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monat Mai 2009 34. Jahrgang Sozialpolitische Rundschau der Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs Österreichische Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation – Dachorganisation der Behindertenverbände Österreichs (ÖAR) Erscheint 10mal/Jahr € 2,10/CHF 3,10; Abo € 21,-Ausland + Porto Baustopp Vorbild Schönbrunn Im Rahmen des EU-Förderprogrammes „Lifelong Learning“ hat sich die Schloss Schönbrunn Kultur- & Betriebsges.m.b.H. (SKB) an der Entwicklung eines Führungssystems für gehörlose und schwerhörige Menschen beteiligt. Ergebnis ist der neue „Museum Sign Language Guide“. (fj) Bereits 1992, am Beginn der Gründung der Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB) setzte diese auf Barrierefreiheit. Prof. DI Dr. Wolfgang Kippes, einer der beiden Geschäftsführer, suchte das Gespräch mit Eduard Riha (ÖAR) und erste Pläne, Schönbrunn für alle Touristen zugänglich zu machen, entstanden. Was heute fast selbstverständlich scheint, war damals eine kleine Sensation, schließlich stand die junge Geschäftsführung vor schier unlösbaren MONAT_05_09_NEU.indd 1 Problemen, deren größtes wohl der desolate Zustand der Gebäude war. Trotz des gewaltigen Investitionsbedarfs und der Unwägbarkeit, die benötigten Beträge rasch auch wieder einspielen zu können, wurde konsequent auf Barrierefreiheit gesetzt. Ein umfangreiches Konzept entstand, das damals bereits nicht nur bauliche Maßnahmen vorsah, sondern neben anderen auch Sensibilisierungskurse für Mitarbeiter, erste „begreifbare“ AusstelFortsetzung Seite 3 (hjs) Eine neue Heimverordnung für Pflegeheime ist geplant. So weit, so gut. In Kärnten wird das zum Anlass genommen, alle Projekte für den Bau neuer Pflegeheime zu stoppen. Soweit, so schlecht. Abgesehen von der Frage, ob weitere Pflegeheime tatsächlich nötig sind und ob das Geld nicht besser in mobile Hausbetreuung investiert wäre, gibt der Text der Presseaussendung (OTS0128, 16.4.2009) Auskunft über die tatsächliche Begründung: „Der Grund dafür ist, dass die Gemeinden sich derzeit nicht in der Lage sehen, die laufenden steigenden Kosten für die Pflegeheime angesichts der schrumpfenden Einnahmen zu decken“, teilte der Sozialreferent mit. Und weiter: Die Gemeinden ... haben sich bereits geweigert, für 2007 den Mehraufwand für den erhöhten Sockelbetrag zu begleichen. Hier musste das Land mit 6,8 Millionen € einspringen. Auch ihren Anteil an den zusätzlichen Kosten für 2008 in der Höhe von 2,75 Millionen € blieben sie bisher schuldig. Sozialreferent LR Christian Ragger: „Die Zahlungsprobleme der Gemeinden zwingen mich, das ganze bisherige Konzept im Pflegeheimbereich zu überdenken“. Ragger will eine neue Heimverodnung erlassen, mit der die bestehende 50-Betten-Grenze fällt. Er denkt daran, die Normgrenze auf 75 Betten zu erhöhen, um so eine bessere Wirtschaftlichkeit zu erreichen. Diese Vorgangsweise widerspricht allen von Betroffenen und Experten konsensual erstellten Forderungen nach Verkleinerung der Einheiten und der gänzlichen Schließung von Großeinrichtungen. Jetzt zeigt es sich wieder, dass in schwierigen Zeiten zu allererst ein Baustopp ● der Menschlichkeit erfolgt. 05.05.2009 10:11:32 Uhr 2 monat „Brücken schlagen“ Der Berufsorientierungslehrgang „Brücken schlagen – von der Schule in den Beruf“ findet zum vierten Mal vom 21.09.2009 bis 30.07.2010 statt. Für Personen, die Interesse am Folgekurs haben, besteht schon jetzt die Möglichkeit, im aktuellen Kurs ein Praktikum bzw. Schnuppertage zu absolvieren. Der aktuelle Kurs geht noch bis 31.07.2009. Vorrangiges Ziel des Lehrganges ist die Erlangung einer Nachreife und einer generellen Orientierung hinsichtlich der Möglichkeiten und Chancen am Arbeitsmarkt. Mit dem Lehrgang „Brücken schlagen – von der Schule in den Beruf“ sollen Jugendliche mit Behinderung und/oder Lernschwierigkeiten bestmöglich auf ihr zukünftiges Berufsleben vorbereitet und begleitet werden, z.B. durch Organisation von Betriebspraktika, Schnuppertagen, Ausbildungs- und Lehrplatzsuche etc. bis hin zur konkreten Arbeitsplatzbegleitung. Zielgruppe sind Jugendliche bzw. PflichtschulabgängerInnen ab 15 bis 24 Jahren mit Behinderung. Mindestens eine der folgenden Voraussetzungen muss zutreffen: - Behindertenausweis - ärztliches Attest über eine Behinderung - sonderpädagogischer Förderbedarf - erhöhte Familienbeihilfe - Grad der Behinderung: ab 30% ● Info: 01 4098318-32 Verbesserungen für pflegende Angehörige (ORF/mj) Im Ministerrat ist Ende April eine Verbesserung für pflegende Angehörige beschlossen worden. Ab 1. Juli 2009 wird der Bund die Dienstgeberund Dienstnehmerbeiträge zur freiwilligen Pensionsversicherung für pflegende Angehörige schon ab der Pflegestufe drei übernehmen. Bisher galt das nur ab Stufe fünf und nur für die Dauer von höchstens vier Jahren. Die jetzige Regelung ist hingegen unbefristet. Die Kosten belaufen sich heuer und im nächsten Jahr auf jeweils fünf Mio. Euro, 2011 und 2012 auf sieben Mio. und 2013 auf acht Mio. Euro. ● MONAT_05_09_NEU.indd 2 MAI 2009 Erster Österreichischer Demenzbericht (ots/wien) Der „Erste Österreichische Demenzbericht“ wurde vom Competence Center Integrierte Versorgung (CCIV) der österreichischen Sozialversicherung erarbeitet. Derzeit gibt es rund 100.000 Demenzkranke in Österreich, zwei Drittel davon sind Frauen. Das Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Demenzpatienten wird sich künftig rapide verschieben: Bereits heute kommen auf einen Demenzkranken nur mehr 42 Personen im erwerbsfähigen Alter; im Jahr 2000 waren es noch 60. 2020 werden einem Demenzkranken 32 Personen im erwerbsfähigen Alter gegenüberstehen, im Jahr 2050 nur noch 15. Der „Erste Österreichische Demenzbericht“ zeigt auf, welche Herausforderungen mit der demografischen Veränderung der Bevölkerung auf das Gesundheits- und Sozialwesen zukommen: So etwa fehlende Behandlungspfade und Therapieleitlinien für Demenzerkrankte. Die Auswertungen der Versicherungsdaten der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) zeigen, dass über elf Prozent der identifizierten Demenzerkrankten mehr als vierzigmal pro Jahr einen Arzt konsultierten. Das weist darauf hin, dass Ärzte oft in die Rolle der Sozialarbeiter geraten, weil kein anderer Ansprechpartner greifbar oder bekannt ist. Der "Erste Österreichische Demenzbericht" belegt, wie wichtig die Rolle der pflegenden Angehörigen in der Demenzversorgung ist. Man geht davon aus, dass 80 Prozent der Pflege zuhause geleistet werden und nur 20 Prozent in einem Heim. Aus dem Demenzbericht geht jedoch auch hervor, wie gefährdet die Angehörigen sind, durch die körperliche und seelische Dauerbelastung selbst zu erkranken. Es sind überwiegend Frauen fortgeschrittenen Alters, die häusliche Pflege leisten. Wer einen Demenzkranken pflegt, ist höherem Stress ausgesetzt als Pflegende, die für Personen ohne Demenz sorgen: Je nach Erhebung litten bis zu 47 Prozent der Pflegenden an Depressionen und haben sogar ein um 60 Prozent höheres Mortalitätsrisiko. Die Unterstützung für Angehörige kann sehr unterschiedlich aussehen: Von der Einrichtung einer Krisenhotline über das Bereitstellen einer konkreten Handlungsanleitung, wie man mit dem fortschreitenden Gedächtnisschwund oder den Wesensversänderungen des Kranken umgehen kann, bis hin zur Organisation von Kurzzeitpflege, um auch Angehörigen einen Urlaub zu ermöglichen. Wie kann man die Versorgung von Demenzkranken verbessern und die Effizienz des Gesundheits- und Sozialsystems steigern? Das CCIV der Sozialversicherung wird auf der Basis des Demenzberichtes ein österreichweites, optimiertes Konzept im Sinne einer "integrierten Versorgung" erarbeiten. Integrierte Gesundheitsversorgung zielt darauf ab, alle Schnittstellen im Gesundheits- und Sozialbereich so zu verbinden, dass keine Versorgungslücken entstehen. Konkret bedeutet dies eine reibungslose Vernetzung zwischen pflegenden Angehörigen, Haus- und Fachärzten, Spital, Anbietern mobiler sozialer Dienste wie "Essen auf Rädern", Sozialversicherung, Sozialarbeitern usw. Wie sehen die ersten Anzeichen einer Demenz aus? Folgende Warnsymptome können auf Alzheimer oder eine andere Demenzerkrankung hindeuten: Erst vergisst der Patient Namen, Nummern oder Ereignisse oder verlegt Gegenstände. Die zeitliche und räumliche Orientierung werden allmählich zum Problem. Das Tückische daran: Die Betroffenen bemerken die Veränderung, entwickeln aber Strategien, um ihre "Unzulänglichkeiten" zu kaschieren – selbst vor den nächsten Angehörigen. Sie delegieren z.B. einfache Tätigkeiten, zu denen sie nicht mehr in der Lage sind, oder schlagen kategorisch Einladungen zu Geselligkeiten aus, um nicht in peinliche Situationen zu geraten. Auf diese Weise geht wertvolle Therapiezeit verloren. Je früher diagnostiziert wird, desto größer die Chance, die Krankheit aufzuhalten oder die Symptome in den Griff zu bekommen. Gut sind hingegen geistige Herausforderungen ein Leben lang, soziale Kontakte und viel Bewegung. ● Info: www.wgkk.at 05.05.2009 10:11:33 Uhr monat MAI 2009 3 Vorbild Schönbrunn Fortsetzung von Seite 1 lungsobjekte für blinde Menschen und schriftliche Unterlagen für hörbehinderte und gehörlose Touristen – sogar die Alarm- und Rettungspläne (etwa für den Brandfall) wurden neu gestaltet, um Sicherheit für die neu zu gewinnenden BesucherInnen gewährleisten zu können. Die Umsetzung dieses ambitionierten Gesamtprojektes wurde damals übrigens von Birgit Primig-Eisner betreut, die später, Mitte der 90er Jahre, für die ÖARÖffentlichkeitsarbeit zuständig war. Immer wieder wird behauptet, der Denkmalschutz verhindere Barrierefreiheit - dieses Gerücht ist nicht aus der Welt zu schaffen, wiewohl den Experten der ÖAR aus den letzten Jahrzehnten kein Beispiel bekannt ist, in dem funktionelle Verbesserungen im Sinne von Barrierefreiheit durch das Bundesdenkmalamt verhindert worden wären. Gerade die Um- und Zubauten im Schloß Schönbrunn, die zur Erschließung für alle notwendig waren, sind ein ansehnliches Beispiel dafür, dass der Denkmalschutz zu guten Lösungen beitragen kann. Einvernehmlich wurden Stufen entfernt, Rampen und Lifte errichtet, und barrierefreie WCs sind entstanden. In den Folgejahren hat die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H bei allen weiteren baulichen und organisatorischen Schritten zur Weiterentwicklung des touristischen Angebots auch die Barrierefreiheit nie aus den Augen verloren. Diese Konsequenz ist auch am jüngsten Angebot für gehörlose Menschen auf das Eindrücklichste nachweisbar: Gehörlose Menschen sind täglich mit immensen Zugangsbarrieren zu Informationen konfrontiert. Auch schriftliche Texte sind für sie vielfach schwer verständlich, da ihre Muttersprache, die österreichische Gebärdensprache, einer eigenen Grammatik folgt, die in der Schriftsprache nicht abgebildet werden kann. Angebote in Gebärdensprache gibt es aber kaum. Mit dem „Museum Sign Language Guide“ wird nun ein wichtiger Beitrag dazu geleistet, gehörlosen Menschen Wissen und die Möglichkeit zu lebenslangem Lernen zugänglich zu machen. MuseumsexpertInnen, SpezialistInnen MONAT_05_09_NEU.indd 3 für Multimediatechnologie und Ge bär den spracheexpertInnen arbeiteten zusam men, um hochwertige und effiziente Museumsführungen in Gebärdensprache zu entwickeln. Im Laufe der Arbeit haben sich Videos als beste Lösung herauskristallisiert. Besonderes Augenmerk wurde neben der inhaltlichen Genauigkeit auf die sprachliche Qualität gelegt. Durch gegenseitige Kontrolle der DarstellerInnen, die alle die Gebärdensprache zur Muttersprache haben, wurde diese gewährleistet. Als die derzeit optimale technische Lösung hat sich der neue „Apple IPod Touch“ bewährt. Im Schloss Schönbrunn waren bis 5. April 2009 fünf Testgeräte im Einsatz. Auf diesen können Gebärdensprachvideos zur „Grand Tour“ durch Nummerneingabe auf einem übersichtlichen Display abgerufen werden. Der Museum Sign Language Guide wird auch in Deutschland und Slowenien eingesetzt. In Schönbrunn lag die besondere Herausforderung in der Größe des Schlosses und der hohen Besucherzahl, aus der sich enorme logistische Anforderungen an das Führungssystem ergaben. Diese Herausforderung war nur durch enge Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Abteilungen der SKB und den für die inhaltliche und technische Umsetzung verantwortlichen Organisationen equalizent Schulungsund Beratungs GmbH sowie der Firma NOUS Wissensmanagement GmbH zu bewältigen. Die ÖAR dankt Prof. DI Dr. Wolfgang Kippes an dieser Stelle für seine Aufgeschlossenheit in den Anfangsjahren und die beharrliche Fortführung der ursprünglichen Idee. Details zur Anmeldung für eine Schloss-Schönbrunn-Führung in Gebärdensprache finden Interessierte unter www.schoenbrunn.at ● Sign Language Guide Der „Sign Language Guide“ ist ein multimedialer Ausstellungsführer auf dem Gebärdensprachvideos zu unterschiedlichen Ausstellungsinhalten gezeigt werden. Auch Audioinhalte können über dieses Gerät abgespielt und mittels Induktionsfunktion direkt an Hörgeräte übertragen werden. Damit wird für gehörlose und schwerhörige Menschen ein weiterer Informationszugang geschaffen. Mittels der sich ständig ändernden technischen Möglichkeiten kann immer besser auf die Bedürfnisse der GebärdensprachbenützerInnen, sowie auf die Bedürfnisse der Museen eingegangen werden. Durch die Adaption an die jeweiligen Ausstellungsthemen erfolgt auch auf der inhaltlichen Ebene eine konstante Weiterentwicklung. Derzeit ist er in folgenden Ausstellungen und Museen im Einsatz: • „Grand Tour“ durch das Schloß Schönbrunn, Wien, Österreich • Neues Römermuseum des Wien Museum, Wien, Österreich • Ausstellung „Mind Expanders“, MUMOK, Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig, Wien, Österreich • Kunstsammlungen der Veste Coburg, Deutschland • Spezialausstellung „The Artist as Troublemaker“, ACFNY, Österreichisches Kulturinstitut, New York, USA • Museum of Recent History, Celje, ● Slowenien 05.05.2009 10:11:34 Uhr 4 monat MAI 2009 Wann sind Arbeitslose von der Rezeptgebühr befreit? Essl Social Prize 2009 (ots/klosterneuburg) Der „Essl Social Prize“, der erste internationale Preis für Sozialinitiativen, wurde 2009 zum zweiten Mal verliehen. Das Preisgeld von einer Million Euro ging an Frau Szekeres Tiborné aus Ungarn und ihrem Projekt "Würdiges Altern für Menschen mit Behinderung". Martin und Gerda Essl haben den Preis gestiftet, um weltweit besondere Initiativen von Privatpersonen zu unterstützen. Die Besonderheit am „Essl Social Prize“ liegt darin, dass die jeweiligen Projekte gemeinsam mit den Preisträgern entwickelt und betreut werden. Somit ist eine professionelle Gebarung gewährleistet und der Austausch von sozialen und wirtschaftlichen Kompetenzen wird möglich. Die ausgezeichneten Sozialprojekte unterliegen einem strengen Nominierungsund Auswahlverfahren. Sie müssen einen hohen Qualitätsstandard aufweisen, vor allem nachhaltige Hilfe für Menschen in Not bieten und sicherstellen, dass der überwiegende Teil der Zuwendung dem Sozialprojekt zugute kommt. Frau Szekeres hat vor 22 Jahren begonnen, die Stiftung "Für gleiche Chancen!" aufzubauen. Sie hat einen schwer behinderten Sohn und wollte mit ihrer Initiative anfangs bessere Lebensbedingungen für ihn schaffen. Mittlerweile sind daraus mehrere Wohn- und Arbeitsstätten für Menschen mit Behinderung entstanden, in denen sie in vielfältiger Weise betreut werden. Mit dem Preisgeld wird ein Wohnhaus inklusive Hospiz für Menschen mit geistiger und/oder psychischer Behinderung im Alter errichtet. Ziel ist es, für diese Menschen ein Zuhause zu schaffen, in dem sie unter Berücksichtigung ihrer besonderen Bedürfnisse auch im Alter bis zu ihrem Tode würdig betreut werden können. ● Info: www.esslsocialprize.com MONAT_05_09_NEU.indd 4 (aknoe/wien) Menschen mit einem Einkommen unter 772,40 Euro netto im Monat können von der Rezeptgebühr befreit werden. Arbeitslose Menschen werden sogar befreit, wenn sie monatlich bis zu 901,13 Euro erhalten, weil die Berechnung anders erfolgt. Die Rezeptgebühr beträgt 4,90 Euro. PensionistInnen mit Ausgleichszulage sind von der Rezeptgebühr automatisch befreit, Alleinstehende, die unter 772,40 Euro netto verdienen (Ehepaare unter 1.158,08 Euro) können einen Antrag auf Befreiung stellen. Schon ein Urteil des Verwaltungsgerichtshofes aus dem Jahr 2005 stellt klar, dass für die Befreiung von der Rezeptgebühr das Jahreseinkommen als Berechnungsgrundlage gilt. Die Ausgleichszulage wird 14 mal jährlich ausbezahlt, Arbeitslosengeld und Notstandshilfe aber nur 12 mal. Aufgrund des Urteils wird die Gesamtsumme durch 14 dividiert. „Daher können auch Arbeitslose und Notstandshilfebezieher, die zum Beispiel 780 Euro Notstands- hilfe beziehen, bei ihrer Krankenkasse den Antrag auf Rezeptgebührenbefreiung stellen“, erläutert Sozialrechtsexperte Mag. Josef Fraunbaum. Konkret auf den Tag gerechnet bedeutet das: Wer bis zu 30 Euro Arbeitslosengeld oder Notstandshilfe täglich bezieht, kann bei seiner Krankenkasse um Befreiung von der Rezeptgebühr ansuchen. Obwohl die VwGH-Entscheidung bereits aus dem Jahr 2005 stammt, scheint sie noch nicht zu den Menschen vorgedrungen zu sein. „Wir möchten arbeitslose Menschen darüber informieren, schließlich sind sie in einer Situation, in der es auf jeden Euro ankommt“, sagt AKNÖ-Präsident Staudinger. Wer ist sonst noch befreit? Bei überdurchschnittlichen Leiden oder Gebrechen gilt für Alleinstehende ein Wert von 888,26 und bei Ehepaaren 1.331,70 Euro. Auch hier gilt bei arbeitslosen Personen ein höherer Richtsatz. Die AKNÖSozialrechtsexpertInnen geben darüber Auskunft unter 05 7171-1717. ● 90 Jahre ILO (bmask/wien) Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO), der Österreich seit 1919 mit einer Unterbrechung von 1938 bis 1947 angehört, feierte am 28. April 2009 ihr 90-jähriges Gründungsjubiläum. „Der Einsatz der ILO ist heute genauso gefragt wie vor 90 Jahren. Ihr permanentes Engagement für menschenwürdige Arbeit in Entwicklungs- und Schwellenländern, das auf Beschäftigung mit verbesserten Arbeitsbedingungen, sozialen Absicherungen und sozialen Dialog abzielt, kommt auch hochentwickelten Industriestaaten zugute, da dadurch Sozialdumping eingedämmt wird. Die ILO ist für den weltweiten sozialen Frieden unverzichtbar“, würdigt Sozialminister Rudolf Hundstorfer die internationale Arbeitsorganisation. Die Bedeutung der ILO wird nicht zuletzt vor dem Hintergrund der weltweiten Wirtschaftskrise weiter steigen. In der Erklärung der G 20 vom 2. April 2009 wird die ILO aus- drücklich aufgefordert, die getroffenen Maßnahmen zur Stärkung der Beschäftigung, welche künftig erforderlich sind, zu bewerten und zu beurteilen. Gegründet wurde die ILO im Zuge der Pariser Friedensverträge zur Beendigung des ersten Weltkriegs, da „der Weltfriede auf Dauer nur auf dem Boden der sozialen Gerechtigkeit aufgebaut werden kann“. Die ILO ist die einzige weltweit handelnde Organisation, die für die Überwachung und Erarbeitung internationaler Arbeitsnormen zuständig ist. Zur weltweiten Verbesserung der Arbeitsbedingungen wurden in den letzten 90 Jahren 187 Übereinkommen und 199 Empfehlungen verabschiedet. Die Themen reichen von Arbeitszeit, Mutterschutz, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitplatz über Sozialversicherung und Förderung der Beschäftigung bis zu Vereinigungsrecht und Recht auf Kollektivvertragsverhandlungen. ● Info: www.bmask.gv.at 05.05.2009 10:11:34 Uhr monat MAI 2009 Europas erster Lehrer mit Down-Syndrom (dp)„Ich bin stolz, das Down-Syndrom zu haben.“ Nicht nur Pablo Pineda schlägt sich an die Brust – ganz Spanien staunt darüber, was der 34 Jährige mit seiner Erbkrankheit geleistet hat: Er ist der erste Europäer mit Down-Syndrom, der einen Universitätsabschluss schaffte und nun Lehrer ist – wenn auch noch ohne feste Anstellung. Ein Star ist er jedenfalls: Bald läuft der Kinofilm „Yo tambien“ (Ich auch) an, in dem Pineda die Hauptrolle spielt und seine Story erzählt. Seit Monaten zieht er durch Universitäten und erklärt Studenten wie Professoren, dass Menschen mit Down-Syndrom sozial ausgegrenzt und ihrer Rechte beraubt werden: „Aber ich kann vieles machen“, sagt er, und in seinen Augen hinter der rechteckigen Brille spiegelt sich ein starker Wille. „Ich kann studieren. Arbeiten. Und ich mich auch verlieben.“ Jüngst trat er in einer Grundschule in Malaga ein Lehrerpraktikum an. Er diskutierte mit den Schülern, wie Förderung und Integration von Kindern mit Down-Syndrom sein sollte: „Man muss sie so erziehen, dass sie unabhängig und glücklich sein können. Ihnen Freiheiten zugestehen, sie dem übermäßigen Beschützerbedürfnis der Eltern entziehen. Und man muss zulassen, dass sie auch schlechte Erfahrungen machen.“ Nur so können sie weiterkommen. Alle drei Minuten kommt irgendwo ein Baby mit Down-Syndrom zur Welt. Rund fünf Millionen Menschen leben mit dem Gendefekt, auf 800 bis 1.000 Geburten kommt ein Fall. „Wir können alles erreichen, was wir uns vornehmen“, sagt der selbstbewusste Spanier Pineda. Einige Betroffene wie er könnten sich hohe Ziele stecken, andere niedrigere. Manche seien eben schwerer lernbehindert, andere könnten Erstaunliches leisten. Die Vorurteile der Gesellschaft seien freilich nicht leicht zu überwinden: „Ich weiß, wenn ich in der Zukunft wirklich als Lehrer arbeite, ist das brutal für die Gesellschaft. Viele Familien haben Angst vor Menschen mit Down-Syndrom – etwa als Lehrer oder auch als Liebhaber ihrer Kinder.“ Pineda, der mit fester Stimme spricht, besuchte eine normale Schule. Spanien gilt bei der schulischen Integration von Down-Kindern als Vorreiter. Dabei sei es mit manchen Lehrern schwieriger gewesen als mit den Kameraden. Auch in Zukunft will sich Pineda durch gesellschaftliche Schranken nicht aufhalten lassen: „Ich bin es leid, der ewige Schüler, das ewige Kind zu sein. Jetzt bin ich dran, den Leuten etwas beizubringen.“● 5 Erster Welt-MS-Tag (red) Am 27. Mai findet in Wien der erste Welt-MS-Tag statt. Der Tag, der unter dem Motto „weltweit etwas bewegen. MS beenden!“ steht, wird die Auftaktveranstaltung zu einer einmal jährlich stattfindenden Tagung sein, deren Ziel es ist, die öffentliche Wahrnehmung der Erkrankung und die Anliegen von Menschen mit MS zu schärfen. ● Info: 01 4092669 Paracomedy Die ungewöhnlichsten Showstars! Comedy Central interpretiert das Prinzip „Versteckte Kamera“ endlich neu und anders. In ‚Para-Comedy‘ spielen körperbehinderte Comedians die Hauptrolle und werden zu Protagonisten tückischer Lachgeschichten. Sie führen Passanten mit ihrer Behinderung gezielt in die Irre. Dabei werden die überrumpelten „Normalen“ zu entzückenden Nebendarstellern und Pointenbeiwerk. Bisher ungewöhnliche Showstars, die schon Erfahrungen als Comedians sammeln konnten und endlich aus der Grauzone ihrer Tätigkeit hervortreten möchten, konfrontieren ihre Mitmenschen auf lustige Art mit ihrem individuellen Handicap. Info: www.comedycentral.de/Shows/ Detail/id/3120/name/Para-Comedy ● Alltag mit Behinderung Die Ausgabe 2009 ist da! (HG) Hansjörg Hofer. Neuer wissenschaftlicher Verlag, Wien, Graz 2009. ISBN 978-3-7083-0591-2 ● Alles aus EINER Hand. Prävention Unfallheilbehandlung Rehabilitation Finanzielle Entschädigung Die soziale Unfallversicherung. www.auva.at MONAT_05_09_NEU.indd 5 05.05.2009 10:11:34 Uhr 6 monat Vor 20 Jahren ... in monat Der Ausgabe Mai 1989 von monat war erstmals der „Steuerleitfaden für behinderte Menschen“ beigeheftet. (red) Die Produktion wurde durch intensive Kooperation des Bundesministeriums für Finanzen und der AK Wien möglich. Aufgeschlossener Partner dieses Projektes war der, damals für Finanzminister Lacina tätige Pressesprecher Dietmar Ecker, heute einer der profiliertesten Werbeund PR Spezialisten Österreichs. Ein aktualisierter Steuerleitfaden (Stand 2009) wird gegen Jahresende zu erwarten sein. Heiß her ging es damals auch rund um das schon lange geforderte sogenannte „Pflegesicherungsgesetz“: Die Landesgruppe Oberösterreich-Salzburg des Österreichischen Blindenverbandes verabschiedete anlässlich ihrer Generalversammlung eine Resolution, deren Kern die Forderungen der ÖAR zur Schaffung einer bundeseinheitlichen Regelung der „Pflegesicherung“ war. Den Forderungen der Menschen mit Behinderung um finanzielle Absicherung des Falles der Pflegebedürftigkeit wurde mit teilweise haarsträubenden Argumenten mancher Politiker und Institutionen in österreichischen Medien begegnet: Argumente wie: „… dass sich schließlich das Enkerl des Pflegebedürftigen um das Geld ja eine Suzuki kaufen könnte“ waren keine Seltenheit. Der damalige Sozialminister Geppert bekannte sich jedoch zu den Vorschlägen der ÖAR, die die Sicherung der Pflegeleistungen für ältere und behinderte Menschen gewährleisten sollten. Es hat dennoch einige Jahre gebraucht, bis das heute aus dem sozialen Netz nicht mehr wegzudenkende Bundespflegegeldgesetz unter BM HesounWirklichkeit ● wurde. MONAT_05_09_NEU.indd 6 MAI 2009 Ein Display zum Fühlen (orfon) Jahrelang haben sie im Grenzbereich von Physik und Chemie geforscht, nun ist zwei Dresdner Forschern ein Coup gelungen. Sie haben das erste Display entwickelt, das Oberflächen fühlbar macht. Für Millionen blinde Menschen könnte dies schon in wenigen Jahren ganz konkrete Verbesserungen im Alltag bringen. Auch bei Ärzten und Patienten dürfte die Entwicklung auf Interesse stoßen. Bei dem neuen Plastikmikrochip handle es sich um eine Weltneuheit, sagt Andreas Richter vom Sonderforschungsbereich Reaktive Polymere der TU Dresden im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. „Wir sehen einen Technologiedurchbruch.“ Der Prototyp des Bausteins ist nicht viel größer als eine Telefonkarte. Das kleine Feld in der Mitte fühlt sich an wie eine Mischung aus Kunststoff und Samt und ist letztlich ein Display zum Fühlen. Es besteht aus mehr als 4.000 sogenannten MikroAktoren, deren Höhe sich in null Komma nichts nahezu verdoppeln oder wieder schrumpfen lässt. Obendrein können die Aktoren ihre Festigkeit verändern - von weich, ähnlich wie Menschenhaut, bis zu hart wie eine Kunststofftischplatte. Dafür sorgt ein empfindliches Hydrogel, das auf Temperaturänderung anspricht. Licht und damit Wärme kommt von einem LCD-Feld. Den Rest erledigt eine ausgeklügelte elektronische Schaltung und Ansteuerung. „Jeder einzelne Baustein kann so, fast in Echtzeit, seine Größe ändern“, sagt Richter. Mit Hilfe des neuen TastDisplays kann man nach seinen Angaben die Oberflächenstruktur verschiedenster Dinge auch dann im wahrsten Wortsinn mit den Händen greifen, wenn diese eigentlich gar nicht erreichbar sind. Die Entwicklung wurde bereits patentrechtlich geschützt. Eine mögliche Anwendung für das sogenannte taktile Display sehen Richter und sein Forscherkollege Georgi Paschew in Krankenhäusern: Bereits jetzt gibt es endoskopische Operationen, bei denen der Arzt an einem 3D-Display sitzt und mit einer Art Joystick das Skalpell bedient. Um die OP-Werkzeuge und die Mini-Kamera ins Körperinnere zu bringen, sind nur kleine Schnitte nötig. Der Patient ist so meist schneller wieder auf den Beinen, weil die Narben anders als bei gängigen Operationen kleiner sind und schneller verheilen. „Der Chirurg kann allerdings bei solchen Eingriffen das Gewebe, beispielsweise ein Geschwulst, nicht mehr mit den Fingern abtasten, er operiert nach Sicht“, sagt Richter. In der Raum- und Luftfahrt sehen die Wissenschaftler ebenfalls Einsatzmöglichkeiten. Richter verweist darauf, dass Astronauten bislang mit ihren speziellen Handschuhen nicht fühlen könnten, wie sich bestimmte Gegenstände im Raumschiff anfühlen. Mit einem entsprechenden Modul im Handschuh wäre das Problem elegant gelöst. Damit das Tast-Display eine ins Auge gefasste Körperoberfläche den Fingerkuppen „anzeigt“, sind freilich jede Menge Daten nötig, die beispielsweise Sensoren oder spezielle Kameras liefern müssten. „Bei der Entwicklung selbst sind alle grundsätzlichen Fragen beantwortet“, sagt Richter, nun könne die Produktentwicklung starten. Erste Gespräche mit Interessenten gebe es bereits. Geht alles glatt, werden nach seiner Prognose TastDisplays - auch deutlich größere als der Prototyp - in spätestens fünf Jahren in Serie gefertigt. Profitieren könnten am Ende vor allem wohl auch blinde Menschen. Bereits jetzt gibt es die Braille-Zeile, ein spezielles Ausgabegerät für Computer. Damit können Zeichen auf dem Schirm in BrailleSchrift dargestellt und von den Blinden mittels Fingerkuppe gelesen werden. Die elektromechanischen Ausgabegeräte kosten allerdings mehrere tausend Euro. Die neuartigen Displays könnten die Braille-Schrift wesentlich kostengünstiger anzeigen, wie Richter sagt. Obendrein könnten Blinde mit ihrer Hilfe erstmals auch bislang für sie auf dem Bildschirm nicht sichtbare Grafiken, Fenster ● und Bilder ertasten. 05.05.2009 10:11:35 Uhr monat MAI 2009 7 Schräge Worte „Fu Long weg!“ Aussagekräftige Headline in der Tageszeitung „Die Presse“ vom 7. April 2009 List of Fame Le Grand Bal de Diversité Barrierefreie Schule in Wien (Foto: Ulrike Fleischanderl) Was da Mitte April 2009 zum zweiten mal im Jugendstiltheater am Steinhof über die Bühne ging, lässt sich am treffendsten mit dem Slogan des Ballveranstaltervereins equalizent zusammenfassen: „Wir lassen Vielfalt hochleben!“ Der „Grand Bal de Diversité“ verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion, mit Behinderung oder ohne, Frauen und Männer, heteround homosexuell, alt und jung. Ebenso vielfältig wie das Publikum war auch das Programm: Queer-Turniertanz vom Feinsten, (gleichgeschlechtliche Paare), die Rounder Girls und eine hervorragende Trommlergruppe. Die Konversation mit den zahlreichen gehörlosen Ballgästen wurde dank der zahlreichen „Communication Angels“ erleichtert (der Gebärdenspache mächtig), die man bei Bedarf heranziehen konnte. Erwähnenswert war auch die Eröffnungsrede von equalizent-Geschäftsführerin Mag. Monika Haider, die darauf MONAT_05_09_NEU.indd 7 hinwies, dass dieser Ball an einem Ort mit mehr als bedenklicher Geschichte ausgetragen wurde, denn nicht weit von diesem Theater befand sich das Krankenhaus am Spiegelgrund. Die zahlreichen beleuchteten Stäbe vor dem Theater weisen als unübersehbares Mahnmal auf die Geschichte der Aussonderung, Diskriminierung und Vernichtung hin, so die Geschäftsführerin. „Wir lassen Vielfalt hochleben! Le Grand Bal de Diversité verbindet Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion, mit Behinderung oder ohne, Frauen und Männer, hetero- und homosexuell, alt und jung!“, erläutert sie und ergänzt zum Mahnmal: „Wir wollen diese Geschichte niemals vergessen, – indem wir gerade hier an diesem schönen Ort mit bezauberndem Ambiente Vielfalt heute leben, zeigen wir, wie Gesellschaft sein kann, sein soll. Und bieten dieser Geschichte eine passende ● Antwort!“. Eine Schule mit Vorbildcharakter ist die BG/BRG Vienna Bilingual School in der Draschegasse im 23. Bezirk. Neben zugänglichem Aufzug und elektrisch bedienbarer Eingangstüre gibt es Behinderten WCs und Blindenleitlinien. Das Bild zeigt die vorbildlich vorhandenen taktilen Handlaufinformationen im Stiegenhaus. Sie dienen als Orientierung für blinde Schüler im Schulgebäude. Um die Chancengleichheit im Bildungssystem für Schüler mit Behinderung zu erreichen, bräuchte es mehr Schulen derartigen Standards. Kennen auch Sie ein gutes oder ein schlechtes Beispiel für Barrierefreiheit? monat lädt seine Leserinnen und Leser ein, gut auflösende Fotos unter Angabe des Ortes und des Aufnahmedatums an die Redaktion zu schicken: per Post oder per E-Mail: bauer.presse@oear.or.at ● 05.05.2009 10:11:35 Uhr 8 monat art didacta (red) Bei der Internationalen Sommerakademie für bildende Kunst „art didacta“ in Innsbruck (11. bis 17. Juli) wird heuer erstmals eine Klasse für blinde und sehbehinderte Menschen angeboten. Die Klasse wird von Prof. Mag. Siegfried Parth geleitet. Die Teilnahme ist kostenlos. Ein Beitrag zu den Materialkosten ist erwünscht. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf fünf Personen beschränkt. Anmeldung: bis 10. Juni 2009 Tel.: 0512 33422-05 E-Mail: bildung@tbsv.org ● Geburtsschäden (pte/washington) Einer aktuellen Studie zufolge ist das Risiko von Geburtsschäden in den USA besonders hoch, wenn Frauen im Frühling und Sommer empfangen. Untersucht wurden Daten von 30,1 Mio. Geburten im Zeitraum von 1996 bis 2002. Besonders hoch war demnach das Risiko bei den Frauen, die im April, Mai, Juni oder Juli ihre letzte Monatsblutung hatten. Erhöht sind in diesen Monaten neben den Nitratwerten auch jene von Atrazine und anderen Pestiziden. Einige der Substanzen stehen seit längerem in Verdacht, fruchtschädigend zu wirken. Die Korrelation zwischen dem Monat der letzten Periode und den höheren Raten an Geburtsschäden war statistisch signifikant für die Hälfte der insgesamt 22 Kategorien an Erkrankungen. Neben den klassischen Risikofaktoren wie etwa Alkohol, Rauchen, Diabetes oder hohes Alter der Mutter spiele es eine Rolle, ob das Ungeborene mit chemischen Substanzen in Berührung kommt, so die Wissenschafter. „Grundsätzlich besteht ein Zusammenhang zwischen Pestizidbelastung und Entwicklungsstörungen, diese betreffen aber vor allem die Sexualorgane“, meint der Umweltmediziner Klaus Rhomberg. „Klumpfuß, Spina bifida, LKG-Spalten und andere multifaktorielle Erkrankungen hängen mehr von genetischer Disposition in Kombination mit Mangel an Vitaminen und Spurenelementen zusammen. Diese könnten in der Empfängnisperiode, nach dem Winterhalbjahr reduziert sein“, so der Mediziner. Info: www.iu.edu ● MONAT_05_09_NEU.indd 8 MAI 2009 Vorsicht, Sonne! (auva) Sonnenstrahlen fördern das Wohlbefinden - ein Zuviel an Sonne kann jedoch schwere Schäden an Haut und Augen verursachen. Um den gefährlichen Folgewirkungen extremer Sonnenbestrahlung vorzubeugen, startet die AUVA auch 2009 eine Aktion zum Schutz vor UV-Strahlung. UV-Strahlung ist für den Menschen in geringen Dosen lebensnotwendig, bei zu hoher UV-Belastung kann es jedoch zu ernsthaften Schäden kommen. Je intensiver und je länger die Bestrahlung ist, umso größer ist die mögliche Schädigung an den Augen und der Haut, die bis zur Entstehung von gefährlichem Hautkrebs führen kann. Diesem Risiko sind im Frühjahr und Sommer vor allem die sogenannten Outdoor-Worker – Berufsgruppen, die einen Großteil ihrer Arbeitszeit im Freien verbringen – ausgesetzt. Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) startet deshalb jährlich eine Aktion, um in Betrieben über die zahlreichen Möglichkeiten zum Schutz vor UV-Strahlung zu informieren. Die diesjährige Aktion richtet sich insbesondere an Bauarbeiter, aber auch an Dachdecker, Landschaftsgärtner oder Beschäftigte der Lawinenverbauung. Um die UV-Belastung wirksam zu verringern, gibt es viele Möglichkeiten. Neben technischen Maßnahmen wie der Beschattung des Arbeitsbereiches durch Sonnensegel oder -schirme sind dies unter anderem organisatorische Maßnahmen (Vorverlegung des Arbeitsbeginns, Verlegung der körperlich anstrengenden Arbeiten in die Morgen- bzw. Spätnachmittagsstunden). Eine wichtige Rolle zum Schutz vor UV-Strahlung kommt den geeigneten Textilien wie beispielsweise Kappen mit Nackenschutz oder Nackentücher für den Schutzhelm – sogenannte Flaps – zu. Verbleibende unbedeckte Stellen wie Hände und Gesicht müssen mit einer Sonnenschutzcreme mit ausreichendem Sonnenschutzfaktor geschützt werden. Der richtige Sonnenschutzfaktor kann mit der – eigens dafür entwickelten – AUVA „Sonnenuhr“ bestimmt werden, mit der jeder selbst seine Eigenschutzzeit und den erforderlichen Lichtschutzfaktor (LSF) für einen 8-stündigen Arbeitstag bestimmen kann. Neben der umfassenden Information durch die BeraterInnen der Unfallverhütungsdienste und die Präventivfachkräfte von „AUVAsicher“ werden bei der diesjährigen Aktion zusätzlich Fragebögen eingesetzt. Diese dienen als Grundlage für eine wissenschaftliche Studie über die Bereitschaft zur Anwendung von UV-Schutzmaßnahmen. Dadurch soll unter anderem das erhöhte Gesundheitsrisiko von OutdoorWorkern quantifiziert werden. Info: www.auva.at/mediaDB/MMDB133500_M013.pdf ● Sonnenschutz – Wie geht es richtig? • Nie länger als unbedingt notwendig in der Sonne bleiben und die Mittagssonne meiden, d. h. wenn möglich flexible Arbeitszeit nützen • Den Arbeitsbereich beschatten (Sonnensegel oder -schirm) • Möglichst viel Haut bedecken – wenn möglich mit UV-dichter Kleidung, Kopfbedeckung und Nackenschutz • Unbedeckte Körperregionen rechtzeitig mit Sonnenschutzmittel mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor (bei der Auswahl hilft die AUVA Sonnenuhr) eincremen, besonders exponierte Stellen wie Nasenrücken, Stirn, Ohren, Nacken und Lippen beachten • Auf das Nachcremen nicht vergessen • Sonnenschutzbrille mit ausreichendem UV-Filter tragen • Reichlich Wasser trinken ● 05.05.2009 10:11:36 Uhr monat MAI 2009 Roboter erkennt Gemütszustand von Autisten (pte/nashville) Forscher an der Vanderbilt University haben einen Roboter entwickelt, der in der Lage ist, den Gemütszustand von Kindern mit Autismusspektrumsstörungen (ASS) zu erkennen und auch geeignet darauf zu reagieren. Dass das bei zwei Spielen gelungen ist, ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu robotischen Spielgefährten für die Betreuung autistischer Kinder. Denn bisherige Forschungsbemühungen „haben gezeigt, dass die Kinder sich zu Robotern hingezogen fühlen, weshalb geeignet entwickelte Roboter eine wichtige Rolle in ihrer Behandlung spielen könnten“, erklärt Nilanjan Sarkar, Maschinenbauer an der Vanderbilt University. Die Möglichkeit, den emotionalen Zustand der Kinder zu bewerten und darauf automatisch zu reagieren, gab es bisher jedoch nicht. Sarkar hat seit Jahren an einer Methode gearbeitet, um mithilfe physiologischer Messungen beispielsweise der Herzfrequenz oder von Muskelreaktionen den Gemütszustand von Personen zu beobachten. Für die Anwendung auf autistische Kinder hat er mit Wendy Stone, Professorin für Pädiatrie an der Vanderbilt, zusammengearbeitet. In einem Experiment haben sechs Kinder mit der Diagnose ASS im Alter von 13 bis 16 Jahren das Computerspiel „Pong“ sowie eine Art Basketball gespielt, bei dem Brett und Korb von einem Roboterarm bewegt wurden. Mithilfe der dabei durchgeführten physiologischen Messungen konnte für jedes Kind ein affektives Modell erstellt werden, um seinen emotionalen Zustand mit über 80 Prozent Genauigkeit vorherzusagen. Anhand der gewonnenen Information können die Spiele in Echtzeit so abgeändert werden, dass sie die Kinder deutlich besser ansprechen. Der Roboter kann die physiologischen Hinweise des Spielers lesen sowie Entfernung und Winkel des Korbes anpassen. Fasziniert habe sie, dass die Kinder angaben, bessere Laune zu haben, wenn der Computer auf ihre Bedürfnisse reagierte, so Stone. „Das Modell ist ähnlich gut darin, den Gefühlszustand eines Kindes zu erkennen, wie ein erfahrener Therapeut“, meint MONAT_05_09_NEU.indd 9 Sarkar. Außerdem sollte die Genauigkeit mit der Zeit immer besser werden, während bei menschlichen Therapeuten mit jedem Wechsel des Betreuers praktisch von vorne angefangen werden muss. Die Möglichkeit, die emotionale Verfassung von Kindern mit ASS automatisiert zu beobachten, ist laut Stone von großem therapeutischem Wert. „Wenn wir wissen, wann ein Kind aufgeregt oder ängstlich wird, können wir ihm helfen, seinen Gefühlszustand zu identifizieren und Strategien für den Umgang damit zu entwickeln“, erklärt die Pädiatrieexpertin. Auch die Tatsache, dass Roboter selbst keine komplexen und für Autisten verwirrende soziale Signale abgeben, könnte es leichter machen, autistischen Kindern grundlegende soziale Fertigkeiten beizubringen, so Stone. „Roboter können programmiert werden, um mit einer Konsistenz zu reagieren, die für Menschen kaum möglich ist“, betont wiederum Sarkar. Das könnte unter anderem genutzt werden, um langsam die Toleranzgrenze eines für ein Kind besonders unangenehmen Stimulus wie beispielsweise laute Geräusche zu heben. Auch wirtschaftlich könnten robotische Betreuer für Kinder mit autistischen Störungen Sinn ergeben. Bei einem von 150 Kindern, die heute in den USA geboren werden, wird ASS diagnostiziert, so die Vanderbilt University. Die Behandlung ist aufwändig und mit hohen Kosten verbunden - im Schnitt 3,2 Mio. Dollar über die Lebensdauer eines Patienten. Die mit Autismus verbundenen Kosten für die USA belaufen sich insgesamt auf 90 Mrd. Dollar jährlich. Info: www.vanderbilt.edu ● 9 Therapiegarten (red) An der Univ. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie in Wien wurde ab dem Jahr 2004 das Gartenareal am Südgarten Stück für Stück in die Behandlungs- und Pflegekonzepte eingebettet. In Zusammenarbeit mit der Donau-Universität Krems und der Österreichischen Gartenbaugesellschaft, sowie dem Wiener Stadtgartenamt, wurde im Rahmen von Diplomarbeiten des 1. Lehrganges für Gartentherapie ein Konzept für die Neugestaltung des Gartens entwickelt, das zu einem großen Teil nun realisiert ist. Der Garten wurde Anfang Mai eröffnet. Info: biol-psychiatry@meduniwien.ac.at ● Leben retten ist leicht (rk/wien) Mehr als 800.000 Unfälle passieren jedes Jahr, drei Viertel davon ereignen sich in der Freizeit, zu Hause oder beim Sport. Nur 28 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher würden „auf jeden Fall“ erste Hilfe leisten, 32 Prozent „eher doch“, ergab eine Studie des Marktforschungsinstitutes Market. Fragt man Rotkreuz-Rettungssanitäter und Notärzte, so sind diese Zahlen in Wirklichkeit jedoch deutlich geringer. Wer einen Erste-Hilfe-Kurs besucht hat, und rechtzeitig einen Auffrischungs-Kurs macht, weiß, was in Notfall-Situationen zu tun ist. Die Angst etwas falsch zu machen ist unbegründet und das einzig wirklich Falsche ist es, nicht zu helfen. Wählt man den Notruf 144, so wird sofort professionelle Hilfe geschickt und wenn man sich unsicher fühlt, erhält man übers Telefon Unterstützung bei den wichtigsten Hilfsmaßnahmen. Info: www.erstehilfe.at ● Bilderbuch zum Hören (ots/wien) Durch das akustische Buch können nicht nur blinde und sehbehinderte Kinder die Geschichte erleben. Auch nichtbehinderten LeserInnen eröffnet sich eine Welt an Geräuschen und Fantasien. „Wir verstehen uns blind“ F.-J. Huainigg/Verena Ballhaus, Verlag Annette Betz, Wien. Bilderbuch mit Hör-CD, € 16,95 ISBN: 3-219-11198-X ● 05.05.2009 10:11:37 Uhr 10 monat Leserforum Mit großem Interesse habe ich in der letzten Ausgabe 03/2009 den Jahresbericht 2008 der ÖAR von A bis Z gelesen und erlaube mir, zum Schlagwort „Führerschein“ etwas zu sagen. Schade, dass ich von der Diskussion in der ÖAR zu diesem Thema nichts gewusst habe, sonst hätte ich mich als Diskussionsteilnehmer angeboten und mein in jahrzehntelanger einschlägiger Tätigkeit erworbenes Fachwissen eingebracht. Seitdem ich nämlich 1964 zum technischen Sachverständigen nach dem Kraftfahrrecht bestellt worden bin, war ich immer wieder mit unsinnigen Vorschreibungen für körperbehinderte Kraftfahrzeuglenker befasst: Einem kleinwüchsigen Motorradführerscheinanwärter wurde ein Sitzpolster vorgeschrieben; einem Einarmigen wurde das Lenken eines Autos mit Schaltgetriebe mit der Begründung erlaubt, dass er beim Schalten das Lenkrad mit dem linken Oberschenkel fixieren kann; einem Körperbehinderten wurde zwar ein Lenkraddrehknopf MAI 2009 vorgeschrieben, ohne zu präzisieren, wo er zu montieren ist, was schließlich zu einem Verkehrsunfall geführt hat und so weiter und so fort und natürlich die Eintragung des jeweiligen Kraftfahrzeuges im damit beschränkten Führerschein oder gar kein Auto, wenn der junge Körperbehinderte einstweilen noch kein eigenes Auto hatte und ihm nach 18 Monaten der bereits bestanden gewesene theoretische Teil der Fahrprüfung automatisch wieder verfallen ist. Gerade deshalb habe ich in Absprache mit den jeweiligen Wiener Polizeifachärzten, die zum Glück sehr behindertenfreundlich waren, in Wien erreicht, dass die verkehrstechnische Untersuchung des Probanden vor der verkehrsmedizinischen Untersuchung zu erfolgen hatte, so dass der Mediziner gar nicht in die Versuchung kam, unsinnige Ausgleichseinrichtungen vorzuschreiben. Das Verkehrsministerium hat vor Jahren sogar „meine Wiener Vorgangsweise“ unter Beifügung meiner Standardgutachten für häufig vorkommende Körperbehinderungen den anderen 8 Bundesländern im Erlasswege empfohlen. Siehe dazu auch meine zu diesem Thema an die ÖAR wiederholt gerichteten Schreiben. Aber vielleicht ergibt sich noch die Chance, den Weg eines Körperbehinderten zum Führerschein in Analogie zu Belgien und Deutschland in Österreich zu reformieren! Meine Mitwirkung wäre gegeben! In diesem Sinne zeichne ich mit freundlichen Grüßen Hofrat DI Daniel K. Sehr geehrter Herr Hofrat, monat dankt, dass Sie mit Ihrem Schreiben erneut auf ein noch immer bestehendes Problem hingewiesen haben. Weil wir glauben, dass dieses Thema nicht nur unter Insidern diskutiert werden sollte, veröffentlichen wir Ihr Schreiben. Weil wir hoffen, dass Leser uns mitteilen, wie es ihnen beim Führerscheinerwerb erging und weil die ÖAR bereits vor Jahren konkrete Lösungsvorschläge machte, die bisher allerdings ungehört blieben. Die medizinischen Untersuchungen wären für diese Personengruppe österreichweit einheitlich vom Bundessozialamt durchzuführen, denn dessen Gutachter verfügen über hohes Wissen über Behinderungen. (Anm. d. Red.) Ihre Meinung interessiert uns! Schreiben Sie an die „monat“Redaktion. Aus Platzgründen müssen Leserbriefe jedoch fallweise gekürzt werden. Wir bitten um Verständnis! Der „euro-key“ ist DER Schlüssel zur Zufriedenheit: für WC´s, Schrägaufzüge, Einfahrtsschranken und mehr. „euro-key“ – Wie wird bestellt? Ich ersuche um Zusendung des „euro-key“ ● Bestellkarte ausfüllen ● Nachweis der Behinderung beilegen (z.B. eine Name: Kopie des Ausweises nach § 29 b StVO oder eine Kopie des Bundesbehindertenpasses ● Bestellungen per Post oder E-mail ● Bitte weder Schecks noch Bargeld senden! ● Gratis-Abgabe nur bei Vorliegen aller nötigen Personaldaten möglich Straße/Gasse/Hausnummer: Adresse: ÖAR, Kennwort „Schlüssel” Stubenring 2/1/4, 1010 Wien, E-mail: dachverband@oear.or.at Internet: www.oear.or.at Sozialversicherungsnummer: Vorname: PLZ/Ort: Tel.Nr.: Der Berechtigte ist: ❏ ❏ weibl. männl. ❏ ❏ berufstätig. arbeitslos. tt ❏ ❏ PensionistIn Kind/Schüler mm jj Zum Nachweis meiner Behinderung habe ich beigelegt (Vorder- und Rückseite): Datum: Unterschrift: Der „euro-key“ (Wert € 20,–) kann aufgrund einer Förderung des Bundesminsteriums für soziale Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz gratis abgegeben werden. MONAT_05_09_NEU.indd 10 05.05.2009 10:11:37 Uhr monat MAI 2009 2009: 50 % der Postbusflotte – Einstieg barrierefrei (ÖBB) Um das Reisen auch für Menschen mit Mobilitätseinschränkung möglichst angenehm und stressfrei zu gestalten, wurden in den vergangenen Jahren von der ÖBB-Postbus GmbH ausschließlich Busse mit barrierefreiem Einstieg angeschafft. Ende 2009 werden bereits 50 % der Busflotte solche Einstiege haben. Auf Basis des Bundesbehindertengleichstellungsgesetzes sind die ÖBB, genau wie alle anderen öffentlichen Verkehrsunternehmen und die Gebietskörperschaften gefordert, in barrierefreie Mobilität bei Bahn und Bussen zu investieren. KR Heinz Stiastny, Geschäftsführer der ÖBB-Postbus GmbH: „Hier ist es entscheidend, dass die Wettbewerbsbedingungen für die Verkehrsanbieter gleich sind. Daher wünschen wir uns von allen Ländern und Gemeinden, dass sie in Zukunft die Ausschreibungen von Verkehrsdienstleistungen entsprechend dem Behindertengleichstellungsgesetz gestalten.“ Denn gerade die Überlandbusse mit Hebeliften sorgen dafür, dass auch in den ländlichen Regionen Mobilität für Rollstuhlfahrer möglich ist. Solche Busse sind aber in der Anschaffung teurer, haben weniger Sitzplätze zur Verfügung und kosten auch mehr in der Wartung. Wenn bei Ausschreibungen nur ein Teil der Bewerber die barrierefreien Standards erfüllt, entstehen daraus Wettbewerbsverzerrungen. Sämtliche seit 2006 angeschafften Busse der ÖBB-Postbus GmbH verfügen über barrierefreie Einstiege. Die neuen Niederflurfahrzeuge sind mit me- chanischer Klapprampe ausgestattet. Die Ausstattung eines Sitzplatzes für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste mit breiteren Sitzflächen und mehr Platz im Fußbereich, z. B. für Begleithunde, Krücken, Prothesen, usw.) gehört bereits zum Standard. Bei Überlandbussen, die mit einem Hebelift ausgestattet werden, muss die Sondernutzfläche zusätzlich mit Prallplatte, Rückhaltevorrichtung und Begleitsitz versehen werden, was Mehrkosten bei der Investition sowie beim laufenden Wartungsaufwand verursacht. Die ÖBB investieren laufend in Barrierefreiheit. Grundlage dafür ist der ÖBB-Etappenplan gemäß §19 BundesBehindertengleichstellungsgesetz, der von Experten der ÖBB-Gesellschaften nach Gesprächen mit Vertretern der Behindertenorganisationen erstellt wurde. Der laufende Abbau jener Barrieren, mit denen mobilitätseingeschränkte Menschen heute noch konfrontiert sind, soll in 3-Jahresschritten bis 2015 erfolgen. Bis dahin sollen alle Bahnhöfe mit einer Frequenz von über 2.000 Reisenden pro Tag barrierefrei ausgestattet sein. Das sind 140 Bahnhöfe, auf denen 75 % aller ÖBB-Reisenden unterwegs sind. ● Wieweit die Busse mit barrierefreiem Einstieg auch über Ausstattungsmerkmale verfügen, die sie auch als barrierefrei im Sinne von hörbehinderten, gehörlosen, sehbehinderten und blinden Menschen ausweisen, war zum Zeitpunkt der Drucklegung nicht bekannt (Anm. d. Red.) ÖAR Ganggalerie 4. Mai bis 15 Juni Glasmalerei Dr. Tonka Kaloferova ist Ärztin und Malerin und kommt aus Varna (Bulgarien). Ihre Werke (Glasmalerei) sind gegenwärtig in der ÖAR-Ganggalerie zu besichtigen. MONAT_05_09_NEU.indd 11 11 Contergan-Opfer: Geld nach 50 Jahren (dp) Sehr spät, aber doch: So könnte man das Bemühen Österreichs um seine Contergan-Opfer zusammenfassen. Mehr als 50 Jahre nach der Zulassung des Mittels, das weltweit Missbildungen bei etwa 10.000 Kindern verursachte und hier als „Softenon“ bekannt war, denkt Österreich über eine Entschädigung der Opfer nach. Auslöser war die Beschwerde einer Geschädigten bei der Volksanwaltschaft: Die Frau hatte erst 2007 durch Medienberichte erfahren, dass nach 12 Jahren österreichische Contergan-Opfer Zahlungen der deutschen Conterganstiftung erhalten. Der Vorwurf der Volksanwaltschaft lautet nun: Die heimischen Behörden hätten die Geschädigten – wohl weil der mediale Druck aufgrund der kleineren Opferzahl (Softenon war in Österreich rezeptpflichtig) geringer war – nie ausreichend über ihre finanziellen Rechte informiert. Ihre Zahl (inzwischen haben sich 30 angemeldet) wurde nicht einmal erfasst, sagt Volksanwältin Gertrude Brinek. In einem ersten Schritt werden nun Ärzte in der Ärztezeitung aufgefordert, Patienten, die Opfer sein könnten, zu bitten, sich zu melden. Bis Sommer, sagt Gerhard Aigner vom Gesundheitsministerium, will man einen Überblick haben. Danach wird ein Experte, der noch gefunden werden muss, prüfen, ob es sich tatsächlich um Contergan-Schädigungen (typisch sind z.B.: verkrümmte Arme) handelt. Erst dann, so Aigner, könne man über Form und Höhe der Entschädigungen sprechen. Wobei er realistisch nicht von einem eigenen Gesetz, sondern einem Fonds ausgeht. Erst dann, vermutlich gegen Ende des Jahres, wird sich zeigen, wie sich die österreichischen Entschädigungen zu den Zahlungen aus Deutschland verhalten. Im Zuge der Novellierung des Conterganstiftungsgesetzes soll von 1. 7. 2009 bis Ende 2010 eine neuerliche Frist für Anträge eingeräumt werden: Eine neue Chance für die bisher nicht Anerkannten. Die, sagt Aigner, auch genützt werden müsse: „Das ist zumutbar.“ Klar sei aber, dass vor allem bei den noch nicht Anerkannten großer Nachholbedarf herrscht: „Aus der Vergangenheit klafft eine Lücke.“ ● 05.05.2009 10:11:37 Uhr 12 monat MAI 2009 Die Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Behindertenrechtskonvention (BK) – eine Übersicht (Fortsetzung) Artikel 27 (Arbeit und Beschäftigung) – verpflichtet die Unterzeichnerstaaten das gleichberechtigte Recht von Menschen mit Behinderungen auf Arbeit wie alle anderen Menschen anzuerkennen, dies beinhaltet das Recht auf die Möglichkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen, die in einem offenen, inklusiven und für Menschen mit Behinderungen barrierefreien Arbeitsmarkt und Arbeitsumfeld frei gewählt oder angenommen wurde. Im engeren Sinn umfasst das Recht den Zugang zur Arbeit, beinhaltet aber im weiteren Sinne auch den Schutz vor unfairer Entlassung und jeglicher Diskriminierung im Zusammenhang mit einer Beschäftigung wie z.B. Entgelt, Arbeitsbedingungen, Weiterbildung etc. Menschen mit Behinderungen müssen die Möglichkeit haben, Arbeitserfahrungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu sammeln. Demnach sind Regierungen dazu verpflichtet, alle erforderlichen Maßnahmen für die volle Verwirklichung des Rechts auf Arbeit zu treffen. Dazu zählen auch Beratungsprogramme für eine Stellenvermittlung, Ausbildung oder Beschäftigungsmöglichkeiten sowie die Unterstützung dabei. Es müssen z.B. Anreize zur Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen geschaffen werden Menschen mit Behinderungen müssen auch Unterstützung bei einer selbständigen Arbeit oder bei der Gründung eines eigenen Geschäftes erhalten. Menschen mit Behinderungen müssen vor Sklaverei oder Leibeigenschaft besonders geschützt werden. Artikel 28 (Angemessener Lebensstandard und sozialer Schutz) – Jeder Mensch hat Anspruch auf einen angemessenen Lebensstandard, worunter zumindest ein soziales Existenzminimum zu verstehen ist. Dazu gehört unter anderem eine menschenwürdige Behausung, angemessene Kleidung und Ernährung. Dieser Anspruch bezieht sich auf Menschen mit Behinderungen selbst, aber auch auf deren Familien. Dies beinhaltet ein Recht auf sozialen Schutz, also auf MONAT_05_09_NEU.indd 12 Sicherheiten im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität, Verwitwung, Alter oder Armut. Menschen mit Behinderungen dürfen aufgrund ihrer Behinderung nicht von Sozialversicherungen ausgeschlossen werden. Hilfeleistungen für Bedürfnisse im Zusammenhang mit der Behinderung sind vom Staat zu sichern. Behinderungsbedingte Mehraufwendungen, wie auch Schulung, Beratung und finanzielle Unterstützung bei Kurzzeitbetreuung sind, wenn nötig, Menschen mit Behinderungen, die in Armut leben, zu gewähren. Artikel 29 (Teilnahme am politischen und öffentlichen Leben) – Allen Menschen mit Behinderungen wird die Teilnahme am politischen öffentlichen Leben und das aktive und passive Wahlrecht garantiert. Dazu bedarf es eines barrierefreien Zuganges zu Wahllokalen und barrierefrei zugänglicher und verständlicher Wahlverfahren und –materialien. Dazu gehört auch die Möglichkeit einer Stimmabgabe durch eine frei gewählte Person, falls der behinderte Mensch selbst nicht an der Wahl teilnehmen kann. Darüber hinaus müssen die Vertragsstaaten gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen in Parteien und nichtstaatlichen Organisationen als Mitglieder tätig sein können und selbst Organisationen ins Leben rufen können, die sie auf internationaler, nationaler, regionaler und lokaler Ebene vertreten. Artikel 30 (Teilhabe am kulturellen Leben sowie an Erholung, Freizeit und Sport) - Dieser Artikel verpflichtet zu einer umfassenden Gestaltung des kulturellen Lebens und aller Freizeitbereiche, die Menschen mit Behinderungen die gleichberechtigte Teilhabe an allen Aktivitäten und Angeboten ermöglichen. Dazu gehört, dass Menschen mit Behinderungen auch barrierefreien Zugang zu Fernsehprogrammen, Filmen, Theatervorstellungen und anderen kulturellen Aktivitäten haben. Hervorzuheben ist, dass die Vertragsstaaten aufgefordert werden, dafür zu sorgen, dass Menschen mit Behinde- rungen „gleichberechtigten Anspruch auf Anerkennung und Unterstützung ihrer spezifischen kulturellen und sprachlichen Identität, einschließlich der Gebärdensprachen und der Gehörlosenkultur“ haben. Dies entspricht dem in Art. 3 niedergelegten „Respekt vor der Unterschiedlichkeit und Akzeptanz behinderter Menschen als Teil der menschlichen Vielfalt und des Menschseins“. Durchführung und Überwachungsmaßnahmen (Artikel 31-40): Artikel 31 (Statistik und Datensammlung) - Die Unterzeichnerstaaten müssen geeignete Informationen sammeln, einschließlich statistischer Daten und Forschungsdaten, um umfassende politische Konzepte im Sinne der BK entwickeln zu können. Die Daten unterliegen jedoch immer den Schutzbestimmungen des Datenschutzes und den Bestimmungen zur Wahrung der Privatsphäre. Artikel 32 (Internationale Zusammenarbeit) – verpflichtet die Unterzeichnerstaaten zur internationalen Zusammenarbeit, um die nationalen Anstrengungen für die Verwirklichung des Zwecks und der Ziele dieser BK zu unterstützen. Die internationale Zusammenarbeit und damit auch internationale Entwicklungsprogramme müssen für Menschen mit Behinderungen zugänglich sein und ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Artikel 33 (Nationale Durchführung und Überwachung) – verpflichtet die Unterzeichnerstaaten einen oder mehrere Anlaufstellen („Focal Points“) innerhalb der Verwaltung zu bestimmen, um die Durchführung dieser BK zu fördern, zu schützen und zu überwachen. Als „Focal Points“ sind primär Stellen im Sinne von Verantwortungsträgern innerhalb der Regierung zu benennen, die die Umsetzung der Konvention anleiten und dafür auch nach außen und innen rechenschaftspflichtig sind. Da die (Bundes)Länder durch die Konvention ebenfalls verpflichtet sind, ist es zwingend notwendig, solche Stellen auch in den Regierungen auf Landesebene zu 05.05.2009 10:11:38 Uhr monat MAI 2009 bestimmen. Diese Stellen sind auf Dauer einzurichten, hinreichend auszustatten und müssen innerhalb der Regierung möglichst hoch angesiedelt sein. Jedenfalls muss ein unabhängiger Mechanismus geschaffen werden, eine so genannte „Monitoring-Stelle“. Diese soll die konventionseigenen Rechte fördern und schützen sowie die Umsetzung der BK im Unterzeichnerstaat überwachen. Menschen mit Behinderungen und die sie vertretenden Organisationen müssen in den Überwachungsprozess einbezogen werden und in vollem Umfang daran teilhaben können. Bei der Beauftragung einer unabhängigen Stelle müssen die Pariser Prinzipien, also der UN-Standard in Bezug auf nationale Institutionen zur Förderung und zum Schutz der Menschenrechte berücksichtigt werden. Artikel 34-39 – diese Artikel verlangen die Einrichtung eines unabhängigen Expertenausschusses bei den Vereinten Nationen, um die Durchführung der BK auf nationaler Ebene zu überwachen. Weiters enthalten sie die Bestimmungen für die Arbeit des Ausschusses. Der Ausschuss heißt „Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen“. Er wird Berichte der Unterzeichnerstaaten empfangen und untersuchen sowie deren Durchführung beurteilen. Ebenso wird er der UNO-Generalversammlung und dem UNO-Wirtschafts- und Sozialrat über diese Angelegenheiten Bericht erstatten. Artikel 40 (Konferenz der Vertragsstaaten) – verlangt regelmäßige Treffen der Unterzeichnerstaaten, um jede Angelegenheit im Zusammenhang mit der Durchführung der BK zu behandeln. Nach dem ersten Treffen wird die Konferenz alle zwei Jahre tagen oder so oft es die Konferenz entscheidet. Abschließende Artikel (Artikel 41-50): – Diese Artikel bestimmen, dass die BK dreißig Tage nachdem der zwanzigste Staat sie unterzeichnet hat, in Kraft tritt. Sie verbieten das Einbringen von Vorbehalten, die mit dem Ziel oder dem Zweck der BK unvereinbar sind, gestatten aber, dass Vorbehalte jederzeit zurückgenommen werden können. Der arabische, chinesische, englische, französische, russische und spanische Wortlaut der BK ist gleichermaßen verbindlich. Völkerrechtliche Verpflichtungen können im MONAT_05_09_NEU.indd 13 Wege der Übersetzung nicht abgeändert werden, da nur die authentischen Sprachfassungen rechtlich verpflichtend sind. Daher gelten auch nur diese für Auslegungen. Der Text der BK muss in barrierefreien Formaten verbreitet werden. Das Zusatzprotokoll – was ist es und wofür ist es? Ein „Zusatzprotokoll“ ist eine rechtlich verbindliche Vereinbarung, welche an eine Konvention angeschlossen ist. Diese Protokolle sind nicht dazu da, den Inhalt der Konvention abzuändern, sondern sie werden üblicherweise dazu benutzt, ergänzende Punkte anzusprechen. Diese Punkte können manchmal ein bisschen brisant sein, und wenn sie in der Konvention stünden, könnte es für manche Staaten schwierig werden, ein Mitglied zu werden. Wenn sie in einem Zusatzprotokoll stehen, können die Länder Mitglied der Konvention werden und können sich dann entscheiden, ob sie auch das Zusatzprotokoll unterzeichnen wollen. Das Zusatzprotokoll der BK beinhaltet einige Punkte im Zusammenhang mit dem Recht des „Ausschusses über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ Individualbeschwerden und Beschwerden von Gruppen über Verletzungen der in der Konvention enthaltenen Rechte zu erhalten und zu beantworten. Weiters enthält das Fakultativprotokoll auch ein ex officio-Untersuchungsverfahren für Vertragsstaaten der Konvention in Fällen schwerer oder systematischer Konventionsverletzungen. Zulässig ist eine Eingabe nur dann, wenn die Beschwerdeführenden vorher alle innerstaatlichen Rechtsbehelfe ausgeschöpft haben. Hält der Ausschuss eine Beschwerde für zulässig und stellt er darüber hinaus einen Verstoß gegen die Konvention fest, spricht er eine Empfehlung an den Vertragsstaat aus. Es kann keine rechtsverbindliche Entscheidung ergehen. Hat ein Staat das Zusatzprotokoll nicht unterzeichnet, kann von diesem Land keine Beschwerde an den Ausschuss erfolgen. Die Staaten haben jedoch immer die Möglichkeit, das Zusatzprotokoll in Zukunft zu unterzeichnen. Zusammenfassung und Bearbeitung: Dr. Christina Meierschitz 13 Gentherapie gegen Mukoviszidose (pte/berkeley) Wissenschaftler der University of California sind laut eigenen Angaben der Entwicklung einer Gentherapie gegen Mukoviszidose (CF) einen Schritt näher gekommen. In Labortests gelang es dem veränderten Virus, erfolgreich ein neues Gen freizusetzen, das das für die Krankheit verantwortliche geschädigte Gen ersetzen kann. In der Folge konnte die Lungenkrankheit nicht mehr nachgewiesen werden. Frühere Versuche wurden durch das Immunsystem behindert. Dieses entsorgte das Virus, bevor es seine Aufgabe erfüllen konnte. Details der Studie wurden in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht. Die Wissenschaftler hoffen nun, dass die Gentherapie in Zukunft eine Heilung der Mukoviszidose durch das Ersetzen des CF-Gens ermöglichen wird. Dieses Gen beeinträchtigt oder zerstört das Protein CFTR. Um das neue, gesunde Gen in die Zellen zu transportieren, setzen die Wissenschaftler ein harmloses Virus ein. Den Wissenschaftern ist es gelungen, das Virus leichter in die Lungenzellen gelangen zu lassen. Ein adeno-assoziiertes Virus wurde so verändert, dass es zwei bestimmte Eigenschaften erhielt: Die Fähigkeit, sich an verschiedene Rezeptoren anzubinden, oder an einen der reichlicher auf der Oberfläche der Lunge vorhandenen. Die Wissenschaftler planen derzeit, den neuen Behandlungsansatz weiter zu testen und das Virus für die Behandlung anderer Krankheiten wie Alzheimer zu adaptieren. Obwohl die Gentherapie immer noch in den Kinderschuhen steckt, wurde sie bereits mit einigem Erfolg bei Krankheiten wie Hämophilie eingesetzt. Wissenschaftler des UK Cystic Fibrosis Gene Therapy Consortium planen laut BBC, die ersten umfangreichen Tests mit Mukoviszidose-Patienten in diesem Jahr zu starten. Allein in Großbritannien leiden rund 8.000 Menschen an dieser Krankheit. Einer von 25 Menschen ist ein Träger. Bestehende Behandlungsansätze können nur die Symptome mildern. Die Lebenserwartung der Betroffenen ist gering. Die meisten sterben vor dem 40. Lebensjahr. http://www.cfgenetherapy.org.uk ● 05.05.2009 10:11:38 Uhr 14 monat MAI 2009 Reise und Freizeit Barrierefreie Ferienwohnungen In Haus im Ennstal in der Region Schladming-Dachstein gibt es barrierefreie Ferienwohnungen zu mieten. Info: Vive Diem, Thaddäus Pomberger, MTD Lehen 16, 8967 Haus im Ennstal, Tel.: 03686 30999 E-Mail info@schladming-ferienwohnung.at www.schladming-ferienwohnung.at. ● Bad im „Honigsee“ Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die zudem noch „Wasserratten“ sind, finden nicht leicht Möglichkeiten, diese Neigung auch auszuleben. Es gibt wenige Strände, an denen man mit dem Rollstuhl bis zum Wasser, oder gar ins Wasser gelangen kann. In Frankreich schließt das Projekt „Handiplage“ diese Informationslücke. Dort könnte man sich zum Beispiel für ein Bad im „Honigsee“, dem Lac de Miel, im Departement Corrèze entscheiden. Es gibt dort drei Behindertenparkplätze, eine angepasste Toilette befindet sich in der Nähe des Strandes, auch die Dusche ist befahrbar. Zudem stehen zwei Strandrollstühle zur Verfügung. Info: www.handiplage.fr/spip.php?rubrique1 ● Tourismus: Förderung von Barrierefreiheit Die „Österreichische Hotel- und Tourismusbank“ informierte die ÖAR auf eine Anfrage hin, dass Investitionen, die zur Barrierefreiheit führen, „… ausdrücklich und laufend im Rahmen der bestehenden Tourismus-Förderprogramme unterstützt werden.“ Investitionen, die einen barrierefreien Tourismus ermöglichen, werden in Tourismusbetrieben in der Regel im Zuge von größeren Investitionsvorhaben umgesetzt. Dort, wo die Fördermög- lichkeiten aus sachlichen Gründen nur eingeschränkt möglich sind (z.b. bei Hotelneubauten), wird die Förderwürdigkeit eines Projektes durch derartige Investitionsschwerpunkte zusätzlich unterstrichen, informiert die Bank. Unterstützt werden von der Tourismusbank oder durch das Bautenministerium „… ausschließlich Bauvorhaben mit einer aufrechten Baubewilligung, bei deren Erteilung die Barrierefreiheit aufgrund von landesrechtlichen Vorschriften ein Kriterium ist.“ Diese ist mittlerweile in allen Landesgesetzen geregelt. Info: www.oeht.at/page/page.php ● Unternehmen „BERNADO“ Auf der Kanareninsel La Palma bietet das Unternehmen „BERNADO“ barrierefreien Urlaub der „neuesten Generation“ für behinderte Menschen und Senioren an. BERNADO ermöglicht Personen mit Rollstuhl das Baden im Atlantik oder das Wandern auf den traumhaften Pfaden La Palmas. Von Transfer oder Tagesausflügen bis hin zur Vollpflege für Alleinflieger bietet BERNADO, ganz individuell auf den Kunden abgestimmt, die Assistenz und Unterstützung die benötigt wird und dient somit auch zur Entlastung von Familien mit behinderten Angehörigen. Info: www.bernado-sinbarreras.com, Tel.: 0034 922430985, Fax: 0034 922430985, Handy: 0034 610077099 ● Urlaub für pflegende Angehörige Urlaub von der Pflege ist etwas, wovon Menschen, die Angehörige pflegen, oft träumen. Der KOBV bietet 14 Tage Helenental bei Baden (NÖ) inklusive Vollpension und Wohlfühlprogramm bereits ab € 70,– an. Die Kosten werden zum Großteil vom Sozialministerium getragen. Voraussetzung für Kostenbeteiligung: Sie pflegen einen nahen Angehörigen, der Pflegegeld bezieht. Der zu Pflegende kann in das Erholungshaus mitgenommen werden. Das Erholungshaus Helenental hat zwar keine Pflegestation, aber die Ersatzpflege kann bei den vor Ort tätigen Hilfsorgani- !!"!!"!##!!!" $& &''((()!!" MONAT_05_09_NEU.indd 14 05.05.2009 10:11:38 Uhr monat MAI 2009 sationen, und zwar der Caritas, der Volkshilfe oder dem Hilfswerk zugekauft werden. Das Urlaubsangebot umfasst neben Vollpension ein abwechslungsreichreiches, erholsames und informatives Rahmenprogramm. Info: KOBV Urlaubsreferat, Eveline Deutsch–Pummer und Carina Lutz Tel.: 01 4061586–21 und 41 E-mail: urlaub@kobv.at, www.kobv.at/kobvwnb/Infomail_ pflegende_Angehorige__NEU_2009.pdf ● Sommerfreizeit für Gruppen Das gesamte Urlaubsangebot von Freizeit-PSO ist auch für Gruppen individuell buchbar. Info: www.freizeit-pso.com/jo/eigene-gruppen.html ● 15 Erholung am Nordseestrand Die niederländische Nordseeküste gehört zu den schönsten Möglichkeiten, einen erholsamen Urlaub zu machen. Auf der Insel Texel finden Urlauber mit Mobilitätseinschränkungen zwei Ferienhäuser (bis zu sechs Personen je Haus), die modern an ihre Ansprüche angepasst sind. Sie befinden sich außerdem in der Nähe von rollstuhlzugänglichen Stränden. Info: www.rpcare.nl/parken/texel/index (nur niederländisch!) Die Ferienhäuser sind zu buchen über: RP Holidays, Postbus 12, NL-4493 ZG Kamperland Reservierungen: 0031 900 88 10 (€ 0,20 p/m) Fax: 0031 113371095, E-Mail: info@rpholidays.nl ● Costa Brava Handicapped-Reisen Der Hotel- und Unterkunftsführer „Handicapped-Reisen“ richtet sich an Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Behinderung, die eine geeignete Ferienunterkunft suchen. Der Führer enthält ca. 400 Unterkünfte in Deutschland und verschiedenen anderen Ländern, unter anderem Dänemark, Griechenland, Italien, Schweiz und USA. Kosten: 34,– Schweizer Franken zuzüglich Versandkosten. Info: www.mis-ch.ch ● VivaMehrSportCenter In Steinbrunn im Burgenland in der Nähe vom Neufelder See liegt ein neues Sportcenter, das laut Eigenbeschreibung barrierefrei ist. Zusätzlich zu den Sport-, Fitness- und Wellnesseinrichtungen steht Gästen mit Behinderung auch das Kompetenzzentrum für Leistungsdiagnostik zur Verfügung. Info: Viva MehrSportCenter Neue Siedlung Industriegelände 1, 2491 Steinbrunn rezeption@vivasport.at, www.vivasport.at Tel.: 02624 58970, Fax: 02624 58970 10. ● Entlang der Costa Brava in Llagostera (Girona) kann man barrierefreie Apartments mieten. Dazu werden auch die entsprechenden Transportmöglichkeiten bereitgestellt, Information über barrierefreies Sightseeing gegeben; ebenso werden auf Wunsch Touren organisiert. Info: www.letsgocostabrava.org ● Urlaub für Menschen mit hohen Pflegestufen Auch heuer bietet der Wiener Verein CMBF wieder zwei betreute Urlaubswochen mit barrierefreiem, auf individuelle Bedürfnisse abgestimmtem Ausflugsprogramm für schwerstbehinderte Mitglieder mit Pflegestufen 5 – 7 an. Der einwöchige Urlaubsaufenthalt im Juni führt nach Jesolo/ Italien mit Schifffahrten zur Lagunenstadt Venedig sowie zu den Inseln Murano und Burano. Im August findet eine einwöchige betreute Reise nach Vorarlberg mit Sternfahrten auf die Insel Mainau, nach Liechtenstein und in die Schweiz statt. In Vorarlberg wohnt man im völlig barrierefreien Pflegehotel Viktor – ein von der Lebenshilfe betriebenes Hotelprojekt. Info: www.cbmf.at ● URL AUB IN S ACHSEN OHNE B ARRIEREN Die kostenfreie Broschüre „Sachsen barrierefrei“ und die Internetseite stellen Ihnen 109 barrierefreie Unterkünfte sowie 308 barrierefreie Kultur- und Freizeitstätten in allen sächsischen Ferienregionen und in Dresden, Leipzig und Chemnitz vor. MONAT_05_09_NEU.indd 15 Kontakt Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH Tel. 0351-491700 · info@sachsen-tour.de www.sachsen-barrierefrei.de 05.05.2009 10:11:39 Uhr 16 monat MAI 2009 Gedankenkraft steuert Rollstuhl Gegen Kinderlähmung (pte/new york) 20 Mio. Kinder in Westafrika sollen in den nächsten Jahren gegen Kinderlähmung geimpft werden. Hunderttausende Freiwillige wurden in acht Ländern mobilisiert, um bei der Verabreichung des Schluckimpfstoffes zu helfen. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) arbeitet für dieses Großprojekt zur Ausrottung der Kinderlähmung mit verschiedenen Gesundheitsministerien zusammen und will damit Afrika von diesem hoch ansteckenden und nicht heilbaren Virus befreien. Das Virus verbreitet sich vor allem in dicht besiedelten Regionen mit schlechten sanitären Verhältnissen sehr rasch. In den vergangenen Jahren wurden bereits Anstrengungen zur Bekämpfung der Kinderlähmung unternommen. Das Lähmungen hervorrufende Virus konnte in Westafrika jedoch nicht ausgerottet werden, da einige religiöse Führer in Nigeria diesen Anstrengungen mit Misstrauen begegneten. Der Kampf gegen die Kinderlähmung erlebte 2003 einen Rückschlag. Das Impfprogramm im Norden Nigerias musste gestoppt werden, nachdem sich Gerüchte verbreitet hatten, dass der Impfstoff Aids verursache und Teil einer westlichen Verschwörung zur Sterilisierung moslemischer Mädchen sei. In der Folge breitete sich das Virus erneut aus. 23 Länder, die zuvor bereits als frei von Kinderlähmung deklariert worden waren, verloren diesen Status. Ghana hatte in den letzten fünf Jahren keine neuen Fälle von Kinderlähmung gemeldet. Vor wenigen Monaten wurden acht Fälle von Kinderlähmung identifiziert. Alle der zwischen ein und vier Jahre alten Kinder waren gelähmt. Die groß angelegte Initiative zur Ausrottung dieser Krankheit ist nicht billig. Allein in Ghana werden laut BBC in den nächsten drei Jahren 2,5 Mio. Dollar ausgegeben. ● Info: www.unicef.org MONAT_05_09_NEU.indd 16 (pte/Mailand) Wissenschaftler des Laboratorio di Intelligenza Artificiale e Robotica am Mailänder Polytechnikum haben einen Rollstuhl entwickelt, den sein Besitzer allein mit Hilfe der Gedanken steuern kann. Die Erfindung sei besonders nützlich für Patienten, die an amyotropher Lateralsklerose (ALS), motorischen Funktionsstörungen und Multipler Sklerose (MS) leiden, berichten die Entwickler. „Herzstück des Systems ist eine Schnittstelle, die wir „Brain Computer Interface“ nennen“, erklärte der Projektkoordinator Matteo Matteucci. „Mit ihr verbunden ist ein Prozessor, der auf dem Bildschirm alle für den behinderten Menschen zugänglichen Zielorte sichtbar macht. Statt seine Muskeln zu gebrauchen, muss dieser sich lediglich in Gedanken auf einen dieser Orte konzentrieren.“ Ein spezielles Programm für künstliche Intelligenz setzt die von einem ElektroEnzephalogramm erfassten Hirnströme in mechanische Lenkbewegungen um und bringt den Rollstuhl sicher ans Ziel. „Es handelt sich um eine nur wenig invasive Methode, da der Patient lediglich mit den an seinem Kopf angebrachten Elektroden konfrontiert wird,“ bekräftigt der italienische Wissenschaftler. Zwecks Erkennung von Hindernissen ist das Fahrzeug mit zwei Lasern sowie Kameras ausgestattet. Damit können auch Situationen wie das unvorhergesehene Auftauchen von Personen oder Gegenständen gemeistert werden. Die Forscher am Polytechnikum arbeiten bereits an einer fortschrittlicheren Version. In Zukunft soll das Fahrzeug nicht nur in geschlossenen Räumen, sondern auch im Freien und selbst auf der Strasse einsetzbar sein. Matteucci ist überzeugt: „Falls der automatische Rollstuhl in Großserie geht, werden die Fertigungskosten kaum mehr als zehn Prozent über denen der herkömmlichen motorisierten Modelle liegen. Inzwischen werden die Vorbereitungen für eine Weiterentwicklung getroffen. Mit Hilfe eines mechanischen Greifarmes und seiner Gedankenkraft sollen körperlich behinderte Menschen künftig auch Gegenstände erfassen und bewegen können. Darüber hinaus ist ein Bedienungssystem für Personal Computer geplant, das ohne den Gebrauch einer Computermaus auskommt. Info: www.polimi.it ● Handys werden Lippenlese-Hilfe (pte/cambridge) Forscher am Massachusetts Institute of Technology (MIT) arbeiten an einer Software zur Unterstützung von gehörlosen Menschen beim Lippenlesen. Sie wandeln Schallwellen mithilfe eines taktilen Geräts in fühlbare Vibrationen um, die es erleichtern, rein optisch schwer unterscheidbare Laute auseinander zu halten. Solch eine technische Hilfe wäre deutlich billiger als eine Hörprothese wie z.B. ein CochleaImplantat. Jeder, der ein Smartphone besitzt, hat bereits viele zum Ausführen des Programms erforderliche Ressourcen. Beim Lippenlesen sind bestimmte Konsonanten wie „p“ und „b“ kaum voneinander zu unterscheiden. Ein taktiles Gerät hilft dieses Problem zu lösen, indem es sprachlichen Nuancen in fühlbare Vibrationen übersetzt. Zwar kommen seit Jahrzehnten taktile Hilfen zum Einsatz, doch hofft man, mithilfe verbesserter akustischer Signalverarbeitungssysteme taktile Hinweise zu bieten, die speziell als Lippenlese-Hilfe geeignet sind. Langfristig hoffen die Forscher eine Software zu entwickeln, die moderne Handys zur Lippenlese-Hilfe macht. Die Software könnte als Download auf einer Webseite angeboten werden. Mit dem Cochlea-Implantat gibt es zwar bereits eine technische Hörprothese, die relativ große Erfolge erlaubt. Allerdings sind Cochlea-Implantate nicht für alle Betroffenen geeignet und manche Gehörlose möchten diese Geräte nicht. Außerdem sind die Hörprothesen mit relativ hohen Kosten für das Gerät und die erforderliche Operation verbunden. Info: www.mit.edu ● 05.05.2009 10:11:40 Uhr monat MAI 2009 Fingerkamera als Assistenzsystem (pte/pittsburgh) Ein Wissenschaftler der Universität Pittsburgh hat ein System entwickelt, das blinden Menschen die Interaktion mit ihrer Umgebung einfacher machen soll. Dazu hat George Stetten eine Minikamera entwickelt, die Sehbehinderte auf den Zeigefinger montieren müssen. Stetten hat seinen Ansatz und das System bereits zum Patent angemeldet. Die Idee hinter dem System ist, dass mithilfe einer kleinen visuellen oder einer Laserkamera die Umgebung abgesucht wird. Feedback bekommt der Träger über Vibrationen. Als Assistent dient in Stettens System ein Computerprogramm, das die von der Kamera gelieferten Fotos auswertet und dem Träger eine entsprechende Rückmeldung gibt. Mithilfe von spürbaren Warnungen kann das System auf unterschiedlichste Hindernisse hinweisen. Mit Vibrationen wird der Träger beispielsweise auf Gegenstände und Objekte, die von der Kamera aufgenommen werden, aufmerksam gemacht und um das Objekt herum gelotst. Mithilfe von Bilderkennungssystemen sei es einfach, blinde Menschen zu unterstützen, so der Forscher. Die Software könne einerseits Hindernisse auf dem Weg erkennen, aber auch spezielle Objekte. Das Assistenzsystem soll beispielsweise Schalter oder andere Bedienelemente erfassen und den Träger korrekt anleiten, damit er sicher dorthin gelangt. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass die Schalter überhaupt ferngesteuert aktiviert werden könnten. „Bei derartigen Systemen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt“, sagt Stetten. Bisherige Systeme arbeiten ebenfalls mit der Methode, visuelle Eindrücke für einen anderen Sinn zu übersetzen und sehbehinderten Menschen dadurch im Alltag zu helfen. Beispielsweise werden Bilder auf einer elektronischen BrailleTafel dargestellt und zeigen sehbehinderten Personen somit die Beschaffenheit ihrer Umgebung an. http://www.stetten.com ● Mit Gedankenkraft twittern (ds/usa) Seit langem versuchen Wissenschaftler und Softwareentwickler Eingabemethoden für PCs zu finden, die Keyboard und Maus ergänzen oder ablösen können. Einerseits, um die Computernutzung generell zu vereinfachen, andererseits um auch Personen den Zugang zu Rechnern und Internet zu ermöglichen, die aufgrund einer Behinderung beispielsweise keine Tastatur bedienen können. Die Forschung konzentriert sich deshalb seit Jahren verstärkt auf Interfaces mit Gedankensteuerung. Wissenschaftlern an der University of Wisconsin ist es nun gelungen, Twitter-Nachrichten alleine mit Gedankenkraft zu schreiben. Basierend auf dem bereits in 120 Labors eingesetzten BCI2000 des Williams and Wadsworth Centers übersetzt das System wie bei einem EEG Veränderungen der elektrischen Aktivität des MONAT_05_09_NEU.indd 17 Gehirns und steuert damit den Cursor auf einem Display mit Buchstaben und Zahlen. Die Technologie an sich ist keine Neuheit. Die aktuellen Experimente ragen aber deswegen heraus, da die Forscher nun stärker darauf eingehen, was betroffene Personen wirklich wollen und wie sie die Technologie nutzen können. Twitter ist vor allem mit einem GehirnComputer-Interface wesentlich einfacher zu nutzen als E-Mail, wo man erst eine korrekte E-Mail-Adresse eingeben muß, während es bei Twitter reicht nur einen Text zu schreiben. Eine kommerzielle Variante des BCI2000 gibt es derzeit noch nicht. Die Forscher wollen das System nun bei zehn Personen zu Hause für weitere Tests installieren. Info: http://twitter.com/uwbci ● 17 Persönlichkeit beeinflusst Demenz-Risiko (pte/Stockholm) Ausgeglichene Menschen erkranken im Alter weniger wahrscheinlich an einer Demenz – zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Karolinska Institutet gekommen. 500 gesunde ältere Menschen wurden ersucht, Fragebögen über ihre Persönlichkeit auszufüllen. Jene, die ruhig und entspannt waren, verfügten über ein 50 Prozent geringeres Risiko innerhalb der sechs Jahre der Laufzeit der Studie an einer Demenz zu erkranken. Diese Studie beweise eindeutig, so die Ärzte, wie wichtig es sei, ein Leben lang sozial aktiv zu sein. Derzeit leben laut BBC allein in Großbritannien 700.000 Demenz-Patienten. Es wird erwartet, dass diese Zahl bis 2025 auf eine Million ansteigt. Die Fragebögen zur Persönlichkeit bewerteten zum Beispiel den Neurotizismus, Extraversion oder auch die Offenheit im Gespräch mit Menschen. Jene, die nicht leicht zu erschüttern waren, zeigten sich ruhig und zufrieden. Hingegen waren Menschen, die leicht verzweifelten, emotional unstabil, negativ eingestellt und nervös. Die Studie mit Teilnehmern über 78 Jahren ergab, dass sozial aktive aber ruhige Menschen im Vergleich zu sozial isolierten und leicht zu stressenden ein um 50 Prozent verringertes Risiko hatten. Das Risiko war ebenfalls für jene 50 Prozent geringer, die aufgeschlossen und ruhig waren. Der Fragebogen stellte auch fest, wie oft eine Person regelmäßig an Freizeitaktivitäten teilnahm und wie ausgeprägt die sozialen Kontakte waren. Während der Laufzeit der Studie erkrankten 144 Teilnehmer an einer Demenz. Studien in der Vergangenheit haben gezeigt, dass chronische Erkrankungen Teile des Gehirns wie den Hippocampus beeinträchtigen und so möglicherweise zu einer Demenz führen können. Unklar ist jedoch, wie genau die geistige Haltung das Demenz-Risiko beeinflusse. Eine Theorie geht davon aus, dass Stress und Anspannung die Freisetzung von Chemikalien auslösen, die das Gewebe des Gehirns schädigen können. http://ki.se ● ÖAR im Internet: www.oear.or.at 05.05.2009 10:11:40 Uhr 18 monat MAI 2009 Informationen für Planer (fj) In unregelmäßigen Abständen bringt die ÖAR Informationen über Firmen und Produkte. Entscheidend für die Auswahl sind positive Erfahrungen ausgewiesener Spezialisten, bzw. die Neuheit eines Produkts. Coole Kühlschränke Bei der Planung von barrierefreien Küchen ist es oberstes Gebot, sämtliche Küchengeräte zugänglich und für alle benutzbar unterzubringen. Eine besondere Herausforderung sind dabei Kühlschränke. Schließlich sollen diese Geräte ein bestimmtes Fassungsvermögen nicht unterschreiten – man sollte davon ausgehen, dass in ihrer Mobilität behinderte Menschen weniger häufig zum Kaufmann sprinten – und auf alles was man eingelagert hat, soll man auch ohne Mühe zugreifen können. Eine Methode ist daher, den Kühlschrank in einer Einbauküche höher anzubringen – allerdings ist auch dann in der Regel das Gemüsefach ein wenig zu tief oder das oberste Fach nur erreichbar, wenn Nutzerin oder Nutzer in der Lage sind, ausgiebige Streck-und Dehnübungen zu vollbringen. Der auf dem Boden stehende Kühl- schrank, ob Unterbaumodell oder freistehend, ist immer ein wenig problematisch und auch für Menschen ohne Behinderung eine Herausforderung. Hand auf’s Herz – verehren Sie Ihren Kühlschrank so sehr, dass Sie gerne vor ihm auf die Knie gehen? Haben Sie nicht schon unflätige Worte ausgestoßen, weil das gesuchte Glas Gurken erst zu fassen war, nachdem Sie ein dicht beschlichtetes Kühlschrankfach komplett entleert haben? Die Lösung ist einfach: In fast jedem Programm von Kühlschrankherstellern findet sich ein Modell, bei dem jede Lade einzeln ausziehbar ist. Diese – einmal ausgezogen – ist überschaubar, die Vorräte können von oben entnommen werden, umschlichten wird überflüssig. Bedauerlicherweise scheinen die Hersteller diesen gewaltigen Vorteil noch nicht erkannt zu haben, jedenfalls werden diese Modelle fast verschämt am Ende von Katalogen angebo- ten, auf ihre Besonderheit wird praktisch nie verwiesen, geschweige denn offensiv ● beworben. zu einem vorhandenen eingebaut werden sollte – eine Anforderung, die relativ einfach zu erfüllen ist. Es stehen Beschläge zur Verfügung, die den Einbau von zwei Zylindern möglich machen – wie die nebenstehende Abbildung im Vergleich zeigt: Schloßkasten ohne Sperrmöglichkeit, mit Sperrung und mit Doppelzylinder. Und so sieht beispielsweise ein konkretes Produkt aus: http://www.tuerbeschlaege.at/sigl/pdf/ bmh_strahlenschutzschloesser.pdf ● tion eingeführt werden, die sich auch gut sehenden Menschen nicht immer gleich erschließt und auch die Rückmeldung, ob das Schloss nun geöffnet ist, kann manchmal schwer wahrzunehmen sein. Die Firma ILCO hat mit dem Modell „790 Contactless Lock“ auf den Markt gebracht, dessen Schlüsselkarte nur in die Nähe des Schlosses gebracht werden muß, Kontakt ist nicht notwendig. Ist die Entsperrung ausgelöst, gibt das System ein hör- und sichtbares feedback. Info: www.ilcolodging.com ● Modelle: Liebherr und Miele Euro-key Seit Anfang der 90er Jahre ist es üblich, Einrichtungen für behinderte Menschen (besonders öffentliche WCAnlagen) mit dem “Euro-Schließsystem” auszustatten. In diesem Zusammenhang wird das Sekretariat der ÖAR immer wieder angefragt, wie ein solcher Zylinder zu installieren sei, wenn (z.B. bedingt durch ein zentrales Sperrsystem in großen Gebäuden) der “Euro-Zylinder zusätzlich Hotel - Schließsystem Die heute üblichen Systeme, Zimmertüren in Hotels mit Karten statt mit Schlüsseln zu öffnen sind für viele behinderte Menschen ein Ärgernis. Wer schlecht oder gar nichts sieht, findet den Einschubschlitz nur schwer, die Karte muss oft in einer bestimmten Posi- MONAT_05_09_NEU.indd 18 05.05.2009 10:11:41 Uhr monat MAI 2009 auf reisen + herr groll auf reisen + herr groll auf reisen + herr groll auf reisen + herr groll 19 Wandervergnügungspark von Erwin Riess Judenburg, an der Autobahn Auf dem Weg in den Süden benützte Groll nicht die Südautobahn, sondern die Semmering Schnellstraße S 6. Auf dieser Route konnte er nicht nur den Lauf der Flüsse Mürz, Mur, Gurk und Glan verfolgen, er erfreute sich auch immer wieder gern der Gastfreundschaft der Raststätte St. Marein bei Judenburg, deren Eigentümer nach Grolls Intervention nicht nur für Behindertenparkplatz, berollbare Toilette und eine Rampe gesorgt hatte, sondern darüber hinaus auch schmackhafte steirische Kost anbot. Kernölleberknödelsuppe gefolgt von Frankfurter Würstchen mit Kernölsenf und einem Mokka mit Ölkuchen standen bei Groll immer auf dem Speiseplan. So erfolgreich und zivilisatorisch hochstehend die nördliche Autobahnseite sich präsentierte, so trostlos gab sich die südliche. Auf dem Rückweg nach Wien pflegte Groll in Judenburg, beim Eurospar an der Autobahn, Station zu machen. Dort kaufte er die lebenserhaltenden Kernölspeisen für Wien, trank einen Capuccino mit viel Milchschaum samt einigen Spritzern eines Weltmeisterkernöls aus Pöllauberg. Danach besuchte er die im Keller gelegene Behindertentoilette. Seit einem Jahr aber gestaltete sich der Besuch des Eurospar von Mal zu Mal schwieriger. Daß die Behindertentoilette kein Warmwasser und keine Wandhaken für die Kleidung aufwies, war zwar besonders in der kalten Jahreszeit störend, aber damit konnte man leben. Nach dem Krieg soll es in Toiletten auch kein Warmwasser und keine Wandhaken gegeben haben. Ärgerlicher war schon der Umstand, daß nur im Vorraum ein klitzekleiner Mistkübel MONAT_05_09_NEU.indd 19 stand. Gleitgelspritzen und gebrauchte Katheter konnten nur mühsam entsorgt werden. Auch darüber sah Groll großzügig hinweg. Unerträglich wurden die Zustände aber, als Billigklobrillen das Turnen auf die Muschel zum Drahtseilakt machten, denn die Halterungen der Brillen versagten schon bei leichter Berührung. An ein gefahrloses Kathetern war nicht mehr zu denken. Vollends zum Todeskommando wurde die Aktion, als die Eurospar-Geschäftsführung in der Behindertentoilette eine Zeituhr mit Fünf-Minutenschaltung anbrachte. Auf einem wackeligen Klobrett im Dunkeln zu kathetern und sich dann, nach wie vor im Dunkeln, auf den Rollstuhl zu schwingen, kommt einer vorsätzlichen Körperverletzung gleich. An den Beinen gelähmte Menschen können sich bei einem Sturz von der Klobrille schwer verletzen. Mehrfach hatte Groll die Sanierung der Mißstände urgiert, der Geschäftsführer hatte Abhilfe versprochen. Neulich war Groll wieder beim Eurospar in Judenburg. Kein einziger Mangel war saniert worden. Kein Mistkübel, kein Wandhaken, kein Warmwasser. Die Klobrille rutscht, das Licht geht aus wie eh und je. Groll überlegt weitere Schritte. Vorläufig gilt: Die Firma Eurospar diskriminiert behinderte Menschen. ● ots/nl/red) In den Niederlanden wurde Ende April „De Belevenis“ eröffnet, ein Vergnügungszentrum für schwer mehrfach behinderte Personen sowie ältere Menschen, die an schwerer Demenz leiden. Vergnügen ist für diese Menschen keine Selbstverständlichkeit. Herkömmliche Vergnügungsparks bieten keine ausreichenden Versorgungseinrichtungen und sind nicht auf die Umgebungswahrnehmung dieser Menschen ausgerichtet. Tausende enthusiastische Reaktionen auf eine 2006 in Duivendrecht eröffnete kleinere Version von „De Belevenis“ ebneten den Weg für diesen neuen "echten" Vergnügungspark. Ein Zelt von mehr als 1600 m2 Grösse wurde nun am selben Ort aufgestellt. Während der letzten sechs Monate entwarfen über hundert Künstler und ehrenamtliche Mitarbeiter spezielle Dekorationen sowie Konzepte für verschiedenste Aktivitäten. Zwanzig Anhänger waren zur Aufstellung erforderlich. Der Vergnügungspark „De Belevenis“ wird durch die gesamten Niederlande touren. Jeder Zentimeter ist auf Sinneserregung ausgerichtet. Neben den zahlreichen Versorgungseinrichtungen bietet der Vergnügungspark zudem acht verschiedene Themenwelten, u.a. eine Unterwasserwelt, eine orientalische Welt und eine Winterwelt. Der Vergnügungspark ist mit zahlreichen Aktivitäten ausgestattet. Drucklufttechnologie erweckt Elefanten, Eisbären, Seehunde und Höhlenmonster zum Leben. Die Besucher können auch auf einem Perserteppich fliegen oder gegen eine Erdbebenwand kämpfen. Besucher in Rollstühlen erwartet ausserdem eine abenteuerliche Reise durch einen Gang voller aufregender Überraschungen. Zudem werden Theatervorstellungen, Massagebehandlungen sowie kulinarische Genüsse im Parkrestaurant geboten. „De Belevenis“ lässt Vergnügen für schwer mehrfach behinderte Personen sowie ältere Menschen, die an schwerer Demenz leiden, Wirklichkeit werden. Eltern, Familienangehörige und Betreuer sind an diesem Ort herzlich willkommen - einem Treffpunkt für gemeinsame Momente voller Spiel und Spass. ● Info: www.debelevenis.nl 05.05.2009 10:11:42 Uhr 20 monat Bücher Lea möchte im Urlaub nicht mehr „Landratte“ genannt werden. Da hilft nur eins: Ein Schwimmkurs! Zusammen mit den anderen Wasserflöhen lernt Lea schwimmen, und sie erfährt, was es beim Baden zu beachten gibt und welche Übungen sie auch zu Hause machen kann. Mit den wichtigsten Baderegeln, verschiedenen Schwimmarten und vielen Tipps zum Schwimmenlernen! „Heute gehen wir schwimmen“ Hämmerle/Großekettler Annette Betz Verlag, € 9,95 ISBN 978-3-219-11386-0 ● Buddha ist im Wald verschwunden, Jesus in die Wüste gegangen, Mohammed in der Höhle gehockt, um sich einen Namen zu machen. Was macht Adolf Holl? Er geht zum Frisör und verknüpft in freier Assoziation Philosophie und Literatur mit der spirituellen Geistergeschichte, um wieder zum profanen Leben zurückzukehren. Der Freigeist Adolf Holl hat ein Manifest MONAT_05_09_NEU.indd 20 MAI 2009 geschrieben. Ein essenzielles, profundes und liebevolles Manifest. Mit der festen Absicht, eine Religion zu gründen, reitet Holl in einem wilden Parcours durch die Geschichte der Religionen, der großen und kleinen. Spürt ihnen nach und fragt nach dem „Warum“, nach der Notwendigkeit eines Glaubensbekenntnisses. Denn die heutige Zeit hat die einstigen Glaubensverkünder aus der Wüste wieder in die Wüste zurückgeschickt. Und jetzt muss eine Lösung her: Eine neue Religion! „Wie gründe ich eine Religion“ Adolf Holl, 144 Seiten, € 17,90 ISBN 978-3-7017-1518-3 ● Pudding-Paul besitzt zwei hervorstechende Eigenschaften: Er kann für einen Elfjährigen ganz beachtlich kochen - und er besitzt die Kombinationsgabe eines echten Detektivs! Als seiner Klassenkollegin Lea in der Unterrichtspause ein goldenes Herz gestohlen wird, bekommen Pauli und seine beste Freundin Rosi einen kniffligen Fall zu lösen. „Pudding-Pauli rührt um – der 1. Fall“ Christine Nöstlinger, Verlag Carl Ueberreuter 160 Seiten, € 9,95 ISBN 978-3-8000-5471-8 ● Fjellberghavn, eine beschauliche Kleinstadt an der norwegischen Westküste. Hier scheint der Frieden zu Hause zu sein. Doch eines Morgens fallen zwei Schüsse. Der zweite trifft. Der allseits beliebte Zahnarzt Joakim Sorensen ist auf der Stelle tot. Wer hat ihn ermordet? Und warum? Sind weitere Personen in Gefahr? Was hat es mit den blutigen Drohbriefen auf sich, die Sorensen seit einiger Zeit erhielt? Nur wenige Stunden nach dem Mord geht die örtliche Polizeistation in Flammen auf, kurz darauf erhält Polizeichef Ole Vik eine Bombendrohung: Ganz Fjellberghavn soll in die Luft gesprengt werden. Treibt hier ein Wahnsinniger sein Unwesen? Für Polizeichef Ole Vik und sein Team beginnt eine atemlose und quälende Suche nach dem Täter… „Blutschrift“, Jörgen Jäger dtv Verlag, 320 Seiten, € 9,20 ISBN 978-3-423-21111-6 ● Heinz Erhardt, der „Großmeister des Lachens“ (die Welt), ist auch dreißig Jahre nach seinem Tod noch immer einer der beliebtesten Komiker Deutschlands. Bei Umfragen landet der begnadete Sprachdrechsler und Wortverdreher regelmäßig auf einem der Spitzenplätze. Viele seiner zeitlos-komischen Gedichte haben Kultstatus. Diese Sonderausgabe zum 100. Geburtstag von Heinz Erhardt bietet das Beste aus dem Gesamtwerk des Unterhaltungskünstlers und erhält neben seinen bekanntesten Gedichten und Chansons – von „Fräulein Mabel“ über „Die Made“ und „Ritter Fips“ bis zum „Pechmariechen“ – auch zahlreiche autobiografische Texte sowie Fotos. Große Heiterkeit ist garantiert. „Der große Heinz Erhardt“ Lappan Verlag, 380 Seiten € 13,40 ISBN 978-3-8303-3207-7 ● 05.05.2009 10:11:42 Uhr monat MAI 2009 Suchen und finden Verkaufe barrierefreies Haus in Ungarn: 90 m2 Wohnfläche, 3 Zimmer + große Küche, Vorhaus, Bad. Haus wurde saniert (neues Dach), große Garage 25 m2, überdachte Terrasse, voll möbliert, 1.000 m2 Grund, 4 Thermalbäder im Umkreis von 20 km. Nähere Infos unter ✆ 0676 4054020. Kaufpreis € 37.000,-- (Haus ist in der Nähe von Sarvar). ● Verkaufe Elektro-Rollstuhl, Modell Optimus light 3.622, Fa. Meyra, in sehr gutem Zustand, inklusive Akkus und Ladegerät. Raum St.Pölten, Zustellung eventuell möglich. VP € 3.800,--. 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Unter „so fing es an“ an die Redaktion. ● Sie sind pflegende Angehörige oder pflegender Angehöriger und wissen nicht mehr weiter vor lauter Belastungen? Supervisorin in Ausbildung bietet zu einmalig günstigen Konditionen Gruppensupervision oder Einzelsupervision besonders für Sie an. Den Ort legen wir gemeinsam fest. ✆ 0664 3080591 ● ❑ ABO-BESTELLUNG Straße: Postleitzahl/Ort: MNR-Nummer: MONAT_05_09_NEU.indd 21 Tabak - Trafiken Kundmachung Die aktuellen Ausschreibungen können im Internet eingesehen werden: www.mvg.at/frames_enter.html Service der Volksanwaltschaft Singerstraße 17 Postfach 20 1015 Wien post@volksanw.gv.at www.volksanw.gv.at 0800 223 223 VolksanwältInnen: Australien. Rollstuhlfahrer die Reiseerfahrungen in Australien haben – kein Städtetourismus sondern auch Touren ins Landesinnere – mögen Tipps (Quartiere, Fahrzeuge u.ä. evt. Fotos.) unter „abenteuerlustig“ an die Redaktion übermitteln. ● Name: Datum/Unterschrift: 21 Telefon: Dr. Gertrude BRINEK ✆ 01 515 05 DW 131 Dr. Peter KOSTELKA ✆ 01 515 05 DW 111 Mag. Terezija STOISITS ✆ 01 515 05 DW 121 IMPRESSUM: Medieninhaber: ÖSTERREICHISCHE ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR REHABILITATION (ÖAR), Herausgeber: Heinz Schneider, Chefredakteur: Eduard Riha, Redaktion: Dr. Irmgard Bauer, Alle: 1010 Wien, Stubenring 2/1/4, Tel.: 01 513 15 33, Fax-DW 150, dachverband@oear.or.at, www.oear.or.at Druck: Luigard Druckhaus Oberlaa Druck- und Verlags-Gesellschaft m.b.H., 1100 Wien, Johann Pölzergasse 3, Tel.: 01 688 36 46. Layout und Gestaltung: Tasso Bogg, 1070 Wien, 0680 307 11 26, tasso.bogg@aon.at Fotos: Schloß Schönbrunn Kulutr- und Betriebsges.m.b.H., equalizent, bauMax AG, Ulrike Fleischanderl, Barbara Krobath, Margarete Keiblinger, auva, Miele, ORF, pixelio/Gerd Altmann, KFB, I.Bauer. Nachdruck nur nach ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung der Redaktion gestattet. Namentlich gekennzeichnete Artikel entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion, sie dienen vielmehr dem Ziel, eine möglichst breite Diskussionsbasis für sozialpolitische Probleme und unterschiedliche Standpunkte zu schaffen. DVR 08 67594 / ZVR-Zahl: 413797266 05.05.2009 10:11:43 Uhr 22 monat MAI 2009 2009 Termine 11.05.2009 Graz (Ö) 13.05. bis 15.05.2009 Wien (Ö) 13.05. bis 17.05.2009 Wien (Ö) 13.05. bis 16.05.2009 Halle/Saale (D) 14.05.2009 Gallspach (Ö) 05.06. bis 06.06.2009 Wien (Ö) 19.06. bis 20.06.2009 Budapest (H) 20.06.2009 Oberpullendorf 24.06. bis 26.06.2009 Baden (Ö) 26.06. bis 27.06.2009 Innsbruck (Ö) 27.06. bis 28.06.2009 Graz (Ö) 11.07. bis 18.07.2009 Wien (Ö) 31.07. bis 15.08.2009 Linz (Ö) 17.09.2009 Wien (Ö) 29.09. bis 01.10.2009 Leipzig (D) Sprachlose Medizin? – Macht und Kommunikation im medizinischen Alltag Veranstaltungsort: Veranstaltungsraum SMZ Liebenauer Hauptstraße 102, 8041 Graz Internationaler Kongress und Delegiertenversammlung 09 der ESCIF – European Spinal Cord Injury Federation 50 Jahre Musiktherapie in Österreich Veranstaltungsort: Joseph Haydn-Saal Anton-von-Webern-Platz 1, 1030 Wien 22. Jahrestagung der Deutschsprachigen Medizinischen Gesellschaft für Paraplegie (DMGP) -Tetraplegie synapse gallspach Veransaltungsort: Am Neumarkt 14, 4713 Gallspach Tag der offenen Tür bei TSB Transdanubia – Das TSB Team stellt die neuen Beratungsräume vor. Veranstaltungsort: Floridsdorfer Hauptstraße 28, 1210 Wien Integrated Local Society – What local governments should do? Conference (Ö) Fahrsicherheitstraining für körperbehinderte Kraftfahrer – Fahr- und Testtag Veranstaltungsort: Fahrsicherheitsgelände in Kleinfrauenhaid bei Hirm über die A3 Richtung Oberpullendorf EUFEP - Europäisches Forum für evidenzbasierte Prävention Veranstaltungsort: Congress Casino Baden bei Wien Präventionstage Innsbruck 2009 Veranstaltungsort: Hotel Grauer Bär/Innsbruck Epilepsie – Seminar für Menschen mit Epilepsie, deren Angehörige und Freunde Veranstaltungsort: Evangelischen Pfarrgemeinde Graz Eggenberg, Burenstraße 9, 8020 Graz 15th ICC 2009 for blind and partially sighted teens – 15 to 17 years Veranstaltungsort: Bundesblindeninstitut-Wien, Wittelsbachstraße 5, 1020 Wien sicht:wechsel:bewegt Das Programm: • 31. Juli bis 9. August 2009, Internationale Kunstwerkstatt in St. Pius/Steegen + Peuerbach, • 9. August 2009, 11:00 Uhr, Landesmuseum Linz, Vernissage der bei der Kunstwerkstatt entstandenen Objekte • 9. August 2009, ab 13:30 Uhr, Hauptbahnhof Linz, Eisenwind – Kunstzug von Linz nach Peuerbach • 10. bis 11. August 2009, abends, öffentlicher Platz in Linz, Back to Back Theatre & OÖ KünstlerInnen – Linz Special • 14. bis 15. August 2009, 21:30 Uhr, Skaterplatz Urfahraner Jahrmarktsgelände Cornelia Scheuer & OÖ Rollstuhl Rugbymannschaft Behinderung und Mobilität – 13. Österreich-Tag Veranstaltungsort: Wiener Rathaus Pflegemesse Leipzig – Fachmesse und Kongress Veranstaltungsort: Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1 04356 Leipzig, Deutschland Tel.: 0316 462340-19 smz@smz.at www.escif.org lahner@mdw.ac.at Tel.: +49 (0)3641 3533271 dmgp@conventus.de marlene.forstner@assista.org Tel.: 01 2788333-13 nico@tsb.co.at Tel.: + 36 (1) 375-8048 nora.dzsida@localmonitoring.eu roland.hirtl@arboe.at www.eufep.at Tel.: 01 4075991-4 prevent2009ibk@rainbowincentive.at office@epilepsie-ig.at Tel.: 0732 2468-9322 icc@aib.uni-linz.ac.at office@sicht-wechsel.at www.oetag.at Tel.: +49 (0)341 678 8262 k.trute@leipziger-messe.de Eine ausführliche Terminübersicht finden Sie auf www.oear.or.at (weiter mit „Aktuelles“ und „Termine“). Neu ist, dass die Termine jetzt nach Zeitraum und Ort oder nach Zeitraum oder Ort abrufbar sind. Ebenfalls neu: Termine selbst eintragen (unter „Veranstaltungen eintragen“) MONAT_05_09_NEU.indd 22 05.05.2009 10:11:43 Uhr monat MAI 2009 DSF – „Normal“ Foto: ORF Samstag 11.15 Uhr Montag 11.00 Uhr (Wiederholung) 22.5./ORF 2 Oh Happy Day Regelmässig untertitelt/Serien 1,2, oder 3 / Alpen-Donau-Adria / Am Schauplatz / Cold Case / C.S.I. Miami / Eco / Euro-Austria / Miniversum / Modern Times / Monk / Ö-Bild / Orientierung / Sport am Sonntag / Tatort / Tolle Trolle / Soko Kitzbühl / Reisezeit Report / Report International / Thema / Universum / Primavera / Weltjournal / News / ZIB 1 Spielfilme untertitelt 10.5./20:15/1 Das Streben nach Glück 15.5./22:30/2 Angsthasen 17.5./20:15/1 The Da Vinci Code – Sakrileg 21.5./20:15/1 Shaggy Dog – Hör mal, wer da bellt 21.5./21:55/1 xXx 2 – The Next Level 22.5./22:30/2 Oh Happy Day 23.5./22:00/1 Miss Undercover 2 – Fabelhaft und bewaffnet 24.5./20:15/1 Ich, du und der Andere 29.5./22:30/2 Kommissar Wallander – Die falsche Fährte 30.5./20:15/1 7 Zwerge – Männer allein im Wald 30.5./21:55/1 88 Minutes 31.5./20:15/1 James Bond – Casino Royale 31.5./21:50/2 Kommissar Wallander – Die Brandmauer Hörfilme / Spielfilme – ORF1/ORF2 20.5./22:30/2 Finanzbeamte küsst man nicht Hörfilme / Serien – ORF 2 EIN FALL FÜR ZWEI 14.5./23:00 Helens Geheimnisse 15.5./20:15 Im Koma 22.5./20:15 Der verlorene Vater 29.5./20:15 Schulschluss 4.6./23:00 Roter Freitag MONAT_05_09_NEU.indd 23 16.05. Grenzenlos: Gesundheit – Folge III Die gesundheitliche Prophylaxe und das Selbstengagement werden auch für behinderte Menschen in Zukunft immer wichtiger. Deshalb geben wir in dieser Sendung wieder entsprechende Anregungen und Tipps, gerade die Zeit im Urlaub sinnvoll für die eigene Gesundheit zu nutzen. Schwerpunkt diesmal ist das Thema „Wasser“. 23.05. 5 Minuten Alltag – Die Sieger – Diese Sendung kennt nur Sieger. Zum 2. Mal hatte die abm den Wettbewerb für Amateurfilmer mit Behinderungen ausgeschrieben. Gezeigt werden die Preisträgerfilme, deren Macher jeweils eine Reise für 2 Personen zum 7. Internationalen Kurzfilmfestival „Wie wir leben!“ in München gewonnen haben. 30.05. München GLive – Beiträge des Info- und Nachrichtendienstes spectrum 11 des Gehörlosenverbandes München und Umland e.V. in Gebärdensprache. Mehr Informationen unter: www.spectrum11.de 06.06. „Miteinander – das VdK-Magazin“ berichtet über sozial- und gesellschaftspolitische Ereignisse. Darüber hinaus informiert das Magazin zu aktuellen Themen aus der Arbeit des Sozialverbandes VdK. Und das sind die Themen im Juni: • Familienfreizeit des VdK Bayern in Nördlingen. • Auf den Punkt: Messe 66 Aus aktuellen Anlässen sind kurzfristige Programmänderungen möglich. 3-Sat – „Aus anderer Sicht“ Jeden 1. Freitag im Monat, 11.30 Uhr Wiederholung am darauffolgenden Dienstag, 06.05 Uhr 05.06. Mama hört mich mit den Augen – Sie wachsen mehrsprachig auf, wechseln täglich mehrmals mühelos zwischen zwei Kulturen und gehen in die ganz normale Schule: Nicht von Kindern mit Migrationshintergrund oder Kindern auf internationalen Eliteschulen ist die Rede, sondern von hörenden Kindern gehörloser Eltern, den so genannten Codas (Children of depht adults). Als vor genau zehn Jahren Caroline Links Film „Jenseits der Stille“ einen der begehrten Oscars gewann, rückte das Thema Gehörlosigkeit für kurze Zeit ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Aber ist das heutige Leben als Kind gehörloser Eltern wirklich geprägt von dramatischen Erfahrungen, wie sie die Regisseurin schildert? Für manche hörende Kinder ist die Gebärdensprache ihre eigentliche Muttersprache. Gerade mal seit rund dreißig Jahren ist sie als Sprache anerkannt und wird erst seit wenigen Jahren erforscht. Außerdem ist sie Heimat und Kulturraum für Menschen ohne Gehör, einer 23 Kultur, die mitten in unserem Land buchstäblich im Stillen stattfindet. Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Leben gehörloser Menschen geprägt von Diskriminierung und Ausgrenzung. Auch heute noch gibt es viele Konflikte zwischen Menschen mit und ohne Gehör. Was hat sich verändert und welche Rolle spielen hörende Kinder dabei? Und schließlich die zentrale Frage, wie sehen und wie bewerten die Kinder gehörloser Eltern ihr Leben selbst? Kabel 1 „Challenge“ Jeden 1. Sonntag im Monat, 11.45 Uhr 07.06. Hans-Peter Dentler in Kenia – Eine Art Fortsetzung des Films „Reifen für die Insel“. Im Mittelpunkt stehen diesmal kenianische Frauen. Die Geschichte von Miriam vom Stamm der Kikuyu ist typisch: Nach der Geburt eines behinderten Sohnes wird sie von ihrem Mann verlassen. Fortan schlägt sie sich allein durchs Leben. Immerhin kann sie noch bei ihrer Mutter wohnen. Nashipai dagegen hat es als Massai noch schwerer: Mit drei behinderten Kindern wird sie von ihrem Mann verstoßen. Beide Frauen bekommen von Hans-Peter Dentler einen Rollstuhl für ihre Kinder. Wie verändert dieses Hilfsmittel ihre Situation? Weitere Sendungen mit Schwerpunkt „Behinderung“ Sign Time ist ein neuer Internet-FernsehSender in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS): www.signtime.tv Freak Radio jeden Sonntag und Dienstag von 20:30 bis 21:00 Uhr auf MW 1476 und am 2. Dienstag jedes Monats von 20:00 bis 21:00 Uhr oder per livestream http://1476.orf.at. Programm: http://freak-radio.at/cgi-bin/freak.cgi blind tv ist fallweise auf radio helsinki 92,6 mhz zu hören. Programm: www.helsinki.at Internetradio aus Deutschland: www.Radio4Handicaps.de , www.radio4humans.de Österreich: www.radio4humans.at Mitteldeutscher Rundfunk Einmal monatlich in der Sendeleiste „Selbstbestimmt“ Magazinbeiträge zum Thema „Behinderung“: www.mdr.de/selbstbestimmt BBC: www.bbc.co.uk/ouch Die Herausgabe von monat wird vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz gefördert. 05.05.2009 10:11:44 Uhr ART ON WHEELS DESIGN AUS MEISTERHAND STRENGE QUALITÄTSKRITERIEN HOCHWERTIGES MATERIAL AUSWECHSELBARES DESIGN EASY HANDLING PERFEKTE FUNKTION MAXIMALE SICHERHEIT NEU TEWO 15 HUG THE WORLD MONAT_05_09_NEU.indd 24 P.b.b. / GZ02Z032856M / Verlagspostamt 1010 Wien / Erscheinungsort Wien SPEICHENSCHUTZ FÜR 22„ UND 24„ RÄDER TEWO ROLLERCAPS OBERER MARKT 22 A 8551 WIES AUSTRIA TEL +43 (0)3465 7083 FAX +43 (0)3465 708338 OFFICE@TEWO.AT WWW.TEWO.AT UND BEI IHREM FACHHÄNDLER 05.05.2009 10:11:44 Uhr