bericht 2013 | 2014
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BERICHT 2013 | 2014 inhalt 01 Einleitung 02 Bildung und Sprache 05 Sprachkurse 06 Hochschulwesen Liebe Leserin, lieber Leser, 08 Musik 12 Monate intensiver Kulturaustausch liegen hinter uns: In Form von zahlreichen Programmen und Veranstaltungen engagierten wir uns auch in diesem Jahr für die Vermittlung der französischen Sprache und Kultur, unterstützten den Austausch zwischen der französischen und deutschen Kulturszene und waren Impulsgeber für grenzüberschreitende Projekte. Gleichzeitig organisierten wir vor Ort, das heißt in unseren deutschlandweit 24 Instituten, Kulturantennen und deutsch-französischen Kulturzentren, ein vielfältiges Kulturprogramm, das über eine Million Menschen begeisterte. 10 Bildende Künste 12 Buch- und Verlagswesen 14 Theater und Tanz 16 Im Fokus: Französische Kultur in Deutschland in Zahlen 18 Film und Medien 20 Kulturelle Höhepunkte deutschlandweit 32 Kontakte Das Institut français Deutschland 2013/2014 in Zahlen 11 Instituts français 3 Kulturantennen 10 Deutsch-französische Kulturzentren 1 Million Besucher der Veranstaltungen und Teilnehmer der Programme 500.000 Ein besonderer Höhepunkt in 2013/2014 war das Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren, dem 8 Millionen Menschen zum Opfer gefallen waren. Glücklicherweise ist eine solche Katastrophe im heutigen Europa kaum mehr vorstellbar geworden. Um den Frieden jedoch dauerhaft garantieren zu können, bedarf es eines geeinten Europas, das nicht nur politisch sondern auch kulturell zusammenwächst. In diesem Rahmen plant derzeit das Institut français gemeinsam mit dem Goethe-Institut Frankreich und der Bertelsmann Stiftung eine Dialogreihe zum Thema „Welches Wachstum für Europa? Quelle croissance pour l’Europe ?“. Ziel der Reihe ist es, in Zusammenarbeit mit bestehenden grenzüberschreitenden Strukturen (wie Partnerschaften zwischen Städten und Regionen), zukunftsorientierte Formate der Vernetzung und der Kooperation zu europäischen Themen zu erarbeiten. Im Namen aller Mitarbeiter des Institut français Deutschland danke ich unseren zahlreichen Partnern, Förderern und Sponsoren für die erfolgreiche Zusammenarbeit in 2013/2014. Ich hoffe, dass wir auch weiterhin gemeinsam den Kulturaustausch zwischen unseren beiden Ländern bereichern werden. Schüler bei den Sprachprogrammen 3,1 Millionen Seitenaufrufe www.institutfrancais.de Ihr Emmanuel Suard Botschaftsrat für Kultur, Bildung und Hochschulwesen Leiter des Institut français Deutschland Cover: © Französische Botschaft bildung und sprache institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 Bildung Und Sprache Das Büro für Zusammenarbeit in Bildung und Sprache ist zuständig für die Förderung der französischen Sprache in den deutschen Schulen. Hierbei wird das Büro von 8 Sprach- und Bildungsattachés in den bundesweit verteilten Kulturinstituten unterstützt. Die einzelnen Programme werden in enger Abstimmung mit den Kultusbehörden und der Vereinigung der Französischlehrerinnen und –lehrer (VdF) ausgearbeitet und durchgeführt. Zu jedem Programm gibt es ein pädagogisches Begleitmaterial, das im Internet zur Verfügung gestellt wird. Plakat_Prix_2014.indd 18.04.2013 14:39:27 Seite: 1 [Farbbalken für Fogra39] BlacK Cyan Magenta Yellow ns allemands Preisverleihung am 14. März 2014 auf der Leipziger Buchm esse eens ixdeslyc et unter Im Intern utfrancais.de/pr it st .in w ww des lycéens allemands 10 Jahre Prix des lycée prix x urs Des livres, des aute et toi – 10 ans déjà! Prix des lycéens allemands Im Schuljahr 2013/2014 nahmen 4.500 Gymnasiasten an der Vergabe des Literaturpreises Prix des lycéens teil, der jedes Jahr mit Unterstützung des Klett Verlages organisiert wird. Bei der Preisverleihung an Eric Sanvoisin für sein Buch „Le Parloir“ im Rahmen der Leipziger Buchmesse wurden zugleich die sprachlichen Fähigkeiten und die literarische Urteilskraft der Schüler gewürdigt. Der Prix des lycéens wird bereits seit 10 Jahren verliehen. Über 4 Monate lesen die Schüler 4 französischsprachige Romane im Original und prämieren dann das bundesweit beliebteste Buch. Cinéfête Beim Kinder- und Jugendfilmfestival Cinéfête tourt ein Jahr lang eine Auswahl von sieben französischsprachigen Filmen (mit Untertiteln) durch deutsche Kinos. Jede Filmvorführung kann man anhand von Materialien, die ins Netz gestellt werden, im Unterricht vor- und nachbereiten. Über 100 Städten nehmen jährlich an diesem Festival teil, das – eine Zusammenarbeit mit der AG Kino-Gilde – in 2013/2014 erstmalig mehr als 107.000 Schüler erreichte. Das Festival ist das größte seiner Art in Deutschland. FranceMobil © Französische Botschaft Seit 2002 fahren 12 französische Lektoren in ihrem Renault Kangoo durch ganz Deutschland, um Schüler für die französische Sprache und Kultur zu begeistern. Im Schuljahr 2013/2014 waren die Lektoren an insgesamt 1.000 Schulen und begegneten über 80.000 Schülern. FranceMobil ist ein Programm, das sich vor allem an jene Schüler richtet, die vor der Wahl ihrer 2. Fremdsprache stehen. Es wurde gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung und mit Unterstützung von Renault Deutschland AG ins Leben gerufen. FplusD Das deutsch-französische Internetportal FplusD wendet sich in erster Linie an junge Menschen. Das Portal zeigt Möglichkeiten auf, wie die Jugendlichen über spielerisches Lernen, Bildungs- und Berufsaufenthalte im Partnerland die Sprache des jeweiligen Nachbarn erlernen können und informiert über Studien- sowie Arbeitsangebote beiderseits des Rheins. In 2013/2014 erreichte das Portal über 35.000 Jugendliche. © Französische Botschaft 02 / 03 sprachkurse institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 SPRACHKURSE InternetTeamwettbewerb Am 22. Januar 2014 beteiligten sich über 12.000 Schüler am InternetTeam-Wettbewerb, der gemeinsam mit den Cornelsen Schulverlagen und mit freundlicher Unterstützung der Kultusministerien der Länder Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, NordrheinWestfalen und Saarland sowie TV5Monde und der Vereinigung der Französischlehrerinnen und -lehrer in Deutschland (VdF) organisiert wurde. Wie jedes Jahr rief der Wettbewerb Schulklassen ab der 5. Klasse auf, Fragen in vier unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden über das französische Nachbarland zu beantworten. Einen Höhepunkt fand der Internet-Wettbewerb im Plenarsaal des Landtags von Nordrhein-Westfalen. „Der wichtigste Teil jeder Kultur ist die Sprache“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin und Bildungsministerin Sylvia Löhrmann und ehrte dreizehn von insgesamt 375 teilnehmenden Schulen aus dem Bundesland für ihren besonderen Erfolg. FrancoMusiques Seit 2007 bringen die Cornelsen Schulverlage in enger Kooperation mit dem Institut français Deutschland und dem bureauexport für französische Musik eine kostenlose CD mit aktueller französischsprachiger Musik für den Schulgebrauch heraus. Parallel dazu haben Schüler und Lehrer die Möglichkeit, an Konzerten der einzelnen Interpreten teilzunehmen. Sie können aber auch selbst kreativ werden und bei einem Musikwettbewerb mitmachen. 2013/2014 nutzten 150.000 Schüler die kostenlose CD und 1.300 Schüler nahmen am Musikwettbewerb teil. 2013/2014 in Zahlen 150.000 Schüler nutzten die CD FrancoMusiques 107.000 Schüler besuchten Cinéfête 80.000 Schüler nahmen am FranceMobil-Programm teil 500.000 Schüler der Sekundarstufen I und II nahmen an unseren Sprachprogrammen teil 04 / 05 Das Institut français Deutschland erreichte 2013/2014 mit seinen Sprachkursen 13.000 Sprachbegeisterte, davon 3.000 im Unternehmensbereich. Seine Stärken: ein internationales Netzwerk zur Vermittlung des Französischen als Fremdsprache, eine hohe Dichte an Schulungszentren in Deutschland, Unterricht nach den Richtlinien des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens für Sprachen und ein hochqualifiziertes Lehrerpersonal. Das Sprachkursangebot des Institut français Deutschland deckt eine große Bandbreite ab: von Alltagsprache über Bürokommunikation, fachspezifische Terminologie für Ingenieure oder Anwälte bis hin zu Nachhilfe für Schüler und E-Learning. Wir sprechen von Kindern bis zu Senioren alle Zielgruppen an und legen einen besonderen Schwerpunkt auf Schüler und Berufstätige. Digitale Lehrmethoden gehören zum Kursalltag. „Schüler für das Erlernen der französischen Sprache zu gewinnen, ist mir ein besonderes Herzensanliegen. Mit ganz verschiedenen Projekten setzen sich die Klett Verlage seit Jahren aktiv für den Französischunterricht ein. Angefangen bei kleinen Lesewettbewerben an Schulen bis hin zu gemeinsamen Aktionen mit der Französischen Botschaft werben wir aktiv für die französische Sprache und Kultur. Landesweite Engagements an Schulen wie das des FranceMobils unterstützen wir ebenso überzeugt wie die DELF-Prüfungen, die wir u. a. mit den Delfin-Abzeichen honorieren. Und zur Förderung der französischen Literatur im Unterricht gibt es seit 2005 den Prix des lycéens allemands, der jährlich die Schüler begeistert. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Französischlehrern erhalten wir immer wieder Ideen und Anregungen, die den Unterricht beflügeln und aus denen neue Projekte entstehen. Ich bin gespannt!“ Christa Weck Leiterin der Abteilung Französisch, Ernst Klett Gymnasialverlag Sprachkursangebote für Unternehmen Deutschlands größte Unternehmen vertrauen auf die Expertise des Institut français in der sprachlichen Aus- und Weiterbildung ihres Personals. An die 300 Firmen und öffentliche Einrichtungen haben bereits einen Rahmenvertrag mit dem Institut français unterzeichnet. Das Institut français ist außerdem ein privilegierter Partner für Firmen, denen es seine Expertise für eine unternehmensspezifische Unterrichtsstrategie für Französischunterricht anbietet. Wir konzipieren regelmäßig Sprachreferenzprofile, anhand derer unsere Kunden einen Weiterbildungsplan entwickeln und die spezifischen zu erwerbenden Kompetenzen für die verschiedenen Arten von Mitarbeitern ermitteln können. Seit 2009 ist das Institut français Deutschland assoziiertes Mitglieder der Vereinigung ERFA Wirtschaft Sprache, der die größten deutschen Unternehmen wie BMW, Siemens, Henkel, Bosch oder die Telekom angehören. DELF- und DALF-Zertifikate Die DELF- und DALF-Zertifikate sind international anerkannte, unbegrenzt gültige Sprachdiplome für Französisch, deren Prüfungsinhalte dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen angepasst sind. Das DELF tout public ist eine Sprachprüfung für all jene, die ihre Französischkenntnisse bewerten möchten. Das DELF Pro ist die berufsnahe Version des DELF tout public mit dem Ziel der beruflichen Beförderung oder der Integration in ein französischsprachiges Umfeld. Das DELF scolaire ist für Schüler der Sekundarstufe bestimmt und wird in Zusammenarbeit mit den Bildungsministerien der 16 Bundesländer angeboten. Die Übungen des DELF Prim sind an ein jüngeres Publikum (8-12 Jahre) angepasst. Mehr als 2.300 Grundschüler konnten 2013/2014 ihre ersten Sprachkenntnisse mit DELF Prim nachweisen. Die Prüfungen zur Erlangung des Zertifikats können u.a. in den Instituts français und in den Schulen abgelegt werden. Mit 57.000 DELF- und DALF-Bewerbern im Jahr 2013/2014 und einer Erfolgsquote von 98% steht Deutschland weltweit an der Spitze. 2013/2014 in Zahlen 300 Firmen und öffentliche Einrichtungen nutzen Sprachkursangebote des Institut français 57.000 Bewerber für DELF- und DALF-Zertifikate, weltweit höchste Nachfrage institut français Bericht hochschulwesen deutschland 2013 | 2014 HOCHSCHULWESEN Zum Büro für Zusammenarbeit im Hochschulwesen gehören der Hochschulattaché und 2 Hochschulreferenten mit regionalen Kompetenzen in Bonn und München. Darüber hinaus bildet das Institut français d’histoire en Allemagne (IFHA) in Frankfurt/Main eine Brücke zwischen deutschen und französischen Geschichtsforschern. Das Büro unterstützt den Ausbau universitärer Partnerschaften, hilft bei der gegenseitigen Anerkennung universitärer und beruflicher Abschlüsse und berät gezielt über Studienmöglichkeiten in Frankreich. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Hochschule und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst. Enge Vernetzung mit deutschen Universitäten Im Rahmen einer engeren Vernetzung mit dem deutschen Hochschulwesen organisiert das Institut français Deutschland gemeinsam mit den Universitäten verschiedene Diskussions- und Vortragsveranstaltungen. Darüber hinaus haben einige Instituts français ihren Sitz in universitätseigenen Gebäuden (Bonn, Köln, Mainz, Frankfurt) bzw. entwickeln enge Sprachkooperationen mit den Universitäten vor Ort (Bremen, Hamburg). Zahlreiche Initiativen entstehen jedes Jahr aus diesen Kooperationen. So wurde am 21. und 22. November 2013 ein deutsch-französisches Wissenschaftssymposium an der Universität Würzburg organisiert, an dem unter anderem der Physiker und Nobelpreisträger Prof. Dr. Klaus von Klitzing teilnahm. Campus France Das im Institut français Berlin ansässige Informationsbüro Campus France zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit an Beratungsaktivitäten rund um das Studium in Frankreich aus. Dazu gehören eine umfassende Studienberatung per Mail, Telefon oder persönlich vor Ort, Serviceleistungen wie Übersetzungskorrekturen und Beglaubigungen, die Teilnahme an Messen und Foren deutschlandweit (Köln, München, Hamburg, Stuttgart, Berlin), die Organisation von Informationstagen in den verschiedenen Instituts français Deutschlands sowie von Vorträgen und Workshops an deutschen Hochschulen. 2013/2014 standen zwei Projekte im Mittelpunkt der Aktivitäten des Büros: die Organisation der FrankreichCocktails, bei dem sich ehemalige und künftige Frankreich-Studierende über ihre persönlichen Erfahrungen bzw. Erwartungen austauschen, sowie die Vorbereitung von Abiturienten auf ein Studium in Frankreich. In Zusammenarbeit mit der DFH und der Association Bernard Gregory wurde am 1. Juli 2014 ein Informationstag für Nachwuchsforscher organisiert, an dem auch Unternehmensvertreter teilnahmen. © Staatskanzlei Thüringen Zusammenarbeit mit der ENA 2013/2014 in Zahlen 8.800 deutsche Studierende in Frankreich 7.000 französische Studierende in Deutschland 167 deutsch-französische Studiengänge (DFH) 5 deutsche und französische Parlamentspraktikanten zu Gast in der Französischen Nationalversammlung bzw. im Deutschen Bundestag 40 französische Stipendiaten im Rahmen des Sprachaustauschprogramms PEA 06 / 07 Das Hochschulbüro organisiert jedes Jahr in Zusammenarbeit mit dem DAAD das Auswahlverfahren für die deutschen Bewerber der ENA. Seit den 1950er Jahren haben bereits zahlreiche deutsche Beamte und Studierende an den internationalen Studiengängen der ENA teilgenommen. Eine enge Kooperation besteht ebenfalls mit der Gesellschaft der deutschen ehemaligen ENA-Schüler e.V. Gemeinsam wurde am 11. Juni 2014 im Auditorium der französischen Botschaft eine Podiumsdiskussion zum Thema „Öffentliche Verwaltung und soziale Dynamik – Welches Ausbildungsmodell für die Verwaltung der Zukunft?“ organisiert. Nathalie Loiseau, Direktorin der ENA, debattierte mit Gesine Schwan, der Präsidentin der Humboldt Viadrina School of Governance Berlin. Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Hochschule Ein wichtiger Partner des Hochschulbüros ist die Deutsch-Französische Hochschule (DFH), ein Netzwerk aus rund 170 Hochschulen in Deutschland und Frankreich. Angeboten werden integrierte Studiengänge in fast allen Bereichen. Das Studium führt zu einem doppelten, in beiden Ländern anerkannten Abschluss. Für den Bereich BWL/Management werden 23 bi- und sogar trinationale Studiengänge angeboten, wie zum Beispiel Deutsch-Französisches Management zwischen Augsburg und Rennes sowie Internationales Management zwischen Berlin, Paris und London. Das binationale Promotionsverfahren Cotutelle, das jeweils von einem deutschen und französischen Doktorvater betreut wird, fördert neben der interkulturellen Kompetenz auch den gegenseitigen Wissenschaftsdialog. Zusammenarbeit mit der BMW-Stiftung Herbert Quandt und der Botschaft der Republik Polen Das Büro für Zusammenarbeit im Hochschulwesen organisiert regelmäßig Gesprächsrunden mit dem Ziel, den Dialog der Zivilgesellschaften beiderseits des Rheins anzuregen. So startete am 5. Juni 2013 ein Dialogzyklus in Kooperation mit der BMW-Stiftung Herbert Quandt, seit 2014 zusätzlich in Kooperation mit der polnischen Botschaft. Unter dem Thema „Europa in Vielfalt vereint – Europe. Union. Diversité” setzen sich deutsche, französische und polnische Experten mit aktuellen, europapolitisch relevanten Themen auseinander. Die eingeladenen Akteure tauschen sich aus über derzeitige Entwicklungen in den Bereichen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Bürgergesellschaft und zeigen ausgehend von ihren Erfahrungen im Kontext des Weimarer Dreiecks Perspektiven für die Zukunft Europas im Zeitalter der Globalisierung auf. Am 26. November 2013 konnte die zweite Veranstaltung der Dialogreihe folgende Diskussionspartner im Stadtschloss Weimar zusammenführen: Alfred Grosser (Publizist, Soziologe und Politologe), Janusz Reiter (ehemaliger Botschafter Polens in Deutschland) sowie Gunter Pleuger (ehemaliger Staatssekretär im Auswärtigen Amt und Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder). Diskutiert wurde, inwieweit das Weimarer Dreieck nur ein Lippenbekenntnis war oder tatsächlich seinen Gründungszweck erfüllt hat. Die dritte Veranstaltung der Reihe fand am 19. Mai 2014 in Leipzig rund um das Thema „Europawahlen“ statt. Der polnische Botschafter in Deutschland, Jerzy Margański, debattierte mit dem ehemaligen EU-Parlamentarier Jean-Louis Bourlanges und dem ehemaligen Vizepräsidenten der EU-Kommission Günter Verheugen darüber, wie die europäische Integration wieder an Attraktivität für den Bürger gewinnen kann. „Das Hochschulbüro des Institut français Deutschland begleitet die deutschen ENA-Schüler von ihrer Auswahl im „grand oral“ in Bonn/ Berlin bis zu ihrem Stadium als ENA-Ehemalige. Eine Teilnahme an den internationalen Studiengängen der Ecole Nationale d’Administration (cycle international long, cycle international court) stellt einen Königsweg dar, um die französische Verwaltung und ihr künftiges Führungspersonal kennen zu lernen. In mehreren Praktika erhalten auch die ausländischen Schüler dieser Grande Ecole Gelegenheit, als Führungskräfte in der französischen Verwaltung mitzuarbeiten. In den theoretischen Ausbildungsabschnitten werden aktuelle Fragestellungen aus der gesamten Bandbreite der öffentlichen Politiken (von Diplomatie bis hin zu Fragen des Change Management) in Fallstudien in Kleingruppenarbeit mit ausgewiesenen Führungskräften aus der französischen Verwaltung behandelt. Den Absolventen bieten die Programme zudem Zugang zum Netzwerk der ENA-Ehemaligen in Frankreich, in Deutschland und in über 120 weiteren Ländern.“ Dr. Ralf Schnieders Europäische Eisenbahnangelegenheiten, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. und Vertreter der Gesellschaft der deutschen ehemaligen ENA-Schüler e.V. Bericht institut français 2013 | 2014 musik deutschland musik Das bureauexport für französische Musik in Deutschland ist eine bundesweite Schnittstelle für den Kontakt und die Zusammenarbeit zwischen der deutschen und französischen Musikbranche. Es informiert seine Mitglieder (französische Labels, Agenturen, Verleger, Bands und Ensembles) über den deutschen Markt und berät sie in allen Belangen (Konzertauftritte, Koproduktionen, Zusammenarbeit in Marketing, Presse, Vertrieb, Auftragswerke). Der Klassik-Bereich des bureauexport hat zwei Aufgabenfelder: zum einen die Beratung französischer Mitglieder und Partner, zum anderen die Förderung neuer Musik durch den Deutsch-Französischen Fonds für zeitgenössische Musik / Impuls neue Musik. Seit 2013 unterstützt das bureauexport im Bereich des klassischen Repertoires Veranstalter, die in Frankreich produzierte bureauexport-Künstler programmieren. So konnte eine erfolgreiche Partnerschaft mit der Konzertdirektion Adler, den Musikfestspielen Potsdam-Sanssouci, dem Musikfest Bremen und dem Musikund Literaturfestival „Wege durch das Land“ in Ostwestfalen aufgebaut werden. Impuls neue Musik © SONY Music Die digitale CHIC SCHNACK APP Im September 2013 lancierte das bureauexport eine App beim französischen Streaminganbieter Deezer. Die konsumentenorientierte App bietet die Möglichkeit, in Frankreich produzierte Künstler via unterschiedlicher Playlists zu entdecken, darunter Künstler-, Städte-, und Event-Playlists sowie Playlists mit den aktuellsten Album-Neuerscheinungen. Im Gegenzug zu einem physischen Sampler, der aus kommerzieller Sicht eine begrenzte Lebensdauer von einigen Monaten hat, bietet die digitale App eine dauerhafte Lösung, um französische Musikproduktionen an den Konsumenten zu bringen. Sie kann je nach Aktualität und Belieben mit Infos gespeist werden. Die Chic Schnack App wird einmal pro Woche mit Album-Neuveröffentlichungen und sonstigen Playlists aktualisiert. Unter den bisher integrierten Playlists finden sich Einträge von Künstlern wie Talisco, Lescop, Deluxe, Lilly Wood & The Prick, Zaz, Ben L’Oncle Soul, Coming Soon, Toxic Avenger und viele mehr. Reeperbahnfestival Vom 25. bis 28. September fanden in Hamburg die Showcases und der Konferenzteil des Reeperbahnfestivals 2013 statt. Zu den 600 verschiedenen Programmpunkten des Festivals (davon 350 Konzerte) kamen über 28.000 Besucher. Auf Initiative des bureauexport nahmen zahlreiche in Frankreich produzierte Bands teil wie Benjamin Clémentine, BRNS, Cheveu, Girls in Hawaii, Griefjoy, James Vincent McMorrow, Juveniles, Lescop, Lilly Wood & the Prick, -M-, Melissa Laveaux, Melissmell, Owlle, The Toxic Avenger und Motorama. Gleichzeitig waren zahlreiche französische Vertreter der Musikbranche vor Ort, u.a. Discograph, Naive, Pop Noire / Universal Music France, Wagram, NO Format, Barclay / Universal Music France, Believe, Born Bad Records, Naive, Roy Music, Sony, Ekleroshock x Barclay. Eines unserer wichtigsten Musikprojekte in Deutschland ist der Deutsch-Französische Fonds für zeitgenössische Musik / Impuls neue Musik, der im März 2009 auf Initiative der französischen Botschaft in Deutschland gegründet wurde. Der Fonds fördert den Austausch zwischen Deutschland und Frankreich im Bereich der zeitgenössischen Musik. Er begleitet und finanziert anteilig deutsch-französische Projekte, die die Schaffung und Verbreitung französischer zeitgenössischer Musik in Deutschland sowie in Frankreich zum Ziel haben. Impuls neue Musik feiert 2014 seinen 5. Geburtstag. Anlässlich dieses Jubiläums wählte der Fonds vier Projekte aus, die seine Arbeit vorstellen, darunter die Uraufführung von Mark Andres „AZ pour Winterreise“ in der Cité de la Musique, den FrankreichSchwerpunkt mit mehreren neuen Werken des französischen Komponisten Philippe Manoury bei den Tagen für Neue Kammermusik Witten, ein großes Gemeinschaftskonzert des Staatsorchesters Cottbus und des Ensemble Court-circuit beim Sommerfestival im Château Chambord sowie die neue Reihe „Hören wir mit anderen Ohren? Eine Entdeckungsreihe in die deutsch-französische Musik“ im Institut français Berlin. 2014 konnte Impuls neue Musik einen neuen Partner in seinen Reihen willkommen heißen: Gemeinsam mit der Alfred Toepfer Stiftung wurde eine Deutsch-Französische Musikerresidenz auf Gut Siggen in Schleswig-Holstein ausgeschrieben. www.impulsneuemusik.com 2013/2014 in Zahlen Der Nummer 1 Sommer-Hit 2014 in Deutschland war „Prayer in C“ vom französisch-israelischen Duo Lilly Wood & The Prick, im Remix des deutschen DJs Robin Schulz. © Universal Music 08 / 09 © Fria Hagen bildende künste institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 Perspektive BILDENDE KÜNSTE Das Büro für Bildende Künste fördert die Präsenz französischer Künstler in Deutschland, im institutionellen Kontext sowie auf dem Kunstmarkt, und erleichtert den französischen Branchenvertretern den Zugang zu deutschen Netzwerken (Kunstvereine, Museen, Galerien, Medien). Das Büro fördert Ausstellungen aufstrebender französischer Künstler in renommierten deutschen Kunsteinrichtungen und Kunstvereinen, die für die Nachwuchstalente oft als Karrieresprungbrett dienen, und unterstützt seit 2013 ebenfalls Kuratoren. Darüber hinaus organisiert es für deutsche Branchenvertreter Besuche von Veranstaltungen zur zeitgenössischen Kunst in Frankreich und Begegnungen zwischen Akteuren der deutschen und französischen Kunstszene. 2014 rief das Büro Perspektive, den Deutsch-Französischen Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur ins Leben. Das Büro für Bildende Künste engagiert sich zusammen mit namhaften Partnern in den Bereichen Architektur, Design und Mode. 2014 rief das Büro für Bildende Künste gemeinsam mit der französischen Botschaft den Deutsch-Französischen Fonds für zeitgenössische Kunst und Architektur - Perspektive - ins Leben. Der Fonds unterstützt Projekte in den Bereichen der zeitgenössischen Kunst und Architektur, die den direkten und persönlichen Austausch zwischen Akteuren der jeweiligen Disziplin fördern und zur Internationalisierung der Kunstszene beitragen. Perspektive zielt auf die Förderung und Vertiefung der künstlerischen Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich ab. Einmal im Jahr können sich Institutionen bewerben, die mit ihren Initiativen und Projekten, die Begegnungen zwischen Künstlern, Architekten und Kunstvermittlern anregen und damit gleichzeitig zur Verbreitung von Ideen, Werken und Diskursen beitragen. www.fonds-perspektive.de „Durch die freundliche Unterstützung des Bureau des arts plastiques wurde es uns möglich, eine Publikation zu realisieren, die die Ausstellung und die zugehörige Performance dokumentiert, aber auch durch kritische Texte eine Diskussion um das Thema der Ausstellung weitergeführt hat.“ Eva Huttenlauch Kuratorin, MMK Frankfurt „Doch nur mit Partnern wie dem Institut français kann der Kunstverein das hohe Niveau seiner Arbeit erhalten und internationale, französische Künstler in Deutschland erstmalig angemessen präsentieren.“ Thomas Thiel Leiter Bielefelder Kunstverein Private View JEUNES COMMISSAIRES PROGRAMM Das Büro für Bildende Künste arbeitet eng zusammen mit dem französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation, dem Goethe-Institut und dem DeutschFranzösischen Jugendwerk, um ein gemeinsames Programm für neue Formen der Unterstützung für aufstrebende Kuratoren in Deutschland und Frankreich zu entwickeln. Dabei geht es einerseits um die Teilnahme an der Verbreitung und Recherche von Ideen und andererseits um die Förderung, Vernetzung und internationale Integration von Kuratoren. Diese werden mit internationalen Strukturen im Rahmen von Seminaren und temporären Programmen zusammengebracht und begleitet. Seit 2013 hat das Büro für Bildende Künste bereits Partnerschaften mit der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart, dem Neuen Berliner Kunstverein, der Berlin Biennale und der Hochschule für Grafik und Buchkunst geschlossen und strebt bis 2015 © Stephan Baumann, bild_raum 10 /11 ein Dutzend Partnerschaften in Frankreich und Deutschland an. Seit 2014 entwickelt das Büro für Bildende Künste in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Architektur Zentrum das Projekt „In Extenso – Erweitert. How to rethink space and matter?“ Vier französische Kuratorinnen sind eingeladen, sich den Themen Performance, Social Context, Public Space sowie Storytelling in einer von ihnen gestalteten öffentlichen Diskussion und in Workshops experimentell zu widmen. Im Grenzbereich zwischen Architektur und unterschiedlichen Disziplinen der Bildenden Künste eröffnet sich allen Teilnehmern die Möglichkeit der erweiterten Interaktion. Die Ergebnisse von „In Extenso – Erweitert“ werden in einer großen Ausstellung von September bis Dezember 2015 im DAZ präsentiert. www.jeunescommissaires.de/de Mit diesem Programm für Kunstsammler und Museumsdirektoren schafft das Büro für Bildende Künste Gelegenheiten für sehr persönliche Begegnungen anlässlich internationaler Kunstevents in Deutschland und Frankreich. In einem individuellen Rahmen werden der Zutritt zu den Räumen von Privatsammlungen und ausgewählten Künstlerstudios sowie Treffen mit Vertretern wichtiger kultureller Institutionen, ein besseres gegenseitiges Kennenlernen, Erfahrungsaustausch und intensive Gespräche zwischen den Teilnehmern ermöglicht. An den Erfolg der ersten Reisen im Jahr 2012 und 2013 anknüpfend organisierte das Büro für Bildende Künste eine Reise nach Paris zur internationalen Kunstmesse FIAC im Oktober 2014. Die 70 Teilnehmer besuchten insgesamt 16 private Sammlungen und 14 Künstlerstudios in Paris und Berlin. 2013/2014 in Zahlen Förderung der französischen Kunstszene in Deutschland 69.756 Besucher kamen zu dem vom Büro für Bildende Künste unterstützen Ausstellungen in 2013. Das Büro lud 2013/2014 über 60 Akteure der deutschen und französischen Kunstszene ein und unterstützte über 40 französische Künstler in deutschen Kunsteinrichtungen: Museen Museum für Photographie Braunschweig, Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus, MMK Frankfurt, Galerie im Tempelhof Museum, Haus der Kunst München, Leopold-HoeschMuseum Düren & Papiermuseum Düren © Hans Schröder © Private View 2013, Collection Billarant, Le Silo. Kunstvereine Schinkel Pavillon, Kunstverein Nürnberg - Albrecht Dürer Gesellschaft, Künstlerhaus Bremen, HMKV Dortmund, Temporary Gallery, KAI 10 Arthena Foundation, kestnergesellschaft buch- und verlagswesen institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 BUCH- UND VERLAGSWESEN Das Büro für Buch- und Verlagswesen veranstaltet Lesungen mit französischsprachigen Autoren, fördert die Verleihung deutsch-französischer Literaturpreise und beteiligt sich an der Organisation von Veranstaltungen (Ideenaustausch, Vorträge, Literaturfestivals, Treffen mit Literaturkritikern, Leipziger und Frankfurter Buchmesse). Das Büro unterstützt den Dialog zwischen den einzelnen Partnern, Verlegern, Lektoren, Autoren, Übersetzern, Journalisten und Politikern. Darüber hinaus koordiniert das Büro für Buch- und Verlagswesen die Arbeit der Bibliotheken in den einzelnen Instituts français. 2013/2014 nahmen mehr als 17.000 Benutzer deren vielfältiges Angebot wahr, die digitale Bibliothek Culturethèque wurde sogar 23.000 Mal besucht. © Institut français Autorentourneen und Lesungen Das Büro organisiert und unterstützt jährlich Lesungen französischsprachiger Autoren in ganz Deutschland. Die Bandbreite der Autoren reicht dabei von bekannten Größen bis hin zu aufstrebenden Talenten und deckt neben dem klassischen Roman auch die Kriminal- und Jugendliteratur sowie die Poesie ab. Die Tourneen werden in enger Partnerschaft mit den Verlagen, den verschiedenen Instituts français und den Deutsch-französischen Kulturzentren durchgeführt: Malek Alloula, Etienne Balibar, Azouz Begag, Emmanuèle Bernheim, Delphine Bournay, Frédéric Ciriez, Hélène Cixous, Louis-Philippe Dalembert, Jacques Darras, Grégoire Delacourt, Raymond Depardon, Mathias Enard, David Foekinos, Yannick Haenel, Pascale Hugues, François Jonquet, Pierre Lemaitre, Guillaume Long, Scholastique Mukasonga, Mariette Navarro, Marie NDiaye, Paul Nizon, Thomas Piketty, Romain Puértolas, Yasmina Reza, Oliver Rohe, Boualem Sansal, Jean-Louis Scheffer, Sylvain Tesson, Jean-Philippe Toussaint, Camille de Toledo, Karin Tuil,Tanguy Viel, Eric Vuillard, Cécile Wasjbrot. Ausbau der Beziehungen zur deutschen Verlagswelt Im Rahmen seiner Förderung des Austauschs zwischen französischer und deutscher Verlagswelt organisiert das Büro für Buch- und Verlagswesen zwei Programme: Das Förderprogramm zum Erwerb von Lizenzen richtet sich an deutsche Verlage, die Werke von französischen Autoren übersetzen und veröffentlichen wollen, sowie an jene Verlage, die sich in Lizenzverhandlungen mit französischen Verlagshäusern befinden. Das Förderprogramm RILKE fördert deutsche Verlage, die sich kontinuierlich für Übersetzungen und Veröffentlichungen von französischer Belletristik sowie von philosophischen, sozial- und geisteswissenschaftlichen Werken engagieren. 2013/2014 wurden 50 deutsche Verleger im Rahmen dieser Programme gefördert. Die Nacht der Philosophie Das Büro für Buch- und Verlagswesen organisierte am 13. Juni von 19 Uhr bis 7 Uhr „Die Nacht der Philosophie“. Für eine ganze Nacht wurden die Grenzen zwischen Philosophie und Kunst aufgehoben. Über 60 namhafte Philosophen aus ganz Europa belebten das weite Feld der Philosophie und erschlossen im Dialog mit Kunst, bei Liveacts im Stundentakt völlig neue Ansätze und Wege. Über 5.200 Personen nahmen teil und wandelten als Grenzgänger zwischen den Disziplinen und Kulturen im Rahmen von Vorträgen, Performances, Filmen, Videos und Musik an nur einem Ort, im Institut français am Berliner Ku’Damm. www.dienachtderphilosophie-berlin.de © Institut français 12 Stunden nonstop 5.200 Besucher 60 Philosophen aus 12 europäischen Ländern © Institut français 12 /13 Die Nacht der Philosophie 2014 in Zahlen © Institut français „Mit bestem Dank für den Mut und das nötige Geschick, eine so ungewöhnliche Großveranstaltung wie die Nacht der Philosophie vorzubereiten und durchzuführen.” Prof. Dr. Tilman Borsche Philosoph „Ich sagte es schon, schreib es nochmal auf: eine großartige Atmosphäre war das bei Eurer Philosophienacht! Ich glaube, Berlin könnte das tatsächlich nächstes Jahr nochmal vertragen.“ René Aguigah Deutschlandradio Kultur „ … ich war beeindruckt von der Qualität, von der Fülle des Programms und von der Begeisterung des Publikums. Ich freue mich sehr, Teil dieser so erfolgreichen Veranstaltung gewesen zu sein – zum Nutzen der Philosophie im Allgemeinen und des deutsch-französischen Austauschs im Besonderen.“ Prof. Dr. Etienne Balibar Philosoph institut français Bericht theater und tanz deutschland 2013 | 2014 THEATER UND TANZ Das Büro für Theater und Tanz fördert französische und in Frankreich lebende Künstler der Bereiche Theater, Tanz, Zirkus, Figuren-, Objekt- und Straßentheater in Deutschland. Es unterstützt Gastspiele französischer Künstler, Künstlerresidenzen, Produktionen und Koproduktionen. Die vom Büro umgesetzten Strategien sind an die für Deutschland typische Theaterlandschaft, die von Repertoire und Ensemblebetrieben geprägt und durch die föderalen Strukturen gelenkt wird, angepasst. In diesem Zusammenhang arbeitet das Büro eng zusammen mit deutschen Partnern (Theater, Festivals, Verlage und Radiosender) und ist für Beratung, Information und Vermittlung zwischen der deutschen und französischen Theater- und Tanzszene zuständig. Mit der Veröffentlichung der Reihe „Scène“ und den Hörspielen „Dramatik/que“ wird zusätzlich die Verbreitung zeitgenössischer französischsprachiger Dramatik gefördert. In seiner Funktion als Berater und Vermittler bringt das Büro deutsche Veranstalter und französische Künstler zusammen, sodass die Aufführung zeitgenössischer Produktionen vereinfacht wird. Die Unterstützung erfolgt sowohl finanziell als auch durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit. Partner sind vor allem Spielstätten, die einen hohen Bekanntheitsgrad im In- und Ausland haben und die für ihre innovative künstlerische Ausrichtung bekannt sind. © Victor Tonelli © Andreas Neu mann Scène. Neue französische Theaterstücke Die 1999 initiierte Reihe Scène erscheint seit 2006 beim Verlag Theater der Zeit und veröffentlicht jährlich fünf ins Deutsche übersetzte Theaterstücke französischsprachiger Autoren. Scène richtet sich an Theater und Dramaturgen und trägt gezielt dazu bei, dass französische Texte ins Repertoire in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgenommen werden. Knapp 530 Inszenierungen, Lesungen oder Hörspiele der in der Reihe vorgestellten Autoren haben bereits auf deutschsprachigen Bühnen ihren Platz gefunden. 2014 wurden gleich zwei Ausgaben im Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater Berlin vorgestellt und konnten auf diese Weise ein breites Publikum erreichen. TRANSFABRIK TRANSFABRIK, das sind 2 Länder, 6 Module, 7 Städte und mehr als 85 Aufführungen, die 2013 auf Initiative des Büro für Theater und Tanz sowie des Goethe-Instituts in Deutschland und Frankreich zu sehen waren. Die Veranstalter der Spielstätten gestalteten eigenständig ihr Programm und ließen sich gleichzeitig von den persönlichen Erfahrungen und Vorlieben der anderen künstlerischen Leiter inspirieren. Bindendes Glied zwischen den einzelnen Modulen in jeder Stadt war die eigens für TRANSFABRIK geschaffene Produktion „M!M“ von Laurent Chétouane. Durch die gemeinsame Arbeit entstanden neue Räume für Produktion, Verbreitung, Austausch und Reflexion für Künstler in Deutschland und Frankreich. Im Anschluss an das Festival erschien 2014 eine Publikation, die sich ganz der Auseinandersetzung mit der Programmarbeit und der Reflexion zur zeitgenössischen Bühnenkunst widmet. Um die Kooperation zwischen Frankreich und Deutschland im Bereich der darstellenden Kunst über das Festival hinaus zu fördern, gründet das Büro für Theater und Tanz den Fonds Transfabrik, der ab 2015 langfristig Projekte fördern wird. 2013/2014 in Zahlen „Transfabrik war wirklich super spannend, hat zu Freundschaften geführt, zu einem intensiveren Austausch, das ist auf jeden Fall ein Projekt, das auch über die Zeit hinaus einen Nachhall haben wird.“ Amelie Deuflhard Künstlerische Leiterin Kampnagel, Hamburg © Pierre Grosbois Deutsch-französisches Residenz-Programm ÉTAPE DANSE © Marc Coudrais 14 / 15 In Kooperation mit dem Festival Uzès Danse werden jährlich zwei Künstler für eine zweiwöchige Residenz in die fabrik Potsdam eingeladen. Die Arbeit der Künstler wird so durch ein internationales und interkulturelles Arbeitsumfeld bereichert. 2014 sind Kat Válastur und Mickaël Phelippeau in der fabrik potsdam zu Gast und zeigen erste Ergebnisse bei einer öffentlichen Vorstellung von Étape Danse. Weitere Partner des Programms: Französisches Ministerium für Kultur und Kommunikation/DGCA, CDC Uzès Danse, Theater Nîmes 355 Aufführungen wurden vom Büro für Theater und Tanz gefördert 600 französische Künstler und Bühnenarbeiter wurden nach Deutschland eingeladen 62.731 Zuschauer kamen zu den Aufführungen 600 Inszenierungen und Lesungen zeitgenössischer französischer Dramatik wurden seit 1999 ermöglicht institut français Bericht französische kultur in deutschland in zahlen deutschland 2013 | 2014 FRANZÖSISCHE KULTUR IN DEUTSCHLAND IN ZAHLEN Hochschulwesen Film und Medien 8.800 4 Millionen Platz 1 7.000 47 deutsche Studierende in Frankreich (2013/2014) französische Studierende in Deutschland 167 Sprache 1,67 Millionen Schüler lernen Französisch 57.000 Deutsch-Französisches Sekretariat für Austauschprogramme in der beruflichen Bildung 75.000 deutsch-französische Studiengänge (DeutschFranzösische Hochschule) 2.400 deutsch-französische Universitätskooperationen Teilnehmer seit 1980 DELF- und DALF-Sprachzertifikate wurden abgelegt (weltweit höchste Nachfrage) 147 AbiBac-Schulzweige (Erlangung des deutschfranzösischen Doppelabiturs) Zivilgesellschaften 160 deutsch-französische Gesellschaften mit 30.000 Mitgliedern Deutsch-Französisches Jugendwerk 200.000 Jugendliche nehmen jährlich an den Austauschprogrammen teil 16 / 17 2.400 Städtepartnerschaften Buch- und Verlagswesen Platz 1 Deutschland ist Exportland Nummer 1 für französische Bücher, im nicht-französischsprachigen Raum, und für Übersetzungsrechte Platz 2 Französisch belegt Platz 2 in der Liste der übersetzten Sprachen in Deutschland Zuschauer bei französischen Filmen in Deutschland (2013) Filmstarts aus Frankreich (2013) 140 französische Filme auf 26 Fernsehsendern (2013) Theater und Tanz Deutschland ist Tournee-Ausland Nummer 1 für französische Tanzkompagnien Platz 2 Deutschland ist Exportland Nummer 2 für den Verkauf von Lizenzen im Bereich Theater und Tanz, im nichtfranzösischsprachigen Raum Bildende Künste Musik Platz 1 Deutschland ist Exportland Nummer 1 für aktuelle Musik aus Frankreich, im nichtfranzösischsprachigen Raum 1.136 französische Musikkonzerte in Deutschland 413 CD-Neuerscheinungen aus Frankreich Folgende französische Künstler wurden in Deutschland besonders geehrt: Kader Attia Kunstpreis Berlin 2014 Guillaume Bruère Hans-Platschek Preis für Kunst und Schrift 2013 Saâdane Afif Günther Peill Stiftung Award 2012 Ronan et Erwan Bouroullec German Design Award 2012 Institut français Deutschland 24 deutsch-französische Kulturinstitute bundesweit institut français Bericht flim und medien deutschland 2013 | 2014 13. Französische Filmwoche Berlin FILM UND MEDIEN Die vom Büro für Film und Medien in enger Zusammenarbeit mit Unifrance Films und der Yorck-Kino-Gruppe organisierte Französische Filmwoche fand vom 5. bis 11. Dezember 2013 statt. Die 13. Ausgabe schlug mit mehr als 9.000 Zuschauern die bisherigen Besucherrekorde. Alle fünf beteiligten Berliner Kinos verzeichneten Zuschauerrekorde, wobei die Filme sowohl das ältere als auch das jüngere Publikum begeistern konnten. Zahlreiche Künstler waren zu den Vorpremieren nach Berlin gekommen, um ihre Filme persönlich vorzustellen: Schauspielgrößen wie Catherine Deneuve, Romain Duris, Guillaume Gallienne, Lambert Wilson und junge Talente wie Adèle Exarchopoulos, Marilyne Canto, aber auch die Regisseure Abdellatif Kechiche, Cedric Klappisch, Luc Jacquet, Katell Quillevere und Martin Provost. Das Büro für Film und Medien organisiert und begleitet deutsch-französische Kooperationen im Bereich Film und Medien. Dank der Unterstützung von Unifrance Films und IF Cinéma konnte das Büro in 2013 die Hälfte der 50 französischen Filme, die auf deutschen Leinwänden zu sehen waren, begleiten und präsentieren. Mit fast 13 Millionen Zuschauern im Jahr 2013 ist der deutsche Markt der drittwichtigste Auslandsmarkt für französische Filme. Die Berlinale, das Filmfest München und das Filmfest Hamburg bieten dem französischen Film in Deutschland eine internationale Plattform. Darüber hinaus werden bundesweit in 12 Städten französische Filmwochen organisiert. Das Büro für Film und Medien ist gemeinsam mit den regional verankerten Instituts français Garant für das Fortbestehen dieser Filmwochen, die jährlich an die 30.000 Zuschauer begeistern. Zudem werden jedes Jahr mehrere Retrospektiven zu Ehren französischer Regie- und Schauspielgrößen wie Catherine Deneuve, Jean-Pierre Etaix, Rivette oder Bresson gezeigt. Deutschlandpremieren französischer Filme 2013 wurden mehr als 20 Deutschlandpremieren gefeiert. Zu den Premiere-Feiern kamen Publikumsmagneten wie Bernadette Lafont („Paulette“), Audrey Tautou („Der Schaum der Tage“) und François Ozon („Jung und schön“). 2014 stellte Christian Clavier der Presse seinen jüngsten Kassenschlager, „Monsieur Claude und seine Töchter“, vor. Er hatte mehr als 10 Millionen Zuschauer in Frankreich. Berlinale 2013 Videospiele Berlinale Talents, die Talentschmiede der Berlinale, ermöglicht jungen Filmschaffenden, an Ateliers und Vorträgen der Größten ihres Fachs teilzunehmen. So konnten sich, mit Unterstützung des Büros für Film und Medien, auch in diesem Jahr junge französische Nachwuchstalente mit etablierten Persönlichkeiten austauschen. Gleichzeitig wurden zahlreiche französische Jungregisseure nach Berlin eingeladen, um dem internationalen Publikum französische Filmproduktionen näherzubringen. Im Rahmen der Internationalen Games Week 2014 veranstaltete das Büro für Film und Medien zum ersten Mal eine polnisch-französische Videogames-Ausstellung mit dem Titel “Let’s Play! Computerspiele aus Frankreich und Polen” im Berliner Computermuseum. Ziel dieser Ausstellung und weiterer Aktivitäten im Bereich der Videospiele ist es, längerfristig ein neues Publikum zu erreichen und die kreative Szene der Videospiele auf die Bühne zu bringen. Der Französische Filmabend, der anlässlich der Berlinale in der französischen Botschaft stattfand, brachte 300 führende Persönlichkeiten aus Film, Kultur und Politik zusammen. Dabei waren u.a. Volker Schlöndorff, Mark Waschke, Denis Dercourt, Marie Bäumer, Hanna Schygulla und die mittlerweile leider verstorbene Helma-Sanders Brahms. In diesem Rahmen ernannte der Botschafter die Schauspielerin Sophie Rois und den Festivalleiter der Französischen Filmtage Tübingen Christopher Buchholz zu Ritter im Orden für Kunst und Literatur. Der Französische Filmabend wurde unterstützt von Citroën, Vranken Pommery, Ligne Roset und TV5 Monde. anowski © Marian Stef ShamrockMedia © Norbert Kesten 2013/2014 in Zahlen 9.000 Zuschauer kamen zur Französischen Filmwoche Berlin Fernsehen Das Büro für Film und Medien organisiert regelmäßig Previews von Arte-Dokumentationen. So konnte mit der Vorpremiere von „14-Tagebücher des Ersten Weltkriegs“ im Auditorium der französischen Botschaft ein breites Berliner Publikum begeistert werden. Darüber hinaus engagiert sich das Büro gemeinsam mit dem CNC (französisches Pendant zur FFA) und Arte für die Förderung deutsch-französischer Koproduktionen im TV-Bereich. Das Institut français Deutschland verbindet eine regelmäßige Zusammenarbeit mit den Fernsehsendern France 24, TV5 Monde und Arte. 10.000 Besucher sahen die VideogamesAusstellung „Lets‘ Play! Computerspiele aus Frankreich und Polen“ PIELE UM VIDEOS IVAL RUND TE IER – DAS FEST SS M RE EU TE US EM URIN S UND KULT PUTERSPIEL BERLIN T AM COM , RETRO-FAN X-ALLEE 93A | 10243 GAMEFES , FAMILIEN AR FÜR GAMER APRIL 2014 | KARL-M E .D LIN 13. ESWEEKBER VOM 8. BIS W W W.GAM Das Gamefest am Computerspielemuseum wird vom Computerspielemuseum in Kooperation mit der Stiftung Digitale Spielekultur im Rahmen der INTERNATIONAL GAMES WEEK BERLIN veranstaltet und vom Medienboard Berlin-Brandenburg gefördert. Weitere Informationen: http://gamefest.computerspielemuseum.de Fest ival der Videospiel kulturen 18 / 19 ShamrockMedia © Norbert Kesten 50 französische Filme liefen in den deutschen Kinos „Die Ausstellung “Let’s Play! Computerspiele aus Frankreich und Polen” war mit über 10.000 Besuchern in vier Wochen ein voller Erfolg. Sie kam sehr gut bei unseren Besuchern an und stieß auch in den Medien auf großes Interesse. Gab uns doch die Kooperation mit dem Institut français in Berlin die Gelegenheit, die besten aktuellen Spiele aus Frankreich interaktiv auszustellen. Auch die Zusammenarbeit mit Plaine Image aus Lille, die den direkten Draht zu den französischen Entwicklungsstudios hatten, gestaltete sich optimal. Als Fazit, auch im Hinblick auf den polnischen Teil der Ausstellung, halten wir fest, dass Spiele bei allen nationalen und kulturellen Besonderheiten vor allem auch eine menschen- und völkerverbindende Funktion haben - worin sich digitale Spiele nicht von traditionellen unterscheiden.“ Andreas Lange Direktor Computerspielemuseum, Berlin kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 Kulturelle Höhepunkte deutschlandweit Hamburg, Kiel, Bremen, Rostock, Berlin, Hannover, Magdeburg, Dresden, Leipzig, Erfurt, Düsseldorf, Essen, Köln, Bonn, Aachen, Frankfurt/Main, Mainz, Heidelberg, Saarbrücken, Karlsruhe, Stuttgart, Tübingen, Freiburg, Erlangen, München © Institut français © Bremische Bürgerschaft Hamburg KIEL BREMEN ROSTOCK 1914-2014. Hundert Jahre Erster Weltkrieg Jules Verne in Kiel Gedenkfeier in Murat Neue Mediathek Es ist nicht vielen bekannt, dass Jules Verne eine Faszination für skandinavische Länder hatte. Diese führte ihn vor 150 Jahren nach Schleswig-Holstein, da er über den Eiderkanal fahren musste. In Erinnerung daran organisierten mehrere Vereine, gemeinsam mit dem Institut français Kiel, Ausstellungen und Veranstaltungen über Jules Vernes Reise und seine Arbeiten. Symbolisch machte sich der Nachbau seines Segelschiffes, die St. Michel II, auf den gleichen Weg wie damals. Und das Institut sorgte dafür, dass Jules Verne ‘selbst‘ an Bord war – zum größten Vergnügen der Kieler Fangemeinschaft. Der Präsident der Bremischen Bürgerschaft Christian Weber nahm am 14. und 15. Juni 2014 als erster politischer Vertreter der Freien Hansestadt Bremen offiziell an den Gedenkfeierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Deportation von 120 Bürgerinnen und Bürgern aus Murat (eine Gemeinde im Département Cantal in der Region Auvergne) nach Deutschland teil. Ein Großteil der Deportierten kam ins KZ-Außenlager Bremen-Farge. Die Direktorin des Institut français Bremen nahm an den Feierlichkeiten teil und begleitete die deutsche Delegation. Seit diesem Jahr verfügt das Institut franco-allemand Rostock über eine neustrukturierte Mediathek mit einem breitgefächerten Angebot an Medien. Neben französischsprachigen Büchern und fast 400 DVDs gibt es auch Zeitungen und Zeitschriften (14 neue Zeitschriftenabonnements). Um den Besuchern des Instituts die Nutzungsmöglichkeiten der Mediathek zu veranschaulichen, finden regelmäßig Führungen statt. Darüber hinaus wurde zu Beginn des Jahres ein neues Institutslogo eingeführt, an dessen Auswahl sich die Besucher begeistert beteiligt hatten. „Junge Bühne“ der Kieler Woche 2014 Französisch verbindet – eine Brücke zwischen Schulen und Firmen Fête de la musique Coko Corentin, Urenkel eines französischen Soldaten von 1914, forschte in Archiven der französischen Nationalbibliothek nach Soldatenliedern und entdeckte seltene Perlen: Ein Lied schrieb Guillaume Apollinaire, Soldat und später Dichter, andere sind anonym. Daraus machten Coko Corentin und Danito das Programm „Le Cri du Poilu“, das erstmals auf Einladung des Arbeitskreises Blankeneser Gespräche und mit Unterstützung des Institut français Hamburg am 30. April in Deutschland zu hören war. Für die 120 Gäste wurden die Chansons eigens zum Mitlesen ins Deutsche übertragen. Familienpolitik in Deutschland und Frankreich Die deutsche Bevölkerung schrumpft seit 2003, während die Einwohnerzahl Frankreichs noch immer um jährlich 0,5 % wächst. Dominik Grillmeyer vom Deutsch-Französischen Institut in Ludwigsburg und Arnaud Lechevalier von der Université Paris, Laboratoire Interdisciplinaire pour la Sociologie Economique, erläuterten die unterschiedlichen Gesellschaftsmodelle und diskutierten mit Kerstin Michaelis (NDR) über die demographische Entwicklung in Deutschland und Frankreich. Die Veranstaltung wurde organisiert in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Deutschen Nationalstiftung und der Amicale de Hambourg. 20 /21 Brest und Kiel sind seit 50 Jahren Partnerstädte, und in diesem Rahmen initiieren viele Künstler deutsch-französische Kooperationen. Ein Beispiel dafür ist der Austausch zwischen der jungen französischen Band Cheddar Costard und den Kieler Musikern von Janitor. Beide Bands hatten sich im Frühjahr 2014 in Brest bei den Pétarades kennen gelernt. Die Rückbegegnung fand während der Kieler Woche statt und kulminierte mit einem Auftritt der französischen Band auf der “Jungen Bühne” vor 1.000 begeisterten Musikfreunden. Im Rahmen der Deutsch-Französischen Woche 2014 nutzten über 200 neugierige Schüler aus Bremen und Niedersachsen die Gelegenheit, mit Bremer Firmen in Kontakt zu treten, die auf dem frankophonen Arbeitsmarkt aktiv sind und enge Wirtschaftsbeziehungen mit Frankreich und dem frankophonen Raum pflegen. Der vom Institut in Kooperation mit der Handelskammer organisierte Begegnungstag eröffnete der jungen Generation neue berufliche Perspektiven und das Erleben des Französischen als Trumpf im Berufsleben. Das vierte Jahr in Folge verwandelte sich Rostock am 21. Juni 2014 in eine große Musikbühne unter freiem Himmel. Über 40 Musiker spielten auf insgesamt 10 Bühnen, die über die Innenstadt Rostocks verteilt waren. Das musikalische Programm wurde von einer Tombola begleitet, bei der es zahlreiche Preise zu gewinnen gab. Das Fest fand beim Publikum großen Anklang und wurde sowohl von der Presse als auch vom Fernsehen in der Region gefeiert. institut français Bericht kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit deutschland 2013 | 2014 © Institut français © ViVa © Institut français BERLIN HANNOVER MAGDEBURG DRESDEN Multidisziplinarität Frankreich im Ohr, die Radiosendung der Antenne Métropole Frankophone Märchenstunden Comic-Ausstellung „Johan Sfar – Luftmenschen“ Das Programm 2013/2014 im Institut français Berlin war geprägt von der Idee des Austauschs zum Geist unserer Zeit in all seinen Formen und von Multidisziplinarität. So organisierte das Institut die deutschfranzösische Philosophiereihe „Aller-Retour“ von Dorian Astor und „Die Nacht der Philosophie“, zu der sich 60 europäische Philosophen in Berlin trafen. Die Nacht wurde umrahmt von Beiträgen aus den Bereichen Musik, Film, Theater und Bildende Künste. Der multidisziplinäre Ansatz zeigte sich aber auch in der Ausstellung und Performance von GIOM (Guillaume Bruère) „Hip Hop Heraldik“ (in Partnerschaft mit den Tänzern der Compagnie Sasha Waltz) in den historischen Abenden zum Ersten Weltkrieg im Film (in Zusammenarbeit mit dem Marc Bloch Zentrum) und in der musikalischen Präsentation der Fotografien von Renaud Monfourny. Diese besondere Form der Präsentation ermöglichte es, auf den Wänden des Institut français eine beeindruckende Gemeinschaft von französischen, deutschen, aber vor allem international bekannten Berliner Künstlern zu versammeln. 22 /23 Seit Ende 2013 moderiert die Antenne Métropole die monatliche Radiosendung Frankreich im Ohr: eine Sendung für alle, die sich für frankophone Kultur interessieren und sich über deutschfranzösische Veranstaltungen im Gebiet der Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg informieren möchten. Frankreich im Ohr fördert auch die lokale Kooperation, da sie von vier Radiosendern (Hannover, Braunschweig, Hildesheim und Hameln) ausgestrahlt wird. Eine ganz neue und erfolgreiche Erfahrung, die große lokale Resonanz findet. Seit Oktober 2013 laden das Institut français und Au Clair de la lune e.V. zu frankophonen Märchenstunden ein. Jeden ersten Donnerstag im Monat – an verschiedenen Kultur- und Bildungsorten Magdeburgs – lesen frankophone Märchenerzähler Geschichten in der Originalsprache vor und nehmen Kinder auf fabelhafte Reisen durch Kulturen und Sprachen mit. Gäste wie die Pariser Sängerin Pauline Paris und die französische Kontrabassistin Pauline Dupuy fanden ebenfalls Gefallen an diesen märchenhaften Begegnungen von Generationen und Kulturen. „People“, Compagnie Mad/Sylvain Groud Französische Filmwochen Sachsen-Anhalt Auf Einladung der Antenne Métropole präsentierte die Tanzgruppe MAD/Sylvain Groud aus Vernon (im Rahmen der Regionspartnerschaft zwischen Niedersachen und Haute Normandie) am 19. und 21. Juni 2014 das Tanzstück „People“ in Wolfenbüttel und Hildesheim. Die Besonderheit des Tanzstückes bestand darin, dass die Tänzer sich unter das Publikum mischten und die begeisterten Zuschauer in die Aufführung miteinbezogen. Die Veranstaltung war eine Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfenbüttel und der Mittsommernacht der Universität Hildesheim und wurde finanziell unterstützt vom Land Niedersachsen und von ODIA aus der Normandie. Gemeinsam mit dem Institut français luden vier Lichtspielhäuser in Dessau-Roßlau, Halle (Saale) und Magdeburg vom 27. März bis zum 13. April 2014 zu einer cineastischen Reise ein. Von Premieren zu Klassikern, von Komödien zu Dramen, von Debüt- zu Kinderfilmen, von Frankreich bis Kanada über Belgien: 1.187 frankophile und kinobegeisterte Besucher (wieder-) entdeckten die Geschichte und Gesichter der frankophonen Filmkultur. Die ersten Französischen Filmwochen Sachsen-Anhalt wurden von der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt und der Lotto Toto GmbH unterstützt. Am 21. Januar 2014 wurde im Dresdner Kulturrathaus die Ausstellung „Johan Sfar – Luftmenschen“ in Anwesenheit des Künstlers eröffnet. Die Ausstellung fand im Rahmen eines Projekts über zeitgenössische jüdische Identitäten in Europa statt und wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut français Dresden organisiert. Nachgezeichnet wurden die überraschenden Verbindungen zwischen geografisch weit auseinanderliegenden Orten, die in den verschiedenen Werken Sfars entstehen (Odessa, Algier, Paris und Jerusalem), die jedoch historische und aktuelle Verbindungslinien der Migration nachzeichnen und lebendig werden lassen. RINGVORLESUNG ZUM ERSTEN WELTKRIEG Aus Anlass des Gedenkens an den Ersten Weltkrieg sprachen im Rahmen einer Ringvorlesung, die die Technische Universität Dresden mit Unterstützung des Institut français organisierte, verschiedene französische Referenten, u.a. der Historiker Stéphane AudoinRouzeau, zu den unterschiedlichen Formen der medialen Vermittlung des Ersten Weltkriegs. Ziel war es, aus deutscher und französischer Perspektive die medialen Zusammenhänge bei der Entstehung eines Imaginären des Kriegsbeginns zu beleuchten. Über 300 Studenten besuchten die Vorlesungen. kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit institut français Bericht deutschland La Thuringe prend le métro ! 2013 | 2014 © Institut français à la station Iéna © Institut français © Dominique Boivin LEIPZIG ERFURT DÜSSELDORF ESSEN Leipziger Buchmesse Thüringen fährt Metro 14. Frankreichfest Pas de deux mit einem Bagger Auf der Leipziger Buchmesse 2014 präsentierte sich das Institut français Deutschland mit einem eigenen Stand. Mehr als 4.000 Besucher konnten französische Literatur für jeden Geschmack und jedes Alter entdecken. Präsentiert wurden zahlreiche Neuerscheinungen aus über 100 französischen Verlagen. Parallel dazu organisierte das Institut français Leipzig Lesungen und Begegnungen des Messepublikums mit französischsprachigen Autoren, u.a. mit Grégoire Delacourt, Boualem Sansal und Emmanuèle Bernheim. Das Institut français Thüringen initiierte zusammen mit der RATP zwei Projekte auf den Bahnsteigen der Pariser MetroStationen Saint-Germain-des-Prés und Iéna: Die Ausstellung „Der unterirdische Garten“ ermöglichte Studenten der Bauhaus Universität Weimar, sich gemeinsam mit Studenten der Villa Arson aus Nizza zu präsentieren. Die Ausstellung erreichte 1,6 Millionen Fahrgäste und wurde durch einen ZDF-Beitrag bundesweit wahrgenommen. Die Laserschau „Jena ist mehr als eine Schlacht!“ hingegen warb für die Stadt Jena und ihre Verbindung zu Frankreich. Das Projekt erreichte 500.000 Fahrgäste. Beide Projekte wurden von der Thüringer Landesregierung, der Alleo GmbH und der RATP unterstützt. Anlässlich des französischen Nationalfeiertags fand in Düsseldorf vom 4. bis 6. Juli das 14. Frankreichfest statt. Das Institut français konnte die Gruppe Paris Combo für den von Air France präsentierten Top-Act gewinnen und präsentierte zudem ein Konzert mit Élodie Frégé. Darüber hinaus konnten die 80.000 Besucher das Institut français Düsseldorf an verschiedenen Standorten kennen lernen: am Stand La France et ses Amis (zusammen mit dem DeutschFranzösischen Kreis, der Amitiés des Françaises, dem Club des Affaires en NRW und dem Lycée français), im Bibliobus und am Stand von FranceMobil. Im Herzen der Essener Fußgängerzone präsentierte die Compagnie Beau Geste eine außergewöhnliche choreografische Darbietung. Die Hauptakteure, ein Tänzer und ein Bagger, brachten manche Passanten zum Stehen und Staunen: Ein elegant gekleideter Herr und ein signalfarbener Bagger gaben sich die Ehre: Man verbeugte sich voreinander und forderte sich zum Tanz auf. Die Compagnie machte auf diese ungewöhnliche Weise erfolgreich auf das Festival Westwind / Fidena aufmerksam. Wanderausstellung zu Jean Monnet Das Institut français Düsseldorf präsentierte am 23. Juni 2014 im zakk ein Konzert der zwei Musikgruppen La Caravane passe und Boulevard des airs. Die Musiker begeisterten 450 Zuschauer und stellten sich am Nachmittag im Landtag NRW exklusiv den Fragen der 230 Gewinner des vom Sprachbüro ausgerichteten SchülerInternet-Wettbewerbs. Die Preisverleihung für die Schüler fand im Landtag NRW in Zusammenarbeit mit dem Landtag, dem Cornelsen Verlag und dem Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen statt. Französische Filmtage Leipzig Die 19. Ausgabe der Französischen Filmtage im November 2013 präsentierte innerhalb einer Woche 33 französische Filme (OmU) und lockte 8.000 Besucher in die Kinos. Gezeigt wurden Highlights der Filmsaison, aber auch Klassiker aus vergangenen Zeiten. Die Passage Kinos konzentrierten sich auf die Grandes Dames des französischen Films und zeigten Filme mit Catherine Deneuve, Jeanne Moreau und Marion Cotillard. Die Schaubühne Lindenfels richtete ihren Schwerpunkt auf den Theater- und Filmschauspieler Michel Piccoli, der 2013 seinen 88. Geburtstag feierte. 24 / 25 Anlässlich des europäischen Wahljahres 2014 veranstaltete das Institut français Thüringen eine Wanderausstellung zum Thema „Jean Monnet, der französische Gründungsvater der EU“ mit der Zielsetzung, ein breites Publikum flächendeckend zu erreichen. Hunderte Thüringer erlebten an den verschiedensten Orten – Landtag, Bürgersäle, Rathäuser, Fachhochschulen, Gymnasien – die europäische Botschaft unter Mitwirkung lokaler Stadtoberhäupter. Die Ausstellung wurde in Jena in Anwesenheit von Alfred Grosser eröffnet. Preisverleihung im Landtag NRW Fotoausstellung „Pina Bausch par Guy Delahaye“ Die Ausstellung reiht sich in die Feierlichkeiten zu 40 Jahre Pina Bausch ein. Seit mehr als dreißig Jahren fotografiert der aus Essens Partnerstadt Grenoble stammende Guy Delahaye Theater und Tanz auf allen europäischen Bühnen. Seit seiner ersten Begegnung mit Pina Bausch auf dem Festival in Nancy im Jahr 1980 fotografierte er all ihre Produktionen. Mehr als 15.000 Aufnahmen zählt sein Archiv. In der Fotoausstellung „Pina Bausch par Guy Delahaye“ illustrierten 50 Schwarz-Weiß-Fotografien das künstlerische Schaffen des weltberühmten Tanztheaters. kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 © Institut français © Angelika Ivens © Institut français KÖLN BONN AACHEN FRANKFURT/Main Porzellan und Glas: Arrêt sur objet Fête de la musique Gemeinsam mit der Villa Noailles aus Hyères präsentierte das Institut français Köln im Rahmen des internationalen Design-Forums Passagen die Preisträgerin des Grand Prix der Design Parade 2012: die Schweizer-Französin Julie Richoz. In Kooperation mit der traditionsreichen Cité de la céramique in Sèvres und CIRVA, dem Zentrum für Glasforschung und –kunst in Marseille, und der Pariser Designgalerie kreo hatte die Jungdesignerin Entwürfe aus Porzellan und Glas angefertigt, die nach einer Station in Hyères auf den Kölner Passagen und anschließend in Paris im Rahmen des Festivals D‘Days gezeigt wurden. 2014 wurde die Fête de la musique mit bunter Vielfalt gefeiert: Gipsyswing, französische Chansons, deutsch-französische Musikgruppen, Hip-Hop-Versionen der Lieder von Jacques Brel und Werke von bekannten oder weniger bekannten Komponisten sprachen die gesamte Publikumsbreite von 7 bis 77 Jahren an. Die Veranstaltungen fanden sowohl im Institut français aber auch an anderen Orten der Stadt statt (Brotfabrik, Fabrik 45, Kunst!Garten). David Foenkinos präsentiert „Nathalie küsst“ Rück/Blick. Der Erste Weltkrieg aus deutsch-französischer Perspektive Am 13. Februar zeigte das Deutsch-Französische Kulturinstitut Aachen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Die Euregio liest“ die Verfilmung des Romans „La délicatesse/Nathalie küsst“. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion stellte sich der Autor und Regisseur David Foenkinos, zusammen mit seinem Übersetzer Christian Kolb, den Fragen der Zuschauer zu seinem Roman und dessen Verfilmung. Die mit 150 Besuchern ausverkaufte Vorstellung förderte den Austausch zwischen deutschen und französischen Filmliebhabern. Die Veranstaltung war eine Kooperation mit Apollo Kino&Bar Aachen. In Gedenken an den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren organisierte das Institut français d’histoire en Allemagne (in enger Kooperation mit der Goethe-Universität und regionalen Einrichtungen) eine Reihe wissenschaftlicher und kultureller Veranstaltungen in vergleichender und interkultureller Perspektive: Filmreihe, Autorenlesung mit Éric Vuillard, Tagung mit Christopher Clark, Podiumsdiskussion mit Antoine Prost und Gerd Krumeich, Forschungsatelier, Lehrerworkshop, Vortrag von Stéphane AudoinRouzeau, Ausstellung über die Kolonialsoldaten. Das lebendige Theorem In der Reihe „Wissenswert-Themen am Puls der Zeit“ hatten die Stadtbibliothek Köln, die Buchhandlung Bittner und das Institut français Köln den „extrovertierten Mathematiker mit Künstlerschleife und Spinnenbrosche“ und Fields-Medaillen Träger Cédric Villani nach Köln eingeladen. Mehr als 150 Zuschauer wurden Zeugen der Denkprozesse eines Mathematikers und das, ohne die dazugehörigen Formeln verstehen zu müssen. Moderiert wurde die Lesung von Christoph Drösser, Redakteur im Ressort Wissen der Wochenzeitschrift Die Zeit. 26 /27 Podiumsdiskussionen Zwei größere Podiumsdiskussionen über die Zukunft Europas und die Rolle Deutschlands in Europa wurden, mit Simultanübersetzung und in Zusammenarbeit mit der Bertelsmann Stiftung, in Bonn veranstaltet — die eine im Institut français und die andere im Haus der Geschichte. Polnische, französische und deutsche Journalisten und Politikwissenschaftler (u.a. Ulrike Guérot, Guillaume Duval, Prof. Uwe Holtz und Prof. Edgar Grande) sorgten für eine hohe Qualität der Gespräche und einen regen Austausch mit den zahlreich erschienenen Zuhörern verschiedener Alters- und Berufsgruppen. 220 Jahre Revolutionskalender 220 Jahre Revolutionskalender gaben dem Honorarkonsul der Republik Frankreich Dr. Wolf Steinsieck Anlass zu einem Vortrag. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stand der Versuch der französischen Revolutionsregierung vor 220 Jahren, den Alltag der Bevölkerung zu dechristianisieren. Eines der dafür eingesetzten Mittel war der 1793 eingeführte Revolutionskalender. Was von den revolutionären Neuerungen geblieben ist und was nicht, erläuterte der studierte Philologe und Historiker den zahlreich erschienenen Zuhörern auf spannende Weise. Africa Alive Das Institut français d’histoire und die Cinémathèque Afrique des Institut français waren Partner des 20. afrikanischen Filmfestivals in Frankfurt, das vom Filmmuseum und Film-Forum Höchst veranstaltet wurde. Filme zum Thema Frauen aus Algerien, Tunesien, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Frankreich, Haiti, Kongo und Senegal wurden gezeigt. Zu Gast in Frankfurt waren die Schauspielerin Sita Traoré aus Burkina sowie Safi Faye und Claude Haffner, die zwei Generationen von Regisseurinnen vertraten. institut français Bericht © Janina Lea Gutmann © IEF MAINZ SAARBRÜCKEN Barockfest im Schönborner Hof Theaterwettbewerb für Grundschulen im Saarland Am 28. Mai 2014 wurde im Schönborner Hof ein Barockfest organisiert mit dem Ziel, dem Publikum eine zeitgenössische Neuinterpretation eines Festes aus der Zeit der Erbauung des Schönborner Hofs darzubieten. So traten die Musik von Telemann, Bach und v.a. des selten gespielten Franzosen Pignolet de Montéclair (es spielte das Ensemble für Alte Musik Neumeyer Consort) in Austausch mit einer zeitgenössischen Ballettaufführung des französisch-mainzischen Choreografen Stéphen Delattre (Delattre Dance Company) sowie mit großformatigen Barockgemälden des Landesmuseums Mainz. Zum Fest kamen über 300 Besucher. Hommage an Jazzmusiker Chet Baker Auf Einladung des Institut français gab der französische StarKontrabassist Riccardo del Fra am 8. Oktober 2013 ein umjubeltes Jazzkonzert und warf einen ganz persönlichen Blick auf das Schaffen des großen Musikers Chet Baker. Del Fra, Leiter der Jazz-Abteilung im Pariser Conservatoire (CNSMD), hatte über neun Jahre hinweg Chet Baker begleitet. Bei seinem Konzert im Institut wurde Del Fra von einem hochkarätigen Jazz-Ensemble unterstützt. Dazu gehörten der WDR-Jazzpreisträger Jonas Burgwinkel, der ECHO-Preisträger Sebastian Sternal und zwei der besten Nachwuchsmusiker Frankreichs, Airelle Besson und Pierrick Pedron. Am 20. Mai 2014 fand der vom Institut d’Etudes Françaises initiierte Wettbewerb „Parle-moi de la pluie et du beau temps“ in der Aula der Universität des Saarlandes statt. Gekommen waren Französischklassen saarländischer Grundschulen, die ein Theaterstück auf Französisch vorführten – sowohl auf der Bühne als auch als Film. Dieser mit großem Erfolg organisierte Theaterwettbewerb war eine Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Bildung und Kultur im Saarland, dem Klett Verlag, mit Le Carreau - scène nationale de Forbach et de l’Est mosellan, FranceMobil und mit der DFJW-Junior-Botschafterin im Saarland. KARLSRUHE STUTTGART Régine Robin und Paris Kunst kennt keine Grenzen Am 23. Juni 2014 präsentierte Régine Robin in Saarbrücken ihren neuen Roman „Le Mal de Paris“, in dem die Großstadtliebhaberin eine Reflexion über die städtische Entwicklung von Paris vorschlägt, die sie als viel zu sehr auf ihr Erbe eingeschränkt und nicht zukunftsorientiert einschätzt. Régine Robin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet und ist Mitglied des Schriftstellerverbandes von Québec. Die Veranstaltung war eine Zusammenarbeit mit der École Doctorale International „Diversity“ der Universitäten von Trier, Montréal und Saarbrücken. Im Rahmen des Programms „Vielfalt gefällt! 60 Orte der Integration“ der Baden-Württemberg Stiftung organisierte die Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe die Ausstellung “Au-delà des apparences – Kunst kennt keine Grenzen” mit Werken von Künstlern mit und ohne Behinderung. Im Rahmen dieser Wanderausstellung wurden zudem Vorträge und Workshops in deutscher und französischer Sprache angeboten. Mit diesem Modellprojekt, eine Kooperation mit dem Ministerium für Integration BadenWürttemberg, unterstützt die Stiftung Centre Culturel FrancoAllemand die Förderung von Kunst als Intergrationsmittler. Neueröffnung des Institut français Stuttgart HEIDELBERG Nach einem spielerisch gehaltenen Vortrag und Improvisationen zum Thema Deutsch-französische musikalische Begegnungen während des Ersten Weltkriegs wurde die zweisprachige Erzählung „Le Récital de Verdun“ vom deutsch-französischen Schauspieler David Grimaud präsentiert. Am Klavier begleitet wurde er von den berühmten Pianisten Karol Beffa und Johan Farjot. Der Erfolg dieser Veranstaltung gab Anlass für eine Tournee von Récital de Verdun im bundesweiten Netzwerk des Institut français Deutschland. © David Graeter © ccfa karlsruhe Am 17. Oktober 2013 wurde das neue Gebäude des Institut français im Herzen Stuttgarts eingeweiht. Mehr als 800 Gäste kamen zu der feierlichen Eröffnung, unter ihnen auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Botschafter Maurice Gourdault-Montagne weihte gemeinsam mit Oberbürgermeister Fritz Kuhn und Staatssekretär Jürgen Walter das Gebäude ein. Zeitgleich starteten die Französischen Wochen, die jährlich vom Institut français Stuttgart koordiniert werden. Mehr als 60 Veranstalter präsentierten 20.000 Besuchern ein buntes Programm mit 80 Projekten, die den intensiven deutsch-französischen Austausch in der Region widerspiegelten. Deutsch-Französische Wochen Im Rahmen der Deutsch-Französischen Wochen 2014 standen zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Literatur, Theater und Bildende Künste auf dem Programm. Unter anderem wurde die Kindervorlesestunde „Le Petit Chaperon Rouge/ Rotkäppchen“ organisiert: Das Team der Stiftung Centre Culturel las das Märchen auf Französisch vor. Parallel dazu wurde die Geschichte mit Handpuppen nachgespielt, um das Verständnis für die Kinder zu erleichtern. Die Vorlese- und anschließende Bastelstunde fand in den Räumlichkeiten des Prinz-Max-Palais in Karlsruhe statt. „Le Récital de Verdun“ 28 /29 kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit deutschland 2013 | 2014 © Manfred Bechtel Ausstellung von Simon Feydieu Im Mai und Juni 2014 begeisterte der französische Nachwuchskünstler Simon Feydieu das Stuttgarter Publikum mit seinen im Institut français präsentierten Werken. Im Fokus der Ausstellung „Molloy Suce des Cailloux“ („Molloy lutscht Kiesel“) standen Feydieus Papierwerke aus der Serie „les couleurs seules“. Feydieu spielt dabei mit den Praktiken anderer Künstler: Er eignet sich deren Verfahren an und reproduziert Schritt für Schritt die Originalwerke im Stil einer Anleitung. Anschließend fügt er Original und Nachbild auf einem Papieruntergrund zusammen. kulturelle HÖHEPUNKTE deutschlandweit institut français Bericht deutschland 2013 | 2014 © Bernhard Kleeschulte © Robert Freiberg © Erich Malter © CCFF TÜBINGEN FREIBURG ERLANGEN MÜNCHEN Afrika-Woche Deutsch-Französische Sprachferien 60 Jahre Institut français München Vom 24. bis 28. Mai 2014 veranstaltete das Institut français eine Afrika-Woche und lud das Tübinger Publikum zu einer Reise in das Afrika südlich der Sahara ein, um die Kunst und Kultur dieser Region näher kennen zu lernen. Organisiert wurde unter anderem ein afrikanischer Tanzworkshop mit dem Tänzer und Choreografen Bégué Bayfall, der bereits in Videos von Youssou Ndour zu sehen war. Er präsentierte seine persönliche Interpretation der afrikanischen Tänze zum Klang der von Abdou Sarr gespielten Djembé und lud anschließend die über 100 Teilnehmer zum Mittanzen ein. Im Sommer 2013 bot das Centre Culturel, wie bereits in den vorherigen Jahren, zwei deutsch-französische Sprachferienlager für über 50 Kinder im Schwarzwald an. Besonders auf französischer Seite war die Nachfrage hoch und die Plätze bereits im Frühjahr ausgebucht. Neben dem gemeinsamen Sprachunterricht und Freizeitangebot wurden die Kinder in binationalen Zimmern untergebracht, um so das gegenseitige Kennenlernen und das Sprechen der Fremdsprache in allen Alltagssituationen zu erleichtern. 16. Internationaler Comic-Salon Erlangen Albert-Camus-Zyklus „Duldung Deluxe“ Der Albert-Camus-Zyklus „Je me révolte donc nous sommes“ im Oktober/November 2013 umfasste sieben Veranstaltungen mit mehr als 420 Besuchern. Dazu gehörten ein Vortrag mit Jean-Yves Guérin und Heiner Wittmann, eine szenische Lesung mit Klavierbegleitung, eine Filmvorführung, eine Matinee sowie eine interaktive digitale Plakat-Ausstellung zu Albert Camus. Der Zyklus war eine Kooperation mit mehreren lokalen Institutionen (Volkshochschule, Club Voltaire, Zimmertheater, Filmtage). In Kooperation mit dem Literaturbüro Freiburg, dem Freiburger Forum aktiv gegen Ausgrenzung und dem Informationszentrum 3. Welt konnte von April bis Juli 2013 die Fotoausstellung „Duldung Deluxe“ von Nihad Nino Pušija über geduldete und abgeschobene Roma-Jugendliche im Centre Culturel Français Freiburg gezeigt werden. Die Ausstellung entstand im Rahmen des Freiburger Film Forums und wurde von einem Programm begleitet, das mit einer Lesung, einem Vortrag und einer Podiumsdiskussion über die Geschichte und aktuelle Situation von Roma informierte. 30 /31 Beim größten Comic-Festival im deutschsprachigen Raum war das Deutsch-französische Institut Erlangen (dFi) mit einem Stand und unterschiedlichen Projekten vertreten. Die über 25.000 Besucher konnten französische Künstler wie Émile Bravo, Jean-Marc Rochette oder auch David B. treffen. Als Ehrengast kam Jacques Tardi nach Erlangen im Rahmen der Hauptausstellung „La Grande Guerre“. Tardis Frau, Dominique Grange, gab unter dem Titel „Putain de guerre“ im Markgrafentheater ein eindrucksvolles Konzert mit Illustrationen und Texten ihres Mannes. FuSSballweltmeisterschaft 2014 Tatkräftig unterstützte das Team des deutsch-französischen Kulturinstituts die französische Nationalmannschaft während der Fußballweltmeisterschaft 2014 beim Public Viewing im Garten des E-Werks. Die über 2.000 Zuschauer konnten gemeinsam mitfiebern, sich am dFi-Stand stärken, an verschiedenen Animationen teilnehmen und bei der dFi-Tippmeile viele Preise und Überraschungen, unter anderem Trikots von französischsprachigen Fußballmannschaften, gewinnen. Vom 2. bis 6. Juni 2014 feierte das Institut français 60 Jahre Kulturpräsenz in München mit 900 Gästen (davon 380 Schüler). Auf dem Programm standen Abendkonzerte, Debatten, Filme und choreografische Auftritte aber auch Theater- und KreativAteliers, Schnupperkurse und Lesungen. Zum Ausklang fand ein „Kulturfrühstück“ statt, das die Möglichkeit bot, neue Wege kultureller, akademischer und sprachlicher Kooperation zu diskutieren. Hauptsponsor des Jubiläums war Citroën München. Deutsch-Französischer Tag am 22. Januar 2014 Anlässlich des 51. Deutsch-Französischen Tages veranstaltet das Institut français München einen Vortragsabend, der die Möglichkeit bot, die Rolle des Instituts als Akteur der französisch-bayerischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen und als Bindeglied zwischen dem deutschen und französischen Berufsausbildungssystem zu positionieren. Die Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Beratungsgesellschaft „Die deutsch-französische Beratung“ versammelte etwa 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik. KONTAKTE Emilie Boucheteil Film- und Medienattachée emilie.boucheteil@diplomatie.gouv.fr Elisabeth Beyer Leiterin Buch- und Verlagswesen elisabeth.beyer@diplomatie.gouv.fr Französische Botschaft Kulturabteilung / Institut français Deutschland Pariser Platz 5 10117 Berlin Emmanuel Suard Botschaftsrat für Kultur, Bildung und Hochschulwesen Leiter des Institut français Deutschland emmanuel.suard@diplomatie.gouv.fr Lorène Lemor Stellv. Leiterin der Kulturabteilung Leiterin des Büros für Zusammenarbeit in Bildung und Sprache lorene.lemor@diplomatie.gouv.fr Jean-Pierre Ostertag Generalsekretär jean-pierre.ostertag@diplomatie.gouv.fr Arnaud Sète Sprachattaché arnaud.sete@diplomatie.gouv.fr Boris Grésillon Hochschulattaché boris.gresillon@diplomatie.gouv.fr William Nguyen Regionalleiter für Nordeuropa der AEFE (Zentralstelle für das französische Auslandsschulwesen) william.nguyen@diplomatie.gouv.fr Marjorie Berthomier Kulturattachée und Leiterin der Büros für künstlerische Zusammenarbeit marjorie.berthomier@diplomatie.gouv.fr Jean-Marc Diebold Leiter des Büros für Theater und Tanz jean-marc.diebold@institutfrancais.de Cathy Larqué Leiterin des Büros für Bildende Künste cathy.larque@institutfrancais.de Sylvain Thollon Leiter des bureauexport für französische Musik sylvain.t@french-music.org Constanze Koepsell Koordinatorin Sponsoring/Mäzenatentum & Öffentlichkeitsarbeit constanze.koepsell@diplomatie.gouv.fr Stéphane Giraud Abteilungsleiter Sprachtraining Deutschland stephane.giraud@institutfrancais.de Katharina Jägle Übersetzerin katharina.jagle@diplomatie.gouv.fr Instituts français Institut français Berlin Kurfürstendamm 211 – 10719 Berlin Fabrice Gabriel, Leiter fabrice.gabriel@institutfrancais.de Institut français Bremen Contrescarpe 19 – 28203 Bremen Philippe Wellnitz, Leiter philippe.wellnitz@institutfrancais.de Institut français Köln Sachsenring 77 – 50677 Köln Pierre Korzilius, Leiter pierre.korzilius@institutfrancais.de Institut français Dresden Kreuzstraße 6 – 01067 Dresden Michel Gribenski, Leiter michel.gribenski@institutfrancais.de Institut français Düsseldorf Bilkerstraße 7/9 – 40213 Düsseldorf Pierre Korzilius, Leiter pierre.korzilius@institutfrancais.de Institut français Hamburg Heimhuderstraße 55 – 20148 Hamburg Serge Lavroff, Generalkonsul und Leiter serge.lavroff@diplomatie.gouv.fr Institut français Leipzig Thomaskirchhof 20– 04109 Leipzig Michel Gribenski, Leiter michel.gribenski@institutfrancais.de Institut français Mainz Schillerstraße 11 – 55116 Mainz Thibaut de Champris, Leiter thibaut.dechampris@institutfrancais.de Institut français München Kaulbachstraße 13 – 80539 München Julien Thorel, Leiter julien.thorel@institutfrancais.de Institut français Stuttgart Schloßstraße 51 - 70174 Stuttgart Nicolas Eybalin, Generalkonsul und Leiter nicolas.eybalin@diplomatie.gouv.fr Kulturantennen Bureau culturel français Erfurt Thüringer Staatskanzlei Regierungsstraße 73 – 99084 Erfurt Bertrand Leveaux, Leiter bertrand.leveaux@tsk.thueringen.de Antenne Métropole Hannover Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH Herrenstraße 6 – 30159 Hannover Laure Dréano-Mayer, Leitung laure.dreano-mayer@metropolregion.de Christel Seigneur, Leitung christel.seigneur@metropolregion.de Antenne culturelle de Saxe-Anhalt Staatskanzlei Land Sachsen-Anhalt Hegelstraße 42 – 39104 Magdeburg Violaine Varin, Leiterin violaine.varin@stk.sachsen-anhalt.de Institut français d'histoire en Allemagne (IFHA) Goethe-Universität Grüneburgplatz 1 / IG-Postfach 42 60323 Frankfurt/Main Pierre Monnet, Leiter pierre.monnet@institutfrancais.de Deutsch-Französische Kulturzentren Deutsch-Französisches Kulturinstitut Aachen Theaterstraße 67 – 52062 Aachen Angelika Ivens, Leiterin angelika.ivens@dfki-aachen.de Institut français-Bonn Adenauerallee 35 – 53113 Bonn Françoise Retif, Leiterin francoise.retif@institutfrancais.de Deutsch-französisches Institut Erlangen Südliche Stadtmauerstraße 28 – 91054 Erlangen Rachel Gillio, Leiterin leiterin@dfi-erlangen.de Deutsch-Französisches Kulturzentrum Essen Brigittastraße 34 – 45130 Essen Michel Vincent, Leiter dtfrzkult-essen@t-online.de Centre Culturel Français Freiburg Münsterplatz 11 – 79098 Freiburg Martine Chantrel, Leiterin m.chantrel@ccf-fr.de Stiftung Centre Culturel Franco-Allemand Karlsruhe Karlstraße 16b - 76133 Karlsruhe Robert Walter, Leiter robert.walter@ccf-ka.de Centre culturel français Kiel Hardenbergstraße 11 – 24105 Kiel Catherine Rönnau, Leiterin catherine.roennau@institutfrancais.de Institut franco-allemand Rostock Goetheplatz 5-6, 18055 Rostock Micheline Bouchez, Leiterin micheline.bouchez@ifa-rostock.de Institut d’Etudes Françaises Saarbrücken Villa Europa, Kohlweg 7 – 66123 Saarbrücken Claude Witz, Leiter cl.witz@mx.uni-saarland.de Deutsch-Französisches Kulturinstitut Tübingen Doblerstraße 25 – 72074 Tübingen Matthieu Osmont, Leiter direktion@icfa-tuebingen.de Herausgegeben vom Institut français Deutschland Redaktionsleitung: Constanze Koepsell, Koordinatorin Sponsoring/Mäzenatentum & Öffentlichkeitsarbeit Gestaltung: ^ Zirkumflex www.institutfrancais.de