Das Münchner Magazin für Architektur, modernes

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Das Münchner Magazin für Architektur, modernes
Das Münchner Magazin
für Architektur,
modernes Wohnen
und Lebensart
ARCHITEKTUR Beton in Perfektion – Mehrgenerationen-Villa mit bemerkenswerter Sichtbetonarchitektur
INTERVIEW mit Lennart Wiechell – über den deutschen Pavillion auf der Expo in Mailand
ARCHITEKTUR Holz erlebt ein Comeback – Ein innovatives Mehrfamilienhaus aus Holz in Schwabing
KUNST UND KULTUR Yes!Yes!Yes! – Warholmania in Munich
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INHALT
ZWISCHEN BÄUMEN Viele alte Eichen und Buchen auf dem rund 800 m2 großen Grundstück
gaben die Regeln für den Neubau der beiden
Doppelhaus-Hälften in Pasing vor: Ziel war es,
möglichst große, helle Häuser mit Privatsphäre für zwei fünfköpfige Familien zu entwerfen.
Nachdem der ursprüngliche Bauträger angesichts
der komplizierten Sachlage das Handtuch geworfen hatte und das Grundstück zum Kauf freigab,
kamen die Münchner Jacob und Spreng Architekten ins Spiel. Seite 10
Liebe Leserin, lieber Leser,
HOLZ ERLEBT EIN COMEBACK Das erste innerstädtische Passivhaus in Holzbauweise Deutschlands steht in der Münchner Rheinstraße. Die
GBW-Gruppe als Bauherr war so mutig, ein
Mehrfamilienhaus aus Holz in Auftrag zu geben.
zillerplus Architekten und Stadtplaner waren das
planende Büro – eine gute Wahl, da Architekt
Michael Ziller eine Schreinerlehre absolviert hat
und sich mit dem Baustoff Holz bestens auskennt.
Seite 19
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BETON IN PERFEKTION – Villa mit bemerkenswerter Sichtbetonarchitektur
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HOMMAGE AN FALLING WATER – Zeitlose Villa am Ammersee
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ZWISCHEN BÄUMEN – Zwei Doppelhaushälften werden zum Raumwunder
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ALLES ZIEGEL ODER WAS? – Ein Einfamilienhaus wirbt für diesen Baustoff
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FEIERN, TAGEN UND TAFELN – Neue Räume auf Gut Sonnenhausen
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HOLZ ERLEBT EIN COMEBACK – Ein innovatives Mehrfamilienhaus aus Holz
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GELUNGENER ZUWACHS – Gästehaus der Stahlgruber-Stiftung erhält eine Etage mehr
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MITTEN IM GESCHEHEN – Anspruchsvoll wohnen im Gärtnerplatzviertel
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SPIELEN IN DER ALTEN BRENNEREI – Ein Industriebau wird zur Kindertagesstätte
Hell und glanzvoll zeigen sich auch die neu gestaltete Verteilerebene im Hauptbahnhof und der
U-Bahnhof Münchner Freiheit. Außerdem lesen
Sie, wie München immer mehr E-mobil wird und
welche Weiterentwicklungen es in diesem Bereich
gibt. Dazu passt unser Artikel über das erste deutsche Rennen der Formel E, bei der die bayerische
Tuningfamilie Abt mit eigenem Rennstall Aussichten auf die vordersten Plätze hat.
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LANDSCHAFT DER IDEEN – Interview mit Lennart Wiechell über die Expo
34
AUF AUGENHÖHE – Fotografien von Florian Holzherr
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NEUER GLANZ IM UNTERGRUND – Modernisierung der Verteilerebene des HBF
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ARBEITSPLATZ MIT WOHLFÜHLCHARAKTER – Büro Spezial – Akustik und Licht
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WELLNESS FÜR ZUHAUSE – Die unterschiedlichen Arten, Wasser zu genießen
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PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST – Mit großer Puste zur skulpturalen Glaskunst
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VOM AKTENORDNER ZUM ACCESSOIRE – Design aus München
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit CUBE
– dem Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart.
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SPEZIAL: MÜNCHEN MACHT E-MOBIL – Landeshauptstadt setzt auf den Kraftstoff Strom
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IMPRESSUM
mit der neuen CUBE kommt nun hoffentlich endlich der heißersehnte Sommer für die Münchner
und Gelegenheit für viele schöne Stunden draußen – im Biergarten, im eigenen Garten, im Park
oder am See. Sonnig und voller Energie sind auch
die Themen unserer Sommerausgabe – von der
neu in Szene gesetzten Tagungs- und Feierlokalität im Bio-Hotel Gut Sonnenhausen in Glonn
bis zur geheimnisvoll beleuchteten Theresa Bar,
in der James Bond sicher gerne seinen Martini
getrunken hätte.
Ihre CUBE-Redaktion
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ARCHITEKTUR
BETON IN PERFEKTION
Mehrgenerationen-Villa mit bemerkenswerter Sichtbetonarchitektur In exponierter Lage – direkt am Fluss Lech – ist
vor einiger Zeit im oberbayrischen Landsberg
eine außergewöhnliche Mehrgenerationen-Villa
entstanden. Das von Kehrbaum Architekten nach
Niedrigenergiestandard geplante Gebäude fällt
nicht nur durch sein intelligentes Energiekonzept auf, sondern vor allem auch durch seine
bemerkenswerte Architektur. Ein Hingucker
dabei sind die monolithischen, teils weit auskragenden Sichtbetonelemente im Decken- und
Dachbereich der Villa.
Der ursprüngliche Plan des Bauherrnehepaars
war es, ein Punkthaus zu errichten – mittig
auf dem Areal platziert und „klassisch“ ausgerichtet. Nach einem Gespräch mit Architekt
Klaus Kehrbaum entstand jedoch die Idee, eine
großzügige Villa zu bauen. Kernidee dabei: Um
die gesamte Fläche mit dem traumhaften Blick
auf den Lech zu nutzen, sollte das Gebäude als
schmales „Funktionsband“ mit sehr schlankem Grundriss nahe an der Straße errichtet
werden, so dass größtmöglicher Raum für den
Garten verbleibt. Entstanden ist schließlich ein
architektonisch herausragendes 2-geschossiges
4
Fotos: Dagmar Flex
ARCHITEKTUR
Gebäude mit einem Material-Mix aus großflächigen tragenden Glasfassaden, Stahlprofilen
und markanten Sichtbeton-Elementen. Die
Gebäudearchitektur im Stil der klassischen Moderne wird von schlichten geraden Formen und
stringenten Linien geprägt. Auf den ersten Blick
scheint die Villa wie aus einem Natursteinblock
geschnitten – der zentrale Werkstoff ist jedoch
Beton. Klaus Kehrbaum erklärt: „Um einen
harmonischen Bezug zur Umgebung mit Wald
und freier Natur herzustellen, haben wir dem
Bauherrn einen Sichtbeton in Natursteinoptik
mit einem warmen Farbton vorgeschlagen. Dies
wurde zunächst skeptisch gesehen. Nachdem das
Gebäude jedoch fertiggestellt war, war der Bauherr begeistert.“
Zum Einsatz kam ein sehr fließfähiger Beton,
der vom Bauunternehmen Assner in klassischer
Schalbauweise lunkerfrei ausgeführt wurde. Die
edle, samtartige und natürliche Optik erreicht
der Beton einerseits durch die Einfärbung mit
Kalk- beziehungsweise Frankenschotter. Darüber
hinaus wurde die komplette Beton-Oberfläche
nach dem Erhärten aufwendig gestockt. Durch
die Bearbeitung mit feinen Meißeln wurden
eine charakteristische Oberflächen-Textur
und eine natürliche Anmutung geschaffen.
Weiterer Vorteil: Abwitterungen durch Frost
und Niederschläge sind durch die Bearbeitung
nun weniger erkennbar. An den auskragenden
Gebäudeecken wurde der Beton darüber hinaus
speziell scharriert, das heißt mit Rillen versehen.
Im Nachgang erfolgte eine fachgerechte Betonkosmetik. So wurden die Anker-/Spannlöcher
einzeln zugespachtelt und anschießend gestockt.
Die Arbeit hat sich gelohnt: Die Villa ist ein gelungenes Beispiel moderner Baukultur.
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5
«Mich reizen strenge
Vorgaben und klare
Linien. Vor allem, sie
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ARCHITEKTUR
HOMMAGE AN FALLING WATER
Fotos: Christopher Thomas
Zeitlose Villa am Ammersee
Edgar J. Kaufmann wünschte sich ein ganz besonderes Haus von seinem Architekten: Frank
Lloyd Wright errichtete für ihn ein Wohnhaus,
das später das berühmteste Haus der Vereinigten
Staaten werden sollte: „Falling Water“, das Haus
über dem Wasserfall. So ähnlich muss es auch
dem Architekten von Haus P am Ammersee,
Ernst Maria Lang, gegangen sein. Sein Auftrag
lautete: Ein zeitlos luxuriöses Haus am Westufer
des Ammersees zu errichten. Und in der Tat:
Auch wenn der Wasserfall fehlt – es ist eine sehr
ungewöhnliche Luxusvilla entstanden, die aber
nicht protzig, sondern subtil luxuriös anmutet.
Die verwendeten Materialien sind wie bei „Falling Water“ eine Mischung aus Beton und rohem
Mauerwerk. Kaum einsehbar von der Straße und
vom See liegt das fünf Stockwerke hohe Gebäude
mit Hausmeisterhaus in der Villenkette des Westufers. Lang nennt dieses Gebäude eine Komposition: Wie bei Wrights Schöpfung stapeln
sich weit auskragende Terrassen und Balkone
übereinander. Über den Lift erreicht man den in
einem Erdspalt natürlich belichteten Spa-Bereich
auf Seeniveau.
Eine steinbekleidete 15 m lange Treppenanlage
wurde senkrecht in den steilen Hang geschlagen.
Darüber schwebt ausbalanciert ein L-förmiger
weißer Baukörper mit Sonnenterrasse für den
letzten Hauch Abendsonne – um das „falsche“
Ufer zu kompensieren.
Ein großzügiger Hof hinter Stahlschiebetoren
führt zum Eingang, der von einem 6x6 m hohen,
bedrucktem Glasscreen beleuchtet wird. Eine
hohe Ledertüre führt ins klein gehaltene Entrée.
Zur Linken liegt das Wohnzimmer mit hinter
versenkbarer Wand zuschaltbarer Raucherstube.
7
© Hans Kreye
ARCHITEKTUR
Zur Rechten das Esszimmer und die Küche. Im
1. Obergeschoss liegen die Gäste- und Arbeitszimmer sowie ein Kaminzimmer und die über
einen Verbindungssteg angeschlossene Hausmeisterwohnung. Krönender Höhepunkt ist das
Schlafgeschoss auf Höhe der umstehenden Baumwipfel mit einer wärmespeichernden NatursteinSonnenterrasse.
Im Untergeschoss, auch separat über eine Tiefgarage erreichbar, befindet sich ein Schwimm- und
Wellnessbereich mit bodengleichem Poolblick
zum See. Adern gleich zieht sich auch hier der
rauh behauene Thüringer Travertin von außen
nach innen ins Haus. Mit Nussbaum vertäfelte
Einbauten, farblich abgestimmt mit den geölten Holzschiebefenstern, schaffen hier und
im gesamten Haus eine gelassene Naturton8
Atmosphäre. Gründerzeitliche Attribute der
klassischen Villa, übersetzt in eine kalifornisch
inspirierte Moderne, lassen Raum für eine stilübergreifende individuelle Möblierung, in der ein
Barockschrank ebenso selbstverständlich seinen
Platz findet wie eine erlesene Kunstsammlung.
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ARCHITEKTUR
ZWISCHEN BÄUMEN
Fotos: Michael Christian Peters
Zwei Doppelhaushälften auf einem schwierigen Grundstück werden zum Raumwunder
Viele alte Eichen und Buchen auf dem rund 800
m2 großen Grundstück gaben die Regeln für den
Neubau der beiden Doppelhaushälften in Pasing
vor: Ziel war es, möglichst große, helle Häuser
mit Privatsphäre für zwei fünfköpfige Familien
zu entwerfen. Nachdem der ursprüngliche Bauträger angesichts der komplizierten Sachlage das
Handtuch geworfen hatte und das Grundstück
zum Kauf freigab, kamen die Münchner Jacob
und Spreng Architekten ins Spiel. Rund um
den Baumbestand herum entwickelten Bettina
Spreng und Christoph Jacob zwei 16 m tiefe,
versetzte Baukörper.
Präsent und zugleich zurückhaltend fügen sich
die Häuser mit ihren mit sägerauen, zart hellgrau
pigmentierten Fichtenbrettern in unterschiedlichen Breiten verkleideten Fassaden in das Grundstück ein. Einziger Wermutstropfen: Die Wurzelvorhänge und Spundwände zum Schutz der alten
Laubbäume waren sehr kostenintensiv. Aber es
gibt viel Licht: Sämtliche Räume haben großflächige raumhohe Verglasungen und zusätzlich
im Treppenraum Flächendachfenster. Trotz
ihres kompakten Äußeren sind beide Gebäude
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ARCHITEKTUR
im Inneren sehr großzügig: „Im Obergeschoss
haben wir zusätzlich zu den drei Kinderzimmern
und dem Bad ein Familienzimmer als zweites
Wohnzimmer eingeplant“, so Christoph Jacob.
Was bei den Familien sehr gut ankam: Somit ist
das Wohnzimmer „spielzeugfreie Zone“.
Das Dach gehört ganz den Eltern, mit Schlafzimmer, Arbeitszimmer und Elternbad. Dank
großer Lichthöfe mit Außenzugängen können
auch Räume im Keller, geschickt beleuchtet über
einen Lichtschlitz aus satiniertem Glas vor dem
offenen Kamin im Wohnzimmer, für Gäste, Au
Pair oder Hobby genutzt werden. Jedes Haus ist
dennoch individuell auf die Besitzer zugeschnitten: Eine Hälfte ist komplett loftartig geöffnet
– die Wände sind aus Sichtbeton und im Treppenauge steckt ein Regal vom Erdgeschoss bis
ins Dachgeschoss, das gleichzeitig als Absturzsicherung dient. Die andere Hälfte präsentiert
sich mit einer abgeschlossenen Küche und weiß
verputzten Wänden.
Ansonsten konnten sich beide Bauherren auf
massive Eichendielen für die Böden und die an
die Jahrhundertwende angelehnten Zementfliesen mit Ornamenten in den Bädern einigen, sodass die Gebäude eine homogene Einheit bilden.
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ARCHITEKTUR
ALLES ZIEGEL ODER WAS?
Fotos: Andreas Koehler
Ein Einfamilienhaus wirbt für diesen Baustoff
Etwas außerhalb am Stadtrand Dachaus steht seit
2013 ein strahlend weiß verputzter Neubau auf
einem großen baumbestandenen Grundstück.
Er gibt sich bescheiden und verrät auf den ersten
Blick nicht, was alles in ihm steckt: Es handelt
sich bei diesem Einfamilienhaus um einen reinen
monolithischen Ziegelbau.
Für das Tragmauerwerk wurden Massivziegel
mit einer Stärke von knapp 50 cm verwendet.
Die „unipor coriso“-Außenwandziegel, deren
Innenhohlräume mit Mineralgranulat gefüllt
sind, bieten einen hohen Wärmeschutz und
haben damit eine hohe Dämmwirkung. Ziegel
– der älteste Baustoff der Welt – scheint etwas
aus der Mode gekommen. Im Zuge der neuen
Energie-Verordnung (EnEV) wird er aufgrund
seiner wärmedämmenden Eigenschaften sicher
wieder eine Aufwertung erfahren. Es konnte hier
also auf ein Wärmedämmverbundsystem ver­
zichtet werden.
Geheizt wird das Gebäude mit Holzpellet- und
Fußbodenheizung. Auf die Außenwände wur­
de ein robuster, stoßfester Außenputz mit einer
Schichtdicke von 25 mm aufgebracht. Die In­
nenwände wurden mit Kalkgipsputz verputzt
und geglättet. Auch die Decken und sogar die
Kelleraußenwände wurden in Ziegelbauweise
errichtet und mit einer bituminösen Abdich­
tung gegen das Schichtenwasser abgedichtet.
Die Bodenplatte wurde betoniert. Die beiden
Dachflächen bilden eine diagonale Kehle, über
die das Regenwasser abfließen kann. Die Dach­
neigung beträgt acht Grad und wurde mit Titan­
zink verkleidet. DeffnerVoitländer-Architekten
haben die ungewöhnliche Kubatur entworfen, die
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ARCHITEKTUR
das Haus erst spannend macht. Durch drei tiefe
Einschnitte im Erdgeschoss – dem Eingang im
Osten, und je einer großen Terrasse im Westen
und Süden – entsteht ein unregelmäßiges Sechseck als Baukörper. Eine zentrale zweigeschossige Halle ist Mittelpunkt des Hauses, und alle
Räume werden von hier aus erschlossen. Über
eine Treppe im Norden gelangt man auf eine
umlaufende Galerie. Hier befinden sich drei
Kinderzimmer, ein Elternschlafzimmer sowie
ein großes Ankleidezimmer mit angrenzendem
Bad inklusive einer freistehenden Badewanne.
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Ebenfalls eine Besonderheit stellen die Schutzpanels vor den Fenstern im Außenbereich dar: Sie
sind ein feststehendes Zwischending zwischen
Jalousie und Fensterladen und wurden eigens
für dieses Haus entworfen. Diese „Vorhänge“
sind eine Fassadenskulptur aus faserverstärktem Kunststoff. Die Elemente wurden von einem
Kunststofftechniker gefertigt. Die Idee dabei war,
die Vorhänge im Inneren des Gebäudes in den
Außenbereich zu transportieren.
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© Hans Engels
© Hans Engels
ARCHITEKTUR
FEIERN, TAGEN UND TAFELN
Neue Räume auf Gut Sonnenhausen
Ein kurzer Ausflug in die Geschichte des Guts­
hofes: Ein gewisser Baron Büssing-Orville ließ
sich im Jahr 1900 auf dieser Rodungsinsel ein Gut
im englischen Stil erbauen. Er beauftragte den
Münchner Architekten Spannagel, einen drei­
seitigen Gutshof mit einer eleganten Auffahrt
und zwei Torhäusern so zu erbauen, dass der
Eindruck entstand, es sei immer wieder ein Teil­
gebäude angebaut worden. In Wirklichkeit ent­
stand das gesamte Gut und Pferdegestüt in zwei
Jahren. Wenig später kam der Reitstall hinzu, den
16
© Hans Engels
Es gibt sie noch, die versteckten Oasen in unmit­
telbarer Großstadtnähe. Oder besser: Es gibt sie
wieder. Seit dem Besitzerwechsel in den 1980erJahren ist aus Gut Sonnenhausen bei Glonn ein
Gutshof wie aus dem Bilderbuch geworden, fein
herausgeputzt, renoviert und umgebaut und seit
1997 als Bio-Hotel und Tagungsstätte wieder er­
öffnet. Seit 2008 sind vonMeierMohr-Architekten
mit der Aufgabe betraut, peu à peu um- und
anzubauen. Erst kam der Masterplan, dann der
Umbau des Torhauses Ost und als jüngste Etap­
pe die Verwandlung der einstigen Reithalle zu
einem Saal für Feste aller Art.
Architekt Thiersch erbaute. Der neue Gutsherr
von Schweisfurth kennt sich mit ökologischen
Lebensmitteln aus. Nichts ist hier anheischend
aufgehübscht, sondern äußerst sorgfältig und
geschmackvoll restauriert und zu einem Hotel
mit 34 Zimmern ausgebaut.
Das Torhaus Ost ließ sich der Hausherr für sei­
nen Eigenbedarf herrichten: Auf drei Ebenen
ist hier ein modernes Innenleben entstanden,
nachdem alle vorherigen Trennwände entfernt
worden waren. Neue Böden, Treppen und Bäder
und kleine Rückzugsorte – Musikzimmer, Yoga­
zimmer, Schlafzimmer und ein Gästezimmer
– und je ein großzügiger Wohnraum im ersten
und zweiten Obergeschoss, all dies beherbergen
nun die alten Mauern des Torhauses. Wo immer
möglich wurden die ursprünglichen Materialien
verwendet, die alten Türen und Fenster, ein alter
Holzboden, freigelegte Kacheln im Bad und große hölzerne Arbeitsplatten in der Küche stammten entweder aus dem Torhaus selbst oder von
anderen Stellen des Gutes. Eine Besonderheit ist
die Heizung – sie wurde von der Restaurierung
von Kirchen abgeschaut: In den Außenwänden
verlaufen Kupferrohre, durch die warmes Wasser
fließt, so dass die Wände erstens trocken gehalten
werden und zweitens eine ungemein behagliche
Wärme in den Räumen entsteht. Erst kürzlich
wurde der Umbau der Reithalle zum Festsaal
fertig. Die Deckung des Walmdachs des denkmalgeschützten Thiersch-Baus konnte erhalten
© Hans Engels
© Hans Engels
© Hans Engels
© Hans Engels
© Georg Schweisfurth
ARCHITEKTUR
bleiben ebenso die Holzverschalung des Dachstuhls. Im 800 m2 großen Ballsaal herrscht eine
sehr angenehme Atmosphäre, die sich für Feste
aller Art und Hochzeitsgesellschaften hervorragend eignet. Die Reithalle kann im Rahmen der
„Architektouren“ am 28.06. um 15 und 16 Uhr
besichtigt werden.
(Beteiligte Gewerke siehe S. 73)
www.vonmeiermohr.de
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Eisl Architektur ZT Gmbh Salzburg
Fotos: Roland Wimmer
DER JOSKO WEITBLICK:
LEBENS(T)RÄUME
MIT CHARAKTER.
DIE VILLA LA LIBERTAD IST RAUM GEWORDENER AUSDRUCK DES WUNSCHES NACH FREIHEIT, WIE MAN SCHON
DEM NAMEN ZWEIFELSFREI ENTNEHMEN KANN.
Ein Salzburger Bauherr beauftragte
den Architekten Michael Eisl mit der
Realisierung seiner Vorstellungen auf
dem 2.800 m² großen Grundstück in
prominenter Umgebung: unmittelbare
Nachbarschaft ist Schloss Emsburg an
der Hellbrunner Allee.
Mit einem zeitgenössischen Baukörper
einen selbstbewussten Kontrast zu
setzen, war der architektonische
Ansatz; kubische Formensprache
und staubgraue Fassadengestaltung
bilden einen reizvollen Gegensatz zur
historischen Bausubstanz der Emsburg.
Der Wunsch des Bauherrn nach
einem Refugium mit Ausblick in die
Natur hat sich in LA LIBERTAD gänzlich
erfüllt: Mit ihrer Öffnung nach Süden
gibt die Villa den Blick frei auf das
Naturschutzgebiet mit Bach und
alten Bäumen. Straßenseitig zwei-,
zum Park hin dreigeschossig, bietet
LA LIBERTAD auf 450 m² Wohnfläche
ihren Bewohnern uneingeschränkten
Freiraum, blickt man doch durch die
großen Fenster- und Glasflächen
beinah ins Unendliche. Gestaltungsrelevante Fenster von JOSKO. Bei den für
die Gestaltung so relevanten Glas- und
Fensterflächen gab es keine Kompromisse: Die Holz-Alu-Fenster des österreichischen Herstellers von Fenstern,
Türen und Ganzglassystemen sind vom
technischen und vom ästhetischen
Anspruch die perfekte Lösung;
so trägt JOSKO-FixFrame das seine
zur Ausstrahlung der Villa bei.
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ARCHITEKTUR
HOLZ ERLEBT EIN COMEBACK
Ein innovatives Mehrfamilienhaus aus Holz in Schwabing Foto: Benjamin Antony Monn, Photography
Das erste innerstädtische Passivhaus in Holzbauweise Deutschlands steht in der Münchner
Rheinstraße. Die GBW-Gruppe als Bauherr
war so mutig, ein Mehrfamilienhaus aus Holz
in Auftrag zu geben. zillerplus Architekten und
Stadtplaner waren das planende Büro – eine gute
Wahl, da Architekt Michael Ziller eine Schreinerlehre absolviert hat und sich mit dem Baustoff
Holz bestens auskennt.
Im Zuge einer Nachverdichtungsmaßnahme
wuchs der Bau in einem Hinterhof zwischen
Rhein- und Mainzer Straße, die Fläche war
bisher für Garagen genutzt worden. Nun steht
hier ein 4-geschossiges Haus mit 10 Wohnungen
und einer Wohnfläche von 983 m2. Im obersten
Geschoss liegen zwei Dachterrassenwohnungen.
Alle Wohnräume sind nach Süden ausgerichtet
und haben größtenteils eine raumhohe Verglasung, sodass das Tageslicht die Räume durchfluten kann und in der kalten Jahreszeit eine
passive Wärmegewinnung möglich ist.
Die Vorteile des Baumaterials sind vielfältig und
liegen auf der Hand: Holz ist ein ökologisches,
umweltfreundliches Material, es ist natürlich und
dem Menschen vertraut, es schafft eine warme
Atmosphäre, es ist ein CO2-Speicher, und es
kann zu 100 % rückstandsfrei entsorgt werden.
Und damit nicht genug: Vergleicht man einen
Massivbau mit einem Holzbau werden auch noch
andere Vorteile sichtbar: Holz hat einen höheren
Dämmwert als Stein und trägt so ebenfalls zur
Passivbauweise bei. Wände und Decken sind aus
14 cm dickem Brettschichtholz. Eine 15 m2 große
Solarthermie-Anlage auf dem Dach rundet das
ökologische Gesamtkonzept ab.
19
ARCHITEKTUR
Insgesamt wurden hier 360 Kubikmeter Holz verbaut. Die Fichten- und Tannenbäume stammen
aus einheimischen Wäldern. Das naturbelassene,
unbehandelte Holz hat eine Lebensdauer von 100
Jahren und muss nicht nachbehandelt werden.
Der Geruch des Holzes wird als angenehm empfunden und die Raumakkustik ist naheliegender Weise einem Gebäude aus Beton ebenfalls
überlegen.
Die Planung eines Holzbaus bedarf einer exakten Vorbereitung, da die großen Bauteile von
Zimmerern vorgefertigt werden. Der höhere
Zeitaufwand bei der Vorfertigung wird am
Standort des Neubaus wieder wett gemacht, da
der Aufbau wesentlich schneller vorangeht als bei
Massivbauten – und ein weiterer erfreulicher Zusatzeffekt ist natürlich, dass die Lärmbelästigung
20
auf der Baustelle für die Umgebung erheblich
geringer ist. Einzig das Treppenhaus und das
Fundament sind aus Beton, hier ist der Stein
dem Holz überlegen. Hat Holz also nur Vorteile? Sieht ganz so aus: Sogar der Brandschutz ist
durchdachter als bei einem Massivhaus – und
es gibt sogar bereits Hochhäuser aus Holz. Es
wäre wünschenswert, dass dieses Beispiel Schule
macht und wieder mehr Holzbauten in unsere
Städte einziehen.
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21
ARCHITEKTUR
GELUNGENER ZUWACHS
Fotos: Marcus Ebener
Das Gästehaus der Stahlgruber-Stiftung erhält eine Etage mehr
Bereits 1996 wurde das Münchener Architekturbüro Peck.Daam damit beauftragt, ein
Gästehaus für die Stahlgruber-Stifung – einer
gemeinnützigen Stiftung der Landeshauptstadt
in Zusammenarbeit mit der Firma Stahlgruber
– zu planen und zu bauen. Rundum zufrieden
mit dem Ergebnis beauftragte der Bauherr, das
Baureferat der Landeshauptstadt München, nun
erneut die beiden Architekten, als es darum ging,
den Kopfbau aufzustocken. Eine Maßnahme, die
nötig geworden war, da die vorhandene Küche
mit Speiseraum im ersten Obergeschoss den
zwischenzeitlich gestiegenen Anforderungen
räumlich nicht mehr gerecht werden konnte.
Ziel der Aufstockung war es also, einen großzügigen Speisesaal mit moderner Küche zu kreieren. „Zugleich sollte mit der Erweiterung ein
Ort entstehen, der auch als Versammlungs- und
Aufenthaltsraum genutzt werden kann“, so der
Architekt Bernhard Peck und fügt hinzu: „Bei
der Planung und anschließenden Entwicklung
musste diese flexible Nutzung also besonders
berücksichtigt werden.“ Neben diesen grundsätzlichen Vorgaben wünschte sich der Nutzer, dass
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der Fassadenschriftzug „Stahlgruber-Stiftung“
sowohl am Tag als auch in der Nacht mit der
entsprechenden Fernwirkung gut lesbar ist. Darüber hinaus sollte die neue Küche so modern
wie möglich sein, ohne dabei das Gebäude mit
Technik zu überfrachten.
Von Seiten der Stadtplanung gab es bezüglich
der Aufstockung auch keinerlei Einwände – im
Gegenteil: Schon bei Errichtung des Gästehauses der Stahlgruber-Stiftung im Jahr 1996 war
städtebaulich ein höherer Kopfbau gewünscht.
Doch da es zum damaligen Zeitpunkt für ein wei-
ARCHITEKTUR
teres Raumgeschoss keinen Bedarf gab, sah der
Bauherr von einer Vergrößerung des Gebäudes
ab. Dies konnte nun im Zuge der Aufstockung
„korrigiert“ werden.
Da die Bestandsstatik für eine massive Ausführung nicht die erforderlichen statischen Reserven
hatte, erfolgte die Aufstockung als leichte StahlHolz-Konstruktion. Eine besondere Schwierigkeit in der Bauphase bestand vor allem darin,
dass das Gebäude während der ganzen Bauzeit
in Betrieb bleiben musste. „Zum Zeitpunkt der
Bauarbeiten für die Aufstockung wurden in
den darunterliegenden Geschossen neben den
üblichen Seminaren auch Meisterprüfungen
abgehalten“, erinnert sich der Architekt Armin
Daam. „Daher konnten die Bauarbeiten nur in
enger Abstimmung mit dem Bauherrn und dem
Nutzer durchgeführt werden.“
Bei der Wahl des Fassadenmaterials haben sich
die Architekten für Aluminium-Verbundplatten
(Alucobond) entschieden und damit auf das im
Bestand vorhandene Material zurückgegriffen,
wobei dies allerdings in einer neuen Interpretation erfolgte. „Die bestehende AluminiumFassade haben wir fassadenbündig verlängert“,
so Daam. Nach Fertigstellung der Aufstockung
bildet die neue Fassade eine zweite Schale, die
mit den horizontalen Lichtschlitzen soweit ge-
öffnet ist, dass genügend Tageslicht in die Räume
dringt. Zugleich wird der Wärmeeintrag durch
die Sonne entsprechend reduziert. „Mit den
horizontalen Lichtöffnungen haben wir auf ein
Architekturmotiv zurückgegriffen, welches im
Bestand bereits vorhanden ist“, erklärt Peck das
Erscheinungsbild der neuen Fassade.
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www.peckdaam.de
23
ARCHITEKTUR
MITTEN IM GESCHEHEN
Fotos: Paul Ott
Anspruchsvoll wohnen im Gärtnerplatzviertel
In einer der gefragtesten Lagen Münchens, dem
Szeneviertel um den Gärtnerplatz, entstand ein
Wohnhausensemle, das von seinem Aussehen
her bereits dem Anpruch gerecht wird, sich in
dieser hippen Gegend behaupten zu können.
Allein die Nachbarschaft stellt schon eine Herausforderung dar: Gegenüber die noble Adresse
„The Seven“, nur wenige Schritte entfernt der
Gärtnerplatz mit Theater, Läden und Lokalen.
Ebenfalls nur einen Katzensprung ist es bis zum
Viktualienmarkt und wenige hundert Meter bis
zur renaturierten Isar, an der es sich sowohl
spazieren als auch sonnenbaden lässt. Zentraler
geht es kaum.
Aber zurück zum Aussehen des für ein Stadthaus ungewöhnlichen Gebäudes. Die nach
Osten, zur Müllerstraße gelegene, markante
Lochfassade des Vorderhauses mit ihren unterschiedlich großen, versetzt angeordneten
Fenstern, sowie den größeren Einschnitten
für die Balkone, wirkt so aufgelockert, als
hätte jeder der späteren Bewohner sich selbst
herausgesucht, wo und in welcher Größe er
seine Fenster haben will. Sie ist gleichsam das
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Dach-Wohnung
Maisonette-Wohnung
Signal nach außen, dass jede der Wohnungen
individuell und anders ist. Das 5-geschossige
Vordergebäude samt Dachterrasse steht auf Pylonen und ist im Erdgeschoss vollverglast. Dort
sind Läden und Büros eingezogen.
doppelte Höhe
Das Rückgebäude liegt, abgeschirmt von der Hektik der Stadt, im Innenhof – eine wahre Ruheoase
mit Garten und einem Spielplatz für die Kinder.
Die Fenster wurden den denkmalgeschützten
Nachbarhäusern angepasst.
ARCHITEKTUR
Jede Wohnung verfügt entweder über eine
Terrasse oder einen Balkon, und es wurde
auf eine gehobene Ausstattung geachtet. Armaturen, bodengleiche Duschen, Edelstahlbeschläge oder wandbündige Türzargen sind
dafür einige Beispiele. Auf jeder Etage befinden sich unterschiedliche Wohnungstypen:
Loggia-, Stadt-, Galerie-, Terrassen- oder
Split-Level-Wohnungen – für jeden Anspruch
eine passende Variante. Die Dachwohnungen
mit ihren 30 m2 großen, nach Süd-Westen ausgerichteten Terrassen sind dabei die Highlights
über der Stadt. Der Bauherr, die Südhausbau,
konnte den österreichischen und in München
ansässigen Peter Ebner als Architekten gewinnen. Sein Entwurf ließ den Bewohnern auch die
Freiheit, sich in einem früheren Baustadium
die Grundrisse ihres Wohnraums individuell
zu gestalten.
www.suedhausbau.de
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© Roland Halbe
© Aldo Amoretti
ÖFFENTLICHE BAUTEN
NEUER GLANZ IM UNTERGRUND
Modernisierung der Verteilerebene des Münchner Hauptbahnhofs
Aus Tragwerksgründen – der Betondeckel der
Verteilerebene wies starke Tausalzschäden auf –
war dringend eine Sanierung erforderlich, und
damit einhergehend auch eine Modernisierung.
Die zuvor etwas chaotisch anmutende Anordnung der Ladengeschäfte und Kioske ist nun
verschwunden. Stattdessen entstand ein großzügiger, tagesheller und übersichtlicher Raum,
dessen Grund-Entwurfsidee es war, die unterirdische Fläche zwischen Eingangsgebäude des
Hauptbahnhofes und dem ehemaligen HertieKaufhaus in eine mittig verlaufende „Straße“ umzugestalten, an deren Westseite – also der auf der
Bahnhofseite gelegenen Flanke – sich Ladengeschäfte befinden und auf der gegenüberliegenden
„Straßenseite“ eine hinterleuchtete Glaswand,
in die alle nötigen Funktionen, Ticketautomaten, Uhren, Telefone, Orientierungstafeln usw.
integriert sind.
26
Bayerstraße
© Auer Weber Architekten
Früher waren unterirdische Passagen eine Herausforderung für klaustrophobisch veranlagte Passanten – auch die aus den 1980er-Jahren
stammende Verteilerebene am Hauptbahnhof
machte da keine Ausnahme.
Fotos: Aldo Amoretti/Roland Halbe
HBF
U4/5
Tram
Tram
Tram
U1/U2
Tram
U1/U2
S-Bahn
Schillerstraße
Bayerstraße
Schützenstraße
Vermarktungsfläche_Handel
Lager_Technik_Nebenraumzonen
Der Entwurf stammt vom Architekturbüro Auer
Weber, das auch den Wettbewerb für den Bau
des neuen Empfangsgebäudes gewonnen hat.
Drei Jahre dauerten die Bauarbeiten bei laufendem Betrieb, was eine logistische Meisterleistung
darstellt, für die eigens ein Baulogistiker engagiert wurde. Die Eröffnung war im Frühjahr
2014. Die Architekten gingen sparsam mit Ma-
terialien und Farben um: Glas, Stein, Beton,
Metall wurden hier verbaut und schaffen einen
ruhigen, unaufgeregten Raum. Voll verglast sind
die Läden und ebenso das neue Kundencenter
der MVG, der Auftraggeberin der Umbaumaßnahme. Der sich nördlich anschließende Trakt
hingegen, der zur S-Bahn-Stammstrecke führt,
ist Eigentum der Deutschen Bahn und wird nach
© Aldo Amoretti
© Aldo Amoretti
ÖFFENTLICHE BAUTEN
Die neue Verteilerebene misst 175 m in der Länge
und circa 33 m in der Breite, die Bruttogeschossfläche beträgt 8.400 m2. Ein wenig störend ist die
mit 2,69 m etwas geringe Raumhöhe, die jedoch
durch die frühere Planung vorgegeben war.
Eine wesentliche gestalterische Funktion übernimmt hier das Licht. Während die Decke in der
früheren Verteilerebene noch mit Metalllammellen verkleidet und mit blendenden Leuchtstoffröhren ausgestattet war, wurde nun eine dezente
Gitterstruktur gewählt, die mit energiesparenden
LED-Spots bestückt ist, die eine freundliche Atmosphäre schaffen. Unterstützend kommt die
Lichtwand auf der Ostseite hinzu, die automatisch die Farbtemperatur der Lichtverhältnisse
draußen simuliert. Nachts leuchtet sie in einem
kühlen Blau, mittags ist die Helligkeit am stärksten und am frühen Abend verwandelt sich die
Lichtstimmung wie bei einem Sonnenuntergang
in einen leichten Rot-Ton – dies alles ermöglicht
das Konzept der Lichtplaner Bartenbach mit dem
Einsatz von automatisch gesteuerten LED's. Im
Bereich der Aufgänge zum Straßenniveau simulieren zusätzliche Spots „Sonnenflecken“ und
signalisieren so: „Hier geht es nach oben“ – ein
schöner Täuschungseffekt. Ebenso wird den nach
unten gehenden Passanten eine Adaptionsmög-
© Aldo Amoretti
einem anderen Gestaltungskonzept soeben erst
saniert und modernisiert.
lichkeit an die anderen Lichtverhältnisse unten
ermöglicht.
Der Boden wurde mit 90 mal 90 cm großen
Granitplatten neu verlegt. Als Orientierungshilfen für Blinde und Sehbinderte sind dunkle
Natursteinbänder in den Steinboden integriert.
Vollverglast sind auch die Abgänge zu den UBahnlinien U1/U2. Die gut sichtbare und klar
angeordnete Signaletik verhilft den Fahrgästen
zur raschen Orientierung. Ebenfalls neu sind
auch die in die Stirnseiten eingelassenen elektronischen Tafeln, die die Abfahrtszeiten der
Züge anzeigen.
Insgesamt eine vorbildlich umgesetzte und anspruchsvolle architektonische Aufgabe, an einem vormals unwirtlichen Ort eine völlig neue
Aufenthaltsqualität zu schaffen.
www.auer-weber.de
27
ÖFFENTLICHE BAUTEN
SPIELEN IN DER ALTEN BRENNEREI
Ein 107 Jahre alter Industriebau wird zur Kindertagesstätte
Fotos: Michael Krawczyk
Ein Industriebau aus der Jahrhundertwende in
Weißenfeld, einem Ortsteil der Gemeinde Vaterstetten, wird zum Kinderparadies – mit Bobbycar-Parcours, Kräutergarten, Naschhecke und
Weidentippi. Bis 2012 wurde hier Alkohol aus
Kartoffeln für medizinische Zwecke gebrannt.
Nach dem Ablauf des Branntweinmonopols
schlugen die Besitzer, Landwirte aus dem Ort,
die Umnutzung zur Kindertagesstätte vor.
Den Klinkerbau samt seinem 1.000 m3 großen
Kartoffelkeller, dem 24 m hohem Schornstein
und dem sehr schmalen Grundstück an einer
stark befahrenen Kreisstraße in eine Kita umzuwandeln, war die Aufgabe der Weißenfelder
Grund Architekten: „Wir haben viel Literatur
gewälzt, aber ein vergleichbares Objekt war da
nicht dabei“, so Alexander Grund. Somit sind
die Architekten vermutlich die ersten, die eine
derartige Neuplanung umsetzten.
Der stark sanierungsbedürftige Bestand mit zum
Teil morschen Decken wurde komplett entkernt
und energetisch sowie brandschutztechnisch auf
den neuesten Stand gebracht. Unter anderem wur28
de eine Grundwasserwärmepumpe zur Wärmeerzeugung eingebaut. Die Klinkerfassade und der
Kamin wurden gereinigt und saniert. Wegen des
nur rund 800 m2 großen Grundstücks und des
viergeschossigen Bestandsgebäudes mit dem sehr
hohen Erdgeschoss wurde schließlich ein zwei-
geschossiger Anbau mit versetzten Ebenen für
insgesamt 60 Kinder realisiert. „Der Neubau aus
kerngedämmten Betonhalbfertigteilen in Sichtbetonqualität sollte nicht mit dem Klinkerbau
konkurrieren, trotzdem aber den Industriecharakter des ursprünglichen Gebäudes zur Geltung
ÖFFENTLICHE BAUTEN
bringen“, erläutert Carolin Jakob-Grund das in
nur knapp eineinhalb Jahren umgesetzte Konzept.
Der ehemalige Kartoffelkeller wurde zur tiefer
liegenden, natürlichen Freifläche mit Elementen
wie Erdbeerfeld, Rutschhügel und Sandkasten.
rasse gibt es einen Duftgarten mit verschiedensten
Kräutern. Für die Gruppenräume kombinierten
die Architekten sanfte, erdverbundene Farben –
gelbgrüne Linoleumböden, Schreinermöbel in
Eichenoptik und cappuccinofarbene Polster.
Dank der versetzten Bauweise entstanden von den
Gruppenräumen zugängliche Terrassen, jede von
ihnen thematisch anders gestaltet: Eine Hügel­
modulation mit schattenspendender Bepflanzung
lädt auf der obersten Ebene zum Klettern, Sitzen
und Bobbycar-Fahren ein, auf der Zwischenter-
Den Übergang zwischen Bestand und Neubau
bildet die Gemeinschaftsgarderobe und das großzügige Foyer mit Elterncafé als Treffpunkt für
die Benutzer.
(Beteiligte Gewerke siehe S. 73)
www.grundarchitekten.de
29
© Daniele Mattioli
INTERVIEW
Lennart Wiechell
ist einer der Partner des Büros Schmidthuber in München, das
in den letzten Jahren häufig bei Großveranstaltungen erste Preise „abgeräumt“ hat. Unter anderem gestaltete Schmidhuber &
Partner den deutschen Pavillon bei der Expo 2010 in Shanghai
und auch bei der diesjährigen Expo in Mailand mit dem Motto
„Feed the Planet – Energy for Live“ ging der erste Platz für den
deutschen Pavillon erneut an dieses Münchner Architekturbüro.
Gemeinsam mit Milla & Partner (für die inhaltliche Gestaltung)
und der Firma Nüssli aus Nürnberg entstand das Gesamtkonzept
für beide Expos.
Wiechell studierte Architektur in Braunschweig u.a. bei Prof.
Meinhard von Gerkan und in Florenz. In verschiedenen namhaften Architekturbüros, zuletzt bei Graft in Berlin, schärfte er
seinen Blick für visionäre Architektur, bevor er 2008 geschäftsführender Partner bei Schmidhuber in München wurde.
LANDSCHAFT DER IDEEN
Der deutsche Pavillon auf der Expo 2015 in Mailand mit Lennart Wiechell
CUBE: Wie haben Sie es erneut geschafft, beim Wettbewerb für den
deutschen Pavillon den ersten Platz zu belegen?
Lennart Wiechell: Der Wettbewerb war europäisch ausgeschrieben, es
haben 20 Teams mitgemacht. Wir haben nicht dafür gezahlt, dass wir
gewonnen haben, sondern wir haben einen Entwurf gemacht, und die
Auswahlkommission von 30 Jurymitgliedern hat sich dann in der zweiten
Phase für dieses Projekt entschieden. Es ist keine reine Architektenjury,
sondern es geht um das Gesamtkonzept, das von verschiedenen Teilnehmern der Kommission bewertet wird.
Wenn Sie sich selber loben dürften - worauf führen Sie es zurück,
dass Sie wieder gewonnen haben?
Ich habe mir die anderen Konzepte angeschaut und da einige schöne
Ideen gesehen, aber das Raumprogramm, das recht umfänglich ist, war
oft nicht umgesetzt. Oft waren die Vorschläge eben nicht so stringend
wie unsere Idee, die sich ohne große Gesten versucht, absolut auf die
Holzlandschaft und die Bäume zu reduzieren. Es geht darum, die Menschen durch den Pavillon zu führen wie durch eine Landschaft, in der
sich Deutschland vorstellt.
Wir haben jetzt zwei Expos gemacht, in Shanghai und hier, die auch grundsätzlich verschieden sind. Aber von der Denkweise her arbeiten sie immer
aus der Perspektive des Besuchers, der sich überlegt, wie man im Raum
eine Geschichte erzählt. Ich denke, das ist uns in beiden Fällen gelungen.
Die Räume haben ein Potenzial, zum Treffpunkt zu werden und das ist
das, was wir unbedingt wollten. Der Großteil der Fassade besteht nur aus
30
einem Sonnenschutz und einem Gewebe, sodass wir einen Großteil des
Pavillons auch belüften. Wir wollten von vorneherein ressourcensparend
arbeiten. Wenn man das bei den anderen Wettbewerbern genau anschaut,
dann sind Konzepte, die in die Erde gehen, wo aufwändige Baumaßnahmen notwendig sind, wirklich fragwürdig. Unser Fundament ist eine
Bodenplatte. Wir unterkellern nicht und machen keine Tiefgeschosse.
Aus welchem Material ist das Gebäude?
Es ist kein Betongebäude, es ist ein Stahlgebäude mit Filigrandecken,
es hat auch eine Stahl-Beton-Verbundkonstruktion aus verschiedensten
Gründen, die vom Brandschutz her, von der Statik her, aber auch von den
italienischen Vorgaben her notwendig waren.
Was ist die Grundidee des Gestaltungsentwurfs - also der Form des
Pavillons?
Das hat sich entwickelt aus dieser hölzernen Landschaft, die wir sehen, sie
ist ein Parcours, der aber wie eine Landschaftsarchitektur funktioniert.
Es gibt Themen, die sich aneinanderreihen, Blickbeziehungen, Verdichtungen, Aufweitungen. Die Themen sind durch die Blickbeziehungen
wie eine Perlenkette aneinandergereiht und das ist das Thema: Eine Art
Parcours zu schaffen, als hölzerne Landschaft, die überdacht wird durch
die Ideenkeimlinge oder die Solarbäume, die da herauswachsen.
Wenn man über die Freitreppe nach oben kommt, ändert sich der Raum.
Die Dächer der Bäume erzeugen ein Schattenspiel in der Sonne. Das ergibt
ein ganz lebendiges Bild. Nachts dreht sich das um, weil der Strom, der
© alexanderbreier.de
INTERVIEW
tagsüber erzeugt wurde, unten in den Batteriezellen gespeichert wird
und nachts dazu benutzt wird, die Bäume zu beleuchten – die Bäume
werden zu Lichtsegeln. Wenn es richtig dunkel ist, beleuchten sie diese
Ebene. Die Bäume haben sehr viele Funktionen, sie sind einerseits eben
ein ikonographisches Thema, konzeptionell, die Ideen, die scheinbar aus
der Ausstellung nach oben wachsen. Und sie sind ein wichtiges Wiedererkennungsmerkmal, das prägende Moment, das man wahrnimmt von
außen und mit dem deutschen Pavillon verbindet. Sie sind aber auch ein
interaktives Element, weil jeder Baum für ein Thema in der Ausstellung
steht. Wasser, Erde, Artenvielfalt, das Klima – d.h. alle Themen finden
auf der oberen und der unteren Ebene statt. Damit das eben nicht so eine
getrennte Geschichte ist, zwischen innen und außen, von daher gibt es hier
diesen Parcours, der immer wieder innen und außen verbindet. Tagsüber
kann man sich seinen Picknickkorb mitnehmen und hier auch einfach
mit seiner Familie Picknick machen.
Und Sie haben wieder mit Milla und Partner zusammengearbeitet?
Genau, die waren für die Ausstellung – also das Inhaltliche – und wir
eben für das gesamte Gebäude verantwortlich.
Was hat es noch auf sich mit den Solarbäumen?
Sie sind mit einem durchsichtigen Gewebe bespannt, das luftdurchlässig
wie ein Netz ist und wie ein Theatervorhang funktioniert: Wenn das Licht
von hinten kommt, ist es transparent und wenn es von vorne kommt wird
es opak. Das ergibt diesen Tag/Nacht-Effekt. Die Elemente, die man da drin
sieht, sind gedruckte Solarzellen, die in Nürnberg von bel-electric zum
ersten Mal umgesetzt sind. Sie werden auf ETFE-Folie kaschiert, eingeklebt,
an den Ecken sind die Aufhängepunkte und dann hängt man sie in dieses
neuartige Netz. So haben wir ein wirkliches Industrieprodukt, was man
auf großen Flächen gut einsetzen kann, um große Membranendächer
damit zu versehen oder bestehende Fassaden – die könnte man nachträglich mit so einem Netz solartechnisch aktivieren, aber auch gestalterisch.
Die Kosten halten sich sehr unter den normalen Photovoltaikelementen,
sodass das das eine ganz interessante neue Technologie ist.
Ich nehme an, der Entwurf für den Pavillon ist in Teamarbeit entstanden?
Genau. Wir arbeiten immer als Team – dieses ganze Projekt ist eine Teamarbeit, die einerseits von unserem Büro Schmidhuber, aber auch in der
Zusammenarbeit mit Milla und Nüssli entstanden ist. Wir haben vom
ersten Strich an zu dritt am Tisch gesessen und haben Konstruktion, Ausstellung und Architektur miteinander in Übereinklang gebracht. Schon
am Anfang und ganz früh haben wir über den Ablauf der Ausstellung
gesprochen, die Entscheidung eine Tageslichtausstellung zu machen, die
ganz stark durch diese Bäume und den Lichteinfall geprägt ist.
Ist das wirklich ganz neu, so eine strom- und energieerzeugende Fassade - oder gibt es das nicht in anderer Form schon?
Die Anwendung ist neu – die Technologie ist im Labor vor 15 Jahren
entdeckt worden – dafür gab es einen Nobelpreis und das hier sind die
ersten Anwendungen der Technologie in der Architektur. In der Realität
schon getestet, wasserfest und mit einer entsprechenden Lebensdauer.
Wie heißt das korrekt?
OPV – organische Photovoltaik. Organisch, weil die Grundstoffe Polymere sind, die von Merk in Darmstadt hergestellt werden. Also hohe
Kohlenstoffverbindungen.
Was macht Schmidhuber und Partner sonst noch?
Wie gesagt machen wir viele Pavillonbauten. Wir waren in Socchi bei
den olympischen Spielen mit einem Family-Home für Procter & Gamble
dabei, was auch ein sehr reduziertes Konzept war. Bei Pavillonbauten wie
31
jetzt in London, Socchi und hier mit der Expo, findet langsam ein Paradigmenwechsel statt. Die ganzen Nationen denken vielmehr in leichten,
einfachen Konstruktionen. Überall ist Ressourcenschonendes zu sehen.
Das meistverbaute Material hier ist wahrscheinlich Holz, wegen des
ökologischen Anspruchs. Wie steht es mit der Recyclebarkeit Ihres
Pavillons?
Wir wollen so wenig wie möglich recyceln. Wir werden versuchen, einen
Großteil des Holzes weiterzuverwenden. Anwärter gibt es schon genügend,
die Interesse angemeldet haben. Die Bäume sollen, so wie sie jetzt draußen
zu sehen sind, in Deutschland wiederaufgebaut werden, da gibt es auch
verschiedene Interessenten. Die Möbel sind nur geliehen, das Licht wird
einem Lichtlabor an der Uni gestiftet.
Es bleibt nichts stehen - das gesamte Gelände ist nach der Expo wieder
platt gemacht?
Ja – das sind die Expo-Regeln – und das ist natürlich auch der Hauptgrund
der Kritik, dass viele Feuilletons schreiben, so eine Vanity-Fair für 6 Monate und alles wird danach platt gemacht. Das ist natürlich eine richtige
Kritik und das betrifft nicht nur Expos, sondern auch Olympiaden und
Weltmeisterschaften, das Thema der Nachhaltigkeit, der Nachnutzung
viel ernster zu nehmen.
In Shanghai war das viel konsequenter durchgeführt. Da war der Park das
Entwicklungsgebiet für den nachfolgenden Städtebau, da waren die Blocks,
die Straßen, die Untergrundstationen komplett auf die Nachnutzung ausgelegt. In England, was sehr spannend bei den olympischen Spielen war,
hat man einen Park für die Nachnutzung in Westfield designt, der dem
Stadtteil gerecht wird und nur temporär die Stadien auf Olympianiveau
erweitert und danach einfach wieder zurückbaut. Wie Sie sehen, es gibt
Konzepte – auch die Architekturbiennale ist ein sehr schönes Konzept.
32
© keller-fotografie.de
© keller-fotografie.de
INTERVIEW
Was man mal studieren sollte, ist, ob man nicht einen Ort auf der Welt
dauerhaft für Sportveranstaltungen, Fußball, Olympia, Skifahren schafft.
Warum muss man in Socchi Skifahren – also das kommt einfach nicht
mehr an. Warum macht man nicht an den Orten, wo es gut möglich ist,
Standorte und die schließt man regelmäßig auf und bespielt sie wie bei
der Biennale. Das würde ja komplett Sinn machen.
Gut - da bleibt Ihnen nur zu wünschen, dass der deutsche Pavillon im
Beliebtheitsranking wieder ganz nach vorne kommt.
Das können wir uns alle wünschen. Es geht ja darum, Deutschland zu
vertreten und viele Kontakte zu machen. Das war im Grunde ein deutschitalienisches Team auf der Baustelle.
Die Gretchenfrage ist natürlich - ob die Expo etwas bewirkt und die
Inhalte umgesetzt werden?
Ich sehe das durchaus kritisch und denke, für meinen Geschmack sind
viele Themen zu oberflächlich. Es gibt gute und schlechte Ausstellungen
und hier hat man das sehr dicht beieinander – so wie der von Santa Sede,
der vom Vatikanischen Staat, der mich heute sehr beeindruckt hat – und
der sehr nachhallt. Das ist ein sehr kleines aber sehr schönes Projekt. Und
auch der Pavillon von Bahrein, diese ganz reduzierte, ganz hohe Ebene der
Organisation von Höfen, die im Licht und mit der Sonne wunderschön
sind. Da habe ich wieder etwas gesehen, was mich anspricht – und so
geht es sicher vielen anderen Leuten auch. Man kann das alles nicht nur
auf einem hohen intellektuellen Niveau spielen – wir sind nicht auf der
Biennale hier, auf einer Fachmesse für Architekten und Designer, sondern
das ist nun mal eine Publikumsmesse.
Das Interview führte Christina Haberlik.
BMW Golfsport
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bmw-golfsport.com
UNSCHLAGBAR.
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23. – 28. JUNI. GOLFCLUB MÜNCHEN EICHENRIED.
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Freude am Fahren
ARCHITEKTURFOTOGRAFIE
AUF AUGENHÖHE
Fotografien von Florian Holzherr setzen Architektur und Kunst auf besondere Art in Szene
Gleißende Mittagssonne. Dunkelheit. Wüste.
Unmöglich zu fotografierende Objekte gibt
es für Florian Holzherr nicht. Der Münchner
Fotograf, Jahrgang 1970, setzt seit 1999 Kunstund Bauwerke in Szene und macht Raumsituationen auf besondere Art erlebbar. Die Liste
seiner Kunden reicht von Künstlern wie Ólafur
Elíasson, Michael Heizer bis James Turrell bis zu
den wichtigsten Architekten der Welt, Herzog &
de Meuron, Allmann Sattler Wappner, Foster +
Partners, Peter Zumthor und viele mehr.
Fotos aus der ganz normalen Perspektive, auf Augenhöhe des Betrachters, sind seine Spezialität:
Ganz selten benutzt er Leitern oder fotografiert
aus Flugzeugen. Egal, ob Auftragsarbeit oder nebenbei – Holzherrs Aufnahmen sind Aufnahmen
mit dem Blick für das Reale, Wesentliche: Carmens Café in Marfa, Texas, eine Analogaufnahme mit Leica M 6 auf klassischem Kodakfilm,
oder die aufgestapelten Stühle, ein Detail im
Studentenwohnheim von Spengler Wiescholek
in München. Natürlich sei das schönste Licht
bei Sonnenauf- oder untergang: „Im Idealfall
hat man alle Zeit der Welt, aber die ist selten
34
Fotos: Florian Holzherr
ARCHITEKTURFOTOGRAFIE
drin bei einem Auftrag.“ So nimmt er alles, wie
es kommt und macht Kunstwerke daraus. Am
liebsten immer klassisch analog – mit seinen
Lieblingskameras Linhoff 4x5 oder Philips 8x10,
sehr gerne auch in schwarz-weiß – darunter auch
sein eigenes Atelier, ein schlichter kubischer
Holzbau, entworfen von den Münchner Meck
Architekten.
www.florian-holzherr.com
35
U-BAHNHÖFE
ES GLÄNZT UND LEUCHTET
Fotos: Micha Pawlitzki
U-Bahnstation Münchner Freiheit - aus der Serie Unter/Grund U-Bahnstationen in München
Wie eine U-Bahnstation wirkt es hier unten
nicht. Vergessen sind die unzähligen dunklen,
unheimlichen, schmutzigen U-Bahnstationen,
die einem sonst so begegnen. Hier im U-Bahnhof
Münchner Freiheit im Stadtteil Schwabing wird
dem U-Bahn-Reisenden etwas geboten: Blaue
LED-Strahler beleuchten die ohnehin schon
blauen quadratischen Pfeiler, die nun aber
noch von innen heraus zu leuchten scheinen;
hochglanzpolierte Edelstahlbleche dienen als
Deckenverkleidung, deren Verspiegelung die
Raumhöhe verdoppeln und die Pfeiler optisch
höher erscheinen lassen; gekantete Bleche im
kräftigen Gelb prangen an den langen Bahnsteigwänden.
Das sah 1971, als der U-Bahnhof in Betrieb ging,
noch ganz anders aus. Die Wände und Decken
waren im neutralen Grau gehalten, nur die blauen Säulen kennzeichneten schon damals die
U-Bahnstation. In den Jahren 2008 und 2009
wurde der U-Bahnhof grundsaniert. Besonders
das intensiv wirkende Farb- und Lichtkonzept,
gestaltet von dem Industriedesigner Ingo Maurer,
ist ein echter Hingucker.
36
Kein Wunder, dass der Fotograf Micha Pawlitzki
genau diese U-Bahnstation in seinen Fotoband
Unter/Grund, in denen er die spektakulärsten
U-Bahnstationen in Deutschland dokumentiert,
mit aufgenommen hat. Er richtet seine Kamera auf besondere Merkmale und überrascht
mit Einblicken, die dem schnellen U-Bahnreisenden normalerweise verwehrt bleiben. Wer
das nächste Mal das Auto stehen lässt und die
U-Bahn an der Münchner Freiheit nimmt, sollte
Zeit mitbringen oder einfach mal eine U-Bahn
durchfahren lassen. Nicht vergessen: Nach oben
schauen, um die spannenden Reflexionen an der
Decke zu betrachten.
www.micha-pawlitzki.com
37
© Ecophon/Teddy Stranquist Studio
BÜRO SPEZIAL
Soundlight Comfort Celling A ist ein voll integriertes Beleuchtungs- und Akustiksystem für den Großraumbereich
und verfügt über ein freiliegendes Rastersystem. Jede Platte ist leicht demontierbar.
ARBEITSPLATZ MIT WOHLFÜHLCHARAKTER
Büro Spezial – Akustik und Licht
Ein Großraumbüro mit mehreren Mitarbeitern
kann bis zu 80 Dezibel Lautstärke erreichen. Das
entspricht nahezu dem Geräuschpegel starken
Straßenverkehrs. Deshalb sind Konzepte für
Büro-Raum-Akustik einer der Schwerpunkte
der modernen Architektur, die durch eine höhere
Sensibilisierung gegenüber Geräuschpegeln und
Lärm im Arbeitsumfeld ausgerichtet werden muss.
Die Akustik eines Raumes wird von Bauweise, Wänden, Decken, Bodenbelägen, Möbeln,
Textilien aber auch physikalischen Faktoren
wie Raumgröße, Oberflächenbeschaffenheit der
Bau- und Raumelemente beeinflusst. Sie sorgen
allesamt für die akustische Qualität eines Rau38
© Glimakra
Laut, teilweise schreiend, versuchen zwei Mitarbeiter über drei Schreibtische hinweg vergeblich,
sich für ein Meeting zu verabreden: „Was, ich
kann Sie nicht verstehen!“, schrie Frau Hansen
zurück. So oder so ähnlich geht es vielerorts in
Großraumbüros zu. Täglich. Stundenlang. Hinzu
kommt der Lärm von Bürogeräten, Telefonaten
und Schuhwerk. Da stößt man schnell an seine
Grenzen.
Vom Möbelhersteller Glimakra stammt das schallschluckende Stauraumsystem Sabine mit integriertem
Akustikpaneel aus gepressten Filzschalen mit soundreduziertem Schaum.
mes, die über den Nachhall gemessen wird. Der
Raumklang ist immer das Ergebnis des Zusammenspiels von Schallabsorption- und reflexion.
Schallreflektierende Flächen sind beispielsweise
Fenster oder Wände. Absorbierende Materialien
sind dagegen für die Reduktion des in einem
Raum erzeugten Schalls verantwortlich. Die
Raumdecke ist für die Ausbreitung des Schalls
von entscheidender Bedeutung. Deckenplatten
aus Mineral sind besonders zu empfehlen, weil sie
Schallabsorptionsgrade bis zu 100 Prozent erzielen.Die meisten Bürogebäude sind mit schallharten
Glas- und Betonflächen zwar optisch zeitgemäß,
akustisch aber nur selten nutzerorientiert. Hinzu kommt ein wesentlicher Faktor: Das Konzept
„Open Space“ wird wieder neu überdacht, denn
© Carpet Concept/Nicola Roman Walbeck
© Haworth
BÜRO SPEZIAL
Das Acoustic System CAS ist ein ästhetisch und
funktional übergreifendes Raumkonzept für die
sicht- und hörbar bessere Gestaltung von Innenräumen.
© WINI
© Ecophon/Olga Melekestseva
Die Tischleuchte YourPlace hat zwei Funktionen: Ein gutes Arbeitslicht und die im Lampenschirm
versteckte Farbwahl. Rot kann zum Beispiel „Bitte nicht stören“ signalisieren.
Die einzelnen Licht-Akustik-Paneelen von Soundlight Comfort Celling A dienen als Designobjekte.
Ebenso zählen ganzheitliche und Raum strukturierende Beleuchtungskonzepte für das
Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Einer Studie
(Zumtobel+IAO) zufolge bevorzugen Nutzer
individuell steuerbare Beleuchtungslösungen, die
ihren persönlichen Eigenheiten entgegen kommen. Die Entwicklung von LED und OLED basierten Leuchtkonzepten berücksichtigen diesen
Aspekt und bieten eine enorm hohe Bandbreite
an Einsatzmöglichkeiten. Sie bringen nicht nur
Räume zum Leuchten, sondern sie machen auch
© Haworth
ohne Sicht- und Schallschutz – das hat man jetzt
gelernt – werden die Mitarbeiter zu sehr bei der
Arbeit gestört. Die Quintessenz sind Bürolandschaften mit mehr Sonderzonen, neudeutsch:
Mixed Offices.
oben: Das Akustikpaneel Winea Sinus kann in
brillanter Qualität mit individuellen Motiven
digital bedruckt werden.
links: MeetYou schafft für die Mittelzone konzentrierte und komfortable Kommunikationsoasen.
Möbel, Wände, Decken, Fenster zu ausdrucksstarken Lichtquellen und lassen sich im Interieurbereich flexibel einsetzen.
Das Optimum sind jedoch Produktlösungen
aus Licht und Akustik. Eine Stehleuchte mit
Schallmaskierung ist eine mögliche Variante.
39
© Osram
© Osram
BÜRO SPEZIAL
Die Pendelleuchte Arktika-P LED hat ein hexagonales Raster, welches für präzise Lichtlenkung
sorgt und somit insbesondere für Bildschirmarbeitsplätze geeignet ist.
© USM
© Nimbus
Die Arktika-P ist mit 8 mm die derzeit flachste für den Bildschirm-Arbeitsplatz geeignete
Leuchte.
Das Prinzip funktioniert über zwei getrennt
individuell steuerbare Lautsprecher, die akustische Signale aussenden. Ungewolltes Stimmengewirr wird überdeckt, im Fachjargon ausgedrückt, maskiert. Sie verbessern die Raumakustik deutlich und geben direktes Licht auf die
Arbeitszone.
Deckensegel und -paneele können die Lärmbelästigung direkt am Arbeitsplatz reduzieren und durch
die integrierten Downlights gleichzeitig für eine
lichtstarke Raumausleuchtung sorgen. Sie haben
zudem einen praktischen Nebeneffekt – sie dienen
als Wegweiser, indem sie eine bestimmte Anzahl
von Absorbern mit einer passenden Anzahl von
Deckenleuchten und Arbeitsplätzen kombinieren.
40
© USM
Durch ihre Lichtcharakterisitk mit Randaufhellung
ist das Modell R460 von Nimbus eine ästhetische
Lösung zur flächigen Allgemeinbeleuchtung.
oben & links: Das modulare USM Privacy Panel
ist eine akustische Lösung, um die Büroräume
flächeneffizient und flexibel zu zonieren.
Kombinieren ist auch für Produktdesigner
das Schlüsselwort. Eine besonders effiziente
Maßnahme ist es, Möbel, die ohnehin benötigt werden, mit Schall absorbierenden Materialien zu entwickeln. Selbst akustisch wirksame
Teppichböden, deren Rücken mit einer speziell entwickelten Membranschicht sowie Filzen
kaschiert ist, wirken als starke Absorbierer für
mittlere und hohe Frequenzen. Um dem gesättig-
© Philips/Kvadrat
BÜRO SPEZIAL
© Philips/Kvadrat
© Haworth
Die Panels aus Leuchttextilien bieten nicht nur angenehmes Umgebungslicht und optimale Akustikbedingungen,
sondern sorgen auch für dynamische Effekte bei der Innenraumbeleuchtung.
ten Büromöbelmarkt innovativ und ganzheitlich
gegenüber zu treten, müssen sich die Hersteller
einiges einfallen lassen. „Activity based Design“
ist ein solcher Ansatz. Es geht um die Gestaltung
von Räumen, die durch den gezielten Einsatz von
Licht, Akustik und Arbeitslandschaften die Menschen in ihrer Arbeit unterstützen. „Club 3“ ist
ein Verbund, den Philips, Ecophon und Haworth
genau aus dieser Idee heraus gegründet haben.
Sie entwickeln ganzheitliche Lösungen, für die es
bisher meist nur eine separate Betrachtungsweise
gab. Offensichtlich stoßen wir mit dieser strategischen Denkweise auf eine sehr gefragte Nische,
weiß Michael Mattern, Marketing Manager von
Haworth. Für die Architekten und Bauherrn bilden akustische Raumlösungen eine der wesent-
© Philips
Die Luminous textile Panels passen sich jeder
Raum- und Farbumgebung an.
oben: Die Produktlinie Openest von Harworth
ermöglicht sowohl das Arbeiten in Gruppen als
auch konzentriertes Arbeiten alleine.
links: Auch als Deckensystem bieten die Luminous
textile Panels große gestalterische Flexibilität.
lichen Herausforderungen der bestehenden und
neu zu bauenden Gebäude. Hier ist Kreativität und
Vorausschau gefragt, um raumakustische Bedingungen, die die Umsetzung gestalterischer und
bauphysikalischer Kriterien erschweren, erfüllen
zu können.
41
© Brumadinho
WELLNESS
WELLNESS FÜR ZUHAUSE
Die unterschiedlichen Arten, Wasser zu genießen
Dieser Aspekt war der westlichen Welt einige
Jahrhunderte lang weniger bewusst. So sahen die
Europäer das Wasser eher als pragmatische Konstante. Der Fokus lag vornehmlich auf Gesundheit, Fitness und Hygiene wie etwa Wassersport,
Kneipp- und Thermalbäder, Sauna und natürlich
Trink- und Quellwasser. Auch die medizinische
Anwendung mittels Heilbäder oder Hydrotherapie hat ihren festen Platz. Ganz anders die
asiatischen Länder, wie beispielsweise Japan. Sie
42
© Dornbracht
Es ist ein kostbares Gut, was uns da täglich
umgibt, ohne das wir überhaupt nicht leben
könnten. Ist uns tatsächlich die Bedeutung von
Wasser bewusst? Wie wir es nutzen, bei was wir
es alles anwenden oder was es in der Lage ist
zu verändern? Landschaften, Räumlichkeiten
oder unser Wohlbefinden können durch Wasser immens Einfluss nehmen. Es ist ein mächtiges Medium, wenn es um unser Verhältnis
zu uns selbst und unseren Körper geht. Sind
wir schlecht gelaunt, hebt ein Bad unsere Stimmungslage, sind wir müde, spendet uns Wasser
Energie. Somit gibt es auch eine emotionale Seite: wir genießen.
haben die Hygiene vom Erleben des Wassers
getrennt. Es wurde als Medium begriffen, das
den Körper durchdringt. Sei es zum Waschen
oder Baden. Letzteres ist oftmals mit sozialer
Interaktion verbunden wie ein Plausch mit Gästen oder Nachbarn.
Aus diesem Grund verwundert es auch nicht, dass
ausgerechnet ein Berliner Designer mit asiatischen
Wurzeln eine sensorisch gesteuerte Regendusche
entwickelt, die eine Kommunikation zwischen
Mensch und Wasser entstehen lassen soll. Eine
interessante Erfahrung für die westlichen Erd-
bewohner und eine spannende Angelegenheit
hinsichtlich der technischen Umsetzung. Durch
die an der Decke angebrachten Rohre rinnt in
unterschiedlicher Intensität Wasser herab, ähnlich
einem Regenguss. In diesem Fall sind es die Bewegungen, die die Höhe und Position der Rohre
sowie die Wasserfallintensität bestimmen.
Wie der Mensch mehrere, hat das Wasser im
Wesentlichen zwei Seiten. Mal ist es eher ruhig,
mal wild bewegt. Es kann uns Energie geben oder
uns beruhigen. Mal haben wir meditatives, mal
© Axor / Alexander Schneider
© Grohe
© Roland Wimmer
© Hansgrohe / Stylepark
© © Alexander Lohmann
WELLNESS
aktives Wasser, wie in einem Strudel. Das Wasser
berührt uns optisch und haptisch. Wir brauchen
alle Momente des Ausgleichs. Heute ist alles extrem schnelllebig, Dinge verändern sich ständig
– wir entfernen uns von der Natur.
Hersteller tun ihr Übriges, um mit innovativen
Produkten den Genuss des Wassers in jeglicher
Form den Menschen wieder nahe zu bringen, aber
auch den Aspekt der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu implementieren. Worin technisch
derzeit die größte Herausforderung besteht und
43
welche Art, Wasser zu erfahren von der Technik
favorisiert wird, weiß Philippe Grohe, Leiter der
Marke Axor. „Wir können uns über die optisch
emotionale oder auch über die haptische Qualität
des Wassers unterhalten. In beidem steckt Technik
und Design. Wenn wir die Luft aus dem Wasser
rausnehmen, passiert etwas und es passiert auch
etwas, wenn wir die Luft wieder reinblasen. Es
macht aber einen großen Unterschied, ob das
Wasser dann durch ein großes Loch oder durch
90 kleine fließt“, entgegnet Grohe. Duschen reduziert sich bei Weitem nicht mehr nur auf einen
44
© Kaldewei
© Dornbracht
© Elena Elisseeva
© Dornbracht
© Kaldewei / Tom Schumacher
WELLNESS
Hygienevorgang. Das Erlebnis des Genießens steht
im Vordergrund. Wir entfernen uns von der Natur,
also muss die Natur in unsere vier Wände.
Seit Jahrtausenden werden Räume für, mit und
um das Wasser gestaltet und bieten ein reizvolles
Erlebnis für alle Sinne. Produktdesigner, Architekten und Planer geben dem Wasser eine Hülle,
einen entsprechenden Rahmen, um sich entweder
zu entfalten oder zu ruhen.
VOLA Schwallbrause und Kneippschlauch.
Einfach wohltuend. Konsequent VOLA.
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45
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WELLNESS
LOGENPLATZ MIT STIL
Fotos: daskronthaler.com
Kraft schöpfen im Alpine Lifestyle Hotel DAS KRONTHALER****S in den Tiroler Bergen
DAS KRONTHALER****S liegt in Tirol auf rund
1.000 Höhenmetern inmitten der atemberaubenden Natur von Karwendel und Rofangebirge mit Blick über die Dächer der Naturparkgemeinde Achenkirch bis hin zum Achensee. Hier
wird die Kraft der Natur spürbar, und Gäste
genießen die Lage in Pole-Position zu alpinen
Sportaktivitäten und zahlreichen Wassersportarten, aber auch Entspannung pur.
„Vom Ursprung inspiriert, von der Zukunft geleitet, vom Moment veredelt“ ist der Leitgedanke im DAS KRONTHALER****S. In der architektonischen Gestaltung wird dieser Satz deutlich: Die klare Formensprache und bevorzugt
heimische, natürliche Materialien wie gebürstetes Holz und rauer Stein machen den Aufenthalt
auch im Inneren des Hotels zum Naturerlebnis.
Der Achensee spielt planerisch eine wichtige
Rolle. Die meisten Zimmer haben direkten Seeblick sowie einen eigenen Nature Living-Balkon
oder eine Nature Living-Terrasse. Für eine besondere Wohlfühlatmosphäre in den Zimmern
sorgen Naturholzböden, ein ruhiges Farbkonzept
aus dezenten Grün-, Braun- und Beigetönen mit
46
lila Akzenten sowie die bodentiefen Fenster mit
Blick in die Natur.
In stilvollem Ambiente erstreckt sich die Shoppingmeile LustBOXX auf rund 750 m 2 zwischen
Rezeption und direktem Zugang zu Wanderwegen. Neben Bikeverleih und Friseur finden
Gäste ausgesuchte Fashion-Highlights vieler
Kollektionen von Marken wie Bogner, Schöffel,
Luis Trenker, Ray-Ban und vielen mehr. Ganz
neu und österreichweit exklusiv im Hotel ist
der CADENZZA Shop-in-Shop. Namhafte Designer wie Versace oder Roberto Cavalli machen
den modischen Reiz des Tochterlabels der SWAROVSKI Group aus.
WELLNESS
Himmlische Momente erleben Gäste auf der Sonnenterrasse der BAR HimmelNAH 999 oder im
2.500 m2 großen SPA- und Wellnessbereich natur[e].
spa.BOXX mit beheiztem In- und Outdoorpool,
Saunalandschaft mit finnischer Panorama-Sauna,
Salzstein-Sauna und Bio-Kräutersauna sowie
Dampfbad. Die vielen Outdoor-Aktivitäten wie
Wandern, Mountainbiken, Kiten, Segeln oder Personal Training im hauseigenen Outdoor Parcours, der
speziell für DAS KRONTHALER****S zusammen
mit dem R1 Sports Club entwickelt wurde, sorgen
für innere Balance. Golfer kommen auf den nahe
gelegenen 9- und 18-Lochanlagen auf ihre Kosten.
Kulinarisch verwöhnt Chef de Cuisine Michael
Oberwalder und sein Team jeden Tag aufs Neue.
Das ideenreiche Angebot beim vitalen Frühstück,
Light-Lunch, einer Jause mit hausgemachten Kuchen und beim 5-Gang Degustations-Menü am
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Abend wird bevorzugt aus regionalen Produkten
zubereitet. Das Ergebnis: Kulinarik in höchster
Vollendung und Perfektion im Zusammenspiel
mit leidenschaftlichem Service und gelebter
Gastfreundschaft. Zu den DAS KRONTHALER
ALL-IN Leistungen kann das Paket Wine & Dine
zugebucht werden. Diplom-Sommelier Ralf Eggarter berät, welche Weine die variantenreichen
sechs Gänge des Spezialmenüs am Abend harmonisch unterstreichen.
www.daskronthaler.com
47
© Kartell, Sottsass
© La Cividiana, Sebastian Herkner: Ala
MESSEBERICHT
Mail
ALLES IST WIEDER ERLAUBT
2015 and
Während der Mailänder Designwoche erlebten die Besucher viel Stilmix und ein großes Memphis-Revival
Die Messebesucher hatten nicht nur am Stand
von Kartell den Eindruck, dass wie zu Zeiten
der Postmoderne im Design wieder ein wilder
Stilmix den Ton angibt. Bei den Herstellern lösen
sich derzeit nicht nur die stilistischen Grenzen
auf, sondern auch festgelegte Funktionsbereiche
der Einrichtungsprodukte verschwinden. Der
italienische Hersteller Arper steht für diesen
Trend und zeigte, wie extrem flexibel Möbel
heute konzipiert sind. Das neue Arper Sofasystem "Steeve" des französischen Designers Jean
Marie Massaud ist auf unendliche Weise konfigurierbar. Das Möbel kann deshalb zu Hause
48
© Foto: Luke Haye, Ausstellung Le Broom
Allgegenwärtig war während der Mailänder
Designwoche die seit einiger Zeit neu entfachte Begeisterung für die berühmte italienische
Designbewegung Memphis. Michele De Lucchi
gestaltete auf der Messe mit „The Walk“ ein Projekt zur Zukunft der Arbeitswelt. Die legendäre
Memphis Frau Nathalie De Pasquier entwarf Sofabezüge für Kartell. Der italienische Hersteller
legte zusätzlich bislang noch nicht veröffentlichte
Produkte des Stars der Design-Gruppe aus den
achtziger Jahren, Ettore Sottssas, neu auf.
stehen, ebenso im Büro oder in einer Hotellobby.
Die unbegrenzten Möglichkeiten im Design sind
auch das Resultat des Gestaltens am Computer.
Dass Bildschirmarbeit und traditionelle Handwerkskunst kein Gegensatz sein müssen, zeigt
Matiazzi aus dem norditalienischen Friaul. Der
Spezialist für Holzverarbeitung präsentierte mit
dem „Clerici“ ein weiteres Sitzmöbel des Münchners Konstantin Grcic. Der Designer knüpft mit
seinen Arbeiten für den italienischen Hersteller
© Mattiazzi, Konstantin Grcic: Clerici
© Foto: Alessadro Paderni, Daniel Libeskind: Gemma
MESSEBERICHT
Firmeninhaberin Patrizia Moroso hat maßgeblich die Karriere des deutschen Sebastian
Herkner befördert. Der Offenbacher ist derzeit
einer der gefragtesten Designer der jüngeren
Generation. In Mailand zeigte Herkner neben der Sessel-Serie Pipe für Moroso erstmals
© Fritz Hansen, Jaime Hayon: Sammen
Wie man eine Traditonsmarke intelligent modernisiert, macht der skandinavische Hersteller Fritz
Hansen vor. Seit einiger Zeit arbeitet Fritz Hansen mit dem Spanier Jaime Hayon zusammen. In
diesem Jahr zeigte Fritz Hansen als Neuheit den
Sessel FriTM sowie den Stuhl SammenTM. Beide
Produkte sind Ergänzungen zu der bereits bestehenden Hayon Linie. Die Arbeiten beweisen, wie
sich auch im Angesicht übergroßer Ikonen von
Arne Jacobson und Paul Kjaerholm zeitgenössisches Design behaupten kann. Moroso suchte
in diesem Jahr auf progressive Weise den Dialog
mit Kunst und Architektur. Im Showroom im
Stadtteil Brera stellte der Hersteller aus Udine
seine Produkte in den Kontext von Künstlern wie
Sarah Morris, Daniel Buren oder Liam Gillick.
Auf der Messe konfrontierte Moroso MöbelEntwürfe von Designern mit solchen von den
Architekten David Adjaye und Daniel Libeskind.
© Foto: Marco Covi, Jean Marie Maussaud: Steve
an seine Ausbildung als Tischler an und lotet
dabei die gestalterischen Möglichkeiten des
Werkstoffs Holz aus.
Polstermöbel und Tische für den italienischen
Hersteller La Cividina. Die Gegend um die Via
San Gregorio war das spannendste Viertel außerhalb der Messe-Hallen. Ein Highlight war
die Ausstellung des Designers Le Broom. Der
Engländer hat bei der Modemacherin Vivienne
Westwood gearbeitet und ist dann zum Interieur
gewechselt. Dessen Stil ist extravagant, bewegt
sich an der Grenze zum Kitsch. Wie es sich für
einen Briten gehört, bietet Le Broom neben Exzentrik auch viel Humor.
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INNENEINRICHTUNG
Von Ribbeck
Leseleuchte­
Inspiriert von Theodor Fontanes Ballade: Die
Pendelleuchten Von Ribbeck (Design: Laura
Straßer für Karakter) haben die Form einer
Birne und bestehen aus Porzellan. Sie bündeln
das Licht und sorgen für eine weiche, angenehme
Beleuchtung beim Lesen – nicht nur für Theodor
Fontane-Liebhaber. Von Ribbeck ist 21 cm hoch
und in zwei Farben erhältlich.
www.karakter-copenhagen.com
Take it Easy
Sehr entspannt­
Mail
2015 and
Die Sofas der neuen Serie Take it Easy (Design:
Paola Navone für Linteloo) laden zum entspannten Sitzen ein. Die Bezüge sind in weichen Leinenstoffen erhältlich und kommen wahlweise
in Pastelltönen oder in knalligen Farben daher.
Passende Beistelltische zu den Sofas sind ebenfalls lieferbar.
www.linteloo.com
Maas Coffee Table
Zeitloses Design­
Der Maas Coffee Table (Design: Marjolein Kap
für Odesi Dutch Design) ist aus Eichenholz gefertigt und bietet eine große Tischoberfläche. Er
ist in den Farben Natural und Charcoal erhältlich. Der besondere Clou: Unter der Oberfläche
verbirgt sich ein Fach, in dem beispielsweise
Zeitschriften aufbewahrt werden können.
www.odesi.de
50
INNENEINRICHTUNG
STILVOLL UND EINMALIG
Fotos: Christine Kröncke
Tischleuchte für individuelle Wohnwelten
Möbel, Leuchten und Einrichtungsgegenstände:
Mit Geschmack und Fingerspitzengefühl werden in dem inhabergeführten Unternehmen
Christine Kröncke Interior Design seit 1974
außergewöhnliche Produkte geschaffen und in
höchster Qualität verarbeitet. Neu im Programm:
Die Tischleuchte Kelly. Elegant und auf das Wesentliche reduziert passen die Tischleuchten,
dank der zahlreichen Farben, in verschiedene,
individuelle Wohnwelten. Der Lampenschirm
ist aus Seide, handgefertigt, der Fuß besteht aus
mundgeblasenem Glas. Ausgestattet mit einem
Premium-Dimmer erfüllt die Tischleuchte Wünsche und Vorstellungen unterschiedlicher Anforderungen an das Licht. Mal nützlich und angenehm, mal exquisit und stimmungsvoll – präzise
abgestimmt auf persönliche Wohnatmosphären.
www.christinekroencke.net
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INNENEINRICHTUNG
ZWISCHEN RAUM UND ZEIT
Alambra interpretiert das klassische Sideboard neu
Präsent als Möbel im Raum, dennoch transparent und fast durchsichtig wirken die neuen Möbel Alambra von Rimadesio. Designer
Giuseppe Bavuso macht es möglich: Er hat das
klassische Sideboard mit Glas und AluminiumElementen neu interpretiert. Wie aufgelöst in
der Materie findet sich hinter ihnen noch Platz
für eine zweite Wohn-Dimension – ein wandhohes Gemälde oder ein Wandteppich, die durch
die davor platzierten Möbel noch einmal ganz
anders in Szene gesetzt werden.
Jedes Möbelstück wird zum Unikat: Die Türen aus Aluminium und der Korpus können
in den Finishings nero, braun und Palladio,
die Gläser in glänzend, matt, transparent oder
reflektierend konfiguriert werden – mit oder
ohne Querstreben. Eine optionale integrierte
LED-Beleuchtung setzt die Boards unterschiedlich in Szene. Zudem können die Innenräume
mit einer großen Auswahl an Zubehör ausgestattet werden, sogar ein Barschrank findet auf
Wunsch Platz.
www.rimadesio.com
www.aperio.info
52
Fotos: Rimadesio
HAUSTECHNIK
ELEKTRONIKZYLINDER – DIGITALE SCHLIESSZYLINDER
Neueste Technologien für Sicherheit und Organisation
Fotos: Gölzner
Jeder kennt ihn und jeder nutzt ihn mehrfach täglich: den Profilzylinder an der Haustür, Wohnung
oder Firma. Meist ist es still um dieses Produkt,
das nur dann interessant wird, wenn es nicht
funktioniert oder ein Schlüssel nicht mehr aufgefunden werden kann.
Funktion und Qualität nicht unbedingt die altbekannten Hersteller aus dem mechanischen
Marktsegment die Nase vorn haben. Außerdem
sind die technischen Unterschiede insbesondere
im Hinblick auf zukünftige Erweiterungen sehr
unterschiedlich. So lassen sich schon heute einige
namhafte Systeme an vorhandene Zutrittskontrollen, Zeiterfassungssysteme, Alarmanlagen
anbinden.
Heutzutage haben sich vor allem bei Neubauten
oder Revitalisierungen im gewerblichen Bereich,
in Verwaltungen und bei Behörden digitale bzw.
elektronische Zylinder durchgesetzt. In diesen
kleinen Wunderwerken der Technik ist mittlerweile die komplette Zutrittskontrolle eingebaut.
Zudem lassen sich nicht nur bis zu 36.000 Transponder, Zeitzonen und Zutrittslisten verwalten,
sondern auch auf vielfältige Weise programmieren. Dabei sind die Batterien der Zylinder äußerst langlebig und reichen für bis zu 300.000
Schließungen bzw. sieben Jahre.
Bei der Programmierung kann man zwischen
dem herkömmlichen Turnschuhnetzwerk, einer
virtuellen Vernetzung und einer vollständigern
bzw. teilweisen Vernetzung über Funk und Netzwerk wählen. Damit stehen viele technische Möglichkeiten offen, auf bestehende Verbindungen
zurückzugreifen.
Zurzeit gibt es am Markt rund 20 Hersteller dieser
Systeme. Dabei ist zu beachten, dass in Sachen
TÜRKOMMUNIKATION
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PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST
ARTEMIDE
Fotos: Artemide
Mit großer Puste zur skulpturalen Glaskunst
Glas ist eine amorphe Substanz, thermodynamisch
gesehen eine gefrorene, unterkühlte Flüssigkeit.
Aber der magische Moment, der sich einstellt,
wenn bei gut 600° Celsius das Material langsam
weich wird und sich verformen lässt, ist schlicht
faszinierend. Der Glasbläser hat seinen Blick auf
der rauschenden Flamme und dem Bolus, welchen
er vor sich langsam dreht, wendet und durch kräftiges Blasen zu einer Form gestaltet. Fingerspitzengefühl mit einer gehörigen Portion Lungenkraft ist
von Nöten. Im 17. Jahrhundert hatten die Italiener
diese Technik schon zur Meisterschaft entwickelt.
Es ist unter anderem ein italienisches Unternehmen,
welches diese Tradition aufrecht erhält. Bereits 1967
entwarf der Industriedesigner und Architekt Angelo
Mangiarotti für den Leuchtenhersteller Artemide
die Lampen Lesbo und Saffo, die aus mundgeblasenen Murano-Glas und poliertem Metall hergestellt
wurden. Sieben Jahre zuvor startete er im „Studio
Artemide“ die Mission – gut gestaltetes Licht mit
Handwerkskunst zu verbinden. Heute ist Artemide
ein weltweit agierendes Unternehmen. Das Geheimnis des Erfolgs sieht Steffen Salinger, Geschäftsführer
der Artemide Group vor allem darin, dass die Ma54
nufakturbasis erhalten wurde. „Wir verbinden die
Leidenschaft für Licht und das Streben nach neuen
Dingen. Licht ist für uns eine Kultur“, verrät Salinger.
Damit meint er in erster Linie die Philosophie des
Unternehmens. „Human and Responsible Light“
verbindet sich mit Design- und Materialkompetenz
zu einer Kombination von modernster Technologie und altem Wissen, welches nachhaltiges Design
perfekt zum Ausdruck bringt.
Das Verhalten verschiedener Glassorten und chemischen Substanzen in der Flamme will sorgfältig
erprobt sein. Oft sind lange Versuchsreihen nötig,
ehe das gewünschte Resultat erreicht ist. Dies beweist die Kollektion „Glass Tech“, eine Vereinigung
von LED-Technologie und langjähriger Glasbläsertradition. Diese Produktreihe verbindet die
Besonderheiten der Handwerkstechnik mit der
Innovation der Optoelektronik. Die Bearbeitungs-
PRODUKTE MIT HANDWERKSKUNST
varianten sind hierbei vielfältig. Filigrana ist beispielsweise eine aus dem sechzehnten Jahrhundert
stammende Möglichkeit, bei der dünne kristalline
Stäbchen entlang der gesamten Glasfläche auf die
leicht geblasenen Masse aufgedreht werden. Anschließend wird durch weiteres Blasen die Boluswand dünner und das Gewebe der Feinarbeiten
zunehmend leichter und filigraner.
Beim Vorgang „Rigadin“ erhält die Oberfläche des
Glases die typische Beschaffenheit paralleler Sicken durch das Eintauchen des Bolus in eine Form
„stampo a lame“. Dadurch prägen sich Rippen,
die sich beim Blasen vergrößern und die Textur
definieren. Einen skulpturalen Effekt wird mit der
Lampe Reverso Strip geschaffen, denn im mundgeblasenen Glas erzeugen Mole zusätzliche Gravu-
ren. Zudem kann der Glaskörper auch kopfüber
aufgehangen werden, was die Wahrnehmung des
Raumes im Handumdrehen einer optischen Änderung unterzieht.
Nach Betrachtung der gesamten Glaskollektion
kommt man schnell zu dem Schluss, dass die
Glasbläserkunst in ihrer vielfältigen Art der Anwendung eine der ästhetischen Vertreterinnen im
Handwerk ist. Die Kunst des Filigranen vervollkommnet die Schönheit des Materials und birgt
einen lebenslangen Zeitwert.
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DESIGN AUS MÜNCHEN
Jede ad:acta ist dank Original-Ordneretikett und
individueller Marmorierung ein absolutes Unikat.
Aus einem schmalen Ordner gefertigt, ist das Modell Assistent schlanker als seine Kollegen. Trotzdem
bietet er eine praktische und stabile Ablagefläche, quasi einen „Schreibtisch to go“.
Die ad:acta Taschen – im Bild das Modell Dienstweg
– sind die Schnittstelle zwischen Büro und Leben.
VOM AKTENORDNER ZUM ACCESSOIRE
Zwei junge Designer punkten mit Ideen für Gebrauchsgegenstände
Unbeachteten Dingen wieder Beachtung zu verleihen, haben sich Carsten Fichtel und Tobias
Förtsch von casitoo design zur Mission gemacht.
Seit 2011 fertigen die gebürtigen Bayreuther mit
Büro in München aus ausgedienten Aktenordnern
Designertaschen.
Die Idee dazu kam ihnen beim Ausmisten ihrer
gemeinsamen WG: „Da waren jede Menge alte
Aktenordner wegzuwerfen“, so Tobias Förtsch.
„Wir fragten uns, was mit den unzähligen und
meist neuwertigen Aktenordnern in großen Unternehmen im Zeitalter der Digitalisierung passiert und wie diese entsorgt werden.“ Die Idee
für ad:acta war geboren: „Spontan kam uns die
Idee, aus diesen eine Tasche zu gestalten, die für
Ordnung im Alltag sorgt“, erklärt Carsten Fichtel.
Zur Realisierung machten sich die Designer selbst
auf den Weg, um bei Behörden, Ämtern, Instituten
und Firmen nach Archivauflösungen zu fragen.
Damit hatte das junge Unternehmen immer wieder Rohmaterial für neue Aktentaschen-Designs
parat. Inzwischen werden rund 2.000 Taschen mit
Namen wie „Assistent“, „Dienstweg“ oder „Di­plo­
56
Fotos: Karolina Parot
mat“ jährlich in bayerischen Manufakturen von
Hand genäht und im eigenen ad:acta Onlineshop
verkauft. „Jede von ihnen ist dank Original-Ordneretikett und individueller Marmorierung ein
absolutes Unikat“, so das Designer-Duo.
Die Taschen werden per Hand in fränkischen Manufakturen vernäht.
Tobias Förtsch (l) und Carsten Fichtel verwandeln
Alltagsgegenstände in Designobjekte.
Tobias Förtsch, Jahrgang 1983, ist Diplom-Designer und der ein Jahr ältere Carsten Fichtel
Diplom-Ingenieur. Auf ihrer Agenda stehen aber
nicht nur Aktentaschen: Ihr Label beschäftigt
sich auch mit der Gestaltung von Produkten für
den privaten und öffentlichen Raum: Das als
Designstudie in hippen Farben verwirklichte
Infrarot-Blutzuckermessgerät Gluos ermöglicht
das Messen ohne Blut.
Ihr EPplus ist Umzugskarton und modulares
Regal zugleich und der casitoo powerstrip ist
eine Mehrfachsteckdose, bei der der Benutzer
die Länge des Kabels und dessen Farbe selbst
bestimmen kann. Ihre Philosophie: Hohe Qualität, ehrliche Materialien und das Hinterfragen
des Gewöhnlichen. Man darf also gespannt sein
auf das neue Produkt.
www.adacta-original.de
©Bildquelle
KURZINTERVIEW
Brigitte Meier
52 Jahre; Unternehmerin
Seit fast 30 Jahren ist sie gemeinsam mit Ihrem Bruder
Peter Eduard Inhaber des
Münchner-Traditionshauses
Ed Meier. Das Unternehmen Ed
Meier steht nicht nur für Schuhe
und Bekleidung, sondern wird
auch als Marke für viele andere
Premium-Produkte der feinen
Lebensart wahrgenommen.
STAN
ATTRAKTIVER
HOCHSTAPLER
Sieben Fragen an
Brigitte Meier
Was ist Ihrer Ansicht nach zurzeit in München „talk of the town“?
Der fehlende Konzertsaal – was wird denn noch getan, um die Spitzenmusiker zu vergrämen?
Wo sind Ihre drei Lieblingsorte in München?
Der Hofgarten bei schlechtem Wetter. Der Kabinettshof in der Residenz.
Der westlichste Tisch auf der Terrasse der Gamsbar mit Blick auf das
Hofgartentor.
Was war für Sie das letzte realisierte Architekturhighlight in der Stadt?
Der Königsbau der Residenz.
Was sollte in der Stadt noch passieren? / Was fehlt in der Stadt?
Leider ist das bodenständige Münchnerische Miteinander teilweise verlorengegangen und muß dringend wieder eingeführt werden.
Was ist Ihre persönliche Bausünde in München?
Da fallen mir einige ein:
Das NS-Dokumentationszentrum, das den gesamten Karolinenplatz
verschandelt.
Und jedes moderne Gebäude, bei dem ich mich frage, wie eigentlich die
Fenster geputzt werden.
Und die Fußgängerzone in der Sendlinger Straße, durch die die Straße
einen vollkommen austauschbaren Charakter bekommen hat.
Welches ist Ihr Lieblingsrestaurant?
Das Alta Marea in der Schönfeldstraße.
Wie sind Sie in der Stadt unterwegs (Auto, Fahrrad, ÖPNV, zu Fuß…)?
Je nach Bedarf und Möglichkeit. Und sehr gerne zu Fuß – da ich die
Entfernungen nicht mehr überschätze.
Frau Meier, wir danken für das Gespräch.
WWW.KFF.DE
57
© Stadtwerke München
© Stadtwerke München
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
MÜNCHEN MACHT E-MOBIL
Die Landeshauptstadt setzt auf den Kraftstoff Strom
Im Rahmen verschiedener Förderprojekte haben
die Stadtwerke München (SWM) bei der Erprobung von Elektrofahrzeugen und dem Aufbau
einer entsprechenden Ladeinfrastruktur mit
verschiedenen Partnern kooperiert, um neben
dem umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr auch den Individualverkehr klimafreundlicher zu gestalten. So verfügt München inzwischen über ein Netz von Ladestationen für Elektrofahrzeuge, an denen zu 100 Prozent Ökostrom
fließt: Neben Ladeeinrichtungen zu Hause und
am Arbeitsplatz finden sich an verschiedenen
58
© Stadtwerke München
Luftverschmutzung und Fahrverbote in den
Metropolen gehören in China oder Indien zum
Alltag, auch in den Ballungszentren Europas werden immer höhere Emissionswerte gemessen.
Langfristig könnten alternative Antriebskonzepte der zunehmenden Luftverschmutzung durch
den Personen- und Güterverkehr entgegenwirken. Elektromobilität ist ein vielversprechendes
Konzept. Auch die bayerische Landeshauptstadt
setzt auf den Kraftstoff Strom und plant, ein
kommunales Programm zur Förderung der
E-Mobilität zu beschließen.
Stellen im Stadtgebiet öffentliche Stromtankstellen. Mit einer Strom-Tankkarte lässt sich
die Steckdose an der Ladesäule freischalten. Um
ein einfaches Aufladen von Elektrofahrzeugen
auch abseits des Heimat-Stadtwerks zu ermöglichen, sind die SWM Mitglied bei ladenetz.de,
einer Kooperation von Stadtwerken zur Einführung, Weiterentwicklung und Förderung der
Elektromobilität. Die Ladekarte des jeweiligen
Stadtwerks gilt an allen Ladesäulen des Verbunds sowie an den Ladestationen der RoamingPartner.
© Michael Nagy, Landeshauptstadt München
© Michael Nagy, Landeshauptstadt München
MOBILITÄT IN METROPOLEN (SERIE)
© Stadtwerke München
Für Servicefahrten in der Innenstadt sowie
im Wasserschutzgebiet Mangfalltal sind für
die Stadtwerke München Elektrofahrzeuge im
Einsatz, der Test und Kauf weiterer Fahrzeuge
ist geplant.
Im Rahmen des von den Stadtwerken geleiteten
Projekts „VEM – Virtuelle Elektromobilität für
den Taxi- und Gewerbeverkehr München“ testet
die Technische Universität München gemeinsam mit der Handwerkskammer München und
Oberbayern sowie der Taxiinnung Fahrzeug- und
Infrastrukturkonzepte einer größeren Flotte –
in einer virtuellen Simulation. Die Daten dazu
liefern Smartphones, die etwa in konventionellen
Taxis eingebaut sind. So lassen sich beispielsweise
Rückschlüsse auf die Länge der Fahrten ziehen
und Informationen für ein benötigtes Infrastrukturnetz an Lademöglichkeiten gewinnen.
Elektrisch unterwegs im Raum München – das
könnte künftig auch im Rahmen des Mietradsys-
© Stadtwerke München
Auch im ÖPNV setzen die SWM mit ihrer Verkehrstochter Münchner Verkehrsgesellschaft
(MVG) auf Elektromobilität: Bei den SWM und
der MVG sind bereits seit 2008 Hybridbusse im
Langzeittest unterwegs, seit 2013 auch immer
wieder reine Elektrobusse verschiedener Hersteller im Testeinsatz.
tems MVG Rad möglich sein. Voraussichtlich zur
Jahresmitte sollen an rund 125 festen Stationen
insgesamt 1.200 konventionelle Mieträder zur
Verfügung stehen. In einer weiteren Ausbaustufe
ist geplant, auch Pedelecs in das System zu integrieren. Die Landeshauptstadt München setzt
zudem E-Diensträder ein, die von den Mitarbeitern im Rathaus ausgeliehen werden können.
www.swm.de
www.vem.ftm.mw.tum.de
59
E-MOBILITÄT
FORMEL 1 AUS DER STECKDOSE
Fotos: Barbara Brubacher
Der Flughafen Tempelhof bot für das erste deutsche Rennen der Formel E eine imposante Kulisse
Mit einem hohen Sirren gleich futuristischen
Raumfahrzeugen schossen die E-Rennwagen auf
dem vom portugiesischen Strecken-Architekt
Rodrigo Nunes gestalteten, rund dreieinhalb
Kilometer langen und kurvenreichen Rundkurs
an den Zuschauern vorbei. Spannend waren die
Boxenstopps, bei dem alle Fahrer möglichst
schnell in ein aufgeladenes Zweitfahrzeug umsteigen mussten, und waghalsige Überholmanöver wie bei der Formel 1. Weil auf dem ehemali60
© fia formula-e
Ausverkauft – das erste Rennen der Formula E
in Berlin-Tempelhof im Mai 2015 war ein voller Erfolg. So sehr, dass Serienchef Alejandro
Agag darüber nachdenkt, nächstes Jahr sogar
zwei Rennen an zwei aufeinanderfolgenden
Tagen in der Hauptstadt zu veranstalten. Die
Elektro-Boliden der Formel E mit ihrer enormen
Schubkraft und Spitzengeschwindigkeiten von
225 km/h zogen tausende Interessierte auf den
Schauplatz des ersten deutschen Austragungsorts. Der 1924 errichtete und 2008 stillgelegte
Flughafen Tempelhof bot dafür eine interessante
Kulisse, samt Media-Center im alten FlugzeugHangar und Fanmeile in der alten Abflughalle.
gen Rollfeld nichts verschraubt werden durfte,
entwickelte Track Designer Nunes dafür eigens
„integrated curbs“ in gelb/rot. Die Zugpferde der
neuen Formel E sind Ex-Formel 1-Fahrer wie Jarno Trulli oder Bruno Senna, Neffe des legendären
Ayrton Senna. Aussicht auf vordere Plätze hat
die bayerische Tuningfirma Abt, die mit einem
eigenen Rennstall in die Serie eingestiegen ist.
www.fiaformulae.com
© Barbara Brubacher
E-MOBILITÄT
BRUNO SENNA IM GESPRÄCH
Fotos: Cornelia von Schaabner
Formel E-Pilot Bruno Senna sieht großes Entwicklungspotential für die Formel E
CUBE: Viele Jahre waren Sie Formel 1-Pilot.
Nun sind Sie erstmalig in dieser Saison als
Formel E-Fahrer gestartet. Was hat Sie dazu
motiviert?
Bruno Senna: Meine Motivation dafür ist, dass
die Formel E eine starke Rennserie ist, der ich
einen großen Boom prophezeie.
Der erste Formel E-Grand Prix hat in Berlin
Tempelhof stattgefunden. Wie gefällt Ihnen
die Rennstrecke?
Aus Fahrer-Sicht ist diese Rennstrecke ein
wirklicher Circuit im Gegensatz zu vielen StadtStrecken. Tempelhof ist eine Herausforderung.
Sie sind gebürtiger Brasilianer. Ihre Landsleute sind sehr Design zugewandte Menschen.
Haben Sie eine Vorliebe für Architektur und
Design?
Ich schätze Architektur. Momentan lebe ich
in Monaco. Dort ist es schwierig, ein eigenes
Haus zu bauen. Ich skizziere und simuliere gerne
Objekte auf dem PC. Das ist der kreative Part
in mir.
Was ist Ihr persönlicher Design-Stil?
Ich mag offene Räume mit viel Licht mit einem
kühlen Touch, großen Fenstern und viel Stein!
Wenn ich ein Strandhaus baue, wird dies kein
traditionelles sein, sondern eines aus dunklem
Holz und mit kontrastreichem Mobiliar sein.
Elektro-Autos und die Formel E stellen die
Mobilität der Zukunft in Sachen Nachhaltigkeit dar. Welche Bedeutung messen Sie den
nachhaltigen Aspekten in Ihrem Alltag zu?
Ich versuche, dem Planeten ein wenig zu helfen, indem ich besonders achtsam bezüglich des
Wasser- und Stromverbrauchs bin und versuche,
Abfall zu vermeiden. Davon können auch meine
Gäste ein Lied singen, wenn sie den Wasserhahn
bei mir laufen lassen.
Mit dieser Einstellung sind Sie ein glaubwürdiger Botschafter von Marc O`Polo, dessen Unternehmensphilosophie seit jeher auf einen
vernünftigen Umgang mit der Natur setzt. Fahren Sie auch ein Elektro-Auto in ihrer Freizeit?
Ich liebäugele mit TESLA. Doch in Südfrankreich,
wo ich lebe, ist dies leider kein praktisches Auto,
da es wenig Auflade-Stationen für E-Fahrzeuge
gibt. Ich fahre einen GTI, der ist praktisch.
Das Münchner Unternehmen Marc O`Polo
ist mit Ihnen kürzlich eine Partnerschaft
eingegangen. Dies ist das erste MotorsportSponsoring der Fashion-Marke. Wie kam es
zu diesem Schritt?
Es freut mich sehr, dass Marc O`Polo Interesse
an der Formel E zeigt. Die Zusammenarbeit mit
dem Marc O`Polo-Team ist ausgesprochen gut
und zunächst nur für dieses Rennen angelegt.
Mögen Sie wie fast alle Brasilianer neben
Autorennen auch Fußball? Dann kennen Sie
sicherlich das beeindruckende Münchner
Fußball-Stadion, die Allianz Arena?
In dem Punkt bin ich ein schlechter Brasilianer. Ich kann mit Fußball wenig anfangen. Die
Allianz Arena habe ich noch nicht gesehen. Bei
meinem nächsten München-Besuch werde ich
sie mir ansehen.
Vielen Dank!
Das Interview führte Cornelia von Schaabner.
61
INNENEINRICHTUNG
TETE-A-TETE MIT 007
Fotos: seven elohim
In der Theresa Bar treffen Licht, Architektur und Design auf vedische Art aufeinander
Einmal Martini – geschüttelt, nicht gerührt… Es
würde einen nicht wundern, wenn in der neuen
Theresa Bar in Schwabing plötzlich James Bond
neben einem stehen würde. Mit seinem sorgfältig durchgestylten Interior – einem hochflorigen
braunen Plüschteppich, der dunklen Holzvertäfelung, weichfließendem Samt und dem golden
schimmernden Tombak der Lampen – entwickelt
der Raum ein James Bond-Feeling der späten
1960er Jahre. Die Sessel, Barhocker, Tische sowie
mehrere Lichtobjekte wurden vom Münchner
Architektur- und Designbüro seven elohim
entworfen, entwickelt und produziert. Blickfang ist die großformatige Leuchte „sanjivani“.
Aufgebaut auf einer sechseckigen Wabenstruktur
strahlt sie nach vorne warmes Licht ab.
„Sanjivani steht sinngemäß für Lebenskraft, ist
eine Hommage an die Fruchtbarkeit“, so Designerin Mela Gruber, die mit Architekt Florian
Dressler hinter seven elohim steht. Beide arbeiten
nach den Regeln und Prinzipien der vedischen
Kosmologie, ein jahrtausendealtes Wissen über
Licht, Zeit und Raum. Ihr Ziel: Objekte zu schaffen, die in Harmonie mit dem großen Ganzen
62
stehen – wie in der Theresa Bar. Wie als wären
sie schon immer dagewesen, fügen sich die Poufs,
Sessel und Sofas mit Quasten und die drehbaren
Barhocker mit Lehne, mit rotem, grünem oder
blauen Samt überzogen in den Raum. Mit dem
Betontisch „oval office“ aus schwerem, mattem
Stampfbeton und seiner hochglanzpolierten
Terrazzo-Oberfläche fügt sich alles zu einem
harmonischen Ganzen, geheimnisvoll in Szene
gesetzt von den Wandleuchten „stahn“ aus sanft
golden schimmerndem Tombak – im Sanskrit
so viel wie „von innen leuchtend“.
www.seven-elohim.de
INNENARCHITEKTUR
BROOKLYN LÄSST GRÜSSEN
Fotos: carroux.com / Barber Shop
Im Giesinger Barber Shop leben beim Bart-Trim die Zwanziger Jahre wieder auf
Drei von fünf Frauen finden einen gepflegten
Bart hübsch – so eine aktuelle Umfrage des
Meinungsforschungsinstitus YouGov. Vor allem bei der jungen Generation unter 34 Jahren
ist gepflegter Haarwuchs im Gesicht derzeit voll
angesagt: Gut jeder zweite trägt Bart. Viel zu tun
also für David Fechner, der in seinem Giesinger
Barber Shop die Golden Twenties wieder aufleben
lässt. Den Kaffee zum Bart-Trim oder der Glattrasur gibt es aus antiken Tassen. Auch das übrige
Interior ist mit originalen weißen Waschbecken
mit antiken Armaturen und alten Friseurstühlen,
zum Teil aus den 1920er Jahren, wie in einem
alten Barbershop gestaltet.
Den Trend zum Bart hat der 29-Jährige früh erkannt und es gibt immer mehr Kundschaft. So
viel, dass er derzeit dringend nach Unterstützung
für sein Team sucht. „Der übrigens sehr deutsche
Trend, sich selbst zu rasieren und das Geld zu
sparen, ist seit ein, zwei Jahren rückläufig“, so
Fechner. Stattdessen lassen sich immer mehr
Männer vom Profi verwöhnen. Ein Bart-Trim
dauert etwa zehn Minuten, eine klassische englische Nassrasur mit dem guten alten Rasiermes-
ser rund 25 Minuten. Sein Handwerk gelernt
hat der gebürtige Münchner bei Trion in der
Reichenbachstraße. Darüber hinaus ist er sehr
design- und architekturaffin und hat diese Passion in seinem Salon umgesetzt: Die Böden sind
aus Eichenparkett, die Wanddurchbrüche mit
Backsteinen gestaltet – Brooklyn lässt grüßen.
Viele Jahre hat Fechner, übrigens selbst Träger
eines sehr gepflegten kurzen Vollbarts, nach der
authentischen Ausstattung gesucht und sie mit
modernen Elementen wie der Deckenlampe Dear
Ingo von Ingo Maurer kombiniert.
www.davidfechner.de
63
© Claes Bech-Poulsen
© Claes Bech-Poulsen
RESTAURANTTIPP
YOUNG BAVARIAN CUISINE Das Schwarzreiter Tagesbar und Restaurant ist neu, edel und historisch zugleich
© Moritz Hoffmann
Austern, Hummer und feinste Schnitzel gibt
es immer noch, doch aus der gediegen-französischen Küche wurde die „Young Bavarian
Cuisine“, die Küchenchef Christian Michel und
sein Team im neuen Schwarzreiter Tagesbar und
Restaurant im Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski
mit vielen interessanten Ideen zelebrieren.
Sein Handwerk lernte Michel im Hotel Barreis
in Baiersbronn im Schwarzwald und verfeinerte beim Drei-Sterne-Koch Dieter Müller seine
Fähigkeiten. Das Highlight ist täglich frisch der
Namensgeber „Schwarzreiter“. Ein Seesaibling –
übrigens eines der Lieblingsgerichte von König
Ludwig II – serviert als „Steckerlfisch“.
Mit dem neuen Konzept will sich das Schwarzreiter mehr den Münchnern öffnen: Mit eigenem
Eingang, hochwertiger Ausstattung und ganz
ohne weiße Tischdecken. Das neue Interior, zusammen mit Böhmler Objekteinrichtungen entworfen, ist modern und zugleich eine Reminiszenz an vergangene Zeiten: Denkmalgeschützte
Elemente wie die intarsiengefüllte Holzvertäfelung, das Nymphenburger Zimmer und der
64
Huntingroom harmonieren mit neuen und edlen
Elementen, wie dem Marmor-Mosaikboden von
Sicis aus Travertin, Botticino und Emperador
Leight in der Tagesbar und dem hellen, floralen
Teppich des englischen Herstellers Brintons im
Restaurant. Sein Design wurde eigens für das
Restaurant entwickelt. Das Konzept, prinzipiell
nicht weiß einzudecken, gibt den Blick auf die
Tischplatten mit ihrem geölten Nussbaumfurnier frei. Cremefarbene Lederstühle und kugelige
Caboche-Leuchten von Foscarini ergänzen das
luxuriöse Ambiente im Restaurant.
www.schwarzreiter.com
KUNST UND KULTUR
MÜNCHNER OPERNFESTSPIELE Fotos: Wilfried Hösl
L'Orfeo am 18., 21. und 23. Juli an der Bayerischen Staatsoper
Trotz einiger Vorläufer – mit der Uraufführung
von Monteverdis L’Orfeo in Mantua beginnt im
Jahre 1607 die Erfolgsgeschichte der Oper. Der
Sänger Orfeo wagt und erreicht das Unmögliche:
Die Götter erlauben ihm dank seines betörenden
und alle Sinne berührenden Gesangs, seine Frau
Euridice wieder zu den Lebenden zurückzuführen. Doch er scheitert.
Die Musik ist von den Quellen des Permessos
in eine von Zerstörung gezeichnete Gegend
gekommen, um die Geschichte des berühmten Sängers Orfeo zu erzählen, eine Geschichte,
die Mut und Hoffnung für verwundete Seelen
geben soll. Und so verwandelt sich der Ort in
ein Arkadien voll Blumen, in dem Hirten und
Nymphen die Hochzeit von Orfeo und Euridice feiern wollen. Doch eine Botin unterbricht
den fröhlichen Gesang mit einer schrecklichen
Nachricht: Euridice wurde von einer Schlange
gebissen und ist gestorben. Noch vor dem Leichnam Euridices beschließt Orfeo, seine Geliebte
nicht einfach in die Unterwelt ziehen zu lassen.
Er will ihr folgen und sich unter die Erde begeben. Dabei begleitet ihn die Musik, die für Orfeo
zur Hoffnung wird. Doch er scheitert: Als ein
ungeheuerlicher Lärm ertönt, dreht sich Orfeo
nach seiner Gattin um, die nun für immer in
der Unterwelt bleiben muss. Orfeos Trauer ist
grenzenlos, auch die Erinnerung an die Hochzeitsfeierlichkeit spendet ihm keinen Trost mehr.
Er stirbt von seinen Schmerzen gezeichnet.
L'Orfeo an der Bayerischen Staatsoper
18., 21. und 23. Juli, Beginn jeweils 19 Uhr. Die
Vorstellungen finden im Prinzregententheater
statt.
Karten & Informationen:
www.staatsoper.de
65
KUNST UND KULTUR
Michael Heizer – Munich Depression (Final Stage), 1969, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München
Hans-Peter Feldmann - Laden 1975-2015, Detail
Foto: Lenbachhaus, VG Bild-Kunst, Bonn 2015
SO EIN DING MUSS ICH AUCH HABEN
Neupräsentation der Kunst nach 1945
Das Lenbachhaus hat den Bereich „Kunst nach
1945“ komplett neu konzipiert. Aus der eigenen
umfangreichen Sammlung sollen im Wechsel
von zwei Jahren neue Werke gezeigt werden, die
dem Publikum bislang weitgehend unbekannt
sind. Im Zentrum der aktuellen Präsentation
steht die raumgreifende Installation „Laden
1975–2015“ des Künstlers Hans-Peter Feldmann. Während Feldmann in seinem 1975 in der
Düsseldorfer Altstadt eröffneten Laden anfangs
vor allem technische Antiquitäten wie Nautica,
Photographica, Geodätica und altes Spielzeug
angeboten hat, erweiterte er ihn in den 80er Jahren um Sammlerartikel und Souvenirs, die man
oft nur dort erhalten konnte. Da der Laden sehr
erfolgreich war, gab Feldmann sein Dasein in der
Kunstwelt sogar für zehn Jahre auf, um sich ganz
dem Geschäft zu widmen. Feldmann beendete
nun nach vierzig Jahren den Betrieb seines Ladens, um ihn im Lenbachhaus als Kunstwerk in
einen Museumszusammenhang zu überführen.
„Laden 1975–2015“ knüpft in zweifacher Weise
an die Sammeltradition des Lenbachhauses an.
Einerseits führt er die Geschichte des Environ66
Bild-/Textquelle: Lenbachhaus
Gruppe Spur – Spur-Bau, 1963, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München
ments und der Installation fort, andererseits
gibt es einen inhaltlichen Bezug zum Topos des
künstlerischen Kosmos und der künstlerischen
Enzyklopädie durch das Sammeln von biogra-
phisch ausschlaggebenden Gegenständen oder
visuellen Eindrücken. Feldmann führt mit „Laden 1975–2015“ diese Richtung weiter, die in der
Sammlung mit Richters „Atlas“ begonnen wurde
KUNST UND KULTUR
Gegenwart in maßgeblichen Beispielen ausgestellt: mit der Gruppe Spur, die politisch wie
ästhetisch so wichtige Impulse für die Kunstgeschichte der Stadt München, aber auch international gegeben hat, und Malern wie Jacqueline
de Jong und Asger Jorn, die zur gleichen Zeit in
München aktiv waren, und mit denen gemeinsam
der Film „So ein Ding muss ich auch haben“
(Regie: Albert Mertz) entstand, der der Sammlungspräsentation den Titel gibt.
Installationsansicht „So ein Ding muss ich auch haben“ aus dem Projekt „Mc Suicide Unlimited“, 20082011: „Speedrikscha“ und „Planet Oil“ Foto: Lenbachhaus
und einen wichtigen Schwerpunkt im Bereich
Gegenwartskunst des Lenbachhauses bildet.
Die Neupräsentation setzt noch weitere Schwerpunkte. So wird die Münchner Malereigeschichte
von der Nachkriegszeit bis in die unmittelbare
Die Sammlung erhielt im zeitgenössischen Bereich in jüngster Zeit mit Andrea Büttner und
Charlotte Posenenske zwei prominente Neuzugänge. Demgegenüber stehen sowohl Klassiker
der amerikanischen Concept Art beipsielsweise
Robert Morris, als auch der Münchner Land Art
gewidmete Räume, mit Werken von Hannsjörg
Voth und Michael Heizer.
Ausstellungsdauer: bis 31. Dezember 2015
Städtische Galerie im Lenbachhaus
Luisenstraße 33, 80333 München
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KUNST UND KULTUR
Andy Warhol - Selbstporträt, 1986 © 2015 The
Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./
Artists Rights Society (ARS), New York
Andy Warhol - Triple Elvis, 1963 © 2015 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Artists
Rights Society (ARS), New York
YES!YES!YES!
Bild-/Textquelle: Museum Brandhorst
Warholmania in Munich
München feiert in diesem Sommer Andy Warhol: Die Pop-Art-Ikone wird im Rahmen einer
Kooperation zwischen dem Museum Brandhorst
und dem Filmfest mit einer großen Hommage
geehrt. „Yes!Yes!Yes! Warholmania in Munich“
stellt ihn insbesondere als Maler und Filmemacher vor. In seiner überbordenden Produktivität
dringt die Figur Warhol jedoch weit über die
Malerei und den Film in die unterschiedlichsten
künstlerischen und gesellschaftlichen Bereiche
vor: Er war überdies Werbegrafiker, Buchillustrator, Musikproduzent; 1969 gründete er mit
„Interview“ ein Lifestyle Magazin und etablierte
in den späten 70er Jahren – lange vor MTV – eine
eigene Fernsehsendung, mit der er den Geist von
Punk und New Wave einfing. So gelang es Warhol, gleichermaßen zum Liebling der Hochkunst
und des Massengeschmacks, des Auktionsmarkts
und der Subkultur zu werden.
Das Museum Brandhorst präsentiert erstmalig
seine gesamten Bestände von Andy Warhol. Mit
über 100 Werken bewahrt das Museum eine der
weltweit bedeutendsten Warhol-Sammlungen.
Beginnend mit frühen Zeichnungen, die sich
68
Andy Warhol - Rolling Stones – Love You Live (Mick Jagger), 1975 © 2015 The Andy Warhol Foundation
for the Visual Arts, Inc./Artists Rights Society (ARS), New York
noch an Warhols Beschäftigung als Werbegrafiker orientieren, spannt die Sammlung einen
retrospektiven Bogen von seinen ersten Siebdru-
cken, über Ikonen der 60er Jahre wie „Marilyn“
und „Liz“, bis hin zu zentralen Bildserien seines
Spätwerks. Mit der gezielten Vermarktung von
KUNST UND KULTUR
Andy Warhol - Flowers, 1964 © 2015 The Andy
Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Artists
Rights Society (ARS), New York
Andy Warhol - Cindy Johnson, 1984 © 2015 The
Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./
Artists Rights Society (ARS), New York
Starporträts avancierte Warhol in den 70er Jahren zum „Hofmaler“ der Kunst- und Modewelt.
Daneben setzte er sich intensiv mit Abstraktion
auseinander. Warhols malerisches Werk wird
in der Ausstellung durch Buchillustrationen,
Zeitschriften, eine Filmprojektion und seine
Fernseharbeiten ergänzt.
Das Filmfest München zeigt eine Auswahl von
Warhol-Filmen, die von Glenn O'Brien zusammengestellt wurden und die zum Teil erstmals in
Europa zu sehen sind. Der Autor und Stilpapst
war als ehemaliges Factory-Mitglied enger Vertrauter des Künstlers, der ihn als Chefredakteur
für sein Magazin „Interview“ engagierte. Warhol,
der experimentierfreudig und mit grenzenloser kreativer Energie gesegnet war, befasste sich
schon früh mit dem Medium Film. In seiner
Factory – einer Mischung aus Galerie, Atelier,
Produktionsbüro, Künstler- und Society-Treffpunkt – fand er dafür illustre Figuren und Darsteller. Er hat Formate wie Reality Shows, aber
auch Entwicklungen wie YouTube und Social
Media lange vor ihrer Zeit vorausgesehen und
visionär Vorformen davon in seine Kunst und
sein Leben eingebaut. Neben Warhols Filmen
präsentieren O'Brien und Autorin Katja Eichinger auch ausgewählte Filme, die er mit seinem
Werk beeinflusste, wie beispielsweise von Sofia
Coppola oder Harmony Korine.
Ausstellungsdauer: 23. Juni bis 18. Oktober 2015
Filmfest München: 25. Juni bis 4. Juli 2015
Museum Brandhorst
Theresienstraße 35a, 80333 München
www.museum-brandhorst.de
www.filmfest-muenchen.de
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RAUMIDEEN
STEPHAN MARIA LANG
Kreativatlas für Möbel und Einbauten
Architektur für die Seele
Wohnraum ist knapp. Und selbst, wenn man ein Haus besitzt oder in einer
größeren Wohnung lebt – um Stauraum ist man immer verlegen. Folglich
sind gute Ideen gern gesehen, Räume zu schaffen, die einem helfen, die
Wohnfläche optimal zu nutzen, alle Dinge des täglichen Lebens praktisch
und formschön um sich zu organisieren.
Der Architekt Stephan Maria Lang besitzt die Gabe, sich auf die Besonderheit
eines jeweiligen Ortes einzulassen und sie mit der Persönlichkeit seiner
Bauherren zu verbinden. Dieses Buch illustriert mit einer stimmungsvollen
Bildkomposition die Vielfalt und Individualität seiner Projekte.
Da kommt ein neuer Wohn-Ratgeber gerade recht: „Raumideen – Kreativatlas
für Möbel und Einbauten“ ist ein großartiger Ideenfundus mit umsetzbaren
Beispielen für Bauherren und Planer. Autor Andreas K. Vetter portraitiert
über 160 Projekte und Werke von Architekturbüros und Innenarchitekten,
denen es gelungen ist, außergewöhnliche, stilvolle und dabei äußerst platzsparende Lösungen zu finden. Mangelnder Stauraum, verwinkelte Räume
und knappe Eingangsbereiche verlangen nach individuellen Multifunktionslösungen. Sei es im Koch-/Essbereich, im Schlafzimmer oder auch im
Badezimmer – es sind durchweg Lösungen mit faszinierenden Details und
überraschenden Einbauten, die Vetter beschreibt. Klar nachvollziehbar und
verständlich durch illustrierte Grundrisspläne und Projektbeschreibungen.
Dabei steht Raumideen für „Individualität gegen Standard“ und „Differenzierung statt Vereinheitlichung“.
Andreas K. Vetter
Raumideen – Kreativatlas für Möbel und Einbauten
2015. 192 Seiten, 632 Farbfotos, 25 x 28 cm, Flexcover
Euro [D] 49,95 / Euro [A] 51,40
ISBN: 978-3-7667-2148-8
70
Qualität und Schönheit in den Arbeiten von Stephan Maria Lang (*1959)
liegen in den versteckten Details, überraschenden Durchblicken, im Spiel
von Licht und Schatten und in der Integration von Landschaft, Garten und
Inneneinrichtung zu einem Gesamtkunstwerk. So steht beispielsweise die
California Residence für die Leichtigkeit eines Ferienhauses an der amerikanischen Westküste. Das Voralpen-Refugium am See hingegen zeigt nicht
nur ein Haus, sondern die Wiederherstellung einer natürlichen Landschaft.
Der Einsatz neuester Technologien ist selbstverständlich, um dem Bedürfnis
nach Komfort und Energieeffizienz zu entsprechen. Wesentlich für das
Lebensgefühl sind jedoch seine Inspirationen aus dem japanischen Denken
– die Wertschätzung einer Patina und die Schönheit des Unvollkommenen.
Stephan Maria Lang: Architektur für die Seele
Text: Deutsch / Englisch
152 Seiten, 176 Fotografien in Farbe
30 x 26 cm, gebunden, Schutzumschlag
ISBN: 978-3-7774-5931-8, Hirmer Verlag
39,90 Euro (D)
BUCHTIPP
VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN IN
MÜNCHEN
© Bernd Wackerbauer
Kunst und Kultur
wie immer das Jugendorchester ATTACCA, das dieses Jahr Antonín
Dvořáks Konzertouvertüre Karneval A-Dur op. 92 spielen wird.
Münchner Opernfestspiele
Veranstaltungsdatum: 18.07.2015
20.00 Uhr
Marstallplatz
Eintritt frei
www.staatsoper.de/operfueralle
BADEN IN NATÜRLICH
REINEM WASSER
Die schönsten Schwimmteiche und Naturpools
Die Autoren lüften das Geheimnis des natürlichen glasklaren Wassers ohne
Chemie. Sie zeigen, wie sich mit diesem Wissen und der entsprechenden
Art der Anlage Schwimmteiche und Naturpools in jeder Region für jede
Gartensituation und jeden Anspruch perfekt verwirklichen lassen. Anhand
der Kategorien Natur, Klassik, Design und Living-Pool demonstrieren Daniela Toman und Roland Lütkemeyer die heutige gestalterische Vielfalt und
bemerkenswerte Qualität der Lösungen. Das Buch erklärt bildwirksam und
gespickt mit Details, wie die individuellen Wünsche nach Wasserqualität
und äußerer Form optimal in Einklang zu bringen sind. Und dies so technisch einfach und effizient wie möglich. Das Ergebnis dieser anregenden
und aufregenden Arbeit ist nicht nur eine Leistungsschau, sondern auch
eine Einladung zum Entspannen. Und sei es nur beim Träumen von einem
eigenen Schwimmteich oder Naturpool. Und bevor man etwas verwirklichen
kann, muss man erst einmal eine Idee davon haben. Dazu werden die im
Buch gezeigten Beispiele genügend Anregungen liefern.
Die schönsten Schwimmteiche und Naturpools
Baden in natürlichem Wasser
Daniela Toman (Fotos), Roland Lütkemeyer
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, ca. 160 Seiten, 23,0 x 25,0 cm
Mit ca. 200 Farbfotos
Verlag: DVA Architektur
ISBN: 978-3-421-03981-1, 29,99 Euro
Die Musikerin Róisín Murphy
(Ex-Moloko) komplettiert das
Programm in der Musik-Arena des
Tollwood Sommerfestivals 2015,
das vom 24. Juni bis zum 19. Juli
im Olympiapark Süd stattfindet.
Die Musikerin, die mit ihrem Duo
Moloko bekannt wurde, präsentiert
am 9. Juli sowohl ihr neues SoloProgramm als auch ihr gleichnamiges neues Album „Hairless Toys“.
Zahlreiche weitere Größen der Musikszene haben ihre Auftritte auf
dem Tollwood Sommerfestival:
„The Tiger“ – Sir Tom Jones, Jazz­
wunder Gregory Porter, Folk-Ikone
Joan Baez, Chartstürmer Passenger, Rapper und Singer-Songwriter
Clueso, Punkrock-Legende Patti
Smith und viele weitere neue, wie
auch bekannte Künstler. Drei aktuelle ECHO-Preisträger 2015 sind
auch darunter: Kollegah, Lindsey
Stirling und ZAZ.
www.tollwood.de
Kunst und Kultur
OPER FÜR ALLE
Beim Festspiel-Konzert am 18. Juli
präsentiert das Bayerische Staatsorchester unter der musikalischen
Leitung von Philippe Jordan ein
russisches Programm mit Modest
Mussorgskys Bilder einer Ausstellung sowie Igor Strawinskys Ballettmusik Le Sacre du printemps.
Den Auftakt des Konzerts macht
Kunst und Kultur
© 1000 Drawings
TOLLWOOD SOMMER­
FESTI­­VAL 2015
1000 DRAWINGS
1000 Drawings vereint Kunst und
Fundraising und lädt alle ein, daran
teilzunehmen: Unterstützt werden
kulturelle und soziale Projekte,
indem Künstler und Laien zusammen gebracht werden und so
gemeinsam etwas schaffen. Es wird
gemalt, gezeichnet, photographiert,
portraitiert, geklebt und alles, was
sich sonst noch mit dem Format A5
anfangen lässt.
Das Hauptevent am 18. Juli 2015,
The Night of a 1000 Drawings,
wird von lokalen Bands, DJs und
Künstlern unterstützt und ein rauschendes Fest ist geplant, bei dem
Bilder für eine Spende von jeweils
10 Euro abgegeben werden. Der
Erlös kommt anschließend ausgewählten Organisationen zu Gute.
munich.1000drawings.org
71
ARCHITEKTUR
NEWS
AKTUELLES AUS MÜNCHEN
Rubrik
Präsentation
SITZMÖBEL FÜR DIE STADT
Am Willy-Brandt-Platz in der Messestadt Riem
sind seit Kurzem bunte Sitzmöbel und eine überarbeitete Brunnenanlage die neuen Hingucker: In
knalligem Rot, Gelb und Blau laden die etwa 3 x
1,20 m großen Elemente zum Sitzen oder Liegen
ein – und sollen so für eine höhere Aufenthaltsqualität auf dem Platz vor den Riem Arcaden
sorgen.
Als Vorbild diente das Museumsquartier in
Wien, wo die Sitz-Liegemöbel schon seit 2002
aufgestellt sind. Auch wenn die Wiener zunächst
skeptisch waren - ihre sogenannten Enzis, so der
Produktname der von den Wiener PPAG architects entwickelten Sitzmöbel, wollen sie seither
nicht mehr hergeben. Nachdem ein Brand alle
Enzi-Bestände vernichtet hatte, wurden die Liegen optimiert und tun nun als brandfeste Enzos
ihren Dienst. Dank der öffentlichen Sofas wurde
das Museumsquartier zum Hot-Spot in Wien:
Jugendliche verbringen hier ihre Nachmittage,
Touristen verabreden sich dort ebenso wie Geschäftsmänner.
Auch die Münchner können die kompakten
Stadtmöbel nutzen, insgesamt kaufte die Stadt
20 Stück der Version Viena an. Ein facelift erhielt
außerdem der bisher wenig beachtete Brunnen:
Die Technik wurde so umgebaut, dass alle zwanzig
Minuten ein etwa ein Meter hoher Wasserschwall
aufschießt und nach weiteren zwanzig Minuten
wieder versiegt. Eine neue Düsenplatte aus Bronze
sorgt dafür, dass der Wasseraustritt künftig auch
optisch besser sichtbar ist.
www.enzis.at
72
© Wolfgang Pulfer
© Michael Nagy/Presseamt München
Urbane Architektur
ARCHITEKTOUREN 2015 – BAUEN DÄNISCHES SPA- UND DUSCH­
HAT BESTAND
DESIGN ERLEBEN
Zum 20. Mal jähren sich 2015 die „Architektouren“ – sie stehen dieses Jahr unter dem Motto
„Bauen hat Bestand“. Immer am letzten JuniWochenende, dieses Jahr am 27. und 28.06.
werden in München und in ganz Bayern herausragende Bauprojekte des Jahres vorgestellt.
Die interessierte Öffentlichkeit kann an diesen
beiden Tagen hinter Türen schauen und durch
Gebäude geführt werden, die dem Publikum
normalerweise verschlossen sind.
In diesem Jahr sind 284, von einem unabhängigen Beirat ausgewählte, Projekte zu besichtigen.
Die Beispiele vorbildhaften Bauens stammen aus
allen Kategorien – Neubau, Altbausanierung,
Bauen im Bestand, Privatgebäude, öffentliche
Gebäude, Schulen, Kita's, Altenheime – von
allem etwas. Ein umfangreiches Booklet stellt
alle teilnehmenden Gebäude in einer kurzen
Beschreibung vor und nennt die Besichtigungszeiten. Ausgerichtet wird die Veranstaltung wie
immer von der Bayerischen Architektenkammer
– sie ist gekoppelt an den bundesweiten Tag der
Architektur, der von der Bundesarchitektenkammer ausgelobt wird. In diesem Jahr steht er unter
dem Motto „Architektur hat Bestand“.
Bei der Zusammenstellung eines Timetables für
die eigene Besichtigungstour hilft außer dem
Booklet auch eine spezielle ArchitektourenApp für i-Phones, iPads und Android-Handys.
www.byak.de
Unweit des Münchner Hauptbahnhofes, in der
Schwanthalerstraße 75 A, befindet sich der neu
entworfene und gestaltete Ausstellungsraum
des Dänischen Armaturenherstellers Vola. Der
Showroom setzt die Produkte der Designmarke
in Ihrer puristischen und klaren Formensprache
eindrucksvoll in Szene. Die Ausstellungsräume
wurden dafür im schlichten Weiss gehalten, die
Produkte stehen klar im Mittelpunkt des Betrachters. Das Konzept hierfür entwickelten die
Dänischen Architekten Aarhus Arkitekterne A/S.
Ab sofort können sich Bauherren, Architekten, Ingenieure und Handwerker von der Funktionalität
in Echtanwendung, ganz gleich ob Waschtischoder Duscharmaturen, Badhandtuchwärmer oder
Abfallbehälter im Wandeinbau überzeugen. Neu
sind insbesondere Produkte für die SPA-Welt: ein
Kneippschlauch und eine Schwallbrause. Der
Showroom hat Montags bis Donnerstags von
8.30 Uhr bis 17 Uhr und Freitags von 8.30 Uhr
bis 15 Uhr geöffnet.
Vola GmbH
Schwanthalerstraße 75 A, 80336 München
www.vola.de
GEWERKELISTE
Als zusätzlichen Service bieten wir
Ihnen in jeder Ausgabe unseres
CUBE Magazins auch eine Gewerkeliste von ausgewählten Objekten.
Von Architekten über Sanitär- bis
hin zu Heizungsfirmen finden Sie
hier schnell und bequem Unternehmen, die am Bau der jeweils vorgestellten Gebäude beteiligt waren.
© Michael Krawczyk
© Hans Engels
© Andreas Koehler
Am Projekt
beteiligte
Gewerke
Seite 13
Architekten:
deffner voitländer architekten
Seite 16
Architektur:
vonmeiermohr architekten
Seite 28
Architekten:
Grund Architekten
www.dv-arc.de
www.vonmeiermohr.de
www.grundarchitekten.de
Elektro:
Elektro Papp
Heizungsplanung:
Henning Großeschmidt
Fensterbau:
Schreinerei R. Sedlmeyr
www.elektropapp.de
www.temperierung.net
www.schreinerei-sedlmeyr.de
Schreinerarbeiten/
Fenster:
Schreinerei Zenz & Söhne
Restaurator:
Ross, Schmidt & Partner
Elektro:
Elektrotechnik Forstner
www.kulturgut-restaurierung.de
www.elektrotechnik-forstner.de
www.zenz-schreinerei.de
Zimmerer:
Klaus Gröbmayr GmbH
Heizung/ Lüftung:
Eberl Haustechnik
www.groebmayr.de
www.eberl-bernhard.de
Heizung/Sanitär:
Lukas Haustechnik GmbH
Sanitär:
JK-SHK-Haustechnik
www.lukas-haustechnik.de
www.jk-shk-haustechnik.de
Elektro:
Rupert Kiermaier
Trockenbau:
Leserer Akustik
www.movari.de
www.elektro-kiermaier.de
www.leserer.de
Schreiner Innentüren:
Schreinerei Loder
Kamin:
Fa. Stamminger
Maler:
Gütter Naturbaustoffe
Aussenanlagen:
Streu e.K.
Garten- und Landschaftsbau
Fußboden:
A-Monolith GmbH
www.a-monolith.de
Steinmetz /Naturstein:
Blimmel Kunst + Stein
Schreiner Küche:
Movari Schlosser Trenkle
www.stamminger.de
Maler:
Maler Ott
Estrich:
Gebr. Bauernfeind, Fussbodenbau
www.naturbaustoffe-guetter.de
Fliesenleger:
Baukeramik Schmid GmbH
www.gartenbau-streu.de
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Schreiner:
De Facto
www.defacto-moebel.de
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Sauna:
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Gartenbau:
Ziegltrum Landschaftsbau
www.ziegltrum-landschaftsbau.de
Sanierung und Umnutzung
Reithalle:
Statiker: Ing.-Büro Manfred Winderl VBI
Brandschutz:
Ingenieurbüro Anwander
Zimmerer:
Klaus Gröbmayr GmbH
www.groebmayr.de
Türen/Trockenbau:
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IMPRESSUM
CUBE 02 | 15
Das Münchner Magazin für Architektur, modernes
Wohnen und Lebensart
Artdirektion
Folker Willenberg
Gestaltung
Daniela Schröder, Vera von Laufenberg
Chefredaktion
Gerrit Menke (verantwortlich)
Folker Willenberg (verantwortlich)
Briedestraße 1-9, 40599 Düsseldorf, Telefon 0211-650264-0
Urheber- und Verlagsrecht
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.
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Verlag
b1 communication GmbH
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Sitz und Registergericht: Düsseldorf, HRB 64429
Geschäftsführung
Gerrit Menke, Folker Willenberg
Redaktion
Christina Haberlik, Dunja Hennes-Leiß, Daniela Endrulat,
Barbara Brubacher, Kelly Kelch, Folker Willenberg,
Cornelia von Schaabner, Gerrit Menke,
Kunst und Kultur: Heiko Cramer
Gebrauchsnamen
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu der Annahme,
dass solche Namen ohne weiteres von jedermann benutzt werden dürfen.
Oft handelt es sich um gesetzlich geschützte eingetragene Warenzeichen,
auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.
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Gesamtanzeigenleitung
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