- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 5,40 I FR. 7,05 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 22/15 26. OKTOBER 2015 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Recht Neue Serie: Customer Experience Management S. 20 Der Europäische Gerichtshof hat das Safe-Harbor-Abkommen mit den USA für unwirksam erklärt. Was das für praktische Folgen hat und worauf deutsche Unternehmen im Datenverkehr mit US-Firmen jetzt achten müssen, beschreibt ein Anwalt. S. 18 K(r)ampf um die Box Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 14 S. 39 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Aufrüsten oder abmahnen? Search-Allianz Google sucht jetzt für Yahoo Im Kampf gegen Adblocker verhärten sich die Fronten Yahoo lässt sich seine Suchangebote in Zukunft auch von Google liefern: Aus einer aktuellen Einreichung bei den US-Aufsichtsbehörden geht hervor, dass Google künftig die Such- Foto: Shutterstock / Petr Vaclavek Abo-Commerce ergebnisse, Search Ads und Bildersuche für die mobilen und stationären Plattformen von Yahoo liefern soll. Wie viele Suchanfragen Google abdecken wird, wird nicht genannt. Ein Kooperationsvertrag mit Microsoft wurde 2015 verlängert. Von Microsoft stammen 51 Prozent der Resultate der Yahoo-Desktop-Suche. (skr) or Gericht hat der Axel Springer Verlag eine Klatsche kassiert: Die Firma Eyeo, so urteilte Ende September das Landgericht München, darf mit ihrem Produkt „Adblock Plus“ Werbung aus den redaktionellen Online-Angeboten von Springer ausblenden – und von Advertisern Geld dafür nehmen, damit ihre Banner beim Nutzer angezeigt werden. Also rüstet Springer auf. User, die einen Adblocker installiert haben, werden auf Bild.de vor die Wahl gestellt: Blocker ausschalten, kostenpflichtiges Abo abschließen oder verschwinden. Bild.de ist mittlerweile nicht die einzige Seite, die so gegen Adblocker vorgeht – ein Schritt, der in der Branche auf Verständnis stößt. Ragnar Kruse, CEO des Mobile-Ad-Networks Smaato, sagt: „Es ist wichtig, dass die Publisher zusammenhalten.“ Die Erkenntnis, dass kostenlose Inhalte nur über Werbung zu finanzieren sind, erschließt sich vielen Nutzern nicht. Und natürlich ist die Adblocker-Sperre bei Bild.de für Surfer mit ein bisschen Fachwissen zu knacken. Doch Springer meint es ernst: Ein Nutzer, der auf Youtube ein Erklär-Video zum Überwinden veröffentlichte, erhielt umgehend eine Abmahnung. Der Konzern beruft sich dabei auf Paragraf 95a des Urheberrechtsschutzgesetzes, welches die absichtliche Umgehung eines Schutzmechanismus unter Strafe stellt. Auch den Rechtsstreit gegen Eyeo will Springer nicht verloren geben und prüft den Gang in die nächste Instanz. Adblocker, so viel ist sicher, stellen für die gesamte Content-Industrie eine riesige Herausforderung dar. Wie die Branche ◼ damit umgeht, lesen Sie ab Seite 8. B2B-Commerce E-Commerce Online-Marketing Technik Diese IT-Systeme stehen bei Unternehmen im B2B-Commerce auf der Agenda Product Information Management System 54 % 37 % Web Content Management System 43 % Foto: Shutterstock / BoBaa22 V Mein Geld, dein Geld: Dürfen Adblocker Publishern ihre Einkünfte streitig machen? Sender im Kaufrausch Twitter: Wohin geht die Reise? Profile nutzbar machen Weg vom klassischen Werbegeschäft hin zum E-Commerce: Die Mediengruppe Pro Sieben Sat1 baut mit Hochdruck an einem eigenen Handelsimperium mit Shops und Reisebüros. S. 12 Mit seinem Live-Videostreaming-Service Periscope eröffnet der Messaging-Pionier Twitter neue Möglichkeiten. Doch können sie den Absturz in die Bedeutungslosigkeit verhindern? S. 22 Zahlreiche Ad-Tech-Firmen haben auf einmal Data-Management-Plattformen im Portfolio. Was steckt hinter diesen neuen Tools, die Marketing mit Big Data erst ermöglichen? S. 28 35 % Digital Asset Management System E-Commerce ist bei großen Paketen sauberer 42 % 41 % Order Management System 41 % 29 % Vorhanden Bis 2018 geplant PIM-Systeme haben im B2BCommerce die höchste Priorität INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: Intershop E-Commerce Report CO2-Ausstoß bei Online-Bestellungen CO2-Ausstoß bei stationärem Einkauf 8 kg / Artikel 8,7 kg / Artikel bei Großstückversand bei großen Artikeln Wer etwas Großes online bestellt, erzeugt weniger CO2, als wenn er mit dem Auto zum Laden fährt INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: Deutsches Cleantech Institut Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Illustration: Phoenix Media Unsicherer Hafen Die Themen-Guides der Internet World Business SEA/SEO Guide 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 26/15 vom 21.12.2015 Druckunterlagenschluss: 13.11.2015 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de INHALT 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business Das Kongressprogramm der Internet World 2016 Inhalt Programmatic Love Axe verbindet alte Literatur und neue Technik 27 SCHWERPUNKT Streit ums Werbegeld Advertiser und Publisher gegen Adblocker 8 Die Internet World 2016 findet am 1. und 2. März 2016 statt. Jetzt steht das Kongressprogramm fest. TECHNIK Die Keynote-Session eröffnet Nils Müller, Zukunftsforscher bei der Trendone GmbH. In seinem Vortrag „Handel 2020 – Shoppen ohne Grenzen“ wirft er einen Blick auf künftige Herausforderungen. Anschließend erklärt Moritz Hau, Country Manager Deutschland von Zalando SE, warum Customer Centricity einer der größten Erfolgsfaktoren für Unternehmen ist. Profile nutzbar machen Data-Management-Plattformen im Vergleich 28 E-COMMERCE Sender im Kaufrausch Pro Sieben Sat1 wird zum Handelsimperium 12 K(r)ampf um die Box Abo-Commerce entwickelt sich zum Problem 14 Gesunde Kundenbindung Die Apothekenkette Walgreens im Porträt 16 Unsicherer Hafen Das bedeutet Safe Harbor für Unternehmen 18 Das Ende der Flash-Ära So revolutioniert HTML5 die Ad-Tech-Branche 30 Countdown läuft Den Online-Shop auf Weihnachten vorbereiten 32 Docdata wird verkauft Ingram Micro stärkt E-Commerce-Geschäft 20 ONLINE-MARKETING Wohin geht die Reise? Ein Blick in die Zukunft von Twitter 22 Großer Zahlensalat Agof- und IVW-Grafiken richtig lesen 24 Branche im Umbruch Die Konsolidierungswelle trifft Vermarkter 26 Der Kongress der Internet World Messe bietet Best Practices und Case Studies zu Themen wie: Multi- und CrossChannel, Mobile Commerce, E-Commerce B2B sowie Emotional Shopping. 4 Dienstleisterverzeichnis 34 Personalien 38 Termine 38 Stellenmarkt 39 Impressum 40 Szene 41 Meinung 42 Das internationale Panel „E-Commerce abroad“ gibt globale Markteinblicke. Im Fokus stehen Internationalisierungsstrategien für Shops. Foto: Shutterstock / Graphic-line Customer Experience Management Teil 1: Was ein CEM für Webshops leistet 33 RUBRIKEN Update KNOW-HOW Foto: Shutterstock / Mathias Rosenthal Foto: Shutterstock / Jane Kelly 28 Leser der INTERNET WORLD Business erhalten mit dem Code IW16iwb Sonderkonditionen für die Kongressteilnahme. Der Messebesuch ist nach Vorabregistrierung kostenlos. Informationen, Programm und Anmeldung unter: www.internetworld-messe.de Social Media 22 12 3 Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Christian Bennefeld Der Geschäftsführer des PrivacyLösungsanbieters Eblocker möchte dem Internet-Nutzer etwas zurückgeben. Durch sein neues Tool will er verhindern, dass die User im großen Stil ausspioniert werden. 9 Claas van Delden Der Managing Director der Pro-Sieben-Sat1-Tochter 7Commerce äußert sich zu den Investitionen im E-Commerce-Bereich. Über OnlineHandel kann die Sendergruppe die Erlöse besser diversifizieren. 13 Thomas de Buhr Der Managing Director von Twitter Deutschland blickt optimistisch in die Zukunft. Insbesondere für Werbungtreibende mit bestimmten Zielgruppen ist und bleibt der Dienst sehr attraktiv. 22 Marc Hundacker Der Vice President Sales des neu gegründeten Vermarkters Scout24 Media ist sich sicher, dass die Umwälzungen in der deutschen Vermarkterlandschaft gerade erst begonnen haben. 26 Paul Kaffsack Der Chief Operating Officer bei Myra Security gibt Tipps, wie sich OnlineShops gegen DDoS-Attacken wehren können. Betreiber sollten die Seitenladezeiten und Serverauslastung messen und Vorkehrungen treffen. 33 Andy Owen-Jones Der CEO des Technologie-Anbieters BD4Travel ist davon überzeugt, dass intelligente Personalisierung das Suchmaschinenmarketing in der digitalen Reisebranche langfristig ablösen wird. 42 UPDATE 4 INTERNET WORLD Business Q&A Stefan-Maria Creutz, Geschäftsführer Procato, über den kürzlich eröffneten Marktplatz für Handwerker und Werkzeug www.procato.de Sie sind mit Ihrem Marktplatz Procato im Juli gestartet, seit September läuft die Vermarktung. Was genau steckt hinter dem Projekt? Procato als eCommerceMarktplatz ist ein Unternehmen der Industrie in Partnerschaft mit dem Fachhandel. Marken wie Bosch, Fein oder Kärcher haben es gegründet, um gemeinsam im eCommerce auf einer Plattform ein relevantes Produktsortiment für das Handwerk abzubilden. Das Sortiment für Profi-Werkzeug, -Geräte, Verbrauchsmaterial und Ausstattung findet sich auch stationär, wird aber nun auch auf einem Online-Marktplatz zusammengefasst. Was sind die Beweggründe? Wir sind konfrontiert mit einer Veränderung in den Verkaufskanälen. Vor allem der Fachhandel ist von den Veränderungen, die das Internet mit sich bringt, betroffen. Kleine stationäre Geschäfte haben kaum die Möglichkeit, eigene Strategien zu entwickeln, um mit den Direktvertreibern das sind in diesem Umfeld unter anderen die Firmen Würth und Hilti, aber auch die Global Player Amazon und eBay - im Online-Umfeld adäquat mitzuspielen. Procato wird dem Fachhandel dabei eine Unterstützung bieten, mit einem breiten Sortiment gefunden zu werden. Gibt es das Portal nur in Deutschland? Wir sind zunächst in Deutschland gestartet, wir werden in Zukunft internationalisieren. Unsere Gesellschafter sind alles Global Player. Wenn wir internationalisieren, müssen wir aber jeweils die lokale Handelslandschaft abbilden. Und da geht es dann um mehr als nur einen reinen Sprachwechsel auf der Plattform. 26. Oktober 2015 Spiel mit Airberlin: Die Fluggesellschaft startet eine Mini-Game-Kampagne. Mit einem Flugzeug lassen sich Sehenswürdigkeiten in Helsinki ansteuern (Agentur: Gameloft). VORRATSDATENSPEICHERUNG Bundestag winkt Gesetzentwurf durch Trotz massiver Kritik hat das Bundeskabinett einen Regierungsentwurf für ein neues Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung beschlossen. Telekommunikationsanbieter sollen demnach IP-Adressen von PCs und Verbindungsdaten zu Telefongesprächen maximal zehn Wochen aufbewahren. Standortdaten bei Handy-Telefonaten sollen höchstens vier Wochen gespeichert werden, Daten zum E-Mail-Verkehr allerdings nicht – Inhalte der Kommunikation sind nicht zur Speicherung vorgesehen. Die Daten von Berufsgeheimnisträgern, also Rechtsanwälten, Ärzten, Abgeordneten oder Journalisten, dürfen nicht verwertet werden. (sg) Die Fluggesellschaft wirbt für die Destination Helsinki in Graben/Augsburg angeliefert werden. Dies meldet die „Verkehrsrundschau“. Über die gute Anbindung an die Autobahnen können Waren von dort aus per Same und Next Day Delivery an Kunden im Großraum München ausgeliefert werden. Einen eigenen Fuhrpark will Amazon vorerst nicht anbieten. Der E-Commerce-Riese kooperiert stattdessen mit lokalen und regionalen Lieferdiensten wie Interkep, Liefery, Rico Logistics, Systemlogistik, Krae Transport und AZ Logistik. (dz) U-Bahn-TV: In München im Aufbau mehr genutzt werden. Ferrero bietet unter dem Namen international eine ganze Range von Produkten an, beispielsweise „Kinder Schokolade“, und hatte sich deshalb rechtzeitig um die Sicherung der Domain bemüht. Der Fall löst allerdings in Deutschland heftige Kritik aus. Der Deutsche Kinderschutzbund wehrt sich gegen den kommerziellen „Missbrauch“ des Begriffs und will laut Sueddeutsche.de mit Ferrero nach einem Kompromiss suchen. Auch das Familienministerium protestierte bei der Vergabestelle Icann – bislang allerdings ohne Erfolg. (hvr) FERRERO Streit um DomainEndung „.kinder“ Der Süßwarenhersteller Ferrero hat sich die Domain-Endung „.kinder“ gesichert. Weltweit darf diese Endung nun von keinem anderen Unternehmen AMAZON Experimente mit eigenem Paketdienst Amazon hat im Großraum München damit begonnen, in Eigenregie Pakete auszuliefern. Aus einer 6.000 Quadratmeter großen Halle in einem Gewerbegebiet bei München wird der Versand von Waren organisiert, die aus dem Amazon-Logistikzentrum Fahrgastfernsehen: Das Mc-R&D-Netzwerk verfügt über 7.000 Screens in rund 2.000 U- und Straßenbahnen. Eine aktuelle Studie der Gfk zeigt, dass damit jeden Werktag 2,4 Millionen Menschen erreicht werden. Unter „.kinder“ verkauft Ferrero zahlreiche Produkte MOBILCOM Mobile Payment in 560 Shops Der Service Provider MobilcomDebitel führt in über 560 Shops die Möglichkeit zum mobilen Bezahlen ein. Das System des Payment-Providers Atos Yotami soll auch Apple Pay unterstützen. Voraussetzungen für kontaktlose Zahlungen sind ein NFC-fähiges Smartphone, ein NFC-Sticker mit entsprechender App, eine NFC-fähige V-Pay-/MaestroDebitkarte oder eine VISAbeziehungsweise MastercardKreditkarte. Wie der ServiceProvider betonte, entspricht das NFC-System sämtlichen Richt- Mobiler Scanner Für Scan Pad wurde eine Kampagne gestartet, die zeigt, was das Gerät leisten kann: Über eine speziell designte Halterung und ein spezielles Pad wird das Smartphone Kopierer, Scanner und Faxgerät. 22/15 Die Shops von Mobilcom bieten mobiles Bezahlen an linien der Deutschen Kreditwirtschaft für EC-Terminals und soll sich in das Registrierkassensystem integrieren lassen. Mit seiner Mobile-PaymentInitiative möchte MobilcomDebitel dem zunehmenden Wunsch vieler Kunden Rechnung tragen, auch mit ihrem Smartphone bezahlen zu können. Eine Bitkom-Studie kam erst im Juni 2015 zu dem Ergebnis, dass rund ein Drittel der Befragten (29 Prozent) dem kontaktlosen Bezahlen per Smartphone aufgeschlossen gegenübersteht. (afi) MOBILE ADVERTISING Boom bei Mobile Social Media Die Ausgaben für mobile Suchmaschinenwerbung sind im dritten Quartal 2015 weltweit um 66 Prozent gestiegen. Noch deutlich höher ist der Anstieg bei Ausgaben für mobile Social-MediaWerbung. Dort beträgt das Plus Webshop-Umsätze Webshops machen zur Fernseh-Primetime die besten Geschäfte. Zwischen 20 und 23 Uhr steigen die Umsätze um 57 % Quelle: Intelli Ad; Steigerung gegenüber dem Tagesdurchschnitt 26. Oktober 2015 Starwars App: Noch vor dem Kinostart (17.12.) des sehnsüchtig erwarteten siebten Teils der StarwarsSaga bringt Disney eine App heraus: mit Emoticons und Spielen. 22/15 INTERNET WORLD Business Twitter-Schauer: Der Wechsel des Trainers Jürgen Klopp nach Liverpool hat die Fußballwelt euphorisiert. Während der 14 Tage rund um die Bekanntgabe wurde sein Name auf Twitter 1,8 Millionen Mal erwähnt. Über eine App Starwars in den Alltag integrieren weite auf dem ganzen Kontinent zu bekommen“, erklärt Sascha van Holt, Geschäftsführer von Seven Ventures. An der Suche beteiligt sind die TV-Sender Channel 4 (UK), TF1 (Frankreich), TVN (Polen) sowie die Antenna Group (Griechenland). Der Sieger des europäischen Gründerwettbewerbs darf sich über eine millionenschwere Förderung freuen. Diese setzt sich zum Beispiel aus Media-Volumen auf den Sendern der ProSiebe-Gruppe und einem Paket zur Kampagnensteuerung zusammen. Der Sieger wird auf der diesjährigen NOAH-Konferenz am 12. November in London prämiert. (erx) sogar satte 195 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle „Digital Marketing Snapshot“ des Marketing-Unternehmens Kenshoo. Insgesamt kamen über Smartphones 68 Prozent aller Klicks auf Social-Media-Anzeigen und 50 Prozent der Klicks auf bezahlte Suchmaschinenwerbung zustande. (tdz) SEVEN VENTURES Fünf TV-Konzerne suchen Start-ups Der Medienkonzern Pro Sieben Sat1 und vier europäische Sender machen sich gemeinsam auf die Suche nach dem „Venture of Europe“: „Mit unserer Plattform GOOGLE Digisfera soll Streetview ergänzen Freude beim Fotodienst: Die Website begrüßt Google fera zwei Tools zum Taggen und zum Erstellen von Rundumansichten. Das Tagging-Tool interessiert Google dabei offenbar weniger: Dieses werde Ende Oktober eingestellt, berichtet Venture Beat. Das 360-Grad-Tool dagegen soll für Entwickler geöffnet werden. Die Mitarbeiter von Digisfera sollen das Team von Streetview ergänzen, finanzielle Einzelheiten über den Deal wurden bisher nicht bekannt gegeben. (skr) FACEBOOK Der US-Konzern Google hat die Übernahme des Fotodienstes Digisfera bestätigt. Nach Informationen von Venture Beat kauft der Internet-Gigant das portugiesische Start-up, das sich vor allem auf Panoramafotografie spezialisiert hat. Außerdem gehören zum Programm von Digis- Pro Sieben verhilft Start-ups zu Europa-Karriere bieten wir jungen Wachstumsunternehmen die Chance, ihr Geschäft mit einem Turbo zu internationalisieren. Dazu haben wir in mehreren europäischen Ländern Partnerschaften geschlossen, die den Unternehmen helfen, schnell eine hohe Reich- Test mit Video-Feed Videos erscheinen bei Facebook derzeit noch recht unsortiert im Nachrichtenstrang. Doch das könnte sich jetzt ändern. Das Unternehmen testet einen VideoFeed, der alle Bewegtbildbeiträge bündelt und damit für Nutzer, die Videos sehen möchten, das Angebot fortlaufend auf den Bildschirm bringt. Enthalten sind Videos von Freunden, von abonnierten Un- 5 Jürgen Klopp ist in England das Gesprächsthema ternehmensseiten sowie vom Nutzer gespeicherte Videos. „Der neue Video-Feed hilft Nutzern dabei, relevante Videos auf Facebook zu entdecken, anzusehen und weiterzuleiten“, erklärt Facebook in seinem NewsroomBlog. Zunächst wird mit einer kleinen Gruppe von Nutzern getestet. Diese sehen einen fortlaufenden Strang von Videos, der wie im Netzwerk durch Scrollen bewegt werden kann. Mit einem horizontalen Wisch über ein Video werden weitere Angebote des jeweiligen Channels auf den Bildschirm gebracht. (skr) XING Netzwerk will Debatten eröffnen Das Berufsnetzwerk Xing arbeitet weiter daran, als Inhalteanbieter ernst genommen zu werden. Jetzt wurde die Debattenplattform „Klartext“ gestartet, auf der Experten und bekannte Persön- Roland Tichy ist Herausgeber der Plattform „Klartext“ lichkeiten zu mehr oder minder aktuellen Themen Stellung beziehen und damit möglichst kontroverse Diskussionen auslösen sollen. Zu den Themen zählen Fragen wie „Sind Banken bald überflüssig?“ oder „Erhöhen transparente Gehälter die Fairness oder den Frust?“ Für das Angebot wurde eine siebenköpfige Redaktion aufgebaut. Herausgeber ist der ehemalige Chefredakteur der „Wirtschaftswoche“ Roland Tichy. (hvr) BLENDLE Erste Nutzerzahlen Die Zahl der Nutzer des OnlineKioks Blendle ist auf eine halbe Million angewachsen. Dies gab Co-Gründer Marten Blankesteijn in einem Blog-Post bekannt. Darin veröffentlicht er auch bisher unbekannte Zahlen zum kürzlich erfolgten Start in Deutschland. Danach wächst Blendle hierzulande viermal so schnell wie in Holland, wo der Dienst gegründet wurde. Die meistverkauften Artikel sind „Nahost 2035“ aus der Zeitschrift „Cicero“, die Analyse „Naivität des Bösen“ aus der „Zeit“ sowie die Geschichte „Straight Outta Kontext“ aus der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Bei Blendle kann der User einzelne Zeitungsund Zeitschriftenartikel lesen und bezahlen. (hvr) E-Government-Nutzung: Deutschland belegt Platz 11 75 % 53 % 53 % 51 % 47 % Porsche mit Note 1,7 EU 28 54 % Vereinigtes Königreich 55 % Slowenien 57 % Deutschland 59 % Lettland 64 % Belgien Luxemburg Niederlande Finnland Schweden Dänemark 67 % Slowakei 80 % Österreich 81 % Frankreich 84 % Nutzung von E-Government-Angeboten durch Privatpersonen INTERNET WORLD Business 22/15 Basis: Personen im Alter von 16 – 74 Jahren, die das Internet in den letzten 12 Monaten zur Interaktion mit Behörden genutzt haben (z.B. Einholung von Auskünften, Beschaffung von Formularen, Rücksendung ausgefüllter Formulare) Quelle: Bitkom Die Marktforscher von Facit Digital haben die stationären und mobilen Webauftritte der vier Automarken BMW, Porsche, Toyota und Skoda verglichen und dabei besonderes Augenmerk auf Navigation und Menüführung gelegt. Ergebnis: Porsche hat seine Seite den Anforderungen an die jeweilige Screen-Größe am besten angepasst. Sie verleihen dafür Schulnote 1,7. UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 World Wide Web Tubevertise aus Köln vermittelt Unternehmen Bild-Blogger, die deren neue Produkte auf Youtube und Instagram zeigen. Das nächste Brillenmodell, die neue Hautcreme, Gadgets: Immer mehr Marken zeigen Neues auf Youtube oder Instagram. Noch besser ist: Neues dort zeigen zu lassen. Blogger setzen sich per Video und Bild auch mit Produkten auseinander: „Wir bringen Unternehmen mit Youtubern und Instagrammern zusammen“, erklärt Mitgründer Andre Wehrling das Geschäft von Tubevertise. Auf der Plattform des Kölner Start-ups schreiben Firmen Produkte aus, um Bild-Blogger zu gewinnen. Die können Tubvertise organisiert Produktplacement in den Social Media die Konditionen für das Produktplacement direkt aushandeln. 20 Prozent des Honorars behalten die Kölner als Provision ein. „Wir sind eine neutrale Plattform und helfen im Streitfall“, so Wehrling. Zudem übernimmt Tubevertise die Abrechnung. Die Blogger können sich registrieren lassen, wenn sie mehr als 1.000 Fans erreichen. Die Geschäftsidee kommt aus den USA: Famebit bringt ebenfalls Unternehmen mit den Influencern aus Social Media zusammen. (vs) SYDNEY / AUSTRALIEN Ein T-Shirt je nach Stimmung http://uniqlo-ut.com/ Überall Expansion: In der Fläche breitet sich Hennes & Mauritz gerade in den USA, China und Südamerika aus. Online startet die schwedische Modekette derweil bevorzugt in Osteuropa durch. Nach den Shops für Polen, Bulgarien und sechs weiteren Ländern folgen im Herbst nun die für Russland sowie für die Schweiz. (vs) Die japanische Modemarke Uniqlo erleichtert die Qual der Wahl beim T-Shirt-Kauf und bringt dafür seine UmoodTechnik in seine Boutique in Sydney. Ein Headset misst die Hirnströme von Kunden, erkennt so Stimmungen und wählt danach Motiv und Designs fürs neue Hemd aus. Im Webshop funktioniert der Stimmungstest anhand von Fragen. (vs) SEATTLE / USA Amazon eröffnet Buchladen http://bit.ly/buchladen AMSTERDAM / NIEDERLANDE Supermarkt ohne Kasse http://bit.ly/ah-laden Zurück zu den Wurzeln: Laut Online-Magazin Geekwire will Amazon einen Buchladen eröffnen – real, mit Büchern zum Anfassen. Angeblich soll der Laden im University Shoppingcenter von Seattle entstehen und ist bei den Baubehörden als „Ann Bookstore“ angemeldet: Neben Regalen und Computerterminals soll Amazon in diesem Abholstationen einplanen. (vs) REISEPORTALE E-Commerce pusht TV-Werbung E-Commerce-Firmen haben das Fernsehen als effektiven Werbekanal für sich entdeckt. In den ersten neun Monaten des Jahres 2015 wurde bei 32 Prozent aller TV-Spots ein E-Commerce-Produkt beworben – jeder dritte Werbespot. Im Vorjahr war es jeder vierte Spot, zeigen die Ergebnisse des MedienanalyseUnternehmens Xad. Mit 1,8 Milliarden Euro flossen 21 Prozent des gesamten TV-Werbebudgets im Beobachtungszeitraum in E-Commerce-Produkte. Am meisten Geld gaben dabei Reiseportale für TV-Werbung aus. Unister investierte für seine Portale Ab-in-den-urlaub und Fluege.de 111,2 Millionen Euro, gefolgt von Trivago mit 70,5 Mil- Die niederländische Supermarktkette Albert Heijn (AH) startet in Amsterdam den ersten großen Supermarkt ohne Kassen und Kassiererinnen. Die Kunden scannen ihre Produkte und bezahlen per Karte. Noch kommt der Laden nicht ganz ohne Personal aus: Dieses hilft beim Scannen. Albert Heijn hatte das System bisher in kleinen Nahversorgungsläden getestet. (vs) lionen Euro und Check24 mit 61,4 Millionen Euro. Unister löste damit Amazon als größten TV-Werber ab. (sg) STYLEFRUITS App erleichtert Stilberatung Hot or Not: Stylefruits-User, die Entscheidungsschwierigkeiten in Sachen Outfit haben, können ab sofort den Stylecheck zurate zie- Foto: Unternehmen Start-up STOCKHOLM / SCHWEDEN Hennes & Mauritz gibt online Gas http://bit.ly/hennes-web Stylefruits mit Stylecheck: Jetzt auch mobil SHENZHEN / CHINA Farbwechsel für die Wand http://english.siat.cas.cn/ Eine Farbe, die sich je nach Wetterlage ändert und die mit dem Smartphone gesteuert wird, wurde vom Shenzhen Institute of Advanced Technology (SIAT) entwickelt. Der Chamäleoneffekt basiert auf fernsteuerbaren Nano-Teilchen und kristallinen Mikrokügelchen, die sich dehnen und zusammenziehen, daher Licht unterschiedlich reflektieren und folglich die Farbe wechseln. (vs) hen. Das neue Feature für die Mobile App des Mode- und Wohnstyle-Portals ermöglicht es Nutzern, Fotos ihrer Outifts oder Accessoires übers Smartphone hochzuladen und bewerten zu lassen. Das Feedback kommt von der Fashion-Community. Seit Juni 2015 ist der Stylecheck für Android verfügbar, seit Oktober nun auch für iOS. Es können entweder zwei Styles, die miteinander verglichen werden, oder ein einzelner Style hochgeladen werden, der von der Community bewertet und kommentiert wird. Erst nach dem Klick auf den LikeButton sieht der User den aktuellen Stand des Votings. So soll eine objektive und authentische Abstimmung gewährleistet werden. Das Social-Shopping-Portal aus München hat nach eigenen Angaben weltweit über zehn Millionen monatliche Visits. (sg) BITKOM Großes Interesse an Smart Glasses Obwohl intelligente Brillen bislang nicht auf dem Massenmarkt angekommen sind, ist das Interesse der Deutschen an Smart Glasses groß. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Verbands Bitkom. Demnach können sich 38 Prozent vorstellen, Geräte wie Google Glass, Sony Smart Eyeglass oder Epson Moverio zu nutzen. (afi) NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. CLOUD COMPUTING ProfitBricks Data Center Designer (einfacher Einstieg mit grafischer Benutzeroberfläche) IaaS aus Deutschland Deutsches Unternehmen mit deutschem Datenschutz und Rechenzentren Migration von bestehenden Workloads in die Cloud einfacher als je zuvor Kostenloser, deutscher 24/7 SysAdmin Support Preis-/Leistungsgarantie, garantiert günstiger als AWS Kostenlos testen: pbgo.to/iwb Info-Hotline: 0 800-22 44 66 8 SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Foto: Shutterstock / BoBaa22 8 Streit ums Werbegeld Publisher im Internet stemmen sich mit aller Macht gegen Adblocker, die sie um die Früchte ihrer Arbeit bringen: mit juristischen Schritten – und technischen Barrieren chluss mit lustig: Seit Anfang Oktober heißt es auf Bild.de für AdblockerNutzer: „Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen.“ Statt der täglichen Dosis Boulevard erhalten Besucher, auf deren Browser ein Programm wie Adblock plus von Eyeo erkannt wird, einen Sperrbildschirm, der ihnen genau drei Alternativen bietet: die Werbeblockade deaktivieren, ein kostenpflichtiges Abo abschließen – oder eben auf Bild.de verzichten. Und Bild, die größte Medienmarke des Springer-Konzerns, ist nicht der einzige Anbieter, der im Adblocker-Kampf andere Saiten aufzieht. Auch das Video-Downloadportal des Privatsenders RTL erkennt seit Kurzem installierte Adblocker und verweigert ihren Nutzern den Zugang. Nicht nur die Methoden gegen Adblocker werden härter, auch der Tonfall der Betroffenen. „Wir lassen uns unseren Journalismus nicht von Schutzgelderpressern S „Das Aussperren der Adblocker ist absolut der richtige Weg“ Ragnar Kruse CEO Smaato www.smaato.com Werbung oder Cash: Bild.de stellt Nutzer von Adblockern knallhart vor die Wahl kaputtschießen“, sagt Bild.de-Chefredakteur Julian Reichelt in einem Interview des Medienportals „Meedia“ – und liefert mit diesem Ausspruch eine Steilvorlage für Spott und Häme in den Leserkommentaren: Die Worte „Journalismus“ und „Bild“ passen für viele Kritiker eben nicht so recht zusammen. Die Satireplattform „Schlecky Silberstein“ präsentierte gar den „Axel Springer Blocker“, ein Programm „um nie wieder versehentlich ein AxelSpringer-Angebot aufzurufen“. Droht ein neues Wettrüsten? Adblock-Plus-Anbieter Eyeo meldete sich umgehend zu Wort. Die Spendensumme der Nutzer habe sich nach Bekanntwerden der Bild-Sperre verfünffacht, erklärte das Kölner Unternehmen, allerdings ohne Mattscheibe: Auch RTL.de liefert Adblocker-Nutzern keinen Content mehr aus. Eine Pay-Alternative fehlt absolute Zahlen zum Volumen zu nennen. Auch will Eyeo angeblich einen Weg gefunden haben, die Bild.de-Blockade zu umgehen. Droht ein neues Wettrüsten? Vertreter der Content-Branche haben sich bereits eindeutig positioniert: „Aus meiner Sicht sind Adblocker für das Internet ähnlich gefährlich wie Content-Piraterie. Sie entziehen den Content-Herstellern ihre Existenzgrundlage“, sagt Jörg Schneider, Deutschlandchef der Digital-Agentur Undertone. Dabei sei guter Content wie jedes andere erbrachte Gut eine Bezahlung wert. Und Werbung sei nun einmal die Währung für qualitativ hochwertigen Content im Netz: „Das muss der User endlich verstehen.“ Olaf Brandt, Geschäftsführer des Webanalyse-Spezialisten Etracker, zeigt ebenfalls Verständnis für das Vorgehen von Bild.de: „Ich kann nicht Bezahlmodelle für Inhalte und Dienste im Web ablehnen und gleichzeitig den Anbietern die Refinanzierung über Werbung unmöglich machen.“ Dieses Statement erstaunt zunächst, wenn man erfährt, was der Etracker-Mitbegründer und heutige Gesellschafter Christian Bennefeld nebenher so treibt: Seine neue Firma Eblocker arbeitet an einem Gerät, das im Netzwerk des Anwenders jegliche Inhalte ausfiltern kann, die Profiling ermöglichen – das trifft, ganz nebenbei, auf so ziemlich jedes Werbemittel zu, das von einem Werbenetzwerk ausgespielt wird. Doch für das Geschäftsmodell von Eyeo findet auch Bennefeld harte Worte: „Das grenzt an Schutzgelderpressung.“ 26. Oktober 2015 22/15 Was die Branche aufregt, das sind die sogenannten „Acceptable Ads“, mit denen Adblock-Anbieter Eyeo sein Geld verdient: Advertiser, deren Werbung bestimmte Kriterien erfüllt, werden vom Adblocker nicht ausgefiltert. Das wichtigste Kriterium indes: Große Advertiser zahlen Geld an Eyeo, um nicht an der Ausübung ihres Geschäfts gehindert zu werden. INTERNET WORLD Business 22 Mrd. US -Dollar Die Branche sucht verzweifelt nach Lösungen Illegal ist das nicht, denn große Publisher haben Prozesse gegen Eyeo angestrengt – und bislang alle verloren. Deshalb sucht die Branche verzweifelt nach technischen Lösungen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Die Sperre von Bild.de basiert auf Javascript, erklärt Andreas Fischer, Redakteur der IT-Fachzeitschrift „Com Professional“. Theoretisch lasse sich die Adblocker-Sperre einfach außer Gefecht setzen, im Browser müsse nur Javascript deaktiviert werden. Allerdings benötigen viele Websites eine gewisse JavascriptUnterstützung, um vernünftig zu funktionieren, so der Fachredakteur, „sonst kommt man zwar auf die Seite, sieht dort aber eventuell keine Inhalte mehr.“ Mit FreewareProgrammen wie Noscript könne man Javascript-Aufrufe aus bestimmten Quellen selektiv blockieren – und so die AdblockerSperre auf Seiten wie Bild.de umgehen. Ist die Bild-Blockade also wirkungslos? Fischer verneint: „Ich habe auf dem Computer meiner Mutter einen Adblocker installiert, vor allem um sie vor Malware zu schützen, die über Adserver verbreitet wird. Aber Programme wie Noscript erfordern Fachwissen. Meine Mutter würde damit nicht klarkommen. Das ist nichts für jeden User.“ Mit ihrer Blockadepolitik gegen Adblocker-Nutzer sprechen Bild.de und andere werden 2015 die weltweiten Einbußen für Publisher durch Adblocker betragen Quelle: Pagefair / Adobe; Foto: Shutterstock / Akira Arnon Website-Betreiber ein Problem von durchaus beachtlichem Umfang an. Nach Zahlen von Adobe benutzten im 2. Quartal 2015 über 25 Prozent aller Internet-Nutzer solch ein Programm. Führend in Europa sind übrigens die Griechen mit 37,5 Prozent, während nur rund zehn Prozent aller französischen Surfer Werbung ausfiltern lassen. Nicht nur auf Desktop-PCs sind Adblocker ein Problem. Immer mehr Nutzer installieren eine entsprechende Software auch auf ihrem Mobilgerät. Nach einer Erhebung von Comscore werden in Deutschland darüber 0,5 Prozent aller Pageviews geblockt – in Indien sind es bereits fast acht Prozent. Wie ein Paukenschlag wirkte die Meldung, Apple werde bei der neuen iOSVersion 9 den hauseigenen Safari-Browser mit einem Adblocker ausstatten. Die vermeintliche Hiobsbotschaft erwies sich bei näherem Hinsehen als etwas weniger dramatisch: Apple war lediglich dem Beispiel Datenvolumen beim Laden der Startseite mobiler Newssites Boston Online* 15,4 4,0 New York Post** 8,5 4,4 CNN 2,7 4,3 Vox 1,8 3,2 Time 2,8 2,5 Vice 1,3 2,1 Huffington Post 2,0 0,6 Fox News 1,9 1,4 Mashable 1,3 1,9 BBC 1,2 0,9 Washington Post 0,7 3,2 The Guardian 3,4 INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: The New York Times Werbe-Content in Megabyte News-Content in Megabyte * lange Ladedauer vor allem wegen großer Werbevideos ** wenig Werbung, aber viele große Fotos anderer Hersteller gefolgt und hatte den Safari-Browser für Plugins geöffnet. Die Liste der meistgefragten Plugins führt ein Adblocker an – allerdings mit weniger drastischen Folgen als befürchtet. So beziffert das Werbenetzwerk Opera Mediaworks den für 2016 zu erwartenden Rückgang durch Adblocker auf lediglich 0,5 Prozent des gesamten weltweiten digitalen Werbemarkts. Dessen Umfang schätzt Opera für das kommende Jahr auf über 190 Milliarden US-Dollar, wovon 39 Prozent auf mobile Werbung, aber nur drei Prozent oder 4,8 Milliarden Dollar auf direkte Werbung im mobilen Safari-Browser entfallen. Wenn 20 Prozent aller iOS9-Nutzer einen Adblocker installiert haben, so die Rechnung, dann bleibt davon etwa eine Milliarde im Filter – ein halbes Prozent des Gesamtvolumens. Diese Einschätzung bestätigt Ragnar Kruse, CEO des Mobile-Ad-Netzworks Smaato. Intensive Messungen des weltweiten Ad-Traffic nach der Einführung von iOS 9 haben zwar Rückgänge um bis zu fünf Prozent gezeigt, berichtet Kruse, „doch das hat sich nach einer Woche wieder normalisiert“. Alles kein Problem also? Beim genaueren Blick auf die Opera-Zahlen ergibt sich ein anderes Bild. Denn drei Viertel aller mobilen Internet-Geräte sind entweder nicht von Apple oder nutzen einen anderen Browser als Safari. Auf sie entfallen neun Prozent der weltweiten Online-Werbung, 2016 werden das knapp 17 Milliarden USDollar sein. Und für andere Mobil-Browser gibt es Adblocker schon länger. Filtern Mobilfunk-Carrier bald Werbung aus? Glaubt man jüngsten Pressemeldungen, droht Mobile Advertising Ungemach aus ganz anderer Richtung. Die Mobilfunkbetreiber, heißt es, haben in ihren Rechenzentren einen Adblocker des israelischen Start-ups Shine installiert, um künftig zentral Werbung auszufiltern. Laut einem Bericht der „Financial Times“, der sich auf nicht näher genannte Branchenexperten beruft, soll der Start noch für 2015 geplant sein. Die Logik dahinter erscheint zwingend: Die Kunden zahlen eine Menge Geld für ihren Mobiltraffic, und Werbung haben sie schließlich nicht bestellt. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Eine Untersuchung der „New York Times“ zeigt, dass bei vielen Online-Portalen die Werbung in der Datenmenge die redaktionellen Inhalte überschreitet. Werbe-Videos, die ungefragt starten, lenken also nicht nur den Nutzer davon ab, was er eigentlich in Netz tun wollte. Bei Preisen von bis zu 24 Cent pro Megabyte können sie ihn auch teuer zu stehen bekommen. Dass tatsächlich Mobilfunkunternehmen Hand an den Internet-Traffic legen, halten Experten dagegen für eher unwahrscheinlich. Eblocker-Chef Bennefeld vermutet eher eine vom Start-up Shine geschickt gestreute Nachricht hinter der Meldung. Smaato-Mann Kruse sagt: ▶ 9 Christian Bennefeld ist Gesellschafter des Webanalyse-Spezialisten Etracker und Geschäftsführer des PrivacyLösungsanbieters Eblocker www.eblocker.com „Wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben“ Als Chef von Etracker gab Christian Bennefeld Website-Betreibern ein Tool an die Hand, mit dem sie das Nutzerverhalten auf ihrer Seite analysieren können. Mit seiner neuen Firma Eblocker arbeitet er an einem Gerät, das Nutzer-Tracking verhindert – und Werbung ausblendet. Vom Saulus zum Paulus: Erst helfen Sie Webmastern, ihre Kunden auszuspähen, jetzt schützen Sie die Privatsphäre von Internet-Nutzern? Christian Bennefeld: Etracker war und ist ein Werkzeug, um User-Aktionen auf der eigenen Website zu analysieren. Doch was heute von großen Werbenetzwerken, von Facebook und Google, gemacht wird, geht viel weiter. Nutzer werden über mehrere Websites hinweg ausgeforscht, um Profile anzulegen. Dagegen hilft Eblocker. Was unterscheidet Eblocker von anderen Adblockern? Bennefeld: Eblocker blockt ThirdParty-Anfragen ab, die zur Profilbildung dienen. Es geht nicht primär darum, Werbung auszublenden, sondern das Tracking des Nutzers zu unterbinden. Außerdem, und das ist ein wichtiger Unterschied: Bei Eblocker können sich Werbekunden nicht einkaufen. Stellt sich dennoch die Frage: Warum machen Sie das? Bennefeld: Etracker ist sehr erfolgreich. Mit Eblocker wollte ich der Gesellschaft etwas zurückgeben. Ich finde, es macht einen großen Unterschied, ob man dem Nutzer auf seiner Seite Werbung zeigt – das ist legitim – oder ob man ihn durch das ganze Internet verfolgt. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business § Medien vs. Eyeo Hamburg, 22. April 2015 Das Landgericht Hamburg weist eine Unterlassungsklage von „Handelsblatt“ und „Zeit Online“ gegen Adblock-PlusAnbieter Eyeo ab. Im Mittelpunkt des Verfahrens steht die „Acceptable Ads Initiative“, mit der Eyeo Anzeigen bestimmter Kunden – häufig gegen Bezahlung – auf eine Whitelist setzt und von der Filterung ausnimmt. Eyeo sagt: 90 Prozent der Acceptable-AdsAdvertiser müssen nicht zahlen. 26. Oktober 2015 „Die Carrier verdienen schon Geld mit dem Internet-Traffic. Und jetzt noch die Advertiser zur Kasse zu bitten, das wäre der falsche Weg.“ Zudem ist eine Filterung des Internet-Trafics im mobilen Netz nicht nur ein Verstoß gegen die Netzneutralität, sondern auch technisch heikel: Publisher wie Google setzen zunehmend auf das verschlüsselte HTTPS-Protokoll. Das lässt sich aber auf seinem Weg vom Sender zum Empfänger nicht so einfach aufschließen und seines Werbe-Inhalts berauben. Nervige Werbung ist Teil des Problems Im mobilen Internet wird jedoch auch deutlich wie selten, wieso die WerbeIndustrie am Erfolg der Adblocker nicht ganz unschuldig ist. Kaum hatten die Internet-fähigen Smartphones eine gewisse Verbreitung erlangt, tauchten schon MobileBanner auf, die entweder die Performance der Website massiv ausbremsten oder das kleine Display blockierten – wenn sie nicht gleich über miese Tricks und kostenpflichtige MMS-Dienste dem Nutzer direkt in den Geldbeutel griffen, so er nur ungeschickt genug war, mit seinen dicken Fingern das Banner zu berühren. München, 28. Mai 2015 Auch das Landgericht München weist eine Klage der Privatsender Pro7 Sat1 und RTL gegen Eyeo ab. Ein Wettbewerbsverstoß sei nicht erkennbar, entscheiden die Richter, weil die Nutzer den Adblocker in eigener Entscheidung installieren. Während P7S1 nach dem Verfahren weitere rechtliche Schritte in den Raum stellt, greift RTL zu technischen Mitteln und setzt eine Adblocker-Sperre vor seine Websites. Köln, 29. September 2015 Eine Klage der Axel Springer SE gegen Eyeo vor dem Landgericht Köln wird ebenfalls abgewiesen. Die Kölner Richter übernehmen in ihrer Urteilsbegründung die Argumentation ihrer Münchner Kollegen. Während EyeoChef Till Faida Verlagshäuser als „unvernünftig und innovationsfeindlich“ bezeichnet, kündigt Springer den Gang in die nächste Instanz an. Außerdem wird das Verlagsangebot Bild.de mit einer Adblocker-Sperre versehen. Blickt man auf größere Bildschirme, wird das Problem auch nicht kleiner. Immer häufiger werden Nutzer genervt von Werbe-Videos, die – mit Ton – ungefragt starten, wenn man nur die Seite aufmacht. Interstitials legen sich dreist über das, was der Nutzer eigentlich lesen wollte. Und wenn er das Pech hat, auf einem Netbook mit kleinem Monitor zu surfen, dann liegt der Button zum Schließen des OverlayBanners schon mal außerhalb des sichtbaren Bereichs. Nicht selten sind auch technische Probleme mit der Ad-Infrastruktur. Wenn eine Seite mal nicht komplett lädt, lohnt sich ein Blick auf den Browser-Rand unten links: Fast immer wartet sie auf einen AdServer, der ein Element nicht liefern mag, das der Nutzer nicht bestellt hat und auch nicht ansehen will. Dazu kommt eine Furcht, die besonders viele Deutsche umtreibt und die EblockerChef Bennefeld mit seinem neuen Projekt bekämpfen will: die Ausforschung des Users durch die Industrie. Targeting, Retargeting, Profiling und Predictive Targeting – die Werbeindustrie wünscht sich nichts sehnlicher als den gläsernen Konsumenten. Allerdings geht sie mit den neuen technischen Möglichkeiten nicht sorgfältig genug um. Wäre es anders, würden sich Consumer über Werbebanner, die sie über Wochen und Dutzende von Websites verfolgen, nicht aufregen – sie würden das Retargeting noch nicht einmal bemerken. An den Grundfesten der Branche wird gerüttelt „Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch mal sagen würde: ‚Gut gemacht, Bild.de‘“ Jörg Schneider Country Manager DACH, Undertone www.undertone.de Anstatt die Fehler bei sich zu suchen, setzen die großen Werbeplayer auf Unterstützung aus Berlin. „Adblocking hat negative wirtschaftliche Auswirkungen, das ist eine Schneise der Verwüstung“, wettert Matthias Wahl, Präsident des Branchenverbands BVDW und Geschäftsführer des OnlineVermarkters OMS. Doch die Politik mag sich der Phalanx der Werber noch nicht anschließen. Das liegt wohl auch in der DNA des Politikbetriebs: Jahrzehntelang haben Politiker stets für die Eindämmung von Werbung gearbeitet, nicht für deren ungehinderte Verbreitung. Zu Gelassenheit im Umgang mit Adblockern rät derweil Dirk Kraus, CEO des MobileVermarkters Yoc: „Ich sehe das Thema Das bewirken Adblocker bei iOS 9 Weltweite Ausgaben für digitale Werbung 2016* 190, 4 Mrd. $ Werbung auf Desktop-Computern 116,1 Mrd. $ 61,0 % Werbung auf mobilen Endgeräten 74,2 Mrd. $ 39,0 % 52,6 Mrd. $ 28,0 % 21,6 Mrd. $ 11,0 % In-App- und andere Mobilwerbung (ohne Browser) Browser-Werbung im Mobile Web Werbung in Nicht-Safari-Browsern Werbung in Safari-Browsern Angenommene Verbreitung von Safari-Adblockern *Schätzung 16,8 Mrd. $ 9,0 % 4,8 Mrd. $ 3,0 % 198 Mio. User weltweit nutzen momentan Adblocker, 41 % mehr als vor 12 Monaten Quelle: Pagefair / Adobe; Foto: Shutterstock / Kanate Adblocker weniger kritisch. Nutzer, die diese Software installieren, lehnen Werbung ohnehin grundsätzlich ab“, sagt Kraus. Dadurch finde im Grunde genommen eine Art Selbstselektion der werberesistenten Nutzer statt. So erreiche die Werbung nur diejenigen, die sich durch selbige nicht gestört fühlen und sie sogar gerne sehen. Sein Fazit: „Somit wird die Werbung letztlich auch nur von Zielgruppen gesehen, die der Advertiser auch erreichen will.“ Ein Standpunkt wie dieser rüttelt allerdings an den Grundfesten der heutigen Werbefinanzierung für Online-Angebote. Denn die Publisher werden von den Advertisern schließlich im Regelfall dafür bezahlt, dass sie der Zielgruppe Werbung zeigen – nicht dafür, dass sie ihnen auch gefällt. Aus Befragungen weiß man, dass ein Großteil der Consumer Werbebotschaften eigentlich nicht sehen will. Doch er wird nicht gefragt, ob es ihm auch recht ist, wenn sich eine Werbebotschaft in sein Bewusstsein drängt. Die hat er nicht bestellt, so das Argument der AdblockerBefürworter – ein Webangebot ohne Werbung war aber auch nicht im Angebot, argumentieren die Gegner. Wie also umgehen mit der Werbereaktanz der Nutzer? Ein Weg wäre „intelligente Werbung“, die sich so wenig von redaktionellem Content unterscheidet, dass ein Adblocker sie nicht mehr erkennt. Und der Leser auch nicht? Vielleicht könnte aber auch die Google-Methode Schule machen: Bei seinen enorm erfolgreichen Adwords treibt der Suchmaschinengigant größten Aufwand, um aus all den Anzeigen die Werbung herauszufiltern und prominent zu platzieren, die der Nutzer vermutlich am interessantesten findet – dennoch klicken 98 Prozent achtlos weiter. Eine andere Möglichkeit wäre eine Abkehr vom Kostenlosprinzip. Bild.de bietet den Werbeverweigerern ein Abo für 2,99 Euro im Monat an. Und wer das für eine blöde Springer-Idee hält: Die „Washington Post“ macht es nicht anders. ◼ 20,0 % Blockierter Werbeumsatz in Safari-Browsern INTERNET WORLD Business 22/15 Anteil 22/15 1,0 Mrd. $ 0,5 % Quelle: Opera Mediaworks, Statcounter, UBS Frank Kemper internetworld.de/fk HAMBURG MÜNCHEN xx. Mai 2015 10. November 2015 FRANKFURT HAMBURG xx. Mai 2015 18. November 2015 DÜSSELDORF FRANKFURT xx. Mai 2015 24. November 2015 Die Konferenz für Suchmaschinenmarketing Jetzt a nmelde n! Tickets ab € 249,– * statt € 299,–* Ihr Anm eldeco de: Google Shopping Strategien SEARC H15iwb Contentstrategien für Suchmaschinen S SEM Erfolgreiche Keyword-Auswahl Smart Data als Erfolgsfaktor SEA App Store Optimierung Internationalisierung im Suchmaschinenmarketing SEO Es referieren u.a.: Andreas Duscha CEWE Stiftung & Co. KGaA Mariano Glas Serienjunkies.de GmbH & Co. KG Moderation: Sabine HeukrodtBauer LL.M. RESMEDIA – Kanzlei für IT-Recht Johan von Hülsen Wingmen Online Marketing GmbH Dominik Johnson Yandex Europe AG Dr. Ole Mensching CareerTeam GmbH Astrid Jacobi jacobi&jacobi GmbH *alle Preise zzgl. MwSt. Mehr Infos und Anmeldung unter: search-conference.de Sponsoren: Veranstalter: E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Foto: Shutterstock / Jane Kelly 12 Sender im Kaufrausch Weg vom klassischen Werbegeschäft hin zum E-Commerce: Die Mediengruppe Pro Sieben Pro Sieben Sat1: Ein Sender macht auf E-Commerce Mehrheitsbeteiligungen Vergleichsseiten ∙ Verizon (100 %) ∙ Preis24.de (84,6 %) Reise ∙ Weg.de (100 %) ∙ Tropo.de (90 %) ∙ Discavo.de (100 %) ∙ Etraveli (100 %)* ∙ Billiger-mietwagen.de (67,5 %) ∙ Mydays.de (75,1 %) ∙ Wetter.com (100 %) Beauty & Accessories ∙ Flaconi (100 %) ∙ Amorelie (75 %) ∙ Brille24 (21 %) ∙ Valmano.de (51 %) Home & Living ∙ Moebel.de (50,1 %) Fashion & Lifestyle ∙ Stylight.de (22,1 %) ∙ Gymondo.de (100 %) Media for Equity ∙ Jawbone ∙ Ayondo ∙ Wirkaufens.de ∙ Numbrs ∙ Mawaja ∙ Kiveda ∙ Justfab ∙ Babymarkt ∙ Schutzklick ∙ Bootz.com ∙ Sim.de * Kartellbehörden prüfen Quelle: Pro Sieben Sat 1 Sat1 baut an einem eigenen Handelsimperium mit Shops und Reisebüros och mehr Reise, noch mehr E-Commerce, noch mehr Geschäft: Pro Sieben Sat1 hat sich gerade das schwedische Reiseportal Etraveli geschnappt und für 235 Millionen Euro einen Anbieter von Flügen übernommen und zugleich noch seine Reisesparte internationalisiert. Etraveli ist in 40 Ländern aktiv und hat 2014 rund 70 Millionen Euro erwirtschaftet. „Mit dem Investment in Etraveli internationalisieren wir unser bestehendes Reiseportfolio signifikant und stellen die Weichen für weiteres Wachstum weit über die Grenzen Europas hinaus“, begründete Christian Wegner, Digital-Vorstand der Münchner Sendergruppe, den Kauf. „Unser strategisches Ziel ist es, die digitalen Geschäftsfelder sukzessive zu globalisieren, um die Erfolgsgeschichte von Pro Sieben Sat1 als E-Commerce Powerhouse weiterzuschreiben.“ N E-Commerce eröffnet 7Commerce entstanden, die 2014 rund 170 Millionen Euro Umsatz erwirtschafteten und weiter ausgebaut werden. Bis 2018 will Pro Sieben Sat1 den Umsatz konzernweit auf mehr als vier Milliarden Euro steigern. Die Digital-Sparte, die vor allem durch den E-Commerce befeuert wird, soll zum Wachstumsziel mindestens 1,5 Milliarden beitragen. Die Erlöse aus dem Online-Handel dürften sich dann bei 800 Millionen Euro im Jahr und mehr einpendeln. „Mit Medien neues Wachstum schaffen“, gibt Claas van Delden, Geschäftsführer von 7Commerce, die Richtung vor. „Wir haben mit Fernsehwerbung einen unschlagbaren Hebel, Geschäfte schnell wachsen zu lassen.“ Wie die meisten Verlage und Medienunternehmen versucht Pro Sieben Sat1, die Abhängigkeit von den Werbeerlösen Pro Sieben auf Erfolgskurs neue Einnahmequellen Angaben in Euro 50 Ein Sender wandelt sich zum E-CommercePowerhouse. Für dieses Ziel kauft Pro Sieben Sat1 seit etwa vier Jahren zu oder beteiligt sich an Online-Shops. Neben diversen Reiseanbietern gehören dem Sender zum Beispiel Flaconi, der Parfümladen, Brille24, der Online-Optiker, Amorelie, der Anbieter von Erotikspielzeug, sowie Moebel.de, das Möbelhaus. Außerdem übernahmen die Münchner in diesem Sommer noch Verivox, die Seite vergleicht Angebote von Versorgern, Versicherern und Telekommunikationsgesellschaften. So sind in der Digital-Sparte des Medienkonzerns die Handelshäuser 7Travel und 40 30 20 10 0 2011 2012 2013 2014 2015 Seit 2011 hat sich der Kurs von Pro Sieben Sat1 vervierfacht INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: Comdirekt zu mindern. Langfristig rechnet die Sendergruppe damit, dass der Fernsehkonsum nachlassen wird. Die jüngeren Jahrgänge schauen sich Nachrichten, Filme und Serien nicht mehr nach starrem Programmschema an, sondern greifen mithilfe von mobilen Geräten oder internetfähigen Fernsehgeräten auf OnlineMediatheken und -Videotheken zurück. Die Sparte Werbevermarktung wächst folglich wie bei anderen Sendern auch in München nur noch langsam, im zweiten Quartal 2015 lediglich um knapp drei Prozent auf knapp 493 Millionen Euro. Fernsehwerbung als Hebel für Reichweite und Absatz Doch in der Übergangszeit vom starren Programmschema hin zur Überall- und permanenten Nutzung schauen Verbraucher noch fern und surfen auf dem Sofa im Internet – durchaus auch zu den Webadressen, die ihnen die Fernsehwerbung empfiehlt. Das pusht die Reichweite. Nach der Ausstrahlung von Werbesendungen bei Sat1 und Sat1 Gold schnellten beispielsweise im Sommer 2014 die Zugriffe auf die Website von Weg.de kurzfristig um etwa 50 Prozent nach oben. „Wir steigern auch Abverkaufsraten“, ergänzt van Delden und zeigt auf, womit das Unternehmen langfristig Einnahmen und vor allem Gewinn erzielen will. Die Stippvisite in den Shops während der Werbepause animiert die Zuschauer zum Spontankauf. Außerdem lassen sich OnlineAngebote auf den digitalen Bewegtbildkanälen bekannt machen, die das Unternehmen selbst betreibt. Kaum verwunderlich, 26. Oktober 2015 22/15 dass das Handelshaus die Umsätze der Digital-Sparte pusht, in der sich auch digitale Unterhaltungsangebote wie Spiele, Film- und Videostreamings sowie Musiklizenzgeschäfte sammeln. Im ersten Halbjahr 2015 wurden mit E-Commerce knapp 168 Millionen Euro Umsatz erzielt – 37 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Pro Sieben Sat1 wird für schnelleres Wachstum weiter zukaufen. Der Sender will zum Beispiel den Bereich Vergleich noch ausbauen. Chancen bietet hier außerdem die Sportbranche, die bereits mit Gymondo, dem Anbieter für OnlineTrainingsanleitungen, vertreten ist. Interessant werden außerdem Fintechs oder Start-ups, die sich mit neuen Finanzservices und Anlageangeboten an Kunden wenden. Die Sendergruppe wird auf ihrer Einkaufstour merklich großzügiger: Gab sie bisher für Online-Shops und Reisebüros lediglich zweistellige Millionensummen aus, kostete Verivox schon 210 Millionen Euro und Etraveli nochmals 25 Millionen Euro mehr. „Unser Fokus liegt dabei auf Angeboten, die Massenmärkte ansprechen“, beschreibt van Delden die Einkaufsliste. „Alle E-Commerce-Angebote sollten durch Fernsehwerbung schnelles Wachstum generieren können.“ Geachtet wird neuerdings auch darauf, dass die Kaufobjekte schon im Ausland aktiv oder leicht zu internationalisieren sind. Noch wichtiger ist allerdings, dass der Kapitalbedarf der eigenen Handelsgeschäfte niedrig bleibt. Das ist der Grund, warum sich Pro Sieben Sat1 noch keine Modeboutique zugelegt hat, obwohl sich doch Hosen, Jacken und Blusen durchaus in Sendungen wie Germany’s Next Top- INTERNET WORLD Business Etraveli: Der Betreiber von Reise- und Flugportalen erwirtschaftete 2014 rund 70 Millionen Euro model platzieren ließen. Nur fünf der 16 Beteiligungen, in die Pro Sieben Sat1 in den letzten Jahren investierte, verkaufen physische Waren und müssen dafür in den Einkauf investieren sowie Lager vorhalten. Media-Deals als Service für Expansionswillige Für die Auswahl tauglicher Kaufobjekte hat Pro Sieben Sat1 mit dem Investmentarm Seven Ventures ein Experimentierfeld geschaffen: Das Unternehmen fördert Gründer und innovative Geschäftsideen oder beteiligt sich an jungen Unternehmen durch den Austausch von Medialeistungen gegen Firmen- oder Umsatzanteile. Ohne größeres Risiko lässt sich in dieser Zusammenarbeit testen, ob das Fernsehen und digitale Medien tatsächlich die erhofften Wachstumsschübe bringen. Zur Internationalisierung der Handelsaktivitäten werden die Media-Deals nun „Wir steigern Abverkaufsraten“ Warum? Van Delden: Etraveli ist höchst produktiv. Die Schweden konnten mithilfe von Metasuchen die Abhängigkeit von Google senken und gleichzeitig die Conversion Rate steigern. Etraveli bietet attraktive Flugtarife, schafft es aber trotzdem, sich dabei gute Verdienstmöglichkeiten zu sichern. Das ist selten in diesem Markt. Neben Reisen verkauft der Sender Kosmetik, Uhren, Möbel. Was steckt hinter dieser Strategie? An Schutzklick hat sich Pro Sieben Sat1 mittels Tausch von Medialeistungen gegen Firmenanteile beteiligt auch als Dienstleistung an Gesellschaften angeboten, die sich in Deutschland einem Massenpublikum bekannt machen wollen. Auf diese Art kam auch die Übernahme von Etraveli zustande, das erste deutschsprachige Angebot der Schweden, Überflieger.de wird demnächst starten. Doch ohne Reibung und Verluste geht der Wandel zum TV-Sender mit E-Commerce-Powerhouse nicht vonstatten: Die Handelsaktivitäten bringen neue Konkurrenz auf den Plan – die Fernsehkanäle verlieren dadurch durchaus auch Werbekunden. Verivox-Konkurrent Check24 hat bereits angekündigt, den TV-Etat herunterzufahren. Man wolle, ließ das Unternehmen wissen, mit bezahlten TV-Spots nicht auch noch den härtesten Konkurrenten finanzieren. ◼ Susanne Vieser internetworld.de/vs höchsten Wachstumsanteil wird das Commerce- und Travel-Geschäft liefern. Durch ein Accelerator-Programm und Media for Equity entdeckt Pro Sieben Sat1 neue Ideen und Geschäfte für den eigenen E-Commerce Pro Sieben Sat1 übernahm Etraveli – wie passt das Reiseportal zur Strategie? Claas van Delden: Durch Zukäufe haben wir die Reisesparte 7Travel aufgebaut. Neben Hotelsuche, Mietwagenvermittlung, Pauschalreisen und anderen Angeboten war die Flugsuche unterrepräsentiert. Mit dem Investment in diesen unbekannten Champion internationalisieren wir unser Reiseportfolio. Wir haben den Markt gescreent und Etraveli ist für uns die beste Investitionsmöglichkeit in Europa. 13 Van Delden: E-Commerce ist eine hervorragende Möglichkeit, die Erlöse der Sendergruppe weiter zu diversifizieren. Zudem sehen wir gerade ein goldenes Zeitfenster, in dem TV-Werbung hilft, Wachstum von Digital-Geschäften enorm zu beschleunigen. Zuschauer sitzen oft mit mobilen Geräten vor dem Fernseher und besuchen sofort die Websites, für die geworben wird. Das hilft uns, Reichweite für Online-Angebote zu generieren; im E-Commerce-Segment steigern wir so Abverkaufsraten. Unser Fokus liegt dabei auf Angeboten, die Massenmärkte ansprechen. Mit Fernseh-fremden Digital-Geschäften will Pro Sieben Sat1 bis 2018 mehr als eine Milliarde Euro erwirtschaften. Wie wollen Sie das schaffen? Van Delden: Akquisitionen wie Etraveli oder das Vergleichsportal Verivox werden zu diesen Wachstumszielen beitragen. Das Schöne ist: Wir wachsen überall schneller als geplant und das sowohl organisch als auch durch Zukäufe. Den Pro Sieben Sat1 will noch mehr Handelssparten aufbauen. Mit welchen Themen? Van Delden: Der Online-Vergleich ist ein weiteres Cluster, für das wir Verivox und Preis24 übernommen haben und das wir ausbauen werden. Wie bei Beauty oder Reise ist hier der Aufwand für Marketing und der Branding-Bedarf sehr hoch. Je stärker die Marke, desto größer der direkte Traffic-Anteil und damit der Erfolg. Wir haben mit TV-Werbung einen unschlagbaren Hebel, Geschäfte schnell wachsen zu lassen. Spannend finden wir übrigens auch den Bereich Fintech und schauen uns daher mit den Kollegen von Seven Ventures in diesem Bereich um. Check24 sieht die Sparte Vergleich als Konkurrent und will daher nicht mehr in Ihren Kanälen werben. Van Delden: Wir stellen fest, dass andere Marken auf TV-Werbung setzen, wenn wir ein Sortiment stärker in der Öffentlichkeit verankern. Beispiel Amorelie – seit wir für Erotik-Lifestyle-Artikel werben, setzen auch Konkurrenten wie Beate Uhse oder Eis.de vermehrt auf Fernsehwerbung. Wir tragen dazu bei, ein komplettes Claas van Delden wechselte von Holtzbrinck zu Pro Sieben Sat1. Er führt 7Commerce und verantwortet den Ausbau der Sparte sowie Zukäufe. www.7commerce.de Marktsegment zu beflügeln und das zieht andere Marken, auch Konkurrenten an. Wo steht Pro Sieben in fünf Jahren? Van Delden: Im Nukleus steht unser TVGeschäft, daran wird sich nichts ändern. Auf diesem starken und soliden Fundament fußt unser Wachstum. Es gibt uns die Kraft, unser Unternehmen zu einem digitalen Entertainment und E-Commerce zu machen. Das komplette Interview finden Sie unter http://bit.ly/ProSiebenSat1_Ecommerce E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Fotos Kochzauber, Mauz & Wauz, Wummelkise, Drink-Syndikat, Meine-Spiezeugkiste 14 K(r)ampf um die Box Der Hype um das Geschäftsmodell Abo-Commerce hat Ernüchterung Platz gemacht. Das Hauptproblem: Kunden, die ihre Abos zu früh kündigen, und zu hohe Marketing-Kosten eit Mitte Oktober hat das nächste AboCommerce-Opfer einen Namen: Kochzauber, ein Unternehmen, das seit drei Jahren wöchentlich Boxen mit Rezepten und Zutaten für drei vollständige Gerichte verschickt, wird Ende 2015 eingestellt. „Das Geschäftsmodell konnte unsere Erwartungen nicht erfüllen und somit konnten die anvisierten Ziele nicht erreicht werden“, so eine Sprecherin vor Otto-Tochter Mytoys, zu der Kochzauber seit 2013 mehrheitlich gehört. Die langen Gesichter beim Kochzauber-Team und seinen größtenteils zufriedenen Kunden wollen nicht so recht zu dem Hype um S „Wir gingen anfangs davon aus, dass drei Viertel der Bestellungen Abos sein würden“ Erik Pfauth Gründer und Co-Geschäftsführer von Drink-Syndikat www.drink-syndikat.de Rocket Internets Kochbox Hello Fresh, dem Konkurrenten von Kochzauber, passen: Die Box wird mittlerweile mit 2,6 Milliarden Euro bewertet, gerüchtehalber ist demnächst der Börsengang geplant. Aber Erfolg und Niederlage scheinen im Abo-Commerce grundsätzlich eng beieinanderzuliegen. Seit 2012 der Hype um dieses Geschäftsmodell begann, schossen neue Start-ups wie Pilze aus dem Boden. Unterwäsche, Socken, Spielzeug, Lebensmittel, Rasierklingen, Tierfutter, Blumen, Schmuck, Kosmetik: Alles Erdenkliche und Unmögliche wurde seither in Kisten gepackt und zu willigen Abonnenten ver- Gescheiterte Abo-Commerce-Modelle in den letzten 18 Monaten (Auswahl) Kochzauber Wöchentliche Kochbox Wird Ende 2015 eingestellt Wummelkiste Monatliche Bastelbox Insolvenz erklärt im Oktober 2015 Tollabox Monatliche Bastelbox Insolvenz erklärt im Februar 2015 MyJewel Stars Monatliche Schmuck-Box Eingestellt Ende 2014 Mamibox Monatliche Box für werdende Mütter Eingestellt im Juli 2014 Mansbox Box mit Unterwäsche, Socken und Shirts für Männer im Rhythmus von 3, 6 oder 9 Monaten Eingestellt im Juli 2014 Hundewunderbox Monatliche Box mit Hundesnacks Eingestellt im Juni 2014 Tasty Box Wöchentliche Kochbox Insolvenz erklärt im März 2014 INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: eigene Recherche schickt. Die Businessidee klang verführerisch – nur einmal einen Kunden überzeugen und dann regelmäßig mit ihm Geld verdienen. Schon im letzten Jahr setzte allerdings das böse Erwachen ein: Die Meldungen über insolvente Abo-Commerce-Start-ups häuften sich (siehe Kasten). Die Gründe waren mehr oder weniger immer dieselben: Die durchschnittliche Abo-Dauer der Kunden war zu kurz, die Aufwände für die Kundengewinnung und das Sourcing der immer neuen Inhalte zu hoch. Dazu machte das typisch deutsche Misstrauen gegenüber Abo-Fallen den Gründern das Leben schwer. „Die Kernfrage liegt in der Vermittlung des Nutzens für den Kunden“, so das Fazit von Gordon C. Thompson, Geschäftsführer der Bastelbox Wummelkiste, die Anfang Oktober Insolvenz anmelden musste. „Wenn Sie Inhalte anbieten können, die dem Kunden 10 mal wertvoller erscheinen als das, was er selbst kaufen kann, und das auch noch zu einem guten Preis, dann werden auch die Deutschen ein Abo abschließen. Das ist auf dem Consumer-Markt allerdings schwierig.“ Oder, wie Florian Spathelf, Geschäftsführer von Meine-spielzeugkiste.de, es formuliert: „Man darf in diesem Geschäft nicht vergessen, dass man nicht primär das Produkt verkauft, das sich jetzt in der Kiste 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business Flatrate: Bei Meinespielzeugkiste.de entscheiden die Kunden selbst, wann die nächste Box mit neuem Spielzeug kommt Quelle: Für-gründer.de Die wichtigsten KPIs im Abo-Commerce-Geschäft ∙ Marketingkosten je Neukunde: Kunden dazu zu bringen, ein Abo abzuschließen, ist teuer, vor allem in Deutschland. Auch wenn ein AboKunde deutlich wertvoller ist als ein Einmalkäufer: Zu hohe Marketingkosten haben schon viele Abo-Commerce-Start-ups in die Insolvenz getrieben. ∙ Rohertrag je versendete Box: Nettoumsatz pro Box abzüglich aller variablen Kosten für Material, Porto, Zahlungsanbieter, Zahlungsausfälle und Retourkosten ∙ Gesamtzahl der Abonnenten: Je mehr Abonnenten, desto besser – zumindest wenn der Rohertrag je versendeter Box positiv ist. Ist er gering und die Fix- befindet, sondern vor allem die Box, die ich auch in zwei Jahren noch verschicken will. Man muss ein Produkt haben, das die Kunden über einen längeren Zeitraum brauchen.“ Nachweislich geknackt hat den schwierigen Abo-Commerce-Markt bisher nur ein Unternehmen: Die Rocket-Internet-Beteiligung Glossybox meldete für 2014 erstmals schwarze Zahlen. Seitdem arbeitet der Kosmetikversender Monat für Monat profitabel. Über 200.000 Kunden weltweit beziehen monatlich eine Glossybox. Eine erstaunliche Entwicklung, schließlich sah es eine Zeitlang so aus, als würde Glossybox sich in die Reihe der Abo-Insolvenzen einreihen müssen. „In den harten Zeiten hatten wir Investoren, die uns die Treue gehalten haben“, so Geschäftsführer Charles von Abercron. „Ohne diese Investoren gäbe es Glossybox heute nicht mehr.“ Dieser lange Atem und das Vertrauen auf Investorenseite hat anderen Boxen-Anbietern wie Tollabox und Wummelkiste gefehlt. Dort vermissten die Kapitalgeber das explosionsartige Wachstum, das man von ande- „In den harten Zeiten hatten wir Investoren, die uns die Treue gehalten haben“ Charles von Abercron Geschäftsführer von Glossybox www.glossybox.de kosten hoch, ist eine hohe Gesamtzahl an Abonnenten zur Deckung dieser Fixkosten umso wichtiger. ∙ Abo-Dauer: Die meisten Abo-Boxen haben eine gewisse Laufzeit und verlängern sich, wenn sie nicht gekündigt werden, automatisch. Je länger die Abo-Dauer eines Kunden, desto höher ist natürlich auch der Customer Lifetime Value. ∙ Customer Lifetime Value (CLV): Der Kundenwert beschreibt den monetären Gesamtwert eines Kunden über den Zeitraum seines Abonnements hinweg. Wird eine Abo-Box für sechs Monate zu je 20 Euro netto abonniert und dann gekündigt, beträgt der CLV dieses Kunden 120 Euro. ren E-Commerce-Start-ups gewöhnt ist, und zogen sich zurück. Mit schnellem Wachstum die Investoren befriedigen Kein Wunder also, dass viele Abo-Commerce-Anbieter, die auf Investorengelder setzen, alles auf Wachstum trimmen und die Profitabiliät vorerst für zweitrangig erklären. Mauz & Wauz, ein Abo-Anbieter für Hunde- und Katzensnacks, ist im September 2013 gestartet und fängt jetzt an, europaweit zu versenden. Seit August gibt es ein Büro in New York, das den Weg in den US-amerikanischen Markt ebnen soll. „Langfristig wollen wir unsere Box auch nach China bringen“, so Geschäftsführer Thomas Pauschen. „Um die Internationalisierung finanziell stemmen zu können, planen wir demnächst noch eine größere Finanzierungsrunde.“ Ähnlich weitreichende Pläne hat auch Meine-spielzeugkiste.de: In den kommenden Jahren will das Unternehmen, das zurzeit 3.800 Abonnenten hat, mithilfe von TV-Werbung in Deutschland stark wachsen – Geschäftsführer Spathelf sieht ein Potenzial von 100.000 Familien. „Danach könnte es auch ins Ausland gehen. Im Kinder- und Familienbereich sind vor allem die BeneluxLänder, Skandinavien und die östlichen deutschen Anrainerstaaten interessant.“ Bootstrapping-Start-ups, die ihre AboBoxen mittels Eigenfinanzierung versenden, backen auf der anderen Seite deutlich kleinere Brötchen – oder schreiben ihren Businessplan im laufenden Geschäft um. „Wir gingen anfangs davon aus, dass gut drei Viertel der Bestellungen Abos sein würden und ein Viertel auf die Einzelboxen entfallen würde“, erinnert sich Erik Pfauth, Gründer von DrinkSyndikat, einem Start-up, das Boxen mit den Zutaten für exklusive Cocktails verschickt – sowohl im Abo als auch als Einzelausgabe. „Tatsächlich hält es sich jetzt in etwa die Waage. Das bedeutet mehr logistische Arbeit für uns, entspricht aber andererseits den Kundenwünschen mehr.“ 15 Ein weiteres Standbein ist das B2B-Geschäft mit gebrandeten Boxen als Kundengeschenk, das Pfauth zwar von Anfang an eingeplant hatte, das sich aber deutlich stärker entwickelt als gedacht. Überhaupt scheinen viele Abo-Commerce-Start-ups das Prinzip, auf mehrere Standbeine zu bauen, anzuwenden: Pi Tea versendet Überraschungsboxen mit verschiedenen Teesorten, die es nach Erscheinen der Box auch im Online-Shop zu kaufen gibt. Blacksocks zog einen OnlineShop für Socken, Unterhosen und Hemden hoch, nachdem die Kunden vermehrt ihre Abos pausieren ließen, weil sich in ihren Schränken die noch verpackten Basics bereits stapelten. Foodist unterhält nach dem gleichen Prinzip einen OnlineShop für internationale Spezialitäten und nimmt zusätzlich seine Bestseller für den Vertrieb im deutschen Einzelhandel unter Exklusivvertrag. Glossybox betreibt mit seinen Boxen Marktforschung zu den enthaltenen Kosmetikprodukten und sichert sich mit den Ergebnissen günstige Einkaufskonditionen bei den Herstellern. „Das Abo-Geschäft ist tödlich, wenn man nur ein Produkt hat“, so Mauz & WauzChef Pauschen. „Deshalb bauen wir gerade den Online-Shop als Zusatzgeschäft auf, auch Eigenmarken sind geplant.“ Neue Konkurrenz von etablierten Händlern? Ein Abo-Commerce-Modell und ein Online-Shop als zweites Standbein – diese Idee lässt sich problemlos auch andersherum denken. Deshalb könnten die AboStart-ups zusätzlich zum schwierigen Geschäft noch ein anderes Problem bekommen: den Einstieg der Hersteller und etablierten Online-Händler ins Abo-Geschäft. Ein Vorreiter ist Douglas. Das Unternehmen versendet seit 2011 monatlich die „Box of Beauty“ und macht Glossybox Konkurrenz. Mittlerweile heißt das Angebot „Doubox“ und wurde auf ein Clubmodell umgestellt: Abonnenten bekommen nicht nur monatlich Trendprodukte zugeschickt, sondern erhalten auch zehn Prozent Nachlass im Doubox-Shop, Rabatte und Service-Gutscheine. Ein ähnliches Modell wäre auch für andere Hersteller und Shops denkbar. Warum kein SockenAbo von Falke oder ein Blumen-Abo von Fleurop? Mit dem Sourcing hätten solche Player jedenfalls keine Probleme. ◼ Ingrid Lommer internetworld.de/il WAAGERECHT, SENKRECHT, MOBIL - DER AFTERBUY ONLINESHOP Egal ob Kunden Ihren Shop mit dem Smartphone, PC oder einem Tablet besuchen, ob Sie es dabei senkrecht oder waagerecht halten, die Darstellung Ihres Afterbuy Onlineshops passt sich immer den aktuellen Gegebenheiten an - automatisch und ohne Aufwand. E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Walgreens Boot Alliance, gegründet 1901, ist die größte Apothekenkette der USA. Sie betreibt über 8.000 Stationärgeschäfte. Drei von vier Amerikanern fahren weniger als 5 Meilen zur nächsten Walgreens-Filiale. Der Firmensitz liegt in Deerfield, einem Vorort von Chicago, Illinois. ∙ Mitarbeiter: 260.000 Foto: Walgreens ∙ Umsatz 2014: 76 Milliarden US-Dollar ∙ Kunden: 82 Millionen im Bonusprogramm „Balance Rewards“ registrierte Kunden ∙ Online-Shops: Walgreens.com, Drugstore.com, Beauty.com, Skinstore.com und Visiondirect.com ∙ Sortiment: Medikamente, apothekenpflichtige Produkte, Wellness-Produkte, Kosmetik Gesunde Kundenbindung Die größte US-amerikanische Apothekenkette Walgreens verknüpft geschickt Onlineund Offline-Kanäle und steigert damit massiv Kundenbindung und Warenkorbhöhe ustomer Journey“ ist ein arg schwammiges Buzzword. Am Beispiel der US-Apothekenkette Walgreens sieht sie konkret so aus: Geht zu Hause bei einem Kunden ein bei der Apotheke gekauftes Medikament zur Neige, muss dieser lediglich sein Smartphone zücken und den Barcode auf dem Produkt scannen – schon ist die neue 82 Millionen Kunden sammeln mit dem BonusPackung bestellt. „Die Kundenakprogramm Balance Rewards Punkte zeptanz übertraf jede Erwartung“, erzählte Deepika Pandey, Global dern dadurch die Art und Weise, wie unsere Vice President Digital Marketing, Media Kunden über Walgreens denken“, so die and Customer Experience bei Walgreens, Wächterin über die Kundenzufriedenheit. auf dem „Shop.org Digital Summit“. KunAuch bei der Kundenkarte geht es Walden empfahlen den Service per Mund-zu- greens eher darum, die eigenen FirmenMund-Propaganda weiter. Heute wird jede werte zu transportieren statt nur RabattSekunde ein Refill-Barcode gescannt. 89 coupons auszugeben. „Wir sorgen uns um Prozent dieser Bestellungen werden in der die Gesundheit unserer Kunden, also Filiale abgeholt. Der Barcode-Scanner haben wir sogenannte ,Balance Rewards‘ schafft also nicht nur eine hohe Kundenbin- für gesundheitsfördernde Produkte ausgedung zur Marke Walgreens, auch der Foot- lobt. Auch das wurde von unseren Kunden fall (Kundenfrequenz) in der Filiale erhöht begeistert angenommen“, so Pandey. sich. „Wir schaffen Mehrwerte und veränDass es Walgreens schafft, jeden möglichen Touchpoint zum einen schnell und zum anderen mehrwertig zu besetzen, zeigen die jüngsten Entwicklungen für die Apple Watch: Über die Walgreens-App können die Kunden sich an ihre Medikamenteneinnahme erinnern lassen – für Walgreens jedes Mal ein neuer Kontakt zum Käufer. Auch die mobilen Apps für Smartphone und Tablet entwickelte Walgreens aus Sicht seiner Abnehmer: „Mobile ist eine tolle Verknüpfung zum Stationärgeschäft“, so Pandey weiter. Und über gute Personalisierungsfunktionen gelinge es, Kunden zu begeistern. So wird jeder Kunde, der die App In-Store öffnet, mit einem individuellen Startbildschirm angesprochen. Dort finden sich personalisierte Angebote und der Zugang zu den eigenen „Balance Rewards“. „Papierlose Coupons C Registrierte Kunden haben online Zugang zu ihren Bestellungen und können problemlos nachordern entwickelten sich ehrlich gesagt zur wahren Killerfunktion für die App“, lacht Pandey. Deswegen baute das Walgreens-Team die Funktion auch schnell weiter aus und verknüpfte die Payment-Funktion über Apple Pay mit der Einlösung von Bonuspunkten. Um potenzielle OmnichannelBenefits noch schneller und ressourcenschonender umzusetzen, schaffte das Walgreens-Team eine offene API für externe Partner. Was die kann, zeigt das Unternehmen in Sachen Fotodienste. Über 100 Partner sind inzwischen über die Schnittstelle mit Walgreens verknüpft und sorgen dafür, dass die Kunden bei keinem anderen Anbieter ihre Fotos bequemer entwickeln lassen können als bei Walgreens. Dass sich die Investitionen in den Omnichannel-Ausbau lohnen, zeigt ein Blick in die Customer-Lifetime-Value-Statistik: Ihrzufolge sind die Umsätze von Kunden, die bei Walgreens online und stationär einkaufen, rund 3,5 mal höher als bei einem durchschnittlichen In-Store-Kunden. Wird zusätzlich noch der mobile Kanal genutzt, steigen die Umsätze um den Faktor 6. Deepika Pandeys Rat an alle Händler, die ihre Omnichannel-Erfahrung optimieren wollen: „Sourcen Sie das nicht aus, schöpfen Sie in Sachen Ökosystem aus dem Vollen, merzen Sie Fehler schnell aus, setzen Sie Ideen schnell als Piloten um und testen Sie sie mit ihren Angestellten, agieren Sie kunden- nicht technologieorientiert. Und halten Sie die Dinge simpel.“ ◼ Daniela Zimmer internetworld.de/dz 08. Dezember 2015 Empire Riverside Hotel, Hamburg Mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing î Intelligentes Marketing mit SMART DATA î Die eigene Datenstrategie finden nur î Von der Zielgruppenansprache zur individuellen Ansprache unse Für re Le ser € 490 statt € 590 ,–* Ihr A nmel deco de: SD SD15 î Herausforderung Datenschutz ,– * iwb î Verknüpfung von Online- mit Offline-Daten Referenten auf dem SMART DATA Summit 2015 Christian Holtz Uniserv GmbH Kerstin Pape OTTO Kathrin Schürmann SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Moderation Dr. Torsten Schwarz ABSOLIT Dr. Schwarz Consulting Ingrid Schutzmann INTERNET WORLD Business * zzgl. MwSt. Information & Anmeldung: smart-data-summit.de Veranstalter: Goldsponsor: Silbersponsor: Sponsoren: Partner-Konferenz: RECHT 18 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 § Foto: Shutterstock / Alexander Tihonov Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Unsicherer Hafen Was die EuGH-Entscheidung zum Safe-Harbor-Prinzip bei US-Unternehmen bedeutet Das müssen Sie beachten ∙ Wer personenbezogene Daten verarbeiten lässt, benötigt eine ADV-Vereinbarung. ∙ Durch die EuGH-Entscheidung werden ADV-Vereinbarungen mit US-Unternehmen nicht automatisch ungültig. ∙ Firmen sollten sich mit EUVertragsklauseln absichern. URHEBERRECHT I Webdesigner muss Rechte Dritter prüfen Erhält ein Webdesigner von seinem Auftraggeber Grafiken, Bilder und Texte, so muss er überprüfen, ob diese Materialien frei von Rechten Dritter sind. Sonst haftet er genau wie sein Klient für Verstöße gegen das Urheberrecht. Im konkreten Fall hatte ein Designer von der Betreiberin einer Seniorenresidenz einen Landkartenausschnitt für die Anfahrtsbeschreibung bekommen. Der Urheber der Karte verklagte die Betreiberin auf Schadensersatz, diese klagte daraufhin gegen den Designer (AG Oldenburg, Az.: 8 C 8028/15). (fk) Für Drittländer bedurfte es dagegen der Feststellung der EU-Kommission, dass es sich um ein sicheres Drittland mit einem dem EU-Recht vergleichbaren Datenschutzniveau handelt. Als solches galten die USA jedoch nicht, sodass eine Übermittlung nur an Unternehmen erfolgen durfte, die sich den Safe-Harbor-Prinzipien unterworfen haben. Der Europäische Gerichtshof stellte nun, nicht zuletzt aufgrund der SnowdenEnthüllungen, klar, dass jede nationale Datenschutzbehörde berechtigt ist, die Angemessenheit des Datenschutzniveaus eigenständig und unabhängig zu überprüfen. Für die Praxis bedeutet dies, dass ADVVereinbarungen nach Safe Harbor jetzt nicht auf einen Schlag rechtswidrig geworden sind, jede Behörde aber nun selbst das Vorhandensein ausreichender Datenschutzvereinbarungen für eine Übermittlung prüfen und gegebenenfalls beanstanden kann. Internationale Konzerne haben bereits in der Vergangenheit häufig mit EU-Standardvertragsklauseln oder Binding Corporate Rules gearbeitet. Dies empfiehlt sich im Vor- Bis zu 862 Millionen Dollar könnte der Schadensersatz betragen, den Apple an die University of Wisconsin zahlen muss. Ein Gericht in Madison (Wisconsin) hat entschieden, dass die Prozessoren in mehreren iPhone- und iPad-Modellen Patente der Universität verletzen. Quelle: Maclife.de „Jede Behörde kann nun eigenständig Vereinbarungen prüfen und beanstanden“ Dr. Hajo Rauschhofer Rauschhofer Rechtsanwälte www.rechtsanwalt.de griff auf wohl zu erwartende nationale Entscheidungen zumindest übergangsweise, auch wenn US-Unternehmen diese Klauseln aufgrund der Regeln in den USA oft nicht einhalten können. ◼ www.res-media.net Wann beginnt die Frist für den Widerruf? Laut einstweiliger Verfügung des Landgerichts Frankfurt a. M. ist das Einfügen mehrerer Lieferoptionen zum Ingangsetzen der Widerrufsfrist in der Widerrufsbelehrung unzulässig (Beschluss vom 21.05.2015, Az.: 2-06 O 203/15). Die Widerrufsfrist im Fernabsatz wird beim Warenverkauf durch die Lieferung einer einheitlichen Bestellung, die Lieferung der letzten Ware bei Teillieferung oder der Nachlieferung eines fehlenden Teils in Gang gesetzt. Dabei verpflichtet das gesetzliche Belehrungsmuster Händler über die Gestaltungshinweise, von den vorgegebenen Textbausteinen einen auszuwählen („... Fügen Sie einen der […] Textbausteine ein. ...“). Ein Händler hatte dagegen jedoch mehrere Alternativen für das Ingangsetzen der Frist in die Belehrung aufgenommen, je nachdem wie der Verbraucher die Ware im Einzelfall erhielt – und war abgemahnt worden. Die seit 13.06.2014 geltende gesetzliche Widerrufsbelehrung ist in diesem Punkt nicht praxisgerecht, da Händler nicht für alle Käufe vorab festlegen können, wie sie liefern werden. Händler, die ganz sichergehen wollen, sollten die Option für eine Lieferung einfügen, dürfen dann aber keine Teillieferungen mehr vornehmen. Hajo Rauschhofer URHEBERRECHT II Name des Fotografen muss genannt werden Ein Fotograf macht im Auftrag eines Hoteliers Fotos eines Hotels, die dieser Hotelier anschließend auf seiner Website veröffentlicht – ohne den Namen des Fotografen zu nennen. Der verlangt daraufhin Schadensersatz, obwohl er zuvor dem Hotelier gegen Zahlung eines Honorars alle Nutzungsrechte überlassen hat. Das Amtsgericht München gab dem Fotografen recht. Nur er habe das Recht, darüber zu entscheiden, ob seine Bilder auch ohne Nennung seines Namens veröffentlicht werden dürfen. Und solange er Foto: Shutterstock / Scyther5 er personenbezogene Daten durch Dritte verarbeiten lässt, hat deren Schutz durch eine Vereinbarung über Auftragsdatenverarbeitung (ADV) sicherzustellen. Hierbei sind insbesondere die technischen und organisatorischen Maßnahmen (ToMs) zu definieren. Soweit eine ADV nur innerhalb der EU und des EWR erfolgt, gilt das dafür erforderliche angemessene Schutzniveau als sichergestellt. W Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz Der Name gehört dazu: Fotografen haben ein Recht auf Nennung dies nicht ausdrücklich ausschließe, gelte die Pflicht zur Namensnennung. Das Gericht verurteilte den Hotelier zur Zahlung von 655 Euro – zusätzlich zum bereits gezahlten Honorar in Höhe von knapp 1.000 Euro (Az.: 142 C 11428/15). (fk) MÜNCHEN 09.11.2015 HAMBURG 17.11.2015 FRANKFURT 23.11.2015 Jetzt a B2B-SPECIAL nmelde n! Tickets ab HAMBURG 16.11.2015 € 249,– * statt € 299,–* Ihr Anm eldeco de: Die Konferenz für Trends im E-Commerce î Kanalverknüpfung – ecom1 5iwb Moderation: Es referieren u.a.: Daniela Zimmer INTERNET WORLD Business Johannes Baumann Osborn Clarke Stefan Bures metoda GmbH Susanne Fittkau Fittkau & Maaß Consulting GmbH Andre Menegazzi commercetools GmbH Mathias Ziegler stylefruits GmbH stationär, online, mobile î Vom Online Shop zum stationären Handel î Datengetriebener Online-Handel î Google Shopping / Amazon-SEO î Mobile Commerce: Optimierung der Website î Internationalisierung im Online Shop î E-Commerce B2B Infos und Anmeldung: Sponsoren: ecommerce-conference.de Veranstalter: * zzgl. MwSt. KNOW-HOW 20 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Customer Experience Management Verstehen, was im Online-Shop passiert, und sehen, was falsch läuft ine der zahllosen und oftmals falschen Meldungen, mit denen Kunden beinahe täglich beim Online-Einkauf konfrontiert werden, lautet: Ihr CVV Code ist falsch.“ Zunächst glauben diese, den Fehler selbst verursacht zu haben, doch auch nach mehrmaliger Eingabe der drei Prüfziffern auf der Rückseite der Kreditkarte kommt vom System immer noch dieselbe Fehlermeldung. An dieser Stelle brechen die Kunden dann entweder den Einkauf ab oder – wenn sie besonders geduldige Online-Shopper sind – suchen Hilfe beim Kundensupport via Telefon, E-Mail oder Chat. Gängige Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder Premiumlösungen wie IBM Digital Analytics und Adobe Site Catalyst liefern dem Shop-Betreiber zwar Informationen darüber, an welcher Stelle der Kunde ausgestiegen ist, aber keine Antwort auf die wichtigste Frage: Warum? Hier leisten zusätzliche Tools aus dem Bereich Customer Experience Management (CEM) Hilfestellung. Unternehmen wie IBM (IBM Tealeaf), Oracle (Oracle Endeca Experience Manager, Oracle Commerce Experience Manager), Adobe (Adobe Experience Manager), HP (Autonomy), User Replay, Clicktale und Hotjar bieten bereits umfassende Tools mit verschiedensten Features an. Studien zeigen, dass immerhin durchschnittlich 13 Prozent der Kunden beim entscheidenden letzten Schritt ihren Einkauf nicht erfolgreich abschließen können, weil ein Fehler aufgetreten ist, der das verhindert. CEM setzt dort an und zeigt OnlineHändlern auf, wo ihre Kunden Probleme haben eine Transaktion erfolgreich abzuschließen, und bietet gleichzeitig Lösungsansätze zur Fehlerbehebung an. Dies spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern wirkt sich auch positiv auf die Gewinnmarge aus. Erfolgreiches CEM zielt nicht nur auf das bloße Erkennen und Befriedigen von Kundenwünschen ab, beispielsweise durch einen verbesserten Service, sondern vor allem auf die Steigerung der Loyalität mittels einer persönlichen und individuellen Ansprache jedes einzelnen Kunden. CEM kann also als erweiterte Maßnahme herangezogen werden, um ein vollständiges Bild der Kunden und detaillierte Informationen zu den Customer Journeys zu erhalten. Bisher wurden hier nur Daten aus der Webanalyse, dem CRM, den PIMSystemen sowie dem CMS herangezogen. Erst mit CEM ist es möglich, den Kunden individuelle Angebote und Informationen, die für sie auch wirklich relevant sind, bereitzustellen. Doch ein CEM kann noch viel mehr Nutzen stiften: Serie: Customer Experience Management Erfolgreiches Customer Engagement Management (CEM) zielt darauf ab, die Beweggründe für das Handeln von Kunden zu erkennen und ihre Loyalität zu steigern. Diese Serie vermittelt die Grundlagen. Folge 1: Was ein CEM für den Webshop-Betreiber leistet (Ausgabe 22/2015) Folge 2: Auswahl von CEMTools und Einführung (Ausgabe 23/2015) CEM und Datenschutz Im World Wide Web nimmt Datenschutz eine immer größere und wichtigere Rolle ein. Dieser Aspekt muss natürlich auch bei der Anwendung von CEM berücksichtigt werden. Ein CEM-Tool sollte daher unbedingt die Möglichkeit bieten, an die jeweils gültigen Datenschutzbestimmungen individuell und flexibel angepasst zu werden. Und auch hier gilt: Ohne Zustimmung dürfen keine Kundendaten für die unternehmensinterne Nutzung gesammelt und gespeichert werden. Nach deutschem Recht ist zwar kein Opt-in, dafür aber eine Opt-out-Möglichkeit zwingend notwendig. Es muss also eine transparente Kommunikation seitens des Unternehmens sowie die Gelegenheit für den Kunden, seine Zustimmung jederzeit zurückziehen zu können, sichergestellt werden. Achtung: Die Sensibilität für das Thema „Datenschutz im Internet“ steigt bei Online-Kunden immer mehr. Diese werden CEM daher nur dulden, wenn sie daraus einen Mehrwert ziehen können. ∙ Verlorene Umsätze retten ∙ Bessere Beratung des Kunden am Telefon sicherstellen t4UÚSVOHFO CFJ 6TBCJMJUZ VOE 5FDIOJL erkennen Illustration: Phoenix Media E Verstehen, warum es nicht zum Kaufabschluss kommt Wenn beim Online-Einkauf Probleme auftreten – und das ist in der Praxis vergleichsweise häufig der Fall –, haben die Kunden, anders als beim Kauf im stationären Handel, keinen direkten Ansprechpartner, der ihnen behilflich sein kann. Oft brechen Online-Shopper dann den Kauf ab. Mit einem CEM-Tool könnte jeder OnlineHändler schnell und mühelos verstehen, was im Shop passiert. Dafür muss das Tool jedoch alle Kunden-Session-Daten im Shop erfassen. Eine unvollständige Erfassung von Kunden-Session-Daten ist zwar kostengünstiger, erhöht aber das Risiko, dass genau der Teil herausgefiltert wird, der die Schwierigkeit verdeutlichen würde. Sobald der Traffic erfasst und verarbeitet wurde, ermöglicht ein CEM-Werkzeug erste einfache Ad-hoc-Analysen, etwa die Analyse der Kaufabbrüche im letzten Schritt des Kaufprozesses. Features wie zum Beispiel die Erstellung von Reports und Dashboards dienen der Sofortanalyse auftretender Probleme und der Beurteilung, welche Auswirkungen sie auf den Unternehmenserfolg haben. So kann das Ausmaß bestimmt und die Aufmerksamkeit zunächst auf diejenigen Probleme gelenkt werden, die den größten Schaden verursachen. Voraussetzung für eine solche Analyse ist, dass eine aufgezeichnete Kundensession mittels einer Replay-Funktion visuell wiedergegeben werden kann. Denn in den meisten Fällen lässt sich nur über die visuelle Darstellung dessen, was der Kunde gesehen und erlebt hat, nachvollziehen, welche Schwierigkeiten er tatsächlich hatte und welche Hürden er zu überwinden versuchte. Natürlich kann sich niemand Tausende von Kundensessions per Replay-Funktion anzeigen lassen, um Erkenntnisse über die Interaktion der Kunden mit der Website, die Kundenbedürfnisse, die Benutzerfreundlichkeit und eventuelle Fehler einer Website zu erkennen. Deshalb nutzen die marktführenden CEM-Lösungen ihre eingebauten mächtigen und umfassenden Analysefunktionen, um für den Anwender automatisch genau die Kundensessions zu ermitteln und zu aggregieren, in denen relevante Ereignisse eingetreten sind. Zusätzlich wird der Anwender über 28. Oktober 26. September 2015 2015 22/15 20/15 INTERNET WORLD Business Report eines CEM-Tools: Wichtige Kennzahlen wie Anzahl und Grund von Kaufabbrüchen auf einen Blick das integrierte Frühwarnsystem in genau dem Moment alarmiert, in dem es zu solch einem Ereignis kommt. Für die Fehleranalyse ist es wichtig, den echten HTML-Code des Kunden wiederzugeben und nicht nur vereinzelte Snapshots der besuchten Seiten. Das Nachstellen einer Kundensession verschlingt Unmengen an Zeit, Ressourcen und damit Geld. Mit einem CEM-Tool gelingt dies wesentlich schneller und unkomplizierter. CEM-Tools, die mit Funktionen wie Heat Maps, Attention Maps, Formularund Link-Analysen sowie der Analyse und Prüfung, ob und wo eine Website vom Standard der Barrierefreiheit abweicht, angereichert werden, sind auch hilfreich, wenn es gilt, die Benutzerfreundlichkeit und Performance der Website zu optimieren. Und für folgende Optimierungsaspekte kann sich ein CEM-Tool ebenfalls als äußerst wertvoll erweisen: ∙ Seitenlayout und -design ∙ Content-Erstellung ∙ Marketingkampagnen (Newsletter, Recommendations etc.) ∙ Paid Search Links ∙ VOC-Programme t A/B- und MVT-Testing-Tools In Echtzeit: Hier zeigt das CEM-Tool, wie oft die Nutzer bei bestimmten Formularfeldern die Eingabe wiederholen damit das Angebot, ihren Einkauf doch noch zu realisieren. Ein CEM-Tool dient also nicht nur der Rettung verlorener Umsätze, es ist auch ein Mittel zur Verbesserung des Kundensupports. Effizientere Kundenberatung Ruft ein Kunde, der Probleme hat, beim Kundensupport an, kann der Mitarbeiter des Callcenters oft nicht sofort weiterhelfen. Ein CEM-Tool ermöglicht ihm dies jedoch. Mithilfe der Replay-Funktion kann er die Session der Kunden blitzschnell aufrufen und somit nachverfolgen, welche Fehlermeldung im System aufgetreten ist. Hat der Kundenberater eine CEM-Lösung zur Verfügung, hilft sie ihm, Zeit (verkürzte Time-to-Resolution) und somit auch Kosten einzusparen. Und für den Kunden ist es eine schnellere und effektivere Hilfe. Das wiederum führt zu einer höheren Kundenzufriedenheit und auch -loyalität und damit langfristig zu mehr Umsatz. Keine Macht den Durch Fokus auf Probleme verlorene Umsätze retten Wie bereits erwähnt kann ein CEM-Tool der Rückgewinnung von Kunden und somit auch der Umsatzsteigerung dienen. Doch wie genau funktioniert das? Mit einem CEM-Tool können nicht nur Probleme erkannt werden, es kann auch aufgezeigt werden, wer und vor allem wie viele Seitenbesucher von diesen betroffen sind. Durch die Aufzeichnung der Warenkorbgröße vor Kaufabbruch lässt sich schnell der genaue Umsatzverlust ermitteln. Dies hilft insbesondere der IT-Abteilung, den Fokus auf die wirklich wichtigen und gravierenden Schwierigkeiten zu lenken. Dadurch können diese möglichst schnell behoben werden. Erkannte und gemeldete Probleme werden direkt an die beteiligten Fachabteilungen weitergeleitet. Die Rückgewinnung der Kunden läuft dann über eine automatisierte oder eine manuelle Kontaktaufnahme. Die Kunden erhalten zum Beispiel eine Erinnerungsmail mit einem Rabattgutschein – und fehlerhaften Gutscheincodes Gutscheine sind ein beliebtes Instrument, um Nutzer auf die Website zu locken, um Neukunden zu gewinnen, aber auch um Bestandskunden zum erneuten Kauf zu animieren. Leider sind Werbeaktionen dieser Art zudem prädestiniert für technische Probleme aller Art. Es kann ein falscher Code übermittelt oder dieser kann vom Kunden falsch eingegeben werden oder die Codes können im Shop noch nicht aktiviert worden sein. Oftmals sind Gutscheincodes auch nur für bestimmte Regionen bestimmt und daher nicht für alle gültig. Der Newsletter jedoch wurde bundesweit versandt ... Alle diese technischen und organisatorischen Probleme führen beim Kunden zu Fehlermeldungen auf seiner Seite. Die Werbeaktion kann infolgedessen nicht den gewünschten Erfolg erzielen und hinterlässt so einen frustrierten Kunden. Auch hier kann eine rasche Fehlererkennung und -behebung den Schaden möglichst gering halten. Preise überwachen und automatisch festlegen Im Zusammenhang mit der Rettung verlorener Umsätze und Kunden kommt einem Thema besondere Bedeutung zu: der Möglichkeit, Preise zu überwachen und diese automatisch festzulegen. Das spielt vor allem für den Einzelhandel und den Tourismus eine wichtige Rolle. Fluggesellschaften können etwa mit einem CEMTool das Pricing der Booking Engine überwachen. Werden zuvor festgelegte Schwellenwerte unterschritten, geht sofort eine Benachrichtigung raus. Die zuständige Abteilung im Unternehmen kann dann eingreifen und die Preise anpassen. Aus den in diesem Beitrag beschriebenen Vorteilen einer CEM-Installation – von denen keineswegs alle aufgeführt wurden – ergibt sich folgender Nutzen für ein Unternehmen: ∙ erhebliche Kostenverringerung in der IT sowie im Kundensupport durch die Reduzierung des Zeitaufwands für Problembehebungen ∙ Steigerung von Kundenloyalität sowie -zufriedenheit gegenüber der Marke ∙ Ganzheitliche und kontinuierliche Weiterentwicklung des Online-Kanals sowie eine stetige Produkt- und Qualitätsoptimierung ∙ Steigerung der Conversion Rate ∙ Optimierung der Customer Retention Rate (Kundenbindungsrate) Der zweite Teil dieser Reihe wird die praktischen Fragen im Zusammenhang mit der Einführung eines CEM-Tools behandeln: Kriterien für die Auswahl, Vorgehen bei der Implementierung, erforderliche organisatorische Voraussetzungen im Unternehmen. ◼ Björn Kraus ist CTO beim Magento Gold Solution Partner und IBM Advanced Business Partner Phoenix Media in Stuttgart. www.phoenix-media.eu Rüdiger Reh ist IBM-Brand-Experte für Customer Experience Management bei IBM Deutschland. www.ibm.de 21 5 Tipps für ein effizientes Customer Experience Management 1. Legen Sie aussagekräftige und für das Unternehmen relevante Customer Experience KPIs fest und überwachen Sie diese kontinuierlich. 2. Prüfen und beheben Sie bekannte und erkennbare technische Probleme im Online-Shop proaktiv, etwa durch die Einrichtung eines Frühwarnsystems. 3. Holen Sie Kundenfeedback zur Customer Experience ein und setzen Sie dieses um. 4. Priorisieren Sie Customer-ExperienceProbleme anhand der Auswirkungen auf das Online-Geschäft, etwa auf die Conversion Rate oder den Umsatz, und beseitigen Sie diese. 5. Führen Sie regelmäßige, abteilungsübergreifende Ad-hoc-Analysen der Customer Experience durch und erarbeiten Sie gemeinsam Optimierungsmaßnahmen. ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business 26. xx. Oktober Monat2015 2015 22/15 x/15 Foto: Shutterstock / Graphic-line Hallo! Wohin geht die Reise? Ist die Zeit von Twitter abgelaufen oder beginnt mit Periscope gerade eine neue Ära für den Kurznachrichtendienst? er Mitbegründer von Twitter, Jack Dorsey, ist der neue CEO. Und Steve Ballmer, der ehemalige Microsoft-Chef, nutzt den Aktiensturz der Twitter-Aktie und kauft Anteile in Höhe von vier Prozent. Im Zuge der Umstrukturierung entlässt Twitter acht Prozent seiner Mitarbeiter – das sind 336 Stellen. Wer derzeit Neuigkeiten zu Twitter sucht, wird nicht nur in den Fachmedien, sondern auch in der Tagespresse fündig. Der Grund für die mediale Präsenz? Stellenabbau, Wechsel in der Führung, Wertverlust an der Börse. Jack Dorsey hat in den nächsten Monaten die Chance, die bestehenden Probleme zu beseitigen. Klar ist: Bei Twitter läuft nicht alles rund, aber auch nicht alles ist schlecht. D Breites Targeting-Portfolio „Pro Jahr setzt Twitter über eine Milliarde US-Dollar mit Werbung um“ Thomas de Buhr Managing Director bei Twitter Deutschland www.twitter.de mit In-App Advertising Insbesondere die Targeting-Möglichkeiten auf Twitter sind für Publisher und Unternehmen aus der Marketing- und Tech-Branche interessant. Ihre Zielgruppe ist auf der Plattform sehr präsent. „Werbungtreibende erreichen auf Twitter eine Klientel, die sehr medienaffin ist und Multiplikatorenstatus genießt“, bestätigt David Eicher, Inhaber der Kreativagentur Webguerillas. Die vorhandenen Optionen zur Eingrenzung der Zielgruppe sind vielseitig: von Follower-, über Geräte- und Key- word-Targeting bis hin zu Sprache und Geschlecht ist hier fast alles möglich. Im Gegensatz zu Facebook erscheint die Werbung auf Twitter unmittelbar im Newsfeed. „Da die Werbeformate direkt in die organischen Inhalte einfließen, ist Twitter besser aufgestellt als andere Plattformen, deren Anzeigen durch Adblocker unterdrückt werden können“, erklärt Thomas de Buhr, Deutschlandchef des 140-Zeichen-Dienstes. Weltweit gibt es im Oktober 2015 nach offiziellen Angaben 316 Millionen Nutzer, Bild-Chefredakteur Kai Diekmann überträgt Konferenzen live die mindestens einmal im Monat auf Twitter sind (siehe Grafik). Die Anzahl der lesenden, aber nicht registrierten User ist nochmals deutlich höher. Obwohl für den hiesigen Markt keine eigenen Zahlen ausgewiesen werden, können Advertiser „27,5 Millionen Menschen in Deutschland über Twitter-Werbeformate erreichen“, erklärt de Buhr. Wer auf die Twitter Audience Platform (TAP) zugreift, hat sogar die Chance, seine Botschaft rund 700 Millionen potenziell erreichbaren Nutzern zu verkünden. Über das TAP, ehemals Twitter Publisher Network, können Werbungtreibende ihre Zielgruppe über Twitter hinaus in Mobile Apps verfolgen. Konkret bedeutet das, dass zur Twitter-Reichweite noch Nutzer von Drittanwendungen hinzukommen. So lässt sich die Differenz zur Nutzerzahl erklären. Der Vorteil, so Eicher, liege einerseits in der Möglichkeit, die Reichweite stark zu steigern, andererseits in einem verhältnismäßig niedrigen Cost per View. Das gefällt auch Bastian Scherbeck. Er ist Managing Director Deutschland bei der Social-Media-Agentur „We are Social“ in München. „Durch die breiten Targeting-Möglichkeiten kann In-App Advertising über das TAP sehr spannend sein.“ Auch in puncto Nutzerbindung arbeitet Twitter massiv. Mit dem Format „Moments“ hat der Dienst seinen Nutzern (bislang nur in den USA) außerdem ein Tool zur Verfügung gestellt, das ihnen dabei hilft, Ordnung in den ungefilterten Nachrichtenstrom zu bringen. Das neue xx. Monat 26. Oktober 2015 2015 x/15 22/15 Das weltweite Nutzerwachstum auf Twitter von Q1/2010 bis Q2/2015 350 Monatlich aktive Nutzer in Millionen 300 250 200 Mit Sicherheit, einfach schnell. 150 100 50 0 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 2010 2010 2010 2010 2011 2011 2011 2011 2012 2012 2012 2012 2013 2013 2013 2013 2014 2014 2014 2014 2015 2015 Twitter generierte in den ersten beiden Quartalen 2015 kaum Nutzerzuwächse INTERNET WORLD Business 22/15 Tool ermöglicht es, gezielt den besten Twitter-Content zu bestimmten Themen oder Ereignissen zu finden und anschließend zu filtern. „In einem nächsten Schritt werden diese passiven Nutzer“, so hofft Thomas de Buhr, „in aktive Nutzer konvertiert.“ Kulturelle und sprachliche Hürden Trotz der berechtigten Euphorie und Aufbruchstimmung hat Twitter auch mit Problemen zu kämpfen. Das lässt sich bereits in den Statistiken zu den weltweit monatlich aktiven Nutzern (MAU) ablesen. Vom ersten zum zweiten Quartal 2015 stieg die Zahl der Nutzer gerade einmal um zwei Millionen (302 zu 304 Millionen MAU). Zum Vergleich: Trotz größerer Nutzerzahl und höherer Marktsättigung gewann Facebook 49 Millionen User hinzu (1,441 zu 1,49 Milliarden MAU). Insbesondere in Deutschland hat Twitter mit einer geringeren Verbreitung und niedriger Akzeptanz zu kämpfen. Einen Erklärungsansatz liefert „We are Social“Manager Scherbeck: „Einerseits gibt es den sprachlichen Hintergrund, Deutsch ist komplexer als Englisch, andererseits hat es kulturelle Hintergründe. Die Deutschen sind verschlossener als die Amerikaner.“ Die sprachliche Hürde entsteht, weil deutsche Wort- und Satzkonstruktio- Fakten und Informationen ∙ Der Kurznachrichtendienst Twitter kauft Periscope im März 2015. ∙ Sieben Monate nach der Übernahme hat Periscope mehr als 10 Millionen Nutzer. ∙ Per Knopfdruck kann auf Periscope ein Livestream gestartet werden. Zeitgleich wird der Link auf Twitter geteilt. Quelle: Statista 2015 nen häufig komplizierter und somit auch zeichenintensiver sind als englische. Für ihren Tweet bleiben Publishern und Advertisern häufig nur noch 90 Zeichen. Wenig Platz für eine aussagekräftige Botschaft. Doch das könnte bald vorbei sein. Twitter-CEO Dorsey hatte in einem Gespräch angedeutet, dass darüber nachgedacht wird, das Markenzeichen des Dienstes aufzugeben. Damit gäbe es zur SocialMedia-Konkurrenz kaum noch Unterscheidungsmerkmale. „Wenn Twitter witter seine 140-Zeichen-Begrenzung ng aufgibt, verliert es seinen USP“, fasst Scherbeck die Problematik zusammen. Webguerillas-Inhaber Eicher sieht die Risiken an einer anderen Stelle. „Das Problem ist, dass amerikanische Plattfomen generell darauf „Diese rein aus sind, klassische wirtschaftliche AusWerbeplätze zu vermarkten. richtung steht Twitter Eine individuelle Kooperation mit Unternehmen findet am Ende im Weg“ eigentlich nicht statt.“ Dabei wäre gerade dies ein Weg, den David Eicher Werbungtreibenden näherzuInhaber der Webguerillas, kommen. Agentur für alternative Großes Potenzial bietet da Werbeformen www.webguerillas.com die Livestreaming-App Periscope (siehe Kasten). Zwar gibt es auf der Plattform noch keine direkten Werbeformate, laut de Buhr sind diese aber bereits in Planung. Schon heute kann die Anwendung zur unkomplizierten Bewegtbildproduktion und zum Aufbau einer Fan-Base genutzt werden. „Periscope kann dem Unternehmen Twitter weiterhelfen, dem Produkt allerdings weniger“, meint Scherbeck. Ob Unternehmen das technische und kreative Know-how aufbringen, muss sich zeigen. Unabhängig von Periscope bleibt Twitter für Advertiser ein brisantes Thema. Über das, was passieren wird, werden wir sicher lesen – vielleicht auf Twitter. ◼ Christian Erxleben internetworld.de/erx DDoSAngriff? 24/7 Notfall-Hilfe 089/41 41 41 - 333 MYRACLOUD Ï dƈƅƆƏƆƆƋƋƆ##déƏƈƇƇƏƐƆ Ï RƍƐƈƌƋƆGƗƆƖƆƈƐƆƑƗ^ƆƏƇƏƌƅƆ Ï 6ƅƒƆƏƇµƄƏƑƅƈƌƏƈƇƇƇƋƋ Ï nƄ¤ƈƒƄƆƐƆƆƗƆƏ9ƇƏƐƏƑƊƐƑƏ Ï EƑƏƖƇƏƈƐƈƈƌƍƋƆƌƆƐƈƆƏƄƏæ#Mdƃ1^ç www.myracloud.com Ihrer IT-Infrastruktur. Made in Germany #ƈƆ LƕƏ dƆƅƑƏƈƐƕ 1ƌƄ6 ƈƐ ƆƈƆƏ ƗƆƏ ƓƆƋƐƓƆƈƐ ƇµƏƆƗƆ dƍƆƖƈƋƈƐƆ ƇµƏ ƗƈƆ ƄƓƆƏ ƒ ##déƏƈƇƇƆê L`GRn# ƈƅƆƏƐ 6ƅƒƆƏƇµƄƏƊƆƈƐ ƑƗ ƆƅƋƆƑƈƑƇµƏµƄƆƏǀƠêƠƠƠ#ƌƈê zƆƄƈƐƆƄƆƐƏƆƈƄƆƏè &éƌƌƆƏƅƆénƐƆƏƆƌƆè ƊƐƈƆéƑƗLƆƗƈƆƊƖƆƏƆƓƈƆ`ƆƈƆƏƑƆ ƒƆƏƐƏƑƆ ƗƆ ƗƆƑƐƅƆ dƈƅƆƏƆƈƐƆƔƍƆƏƐƆê L`GRn# ƅµƐƖƐ ƗƈƆ ƇƇƈƖƈƆƋƋƆ dƆƈƐƆ ƑƗƆƏƆƈƆƏƑêƗƆ ƑƗ ƑƗƆƊƖƋƆƏƈêƗƆ ƒƏ##déƏƈƇƇƆƑƗƕƄƆƏéjƆƏƏƏê Prozesse entsprechend BDSG und ISO 27001 ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 26. xx. Oktober Monat2015 2015 22/15 x/15 Foto: Shutterstock / Pixeldreams 24 Großer Zahlensalat Die Daten für die Reichweite im Netz sind auf den ersten Blick solide und transparent. Doch die Rankings von Agof und IVW schaffen teilweise mehr Verwirrung als Klarheit ehrmals im Jahr meldet sich eine freundliche Stimme am Telefon und befragt Zehntausende Bürger zu ihrer Internet-Nutzung. Die aufwendige Befragung soll liefern, was für eine sinnvolle Werbeplanung unumgänglich ist: solide Zahlen zur Nutzung digitaler Angebote. Das „Multi-Methodenmodell“ der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (Agof) ist komplex und wissenschaftlich auf dem letzten Stand. In die Zahlen fließen verschiedene Quellen ein: unter anderem eine technische Messung von Browsern und Apps, eine Erhebung direkt auf der Website oder App und die große, regelmäßige Telefonbefragung. Die Daten werden ausgewertet, fusioniert, gewichtet und ergeben dann repräsentative Zahlen für die Digital-Nutzung in Deutschland. Und seit die Agof auf der Dmexco ihre neuen Digital Facts vorgestellt hat, ist ein Handicap verschwunden: Es gibt jetzt überschneidungsfreie Gesamtzahlen für die stationäre und die mobile Digital-Nutzung. Doch ein Manko bleibt: In den Rankings der Agof und der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) werden teilweise Äpfel mit Birnen verglichen. Sogenannte „Multi-Angebote“ werden mit „Single-Angeboten“ in einen Topf geworfen. Schillerndstes Beispiel: Auf Platz eins des Rankings der jahrelang tonangebenden Agof Internet Facts (7/2015) thront seit Langem T-Online. Das ist auch bei den Digital Facts der Fall. Dort wird eine res- M Agof: Die neuen Digital Facts Schon 2014 wurden sie angekündigt: statistische Zahlen, die überschneidungsfrei und medienübergreifend Gesamtwerte für die stationäre und die mobile Nutzung in Deutschland ermitteln. Wenige Wochen vor der diesjährigen Dmexco wurden sie endlich vorgestellt, seit August 2015 sind die lange erwarteten Digital Facts verfügbar. Zusätzlich werden allerdings auch weiterhin die Daten für die stationären (Internet Facts) sowie die mobilen Zugriffe (Mobile Facts) separat ausgewiesen. Bei den einzelnen Rankings unterscheiden sich die vorderen Plätze teilweise, beim mobilen Ranking führt Gutefrage.net. Bei den Digital Facts und den Internet Facts sind die Nummer eins (T-online) und die Nummer zwei (Ebay.de) identisch. pektable Nettoreichweite von 59 Prozent angegeben, was etwa 31 Mio. Unique Usern entspricht. Zwar schneidet T-Online im mobilen Ranking deutlich schwächer ab und steht nur auf Platz acht, an der Gesamtwertung ändert das aber wenig. Faktisch jedoch ist T-Online.de mitnichten das erfolgreichste deutsche Digital-Angebot. In die Zahlen fließen noch 19 Schwesterportale ein: von Autoscout24.de über Einfachtierisch.de, Erotic-lounge.com bis Zuhause.de. Auch die mobilen Präsen- „Wie ein Vermarkter sein Portfolio zusammenstellt, bleibt ihm überlassen“ Jürgen Sandhöfer Mitglied des Vorstands Arbeitsgemeinschaft Online Forschung e.V. (Agof) www.agof.de zen verschiedener Angebote werden hier einbezogen, unter anderem die Mobile Enabled Websites sowie die SmartphoneApps von Autoscout24 und Immobilienscout24. Das allerdings geht aus der Liste des Agof-Rankings nicht hervor. Aufklärung verschafft erst ein Blick auf die Webseite der IVW, die Visits und Page Impressions statt wie die Agof Unique User misst. Ein großes „A“ hinter einigen Angeboten signalisiert, dass es sich um ein MultiAngebot handelt. Ein Popup-Fenster verrät dann, wie viel Prozent das „namensgebende“ Angebot zu den Gesamtzahlen beisteuert und welche „Angebots-Bestandteile“ noch mit eingerechnet werden. So steuert etwa das namensgebende Angebot T-online.de nur 35 Prozent der PIs zum „T-Online Contentangebot“ laut IVW bei. Und Immobilienscout24. de ist für 32 Prozent gut, bei Autoscout24.de sind es 18 Prozent. Man halte sich an die Richtlinien von IVW und Agof erklärt Ralf Baumann, Vice President T-Online.de & Audience Products. Und diese besagen, dass bei zusammenhängenden und aufeinander verweisenden Netzwerken eine Gesamtzahl angegeben werden kann, sofern das Verhältnis der Angebote offensichtlich sei. „Unsere Angebote sind untereinander stark vernetzt. Wir kennzeichnen alle Websites klar ersichtlich auf der Startseite oben rechts mit dem Zusatz ,powered by T‘. Dies ist auch für Werbekunden ein klarer Vorteil, da ei- xx. Monat 26. Oktober 2015 2015 x/15 22/15 25 Online-Angebote: Top 5 der Agof Digital Facts T-Online 31 Mio. 58,7 % Ebay.de 20,2 Mio. 38,3 % Gutefrage.net 20,1 Mio. 38 % Wetter.com 18,8 Mio. 35,5 % Bild.de SUCHMASCHINEN OPTIMIERUNG 18,6 Mio. 35,1 % Unique User Nettoreichweite Mehr als die Hälfte aller deutschen Internet-Nutzer wird von T-Online erreicht. Dazu gehören aber 19 weitere Angebote, die mitvermarktet werden INTERNET WORLD Business 22/15 ne gezielte Ansprache der Zielgruppen ermöglicht wird.“ Bei etwa der Hälfte der Angebote in den Top 100 der Agof handelt es sich um solche Multi-Angebote. Beim Multi-Angebot „Sixx“ der Pro-Sieben-Sat1-Gruppe macht das namensgebende Sixx.de 23 Prozent des Traffics aus. Der Löwenanteil, knapp 65 Prozent, kommt vom Quiz- und Testportal Testedich.de. Beim Vertical „Business & more“ der RTL-Tochter Netzathleten werden nur 0,1 Prozent über das namensgebende Portal generiert, 46 Prozent des gemessenen Traffics hingegen kommt über das Online-Wörterbuch Babla zustande. Kritik wegen fehlender Vergleichbarkeit Dass sich einige Marktteilnehmer für die Option Multi-Angebot entscheiden, habe verschiedene Gründe, meint Jens Schröder, Zahlenexperte von 10000flies.de und Branchenbeobachter beim Medienblog Meedia: „Neben dem Tricksen, um in den Rankings besser dazustehen, sind es auch ganz praktische Gründe. Vertikale Vermarktungsnetzwerke zum Beispiel zählen den Traffic aller ihrer Partner-Websites zusammen, weil sie sie auch gemeinsam vermarkten.“ Schröder hält davon wenig. Sobald mehrere Medien zusammengezählt und mit einer einzelnen Konkurrenz-Website in Relation gesetzt werden, fehle die Vergleichbarkeit und Chancengleichheit. Und wieso lassen IVW und Agof die Praxis eigentlich zu? „Das IVW-Verfahren zur Feststellung der Nutzungsdaten von Digital-Werbeträgern beruht auf Regelwerken, die von Vertretern der Marktpartner im Organisationsausschuss OnlineMedien der IVW konsensual vereinbart werden“, meint Gerhard Gosdzick, Pressesprecher der IVW. Dem Wunsch der Anbieter, auch den Traffic zugehöriger Portale in ein namensgebendes Angebot eingehen zu lassen, habe die Nutzerseite, also Agenturen und Werbungtreibende, zugestimmt. Quelle: Digital Facts 7/2015 der Agof Die Agof-Daten sollen eine qualitative Mediaplanung ermöglichen, sagt Vorstandsmitglied Jürgen Sandhöfer. Richtschnur sei, was für die Vermarktungspraxis notwendig oder sinnvoll erscheint. Und das wissen die Anbieter am besten: „Wie ein teilnehmender Vermarkter sein Angebotsportfolio zusammenstellt beziehungsweise gestaltet, bleibt ihm selbst überlassen. Für alle gelten dabei die gleichen und daher objektiven Rahmenbedingungen, auf die sich die Mitglieder geeinigt haben.“ Zudem sei es gelebte Praxis, im Auswertungs- und Planungsprogramm TOP der Agof Bestandteile von Multi-Angeboten als Belegungseinheiten anzulegen und so transparente Zahlen zur Verfügung zu stellen. Zahlenexperte Schröder glaubt, dass es im Interesse aller Beteiligten sei, die kritisierten Regelungen in den IVW-Gremien zu beerdigen. Die Zahlen könnten künftig ausschließlich getrennt ausgewiesen – oder die Teilnehmer einer neuen IVWKategorie „Multi-Angebote“ nicht mehr direkt mit „ehrlichen“ Einzelangeboten verglichen werden. Die momentane Situation führe zu einem seltsamen Effekt: „Letztlich ist es bizarr, dass ausgerechnet das vermeintlich am besten zu vermessende Medium – das Netz – durch solche Methoden schwammige Zahlen liefert.“ ◼ SUCHMASCHINEN WERBUNG CONTENT MARKETING TEXTE FÜR ONLINESHOPS Stefan Mey SOCIAL MEDIA WERBUNG „Es wäre im Interesse aller, die kritisierten Regelungen zu beerdingen“ Jens Schröder, 10000flies.de www.10000flies.de CONVERSION-RATE OPTIMIERUNG www.eology.de ONLINE-MARKETING 26 INTERNET WORLD Business 26. xx. Oktober Monat2015 2015 22/15 x/15 Ranking der DigitalVermarkter 1 Interactive Media CCSP 2 United Internet Media 3 Ströer Digital 4 Media Impact NettoReichweite Mio. Unique User 37,8 35,6 35,3 35 5 Sevenone Media 34,3 6 Forward Ad Group 33,7 7 IP Deutschland 28,4 8 OMS 28,0 9 G+J eMS 26,6 10 Ebay Advertising Group Deutschland 24,4 Foto: Shutterstock / Faber14 Vermarkter Das nächste Ranking der Agof wird deutlich anders aussehen INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: Agof e.V. / Digital Facts 2015-07; Basis: 102.571 Fälle (Nutzer mobiler und/oder stationärer Angebote, in den letzten 3 Monaten) Branche im Umbruch Übernahmen, Kooperationen, Neugründungen: In der Vermarkterlandschaft wird gerade kräftig umgebaut. Vorboten einer Konsolidierungswelle? iel diskutiert wird derzeit über Ströer Digital: Der Vermarkter aus Köln hat mit der Telekom-Tochter Interactive Media und der OMS gerade zwei große Konkurrenten übernommen – diese Übernahmen machen ihn zur unangefochtenen Nummer eins unter den Digital-Vermarktern. Solche Storys zählen selbst in der hektischen Online-Branche nicht gerade zum Alltag. Dabei ist es nicht die Causa Ströer allein, die derzeit für mächtig Wirbel im Vermarkter-Ranking sorgt. Zahlreiche Vermarkter haben sich in den vergangenen Wochen umbenannt, schmieden neue Allianzen, suchen eine veränderte Positionierung oder tauchen gar als neuer Anbieter am Markt auf. Beispiel Scout24 Media. Die neu gegründete Unit der Scout24-Gruppe vermarktet seit Kurzem die Marktplätze Immobilienscout24, Autoscout24 und Financescout24. Bislang haben sich die Portale selbst vermarktet, für den übergeordneten Verkauf war Interactive Media zuständig. Doch im Zuge des Börsengangs der Scout24-Gruppe hatte man die 50 Vermarktungsexperten der einzelnen Häuser zu einer Einheit zusammengefasst. Addiert man die Unique User der drei Portale, so entsteht ein neuer Player, der aus dem Stand zu den Top Ten der Arbeitsgemeineschaft Online Forschung (Agof) zählt. Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele der verantwortlichen Manager. „Mit Scout24-Media wollen wir eine Spitzenposition auf dem europäischen Markt für V „Wir werden noch weitere Veränderungen in der Vermarkterlandschaft sehen“ Marc Hundacker, Vice President Sales, Scout24 Media www.scout24media.de Otto Media Group: Die Allianz mit Media Impact zielt auf Frauen ab digitale Medien und Display-Advertising einnehmen“, sagt Ralf Weitz, Vice President Marketing. Während Scout24 Media das Agof-Ranking neu betritt, verabschiedet sich daraus ein alter Bekannter: Microsoft Advertising. Der Vermarkter verbündet sich mit AOL und fungiert ab sofort als AOL Germany. Obwohl damit ein Reichweitengewinn verbunden ist – beispielsweise durch die Zweitvermarktungsrechte an der Huffington Post – will man sich nicht mehr in der Agof-Vermarkter-Liste zählen lassen. Man fühle sich dort nicht richtig abgebildet, so AOL Germany-Chef Markus Frank. Die Werbemittel in der MicrosoftSpielekonsole Xbox werden dort nicht erfasst. Außerdem sei die Agof eher ein Instrument für die klassische Mediaplanung, automatisierte Werbung werde dagegen nicht berücksichtigt. AOL Germany verfolgt zweigleisige Strategie Beim Programmatic Advertising sieht sich der neue Vermarkter, der auf den Strukturen von Microsoft Advertising aufsetzt, gut aufgestellt. Der AOL-Konzern hat in der Vergangenheit einige technologische Dienstleister zugekauft. Markus Frank verfolgt deshalb mit AOL Germany eine Strategie mit zwei Stoßrichtungen: die Vermarktung von werblichen Umfeldern und den Einsatz technologischer Lösungen, zu denen beispielsweise der Adserver Adtech sowie verschiedene Datenmanagement-Systeme für den automatisierten Mediahandel zählen. Bei AOL heißt diese Strategie „Culture & Code“. Auch Otto Group Media, der erst im Mai neu gegründete Vermarkter der Otto Group, sucht sich Verbündete und kooperiert seit Kurzem mit Media Impact. Die beiden legten soeben das Angebot „Female Connection“ auf. Darunter fallen sowohl Shopping-Seiten der Otto Group wie auch Webseiten von Axel Springer, die vornehmlich von einer weiblichen Zielgruppe aufgesucht werden. Solche Kooperationen werden kein Einzelfall bleiben. „Die Konsolidierung hat sich seit Jahren angedeutet. Der Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen“, sagt Markus Frank. „Wir werden sicherlich noch weitere Veränderungen in der Vermarkterlandschaft sehen“, meint auch Marc Hundacker, Vice President Sales bei Scout24 Media. Die Nummer zwei im Markt, United Internet Media (UIM), betrachtet die Entwicklung gelassen – obwohl der Abstand zum Marktführer wächst. Geschäftsführer Rasmus Giese: „Mit unserer Reichweite, unserem Quality Targeting und der Performance unseres Inventars sind wir bei den meisten Online-Werbungtreibenden fester Bestandteil im Mediaplan.“ ◼ Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business 27 Programmatic Love Vorgestellt von Axe kombiniert in der neuesten Kampagne einen Klassiker mit der Technik von heute omeo und Julia – eine der berühmtesten Liebesgeschichten aller Zeiten. Ein Klassiker, den die brasilianische Agentur Cubocc kürzlich in einer Kampagne für die Deodorantmarke Axe neu interpretiert hat. Die Agentur gibt für sich den Claim „The Post-Advertising Agency“ aus und macht dem Namen alle Ehre. Die Programmatic-Creative-Kampagne „Romeo Reboot“ setzt neue Maßstäbe für Kreative. Sie besteht aus vier zwölfminütigen Kurzfilmen, abgestimmt auf vier unterschiedliche Zielgruppe. Mal sieht man die romantische Begegnung eines Liebes- R Torben Heimann Managing Director DACH Improve Digital www.improvedigital.com Steckbrief ∙ Auftraggeber: Unilever für die Marke Axe ∙ Agentur: Cubocc ∙ Zeitraum: Juni 2015 bis Ende September 2015 ∙ Kanäle: Online, DOOH, Kino paares, andere Versionen drehen sich um die dunkle Seite eines unscheinbaren Krawattenträgers aus dem Großraumbüro oder einen Taxifahrer, der bei einer nächtlichen Fahrt einen ganz besonderen Fahrgast mitnimmt. Der Protagonist ist stets eine moderne Interpretation von Shakespeares wohl bekanntester Figur – das beworbene Produkt Unerfüllte Sehnsüchte sorgen oftmals für Probleme rückt dabei in den Hintergrund. Für jeden dieser Kurzfilme gibt es jeweils 25.000 unterschiedliche Zusammensetzungen. Insgesamt kommt die Kampagne also auf die unvorstellbare Summe von 100.000 Varianten, die je nach Interessenlage, Alter und diversen anderen Determinanten datengetrieben abgestimmt auf den User ausgespielt werden. Damit ist sie ein Musterbeispiel an Storytelling und Entertainment und ein gutes Vorbild für europäische Agenturen, die ihre Arbeit aktuell ohnehin an eine Zukunft mit Programmatic Advertising anpassen müssen. Ich freue mich schon auf ähnliche Kampagnen in Deutschland. ◼ Bedrohlich: Wenn die Liebe zum Verhängnis wird Foto: Cubocc ∙ Kampagne: Romeo Reboot Das Plakat im Kinoformat verbindet den Reiz und die Gefahr einer Liaison Zärtlich: Die Gefühle eines verliebten Paares Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister Ambuja Cement Zement-Kampagne, die zum Viral wurde (mehr als 300.000 Views nach einer Woche), mit der indischen Wrestling-Legende „The Great Kali“ Publicis South Asia Grundfos Pilot Hamburg Apple Sechs 15-sekündige Werbevideos (u.a. in TV und auf Youtube) zeigen die Funktionen der Apple Watch; zunächst nur in den USA, weltweite Ausspielung geplant TBWA Media Arts Start einer B2B-Kampagne, die die Vorteile der intelligenten Pumpensteuerung des dänischen Spezialisten beschreibt (u.a. Bewegtbild, Kampagnen-Website, Newsletter und Display) Honor Collaborative-Marketing-Kampagne für das neue Smartphone-Modell Honor 4X: mit Community-Building, Dialog auf sozialen Medien und Online-Befragungen von Digital Natives Trnd Klosterfrau Melissengeist Positionierung als Universalheilmittel durch die neue Bewegtbildkampagne (TV und Online) mit dem Claim „Klosterfrau. Weil Natur natürlich hilft“ Zum goldenen Hirschen Saturn Markenkampagne für den Eletronikhändler mit der Werbefigur Tech-Nick (u.a. TV, Radio, Social Media); Fokus liegt auf der Content-Plattform „Techtalk“ Serviceplan Hamburg Café Royal Serviceplan Deutschlandoffensive der Schweizer Kaffeemarke mit Robbie Williams als Testimonial über Suisse Plakat- und TV-Werbung sowie Verbreitung über mehrere Social-Media-Kanäle Charles Vögele Der Schweizer Modehändler startet eine internationale Dachkampagne für die neue Kollektion. TV- und Youtube-Spots sowie Anzeigen sollen zudem Aufmerksamkeit für die Marke schaffen. Scholz & Friends Dropbox Erste Kampagne des Online-Cloud-Speichers mit dem Titel „Creative Freedom“; Kanäle: OOH, Radio, Print und Online 72andSunny TECHNIK INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Foto: Thomas Unterberger 28 Boris Schärf Gründer und Geschäftsführer von Adverserve Foto: Shutterstock / Mathias Rosenthal www.adverserve.com Einfachere Bearbeitung von Profildaten Adverserve berät große österreichische Publisher zu Adtech-Lösungen. Seit Anfang 2015 arbeitet das Unternehmen mit verschiedenen DataManagement-Plattformen (DMP), zum Beispiel mit Krux, Semasio und The Adex. Wie würden Sie die Aufgabe einer DMP beschreiben? Boris Schärf: Eine DMP bietet die einfachere Bearbeitung von Profildaten und eine bessere Übersicht. In der Regel sind sie gut mit Demand-SidePlattformen vernetzt. Was kostet der Einsatz einer DMP? Schärf: Wie im Adserving üblich, wird nach einem Tausend-Kontakt-PreisModell abgerechnet. Der TKP-Aufpreis, der bei der Nutzung einer DMP anfällt, liegt zwischen 0,1 bis 10 Cent pro Tausend-Kontakt-Preis. Wenn die DMP Daten für eine DSP bereitstellt, steigen die Kosten auf 20 bis 25 Cent pro TKP, was relativ hoch ist. Hinzu kommt noch der Preis für den Adserver, denn DSP haben in der Regel schwache Adserver-Fähigkeiten. Stehen die Kosten im Verhältnis zum Ergebnis? Schärf: Wenn man gute Profile bildet und targeted, bringt es das Fünf- bis Zehnfache an Performance. Welche Schwierigkeiten gibt es beim Einsatz von DMP? Schärf: Eine DMP ist nur Technologie, also ein Verwaltungssystem. Häufig wird die Datenqualität vergessen. Das System benötigt dauerhaft gute Daten, damit ein qualitativ hochwertiges Targeting entsteht. Leider macht sich kaum jemand Gedanken, wie man an gute Daten kommt. Profile nutzbar machen Zahlreiche Adtech-Firmen haben auf einmal Data-Management-Plattformen im Portfolio. Was steckt hinter dem Hype um das neue Tool, das Marketing mit Big Data erst ermöglicht? enn Daten im digitalen Zeitalter das neue Öl sind, dann sind DataManagement-Plattformen die neuen Raffinerien, in denen dieser Rohstoff für die Nutzung aufbereitet und verfeinert wird. Die Bezeichnung Data Management Platform (DMP) wurde vor einigen Jahren zeitgleich mit den Bezeichnungen für die Player im automatisierten Handel von Display Ads geprägt. Neben SupplySide- und Demand-Side-Plattformen (DSP) entstanden auch Data-Management-Plattformen. Mit ihnen werden Nutzerdaten zentral gesammelt, segmentiert und für Targeting und Personalisierung im automatisierten Echtzeithandel von Display-Werbung genutzt. Im datenbasierten Marketing spielen sie eine zentrale Rolle, weil sie Nutzerprofile bereitstellen. Ohne DMP könne man zwar digitale Prozesse analysieren, die Ergebnisse können aber nicht im eigenen Marketing nutzbar gemacht werden, meint Dino Bongartz, CEO von The Adex, einem Berliner DMPAnbieter. Seit die Bedeutung der Datenauswertung für Werbe- und Personalisierungszwecke so stark gestiegen ist, bieten die unterschiedlichsten Adtech-Firmen DataManagement-Plattformen an – allen voran die Anbieter von großen MarketingClouds wie Adobe oder Oracle, aber auch traditionelle Targeting-Anbieter wie Nugg Ad, Demand-Side-Plattformen wie Mediamath oder eben spezialisierte TechUnternehmen wie The Adex. Teradata hat gerade Mitte Oktober 2015 seine neueste Version der Marketing Cloud vorgestellt, die Neuheit: die Integra- W tion der Data-Management-Plattform FLX one. Die DMP bilde die Datenbasis für die Teradata Marketing Cloud, so das Unternehmen. Die Aufgabe solch einer zentralen Speicherschicht ist die Zusammenführung von Profil-Informationen aus den unterschiedlichsten Kanälen, um eine umfassende Sicht auf die Nutzer und ihre Kontaktpunkte mit einer Marke zu erhalten. User-ID für die Zuordnung Wenn sich ein Kunde beispielsweise im Online-Shop oder über einen SocialMedia-Account in eine App oder einen Webservice einloggt, wird dieses Log-in gehasht und in einer Data-ManagementPlattform gespeichert. Es ist schwierig, das Fachwort „Hashing“ auf Deutsch zu übersetzen. Martin Hubert, CEO von Nugg Ad, erläutert, was damit gemeint ist: „Hashing ist ein Ein-WegVerschlüsselungsverfahren. Die verschlüsselte E-Mail-Adresse kann man nicht wieder herstellen.“ Aus dem Hashing oder über Cookies wird eine User-ID abgeleitet und weitere Informationen zu genau dieser User-ID werden in der Data-Management-Plattform abgelegt. So können auch Daten von unterschiedlichen Geräten einer User-ID zugeordnet werden. Marketer erhalten ein Bild der unterschiedlichen Touchpoints, also von den Webseiten, Apps oder auch Offline-Kontaktpunkten, die ein Nutzer oder Kunde ansteuert. DMP-Anbieter erklären, dass ihre Tools jegliche Art von Daten wie Display, Social, Search, CRM- oder Analytics-Daten zusammenführen können. Wie leicht die Integration von strukturierten und unstrukturierten Daten in einem Tool in der Praxis ist, wird sich im Einzelfall zeigen. Was heute unter dem Begriff DMP angeboten wird, ist höchst uneinheitlich, umfasst aber im Kern Elemente eines leichtgewichtigen Data Warehouse, meint Sebastian Amtage, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Btelligent. Bei Data-Management-Plattformen wandert zwar die Datenhaltung in die Cloud, doch die Probleme des Zusammenführens der Daten bleiben die gleichen, sagt Amtage; „Da wird etwas als ‚out-of-the-box‘ verkauft, das im Hintergrund noch viel Arbeit machen kann.“ Natürlich würden die Anbieter versprechen, dass die Datenintegration einfach sei, doch die echten Probleme kämen jeweils im Projekt. Ein weiterer Knackpunkt aus seiner Sicht: Zwar lassen sich mit einer DMP Profile von Online-Nutzern erstellen, doch was passiert dann weiter mit diesen? „Welchen Nutzen generiert ein solches Profil?“, fragt Amtage. Die Ableitung logischer Schlüsse daraus komme nicht einfach aus einer Box. Auf die Frage, was denn der Unterschied zwischen einer Data-Management-Plattform und einem Data Warehouse sei, hat Gareth Ouellette, Vice President bei Mediamath, eine klare Antwort. Data Warehouses sammeln Offline-Daten und sind der zentrale Aufbewahrungsort für ein breites Spektrum wie Verkaufs- und Transaktionsdaten, Preisangaben, Inventar, aber auch Daten zu Mitarbeitern oder 26. Oktober 2015 22/15 Produkten. Im Gegensatz dazu sei es die Aufgabe von DMP, Daten zusammenzuführen und zu verwalten, um sie für Entscheidungen und Aktionen einzusetzen. Dazu zählen Targeting, Zielgruppenanalyse und Attributionsmodelle in eigenen Kanälen und in bezahlten Werbekanälen von Dritten. Die DMP-Anbieter führen als Argument an, dass Data-Management-Plattformen das Fundament für datengesteuertes Online-Marketing seien. „Marktteilnehmer, die ihre Daten optimal nutzen und veredeln wollen, brauchen eine DMP, um wettbewerbsfähig zu sein und zu bleiben“, sagt Hubert von Nugg Ad. Differenzierung nicht leicht Eine Differenzierung der Anbieter ist nicht nur deshalb schwierig, weil alle behaupten, Daten jeglicher Art integrieren zu können. Sie wenden sich auch alle an die gleichen Zielgruppen, vorwiegend Werbungtreibende und Publisher. „Der Einsatz einer DMP ist für Marketer sinnvoll, die ihre Werbeausgaben im Akquisitionsmarketing optimieren und neue Zielgruppenpotenziale erschließen möchten. Für Publisher kann die Lösung zur optimalen Vermarktung ihrer Werbeplätze dienen“, erläutert Sebastian Fleischmann, Sales Director DACH für die Marketing Cloud bei Oracle. Deren „Herzstück“ sei die große Auswahl der angebundenen Mediaund Analytics-Partner. Dadurch können INTERNET WORLD Business Kunden Zielgruppensegmente jederzeit in Echtzeit übergeben, beispielsweise an eine Demand-Side-Plattform, die auf entsprechende Ad Impressions bietet. François Genon-Catalot, Senior Digital Strategist bei Adobe Systems, nennt das „Cross-Device-Feature“ des Audience Managers von Adobe als Alleinstellungsmerkmal. Das Tool könne mit Informationen von verschiedenen Geräten und Quellen Anwenderprofile erstellen, sodass die Unternehmen die Customer Journey genau nachvollziehen können. Das gelingt dann, wenn sich der User mit dem gleichen Login auf den Geräten einloggt. Nugg Ad nennt als Alleinstellungsmerkmal seiner DMP die Kombination aus marktrelevanten Daten und MachineLearning-Technologie zur Reichweitenverlängerung sowie die Veredelung von Datenbeständen. Als Managed-ServiceAngebot erbringen Nugg-Ad-Consultants Dienstleistungen wie die Einrichtung von Zielgruppen oder die Datenweitergabe an SSP oder DSP. Die Zugriffsmöglichkeiten für Kunden werden in diesem Jahr ausgebaut. Über einen „Segment Builder“ können die Kunden selbst Datenquellen kombinieren und Zielgruppen definieren. Mediamath nutzt die eigene IdentityManagement-Lösung, um einen umfassenden Blick auf die Nutzer zu ermöglichen. User-Profile bleiben nicht permanent in einem bestimmten Segment, sondern werden je nach Nutzeraktivität in Echtzeit „frisch“ eingeteilt. Die Kunden können eine neue Segmentierung vornehmen und diese innerhalb kürzester Zeit aktivieren, erklärt Ouelette von Mediamath. Da das Unternehmen sowohl eine DMP als auch eine Demand-Side-Plattform betreibt, gebe es bei der Datenübergabe keine Verluste oder Verzögerung. Ignition One wirbt mit der flexiblen Integrierbarkeit seiner Data-Management-Plattform in bestehende Systemlandschaften und ebenfalls mit der sekundenschnellen Zielgruppensegmentierung. Dino Bongartz von The Adex betont, dass The Adex der einzige europäische Dienstleister mit deutscher Technologie sei, der global unter den europäischen Datenschutzbestimmungen arbeite. „Wir sind gemäß deutscher Datenschutzgesetze und europäischer Datenschutzrichtlinien vollständig datenschutzkonform.“ Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshof zu Safe Harbor habe das für europäische Kunden eine besondere Bedeutung. Boris Schärf, Geschäftsführer von Adverserve, einem Adtech-Beratungsunternehmen, arbeitet seit Anfang des Jahres mit DMP (siehe Interview links). Sein erstes Fazit: „Deren Einsatz ist die richtige Entscheidung, aber das beste Werkzeug hilft nichts, wenn ich nicht weiß, wie ich es am besten einsetze.“ ◼ 29 Glossar Data-Management-Plattformen positionieren sich als zentrale Sammelstelle für unterschiedliche Daten. Sie unterscheiden folgende Datentypen: First-Party-Daten Alle Daten zu Kunden und Nutzern, die das Unternehmen auf eigenen Webseiten oder Apps erhebt, sowie eigene Kundendaten aus dem Customer-RelationshipManagement (CRM). Second-Party-Daten Daten von Kooperationspartnern, die ihre Daten mit dem jeweiligen Partner austauschen. Third-Party-Daten Daten, die von Drittanbietern wie Schober, Acxiom oder Exelate hinzugekauft werden, um die eigenen Daten anzureichern. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Verschiedene Data-Management-Plattformen kurz vorgestellt (Auswahl) Name der Lösung Beschreibung Welche Arten von Daten werden gespeichert? Wie funktioniert der Datenabgleich? Zielgruppe für die DMP? Kosten/Abrechnung Adex DMP Ein eigenständiges Tool, das in vielen Third-Party-Systemen integriert ist Daten aller Art wie Firstund Third-Party-Daten, Social- oder Analytics-, Offline-, CRM- oder Newsletter-Daten Gehashte User-Daten von verschiedenen „Touchpoints“ werden an die DMP übertragen Werbungtreibende, die digital werben, Daten- und Technologiedienstleister, Publisher Software-as-a-Service: Kunden zahlen monatlich eine Lizenzgebühr Adobe Audience Manager Eigenständiges Tool, kann mit externen Tools und mit Adobe-Marketing-CloudLösungen integriert werden Es werden nur nicht personenbezogene Daten gespeichert wie Web-Analytics-, Social-, Mobile-, anonymisierte CRM-Daten Mit Synchronisierung zwischen der „Audience Manager ID“ und der gehashten CRM- oder Datenbank-ID Advertiser oder Publisher im Enterprise-Segment Transaktionsorientiertes Preismodell Ignition One Data Management Platform Die DMP kann als eigenständiges Tool oder im Verbund mit anderen IgnitionOne-Produkten genutzt werden Daten aller Art wie Display, Social, Search, CRM, Onsite, E-Commerce Über sogenannte Unique User Profiles: Daten werden unter einer „Master Profile ID“ aggregiert Unternehmen, deren Daten auf heterogene Datenpools verteilt sind und die Daten integrieren wollen Einmalige Implementierungskosten und laufende Kosten abhängig von der Zahl der Profile sowie den aktivierten Kanäle Mediamath Terminal One Audience Management Die DMP ist Teil des „Terminal One Marketing Operating System“, einer Demand-Side-Plattform Daten zu Konsumenten wie First-, Second- und ThirdParty-Daten, Offline- und Transaktionsdaten Eigenes IdentityManagement Werbungtreibende, Agenturen und Publisher Kosten variieren je nach Kunde Nugg Ad Data Market Place Die DMP läuft im „Managed Service“ und ist die Basis des Nugg-Ad-AudienceAngebots Verarbeitung aller Datenarten, sofern die Unternehmen datenschutzkonform agieren Über Cookies oder Server2Server mit vorangegangenem ID-Synching, Common Keys, „hashed“ E-Mail- oder anderen Adressen Die Supply- und DemandSeite für klassisch digitale oder programmatische Kampagnenbuchungen Ein vorab vereinbarter Teil des Umsatzes der Kampagne wird an Nugg Ad ausgezahlt Oracle Data Management Platform (Bluekai) Die Oracle Data Management Platform ist Bestandteil der Oracle Marketing Cloud Daten aller Art wie First-, Second- und Third-PartyDaten, Offline-, Transaktionsdaten oder CRM-Daten Oracle führt über den „IDGraph“ anonymisierte und bekannte Daten für jeden Konsumenten in ein individualisiertes ID-Graph-Profil zusammen Werbungtreibende und Publisher Das Pricing richtet sich nach den aktivierten Datensegmenten und welche Kanäle für die Aussteuerung benutzt werden INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: eigene Recherche/Unternehmensangaben TECHNIK 30 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Das Ende der Flash-Ära Flash gilt als veraltet und unsicher, HTML5 heißt die Zukunft. In der Ad-Tech-Branche läuft der Umstieg auf Hochtouren or knapp zwanzig Jahren, als das Internet noch statisch war und nd blinkende Werbebanner aus animierten en Gifs bestanden, eröffnete Flash neue Welten: omedia Die Technologie, einst von Macromedia auft, entwickelt, später von Adobe gekauft, meermöglichte es Grafikern, multimediale und interaktive Inhalte res-pektive Werbebanner zu bauen. Doch mittlerweile ist die Technologie in die Jahre gekommen und gilt als nicht mehr zeitgemäß. Auf Smartphones und Tablets sorgen Flash-Inhalte häufig für Probleme, auf mobilen Apple-Geräten sind sie generell nicht möglich. Da mobile Werbung an Bedeutung gewinnt, ist das ein Ärgernis für Werbungtreibende. Zudem beeinträchtigt die proprietäre Technik die Ladegeschwindigkeit der Seiten, denn die Inhalte werden über den Flash-Payer als Plug-in abgespielt. Obenndrein verursacht sie einen hohen hen Stromverbrauch, was sich vor allem em in der verkürzten Akkulaufzeit bei Laptops bemerkbar macht. Und: Durch die ie hohe Verbreitung ist Flash ein beliebtes eliebtes Angriffsziel von Hackern und damit mit ein großes Sicherheitsrisiko. Allein in diesem Jahr kam es mehrfach zu gravierenden erenden Sicherheitslücken. Als Konsequenz daraus haben verschiedene Player im Markt reagiert: Im Juli hat Mozilla in seinem Firefox-Browser FlashInhalte blockiert, der Nutzer musste das Abspielen bis zum Browser-Update jedes Mal explizit erlauben. Auch Google filtert seit September für seinen Chrome-Browser unwichtige Flash-Inhalte aus. Ziel ist, den Stromverbrauch „signifikant zu reduzieren“, so Google. „Das war nicht nur der Tropfen, sondern das Glas, das das Fass zum Überlaufen brachte und den Ausstieg V „Es ist großartig, dass die künstliche Trennung in Desktop und Mobile wegfällt“ Marcus Veigel Geschäftsführer der Agentur Cynapsis Interactive www.cynapsis.de Was mit HTML5 besser geht und was noch fehlt + – Einer der großen Pluspunkte ist die Sicherheit. Sicherheitslücken wie bei Flash gibt es nicht. Um die Dateigröße zu reduzieren, muss komprimiert werden. Aus Flash konvertierte HTML5-Banner sind oft sehr groß. Die Technologie funktioniert auf allen Endgeräten. Auf spezifische Gerätefeatures kann leicht zugegriffen werden. Das Einbinden von speziellen Schriften ist kompliziert, Fonts müssen von externen Servern geladen werden. Digitale Mobile Ads werden einen Schub erfahren. Cross-Device-Kampagnen werden leichter. Es sollten mehrere Quellen für Java Scripts und Fonts bereitstehen, um diese beim Banner-Aufbau schnell laden zu können. Es bestehen bereits starke Java-ScriptEngines, z. B. für die Touch-Bedienung oder 3-D-Anwendungen. Die beteiligten Parteien müssen sich noch auf neue Spezifikationen beim Einbuchen der Ads verständigen. INTERNET WORLD Business 22/15 Quelle: Cynapsis aus der Flash-Technologie deutlich beschleunigt hat“, meint Marcus Veigel, Geschäftsführer der Agentur Cynapsis. Banner werden nicht gezeigt Denn: Durch dieses Vorgehen werden viele Werbemittel, insbesondere RichMedia-Banner, nicht mehr angezeigt. Stattdessen erscheint im Player ein Standbild, das der Nutzer nur durch Anklicken starten kann. Doch wer tut das schon bei einem Werbebanner? Die Lösung, an der sowohl Kreativagenturen also auch Vermarkter und MediaAgenturen mit Hochdruck arbeiten, heißt HTML5. Die vor rund einem Jahr vorgelegte fünfte Fassung der Webseitensprache verspricht viele Probleme zu beheben. „HTML ist die native Browser-Technologie und wird es auch in Zukunft bleiben. Mittlerweile steht mit HMTL5 ein komplettes Framework zur Verfügung, um Flash zu ersetzen. Damit ist es schlicht die sinnvollste Alternative zu Flash“, sagt Ole Riesenberg, Chief Technical Officer und Co-Founder der Agentur Kontext R. Welche Vorteile bietet HTML5 gegenüber Flash? Zum einen ist die Technologie sehr viel sicherer, zum anderen können die Inhalte direkt vom Browser umgesetzt werden, Plug-ins sind nicht nötig. Das verbessert die Performance und schont die Ressourcen der Endgeräte wie Speicherplatz und Akkus. Der vielleicht größte Vorteil für die Werbebranche: HMTL5-Ads können im Gegensatz zu Flash-Ads problemlos auf allen mobilen Endgeräten ausgespielt werden. Dadurch sind auch geräteübergreifende Kampagnen sehr viel leichter möglich. „Es „Mit HTML5 steht ein komplettes Framework zur Verfügung, um Flash zu ersetzen“ Ole Riesenberg CTO und Co-Founder der Agentur Kontext R www.kontextr.com 26. Oktober 2015 22/15 31 Blockierte Werbung: Wenn der Browser das Abspielen der Flash-Inhalte unterbindet, sieht der Nutzer eine graue Fläche statt der bewegten Werbebotschaft ist großartig, dass die künstliche Trennung in Desktop und Mobile durch den Umstieg auf HTML5 wegfällt. In der mobilen Werbung wird sich dadurch viel verändern, wir werden immer bessere Ads bekommen“, freut sich Veigel. Er beobachtet momentan einen rasanten Wandel: Waren im August 2015 von zehn Ads aus seiner Agentur noch neun in Flash und eines in HTML5 gebaut, so hat sich dieses Verhältnis jetzt umgekehrt. Richtlinien durften Standard-Ads bisher 40 KB groß sein, Premium-Ads 80 KB. „HTML-Ads liegen da meist deutlich drüber, im Schnitt derzeit bei 150 KB“, verdeutlicht Kühner. Ein Grund ist, dass viele bestehende Ads in der Übergangsphase automatisch konvertiert werden. So setzt etwa Google sein Tool „Swiffy“ ein, um die Flash-Banner in HTML5 zu übersetzen. 80 bis 90 Prozent der Werbemittel lassen sich laut Google damit automatisch konvertieren. Auch andere Unternehmen wie Adobe haben Mehr als ein Tool-Wechsel solche Tools im Angebot. Sie haben aber Doch was bedeutet der Umstieg genau? meist den Nachteil, dass sie deutlich mehr „Wir müssen uns klarmachen, dass wir Dateivolumen produzieren als nötig. nicht nur ein Tool wechseln, sondern dass „Wird ein Ad konvertiert, hat es vielleicht 200 KB. Würde es direkt in ein weitreichender Technologiewechsel HTML5 gebaut, käme dahintersteht“, betont Andreas man vermutlich mit 35 Kühner, Leiter der Unit Ad KB hin“, so Veigel. Technology Standards im Deswegen hat der OVK Online-Vermarkter-Kreis eine Bibliothek aufgebaut, (OVK) im BVDW. Marktanteil hat Firefox in der wichtige StandardEinfach gesagt war in Deutschland, funktionen von HTML5Flash ein Tool für GrafiGoogle Chrome Bannern hinterlegt sind. ker, mit dem diese ohne 28,5 % Diese müssen dann nicht in große Programmierkenntjedes Ad eingebaut werden, nisse auch aufwendige WerQuelle: Statcounter sondern können während des bemittel gestalten konnten. Banner-Aufbaus auf der Webseite HTML5 hingegen ist eine Technologie für Entwickler, es braucht also deutlich aus der Bibliothek abgerufen werden. Zumehr technisches Know-how für die Um- dem gibt der OVK einheitliche Richtlinien setzung der Ads. „Kreative und Techniker für Produktion und Anlieferung vor. Schlussendlich gebe es jedoch keine müssen künftig besser zusammenarbeiten. Hier ist Interdisziplinarität gefragt“, Herausforderung, die sich nicht meistern meint Veigel. Er schätzt, dass der Aufwand lasse, meint Riesenberg. Er geht davon aus, für die Werbemittel um rund 25 Prozent dass der Werbemarkt spätestens Anfang zunehmen wird. Auch Riesenberg rechnet 2017 komplett auf HMTL5 umgestiegen zunächst mit Mehraufwand. Er geht sein wird. Bis dahin lautet die Empfehlung jedoch davon aus, dass die Produktion der der Werbeexperten: bestehende Banner HTML5-Ads mittelfristig durch das wach- konvertieren, neue Banner in HTML5 sende Know-how nicht aufwendiger sein bauen lassen. ◼ wird als die von Flash-Ads. Zunächst gilt es aber noch etliche Herausforderungen zu meistern. Das Christiane Fröhlich wohl größte Problem momentan ist die internetworld.de/cf Dateigröße der Ads. Nach den OVK- DATA LOVE MONEY 38,5 % Fall in love with your customer. Nur wer seine Kunden versteht, kann die Herzen der Konsumenten gewinnen. GET IN TOUCH TO FALL IN LOVE. New Business: Michael Töpler T +49 40 22 63 69 322 E michael.toepler@udg.de www.udg.de TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Countdown läuft Das Weihnachtsgeschäft steht unmittelbar vor der Tür. Höchste Zeit, im Shop die letzten Vorbereitungen für die umsatzstärksten Wochen des Jahres zu treffen Höchste Umsätze in der Vorweihnachtszeit: Rund um das erste Adventwochenende vom 27. bis 30. November („Black Friday“ bis „Cyber Monday“) Zweite Verkaufsspitze: Mitt D b zwischen i h dem d Mitte Dezember 3. und 4. Advent, vor allem am 14. und 15. Dezember. 14,55 Mrd. Euro gaben die Deutschen 2014 online in der Weihnachtszeit aus, 21,5 Prozent mehr als im Vorjahr Quelle: Ebay Enterprise Foto: Shutterstock / Sarunyu_foto; alicedaniel Foto: Shutterstock / Snipp Ebay Enterprise hat für den „Peak Preparedness“- Report das Weihnachtsgeschäft von 2012 bis 2014 analysiert und die umsatzstärksten Tage ermittelt: eit Wochen schon liegen Lebkuchenherzen und Dominosteine in den Läden, die Hersteller machen Druck, damit alles für die Weihnachtssaison bereit ist. Spätestens jetzt steht bei Online-Shops der Feinschliff an, um gut gerüstet zu sein für den Ansturm der Kauf- und Schenkwilligen. Dabei ist es legitim, sich von den Großen der Branche inspirieren zu lassen. Amazon beispielsweise hat in den USA eine Liste der trendigsten Spielwaren zusammengestellt und will Eltern, Omas und Onkeln so zum gelungenen Geschenkekauf verhelfen. Tatsächlich freuen sich viele Online-Shopper über Vorschläge und Anregungen, die ihnen die Qual der Wahl erleichtern. ShopBetreiber können dies nutzen: Listen mit Geschenkempfehlungen für verschiedene Zielgruppen ermöglichen es, sich mit einem ganz eigenen Sortiment gegenüber dem Wettbewerb abzuheben. Zudem können so auch hochpreisige Produkte gut platziert werden. Solche Listen lassen sich mit Verkaufsaktionen wie „Geschenk-Highlight des Tages“ koppeln. S Geschenksets und Rabatte punkten beim Kunden Auch fertige Produkt-Bundles („Exklusiv für Sie zusammengestellt“) kommen bei den Kunden immer wieder gut an. Zudem haben solche Sets den Vorteil, dass der direkte Preisvergleich mit der Konkurrenz nicht so leicht möglich ist. Klar erkennbare Rabatte motivieren zusätzlich für eine schnellere Kaufentscheidung. Damit die Kaufwilligen im Shop rasch fündig werden, ist es sinnvoll, die Filtermöglichkeiten in der Navigation anzupassen oder durch Kategorien wie „Geschenke bis X Euro“ zu ergänzen. Viele Shopper legen ihren Lieben gern Gutscheine unter den Baum. Fast zwei Drittel der Deutschen verschenken einer Gettings-Studie zufolge Gutscheine. Auch hier gilt: auffallen und etwas bieten, was nicht alle bieten. Deswegen kann der Gutschein auch mal sehr prominent platziert werden und statt aus einer langweiligen Karte im Umschlag aus einem fantasievollen und zum Produkt passenden Hingucker bestehen. Warum nicht einen Reisegutschein im Stil einer Postkarte vom Reiseziel gestalten? Personalisierungsmöglichkeiten schaffen zusätzlichen Mehrwert. In der Weihnachtszeit kommen viele Kunden in den Shop, die nicht so häufig im Web einkaufen. Um ihnen ein gutes Gefühl zu geben und Vertrauen zu schaffen, sind transparente Informationen ein Muss. Leicht zu findende und gut verständliche Hinweise zu Bezahlverfahren, Versandkosten und Lieferzeiten sind un- abdingbar. Händler können diese Servicetexte gezielt an die Weihnachtszeit anpassen und mit Formulierungen arbeiten wie „bis 21. Dezember bestellen und rechtzeitig zum Fest freuen“. Auch mit konkreten Hinweisen zur Rückgabe bestellter Artikel, verlängerten Rückgabefristen bis in die Nachweihnachtszeit und zur Über- 796, 41 Euro Quelle: Ebay Enterprise Fakten gab jeder deutsche Haushalt 2014 online in der Weihnachtszeit aus, davon 339,29 Euro für Weihnachtsgeschenke nahme der Retourenkosten können Händler punkten. Gütesiegel und Produktempfehlungen schaffen ebenfalls Vertrauen. Gerade in der Weihnachtszeit muss der Versand schnell und zuverlässig funktionieren. Eventuell lohnt es sich, kurzfristig weitere Versanddienstleister ins Portfolio aufzunehmen, um Zustellvarianten wie ein Zeitfenster für die Lieferung oder die Expresslieferung anbieten zu können. Auch der Verzicht auf Versandkosten („Unser Geschenk für Sie: Bestellen Sie bis Weihnachten versandkostenfrei!“) kann sich unterm Strich auszahlen. Besonderes Augenmerk sollten Händler auf die Usability legen. Vor allem Formulare im Bestellprozess machen Shoppern oft zu schaffen. Daher ist es sinnvoll, nochmals zu prüfen, welche Daten wirklich als Pflichtangaben nötig sind. Das gilt ganz besonders für den Mobile Shop oder die App. Ergänzende Informationen bei den Pflichtangaben – etwa bei der Telefonnummer der Hinweis „damit wir Fragen zu Ihren Weihnachtswünschen schnell klären können“ – vergrößern die Bereitschaft der Kunden, diese Daten preiszugeben. Und zu guter Letzt: Nur ein Shop, der erreichbar ist, kann etwas verkaufen. Deswegen sind Lasttests im Vorfeld und Performance-Messungen in der Weihnachtszeit wichtig. Spitzenzeiten sind die Tage rund um das erste Adventwochenende sowie Mitte Dezember. Auch ein Notfallplan für erpresserische Angriffe auf den Shop (siehe auch Praxistipp Seite 33) sollte fertig in der Schublade liegen. ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business Docdata wird verkauft PraxisTipp Der Großhändler Ingram Micro will mit Docdata sein E-Commerce-Geschäft stärken er niederländische Fulfillment-Dienstleister Docdata soll an Ingram Micro verkauft werden. Ingram Micro mit Sitz in Irvine, Kalifornien, ist ein international tätiger Großhändler für IT- und Kommunikationsprodukte. Das an der New York Stock Exchange notierte B2B-Unternehmen betreibt weltweit 122 Distributionszentren. IT-Großhändler wie Ingram Micro sind Spezialisten für logistische Prozesse und den Weitervertrieb von Waren an den Einzelhandel. Michiel Alting von Geusau, CEO von Docdata, begründet den geplanten Verkauf damit, dass sich das Fulfillment im E-Commerce in den vergangenen Jahren professionalisiert habe: „Die Größe eines Dienstleisters wird verstärkt zu einem wichtigen Faktor.“ Ausschreibungen der bestehenden und der potenziellen Kunden werden immer umfangreicher, das mache hohe Investitionen in vollautomatisierte Betriebsstätten notwendig. Warenlager müssten von Anfang an so eingerichtet sein, dass sie sehr große Volumen verarbeiten können. „Durch Ingram Micro werden wir in die Lage versetzt, die notwendigen Investments in unsere Mitarbeiter und Systeme durchzuführen. Wir sind nicht mehr darauf limitiert, jedes Jahr nur ein bis zwei große Kunden zu implementieren“, erklärt Alting von Geusau Ingram Micro verstärkt sich durch den Zukauf im Bereich E-Commerce-Dienstleistungen in Europa, denn Docdata ist außer in den Niederlanden auch in Deutschland, Großbritannien, der Schweiz, Italien, Spanien und Polen präsent. Zurzeit gebe es D 33 Paul Kaffsack COO der Myra Security GmbH www.myracloud.com DDoS-Attacken erkennen Sind sich einig: Ken Beyer (links), Executive Vice President Commerce & Fulfillment Solutions, Ingram Micro, und Michiel Alting von Geusau, CEO von Docdata wenig Überlappungen bei den E-Commerce-Services von Docdata und denen von Ingram Micro, meint Alting von Geusau: „Docdata übernimmt künftig die bestehenden E-Commerce-Dienstleistungen von Ingram Micro.“ Ob der Name des börsennotierten Unternehmens fortbestehen wird, ist noch unklar. Finalisierung im Dezember Deutschland ist für Docdata ein wichtiger Markt, die Hälfte des Umsatzes stamme aus Deutschland, sagt Alting von Geusau. Nach eigenen Angaben konnte der Fulfillment-Dienstleister den Verlust von Kunden in Deutschland durch das Wachstum anderer Kunden und die Verlängerung von Verträgen kompensieren. Zu den deutschen Referenzen gehören unter anderem Zalando-lounge.de und Toys R Us. Die nächsten Schritte beschreibt Alting von Geusau so: „Wir werden eine Aktionärsversammlung einberufen. Eine Mehrheit der Anteilseigner unterstützt den Verkauf. Er soll dann im Dezember finalisiert werden.“ Docdata konnte im dritten Quartal 2015 ein Umsatzwachstum von fast 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Die Margen gingen laut Angaben des Unternehmens leicht nach unten, der operative Gewinn wurde gegenüber dem vergangenen Jahr jedoch gesteigert. ◼ Ingrid Schutzmann Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Delivery Hero Holding Einsatz der Performance-Marketing-Cloud für die Steuerung von Suchmaschinenmarketing-Kampagnen Marin Software, Hamburg Deutscher Bundesrat Überarbeitung der kostenlosen Bundesrat-App (www.bundesrat.de/infoapp) für iPhone, iPad sowie Android Smartphones Materna, Dortmund Fluxx² Einsatz der Payment-Lösung von Secupay für die Online-Bestellung frischer Garnelen auf www.cristalle-garnelen.de Secupay, Pulsnitz G+J Digital Products Technischer Ausbau des Online-Shops für Motto- und Kinderpartys Tambini.de, strategische und inhaltliche Beratung Commerce Plus, Hamburg H. Pickerd Relaunch der Markenwebsite des Back- und Dekorspezialisten Pickerd mit Online-Shop im Responsive Design Wendweb, Hannover HSE24 Group Konzeption, Entwicklung und Implementierung einer mobilen Shop-Lösung für HSE24 Adesso, Dortmund Tradeers E-Commerce Einsatz der Bid Management-, Cross-Channel- und TV-Tracking-Lösungen von Refined Labs für den Kunden Tengelmann E-Stores für das Suchmaschinenmarketing (SEA) und Customer-Journey-Analysen Refined Labs, München Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Immer wieder geraten Online-Shops ins Visier von Cyberkriminellen. Mittels Distributed-Denial-of-ServiceAttacken (DDoS) werden Schutzgelder erpresst. Zahlen die Betroffenen die Geldforderungen nicht, bombardieren die Angreifer deren Websites mit DDoS-Attacken. Gerade im Hinblick auf das Weihnachtsgeschäft sollten sich Online-Händler mit der Gefahr auseinandersetzen. Drei Tipps dazu: 1. Seitenladezeiten messen Überprüfen Sie permanent die Verfügbarkeit und die Ladezeit Ihres OnlineShops. Für die richtigen Rückschlüsse ist es wichtig, die Ladezeiten auch aus Kundensicht zu messen. So erkennen Sie, ob die Inhalte Ihrer Website tatsächlich performant ausgeliefert werden. Schlechte Ladezeiten können ein Indiz für einen DDoS-Angriff sein. 2. Monitoring der Serverauslastung Genauso wie die Ladezeiten zu Ihren täglichen Schlüsselwerten gehören sollten, sind auch Server- und Bandbreitenauslastung relevante Kennzahlen für die DDoS-Prävention. Messen Sie mit einem Stresstest, wie Ihre Infrastruktur auf erhöhtes User-Aufkommen im Weihnachtsgeschäft und einen gleichzeitigen DDoS-Angriff reagiert. Sprechen Sie mit Ihrem Hoster über großvolumige DDoSAttacken ab 25 Gbit/s. Die durchschnittliche Angriffsbandbreite lag 2015 bei 100 Gbit/s, teilweise erreichen die Attacken über 300 Gbit/s. Wie geht Ihr Provider bei solchen Bandbreiten vor? 3. Vorkehrungen treffen DDoS-Schutzanbieter können innerhalb kurzer Zeit Filter einrichten und Ihren Shop wieder online stellen. Die Voraussetzung dafür ist eine kurze Time to live (Gültigkeitsdauer) Ihres DNS-Eintrags von fünf bis 15 Minuten. Hintergrund: Gibt ein Nutzer Ihre Webadresse ein, übersetzt der DNSServer sie in eine IP-Adresse. Wenn diese Zuordnung nur für kurze Zeit gilt, kann bei einem Angriff schnell eine neue IP-Adresse gesetzt und der Angriff so abgewehrt werden. DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 34 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 26. Oktober 2015 PLZ DISPLAY MARKETING 9 7 PLZ MaTelSo GmbH arsmedium group www.matelso.de Constantin Alecu Firstlead GmbH Markus Fabritius www.arsmedium.com ad agents GmbH www.adcell.de Friedrichstr. 15 Bucher Str. 103 www.ad-agents.com Rosenfelder Straße 15-16 70174 Stuttgart 90419 Nürnberg Am Joachimsberg 10-12 10315 Berlin Tel. 0711-20526336 Tel.: 0911. 200485.0, Fax: .55 71083 Herrenberg Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 markus.fabritius@matelso.de info@arsmedium.com Tel: +49 (0) 7032 / 895 85-00 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 Call Tracking als Bestandteil Emotional Brand Marketing. 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CONTENT MANAGEMENT Fax: +49 (0) 7032 / 895 85-69 Informationen unter sales@nmg.de PLZ oder Tel.: 089/74117-281 2 Affiliate Management AFFILIATE PROGRAMME www.plentymarkets.com Jan Griesel PLZ D - 34117 Kassel PLZ Sven Ditz Tel.: +49 561 - 50 656 300 6 7 Gertigstr. 48 GmbH www.maxda.de/ partnerprogramm D-22303 Hamburg SDL plc. Tel.: +49 - 40 – 32 81 93 0 www.sdl.com ditz@sitegeist.de Waldburgstraße 21 Führende TYPO3-Spezialisten 70563 Stuttgart für anspruchsvolle Projekte. Tel.: +49 (0) 711/78060-287 TYPO3-Platinum Member. eschweizer@sdl.com 48 Mitarbeiter, erfolgreiche Mit SDL optimieren Sie Ihre Projekte seit 1996. 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Er wurde im August 2015 in die Verlagsleitung des „Spiegel“ und in die Geschäftsführung von Spiegel Online und Spiegel TV berufen. www.mozilla.org Michael Strier Exozet, Berlin Beim Beratungs- und Internet-Dienstleister Exozet leitet Michael Strier als neuer Unit Director künftig ein 40-köpfiges Team. Die Unit ist vor allem für Backend-Development sowie Mobileund Frontend-Projekte zuständig. Bisher war Strier als Product Manager OTT bei Siemens Convergence Creators tätig. www.exozet.com Ralf Kordsmeier Commerce Plus, Hamburg Als neuer Managing Director ergänzt Ralf Kordsmeier das Führungsteam von Commerce Plus um Nicole Zarbock und Moritz Termine ecommerce conference Aktuelle Trends im E-Commerce stehen im Fokus dieser Konferenzreihe, die ein B2B-Special zu diesem Thema in Hamburg bietet. Themen: Kanalverknüpfung, datengesteuerter Online-Handel, Google Shopping, Amazon-SEO und Mobile. Termine: München, 9. November, Hamburg, 16. November (B2B), Hamburg, 17. November, Frankfurt, 23. November 2015 Kosten: Für unsere Leser ab 249 Euro zzgl. MwSt. (Code: ecom15iwb) Info: www.ecommerce-conference.de Search Conference Ein bunt gemischtes Programm in drei verschiedenen Städten erwartet die Teilnehmer dieser Konferenzreihe für Such- 26. Oktober 2015 Georg Hesse Heiko Foß Valentins, Offenburg Tomorrow Focus, München Spätestens zum 1. Februar 2016 übernimmt Georg Hesse den Posten des CEO und Vorstandsvorsitzenden bei der Tomorrow Focus AG in München. Der 42-Jährige folgt auf Toon Bouten, der das Internet-Unternehmen bereits Anfang Juli verlassen hat. Bisher ist Hesse als Director bei Amazon für den Bereich Home Living, Koch. Der 51-Jährige übernimmt die Aufgaben von Jutta Bögemann, die auf eigenen Wunsch die Digitalagentur verlässt. Kordsmeier, der das operative Geschäft an den Standorten Hamburg und Hannover steuern soll, war zuletzt zehn Jahre lang Director Technik bei Aperto und der Commerce-Plus-Mutter Sinner Schrader in Hamburg. www.commerce-plus.com Chris Le May / Jan Heumüller Data Xu, London (GB) Der ProgrammaticMarketing-Spezialist Data Xu positioniert seine europäischen Büros neu. Deren Chef ist ab November 2015 Chris Le May (Foto), der in der Europa-Zentrale in London als neuer Managing Director EU arbeitet. Er berichtet an den Hauptsitz in den USA. Data Xu verlassen wird Jan Heumüller, der bislang als Managing Director Europa in Köln tätig war. www.dataxu.com maschinenmarketing. Die Veranstaltung richtet sich insbesondere an SEO-/SEMExperten, E-Commerce-Leiter, WebshopBetreiber und Online Marketing Manager aller Branchen. Termin: München, 10. November; Hamburg, 18. November; Frankfurt, 24. November 2015 Kosten: Für unsere Leser 249 Euro zzgl. MwSt. (Code: SEARCH15iwb) Info: www.search-conference.de OMX Als Schwesterkonferenz der SEOkomm bietet die Online Marketing Experts OMX Tipps und Erfahrungsberichte rund um die Themen Social Media, E-Mail-Marketing sowie Google und Co. Die Veranstaltung richtet sich an Profis, Einsteiger und Strategen. Neu in diesem Jahr ist allerdings ein „Hardcore-Track für MarketingProfis, die es ganz genau wissen wollen“. 22/15 Home Appliances, Major Appliances und Toys verantwortlich. Hesse, der bei Amazon bereits seit 1999 in verschiedenen Führungspositionen tätig war, soll die Burda-Beteiligung Tomorrow Focus „zu einem der führenden europäischen Online-Reiseunternehmen“ weiterentwickeln. www.tomorrow-focus.de Martin Hobler Nu3, Berlin Als Geschäftsführer verstärkt Martin Hobler künftig das vierköpfige Führungsteam des Internet-Ernährungsspezialisten Nu3 in Berlin. Zudem bleibt Hobler, der seit 2011 für Nu3 tätig ist, Geschäftsführer des Schweizer Tochterunternehmens Nu3 Life GmbH, das er mitgegründet hat. www.nu3.de Beim Online-Blumenversender Valentins ist Heiko Foß neuer Marketingleiter. Der bisherige Senior Online Manager von Fitness First verantwortet damit in Zukunft das Online Marketing für das Privatkundengeschäft. Außerdem ist Foß für SEO und SEA, das Kooperations- und CRM-Marketing sowie die Social-MediaStrategie zuständig. www.valentins.de Rainer Volland Elaboratum, München Die Themen Digitale Transformation und Innovationsmanagement soll Rainer Volland künftig bei der CrossChannel- und E-Commerce-Strategieberatung Elaboratum vorantreiben. Der 45Jährige heuert bei dem Münchner Unternehmen als neuer Managing Partner und Mitglied der Geschäftsleitung an. Bislang war Volland Head of Portal Development bei Telefónica Germany. www.elaboratum.de Nils Lauk Brink & Martens, Hamburg Jana Balusikova Evania, Bratislava (SK) Seit Oktober leitet Nils Lauk bei der Hamburger Digitalagentur Brink & Martens das Technik-Team. Der 42-Jährige, der in Zukunft die strategische Ausrichtung und die Teamentwicklung verantwortet, kommt von der Xing AG, bei der er als Team Leader Frontend Architecture tätig war. www.brink-martens.de Mit einem neuen Büro in Bratislava verstärkt der Digitalvermarkter Evania aus Berlin seine Präsenz im osteuropäischen Raum. Die Leitung dieser Niederlassung in der Slowakei übernimmt Jana Balusikova, die bereits seit mehreren Jahren bei Evania beschäftigt ist. www.evania.de Termin: Salzburg, 19. November 2015 Kosten: 500 Euro zzgl. MwSt. www.omx.at Info: 42. Deutscher Marketing Tag Vertreter unter anderem von Coca-Cola, Bahlsen, Audi, L’Oréal, Spotify, Daimler, Gruner + Jahr sowie Media-Saturn referieren über die Herausforderungen des Marketings der Zukunft. Termin: Stuttgart, 3. Dezember 2015 Kosten: 990 Euro zzgl. MwSt. Info: www.deutschermarketingtag.de Smart Data Summit Wie Sie mit den richtigen Daten mehr Effizienz im Marketing erreichen, ist unter anderem Thema der Veranstaltung. Zudem verraten Experten, wie Sie die Herausforderung Datenschutz meistern, Ihre eigene Datenstrategie finden, Online- mit OfflineDaten verknüpfen und eine individuelle Zielgruppenansprache erreichen. Termin: Hamburg, 8. Dezember 2015 Kosten: Für unsere Leser 490 Euro zzgl. MwSt. (Code: SDSD15iwb) Info: www.smart-data-summit.de LOCA Conference Das Thema Customer Retail am PoS und innovative Ideen der digitalen Waren-Logistikkette stehen im Fokus der Konferenz unter dem Motto „Location: Bridging Offline & Online Worlds“. Vertreter europäischer Unternehmen stellen ihre Case Studies und Ideen vor. Termin: München, 2. und 3. Februar 2016 Kosten: 490 Euro zzgl. MwSt. (bis zum 30. Oktober, danach 790 Euro) Info: www.loca-conference.com 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Junior E-Commerce-Manager (m/w) UNTERNEHMENSGRUPPE BETTY BARCLAY Nussloch Inbound Marketing Manager (m/w) QUOTENDO München Visual Designer (m/w) mit Schwerpunkt UX HSE24 Ismaning Raum München Teamleiter Online-Marketing (m/w) HSE24 Ismaning Raum München Manager Online-Marketing E-Shop (m/w) Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG Köln Senior Performance Manager (m/w) international arvato Gütersloh Senior Manager Marketing Communications (m/w) klicktel AG Essen Senior Project-Manager Digital Marketing BVA Bielefelder Verlag GmbH & Co. KG Köln Editorial department trainee for Content Editor (Cross media, m/f G&K TechMedia GmbH Emmendingen Junior-Mediaberater (m/w) G&K TechMedia GmbH Emmendingen Trainee Media-Sales & Webmarketing (m/w)) Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG Köln Mediaberater / Digital (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm Trainee - Transaction Editor mit Schwerpunkt Audience Development (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm Web-Entwickler (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–125 -HQV6FKPLGWPDQQ.ODXV$KOHULQJîVDOHV#QPJGH 39 PERSONALIEN 22 40 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Jack Dorsey Twitter, San Francisco (Kalifornien, USA) Wolfgang Blau Condé Nast International, London (GB) Der bisherige InterimsCEO Jack Dorsey übernimmt nun auch offiziell den Vorstandsvorsitz bei Twitter. Der 38-Jährige hatte den Posten bereits seit Juli 2015 interimsweise inne, nachdem Dick Costolo das Unternehmen verlassen hatte. Neuer COO des Kurznachrichtendienstes ist zudem Adam Bain, der zuvor das Werbegeschäft von Twitter Zum Dezember 2015 heuert Wolfgang Blau als neuer Chief Digital Officer bei Condé Nast International an. Der bisherige Director Digital Strategy des englischen „Guardian“ verantwortet damit die Digitalstrategie der Condé-Nast-Marken in 28 Ländern. Bevor Blau zum „Guardian“ ging, war er fünf Jahre Chefredakteur bei Zeit Online. www.condenastinternational.com verantwortet hat. Während Bain, der ebenfalls als CEO-Kandidat gehandelt wurde, künftig das operative Geschäft leitet, bleibt Dorsey zusätzlich Vorstandsvorsitzender des von ihm mitgegründeten Bezahldienstanbieters Square. Das Unternehmen hat gerade seine Börsenzulassung beantragt. Axel Nieber Hartliebpartner, Hamburg Zum 1. Januar 2016 wechselt Axel Nieber, bisher als Geschäftsführer bei Ströer Digital Media tätig, zur Headhunter-Agentur Hartliebpartner. Dort soll sich der 41-Jährige vor allem um die Themen Medien, Sport und FMCG kümmern. www.hartlieb.com www.twitter.com Jan Poschlod / Jaqueline Oelschlegel OMS, Düsseldorf Viktor Vahl Heimat, Berlin Gregor Fellner RMS, Hamburg Michael Fritz Catbird Seat, Berlin Mit gleich acht neuen Mitarbeitern baut die Werbeagentur Heimat in Berlin ihre Digitalabteilung aus. Kreativchef der sogenannten Vertikal-Unit ist künftig Viktor Vahl, der von Razorfish in Berlin kommt. Dort war Vahl, der nun zusammen mit Digital-CD Text Gün Aydemir Kunden wie Otto, Hornbach, Google und Swisscom betreuen soll, als AssociateCD beschäftigt. www.heimat-berlin.com Als Leiter Partnermanagement kommt Gregor Fellner neu zur RMS Radio Marketing Service GmbH aus Hamburg. Dort arbeitet der 42-Jährige, der zuletzt Country Manager DACH und Prokurist der Millenial Media GmbH war, in der Abteilung Digitale Medien. www.rms.de Die Münchner Digitalagentur Catbird Seat eröffnet einen eigenen Standort in Berlin. Geleitet wird das Büro von Michael Fritz, der als neuer Account Director Kunden in der Hauptstadt sowie in Norddeutschland betreuen soll. Zuvor war Fritz bei Barketing IMS Teamleiter Digital Analytics & Conversion. www.catbirdseat.de Frank Thurisch TWT, Düsseldorf Dominik Brendel Esch, Saarlouis Der bisherige Marketing Director von HRS Dominik Brendel wechselt zur Beratungsfirma Esch – The Brand Consultants in Saarlouis. Beim InternetHotelbuchungsanbieter HRS war er bisher auch in der Strategieabteilung tätig. www.esch-brand.com Als Senior Projektmanager eCommerce ist Frank Thurisch neu bei TWT Interactive. Der 45-Jährige soll bei der Digitalagentur vor allem die Beratung, Konzeption und Betreuung bei E-Commerce-Projekten übernehmen sowie den Bereich E-Mail-Marketing vorantreiben. Zuletzt war Thurisch Account Director bei People Interactive. www.twt.de Mit zwei Mitarbeitern verstärkt sich der Vermarkter OMS. An den Hamburger Standort kehrt Jan Poschlod (Foto) zurück, der zwischenzeitlich bei Finanzen.net beschäftigt war. Der 31-Jährige arbeitet künftig als Senior Sales Consultant und soll insbesondere Agentur- und Direktkunden bei Digitalkampagnen beraten. Im Bereich Ad Operations des Düsseldorfer Standorts ist in Zukunft Jaqueline Oelschlegel tätig. Die 23-Jährige kommt von MEC. www.oms.eu Olivier Schuepbach Partech Ventures, Berlin Jeronimo Folgueira eDarling, Berlin Die Leitung des dreiköpfigen Teams aus Investoren in Berlin sowie der Aktivitäten in Deutschland übernimmt künftig Olivier Schuepbach bei Partech Ventures. Bevor er zum Kapitalgeber für Internet- und ITFirmen wechselte, war Schuepbach unter anderem für Wellington Partners aktiv. www.partechventures.com Führungswechsel bei der Web-Datingbörse eDarling in Berlin: Während die beiden Gründer Lukas Brosseder und David Khalil den Chefsessel räumen, übernimmt Jeronimo Folgueira die Führung gemeinsam mit dem bisherigen CoGeschäftsführer Michael Schrezenmaier. www.edarling.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anzeigendisposition und Druck: Till Dziallas (tdz), Stefan Hofer, Einträge im Dienstleisterverzeichnis: L.N. Schaffrath Druckmedien, till.dziallas@internetworld.de Stefan Mey, Marita Brotz Marktweg 42 – 50, Helmut van Rinsum Telefon: (089) 741 17–281 47608 Geldern Christian Erxleben (erx), Fax: (089) 741 17–269 christian.erxleben@internetworld.de Schlussredaktion: Christiane Fröhlich (cf), Susanne Gillner (sg), Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, susanne.gillner@internetworld.de Art Directorin: Gestaltung: ingrid.lommer@internetworld.de Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Laura Melchior (lm), Dr. Günter Götz laura.melchior@internetworld.de Chefredakteur: Ingrid Schutzmann (is), Dr. Günter Götz (gg), ingrid.schutzmann@internetworld.de guenter.goetz@internetworld.de zweiwöchentlich am Montag. vom 01.10.2014 Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: th@nmg.de Manuela Keller, Simone Köhnke, Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Leserservice: Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Ilka Rüther, Christian Schumacher Hotline: (089) 741 17–205, Abonnement verlängert sich automatisch um ein Fax: (089) 741 17–101 Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der E-Mail: leserservice@internetworld.de Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten Anzeigenberatung erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Susanne Vieser (vs), Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter susanne.vieser@internetworld.de Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Bank: Deutsche Bank Telefon: (089) 741 17–125 Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Stellvertretender Chefredakteur: Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Leitung Herstellung/Vertrieb: Ingrid Lommer (il), Florian Ebner, für den Internet-Entscheider und erscheint Maria-Luise Sailer Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 christiane.froehlich@internetworld.de Sitz des Verlags: E-Mail: sales@nmg.de Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269 IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 frank.kemper@internetworld.de daniela.zimmer@internetworld.de E-Mail: sales@nmg.de BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. 26. Oktober 2015 22/15 INTERNET WORLD Business 41 Zurück in die Normalität Auf der Social Media Conference analysierten Experten und Publikum den Status quo von Social Media eue Werbeformate bei Facebook, Buy Buttons bei Pinterest und Twitter: Wer im Bereich Social Media Marketing auf dem neuesten Stand sein möchte, muss wachsam und auf dem Boden bleiben. Dazu ermunterte Robert Seeger, wichtigster Bestandteil von „Seeger“, einer Agentur für Kommunikationskunst. Seine Keynote begann der Grazer mit der Frage: „Ist Social Media normal geworden?“ Eine Frage, die angesichts der weiterhin steigenden Anzahl von Unternehmen auf Facebook und Co., durchaus interessant ist. Zunächst zeichnete der Speaker ein düsteres Bild. Erfolg habe nur N der, der viele Likes generiere, sagt Seeger. Außerdem seien im „Social Media Marketing Sinn und Leistung verschwunden“. In einer Zeit, in der die Nutzer vom täglichen Newsstream erschlagen werden („Wir haben den totalen Media-Overload“), bleibt häufig die Normalität auf der Strecke. Damit Werbungtreibende und Unternehmen dorthin zurückkehren können, formulierte Seeger fünf Regeln für Social Media Marketing. Insbesondere der letzte Punkt, „Be somebody’s lover and not everybody’s darling“, fand auch im weiteren Verlauf der Konferenz Resonanz. Für Erfolg in den sozialen Medien ist nicht die große Streu- und Reichweite entscheidend, sondern eine Kernzielgruppe, die als Basis agiert und die Inhalte weiterverbreitet. (erx) ◼ 01 01 Robert Seeger von der Agentur für Kommunikationskunst eröffnete die Konferenz mit seiner Keynote 02 Svenja Teichmann begleitete die Besucher als Moderatorin an beiden Tagen durch die Veranstaltung 03 In den Räumen des Empire Riverside Hotels im Hamburger Hafen fanden sich 280 Teilnehmer ein 04 Manager von Facebook, Pinterest, Youtube und Twitter (v. l. n. r.) diskutieren mit Moderatorin und Publikum über die Zukunft von Social Media 02 03 05 05 Pause: Veranstalter, Teilnehmer und Vortragende sprechen miteinander 07 Fotos: Veranstalter 06 Berater Thomas Hutter stellte Facebooks Targeting-Möglichkeiten vor 07 Alle Speaker standen den Anwesenden Rede und Antwort 08 Der Konferenzraum war bis zum letzten Vortrag stets gut gefüllt 06 04 Wie viel Unternehmen zahlen müssen. Wie viel Agenturen verlangen können. Der neue iBusiness Honorarleitfaden. Was kostet die Entwicklung eines Onlineshops, einer App oder einer Firmen-Website? Der neue iBusiness-Honorarleitfaden hat für 87 verschiedene interaktive Dienstleistungen - von App-Entwicklung bis VR-Produktion - die durchschnittlichen Stundensätze sowie Höchst- und Tiefstwerte ermittelt. So lassen sich auch Durchschnittshonorare für „billige“ wie für „teure“ Agenturen berechnen. Die 200-seitige Studie ist ab sofort für 49 Euro online erhältlich. http://ow.ly/T1zfr 08 MEINUNG 42 INTERNET WORLD Business 26. Oktober 2015 22/15 Wünsche verstehen Wieso intelligente Personalisierung SEM in der Reisebranche schlagen wird s gibt den berühmten Ausspruch von Werbepionier John Wanamaker: „Wir wissen, dass 50 Prozent des Geldes, das wir für Werbung ausgeben, nutzlos verschwendet ist, aber wir wissen nicht, welche 50 Prozent!“ Im Internet ist die Situation noch eindeutiger. Conversion Rates im unteren einstelligen Bereich zeigen, dass diese Zahl in Bezug auf Online-Marketing sogar bei bis zu 98 Prozent liegt. Datenbasiertes Marketing hat seit den 1970er-Jahren gänzlich neue Maßstäbe gesetzt. Suchmaschinenmarketing (SEM) ist zwar nach wie vor ein wesentlicher Bestandteil des Brand-Marketing, doch es liegt in dessen Konzept begründet, dass ein Großteil der Ausgaben vergeudet ist. Die Conversion Rates der namhaften Reiseportale liegen zwischen 0,4 und 2 Prozent. Das lässt den Schluss zu, dass der angebotene Kundenservice nicht optimal ist. Tatsächlich hat sich hieran in letzter Zeit auch wenig verbessert. Mit intelligenten Echtzeit-Personalisierungstechnologien der nächsten Generation kann es Reisevermittlern jedoch gelingen, neue Kunden zu gewinnen, ihnen den richtigen Service zu bieten und sie zu binden. Dafür gibt es aus meiner Sicht drei Gründe: gen, sondern lediglich für das Suchen und Finden von Inhalten in Suchmaschinen optimiert. E Personalisierung Was andere schreiben Kevin Schüler, Head of Product Marketing, Domainfactory Mit Ausnahme einiger großer Player aus dem E-Commerce-Markt sind die meisten Online-Shops heute noch nicht dynamisch individualisierbar. Die Ursache liegt möglicherweise darin, dass eine professionelle Personalisierung einer guten Datenanalyse und der entsprechenden IT-Infrastrukturen bedarf und auch mit sehr viel Aufwand verbunden sein kann. Zudem bieten die gängigen Shopsysteme abgesehen von Produktempfehlungen in manchen Versionen bisher noch keine Möglichkeiten für eine Personalisierung. Theo Khoja, Regional Manager DACH, Richrelevance Mit zielgerichteter Personalisierung lassen sich zahlreiche Fehler im E-Commerce verhindern. Wenn es darum geht, den Online-Vertrieb anzukurbeln, zeigen sich Retail-Unternehmen häufig noch immer sehr fantasielos. Über unpassende Werbeanzeigen und langweilige Newsletter werden womöglich sogar mehr Kunden vergrault als gewonnen. Jonathan Möller, Gründer Foryouand yourcustomers Personalisierung basiert auf der Beziehung zwischen Kunde und Organisation und kann in vielen Unternehmenskanälen stattfinden. Besonders nützlich, weil zeitsparend für den Kunden, ist, wenn es gelingt, ihm ein Multikanalerlebnis über verschiedene Touchpoints hinweg zu bieten. Das Thema Personalisierung ist essenziell wichtig für die Kommunikation zwischen Unternehmen und Kunde. 1. SEM ist Marketing – kein Verkauf SEM ermöglicht die Vermarktung von Produkten über Suchmaschinen, da es Nutzer findet, die aktiv nach bestimmten Begriffen suchen. Verkaufen impliziert jedoch eine Interaktion mit dem potenziellen Kunden. Hinzu kommt: Je höher das Preissegment ist, umso wichtiger wird die persönliche Interaktion. 3. Reise-Websites sind viel zu passiv im Beziehungsmanagement mit ihren Kunden „Es liegt im Konzept von SEM begründet, dass ein Großteil der Ausgaben vergeudet ist“ Reiseplattformen sind im Grunde immer noch elektronische Prospekte: Jede präsentiert ihre aktuellen Angebote. Kehren Sie später zurück, finden Sie dieselben Angebote – unabhängig von Ihren letzten Aktivitäten auf der Website. Die Filteroptionen sind vielfältig, doch der Kunde hat die Arbeit damit. In einem Reisebüro erhalten die Kunden dagegen persönliche Unterstützung. Von diesem Service-Level sind die meisten Reiseplattformen noch weit entfernt. Der Weg zum Erfolg Andy Owen Jones CEO BD4Travel www.bd4travel.com 2. Eine Reisebuchung ist ein Inspirationsprozess Urlaubssuchende haben am Anfang ihrer Informationsrecherche selten ein konkretes Ziel. So suchen sie vielleicht nach einem Cluburlaub auf Zypern und buchen schließlich eine Villa auf Kreta. Die anfangs eingegebenen Suchwörter können deutlich von der am Schluss getroffenen Entscheidung abweichen. Wenn Sie nun Suchwörter für „Zypern“ gekauft haben, war Ihre Investition möglicherweise vergebens. Darüber hinaus sind Websites oft nicht für den Prozess von Reisebuchun- #mobile_traffic Wie können Online-Reiseplattformen dieses Level erreichen? Die niedrige Conversion Rate zeigt, dass sich die Kunden eine intelligentere und stärker personalisierte Erfahrung wünschen. Technologie kann dabei helfen – dafür gibt es bereits klare Belege. Vor allem die Personalisierungslösungen von heute setzen genau dort an, wo SEM hinter den Erwartungen zurückbleibt: Sie ermöglichen OnlineReiseanbietern, die Wünsche ihrer Kunden besser zu verstehen und gleichzeitig deren Einkaufserfahrung zu optimieren. Nur so werden sich die Buchungsquoten verbessern – da sich Kunden verstanden, inspiriert und gut beraten fühlen, ohne dass der Reisevermittler dabei für sie zu einem Ärgernis wird. ◼ Zitat Auf 18,2 Exabyte im Monat wird der weltweite Smartphone-Datentraffic bis 2020 anwachsen – das entspricht der Speicherkapazität von etwa 4,5 Milliarden DVDs „Es ist fraglich, ob die angestrebten Ermittlungserfolge einen derart starken Eingriff in die Grundrechte der Bürger rechtfertigen“ Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des ITK-Branchenverbands Bitkom, hält an seiner Kritik an der vom Bundestag beschlossenen Vorratsdatenspeicherung fest. Quelle: Cisco Visual Networking Index Stellenmarkt 1.250.000 PI‘S 52.000 Newsletter 18.000 Druck 56.000 Social Media 200.000 unique user haben Da wir wa s e Beruflichng?! ru e d n ä r e V für DICH! Kontakt: Jens Schmidtmann, Klaus Ahlering Tel. 089/74117-125 sales@nmg.de 01.-02. März 2016, München Kongre ssProgra mm jetzt online ! 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