlt der Sieg beim Marathon-Klassiker.
Im vergangenen Jahr kam er gemeinsam
mit Teamkollege Ewen Fernandez ins Ziel,
nachdem die beiden Fahrer über die Hälfte
98 www.scc-events.com
der Strecke im spektakulären Alleingang
bewältigt hatten. In die Siegerliste ging
allerdings Fernandez ein.
Der Franzose Fernandez hat in diesem
Jahr die Chance, als erster Fahrer den
BMW BERLIN-MARATHON zum dritten Mal in Folge zu gewinnen. Gleiches
gilt für Sabine Berg (Powerslide) aus Gera
bei den Damen. Auch sie gewann sowohl
in 2011 und 2012. Sie zählt zu der immer
größer werdenden Gruppe deutscher Fahrer, die mit besten Chancen in Berlin an
den Start gehen. Bei den Herren sind die
Voraussetzungen für den dreifachen deutschen Meister Felix Rijhnen (Powerslide/
Matter) so gut wie nie zu vor. Und auch die
Berlinerin Jana Gegner (EOSkates Girls)
könnte in diesem Jahr endgültig in den
Olymp des BMW BERLIN-MARATHON
aufsteigen.
Mit Spaß ins Ziel, auch wenn es etwas
länger dauert
Wir wollen, dass ihr mit Spaß und Freude
ins Ziel kommt – auch wenn es etwas länger dauert. Und darum begleiten wir euch
am Ende des Feldes mit dem Motivationstrupp der legendären Rollnacht Düsseldorf. Denn manchmal reichen schon ein
paar motivierende Hinweise und schon
geht’s weiter. Und auch wenn es an diesem Tag überhaupt nicht rund läuft, dann
ist das kein Beinbruch. Der Besenwagen
bringt euch zurück ins Ziel.
Favoriten mit Startnummern Männer
T1
App geht’s!
Auch in diesem Jahr begleitet euch die App des BMW BERLINMARATHON durch das Marathonwochenende.
Erfahrt, wann die Spitzengruppe oder euer Lieblingsskater
ins Ziel kommen oder berichtet euren Freunden direkt über
Facebook und Twitter vom Event. Dazu gibt es zahlreiche weitere Features, die den BMW BERLIN-MARATHON nicht nur
für Teilnehmer zum Erlebnis werden lassen. Die App ist auf
Deutsch und Englisch für iPhone und Android verfügbar und
kann unter www.bmw-berlin-marathon.com kostenlos heruntergeladen werden.
Ewen Fernandez
FRA
Powerslide/Matter
T2
Bart Swings
BEL
Powerslide/Matter
T3
Felix Rijhnen
GER
Powerslide/Matter
T4
Yann Guyader
FRA
EOSkates World Team
T5
Severin Widmer
SUI
Swiss Skate Team
T6
Julien Levrard
FRA
EOSkates World Team
T7
Michael Achermann
SUI
Swiss Skate Team
T8
Pascal Ramali
GER
Powerslide Sebamed
T9
Simon Albrecht
GER
powerslide-arena geisingen
T10
Victor Wilking
GER
EOSkates World Team
Favoriten mit Startnummern Frauen
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Sabine Berg
GER
Powerslide
X2
Jana Gegner
GER
EOSkates Girls
X3
Katja Ulbrich
GER
GB Racingteam
X4
Katharina Rumpus
GER
Powerslide
X5
Tina Strüver
GER
CadoMotus Frauenteam
X6
Manon Kamminga
NDL
Powerslide
X7
Erika Zanetti
X8
Justine Halbout
FRA
EOSkates Girls
X9
Jenny Peißker
GER
powerslide-arena geisingen
X10
Josie Hofmann
GER
powerslide-arena geisinge
ITA
Powerslide
www.scc-events.com 99
Full speed into the action!
A birthday celebration
The 40th edition of the BMW BERLINMARATHON – and we are part of the celebrations! Even though the inline skaters
only became part of the event in 1997, one
can no longer imagine Berlin's most popular sporting weekend without the speedy
acrobats on wheels. About 7,000 skaters
are expected to be at the start on Saturday
afternoon to celebrate the season highlight in the capital. And the Berliners do
know how to party! At no other race are
there as many spectators cheering on the
athletes along the entire course. And the
grand season finale party for the skaters
on Saturday night is legendary as well.
While the festival on wheels may begin
well before the race for many of the participants, for about 5% of the athletes it
is all about winning. "Only in Berlin can
you become immortal," stated star skater
Yann Guyader (EOSkates World Team)
one time, quite fittingly. He has won every
other major event already – but not Berlin.
He will be trying again this year, where he
will be facing numerous other skaters who
want to win just as much as he does. Bart
Swings (Powerslide/Matter) of Belgium is
just as used to success on his skates, but he
100 www.scc-events.com
has not yet won at the classic marathon in
Berlin either. Last year, after spectacularly
skating ahead of the pack from the halfway
mark onward together with his teammate Ewen Fernandez, they crossed the finish
together; but only Fernandez was listed as
the winner.
Fernandez (France) has the chance this
year to become the first one to win the
BMW BERLIN-MARATHON three times
in a row. The same is true for Sabine Berg
(Powerslide) from Gera for the women's
race. She also won in 2011 and 2012. She
is one of the ever-growing group of German skaters who has a chance of winning
in Berlin. In the men's race, the conditions
for a win for three-time German Champion Felix Rijhnen (Powerslide/Matter) are
better than ever before. And Jana Gegner
(EOSkates Girls) of Berlin has a chance to
finally rise to the ranks of the BMW BERLIN-MARATHON champions.
Have fun all the way to the finish, no matter
how long it takes!
We want you to make it to the finish – and
have fun doing so, even if it takes a little bit
longer. A motivational group at the back of
the field will keep you going – the legendary Rollnacht Düsseldorf. Sometimes all
you need are a few motivational words and
you are ready to go again. And if simply
nothing is going right on that day, no big
deal. The broom wagon will take you to
the finish.
Marathon App
Once again this year, the BMW BERLIN
MARATHON app will accompany you
through your marathon weekend. Find
out when the top (or simply your favourite) skaters cross the finish, or keep your
friends on Facebook or Twitter informed
about the event. There are plenty of cool
features that will help make the BMW
BERLIN-MARATHON a great experience
(and not only for the participants). The
app is available in German and English for
the iPhone and Android, and can be downloaded for free at www.bmw-berlin-marathon.com.
Skater für die Zukunft:
Das große Finale des SCC-Skating KidsCup
Nach drei aufregenden Rennen in dieser Saison feiert auch der
rollende Nachwuchs sein Saisonfinale beim BMW BERLINMARATHON. Im Jubel hunderter Zuschauer rollt es sich wie von
selbst durch das Brandenburger Tor und im Ziel erhält jedes Kind
eine Urkunde und eine Medaille. Gestartet wird in nach Altersklassen gestaffelten Rennen über Distanzen von 500 bis 3.000 Metern.
Bis zum Alter von dreizehn Jahren kann jeder mitmachen, auch
Anfänger sind herzlich willkommen! In der Kategorie „Beginner“
starten alle Nachwuchssportler ohne Zeitmessung und garantiert
mit der Nummer 1 auf der Brust.
Start ist am Samstag, den 28. September um 13:00 Uhr am Brandenburger Tor.
Die Anmeldung erfolgt für 3 Euro ausschließlich vor Ort bis eine
Stunde vor dem Start. Helm und Handschützer sind Pflicht für alle
Kids, es wird empfohlen, auch Ellenbogen- und Knieschoner zu
tragen. Und ganz wichtig: Auch wer bei den ersten drei Rennen der
Serie nicht dabei war, kann am 28. September an den Start gehen!
Berlin bleibt
Berlin!
Das Powerslide/Matter Team, das EOSkates Team und das Swiss Skate Team zählen zu
den dominierenden Teams in der Inlineszene. Kaum ein Rennen vergeht, in dem nicht
ein Fahrer aus einem dieser Teams am Ende die Rolle vorne hat. Doch wie sieht es
hinter den Kulissen aus? Wir haben im Vorfeld des BMW BERLIN-MARATHON mit den
verantwortlichen Managern der drei Teams gesprochen.
Bei den Olympischen Spielen wird Inlineskating weiterhin nicht in das Programm
aufgenommen werden. Wie bewertet ihr
diese Entscheidung?
Toni Fankhauser (TF, Manager des Swiss
Skate Teams): Das ist natürlich sehr schade, aber uns ist bekannt, dass es bei solchen Entscheidungen nicht allein um die
Sportart geht, sondern auch eine Vielzahl
von anderen Faktoren mitspielt. Daher ist
es schwer, diese Entscheidung zu bewerten. Ich sehe die Probleme des InlineSports in der Schweiz und so verwundert
mich diese Entscheidung eigentlich nicht.
Daniel Busser (DB, Manager des
EOSkates Teams): Man kann es natürlich
bedauern, dass eine so komplette Sportart, die Ästhetik und Athletik dermaßen
gut verbindet und spannende Rennen liefert, wo es mit Teamgeist aber auch starkem Einzeleinsatz so richtig um die Wette
geht, vom IOC nicht mit ins Programm
aufgenommen wird. Bedauern bringt uns
aber nicht weiter. Ich denke eher, dass
wir im Inlinesport noch viele Fortschritte
zu machen haben und anstelle der einfachen Hoffnung, eines Tages olympisch zu
werden, sollten auf allen Verbandsebenen
konkrete Entscheidungen getroffen wer-
102 www.scc-events.com
den, Förderungs-Strukturen aufgebaut
und langfristige Kooperationen zwischen
den verschiedenen Akteuren geknüpft
werden. Vor allem im Kommunikationsund Werbebereich für den Inlinesport gibt
es noch sehr viel zu tun.
Scott Arlidge (SA, Teamchef des Powerslide/Matter Teams): Natürlich ist die
Entscheidung zu bedauern. Aber ich denke
es ist Zeit, endlich einen genaueren Blick
in das Management der eigenen internationalen Verbandsstrukturen zu werfen.
Von außen betrachtet scheinen immer weniger Teams die Szene zu beherrschen, insbesondere bei den Damen. Wo steht Inlineskating heute? Gibt es Nachwuchssorgen?
SA: Ja, leider! Für uns ist es immer noch
sehr wichtig, ein Profiteam zu haben. Bei
den Frauen haben wir die Anzahl der Fahrerinnen in 2013 sogar erhöht. Außerdem
haben wir zwei komplette Juniorteams, um
die Stars von morgen aufzubauen.
TF: In der Schweiz gerät Inlineskating
als Wettkampfsport nach den boomenden
Jahren immer mehr in den Hintergrund.
Viele Sponsoren haben sich wegen der
schwindenden Breite und damit fehlenden
Attraktivität aus diesem Sport zurückgezo-
gen. Daher haben sich die Teams drastisch
reduziert. Nach Wegfall des SWISS INLINE
CUP fehlte in der Schweiz eine Plattform
für Wettkampf- und Breitensportler, die
sich anderen Sportarten zuwandten. Eine
führende, weitsichtige und umsetzbare
Verbandsstrategie, welche dieser Situation entgegenwirken hätte können, fehlt
bis heute. Im Nachwuchsbereich klafft ein
großes Loch.
DB: Ich denke, leistungsstarke Sportler und Sportlerinnen gibt es genug. Auch
an motivierten Nachwuchstalenten fehlt
es nicht. Lediglich an den notwendigen
Mitteln, die es braucht, um ein Top-Team
aufzubauen und an genügend Rennen teilnehmen zu lassen, sodass es in einer oder
mehreren Serien ernsthaft im GeneralKlassement mitstreiten kann.
Wo entstehen die größten Kosten in einem
Team?
DB: Die Reisekosten stellen den größten Posten in einem Team-Budget. Danach
kommen Material-, Management- und
bei Teams mit Profi-Fahrern natürlich
auch Gehaltskosten. Um diese Kosten zu
decken, zählen die meisten Teams zum
Teil ausschließlich auf die eigene Inline-
„Für uns ist es immer noch wichtig,
ein Profiteam zu haben.“
Daniel Busser (EOSkates), Toni Fankhauser (Swiss Skate Team) und Scott Arlidge (Powerslide/Matter).
Marke, für die sie werben. Außenstehende und dem Sport fremde Unternehmen
wären da aber viel effizienter und könnten
nicht nur mehr Geld, sondern auch eine
konstruktive, kritische Sicht einbringen,
die dem Sport weiterhelfen würde.
Welche Events sind die wichtigsten für euer
Team?
TF: Der BMW BERLIN-MARATHON
als weltweit größter Inline-Marathon ist
nach wie vor das Highlight für unser Team,
auch wenn er nicht Bestandteil einer Serie
ist. Der GERMAN INLINE CUP hat ebenfalls einen hohen Stellenwert in unserer
Jahresplanung und natürlich liegt uns die
Swiss Skate Tour sehr am Herzen, um den
Inline-Sport in der Schweiz wieder zu etablieren.
DB: Ganz klar die Events mit den
meisten Teilnehmern und der stärksten
Konkurrenz.
Und wie sieht es mit den einzelnen Fahrern
aus? Welchen Stellenwert haben Einzelwettbewerbe wie Europa- und Weltmeisterschaften im Vergleich zu den Team-Events?
DB: Für die meisten Fahrer sind die
Europa- und Weltmeisterschaften die
Höhepunkte der Saison, auch wenn es
dabei nur um die Ehre geht und es weder
Geld noch Werbeverträge zu gewinnen
gibt. Das respektieren wir bei EOSkates
sehr. Wir versuchen, den Rennkalender
so auszurichten, dass jeder, der an den
Meisterschaften teilnimmt, auch optimale
Bedingungen zur Vorbereitung erhält.
TF: Durch Unstimmigkeiten mit dem
Schweizer Rollsportverband können unsere Fahrer trotz internationaler Siege bei
renommierten Straßenrennen leider nicht
an Europa- oder Weltmeisterschaften teilnehmen; eine sehr unbefriedigende Situation für unsere Athleten.
SA: Das ist schwer zu sagen. Wahrscheinlich ist die WM der Höhepunkt für
unsere Skater und das Unternehmen.
Welchen Stellenwert hat der BMW BERLINMARATHON, der inzwischen nicht mehr
zum World Inline Cup oder einer anderen
Serie zählt?
SA: Berlin bleibt Berlin! Daran wird
sich auch in Zukunft für uns und unser
Team nichts ändern!
DB: Der BMW BERLIN-MARATHON
zählt nach wie vor zu den wichtigsten
Rennen der Welt. Dies natürlich vor allem
durch die Teilnehmerzahlen, aber auch
dank der einmaligen Lage des Austragungsortes, insbesondere der Start- und
Ziellinie am Brandenburger Tor. Dass
der BMW BERLIN-MARATHON nicht
mehr zu einer internationalen Serie zählt
ist jedoch schade, da er heutzutage wohl
als einziger in Europa, auch Athleten aus
Asien oder Amerika in noch größeren Zahlen anziehen könnte. Ich könnte mir den
BMW BERLIN-MARATHON auch sehr
gut als einen der Hauptpfeiler eines ‚Europa Cup der Inline-Marathons‘ vorstellen –
eine Serie die es noch zu erfinden gilt, die
aber meiner Meinung nach sehr wohl und
ohne allzu großen Aufwand auf die Beine
gestellt werden könnte und der europäischen Skate-Szene helfen würde, wieder
mehr Teilnehmer zu den größten Rennen
Europas zu ziehen.
Wir wünschen euch ein fantastisches Rennen am Samstag und danken herzlich für
dieses Gespräch!
www.scc-events.com 103
Drei Tage Inlineskating:
Die Highlights
Inline-Village Messe
Rahmenprogramm auf der Marathon-Zielgeraden
Messe BERLIN VITAL Herbst im ehemaligen
Flughafen Tempelhof
Rund um den Skater-Info-Point gibt es vielfältige Angebote
zum Thema Inlineskating. Unter dem überdachten Rand des
Rollfelds trifft sich Branche und Szene, es kann ausprobiert
und getestet werden. Händler und Hersteller informieren euch
und stehen beratend zur Seite, wenn der Schuh mal drückt.
Die Rollerblade Service-Station checkt kostenlos eure Skates
und führt sogar kleine Reparaturen durch. Wer nicht selbst
skaten will, der schaut ab Freitag 15:00 Uhr den Freestyleskatern zu, die mit schwindelerregenden Drehungen und waghalsigen Sprüngen ihr Publikum zum Staunen bringen.
Show, Sport und Spaß bestimmen das Rahmenprogramm auf
der Marathon-Zielgeraden am Brandenburger Tor. Wir zeigen
euch, was auf Rollen alles möglich ist. Erlebt spannende Inline-Acts und feuert den rollenden Nachwuchs beim SCC-Skating KidsCup an.
Donnerstag, 26. Sept., 14:00-20:00 Uhr
Freitag, 27. Sept., 12:00-21:00 Uhr
Samstag, 28. Sept., 9:00-18:00 Uhr (12 Uhr Ende Startnummernausgabe Skater)
Motivationstrupp der Rollnacht Düsseldorf
Marathonpartner Rollerblade im Inline-Village Messe
Natürlich ist auch Marathonpartner Rollerblade wieder mit
von der Partie. Wer eine Pause vom Skaten braucht oder einfach in entspannter Atmosphäre unter Gleichgesinnten relaxen
will, der ist im legendären Rollerblade-Truck genau richtig.
In gemütlichem Ambiente kann sich jeder über die Neuheiten und innovativen Produkte der Skateschmiede informieren.
Wer Glück hat, der trifft vielleicht auch auf den Goldmedaillen
Gewinner von Turin – Ippolito Sanfratello, oder Greg Mirzoyan, einen verrückten Skater, der sich in hohem Tempo auf
andere Strecke wagt z.B. Slazmiene:
http://youtu.be/jjwna0QSnqs
Donnerstag und Freitag, 26.-27. September
Marathon-Village Brandenburger Tor
Das Marathon-Village am Brandenburger Tor ist der Treffpunkt für alle Inlineskater am Marathontag. Neuigkeiten aus
der Inline-Industrie, Unterhaltung und kulinarische Angebote
sorgen für gute Laune. Teilt die Anspannung vor dem Start mit
euren Skate-Freunden und trefft euch nach erfolgreich absolvierten 42,195 Kilometern wieder.
Samstag, 28. September, 11:00-21:00 Uhr
104 www.scc-events.com
Samstag, 28. Sept., 12:00 – 14:30 Uhr
40. BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating
Jetzt geht’s rund, genießt die freie Fahrt auf den Straßen der
Hauptstadt!
Samstag, 28. September, Start 15:30 Uhr
Als Botschafter des Skatesports freut sich die Crew der angesagtesten Skatenight Deutschlands, alle Marathonteilnehmer
im hinteren Teil des Feldes zum Durchhalten zu motivieren.
Ganz nach dem olympischen Motto „Dabei sein ist alles“.
Samstag, 28. September, 15:30-18:00 Uhr
Marathon Party Skating
Tanzen bis in den frühen Morgen – auch die Party in Berlin ist
legendär und der würdige
Abschluss eines langen erlebnisreichen Inline-Sommers.
Wir präsentieren euch die Sieger, kühle Getränke und heiße
Rhythmen. In diesem Jahr ist das KOSMOS (Karl-Marx-Allee
131a, 10243 Berlin) Ort des Geschehens.
Samstag, 28. September, ab 21:00 Uhr , 22:30 Uhr Präsentation der Sieger
www.scc-events.com
Wir halten euch auf der Rolle
SCC EVENTS bietet nicht nur vier attraktive Startmöglichkeiten für Inlineskater; wir begleiten
alle Skatebegeisterten durch das ganze Jahr. Auf www.scc-events.com sind alle wichtigen Infos für
Inlineskater zusammengefasst. Unter den einzelnen Veranstaltungen finden Interessierte jede Menge
News, Gewinnspielmöglichkeiten und Tipps rund um Technik, Training und Wettkampfvorbereitung.
Besucht uns auch auf Facebook! Fans erfahren hier als erstes, was es Neues in Sachen
BMW BERLIN-MARATHON gibt: www.facebook.com/berlinmarathoninlineskating
www.scc-events.com 105
Organisationsstruktur
BMW
BERLIN-MARATHON
Veranstalter
Sport-Club Charlottenburg e.V.
SCC EVENTS GmbH
Olympiapark Berlin
Hanns-Braun-Straße/Adlerplatz
14053 Berlin
Tel. 030 – 3012 8810
Fax 030 – 3012 8820
www.scc-events.com
info@scc-events.com
Geschäftsführung und Leitung
Geschäftsführung
Christian Jost, Jürgen Lock
Sportliche Leitung Mark Milde
Technische Leitung Carsten Humrich
Teilnehmermanagement Lutz Derkow
Leiter Unternehmenskommunikation
Thomas Steffens
Organisationsteam des BMW BERLIN-MARATHON
DLV-Wettkampfleitung Tanja Dörr
AIMS-Aufsicht Hugh Jones
Kampfgericht Berliner LeichtathletikVerband, Thomas Müller
Organisations- und Wettkampfbüro
Sylvia Ackermann, Dominic Beblie, Anielle
Christensen, Mareike Dehmel, Constanze
Feistkorn, Sigrid Frost, Judy Kumutat,
Julia Mohr, Brigitte Siegel
Athletenbetreuung Carsten Helterhof,
Anne Formella
Bambinilauf Franz Feddema, Björn Meyburg
BERLIN VITAL Juliane Hoppe, Roman Kluge,
Marcus Lorenz, Marc Mainka, Max Roy
Besenwagen Christian Löw
Blaue Linie Wolfgang Weising
Chip Katharina Wollenberg
Ergebnisdienst Mika Timing GmbH
Fahrdienst Mario Mahn, Frank Tschugg
Frühstückslauf Götz Röhl,
Karl-Thomas Stramm
Helfereinsatz Andreas Hillmer, André Knuth,
Marianne Kruse, Carsten Schülke,
Stefanie Zach
Information Christiane Grabner,
Marcus Mahlo
Jubilee-Club Regina und Heinz Sowinski
Kleiderablage Peter Fielhauer, Dr. Klaus
Henk, Kai Kalkbrenner, Ulrich Kulbatzki
Kommunikation / Medien Vincent Dornbusch,
Stephanie Fröba, Marcel Heinrich,
Philine Rasch, Marisa Reich,
Thomas Steffens
Kultur Prof. Dr. Detlef Kuhlmann
Marketing und Office Jennifer Barthel,
Florens von der Decken, Vincent Dornbusch,
Nina Ertel, Benjamin Hager, Adrienne
Hünecke, Monika Nagel, Björn Meyburg,
Caren Nielebock, Ines Rentsch,
Benjamin Schalanda, Ngoc-Diem-Tran,
Susanne Wenzel
Massage Matthias Vogel
Merchandising Britt Munzlinger,
Christian Heidrich, Mara Grehl
mini-MARATHON Marianne Horny,
Lars Poller, Dr. Thomas Poller
Musik / Strecke John Kunkeler
Party Holger Hoffmann
Polizeiführer des Einsatzes Andreas Retschlag
Pressebüro Marisa Reich, Martina
Schlumberger, Thomas Steffens
Protokoll / VIP Renate Marin, Monika Nagel,
Rotraud Zylka
Rollstuhlfahrer Jörn Kreinberg
Siegerehrung Stefan Neumann
Skating Julia Seifert, Saskia Geweke
Sprecher Robert Fekl, Marco Guhl,
Dr. Karsten Holland, Sven Stöcklein
Start Marcel Heiß, Steffen Kirner,
Roland Winkler, Odin Ziemainz
Startnummernausgabe Wolfgang Keucher
Strecke Michael Feistkorn
Streckenvermessung Siegfried Menzel
Streckenversorgung Max Roy
Teilnehmerakquise Oliver Bach
Veranstaltungstechnik Oliver Bach, Adnan
Cosic, Benjamin Hager, Carsten Humrich,
Thorsten Lehmann, Janin Reinhard,
Odin Ziemainz
Medizinische Direktoren Prof. Dr. Lars Brechtel,
Priv. Doz. Dr. med. Matthias Krüll
Leitung Notfallrettung Berliner Feuerwehr
Leitende Hilfsorganisation
Johanniter Unfallhilfe e.V./ Medical-Team
des 40. BMW BERLIN-MARATHON und
Ärzte aus den Berliner Kliniken
Versorgungspunkte / Läufer
Start SCC Berlin
5-km-Erfrischungspunkt
„Zur Ruderer-Schänke“, Ruder-Club Tegel
Leitung Dieter Braunsdorf, Markus Hardt
9-km-Verpflegungspunkt
FU Freizeitsport e.V., Leitung Antje Köhler
PRÄSENTIERT VON SÜDTIROLER ÄPFEL
12-km-Erfrischungspunkt
THW Jugend, Leitung Sascha Barnewske
15-km-Verpflegungspunkt
Berliner Schwimmverband – Jugend
Leitung Manuela Krause
PRÄSENTIERT VON SÜDTIROLER ÄPFEL
17,5-km-Erfrischungspunkt
IBM-Club, Leitung Mike Kruse-Heidler
20-km-Verpflegungspunkt
Luise-Henriette-Gymnasium
Leitung Sylvia Ludwig
22,5-km-Erfrischungspunkt
Jugendfeuerwehr, Leitung Stefan Langhammer
25-km-Verpflegungspunkt
Hauptzollämter / Judo-Karate-Club Nippon
Leitung Thomas Warkentin / Andreas Sparmann
PRÄSENTIERT VON BMW
27,5-km-Erfrischungspunkt
LG Süd Berlin, Leitung Klaus Scherbel,
Wolfgang Münnich
30-km-Verpflegungspunkt
Schadow-Gymnasium, Leitung Reino Bangel
32,5 km-Erfrischungspunkt
TÜV Rheinland-Akademie Berlin
Leitung Roland Zamecki
34,5-km-Erfrischungspunkt „Knackpunkt“
Lauftreff SCC / Fernmeldeamt 5
Leitung Manfred Templin, Christian Meier
PRÄSENTIERT VON BMW
36-km-Verpflegungspunkt
LAC Berlin, Leitung Stefan Bauer
38-km-Erfrischungspunkt
LC Cottbus, Leitung Roland Füssler
40-km-Erfrischungspunkt
„Zur letzten Tränke“, SCC-Langstreckler
Leitung Gerhard Thiel
Ziel
ABC Zentrum Berlin / Leitung Kai-Thomas
Arndt. SCC-Fan-Club / SCC Jugend – Harry
Bischoft
Versorgungspunkte / Inline-Skater
20 km Kids & Co, Leitung Hannelore Sigbjoernsen
30 km Motor Eberswalde, Leitung Detlev Mierig
36 km SCC-Langstreckler,
Leitung Gerhard Thiel
Impressum
Herausgeber: SCC EVENTS GmbH
Verantwortlich: Christian Jost,
Jürgen Lock, Mark Milde
Redaktion Thomas Steffens
Inlineskating: Julia Seifert, Gerte Buchheit,
Saskia Geweke
Grafik: Heinrich Kreyenberg / www.heutemorgen.com
Fotos: Petko Beier, Victor Sailer, privat,
Archiv SCC EVENTS, Camera 4, Achim Kindler,
Jiro Mochizuki, Carsten Schülke, MarathonFoto
Anzeigen: SCC EVENTS, Hanns-Braun-Straße /
Adlerplatz, 14053 Berlin, Tel. 030 – 301 288 10,
Fax 030 – 301 288 20
Druck: LASERLINE, Offizieller Druckpartner
des BMW BERLIN-MARATHON
40. BMW BERLIN-MARATHON: 27. / 28. Oktober 2014
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ist offizielles Regenerationsgetränk
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Durch die enthaltenen wertvollen Vitamine B12 und Folsäure werden der Energiestoffwechsel, die Blutbildung und das Immunsystem gefördert
sowie die Müdigkeit verringert. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung sowie eine gesunde Lebensweise sind wichtig!
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BMW Laufsport
bmw-laufsport.de
RUHEPULS: 0.
Kurz innehalten, Kräfte sammeln und weiter geht’s – manchmal sind es die kleinen Pausen, die über Sieg
oder Mittelfeld entscheiden. Die Auto Start Stop Funktion im BMW 1er schaltet den Motor bei kurzen
Fahrzeugstopps ab und vermeidet so unnötigen Kraftstoffverbrauch. Für maximale Effizienz steht auch
das BMW Engagement rund um den Laufsport: als Titelsponsor des BMW BERLIN-MARATHON sowie
des BMW Frankfurt Marathon, als Hauptsponsor der Stadtläufe von BMW und SportScheck, als Automobilpartner bei den Marathons in Hamburg, Köln, Düsseldorf und München sowie bei den Halbmarathons
in Berlin und Stuttgart. Freuen Sie sich auf Inhalte sowie Bilder rund um BMW Laufsport und gewinnen
Sie Startplätze unter www.bmw-laufsport.de
DER BMW 1er MIT
AUTO START STOP FUNKTION.
Kraftstoffverbrauch in l/100 km (kombiniert): 8,0–3,8. CO2-Emission in g/km (kombiniert): 188–99.
Als Basis für die Verbrauchsermittlung gilt der ECE-Fahrzyklus. Abbildung zeigt Sonderausstattungen.
Freude am Fahren