SPLITTER 2/2008 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
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SPLITTER 2/2008 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER SPLITTER IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2008 - 18. Jahrgang Schwerpunkt: Portale 2/08 1 SPLITTER Editorial Liebe Leserinnen und Leser, durch die steigende Internetnutzung sind Webportale zu entscheidenden Medien in der Kommunikation nach innen und außen geworden. Als zentrale Informationsplattformen im Internet oder Intranet stellen sie den Usern aktuelle Informationen gesammelt, komprimiert und kategorisiert zur Verfügung und unterscheiden sich somit deutlich von klassischen Websites. Nachschlagewerke, Wikis, Teamräume und Kommunikationskanäle wie Foren und Blogs runden das Angebot ab. Die nutzerfreundliche Strukturierung der Informationsdichte kann erheblich dazu beitragen, die Effizienz in Unternehmen und öffentlichen Institutionen zu steigern. Auch Kommunen und Bundesländern präsentieren in ihren Webportalen mittlerweile mehr als das wirtschaftliche oder touristische Angebot. Portale sind heute ein wichtiges Instrument für eine serviceorientierte, bürgerfreundliche Verwaltung und der Schlüssel für moderne, internetbasierte Dienstleistungen. Bürgerinnen und Bürger finden jederzeit die für ihr Anliegen zuständige Behörde und die richtigen Ansprechpartner. Vor dem Gang zum Amt kann man sich über Rechtsgrundlagen informieren und häufig auch die zugehörigen Formulare direkt herunterladen und am Computer ausfüllen. Sobald die digitale Signatur den Personalausweis und die persönliche Unterschrift abgelöst hat, können Portale als virtuelle Rathäuser den Behördengang in vielen Fällen komplett ersetzen. (Seite 4-18) Eine weitere internetbasierte Anwendung, die mir sehr am Herzen liegt, ist das Mitarbeiterportal des ITDZ Berlin. Denn es ist eine zentrale Schnittstelle zwischen Mitarbeitern und den Anwendungen und Systemen, die für die tägliche Arbeit benötigt werden. Darüber hinaus können Mitarbeiterportale die Verständigung und Wechselbeziehungen zwischen einer Institution und ihren Beschäftigten vereinfachen und verbessern. (Seite 14) Als innovativen Webportaldienst stellen wir in dieser Ausgabe den BehördenWunschtermin via Internet vor: Denn die Berlinerinnen und Berliner können jetzt ihre Termine beim zuständigen Bürgeramt online reservieren und sich per SMS bestätigen lassen. (Seite 29) Dass Berlin nicht nur bei der Weiterentwicklung von Portaldiensten aktuelle Entwicklungen aufgreift, zeigt das „Green-IT“-Angebot des ITDZ Berlin für die Verwaltungen der Hauptstadt. Denn der „grüne Arbeitsplatz“ ermöglicht es den Berliner Behörden, ihre IT-Infrastruktur energieeffizient und damit ressourcenschonend und klimafreundlicher zu gestalten (Seite 34). Eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen Konrad Kandziora Vorstand 2/08 2 SPLITTER Editorial Editorial 2 Schwerpunktthema Ante Portas Einblicke in das Online-Stadtportal Berlin.de Der zentrale Zuständigkeitsfinder: ein bundesweiter Verbund öffentlicher Portale Landesportal www.brandenburg.de – Neue Wege gehen Was haben Mückenfang und Formularservice gemeinsam? Die Welt der Blogs und Wikis im ITDZ Berlin Mehr Bürgerfreundlichkeit und hohe Kostenersparnis durch zentrales Online-Portal www.bayern.de: Neues eGovernment-Portal www.ch.ch: Nutzung hat sich 2OO7 weiter erhöht 4 6 8 1O 12 14 17 18 19 Parlament und Senat Wie funktionieren die Ausschreibungen des ITDZ Berlin? 42 42 44 46 Online Das WWW wird 15 Jahre alt Browser-Verteilung - alles wieder offen Barrierefreiheit ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft E-Appointment Starkes West-Ost-Gefälle im Internet Rapider Anstieg der mobilen Internetnutzung durch Unternehmen Verwaltungsvorschriften im Internet Juristische Fallstricke bei Onlineforen 47 47 48 49 5O 51 51 51 Tipps und Tricks 21 E-Government und Verwaltung Phase II des Projektes „ProBetrieb“ ist gestartet Entwicklung von Rahmenbedingungen für den flächendeckenden Einsatz von DMS/VBS in der Berliner Verwaltung Integriertes Wohnungswesen (InWo) modernisiert Stadt Leipzig entscheidet sich dauerhaft für perdata-Lösung perVERGABE Neuer Service für Behördentermine Neues individuelles Schulungsangebot für die Bieterfirmen der eVergabeplattform Berlin von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Projekt „Digitale Verbindung Liegenschaftskataster/Grundbuch“ in Berlin Neue E-Mail-Adresse des Berliner Integrationsbeauftragten Girls’Day 2OO8 Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im IT-Dienstleistungszentrum Berlin „Mein Outlook spricht Englisch“ Öffentliche Auftraggeber setzen auf Outsourcing, IT-Sicherheit und VoIP 23 24 27 28 29 29 31 32 PDF-Dokumente barrierefrei gestalten Microsoft und DAISY Consortium stellen Software für barrierefreie Nutzung von Word-Dokumenten vor Jeder achte telefoniert übers Internet 52 52 53 Veranstaltungen Xinnovations 2OO8 TRIPLE-I 2OO8 durchleuchtet Trends wie Web 2.O in Unternehmen, SOA und Web Services Ein Netz für Daten und Sprache – Ist das der richtige Weg? LinuxTag 2OO8 mit deutlichem Besucherzuwachs IT Profits 4.O: Neues Konzept gewinnt mehr Besucher 54 54 55 57 58 Literatur Berichte und Infos Arbeitsplatz für Berliner Verwaltung mit Open-Source- und Microsoft-Lösungen Angriff auf den Mailserver der Berliner Verwaltung erfolgreich abgewehrt „Grünes Büro“ für die Berliner Verwaltung Verbraucher achten zunehmend auf Energie- und Umwelteigenschaften Blade-Server sparen Strom und Platz Green IT – Hype-Thema ohne Inhalt? Kleine Geschichte des Mobilfunks TelekomForum befragt 3OO Top-Unternehmen zu den aktuellen IT- und TK-Trends Hör mal, wer da spricht: Siemens bietet Lösung zur Stimmerkennung Täglich rufen rund um die Welt verzweifelte PC-Nutzer bei Help Desks an Typische Probleme im Management von IT-Projekten Digitales Produktgedächtnis macht Warenfluss sicher und schnell Kostenloser Leitfaden zum Umgang mit dem Hackerparagrafen Wikipedia goes print 33 33 34 35 36 36 37 38 39 39 4O 41 59 59 Dies und Das Bürokratieabbau: Senat hebt 1O6 Rechtsvorschriften auf 6O Impressum 6O 2/08 3 SPLITTER Ante Portas D er Ausdruck Portal (lat. porta, „Pforte“) bezeichnet in der Informatik ein Anwendungssystem, das sich durch die Integration von Anwendungen, Prozessen und Diensten auszeichnet. Ein Portal stellt seinem Benutzer unterschiedliche Funktionen zur Verfügung, wie beispielsweise Personalisierung, Sicherheit, Navigation und Benutzerverwaltung. Im einfachsten Fall koordiniert es die Suche und die Präsentation von Informationen. „Ein Portal ist [...] eine Applikation, die [...] einen zentralen Zugriff auf personalisierte Inhalte sowie bedarfsgerecht auf Prozesse bereitstellt. Charakterisierend für Portale sind die Verknüpfung und der Datenaustausch zwischen heterogenen Anwendungen über eine Portalplattform. Eine manuelle Anmeldung an den in das Portal integrierten Anwendungen ist durch Single-Sign-On nicht mehr notwendig, es gibt einen zentralen Zugriff über eine homogene Benutzungsoberfläche. Portale bieten die Möglichkeit, Prozesse und Zusammenarbeit innerhalb heterogener Gruppen zu unterstützen.“ [1] Kurz: „Das ideale Portal eröffnet einen gemeinsamen, personalisierten Zugang zu Daten, Expertisen und Anwendungen“ (Dataquest). Prozessportale sind als höherentwickelte, zweite Generation von Portalen zu verstehen. Sie können „als web-basierte, personalisierbare und integrierte Zugangssysteme zu internen und externen Applikationen definiert [werden], die der Unterstützung von Kunden-, Lieferanten und Mitarbeiterprozessen dienen und welche die grafische bzw. audiovisuelle Frontend-Integration (auch über verschiedene Portale hinweg) umsetzen. Dadurch verschaffen sie internen und externen Benutzern einen rollenbasierten, prozessorientierten Zugang zu einem umfassenden Set an aufeinander abgestimmten Mehrwertdiensten. Sie 2/08 4 ermöglichen dies durch die Bereitstellung übergreifender Dienste wie Sicherheit, Personalisierung etc. Der Nutzen für den Portalbenutzer ist die Backend-Integration dieser Services.“ [2] Überblick Bei einem Portal steht das Bereitstellen von applikationsübergreifenden Leistungen und somit der Integrationsaspekt im Vordergrund. Portale ermöglichen eine Entkopplung der Kernprozesse von zielgruppenspezifischen internen und externen Prozesse. So lassen sich z. B. auf Basis eines einzigen internen Vertriebsprozesses verschiedene Kundengruppen individuell über eigene Portalprozesse abwickeln. Im Bereich Mitarbeiterportale wird diese Form der zielgruppenspezifischen Bereitstellung für die aufgabengerechte Prozessbereitstellung genutzt. Foto: Konstantinos Kokkinis Die einzelnen Anwendungen werden oft in Unterfenstern, den so genannten Portlets, organisiert. In den Portlets werden Inhalte aus unterschiedlichen Quellen auf einer Portalseite zusammengefasst. Die einzelnen Portlets können vom Benutzer teilweise personalisiert werden. Die Portlets können minimiert oder entfernt werden und verfügen oft auch über eigene Hilfe- und Konfigurationsmenüs. Eine weitere Funktionalität ist die Integration von Webservices. Da diese ursprünglich für die Kommunikation zwischen Anwendungen geschrieben wurden, ist die Präsentation nicht trivial, da beispielsweise Eingabefelder zu den benötigten Werten nur mit internen Variablennamen versehen sind. Neuere Entwicklungen wie GUIDD versuchen, diesen Missstand zu beheben. Vorteile Die Vorteile der Portaltechnologie liegen darin, dass eine grundlegende Infrastruktur zur Verfügung gestellt wird, die einen Teil der Standardfunktionalität von Webanwendungen bereithalten. Je nach Hersteller ist diese Basisfunktionalität mehr oder weniger ausgeprägt. Bei den großen Anbietern reicht die „out of the Box“- Funktionalität von Collaboration Management über Personalisierung bis hin zu Document- und Knowledge Management Integration. Weiterführende Funktionalitäten reichen bis hin zu Expertensystemen auf Basis eines Portals. SPLITTER Ein zentraler Aspekt des Portals ist mittlerweile die Integration von Applikationen in einem gemeinsamen Portal. Dies bietet mehrere Vorteile: • • • • • Einheitliche Benutzeroberfläche, dadurch erhöhte Akzeptanz beim Anwender und reduzierter Change-Management/Schulungsaufwand. Gemeinsame Datenbasis, dadurch Verknüpfung von Informationen über Applikationsgrenzen hinweg. Prozessplattform auf Basis einheitlicher Daten, dadurch transparente und effizientere Prozesse. Single Sign On, also eine Anmeldung innerhalb des Portals, dadurch geringere Ausfallzeiten der Mitarbeiter für wiederkehrende Tätigkeiten. Aktualität von Daten erlangt bei Portalen an Bedeutung, die Daten in Echtzeit oder quasi-Echtzeit in die zugrundeliegenden Applikationen schreiben oder auslesen. Diese Vorteile kommen vor allem dann zum Tragen, wenn bei der Portalumsetzung konsequent die Sicht auf Ebene der Geschäftsprozesse gehalten wird. Daher ist ein Enterprise-Portal ein Baustein des Konzepts der Serviceorientierten Architektur (SOA). Nachteile Nachteile der Portaltechnologie kommen vor allem dann zu Tage, wenn es darum geht, bestehende Anwendungen in ein Portal zu transferieren. Die Anzeige und Bearbeitung reiner Daten kann dann zwar meist über Web Services und Integrationsumgebungen wie Microsoft BizTalk, SAP XI oder IBM WebSphere MQ vorgenommen werden, jedoch steigt dadurch auch die Komplexität des Gesamtsystems. Kritische Erfolgsfaktoren sind dann die Konsistenz von Daten zwischen Portal und originärer Anwendung, als auch die Implementation komplexer Prozesse im Portal über Anwendungsgrenzen hinweg. In der Folge stellt sich dann auch die Frage, wann das Portal und wann die originäre Anwendung zu nutzen ist und wie sich dies in die Prozesshierarchie einfügt. Diese Aufgaben können beliebig komplex, sowie kosten- und zeitintensiv werden. Es ist zu beobachten, dass Anwendungen immer stärker auf die Nutzung in einem Portalkontext entwickelt werden, was in der Folge die aufgeführten Konsequenzen aus diesen Nachteilen minimieren würde. Nachteile können auch entstehen, wenn das Portal zu einer einseitigen Festlegung auf eine gemeinsame Programmiersprache auch für die bestehenden, zu integrierenden Anwendungen führt. Spezialanwendungen, die in einer anderen Programmiersprache geschrieben wurden und nur in dieser verfügbar sind, können dann nicht mehr integriert werden. Stattdessen sollte man sich daher bei Portalen lediglich auf gemeinsame, standardisierte Schnittstellen einigen. Architektur Die generelle Architektur eines Portals sieht einen Server vor, der die Anfragen der Anwender entgegennimmt und an die Portlet-Engine weiterleitet. Diese verwaltet den Lebenszyklus der Portlets und gibt die Aktions- und Renderanfragen an die einzelnen Portlets weiter, die in der nachgefragten Seite angezeigt werden sollen. Die Portlets suchen sich aus den dazugehörigen Datenquellen ihren Inhalt zusammen. Hierbei ist festzustellen, dass Datenquellen klassische Datenbanken sein können, aber auch Web Services und Anwendungen können hier als Quellen eingesetzt werden. Die Portlets sind nicht darauf beschränkt, sich aus einer Datenquelle zu bedienen, sondern können ihren Inhalt aus mehreren Datentöpfen zusammenstellen. lets wie folgt. Auf den Request, der dem Portal gestellt wird, identifiziert der Portlet-Container die benötigten Portlets. Ist die Anfrage eine Aktionsanfrage, so wird auf dem entsprechenden Portlet die Methode „performAction()“ ausgeführt. Sobald diese beendet ist, werden die Rendermethoden „doView()“, „doEdit()“ oder „doHelp()“ der anzuzeigenden Portlets ausgeführt. Welche dieser Methoden ausgeführt wird, bestimmt der Zustand des Portlets, welcher vom Container verwaltet wird. Diese Zustände können um anwendungsund portalspezifische Zustände erweitert werden. Innerhalb der Bearbeitung der Rendermethoden können nun Beans oder andere verarbeitende Klassen oder Funktionen angesprochen werden. Das Rendering kann zudem von JSPs unterstützt werden, welche über einen Dispatcher aufgerufen werden. Portalsoftware Bei einem Portal steht das Bereitstellen von applikationsübergreifenden Leistungen und somit der Integrationsaspekt im Vordergrund. Daher ist es naheliegend, beim Aufbau eines Portals entweder auf eine Infrastruktur zurückzugreifen, die Enterprise Application Integration (EAI) zum Bestandteil hat, oder eine PortalStandard-Software zu verwenden, die sich der EAI bedient. Viele Portallösungen sind in Java programmiert, um eine größtmögliche Systemunabhängigkeit zu erreichen. Ein Portal kann, muss aber nicht auf Webtechnologie basieren. Quellen 1. Thorsten Gurzki et al.: »Was ist ein Portal?« Definition und Einsatz von Unternehmensportalen 2. Puschmann:Prozessportale - Architektur zur Vernetzung mit Kunden und Lieferanten 3. Gartner: Magic Quadrant for Horizontal Portal Products, 2006 Kommunikation Intern läuft die Kommunikation zwischen der Portlet-Engine und den Port- (Aus Wikipedia, einem Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie aus freien Inhalten in allen Sprachen der Welt) 2/08 5 SPLITTER Einblicke in das OnlineStadtportal Berlin.de B erlin verzeichnet jährlich einen neuen Besucherrekord. Über 200.000 Gäste kommen monatlich, um sich von der Stadt faszinieren zu lassen. Auf dem Internetportal der Stadt unter www.berlin.de sind es sogar noch sehr viel mehr: Rund 1,5 Millionen Besucher aus aller Welt sind hier Tag für Tag „virtuell“ zu Gast. Ganz Berlin auf einen Klick Am 8. Dezember 1998 ging das offizielle Stadtportal des Landes Berlin erstmals online. Ziel war und ist die umfassende Bereitstellung von Informationen und Diensten rund um Berlin, von Standortmarketing und Wirtschaftsförderung1 über touristische Angebote2 bis hin zu Landespolitik3 und Bürgerservice4. Die Bewohner der Stadt finden alles, was ihnen das Leben erleichtert, beispielsweise einen Stadtplan5, das Kinoprogramm6 oder den Wetterbericht7 sowie einen umfangreichen Verwaltungsführer8. Unter der Überschrift „Politik und Verwaltung“ finden politisch Interessierte die jeweiligen Internetauftritte der Senatsverwaltungen15, der Senatskanzlei16 und der zwölf Berliner Bezirke17. Ebenso ist dort das Presse- und Informationsamt18 des Landes zu finden, dem auch die Landesredaktion von Berlin.de zugeordnet ist. Das Presse- und Informationsamt leistet die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit des Landes Berlin gegenüber den Medien und stellt in diesem Rahmen unter anderem auch die aktuellen Pressemeldungen19 sowie die wichtigsten Reden20 des Regierenden Bürgermeisters in das Internet ein. Wer wissen möchte, welchen Staatsgast der Regierende Bürgermeister heute im Rathaus empfangen oder welchen Außentermin er wahrgenommen hat, der wird unter „Rathaus aktuell“21 fündig. Hier werden die Termine des Stadtoberhauptes bildlich dokumentiert und archiviert. Die Möglichkeiten des World Wide Web und der Technologien, die dahinter stecken, entwickeln sich ständig weiter. Der weitere Ausbau des Bürgerservices spielt dabei für das Land Berlin eine ganz wichtige Rolle (nicht die Bürger sollen laufen, sondern die Daten). Deshalb hat dieses Thema auch einen eigenen Hauptnavigationspunkt auf Berlin.de bekommen. Im Verwaltungsführer werden die Bürger umfassend über alle Dienstleistungen der Verwaltung informiert. Formulare, Anträge und Gesetzestexte sind mittlerweile schnell und ohne viel Aufwand im Internet zu bekommen. Unter dem Stichwort „Electronic Government“, oder kurz „E-Government“22, können immer mehr Verwaltungsvorgänge direkt online abgewickelt werden - von der Buchung eines Volkshochschulkurses bis zur Beantragung einer Geburtsurkunde. Ähnlich wie beim „Online Banking“, kann demnächst auch die Bezahlung von bestimmten Verwaltungsdienstleistungen über das Internet - dem „E-Payment“abgewickelt werden. Benutzerfreundlichkeit und die Anschaulichkeit spielen bei jeder einzelnen Seite eine wichtige Rolle, schließlich soll sich jeder Besucher auf Berlin.de schnell zurechtfinden und die gewünschte Information möglichst „auf einen Klick“ verfügbar sein. Viele entdeckenswerte Themen laden zu einem längeren Stöberaufenthalt ein. Über den Hauptmenüpunkt „Hauptstadt“ gelangt man beispielsweise auf „Berlin im Überblick“9. Hier können nicht nur Touristen einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit der Stadt erhalten, sondern auch die Berliner selbst so manche Restaurantempfehlung10 oder einen Tipp für einen Ausflug ins Berliner Umland11 bekommen. Außerdem gibt es umfangreiche Informationen zur Geschichte Berlins12, zu „Daten und Fakten“13 und – besonders oft nachgefragt – zur einst berühmtesten und monströsesten „Sehenswürdigkeit“ Berlins, der Berliner Mauer14. 2/08 6 Natürlich gibt es auf Berlin.de auch die Möglichkeit, der Stadt „bildlich“ ganz nahe zu sein: eine umfangreiche Bildergalerie23 und sechs Webcams24 bieten verschiedene „live Einblicke“ in das Leben der Hauptstadt – ganz egal, wo auf dieser Welt sich der Betrachter gerade befindet. Außerdem lädt die Stadt Sie zu mehreren virtuellen Stadtrundgängen25 ein. Sogar das Berliner Rathaus können Sie auf diese Weise besichtigen26. Für unsere ausländischen Besucher gibt es ein Grundangebot auch in englischer Sprache27, das immer weiter ausgebaut wird. Daneben gibt es gesonderte Sprachportale in Polnisch, Russisch, Türkisch, Chinesisch und Japanisch, die über den Sprachbutton auf der Homepage erreichbar sind. SPLITTER Außerdem ergänzt BerlinOnline das Angebot des Landes mit vielfältigen Informationen zu vielen weiteren Lebensbereichen und nutzbringenden Anwendungen, wie zum Beispiel einem Veranstaltungskalender mit dem neuesten Theaterprogramm 28 , einem Museumsführer29 oder einer Datenbank mit Stellenangeboten30. dern ist überdies kompatibel zu der offiziellen Reichweiten-Zählung der IVW (Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern). Die Statistik befindet sich derzeit im Beta-Test mit ausgewählten Nutzern und wird in den nächsten Wochen allen auf Berlin.de vertretenen Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Um all dies realisieren zu können, stellt die Partnerfirma BerlinOnline eine Software zur Verfügung, mit der die Inhalte der Webseiten von Berlin.de unkompliziert und schnell gepflegt werden können. Die Landesredaktion Berlin.de Technische Basis des Stadtportals Es handelt sich hierbei nicht um eine Zentralredaktion für die Erstellung und Bearbeitung sämtlicher Landesseiten. Diese geschieht dezentral und eigenverantwortlich in den zur Zeit rund 140 bei Berlin.de vertretenen Einrichtungen. Berlin.de wird auf IBM-Bladeservern mit zentralen Festplatten-Arrays und vorgeschalteten Load-Balancern betrieben. Die Server stehen im BSI-zertifizierten Rechenzentrum der Firma Interroute im Europarc Dreilinden und sind redundant an das Internet-Backbone angeschlossen. Eine LAMP-Umgebung (Linux, Apache, MySQL, PHP) bietet die Grundlage für alle Applikationen. Eine Portalsoftware ermöglicht es auf Basis einer Reverse-Proxy-Technologie, unterschiedliche Inhalte (Content, Navigation, Werbung) und unterschiedliche Applikationen auf einer Oberfläche (dem Portal) zusammenzuführen und auszuliefern. Die Inhalte werden zum großen Teil mit dem Content-Management-System Imperia erstellt und gepflegt. Im Einsatz ist die Version 7.5 des CMS. Weitere Applikationen, beispielsweise Bürger-InfoSystem oder Formularserver sind auf phpBasis programmiert, wobei häufig auf Imperia zur Nutzerverwaltung und zur Pflege der Daten und Inhalte zurückgegriffen wird. Mit Hilfe der Portalsoftware können auch Angebote bei berlin.de eingebunden werden, die außerhalb der berlin.de-Umgebung oder auf anderer technologischer Basis betrieben werden. Eine selbst entwickelte Statistik-Software ermöglicht nicht nur die seitengenaue Aufschlüsselung der Nutzerströme, son- Weitere Querschnittsfunktionen wie Community-Applikationen, Payment, MailService etc. werden mit Technologie-Partnern umgesetzt und den wachsenden Bedürfnissen der beteiligten Partner angepasst, wobei Flexibilität, Wirtschaftlichkeit des Betriebs und Investitionssicherheit stets oberste Priorität haben. Die Koordinierung und Steuerung der Landesinhalte im Stadtportal Berlin.de erfolgt durch die Landesredaktion Berlin.de31 - einem eigenen Arbeitsbereich des Presseund Informationsamtes der Senatskanzlei. 1 http://www.berlin.de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung/ http://www.berlin.de/tourismus/ 3 http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/ 4 http://www.berlin.de/rubrik/buergerservice/ 5 http://www.berlin.de/stadtplan/ 6 http://www.berlin.de/kino/ 7 http://www.berlin.de/wetter/ 8 http://www.berlin.de/verwaltungsfuehrer/ 9 http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/ 10 http://www.berlin.de/restaurants/ 11 http://www.berlin.de/special/reisen/ausfluege/ 12 http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/geschichte/ 13 http://www.berlin.de/rubrik/hauptstadt/daten_fakten_zahlen.html 14 http://www.berlin.de/mauer/ 15 http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/senatsverwaltungen/ 16 http://www.berlin.de/rbmskzl/ 17 http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/bezirksaemter/ 18 http://www.berlin.de/rbmskzl/skzl/pia/ 19 http://www.berlin.de/landespressestelle/ 20 http://www.berlin.de/rbmskzl/rbm/ 21 http://www.berlin.de/rbmskzl/rathausaktuell/ 22 http://www.berlin.de/verwaltungsfuehrer/interaktive-dienstleistungen/ 23 http://www.berlin.de/berlinbilder/ 24 http://www.berlin.de/webcams/ 25 http://www.berlin.de/stadttouren 26 http://www.berlin.de/rbmskzl/rundgang/ 27 http://www.berlin.de/english/ und http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/index.en.html 28 http://www.berlin.de/tickets/ 29 http://www.berlin.de/orte/museum/ 30 http://www.berlin.de/special/jobs/stellenboerse/ 31 http://support.berlin.de/wiki/index.php/Landesredaktion 32 http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Berlin.de_Landesseiten 33 http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Berlin-Brandenburg.de 34 http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Techn._Integration_via_Durchschleifung 2 2/08 7 SPLITTER Hauptaufgaben der Landesredaktion sind die behördenübergreifende Koordinierung der von den Landeseinrichtungen eingebrachten Informationsund Diensteangebote sowie die Pflege und die Fortentwicklung des Berliner Verwaltungsführers. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die strategische Abstimmung von Inhalt und Gestaltung des Gesamtportals in Kooperation mit dem privaten Betreiber (BerlinOnline) einschließlich aller vertraglichen Angelegenheiten. Bei neuen Onlineprojekten in den Verwaltungen empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig Kontakt zur Landesredaktion aufzunehmen. Auf Grund ihres Gesamtüberblicks über das Portal kann sie Hinweise auf die Möglichkeiten zur Nachnutzung bereits vorhandener Anwendungen geben und so Synergienutzung ermöglichen und Aufwände senken. Auch eine sinnvolle inhaltliche und funktionale Vernetzung kann so frühzeitig geplant und vorbereitet werden. Durch systemtechnische Unterstützung und redaktionelle Beratung können von vornherein wichtige Rahmenbedingungen, wie z.B. die Anwendung der Styleguides32,33 und – falls erforderlich - die technischen Einbindungsmöglichkeiten34 externer Inhalte samt Layoutübernahme in das Berlin.de-Portal geklärt werden. Dies spart unnötige Arbeit und sichert dem Nutzer ein attraktives Angebot aus einem Guss. Kontakt: Leiter: Horst Ulrich Tel. 9026-2540 horst.ulrich@skzl.berlin.de CHRISTIAN SIMON (Praktikant der Landesredaktion Berlin.de) OLF DZIADEK (BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG) SASCHA KRAJAN (Landesredaktion Berlin.de) 2/08 8 Der zentrale Zuständigkeitsfinder: ein bundesweiter Verbund öffentlicher Portale Das Projekt und seine Ziele I m Rahmen der E-Government-Initiative Deutschland-Online sollte ein Zentraler Zuständigkeitsfinder (ZZ) geschaffen werden, der verwaltungsebenenübergreifend das Auffinden aller Informationen zu deutschen Verwaltungsdienstleistungen im Internet ermöglicht. Dieses zentrale System sollte als Vermittlungsdienst zwischen bereits bestehenden „lokalen Zuständigkeitsfindern (LZ)“ der Länder und Kommunen und auch des Bundes konzipiert werden. Auf der Basis dieser Vorgaben hat die damit beauftragte Vorhabengruppe der Säule II („Verbund der E-GovernmentPortale“) von Deutschland-Online – unter maßgeblicher Beteiligung der Landesredaktion Berlin.de - ein Pilotvorhaben entwickelt und exemplarisch umgesetzt, das die Machbarkeit des anspruchsvollen Ansatzes nachweist. Zurzeit setzen einige Länder und Kommunen verschiedene Technologien ein, um die Nutzerinnen und Nutzer im Internet zu den für ihre Anliegen wichtigen Informationen und zu den zuständigen Stellen zu führen. Häufig endet dieser Service an den eigenen Zuständigkeitsgrenzen. Ziel ist ein gemeinsamer Service der Portale, der über Verwaltungsgrenzen hinweg funktioniert und sich somit stärker an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen und Verwaltungen orientiert. Als Nutzen können Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Informationsund Beratungseinrichtungen die Dienstleistungen aller Verwaltungen von je- dem lokalen Portal aus oder über einen zentralen Zugang finden. Anhand eines Vermittlungsdienstes können die bereits etablierten Zuständigkeitsfinder, Verwaltungsführer, Behördenwegweiser und Suchmaschinen von Bund, Ländern und Kommunen zu einer Verbundlösung miteinander vernetzt werden, so dass der ZZ jeweils alle deutschlandweit vorhandenen Informationen erschließen kann. Die Nutzer müssen lediglich die gesuchte Dienstleistung und den gewünschten Ort eingeben und werden dann an den jeweiligen lokalen Zuständigkeitsfinder (LZ) – also z.B. für Berlin an den Verwaltungsführer – vermittelt, der die Anfrage zu den entsprechenden Zielinformationen weiterleitet. Der technische Verbund Zunächst sind in Baden-Württemberg auf der Portaltechnik von service-bw die Grundfunktionalität des ZZ implementiert und zu Testzwecken mit einer vorläufigen Benutzeroberfläche (Abb. 1) versehen worden. Diese Nutzeroberfläche wird in Kürze durch eine nutzerfreundlichere Auswahlseite (Abb. 2) ersetzt. Hier können die Auswahlmechanismen für den Leistungskatalog der Version 1.0 in Verbindung mit dem deutschlandweiten Ortsverzeichnis auf Basis des AGS bereits jetzt verwaltungsöffentlich erprobt werden. Die am Probebetrieb des Zentralen Zuständigkeitsfinders teilnehmenden Portale sind zur Zeit: • • • • • • Baden-Württemberg Berlin Hamburg Hannover Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt Testweise ist auch der Bayerische Behördenwegweiser erreichbar. Die Integration von Suchmaschinen an den ZZ wurde ebenfalls erfolgreich getestet. SPLITTER Die vorläufige Testseite des ZZ ist unter folgender URL Zu finden: http:// service-bw.eu/ZZFinder/ Eine Unterarbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Bund, haben, den Beschlüssen des KoopA ADV folgend, den LeiKa exemplarisch konzipiert und aufbereitet. Ziel ist es, weitere Leistungen der öffentlichen Verwaltungen nach Themenbereichen - wenn auch nicht mit allen Detail- und Einzelleistungen – zu erfassen und strukturiert darzustellen. Diese Aufstellung (Version 1.0) ist erfolgt. Derzeit enthält der LeiKa 64 ebenenübergreifende Leistungsgruppen denen exemplarisch 570 öffentliche Leistungen der Verwaltungen themenspezifisch zugeordnet wurden. Abbildung 1: Testseite des ZZ Tipps für einen Test: • • • • • • • • • • Testseite aufrufen Ein Anliegen eintragen (z.B. Schulen, Ausweis, Bibliotheken, Angelschein, Hundesteuer etc.), danach Suchen-Button anklicken Einen Ort aus den teilnehmenden Ländern (s.o) eingeben (z.B. Dessau, Hannover, Heidelberg, Rostock, Hamburg, Berlin, Passau,...) und danach Suchen-Button anklicken Ort evtl. aus einer Liste auswählen und danach Übernehmen-Button anklicken Leicht scrollen und der entsprechende lokale Zuständigkeitsfinder wird mit der URL angezeigt URL anklicken, der LZ nimmt Sie in Empfang und führt hoffentlich zum Ziel Die bisherige Testseite wird in Kürze erheblich nutzerfreundlicher angeboten! Schon jetzt wird durch Abbildung 2 der „Quantensprung“ in Design, Struktur und Technik der repräsentativen Finalseite deutlich. Auch der Name „ZZ“ wird sich ändern: Unter dem offiziellen Namen „Behördenfinder Deutschland“ wird dann das attraktive Online-Service-Portal unter derselben Adresse erreichbar sein. Mehr noch werden dem Nutzer die wichtigsten Informationen rund um das bundesweite Servicekonzept zur Verfügung gestellt, um auf dem aktuellsten Entwicklungsstand sein und bleiben zu können. Neben den Standardbezeichnungen der Dienstleistungen können im Synonymbereich bei Bedarf auch spezielle regionale Begrifflichkeiten eingepflegt und für jeden Nutzer auffindbar gemacht werden. Für die künftige Nutzung ist der Katalog dauerhaft im Rahmen laufender Ergänzungen und Änderungen aktuell zu halten. Die Vorhabengruppe hat daher die Einrichtung einer Zentralen Geschäfts- und Koordinierungsstelle in Sachsen-Anhalt vorgeschlagen. Die Geschäfts- und Koordinierungsstelle soll sowohl inhaltlich-redaktionelle als auch organisatorisch-koordinierende Aufgaben wahrnehmen und dient als Ansprechpartner für die Portalbetreiber und weitere Interessenten. Grundlage für andere Projekte Der Leistungskatalog - ein semantischer Verbund Der ZZ und der LeiKa werden wesentliche Bausteine und integraler Bestandteile für weitere bundesweite und europäische Projekte, wie die Service-Line 115 oder die EU-Dienstleistungsrichtlinie sein. Zentrales Element des Konzeptes für ein reibungsloses behörden-, länder- und portalübergreifendes semantisches Zusammenwirken unterschiedlichster Vermittlungsdienste ist ein deutschlandweit standardisierter und harmonisierter Leistungskatalog (LeiKa) mit Synonymen und übergeordneten Leistungsgruppen. Darüber hinaus ist der ZZ und der LeiKa – im Rahmen eines Berliner Wissensmanagements - ein unentbehrliches Instrument für Berliner Anwendungen 2/08 9 SPLITTER und Projekte wie z.B. Berlin-Telefon, Berlin.de, Bürgerberatung und Mitarbeiterportal um die servicefreundliche Dienstleistungsmetropole Berlin „rund um die Uhr“ schnell, aktuell und strukturiert auskunftsfähig zu machen. Landesportal www.brandenburg.de – Neue Wege gehen N icht ganz unspektakulär ging brandenburg.de vor zwölf Jahren in Betrieb: Am 15. März 1996 drückte der damalige Wirtschaftsminister Dr. Burkhard Dreher den symbolischen Startknopf für www.brandenburg.de auf der CeBIT in Hannover vor zahlreichen Journalisten. Gleichzeitig wurde in Potsdam eine Pressemitteilung veröffentlicht mit folgendem Wortlaut: Abbildung 2: Startseite des Behördenfinders Deutschland Wie geht es weiter? Auf Bundesebene: • • • • • aktuelle nutzerfreundliche Startseite für den ZZ einrichten mit Umbenennung in „Behördenfinder“ die Zentrale Geschäfts- und Koordinierungsstelle einrichten die LeiKa-Version 1.0 im ZZ und in den lokalen Systemen implementieren die erweiterten Anforderungen für die Umsetzung der EU-DLR und der Service-Line D-115 abstimmen und entsprechend in den LeiKa und ZZ integrieren die Aufnahme weiterer Portale Auf Berliner Ebene: • • • Integration des bundesweiten Leistungskatalogs in den Verwaltungsführer Erarbeitung eines modularen Berliner Wissensmanagements unter Berücksichtigung aller Anforderungen und Vorgaben (verzeichnisbasierter ZuFi) IT-mäßige Integration Weitere Informationen Senatskanzlei, Landesredaktion Berlin.de, Burckhard Wodtke, Tel. 9026-2283, EMail: B.Wodtke@skzl.berlin.de Leiter des KoopA-Projektbüros E-Government, Herr Dr. Markus Beckmann, Tel.: 0611 340-1280, E-Mail: Markus.Beckmann@hzd.hessen.de CHRISTIAN SIMON (Praktikant der Landesredaktion Berlin.de) 2/08 10 „Die Landesregierung und weitere Einrichtungen bieten ab dem 15.3.1996 Informationen im weltweiten Computernetz „Internet“ an. Das Informationsangebot konzentriert sich zunächst auf die Bereiche Wirtschaft und Technologie, Tourismus, Kultur, Wissenschaft und Forschung, Landwirtschaft sowie auf das aktuelle Thema „Länderfusion Berlin-Brandenburg“. Darüber hinaus sind Presseinformationen der Landesregierung sowie die aktuelle Terminvorschau über das Internet abrufbar“. 1996, zum Start der Website, verfügten erst rund 250.000 Berliner und Brandenburger über einen damals noch sehr langsamen Internetanschluss. Von einem Massenmedium konnte also noch keine Rede sein, eine Zielgruppendefinition kaum möglich. Die erste Homepage im Jahre 1996 war auf die damalige technische Ausstattung der Nutzer ausgerichtet. Die Möglichkeiten der multimedialen Verknüpfungen waren - im Vergleich zu heute – noch gering. Es war eine Zeit der Aufbruchstimmung. Zahlreiche deutsche Verlage entdeckten das Web als kommerzielles Medium und drängten ins Internet. Vergleichsweise klein mutete da das brandenburg.de-Angebot an. Etwas mehr als 100 Seiten rund um die oben genannten Themen machten den Anfang. Heute sind es über 140.000, verteilt auf über 100 Subdomains mit unzähligen Themen. SPLITTER Der direkte Draht Berlin-Telefon – 900 MIT 900 DIREKTE INFORMATIONEN ZU ALLEN LEBENSLAGEN Eine höhere Kundenzufriedenheit bei den Bürgern und den Mitarbeitern der Berliner Verwaltung – das ist das Ziel der Call-Center-Lösung Berlin-Telefon. Mit einem einfachen telefonischen Zugang zu umfassenden Informationen und Dienstleistungen werden Anfragen über die Rufnummer 900 schnell und kompetent beantwortet. Das ITDZ Berlin ist dabei für den telefonischen Erstkontakt mit dem Bürger über sein Call-Center verantwortlich. Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin: Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de Moderne Perspektiven für die Verwaltung. 2/08 11 SPLITTER Der Weg dahin wurde markiert von zahlreichen Etappen, so der Anschaffung einer CMS-Landeslizenz 2001, der erfolgreichen Konzeption und Anlage einer IT- und eGovernment-Gesamtarchitektur. Optisch für jeden sichtbar, auch ein umfassender Relaunch des Landesportals im Jahr 2002, der 2008/ 2009 seine Fortsetzung findet. Heute erfahren Brandenburg und sein Landesportal stetige Anpassungen im Bereich eGovernment. Die bislang erreichten Fortschritte sind erfreulich. Zahlreiche neue Anwendungen und Portale gingen an den Start, so die Internetwache internetwache.brandenburg.de, der „Agrarantrag online“, die elektronische Steuererklärung (Elster) und das Dienstleistungsportal service.brandenburg.de, das unter Einbeziehung der Kommunen entwickelt wurde. Ohnehin verspricht sich die Landesregierung entscheidende Erkenntnisse über die Bürgerwünsche aus der Kooperation mit den Kommunen. Land und kommunale Spitzenverbände hatten bereits Anfang 2005 in der Gemeinschaftsinitiative ‚eBürgerdienste für Brandenburg‘ eine enge Zusammenarbeit vereinbart. www.brandenburg.de in Zahlen: 145.OOO Seiten 9O Internetangebote von Landesbehörden Zugriffe/Jahr: > 7O Mio. Redaktionssystem: SixCMS Nutzer: 1OOO Software: Webserver Apache, PHP, MySQL Master-Slave-Modell Brandenburg.de bietet heute zielgruppendefinierte Informationen zu den verschiedensten Themenbereichen an, wenngleich mit anderer Funktionalität als TV- und Printangebote: der direkte Zugang zum Bürger mit Rückkanal. Die Nutzer haben die Möglichkeit, direkt auf die Informations-Angebote der Regierung zu reagieren, sei es im Chat, per E-Mail oder im Gästebuch. Der Bedarf ist hoch. Das zeigen über 70 Millionen Zugriffe auf brandenburg.de im Jahr 2007 sowie die tägliche Flut von E-Mails und Einträge in Gästebücher und Foren. Grundlage für die Pflege dieser Inhalte sind regelmäßige Treffen der 2/08 12 Redakteure, die sich regelmäßig über Inhalte, Layoutfragen und technische Änderungen abstimmen. Dass gute Politik ohne gute Kommunikation nicht möglich ist, schlägt sich auch in der Sprache des Internets wieder. Für die Vermittlung der Inhalte von Politik sind die Redakteure von brandenburg.de offen für neue Formen der Kommunikation. Bausteine in dieser Richtung sind das Videopodcastportal von Ministerpräsident Platzeck, das sich noch in der Anfangsphase befindet sowie das Portal direktzu.de/ platzeck, das inzwischen fester Bestandteil von brandenburg.de geworden ist. Neben Bundeskanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Lammert war Ministerpräsident Platzeck der erste Regierungschef eines Bundeslandes, der die Möglichkeit nutzte, auf Bürgerfragen online zu antworten. Der Erfolg hat viele Väter: Mit wissenschaftlicher Unterstützung wurde und wird die Servicequalität auf brandenburg.de erheblich verbessert. Kooperationsvereinbarungen u.a. mit der BTU in Cottbus sowie der Universität und der Fachhochschule in Potsdam haben zeitgemäße Anpassungen des Auftrittes bewirkt. So wurde das oben genannte Portal direktzu.de/platzeck von Studenten der FH Brandenburg und der Humboldt-Universität Berlin entwickelt. FRANK-MICHAEL GORGES Redaktion www.brandenburg.de Was haben Mückenfang und Formularservice gemeinsam? Über http://service.brandenburg.de und seine Leistungspalette M ückenfang ist ein Wohnplatz, liegt in der Uckermark und gehört zur Stadt Lychen. Unter der Rubrik „Kommunen“ finden Sie nicht nur die Landkrei se, Ämter und Gemeinden, sondern auch alle sonstigen Orte Brandenburgs. Der Formularservice hingegen ist eine Basiskomponente des Dienstleistungsportals und unterstützt die Landes- und Kommunalverwaltung bei der Digitalisierung von Vorgängen. Dazu später. Service.brandenburg.de ist der zentrale Einstiegspunkt und Lotse zu nützlichen Informationen und allen elektronischen Verwaltungsverfahren von Land und Kommunen für Bürger und Unternehmen. Wer dieses Portal besucht, muss nicht wissen, welche Behörde wofür zuständig ist, und kann auf verschiedenen Wegen zum Ziel gelangen. Das Landesinformationssystem bündelt Fachinformationen der Landesverwaltung behördenübergreifend nach Themen, Nutzergruppen und Schlagworten unter einer Oberfläche. Die flache Datenstruktur und einheitliche Navigation stellen sicher, dass die Nutzer schnell finden, was sie suchen. Die beliebtesten Angebote sind die regionale Stellenbörse und Ausbildungsplatzbörse, das Kommunalverzeichnis, die Schlagwortübersicht von „A bis Z“ und das Verzeichnis des Öffentlichen Dienstes. Bei den kleineren Angeboten werden besonders oft die Adressen von Jugendämtern und Krankenhäusern aufgerufen. Alle Adressen sind mit Kartenmaterial verlinkt. Die Entwicklung der Zugriffszahlen zeigt, wie gefragt ein Verwaltungsportal mit klarer Service-Ausrichtung bei Bürgern und Unternehmen ist. Inzwischen SPLITTER greifen monatlich rund 40.000 Besucher auf das werbungsfreie Angebot zu. Das Landesinformationssystem wird federführend durch die Webredaktion im Ministerium des Innern betreut; die Informationen werden über das Redaktionssystem SixCMS 7.1 der Landesverwaltung eingepflegt. Webredakteure in den Ministerien arbeiten ihre Angebote eigenverantwortlich ein. Die Funktion „Fehler melden“ am Ende jeder Seite sowie automatisierte E-Mail-Abfragen unterstützen die Webredaktion bei der Qualitätssicherung. Der Zuständigkeitsfinder vernetzt die Webportale von Land und Kommunen und führt die Nutzer bei Angabe eines Anliegens und eines Ortes möglichst zielgenau zum Internetangebot der zuständigen Stelle. Grundlage ist ein Dienstleistungskatalog, dem lokale Angebotsseiten zugeordnet sind. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft für technikunterstützte Informationsverarbeitung Brandenburg (TUIV-AG), einem Landkreis und mehreren Städten konzipiert und weiterentwickelt. Die Brandenburg-Suchmaschine (BraSuMa) sucht ausschließlich in den knapp 600 offiziellen Internetangeboten des Landes Brandenburg und seiner Kommunen und durchkämmt dabei einige Millionen Dokumente. Wahlweise kann mit BraSuMa auch im Verwaltungsportal des Bundes, der Europäischen Union und des Landes Berlin recherchiert werden. Da weder Werbung noch private Angebote angezeigt werden, reduzieren sich die Treffer im Vergleich zu herkömmlichen Suchmaschinen und das Gesuchte wird schneller gefunden. BraSuMa kann einfach und kostenlos auch in die Internetseiten jeder Landes- und Kommunalverwaltung eingebunden werden. Die Suchmaschine wird auf Grundlage einer Servicevereinbarung durch den Landesbetrieb für Datenverarbeitung und IT-Serviceaufgaben (LDS) betreut. Wie der Zuständigkeitsfinder basiert auch die BraSuMa auf SAGA-konformen Open- Source-Produkten. die Basiskomponenten einzeln oder in Kombination verwenden. Dazu gehören neben dem Formularservice die Virtuelle Poststelle, die elektronische Signatur und später auch die Bezahlplattform. Diese als Shared-Services angelegten Basiskomponenten werden momentan durch einen universellen Portalserver mit mandantenfähigen Lösungen für die Bereiche E-Collaboration, E-Shop und Wissensmanagement ergänzt. Mit dem Portalserver lassen sich künftig verschiedenartige Fachlösungen über Single-Sign-On einheitlich erschließen. Ebenfalls vor der Einführung stehen Komponenten zur Umsetzung von Verwaltungsprozessen in der heterogenen IT-Landschaft des Landes und der Kommunen mittels Business Process Management (BPM) und serviceorientierter Architektur (SOA). Grundsätzlich wird auf SAGA-konforme technische Lösungen orientiert, die innerhalb der Landesverwaltung zum Standard erklärt werden und einheitlich zu verwenden sind. Land und Kommunen können mit diesem Service die Kommunikation zwischen Antrag und Bescheid kostengünstiger, wesentlich vereinfacht und medienbruchfrei gestalten. Auf dem Technikbaukasten des Dienstleistungsportals setzt auch der Vergabemarktplatz des Landes Brandenburg auf. Mit dem Virtuellen Bauamt ist ein durchgängiges elektronisches Bauantrags – und Genehmigungsverfahren, in das sämtliche untere Bauaufsichtsbehörden (Landkreise und kreisfreie Städte) eingebunden werden, in Vorbereitung. Technisch wird das System beim LDS betrieben. Vorraussetzung für den Betrieb ist das Redaktionssystem SixCMS 7.1 auf der Basis von PHP und MySQL. Als Web-Server wird Apache eingesetzt; die Verwendung des Internet Information Services (IIS) ist auch möglich. Service.brandenburg.de bietet jedoch weit mehr als Informationsdienste. Es stellt auch die notwendigen technischen Module – Basiskomponenten - bereit, die eine Verwaltung braucht, um Dienstleistungen online von Antrag bis Bezahlung anzubieten. Alle Dienststellen des Landes und der Kommunen können darauf zugreifen und Service.brandenburg.de ist das Produkt des E-Government-Leitprojektes „Brandenburger Online Amt (BOA)“ 2/08 13 SPLITTER und seit Herbst 2006 online. Eine Projektgruppe unter Federführung des Ministeriums des Innern arbeitet gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Datenverarbeitung und IT-Serviceaufgaben an der Umsetzung. Die Struktur des Portals beinhaltet für die Geschäftsbereiche statische HTMLSeiten, in denen sich die Bereiche mit ihren Aufgabengebieten und Mitarbeitern vorstellen. Jeder Geschäftsbereich hat ein eigenes Wiki, in dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv an der Gestaltung der Inhalte beteiligen können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Bereiche können in den Wikis lesen. In einem ITDZ Berlin-Forum kann gemeinsam über verschiedenste Themen diskutieren werden. SUSANNE BERNIG Landesinformationssystem service.brandenburg.de Referat I/3, Ministerium des Innern Brandenburg Die Welt der Blogs und Wikis im ITDZ Berlin Inside - Das Mitarbeiterportal S eit dem Mitte März 2008 verfügt das ITDZ Berlin über ein Mitarbeiterportal, welches für alle Beschäftigten des IT-Dienstleisters zugänglich ist. Das Mitarbeiterportal soll der internen fachlichen Kommunikation als ein fortschrittliches Werkzeug dienen. Wissensbasis für Mitarbeiter Jeder kennt die Situation: man weiß es gibt zu einem bestimmt Thema Informationen oder Dokumente, aber man weiß nicht mehr wo, und man muss Kollegen aus dem eigenen Bereich oder bereichsübergreifend fragen, wo diese Informationen zu finden sind. Da kommt es dann auch vor, dass man mit der Antwort auf die öffentlichen Ordner unter Exchange verwiesen wird oder auf die Gruppenordner. Und in der Regel fängt dann die Suche erst richtig an. Dieser Zustand soll sich ändern. Grafik: Aufbau des Mitarbeiterportals Damit die Suche nach Informationen auch hierbei nicht in endlosen Klicks durch Webseiten endet, erfasst eine indizierende Suchmaschine alle relevanten Bereiche wie die Wikis, das Forum, die statischen Bereichsseiten und entsprechende PortalOrdner des File-Servers und ermöglicht so eine schnelle und gezielte Suche. Die Suche steht damit bei der Informationsbeschaffung im Mittelpunkt und erleichtert diese enorm. Der Vorstand wendet sich zusätzlich per Blog direkt an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zu den Themen gehören u.a. die Unternehmenssituation und spezielle an die Mitarbeiter gerichtete Informationen, die diese dann „aus erster Hand“ erfahren. Die gesamten Portal-Informationen sind ausschließlich nur durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses zu lesen. Es ist zentraler Punkt für Informationen und durch das Engagement der Mitarbeiter erste Anlaufstelle, wenn man sich fragt: „Wo war das doch gleich.“ Hintergrund: Web 2.0 Das Mitarbeiterportal stellt als internes Informationssystem alle relevanten Beiträge bereit. Auf der Basis von Web 2.0 Anwendungen sollen Erfahrungen ausgetauscht und Hinweise und Wissen vermittelt werden. Ziel dabei ist es, die Kommunikation im gesamten Haus schneller, verlässlicher und effektiver zu gestalten. 2/08 14 Web 2.0 ist in aller Munde. Blogs und Wikis sind aus dem öffentlichen Internet nicht mehr wegzudenken. Auch Unternehmen erkennen die Vorteile vernetzter Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Firmen wie IBM, Microsoft oder Google unterstützen ihre Mitarbeiter bei dieser neuen Unternehmenskommunikation. Laut einem Artikel in der Computerwoche 24/2007 haben bereits 15 Prozent der Mitarbeiter bei IBM einen Blog und schreiben diesen regelmäßig. In den 8.800 Wikis des Unternehmens beteiligt sich ca. die Hälfte der Mitarbeiter auf über 143.000 Seiten. SPLITTER Was versteht man unter Blogs, Wikis und Web 2.0 ? Web 2.0 ist ein Oberbegriff, der für eine bestimmt Art von Technik der Kommunikation im Internet steht. Hierbei geht es vor allem darum, dass die Nutzer immer stärker selber über den Inhalt im Internet bestimmen und viel schneller und einfacher miteinander in Kontakt treten können. „Wikis“ und „Blogs“ stehen hier mal stellvertretend für eine Reihe von Diensten und Plattformen. Wikis dienen im Allgemeinen zum Sammeln von Informationen durch die Erstellung und Bearbeitung von Beiträgen von Benutzern. Das Stichwort „gemeinschaftlich“ ist hier das Schlüsselwort, da in der Regel Nutzer die Beiträge anderer Nutzer bearbeiten oder auch löschen können, natürlich nur, wenn es nötig sein sollte. Es besteht bei Wikis keine zentrale Kontrolle darüber, was für ein Inhalt erstellt wird. Die Nutzer untereinander sind im Allgemeinen die Kontrollinstanz über die Beiträge. Startseite des Mitarbeiterportals Blogs sind eine andere Form der persönlichen Erstellung von Inhalten im Netz. Blogs sind eine Art öffentlicher Tagebücher. Jemand der bloggt, beschreibt also Dinge aus seinem persönlichen Erleben oder berichtet wie eine Art Kolumnist über bestimmte Themen. Eine audio- und visuelle Art des Bloggens heißt Podcast. Angela Merkel ist wohl aus deutscher Sicht ein populäres Beispiele für diese Art der Darstellung im Internet. Blogs und Podcasts sind im Gegensatz zu Wikis persönlichere Beiträge und in der Regel ist der Autor selbst sein eigenes Kontrollorgan über den Inhalt, meist werden jedoch andere Blogger bei zweifelhaftem Inhalt aktiv und bloggen auf Ihren Seiten über diese Beiträger anderer. Foren dienen als Diskussionsplattform und bieten sich besonders zur Behandlung aktueller Themen an. Grundsätzlich eröffnet ein Mitarbeiter ein Thema, auf welches dann beliebig viele Kolleginnen und Kollegen antworten können. In der Regel werden verschiedene Themen parallel diskutiert. Blog des Vorstandes Forum des Mitarbeiterportals 2/08 15 SPLITTER gelesen, sondern auch direkt online bearbeitet werden können. Somit erreicht man eine hohe Aktualität und senkt die Teilnahmeschwelle für ambitionierte Autoren. Die Gefahr böswilliger Manipulationen wird durch die Nachverfolgbarkeit der Verfasser minimal gehalten. Die Wiki des ITDZ Berlin sollen einen „Wissensspeicher“ des Hauses darstellen, wie beim Vorbild Wikipedia. Insgesamt sind sieben Wikis installiert, die für den Leser als „eins“ erscheinen: es wird zwischen Vorstand, Produktmanagement, Produktionsbetrieb, Innovationsmanagement, Vertrieb, Personal und Finanzen sowie Auszubildenden unterschieden. Suchergebnisse im Mitarbeiterportal Ein weiterer Vorteil solcher OnlineEnzyklopädien ist die Verlinkung von Begriffen innerhalb der Wiki-Einträge. So gelangt man schnell zur Definition eines unklaren Begriffes der zum Verständnis des Wiki-Eintrages unabdingbar ist. Wiki - Beispiel Produktmanagement Neues Level der Kommunikation Die Vernetzung, die dadurch stattfindet, erreicht ein neues Level der Kommunikation. Aber die Techniken sind meist schon älter und daher ist es auch manchmal etwas sonderbar, wenn man über Web 2.0 berichtet, da 2.0 in der Regel als eine Versionsnummer gesehen und daher mit etwas Neuem in Verbindung gesetzt wird. Das Neue hierbei ist aber nicht der technische Aspekt, sondern eher die Qualität, in der diese Techniken genutzt werden. Die Fülle an Inhalten macht es derzeit schwer abzuschätzen, ob der Nutzen der neuen „alten“ Systeme gegeben ist. Es gibt jedoch Beispiele im Internet, die einem zeigen, dass es funktioniert: Wikipedia (die zugrunde liegende Software wird auch im ITDZ Berlin benutzt), das größte online-Lexikon mit alleine in Deutschland über 600.000 Beiträgen und auch die Zahlen aus dem oben genannten Artikel sprechen für sich. Der Begriff Wiki stammt aus dem Hawaiianischen und bedeutet „schnell“. In der IT steht Wiki für eine Software und Sammlung von Webseiten, die vom User nicht nur 2/08 16 Das neue Portal bietet darüber hinaus noch weitere andere nützliche Funktionen: Berichte zu aktuellen Ereignissen, Stellenausschreibungen oder auch Termine interessanter Veranstaltungen findet man hier. Neuen Mitarbeitern bietet es einen Überblick über alle Geschäftsbereiche des ITDZ Berlin und deren Mitarbeiter. Auch die Interessenvertretungen des Umternehmens: • • • • Personalrat Frauenvertretung Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen (Schwerbehindertenvertretung) Jugend- und Auszubildendenvertretung sind mit Wikis vertreten. Der alphabetische Index im Mitarbeiterportal stellt eine hausinterne elektronische Übersicht dar. Hier wird man auch auf einige „Öffentlichen Ordner“, die ja aus Outlook bekannt sind, verlinkt. Damit erspart man sich die SPLITTER teilweise mühsame Suche direkt in diesen Ordnern. enz der Unternehmenskommunikation beitragen können. Im Rahmen des Mitarbeiterportals gibt es gruppenspezifische Portalordner. In den Portalordner können Daten mit Interesse für alle Mitarbeitenden an-/ abgelegt werden. In den Portalordnern stehen die Informationen insbesondere via Suchmaschine allen Mitarbeitenden zur Verfügung. MICHAEL BRODERSEN SASCHA TIETZE JANKO WANGELOW ITDZ Berlin Bei der Auswahl der Suchmaschine kommt die bewährte Technik einer „Google mini“ zum Einsatz. Die Suchmaschine nimmt die abgelegte Dateien mit in den Suchindex auf. Das können natürlich auch Office-Dokumente und PDF-Dateien sein. Die Verwendung eines Mitarbeiterportals zur Förderung der internen Unternehmenskommunikation und der Verbesserung des Wissensmanagements ist mittlerweile durchaus verbreitet. Ein genauerer Blick auf Großunternehmen wie z.B. IBM, SAP oder WEB.DE macht dies deutlich. Im Mitarbeiterportal von IBM werden über 8.800 Wikis mit mehr als 143.000 Seiten Informationstext betrieben. Fast die Hälfte der Belegschaft hat zu diesem erfreulichen Ergebnis beigetragen. Auch Blogs sind hier mittlerweile für 15 Prozent der Angestellten zum hilfreichen Werkzeug geworden. Es liegt an den Mitarbeitern des ITDZ Berlin diese Community-Plattform anzunehmen, mit Leben zu füllen, und die vielen auf Aktivität angewiesenen Tools des Portals zu nutzen. Die nicht hierarchische Philosophie dieser Kommunikationsplattform kann positive Effekte bei der gemeinsamen Bewältigung der Aufgaben hervorrufen. Durch die Integration moderner WEB2.0-Komponenten stehen dem Mitarbeiterkreis des ITDZ Berlin besondere Orte für Wissensaustausch, -vermehrung und -erlangung zur Verfügung. Die Tatsache, dass die Foren, Wikis und Blogs online arbeiten, wird zur Beschleunigung und Erhöhung der Effizi- Mehr Bürgerfreundlichkeit und hohe Kostenersparnis durch zentrales Online-Portal I n der ostwestfälischen Stadt Lage mussten Bürger und Unternehmen bisher meist persönlich in der städtischen Verwaltung erscheinen, um ihre ausgefüllten Formulare, Anträge und Genehmigungen abzugeben. Das wär für Verwaltung und Bürger zeitaufwändig und darüber hinaus auch teuer. Der demografische Wandel, der Wunsch nach mehr Bürgerfreundlichkeit, sinkende Haushaltsbudgets: Zahlreiche Entwicklungen zwingen Kommunen und Verwaltungen heute, ihre Prozesse zu optimieren und elektronisch abzubilden sowie Dienste online zur Verfügung zu stellen. Die westfälische Stadt Lage befindet sich derzeit mitten in der Umstellung dazu. Bis vor kurzem beschränkte sich der IT-Einsatz noch überwiegend auf eine Website und PC-Arbeitsplätze. Sämtliche Dienstleistungen gegenüber Bürgern oder Unternehmen wurden auf dem Papierweg abgewickelt, was in der Regel eine Doppelerhebung der Daten bedeutete. Der Antragsteller füllte ein Formular aus, der zuständige Sachbearbeiter gab die Daten in den PC ein. Entsprechend lang waren die Durchlauf- und Bearbeitungszeiten. Acht Top Prozesse herausgearbeitet Die Stadt Lage hat sich daher entschieden, in einem Großprojekt in Zusammenarbeit mit dem „Kommunalen Re- chenzentrum Ravensberg Minden Lippe“ (krz) die Verwaltungsprozesse nachhaltig zu optimieren. Im Rahmen dieser Modernisierung soll ein Online-Portal aufgebaut werden, das Abläufe und Prozesse für alle Beteiligten optimiert. In diesem sollen nicht nur Bürger und Firmen Genehmigungen beantragen können, sondern es soll auch ermöglichen, dass die internen Abläufe der Verwaltung wie der zentrale Einkauf und die Abstimmung zwischen den Fachbereichen darüber abgewickelt werden können. Um die Änderungen in den Verwaltungsprozessen optimal an die Bedürfnisse der Verwaltungsmitarbeiter anpassen zu können, führte die Stadtverwaltung im Vorfeld eine Befragung unter den Mitarbeitern durch. Auf diese Weise wurden aus den insgesamt über 500 verschiedenen Leistungen die acht Prozesse herausgearbeitet, die aufgrund ihrer niedrigen Komplexität leicht abzubilden sind und gleichzeitig eine überdurchschnittlich hohe Kostenersparnis versprechen. Dazu gehören unter anderem die Verfahren für das Beantragen von Wohngeld und Baustellengenehmigungen, für das Erteilen von Gewerberegisterauskünften sowie die Beschaffung von Büromaterial. Parallel sollen Bürger und Unternehmen von kürzeren Bearbeitungszeiten und einer verbesserten Servicequalität profitieren sowie von der Möglichkeit, Anträge online stellen zu können. Problemloser Start des Portals Im Rahmen des Projektes werden jetzt Schritt für Schritt die ausgewählten Verwaltungsprozesse auf Microsoft Office SharePoint Server 2007 aufgesetzt und elektronisch zur Verfügung gestellt. Mit der technischen Realisierung des EGovernment-Gateways beauftragten die Stadt Lage und der Projektpartner, das Kommunale Rechenzentrum Ravensberg Minden Lippe (krz), die TelekomTochter T-Systems. Für die Plattform Microsoft Office SharePoint Server 2007 sprach neben zahlreichen funktionalen Stärken die Supportkompetenz des 2/08 17 SPLITTER Herstellers. Mit der Web-PortalSoftware lassen sich elektronische Workflow-Prozesse und Formulare entwickeln sowie online zur Verfügung stellen. Nutzer können diese über die vertrauten Microsoft Office-Anwendungen aufrufen, ausfüllen und nachverfolgen. Wichtig war auch die Möglichkeit, speziell für interne Nutzer Single-Sign-onZugänge zu den einzelnen Verfahren einzurichten. Auch künftige Projekte wie den Aufbau einer serviceorientierten Architektur (SOA) sieht Fisahn mit der Wahl von Microsoft auf gutem Kurs: „Eine serviceorientierte Architektur lässt sich mit SharePoint Server als Kompo- schneller erledigt, wovon beide Seiten – Bürger und Verwaltung – profitieren. In Kürze beantragen die Einwohner mittels eines Online-Formulars zum Beispiel ihr Wohngeld. Plausibilitätsprüfungen und Kontexthilfen minimieren dabei mögliche Fehler, die beim Ausfüllen entstehen können. Architekten und Bauunternehmen werden ebenfalls bereits in diesem Jahr Genehmigungsanträge für das Einrichten von Baustellen per Internet abgeben können. Ein eigenes Portal stellt dabei sicher, dass nur berechtigte Unternehmen und Freiberufler Zugang erhalten. Hohe Einsparungen, mehr Bürgerfreundlichkeit und Service nente sehr gut umsetzen.“ Für das Portal kommt als Serverbetriebssystem Microsoft Windows Server 2003 zum Einsatz, als Datenbanklösung Microsoft SQL Server 2005. Der ebenfalls eingerichtete Microsoft BizTalk Server 2006 dient bislang vor allem als Plattform für ein elektronisches Postfach. Dort gehen beispielsweise automatisch Rückmeldungen aus anderen Kommunen ein, sobald ein Bürger der Stadt Lage dort einen neuen Wohnsitz angemeldet hat. Künftig soll BizTalk Server auch für das technische Modellieren von Prozessen und deren Integration in das Portal eingesetzt werden. Die neuen online-basierten Prozesse laufen immer ähnlich ab: Nach Eingabe der Daten übergibt das System diese automatisiert in das entsprechende Fachverfahren. Weil der Sachbearbeiter damit nur noch die Richtigkeit prüfen muss, ist der Verwaltungsvorgang deutlich 2/08 18 Unter den eingerichteten Verwaltungsverfahren ist für die ersten unter ihnen die Testphase inzwischen beendet. In Kürze beantragen die Lagenser mittels eines Online-Formulars zum Beispiel ihr Wohngeld. Plausibilitätsprüfungen und Kontexthilfen minimieren dabei mögliche Fehler, die beim Ausfüllen entstehen können. Die eingegebenen Daten übergibt das System automatisiert in das entsprechende Fachverfahren. Weil der Sachbearbeiter damit nur noch die Richtigkeit prüfen muss, ist der Verwaltungsvorgang deutlich schneller erledigt, wovon beide Seiten – Bürger und Verwaltung – profitieren. Das rechnet sich auch finanziell: Bei durchschnittlich 600 Erstanträgen auf Wohngeld beträgt das jährliche Einsparpotenzial für die Stadt Lage allein in diesem Bereich rund 8000 Euro, wie eine Vorabprognose ergab. Architekten und Bauunternehmen werden ebenfalls bereits in diesem Jahr Genehmigungsanträge für das Einrichten von Baustellen per Internet abgeben können. Ein eigenes Portal stellt dabei sicher, dass nur berechtigte Unternehmen und Freiberufler Zugang erhalten. Zu den ersten internen Verfahren, die realisiert werden, wird eine webbasierte Rechnungsbearbeitung auf Basis von SharePoint Server 2007 gehören. Dadurch werden zum Beispiel Kostenbelege digitalisiert und zentral im Be- reich Finanzwesen abgearbeitet – die Tage des Botendienstes auf dem Rathausplatz sind gezählt. Schritt für Schritt sollen weitere Verfahren folgen. Viel versprechend sind die jährlichen Einsparpotenziale, die sich ergeben, sobald sämtliche acht Prozesse in das Portal eingebunden sind. Die Verwaltung wird voraussichtlich knapp 90.000 Euro pro Jahr weniger ausgeben müssen. Darüber hinaus bedeutet die Realisierung des Portals auch eine massive Optimierung der vorhandenen Prozesse, da diese vor der Digitalisierung in ihrer Effizienz geprüft werden. (PM) www.bayern.de: Neues eGovernment-Portal Bürgernahe und benutzerfreundliche Informationsaufbereitung F riedrichsdorf - Bayerns Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein und Staatsminister Eberhard Sinner, Chef der bayerischen Staatskanzlei, haben im Mai 2008 die beiden neu gestalteten Internet-Auftritte der bayerischen Staatsregierung und der elektronischen Verwaltung in Bayern vorgestellt. Unter www.bayern.de und unter dem e G o v e r n m e n t - P o r t a l www.verwaltung.bayern.de wurden Internetportale geschaffen, die als zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger, aber auch für Unternehmen und für die Verwaltung selber gelten. Verwaltungsvorgänge können benutzerfreundlich und bürgernah über das Portal abgewickelt werden, die dazugehörigen Formulare und Auskünfte sind elektronisch verfügbar. Die Bürgerinnen und Bürger können sich beispielsweise bei einem Umzug elektronisch in der neuen Heimat anmelden, sich über örtliche Kirchen- und Religionsgemeinschaften informieren oder steuerliche Fragen klären. Für Unternehmer stehen unter an- SPLITTER derem Informationen über Existenzgründungen oder An- und Abmeldungen beim Gewerbeamt zur Verfügung, und Verwaltungen informieren über Beitrittspflichten oder den Eintritt in den öffentlichen Dienst. Grundlage der elektronischen Bürgernähe ist die intelligente Suchtechnologie der Cogisum Intermedia AG aus Friedrichsdorf/Ts. + www.ch.ch: Nutzung hat sich 2007 weiter erhöht B ern - Das Schweizer Portal ch.ch hat sein drittes Betriebsjahr erfolgreich abgeschlossen. Die Nutzung ist laut dem Geschäftsbericht weiter gestiegen. Die Kosten für www.ch.ch betrugen 2007 inklusive Kommunikationsmaßnahmen rund 1.139.000 Franken. Davon tragen die Kantone die Hälfte. Gemäß der vergleichenden Webstatistik verdoppelte sich 2007 die Zahl der Besuche auf www.ch.ch gegenüber dem Vorjahr auf knapp 360.000 monatlich. Die Zahl der Besucher oder anfragenden Hosts erhöhte sich um rund 40 Prozent auf etwas über 140.000. Demgegenüber stagnierte der Bekanntheitsgrad auf dem Vorjahresstand. eGovernment-Portal www.verwaltung.bayern.de Cogisum-Vorstandschef Josef Ellmauer: „Behörden und Unternehmen leiden seit Jahren an einer nicht mehr zu bewältigenden Informationsflut. Es fehlt an Transparenz, was die eigenen Informations- und Wissensbestände angeht, es gibt keine einheitlich gültigen Vorgaben hinsichtlich der Aufbereitung der Informationen und es gibt vor allem keinerlei Systematik, was ihre Beschaffung angeht“, erläutert Ellmauer das elektronische Informations-Defizit der Verbraucher. „Der Freistaat Bayern hat dieses Problem vorbildlich und zum Wohle aller Nutzer gelöst, denn Bayern steht für Hightech wie kaum ein anderes Land in der Bundesrepublik Deutschland. Wir freuen uns, dass wir durch unsere Technologie so viele Menschen täglich spürbar unterstützen und entlasten können.“ Ministerpräsident Beckstein führte aus, dass Bayern heute einer der weltweit führenden Standorte der Informations- und Kommunikationstechnik sei. Nicht von ungefähr habe beispielsweise Microsoft für seine Deutschland-Zentrale einen bayerischen Standort ausgewählt: „Der globale internationale Wettbewerb fordert uns heraus. Nicht mehr nur Unternehmen, sondern Standorte konkurrieren um Kapital und Arbeit sowie zunehmend um Wissen. Wir haben mit der HightechOffensive die passenden Weichen gestellt.“ Und noch eines hat der Freistaat mit den neuen Portalen erreicht: Öffentliche Hand und Behörden in Bayern praktizieren damit nicht nur Bürgernähe, sondern werden auch einer erst im Herbst 2006 verabschiedeten EU- Richtlinie gerecht, nach der sie ihren Bürgern zur Auskunft verpflichtet sind. (PB) Die Kosten verteilen sich auf Personalbezüge (gut 50 Prozent), Informationsund Kommunikationsmaßnahmen inkl. Studien zur Erfolgskontrolle (rund 30 Prozent) und Ausgaben für Technik und Informatik (9 Prozent). Die seit 2007 geltende Vereinbarung zwischen Bund und Kantonen für den Betrieb von www.ch.ch sieht ein maximales Kostendach von 1,2 Millionen Franken vor. Seit August 2007 präsentiert sich das Schweizer Portal ch.ch attraktiver, übersichtlicher und einfacher in der Handhabung. Behördengänge und Informationen dazu sind auf einen Blick ersichtlich. Die Rubrik „Wahlen und Abstimmungen“ erleichtert die Meinungsbildung; Web-tipps und „Spezial“ weisen auf besondere Angebote wie „Das Kantonsfenster“ (Selbstporträts der Kantone) hin oder die „Bildergalerie in 3D“. Zudem ging das Schweizer Stellenportal auf www.ch.ch online, und das Behördenverzeichnis wurde mit Ortsplänen ergänzt. Das Schweizer Portal ch.ch ermöglicht über eine einzige Schnittstelle einen 2/08 19 SPLITTER einfachen, themenorientierten Zugriff auf das gesamte Informations- und Dienstleistungsangebot von Bund, Kantonen und Gemeinden - aufgeteilt nach Zielgruppen. www.ch.ch als nationale Einstiegsseite Seit Anfang 2006 ist das Internetportal www.ch.ch als nationale Einstiegsseite der offiziellen Schweiz und einem erweiterten Informationsangebot online. Das Schweizer Portal bietet nicht nur Angebote für Bürgerinnen und Bürger an, sondern auch für Unternehmen und Behörden und wurde um ein gesamtschweizerisches Behördenverzeichnis und die Rubrik „Über die Schweiz“ erweitert. Damit verfügt die Schweiz wie andere Staaten über einen offiziellen Auftritt und damit über eine digitale Visitenkarte. Mit der Erweiterung wird zudem das Handicap überwunden, dass Bürgerinnen und Bürger durchschnittlich nur ein- bis zweimal pro Jahr mit einer Behörde in Kontakt treten. Das Portal www.ch.ch soll zielgruppenund bedürfnisorientiert sein. Daneben bietet www.ch.ch unter Aktuell für jede Zielgruppe Neuigkeiten und vertiefte Informationen zu Themen an wie beispielsweise zur Vogelgrippe, oder für Unternehmen alles rund um den Lohnausweis und in der Rubrik „Über die Schweiz“ den Knigge zum Verhalten auf der Skipiste. In weiteren Ausbauschritten sollen Nutzen und Mehrwert des Portals weiter gesteigert werden. So ist geplant, neben dem Ausbau des Behördenverzeichnisses und einem nationalen Stellenportal, einen News Service Schweiz aufzubauen d.h. ein personalisierbares Mitteilungsportal sämtlicher Verwaltungen der Schweiz, so dass sich beispielsweise ein Heimwehberner in St. Gallen über „www.ch.ch“ einfach und direkt regelmässig darüber informieren kann, was in seinem Heimatkanton respektive seiner Heimatstadt vor sich geht - sei es auf politischem, kulturellem oder sportlichem Gebiet. Vorteil gegenüber heute: 2/08 20 er braucht nur eine einzige Adresse und sich nur einmal anzumelden, um sich sowohl über Bern wie St. Gallen oder Genf orientieren zu lassen. lässlichkeit der Informationen wichtig. Mit www.ch.ch sei garantiert, dass nur offizielle amtliche Informationen weitergegeben werden. Bei der heutigen Überflutung mit Informationen kommt einem Portal, das die Informationen nach Themen und Relevanz bündle, eine besondere und wichtige Bedeutung zu. Insbesondere Personen, die sich in der Organisationsstruktur der schweizerischen Verwaltungen auf Ebene Bund, Kanton und Gemeinde nicht auskennen, ermöglicht www.ch.ch einen einfachen, sicheren und schnellen Zugang zu allen Behördengängen rund um die Uhr. Über leicht verständliche Informationstexte in Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Rätoromanisch werden die Anfragenden zur richtigen Stelle geleitet. Die Positionierung von www.ch.ch als „Das Schweizer Portal“ ist auch staatspolitisch von Bedeutung, da über eine einzige Adresse alle Verwaltungsstellen von Bund, Kantonen und Gemeinden erreicht werden könnten, die allesamt in den letzten Jahren teilweise viel Geld und Zeit in ihren Internetauftritt investierten. Zudem kann die Schweiz mit „www.ch.ch“ einen Beitrag zur Imageverbesserung leisten, da sie - wie andere Staaten auch dem Ausland die Schweiz über eine einzige Adresse auf einfache Weise erschließt. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit allen entsprechenden Stellen vorgesehen. Bereits bei der jetzigen Erweiterung arbeitete die Sektion Elektronischer Behördenverkehr der Bundeskanzlei Web BK, welche www.ch.ch im Auftrag des Bundes und der Kantone betreibt, neben den Kantonen und verschiedenen Bundesämtern wie dem Ein Themenkatalog soll außerdem die Verlinkung vereinfachen und die Angebotserschließung zusätzlich verbessern, da Kantone und Gemeinden ihre Angebote unterschiedlich strukturieren und für die gleiche Dienstleistung unterschiedliche Begriffe verwenden. Dank Meta-Daten lässt sich eine Amtsstelle sowohl in Genf wie in Schaffhausen mit dem gleichen Begriff finden. Aus Sicht der Kantone sei neben der Zusammenarbeit aller Ebenen vor allem die Ver- Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), auch eng mit halbstaatlichen Organisationen wie „Präsenz Schweiz“ und „,Schweiz Tourismus“ zusammen. Das Internetportal „www.ch.ch“ sei in seiner Gesamtheit ein Abbild der Schweiz und schaffe ein Stück schweizerischer Identität. Trotzdem seien die Kantone und Gemeinden autonom. Der Föderalismus werde respektiert, betonte Roberto Keller, Verantwortlicher für den elektronischen Behördenverkehr im Kanton Tessin. Die örtlichen Distanzen zwischen den Regionen spielten bei www.ch.ch keine Rolle mehr; Probleme wegen der Mehrsprachigkeit der Schweiz würden wenn nicht vollständig eliminiert, so doch gemildert.. Die Minihostings erlaubten so mancher Gemeinde einen Auftritt im Internet, den sie sich alleine nie leisten könnte. Und nicht zuletzt erleichtere „www.ch.ch“ Behinderten den Zugang zu den Websites von Gemeinden und Kantonen. (PM/ EB) SPLITTER Wie funktionieren die Ausschreibungen des ITDZ Berlin? D er Abgeordnete Henner Schmidt (FDP) wollte in einer Kleinen Anfrage vom 12. Februar 2008 wissen, „Wie funktionieren die Ausschreibungen des ITDZ?“ (Drucksache 16 / 11 751). Im Namen des Senats von Berlin beantwortete Dr. Ehrhart Körting, Senator für Inneres und Sport Berlin, am 12. März 2008 die Kleine Anfrage wie folgt: „1. Wie bewertet der Senat die Unterstützung des IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) von Kunden bei Ausschreibungsverfahren? Zu 1.: Aus Sicht des Senats wird das ITDZ seiner Rolle als zentraler Dienstleister der Berliner Verwaltung bei der Durchführung von IT-Ausschreibungsverfahren voll gerecht. 2. Wie viele Ausschreibungsverfahren hat das ITDZ Berlin in den Jahren 2006 und 2007 übernommen bzw. begleitet? Zu 2.: Das ITDZ führte im eigenen Namen im Auftrag von Kunden in 2006: 32 und in 2007: 17 Ausschreibungen durch. Begleitet hat das ITDZ in 2006: 2 und in 2007: 4 Ausschreibungen, die ITDZ-Kunden selbst als ausschreibende Stelle durchgeführt haben. 3. Welche Bedeutung hat bei diesen Ausschreibungsverfahren die elektronische Vergabe (eVergabe)? Wie viele Ausschreibungen wurden seit Projektbeginn 2006 elektronisch ausgeschrieben? Zu 3.: Mit dem gemeinsamen Rundschreiben Nr. 11/2006 SenStadt VI A / SenWiArbFrau II F vom 17. Mai 2006 wurde die Bekanntmachungspflicht auf der elektronischen Bekanntmachungsplattform www.vergabe.berlin.de ab dem 1. Juni 2006 geregelt. In 2006 und 2007 wurden Vergabeunterlagen von ca. 10 nationalen Ausschreibungen auf der Homepage des ITDZ Berlin zum Download bereitgestellt. 4. Wie hoch ist der Anteil der Kunden, die das ITDZ mit dem Ausführen des Ausschreibungsverfahren betraut haben, die jeweils aus Berlin, aus Brandenburg und aus den übrigen Bundesländern stammen, bzw. wie sieht das Verhältnis von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Kunden aus? Zu 4.: Kunden des ITDZ Berlin sind ausschließlich öffentliche Auftraggeber Berlins sowie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. 5. Wie hoch belief sich die Gesamtsumme des Ausschreibungsvolumens für die Jahre 2006 und 2007, und welche Beschaffungsleistungen wurden schwerpunktmäßig ausgeschrieben (Hardware, Software etc.)? Zu 5.: Das Volumen der Ausschreibungen betrug in 2006 und 2007 rund 22 Mio. Euro. Davon entfielen 58 % auf Hardware, 19 % auf Software und 23 % auf Dienstleistungen. 6. Wie viele KMU (klein- und mittelständische Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeiter und maximal 50 Mio. Euro Jahresumsatz) wurden bei diesen Ausschreibungen berücksichtigt, und welchen Anteil hatten dabei Bietergemeinschaften? Zu 6.: Bei diesen Ausschreibungen erhielten 15 KMU im Jahr 2006 und 12 KMU im Jahr 2007 den Zuschlag. Darunter waren keine Bietergemeinschaften. 7. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, insbesondere die in Berlin vertretenen kleinen IT-Unternehmen noch stärker zu fördern und an Ausschreibungen teilhaben zu lassen? Zu 7.: Durch eine aktive mittelstandsfreundliche Vergabepolitik werden die in Berlin vertretenen kleinen IT-Unternehmen gefördert. Daher werden Ausschreibungen in der Regel so gestaltet, dass diese Unternehmen teilhaben können. Den Erfolg dieser Vergabepolitik belegen die in der Antwort zu Frage 6 mitgeteilten Zuschlagszahlen für KMU. 8. Welchen Anteil bzw. Stellenwert hatten an diesen ITDZ-unterstützten Ausschreibungen Open Source Anwendungen? Zu 8.: Open-Source-Anwendungen genießen bei Ausschreibungen des ITDZ Berlin einen hohen Stellenwert. Der Anteil ist entsprechend der Kundennachfrage steigend. 9. Welche Rolle spielt bei der Betreuung der Ausschreibungsprozesse die ITStrategie des Landes Berlin? Zu 9.: Die vom ITDZ Berlin betreuten und durchgeführten Ausschreibungsprozesse stehen im Einklang mit der IT-Strategie des Landes Berlin und erfolgen in enger Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport.“ | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. 2/08 21 SPLITTER Eindruck hinterlassen Flexibel und schnell DAS DRUCKZENTRUM IM ITDZ BERLIN Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin bietet mit seinen Hochleistungsgeräten digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht, standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten gehören zum Angebotsportfolio des ITDZ Berlin. Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin: Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de Moderne Perspektiven für die Verwaltung. 2/08 22 SPLITTER Phase II des Projektes „ProBetrieb“ ist gestartet D er Einsatz der Informationstechnik ist auch in der Berliner Verwaltung zur Selbstverständlichkeit geworden. Das reicht vom Einsatz von Standardprogrammen wie einer Textverarbeitung bis hin zu komplexen Anwendungsprogrammen wie bei IPV. Selbstverständlich benötigen alle diese Programme auch eine funktionsfähige Basis, die IT-Infrastruktur. Das Ziel des landesweiten Projektes ProBetrieb ist es, nach Rahmenbedingungen zu suchen, die einen professionelleren und stärker kundenorientierten Betrieb der IT-Infrastruktur in der Berliner Verwaltung ermöglicht. Von den Kunden in der Berliner Verwaltung wird eine weitere Professionalisierung des IT-Service erwartet. Der ITService muss zuverlässig, mit hoher Qualität und zu tragbaren Kosten zur Verfügung gestellt werden. Das Projekt ProBetrieb möchte den Berliner ITDienstleistern hierbei Hilfestellungen geben und soll die organisatorischen und methodischen Grundlagen für einen professionellen IT-Betrieb in den Berliner Behörden verbessern. und Organisationsgrenzen häufig überwunden werden. Mit der Einführung standardisierter Prozesse werden die Leistungen transparenter und steuerbar. Kunden- und Serviceorientierung Die Kunden und Anwender haben eine eigene Sicht auf die IT-Leistungen. Sie prüfen, ob die benötigten Anwendungen und Systeme so zur Verfügung stehen, dass sie ihren Anforderungen genügen. Deshalb sind die IT-Services so darzustellen und zu beschreiben, dass sie dem Anwender den konkreten Nutzen aufzeigen und es ist darauf zu achten, dass die Kundenanforderungen schnell, zuverlässig, wirtschaftlich und auf Basis definierter Qualitäten (Performance, Verfügbarkeit, Sicherheit, etc.) erfüllt werden. Die IT-Services müssen sich an die konkreten Geschäftsanforderungen der Kunden anpassen lassen. Standardisierung Insbesondere in heterogenen IT-Umgebungen wie in der Berliner Verwaltung ist der organisatorische Aufwand zur kontrollierten Einführung von IT-Verfahren oder ITDiensten nicht zu unterschätzen. Mehr standardisierte Prozesse im Berliner ITBetrieb bedeuten hier deutlich geringere Aufwände und damit insgesamt eine größere Wirtschaftlichkeit. Die Standardisierung ist ein grundlegendes Element moderner IT-Organisationen. Standardisierungen schaffen reproduzierbare Qualitäten, sie erhöhen die Gesamtsicherheit des Systems und sind Grundlage für die Nutzung von Skaleneffekten. Somit sind sie ein wesentlicher Schlüssel für Konsolidierungsmaßnahmen. Allerdings sind standardisierte Prozesse noch kein Garant für eine höhere Nutzerakzeptanz. Ausgangsbasis für die konzeptionelle Arbeit ist der Standard ITIL. Die IT Infrastructure Library (ITIL) hat sich in Wirtschaft und Verwaltung als De-Facto-Standard für die Schaffung optimierter IT-Servicestrukturen, das so genannte IT Service Management (ITSM), etabliert. Sie sind eine Sammlung von Best-Practice-Prozessen für den gesamten IT-Bereich eines Unternehmens oder einer Behörde. In der nachfolgenden Abbildung sind die einzelnen ITIL-Prozesse (noch in der Version 2 von ITIL) dargestellt. Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des Projektes, die konzeptionellen Grundlagen zu bilden, um den IT-Betrieb in der Berliner Verwaltung nach folgenden Zielen neu auszurichten: Prozessorientierung Der Erfolg einer guten IT-Organisation hängt zunehmend vom Zusammenwirken unterschiedlicher Leistungen, Bereiche und Kompetenzen ab. Um das reibungslose Zusammenwirken zu gewährleisten, müssen die dahinter liegenden Ablaufprozesse im Fokus stehen Abbildung: Management-Disziplinen von ITIL Das Projekt ProBetrieb beschränkt sich - unter der Maßgabe, einheitliche Betriebsgrundsätze und vergleichbare Standards in allen Berliner Behörden sowie gute Interoperabilität zwischen den Systemen zu schaffen - auf die Spezifikation 2/08 23 SPLITTER Entwicklung von Rahmenbedingungen für den flächendeckenden Einsatz von DMS/VBS in der Berliner Verwaltung Herausforderung in den nächsten 18 Monaten Foto: air - IT-Service-Management mit der IT Infrastructure Library (ITIL) . von Rahmenvorgaben für die ITOrganisation in der Berliner Verwaltung (Betriebsgrundsätze). In der Phase I des Projektes ProBetrieb wurden im Jahr 2007 Grundlagen für die einheitlichen IT-Betriebsgrundsätze der Berliner Verwaltung geschaffen. Im Ergebnis wurden nach grundlegender Diskussion konzeptionelle Festlegungen, thematische Abgrenzungen, Vorarbeiten zum Service-Level-Management sowie eine umfangreiche Beschreibung zum Incident-Management hergestellt. D er Senat treibt die Entwicklung moderner Verwaltungsprozesse weiter voran. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Ablösung bisheriger papiergebundener Aktenführung durch rechtssichere elektronische Akten und moderne elektronische Verwaltungsprozesse. Unter der Federführung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sollen die dazu notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der Senat konkretisiert mit diesen Maßnahmen sein am 12. Juni 2007 beschlossenes Programm „ServiceStadt Berlin“ zur kontinuierlichen Weiterführung der Verwaltungsmodernisierung bis 2011 in den entsprechenden Handlungsfeldern. Das geht aus einem Bericht zu den Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Einsatz von Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitung in der Berliner Verwaltung hervor, den der Senat auf Vorlage des Senators für Inneres und Sport, Dr. Ehrhart Körting, am 8.4.2008 zur Kenntnis genommen hat. Ausgangspunkt der Überlegungen Die Verwaltung sieht sich zunehmend der Herausforderung gegenüber, ihr Handeln auf dem „elektronischem Vertriebsweg“ abzuwickeln. Getrieben wird dies u.a. durch In der jetzt anstehenden Phase II des Projektes sollen die konzeptionellen Grundlagen für die Berliner Verwaltung für den gesamten Service-Support-Bereich und das Service-Level-Management erarbeitet werden. In mehreren Piloten soll die Praxistauglichkeit der konzeptionellen Grundlagen erprobt und diese gegebenenfalls fortgeschrieben werden. Wir werden über den weiteren Verlauf des Projektes wieder berichten. Sie finden weitere Informationen auch im Projektportal http://www.verwaltberlin.de/projektportal/index.html bzw. auf unseren Intranetseiten unter http:// www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/ probetrieb.html oder Sie nehmen einfach Kontakt mit uns auf. DR. LUDWIG BOHRER SenInnSport ZS C 2, Projektleiter PETER FRÖHLICH SenInnSport ZS C 2 Fr, stellv. Projektleiter 2/08 24 Foto: Andrea Danti - Digitale Welt Vorgaben der Europäischen Union, wie der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Diese Entwicklung endet allerdings nicht bei der Bereitstellung von Kommunikationsangeboten und Formularen in entsprechenden Portalen. Die eigentlichen Herausforderungen liegen in der Anpassung der Geschäftsprozesse, die „hinter“ SPLITTER solchen technischen Entwicklungen liegen und einer entsprechenden Handhabung der elektronischen Schriftgutverwaltung.. Denn eines muss allen Handelnden bewusst sein: die technische Entwicklung und das E-Government hebeln die Anforderungen an das Verwaltungshandeln, die in Gesetzen und Verwaltungsvorschriften definiert sind, keineswegs aus. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die vier wesentlichen Prinzipien des Verwaltungshandelns: • • • • das Prinzip der Regelgebundenheit, das Prinzip der Aktenmäßigkeit, das Prinzip der Amtshierarchie, das Prinzip der Arbeitsteilung. Beim Übergang auf eine rechts- und verfahrenssichere elektronische Schriftgutverwaltung müssen diese Prinzipien beachtet und ihre Einhaltung gewährleistet werden. Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die Berliner Verwaltung insbesondere folgende Herausforderungen: • • • Die Zunahme der vor allem rechtlich relevanten elektronischen Kommunikation erfordert praxisgerechte Regelungen zum Umgang mit elektronischem Schriftgut sowie die Erschließung entsprechender technischer Möglichkeiten. Der Übergang zur elektronischen Kommunikation führt mittelfristig zu einem Paradigmenwechsel in der Aktenführung (die elektronische Akte wird zur verbindlichen Akte). Dieser „Kulturwandel“ muss im Interesse der Beschäftigten (Ordnungsmäßigkeit des Verwaltungshandelns), aber auch der Bürgerinnen und Bürger (Rechtssicherheit beim Verwaltungshandeln) und aus Kostengründen (effektive und effiziente Verwaltungsprozesse) aktiv gestaltet werden. • In Berlin sind dabei kommunale und staatliche Aufgaben gleichermaßen zu betrachten. Die Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Einsatz sind so zu gestalten, dass beide Verwaltungsebenen einbezogen sind. Bei einer elektronischen Schriftgutverwaltung sind sowohl strukturierte Prozesse, u.a. solche, die bereits jetzt mit IT-Verfahren unterstützt werden, als auch teilstrukturierte bzw. ad-hoc-Prozesse (z. B. ministerielle Planungsprozesse) in die Betrachtungen einzubeziehen. Im Hinblick auf rechtliche, organisatorische, technische und wirtschaftliche Gesichtspunkte eines umfassenden Einsatzes der elektronischen Verarbeitung von Dokumenten in der Berliner Verwaltung muss die weitere Entwicklung in der Berliner Verwaltung harmonisiert werden. Die Entscheidung über Art und Umfang der Einführung und des Einsatzes von DMS/VBS liegt dabei in der dezentralen Verantwortung jeder Behörde. Schwerpunkte bei der Schaffung der Rahmenbedingungen Vorhaben, die sich mit der Umsetzung von Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung befassen, sind überwiegend Organisationsprojekte. Daher ist es beinahe folgerichtig, dass in diesem Bereich auch besondere Schwerpunkte der Arbeiten zur Herstellung der Rahmenbedingungen zu setzen sind. Foto: Andres Rodriguez - Creatives Chaos ohne DMS Im Jahr 2008 soll zunächst in Voruntersuchungen geklärt werden, welcher Handlungsbedarf bezüglich der organisatorischen Beratungsangebote und von zentralen Aus- und Fortbildungsangeboten zu DMS/VBS besteht. Darauf aufbauend sind im Laufe des Jahres entsprechende Dienstleistungen zu initiieren und somit die bisher identifizierten organisatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen. 2/08 25 SPLITTER Für Standardabläufe der Verwaltung (z. B. Eingangsbearbeitung, Ausgangsbearbeitung und Langzeitspeicherung) sollen „Musterprozesse“ entwickelt und bereitgestellt werden. Damit müssen diese nicht in jedem Einzelvorhaben neu betrachtet und organisatorisch bzw. technisch umgesetzt werden – ein aus unserer Sicht sinnvoller und wirtschaftlicher Ansatz. Sollte im Zusammenhang mit der Fortschreibung der GGO I auch ein Rahmenaktenplan geschaffen werden, kann dieser künftig ebenfalls im Sinne eines zentralen Dienstleistungsangebotes gepflegt werden. Die Ausrichtung auf die Anforderungen des elektronischen Geschäftverkehrs beinhaltet auch die bestehenden rechtlichen Regelungen für die Berliner Verwaltung zu betrachten und ggf. fortzuentwickeln. Ein Anpassungsbedarf ist bereits erkennbar und erstreckt sich aus heutiger Sicht insbesondere auf die Festlegungen zum rechtlichen Status der elektronischen Akte, zur Übernahme von Papierdokumenten in elektronische Form (scannen), zum Einsatz der qualifizierten elektronischen Signatur, zur Langzeitspeicherung elektronischer Dokumente, zum Aussonderungsverfahren (abgestimmt mit dem Landesarchiv), zum Umgang mit E-Mails, zum elektronischen Zeichnungsverfahren sowie zum Posteingang und Postausgang. Eine Überarbeitung der GGO I und ggf. der GGO II sind daher zwingend Bestandteil der zu schaffenden Rahmenbedingungen. im Zusammenhang mit vor- und oder nachgelagerten Prozessen, Verfahren bzw. Diensten (z. B. Digitalisierung, Formularservice, elektronische Poststelle, Archivsysteme) eingesetzt werden, müssen einheitliche plattformunabhängige Schnittstellenstandards definiert werden. Nur so ist die erforderliche Interoperabilität gegeben. Des Weiteren muss hinsichtlich der elektronischen Archivierung geklärt werden, wie die Dokumente trotz (relativ) kurzlebiger Dateiformate über die gesamte Dauer ihrer Aufbewahrungsfrist originalgetreu dargestellt werden können. Die Berliner ITStandards werden diesbezüglich fortgeschrieben. Ferner beabsichtigt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bei der Festlegung der technischen Rahmenbedingungen für einen DMS/VBS-Dienst auf der EGovernment-Dienste-Plattform des ITDZ Berlin eine Entscheidung für ein strategisches Produkt unter Berücksichtigung der für SIDOK getroffenen Entscheidung herbeizuführen, für das dann auch eine Landesvereinbarung abgeschlossen werden soll. Das Land Berlin ist bezogen auf die dargestellten Herausforderungen nicht auf sich allein gestellt. Gleiche bzw. vergleichbare Themen werden bundesweit von Verwaltungen diskutiert und bearbeitet. Die bereits erfolgreich praktizierte Einbeziehung und Übernahme bundesweit gültiger IT-Standards wird auch für diesen Bereich konsequent fortgesetzt. Im Umfeld von DMS/VBS bedeutet dies vor allen Dingen die Beachtung des DOMEA-Konzeptes und der damit verbundenen organisatorischen und technischen Standards. Diese Standards werden z.Zt. fortgeschrieben. Das IT-Kompetenzzentrum bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport arbeitet in der dazu eingerichteten gemeinsamen AG „IT-gestützte Verwaltungsarbeit“ von KoopA ADV und Arbeitskreis VI der Innenministerkonferenz mit. So ist sichergestellt, dass bundesweite Entwicklungen unmittelbar einbezogen und die Ergebnisse zeitnah für die landesinterne Arbeit genutzt können. Darüber hinaus müssen das Archivgesetz des Landes Berlin (ArchGB) und ggf. weitere Landesgesetze hinsichtlich der Regelungen zur Aussonderung von Schriftgut aktualisiert werden – dies ist von den jeweils fachlich verantwortlichen Ressorts anzugehen. Auch hinsichtlich der technischen Rahmenbedingungen müssen in den nächsten Monaten weitere Vorgaben diskutiert und getroffen werden. Da Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssysteme in der Regel 2/08 26 Grafik: PDV-Systeme GmbH, www.pdv.de - Der Baustein VISkompakt sichert dem Anwender ein komfortables, zeitgemäßes elektronisches Dokumentenmanagement. SPLITTER Sofortmaßnahmen Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport hat bereits unmittelbar nach Senatsbeschluss einige prioritäre Maßnahmen eingeleitet. Neben der Information über Artikel wie diesen und entsprechende Informationen auf unserer Intranetseite beabsichtigen wir, die „Tradition“ der „DMS/VBS-Tage“, die wir in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut FOKUS in 2007 durchgeführt haben, zu einem geeigneten Zeitpunkt fortzuführen. Der Erfahrungsaustausch zu Projektmanagement und GPO im Herbst 2008 wird sich ebenfalls mit der DMS/ VBS-Thematik beschäftigen. So wird unter Beteiligung von Bezirksund Senatsverwaltungen bis zum 30. Juni 2008 ein Kriterienkatalog entwickelt, mit dessen Hilfe die Behörden des Landes Berlin in ihrer Verantwortung prüfen können, inwiefern und für welche Verwaltungsverfahren der Einsatz eines DMS/VBS in den Verwaltungen effizient und effektiv ist. Diese Sofortmaßnahme soll die einzelnen Behörden bei ihren Aktivitäten unterstützen. Sollten Sie Fragen, Anregungen und Hinweise zur weiteren Entwicklung haben, ein Projekt planen oder durchführen und unsere Unterstützung benötigen oder allgemeinen Beratungsbedarf haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte nehmen Sie Kontakt auf mit Gemeinsam mit den Verwaltungen, die bereits das Angebot des ITDZ auf der Basis des nach dem DOMEA-Konzept Version 2.1 zertifizierten Systems „VISKompakt“ der PDV-Systeme GmbH nutzen, wird erörtert, ob eine „Anwendergemeinschaft VISkompakt“ in Berlin etabliert werden soll. Diese könnte u.a. die weitere Entwicklung des entsprechenden Angebotes des ITDZ Berlin begleiten. Die Senatsverwaltung für Inneres und Sport tritt der bundesweiten Anwendergruppe VISKompakt bei, die länderübergreifend die Verwaltungsinteressen der VIS-Anwender gegenüber dem Hersteller bündelt und koordiniert. PETER FRÖHLICH SenInnSport, Abteilung ZS IT-Kompetenzzentrum – ZS C Seitens der Senatsverwaltung für Inneres und Sport besteht ein hohes Interesse, die Entwicklung der Rahmenbedingungen mit aktuellen Projektaktivitäten zu verzahnen. Daher ist mit einigen Projekten eine entsprechende Kooperation vereinbart, die u.a. die Mitarbeit in Abstimminstanzen beinhaltet. Über diesen Weg können der Sachstände und Erfahrungen ausgetauscht und für die eigene Arbeit berücksichtigt werden. Darüber hinaus ist ein Pilotvorhaben innerhalb des Stammhauses in Planung, das ausgehend vom IT-Verfahren SIDOK eine Vertiefung des Einsatzes eines DMS/VBS exemplarisch in einer Senatsverwaltung betrachten soll. Frau Antje Gneckow, SenInnSport, ZS C 2 Gn, App. 927 2011, antje.gneckow@seninnsport.berlin.de oder Herrn Peter Fröhlich, SenInnSport, ZS C 2 Fr, App. 927 2669, peter.froehlich@seninnsport.belin.de. Weitere Informationen stehen auch über das Projektportal (www.verwalt-berlin.de/ projektportal/) oder über das Intranetangebot der Senatsverwaltung für Inneres und Sport zur Verfügung (www.verwalt-berlin.de/seninn/itk). Integriertes Wohnungswesen (InWo) modernisiert D as von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt) 1998 in allen Bezirken von Berlin eingeführte Wohngeldverfahren DiWo wurde 2003 zum Verfahren integriertes Wohnungswesen (InWo) erweitert. Damit konnte allen Berliner Wohnungsämtern eine einheitliche Benutzoberfläche für die Fachverfahren Wohngeld, Wohnungskataster, wohnungswirtschaftliche Bescheinigungen sowie Zweckentfremdung und Wohnungsleerstand bereitgestellt werden. Das Verfahren war seit Beginn der Entwicklung eine Client-Server-Anwendung mit einer zentralen Oracle-DB im ITDZ Berlin, die mit der Oracle-Forms-DesignerProduktfamilie entwickelt wurde. Diese Entwicklungsumgebung wird seit 2006 nicht mehr von Oracle unterstützt, d.h., ab diesem Zeitpunkt wurden für diese Version keine Weiterentwicklungen und Patches mehr bereitgestellt. Eine Modernisierung des Verfahrens war daher dringend geboten. Die Fa. Oracle bietet zur Umstellung derartiger Forms-Anwendungen eine Migrationshilfe an, mit der gleichzeitig der Wechsel von der bisherigen Client-Server-Technologie auf eine 3-Schichten-Architektur möglich wird. Dabei bleiben die erstellten Softwaremodule - insbesondere auch die Benutzeroberfläche - erhalten und werden lediglich in die neue Entwicklungs- und Laufzeitumgebung migriert. Gegenüber einer vollständigen Neuprogrammierung war das die kostengünstigste Möglichkeit. Die neue Entwicklungsumgebung arbeitet Java-basiert auf Basis des Oracle Application Servers. Die Darstellung der Benutzeroberfläche erfolgt nun browserbasiert am Arbeitsplatz des Sachbearbeiters. Die Entwicklerfirma T-Systems erhielt Mitte 2007 von SenStadt den Auftrag, die Anwendung InWo auf die neue Entwicklungsumgebung umzustellen. Da die Wohngeldanwendung im „Verbund“ in mehreren Bundesländern eingesetzt wird (neben Berlin als Eigentümer noch in Baden-Württemberg, Sachsen, 2/08 27 SPLITTER Sachsen-Anhalt, München), wurde die Vorgehensweise zunächst in dem gemeinsamen Pflegekreis abgestimmt. Neben der „InWo-internen“ Textverarbeitungsfunktion für die Bescheiderstellung wird weiterhin eine Schnittstelle zu einer externen Textverarbeitungskomponente angeboten. Hierfür kommt wie bisher Word zum Einsatz, eine Anbindung von Open-Office ist für den Herbst 2008 in Vorbereitung. Die Anwendung wird auf zwei zentralen Applikationsservern im ITDZ Berlin bereitgestellt (zusätzlich zu den beiden vorhandenen DB-Servern). Die zusätzlichen Oracle-Lizenzen für die Nutzung der zentralen Applikationsserver wurden von SenStadt beschafft. Mit dem ITDZ Berlin wurde eine neuer Dienstleistungsvertrag abgeschlossen. Dabei wurden die laufenden Kosten des Verfahrens trotz zusätzlicher Hardware nicht erhöht, weil gleichzeitig im ITDZ Berlin andere Kosten gesenkt werden konnten. Zum 1.7.2008 soll die neue Anwendung „InWo-Webforms“ nun in zwei Bezirken (Mitte, Lichtenberg) „pilotiert“ und ab Herbst in allen Bezirken „ausgerollt“ werden. Die Anwendung wird von den Nutzern im Browser (z.B. Internet Explorer, Firefox) aufgerufen. Weitere Voraussetzungen am Arbeitsplatz-PC sind eine Java-Laufzeitumgebung ab Version 1.5 sowie der Acrobat Reader und Microsoft Word (alternativ Open Office). Der Aufbau und die Inhalte der Masken wurden nicht geändert, gleichwohl ist mit dem vollzogenen „Weg ins Web“ für InWo auch der Weg frei für eine sukzessive Erweiterung und Modernisierung der Benutzeroberfläche. Auch für die Softwareverteilung bietet das neue InWo Vorteile: Die IT-Stellen der Bezirke müssen keine File-Server-Kapazität mehr vorhalten und brauchen bei notwendigen Software-Updates nicht mehr tätig zu werden. UWE BARHOLZ Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - ZF IT 42 Württembergische Str. 6, 10707 Berlin Tel.: (030) 9012 6448 (intern 912 6448) mailto:uwe.barholz@senstadt.berlin.de 2/08 28 Stadt Leipzig entscheidet sich dauerhaft für perdata-Lösung perVERGABE Stadtverwaltung schreibt nur noch per Internet aus L eipzig - Die Stadt Leipzig wird das Produkt perVERGABE des Leipziger IT-Dienstleisters perdata in ihrer Verwaltung nach einer 18-monatigen Pilotphase ab sofort dauerhaft für alle Ausschreibungen nach VOL einsetzen. Zukünftig werden verwaltungsinterne Vergabeprozesse für Lieferungen und Leistungen von der ersten Entscheidung einer Vergabe bis zum Zuschlag rechtskonform elektronisch unterstützt. Damit verdrängt die perdata-Lösung die herkömmliche Arbeitsweise im Ausschreibungsprozess für die Bearbeiter in der Vergabestelle aber auch bei den Bietern erheblich. Wie die Stadtverwaltung Leipzig Ende Mai 2008 mitteilte, werden Ausschreibungen der Stadt Leipzig nach der Verdingungsordnung für Lieferungen und Leistungen (VOL) künftig nur noch im Internet veröffentlicht. Der Abdruck der Bekanntmachungen im Leipziger Amtsblatt entfällt. Die Veröffentlichungen im Sächsischen Ausschreibungsblatt sowie im EU-Amtsblatt werden beibehalten. Hintergrund dieser Entscheidung der Leipziger Stadtverwaltung ist die sehr positive Resonanz der Unternehmen auf die elektronische workflowbasierte Vergabemanagementlösung „perVERGABE“, die gemeinsam mit der perdata GmbH entwickelt wurde. Im Rahmen ihrer eGovernmentstrategie hatte die Stadt Leipzig sich im Oktober 2006 dazu entschieden, eine Softwarelösung für die elektronische Abbildung von Vergabeverfahren einzuführen. Seit der Einführung von „perVERGABE“ wurden damit 44 Vergabeverfahren durchgeführt. Von den insgesamt 745 Unternehmen, SPLITTER die an den Ausschreibungen teilnahmen und Unterlagen abforderten, nutzten 93 Prozent dazu das Online-Verfahren. Langfristiges Ziel des Projektes ist es, neben diesen Optimierungen im Vergabeprozess der Verwaltung auch die Förderung des Mittelstandes. Denn häufig sind gerade kleinere Unternehmen mit Ausschreibungsprozessen überfordert und haben damit kaum Chancen bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Den guten Erfahrungen im VOL-Bereich folgend, werden auch die Ausschreibungsverfahren für Bauleistungen (VOB) schrittweiseaufdasneue,vonperVERGABE unterstützte elektronische Verfahren umgestellt. Die von perdata entwickelte Softwarelösung perVERGABE unterstützt den fachlich korrekten und rechtskonformen Ablauf der Vergabeprozesse. Damit können alle Arbeitsschritte von der ersten internen Vorbereitung einer Vergabe über die Erstellung der Vergabeunterlagen bis zur Veröffentlichung und Zuschlagserteilung einheitlich und nachvollziehbar durchgeführt werden. Das Produkt basiert auf der Microsoft .NET-Technologie und ermöglicht sehr einfach eine optimale Anpassung der Standardworkflows an den spezifischen Ablauf der jeweiligen öffentlichen Einrichtung. Neuer Service für Behördentermine E inen Wunschtermin mit Behörden in Berlin über das Internet: Das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) unterstützt gemeinsam mit BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG und dem Heinrich-HertzInstitut das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) bei der Planung und der Realisierung dieses neuen Service. Weitere Teilnehmer des Pilotprojekts sind die Bürgerämter in Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und Pankow. Foto: Yuri Arcurs Mit dem neuen Angebot haben die Berliner die Möglichkeit, ihren Besuchstermin bei zunächst ausgewählten Bürgerämtern online zu reservieren. Das Projekt des elektronischen Systems zur Terminvereinvereinbarung (eAppointment) ist ein Baustein zur Entwicklung von eGovernment-Angeboten der Berliner Verwaltung. Die teilnehmenden Behörden gehen mit dem Service einen Schritt auf den Bürger zu: bei ihnen können Kundinnen und Kunden jetzt ihren Wunschtermin sofort über das Internet buchen. Die Terminbestätigung erfolgt wahlweise als druckfähiges Dokument, per Mail oder per SMS. Darüber hinaus können sich die Kunden per SMS zu einem frei wählbaren Zeitpunkt an den Termin erinnern lassen. Diese Dienstleistung, die sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet, ist für die Bürger kostenlos. Foto: pressmaster Und so funktioniert perVERGABE für Interessenten und Bieter: Die Bekanntmachungstexte sind ohne Registrierung verfügbar. Bei Interesse an den Vergabeunterlagen erhält der Bewerber nach einmaliger Registrierung unter Angabe seiner Firmendaten und der E-Mail-Adresse Zugang zu allen Vergabeunterlagen bei Öffentlichen Ausschreibungen und Offenen Verfahren. Der Download der Vergabeunterlagen unter www.leipzig.de/ pervergabe ist kostenfrei. (PB) Das Terminvereinbarungssystem basiert auf dem Zeitmanagementsystem für Behörden des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik - Heinrich-Hertz-Institut. Das System wird kunden- und behördenseitig über einen Webbrowser bedient. (EB) Neues individuelles Schulungsangebot für die Bieterfirmen der eVergabeplattform Berlin von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung S eit dem Jahr 2004 wird die eVergabeplattform www.vergabeplattform.berlin.de durch die Firma RIB Consulting GmbH (ehemals ventasoft) als Dienstleistung im Auftrag von SenStadt (Hochbau) als Teil der eGovernment- Strategie von Berlin mit dem Softwareprodukt „ava-online“ im Internet erfolgreich betrieben. 2/08 29 SPLITTER Immer mehr Vergabestellen des Landes Berlins, insbesondere SenStadt (Hochbau), das Bezirksamt Mitte, die TU, HU und die BIM nutzen die Vergabeplattform zur Bereitstellung der digitalen Vergabeunterlagen. So wurden im Jahr 2007 insgesamt fast 2.000 Ausschreibungen auf der eVergabeplattform durchgeführt. Die Zahl des Vorjahres wird schon Mitte 2008 erreicht werden, so dass sich bis Ende des Jahres die Nutzung der eVergabeplattform voraussichtlich verdoppeln wird. Um diese „Lücke“ zu verringern, werden im Rahmen einer Service-Offensive den über 7.000 registrierten Bieterfirmen der Vergabeplattform Berlin von der RIB Consulting GmbH ab Juni 2008 Schulungen in besonders individueller Form angeboten. Maximal zwei Bieter gleichzeitig werden in kostenpflichtigen Online-Schulungen mit Hilfe einer modernen online-Präsentation-/Schulungslösung trainiert. Die Vorteile für die Bieterfirmen liegen in der niedrigen Teilnehmerzahl und sorgen für maximale Betreuung und hohe Individualität. Die online-Lösung bietet eine enorme Zeitersparnis, da der Bieter direkt von seinem Arbeitsplatz an der Schulung teilnimmt. Technische Grundlage bildet ein Produkt der Firma Netviewer, über das sich der Dozent und die Schulungsteilnehmer in einem virtuellen Schulungsraum im Internet treffen. Von der RIB Consulting GmbH wurde eine repräsentative Befragung der Bieter im November und Dezember 2007 durchgeführt. Erfreulich war hierbei die regelmäßige Nutzung der eVergabeplattform durch die Firmen, fast die Hälfte nutzen sie nach ihren Angaben täglich bis wöchentlich für den kostenlosen Download der Vergabeunterlagen. Die Online-Schulungen der RIB Consulting GmbH dauern ca. 45 min und werden zu folgenden Themen angeboten: Thema 1 „Abgabe mit Signaturkarte“ Thema 2 „Papierabgabe“ Thema 3 „Mantelbogenverfahren“ Thema 4 „Bewerben, ausfüllen und abgeben in Papierform“ Thema 5 „Bewerben, ausfüllen und signieren mit Karte“ Auffällig hingegen ist die immer noch relativ geringe Bereitschaft der Firmen zur Abgabe ihres Angebotes mit elektronischer Signatur auf der eVergabeplattform . Bei der Befragung wurden nach wie vor „Berührungsängste“ mit der e-Vergabe und fehlende Kenntnisse über die Funktionsweise der Plattform bemängelt. Die Auswertung bereits durchgeführter Online-Schulungen durch qualifizierte Mitarbeiter der RIB Consulting GmbH hat ergeben, dass 100 % der Bieter die Durchführung mit gut bis sehr gut bewerteten. Auf die Frage: „Wurde das Thema verständlich erläutert?“, antworteten 92 % mit ja, und 8 % gaben weitere Anregungen. Diese Anregungen werden selbstverständlich aufgenommen und nach Möglichkeit in den Schulungen umgesetzt. ANDREA NAGEL Leitung Telesales, ventasoft, RIB Consulting GmbH, Gubener Str. 47, D-10243 Berlin, Telefon +49 (0)30 44 33 11 0, E-Mail: nagel@ventasoft.de JOACHIM JAHN Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Referat Informationstechnik, Leiter Verfahrensbetreuung - ZF IT 4, Württembergische Str. 6, Raum 036, 10702 Berlin Telefon: 030/ 9012-5927, Fax: 030/ 9012-3500 E-Mail: joachim.jahn@senstadt.berlin.de 2/08 30 SPLITTER Projekt „Digitale Verbindung Liegenschaftskataster/ Grundbuch“ in Berlin D as Liegenschaftskataster ist das amtliche Verzeichnis aller Grundstücke im Sinne der rechtlich verankerten Eigentumsordnung in der Bundesrepublik Deutschland. Das Grundbuch legt als öffentliches Register die Eigentumsverhältnisse an den Grundstücken offen, macht die dinglichen Belastungen kenntlich und stellt die Rangverhältnisse der Belastungen untereinander klar. Zusammen bilden sie in Deutschland das Fundament für Immobilieneigentum und Realkredite. ALB Das ALB wird in zehn Bundesländern eingesetzt. Die Programmierung und die Programmpflege wurde bis Ende 2005 von den Ländern Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz arbeitsteilig geleistet. Die Koordination erfolgte in der zentralen Stelle der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen (LGN). Das Land Berlin setzt das ALB auf der Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung als Nutzungsberechtigter ein. Diese Verwaltungsvereinbarung wurde Ende 2005 von den vier o. g. Ländern gekündigt. Neben Berlin sind noch fünf weiter Bundesländer nutzungsberechtigt. Allgemeines Das Flurstück als geometrisch eindeutig abgegrenzter Teil der Erdoberfläche bildet allein oder zusammen mit anderen Flurstücken das Grundstück und ist somit sowohl Buchungseinheit im Liegenschaftskataster als auch Bezugsgröße im Grundbuch. Die Daten zum Grundstück und zugehörigem Eigentumsverhältnis bilden also eine Schnittmenge zwischen Grundbuch und Liegenschaftskataster. Aufgrund der Maßgabe, dass das Liegenschaftskataster und das Grundbuch hinsichtlich dieser Daten in Übereinstimmung zu halten sind, ist hier ein Datentransfer zum Informationsaustausch notwendig. In Berlin werden die grundstücksbezogenen Sach- und Geometriedaten des Liegenschaftskatasters in den Datenverarbeitungsverfahren Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB) und Automatisierte Liegenschaftskarte (ALK) flächendeckend und aktuell geführt. In der ALK werden darüber hinaus weitere Geoinformationen gespeichert. Das Grundbuch wird maschinell mit der Fachanwendung SolumSTAR (solum = lat. für Grund/Boden; STAR = System für Textverarbeitung, Archivierung und Recherche) betrieben. Foto: tiratore Die derzeit rund 380.000 Berliner Flurstücke werden vollständig im ALB geführt. Es gibt zwölf Bezirksdatenbanken auf zwölf Liegenschaftsservern, die durch die jeweilige bezirkliche Vermessungsstelle täglich fortgeführt werden. Jede bezirkliche Vermessungsstelle verfügt über eine webbasierte Auskunftskomponente. Bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung steht zusätzlich ein zentraler Server, der täglich durch ein nächtliches Update von allen Bezirksservern aktualisiert wird. Die Verfahren ALB und ALK werden aufgrund eines Beschlusses der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) durch das Verfahren ALKIS (Amtliches LiegenschaftskatasterInformationssystem) abgelöst. Die Implementierung des Verfahrens ALKIS erfolgt in Berlin als eigenständiges Projekt des behördlichen Vermessungswesens Berlin unter der Leitung der Abteilung III der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und der Beteiligung der bezirklichen Vermessungsstellen. Die Projektplanungen gehen davon aus, dass ALKIS 2009 in Berlin eingesetzt wird und damit die Verfahren ALB und ALK eingestellt werden. 2/08 31 SPLITTER SolumSTAR SolumSTAR ist eine von einem Länderverbund von 13 Bundesländern entwickelte und eingesetzte Software zur elektronischen Bearbeitung und dauerhaften Archivierung der Grundbuchdaten. In Berlin werden die Grundbücher von den Grundbuchämtern der Amtsgerichte Hohenschönhausen, Köpenick, Lichtenberg, Schöneberg, Spandau und Tempelhof-Kreuzberg geführt. An jedem Standort befindet sich ein Server, der mit einem Zentralrechner verbunden ist. Die Fortführung der Grundbuchdaten wird dezentral von den Grundbuchämtern angestoßen und zentral archiviert. Mit dem derzeit durchgeführten Projekt „Neuentwicklung eines datenbankgestützten EDV-Grundbuchs“, an dem alle 16 Bundesländer beteiligt sind, wird eine bundeseinheitliche Fachanwendung auf Basis eines datenbankorientierten Grundbuchs entwickelt. Ende des Jahres 2012 wird das Projekt nach derzeitigen Planungen beendet sein. Die neue Fachanwendung wird die in den Ländern eingesetzten Verfahren ablösen. Der Einsatz des zukünftigen Verfahrens soll dann alle Anforderungen an ein modernes Fachverfahren einschließlich des elektronischen Rechtsverkehrs und der Bedienung der Schnittstelle zu den Programmen der Vermessungsverwaltung erfüllen. Projekt Das Projekt „Digitale Verbindung Liegenschaftskataster/Grundbuch“ ist entstanden aus dem Projekt „Amtliche Vermessung Berlin“. In Kooperation mit der Senatsverwaltung für Justiz wird die von den Bundesländern Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entwickelte digitale Verbindung (Schnittstelle) an die Berliner Belange angepasst und schrittweise eingeführt. Der bislang in Papierform vorgenommene Datenaustausch und die händische Übernahme der Daten in das jeweilige System werden damit durch einen digitalen Transfer nebst automationsunterstützter Übernahme der Daten abgelöst. 2/08 32 Im Rahmen der digitalen Verbindung wird dem Fachverfahren SolumSTAR eine ALB-Grundausstattung aller Flurstücke des Landes Berlin zur Verfügung gestellt. Diese ALB-Grundausstattung muss mit den Daten in den Grundbüchern abgeglichen werden, damit die Übereinstimmung zwischen Liegenschaftskataster und Grundbuch gewährleistet und eine widerspruchsfreie Fortführung beider Datenbestände möglich ist. Die Grundbuchämter erfahren für die Zeit des Datenabgleichs personelle Unterstützung im Rahmen von Übergangseinsätzen, da diese zusätzliche Aktion nicht mit dem vorhandenen Personal geleistet werden kann. Um ein Höchstmaß an Effektivität zu erzielen, wird der Datenabgleich systematisch - von zentraler Stelle geleitet - für alle Grundbuchstandorte vorgenommen. Das hat den Vorteil, dass die zusätzlich eingesetzten Arbeitskräfte der beteiligten Stellen nur für einen begrenzten Zeitraum gebunden werden. Der Datenabgleich wird voraussichtlich Mitte des Jahres 2009 vollständig vollzogen sein. Mit der digitalen Verbindung wird es eine Optimierung der Verfahrensabläufe und eine Beschleunigung der Abwicklung geben, da rein manuelle Erfassungsarbeiten überwiegend entfallen werden. Durch den Einsatz der IuK-Komponenten werden die Modernisierungs-bestrebungen der eGovernment-Initiative des Landes Berlin unterstützt. MANUELA MENELAO Senatsverwaltung für Justiz Berlin JENS HAGENHAUS Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin Neue E-Mail-Adresse des Berliner Integrationsbeauftragten D er Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration hat eine neue E-Mail-Adresse. Sie lautet: Integrationsbeauftragter@intmig.berlin.de Die E-Mail-Adressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändern sich entsprechend: Vorname.Name@intmig.berlin.de Die alten Adressen: Integrationsbeauftragter@intmig.verwalt-berlin.de und Integrationsbeauftragter@auslb.verwalt-berlin.de sind nicht mehr gültig. Wegen der Umbauarbeiten in der Potsdamer Straße gilt weiterhin - voraussichtlich bis Ende 2008 - als Besuchsadresse der Standort des Büros in Prenzlauer Berg: Beauftragter für Integration und Migration Straßburger Straße 56, 10405 Berlin Tel.: (030) 9017 2351 (Sekretariat) Beratungszeiten: Mo, Di, Do: 09.00 – 13.00 Uhr und Do 15.00 – 18.00 Uhr Während dieser Zeiten ist auch das Beratungstelefon geschaltet unter: 9017 2372 (LPD) SPLITTER Arbeitsplatz für Berliner Verwaltung mit OpenSource- und Microsoft-Lösungen B erlin - Das ITDZ Berlin entwickelt einen Arbeitsplatz für den öffentlichen Dienst in der Landeshauptstadt mit Open-Source- und Microsoft-Lösungen. Gemeinsam mit Microsoft Deutschland und der LIS AG hat der IT-Dienstleister eine Lösung konzipiert, die auf freier und Microsoft-Software basiert sowie den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Berliner Verwaltung entspricht. Anspruch der intensiven Fachgespräche war, dass die zu entwickelnde ArbeitsplatzLösung in ihren Grundfunktionalitäten denen einer Microsoft-Lösung entsprechen muss. Durch das erfolgreiche Zusammenspiel von Microsoft-Technologien mit dem Linux-Betriebssystem Ubuntu und der grafischen Oberfläche KDE konnten diese Anforderungen erfüllt werden. Nach einem entsprechenden Integrationsaufwand war die Open Source-Lösung einsatzbereit. Optional lassen sich zusätzliche Dienstleistungen, zum Beispiel die Anbindung eines Arbeitsplatzrechners an einen Microsoft Windows Server 2003, die Anbindung an Exchange 2003 und an das Internet über Proxy anfordern. Darüber hinaus lässt sich das Basismodul auch am Verzeichnisdienst Active Directory anmelden. Eine zentrale Sperrung beziehungsweise Freigabe von Schnittstellen ist nun ebenfalls möglich. Foto Archiv: Thomas Treml, Microsoft Deutschland GmbH, Konrad Kandziora, Vorstand ITDZ Berlin, Sebastian Hetze, Vorstand der LIS AG (v.l.n.r.) Die konzeptionelle Umsetzung und die Klärung von technisch-organisatorischen Fragen sind somit erfolgreich abgeschlossen. Nach einer eingehenden Pilotphase mit Praxistest soll den Kunden in der Berliner Verwaltung zukünftig der Open SourceArbeitsplatz angeboten werden. „Es war uns wichtig, hier zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen. Ich freue mich, dass wir bereit sind für eine Pilotphase, damit wir unseren Kunden in der Verwaltung künftig diese neue Alternative bieten können“, hält Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, fest. „Gemeinsam mit dem ITDZ Berlin können wir der Berliner Verwaltung maßgeschneiderte Linux-Lösungen zu unglaublich günstigen Konditionen anbieten. Der Ubuntu-Desktop vereint auf ideale Weise Benutzerfreundlichkeit und die Freiheit der Open-Source-Philosphie.“ erläutert Sebastian Hetze, Vorstand der LIS AG. Über Linux Information Systems AG Die LIS AG bietet mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen individuelle Software-Lösungen auf Basis von Open-Source und Linux. Neben der Implementierung vor Ort liefert die LIS AG hierfür auch den technischen Support und Systempflege. Beim Zusammenstellen einer Kundenlösung greift die LIS AG auf die von ihr entwickelten Module der CoreBiz-Produktreihe zurück. Weitere Informationen finden Sie unter www.linux-ag.com. (EB) Angriff auf den Mailserver der Berliner Verwaltung erfolgreich abgewehrt D ienste, die im Internet erreichbar sind, stellen immer auch ein potentielles Ziel für Angriffe aus dem Internet dar. Das gilt insbesondere für Web-, DNS- und Mailserver. Das Ziel solcher Angriffe kann es sein, Daten auszuspähen und sogar zu verändern oder auch Systeme komplett zu übernehmen und zu steuern. Außerdem gibt es immer wieder Angriffe, die darauf abzielen einen Dienst vollständig lahm zu legen. Eine typische Form eines solchen Angriffs ist eine Denial of Service Attacke (DoS, Verweigerung des Dienstes). Bei dieser Form des Angriffs wird ein Server mit so vielen Anfragen überhäuft, dass die Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht werden und weitere Anfragen abgelehnt werden müssen. Damit steht der Dienst nicht mehr zur Verfügung. Da Web- und Mailserver üblicherweise auf große Anfragemengen ausgelegt sind, ist ein DoS-Angriff von einem einzelnen Computer aus kaum möglich. Ein einzelner Rechner kann schlicht nicht so viele Abfragen senden, dass der Server überfordert wäre. Vielmehr muss eine große Anzahl von Computern gleichzeitig die Anfragen senden. Dazu versucht ein Angreifer zunächst möglichst viele Computer, beispielsweise über einen Trojaner, zu infizieren. Dieser 2/08 33 SPLITTER Trojaner ist ein kleines Programm, das dann dafür sorgt, dass der Rechner zu einem bestimmten Zeitpunkt ohne Zutun des Nutzers anfängt Anfragen zu senden. Wenn die Menge der infizierten und zum richtigen Zeitpunkt eingeschalteten Rechner groß genug ist, kann das reichen, um einen Server zu überlasten. Eine solche Menge von Rechner bezeichnet man als „Bot-Netze“. Ende August 2007 fand über mehrere Tage ein solcher Angriff auf die Mailserver des ITDZ Berlin und damit auf den gesamten Mailverkehr der Berliner Verwaltung statt. Während des Angriffs gab es unzählige Kommunikationsanfragen von verschiedenen Rechnern. Der Mailserver des ITDZ Berlin verweigerte zwar die Kommunikation, der Sender beendete aber nicht die Verbindung. Dadurch sammelten sich auf dem Server immer mehr Prozesse, die auf Rückmeldung warteten. Der Mailserver, wie jeder andere Server auch, kann aber nur eine begrenzte Anzahl von Prozessen gleichzeitig verarbeiten. Wird diese Anzahl überschritten, werden weitere Anfragen abgelehnt. Dann stünde der Dienst nicht mehr zur Verfügung, der Angriff wäre erfolgreich. Mailserver des ITDZ Berlin waren durch eine hohe Performance und eine geeignete Konfiguration in der Lage, während der Zeit des Angriffs weiterhin alle Anfragen entgegenzunehmen und zu verarbeiten. Trotz der großen Menge von Anfragen kam es nicht zu einer Verweigerung des Dienstes. Der Urheber des Angriffs lässt sich leider durch das ITDZ Berlin nicht ermitteln. Durch die Anfragen wird nur der anfragende Rechner bekannt, nicht aber Details über den Trojaner, der diese Anfragen initiiert hat. Noch weniger über den Programmierer und Verteiler des Trojaners. Es ist auch nicht bekannt, ob zeitgleich andere Mailserver angegriffen wurden oder ob es sich um einen gezielten Angriff nur auf die Berliner Verwaltung handelte. Gezielte Angriffe auf große Sever sind nicht selten. Erfolgreiche DoS-Angriffe sind beispielsweise auf Yahoo, CNN, eBay, amazon, heise und die estnische Regierung bekannt. Einen „Angriff“ der besonderen Art gab es im April 2007. Die Explosion eines Verteilerkastens des Stromversorgers am Hohenzollerndamm führte dazu, dass das Data Center des ITDZ Berlin zwei Stunden ohne Strom war. Die Notstromversorgung, ausgelegt auch für mehrtägige Stromausfälle, sorgte aber für einen lückenlosen Betrieb. Alle Verfahren und Server liefen ohne Ausfall weiter. Foto: doug Olson Um bei solchen Angriffen die Verweigerung des Dienstes zu verhindern, darf die Zeit, die ein einzelner Prozess auf Rückmeldung wartet nicht zu lang sein. Der Prozess muss sich nach einer vorgegebenen Zeit ohne Aktion selbst beenden. Andererseits darf diese Zeit nicht zu kurz sein, damit bei normalen Verzögerungen von Datenpaketen nicht immer die Verbindung abgebrochen wird. Darüber hinaus darf die Menge der gleichzeitig zu bearbeitenden Prozesse nicht zu klein sein. Je höher diese Zahl aber ist, umso höher sind auch die Anforderungen an Hard- und Software. Der Angriff wurde vom Sicherheitsteam des ITDZ Berlin schnell bemerkt und die weitere Verfügbarkeit des Systems konnte überwacht und sichergestellt werden. Die 2/08 34 RÜDIGER SNIEHOTTA ITDZ Berlin „Grünes Büro“ für die Berliner Verwaltung D as IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) will einen „grünen“ Arbeitsplatz für die Verwaltungen der Hauptstadt anbieten. Das „grüne Büro“ umfasst Rechner, Monitor sowie Drucker und SPLITTER zeichnet sich besonders durch seine Energieeffizienz aus. Das Innenleben der PCs beschränkt sich auf die notwendigsten Komponenten, da jeder Arbeitsprozess Energie kostet. Das ITDZ Berlin stellte auf der Fachmesse IT Profits in Berlin Ende Mai erstmals diese Lösung für die Berliner Verwaltungen vor. Verbraucher achten zunehmend auf Energie- und Umwelteigenschaften B Foto: Archiv - Prototyp Bei dem sparsamen PC wird ein besonders energieeffizientes Netzteil benutzt, das dem neu ins Leben gerufenen Standard 80+ (http://www.80plus.org/) entspricht. Ferner wird ein energiesparendes hochintegriertes Mainboard mit 45-Watt-DualCore-Prozessor verwendet. Als Festplatte kommt ein neues besonders sparsames und leises Modell einer 2,5-Zoll-Festplatte zum Einsatz. Das Gerät wird mit dem „Blauen Engel“ zertifiziert sein und entspricht somit der RAL UZ 78. Ferner zeichnen sich der Monitor sowie der Drucker ebenfalls durch gute Energieeffizienz aus. Auch für die unmittelbare „Umwelt“ ist das Produkt attraktiv. Der Rechner arbeitet extrem leise und mindert somit die Geräuschbelästigung im Büro. Der zentrale ITDienstleister für die öffentlichen Institutionen Berlins erweitert mit diesem Angebot umweltschonender und energieeffizienter Hardwarekomponenten seinen Infrastrukturservice. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, erklärte: „Mit dem neuen Produkt nimmt des ITDZ Berlin die Herausforderung Green-IT an und zeigt, dass sich das Unternehmen seiner Verantwortung für die Umwelt bewusst ist. Wir machen damit der öffentlichen Hand ein modernes IT-Angebot, das mit dazu beiträgt, die Energiekosten zu senken und so indirekt den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid verringert.“ Die umweltfreundliche Büroausstattung ergänzt den IT-Infrastrukturservice (ITIS) des ITDZ Berlin mit dem die Verwaltungen der Hauptstadt Kosten und Aufwand bei der IT-Infrastruktur sparen können. Über den ITIS stellt das ITDZ Berlin Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung und übernimmt den Betrieb und die Administration der Hardware. Die Verwaltung kann auf die Verfahren im Data Center des ITDZ Berlin zugreifen und spart somit auch den Auf- und Ausbau von Serverkapazitäten sowie die Implementierung aufwändiger Programme. (EB) | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. erlin - Der Energieverbrauch wird für deutsche Verbraucher zu einem bedeutenden Kriterium bei der Anschaffung von ITK-Geräten. 41 Prozent der Deutschen geben an, dass der Energieverbrauch für sie ein sehr wichtiger Entscheidungsgrund beim Kauf von Computern, Monitoren, Druckern und anderen Hightech-Produkten ist. Der Energieverbrauch hat damit fast die gleiche Bedeutung wie die Leistung der Geräte. Wichtigstes Kaufkriterium ist allerdings die Bedienungsfreundlichkeit, gefolgt vom Service und der Garantieleistung. Das teilte der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) in Berlin mit. Grundlage ist eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des BITKOM. „Seit Beginn der Klimadebatte stellen wir ein Umdenken bei den Verbrauchern fest: Waren früher Leistungsfähigkeit und Preis die mit Abstand wichtigsten Kaufkriterien, so schauen die Kunden nun verstärkt auf die Energieeffizienz. Green IT entwickelt sich vom reinen Business-Thema auch zu einem Verbraucher-Thema“, sagte BITKOMPräsidiumsmitglied Martin Jetter. Die ersten stromsparenden Geräte, die bereits vor 15 Jahren präsentiert wurden, wurden von den Verbrauchern weitgehend ignoriert. Das erhöhte Umweltbewusstsein und die steigenden Energiekosten haben dies inzwischen geändert. „Der Kauf neuer und energieeffizienter ITK-Geräte sowie deren intelligente Nutzung lohnen sich trotz des etwas höheren Anschaffungspreises nicht nur bei großen Rechenzentren, sondern auch in kleinen Büros und im privaten Umfeld“, sagt Jetter. So hatte der BITKOM auf der CeBIT 2/08 35 SPLITTER bereits ab fünf Server. „Allein durch Energieeinsparungen amortisieren sich in kürzester Zeit die Anschaffungskosten – und das auch bei mittelständischen Unternehmen mit wenigen Servern“, so Hintemann. Der Blade-Server-Markt gehört zu den am schnellsten wachsenden Segmenten des Servermarktes. Laut IDC wuchs der Markt zwischen 2006 und 2007 um 54,2 Prozent. Im Jahr 2007 wurde ein Umsatz von 15,6 Milliarden US-Dollar erzielt. Derzeit sind das knapp acht Prozent des gesamten Servermarktes. Da besonders im Mittelstand und in kleineren Organisationen in der nächsten Zukunft der Bedarf an Blade-Servern steigt, wird voraussichtlich auch der Marktanteil weiter wachsen. zwei Musterbüros eingerichtet – eines mit energieeffizienten ITK-Geräten aus dem Jahr 2003, eines mit modernster Technologie von heute. An beiden Arbeitsplätzen wurden weitestgehend simultan die gleichen Tätigkeiten wie Mailen, Scannen oder das Drucken von Broschüren erledigt. Im Vergleich sanken beim neuen Büro die Kilowattstunden, und damit der CO2-Ausstoß und die Energiekosten, auf ein Viertel. Auf ein Arbeitsjahr hochgerechnet, ergab sich eine Stromersparnis von rund 130 Euro. (PM) Blade-Server sparen Strom und Platz B erlin - Bei gleicher Rechenleistung benötigen so genannte Blade-Server bis zu 40 Prozent weniger Strom und bis zu 50 Prozent weniger Platz als herkömmliche Server. Darauf weist der BITKOM in einem neuen Informationspapier „Blade-Server - Technologie, Einsatzgebiete und Betriebskonzepte“ hin. In der Publikation stellt der Verband den Servertyp vor und zeigt, für welche Unternehmen sich dessen Einsatz lohnt. Auf Servern laufen eine oder mehrere Anwendungen, die in Unternehmen grundlegende Dienste zur Verfügung stellen, etwa den Versand von Mails oder den Betrieb einer Website. Bei Blade-Servern befindet sich der gesamte Server auf einer einzelnen Platine, auch Blade genannt. Mehrere dieser Platinen werden in einem Gehäuse integriert. Durch Hinzufügen oder Austauschen einzelner Blades kann die IT so sehr schnell und einfach angepasst werden. „Blade-Server sind ein neuer Ansatz, kostengünstig hohe Rechenleistungen auf kleinem Raum zu realisieren. Sie können eine gute Möglichkeit sein, die steigenden Energiekosten von Rechenzentren einzudämmen“, sagte Ralph Hintemann, BITKOM-Bereichsleiter für IT-Infrastruktur. Der Energieverbrauch wird für Unternehmen in den nächsten Jahren zu einem der größten Kostenfaktoren in Rechenzentren. Das Blade-Server-Gehäuse stellt zentral Komponenten wie Netzteile, Lüfter und Switches zur Verfügung. Damit werden das IT-Management erleichtert und der Raum- und Energiebedarf gesenkt. Der Einsatz von Blades lohnt sich in der Regel 2/08 36 Der BITKOM-Leitfaden „Blade-Server“ kann kostenlos heruntergeladen werden unter: http://www.bitkom.org/ de/publikationen/38337_52385.aspx (PM) Green IT – Hype-Thema ohne Inhalt? N icht erst seit der CeBIT 2008 ist das Hype-Thema Green IT auf dem besten Weg von platten Marketingaussagen überlagert zu werden. Für Anwender bedeutet das, dass sie noch mehr als bisher auf messbare Aussagen bestehen müssen, bevor Investitionen getätigt werden. Eines der wesentlichen Themen auf der diesjährigen CeBIT war Green IT. Das Thema wird seit gut einem Jahr von den großen Hardware-Anbietern aber auch von Anbietern aus den Bereichen System Management getrieben. Zwischendurch wurde das Thema sogar von der Politik aufgegriffen, allerdings relativ schnell wieder fallen gelassen, da es inhaltlich zu komplex ist. Seit gut 6 Monaten ist das Thema auch bei den CIOs auf der Agenda, und viele Anwender sind tatsächlich dabei, ihre Rechen- SPLITTER zentren durch entsprechende Investitionen in Virtualisierungslösungen für Server, Storage und Netzwerk, sowie in IT-Hardware und Klimatechnik umweltfreundlicher zu machen. Entsprechend hoch waren die Erwartungen auf der CeBIT, Produkte vorgestellt zu bekommen, die den Green IT-Bemühungen der Anwender entgegen kommen. Leider wurde diese Erwartung jäh enttäuscht. „Zwar war Green IT eines der Top Themen der CeBIT 2008, jedoch waren die Inhalte eher dünn gesät. Die absolute Mehrzahl der Aussteller hatten zwar Green IT auf ihren Fahnen stehen, jedoch zeigten die wenigsten tatsächlich Neues zum Thema“, resümiert Wolfgang Schwab, Senior Advisor bei der Experton Group. „Anbieter, die in den letzten Monaten überhaupt nichts Neues zum Thema entwickelt haben, erklären heute, dass sie seit 30 Jahren ständig ihre Produkte im Hinblick auf Green IT optimieren“, ergänzt Schwab weiter. Offenbar sind die meisten Anbieter willens, das Thema Green IT langsam aber sicher durch merkwürdige Marketingaussagen bis zur völligen Bedeutungslosigkeit zu hypen. Die meisten Anbieter tun sich mit dieser Taktik keinen Gefallen. Eine aktuelle Studie der Experton Group belegt, dass derzeit rund 35% der deutschen Unternehmen bereit wären Geld auszugeben, um den CO2-Ausstoß der IT zu senken und zwar ohne dass diese Investitionen sich notwendigerweise über geringere Kosten (z.B. Strom) wieder amortisieren müssen. „Diese Investitionsbereitschaft wird aber nur dann auch in tatsächliche Investitionen umgesetzt, wenn die erwünschten Ziele auch tatsächlich erreicht werden und vor allem realistisch vorab dargestellt werden“, kommentiert Schwab weiter. Kleine Geschichte des Mobilfunks zum Welttag der Informationsgesellschaft B erlin - Die mobile Kommunikation hat in der Vergangenheit unseren Alltag maßgeblich geprägt und verändert. Der Mobilfunk gehört damit zu den zentralen Techniken der Informationsgesellschaft. Längst dient das Mobiltelefon nicht mehr „nur“ zum Telefonieren, sondern wird als Multifunktionsgerät eingesetzt. Viele können sich ein Leben ohne ihr Handy kaum noch vorstellen, obwohl die Technologie relativ jung ist. Zum Welttag der Informationsgesellschaft am 17. Mai 2008 warf das Informationszentrum Mobilfunk e. V. einen Blick auf die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung des Mobilfunks. Die Anfänge des Mobilfunks: Das Handy im Kofferraum Erste Versuche mit Funktelefonaten aus fahrenden Zügen gab es schon im Jahr 1918. Ab 1926 konnten Bahnreisende dann auf der Strecke Berlin-Hamburg einen Funktelefondienst nutzen. Das erste „echte“ Mobilfunknetz, das ANetz, führte die Bundespost im Jahr 1958 ein. Nur Wenige konnten sich damals die Technologie leisten. Ein Telefon kostete zwischen 8.000 und 15.000 Mark. Die monatliche Grundgebühr lag bei bis zu 270 Mark. Dagegen war ein fabrikneuer VW-Käfer schon für 5.000 Mark zu erwerben. Die Geräte für das Autotelefon füllten damals komplett den Kofferraum des Wagens. Abbildung 1: Budget zur Reduktion des CO2 Ausstoß Aus Sicht der Experton Group sollten sich die Anbieter schnellstens auf ein realistisches und nachvollziehbares Produktmarketing besinnen. Nicht alles muss „Grün“ sein, aber Produkte die unter diesem Label feilgeboten werden, sollten auch etwas mit dem Thema zu tun haben! (PM) Die 70er und 80er: Vom Autotelefon zum Handy Anfang der siebziger Jahre kam das technisch fortschrittlichere B-Netz auf den Markt. Die Nutzer mussten sich nicht mehr vom „Fräulein vom Amt“ weiterverbinden lassen, sondern konnten selbst wählen. Auch Auslandstelefonate waren möglich. Ab 1985 gab es in Deutschland das kleinzellige, analoge C-Netz. 2/08 37 SPLITTER Mit dem C-Netz begann der Übergang vom reinen Autotelefon zum tragbaren Mobilfunktelefon. Die Endgeräte waren noch wesentlich größer als die heutigen Handys. Die 90er: Mobilität für alle Der Durchbruch für das Handy auf dem Massenmarkt kam mit Einführung des GSM-Standards Anfang der 1990er. Mit den D- und E-Netzen startete die sogenannte zweite Generation des Mobilfunks. Die fast lückenlose Netzabdeckung und die Sprachübermittlung in hoher Qualität machten den Mobilfunk für die breite Bevölkerung attraktiv. Seitdem hat sich die Mobilfunktechnologie stetig weiterentwickelt. Im Jahr 1995 wurde der Short Message Service, kurz SMS, eingeführt. In kurzer Zeit entwickelte er sich zum meistgenutzten Handydienst nach dem Telefonieren. Foto: Franz Pfluegl Heute: Das Handy wird multifunktional Für die dritte Generation des Mobilfunks spielt die hohe Datenübertragungsrate eine wichtige Rolle. Der UMTS-Standard ermöglicht die breitbandige, paketbasierte Übertragung von Sprache und Daten. Telefonieren, die Nutzung des Internets, die Übertragung komplexer Daten aller Art wie beispielsweise Fotos und mobiler Dienste werden entscheidend beschleunigt. Neue Standards wie HSDPA sorgen für eine noch schnellere Datenübertragung. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Forrester Research werden bereits im Jahr 2013 etwa 125 Millionen Europäer mit einem UMTS- oder HSDPA-fähigen Handy auf das Internet zugreifen. Über das IZMF Das Informationszentrum Mobilfunk e. V. (IZMF) ist Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Medien sowie öffentliche und private Einrichtungen zum Thema mobile Kommunikation. Es ist ein eingetragener Verein, der von den Mobilfunknetzbetreibern getragen wird. Weitere Infos zum Thema Mobilfunk bietet das IZMF unter der kostenlosen Hotline 0800/330 31 33 oder unter www.izmf.de. (OTS) 2/08 38 Voice-over-IP bleibt Megatrend für 47 Prozent der deutschen Großunternehmen TelekomForum befragt 300 TopUnternehmen zu den aktuellen ITund TK-Trends B onn - Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom AG, hat auch in diesem Jahr 300 seiner Mitgliedsunternehmen zu den wesentlichen Trends im IT- und TK-Markt befragt. Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: 47 Prozent der befragten deutschen Großunternehmen halten Voiceover-IP unverändert für den Megatrend auf dem Telekommunikationsmarkt. Gegenüber der letzten Befragung, als noch 64 Prozent VoIP als Megatrend sahen, bedeutet dies einen leichten Rückgang. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass inzwischen schon über zwei Drittel aller befragten Organisationen ihre unternehmensweite Telefonie auf VoIP umgestellt haben. Mit steigender Tendenz: weitere 20 Prozent der befragten Großunternehmen geben an, dass VoIP in den kommenden zwei Jahren auch in ihrem Unternehmen eine Rolle spielen wird. Neben VoIP nannten zahlreiche Unternehmen als weitere Trends für den Telekommunikationsmarkt die mobilen Breitbandtechnologien UMTS und WLAN (22 Prozent), Fixed-Mobile-Convergence (13 Prozent) sowie Sprach-Daten-Konvergenz (12 Prozent). Neben den Aussagen zu den aktuellen Trends in der TK-Branche liefert die Umfrage, die das TelekomForum in Zusammenarbeit mit dem Institut für Marktforschung GmbH, Leipzig, durchgeführt hat, auch aufschlussreiche Ergebnisse zu den Top-Themen im ITSektor. Im Bereich IT fallen die Trends allerdings deutlich uneinheitlicher aus als in der Telekommunikation. SPLITTER Am häufigsten nannten die befragten Unternehmen mit 15 Prozent den Aspekt Sicherheit/Datensicherung gefolgt von Virtualisierung (13 Prozent), Konsolidierung/Standardisierung (11 Prozent), SOA (10 Prozent) und Mobilität (9 Prozent). Damit haben die ITThemen Virtualisierung und SOA gegenüber dem Jahr 2006 stark an Bedeutung zugenommen. Wie wichtig das Thema Sicherheit nach wie vor für Unternehmen ist, zeigt die Tatsache, dass 95 Prozent der Befragten angeben, ihr Unternehmen werde auch künftig in den Bereich Security investieren. Gerade in Verbindung mit dem Einsatz neuer Technologien wie RFID oder VoIP schätzt rund jedes dritte interviewte Unternehmen die Investitionen in Sicherheitsbelange als hoch bis sehr hoch ein, was gegenüber der letzten Befragung (45 Prozent) allerdings einen leichten Rückgang bedeutet. (PM) Das Zauberwort heißt biometrische Sprechererkennung: Um sich zu registrieren, erhält der PC-Nutzer vom Help Desk eine verschlüsselte E-Mail, die unter anderem eine Pin und einen kurzen Text enthält. Zunächst liest er am Telefon einmal die Zahlenkombination der Pin vor oder gibt diese per Tastatur ein. Anschließend spricht er den vorgegebenen Text in den Hörer. Das System ermittelt aus dem vorgelesenen Text die charakteristischen Merkmale der Stimme und hinterlegt sie als persönliches Nutzerprofil. Vergisst der PC-Anwender sein Passwort, ruft er künftig den Help Desk an. Dort bittet ihn eine Computerstimme, eine mehrstellige, zufällig gewählte Zahlenkombination mehrmals zu wiederholen. Das System vergleicht während des Telefonats die gesprochene Zahl mit der hinterlegten Stimme. Passen die biometrischen Merkmale zusammen, erhält der Anwender ein neues Passwort am Telefon, mit dem er sich sofort für Windows anmelden kann. Dieser Service steht den PC-Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung. Die Lösung wurde vom Partner Excelsis entwickelt und um Software-Komponenten für die Spracherkennung und Stimmbiometrie von Siemens Corporate Technology ergänzt. Siemens IT Solutions and Services setzt die biometrische Sprechererkennung in Deutschland seit Dezember 2007 selbst ein. Das Resultat: Neun von zehn Mitarbeitern des IT-Dienstleisters sind mit dem biometrischen Verfahren sehr zufrieden. Siemens bietet die Lösung nun auch Kunden an. Hör mal, wer da spricht: Siemens bietet Lösung zur Stimmerkennung Täglich rufen rund um die Welt verzweifelte PC-Nutzer bei Help Desks an. M ünchen - Jeder fünfte von ihnen hat sein Passwort vergessen. Dauerte es bisher rund 30 Minuten, bis der Administrator ein neues Passwort zur Verfügung stellte, ist ein Rechner mit der Siemens-Lösung zur Stimmerkennung in drei Minuten wieder einsatzbereit, denn: Der Nutzer schaltet sein Passwort durch den einzigartigen Klang und die Modulation seiner Stimme selbst frei. Siemens IT Solutions and Services setzt die Lösung seit kurzem im eigenen Unternehmen ein und bietet sie jetzt auch externen Kunden an. Sie verbessert die Produktivität in Unternehmen und Institutionen nachhaltig. Foto: Siemens AG Der Markt für biometrische Lösungen wächst jährlich im Durchschnitt um 30 Prozent und soll nach Einschätzung der International Biometrics Group bis 2010 ein Volumen über 5,7 Milliarden US Dollar erreichen. Die Stimmerkennung hat heute einen Anteil von rund fünf Prozent, Tendenz steigend. „Mit dem Rücksetzen des Passworts per Stimme lassen sich die Kosten der Help-Desk-Funktion signifikant senken“, sagte Gerd Hribernig, Leiter des Biometrie-Centers bei Siemens IT Solutions and Services. „Gleichzeitig wird eine hohe IT-Sicherheit gewährleistet. Denn die Daten liegen auf einem separaten Server und nur wenige Berechtigte können darauf zugreifen. Zudem werden die Informationen, um das biometrische Passwort freizuschalten, den PCAnwendern verschlüsselt zugestellt.“ (PM) 2/08 39 SPLITTER Typische Probleme im Management von IT-Projekten che kooperativen Bedingungen gesorgt, entsteht ein in der Praxis häufig zu beobachtendes Problem: Einzelne Teams widmen sich zu isoliert ihren Teilaufgaben, deren Ergebnisse sich dann später nicht ausreichend in das Gesamtprojekt integrieren lassen. Als Konsequenz drohen umfangreiche Nachbesserungen, Verzögerungen und auch atmosphärische Belastungen innerhalb der Projektmannschaft. N Projekte blockieren sich selbst ach einer Studie des Beratungshauses INFORA GmbH hatte in den letzten zwei Jahren nur jedes fünfte IT-Projekt seine Ziele erreicht. Drei von fünf der befragten Unternehmen sehen die hauptsächlichen Ursachen in einem unzureichenden Projektmanagement. Die INFORABeraterin Anja Zimmermann beschreibt einige der typischen Fehler, die nach ihren Beobachtungen in der Praxis beim Projektmanagement gemacht werden: Projektziele lassen oft große Interpretationsspielräume zu Allgemein formuliert, lässt sich die grundsätzliche Zielrichtung von IT-Maßnahmen zwar meist aus der Projektbezeichnung oder spätestens aus dem Untertitel ableiten. Doch welche Akzentuierungen sich strategisch oder in der technischen Orientierung dahinter verbergen, bleibt häufig sehr nebulös. Notwendig sind sehr präzise und zudem auch operabel formulierte Ziele für alle Ebenen und Bereiche des Projekts, weil ansonsten die entscheidende Navigationsgrundlage fehlt. Der Anspruch der Präzision bedeutet dabei insbesondere, dass die jeweiligen Ziele für alle Beteiligten frei von nennenswerten Interpretationsspielräumen sein müssen. Wenn IT-Vorhaben mehrere Fachbereiche oder gar die Gesamtorganisation betreffen, berühren sie vielfach gegensätzliche Interessen. Sie werden nicht selten in das Projekt selbst hineingetragen und belasten es durch Interessenpolitik, Egoismen und Kompetenzstreitigkeiten. Immerhin gehören diese Einflüsse zu den Faktoren, die häufig ein Scheitern von Projekten verursachen. Hier ist besonders die Geschäftsleitung gefragt, für den erforderlichen Konsens zu sorgen. Aber auch die Projektleitung kann über ihre Moderationsfunktion wesentlich dazu beitragen, dass das Projekt nicht zu sehr durch sachfremde Einwirkungen beeinträchtigt wird. Tools für das Projektmanagement werden teilweise immer noch als verzichtbar erachtet Die Projektverantwortlichen stehen typischerweise vor dem Problem, eine Vielzahl an Bedingungen zu einer harmonischen Einheit formen zu müssen. So ist etwa eine hohe Transparenz und Steuerungsfähigkeit erforderlich, damit es nicht zu einem unnötigen Ressourcenverschleiß oder Kosten- und Terminüberschreitungen kommt. Diese Komplexität des Projektmanagement erweist sich somit als kritischer Erfolgsfaktor, der den Verantwortlichen aber schnell zu entgleiten droht, sofern sie nicht auf effiziente Werkzeuge zurückgreifen. Solche Tools gewährleisten im Regelfall durchgängig eine höhere Effizienz und mindern vor allem auch die Projektrisiken. Allerdings reicht es nicht, sie im Hause zu haben, sondern sie müssen auch zum aktiv genutzten Werkzeug alle Projektmitarbeiter werden. Fachspezifische Kompetenzen genießen eine höhere Wertigkeit als Managementqualitäten Eine großes IT-fachliches Know-how bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch die erforderlichen Fähigkeiten für die Ausrichtung, Steuerung und Kontrolle Gefährliches Eigenleben von Teilprojekten statt aufeinander abgestimmtes Miteinander Je komplexer Projekte sind, desto vielfältiger sind die Aufgaben und damit auch die Zuständigkeiten. Um Überschneidungen zu vermeiden, müssen die Verantwortlichkeiten zwar einerseits klar definiert sein, es bedarf andererseits aber auch einer permanenten Kommunikation mit den benachbarten Aufgabenfeldern. Sie muss für die erforderliche Transparenz im Umfeld des Projekts sorgen. Wird nicht systematisch für sol- 2/08 40 Foto: Tom Denham SPLITTER von Projekten vorhanden sind. Denn dies verlangt ein anderes Profil vor allem mit Planungs-, Koordinations- und Kommunikationsfähigkeiten. Trotzdem wird in der Praxis Mitarbeitern häufig das Management von Projekten vornehmlich wegen ihrer fachlichen Spezialisierung übertragen. Ihnen sollte zumindest eine Unterstützung mit spezifischem Management-Skill zur Seite gestellt werden. Das Projektcontrolling wird nicht ernst genug genommen Ein Bauchgefühl kann keine faktische Bewertung von Teilergebnissen, Realisierungsschritten, Problemen oder Planungserfordernissen ersetzen, insbesondere nicht bei komplexeren Projekten. Trotzdem wird häufig darauf vertraut, statt etablierte Methoden des Controllings einzusetzen und auf diese Weise für kontinuierlich transparente Situationen zu sorgen. Ursache dafür ist häufig, dass nicht ausreichend betriebswirtschaftliche Elemente in das Selbstverständnis des Projektmanagements eingeflossen sind und es stattdessen zu sehr von einem technischen Fokus geprägt ist. Ein Projektmarketing findet oft nur in der Theorie statt Werden alte Anwendungssysteme eingesetzt oder zusätzliche Applikationen eingeführt, hat dies immer unmittelbare Konsequenzen für die Mitarbeiter im Unternehmen oder der Verwaltungseinrichtung. Ihnen den Weg zu den neuen Technologien transparent zu machen und sie dafür zu gewinnen, ist die Aufgabe des Projektmarketings. Doch selbst wenn die technischen Veränderungen zu sehr massiven Konsequenzen für die Benutzer führen, wird diese Aufgabe aus Zeit- und Kostengründen dafür meist sehr stiefmütterlich behandelt. Mitunter mangelt es sogar grundsätzlich an der Einsicht in die Notwendigkeit eines Projektmarketings. Als Folge entstehen Akzeptanzprobleme bei den Mitarbeitern, die zumindest zeitweilig zu deutlichen Produktivitätseinbußen mit nega- tiven wirtschaftlichen Effekten führen können. Über INFORA Die INFORA GmbH ist seit mehr als 25 Jahren ein innovatives, hoch spezialisiertes und herstellerunabhängiges Beratungshaus. Mit Standorten in Köln, Berlin, Hamburg, München und Dresden unterstützt sie Kunden von der ersten Konzeptidee bis zur erfolgreichen Umsetzung. Besonderen Wert legt INFORA dabei auf die praxisbezogene Konzeption und wirksame Umgestaltung von Geschäfts- und Automationsprozessen. Zu ihren Beratungskunden gehören im Industriebereich beispielsweise die DaimlerChrysler AG, Vissmann, INA Schaeffler, Deutsche Airbus, Henkel, Minolta, Procter & Gamble und Schering, in der Öffentlichen Verwaltung Kunden wie das Bundesministerium des Innern, das Bundesministerium der Finanzen, die Bundesagentur für Arbeit oder das Bundeskanzleramt. www.INFORA.de Digitales Produktgedächtnis macht Warenfluss sicher und schnell Schavan startet Innovationsallianz von Wissenschaft und Wirtschaft / Deutschland ist Vorreiter beim „Internet der Dinge“ E in Chip in der Verpackung der Blutkonserve speichert Informationen über die Herkunft und protokolliert dank eines eingebauten Temperatursensors zudem die Lagertemperatur der empfindlichen Ware das ist ein sinnvoller Einsatz für das Digitale Produktgedächtnis. Der Einbau von winzig kleinen Computersystemen in tragende Bolzen von Flugzeugtriebwerken, die Risse automatisch messen und melden können, ist eine andere Anwendungsmöglichkeit. Mit einer neuen Innovationsallianz zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärkt das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Entwicklung der Technologie, die als „Digitales Produktgedächtnis“ bezeichnet wird. „Das „Digitale Produktgedächtnis“ ist eine völlige Neuerung in der Logistik. Künftig steuern nicht mehr zentrale Leitrechner den Warenfluss, sondern die Waren finden ihren Weg allein zum Ziel, indem sie miteinander und mit ihrer Umwelt kommunizieren. Das wäre ohne modernste Informationstechnik nicht möglich“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag im Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken. „Wir sind auf dem Weg zum „Internet der Dinge“, bei dem Gegenstände elektronisch vernetzt sind. Deutschland agiert hier weltweit an vorderster Stelle.“ Die Innovationsallianz „Digitales Produktgedächtnis“ soll mobile, im Produkt oder der Verpackung eingebettete und funkbasierte Elemente für die Kommunikation zwischen Alltagsobjekten untersuchen. Neben dem Konsortialführer DFKI sind Unternehmen verschiedener Branchen beteiligt. Die Vertreter der Wirtschaft haben für die kommenden fünf Jahre für die Erforschung der relevanten Technologien, ihre Entwicklung und den Übergang zum marktreifen Einsatz Investitionen von insgesamt mehr als 150 Millionen Euro zugesagt. Das BMBF fördert das Vorhaben in einer ersten Projektphase mit 16,5 Millionen Euro. Schavan: „Mit der Innovationsallianz „Digitales Produktgedächtnis“ setzen wir die Erfolgsbilanz der Hightech-Strategie fort. Unsere Forschungsförderung ist nachhaltig und zeigt eine große Hebelwirkung im Engagement der Unternehmen.“ Während die heute übliche RFID (Radiofrequenz-Identifikation) Kennzeichnung lediglich die eindeutige 2/08 41 SPLITTER Identifikation einer Ware erlaubt, werden die Möglichkeiten der intelligenten Produkte weit darüber hinausgehen. Die miniaturisierten und im Produkt eingebetteten Computersysteme verfügen zusätzlich zu Mikroprozessor und Speicher zum Beispiel über eigene Sensoren, eigene Stromversorgung oder GPS-Navigation und Funkbausteine. Neben der Auswertung von Sensoren, beispielsweise für Temperatur, Helligkeit, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Lage, erfassen sie alle relevanten Produkt- und Betriebsdaten und können mit anderen Produkten ihrer Umgebung sowie ihren Nutzern aktiv Informationen austauschen. So kann sensible Fracht zum Beispiel durch die eingebaute Ortung Abweichungen von der geplanten Route zum Schutz gegen Diebstahl melden. Alle Daten lassen sich speichern, um prüfen zu können, ob eine Ware echt ist, noch haltbar oder zu einer zurückgerufenen Charge gehört. Die an der Innovationsallianz „Digitales Produktgedächtnis“ beteiligten Unternehmen decken verschiedene Handlungsfelder ab und garantieren die internationale Technologieführerschaft und eine praxisrelevante Umsetzung und Standardisierung der Ergebnisse in Branchen wie Handel, Logistik, Gesundheitswesen und Automobilbau. Im Bereich der Produktion sind BMW, Siemens und DFKI-Smartfactory engagiert, im Bereich der Logistik die Deutsche Post und DFKI-Robotik, im Handel die Firma Globus, im Bereich der Unternehmenssoftware SAP und im Bereich der produktbezogenen Dienste für Endverbraucher die Unternehmen 7x4 Pharma und DFKI-Intelligente Benutzerschnittstellen. (PR) Girls’Day 2008 Im ITDZ Berlin IT-Berufe kennenlernen D er Girls’ Day im IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) erfreut sich weiter großer Beliebtheit: es waren alle Plätze ausgebucht. Immer mehr Mädchen interessierten sich für eine Ausbildung beim IT-Dienstleister der Berliner Verwaltung. Am diesjährigen Girls‘Day (24. April 2008) konnten junge Berlinerinnen im ITDZ Berlin Computer auseinander- und wieder funktionsfähig zusammenbauen, sie miteinander vernetzen und abschließend die Erlebnisse des Tages auf einer selbsterstellten HTMLSeite darstellen. Bereits zum vierten Mal stellte der Berliner IT-Dienstleister am Girls‘Day IT-Ausbildungsberufe vor. Darüber hinaus konnten die Mädchen direkt mit den „Azubis“ des ITDZ über ihre Erfahrungen während der Ausbildung sprechen. Der Girls’Day ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Europäischen Sozialfonds und findet in Deutschland bundesweit seit 2001 statt. Er soll dazu beitragen, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in so genannten „Männerberufen“ in technischen und naturwissenschaftlichen Bereichen zu erhöhen. (EB) Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im IT- Dienstleistungszentrum Berlin Erfolgsfaktor Mitarbeiter/innen E in bedeutender Erfolgsfaktor des ITDZ Berlin sind seine Mitarbeiter/innen. Besonderes Augenmerk legt der Vorstand des ITDZ Berlin, Herr Kandziora deshalb auf Strategien zum Umgang mit langfristig wirkender Gesundheitspolitik. Das ITDZ Berlin hat betriebliches Gesundheitsmanagement als strategisches Schwerpunktthema identifiziert und damit begonnen, sich auch in diesem Bereich den wesentlichen thematischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu stellen. Zukunftsorientiertes Gesundheitsmanagement Foto: Archiv 2/08 42 Das ITDZ Berlin fördert die Gesundheit seiner Mitarbeiter/innen in unterschiedlichen Projekten und SPLITTER Settingansätzen. Damit unterliegen sie den weit reichenden gesetzlichen und tarifvertraglichen Schutzvorschriften sowie Regelungen in Bezug auf Gleichstellung, Gleichbehandlung, Gesundheitsschutz, Sozialversicherung, Beschäftigungsbedingungen und betriebliche Interessenvertretung. Die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung setzen entweder im gesamten Unternehmen an oder sie fokussieren belastete Berufsgruppen bzw. Mitarbeiter/innen mit Risikofaktoren. Hierbei wird darauf Wert gelegt, dass das Angebot sowohl zeitlich flexibel als auch räumlich flexibel gestaltet werden kann. So können die Mitarbeiter/innen wählen zwischen dem festen Termin nach Arbeitsschluss in Arbeits- oder Wohnraumnähe wie z. B. im Fitnessstudio oder dem maßgeschneiderten Gesundheitstraining am Arbeitsplatz. Um den Anforderungen des demografischen Wandels und den zukünftig expandierenden Anforderungen des Unternehmens zu begegnen, hat das ITDZ Berlin 2007 vier strategische Schwerpunkte identifiziert, mit denen es eine unternehmensspezifische Gesundheitsförderung festigen und ausbauen kann: Betriebliches Gesundheitsmanagement als Personalentwicklungsinstrument Das ITDZ Berlin nimmt die betriebliche Interessenvertretung der Mitarbeiter/innen bei den Beschäftigungsbedingungen als Chance für ein konstruktives Miteinander wahr. Dabei ist seine Personalpolitik auf das Management von Diversity ausgerichtet und berücksichtigt die Vielfalt gesellschaftlicher Gruppen. Diese Vielfalt spiegelt sich im gesamten Unternehmen wieder und wird auch für die Maßnahmenumsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements übernommen. Angeboten wird eine gelungene Kombination aus Präventionsangeboten und Maßnahmen zur Unterstützung der Personalentwicklung durch das BGM vor allem in den strategisch wichtigen Themen: Fehlzeitenreduzierung, Ausfallzeitenmanagement, Mitarbeiterbindung, Wiedereingliederungs- und Rückkehrmanagement, Verbesserung der Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit. Identifikation als Grundlage für Motivation und Leistungsbereitschaft Die Identifikation der Mitarbeiter/innen mit dem ITDZ Berlin zu gewährleisten, heißt Motivation und Leistungsbereitschaft zu fördern, die persönlichen Werte und Ziele mit den Unternehmenszielen zu verknüpfen und umgekehrt. Gesundes Arbeiten ermöglicht diesen Brückenschlag. Als innovativer Arbeitgeber in der Berliner Verwaltung legt das ITDZ Berlin – über die Zufriedenheit seiner Kunden mit dem Dienstleistungsangebot des Hauses hinaus - auch und insbesondere Wert auf die Zufriedenheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Bereitstellung eines gesundheitsfördernden Angebots übernimmt das ITDZ Berlin aktiv Verantwortung für seine Belegschaft. Zugleich erwartet das Unternehmen von seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass auch sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Anforderungen des demografischen Wandels meistern Angesichts des demografischen Wandelsengagiert sich das ITDZ Berlin noch stärker dafür, die Beschäftigungsfähigkeit seiner Mitarbeiter/ Mitarbeiterinnen zu erhalten. Hierzugehören sowohl Programme für ein umfassendes Gesundheitsmanagement zur Förderung der körperlichen Vitalität als auch die geistige Fitness unter dem Leitbild des lebenslangen Lernens. Auf diese Weise können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ITDZ Berlin ihre individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen bestmöglich einsetzen - für ihren persönlichen Erfolg genauso wie für den des Unternehmens. Betriebliche Projekte Das 2007 gestartete Projekt: Gesundes und erfolgreiches Arbeiten mit Spaß im ITDZ Berlin ist ein sehr systematischer Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit der Beschäftigten innerhalb des Betriebes. Das Projekt bietet den Führungskräften konkrete Unterstützung und fachliche Beratung bei der Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Auf den gewonnenen Daten aufbauend, werden nach Analyse der spezifischen betrieblichen Situation - konkrete Maßnahmen eingeführt und abschließend evaluiert. Ganzheitlicher Ansatz In der Praxis heißt das konkret, die persönlichen Gesundheitswerte der Mitarbeiter/ innen wie Fitness, Erfolg, Wohlbefinden, positives Selbstmanagement, Selbstorganisation, Lebensqualität, etc. zu unterstützen und mit den Unternehmenszielen wie Wettbewerbsfähigkeit, Markterfolg, Betriebsklima, Führung, Organisationsentwicklung, Produkt- und Prozessqualität, etc. zu verknüpfen sowie in Einklang zu bringen. Damit bietet das ITDZ Berlin beiden Interessensseiten eine win-winSituation an, von der beide Seiten gleichermaßen profitieren. 2/08 43 SPLITTER Gesundheitsfördernde Präventionsangebote Als wichtigen Impuls in der Projektentwicklung und als Ankündigung der praktischen Umsetzungsphase des BGM-Projekts fand eine Kickoff-Veranstaltung statt. Unter fachkundlicher Begleitung fand ein gemeinsames Walking zusammen mit dem Vorstand und den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des ITDZ Berlin rund um den hausnahen Fennsee statt. Für die weitere Umsetzung des Maßnahmenangebotes setzt das ITDZ Berlin auf ein Mix von Ausdauer-,Rücken-und Fitnesstraining, das zum einen als klassische Rückenschule und Herz-Kreislauftraining angeboten wird, zum anderen durch Walking und den betriebseigenen Firmenlauf erweitert wird. Daneben werden kleine Übungseinheiten für zwischendurch, hausinterne Programme und die Auseinandersetzung mit dem Thema „gesundheitliches Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ unterstützt. Abgerundet wird der Maßnahmenkatalog mit Angeboten zur Raucherentwöhnung. Unternehmensspezifische Präventionsangebote am Arbeitsplatz Alternativ geht es darum, die gesundheitsfördernden Angebote als feste Bestandteile eines ganzheitlichen und innovativen Konzepts in der betrieblichen Gesundheitsförderung zu verankern, das Hand in Hand geht mit Personal- und Organisationsentwicklung sowie dem Arbeitsschutz und dem Betriebsarzt. Hier wird eine Kombination aus der Begehung des Arbeitsplatzes und der Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz angeboten, die die Mitarbeiter/innen dahingehend schult, dass sie eigenständig die arbeitsplatzspezifischen Belastungen (langes Sitzen, Tippen am Computer, wenig Bewegung, veränderte Essgewohnheiten, etc.) ausgleichen können. Das Zusammenspiel fördern Die wichtigste Ressource des ITDZ Berlin sind seine Mitarbeiter/innen. Deshalb ist die betriebliche Gesundheitsförderung elementarer Bestandteil einer 2/08 44 innovativen Unternehmenskultur. Sie steht mit dieser in ständigem Austausch, um die Herausforderungen zu meistern, denen sich das ITDZ Berlin als modernes Unternehmen der Berliner Verwaltung stellen muss. Dabei stehen die Schwerpunkte, die für ein gesundheitsförderndes Angebot am Arbeitsplatz gelten, immer wieder auf dem Prüfstand und werden mit den unternehmensspezifischen sowie externen Entwicklungen in den Geschäftsfeldern abgefragt. Berücksichtigt werden hierbei ebenso unterschiedliche Arbeitsplatzforderungen wie individuelle Besonderheiten. Dieser Ansatz wird in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und die Zielerreichung evaluiert werden, um den Unternehmenserfolg auch durch ein maßgeschneidertes, bedarfsgerechtes Gesundheitsmanagement nachhaltig zu unterstützen. Fazit Ein Unternehmen ist so gesund und erfolgreich wie die Menschen, die dort arbeiten. In diesem Sinne: bleiben Sie gesund und erfolgreich! DIPL. PÄD. BEATE GROSCHUPF BMG Consulting Mitarbeiterberatung & Coaching in Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen Verwaltung „Mein Outlook spricht Englisch“ Beratungsalltag im User-Help-Desk im IT-Dienstleistungszentrum Berlin M ontag früh sieben Uhr im dritten Stock des IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin): Hinter einer grünen Stahltür mit der Aufschrift „Betriebssteuerungszentrale“ klingelt das Telefon. Eine verzweifelte Verwaltungsangestellte hat Probleme mit ihrem PC. Sie muss dringend den Vermerk zur Leitungsrunde fertig stellen und per E-Mail versenden, doch die gesamte Technik scheint sich gegen sie verschworen zu haben. Rien ne va plus. Ein Fall für den UserHelp-Desk (UHD) des ITDZ Berlin. Hier arbeiten Spezialisten und helfen den Kunden des Hauses in der Berliner Verwaltung bei der Bewältigung alltäglicher und außergewöhnlicher IT-Probleme. Täglich von 6.30 bis 19.30 Uhr. Wer den großen Raum der Zentrale betritt, hört lediglich ein Murmeln. Die Mitarbeiter des UHD sitzen an ihren Computerarbeitsplätzen, einige mit Headseats, die meisten im Gespräch. Zwei Teams nehmen die Anfragen entgegen: Die zentrale Kundenhotline für IT-Störungen und das Team für die Vertragskunden des ITInfrastrukturservice (ITIS). Kundenhotline für IT-Störungen Mit der Hotline bietet das ITDZ Berlin seinen Großkunden Unterstützung bei der akuten Fehlerbehebung. Techniker und IT-Spezialisten aus den Verwaltungen melden sich, wenn beispielsweise der Betrieb von Bürgerdiensten nur noch eingeschränkt funktioniert, oder falls zentrale Infrastrukturkomponenten ausfallen. „In solchen Fällen sind die Anrufer meist aufgeregt und stehen unter Druck. Für Techniker vollkommen untypisch, erreichen uns oft unklare Fehlermeldungen, SPLITTER obwohl die Fachleute in der Verwaltung mit der Materie eigentlich bestens vertraut sind“, beschreibt Dieter Gürtel (50) eine alltägliche Situation. Daher ist es wichtig, zunächst den Kunden zu beruhigen, bevor mit der Problemlösung begonnen wird. Die Mitarbeiter der Kundenhotline im ITDZ Berlin haben häufig technische Berufe erlernt und freuen sich über die abwechslungsreichen Herausforderungen in ihrem Job. „Es gefällt mir, durch den UHD immer auf Höhe der technischen Entwicklung zu sein. Man lernt neue Techniken sehr frühzeitig kennen und arbeitet mit allen Bereichen, sowohl in der Telefonie, als auch in der Netzwerk- oder Servertechnik“, benennt Dieter Gürtel die Vorteile seiner Aufgabe. Nach rund 14 Jahren Erfahrung im UHD, davon sieben Jahre bei der Polizei Brandenburg und sieben Jahre im ITDZ Berlin, hat er eine hohe Meinung vom Serviceangebot des Hauses. „Ich würde gar nichts ändern“, stellt der Routinier fest. fest. „Gerade der direkte und persönliche Kontakt ist unseren Kunden besonders wichtig. Denn auch wenn die technische Lösung im Vordergrund steht, erlebt man Menschen in Krisensituationen und ist immer auch ein wenig Seelenklempner.“ Eine ganz andere, eher visuelle Herausforderung stellt sich für die Mitarbeiter, wenn die Anrufer am Telefon die fehlerhaft arbeitenden Geräte beschreiben. „Ob Brotkasten oder Handtasche, viele Anrufer schaffen sich ihre eigene Begriffswelt“, so Joachim Hawlitschka. „Man wird kreativ, wenn man sich in den Kunden hineinversetzt und überlegt: Was könnte gemeint sein? Was ist seine Erwartung?“ Nicht bei jedem Problem müssen sich die Mitarbeiter des UHD ITIS allein auf das eigene Vorstellungsvermögen verlassen. Der jeweilige Berater kann sich direkt auf den Bildschirm des Kunden schalten, und somit viele Probleme besser nachvollziehen. Und auch wenn das Outlook plötzlich „Englisch spricht“, weiß der Service im ITDZ Berlin, wie die Verständigung in der ursprünglichen Sprache schnell wieder hergestellt werden kann. Wesentlich ernster wird es bei einem zentralen Ausfall von Systemen. Bei einem solchen Ereignis können innerhalb weniger Stunden bis zu 3.000 Betroffene anrufen. Das Problem dabei ist, dass zu Beginn des Telefonats häufig Grund und Dauer des Ausfalls noch nicht bekannt sind. Die Experten im UHD nehmen in diesem Fall die Daten der Anrufer auf und informieren sie, sobald alle Informationen über den Ausfall vorliegen. Einigen Usern dauert aber selbst das zu lange. „Der Nutzer denkt: Der UHD für die Vertragskunden des IT-Infrastrukturservice (ITIS) Das fünfköpfige Serviceteam für die ITIS-Vertragskunden des ITDZ Berlin unterscheidet sich vom Team der Kundenhotline nicht nur durch die bedeutend jüngere Altersstruktur. Unterschiedlich sind auch die täglichen Anfragen, und die damit verbundenen Anforderungen an die Mitarbeiter. Ein „Klassiker“ ist laut Joachim Hawlitschka (24), der seit rund zweieinhalb Jahren im UHD-ITIS-Team arbeitet, das vergessene Passwort. So scheint beispielsweise der Vatertag nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen. „Zahlreiche Anwender haben am darauffolgenden Montag ihr Passwort nicht mehr präsent“, stellt Joachim Hawlitschka mit einem Schmunzeln fest. Foto: Archiv Ich habe angerufen, ich möchte informiert werden. Das ist verständlich, mir würde es privat vermutlich auch so gehen“, beschreibt Jochen Hawlitschka die eher anstrengenden Momente seiner Tätigkeit. Auch bei Fragen zu Fachanwendungen kann es problematisch werden, da der UHD ITIS die dahinter liegenden Fachverfahren nicht kennt. Die Servicespezialisten fungieren deswegen hier eher als Übersetzer und Vermittler zwischen dem Anrufer und dem zweiten Servicelevel in der entsprechenden Verwaltung, die das Problem lösen kann. Auch dieser Service wird von den Behörden sehr geschätzt. Service mit System Mit dem sogenannten First Level Support leistet der UHD „Erste Hilfe“ für die Kunden. Kann das Anliegen aber nicht im ersten Gespräch geklärt werden, wird 2/08 45 SPLITTER für diesen Vorgang ein Ticket angelegt, um die Relevanz der Anfragen zu gewichten und entsprechend zu reagieren. Das sogenannte „Trouble Ticket System“ (TTS) unterscheidet dabei auf einer fünfstufigen Skala zwischen „sehr hoher Priorität“ und reiner „Information“. Die Qualitätsstufe „sehr hoch“ entspricht beispielsweise dem Ausfall von Systemen, zentraler Infrastrukturkomponenten oder des IT-Betriebs von Bürgerdiensten. Hilft hier die Hotline nicht weiter, suchen die entsprechenden Fachbereiche in einem „Krisenzentrum“ gemeinsam nach der Lösung. Zudem werden die jeweiligen Kundenbetreuer im ITDZ Berlin, entsprechend der Fehler-Priorität von dem Anruf beim UHD unterrichtet. So bleiben wertvolle Informationen über mögliche Probleme bei Projekten in der gesamten Kommunikationskette erhalten. Aber trotz all den technischen Anwendungen, die den Alltag im UHD bestimmen, geht es auch immer um mehr: „Soziale Kompetenz ist ganz wichtig“ betont Thomas Müller (46), der Leiter des UHD. „Dass es in den letzten Jahren keine Kundenbeschwerden über unsere Mitarbeiter gab, macht uns besonders stolz. Allerdings“, gibt er mit einem Lächeln zu, „ sind unsere Kunden im Allgemeinen auch sehr nett.“ KATRIN DIRKSEN ITDZ Berlin Öffentliche Auftraggeber setzen auf Outsourcing, ITSicherheit und VoIP B onn - Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom AG, hat auch in diesem Jahr 300 seiner Mitgliedsunternehmen zu den wesentlichen Trends im IT- und TK-Markt befragt. Für öffentliche Auftraggeber bleibt 2/08 46 Outsourcing unverändert ein zentraler Trend: 33 Prozent der Befragten dieses Sektors planen, Prozesse und Dienste an externe Unternehmen auszulagern. Konstante 58 Prozent der öffentlichen Auftraggeber nehmen bereits entsprechende Dienstleistungen in Anspruch. Aktiv zeigt sich der Verwaltungssektor auch in Sachen Security: Die Hälfte der öffentlichen Auftraggeber will zukünftig deutlich mehr in Belange der IT-Sicherheit investieren. Weitere 50 Prozent gehen von einem gleichbleibenden Investitionsvolumen aus. Spielt im IT-Bereich öffentlicher Verwaltungen das Thema IT-Sicherheit eine zentrale Rolle, gilt das in der Telekommunikation für VoIP. Öffentliche Auftraggeber sind deutlich häufiger als Unternehmen anderer Branchen von der Bedeutung des Themas VoIP überzeugt. 83 Prozent der Befragten schätzen VoIP als wichtig bis sehr wichtig für den TKund IT-Markt ein. Das Thema Software as a Service (SaaS) dagegen ist für den Verwaltungssektor derzeit von geringem Interesse. Nur 17 Prozent der Befragten halten SaaS für wichtig. Dass 58 Prozent der öffentlichen Auftraggeber noch keine Meinung zum zukünftigen SaaS-Bedarf besitzen, zeigt, dass das Thema in der öffentlichen Verwaltung noch nicht angekommen ist. Rund vier Prozent der Mitglieder des TelekomForum stammen aus dem Verwaltungssektor. Als Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom legt das TelekomForum großen Wert auf die branchenspezifische Einschätzung von IT- und TK-Themen, um adäquat auf die Bedürfnisse und Anforderungen der wichtigen deutschen Wirtschaftszweige reagieren zu können. Die Ergebnisse der Untersuchung fließen als Anregungen und Impulse direkt in die Arbeit der Deutschen Telekom ein. Durchgeführt hat das TelekomForum seine Mitgliederbefragung in enger Zusammenarbeit mit der Institut für Marktforschung GmbH, Leipzig. Über das TelekomForum Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom AG e.V. mit Sitz in Bonn, besteht seit 1996. Das TelekomForum ist eine Anwendervereinigung, in der sich die großen Geschäftskunden der Deutschen Telekom zusammengeschlossen haben. Das TelekomForum ist in der Rechtsform des Vereins organisiert, rechtlich selbstständig und zählt mehr als 500 Mitgliedsunternehmen. All diesen Großunternehmen ist gemeinsam, dass der Aspekt der Telekommunikation für ihre Geschäftsziele eine herausragende Rolle spielt. Dem Motto des TelekomForum gemäß - „Mitgestalten im Dialog“ - üben seine Mitglieder einen konstruktiven Einfluss auf die Gestaltung und die Weiterentwicklung des Produkt- und Lösungsportfolios der Deutschen Telekom aus. Das TelekomForum stellt zudem eine exklusive Plattform für den Erfahrungs und Informationsaustausch dar - zwischen den Mitgliedsunternehmen selbst genauso wie zwischen den Mitgliedern und der Deutschen Telekom. Das TelekomForum bietet einen Wissensvorsprung durch die für Mitglieder kostenfreie Teilnahme an Fach-Kongressen, KompetenzTagen, Innovationsworkshops und am JahresKongress, dem Höhepunkt der jährlichen Aktivitäten. Um die Kooperation untereinander zu verbessern und das Meinungsbild der Mitglieder stärker in die öffentliche und interne Kommunikation einbinden zu können, werden die Mitglieder des TelekomForum jährlich im Rahmen eines Panels zu den aktuellen Trends des TK- und IT-Markts befragt. Hinzu kommt die Möglichkeit, sich an nationalen ApplicationBriefings und internationalen ExecutiveBriefings zu beteiligen und so vom Erfahrungsaustausch mit solchen Unternehmen, Forschungsinstituten oder Universitäten zu profitieren, die richtungsweisende TK/IT-Anwendungen entwickeln oder anbieten. (PM) ITDZ Berlin: Modernes E-Government für Berliner Behörden. SPLITTER Das WWW wird 15 Jahre alt Jeder fünfte Mensch ist online B Europäischen Kernforschungszentrum CERN als Projekt startete. Die Idee entstand ursprünglich, um die Informationsflut in komplexen wissenschaftlichen Projekten besser beherrschbar zu machen. Bis zu einem weltweiten Standard war es damals noch ein weiter Weg: 1990 entstanden der erste Browser – ein Programm zum Surfen im Netz – sowie die erste Webseite (info.cern.ch). Drei Jahre später veröffentlichte der damalige Informatik-Student Marc Andreessen den Browser Mosaic, der als Vorläufer des Programms Netscape das Web populär machte. erlin - Das World Wide Web (WWW) feierte Geburtstag: vor 15 Jahren, am 30. April 1993, wurde die Technologie für Internet-Inhalte zur allgemeinen Nutzung freigegeben. Vorher war sie einige Jahre im Testund Entwicklungsbetrieb. „Das Web hat als Fenster zum Internet unsere Lebensgewohnheiten revolutioniert“, sagte Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Hightech-Verbandes BITKOM, zu dem Jubiläum. „Ohne das WWW hätte sich das Internet nicht so rasant als Informationsquelle durchsetzen können. Keine andere neue Technologie hat sich so schnell zu einem Massenphänomen entwickelt.“ Rund 1,3 Milliarden Menschen nutzen weltweit das Internet, die allermeisten davon über das World Wide Web. In Deutschland gibt es rund 52 Millionen Internetnutzer – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung. 12 Millionen Homepages (Domains) mit der deutschen Endung .de sind zurzeit bei der Registrierungsstelle Denic angemeldet. „Erst das WWW hat viele populäre Internet-Anwendungen wie OnlineShopping und soziale Netzwerke möglich gemacht“, erklärt BITKOM-Präsident Scheer. Die Deutschen nutzen viele dieser Angebote bereits intensiv: So bestellen 41 Prozent Waren und Dienstleistungen im Web, und jeweils jeder Fünfte liest online Nachrichten oder stellt persönliche Informationen ins Netz. „Heute ist das WWW längst nicht mehr nur eine Info-Plattform, sondern ein Mitmach-Internet“, betont Prof. Scheer. „Es ist ein Ort, an dem jeder publizieren und Kontakte pflegen kann – und das zu denkbar niedrigen Kosten.“ Erfinder des WWW ist Tim-Berners Lee, der das neue Info-System 1989 beim 1994, ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie, wurde das „World Wide Web Consortium“ (W3C) gegründet – ein internationales Gremium, das seitdem an der Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle arbeitet. Das Internet ist mit seinen vielen Computern, die über Leitungen miteinander vernetzt sind, die technische Basis für das WWW. Das Web selbst kann als abstrakter Raum für Informationen aller Art definiert werden, die über Verknüpfungen (Links) miteinander verwoben sind: Dokumente, Bilder, Audio- und Videodateien. (PM) Browser-Verteilung - alles wieder offen F rankfurt - Im ersten Quartal 2008 hat sich die europäische Browser-Landschaft wieder neu geordnet. Dazu hat ADTECH, Anbieter von Ad Management-Lösungen weltweit, heute aktuelle Zahlen veröffentlicht. Die größten Veränderungen gibt es im deutschen Markt. Hier bewegen sich die User am häufigsten mit dem Internet Explorer (IE) 7.x durchs Netz. Mit 34 Prozent Marktanteil hat er seinen älteren Vorgänger, den IE 6.x (28,2), schon fast sechs Prozentpunkte hinter sich gelassen. Tendenz steigend. Trotz der rasanten Ausbreitung des IE 7.x wächst die Firefox-Gemeinde ebenfalls von Monat zu Monat. Der beliebteste Alternativ-Browser der Deutschen, der Firefox 2.x, hat erstmals den IE 6.x überholt. Er steht auf Platz zwei der Gesamtlist und kommt auf 31,3 Prozent. Europaweit setzen sich diese Trends in der Browser-Verteilung ebenfalls fort: Der IE 7.x steht im Februar bei 45 Prozent Marktanteil im europäischen Durchschnitt. Von allen untersuchten Ländern ist Dänemark die erste Nation, in der der IE 7.x die 50-Prozent-Hürde genommen hat. Der Nutzungsgrad lag im ersten Quartal bei 54,6 Prozent. Damit geht jeder zweite dänische User mit dem aktuellsten MicrosoftBrowser ins Netz. Eine ebenfalls hohe IE 7.x-Nutzung ist in Groß- 2/08 47 SPLITTER britannien messbar. Hier bewegen sich 48 Prozent der User mit dem IE 7.x durch das Internet. Der IE 6.x fällt dafür Monat für Monat weiter zurück. Er ist mit 30,9 Prozent aber immer noch der am zweihäufigsten eingesetzte Browser in Europa. Dirk Freytag, CEO von ADTECH, wagt eine Prognose: „Es ist nur eine Frage von Wochen, bis die Hälfte der europäischen Browser-Nutzung allein über den IE 7.x läuft.“ Er fährt fort: „Die Browser-Nutzung verschiebt sich ständig. Wir beobachten sie seit vier Jahren. Spannend ist, das auch heute noch die Länder unterschiedlich auf neue Browser-Versionen reagieren und die Skandinavier dabei am innovativsten sind.“ auf das erste Quartal 2008. Zur Auswertung kamen 20 Milliarden Banneranfragen, die vom Browser des Users an den Adserver übergeben und von diesem für die Bannerlieferung ausgewertet werden. Klickraten können je nach Land, Website, Wochentag, Uhrzeit variieren. ADTECH will mit seinen Analysen Tendenzen aufzeigen und weniger absolute Zahlen ermitteln. Über ADTECH AG Firefox 2.x führt europaweit weiter die Liste der Alternativ-Browser an und belegt Platz 3 im Browser-Ranking. In immer mehr europäischen Ländern vollzieht sich jedoch eine Neuordnung der Browser-Hitparade. Wie in Deutschland hat der Firefox 2.x inzwischen auch in Finnland den IE 6.x überholt und steht mit 30,8 % auf Platz zwei hinter dem IE 7.x. Der Anteil aller anderen Alternativ-Browser wie AppleWebKit und Opera zusammen beträgt weniger als zehn Prozent. Die ADTECH AG ist einer der führenden Anbieter von Lösungen für das digitale Marketing weltweit. Kernprodukt ist die Ad Management-Lösung Helios IQ, die durch Anwendungen für mobile Endgeräte und Video Ads ergänzt wird. Sie ermöglicht es Website-Betreibern, die unterschiedlichsten Formen von digitaler Werbung zu verwalten, auszuliefern und auszuwerten. Helios IQ zeichnet sich durch seine Skalierbarkeit, einen hohen Funktionsumfang und benutzerfreundliche Anwendungen aus. Kunden in über 25 Ländern nutzen die Ad Management-Lösung von ADTECH, um ihre Vermarktung effizienter zu gestalten und den Gewinn zu steigern. (PB) Barrierefreiheit ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft Erste Studie im deutschsprachigen Raum: Menschen mit Behinderung nutzen das Internet und Web 2.0Angebote weitgehend selbständig Methodologie ADTECH misst seit 2004 regelmäßig die Verbreitung der Browser in Europa und wertet dafür die Banneranfragen an seine Adserver aus. Die Messdaten beziehen sich 2/08 48 B onn - „Barrierefreiheit ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft.“ So lautet das Fazit der Einfach-für-Alle-Fachtagung der Aktion Mensch. Mehr als 300 Expertinnen und Experten waren der Einladung der Aktion Mensch in SPLITTER den Wissenschaftspark Gelsenkirchen gefolgt, um über „Konzepte und Zukunftsbilder für ein Barrierefreies Internet“ - so der Tagungstitel - zu diskutieren. Zum Auftakt präsentierte die Aktion Mensch die Ergebnisse der ersten deutschsprachigen Studie zur Nutzung des Internets und von Web 2.0Angeboten durch Menschen mit Behinderung. Menschen mit Behinderung nutzen das Internet weitgehend selbständig Ein sicher überraschendes Ergebnis: Die befragten Menschen mit Behinderung nutzen das Internet und Web 2.0-Angebote - auch mit Hilfe assistiver Techniken - weitgehend selbständig. „Dies unterstreicht“, so Iris Cornelssen, Projektleiterin der Aktion Mensch-Initiative „Einfach für Alle“, „dass Barrierefreiheit wirklich ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft ist.“ Das wird auch daran deutlich, dass Menschen mit Behinderung das Internet und das Web 2.0 deutlich häufiger nutzen als der Durchschnitt der Bundesbürger. Während laut der ARD/ZDF-Onlinestudie von 2007 jeder Bürger durchschnittlich an 5,1 Tagen pro Woche ins Netz geht, sind die befragten Nutzer mit Behinderung 6,5mal pro Woche online. Experten diskutieren Zukunft der Barrierefreiheit Zahlreiche Impulse für die Zukunft der Barrierefreiheit lieferten die Diskussionen in den insgesamt 16 Workshops. Mehr als 300 Experten betrachteten das Thema Barrierefreiheit aus den Perspektiven von Gesellschaft, Wirtschaft, Technik und Design. Die - durchaus kontroversen - Diskussionen zeigten, dass Barrierefreiheit im Kern ein kooperativer Prozess ist, an dem alle mitwirken müssen, um ihn erfolgreich zu gestalten. Deutlich wurde in den Workshops, dass das nötige Wissen und die Techniken vorhanden sind, um Barrieren im Internet abzubauen. Nun geht es vor allem darum, dieses Wissen zu nutzen und die Barrierefreiheit als Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Zukunft zu etablieren. Die Relevanz des Themas wurde auch an der hohen Beteiligung über das Internet deutlich. Mehr als 2.500 Teilnehmer nutzten das angebotene Live-Streaming. „Das ist einmalig im deutschsprachigen Raum“, freut sich Iris Cornelssen. „Es zeigt, dass die Grenzen zwischen real und virtuell durchlässiger werden und Teilhabe über das Internet barrierefrei möglich ist.“ (OTS) E-Appointment B erlin - Im Rahmen der Erweiterung von E-Government-Diensten der Berliner Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger wird seit dem 28. April 2008 die elektronische Terminvereinbarung via Internet (E-Appointment) in einer Erprobungsphase angeboten. Dieser Service steht zunächst den Kundinnen und Kunden des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Bereich für Auslandseinladungen), der Bürgerämter des Bezirks Marzahn-Hellerdorf und des Bezirks Pankow zur Verfügung. Die Kundinnen und Kunden der o.g. Behörden können über das Internet ihren Wunschtermin eigenständig buchen und erhalten eine schriftliche Bestätigung des Termins, die wahlweise direkt am PC ausgedruckt werden kann oder per Das Netz verändert sich, die Barrieren bleiben dieselben Denn auch das zeigt die Studie eindeutig: Nach wie vor treffen Menschen mit Behinderung je nach Behinderungsart auch im Web 2.0 immer wieder auf dieselben Barrieren. Dazu gehören beispielsweise die Eingabe von Codes so genannte Captchas - bei Registrierungen für Communities oder zur Nutzung von Kommentarfunktionen, unklare Nutzerführung und insbesondere Sprache im weitesten Sinne, die nicht nur für Menschen mit Behinderung ein viel höheres Hindernis als angenommen darstellt. Hoffnung macht vor allem, dass diese Barrieren hinlänglich bekannt sind und relativ leicht abzubauen sind - wenn die Anbieter von Webseiten sich ernsthaft des Themas Barrierefreiheit annehmen. Erweiterung der E-Government-Dienste in Berlin: E-Appointment 2/08 49 SPLITTER E-Mail zugesandt wird. Darüber hinaus ist es auch möglich die Terminbestätigung per SMS zu erhalten. Als weiteren Service können sich die Kunden zusätzlich per SMS zu einem frei wählbaren Zeitpunkt an den Termin erinnern lassen. Diese Serviceangebote sind für den Kunden kostenlos. Unter den nachfolgenden Internetadressen Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten http://www.berlin.de/labo/service/ termine/standort.php deutschsprachigen Web. „Dass sich Deutschland weltweit so stark positioniert, ist ein positives Zeichen. Die Chancen, die in der Internetpräsenz liegen, sollten auch in den Neuen Bundesländern stärker genutzt werden“, sagt BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer zu den neuen Zahlen. In Deutschland ist die Zahl der Webseiten seit Beginn des Internet-Booms im Jahr 1999 stetig und weitgehend gleichmäßig angestiegen. Deutsche Webseiten-Inhaber – Unternehmen oder Privatleute – nutzen vor allem Adressen der so genannten Top Level Domain „.de“. Internethochburgen sind einige Städte in Bayern. In der Universitätsstadt Regensburg kommen auf tausend Einwohner 380 Webadressen, es folgen München (317) und Nürnberg (298), danach Frankfurt am Main (296) und Bonn (284). Die .de-Domains sind aber auch außerhalb Deutschlands verbreitet: Sieben Prozent der .de-Adressen wurden im Ausland registriert, vor allem in der Schweiz, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bezirksamt Marzahn-Hellerdorf http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/buergerdienste/ buergeraemter/termine/standort.php Bezirksamt Pankow http://www.berlin.de/ba-pankow/ buergerdienste/termine/standort.php gelangt man direkt zur elektronischen Terminvereinbarung. (LPD) Starkes West-OstGefälle im Internet B erlin - Was die Internetpräsenz angeht, liegt Deutschland weltweit hinter den USA auf Rang zwei. Das gab der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin bekannt. Allerdings gibt es weiterhin deutliche Unterschiede zwischen Alten und Neuen Bundesländern. Im Web präsentiert sich Deutschland überwiegend westdeutsch. Dies lässt sich an der Zahl der Webadressen ablesen, die auf das Kürzel „.de“ enden. Ende 2007 kamen in Hessen und Bayern auf tausend Einwohner knapp 150 Internetadressen, fast drei Mal so viele wie in Mecklenburg-Vorpommern mit 65 und Sachsen-Anhalt mit 54 Webadressen. Die fünf Neuen Bundesländer bilden gemeinsam das Schlusslicht im 2/08 50 An der Spitze aller Webadressen weltweit liegt „.com“ mit fast 75 Millionen Einträgen, überwiegend aus den USA. Es folgt „.de“ mit derzeit rund 12 Millionen Registrierungen. Auf den Rängen drei und vier liegen mit jeweils gut 11 Millionen Einträgen die international verbreitete Adresse „.net“ sowie „.cn“ für China. Auf den Rängen befinden sich „.uk“ aus Großbritannien und „.org“ mit jeweils über 6,5 Millionen Einträgen. Ab Herbst 2008 wird der Namensraum im Internet erweitert. In Vorbereitung sind vor allem zweckorientierte Webadressen wie „.shop“, „.job“ oder „.travel“. Zudem soll es künftig lokale Adressen geben wie „.berlin“ oder „.london“. Diese Erweiterung des Namensraums im Internet wird von BITKOM grundsätzlich begrüßt. „Mit der Erweiterung wächst aber auch die Gefahr von Domainstreitigkeiten. Deshalb brauchen wir klare Regeln im Registrierungsverfahren, die einen Missbrauch der neuen Namen weitgehend verhindern.“ Alle Angaben beruhen auf Daten des Deutschen Network Information Center (Denic). (PM) | Moderne Perspektiven für die Verwaltung. Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand, Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung. SPLITTER Rapider Anstieg der mobilen Internetnutzung durch Unternehmen W iesbaden - Die Zahl der Unternehmen mit mobilem Internetzugang hat sich 2007 gegenüber 2006 mehr als verdreifacht. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, nutzten im Jahr 2007 rund 21 Prozent der Unternehmen mit Internetzugang neben ihrem stationären Festnetz- oder DSLZugang eine mobile Verbindung zum weltweiten Netz, 2006 lag dieser Anteil noch bei sechs Prozent . Drastische Preisrückgänge der Mobilfunkbetreiber und die Weiterentwicklung der UMTS-Technologie mit erheblich höheren Übertragungsraten haben die Attraktivität des mobilen Internets beträchtlich gesteigert. Hinzu kommt die zunehmende Nutzung von WLAN als drahtlose Internetverbindung im Unternehmensgebäude oder auf Geschäftsreisen über sogenannte Hotspots, die immer mehr Verbreitung finden. Eine Substitution des stationären Internetzugangs durch mobile Verbindungen lässt sich jedoch nicht erkennen. Lediglich zwei Prozent der Unternehmen, die 2007 angaben, einen mobilen Internetzugang zu nutzen, griffen ausschließlich über diese Verbindung auf das World Wide Web zu. Die Nutzung von mobilen Internetzugängen variiert allerdings stark in Abhängigkeit von der Größe der Unternehmen. Während in der Größenklasse mit 250 und mehr Beschäftigten jedes zweite Unternehmen (51 Prozent ) das mobile Internet nutzte, lag der Anteil bei Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten 2007 bei knapp 19 Prozent . Weitere Ergebnisse der aktuellen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie in Unternehmen sind kostenlos über den Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/ publikationen (Suchwort: IKT) erhältlich. (PR) Verwaltungsvorschriften im Internet Der Bund stellt unter Federführung des Bundesministeriums des Innern in einem gemeinsamen Projekt mit der juris GmbH Verwaltungsvorschriften des Bundes kostenlos im Internet bereit: www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de Juristische Fallstricke bei Onlineforen H annover - Betreiber von Meinungsforen und Blogs sollten sich unbedingt mit Haftungsfragen für rechtswidrige Beiträge durch Dritte auseinandersetzen, rät das IT-Profimagazin iX in der Ausgabe 5/08. Deutsche Gerichte erwarten eine Vorabkontrolle der Beiträge zumindest dann, wenn mit rechtswidrigen Äußerungen zu rechnen ist. Kaum eine Rechtsfrage bewegt die Betreiber von Onlinediensten mehr als die nach der Haftung für fremde Inhalte. Im Rahmen der Titelstrecke über Forensoftware nimmt daher das iXMagazin auch die juristischen Rahmenbedingungen bei Blogs und Foren unter die Lupe. Wer hier nicht entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreift, bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. So verlangte das Gericht im sogenannten Heise-Urteil eine Vorabprüfung sämtlicher Beiträge - für größere Foren, wie bei heise online mit täglich mehr als 5.000 Beiträgen, ein sehr aufwendiges und teures Prozedere. Im Berufungsverfahren relativierte das Gericht diese Pflicht dann ein wenig. Die Vorabprüfungspflicht gilt nur eingeschränkt, aber es gibt sie eben in bestimmten Fällen. Wann genau, das ist die noch immer in Diskussion befindliche Frage. Eindeutig ist hingegen, dass ein Forenbetreiber für selbst eingestellte Forenbeiträge in vollem Umfang haftet. Das gilt ebenfalls für die Beiträge seiner Mitarbeiter, etwa, wenn es sich um ein moderiertes Forum handelt. Dann muss sich der Betreiber das Verhalten seiner Mitarbeiter als eigenes zurechnen lassen. Wenn bereits früher mindestens einmal eine gewichtige Rechtsverletzung zur Kenntnis gelangt ist, muss der Betreiber davon ausgehen, dass die Nutzer des Blogs oder Forums wiederholt zu solchen Rechtsverletzungen bereit sind. Wird durch eine Vorabkontrolle oder durch einen Hinweis ein rechtswidriger Beitrag identifiziert, ist dieser unverzüglich aus dem Blog oder Forum zu entfernen. (PM) 2/08 51 SPLITTER Auch Menschen mit Sehschwäche wollen das Internet nutzen PDF-Dokumente barrierefrei gestalten F ilderstadt - Einfach, schnell und preiswert miteinander kommunizieren - das ist die Idee des Internets. Was viele nicht wissen: Auch Menschen mit Sehschwäche und Blinde surfen im Netz. Für sie gibt es Hilfsmittel, die Texte vorlesen oder in Blindenschrift ausgeben können. Doch ausgerechnet bei PDF-Dateien, dem am meisten verwendeten Universalformat für Dokumente, stoßen diese auf Schwierigkeiten: Wurden bei der Erstellung die technischen Vorgaben für barrierefreie Dokumente nicht berücksichtigt, werden die Inhalte nur lückenhaft ausgegeben. Das ist nicht nur ein Komfortproblem: Sind die Dokumente vertragsrelevant, könnten sie wegen Unlesbarkeit für den konkreten Empfänger nicht rechtswirksam einbezogen sein. Daher sollten insbesondere Firmen ihr Informationsangebot prüfen, damit sie rechtlich auf der sicheren Seite stehen. Das vom Bund geförderte Projekt „Barrierefrei Informieren und Kommunizieren“ (www.bik-online.info) stellte fest, dass Dateien oft nicht den Prüfkriterien entsprechen. „Die Vorgaben der Barrierefreien InformationstechnikVerordnung (BITV) sind zwar für viele Behörden verpflichtend, nicht jedoch für Firmen und private Organisationen“, ergänzt Goetz Weinmann, dessen Verlagsgesellschaft täglich mit dem Thema zu tun hat. Es sei wünschenswert, wenn die fast 700.000 Deutschen mit erheblicher Sehschwäche uneingeschränkten Zugang zu allen im Web befindlichen Inhalten hätten. „Viele Firmen sind sich des Problems gar nicht bewusst“. In barrierefreien PDF-Dokumenten müssen beispielsweise „Tags“ gesetzt werden, die den gesamten Inhalt auszeichnen. Auch müssen Alternativtexte 2/08 52 für die enthaltenen Bilder und Grafiken hinterlegt sein. „Manche Programme testen dies automatisch, doch die Prüfung ist meist unvollständig“, sagt Weinmann. Hier sei manuelles Nacharbeiten unabdingbar. Für eigene Zwecke setzt die Verlagsgesellschaft ein spezielles Plug-in ein, das sogar die Anforderungen der strengen US-Regelung „Section 508“ erfüllt. Für interessierte Unternehmen hat der Verleger die Webseite www.weinmann-barrierefrei.de eingerichtet, die kompakt ins Thema einführt und anhand von Beispielen typische Schwachstellen und Lösungsansätze aufzeigt. (PM) Microsoft und DAISY Consortium stellen Software für barrierefreie Nutzung von Word-Dokumenten vor U nterschleißheim - Microsoft hat gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Interessensgruppen im Rahmen eines Open Source-Projektes eine neue Software entwickelt, die mit Microsoft Office Word erstellte Dokumente und Inhalte insbesondere für Menschen mit Sehbehinderung leichter zugänglich und verwertbar macht. Ab sofort ist das Software Add-in „Save as DAISY XML“ für Microsoft Office Word 2007, 2003 und XP kostenlos verfügbar. Es ermöglicht, Office Open XML-basierte Textdateien in das Digital Accessible Information System (DAISY)-Format, das weltweit am häufigsten genutzte Standard-Format für Menschen mit Sehbehinderung, umzuwandeln. Schätzungsweise 70 Prozent der weltweit verfügbaren Informationen liegen als Word-Dokument vor. Zu diesen Informationen haben insbesondere Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht in der Lage sind, mit Print- dokumenten umzugehen -beispielsweise aufgrund von Sehbehinderung, Legasthenie oder einer körperlichen Behinderung - bisher nur eingeschränkten Zugang. Mit dem „Save as DAISY Add-in“ bekommen diese Menschen nun einfacheren Zugang zu Informationen. Das „Save as DAISY Add-in“ ermöglicht die automatische oder manuelle Umsetzung in die so genannten „DAISY Digital Talking Books“, also die Umwandlung von Schriftsprache in gesprochenes Wort. Ein wesentlicher Vorteil dieser Talking Books ist zum Beispiel die Möglichkeit, innerhalb des Dokumentes zu navigieren. So kann von Überschrift zu Überschrift, auf Ebene der Absätze im Text oder sogar zu Fußnoten navigiert werden. Damit gehen die Digital Talking Books weit über die Möglichkeiten der herkömmlichen Hörbücher hinaus. Wichtiger Schritt für barrierefreie Software „Die Initiative von Microsoft, „Save as DAISY XML“ in Microsoft Word zu integrieren, ist ein wichtiger Schritt, unter anderem um Menschen mit Sehbehinderung digitale Inhalte völlig barrierefrei zur Verfügung zu stellen. Ein sehr großer Anteil an Informationen wird mit Microsoft Word erstellt. Das neue Plug-in ist ein Meilenstein in dem weltweiten Bestreben, Informationen allen zugänglich zu machen“, sagte Elke Dittmer, Vorsitzende des Vereins Medibus, in dem die deutschen Blindenbibliotheken zusammengeschlossen sind (http://www.medibus.info). Gleichzeitig zum Add-in ist auch die neueste Version der Konvertierungssoftware aus dem DAISY Pipeline-Projekt verfügbar. Diese verschiedenen Konvertierungswerkzeuge, die mit Unterstützung von Software zur synthetischen Erzeugung von Sprache die nahtlose Überführung von DAISY XML in das DAISY Digital Talking Book (DTB)Format ermöglichen, können kostenlos heruntergeladen werden (http:// www.daisy.org/projects/pipeline). Diese Softwarewerkzeuge bieten neue, kostengünstige Möglichkeiten SPLITTER für Bildungseinrichtungen, Verlage und gemeinnützige Einrichtungen, Menschen mit Sehbehinderung Zugang zu digitalen Inhalten zu geben. „Die gemeinsame Entwicklung des DAISY Add-ins für Word und der neuen Konvertierungssoftware sind wesentliche Bausteine der Microsoft-Strategie, Software barrierefrei zu machen. Die Microsoft Windows-Plattform bietet mit Microsoft Active Accessibility (MSAA) und User Interface Automation in Windows Vista leistungsfähige Programmierschnittstellen, die mit verschiedenen Accessibility-Lösungen wie beispielsweise Screen-Reader-Software, die dem Nutzer die angezeigten Inhalte vorliest, nahtlos zusammenarbeiten“, erklärte Michael Grözinger, National Technology Officer, Microsoft Deutschland GmbH. Das „Save as DAISY Add-in“ ist in einem Open Source-Projekt gemeinsam mit Microsoft, Sonata Ltd. und dem DAISY Consortium entwickelt worden und kostenlos unter http:// www.openxmlcommunity.org/daisy herunterzuladen. (PR) Jeder achte telefoniert übers Internet B erlin - Telefonieren per Internet wird immer beliebter. Bereits jeder achte Deutsche (13 Prozent) hat im vergangenen Jahr dieses sogenannte Voice over IP (kurz VoIP) genutzt. Das entspricht einem Wachstum von rund 30 Prozent gegenüber 2006, wie der Hightech-Verband BITKOM heute in Berlin bekanntgab. Grundlage der Daten ist eine aktuelle Erhebung der europäischen Statistikbehörde Eurostat. „Immer mehr Anrufer setzen auf Internet-Gespräche – primär, um Kosten zu sparen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. „Die Internet-Telefonie geht über die Gruppe der jungen, technikbegeisterten Menschen inzwischen hinaus und erreicht allmählich die Massen.“ Im EU-Vergleich liegen die deutschen Online-Telefonierer auf Platz 8 im Mittelfeld. Spitzenreiter ist Luxemburg. Dort nutzt jeder Vierte Internet-Telefonie. Am wenigsten verbreitet ist die VoIP-Technik in Griechenland: Dort führen nur drei Prozent der Einwohner Gespräche über das Internet. Zu dem Zuwachs hat der Boom bei schnellen Internet-Zugängen beigetragen. Die IP-Telefonie ist zudem einfacher geworden, weil sie heute auch bei ausgeschaltetem PC per Telefon möglich ist. Andererseits erhält die InternetTelefonie Konkurrenz durch traditionelle Analog- oder ISDN-Anschlüsse. Für sie werden mittlerweile vergleichbar günstige Paket- oder Pauschaltarife angeboten. „Die Kunden sollten daher individuell prüfen, ob Ihnen VoIP im Vergleich mit anderen Technologien einen tatsächlichen Kostenvorteil bringt“, rät Scheer. Der BITKOM erklärt, worauf es bei der Internet-Telefonie ankommt: 1. Auf die richtige Technik setzen Für VoIP ist ein schneller Internet-Zugang nötig. Ideal ist ein Anschluss mit Übertragungsraten von mindestens 128 Kilobit pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit sollte nicht nur beim Herunterladen (Download) von Daten möglich sein, sondern auch beim Hochladen (Upload). Langsamere Verbindungen werden nicht von allen Anbietern unterstützt, zudem leidet die Sprachqualität. Ein günstiger Internet-Zugang zum monatlichen Pauschalpreis (Flatrate) ist ratsam. Wer am PC telefoniert, braucht eine Sprechgarnitur (Headset). Alternativ gibt es spezielle Telefone mit der für Internet-Gespräche etablierten SIPÜbertragungstechnik. Bei Internet-Verbindungen per Mobilfunk ist die OnlineTelefonie meist in den Geschäftsbedingungen ausgeschlossen. 2. Das alte Telefon weiter nutzen Wer beim Umstieg auf Internet-Telefonie keine neuen Geräte anschaffen will, benötigt einen speziellen VoIP-Adapter. Herkömmliche Festnetz- und Schnurlos-Telefone sowie Telefonanlagen können so weiter genutzt werden. Im einfachsten Fall ist der VoIP-Adapter bereits in dem ohnehin benötigten Breitband-Internetmodem integriert. Solche Zugangsboxen bieten viele Telefon- und Internet-Anbieter beim Abschluss eines Laufzeitvertrags günstig an. Separate Adapter sind inzwischen selten. 3. Tarife sorgfältig vergleichen Zusätzlich zur richtigen Technik und dem Internet-Zugang brauchen die Kunden einen passenden Anbieter für VoIPGespräche. Dieser kann, muss aber nicht identisch sein mit dem Internet-Provider. Die nötigen Verträge – meist über zwei Jahre Mindestlaufzeit – können laut Bundesnetzagentur derzeit bei rund 80 Anbietern abgeschlossen werden. Dabei gibt es die Auswahl zwischen Pauschalen (Flatrates) für Gespräche ins Festnetz sowie grundgebührfreien Tarifen, die nach Minuten abgerechnet werden. Welches Modell am günstigsten ist, hängt vom eigenen Anrufverhalten ab. Beim Vergleich sollte man auch darauf achten, was Anrufe zu Handys und ins Ausland kosten. Es lohnt sich zudem zu prüfen, ob der bisher genutzte Festnetzanbieter oder Call-by-Call-Dienste nicht ähnlich niedrige Tarife anbieten. So gibt es im traditionellen Festnetz vergleichbar günstige Paket- oder Pauschaltarife. 4. Auf Service- und Notrufnummern achten Bei der Anbieter- und Tarifwahl sollte man darauf achten, ob Sondernummern wie der Notruf 112, Auskunfts- und Mehrwertdienste wie 0118, 0137, 0180 oder 0900 überhaupt unterstützt werden – und welche Kosten dafür anfallen. Nicht über alle VoIP-Anbieter lassen sich solche Sondernummern anwählen. Wer das in Kauf nimmt, sollte als Alternative ein Handy mit aktiver SIM-Karte griffbereit haben. 5. Unterschiedliche Vorwahlen bedenken Bei Abschluss eines VoIP-Vertrages kann der Kunde seine Telefon- 2/08 53 SPLITTER nummer zum neuen Anbieter mitnehmen oder er bekommt eine neue Rufnummer. Diese hat je nach Anbieter die gewohnte Ortsvorwahl, die vom Wohnsitz abhängig ist, oder eine spezielle 032-Vorwahl. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für Anrufe zu solchen Nummern variieren können. Oft sind Anrufe zu 032-Anschlüssen nicht in den Flatrates für Festnetzgespräche enthalten, weil diese nur für normale Ortsnetzvorwahlen gelten. So kann selbst ein Anruf von einem VoIP-Nutzer zu einem anderen das Portemonnaie belasten. Ein Vorteil ist jedoch, dass die Nummer nicht ortsgebunden ist – wer umzieht, kann sie in der Regel quer durch Deutschland mitnehmen. 6. Kostenlose Alternativen prüfen Völlig kostenfrei kann über einige Sofortnachrichten-Dienste (Instant Messenger) im Internet telefoniert werden. Für solche Gratis-Gespräche muss aber auch der Angerufene bei dem Dienst angemeldet sein. Voraussetzung ist in der Regel außerdem, dass beide Gesprächspartner vor dem PC sitzen und dieser angeschaltet ist. Diese Variante kommt für Kostenbewusste in Frage, die mit Einbußen beim Komfort leben können. (PM) Xinnovations 2008 D ie Vorbereitungen für die ersten Xinnovations sind angelaufen. Vom 22.-24. September 2008 führt die Veranstaltung in der Humboldt-Universität zu Berlin Entwickler und Anwender netzbasierter Informationstechnologien zum Dialog zusammen. Die Xinnovations bauen auf dem erfolgreichen Konzept der XMLTage als Kombination aus wissenschaftlicher Konferenz und wirtschaftsnahem Innovationsforum auf. Im Fokus der wissenschaftlichen Konferenz geht es um semantikbasierte Dateninte-gration, semantische Technologien im Corporate Umfeld, Daten-banktechnologien für das Corporate Semantic Web und Sicherheitsaspekte in Corporate Semantic Webs. 2/08 54 Die Themen des Innovations- und Wirtschaftsforums sind: E-Collaboration, E-Government, E-Health, E-Justice und E-Learning. Mit der neuen Ausrichtung unterbreiten die Veranstalter ein Konzept für neue Allianzen, die neben den Fragen der technologischen Innovation auch gesellschaftliche Aspekte thematisieren. Die Veranstaltung wird durch den W3CThementag des deutsch-österreichischen Büros des World Wide Web Consortiums abgerundet. Der Thementag informiert über aktuelle Web-Standards-Projekte des W3C. Netzwerke/Unternehmenszusammenschlüsse, die bei der inhaltlichen Vorbereitung im Rahmen der Konferenz und/ oder beim Wirtschaftsforum mitwirken wollen, sind sehr willkommen. Xinnovations 2008 - better by networking , Wissenschaftliche Konferenz – Innovations- und Wirtschaftsforum – W3C-Tag, 22. - 24. September 2008 in Berlin. Weitere Infos: www.xinnovations.de TRIPLE-I 2008 durchleuchtet Trends wie Web 2.0 in Unternehmen, SOA und Web Services Europäische Innovationstagung für Wissensmanagement, Neue Medientechnologien und Semantische Systeme geht in die zweite Runde G raz - In der Zeit von 3. bis 5. September 2008 wird die Konferenzserie TRIPLE-I (http://triple-i.tugraz.at/) zum zweiten Mal in Graz stattfinden. Die internationale Veranstaltung ist ein Joint-Venture der größten Wissensmanagement-Tagung in Europa, der I-KNOW, sowie der I-SEMANTICS, die sich dem Thema Semantische Systeme verpflichtet hat, und der I-MEDIA, die sich mit Neuen Medientechnologien beschäftigt. Mit Henry Lieberman vom MIT (USA) ist es den Organisatoren gelungen, einen ganz besonderen Redner für den Eröffnungsvortrag nach Graz zu holen. Die Veranstalter erwarten rund 550 Teilnehmer. Unternehmer, Manager und Wissenschaftler aus mehr als 30 Nationen profitieren davon, neueste Trends für ihr eigenes Unternehmen zu entdecken und frühzeitig zu nutzen: Eines der wichtigsten Themen der Tagung ist Web 2.0 als Grundlage für Wissens- und Innovationsmanagement. Hier geht der Trend hin zum Öffnen unternehmensinterner Wissenswelten, um Wissen mit externen Partnern und Kunden zum Nutzen beider Seiten auszutauschen. Kein Unternehmen verfügt für sich allein über all das nötige Wissen, um innovative und technologisch hoch komplexe Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Aber: Wer nichts erfindet, der verschwindet. In der Wirtschaft setzt hier derzeit ein Umdenken ein. Prof. Klaus Tochtermann, Leiter des KnowCenter, Graz, kann dies bestätigen: „Wir sehen in unseren Projekten mit Unternehmen aus der Wirtschaft zunehmend die Offenheit, sich mit anderen Unternehmen zusammen zu tun. Dies erfordert jedoch völlig neuartige Wege, Wissen untereinander auszutauschen. Web 2.0 ermöglicht diesen Austausch in einer Form, sodass stets Win-win-Situationen für alle Beteiligten entstehen.“ Ein zweites großes Thema der TRIPLEI werden dynamische IT-Infrastrukturen und ihre Auswirkungen auf Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen sein. Darunter fallen Service-orientierte Architekturen (SOA), Web Services oder Software-as-a-Service (SaaS). „Dank SOA werden Großsysteme zunehmend durch nahezu beliebig kombinierbare Services abgelöst. SPLITTER Semantische Technologien spielen dabei gerade für die Kombination oder Orchestrierung – so der Fachbegriff – eine große Rolle“, erklärt Tassilo Pellegrini, Experte für Semantische Technologien von der Semantic Web Company, Wien. Erfahrungsaustausch in Kooperationsevent und Praxisforum Beide Trend-Themen werden sowohl im international hochkarätig zusammengestellten wissenschaftlichen Programmteil der TRIPLE-I 2008 diskutiert als auch im deutschsprachigen Praxisforum der Veranstaltung vorgestellt. Dort präsentieren innovative Mittelständler und Großunternehmen ihre ganz individuellen Praxiserfahrungen. Ein Netz für Daten und Sprache – Ist das der richtige Weg? W ie bereits in der letzten Ausgabe des Splitters ausführlich berichtet, modernisiert das ITDZ Berlin das Berliner Landesnetz. Damit verbunden ist nicht nur die Ablösung des bisherigen Datennetzes, des MAN, sondern auch die Ablösung des heutigen Sprachnetzes auf Basis von SDH-Technologie. Somit werden also in Zukunft Daten und Sprache über ein gemeinsames Netz übertragen - und das mindestens in der gewohnten guten Qualität und Ausfallsicherheit. Des Weiteren ist mit der Modernisierung des Netzes auch ein Generationswechsel bei der Telekommunikationstechnik verbunden. Hier erfolgt die sanfte Migration von der herkömmlichen Technik zu VoIP (Voice over IP). Das neue BeLa NG bildet dabei die Voraussetzung, dass das ITDZ Berlin seinen Kunden die zentrale VoIPLösung zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anbieten kann. Wie hier bereits berichtet, sind Cisco und T-Systems bei der Modernisierung der Netz- und Telekommunikationsinfrastruktur die Partner des ITDZ Berlin. Besonders das Netzwerken der Teilnehmer spielt auch in diesem Jahr eine große Rolle. Ein Kooperationsevent, der gemeinsam mit der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und dem Enterprise Europe Network (EEN) veranstaltet wird, ermöglicht durch Speed-Dating-Circles die gezielte Vernetzung von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Im vergangenen Jahr trafen sich 102 Teilnehmer bei insgesamt 251 für sie arrangierten Treffen mit neuen Gesprächspartnern. Einen Eindruck von der Veranstaltung vermittelt auch ein Beitrag, den der Fernsehsender Steiermark1 anlässlich der TRIPLE-I 2007 produzierte: http:// www.triple-i.tugraz.at/... Weitere Informationen und Anmeldung zur TRIPLE-I unter http://triplei.tugraz.at/ (PB) WWW Foto: Archiv - ITDZ Berlin -Mitarbeiter präsentieren auf der Cisco Expo die VoIPLösung für das Land Berlin (Dr. Bernd Schulz, Axel Köhler und Raik Iffarth v.l.n.r.) Neben der diesjährigen CeBIT konnte sich das ITDZ Berlin mit Unterstützung der Firmen Cisco und T-Systems auch auf der Cisco Expo 2008 am 29. und 30. April in Berlin präsentieren und sich mit anderen Anbietern vergleichen. Nachdem Cisco seit 2006 nicht mehr an der CeBIT teilnimmt, ist die Cisco Expo die größte Veranstaltung in Deutschland, auf der das Unternehmen seine Lösungen aus erster Hand präsentiert. In diesem Jahr waren neben Cisco 70 weitere Aussteller vertreten. Mehr als 3.500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft besuchten Deutschlands führenden IT-Kongress. Schwerpunkt der Messe war dieses Jahr die Rolle vernetzter IT-Systeme für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei standen die Themen Social Networking und videobasierte Collaboration im Fokus. Unternehmen nutzen 2/08 55 SPLITTER die Kreativität von Communities und sind dadurch näher am Markt, näher an ihren Kunden und führen nicht zuletzt auch ökologisch nachhaltige Geschäftsprozesse ein. Plattform für diesen tiefgreifenden Wandel sind intelligente Informationsnetzwerke, die zudem die Weichen stellen für höhere Energieeffizienz – nicht nur der ITSysteme selbst, sondern der gesamten Organisation. Das ITDZ Berlin präsentierte sich hier mit der auf Cisco-Technik basierenden IP-Centrex-Lösung, der wirtschaftlichen und flexiblen IP-Telefonie für das Land Berlin. Folgende Vorteile wurden dabei hervorgehoben: • • • • • • • • 2/08 TK-Versorgung für Standorte mit einem bis zu x-mal 1.000 Teilnehmer wirtschaftlich realisierbar Investitionsschutz für klassische TK-Anlagen ist gegeben Schrittweise standortbezogene und damit sanfte Migration zur IP-Telefonie Flexible standortunabhängige Rufnummerngestaltung möglich Einzelne Standorte eines TKAnlagen-Verbundes können durch IP-Centrex neu versorgt werden und bleiben durch die verfügbaren, netzweiten Leistungsmerkmale und eine geeignete Rufnummernvergabe weiterhin als Bestandteil der logischen Kommunikation erhalten Einbindung von kleinen bis großen Standorten in einen gemeinsamen Rufnummernbereich – damit optimale Erreichbarkeit der Berliner Verwaltung unter der zentralen Rufnummer (030) 90-xxxx. Hochredundante im Data Center gehostete Lösung mit einer Ausbaubarkeit von bis zu 100.000 Teilnehmern Eine mandantenfähige Plattform für viele Kunden führt zu einem effektivem Betrieb 56 Administration der Endgeräte ist je Organisationsbereich und nach Bedarf durch Kunden möglich ten beispielsweise, um die Produktentwicklung und Markteinführung ihrer Produkte zu beschleunigen. Neben dem ITDZ Berlin stellten unter anderem auch andere Landesdienstleister, Sicherheitsbehörden sowie nationale wie internationale Firmen ihre Lösungen und Produkte für Unified Communications vor. Der Dienstleister für einen international tätigen Konzern ist bei der Anwendung von Internet-Telefonie (IP-Telefonie) in vorderster Reihe aktiv. So wird mit Hilfe von innovativen Lösungen die IPTelefonie für mehr als tausend Mitarbeiter in der neuen Unternehmenszentrale Realität. Ein internationales Team hat bereits ein globales Konzept für IPTelefonie ausgearbeitet. Auf dieser Basis laufen schon Projekte in allen Regionen. So nutzen die Standorte Shanghai und Pittsburgh in ihrer Gesamtheit weit über 2.500 IP-Telefone. In Mexiko profitieren seit kurzem alle Standorte von der innovativen Technologie. • Ein norddeutscher Landesdienstleister präsentierte die dortige IP-TelefonieLösung als Managed Service. Der ITDienstleister des Bundeslandes implementiert ein Projekt, welches bei staatlichen Behörden wie Regierungsstellen, Polizei und Feuerwehr die Vereinheitlichung und Integration der gesamten verwaltungsinternen Kommunikation (Unified Communication) zum Ziel hat. Für das Projekt wurden die Firmen TSystems als Lieferant und Cisco als Hersteller von UC-Lösungen ausgewählt. Die Konsolidierung der IP-Services führt zu Kosteneinsparungen von mehreren Millionen Euro, höherer Stabilität und größerer Produktivität. Nach dem Aufbau des Verwaltungsnetzes läuft derzeit mit der flächendeckenden Einführung von IP-Telefonie ein weiteres Großprojekt. In diesem Jahr sollen 10.000 Anschlüsse für Telefone, Faxgeräte und Modems ausgerollt werden. Mittelfristig sollen 25.000 Teilnehmer über IP telefonieren können. Ein weiteres Beispiel zeigte ein bayerisches Unternehmen, welches ihren neu errichteten Standort bei München mit einer Unified-Communications-Lösung von Cisco ausgestattet hat. Basis dafür ist ein ausfallsicheres IPNetzwerk, das Daten-, Sprach- und Videokommunikation auf einer sicheren und skalierbaren Plattform zusammenführt. Rund 300 Mitarbeiter profitieren von einfach handhabbaren Applikationen, die durch Präsenzinformationen die Kommunikationsanbahnung erleichtern und die unternehmensweite Zusammenarbeit unter anderem durch Videokonferenzen intensivieren. Ingenieur- und Vertriebsteams nutzen diese neuen Möglichkei- Die Erfahrungen, die andere Firmen, Dienstleister und Kunden auf der Messe übermittelt haben, zeigen, dass das ITDZ Berlin mit den Partnern Cisco und TSystems zwei kompetente Partner im Boot hat, um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen. Die Messe und der damit verbundene Austausch mit Herstellern, Planern, Betreibern und Kunden haben bewiesen, dass das ITDZ Berlin mit der Umsetzung und Realisierung des BeLa NG sowie der Einführung von VoIP auf dem richtigen Weg ist. Mit dem Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologien können Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen Kosten reduzieren und ihre Produktivität verbessern. Wie neben der diesjährigen CeBIT auch die Cisco Expo 2008 gezeigt hat, befindet sich das ITDZ Berlin mit dem BeLa NG und der Integration von Daten und Sprache in einem Netz auf dem richtigen Weg und in guter Gesellschaft. Also: Ein Netz für Daten und Sprache? JA, das ist der richtige Weg! ROBERT ROGGE ITDZ Berlin SPLITTER LinuxTag 2008 mit deutlichem Besucherzuwachs B erlin - Die Anziehungskraft des LinuxTags ist stärker denn je: Insgesamt 11.612 Besucher aus 31 Ländern kamen in diesem Jahr zu Europas größtem Event für Linux und Open-Source-Software nach Berlin. Das sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch der Anteil der internationalen Besucher ist gestiegen und liegt jetzt bei 12 Prozent. Am 14. LinuxTag nahmen über 200 Unternehmen und freie Projekte teil. Einer der wichtigsten Trends: Projekte mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern kooperieren immer häufiger, um ihre Ergebnisse zu anwenderfreundlichen Lösungen zu verbinden. So bauen die in Berlin vorgestellten Home Entertainment-Lösungen von MythTV und LinuxMCE auf den Ergebnissen der ebenfalls präsentierten Projekte FFmpeg und MPlayer auf. Oliver Zendel, 1. Vorsitzender des LinuxTag e. V.: „Der auf freier Software aufsetzende Fahrradcomputer Obico hat mich als ambitionierten Radfahrer besonders fasziniert. Außerdem konnte ich erstmals den Openmoko Freerunner ausprobieren. Das Gerät in der Hand zu halten, ist eine ganz andere Erfahrung, als nur im Web darüber zu lesen.“ Auch die Keynote von KernelMaintainer Dave Miller begeisterte die Besucher des LinuxTags. Er stellte die technisch komplexe Kernel-Entwicklung für Anwender äußerst anschaulich dar. Im Anschluss fand eines der größten öffentlichen Treffen von Kernelhackern statt. Über 20 Entwickler diskutierten mit dem Publikum über die Weiterentwicklung von Linux. Jens Heithecker, Direktor Messe Berlin GmbH: „Mehr Besucher und mehr Business, das ist unsere Bilanz des LinuxTags 2008. Die Messetage haben wieder gezeigt, dass die Kombination aus international vernetzter Linux-Community und kommerziellen Ausstellern ein Erfolgsrezept ist. Nach dem gelungenen Start des CIO-Summits werden wir dieses Treffen der ITEntscheider auch im Rahmen des nächsten LinuxTags durchführen.“ Ausstellerstimmen zum LinuxTag 2008 Terri Molini, Pressesprecherin Sun Microsystems (USA): „Der LinuxTag ist für uns eine tolle Plattform, neue Produkte vorzustellen und mit der Community in Kontakt zu treten. Wir sind in diesen Tagen mit vielen interessanten Messebesuchern zusammengetroffen. Aus unserer Sicht ist die Veranstaltung sehr gelungen.“ Jaqueline Rahemipour, Projektleiterin de.OpenOffice.org: „Unsere zweitägige OpenOffice.org-Konferenz war mit rund 80 Teilnehmern je Vortrag hervorragend besucht. Wir hatten viele geschäftlich interessierte Konferenzbesucher, die neugierig auf OpenOffice.org 3 waren. Mich begeistert es immer wieder, dass auf dem LinuxTag Community und Business Hand in Hand gehen.“ Internationalität der Aussteller gesteigert Mit rund 100 teilnehmenden Unternehmen hat der LinuxTag in Berlin seine Position als europäische OSS-Vermarktungsplattform gefestigt. Der Anteil professioneller Firmen konnte im Vergleich Grafik: Tux zum Vorjahr um fast 30 Prozent gesteigert werden. Nahezu jede fünfte Firmen-Präsentation kam aus dem Ausland. Ein besonderes Interesse fand der LinuxTag 2008 in den USA. Zu den teilnehmenden Partnern gehörten IBM, Nokia, Novell, Oracle, Red Hat und Sun Microsystems. Zusätzlich dazu vereinte der Linuxtag in diesem Jahr 105 Projekte aus der Open-SourceCommunity, 85 präsentierten sich in der Ausstellung. Mehr als 600 Entwickler und Förderer reisten aus aller Welt an. In 250 Keynotes und Vorträgen sowie mehr als 40 Stunden Workshop-Programm vermittelten rund 200 Sprecher und Referenten alle Neuheiten zu den diesjährigen Schwerpunktthemen. Ein Erfolg war der erstmals durchgeführte CIO-Summit für IT-Entscheider sowie der traditionelle Business- und Behördenkongress. Die IT-Verantwortlichen des Bundesministeriums des Innern und des Auswärtigen Amtes stellten die Linux- und Open-Source-Strategien des Bundes und ihrer Ministerien vor. Der LinuxTag 2008 stand unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister und Vizekanzler FrankWalter Steinmeier. Offizielle Sponsoren des diesjährigen LinuxTags waren IBM Deutschland und Sun Microsystems. Der nächste LinuxTag findet vom 24. bis 27. Juni 2009 statt. (PM) 2/08 57 SPLITTER IT Profits 4.0: Neues Konzept gewinnt mehr Besucher messe erstmals den „grünen“ Arbeitsplatz für die Verwaltungen der Hauptstadt. Der zentrale IT-Dienstleister für die öffentlichen Institutionen Berlins erweitert mit diesem Angebot umweltschonender und energieeffizienter Hardwarekomponenten seinen Infrastrukturservice. Am Messestand informierte das ITDZ Berlin über das Portfolio des IT-Infrastruktur- und Verfahrenservice. B Das „grüne Büro“ umfasst Rechner, Monitor sowie Drucker und zeichnet sich besonders durch seine Energieeffizienz aus. Das Innenleben der PCs beschränkt sich auf die notwendigsten Komponenten, da jeder Arbeitsprozess Energie kostet. Auch für die unmittelbare „Umwelt“ ist das Produkt attraktiv. Der Rechner arbeitet extrem leise und mindert somit die Geräuschbelästigung im Büro. Mit dem Titel „Herausforderung Green-IT“ war der umweltfreundliche IT-Einsatz auch das Vortragsthema von Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, im „Best-PracticeForum“. erlin - Mit einem Besucherzuwachs von 24 Prozent und breiter Zustimmung zum neuen Messekonzept ist die Businessmesse IT Profits am Donnerstag in Berlin zu Ende gegangen. Zu der zweitägigen Veranstaltung auf dem Berliner Messegelände kamen in diesem Jahr insgesamt 3.410 Besucher. Das neue Messekonzept mit überregionaler Ausrichtung fand große Zustimmung bei Ausstellern und Besuchern. Die Kommunikation fördernde Hallengestaltung mit Themeninseln und integriertem Forum wurde von nahezu allen Befragten befürwortet. Jens Heithecker, Direktor der Messe Berlin: „Zahl und Zufriedenheit der Besucher zeigen uns, dass wir mit der IT Profits auf dem richtigen Weg sind. Das neue Konzept mit dem Fokus auf Dialog und Networking wurde angenommen. Die Positionierung der IT Profits als IT-Businessmesse für die Neuen Bundesländer wird fortgesetzt. Darin fühlen wir uns auch durch die Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Tiefensee bestärkt, der Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer ist.“ An der vierten IT Profits beteiligten sich 70 Unternehmen aus Berlin und den Neuen Bundesländern. Kernthemen der Veranstaltung waren Internet, IT Security und Business-Lösungen. Weiter im Fokus standen IT für die Wohnungswirtschaft sowie IT Compliance und Recht. Zu diesen inhaltlichen Schwerpunkten gab es in der Ausstellung erstmals Themeninseln. Allein zwei dieser Inseln widmeten sich dem Internet unter den Überschriften „Internet und Mobilität“ sowie „Web Marketing“. ITDZ Berlin präsentiert Green ITLösung auf der IT Profits 2008 Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) präsentierte auf der Fach- 2/08 58 Die umweltfreundliche Büroausstattung ergänzt den IT-Infrastrukturservice (ITIS) des ITDZ Berlin mit dem die Verwaltungen der Hauptstadt Kosten und Aufwand bei der IT-Infrastruktur sparen können. Über den ITIS stellt das ITDZ Berlin Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung und übernimmt den Betrieb und die Administration der Hardware. Die Verwaltung kann auf die Verfahren im Data-Center des ITDZ Berlin zugreifen und spart somit auch den Auf- und Ausbau von Serverkapazitäten sowie die Implementierung aufwändiger Programme. Hochkarätig besetzte Expertenrunden zu Top-Themen der Branche Die Top-Themen der zweitägigen Businessmesse spiegelten sich auch im praxisorientierten Vortragsprogramm und in vier Expertenrunden wider. In den Diskussionsrunden ging es um Fragen wie “Vernetzung von Hochschulen und IT-Wirtschaft“, “Die Zukunft des Internet“, “Öffentliche Sicherheit durch IT“ sowie “Besser Wohnen mit IT“. Teilnehmer waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Recht und Medien, darunter vom Senat von Berlin, von der Landesregierung Brandenburg, dem Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. (eco) und von Heise Online. Das insgesamt rund 40 Einzelveranstaltungen umfassende Vortragsprogramm wurde speziell auf die Bedürfnisse kaufmännischer Entscheider aus kleinen und mittelständischen Unternehmen zugeschnitten. Erfolgreiche Premiere für IT-Personalities Über 100 Multiplikatoren aus IT-Wirtschaft, Politik und Medien kamen zur Premiere des Abend-Events der IT Profits ins Umspannwerk Kreuzberg. „Über den großen Zuspruch zur ersten Auflage der ‚IT-Personalities’ freuen wir uns sehr“, so Sinan Arslan, Project Manager der IT Profits. „Das Konzept der vielfältigen Angebote für professionelles und entspanntes Networking werden wir im kommenden Jahr fortsetzen.“ Über die IT Profits in Berlin Die “IT Profits 4.0“ ist die IT-Business-Messe für Internet, Kommunikation und Business-Lösungen der Neuen Bundesländer. Aussteller der “IT Profits 4.0“ sind Unternehmen der TIMES-Branche (Telekommunikation, Informationstechnologie, Medien, Unterhaltung und Sicherheit). Die “IT Profits 4.0“ findet wieder parallel zum LinuxTag statt - Europas bedeutendste Kongressmesse rund um freie Software, Linux und Open Source. Weitere Informationen unter www.it-profits.de und www.linuxtag.org. (PB/EB) SPLITTER Kostenloser Leitfaden zum Umgang mit dem Hackerparagrafen B erlin - In vielen IT-Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden herrscht seit der Einführung ITspezifischer Regelungen in das Strafgesetzbuch (StGB) im vergangenem Jahr Unsicherheit: Wann genau machen sich Nutzer strafbar, die Computerprogramme zum Aufspüren von Sicherheitslücken verwenden? Solche Lücken in IT-Systemen werden standardmäßig mit Hacker-Tools getestet. „Gerade für kleinere IT-Sicherheitsberater kann eine Strafanzeige aufgrund des § 202c StGB und ein nachfolgender, langer Rechtsstreit Existenz bedrohend sein“, sagt Lutz Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit beim BITKOM. Der BITKOM hat daher zu diesem Thema einen kostenlosen Leitfaden erstellt. IT-Sicherheitsexperten gibt er Hinweise für den Umgang mit den entsprechenden Programmen. Personen, die eine eventuelle Strafbarkeit bewerten (Ermittler, Gutachter, Staatsanwälte, Verteidiger und Richter), erhalten zudem einen detaillierten Überblick über die Funktionen und Einsatzgebiete von Software, die im Rahmen der IT-Sicherheit eingesetzt wird. Mit der Einführung IT-spezifischer Regelungen – speziell des so genannten Hackerparagrafen § 202 c StGB – in das Strafgesetzbuch, hat der deutsche Gesetzgeber im August 2007 EU-Vorgaben zur Bekämpfung von Computerkriminalität umgesetzt. Seitdem steht nicht nur das unberechtigte Beschaffen oder Manipulieren von Daten Dritter unter Strafe, sondern bereits die reine Vorbereitungshandlung. Der Gesetzgeber zielt damit insbesondere auf die Herstellung, Beschaffung oder Verbreitung von Software ab, die dem Anwender auf strafbare Weise Zugang zu Daten verschafft. Der Wortlaut des § 202 c StGB lässt jedoch auch rechtschaffene Software-Anbieter und -Anwender in die Nähe der Kriminalität geraten. Der BITKOM-Leitfaden hilft dabei, diese rechtliche Gratwanderung zu bewältigen. Er kann unter http:// www.bitkom.org/de/publikationen/38337_52342.aspx heruntergeladen werden. (PM) Wikipedia goes print Bertelsmann Lexikon Institut bringt Wikipedia-Lexikon heraus G ütersloh/Frankfurt - Das Bertelsmann Lexikon Institut, ein Imprint des Wissen Media Verlags, bringt das auf der Online-Enzyklopädie basierende „Wikipedia-Lexikon in einem Band“ heraus. Das Print-Nachschlagewerk ist ab September 2008 zum Preis von 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich. Das Wikipedia-Lexikon, das sich als „lexikalisches Jahrbuch“ versteht, unterscheidet sich in seiner Konzeption aufgrund des starken Aktualitätsbezuges sowie der differierenden Gewichtung der Stichwörter und Stichworttexte deutlich von klassischen A bis Z-Nachschlagewerken. Mit 50.000 Stichwörtern und erklärten Begriffen verzeichnet es die in 2007/08 am häufigsten recherchierten Suchbegriffe der OnlineEnzyklopädie. Die Stichwortartikel geben die zentralen, den Online-Artikel zusammenfassenden bzw. einleitenden Informationen wieder. Der Verlag will mit der Printausgabe der erfolgreichen Online-Enzyklopädie neue Zielgruppen erschließen. Beate Varnhorn, Verlagsleiterin des Bertelsmann Lexikon Instituts: „Das Wikipedia-Lexikon trägt dazu bei, das Wissen in die Welt zu tragen und nachschlagbar zu machen. In der komprimierten einbändigen Druckausgabe wird es neue Zielgruppen erschließen, die das Wikipedia-Projekt kennenlernen und an ihm partizipieren.“ Für den Verein Wikimedia Deutschland ist das WikipediaLexikon ein wichtiger Meilenstein. „Es wird weltweit das erste gedruckte allgemeine Nachschlagewerk auf Basis von Wikipedia-Inhalten sein“, betont Vorstandsmitglied Mathias Schindler. „Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz und hoffen, dass damit all jene widerlegt werden, die gedruckte Lexika in Zeiten des Internets schon abgeschrieben haben.“ Alle Texte des Wikipedia-Lexikons stehen unter einer freien Lizenz und können in diesem Rahmen frei weiterverwendet und verbreitet werden. Mit einem Euro des Kaufpreises unterstützt das Bertelsmann Lexikon Institut den gemeinnützigen Verein Wikimedia Deutschland e.V.. Bertelsmann Lexikon Institut Foto: Feng Yu Das Bertelsmann Lexikon Institut im Wissen Media Verlag veröffentlicht unter den Marken WAHRIG und Bertelsmann Lexikon Wörterbücher, Lexika und andere Nachschlagewerke. Der Wissen Media Verlag ist ein Unternehmen DirectGroup Bertelsmann. (OTS) 2/08 59 Wenn sich Ihre Anschrift ändert, wenden Sie sich bitte telefonisch oder schriftlich an die Redaktion des SPLITTER, Telefon 90 12 (912) 6080 Nr Nr.. 2 / 2008 Liebe SPLITTER-Leser, möchten Sie nicht einmal selber zur „Feder“ greifen? SPLITTER Raum für Versandetikett SPLITTER Bürokratieabbau: Senat hebt 106 Rechtsvorschriften auf D Der SPLITTER „lebt“ von seinen Autoren und aktuellen Mitteilungen direkt aus den Verwaltungen. Wir freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren Reihen. er Senat hebt formell aus Gründen der Rechtsklarheit und der Rechtssicherheit 106 Rechtsvorschriften auf, die zwischenzeitlich gegenstandslos geworden sind. Auf Vorschlag der Senatorin für Justiz, Gisela von der Aue, hat der Senat am 15. April 2008 dazu den Entwurf eines „Achten Gesetzes zur Aufhebung von Rechtsvorschriften (8. Aufhebungsgesetz)“ beschlossen. Der Gesetzesentwurf wird dem Abgeordnetenhaus zur Abstimmung zugeleitet. Die nächste Ausgabe erscheint im September. Der Redaktionsschluss ist am 22. August 2008. Betroffen sind Vorschriften aus den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. So sollen beispielsweise Regelungen, die im Zuge der Wiedervereinigung zur Rechtsangleichung innerhalb Berlins erlassen wurden und jetzt gegenstandslos geworden sind, aufgehoben werden. Gleiches gilt für ehemals preußische oder reichsrechtliche Bestimmungen, die als Landesrecht weiter in Kraft waren. Faxen Sie uns einfach Ihre Texte, mailen sie uns oder rufen Sie an: Frau Fechner Herr Brodersen Fax IMPRESSUM Herausgeber: Redaktion: 90 12 (912) 6080 90 12 (912) 6014 90 12 (912) 5864 Der Senat überprüft das Landesrecht regelmäßig daraufhin, welche Vorschriften gegenstandlos geworden sind. Dem vorliegenden Gesetzentwurf sind in der Vergangenheit bereits sieben Aufhebungsgesetze vorausgegangen, durch die insgesamt 609 Rechtsvorschriften aufgehoben worden sind. Das System, in überschaubaren Zeitabständen Gesetze zur Aufhebung überholter Rechtsvorschriften zu erlassen, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Bürokratieabbau. IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/ E-Mail: splitter@itdz-berlin.de Michael Brodersen: Tel: 9O 12 (912) 6O 14, E-Mail: Michael.Brodersen@itdz-berlin.de Christine Fechner: Tel: 9O 12 (912) 6O 8O, E-Mail: Christine.Fechner@itdz-berlin.de Druck: Gastautoren: IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox DokuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O Christian Simon, Praktikant , Sascha Krajan, Landesredaktion Berlin.de, Senatskanzlei Berlin Olf Dziadek, BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG, Berlin Frank-Michael Gorges, Redaktion www.brandenburg.de, Potsdam Susanne Bernig, Landesinformationssystem service.brandenburg.de, Ministerium des Innern Brandenburg, Potsdam Dr. Ludwig Bohrer, Peter Fröhlich, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin Uwe Barholz, Joachim Jahn, Jens Hagenhaus, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin Andrea Nagel, ventasoft, RIB Consulting GmbH, Berlin Manuela Menelao, Senatsverwaltung für Justiz, Berlin Dipl. Päd. Beate Groschupf, BMG Consulting, Berlin Titelfoto: Stefan Rajewski - Fotolia.com SPLITTER Nr. 3/2OO8 erscheint voraussichtlich im September 2OO8 2/08 60