Firmenlauf 2012 - Universitätsklinikum Leipzig
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Firmenlauf 2012 - Universitätsklinikum Leipzig
GESUNDHEIT UND MEHR... 14/12 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG PER GRA TIS- SÖN EXE LICH MPL ES AR Firmenlauf 2012: Universitätsmedizin Leipzig ganz vorn Seite 4 und 5 Foto: Stefan Straube IHR 2 MELDUNG | FOTO DER WOCHE Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N INHALT N FOTO DER WOCHE Große Schleife: Tour de France rollt zum 99. Mal Klinikum Intern Neues aus dem Klinikum . . 3 Report Firmenlauf Leipzig 2012 . . . 4/5 Klinikum 2012 Adipositas-Serie: Übergewicht durch Schichtarbeit? 6 Klinikum 2012 Lange Nacht der Wissenschaft in Leipzig . . . . . . . . . 7 Klinikum 2012 Sommererinnerung der Palliativstation . . . . . . . . . . 8 Klinikum 2012 Urogynäkologie: Fokus auf Blase und Beckenboden . . . 9 Wissenschaft & Forschung Deutschlandstipendien an Universität Leipzig . . . . . . 10 Politik I Wirtschaft EU-Parlament kippt Acta-Gesetzentwurf . . . . . . 11 Kultur Tizian oder nicht? Oelsnitzer sind bislang ratlos . . . . . . . 12 Sie rollt wieder, die Tour de France: 13 deutsche Radprofis sind bei der diesjährigen „Großen Schleife“ durch Frankreich, die seit dem 30. Juni rollt, an den Start. Insgesamt sind 198 Berufs-Pe- daleure auf dem Weg vom belgischen Lüttich in die französische Hauptstadt Paris. Dort endet die 99. Auflage der Tour nach 3479 anstrengenden Kilometern am 22. Juli. Foto: dpa Unterhaltung Modewoche Berlin: Geld oder Glamour. . . . . . . . . . . . . . 13 N MELDUNGEN Spenden Sie bei der Blutbank Leipzig und helfen Sie uns, Leben zu retten! Reise Kuba . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Jugend Das gilt es bei Ferienjobs zu beachten . . . . . . . . . . . . 15 Prävention Leistenbruch bei Männern: Schwachstelle der Natur . 16 Wellness & Beauty Grillen mit Tofu . . . . . . . . 17 Ihr Geld, ihr Recht Roaminggebühren im Auge behalten . . . . . . . . . . . . . 18 Soziales Tschüss Chef: Rettung für den Feierabend . . . . . . . . 19 Sport Trainerwechsel bei RB Leipzig . . . . . . . . . . . . 20 Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe . . . 22 VA-Hinweise | TV-Tipps 23 Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . 24 Tag der offenen Tür im Bereich Diätassistenz an der Berufsfachschule U nter dem Motto: „Süße Sünde!?“ laden die angehenden Diätassistenten der Medizinischen Berufsfachschule am Mittwoch, den 18. Juli 2012 zwischen 13 und 17 Uhr Interessierte ein, ihren Fachbereich kennen zu lernen. Besuchen Sie uns dazu in der Richterstraße 9-11 und lassen Sie sich überraschen. Die Schüler haben eine Menge Wissenswertes zur süßen Seite der Ernährung zusammengetragen. Vielleicht möchten Sie auch wissen, was es mit Stevia auf sich hat oder warum Schokolade glücklich macht und ob es auch weniger tut? Oder Maltodextrin: Klingt gut, aber was ist das eigentlich? Und was hat das alles mit dem Beruf des Diätassistenten zu tun? Übrigens: Für das neue Ausbildungsjahr im September 2012 sind noch wenige freie Plätze zur Ausbildung zum/zur Diätassistent/in zu besetzen. Interessierte Ausbildungsplatzsuchende sollten sich schnell bewerben. Kontakt: Kristin.Heistermann@uniklinik-leipzig.de oder 0341-9725138. kh Wann und wo? Institut f. Transfusionsmedizin, Nord Delitzscher Str. 135, 04129 Leipzig jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 12:00 Uhr Di. bis Do. 10:00 bis 19:00 Uhr Institut f. Transfusionsmedizin, Mitte Philipp-Rosenthal-Str. 27c, 04103 Leipzig Eingang Johannisallee 32 04103 Leipzig jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 Uhr Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 Uhr Gesundheitsamt Grünau Miltitzer Allee 36, 04205 Leipzig jeden Mo. und Do. 13:30 bis 18:30 Uhr ehem. Mittelschule Paunsdorf Hainbuchenstr. 13, 04329 Leipzig jeden Freitag Bundesamt startet Brustkrebs-Studie Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter: I n einer wissenschaftlichen Studie will das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Effizienz der deutschen Brustkrebs-Vorsorge untersuchen. Die Überprüfung werde federführend von der Universität Münster betreut, teilte das BfS in Salzgitter mit. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Bundesamt in rund sieben Jahren. Mittels eines flächendeckenden, qualitätsgesicherten Screenings soll unter anderem herausgefunden werden, ob die Zahl der tödlichen Erkrankungen durch das Mammografie-Programm gesenkt werden konnte. Seit 2009 haben Frauen von 50 bis 69 Jahren bundesweit alle zwei Jahre Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung. dpa Trotz Überalterung nicht mehr Blinde D ie Zahl der Blinden ist einer Studie zufolge in den letzten Jahren gleich geblieben – obwohl aufgrund der Überalterung der Gesellschaft eigentlich mit einem starken Anstieg gerechnet wurde. Die meisten Augenkrankheiten kämen im Alter schließlich deutlich häufiger vor, sagte der Autor der Studie, Robert Finger, in Köln. Die Stabilisierung sei auf Fortschritte in der Augenmedizin zurückzuführen. Eine Schwächung der Sehkraft werde heute in Industrieländern wie Deutschland meist frühzeitig bemerkt und behandelt, so dass es zu einer deutlichen Sehverschlechterung meist gar nicht erst komme. Die Patienten profitierten auch von neuen Medikamenten. dpa 14:00 bis 18:00 Uhr www.blutbank-leipzig.de Sportmedizinische Ambulanz Marschnerstraße 29a, 1. Etage 04109 Leipzig Di., 10.07.12 12:00 bis 16:00 Uhr Pösna-Park Sepp-Verscht-Straße 1 04463 Großpösna Fr., 13.07.12 13:00 bis 18:00 Uhr Universität Leipzig Universitätsstraße 1, Räume 201-205 04109 Leipzig Di., 17.07.12 12:00 bis 18:00 Uhr Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten: Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein. Sa., 28.07.12 Institutsteil Mitte, 04103 Leipzig Philipp-Rosenthal-Str. 27c (Eingang Johannisallee) 9:00 bis 13:00 Uhr KLINIKUM INTERN 3 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N ÜBERRASCHUNG Ein Fahrrad für Scott – Stiftung unterstützt Leipziger Uni-Kinderchirurgie D Professor Holger Till, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie, ist ebenso begeistert wie sein junger Patient vom neuen Fahrrad. „Wir bedanken uns sehr für die Großzügigkeit“, sagt er an Manfred Thoß gewandt. Mit 60 Prozent der Erträge und Spendeneingänge der Stiftung wird die Leipziger Uni-Kinderchirurgie unterstützt. as ist wirklich ziemlich cool“, sagt Professor Holger Till anerkennend. Scott Meinhardt nickt, ein strahlendes Lächeln huscht über das Gesicht des 13-Jährigen, als er die Hände auf den Lenker seines neuen Fahrrades legt. Das Mountainbike leuchtet orange in der Sommersonne. Es ist ein Geschenk der Manfred-und-AnitaThoß-Stiftung, die die Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie an der Uniklinik Leipzig unterstützt und schwer kranken Kindern Wünsche erfüllt. Scott litt an einem Tumor an der Wirbelsäule. Im Bulgarien-Urlaub im vergangenen Jahr bekam er starke Rückenschmerzen, zuletzt konnte er nicht einmal mehr laufen. Chemotherapie, Bestrahlung und Operation in der Leipziger Uniklinik folgten, inzwischen geht es dem begeisterten Fußballspieler und Radfahrer wieder besser. Um ihm eine Freude zu machen, erfüllte die Stiftung der beiden gebürtigen Leipziger Manfred und Anita Thoß seinen Herzenswunsch: ein neues Mountainbike. „Wir wollen den Kindern während ihrer Krankheit einen außergewöhnlichen Wunsch erfüllen, einen Hubschrauberflug oder die Fahrt in einem Porsche. Scott hat sich ein Fahrrad gewünscht. Sein Mut und Foto: Ines Christ Nach der Tumor-OP und den vielen Behandlungen musste Scott das Laufen wieder ganz neu lernen. Inzwischen schafft er es schon, sich allein in der Wohnung zu bewegen. Und mit dem neuen Fahrrad für das gemeinsame Foto zu posieren, will er sich natürlich auch nicht nehmen lassen. Mit dem passenden Helm könnte es sogar gleich losgehen, aber bis dahin dauert es noch ein bisschen. Erst muss er wieder richtig zu Kräften kommen. Zu Hause, in Reinsdorf bei Zwickau, will er dann „ein bisschen rumheizen“ und vielleicht auch wieder den ein oder anderen Sprung probieren. eine Stiftung zu Gunsten (krebs-) kranker Kinder und ihrer Familien zu gründen. „Wir wollen Freude schaffen und Hoffnung geben“, sagt Manfred Thoß, der Vorsitzender der Stiftung ist und Scott das Geschenk am 28. Juni persönlich im Park hinter der Unikinderklinik überreicht. In ein paar Tagen hat Scott Geburtstag, dann wird er 14 Jahre alt. Einen besonderen Wunsch hat er nicht. „Er ist so bescheiden“, sagt seine Mutter. Scott lächelt. Aber dann fällt ihr doch etwas ein: „Das alles wieder gut wird.“ „Und das ich ganz gesund werde“, sagt Scott. Ines Christ Die Manfred-und-Anita-Thoß-Stiftung hat Scott ein neues Fahrrad geschenkt. seine Lebensfreude sind beeindruckend“, freut sich Barbara Sokol vom Stiftungsvorstand. Scott ist der erste, dem die 2010 initiierte Stiftung einen kleinen Traum erfüllt. Manfred Thoß und seine vor zwei Jahren verstorbene Frau betrachten es als Herzens- angelegenheit, schwer kranken Kindern eine Freude zu machen. Aus Dankbarkeit für das viele Glück, das sie letztendlich im Leben gehabt hatten, obwohl ihnen eigene Kinder versagt geblieben waren, beschlossen sie 2005, mit ihrem in den gemeinsamen Jahrzehnten erworbenen Vermögen N AKTIONSTAG I Patiententag des Brustzentrums rückt Lymphödem in den Fokus A m 18. Juli 2012 lädt das Brustzentrum am Universitätsklinikum Leipzig ein zu einem Patiententag. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht das Lymphödem. Was ist ein Lymphödem? Was kann seine Entstehung begünstigen? Welche Möglichkeiten der Therapie gibt es? Antworten auf diese und weitere Fragen geben Spezialisten, die sich mit der Behandlung dieser Komplikation bei der Behandlung des Brustkrebses auskennen. Durch die Veränderung der Operationsverfahren hat sich die Anzahl der Patientinnen, die nach der Operation an einem Lymphödem leiden, zwar sehr verringert. Dennoch ist die Be- handlung dieser Erkrankung für Frauen, die davon betroffen sind, sehr langwierig und schwierig. Welche Möglichkeiten auf dem Gebiet der plastischen Brustrekonstruktionen zur Verfügung stehen, darüber informiert Prof. Dr. Stefan Langer, Leiter der neuen Abteilung für Plastische, Ästhetische und spezielle Handchirurgie am UKL. Und auch die Frage, was passiert, wenn der Brustkrebs wiederkommt, soll besprochen werden. Insbesondere auf dem Gebiet der antihormonellen Therapie gab es dazu im letzten Jahr neue Daten, die die Behandlung von Patientinnen in dieser Situation verändern. In den Pausen stehen die Referenten allen Gästen gern Rede und Antwort. Die öffentliche Veranstaltung, zu der Patienten, Freunde, Angehörige und Interessierte recht herzlich eingeladen sind, findet statt am Mittwoch, den 18. Juli 2012 von 17.30 bis 20 Uhr, im Hörsaal des Operativen Zentrums, Liebigstraße 20. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. ukl N AKTIONSTAG II Teddybär-Krankenhaus Leipzig öffnet seine Türen I ch habe keine Angst vorm Onkel Doktor!“ Kindern die Furcht vor Ärzten und Krankenhäusern zu nehmen, das ist das Ziel von Teddybär-Krankenhäusern. Am 18. und 19. Juli 2012 öffnet erstmalig das Teddybär-Krankenhaus Leipzig seine Tore. Im Carl-Ludwig-Institut in der Liebigstraße 27 können sich Kinder zwischen vier und sieben Jahren auf mehreren Stationen mit dem Ablauf eines Klinikaufenthaltes vertraut machen. Die Teddydoktoren – alias Leipziger Medizinstudenten – untersuchen die mitgebrachten Plüschtiere und ermöglichen den Kindern so das Erleben einer Arzt-Patient-Situation, ohne selbst Patient zu sein. Anstelle von Tabletten wird Tee, Obst und Gemüse verschrieben, welches die Kinder direkt im Anschluss in der Apotheke abholen können. Auch einen Teddy-OP-Bereich und eine Krankenwagenbesichtigung wird es geben sowie eine Station, in der es um „Unseren Körper“ gehen wird. „Bei dieser Station möchten wir mit Hilfe eines sehr großen Teddys mit eingenähten Organen den Kindern den menschlichen Körper erklären“, so Medizinstudent Richard Gnatzy, der die Veranstaltung mitorganisiert. Kindergärten und Tagesmütter sind herzlich eingeladen, am 18. Juli von 8 bis 12 und 12.30 bis 16.30 sowie am 19. Juli von 8 bis 14 Uhr mit ihren Kindern und deren StofftierPatienten das Teddybär-Krankenhaus zu besuchen. Anmeldung unter www. teddybaer-krankenhaus-leipzig.de (Achtung: Es sind nur noch wenige Plätze frei). Für alle Leipziger Kinder und Familien gibt es am 19. Juli von 14 bis 16.30 Uhr den „offenen“ Nachmittag im Teddybär-Krankenhaus, hier ist keine Anmeldung erforderlich. KW „Kranke“ Stofftiere werden im Teddybär-Krankenhaus wieder ganz gesund. Foto: dpa 4 REPORT Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... 500 Läufer der Leipziger Universitätsmedizin gingen beim Firmenlauf an den Start. Das ist ein neue Rekord, der den Startern den Titel als „Sportlichstes Unternehmen“ sichert. Foto: Stefan Straube Überall im Feld der 7000 Starter verteilten sich die 500 Läufer der Universitätsmedizin. Fotos: Ines Christ Ein blaues Läufermeer – E s herrscht Volksfeststimmung an der Red-BullArena. Musik schallt über das Gelände am ehemaligen Schwimmstadion, von Stimmengewirr untermalt werden Turnschuhe geschnürt, Startnummern befestigt und Wasserflaschen gefüllt. Dem kühlen Nieselwetter zum Trotz haben sich Tausende Läufer versammelt, die an diesem Junitag zum 5. Leipziger Firmenlauf gemeinsam auf eine fünf Kilometer lange Strecke rund um das Sportforum gehen wollen. Unter ihnen sind knapp 500 Läufer der Leipziger Universitätsmedizin, ein neuer interner Rekord, der ihnen später den Titel als „Sportlichstes Professor Lars-Christian Horn befestigt den Transponder am Schuh. Unternehmen“ sichert. Mit ihren leuchtend blauen T-Shirts sind sie schon von weitem zu sehen. Eine Stunde vor dem Start stehen sie dicht gedrängt auf den schmalen Stufen einer breiten Treppe. Alle auf ein gemeinsames Foto zu bringen, ist gar nicht so einfach. Als die Aufnahme schließlich im Kasten ist, strömen die Läufer wieder auseinander, die letzten Vorbereitungen vor dem Start beginnen. Kajsa turnt sich bereits warm und hängt wie ein kleiner Affe an den Armen ihrer Mama Ann-Christin Tallarek, Ärztin Kajsa und Ann-Christin Tallain Uni-Geburtshilfe. Gerek der laufen gemeinsam. meinsam werden sie auch in diesem Jahr wieder an den Start gehen – Kajsa im Wagen, die Mama als Anschieberin. Doch die letzten Meter über die Ziellinie will die Vierjährige selbst laufen, „und vielleicht noch ein Stück weiter“, sagt Ann-Christin Tallarek lachend. Sie läuft auch sonst regelmäßig, meist Strecken von zehn Kilometern. Dabei noch einen Wagen zu schieben, ist gar nicht so schwer, meint sie: „Wenn man einmal daran gewöhnt ist, geht es eigentlich ganz gut.“ Das Team der schnellsten Geburtsmediziner Leipzigs wird von acht weiteren Ärzten um Conny Blumert ist WasserträProfessor Holger gerin für ihr Team.Stepan kom- plettiert. Der Spaß steht für die Mediziner beim Firmenlauf im Vordergrund. Ob es angesichts der großen Läuferzahl von mehr als 7000 Startern allerdings klappt, gemeinsam über die Ziellinie zu laufen, bezweifelt Professor Stepan etwas. Trainierte Sportler sind sie alle, „aber eine sehr gute Läuferin wird uns bestimmt abhängen“, sagt er lächelnd zu Susanne Schrey. Die Ärztin muss ebenfalls schmunzeln. Eine Zeit von 24 Minuten würde sie gern laufen: „Mal sehen, ob es klappt.“ Die meisten Starter der Universitätsmedizin haben sich Jörn Lühmann legt Mandy Seidel Kinesio-Tape an. in kleineren und größeren Teams zusammengeschlossen, deren Namen sich an Kreativität gegenseitig überbieten. Da sind zum Beispiel die Multiorganversager, die Apnoe-Parade und die Knochenjäger. Auch die laufenden Nasen, die Patholetten und die Sterihasen sind dabei. 14 Läufer zählte das Team der Anatomen, 18 das der Strahlefrauen und -männer. In einem Dreierteam der Immunologie hat eine Läuferin eine besondere Aufgabe. Conny Blumert wurde zur Wasserträgerin auserkoren – ein Schild an ihrem Rucksack und mehrere daran befestigte Trinkflaschen weisen eindeutig darauf hin. „Wir haben eine Vereinbarung getroffen: Wenn alle ohne Pause durchlaufen, trage ich die Getränke“, erklärt sie. Kerstin Wenk geht das erste Mal nach langer Zeit wieder bei einer Laufveranstaltung an den Start, dafür hat sie im Vorfeld trainiert und nun vor allem ein Ziel: „Durchhalten.“ Beide freuen sich wie die die dritte Hobbysportlerin ihres Teams, Diana Riedel, auf den Lauf. Ein paar Meter weiter, unter dem Dach des großen UKLPavillons, sitzt Mandy Seidel auf einer Liege. Die 17-Jährige ist Schülerin an der Medizinischen Berufsfachschule (MBFS) und beim Voltigieren, ein Pferde-Sport, dem sie in ihrer Freizeit nachgeht, umgeknickt. 5 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... Das Team der Multiorganversager mit Elisa Wüst, Elena Dafova und Alexander Dümmel (oben von links) sowie Lisa-Marie Oehlert und Linda Kretschmer (unten von links). Oberärztin Marion Hindemith (links) hilft vor dem Start beim Befestigen des Team-Stickers „Strahlemänner und -frauen“. 500 Starter der Universitätsmedizin beim Leipziger Firmenlauf Damit beim Start beim Firmenlauf das Gelenk nicht zusätzlich belastet wird, legt ihr Jörn Lühmann von der MBFS vorbeugend Kinesio-Tape an. Die bunten Streifen klebt er vom Knie beginnend bis hinunter zum Knöchel. „Es ermöglicht eine gute Eigensicherung des Fußes, hier wird nichts mechanisch beeinflusst“, erklärt er. Auch wenn es sich nicht um eine Wunderwaffe handele, werde so das Gelenk geschützt. Die MBFS und das Betriebliche Gesundheitsmanagement des UKL kümmern sich vor und nach dem Lauf um die Starter der Universitätsmedizin. Neben dem Kinesio-Taping gehören dazu auch die Blutdruckmes- sung, die Behandlung kleinerer Verletzungen und Massagen nach dem Lauf. Auch Erwärmung und Stretching wird angeboten. Dabei sind die Läufer schon eine halbe Stunde vor dem Start ordentlich gefordert. Jörn Lühmann gibt die entsprechenden Übungen vor, eine Gruppe von Männern und Frauen hat sich vor ihm aufgestellt und tut es ihm nach. Konzentration ist nötig, Arme und Beine werden gedehnt, die Muskeln gelockert. Der Lauf kann kommen. Auf diesen bereitet sich auch Professor Lars-Christian Horn vor. Für den Pathologen überwiegt der Spaß bei der Veran- staltung, eine interne Zeitvorgabe hat er aber trotzdem: „Unter 25 Minuten ist, glaube ich, realistisch“, sagt der Mediziner, der in diesem Jahr schon beim Kyffhäuser-Berglauf und dem Darß-Halbmarathon an den Start gegangen ist. Gerade befestigt er seinen Transponder, der seine genaue Laufzeit festhalten wird, am Schuh, als Oberärztin Marion Hindemith dazukommt. Auch sie hat eine ungefähre Zeit im Blick: Sie will unter 30 Minuten bleiben. Ähnlich wie Professor Horn läuft sie in ihrer Freizeit ebenfalls größere Distanzen, in diesem Jahr etwa den Rennsteig-Halbmarathon. Hinter den beiden sitzt ein Jörn Lühmann von der MBFS gibt bei der Erwärmung die Übungen für die Läufer der Universitätsmedizin vor. Fotos: Ines Christ Team aus Krankenschwestern, Pflegern und Ärzten der internistischen Intensivstation. Sie haben es nicht bei einfacher Laufkleidung belassen. Mit Mundschutz und großer Spritze gehen die selbst ernannten Multiorganversager auf die Strecke. Obwohl der Himmel grau ist, sind sich die Gelegenheitsläufer einig: Das Wetter ist gar nicht so schlecht, besser jedenfalls als Hitze, finden Elisa Wüst, Elena Dafova, Lisa-Marie Oehlert und Linda Kretschmer. Alexander Dümmel, einziger Mann im Fünferteam, hat sich auch eine Zeitvorgabe gesetzt: „Ich glaube, ich schaffe es in 26 Minuten – wenn die Knie mitmachen.“ Inzwischen hat leichter Nieselregen eingesetzt, doch das tut der Stimmung keinen Abbruch. Auf der Treppe, die hinunter zum Start führt, tanzen sich die Läufer warm. Die fleißigen Helfer am Stand der Universitätsmedizin geben die letzten Unterlagen mit Startnummern und Transpondern aus, dann gehen die Sportler hinunter in die bis auf den letzten Platz gefüllte Startzone. Mit einem Schuss beginnt der Firmenlauf, und ein buntes Meer mit tausenden Läufern setzt sich langsam in Bewegung. Die blauen T-Shirts der Universitätsmedizin leuchten immer wieder hervor – am Anfang des Feldes, in der Mitte und am Schluss. Ines Christ Nach dem Lauf verteilen die fleißigen Helfer Trinkflaschen an alle Starter der Universitätsmedizin. Foto: Stefan Straube 6 KLINIKUM 2012 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N FÖRDERKREIS Neue Spielecke auf Station E1.2 D er Tisch ist gedeckt. Nagelneue bunte Kinderteller, -becher und -besteck liegen bereit. Vier kleine Patienten der Uni-Kinderklinik Leipzig setzen sich an den Tisch und spielen „Kaffeetrinken“. Wenn der „Kaffee“ oder „Kakao“ ausgetrunken ist, locken jede Menge weiterer Spiele für Groß und Klein. Die neue Spielecke auf der Station E1.2 gibt es zwar erst seit wenigen Wochen, mittlerweile ist sie aber schon ein gern genutzter Anlaufpunkt. Möglich machte dies die Stiftung Kinderklinik Leipzig. Freude bei Stiftungsvorstand Kerstin Sommerfeld (hinten rechts): Die neue Spielecke fand bei den Kindern sofort großen Anklang. Foto: Stefan Straube „Die Station benötigte dringend eine bessere Ausstattung“, sagt Vorstand Kerstin Sommerfeld. „Also haben wir gesammelt und nicht nur Spielzeug, sondern auch Kinderstühle, einen Tisch und ein Regal gekauft.“ Die Anschaffungskosten im Wert von rund 740 Euro teilten sich die Stiftung Kinderklinik Leipzig und der Förderkreis der Kinderklinik e.V. der Universität Leipzig. Seit fast 20 Jahren setzt sich der Förderkreis der Kinderklinik für kleine Patienten ein und hat bereits viel bewegt. Ende 2010 erfolgte die Gründung der „Stiftung Kinderklinik Leipzig – für die Zukunft unserer Kinder in Leipzig“, die sich die Unterstützung langfristiger Projekte zur Verbesserung der Situation von Kindern im Krankenhaus zum Ziel gesetzt hat und eng mit dem Förderkreis zusammenarbeitet. Dazu zählen neben der Schaffung einer kindgerechten Umgebung im Kinderzentrum des Uniklinikums und der Unterstützung der Familien auch die Förderung von Wissenschaft und Forschung. Die Einweihung der Spielecke als jüngstes Vorhaben erfolgte am 11. Juni 2012. Kerstin Sommerfeld ist zufrieden: „Für jede Altersgruppe ist etwas dabei. Langeweile auf der Station kommt da nicht auf. Die Kinder können sich beschäftigen und sich vom oftmals nicht einfachen Krankenhausalltag ablenken.“ ukl N ADIPOSITAS – EIN THEMA VON GEWICHT Übergewicht durch Schichtarbeit? D ie Deutschen haben ein dickes Problem: Jeder zweite ist übergewichtig und etwa jeder vierte sogar fettleibig (adipös). Deshalb bietet „Gesundheit und mehr ...“ in Kooperation mit dem IFB AdipositasErkrankungen nun eine Beitragsserie zu Adipositas, ihrer Entstehung, Behandlung und Erforschung. Schichtarbeit steht schon lange im Verdacht, krank zu machen. Nun konnten US-Forscher zeigen, dass sie auch das Risiko für Übergewicht erhöht. Dauerhafte S c h i c h t a rbeit stört den Zuckerstoffwechsel so massiv, dass sie zu dem sogenannten metabolischen Syndrom, zu Diabetes und schließlich auch zu Übergewicht und Adipositas führen kann. Nachtarbeit stört den Biorhythmus des Menschen und das bringt den Stoffwechsel durcheinander. Im Rahmen einer Studie in den USA wurden 21 gesunde Testpersonen sechs Wochen in ein Schlaflabor eingeladen. Zunächst durften die Probanden dort ausschlafen. Danach wurde die Schlafdauer drei Wochen lang auf 5,6 Stunden begrenzt. Gleichzeitig wurde der WachSchlaf-Rhythmus in Anlehnung an typische Schichtarbeit gestört. Anschließend durften die Probanden noch einmal neun Tage ausschlafen. Das Ergebnis: Die Kombination aus Schlafmangel und der Veränderung des Tag-NachtRhythmus wirkt sich nachhaltig auf den Energiestoffwechsel aus. Der Energieumsatz sinkt durch Nachtarbeit. Gleichzeitig steigen die Blutzuckerwerte an, weil die Insulinsekretion nachlässt. Langfristig führt diese chronische Verschiebung der Rhythmen also zu höheren Blutzucker- und Insulinwerten, sie hemmt die Ausschüttung des Fettabbauhormons Leptin und erhöht den Blutdruck. Wie die USStudie zeigt, haben die Teilnehmer also schon nach wenigen Wochen eine Stoffwechsellage wie bei einem beginnenden Diabetes. Außerdem hat die Senkung des Grundumsatzes (Kalorienverbrauch in Ruhe) bei gleichbleibender Kost einen Kalorienüberschuss zur Folge. Wenn dauerhaft also mehr Energie aufgenommen als verbraucht wird, kann dies inner- Übergewichts-Risiko: Zwei Mitarbeiter eines Logistikunternehmens ziehen in ihrer Nachtschicht einen Luftfrachtcontainer zum Entladen. Foto: dpa halb eines Jahres zu einer Gewichtszunahme von etwa fünf Kilo führen. Die gute Nachricht ist, dass bei den Studienteilnehmern die Stoffwechsel- störungen wieder verschwanden, nachdem sie neun Tage regelmäßig und ausreichend Schlaf hatten. In Deutschland ist etwa jeder +++ Tipps für Schichtarbeiter +++ Für Schicht- und Nachtarbeit gibt die DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) folgende Empfehlungen: - Regelmäßige Essenszeiten und Pausen sind wichtig - Die Nachtverpflegung sollte fettarm und leicht verdaulich sein, da der Körper zu dieser Zeit normalerweise ruht und somit auch die Körperfunktionen heruntergefahren sind. Puls und Blutdruck sinken, ebenso die Verdauungs- und Leberleistung. - Kein Kaffee oder Schwarztee vor dem Schlafengehen - Nach der Arbeit Zeit nehmen, um abzuschalten Sechste von Schichtarbeit betroffen. Carmen Brückner Das IFB AdipositasErkrankungen ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig. Erforschung und Behandlung von Fettleibigkeit sind am IFB interdisziplinär vernetzt. Betroffene finden in den IFB AdipositasAmbulanzen für Erwachsene oder für Kinder und Jugendliche Hilfe. Internet: www.ifb-adipositas.de KLINIKUM 2012 7 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N WISSENSCHAFTSNACHT Kleine und große Forscher besuchen die Universitätsmedizin W issenschaft zum Anfassen, Mitmachen und Staunen – alle zwei Jahre stellen sich in Leipzig verschiedenste Einrichtungen vor, zeigen ihre Schätze und präsentieren aktuelle Forschungsergebnisse. Auch die Universitätsmedizin war bei der Langen Nacht der Wissenschaften 2012 dabei. Große und kleine Neugierige machten die Nacht zum Tag und schauten sich in der Anatomischen Sammlung, der Blutbank oder dem LIFE-Forschungszentrum um. „Nur längere Beine brauche ich noch“, sagt er lachend und zeigt auf die Hosenbeine des Anzugs, der noch einige Nummern zu groß ist. Der Abend beginnt mit einem Vortrag. Professor Arne Rodloff vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Dr. Andreas Knaust, Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene am UKL, informieren über multiresistente Bakterien und welche Herausforderung diese für Krankenhäuser darstellen. Was sich wie ein kompliziertes Thema anhört, ist es auch. Aber die beiden Referenten verstehen es mit einer sehr ansprechenden Präsentation, eigentlich Unsichtbares anschaulich zu machen. „Ich bin ein Kleintierzüchter“, sagt Professor Rodloff beispielsweise, „ich kümmere mich um Lebewesen, die mit bloßem Auge nicht sichtbar sind.“ Gar nicht so leicht, befinden Nico Lenz und Miriam Pflug nach dem Selbstversuch. Mehrere Anläufe brauchen beide, bis sie die Vene gefunden haben und die rote Flüssigkeit in die Spritze fließt. „Ich fand es sehr interessant, weil man nicht fühlen konnte, ob man die richtige Stelle erwischt hat. Dafür ist wirklich sehr viel Übung notwendig“, sagt Miriam Pflug, 22 Jahre alte Studentin der Wirtschaftswissenschaften. Er erklärt, dass Mikroorganismen, zu denen Viren, Pilze, Bakterien und Parasiten gehören, nicht per se schädlich für den Menschen sind und wie Bakterien Resistenzen gegen Antibiotika entwickeln. Dr. Knaust führt anschließend aus, wie in Krankenhäusern vorgegangen wird, um eine Ausbreitung multiresistenter Keime zu verhindern. Dabei sei immer eine Abwägung zwischen der möglichen Gefährdung sowie den Einschränkungen durch diese Maßnahmen notwendig. Nach diesen kleinen Lebewesen geht es mit größeren weiter. In der Anatomischen Sammlung der Universität können die Besucher die Grundfunktionen des menschlichen Körpers und die Organsysteme an Modellen und Schnitten bestaunen und außerdem verschiedene Präparationstechniken kennen lernen. Nicole Cichon und Cora Holicki, Tiermedizinstudentinnen im 4. Semester, nutzen die Wissenschaftsnacht für einen Blick über den Tellerrand ihrer eigenen Disziplin hinaus. Begeistert sind sie von den übergroßen Modellen, beispielsweise des Innenohrs oder des Herzens. „Es gibt viel mehr Ähnlichkeiten zur Anatomie der Tiere als wir dachten“, erzählt Nicole Cichon. „Die Herzentwicklung und das embryonale Stadium sind sogar identisch, das ist schon sehr beeindruckend“, ergänzt Cora Holicki. Einblicke, die man sonst nicht be- Auch in der Blutbank Leipzig steht Wissenschaft zum Anfassen im Vordergrund. Neben einem Blick hinter die Kulissen und der Möglichkeit, Blut zu spenden, kann die eigene Blutgruppe mit dem so genannten Bedside-Test bestimmt werden. Große und kleine Besucher nehmen an einem trotz seiner Künstlichkeit sehr natürlich wirkenden Arm Blut ab. In der Anatomischen Sammlung der Universität Leipzig schauen Cora Holicki (rechts) und Nicole Cichon eine Plastik an, die das Innere des menschlichen Körpers zeigt. Fotos: Ines Christ kommt und der Vergleich mit dem eigenen Körper machen die Faszination der Anatomischen Sammlung aus, bestätigt Dr. Sabine Löffler, Fachärztin für Anatomie. Sie steht an diesem Abend den Besuchern für Fragen zur Verfügung. „Ein Rundgang ist immer auch ein bisschen persönlich gefärbt. Manche bleiben vor dem Fußmodell und Lunge oder zum Blutdruckmessen. Heute können sich die Besucher selbst ausprobieren. Der sieben Jahre alte Franz ist da ganz unerschrocken. Mutig steigt er auf einen Stuhl und drückt den Luftbeutel für die Wiederbelebung der Puppe kräftig zusammen. „War gar nicht schwer“, meint er Mal werden sie greifbar gemacht. Im Max-Bürger-Forschungszentrum stellt sich die Virologie vor. Sie erforscht Eigenschaften und Vermehrung der Viren und leitet daraus Strategien zur Abwehr her. Besucher können Viren pipettieren, durchs Mikroskop oder in einen Brutschrank blicken und eine Sequenzierstation mit Nachweis- Das BEDA-Team des IFB AdipositasErkrankungen stellte sich vor. Christoph Strecha isst „blind“, Dipl-Psychologin Anne Tetzlaff assistiert. Nico Lenz probiert sich beim Blutnehmen am künstlichen Arm. hinterher. Carlotta Blod und Pauline Gaida, Medizinstudentinnen und Tutorinnen der Lernklinik, zeigen ihm dann noch, wie man Blutdruck misst und der Herzschlag durch ein Stethoskop klingt. „Wie ein Gespenst. Nein, eher wie Silvesterraketen“, sagt er, als er das schlagende Herz seiner Mama Kathleen Zimmert hört. Beide haben an diesem Abend noch einiges vor, das nächste Ziel ist die Mineraliensammlung der Universität. möglichkeit viraler Erbinformationen anschauen. stehen und werfen dann einen genauen Blick auf die eigenen Füße. Andere fragen sich, ob ein Gallenstein wie der hier gezeigte wirklich so groß sein kann“, sagt die Medizinerin. Der Theorie folgt wenige Meter weiter die Praxis. Auch die Lernklinik Leipzig stellt sich zur Wissenschaftsnacht vor. Bevor Medizinstudenten am Patienten Hand anlegen dürfen, müssen in der Lernklinik menschliche Puppen ran für die Herz-Lungen-Wiederbelebung, zum Abhören von Herz Von den großen geht es wieder zu kleinsten Lebewesen – aber dieses Kinder werden hier selbst zu Forschern. Sie können einen Polio-Virus basteln, ein virologisches Memory spielen oder wie Marius in einen Forscheranzug schlüpfen. Ganz schön heiß wird es da drin, wenn man nicht wie die richtigen Wissenschaftler an eine Luftzufuhr angeschlossen ist. Macht aber nichts, der Zehnjährige findet es trotzdem „voll cool“. Schließlich kann er sich durchaus vorstellen, später mal Forscher zu werden. Einige Schritte weiter, im Roten Haus, stellen sich gleich mehrere Forschungseinrichtungen vor. Das IFB AdipositasErkrankungen vereint Forschung und Behandlung zu Fettleibigkeit und begleitenden Erkrankungen wie Diabetes oder Fettleber. Besucher können mit einem so genannten Fatsuit, einem Spezialanzug, selbst ausprobieren, wie schwierig für fettleibige Menschen viele alltägliche Dinge sind. Schon das Schuhebinden ist eine Herausforderung, stellt Tina Maciej fest. „Alles geht schwerer und man kommt sofort ins Schwitzen“, sagt sie. 15,5 Kilogramm mehr bringt sie mit dem Anzug auf die Waage, auch die Beweglichkeit ist ziemlich eingeschränkt. Diese Trägheit ist aber auch zum Teil durch den Anzug bedingt, erklärt Dr. Sascha Allan Filz. Denn im Gegensatz zur wirklichen Fettleibigkeit sind die Gewichte hier nur von außen am Körper befestigt. Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie schwer auch leichte Dinge wie aus dem Bett aufstehen fallen, sind sie aber gut geeignet. Auch das LIFE-Projekt bietet an diesem Abend Einblicke in seine aktuelle Arbeit. Sehr viele Besucher warten vor den Räumen. Sie können hier unter anderem ihre Ausmaße im Bodyscanner abtasten lassen, einen Cholesterinschnelltest erhalten und Kinder einen Sporttest durchlaufen. LIFE ist eine der größten Bevölkerungsuntersuchungen zur Wechselwirkung von Lebensstil, genetischer Veranlagung und Ausprägung von Zivilisationserkrankungen wie Herzinfarkt, Diabetes oder Demenz. Ines Christ 8 KLINIKUM 2012 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N TAG DER ERINNERUNG Ein Stein, ein Blatt Papier und ein Licht bleiben J Tische regnen, die Tassen, Teller, Kaffee und Kuchen bereithalten. Doch die Sonne scheint, keine Regenwolke ist in Sicht. Nach und nach kommen die Angehörigen und werden vom Team der Palliativstation herzlich begrüßt: „Wie geht es Ihnen?“ Unkompliziert und direkt wird miteinander gesprochen. Man kennt sich und weiß, was hinter jedem liegt. Schwestern sind wirklich große Klasse. Denn sie können zuhören.“ Männer scheint der Verlust der Partnerin besonders hart zu treffen. Herr B., dessen Frau im April in der Palliativstation starb, klagt mit Tränen in den Augen: „Sie fehlt mir so sehr. Ich fühle mich immer furchtbar allein. Und die Hauswirt- muss eine Träne abwischen. Ihr Leben als Witwe hat sie aber im Griff. „Einsam? Nein, das bin ich nicht. Ich bin viel mit meinen Freundinnen zusammen; früher wurde so etwas ja Kaffeekränzchen genannt. Dann habe ich noch meinen Sport; ich gehe in ein Studio, da ist immer vormittags für Rentner Platz und das kostet auch nicht die Welt. Für jeden Patienten der Palliativstation wird eine A4-Seite gestaltet – mit einem Foto und einem Gedicht. Pfarrer Rolf-Michael Turek sprach zu den Angehörigen. Jedem Patienten der Palliativstation wird ein Stein mit seinen Initialen gewidmet. Die Angehörigen können ihn mitnehmen. terin der Palliativstation des Universitätsklinikums Leipzig, standen am Anfang eines Treffens, das die Palliativstation zweimal jährlich ausrichtet. „Zu den Tagen der Erinnerungen laden wir die Angehörigen von Verstorbenen ein“, erzählt Schwester Brigitte und rückt einen Stuhl zurecht. „Heute ist es das vierte Mal, dass wir so einen Tag ausrichten. Natürlich ist der Juni viel schöner als der Oktober. Da können wir den wunderschönen Garten der alten Frauenklinik nutzen. Und das Wetter scheint auch heute mitzuspielen.“ schaft und der Garten wachsen mir über den Kopf. Da bin ich zu meinen Kindern geflohen. Von dort komme ich gerade“, sagt er und zeigt auf einen kleinen Rollkoffer neben sich. Und die Kinder, ja die kommen auch immer mal vorbei. Also: Ich habe eigentlich immer zu tun.“ eder lebt zweimal: einmal richtig und einmal in der Erinnerung der anderen. Wir wollen heute mit unserem Tag der Erinnerung der von uns Gegangenen gedenken, auf dass sie weiterleben in unseren Gedanken.“ Diese berührenden Worte von Dr. Dörte Schotte, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie und Lei- Der Wind lässt zwar immer wieder Lindenblüten auf die „Ich habe im März meine Frau verloren“, erzählt Herr W. „Sie hatte einen Hirntumor, der nicht operabel war. Es ging alles ganz schnell. Anfangs konnte ich meine Frau noch selbst versorgen. Ich bin ja Rentner und muss nicht auf Arbeit. Als sie aber nicht mehr laufen konnte, wurde mir nahe gelegt, sie in der Palliativstation unterzubringen. Sie war nur vier Tage hier, dann ist sie gestorben.“ Er schluckt schwer. „Entschuldigen Sie, meine Stimme ist etwas ungeübt. Ich habe doch niemanden mehr, mit dem ich groß reden kann. Deshalb bin ich gern hierhergekommen. Denn hier kann man miteinander reden. Die Frau S. erzählt, wie gut ihr Mann in der Palliativstation betreut wurde. „Im März, da war es schon mal schön warm und die Sonne schien, da wurde mein Mann auf die Terrasse geschoben. Das hat ihn doch sehr gefreut, noch einmal das Erwachen der Flora zu sehen und die Fauna zu hören. Er sagte: Was auch immer mit mir passiert – die Natur bricht sich Bahn, jedes Jahr, immer wieder neu.“ Sie Musiker des MDR-Sinfonieorchesters sowie Schüler von Musikschule und Musikhochschule spielen Haydn und Bach, Schwestern der Palliativstation tragen Gedichte vor, dann spricht Pfarrer Rolf-Michael Turek, Seelsorger am Universitätsklinikum: „Die Patienten, die hier betreut werden, fühlen sich immer gut aufgehoben, obwohl bei ihnen die Chance auf Gesundung am geringsten ist. Warum ist das so? Ich glaube, weil es hier auf der Palliativstation nicht da- rum geht, Menschen mit aller Macht gesund zu machen. Sondern es steht im Mittelpunkt, was der Mensch hier und jetzt braucht.“ Viele Patienten haben dem Krankenhausseelsorger gesagt, dass ihnen in ihrem Leben meist von anderen gesagt wurde, was gut für sie ist. Erst von Eltern und Verwandten, dann von Lehrern und Vorgesetzten. „Ein Patient brachte es auf den Punkt: Jetzt habe ich endlich – am Ende meines Lebens – die Gelegenheit zu sagen, was mir gut tut, sagte er. Und die Mitarbeiter der Station haben vor allem im Sinn, mir Gutes zu tun.“ Jedem Patienten der Palliativstation wird ein Stein mit seinen Initialen und eine gestaltete A4-Seite gewidmet – diese Erinnerungen konnten die Hinterbliebenen mitnehmen. Mit dem Entzünden von Teelichtern gedachten die rund 50 Angehörigen den Toten. Und dann war bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit und Zeit, sich ausgiebig auszutauschen. Text und Fotos: Uwe Niemann N KONTINENZZENTRUM „Harninkontinenz ist keine Alterserkrankung“ A cht Millionen Menschen in Deutschland sind von Harninkontinenz betroffen. „30 Prozent davon sind Frauen im Alter zwischen 30 und 60 Jahren. Harninkontinenz ist also keine Alterserkrankung“, sagte Dr. Thilo Schwalenberg, Oberarzt an der Klinik und Poliklinik für Urologie, beim Tag der offenen Tür des Kontinenzzentrums am Universitätsklinikum Leip- zig. In einem Vortrag machte der Leiter des Kontinenzzentrums auf eine Studie aufmerksam, nach der bei übergewichtigen Frauen eine Gewichtsreduktion von durchschnittlich acht Kilogramm die Inkontinenzepisoden um 47 Prozent sinken ließ. Weitere Vorträge an diesem Tag der offenen Tür galten den Themen Stuhlinkontinenz und peranale Blutungen. Dabei informierte Dr. Jürgen Feisthammel von der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie über die Möglichkeiten von Diagnostik und Therapie bei Stuhlinkontinenz. Für Betroffene wurde eine Spezialsprechstunde, die proktologische Sprechstunde, immer donnerstags von 12 bis 14 Uhr (Anmeldung unter: 0341-97 122 22) eingerichtet. Dr. Henning Spieker von der Klinik für Visceral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie erläuterte, wie ernst Blut im Stuhl genommen wird: Jede derartige Blutung sei zunächst karzinomverdächtig – bis das Gegenteil bewiesen ist. Bei der proktologischen Diagnostik müsse differenziert werden zwischen relativ harmlosen Hämorrhoiden, Analfissuren, Polypen und Der Vortrag von Dr. Thilo Schwalenberg, Leiter des UKLdem Analkarzinom. un Kontinenzzentrums, fand reges Interesse. Foto: un KLINIKUM 2012 9 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N UROGYNÄKOLOGIE Die Kontinenz-Phase im Blickpunkt: Harnblasenfunktion und Beckenboden I nkontinenz und Beckenbodensenkung gelten immer noch als Tabuthemen. Die betroffenen Frauen schämen sich oft, ihr Leben ist zum Teil stark beeinträchtigt. Dabei kann ihnen auf vielfältige Weise geholfen werden, erklärt Dr. Anna Kolterer, Ärztin der Universitätsfrauenklinik Leipzig, im Interview mit „Gesundheit und mehr …“. Frage: Was genau bedeutet Kontinenz und wie kann sie beeinträchtigt werden? Dr. Anna Kolterer: Wir alle hatten im Säuglings- und Kleinkindalter zunächst keinen Einfluss auf Ort und Zeit des Wasserlassens und Stuhlgangs. Im Laufe der ersten zwei Lebensjahre lernen wir den Zeitpunkt und Ort selbst zu bestimmen. Es folgen für die meisten Menschen viele Jahre der Kontinenz. In diesen Lebensjahren werden Kinder geboren, Erkrankungen treten auf, so dass entsprechende Medikamente eingenommen werden, das Körpergewicht ändert sich und Operationen werden durchgeführt. Mit zunehmendem Alter lässt die Fähigkeit des Zurückhaltens wieder nach. Jede zweite bis dritte Frau über 60 Jahre leidet an einer Form der Harninkontinenz. Viele dieser Frauen sind zusätzlich von einer Genitalsenkung betroffen. Das heißt, dass die Organe ihre Lage verändern. Wie oft treten diese Beschwerden auf? Die Häufigkeitsangaben schwanken zwischen drei und 30 Prozent. Gesprochen wird darüber aber nur wenig. Für viele gehört es zum Älterwerden dazu oder die Beschwerden sind mit Scham behaftet. Das heißt wohl, dass Patienten nur ungern über solche Probleme sprechen? Ja, der Alltag und damit die Lebensqualität von Betroffenen sind oft stark beeinflusst. Wenn Inkontinenzprobleme oder Senkungsbeschwerden jedoch direkt angesprochen werden, höre ich von Patientinnen Sätze wie diese: In der Stadt kenne ich jede Toilette; oder: heute habe ich lieber nicht soviel getrunken, sonst muss ich doch so oft. Lange Reisen sind erschwert; oder: seit der letzten Erkältung im Winter sind meine Vorlagen ständig nass. Ich verliere sogar Urin wenn ich staubsauge oder schwere Sachen hebe. Was sind die Ursachen für Inkontinenz? Die Ursachen und Formen der Inkontinenz sind verschieden. Übergewicht, chronischer Husten, allgemeine Bindegewebsschwäche und schwere Geburten sowie das Alter beeinflussen die Funktionsfähigkeit des Beckenbodens und der Blase. Man unterscheidet die Stuhl- von der Harninkontinenz. Etwa die Hälfte der von einer Harninkontinenz betroffenen Frauen leiden an einer Belastungsinkontinenz, diese ist anfänglich durch einen Urinverlust beim Husten und Niesen gekennzeichnet. Davon unterscheidet man die Dranginkontinenz, die durch einen häufigen Harndrang mit Urinverlust gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zur Belastungsinkontinenz, bei der der Verschlussmechanismus der Harnröhre und des Blasenhalses nicht mehr funktioniert, kommt es bei der Dranginkontinenz zu einer Überaktivität des Blasenmuskels. Die Patientinnen gehen mehr als acht mal pro Tag und nachts mehr als einmal zur Toilette. Wie kann man als Betroffener feststellen, an welcher Form von Harninkontinenz man leidet? Es bedarf einer genauen Anamnese sowie verschiedenster Untersuchungen um der Sache auf den Grund zu gehen. Erste Schritte kann bereits der Hausarzt einleiten. Beispielsweise Vorlagen verordnen und eine entsprechende Überweisung für Spezialsprechstunden ausstellen. Ein Erfahrungsaustausch kann in Selbsthilfegruppen stattfinden, Informationen können dort eingeholt werden. Zusätzlich gibt es in vielen Krankenhäusern aber auch in Arztpraxen spezielle Sprechstunden. Wie sieht eine Erstvorstellung in Ihrer Sprechstunde am UKL aus? In unserer urogynäkologischen Sprechstunde nehmen wir uns den verschiedenen Inkontinenzformen sowie den Beckenbodensenkungen der Frau an. Bei einer Erstvorstellung werden der persönliche Leidensdruck, Risikofaktoren und Begleiterkrankungen erfragt, zudem in einer gynäkologischen Untersuchung eine körperliche Bestandsaufnahme vorgenommen. Erste Ursachen können geklärt und Diagnosen gestellt werden. Für weitere Untersuchungen stehen modernste diagnostische Geräte zu Verfügung. Dazu gehören eine gynäkologische Ultraschalluntersuchung (inkl. Perineal-/Introitussonografie), die Blasendruckmessung (Urodynamik) sowie je nach Beschwerdebild die Blasenspiegelung (Zystoskopie). Als Teil des Kontinenzzentrums arbeiten wir eng mit anderen Fachbereichen zusammen. Patientinnen mit Stuhlinkontinenz werden beispielsweise in der Proktologie und Chirurgie, oder Patientinnen mit Blasenentleerungsstörungen in der Urologie mit betreut. Wie werden Harninkontinenz und Genitalsenkung behandelt? Nach Diagnosestellung wird mit der Patientin entsprechend des Leidensdruckes ein Therapieplan erarbeitet. Beckenbodentraining unter physiotherapeutischer Anleitung, einschließlich der Anwendung moderner Biofeedback-Geräte, und die lokale Hormontherapie stehen an erster Stelle. Vielen Patientinnen ist nicht klar, dass es durch eigenes Engagement wie konsequentes Beckenbodentraining, Ernährungsumstellung und Gewichtsabnahme bereits zu einer erheblichen Besserung des Beschwerdebildes kommen kann. Weitere konservative Therapiemethoden stehen uns mit Pessaren und Medikamenten zur Verfügung. Was kann getan werden, wenn diese Maßnahmen nicht ausreichen? Sollten diese Maßnahmen nicht zum gewünschten Erfolgt führen, planen wir mit der Patientin die operative Therapie. Bei Belastungsinkontinenz kommen bevorzugt spannungsfreie Vaginalbänder (TVT – tension free vaginal tape) in Frage. Alternativ die Unterspritzung der Harnröhre mit nicht resorbierbarem Gel. Die verschiedenen Senkungsformen werden defektorientiert operiert, das heißt, liegt beispielsweise eine Blasensenkung vor, wird diese durch eine vordere Scheidenraffung oder die Einlage von künstlichen Netzen wieder angehoben. Die Erfolgsaussichten der einzelnen Therapieformen sind sehr gut, hängen jedoch von den Begleiterkrankungen, der Art des Defektes und dem Ausmaß der Bindegewebsschwäche ab. Interview: Ines Christ +++ „ Keine Tabuthemen“ +++ „Inkontinenz und die Beckenbodensenkung sind keine Tabuthemen, denn vielen Frauen kann geholfen und damit die Lebensqualität deutlich gebessert werden“, sagt Dr. Jens Einenkel, leitender Oberarzt der Universitätsfrauenklinik. Er und seine Kollegin Dr. Anna Kolterer bieten immer donnerstags eine urogynäkologische Sprechstunde in der Universitätsfrauenklinik an. Diese findet in der Zeit von 8 bis 15.30 Uhr statt. Termine können unter der Telefonnummer 0341 / 972 34 33 vereinbart werden. Die KontinenzSelbsthilfegruppe trifft sich jeden zweiten Montag im Monat um 17 Uhr (Operatives Zentrum des UKL, 2. OG, Raum A2037 – Termine werden monatlich in der Leipziger Volkszeitung bekannt gegeben). ic „Haben Sie keine Angst – wegen uns hat keiner die Hosen voll!“ – Das Team der Urogynäkologie hilft bei Fragen und Problemen gern weiter. Foto: Ines Christ 10 WISSENSCHAFT & FORSCHUNG Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Strohschneider wird nächster DFG-Präsident er Münchner GermanistikProfessor Peter Strohschneider wird neuer Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Die Mitgliederversammlung der zentralen Forschungsförderungsorganisation wählte Strohschneider in Dortmund zum Nachfolger des Ingenieurwissenschaftlers Matthias Kleiner, der nach zwei Wahlperioden turnusgemäß zum 1. Januar 2013 das Amt übergeben wird. Der 56-jährige Strohschneider war zuvor bereits Vorsitzender des Wissenschaftsrats. Strohschneider studierte Germanistik und Geschichtswissenschaft sowie daneben Rechtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaft. Seit 2002 lehrt er an der Universität München. Seine Interessen gelten der Geschichte und Theorie vormoderner Texte, den Erzählformen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit sowie der Kulturwissenschaft. dpa D Muskeln: Leben nach dem Tod? estimmte Stammzellen des Menschen können dessen Tod um mehrere Wochen überleben: Das geht aus einer wissenschaftlichen Arbeit des Pariser Pasteur-Instituts hervor. Die Forscher wiesen nach, dass Muskelstammzellen ihren Stoffwechsel derart verringern können, dass sie sich noch nach 17 Tagen ohne Sauerstoffzufuhr zu funktionsfähigen Muskelzellen entwickelten. Knochenmarkzellen bleiben nur wenige Tage teilungsfähig. Die Erkenntnisse könnten Auswirkungen auf Zellspenden nach dem Tod haben, glauben die Forscher. dpa B N LEISTUNGSANREIZ Deutschlandstipendienprogramm startet – UKL unterstützt zehn Stipendiaten M it dem nationalen Stipendienprogramm soll die Stipendienkultur an deutschen Hochschulen gestärkt werden – seit diesem Jahr beteiligt sich die Universität Leipzig am Projekt Deutschlandstipendium. Ende Juni unterzeichneten die Vorstände des Universitätsklinikums Leipzig, Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig sowie Ekkehard Zimmer, eine Spendenzusage über zehn Stipendien für insgesamt drei Jahre im Rektoratsgebäude und übergaben diese an Rektorin Prof. Dr. Beate A. Schücking. Spontan unterzeichnete zudem Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig zusätzlich eine ganz persönliche Spendenzusage für ein weiteres Stipendium für zwei Jahre. „Für uns ist das Programm ein weiteres Angebot zur Erhöhung unserer Attraktivität für Studierende, aber auch Förderer insgesamt. Deshalb sehen wir das Deutschlandstipendienprogramm auch als einen Einstieg in den Aufbau eines Fundraisingkonzeptes für die Universität insgesamt“, unterstreicht Rektorin Prof. Dr. Beate Schücking. In diesem Jahr sind an der Universität Leipzig 265 Stipendien förderbar, wenn entsprechend viele Fördergelder von privater oder institutioneller Seite gesammelt werden können. Aktuell laufen zahlreiche Gespräche, über ein Dutzend Spendenzusagen sind bereits eingegangen. Die Spendenzusage durch die Vorstände des Universitätsklinikums Leipzig richtet sich an Medizinstudierende: „Wir wollen gern zeigen, dass es uns wichtig ist, die Kooperation mit der Universität Leipzig auf möglichst vielen Ebenen zu le- Die Vorstände des UKL Prof. Wolfgang E. Fleig, Ekkehard Zimmer (von li.) sowie Rektorin Prof. Beate A. Schücking unterzeichnen die Spendenzusagen für insgesamt zehn Deutschlandstipendien. Prof. Fleig spendete spontan und ganz persönlich zusätzlich ein weiteres Deutschlandstipendium für exzellente Medizinstudierende der Uni Leipzig. Foto: Swen Reichhold ben“, sagte Prof. Dr. Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des UKL, der zudem persönlich ein weiteres Stipendium spendete. „Ein Programm, das zu 100 Prozent den Studierenden zu Gute kommt, unterstützen wir natürlich sehr gern, und beteiligen uns an Deutschlandstipendien für exzellente Studierende der Human- sowie Zahnmedizin“, erklärte auch Vorstand Zimmer. Anlässlich der Unterzeichnung der Spendenzusagen dankte Prof. Dr. Beate A. Schücking den Vorständen des UKL sehr herzlich. Die Stipendiatensuche startet dann im Sommer. Nach einer Ausschreibung der bis dato eingeworbenen Stipendien wird es über ein Online-Bewerbungsportal die Möglichkeit für die Bewerbungen der Studierenden der Universität Leipzig geben. Die Auswahl ergibt ein vom Akademischen Senat der Universität erarbeitetes zweistufiges Verfahren: Zunächst treffen die Fakultäten eine Vorauswahl nach Leistungskriterien; der Stipendienrat fällt schließlich die Entscheidung, in die verstärkt auch persönliche und soziale Aspekte der Bewerber einfließen werden. So sollen beispielsweise stark sozial engagierte Studierende ebenso wie familiär besonders beanspruchte bei sehr guten Leistungen eher in das Förderprogramm aufgenommen werden. Eine Herausforderung seitens des Gesetzgebers (Stipendienprogramm-Gesetz) ist die Aufteilung der Stipendien in zwei Drittel sogenannte zweckgebundene und ein Drittel sogenannte freie Stipendien. Damit soll die Möglichkeit für unternehmerische und persönliche Förderer eröffnet werden, einerseits zielgerichtet Studierende einzelner Studiengänge zu unterstützen sowie andererseits auch ein Drittel Stipendien zu erhalten, die proportional auf bislang nicht bedachte Fakultäten oder Studiengänge verteilt werden. Uni Leipzig N CERN Higgs-Boson-Suche: Neues Teilchen entdeckt A uf der Suche nach dem Higgs-Boson haben Wissenschaftler ein neues Teilchen entdeckt. Das bisher unbekannte Partikel entspreche offenbar dem sogenannten Gottesteilchen Higgs-Boson, teilte das europäische Kernforschungszentrum CERN in Genf mit. Es müssten aber noch weitere Daten gesammelt werden. CERN-Wissenschaftler hatten auf der Suche nach dem Higgs-Boson in den 30 Jahre gesucht: Der Zerfall eines fiktiven vergangenen Monaten eine Higgs-Boson-Teilchens. Foto: dpa Reihe von Experimenten mit dem weltgrößten Teilchenbeschleuniger LHC vorgenommen. „Wir haben einen Meilenstein in unserem Verständnis von der Natur erreicht“, sagte CERN-Generaldirektor Rolf Heuer. Der CERNPhysiker Yves Sirois sagte der Nachrichtenagentur AFP: „Es könnte das HiggsBoson sein, das wir gefunden haben, was ein Licht darauf werfen würde, wie gleich zu Beginn des Universums Materie entstehen konnte.“ Namensgeber Peter Higgs, der 1964 entscheidende Grundlagenarbeit zu dem Partikel veröffentlicht hatte, zeigte sich begeistert. „Ich habe nie erwartet, dass das noch zu meinen Lebzeiten passiert. Ich sollte meine Familie bitten, eine Flasche Champagner kaltzustellen“, äußerte sich der zurückhaltende britische Physiker in einer Stellungnahme der Universität von Edinburgh. Mit dem sogenannten Higgs-Mechanismus wird im Standardmodell der Elementarteilchen-Physik erklärt, wie die Teilchen – also die Grundbausteine der Materie – ihre Masse erhalten. Die Suche nach dem Higgs-Teilchen gehört zu den zentralen Aufgaben des LHC-Teilchenbeschleunigers an der französischschweizerischen Grenze. Mehr als hundert Meter unter der Erde lassen die CERN-Wissenschaftler dazu in dem 27 Kilometer langen Ringtunnel Protonen mit nahezu Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen. AFP POLITIK I WIRTSCHAFT 11 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N URHEBERRECHT EU-Parlament kippt Acta – Netzaktivisten jubeln N der einen und legalen Generika auf der anderen Seite ist problematisch“, betonte das international tätige Netzwerk. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) bedauerte hingegen das Scheitern. Piraterie schade deutschen Unternehmen – Acta „wäre ein wichtiger erster Schritt gewesen“, um einen internationalen Rechtsrahmen für den Schutz geistigen Eigentums zu schaffen. ach monatelangen heftigen Protesten hat das EU-Parlament das Urheberrechtsabkommen Acta mit großer Mehrheit abgelehnt. Nur 39 Abgeordnete stimmten am 4. Juli in Straßburg für das internationale Vertragswerk. 478 waren dagegen und 165, in erster Linie Christdemokraten, enthielten sich der Stimme. Damit kann das Abkommen in der EU nicht in Kraft treten. Deutschland hatte bereits im Februar beschlossen, dem Vertrag die Unterschrift zu versagen und den Entscheidungsprozess der EU abzuwarten. Christdemokraten im Europaparlament hatten bis zuletzt vergeblich versucht, die Abstimmung zu verschieben, um das Vertragswerk doch noch zu retten. Die EU-Kommission hat bereits klargestellt, dass es kein Neuabkommen geben werde. Sie will jetzt das Gutachten des Europäischen Gerichtshofes in Luxemburg (EuGH) abwarten, und dann die Lage prüfen. Für das Urheberrecht in Deutschland ändert sich dadurch nichts. Die meisten ActaRegeln gelten schon. International, aber ohne die EU, kann Acta in Kraft treten, doch Kritiker bemängeln grundsätzlich den Wert eines Abkommens, das Produktpiraterie bekämpfen soll, bei dem Staaten wie Indien und China jedoch nicht mitmachen. Acta wurde 2010 von der EU, den USA und weiteren Staaten vereinbart, darunter Freude bei der Grünen-Fraktion im Straßburger Parlament – nach der Ablehnung von ACTA halten die Deputierten Schilder in die Höhe: „Hallo Demokratie, tschüss ACTA“. Foto: dpa Australien, Kanada, Japan, Südkorea und die Schweiz. Das Scheitern von Acta stieß auf gemischte Reaktionen. Vertreter von SPD, FDP, Grünen, Linken und Piraten begrüßten die Entscheidung. Der Vertrag sei auf „völlig intransparente Weise zustande gekommen“, erklärte SPD-Chef Sigmar Gabriel. Im schlimmsten Fall hätte der Vertrag zu einer „erheblichen Beschränkung der Freiheit im Netz“ führen können. Die Reaktionen in der Uni- on fielen unterschiedlich aus. „Es konnte keiner erklären, was eigentlich der Nutzen von Acta ist“, kritisierte der Netzpolitiker Thomas Jarzombek. Dagegen bedauerte der außenhandelspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Daniel Caspary (CDU), die Entscheidung. Statt Acta komplett abzulehnen, hätte man die Stellungnahme des EuGH abwarten sollen. Der Netzaktivist Markus Beckedahl sagte unmittelbar nach der Abstimmung, es habe sich gezeigt, dass es eine „europäische Öffentlichkeit für digitale Grundrechte“ gebe, die zu einem Machtfaktor in Brüssel und Straßburg geworden sei. Im Internet-Dienst Twitter, wo die Kampagne gegen Acta ihren Ausgang nahm, wurde die Entscheidung vielfach bejubelt. Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen begrüßte das Acta-Ende. „Besonders die fehlende Unterscheidung im Vertragstext zwischen gefälschten Medikamenten auf Das „Anti-Counterfeiting Trade Agreement“ sollte den Kampf gegen Produkt- und Markenpiraterie verbessern und Urheberrechte im Internet besser schützen. Selten war ein EUVertrag so umstritten: Zehntausende sind aus Protest Anfang des Jahres auf die Straße gegangen. Kritiker fürchten um die Freiheit im Internet und warnten vor Einschränkungen der Bürger- und Verbraucherrechte. Befürworter warnten, dass ohne Schutz des geistigen Eigentums der wirtschaftliche Schaden durch Produkt- und Markenpiraterie große Ausmaße annehmen würde. Es ist nicht das erste Mal, dass das EU-Parlament seit der Erweiterung seiner Rechte durch den Vertrag von Lissabon ein internationales Abkommen kippt. Die Parlamentarier lehnten 2010 das Swift-Abkommen über die Weitergabe von Bankendaten an die USA ab, wegen Bedenken beim Datenschutz. Mit Nachbesserungen wurde das Abkommen einige Monate später akzeptiert. Petra Klingbeil N DROGERIEMÄRKTE Kampf um Schlecker-Kunden – Discounter setzen den Rotstift an N ach dem Schlecker-Aus kämpfen Drogerieketten, Supermärkte und Discounter um die Kunden. Aldi Süd hat nach Angaben von Branchenbeobachtern bei rund 20 Drogerieartikeln Preise gesenkt. Darunter seien Sonnenmilch und einige Waschmittel, sagte Discountexperte Matthias Queck vom Handelsinformationsdienst Planet Retail. Mit den Reduzierungen, die teilweise nur wenige Cent ausmachten, orientiere sich Aldi Süd am neuen Marktführer dm. „Alle wollen vom Schlecker-Aus profitieren. Dazu gehören auch die Discounter“, erläuterte Queck. Der Supermarktriese Rewe habe bereits vor einiger Zeit die Preise bei einigen Drogerieartikeln gesenkt. Neben Aldi Süd setzen auch andere Discounter den Rotstift an: Norma gab Preissenkungen bei einer Reihe von Drogeriewaren bekannt. Bei der Edeka-Tochter Netto MarkenDiscount seien ab Donnerstag über 20 Kosmetikprodukte sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel reduziert, sagte eine Sprecherin. Der Aldi-Rivale Lidl wechselt ebenfalls Preisschilder aus: „Wir senken auch“, sagte eine Sprecherin von Lidl ohne nähere Angaben zur Anzahl der Produkte. „Der Kampf um die SchleckerKunden tobt schon länger und wird auch mit harten Preisbandagen geführt“, sagte der GfKExperte Wolfgang Adlwarth. Der Marktforscher schätzt, dass nur etwa 40 Prozent der ehemaligen Schlecker-Umsätze zu anderen Drogerieketten wan- des harten Preiskampfes um nach dem dern werden. Ein etwa gleich- Drogerieartikel großes Stück könnten sich Schlecker-Aus war von Branerwartet insgesamt Supermärkte, SB- chenbeobachtern Warenhäuser, Fachgeschäfte worden. „Wenn in einem Autowie Parfümerien sowie rennen der langsamste Wagen Apotheken von dem zu vertei- ausfällt, werden die beiden lenden Umsatzkuchen ab- Schnellsten ihr Tempo nicht schneiden. In Richtung der Discounter würden sich wahrscheinlich etwa 20 Prozent des ehemaligen Schlecker-Umsatzes verschieben. Viele Lebensmittelhändler hofften auf steigende Drogeriewaren-Umsätze. Zu vermieten: Filiale der Drogeriekette SchleDie Fortsetzung cker, hier in Stralsund. Foto: dpa verringern“, sagte Thomas Roeb, Professor für Handelsbetriebslehre an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Anfang Juni. Das gelte nicht nur für den Preiskampf. Die Marktführer dm und Rossmann würden auch ihre Expansion unverändert fortsetzen. Schlecker bestimme schon lange nicht mehr das Tempo in der Drogeriemarkt- Branche, deren Jahresumsatz knapp 13 Milliarden Euro (2010) betrage. Von den Discountern Aldi Süd und Aldi Nord war am Mittwoch keine Stellungnahme zum Thema Preissenkungen bei Drogeriewaren zu bekommen. Beide Schwesterunternehmen wollen ihr Drogeriesortiment mit einer Regalbeleuchtung stärker in den Blickpunkt der Kunden rücken. dpa 12 KULTUR Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Malier fordern Befreiung von Welterbestätten it einem Sitzstreik in der Hauptstadt Bamako haben rund 2000 Malier vorwiegend aus dem Norden gegen die Machtergreifung bewaffneter Islamisten in ihrer Heimatregion protestiert. Die Einwohner des Nordens, darunter auch viele Tuareg-Nomaden, lehnten die Abspaltung des Gebiets ab, sagte der Tuareg-Abgeordnete Nock Ag Attia. Ein Vertreter der nordmalischen Jugendbewegung forderte Waffen, um seine Heimat „befreien“ zu können. Nach einem Militärputsch in dem westafrikanischen Staat vor mehr als drei Monaten hatten die zunächst verbündeten Islamisten und Tuareg-Rebellen den Norden Malis unter ihre Kontrolle gebracht. Die Allianz zwischen ihnen zerbrach jedoch, inzwischen haben radikalislamische Gruppen wie etwa Ansar Dine und der Al-Kaida-Zweig (AQMI) das Sagen in dem riesigen Gebiet. Sie wollen der Region ihre kompromisslose Form des Islamismus aufzwingen. Für weltweite Empörung sorgte in den vergangenen Tagen ihr Zerstörungsfeldzug in den Kulturstätten der Wüstenstadt Timbuktu. AFP M Gefährdete Kulturstätten er Deutsche Kulturrat führt künftig eine „Rote Liste“ bedrohter Kultureinrichtungen in Deutschland. Analog zu der Roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten sollen in jeder Ausgabe der vom Kulturrat herausgegeben Zeitschrift Politik & Kultur gefährdete oder bereits geschlossene Kulturinstutionen, -vereine und -programme vorgestellt werden, kündigte Geschäftsführer Olaf Zimmermann in Berlin an. Aktuell stehen vier Einrichtungen auf der „Roten Liste“: die Theaterburg Roßlau in Sachsen-Anhalt, das Archiv der Jugendkulturen in Berlin, die Nordwestdeutsche Philharmonie Herford und das Kino „Streit’s“ in Hamburg. Während die Einrichtungen in der Hansestadt und im nordrheinwestfälischen Herford akut von der Schließung bedroht sind, gilt das Archiv der Jugendkulturen als europaweit einmalige Einrichtung bisher nur als gefährdet, weil es keine Regelförderung erhält. Für die Theaterburg Roßlau kommt dagegen in diesem Jahr jede Hilfe zu spät. Das Projekt musste schließen, nachdem das Land die Förderung kurzfristig gestrichen hat. epd D N VOGTLAND Tizian oder nicht? T izian oder nicht: Seit April ist das „Bildnis der Erzherzogin Katharina von Österreich“ auf Schloss Voigtsberg in Oelsnitz (Sachsen) zu sehen. Die Stadt wirbt offensiv mit dem „echten“ Tizian um Touristen. Experten sind allerdings vorsichtig mit einer Einordnung. Der Dresdner Kunsthistoriker Harald Marx würde es nicht wagen, das von einem saarländischen Unternehmer und Kunstsammler geschenkte Werk dem italienischen Renaissance-Maler persönlich zuzuschreiben, wie er dem Kunstmagazin „Art“ sagte. „Solange nichts dagegen spricht und man mich mit Argumenten überzeugt, ist unser Tizian für mich ein echter Tizian“, sagte hingegen Oberbürgermeister Mario Horn (CDU). nun an einen Tisch bekommen, um weitere Schritte zu besprechen. „Ich sehe aber überhaupt keinen Zeitdruck“, fügte der Rathauschef hinzu. April. Nachdem das Bild jahrelang in seinem Wohnhaus hing, können es nun auch Besucher betrachten. Den Wert des Gemäldes, das um 1548/49 ent- Euro versteigert worden. Zuletzt hatte die britische Nationalgalerie Tizians „Diana und Callisto“ für umgerechnet 54 Millionen Euro erworben. „Für mich war das gespendete Gemälde immer ein echter Tizian“, sagte Meiser der Chemnitzer „Morgenpost“, als diese ihn auf die verhaltene Reaktion von Marx ansprach. Man müsse wissen, dass Tizian eine sehr große Werkstatt führte und dass an einem Werk nicht nur der Meister selbst arbeitete, sondern auch seine besten Schüler. Laut „Art“ wurde das Porträt bei Sotheby’s im Konvolut versteigert und 1885 als Arbeit von TizianSchüler Paris Bordone geführt. Oberbürgermeister Horn will sich nun um Aufklärung bemühen. Ex-GaleMarx empfahl nach der Oelsnitz will an seiner Tizian-Werbung festhalten, obwohl erste Zweifel an der Echt- riechef Marx hat vorgeVisite bei „Erzherzogin heit am Bild der Erzherzogin Katharina von Österreich aufgetaucht sind. Fotos: dpa schlagen, Röntgenbilder Katharina“ in „Art“ eine zeitgleicher Werke Tizians wissenschaftliche Prüfung. Echt Die Stadt geht bisher davon standen sein soll, hält man ge- zu untersuchen, „um Ähnlichoder nicht, das sei eine Frage aus, mit der Schenkung von heim, wie es hieß, aus keiten der Zeichnung zu erkenfür Tizian-Spezialisten, sagte Ehrenbürger Meiser einen Mil- Sicherheitsgründen. nen“. Das könnte Oelsnitz am der frühere Direktor der lionenschatz zu besitzen. Der Ende aber ein millionenschweDresdner Gemäldegalerie Alte hat das Katharina- Porträt nach Tiziano Vecellio (ca. 1490-1576) res Zugpferd in Sachen Kunst Meister der dpa. Aber selbst eigenen Angaben in den 60er gilt als einer der bedeutendsten kosten. Marx sieht das anders: nach mehreren fundierten Ex- Jahren beim Auktionshaus Sot- Vertreter der venezianischen „Nicht jedes gute Bild muss von pertisen gebe es über Zuschrei- heby’s ersteigert. Wie viel er Hochrenaissance. Seine „Ma- Tizian sein. Es ist ein sehr bungen von Kunstwerken im- damals hinblätterte, weiß er donna mit dem Kind und den schönes Bild, das auf jeden Fall mer wieder Diskussionen. nicht mehr. „Das ist schon so Heiligen Lukas und Katharina“ einen Besuch in Oelsnitz lohnt.“ Stadtoberhaupt Horn will Marx lange her; wir haben so viele war 2011 in New York für umTino Moritz, und Mäzen Edmund Meiser Gemälde gekauft“, sagte er im gerechnet rund 12 Millionen Simona Block N HAMBURG Entscheidung zur Elbphilharmonie vertagt D ie mit Spannung erwartete Entscheidung im Streit um die Hamburger Elbphilharmonie ist überraschend vertagt worden. „Wir sind noch in Gesprächen und werden uns später dazu äußern“, sagte der Sprecher der Hamburger Kulturbehörde, Enno Isermann. Auch Hochtief erklärte: „Hochtief befindet sich zurzeit in Gesprächen mit den Projektbeteiligten der Elbphilharmonie, um eine Lösung für die offenen Fragen zu finden. In dieser Situation können wir uns leider nicht zum Stand des Verfahrens oder zu Inhalten äußern und bitten um Ihr Verständnis. Wir werden morgen eine Pressemeldung zu diesem Thema verschicken.“ Anfang Juli war ein zweites Ultimatum der Stadt zum Weiterbau des spektakulären Konzerthauses im Hafen ausgelaufen. Die Stadt hatte mit der Kündigung „aller Verträge“ gedroht, sollte sich der Baukonzern nicht bereiterklären, die Arbeiten an dem Dach des Konzertsaals wieder aufzunehmen. Ein erstes Ultimatum war am 31. Mai ergebnislos verstrichen. Die Arbeiten auf der Baustelle ruhen bereits seit acht Monaten, weil sich die Stadt und Hochtief über die Sicherheit der Dachkonstruktion streiten. Hamburgs Kultursenatorin Barbara Kisseler (parteilos) fordert von Hochtief eine bedingungslose Zusage, das Saaldach zu Ende zu bauen. Außerdem müsse das Schiedsgerichtsverfahren, dem Hochtief zu einem früheren Zeitpunkt bereits zugestimmt hätte, endlich auf den Weg gebracht werden. Es soll sämtliche Rechtsstreitigkeiten um Mehrkosten und Bauzeitverlängerungen klären. Im Streit um die Ausführungspla- nung der gesamten Haustechnik hat die Stadt Hochtief zwei Varianten vorgeschlagen: entweder übernimmt die Stadt diese Arbeiten allein oder Hochtief zusammen mit den Architekten Herzog & de Meuron. Der Ärger um die Hamburger Elbphilharmonie geht weiter. Außerdem soll ein endgültiger Zeitplan vorgelegt werden. Sollte Hochtief diese Forderungen nicht erfüllen, will die Stadt das Konzerthaus alleine weiterbauen. „Dann bauen wir weiter. Dafür gibt es die städtische Rege. Außerdem würden wir mit anderen Bauunternehmen weiterarbeiten, da ist Hochtief ja zum Glück nicht das einzige Unternehmen“, sagte Kisseler der dpa. Seit Jahren streiten sich die Stadt und Hochtief um das spektakuläre Bauwerk. Zunächst sollte das Konzerthaus 77 Millionen Euro kosten und 2010 fertig sein. Mittlerweile liegen die Kosten für den Steuerzahler bei mindestens 323 Millionen Euro. Die Opposition rechnet mit weiteren Mehrkosten in Höhe von 100 Millionen Euro. Die Eröffnung ist zurzeit für 2015 geplant. dpa UNTERHALTUNG 13 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N HERAUSFORDERUNG Milliardär Branson surft über Ärmelkanal N achdem er mit einem Kiteboard über den Ärmelkanal gesurft ist, hat der britische Milliardär Richard Branson Ärger mit der französischen Polizei bekommen. Kurz nach der Überquerung hätten Ordnungshüter ihn festnehmen wollen, teilte der 61-Jährige auf dem Nachrichtenkanal Twitter mit. „Als die Polizei uns belehrte, die Aktion sei illegal, sagte ich, dass ich gedacht hätte, dass jeder im Meer schwimmen könn- te. (...) Glücklicherweise hatten sie Sinn für Humor und ließen uns mit einer Verwarnung ziehen“, schrieb der Abenteurer in seinem Blog. Der Gründer der Fluglinie Virgin Atlantic war am 1. Juli von der britischen Küste bei Kent aufgebrochen und an einem Strand zwischen Wimereux und Boulogne-sur-Mer an Land gegangen. Der Unternehmer benötigte nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA für die 48 Ki- lometer lange Strecke drei Stunden und 45 Minuten. Beim Kitesurfen wird der Sportler auf einem Surfbrett von einem Lenkdrachen oder Windschirm über das Wasser gezogen. Branson war allerdings mehr als eine Stunde langsamer als sein Sohn, der bereits einen Tag zuvor nach Angaben von Richard Bransons Blog mit einer Zeit von zwei Stunden und 18 Minuten eine neue Bestmarke über die Unter dem Kite-Schirm: Der britische Unternehmer und AbenStrecke aufgestellt hatte. dpa teurer Richard Branson (61) querte der Ärmelkanal. Foto: AFP N MODEWOCHE BERLIN Geld oder Glamour S eit Anfang Juli rollt mit der Fashion Week erneut der Modezirkus über die Hauptstadt hinweg und Berlin wird wieder zum Treffpunkt der internationalen Szene. Wer an den übrigen Tagen des Jahres hier die Branche sucht, muss oft den Weg durch abgewetzte Hinterhöfe nehmen. Zum Beispiel zur internationalen Modeschule Esmod. sind es sogar 24 000 Erwerbstätige. Berlin fördert die Branche jährlich mit gut einer Million Euro. Traditionell wird in Deutschland vor allem in Düsseldorf und München Geld mit Mode verdient. Mühlhans ist trotzdem optimistisch: „In vielen Berlin – ein gigantischer Catwalk. Das hat vor zehn Jahren als einer der ersten Karl-Heinz Müller verstanden, der die Streetwear-Messe Bread & Butter von Köln nach Berlin brachte. Nach einem kurzen Zwischenspiel in Barcelona auch sofort weg, wenn er zu dem Schluss kommt, dass Tempelhof nicht mehr gut für die Messe ist.“ Metz will dies nicht als Kritik verstanden wissen. Die Branche ticke einfach ganz anders. „Es geht immer um Geschwindigkeit und Veränderung, alles muss sich möglichst schnell drehen.“ Der Bau liegt versteckt hinter einer Kreuzberger Turnhalle, die bessere Zeiten gesehen hat. Shabby Chic: Die Hauptstadt setzt auch in punkto Mode auf den Charme des leicht Chaotischen. „Berlin wird Mailand, Paris oder London nie den Rang ablaufen“, sagt Esmod-Direktor Klaus Metz. „Das sind gewachsene Strukturen, die putzt man nicht einfach weg.“ Doch wächst auch etwas in Berlin – einer quasi industriefreien Zone? Oder dient die Stadt nur zweimal im Jahr während der Modewochen als Durchlauferhitzer in Sachen Glitz und Blitz? Mit satten Einnahmen zwar, die zwischen 80 und 100 Millionen Euro liegen. Und bis zu 250 000 Fachbesuchern in vier Tagen. Doch ohne echtes Fundament. Im rot-schwarz regierten Berliner Senat sieht man dies anders: „Wir setzen auf organisches Wachstum der Berlin Fashion Week, weitere Verdichtung der Wertschöpfungskette im Modebereich, nachhaltige Unterstützung der talentierten Modelabels und die Stärkung der modespezifischen Dienstleister- und Produktinfrastruktur“, sagt Tanja Mühlhans, Referentin für Creative Industries im Senat. Aktuell gibt es in der Hauptstadt 3700 Unternehmen in der Branche mit 11 550 sozialversicherungspflichtigen Jobs. Mit den Freiberuflern Hoch hinaus wollen auch die Designer von Barre Noire: Ihre Models präsentieren die Kreationen der Marke auf der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin. Foto: dpa Aspekten hat Berlin Düsseldorf als Modestadt längst überholt – als Messestadt, bezogen auf die Medienwirksamkeit oder die Dichte an Designtalenten.“ Berlin taugt vor allem als Kulisse. Hier gibt es keine Labels mit Milliardenumsätzen wie Hugo Boss mit Sitz in Metzingen oder Escada aus München. Doch hier steht die natürliche Bühne: taucht Müller nun zweimal im Jahr den stillgelegen Flughafen Tempelhof in Blau: Der 54-Jährige mit sicherem Händchen für Erfolg ist der Mann fürs Denim; auf der internationalen Leitmesse Bread & Butter sind die Jeanstrends der Zukunft zu sehen. „In seinen Adern fließt blaues Blut“, sagt Klaus Metz, um ganz unromantisch hinzuzufügen: „Müller ist allerdings Und dennoch benötigen Neulinge einen langen Atem. „Man braucht Biss und darf bei 18-Stunden-Tagen nicht gleich heulen“, fasst Metz das Anforderungsprofil zusammen. Gute Nerven also – und ein dickes Konto. Wer nicht drei Jahre durchhalten kann, hat praktisch verloren. Bevor auch nur ein Teil auf einer Kleiderstange im Laden hängt, muss der Designer eine Menge Geld in die Hand nehmen. Wenn jemand nicht mindestens 150 000 Euro auf der hohen Kante hat, können wir nicht ernsthaft raten, sich selbstständig zu machen, sagt der Esmod-Direktor. Einige Absolventen der Schule haben diesen Sprung geschafft, wie etwa das über Berlin hinaus bekannte Label Kaviar Gauche. Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl zeigen ihre Kollektionen regelmäßig auf dem Catwalk im Modezelt der Fashion Week. Kaviar Gauche hat einen Flagshipstore in BerlinMitte und mit extravaganten, aber bezahlbaren Brautkleidern eine Marktlücke gefunden, die sich auszahlt. Doch längst nicht alle Designer können von ihrer Arbeit leben. Bei einer Umfrage des Senats erklärten 42 Prozent, dass ihr Einkommen nicht ausreiche. Dennoch sieht nicht nur Tanja Mühlhans, sondern auch Klaus Metz eine „zunehmende Professionalisierung“. Tatsächlich bietet Berlin inzwischen eine gute Infrastruktur an Stylisten, Fotografen und PR-Agenturen. Wie zum Beispiel Blackbird/Berlin, die ihren Sitz ebenfalls in einem typischen Kreuzberger Hinterhof haben – nur einen Steinwurf von Esmod entfernt. „Wir sind noch unterm Radar“, sagt Nina Südkamp. Dies könnte sich schon bald ändern, denn die Agentur vertritt mit Blame ein junges Label, dem in der Branche durchschlagender Erfolg prophezeit wird. Bevor es so weit ist mit dem nächsten dicken Ding aus Berlin, hält Südkamp ganz pragmatisch fest: „Für die Miete ist es auch ganz gut, Kunden zu haben, die nicht in der Modebranche sind.“ Maja Heinrich 14 REISE Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N KUBA Karibik fühlen: Salsa tanzen auf der Karibikinsel Marcel ist ein Macho. Die Frau packt er am Handgelenk - wenn auch sanft. Die andere Hand legt er auf ihr Schulterblatt, und los. Kurz-kurz-lang. Kurz-kurzlang. Dann hört er wieder auf zu tanzen. Schaut sie an und sagt in schlechtem Englisch: „Ich lenke die Frau. Und du bist die Frau. Verstanden?“ Gut, dann weiter. Wer auf Kuba Salsa lernen will, muss Regeln befolgen. Die erste: Der Mann führt. Die zweite: „Salsa ist kein unanständiger Tanz“, sagt Obertanzlehrer Tito am ersten Unterrichtstag. Es ist zwar ein erotischer Paartanz, aber mehr als die Hände, die Arme und die Rückenpartie um die Schulterblätter der Frau werden nicht angefasst. Sie legt ihre Hand am Oberarm des Partners ab. Und drittens: Es ist ein fröhlicher Tanz, also sei ausgelassen. Salsa spiegelt auf Kuba die fröhliche Seite eines harten Alltags mit vielen Entbehrungen durch die sozialistische Mangelwirtschaft wider. Die Musik ist Ventil, heißt es auf der Insel. „Und der Tanz ist ein Ausdruck der Gesellschaft“, sagt Gioaccina Cinquegrani vom kubanischen Fremdenverkehrsamt. Und so verwundert es nicht, dass eigentlich immer irgendwer wo tanzt. Abends, an den Wochenenden, in Havanna, Trinidad oder Santiago de Cuba sieht man sie: Die Kubaner zieht es einfach auf die Straße. Jemand reicht eine Rumflasche herum, einer dreht eine Box auf oder trommelt etwas, und dann tanzt schon das erste Paar. In Havanna ruft Tanzlehrer Tito die Touristen zum „Shake shake“ auf. Übungen für den Hüftschwung und die Schultern, die getrennt bewegt werden. „Die Europäer können das einfach nicht, und sie sind steif“, sagt er und grinst schadenfroh zu einem hilflosen Schulterzucken. Versuchen sie ein Körperteil zu schwingen oder zu schütteln, rüttele der Rest auch gleich mit, erläutert er. Wer schon einmal auf Kuba war, kennt es: Die Kubaner zieht es einfach auf die Straße – ein bisschen spontane Musik und schon tanzt das erste Paar. Hier übertreibt die Touristikwerbung tatsächlich einmal nicht. Foto: dpa Grinsen von Tito für seine hüftsteifen Schüler pfeift er die Lehrer herbei. Gruppenunterricht gibt es hier nicht, jeder Schüler hat einen eigenen Lehrer, lernt im eigenen Tempo und auch andere Schritte als seine Mitschüler. Hier tanzt ein bunt zusammengewürfeltes Grüppchen Fremder: Sie haben den Tanzkurs als Baustein eines Reisepaketes gebucht. Danach geht es nach Varadero in das All-inklusive-Hotel zum Strandurlaub. Abends folgt mit den Tanzlehrern der Praxistest. Dafür muss man ihnen nur den Eintritt zu einer Veranstaltung und die Drinks zahlen, sagt Tito. Das aber sind reine Events für Touristen, meist in Hotels oder in Clubs, vor denen die zahlungskräftigen Europäer an den Kubanern in der Schlange vorbeigewunken werden. Ins echte kubanische Nachtleben nimmt Tito die Touristen nicht mit. Wenn Kubaner ausgehen, gehen sie auch selten in Clubs, sagt er. Ihnen reiche das billigere Flanieren auf irgendeinem Dorfplatz, oder in Havanna entlang der Strandpromenade Malecón – und von irgendwoher schallt immer Musik, und an irgendei- ner Straßenecke tanzt auch immer jemand. Dutzend von ihnen mit Namen und Sprüchen verewigt. So eine Ecke ist auch die Kreuzung Heredia, Padre Pico in Santiago de Cuba. Hier tönt jeden Abend bis in die Nacht hinein, aber auch schon mal am Tage aus einem der Häuser fröhliche Musik. Am frühen Vormittag schmettert es oft aus der Nummer 303 dagegen an. Rafael Santisteban gibt eine Tanzstunde auf der Dachterrasse. Oft sind es Touristenpärchen, die auch gleich das einzige Gästezimmer in dem eingeschossigen Privathaus bewohnen. Auf einer Hauswand hat sich ein gutes Die Urlauber sind glücklich - sie können abends in einer der Bars und Musikhäuser ein paar Schritte mittanzen. Schnell wird in den engen Räumen zwischen den Tischen und Stühlen jeder Quadratzentimeter Platz für einen Tanz genutzt. Dicht an dicht stehen die Menschen mehr, als dass sie tanzen könnten. Aber es reicht für den Grundschritt: Kurz-kurz-lang und die Hüften schwingen, die Schultern wackeln. Da können auch die Touristen nach zwei Unterrichtsstunden mithalten. Simone Andrea Mayer Tito rinnt schon nach wenigen Unterrichtsminuten der Schweiß über die Stirn, die Deutschen sind bereits nass geschwitzt. Draußen prasselt ein kurzer warmer Schauer, der schwarze Ventilator unter der fünf Meter hohen Decke bringt kaum eine Brise durch den Tanzsaal mit bröckelndem Putz und holzwurmzerfressenen Tischen. Hier ist nichts auf die zahlungskräftigen, bequemen Touristen ausgelegt, die hier alle paar Wochen mal für ein paar Tage auftauchen. Nach einem ermunternden Musik als Ventil: Der kubanische All- So typisch wie moderne Autos auf der Insel: In den teuren Touristenlokalen treffen die Reisentag ist hart, Ablenkung willkommen. den nur beim Personal auf die Einheimischen. Foto: dpa FRESH – DIE JUNGE SEITE 15 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N NEBENVERDIENST Das erste selbst verdiente Geld: Regeln für Ferienjobber I n Deutschland ist Schülerarbeit gesetzlich geregelt, um Kinder und Jugendliche vor Schaden an Leib und Seele zu bewahren. Aber gerade das erste selbst verdiente Geld ist etwas ganz Besonderes. Nicht nur, weil plötzlich unerfüllbar scheinende Wünsche realisiert werden können, sondern auch, weil die Zeit des Arbeitens zumeist mit wertvollen sozialen Erfahrungen verbunden ist. Daher sind Ferienjobs für Schüler zulässig, solange einige Regeln eingehalten werden. Das erste eigene Geld darf bereits mit 13 Jahren verdient werden, jedoch nur mit Genehmigung der Eltern und mit leichten Arbeiten wie Babysitten, Einkäufe erledigen, Zeitungen austragen oder Nachhilfeunterricht erteilen. Die maximale Arbeitszeit darf nicht mehr als zwei Stunden – in landwirtschaftlichen Familienbetrieben nicht mehr als drei Stunden – betragen täglich an fünf Werktagen pro Woche außer Samstags zwischen 8 und 18 Uhr. Außerdem darf nicht vor oder während des Schulunterrichts gearbeitet werden. Einen Ferienjob dürfen sich Schüler, die der Vollzeitschulpflicht unterliegen, erst suchen, sobald sie 15 Jahre alt und somit Jugendliche im Sinne des Jugendarbeitsschutzgesetzes sind. Aber auch dieser Job unterliegt gesetzlichen Grenzen: So dürfen maximal vier Wochen pro Kalenderjahr während der Schulferien Vollzeit gearbeitet werden. Das sind 20 Ferienjob-Tage. Die maximale Wochenarbeitszeit beträgt 40 Stunden und die tägliche Arbeitszeit darf acht Stunden – Pausen ausgenommen – nicht überschreiten. Der Ferienjob darf grundsätzlich nur zwischen 6 Uhr morgens und 20 Uhr abends ausgeführt werden. Die vorgeschriebenen Ruhepausen bei einer täglichen Arbeitszeit von 4 bis 6 Stunden betragen 30 Minuten. Bei mehr als sechs Stunden muss eine Pause von einer Stunde gewährt werden. Länger als vier Stunden hintereinander dürfen Jugendliche nicht ohne Ruhepause beschäftigt werden. Samstags sowie an Sonn- und Feiertagen ist der Ferienjob tabu, eine Ausnahme besteht jedoch beispielsweise in Krankenhäusern, Gaststätten und in der Landwirtschaft. Um Jugendliche vor physischen und psychischen Gefahren zu schützen, schreibt das Jugendarbeitsschutzgesetz weitere Einschränkungen vor. Verboten sind demnach beispielsweise ist eine Steuer-Identifikationsnummer zwingend erforderlich, denn es müssen Steuern abgeführt werden. Auf den Kindergeldanspruch der Eltern wirken sich Einkünfte des Kindes – egal wie hoch – seit dem 1. Januar 2012 laut ARAG-Experten nicht mehr aus. Das Austragen von Zeitungen ist ein beliebter Ferienjob. Einige Regeln sind beim Gelderwerb für Schüler zu beachten. Foto: dpa das Arbeiten an gefährlichen Maschinen, wie Säge-, Fräs-, Hack-, Spalt-, Hobelmaschinen sowie Pressen. Des weiteren sind Akkordarbeit und gesteigertes Arbeitstempo sowie Jobs, die mit starker Hitze, Kälte und Nässe einhergehen nicht zulässig. Arbeiten unter gesundheitsschädlichen Einwirkungen wie Lärm, Strahlen und Erschütterungen, oder solche, bei denen die Jugendlichen mit giftigen, ätzenden und reizenden Stoffen in Berührung kom- men könnten, sind ebenfalls untersagt. Verstößt ein Arbeitgeber gegen diese Gesetzesvorgaben, muss er tief in die Tasche greifen – bis zu 15 000 Euro Geldbuße sind möglich. Missachtungen werden in schweren Fällen sogar als Straftaten geahndet. Jugendliche dürfen bis 8 004 Euro im Jahr steuerfrei verdienen. Geht das Entgelt für den Ferienjob (und eventuelle andere Einkünfte) darüber hinaus, N MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS N AM RANDE Cro Black Gold Civilization 5 Daemon C nfang der 30er Jahre, Jahre vor dem großen Öl-Boom in Arabien. Die beiden verfeindeten Stammesfürsten Nessib, Emir von Hobeika (Antonio Banderas), und Amar, Sultan von Salmaah (Mark Strong), schließen einen Waffenstillstand. Als Sicherheitspuffer zwischen ihren beiden Territorien soll der sogenannte Gelbe Gürtel dienen, eine Zone, auf die keiner von beiden je Anspruch erheben darf. Um das Abkommen zu besiegeln, übernimmt Nessib die Obhut für Amars Söhne Saleeh und Auda. Jahre lang herrscht Frieden – bis eines Tages genau in diesem Niemandsland große Ölvorkommen entdeckt werden... A C E ro kam aus dem Nichts und sorgt seit dem für Aufregung. Anfang April chartete seine Single „Easy“ auf Platz 2 der deutschen Singlecharts und das, obwohl der Song zuvor bereits 16 Wochen lang als free download erhältlich war. Kein Magazin, das nicht über Cro berichtet, kein Fernsehsender, der ihn nicht ins Studio begleiten will, kein Radiosender, auf dem nicht „Easy“ läuft. Kein Konzert von ihm, das nicht ausverkauft ist. Und niemand, der nicht gespannt auf das Debütalbum wartet. Raop ist nun draußen und der geneigte Fan kann sich selbst eine Meinung bilden. Unfallversichert sind die fleißigen Ferienjobber über den Arbeitgeber. Der Versicherungsschutz ist dabei unabhängig von der Dauer des Arbeitsverhältnisses oder der Höhe des Entgelts. Unbezahlte Praktika sind ebenso versichert wie Ferien-Mini-Jobs. Auch Hin- und Rückweg zur Arbeit sind versichert. Die gesetzliche Unfallversicherung übernimmt bei einem Arbeits- oder Wegeunfall die Heilbehandlung, die Rehabilitation sowie Lohnersatzleistungen. Daher müssen bei einem Arztbesuch weder die Krankenversicherungskarte vorgelegt noch zehn Euro Praxisgebühr gezahlt werden. Sozialversicherungsabgaben entfallen, wenn nicht länger als zwei Monate beziehungsweise 50 Tage im Jahr gearbeitet wird oder der Verdienst unter der MinijobGrenze von 400 Euro bleibt. Zudem haben Schüler das Recht auf Entgeltfortzahlung, wenn sie während des Jobs krank werden. wid ivilization V: Gods & Kings ist ein massives Erweiterungspaket mit neuen Szenarios, Strategien und der Rückkehr von Religion und Spionage. Die umfangreiche Erweiterung umfasst das gesamte Zeitspektrum von der Gründung des ersten Pantheons der Götter und der Verbreitung der Religion in der Welt, bis hin zur Entsendung von Spionen in feindliche Städte zum Diebstahl von Informationen und Technologien. Im Verlauf der Zeitalter interagieren Sie mit neuen Stadtstaaten, bestehen dabei deren globale Herausforderungen und meistern aufregende neue Strategien beim Kampf auf dem Wasser und zu Lande. Für PC s beobachtet. Es lernt. Und es tötet. Matthew Sobol ist einer der reichsten Männer des Silicon Valley und ein Computergenie. Doch seit langem leidet er an einer unheilbaren Krankheit. Exakt in der Sekunde seines Todes nehmen rund um den Erdball Computerprogramme ihre Arbeit auf – im Roman von Daniel Suarez zunächst unbemerkt, aber sehr bald schon wird deutlich, dass ein Dämon den gesamten digitalisierten Planeten infiziert hat. Ein Dämon, der herrscht, und der tötet. Und in einer Welt, in der alle vernetzt sind, kann ihm keiner entkommen. Panikattacken bei „Legal Highs“ ugendliche gehen beim Rauchen von Kräutermischungen ein hohes gesundheitliches Risiko ein. Die künstlich hergestellten Substanzen werden häufig über das Internet als sogenannte „Legal Highs“, also legale Rauschmittel vermarktet. Erste Fallstudien haben nun gezeigt, dass der Konsum gravierende Folgen wie Panikattacken, Krampfanfälle, wiederholtes Erbrechen bis hin zum Herzstillstand haben kann. Darauf weist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hin. 2011 wurden 49 neue Drogen in der EU entdeckt. Die größte Gruppe bilden dabei künstliche Substanzen, die eine ähnliche Wirkung wie Cannabis haben. Sie werden als Kräutermischungen wie das seit längerem bekannte „Spice“ oder als Badesalze getarnt vermarktet. Jugendliche könnten nicht abschätzen, welche Inhaltsstoffe in den synthetisch hergestellten Mischungen stecken, warnt die BZgA. Der Konsum gleiche dabei Russisch Roulette, da sie nicht absehen könnten, wie ihr Körper auf die Stoffe reagiere. dpa J 16 PRÄVENTION Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N AM RANDE Mücken-Stiche besser sofort desinfizieren rische Mückenstiche werden am besten sofort desinfiziert. So lässt sich verhindern, dass Bakterien in die offene Hautstelle eindringen. Insbesondere bei feuchter Witterung könnten Krankheitskeime unangenehme bis gefährliche oberflächliche Hautreaktionen verursachen, erläutert die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) in Berlin. Mückenstiche sollten deshalb auch nicht aufgekratzt werden. Damit die Mücke gar nicht erst zustechen kann, sollten Mückenschutzmittel flächendeckend auf der ganzen Haut verteilt werden, empfiehlt die Stiftung. Außerdem hilft lange, helle, den ganzen Körper bedeckende Kleidung. Mücken werden von Schweiß, Milchsäurebakterien der Haut und grellbunter Kleidung angelockt und stechen gern in gut durchblutete, dünne Hautpartien. Manche Menschen reagieren empfindlich auf die Eiweißstoffe im Mückenspeichel. Bei ihnen zeigt sich dann nicht nur die übliche drei bis fünf Millimeter große Einstichstelle, die rot ist und juckt. Sie schwillt vielmehr stark an, kann die Größe eines Zwei-Euro-Stücks oder mehr erreichen und wird zu einer juckenden Hautquaddel. Das kann zu schlaflosen Nächten und einer Leistungsminderung führen. Eine Mückenallergie ist der Stiftung zufolge nicht so gefährlich wie eine Wespengiftallergie. Zeigen sich aber Fieber, Erbrechen, Atemnot oder Kreislaufprobleme, sollten Betroffene schnell zum Arzt gehen. dpa F Vorsicht vor Überlastungen enn es um Fußball geht, sind die meisten nicht mehr zu halten. Jeder will dabei sein, ob fit oder nicht. Und wer nicht fit ist, der wird eben getaped oder fit gespritzt. Schließlich machen es doch die Profis um Schweini und Co. vor. „Leistungsbereitschaft heißt also auch Schmerzen ertragen, so denken zumindest viele Hobby-Kicker“, warnt Prof. Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln. Dass diese These bloßer Unsinn ist, sollte eigentlich jedem klar sein. „Denn durch Schmerzen signalisiert der Körper die Gefahr oder schon das Eintreten von Überlastungen“, erläutert der Wissenschaftler. Und Überlastungen stellen die erste Form der Verletzung dar. „Bei Profisportlern wird ein gewisses Maß an Schmerzen meist akzeptiert, doch sie erhalten auch Millionengehälter – und der Hobbysportler nicht.“ Freizeitfußballer sollten daher darauf achten, dass ein gesundes Mittelmaß an Belastung und Härte gewählt wird. Das schont nicht nur den Körper, sondern auch die Nerven. dpa W N UNTERBAUCH Schwachstelle der Natur – Leistenbrüche treffen vor allem Männer Z uerst ist oft nichts zu spüren, doch dann wird ein kleiner Knubbel in der Leistengegend sichtbar – der manchmal zu einer Art größeren Beule anwachsen kann: Ein Leistenbruch trifft pro Jahr Hunderttausende Menschen in Deutschland, vor allem Männer. Meist verläuft alles ohne Komplikationen, in einigen Fällen müssen die Ärzte aber sogar notoperieren. „Ein Leistenbruch tritt – wie der Name schon verrät – im Leistenkanal auf“, sagt Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbandes Deutscher Internisten in Wiesbaden. Der Kanal liegt beim Menschen auf beiden Körperseiten etwa zwischen Unterbauch und Oberschenkel. „Der Leistenkanal entsteht bei uns schon in der embryonalen Entwicklung.“ Denn durch diesen Kanal wandert bei männlichen Embryonen der Hoden nach unten, bei weiblichen ist das der Weg für das Mutterband, das mit der Gebärmutter verbunden ist. „Bei Männern ist der Kanal etwas weiter als bei Frauen, da das Sinken des Hodens etwas komplizierter ist als der Mechanismus mit dem Mutterband und auch etwas mehr Platz benötigt“, sagt Wesiack. „Das bedeutet, dass der Leistenkanal eine Schwachstelle im Körper eines Mannes ist.“ Deswegen treten rund 90 Prozent aller Leistenbrüche bei Männern auf, nur 10 Prozent bei Frauen. „Von einem Bruch spricht man, wenn Teile des Darms in den Leistenkanal gedrückt werden und dort vorerst bleiben.“ Der Kanal allein führt aber nicht automatisch zu einem Leistenbruch. „Dafür gibt es vielmehr verschiedene Ursachen“, erklärt der Internist und Gastroenterologe Berndt Birkner. Wer beispielsweise eine Bindegewebsschwäche hat, könne eher betroffen sein. „Wenn man dann etwas sehr Schweres anhebt oder stark presst, kann etwas Darm in oder durch den Leistenkanal gedrückt werden.“ Das ist dann ein Leistenbruch. Möglich seien aber auch mechanische Belastungen. „Bei Fettleibigen ist der Bauchumfang sehr groß und das Gewebe wird geweitet, so dass kleine vorhandene Lücken am Leistenkanal sich weiten und Darmschlingen durchlassen können“, sagt der niedergelassene Arzt aus München. Außerdem könne es einige Sportler wie Gewichtheber treffen. „Bei ihnen wird ein Teil des Drucks der Gewichte auf die Ein Leistenbruch trifft eher Menschen, die eine Bindegewebsschwäche haben - wenn sie dann etwas sehr Schweres anheben oder stark pressen, kann etwas Darm in oder durch den Leistenkanal gedrückt werden. Foto: dpa Bauchmuskeln übertragen, was den Druck im Bauchinnenraum erhöht und ebenfalls Darm in den Leistenkanal drücken kann.“ Wie so ein Bruch behandelt keine Teile des Darms eingeklemmt sind, dann reicht es meist, erst in einigen Wochen oder Monaten zu operieren“, so Bruch. So glimpflich läuft es aber nicht immer: „Hat man Schmerzen oder ist die Durch- laparoskopisch durchgeführt werden können.“ Ohne Netz – bis vor einiger Zeit die HauptOP-Variante – heißt, dass der Leistenbruch behoben und die Bruchstelle so verschlossen wird, dass sie möglichst nicht unter Spannung steht und wieder reißen kann. „Mittlerweile wird bei vielen Operationen aber eine Art Kunststoffnetz verwendet, mit dem die Bruchstelle verschlossen und die Bauchdecke verstärkt wird“, berichtet der Fachmann. Und während bei einem laparoskopischen Eingriff nur kleine Schnittstellen am Bauch entstehen, bleiben von einer offenen OP größere Narben. wird, ist unterschiedlich. „Tritt durch die Bruchstelle nur etwas Bauchfell, aber nichts vom Darm aus, besteht kein Operationsbedarf“, berichtet Prof. Hans-Peter Bruch, Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Chirurgen. Anders ist es, wenn es doch sogenannten Bruchinhalt – also Darmschlingen – gibt. Dann muss operiert werden. Wie schnell man in den OP-Saal muss, hängt von den Beschwerden ab. „Wenn jemand keine größeren Beschwerden hat und blutung des Darms beeinträchtigt, muss man möglichst bald operieren“, sagt der Experte. „Und wenn der Darm sich so gedreht hat, dass er nicht mehr durchblutet wird, muss man sofort eine Notoperation durchführen, weil der betroffene Teil des Darms sonst absterben kann.“ Auch für eine Operation gibt es Bruch zufolge verschiedene Möglichkeiten. „Man unterscheidet zwischen Eingriffen mit und ohne Netz, die jeweils offen oder Wie bei allen Operationen kann es laut Birkner Komplikationen geben, zum Beispiel durch die Abstoßung körperfremder Stoffe wie dem Kunststoffnetz. Deswegen rät der Gastroenterologe, wirklich nur dann zu operieren, wenn es dafür ein medizinisches Indiz gibt. „Ist nur ein Loch ohne Inhalt zu tasten, muss man noch lange nicht operieren.“ Wer also unter unspezifischen Unterbauchschmerzen leidet, sollte sich nicht auf die Diagnose verlassen, wenn es nach Ausschluss anderer Ursachen heißt, dass ein Leistenbruch dahinter stecken könnte. „Gerade kleinere Vorfälle sind nicht sichtbar und nur sehr schwer zu tasten. Die Diagnose ist nicht einfach.“ Wer sich unsicher sei, sollte dann daher einen zweiten Arzt zurate ziehen. Aliki Nassoufis FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N ERNÄHRUNG Gesunde Vielfalt: Grillen mit Tofu W er kein ausgesprochener Fleisch-, Bratwurst- oder Fisch-Fan ist, musste sich lange Zeit bei Grillpartys an Folienkartoffeln festhalten. Langsam, aber sicher setzt sich die Erkenntnis durch, dass regelmäßige Kotelettgelage alles andere als gesund sind. Und selbst NichtVegetarier sind im Laufe eines Sommers dankbar für ein wenig Abwechslung vom Grill. Die kann zum Beispiel Tofu bieten. Der vermeintlich fade, aus Sojabohnen gewonnene schnittfeste Quark wird gerne als Fleischersatz benutzt. „Doch damit wird man dem Tausendsassa aus Asien nicht gerecht. Er kann viel mehr“, schwärmt Heike Kügler-Anger, Fachbuchautorin aus Wald-Michelbach im Odenwald. Als schnitzelförmige Scheibe oder am Spieß, paniert, in bunten Päckchen oder als Füllung – Tofu macht immer eine gute Figur. Egal, in welcher Form und mit welchen Partnern Tofu auf den Grill kommt - er sollte ein wenig vorbereitet werden. „Je fester der Tofu ist, desto besser lässt er sich grillen“, erklärt Heidrun Schubert, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale Bayern in München. Beim Kauf sollte deshalb fester oder geräucherter Tofu gewählt werden. „Ein Geheimtipp ist, Tofu einzufrieren und vor dem Grillen wieder aufzutauen. Dann ist die Konsistenz deutlich fester“, verrät Krüger-Anger. Außerdem empfiehlt es sich, überschüssige Flüssigkeit zu entfernen. „Dazu wird der Tofu in ein sauberes, trockenes Kü- chentuch gewickelt und beschwert. Nach zwei Stunden ist das überschüssige Wasser abgelaufen“, sagt Schubert. Alternativ kann er auch zwischen Küchenkrepp leicht gepresst werden. Mit dieser Methode wird nicht nur die Konsistenz des Tofu verändert, er kann auch eine Marinade besser aufnehmen. Schnell und einfach sind TofuSchnitzel. Deutlich raffinierter kommen Spieße daher. „Für die pikante Hauptmahlzeit bieten sich Gemüse-Partner wie Paprika, Auberginen, Zucchini, Kirschtomaten und Zwiebeln an“, schlägt Kügler-Anger vor. Auch Füllungen aus Tofu sind im Handumdrehen gezaubert. „Dafür macht sich weicher Tofu am besten“, empfiehlt Eckmeier. „Mit Kräutern, Zwiebeln und Knoblauch angemacht können Riesenchampignons, aber auch andere Gemüse gut gefüllt werden.“ Eine solche sollte auf jeden Fall dann verwendet werden, wenn Tofu als Scheibe oder in Form von aufgespießten Würfeln gegrillt wird. „Angesichts des geringen Eigengeschmacks von Tofu darf ruhig kräftig gewürzt werden“, sagt Jérôme Eckmeier, Chefkoch im Vegetarierbund Deutschland. Die Marinade bestimmt dann die Richtung: Mit Rosmarin, Thymian, Oregano und Knoblauch wird der Tofu mediterran. Curry, Ingwer, Chili, Honig und Sesam verleihen ihm eine asiatische Note. Beim Grillen selbst ist Vorsicht und Fingerspitzengefühl gefordert: Die Hitze darf nicht zu hoch sein. „Bei verstellbaren Grills sollte die zweite oder dritte Stufe gewählt werden. Eine andere Möglichkeit ist, Tofu an den Rand des Rostes zu legen, wo die Hitze geringer ist. Völlig unproblematisch ist schließlich indirektes Grillen“, zählt Kügler-Anger auf. Da Tofu innerhalb weniger Minuten gar ist, wird er am besten neben dem Fleisch mitgegrillt. Unverzichtbare Grundzutat in jeder Marinade ist Öl als Geschmacksträger. „Wichtig ist, dass die Marinade ausreichend lange – mindestens vier Stunden lang, besser noch über Nacht – einwirken kann“, sagt Krüger-Anger. Vor dem Grillen wird die Marinade dann vorsichtig abgetupft. Da Tofu sehr fettarm ist, bleibt er leicht am Rost hängen. Dieser sollte deshalb mit Öl bepinselt werden. Natives oder raffiniertes Rapsöl lässt sich besonders gut erhitzen. „Auch Aluschalen oder -folie eignen sich sehr gut. Sie belasten jedoch die Umwelt“, sagt Ernährungsberaterin Schubert. Die Folie sollte ebenfalls mit Öl benetzt werden. Marinierte Tofu-Scheiben und Gemüse-Tofu-Spieße sind eine gute Möglichkeit, fleischfrei zu grillen – da Tofu aber sehr wenig Eigengeschmack hat, sollte er kräftig gewürzt werden. Foto: dpa Beim kurzfristig anberaumten Grillvergnügen reicht die Zeit zum Marinieren nicht aus. Dann sind beispielsweise AluPäckchen eine leckere Alternative. „Tofu lässt sich prima mit frischen Kräutern einpacken oder exotisch mit Curry, Banane und Rosinen“, sagt Schubert. „Ist ein Partner zu hart, kann er vorher leicht gedünstet werden.“ N KLIMAANLAGE N AM RANDE Auf kurzen Strecken auf Kälte verzichten D as Auto im Sommer runterzukühlen, geht auf den Spritverbrauch – deshalb sollten Fahrer mit der Klimaanlage behutsam umgehen. Auf Kurzstrecken empfehlen Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Verkehrsclub Deutschland (VCD), die Temperaturregler gar nicht zu benutzen. Auf einer Distanz von 100 Kilometern steigt der Kraftstoffverbrauch eines Fahrzeugs bei eingeschalteter Klimaanlage um bis zu zwei Liter, teilten die Organisationen in Stuttgart mit. Durchschnittlich werde der Spritdurst eines Autos um Tofu ist nicht nur vielseitig, er garantiert auch gesunden Grillgenuss. „Tofu enthält viel hochwertiges pflanzliches Eiweiß, wenig Fett und Kohlenhydrate, viel Eisen, Magnesium, Kalium, Zink, B-Vitamine, einen hohen Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren und kein Cholesterin“, sagt Schubert. Sie rät, möglichst zu Bio-Tofu natur oder geräuchert zu greifen, da dieser garantiert keine gentechnisch manipulierten Pflanzen enthalte. Bei hoch verarbeiteten Produkten wie Sojafleisch oder -würstchen gibt die Zutatenliste Aufschluss über die enthaltenen Zusatzstoffe. Eva Neumann zehn bis 15 Prozent erhöht, im Stadtverkehr seien 30 Prozent möglich. Wer nicht ohne Kühlung bei sommerlicher Hitze unterwegs sein möchte, für den gibt es Tipps für eine effizientere Nutzung: Um zu verhindern, dass ständig warme Luft in den Innenraum des Autos strömt, sollten die Fenster bald nach Fahrtbeginn geschlossen bleiben. Außerdem raten DUH und VCD dazu, die Temperatur nicht zu niedrig einzustellen. Der Unterschied zwischen Außen- und Innenluft sollte demnach höchsten sechs Grad betragen. Das schont Tank und Gesundheit gleichermaßen. Vor allem älteren Menschen drohen sonst Kreislaufprobleme, sobald sie das Fahrzeug verlassen. In Sachen Wartung der Klimaanlage empfehlen die Fachleute ab einem Fahrzeugalter von vier Jahren, im Zweijahrestakt den Kältemittelverlust messen zu lassen. Regelmäßiges Nachfüllen bei Bedarf verlängert die Lebensdauer der Anlage. Den Angaben zufolge sind europaweit 90 Prozent aller Neuwagen mit einer Klimaanlage ausgerüstet. Immerhin sind diese Systeme moderner und verbrauchen weniger Kraft- stoff als die in älteren Fahrzeugen. Für Autofahrer, die sich mit dem Thema Klimaanlage und Kältemittel auseinandersetzen wollen, haben DUH und VCD im Rahmen der Kampagne Pro Klima ein Faltblatt erstellt, das im Internet herunter geladen werden kann. Darüber hinaus wurde am Mittwoch im Umweltministerium Baden-Württemberg in Stuttgart die Wanderausstellung „Klimaschutz – auch im Auto“ eröffnet. Die Schau soll bundesweit in Behörden, öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen gezeigt werden. dpa Mini-Apotheke zum Wandern eim Wandern schleppt niemand gerne viel Gepäck. Aber eine kleine Wanderapotheke sollte vorsichtshalber im Rucksack sein. Sinnvoll seien neben Verbandszeug eine Salbe, ein Gel oder ein Spray mit schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln sowie ein kühlendes Gel oder Spray für kleine Blessuren wie Prellungen, Verstauchungen oder Insektenstiche. Auch ein insektenabwehrendes Mittel, eine Zeckenkarte und ein Wunddesinfektionsmittel empfehlen sich. Blasenpflaster sind hilfreich, wenn den Füßen zu viel zugemutet wurde. Und keinesfalls fehlen sollte ein Sonnenschutzmittel. dpa B 18 IHR GELD, IHR RECHT Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N ROAMING Wie die Telefonrechnung auf Reisen überschaubar bleibt W Kann ich im Ausland mit dem Handy auch ins Internet gehen? er im europäischen Ausland mit dem Handy telefoniert, erlebt danach mittlerweile nur noch selten eine böse Überraschung auf der Rechnung. Schon seit Jahren deckelt die Europäische Union die Preise – vom 1. Juli sollen sie nun noch weiter sinken. Erstmals werden dabei nun auch die Preise fürs Handysurfen im EU-Ausland begrenzt. Trotzdem sollten Verbraucher im Ausland in jedem Fall einige Grundregeln beachten. Kann ich im Ausland einfach mit meinem Handy telefonieren? Die meisten Handys sind von Anfang an für das sogenannte Roaming freigeschaltet, also für das Telefonieren in ausländischen Mobilfunknetzen. Einige Anbieter verlangen aber eine ausdrückliche Aktivierung – die kostet zwar meist nichts, kann aber etwas Zeit in Anspruch nehmen. Gerade bei exotischeren Reisezielen ist eine Nachfrage angebracht. Wie viel kostet das Telefonieren im Ausland? Abgehende Gespräche innerhalb der EU durften für Kun- Vor allem junge Reisende vergessen schnell, dass im Urlaubsland andere Preise gelten – und zahlen später teures Lehrgeld. Die EU konnte nun aber wenigstens eine Preissenkung durchdrücken. Foto: dpa den mit deutschen Verträgen bisher maximal 42 Cent inklusive Mehrwertsteuer kosten, ankommende Gespräche nicht mehr als 13 Cent. SMS kosteten bisher 13 Cent. Im Juli sinken die Preise nun weiter auf 35 Cent für abgehende und 10 Cent für eingehende Anrufe. SMS dürfen noch elf Cent kosten. In den kommenden Jahren sollen die Preise weiter sinken. In Ländern au- N AKTUELLE URTEILE Arbeitgeber darf nicht auf Betriebsrats-Dateien zugreifen E Lohnt sich ein spezieller Auslandstarif meines Mobilfunkers? Besonders für Vertragskunden bieten viele Mobilfunk-Gesellschaften besondere Auslandstarife an. Diese bieten häufig günstigere Minutenpreise, es kommen meist aber Verbindungsgebühren pro Gespräch hinzu. Damit lohnen sie sich erst bei längeren Gesprächen. Bei längeren Aufenthalten oder für Vieltelefonierer kann auch eine ausländische Prepaid-Karte eines lokalen Anbieters eine Alternative sein. Was muss ich bei MMS beachten? Ebenfalls teuer werden kann das Versenden von MMS, einer Art Foto-SMS. Die Preise sind hierfür unübersichtlich – abhängig von der Größe der MMS, dem Land und Netz fallen oft unterschiedliche Kosten an. Auch der MMS-Empfang im Ausland ist oft kostenpflichtig. AFP N FINANZEN §E in Arbeitgeber darf nicht auf die Computerdateien des Betriebsrates zugreifen. Das gilt auch dann, wenn der Computer, auf dem die Daten liegen, ihm gehört. Das hat das Landesarbeitsgericht Düsseldorf entschieden. In dem Fall fand der Arbeitgeber auf dem Betriebsratslaufwerk eine nicht unterzeichnete achtseitige Stellungnahme in einem Kündigungsschutzverfahren, das Mitarbeiter des Arbeitgebers betrifft. Der Arbeitgeber verdächtigte ein nicht freigestelltes Betriebsratsmitglied, diese Stellungnahme während seiner Arbeitszeit verfasst und so einen Arbeitszeitbetrug begangen zu haben. Er forderte, die vollständige Dokumentenhistorie der achtseitigen Stellungnahme ohne Zustimmung des Betriebsrats zurückverfolgen zu dürfen. So wollte er feststellen, wann die Datei durch wen bearbeitet wurde. Der Antrag hatte keinen Erfolg. Dem Arbeitgeber stehe nicht das Recht zu, in die Dateien des Betriebsrats Einsicht zu nehmen. Der Betriebsrat verwalte seine Dateien genauso wie seine sonstigen schriftlichen Unterlagen eigenverantwortlich, weil die Betriebsverfassung durch eine autonom ausgestaltete Interessenwahrnehmung geprägt sei. (Az.: 4 TaBV 11/12) Hundesitter begrenzt steuerlich absetzbar D ßerhalb der EU – und damit etwa auch in der Schweiz und der Türkei – gelten je nach Land und Netz oft sehr unterschiedliche und teils deutlich höhere Tarife. Der SMS-Empfang ist kostenlos. Seit immer mehr Menschen Smartphones besitzen, wollen sie auch auf Reisen wie gewohnt ins Internet gehen. Technisch ist das kein Problem, es kann allerdings teuer werden. In der EU gilt ab Juli nun erstmals eine Kostengrenze von 83 Cent pro Megabyte Datenverkehr. Das Checken der E-Mails ist damit zwar nicht allzu teuer, das Verschicken von Urlaubsfotos und -videos kann aber schnell ins Geld gehen. In den kommenden zwei Jahren sollen die Preise weiter deutlich sinken. Einige MobilfunkAnbieter bieten tages- oder wochenweise Pauschaltarife an. Sie sind zwar recht teuer, können sich aber trotzdem lohnen. ie Kosten für den Hundesitter können nur in engen Grenzen von der Steuer abgesetzt werden. Denn nur, wenn die Dienstleistung im Haushalt des Hundehalters erbracht wird, muss das Finanzamt sie anerkennen. Findet der Service außerhalb der Wohnung statt, sei die Tierbetreuung keine haushaltsnahe Dienstleistung mehr. so ein Urteil des Finanzgerichts Münster. Auch Leistungen, die für die Versorgung eines in den Haushalt des Steuerpflichtigen aufgenommenen Hundes erbracht würden, seien demnach haushaltsnah. Denn Tätigkeiten wie Füttern, Fellpflege und das Ausführen des Hundes würden vom Steuerpflichtigen erledigt. Die Gewährung der Steuerermäßigung scheitere jedoch daran, dass die konkreten Dienstleistungen nicht – wie das Gesetz verlange – im Haushalt erbracht worden seien. (Az.: 14 K 2289/11 E) Tabuthema Geld ine Umfrage hat ergeben, dass in den meisten deutschen Familien beim Thema Finanzen das große Schweigen herrscht. Nur 33 Prozent der Bundesbürger sagen, dass in ihrer Familie bei finanziellen Angelegenheiten generell eine große Offenheit herrscht. Vor allem Erbschaftsfragen sind bei vielen Deutschen ein Tabuthema, über das ein Großteil noch nicht einmal mit dem eigenen Eheoder Lebenspartner spricht. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1000 Personen in Deutschland im Auftrag des unabhängigen Vermögensverwalters Packenius, Mademann und Partner (PMP). „Laut unserer Befragung macht fast jeder dritte Bundesbürger die Planung des eigenen Nachlasses komplett mit sich allein aus. Gut jeder Fünfte spricht zumindest mit seinem Partner oder seiner Partnerin darüber“, sagt PMP-Geschäftsführer Heiko Löschen. „Das große Schweigen hat sehr oft steuerliche Fehlentscheidungen und damit erhebliche finanzielle Oft erst, wenn es zu spät ist: In viele Familien wird zu wenig oder gar nicht über Geld gesprochen. Foto: dpa Einbußen zur Folge. Außerdem führt die Verdrängung des Themas häufig dazu, dass lange Zeit verborgene Differenzen beim Eintreten des Erbfalls mit voller Wucht aufbrechen. Der angestrebte langfristige Vermögenserhalt wird somit unmöglich.“ Trotz der hohen Emotionalität, die mit den Themen Tod und Erbschaft verbunden sind, halten sich andererseits 41 Prozent der Deutschen am besten dafür geeignet, die eigenen Erben noch zu Lebzeiten in Fi- nanzangelegenheiten zu schulen. Damit rangiert die Do-it-yourself-Lösung recht deutlich vor dem Einschalten einer neutralen Instanz oder der Hausbank. „Die paradoxe Situation, sich in Finanzfragen für kompetent zu halten, aber gleichzeitig das Gespräch mit der eigenen Familie weitgehend zu vermeiden, zeigt die ganze Irrationalität, mit der Menschen sich dem Thema Geld nähern“, sagt Löschen. Sein Tipp: „Alle Fragen offen in der Familie ansprechen und dabei professionellen Rat einholen.“ wid SOZIALES 19 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N LEIPZIG Ministerin wartet auf Bericht zu drogentoter Mutter D ie Sozialministerin Christine Clauß (CDU) wartet weiter auf den Bericht des Leipziger Jugendamtes zum Tod einer drogensüchtigen Mutter und ihres kleinen Sohnes. Bislang sei noch nichts eingetroffen, sagte Ministeriumssprecher Ralph Schreiber. Clauß verlange Aufklärung über die Frage, wie es zu dem Familiendrama in Leipzig-Gohlis kommen konnte. „Sie will sehen, ob es eine Lücke im System gibt, oder ob es personelles Versagen war.“ Unterdessen hat die Großmutter der gestorbenen Mutter Strafanzeige gegen den Leiter des Leipziger Jugendamtes, Siegfried Haller, und Oberbür- germeister Burkhard Jung (SPD) gestellt. Sie werfe ihnen Totschlag durch Unterlassen vor, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Ricardo Schulz. Die Oma habe dargelegt, dass sie die Ämter auf die nicht therapierte Drogensucht ihrer Enkelin hingewiesen habe. Die Behörden hätten jedoch nicht reagiert. Die An- zeige werde Schulz. geprüft, sagte Die 26 Jahre alte Mutter und ihr zweijähriger Sohn waren Mitte Juni tot in ihrer Wohnung gefunden worden. Die endgültige Klärung der Todesursache steht noch aus. Vermutlich verdurstete der Junge neben der Leiche seiner Mutter. dpa Sachsens Sozialministerin Christine Clauß (CDU). Foto: dpa N ARBEITSKULTUR Rettet den Feierabend – Freizeit und Arbeit verschmelzen immer mehr F rüher war nicht alles besser, aber manches einfacher. Die Trennlinie zwischen Arbeit und Freizeit zum Beispiel ist heute oft nicht mehr klar zu ziehen. Wenn es zu Opas Zeiten „Feierabend!“ hieß, dann war das in vielen Betrieben das Signal, dass nun Schluss mit der Arbeit sein sollte. So einfach ist das heute nicht mehr. Die „Entgrenzung von Arbeit und Freizeit“ nennt Wolfgang Panter das. Er ist Präsident des Verbands Deutscher Betriebsund Werksärzte (VDBW). Wo sich beides nicht mehr auseinanderhalten lässt, gibt es keinen Feierabend mehr. Das Thema hat mittlerweile auch die Politik entdeckt: Eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit forderte Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen erst kürzlich. Hilfreich dafür sei es, sich selbst klare Regeln zu geben, betont Wolfgang Panter. Etwa dafür, wann das Einloggen ins Firmennetzwerk am Wochenende definitiv tabu ist oder wann abends das Handy ausgeschaltet wird. Mails noch kurz vor dem Einschlafen zu lesen, sei ohnehin nicht zu empfehlen, sagt Panter. Wer das sein lässt, schläft in der Regel ruhiger. Hilfreich sei oft schon, sich klarzumachen, warum der Feierabend so heißt: „Ich feier’, also genieße den Abend.“ Und dann sollte Zeit sein für Dinge, die mit der Arbeit nichts zu tun haben. Dass der Druck am Arbeitsplatz zunimmt, ist nicht nur gefühlt so. Nach Einschätzung der Bundespsychotherapeutenkammer in Berlin fallen immer mehr Arbeitnehmer wegen psychischer Erkrankungen aus. Statistisch gesehen sind 12,5 Prozent aller Fehltage auf sie zurückzuführen. Vor allem die Zahl der Krankentage wegen Burnout-Symptomen hat erheblich zugenommen: Waren Mobil zu arbeiten und bei den Arbeitszeiten flexibel zu sein, habe natürlich auch Vorteile, sagt Svenja Hofert, die als Coach in Hamburg arbeitet. „Viele Arbeitnehmer wünschen sich das ausdrücklich.“ In der IT-Branche beispielsweise sei das auch nichts Besonderes. „Kernarbeitszeiten von 9 bis 16 Uhr finden da viele doof.“ Aber unterm Strich führe das eben oft dazu, dass mehr gearbeitet wird. Hinzu kommt, dass nicht jeder perfekt in Selbstorganisation sei. Dann ufern die Arbeitszeiten schnell aus – und von Feierabend ist bald keine Rede mehr. „Wenn es einfach zu viel wird, sollte man das ansprechen – auch wenn die Hemmschwelle hoch ist“, rät Svenja Hofert. „Am besten gegenüber dem direkten Vorgesetzten.“ Hallo Chef: Nicht selten werden Arbeitnehmer auch in der Freizeit von ihrem Vorgesetzten kontaktiert. Um Arbeit und Freizeit zu trennen, hilft deshalb manchmal nur eins: das Handy abschalten. Foto: dpa es 2004 nur 0,6 Fehltage pro 100 Versicherte, stieg die Zahl 2011 schon auf 9 Tage. Verlässliche Daten dazu, wie stark der Stress am Arbeitsplatz zugenommen hat, gebe es kaum, sagt Birgit Köper von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. „Stress ist auch ein subjektives Phänomen.“ Grundsätzlich sei die Zunahme psychischer Belastungen und psychischer Erkrankungen aber unstrittig. Und während sich beim Thema Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit viel getan hat, seien die Betriebe bei der Prävention der neuen Gesundheitsrisiken noch ganz am Anfang. Ein Grund für die Entwicklung ist nach Panters Überzeugung, dass die Arbeitszeitverkürzung der vergangenen Jahrzehnte zu einer Verdichtung der Arbeit geführt hat. Vor allem habe jedoch die Komplexität der Arbeit enorm zugenommen – zum Beispiel in den Handwerksberufen. Früher habe jeder Elektriker Schaltpläne problemlos lesen können. Inzwischen sei das so kompliziert geworden, dass es den ein oder anderen überfordere. „Wir hatten in den vergangenen 10 oder 15 Jahren insgesamt eine rasante technologische Entwicklung“, sagt Panter. „Für viele Arbeitnehmer bedeutet das ständige Änderungen.“ Wer sich gerade an eine Software-Version gewöhnt hat, muss kurz danach schon auf die nächste umlernen. Moderne Kommunikationstechnik wie Smartphones mache auch am Arbeitsplatz vieles leichter. „Aber sie hat auch einen hohen Komplexitätsgrad.“ Gerade Handys seien inzwischen ein Alltagsarbeitsmittel, die die Arbeitswelt weitreichend verändert haben. Viele Arbeitnehmer sind dadurch heute einfacher auch außerhalb der Arbeitszeit zu erreichen: „Wer früher im Urlaub war, der war weg, den konnte man nicht anrufen“, sagt Panter. Heute bekommen viele ein Diensthandy – und freuen sich im ersten Moment. „Aber natürlich geht es auch darum, sie leichter erreichen zu können“, sagt Panter. Und wer erst ein Smartphone hat, mit dem man E-Mails überall und jederzeit lesen kann, der macht das bald auch. Längst gebe es eine Kultur der ständigen Erreichbarkeit. Das gelte nicht für alle Arbeitnehmer, aber für immer mehr. Und Vorgesetzte, die gewohnt sind, praktisch immer angerufen werden zu können, vermitteln diese Haltung im Betrieb auch an andere, ist Panter überzeugt. Auch das trägt dazu bei, dass der Feierabend verschwindet: Wer immer erreichbar ist, hat keinen mehr. „Deshalb sollte man sich sagen ‚Jetzt schalte ich das Ding ab’“, empfiehlt der Mediziner. Dass sich viele das nicht trauen und einfach weitermachen, sei ja eine der Ursachen für die Zunahme der Burnout-Fälle, sagt Hofert. Über viel Arbeit zu klagen, kommt allerdings nicht immer gut an. „Besser ist deshalb, mit dem Chef zu besprechen, welche Aufgaben Priorität haben. Es gibt immer Dinge, die nicht sofort erledigt werden müssen.“ Vorgesetzte sollten in solchen Fällen nicht auf harten Hund machen: Für die Unternehmen wünscht sich VDBWPräsident Panter „achtsame Führung“. Dazu gehöre auch, dass Vorgesetzte kritisch hinschauen, wenn die Arbeitsbelastung für einzelne oder insgesamt zunimmt. Und jeder Chef könne auch ganz direkt dazu beitragen, den Stress zu verringern – durch „intelligentes Informationsmanagement“, wie Panter es nennt: „Man kann sich zum Beispiel fragen, ob ich wirklich jede Mail schreiben muss – und ob sie an jeden gehen sollte, an den ich sie bisher üblicherweise geschickt habe.“ Andreas Heimann 20 SPORT Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N FUSSBALL Wende zum Besseren? Regionalligist RB Leipzig (RBL) stellte in der Leipziger Red-Bull-Arena den neuen TrainerAlexander Zorniger vor. Red Bull-Sportdirektor Ralf Rangnick hatte zuvor Übungsleiter Peter Pacult entlassen. Fotos: Christian Nitsche Pacult weg, Zorniger da R alf Rangnick, neuer Supermann bei den Red-BullFußballern, kehrt in Salzburg und Leipzig mit eisernem Besen. Nachdem der Ex-Schalke-Coach, 54, in der Mozartstadt Roger Schmidt, 45, als Übungsleiter vorgestellt hatte, bekamen jetzt auch Leipzigs Rote Bullen ein neues Herdentier. Alexander Zorniger, 44, ersetzt Peter Pacult, 52. Nein, es hatte nicht alles Stil, was Pacult in seinem einjährigen Wirken als RB-Cheftrainer trieb. Der Abgang des Österreichers hatte Stil. Gestern Nachmittag bat PP die RB-Kicker in den Kabinentrakt am Cottaweg, sprach ein paar Worte, gab jedem die Hand und setzte sich in seinen Dienst-Audi, den er in ein paar Tagen gewaschen und vollgetankt abgeben wird. Auch Wolfgang Loos, Sportdirektor und Geschäftsführer bei RB, sagte Adieu. Mehr als eine Randnotiz: Der blutjunge RBVorstandschef Florian Müller, 33, wird seinen Hauptwohnsitz von Salzburg nach Leipzig verlegen, vor Ort als rechter Rangnick-Arm fungieren. sehen, erklärte dieser Tage im Magazin Spiegel, warum und wie der Fußball rollt beziehungsweise zu rollen hat. Umfangreiche Statements gegenüber den Pressevertretern waren von Pacult nicht zu erwarten – und kamen auch nicht. Nur so viel: „Das ist Fußball.“ Und dann war er weg, der Mann, der im Mai 2011 von Red-Bull-Milliardär Dietrich Mateschitz, 67, verpflichtet und mit nie dagewesener Macht ausgestattet worden war. Pacults Aus hatte wenig mit dem erneuten Nichtaufstieg in die 3. Profiliga und viel mit den Umwälzungen beim Mutterverein RB Salzburg zu tun. Als dort Meistertrainer Ricardo Moniz, 47, jüngst nach internen Ränkespielen seinen Hut nahm, suchte und fand Mateschitz den Problemlöser schlechthin: Ralf Rangnick, in Fachkreisen auch Rundumsorglospaket genannt. Der selbstgewisse Fußball-Lehrer war schon bei der Gründung der Leipziger Roten Bullen Thema, schwebte aber 2009 in anderen Sphären, hatte keinen Bock auf Oberliga. Die Zeiten ändern sich. Rangnick ist von einem Erschöpfungssyndrom genesen, soll als Puppenspieler die Puppen tanzen lassen, für eine engere Verzahnung zwischen Ösis und Ossis sorgen. Klar war, dass der von Mateschitz mit allen Kompetenzen und viel Geld ausgestattete Rangnick einen neuen RB-Leipzig-Coach holen würde. Nach Informationen dieser Zeitung stand dabei Zorniger zunächst nicht oben auf der Besetzungsliste, kam erst nach der Absage des Ex-Lautern-Trainers Marco Kurz, 43, zu Potte. Zorniger also. Kickte wie Rangnick selbst nicht gut. Stürzte sich wie Rangnick auch deshalb mit mehr Leidenschaft als mancher ExNationalspieler ins archaische Business. Weitere Parallele: Beide waren Jahrgangsbeste ihrer Lehrgänge zum Fußball-Lehrer. Die Heldentaten des FußballProfessors sind nicht wegzudiskutieren. Er kann die Viererkette erklären, hat die graue Maus TSG Hoffenheim bunt angemalt, zweimal erfolgreich auf Schalke gewirkt, seine Spuren als detailversessener Fachmann auch in Hannover und Stuttgart hinterlassen. Rangnick ist hoch ange- Zorniger stand bei Normannia Gmünd an der Linie, schaffte den Aufstieg in die Oberliga. Danach war er bis Ende 2009 als Co-Trainer von Markus Babbel beim VfB Stuttgart, ehe er 2010 nach Großaspach wechselte. Wenn Zorniger heute, 18 Uhr, beim Spiel in Piesteritz sein Debüt feiert, tut er das mit ei- Sag zum Abschied leise „Servus“: Peter Pacult. nem 27-Mann-Kader. Laut Rangnick sind das fünf Mann zu viel. Zudem will der neue Cheftrainer gerne auch den einen oder anderen kickenden Herzenswunsch mitbringen. Bedeutet: Stühlerücken. Und Abfindungsverhandlungen. Klar ist: Zorniger kommt mit Co-Trainer und Fitnesscoach. Folge: Tom Stohn und Christian Canestrini müssen gehen. Torwartrainer Perry Bräutigam und Pressechef Sharif Shoukry dürfen sich dagegen Hoffnung auf Weiterbeschäftigung machen. Die entlassenen Peter Pacult und Co. stehen noch ein Jahr unter Vertrag, werden seriös und bis auf den letzten Cent abgefunden. Abfindungen gehören im Riesenreich des Herrn Mateschitz zu den Fingerübungen. Rangnick stellte sich, Florian Müller, Alexander Zorniger und die neuen Machtverhältnisse vor. Zur Info, Herr Rangnick: Zorniger hat in Großaspach aus wenig viel gemacht. In Leipzig lief diese Nummer regelmäßig anders rum. Guido Schäfer 21 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N FRAUEN-FUSSBALL Leipziger Medi-Fußballerinnen zum 4. Mal Deutscher Medimeister I Mannschaft, und so mussten die Leipziger Medifußballerinnen zwar mit einem schwächerem Team, jedoch umso motivierter antreten. n Kiel fanden vom 8. bis 10. Juni 2012 die diesjährigen Medizinermeisterschaften im Fußball statt. Jedes Jahr richtet eine Medizinische Fakultät ein riesiges Fußball- und Partyevent aus, zu dem jede medizinische Fakultät Deutschlands Männer- und Frauenteams nominieren kann. Voraussetzung ist, sie bestehen aus eingeschriebenen Medizinstudenten. In diesem Jahr nahmen 81 Männer- und 31 Frauenmannschaften an den Meisterschaften teil. Die Uniklinik Leipzig ermöglichte den Leipziger Fans und Spielern die Anreise in einem komfortablen Reisebus – mit einer der besten Busfahrerinnen, die für jeden Spaß zu haben war. Nach über sechs Stunden Anreise konnten die Zelte auf dem Campus der Christian-Albrechts-Universität Kiel aufgeschlagen werden. Insgesamt zelebrierten ca. 4000 Fußballer und ihre Fans die Meisterschaft. Neben dem Kampf um den Titel wird seit einigen Jahren auch das Ringen um den besten Fanclub immer härter und ausgefeilter. Um die einzelnen Fakultäten bestmöglich zu repräsentieren, werden passende Kostüme und Trikots ebenso genutzt wie Choreografien und Fanfilme. Dieses Jahr konnten die Fans aus Frank- Jubel in Kiel: Die Fußballerinnen der Medizinischen Fakultät Leipzig um Annegret Wilke (außen rechts) gewannen zum bereits vierten mal den Titel der Deutschen Medi-Fußball. Foto: privat furt mit dem Motto „Die Rückkehr der Mediritter“ und einem Darth Vader, der auf einer Sänfte den Fans präsentiert wurde, den heiß begehrten Fanpokal gewinnen. In der Vorrunde spielten die Leipziger Medifußballerinnen gegen die Frauen vom FC Portio, die mit der Parole „Wir machen keine Abstriche“ von ihren Fans am Spielfeldrand angefeuert wurden. Der Leipziger Support hielt dagegen: Die Fans feuerten ihre Teams mit einem Plakat „Leipzig 2012 – Wir putzen euch vom Platz“, einer einstudierten Choreografie mit Eimer, Staubwedel und Putztüchern sowie einem eigens dafür erdachten Lied namens „Putzen“ an. Die Fußballerinnen der Medi- zinischen Fakultät Leipzig konnten schon in den Jahren 2007, 2008 und 2009 den Titel des Deutschen Medimeisters der Frauen gewinnen. Nach zwei erfolglosen Jahren und bitteren Niederlagen gegen die Medizinerinnen aus Dresden und Homburg sollte 2012 wieder der Titel her. Die Sterne standen jedoch nicht gut für die Messestädterinnen. Das Verletzungspech traf die N BUNDESLIGA Die Vorrunde wurde als Gruppensieger souverän überstanden. Schon im Viertelfinale trafen die Leipzigerinnen auf den Medimeister 2010 Dresden alias Doppel D. Dank einer überragenden Leipziger Hüterin wurden die Dresdnerinnen dann nach einem Unentschieden in der regulären Spielzeit im Neunmeterschießen weggeputzt. Beflügelt vom Sieg konnten im Halbfinale die Frauen aus Magdeburg mit 2:0 besiegt werden. Im Finale, dem 9. Spiel an diesem Tag, mussten die Hüterinnen nochmals ran. Nach zwölf Minuten Spielzeit ging das Spiel torlos aus und der Fußballgott stand ein weiteres Mal auf der Seite der Leipziger Fußballerinnen. Sie konnten das Finale 3:2 nach Neunmeterschießen für sich entscheiden und wurden zum 4. Mal Deutscher Medimeister der Frauen. Kein Team war bisher in der Geschichte der Deutschen Medimeisterschaften so erfolgreich. Wo die Meisterschaft im nächsten Jahr stattfinden wird, ist noch unklar. Eines steht fest: Leipzig ist wieder am Start! Annegret Wilke N AM RANDE Heynckes will Vertrag erfüllen J Seite. Ein Spezialfall ist für Heynckes der bei der EM ausgelaugt wirkende Nationalspieler Bastian Schweinsteiger. „Für mich ist wichtig, dass Bastian wieder die Fitness kriegt wie im ersten Drittel der letzten Saison“, sagte Heynckes nach zwei Gesprächen mit Schweinsteiger. upp Heynckes hat wie der neue Sport-Vorstand Matthias Sammer nach drei zweiten Plätzen in der letzten Saison einen größeren Siegeswillen beim FC Bayern München gefordert. „Wir müssen alle dahinkommen, wieder mehr Hunger auf Erfolg zu entwickeln“, sagte der 67 Jahre alte Fußballlehrer. Der „substanziell verstärkte“ Spielerkader gebe ihm die Möglichkeit, den Konkurrenzkampf in der kommenden Saison mehr zu schüren und zugleich die Zügel mehr anzuziehen: „Wir sind breiter aufgestellt.“ Die Neuzugänge sollen „den etablierten Spielern Feuer unterm Hintern machen“, betonte Heynckes. Bayern-Trainer ckes. Jupp HeynFotos: dpa Bayerns neuer Sportdirektor Matthias Sammer. Nach der Rückkehr der EMTeilnehmer aus dem Urlaub gebe es „keine Alibis mehr“, sagte der Trainer wie tags zuvor schon Sammer. „Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir gut miteinander arbeiten werden“, sagte Heynckes zum neuen starken Mann an seiner Der Trainer räumte ein, dass auch er lange mit den Misserfolgen, gerade auch dem verlorenen Champions-League-Finale, zu kämpfen hatte. „Aber jetzt habe ich wieder die Kraft, die Lust und die Freude, diese Saison anzugehen“, versicherte Heynckes. Seinen noch ein Jahr laufenden Vertrag wolle er „erfüllen“, danach werde man weitersehen. „Ich gehe da ganz locker und gelassen mit um“, sagte er zu den öffentlichen Diskussionen um seine Zukunft. dpa De Villota verliert rechtes Auge ie schwer verunglückte Formel-1-Testfahrerin Maria de Villota bleibt nach ihren Unfall auf einem Auge blind. Nach einer stundenlangen Operation befand sich die 32 Jahre Spanierin zudem immer noch in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Das teilte ihr Rennstall mit. Wie der spanische Motorsport-Präsident Carlos Garcia darüber hinaus bestätigte, erlitt die 32 Jahre alte Pilotin bei dem weiterhin unerklärlich wirkenden Unfall einen Schädelbruch. Die Operation im Addenbrooke’s Hospital von Cambridge dauerte nach Teamangaben mehrere Stunden. Ihre Familie – Vater Emilio de Villota ist selbst Formel-1 -Pilot gewesen – sei bei ihr. De Villota war nach einer ersten Runde wieder auf dem Weg zur Box, als ihr Auto gegen die Laderampe eines Teamlasters krachte. Die Rampe befand sich dabei offensichtlich in Höhe des Helmes. dpa D 22 RÄTSELSEITE Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N KREUZWORTRÄTSEL griech. Bergnymphe Hülsenfrucht Atomreaktor US-Schauspieler (Paul) † 2008 orient. Reisbranntwein Ackergrenze Lateineuropäer Auszeichnung, Medaille reizvoll ugs.: rasen, schnell fahren Symbol- junger tier des Tierprodukt Frühlings- Mensch (ugs.) festes früherer amerik. Präsident musikalisches Bühnenwerk Inhaltslosigkeit kurz für: in dem kleinere Religionsgemeinschaft ein Erdteil Ersatz, Vorrat hervorrufen, verursachen Zauberer, Schwarzkünstler poet.: Sage, Kunde kurzer Sinnspruch anderer Name der Viper Aufsehen, Skandal Längenmaß altmexik. sehr Indianer leichte Holzart Tierbehausung fertig, bereit panamaähnl. Gewebe (frz.) Scherz, Spaß Seeräuber 6 sich virtuell im Internet bewegen 1 Strumpfhose ohne Füßlinge (engl.) 2 3 4 5 6 7 8 untergehen Nadelbaum Mahlzeit Onkel bei Wilhelm Busch Halsschmuck Leine Wettkampflehre rudern poetisch: unbeständig ugs.: Unsinn Pflanzenfaser Werkzeuggriff Primelgewächs 2 Schauspiel von Goethe Vorname der Uhse † 2001 Almhirt Abk.: Regierung Indianerzelt Wäscheschnur Trumpfkarte beim Tarock Ausweis Zeughaus, Waffenlager still, unhörbar rasten Wohlbefinden Prüfung Autostopper Hauptstadt Chinas Vogelbrutplatz Greifvogel, Aasvertilger den Zufall entscheiden lassen eingedickter Fruchtsaft Festigkeit Abk.: Stunde entzwei, zerbrochen Anrufung Gottes Wildgericht Einfall, Überlegung Sieger, Preisträger Turnübung Vorname des F1Piloten Hamilton Festlandmasse, Kontinent Teil eines Buches Dachgeschoss Kehrgerät Bauchspeicheldrüsenhormon indische Langhalslaute Baustoff Herbstmonatsname 4 Bewegungsform Funktionsleiste (EDV) Schlaufe Faustkampf nach Regeln am jetzigen Tage zittern aufmachen Luft holen Zeichen staatl. Macht (Mz.) Teil des Senders einfetten, schmieren eher, früher als andernfalls Stück f. sechs Instrumente unverschlossen Teil des Schuhs Olympiastadt 2004 3 im Großen (franz., 2 Wörter) flüssige Speisewürze Stadt in NordrheinWestf. Teil des Bogens Kfz-Z. Guatemala hasten britischer Popstar (Sir ... John) Völkergruppe in der Arktis ugs.: sich sehr anstrengen Farbe Folge, Serie Karpfenfisch Farben- Titel und grund- Anrede für stoff Kardinäle Hüne Felsstück 9 Zeichen für Neon nicht außen Teil der Kirche Auswan- Stadt an derer der Bode franz.rumän. fränk.: Dramatiker Hausflur † 1994 5 Aufbrühhilfe im Wasser schwimmen Volksrepublik in Ostasien Sportlehrerin Abk.: Millimeter Erdwärme Männersingstimme Meinung Geistlicher Mitteleuropäerin verfallenes Bauwerk bildung von Eis mundartlich: Lärm, Unruhe Gefängnisraum offene Feuerstelle 1 Verhalten, Benehmen Hinfahrt Leben, Wirklichkeit frostig Hautausschlag 7 Filmvorführformat wirklich, tatsächlich schwer zu fassen, ausweichend 8 starke Zuneigung ® bewahren s2426.4-186 9 Verlosung: Drei Büchergutscheine Die Lösung des Rätsels im Heft 12/12 lautete: Stimmband. Über je einen Bü- Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese chergutschein dürfen sich Liesbeth Mayer (Halle/Saale) Waltraut Wippold (Leip- bis zum 19. Juli 2012 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an: zig) und Michael Walther (Ludwigshafen) freuen. Herzlichen Glückwunsch! redaktion@uniklinik-leipzig.de. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23 Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 06. 07. 12 BIS 19. 07. 12 Freitag, 6.07.12 TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-HeineStr. 87; 20 Uhr: Ein Sommernachtstraum (nach William Shakespeare). Völkerschlachtdenkmal, Tel. 2416870, Straße des 18. Oktober 100; 18.30 Uhr: Unheilig – Lichter der Stadt Tour 2012, Special Guest: Andreas Bourani & Staubkind. ,Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Lachen bis der Arzt kommt!, Best of Funzel. Kabarett Leipziger Brettl im Gambrinus, Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20.15 Uhr: Guchn tidschn – Sächsischer Abendgenuss für alle freundlichen Menschen, mit Steffen Lutz Matkowitz. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Da Capo, mit Burkhard Damrau und Dieter Richter. Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 18.30 Uhr: Sommertanzgala der Musikschule J. S. Bach. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 18 Uhr: Dirnenlied, mit Marianne Katharina Thielmann. Montag, 16.07.12 Do., 19.07.2012, 21 Uhr, Hauptsache Gesund, MDR Thema: Gelenkschmerzen Centraltheater, Tel. 1268168, Bosestr. 1; 19.30 Uhr: Sommertanzgala der Musikschule J. S. Bach. Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustusplatz; Großer Saal 20 Uhr: Marianne Faithfull – „Horses and High Heels“. Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Da Capo, mit Burkhard Damrau und Dieter Richter. Kabarett SanftWut in der Mädler-Passage, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe. Paulaner-Palais, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Monogamie ist auch keine Lösung, mit Rüdiger Rudolph und Brit Gdanietz, Sommerkabarett der academixer (Kartentelefon 0341 21787878). Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20.30 Uhr: Viva la Sachsendiva, mit Katrin Troendle. Sonntag, 15.07.12 Sonntag, 8.07.12 Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 18 Uhr: Newcomershow 2012, Festival der internatinalen Varietészene. Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst. TheaterPACK-Sommerbühne im Westwerk, Tel. 0174 5682280, Karl-Heine-Str. 87; 20 Uhr: Die Schatzinsel (nach Robert Louis Stevenson). Paulaner-Palais, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Monogamie ist auch keine Lösung, mit Rüdiger Rudolph und Brit Gdanietz, Sommerkabarett der academixer (Kartentelefon 0341 21787878). Montag, 9.07.12 Grassi-Museen, Johannisplatz 5-11; Innenhof 20 Uhr: Sonnenallee (nach Brussig/Haußmann), 30. Sommertheater der Schauspielstudenten 2. Studienjahr des Schauspielinstituts Hans Otto (Kartentelefon: 0341 2144926). Kabarett Leipziger Brettl im Gambrinus, Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20.15 Uhr: Quarkkeulchen und Goggolohres: Sächsisch, Sachsen, Leipzig und mehr, mit Steffen Lutz Matkowitz. Theater der Jungen Welt – Kleine Bühne, Tel. 4866016, Demmeringstr. 22; 10 Uhr: Timm Thaler – die Geschichte vom verkauften Lachen, ab 8 Jahren. Dienstag, 10.07.12 Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Da Capo, mit Burkhard Damrau und Dieter Richter. Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 20 Uhr: West Side Story - MusiktheaterGeschichte. Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Mittwoch, 11.07.12 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Lachen bis der Arzt kommt!, Best of Funzel. Gohliser Schlösschen, Tel. 589690, Menckestr. 23; 20 Uhr: Diese Sehnsucht in mir, Zarah Leander-Abend mit Antje Poser und Marcus Ludwig, Sommertheater. Dienstag, 17.07.12 „Unheilig“ sind auf „Lichter der Stadt Tour 2012“ und spielen am 12. und 13. Juli, um 18.30 Uhr, am Völkerschlachtdenkmal. Als Gäste sind diesmal Andreas Bourani und Staubkind mit dabei. Foto: André Kempner Oper, Tel. 1261261, Augustusplatz 12; 20 Uhr: West Side Story. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Prinzessinnen 40+ – Es rächt sich mit 60!, Aufführung mit Katrin Troendle und Simone Danaylowa. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Prinzessinnen 40+ – Es rächt sich mit 60!, mit Katrin Troendle und Simone Danaylowa. Völkerschlachtdenkmal, Tel. 2416870, Straße des 18. Oktober 100; 18.30 Uhr: Unheilig – Lichter der Stadt Tour 2012. Donnerstag, 12.07.12 Freitag, 13.07.12 Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Glotze total! Best of Funzel. Krystallpalast, Tel. 140660, Magazingasse 4; 21 Uhr: summer in the city. +++ Ausstellungen am UKL +++ Institut für Anatomie, Tel. 9722000, Liebigstr. 13; Collagen, Videoprojektion von Peter Schüler (bis 30. 09.). Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie/Intensivtherapie, Semmelweisstr. 14; „Auf einsamen Pfaden“, Malerei Sven Arndt (bis 25. 08.). Klinik/Poliklinik f. Psychiatrie und Psychotherapie, Tel. 9724457, Semmelweisstr. 10; „Seht was entsteht“, angewandte Kunst. Klinik und Poliklinik für Urologie, Haus 4, Liebigstr. 20; Aquarelle von Anne Frühauf (bis 31. 08.). Leukämiezentrum José Carreras, Johannisallee 32a; Wartebereich Ambulanz 17.30 Uhr: Malerei/Grafik v. Mona Ragy Enayat (bis 31. 08.). Tagesklinik für kognitive Neurologie, Haus 2, Liebigstr. 16; „Mein Mandala“, künstlerisches Projekt mit Patienten der Tagesklinik für kognitive Neurologie (bis 7. 09.). Zentrum für Frauen- und Kindermedizin, Tel. 9726242, Liebigstr. 20a; Kinderradiologie 17 Uhr: Fensterschau, Arbeiten von Johannes Eckhardt (bis 3. 11.). Do., 12.07.2012, 21 Uhr, Hauptsache Gesund, MDR Thema: Lebensmittel „Eure Nahrung soll Euer Heilmittel sein“, wusste schon Hippokrates 400 vor Christus. Honig beispielsweise gilt als eines der ältesten Lebensmittel. Immer war er auch Heilmittel. Heute erfährt Honig eine Renaissance in der Wundbehandlung. Als Hausmittel hat er sich bei Erkältungen, Schlafproblemen und bei Magenbeschwerden bewährt. „Hauptsache Gesund“ nimmt Lebensmittel aus dem Supermarkt unter die Lupe. Warum schützen Tomaten unsere Gefäße? Welche Stoffe aus der Heidelbeere beugen Blasenentzündungen vor? Warum sind Milchsäuren in Sauerkraut und Joghurt besonders wichtig für einen gesunden Darm? Patienten mit Osteoporose oder Herzerkrankungen können von der Wahl des richtigen Mineralwassers profitieren. Und wir fragen: Sind Light-Produkte oder das so genannte Functional-Food wirklich gesünder oder schaden Sie uns sogar? Sonnabend, 14.07.12 Sonnabend, 7.07.12 N TV-TIPPS Paulaner-Palais, Klostergasse 3-5; 20 Uhr: Monogamie ist auch keine Lösung, mit Rüdiger Rudolph und Brit Gdanietz, Sommerkabarett der academixer (Kartentelefon 0341 21787878). Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmelweisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung. Mittwoch, 18.07.12 Carl-Ludwig-Institut, Tel. 9715500, Liebigstr. 27; Teddybär-Krankenhaus: Die Teddydoktoren untersuchen die Plüschtiere der Kinder, um diesen die Angst vor Ärzten, und Krankenhäusern zu nehmen, für Kinder von 4 bis 7 Jahren (www.teddybaer-krankenhaus-leipzig.de). Operatives Zentrum der Universität Leipzig , Tel. 97109, Liebigstr. 20; Hörsaal 17.30-20 Uhr: Patiententag am Brustzentrum. Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte. Donnerstag, 19.07.12 Carl-Ludwig-Institut, Tel. 9715500, Liebigstr. 27; Teddybär-Krankenhaus: Die Teddydoktoren untersuchen die Plüschtiere der Kinder, um diesen die Angst vor Ärzten, und Krankenhäusern zu nehmen. Westphalsches Haus, Tel. 3911117, Markkleeberg, Dölitzer Str. 12; 17 Uhr: Musikalische Soirée der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Fibromyalgie, Rheuma oder Arthrose? Alle diese Krankheiten bereiten oft unerträgliche Schmerzen in den Gelenken. Da jede Krankheit aber anders behandelt wird, ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Mit Hilfe von Rotlicht können Ärzte jetzt erstmals Rheumaherde im Körper viel früher als bislang erkennen. „Hauptsache Gesund“ stellt das Verfahren und neue Therapieansätze bei rheumatischen Erkrankungen vor. Bei Arthrose ist vermutlich ein bestimmtes Molekül für die Entstehung verantwortlich. Gelingt es, dieses auszuschalten, bleibt der Mensch zukünftig von Arthrose verschont, so die Hoffnung der Wissenschaftler. Bei Mäusen wurde das Verfahren schon erfolgreich angewandt. Durch das Edelgas Radon erzielen manche Ärzte schmerzlindernde Wirkung bei Rheuma, Arthrose oder Fibromyalgie. Aber auch mit dem richtigen Ernährungsplan können Schmerzen gelindert werden. Ute Schönherr befolgt ein solches Ernährungsprogramm. Als Botschafterin der Deutschen Rheumaliga kommt die Popsängerin live ins Studio. Sie selbst erkrankte als 3-jähriges Kind an Rheuma. Seit einer fehlgeschlagenen Knieoperation mit zwölf Jahren sitzt sie im Rollstuhl. Durch eine spezielle Kombination von Gymnastik und Ernährung hat Ute Schönherr es geschafft ihre Schmerzen zu bändigen. Die Zuschauer können live in der Sendung anrufen und erhalten kompetenten Rat von den Experten im Studio und Moderatorin Dr. Franziska Rubin. 24 STECKBRIEF Ausgabe 14 / 6. Juli 2012 Gesundheit und mehr... N WAS IST WO? N IMPRESSUM ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG N WICHTIGE SERVICENUMMERN Öffnungszeit 24 Stunden täglich Schwangerenambulanz (0341) 97 23494 Klinikbesichtigung (0341) 97 23611 Telefon (0341) 97 – 109 Infoabend für (0341) 97 23611 Internet www.uniklinik-leipzig.de werdende Eltern E-Mail info@uniklinik-leipzig.de Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich. Zentrale Notaufnahme Mehr Informationen Operatives Zentrum www.geburtsmedizin-leipzig.de Liebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße) Universitätsklinikum Leipzig AöR Liebigstraße 18 04103 Leipzig GESUNDHEIT UND MEHR... Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der Vorstand Liebigstraße 18 04103 Leipzig Telefon: 0341 97 109 Telefax: 0341 97 15 909 E-Mail: redaktion@uniklinik-leipzig.de Redaktion: Helena Reinhardt (v. i. S. d. P.), Kathrin Winkler, Frank Schmiedel. Universitätsklinikum, Leipzig AöR. 8. Jahrgang. In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG. Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig. 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 17800 24 Stunden täglich Notaufnahme für Kinder und Jugendliche im Zentrum für Kindermedizin Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Telefon Öffnungszeit (0341) 97 26242 24 Stunden täglich Kreißsaal der Universitätsfrauenklinik Liebigstraße 20a 04103 Leipzig Blutbank (Blutspende) Delitzscher Straße 135, 04129 Leipzig Philipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 Leipzig Miltitzer Allee 36 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Hainbuchenstraße 13 (Freitags 14 bis 18 Uhr) Info-Telefon (0341) 97 25410 www.blutbank-leipzig.de Zentraler Empfang Liebigstraße 20 Telefon Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222 Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004 Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242 Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967 Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304 Diabeteszentrum (0341) 97 12222 Transplantationszentrum (0341) 97 17271 Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460 Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730 Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 Seelsorge (0341) 97 15965 -15967 und -26126 Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und Ambulanzen finden Sie im Internet unter (0341) 97 17900 www.uniklinik-leipzig.de.