ROTWEISSROT Ausgabe IV/2009 - Auslandsösterreicher
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ROTWEISSROT Ausgabe IV/2009 - Auslandsösterreicher
Rotweissrot Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt A-1010 Wien, P.b.b., Zulassungsnummer GZ 06 Z036826 P Auslandsösterreicher Journal 4/2009 € 3,– AKTUELL Bericht von der WeltbundTagung in Innsbruck AUslandsösterreicher 2009 Dietmar Feichtinger Schmankerlecke Schweinsfilet mit Polenta Architektur & Design Österreichische Baukünstler mit Weltruhm www.newbusiness.at DAS FÜR E ERN UNT ER HM t ess.a in bus ew w.n ww IN GAZ MA t unk telp t i im M Wien (en). und 12. 11. in h c s 11 Men stria am o Pers Au nal tät uali MB s: Q ED-K oku r VAM : ESS Im Ftspreis fü S a eu U IN Sta nz n EB n, FIN stätte ga atio W rk E e utom N ner W IRIT bau, A v. m. Wie nSPAnlagen erkehr u. io t V va en aus chnik, inno Ide nft esste ste uku Fein onik, M he Z zial tr Speerfolgreic Elek e erg arlb en in ein Vor on stiti Inve ER VEMB 9, NO NR. 9/0 2009, DAS MAGAZIN FÜR UNTERNEHMER ALLES, was Sie für Ihr Business brauchen! RO 3,60 EU OSTA MT VERL AGSP 60 WIEN P. B. B., NDER : A-10 6 + ABSE ER-G ASSE MME R OTTO -BAU SSUN GSNU POST ZULA 9M 02Z0 3096 1-Jahres-Abo NEW BUSINESS („Normalpreis“ 29 Euro) PLUS das Unternehmerhandbuch 2009 („Normalpreis“ 19,90 Euro) PLUS 1-Jahres-Abo EXPORTER'S („Normalpreis“ 10 Euro) PLUS Dauer-Abonnement EXPORTER'S WEEKLY DAS NEW BUSINESS PAKET um nur 29 Euro! Abonnieren & profitieren Sie! Hotline: 01/235 13 66-100 Fax: 01/235 13 66-999 E-Mail: sylvia.polak@newbusiness.at P Ja, ich bestelle das NEW BUSINESS PAKET für ein Jahr (elf Ausgaben plus 1 UB plus sechs EXPORTER'S) um nur 29 Euro. P Ja, ich bestelle das Vorteilsabo NEW BUSINESS für zwei Jahre (22 Ausgaben plus 1 UB plus zwölf EXPORTER'S) um nur 50 Euro. P Ja, ich will das I-Tüpferl auf mein NEW BUSINESS PAKET und ein NEW BUSINESS Game gewinnen! (Unter Ausschluss des Rechtsweges) NEW BUSINESS, 1060 Wien, Otto-Bauer-Gasse 6/4, www.newbusiness.at Inhalt/Editorial 4–9 4–9 Weltbund-Tagung Alles über das AÖWB-Treffen in Innsbruck 10–11 Rückblick Weltbund-Tagung im Spiegel der Presse Vorwort Günter Düriegl Chefredakteur 12–13 Auslandsösterreicher des Jahres Architekt Dietmar Feichtinger 12–13 14–15 Wir laden Sie ein ... Association Autrichienne à Paris 17 BMeiA Vertretungsgesetz, Ausblick des BMeiA auf 2010 18–32 Schwerpunkt-Thema Architektur und Design 22–23 34–37 Aus den Bundesländern Die Länder berichten über Kultur und Politik 38–41 Österreich aktuell Neuigkeiten und Chronik 28–30 42–46 Österreicher in aller Welt Veranstaltungsberichte aus dem 10. Bundesland 47 austriansabroad Österreichs virtueller Treffpunkt 48 Schmankerlecke Rezept von Johann Lafer: Schweinsfilet 48 49–50 Buchbesprechungen Interessante Neuerscheinungen 50 ROTWEISSROT Das Jahr 2009 geht zu Ende und der Vorstand des AÖWB versucht mit dieser Ausgabe des ROTWEISSROT auf eine noch nie beschrittene Weise, Auslandsösterreicher für den Weltbund zu interessieren, die diesen bis jetzt noch nicht gekannt haben. Durch die Unterstützung des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten und der Österreichischen Botschaft in Paris – aufrichtigen Dank sagen wir Herrn Bundesminister Dr. Michael Spindelegger und Herrn Botschafter Dr. Hubert Heiss – können wir dieses Journal unter strengster Bedachtnahme auf die Bestimmungen des Datenschutzes an in Frankreich lebende Landsleute senden, die wir bis jetzt noch nie erreicht haben. Andere Länder sollen folgen. Wir denken, dass gerade diese Ausgabe den AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND und sein Wirken in geeigneter Weise vorstellen kann. Die facettenreiche Vielfalt der Weltbund-Tagung wird Neugierde wecken, die weit gestreuten Themen, die von unseren Autoren bearbeitet werden, stellen Österreichisches dar, das nicht überall geboten wird. Das Schwerpunkt-Thema „Architektur und Design“ zeigt Kreativität von Österreicherinnen und Österreichern auf einem Niveau, das dem internationalen Vergleich mehr als standhält. Es steht dafür, bei einem Österreichbesuch zeitgenössische österreichische Baukunst und Formgebung persönlich in Augenschein zu nehmen. Architektur schafft dem Menschen Raum. Jenen Raum auch, den der Mensch sucht, um Sicherheit in einer Welt zu gewinnen, die ihm allzu oft alles andere als friedlich begegnet. Die Sehnsucht nach Sicherheit und Frieden bestimmt unser Denken insbesondere zu Weihnachten und zum Jahresende. In diesem Sinne entbiete ich Ihnen im Namen des Vorstands und im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Generalsekretariats, aber auch im eigenen Namen die allerbesten Wünsche zu den kommenden Festtagen und zum Jahreswechsel. Günter Düriegl, Chefredakteur Impressum www.weltbund.at Weltbund-Tagung Der Weltbund tagte in Innsbruck Auslandsösterreichertreffen vom 3. bis 6. September 2009. © AÖWB/Pirker (3) Günter Düriegl Mehr als 500 Tagungsteilnehmer wurden registriert. J a h r f ü r J a h r ve r a n s t a l t e t d e r AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND für seine Mitglieder und deren Freunde ein großes, internationales Treffen in Österreich, anlässlich dessen auch die Generalversammlung abgehalten wird. Es ist gute und gerne geübte Tradition, dass diese Tagung immer in einem anderen Bundesland (bei neunjähriger Wiederkehr!) stattfindet. Dieses Mal fand das Auslandsösterreichertreffen in Innsbruck, der Landeshauptstadt Tirols und fünftgrößten Stadt Österreichs (118.902 Einwohner) statt. Aus aller Welt angereiste Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher nahmen am dichten, vielfältigen und anspruchsvollen Programm teil. Tagungsort war der Congress Innsbruck am Rennweg 3, eines der modernsten Kongresszentren Europas. An dieser Stelle hatte Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol 1629–1630 die Dogana, das erste feste Theater und Opernhaus Europas errichten lassen. Im Saal Doga- na (sein Name erinnert an dieses frühe Theatergebäude) des Congress Innsbruck fanden der „Empfang des Landeshauptmanns von Tirol und der Bürgermeisterin von Innsbruck“ und der „Abschlussball“ statt. Aus Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kanada, Kroatien, Liechtenstein, Mexiko, den Niederlanden, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn und den USA angereist, erlebten mehr als 500 Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher eine der herausragendsten Tagungen der letzten Jahre. Ein überzeugender Beginn Am Vormittag des 3. September lud das Präsidium des Weltbundes zu einer von den Medien mit beachtlichem Interesse wahrgenommenen Pressekonferenz. Die Aufmerksamkeit der Zeitungen, des Hörfunks und des Fernsehens galt nicht allein den vom Präsidenten und den beiden www.weltbund.at izepräsidenten vorgetragenen Themen V und Anliegen der Arbeit des AÖWB, sondern zu einem beachtlichen Teil auch den sehr persönlichen Beweggründen der nicht mehr in der Heimat lebenden Aus landsösterreicherinnen und Auslands österreicher. Dieses besondere Tiroler Interesse erklärt sich ohne Zweifel aus der Tatsache, dass Tirolerinnen und Tiroler wiederholt gezwungen waren, ihr Glück außerhalb ihrer Heimat zu suchen: Das leidvolle Schicksal der „Schwabenkinder“ ist das wohl b itterste Beispiel, Pozuzo in Peru und Dreizehnlinden in Brasilien die bekanntesten Erfolgsgeschichten. Präsident Dkfm. Ing. Gustav Chlestil und die Vizepräsidenten Dr. Jürgen Em und Dr. Georg Schoiswohl stellten in der Pressekonferenz jene Themen vor, die zu den Schwerpunkten der Arbeit des Vors t a n d e s d e s AU S L A N D S Ö S T E R REICHER-WELTBUNDES zählen: Politische Anliegen, wie u. a. die Landtagswahlen in Vorarlberg (zu diesen siehe Seite 38), Entwicklungen, Neuerungen und aktuelle Projekte des AÖWB wie die Übersetzung der „Geschichte Österreichs“ ins Englische, die Ergebnisse der „AÖWBPrioritätenumfrage“, die danach fragte, welche Österreich-Themen für Auslands österreicherinnen und Auslandsösterrei cher von besonderem Interesse sind, die Ergebnisse des „Meinungspanels des AÖWB“, bei dem es um die Beurteilung des österreichischen Standings und des österreichischen Engagements in der Europäischen Union ging. Abschließend gab Präsident Chlestil den Medienvertretern Architekt Dipl.-Ing. Dietmar Feichtinger als Auslandsösterrei cher des Jahres 2009 bekannt. Es ist schon bemerkenswert, wie die Medien auf das Weltbundtreffen in Innsbruck reagierten. Als Beispiel von vielen kann die Tiroler Tageszeitung vom 4. September 2009 genommen werden: ROTWEISSROT Weltbund-Tagung Die Pressekonferenz beginnt. „,Wir begreifen uns als zehntes Bundesland Österreichs‘, betont Gustav Chlestil. Er und weitere 500 Auslandsösterreicher verbringen die nächsten drei Tage im Rahmen ihres traditionellen Jahrestreffens in Innsbruck. Insgesamt leben rund 500.000 Österreicher, die auch noch einen österreichischen Pass besitzen, und vermutlich eine weitere Million Menschen österreichischer Abstammung über die ganz Welt verstreut. Chlestil sieht den Verband als einzige Vertretung, die diese Gruppe Österreicher in politischer und kultureller Hinsicht habe ... ,Österreich ist eines der wenigen Länder weltweit, die eine derartige Organisation vorzuweisen haben‘, beschreibt Chlestil. Eines haben die Teilnehmer des Treffens gemeinsam: Österreich ist ein Teil von ihnen, auf den sie stolz sind.“ Nur zu verständlich ist es dann, wenn die Tiroler Tageszeitung zwei Tage später über zwei im Ausland lebende Tirolerinnen berichtete: „Auch wenn Gerlinde ChometDurin seit Jahrzehnten in Frankreich lebt, ihre Osttiroler Tracht trägt die gebürtige Lienzerin nach wie vor mit Stolz. Und auch die Innsbruckerin Annemarie Gerullis trägt an diesem Vormittag im Congress das Dirndl, um ihre Herkunft zu unterstreichen. Und das, obwohl sie schon seit 30 Jahren in Hamburg daheim ist. Beide Frauen sind Mitglieder beim AUSLANDSÖSTERREI CHER-WELTBUND. Der Kontakt mit Gleichgesinnten, die ihr Leben ebenfalls außerhalb Österreichs verbringen, ist ihnen wichtig. Es gebe gewisse Dinge, da ROTWEISSROT V. l. n. r.: W. Dujmovits, G. Schoiswohl, G. Chlestil, J. Em, Th. Buchsbaum. sind sich die zwei Damen einig, die müssen einfach österreichisch sein. „Weihnachten ohne Österreich geht gar nicht“, betont Gerullis. Und auch den Schnee würde sie gerne mitnehmen. Das Wiener Neujahrskonzert im Fernsehen ist auch für Chomet-Durin ein Pflichttermin.“ Am Nachmittag nach dieser Medien präsentation des AUSLANDSÖSTER REICH ER-W ELTBU N D ES fand die Vorstandssitzung statt. Die Nachmittage der beiden Folgetage (4. und 5. September) waren der Generalversammlung gewidmet. Der Leiter der AuslandsösterreicherInnenAbteilung im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (Außenministerium), Gesandter Dr. Thomas Buchsbaum, nahm mit seinem Bericht „Die großen Auslandsösterreiche- Eines haben die Teilnehmer des Treffens gemeinsam: Österreich ist einTeil von ihnen, auf den sie stolz sind. rInnen-Themen: Stand und Ausblick“ Abschied vom AUSLANDSÖSTERREICHERWELTBUND. Dr. Thomas Buchsbaum wurde zum österreichischen Botschafter im Iran bestellt. Beachtenswertes legte er vor, das er eingangs so vorstellte: „Zum Ende meiner Reise mit und zu den Weltbund-Tagungen/Auslandsösterrei cher-Treffen durch alle neun Bundeslän- www.weltbund.at der während der letzten acht Jahre und zum Ende meiner Reisebegleitung des Werdens des AÖWB zu einer einzigen, beachtenswerten und effizienten Interessensvertretung der AuslandsösterreicherInnen.“ Thomas Buchsbaum sprach von der Schwierigkeit, gesicherte Zahlen der im Ausland lebenden Österreicherinnen und Österreicher nennen zu können, da es keine Registrierungsverpflichtung gibt. Auch die Daten der im Ausland lebenden Wählerinnen und Wähler geben keinen befriedigenden Aufschluss. So zählte man im Frühjahr 2009 265.000 adressmäßig erfasste potenzielle Wahlberechtigte von etwa 350.000, aber nur 50.000 in Wählerevidenzen Eingetragene. Diese Zahlen offenbaren aber die Notwendigkeit, Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher immer wieder und unermüdlich auf ihr demokratisches Recht hinzuweisen, an Wahlen teilzunehmen. Immerhin kann nicht vergessen werden, dass durch das zähe und ausdauernde Bemühen des AÖWB die echte und in den Abläufen wesentlich vereinfachte Briefwahl erkämpft wurde. Gerade den Auslandsösterreicherinnen und Auslands österreichern kann der politische Weg, den Österreich einschlägt, nicht gleichgültig sein: Die Demokratie zu leben ist eine lebenslange Verpflichtung. Als ausgewiesener Ver fechter des E-Votings bekannte Thomas Buchsbaum, dass es trotz der ersten rechtsgültigen Anwendung dieser Form des Wählens bei den österreichischen Hochschülerschafts- © AÖWB/Pirker (4) Weltbund-Tagung Mit großem Interesse verfolgt das Plenum die Ausführungen. wahlen im Mai 2009 noch eines weiten Weges zur Einführung der elektronischen Stimmabgabe bedarf. Dann wandte er sich Staatsbürgerschaftsfragen, einem der stets präsenten Themen vieler Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher und damit auch des AÖWB zu. War die Staatsbürgerschaftsnovelle 2006 bereits Auslandsösterreicher freundlicher geworden, so ist derzeit eine weitere Novelle in Vorbereitung und bereits in Begutachtung. Neben anderem soll geändert werden: Die Verleihung der Staatsbürgerschaft an ein minderjähriges Adoptivkind einer Auslandsösterreicherin/eines Auslandsösterreichers soll unter bestimmten Voraussetzungen auch dann möglich sein, wenn das Adoptivkind nicht in Österreich niedergelassen ist. Ehegatten von Österreichern, die bei einer österreichischen Vertretungsbehörde oder bei einer Körperschaft des öffentlichen Rechts im Ausland tätig sind, müssen nicht mehr in Österreich niedergelassen sein, um die Voraussetzungen für die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft zu erfüllen. Das Gelöbnis bei Verleihung der Staatsbürgerschaft wird um ein Bekenntnis zu den Grundwerten eines demokratischen Staates und seiner Gesellschaft erweitert. Überlegungen des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten, Staatsbürgerschaftsfragen betreffend, gehen in manchen Fragen wie Doppelstaatsbürgerschaft, Erwerb der Staatsbürgerschaft von Kindern durch An- Robert Krimmer spricht über E-Voting. erkennung durch den unehelichen Kindesvater, Schaffung eines Sondererwerbtatbestandes und anderem mehr noch über die Novelle hinaus. Durch die Aufnahme biometrischer Daten in die Reisedokumente sind Reisepässe und Personalausweise entscheidend sicherer geworden, ihr Erwerb jedoch, da die persönliche Vorsprache unabdingbar ist (Fingerprints müssen nun einmal persönlich geprintet werden!), erschwert. Über die angebotenen Erleichterungen, die im ROTWEISSROT 3/2009, Seite 11, nachzulesen sind, referierte Thomas Buchsbaum. Von Höhepunkt zu Höhepunkt Er rief schließlich die seitens des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten zur Verfügung gestellten Informationsquellen in Erinnerung und sprach auch über die soziale Unterstützung, die Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreichern von Österreich gewährt werden kann: Dabei handelt es sich um den „Auslandsösterreicher-Fond“, die mögliche „Übernahme in die heimatliche Fürsorge“ und um die „Weihnachtsaktion des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten“. So wurden im Rahmen der Weihnachts aktion 2008 Geld- und Sachspenden an 645 bedürftige Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher in 60 Ländern der Welt verteilt. Hofrat Dr. Walter Dujmovits, Präsident der Burgenländischen Gemeinschaft, nannte www.weltbund.at seine Ausführungen einen „Erfahrungsbericht über die Bemühungen der Burgenländer-Vereine in Amerika um Neuzugänge“. Damit schloss er an seine Überlegungen, die er beim Auslandsösterreichertreffen 2008 in Salzburg (vgl. ROTWEISSROT 4/2008, Seite 6) vorgetragen hatte, an. In Innsbruck zeichnete Walter Dujmovits weder ein dunkles noch ein zu helles Bild, er erstellte einen realistischen Befund. Einerseits belegte er, dass es zwar nach wie vor den klassischen Auswanderer (Einwanderer) gibt, dieser aber im günstigsten Fall für eine formale Mitgliedschaft, kaum aber für Aktivitäten im Vereinsleben zu gewinnen ist. Andererseits zeigt sich, dass Kinder von Mitgliedern, auch wenn sie Amerikaner sind und amerikanisch fühlen, denken und wollen, den Vereinen zugeneigt sind. Die „Miss Burgenland-Wahlen“ und der „Burgenland-Bunch“ sind Faktoren, die in erfreulicher Verbindung mit dem Burgenland agieren und den Vereinen selbst den einen oder anderen Neuzugang bringen. Bemerkenswert waren vor allem seine Ausführungen über die „native presidents“. Seit einigen Jahren gibt es in Chicago und in Lehigh Valley jeweils Präsidenten, die aus dem Burgenland eingewander t sind,und einen in Amerika geborenen Vizepräsidenten der zweiten Generation zur Seite haben. Daraus ergibt sich, dass der Präsident die Alten hält und der Vizepräsident die Jungen bringt. Sollten diese Neuzugänge anhalten, verändert sich zwar der Charakter der Vereine insofern, als fast nur mehr Englisch gesprochen wird, im Üb ROTWEISSROT Weltbund-Tagung V. l. n. r.: Ehrung: Jürgen Bischof, Hedwig Brandl, Helga Martinelli, G. Chlestil. rigen aber das „Österreichische an sich“ erhalten bleibt. Aber, so räumte Walter Dujmovits ein, alle Neuzugänge reichen nicht aus, die natürlichen Abgänge zu ersetzen. Da auch die Mitglieder des AÖWB mit derselben Frage konfrontiert sind, muss an einer überzeugenden Lösung prioritär gearbeitet werden. Zwei Vortragende, zwei ausgewiesene Ver treter ihres Fachgebiets von Rang, konnten gewonnen werden, zu den Teilnehmern der Generalversammlung zu sprechen. Mag. Robert Krimmer, der Gründer des „Competence Center for Electronic Voting and Participation“ (E-Voting.CC-GmbH) in 1190 Wien, Pyrkergasse 33/1/2, sprach über die Österreichischen Hochschülerschaftswahlen im Besonderen und das E-Voting und seine angestrebte Einführung in Österreich im Allgemeinen (vgl. auch seine Ausführungen in ROTWEISSROT 3/2009, Seite 10). Dr. Franz Fischler, der von Österreich gestellte EU-Kommissär für Landwirtschaft, Entwicklung des ländlichen Raumes und Fischerei von 1995 bis 2004, sprach über Europa und die Europäische Union. Es zählt zu den herausragenden Momenten der Innsbrucker Tagung, dass es Gustav Chlestil, dem Präsidenten des AÖWB, gelungen ist, diesen intimsten Kenner europäischen Seins – mit Martin Heidegger müsste man vom europäischen „Sosein“ sprechen – für einen Vortrag zu gewinnen. Franz Fischler, der zu Recht darauf hinwies, dass Europa mehr ist als die derzeit existierende Europäische Uni- ROTWEISSROT Empfang: Landeshauptmann von Tirol und Bürgermeisterin von Innsbruck. on, ließ mit seinen Ausführungen niemanden unbeteiligt: Die von manchen kritisch beurteilte „Osterweiterung der EU 2004“ machte Österreich zum größten Nutznießer dieses Schrittes. Österreich ist der größte Investor in den damals hinzugekommenen Ländern, es hält Rang fünf bei den von der EU geförderten Forschungsprojekten, es hat den höchsten Anteil an den ländlichen Entwicklungsprogrammen. Der formelle Einfluss Österreichs in den Organen der EU ist groß: Wie Deutschland stellt Österreich einen Kommissär, im Rat hat Österreich ein Drittel des Stimmgewichtes von Deutschland. Der Vertrag von Lissabon wird auch das parlamentarische Gewicht Österreichs verstärken, wir werden dann 19 statt bisher 18 Abgeordnete wählen. „Österreich ist der größte Nutznießer der Erweiterung der EU des Jahres 2004.“ Franz Fischler Aber: Trotz dieser sehr positiven Voraussetzungen ist Österreich erst auf dem Weg nach Europa und noch nicht recht angekommen. So wird, was nicht wirklich gutgeheißen werden kann, EU-Recht nur mittelmäßig umgesetzt. Auch das Interesse der österreichischen politischen Führung an Europa ist im Sinken, Europa wird nicht kommuniziert, es wird bestenfalls informiert. Das mag damit zusammenhän- www.weltbund.at gen, dass wir einerseits in Europa auf eine Baustelle treffen und dass wir andererseits unsere eigene Identität noch immer nicht endgültig gefunden haben. Gerade diese zuletzt angestellte Überlegung ließ aufhorchen, da Franz Fischler feststellte, dass der Erfolg Europas von der Weiterentwicklung der Nationalstaaten abhänge und Europa auf absehbare Zeit ein Konstrukt sui generis bleiben werde. Auf keinen Fall würden jemals die „Vereinigten Staaten von Europa“ stattfinden. Aber ungeachtet all dieser Überlegungen muss die Europäische Union entscheidende Aufgaben erfüllen: Sie muss die Wirtschaftkrise bewältigen, den Kampf gegen den Klimawandel führen, sich zu einer neuen Energiepolitik bekennen, die soziale Frage beantworten, die Voraussetzungen für die Wissensgesellschaft intensivieren, die Probleme von Immigration und Integration lösen. Einer der Höhepunkte jeder Generalversammlung ist die Auszeichnung von Persönlichkeiten, die sich durch unermüdlichen Einsatz zum Wohle der Auslandsösterrei cher verdient gemacht haben. Die Ehrung nahm Präsident Gustav Chlestil vor. Unbestrittener festlicher Höhepunkt der Tagung war auch diesmal der Festakt mit Auszeichnung des Auslandsösterreichers des Jahres 2009. In Anwesenheit von DDr. Herwig van Staa, Landtagspräsident des Bundeslandes Tirol, in Vertretung des Landeshauptmannes von Tirol, Hilde Zach, Bürgermeisterin von Innsbruck, MMag. Dr. Elisabeth Tichy-Fisslberger, Botschafterin, Sektionschefin, in Vertre- © AÖWB/Pirker (4) Weltbund-Tagung Der Festakt berührt alle. tung des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten, und anderer hoher Vertreter aus Politik, Kultus und Verwaltung Tirols und Innsbrucks fand der Festakt im Saal Tirol des Congress Innsbruck statt. Präsident Gustav Chlestil widmete seine Festrede einerseits der nicht hoch genug einzuschätzenden ehrenamtlichen Arbeit der Funktionäre und ihrer Mitarbeiter in den im AUSLANDSÖSTERREICHERWELTBUND vertretenen Vereinen und Vereinigungen, andererseits dem Mitgliederschwund bei vielen Clubs und der unabdingbaren Notwendigkeit, um die Jugend zu werben. Er sprach davon, dass ehrenamtliche Tätigkeit – Freiwilligenarbeit – in unserer Gesellschaft eine immer größere Rolle spielt, und wandte sich direkt an die Teilnehmer des Auslandsösterreicher-Treffens: „Fühlen Sie sich daher in guter Gesellschaft. Lassen Sie nicht nach in Ihren Bemühungen. Setzen Sie Ihre Erfahrungen und Ihre Kraft weiter ein für die im Ausland lebenden Mitbürger. Anerkennung werden Ehrungen Das Goldene Ehrenzeichen erhielten: Dr. Hedwig Brandl, Madrid Helga Martinelli, Tessin Das Silberne Ehrenzeichen erhielt: Jürgen Bischof, London V. l. n. r.: DI Dietmar Feichtinger, Botschafter Dr. Hubert Heiss, Dr. Peter Ernst. Sie dafür leider nur selten erhalten. Und so möchte ich heute Ihnen allen seitens des WELTBUNDES unseren Dank für diesen Einsatz aussprechen und Sie bitten, diese verantwortungsvolle Tätigkeit auch weiter auszuüben.“ Damit zusammenhängend sah Gustav Chlestil das Problem des Mitgliederschwun des in vielen Vereinen und die Schwierigkeit, die Jugend in die Vereinsarbeit einzubinden. Gerade Letzteres tut besonders Not, gilt es doch, aus dem jugendlichen Kreis geeignete Kandidaten aufzubauen und diesen dann auch zeitgerecht die Führung zu übergeben. Damit sprach der Präsident aber die stets aktuelle Frage der Auseinandersetzung zwischen Jung und Alt an. Keiner von den Tagungsteilnehmern blieb davon unbeeindruckt, wie Gustav Chlestil auf diesen Widerspruch reagierte: „So möchte ich abschließend all jenen, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, Mut machen mit einigen Gedanken, die ich vor Kurzem wieder einmal gelesen habe und die ich immer wieder ungemein beeindruckend finde. Sie setzen sich mit der Frage auseinander: Wer ist jung und wer ist alt? Sie stammen von General Douglas Mac Arthur, dem meistdekorierten Soldaten in der Geschichte der amerikanischen Streitkräfte, und lautet wie folgt: „Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt, sondern eine Geisteshaltung: Sie ist Ausdruck des Willens, der Vorstellungskraft und der Gefühls intensität. Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit, Sieg der Abenteuer- www.weltbund.at lust über den Hang zur Bequemlichkeit. Man wird nicht alt, weil man eine gewisse Anzahl Jahre gelebt hat: Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt. Die Jahre zeichnen zwar die Haut – Ideale aufzugeben aber zeichnet die Seele. Vorurteile, Zweifel, Befürchtungen und Hoffnungslosigkeit sind Feinde, die uns nach und nach zur Erde niederdrücken und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen. Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann. Wer noch wie ein unersättliches Kind fragt: Und dann? Wer die Ereignisse herausfordert und sich freut am Spiel des Lebens. Ihr seid so jung wie euer Glaube. So alt wie euer Zweifel. So jung wie euer Selbstvertrauen. So jung wie eure Hoffnung. So alt wie eure Niedergeschlagenheit. Ihr werdet jung bleiben, so lange ihr aufnahmebereit bleibt; empfänglich für das Schöne, Gute und Große […], empfänglich für die Botschaften der Natur […], der Mitmenschen […], des Unfasslichen. Sollte eines Tages aber euer Leben geätzt werden von Pessimismus und euer Herz zernagt von Zynismus, dann möge Gott Er barmen haben mit eurer Seele – der Seele eines Greises.“ Walter Dujmovits sprach als Präsident der Burgenländischen Genmeinschaft vom Landesbewusstsein Tirols, das in diesem Jahr des Freiheitskampfes unter Andreas Hofer 1809 gedenkt, und vom Landesbewusstsein des Burgenlandes, das in diesem Jahr an Joseph Haydn erinnert, und bekannte sich überzeugend zum österrei- ROTWEISSROT ©: ÖVP / Jakob Glaser Weltbund-Tagung Unbeschwert am traditionellen Abschlussball. chischen Föderalismus: „Die österreichischen Länder hat es bereits viele Jahrhunderte gegeben, ehe im Jahre 1918 die Republik Österreich durch den Zusammenschluss dieser Länder gegründet wurde. Sowohl im Jahr 1918 als auch im Jahre 1945 erstand die Republik Österreich aus der Kraft ihrer Länder. Das ist das Besondere am österreichischen Föderalismus. Es gibt aber auch Kritiker, die hinterfragen, ob sich unsere Republik…neun Landesregierungen, neun Landtage, neun Landesschulräte und noch andere zahlreiche „neuns“ überhaupt leisten kann. Da haben sie schon recht, es ist viel zu reformieren. Aber im Grundsätzlichen soll man an der gewachsenen Eigenheit unserer Länder nicht rütteln. Landesbewusstsein und Österreichbewusstsein stehen einander nicht im Wege. Ganz im Gegenteil.“ Bürgermeisterin Hilde Zach brachte ihre große Anerkennung für das Wirken der Auslandsösterreicherinnen und Auslands österreicher zum Ausdruck, sie würdigte sie als Menschen, die aus tiefstem Herzen an Österreich glauben. Landtagspräsident DDr. Herwig van Staa erinnerte an Pozuzo und Dreizehnlinden und fand ungeteilte Zustimmung, als er feststellte, die Politik sollte die Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher nicht nur dann entdecken, wenn Wahlen sind. Der Architekt Dipl.-Ing. Dietmar Feichtin ger wurde als Auslandsösterreicher des Jahres 2009 ausgezeichnet. Mit sehr über legten Worten leitete Gustav Chlestil die Vorstellung des Geehrten ein. Da es beim ROTWEISSROT Der Abschlussball ist auch ein Lebewohl. Architekturbegriff ähnlich wie beim Begriff des Kunstwerks – zudem ist Architektur ja wohl zu einem erheblichen Teil selbst Kunst – nicht möglich scheint, sich auf die bloße Beschreibung eines Wortes oder einer Sache zu beschränken, zitierte Chlestil Arthur Schopenhauer: „Architektur ist erstarrte Musik.“ Kaum kann man es treffender formulieren. Joseph Haydn stell te fest: „Meine Musik versteht man auf der ganzen Welt.“ Dietmar Feichtingers Architektur versteht man, sie erschließt sich, sie ist international gültig. Präsident Gustav Chlestil überreichte Dietmar Feichtinger nicht allein die Urkunde, die ihn als Auslandsösterreicher des Jahres 2009 nennt, sondern die über Beschluss des Vorstandes von einer jungen Design-Künstlerin geschaffene und nur vom AUSLANDSÖSTERREICHER-WELT BUND als sichtbares Symbol vergebene Plastik „Die Flamme“. Feichtinger ist der erste damit Ausgezeichnete. „Tirol isch lei oans“ Dem würdigen Festakt gab das „Innsbrucker Klarinettenquartett“ unter der Leitung von Maximilian Bauer die musikalische Umrahmung. Mit Bedacht, großem Verständnis und tiefem Können wurde Joseph Haydn, der musikalische Jahresregent des Jahres 2009, zu Gehör gebracht. Als weitere offizielle Termine der Tagung sind zu nennen: der Empfang des Landes hauptmanns von Tirol, Günther Platter, und der Innsbrucker Bürgermeisterin Hilde Zach im Saal Dogana im Congress www.weltbund.at Innsbruck am 4. September und das Fest essen auf Einladung des Bundesministers für europäische und internationale Angelegenheiten, Dr. Michael Spindelegger im Casino- und Kristallfoyer im Congress Innsbruck. Auch in Innsbruck bestach das von Dr. Irmgard Helperstorfer, der Generalsekretärin des AÖWB, zusammengestellte und organisierte Rahmenprogramm mit seinen Stadtrundgängen und Besichtigungen. Am letzten Abend folgte der Abschlussball des AUSLANDSÖSTERREICHERWELTBUNDES im Saal Dogana des Congress Innsbruck. Am Vormittag des 6. September 2009 wurden der evangelische und der katholische Gottesdienst gefeiert. Mit dem darauffolgenden Abschlussessen im Theresienbräu endete die WELTBUND-Tagung 2009. Dank sagt der AUSLANDSÖSTERREI CHER-WELTBUND dem Land Tirol und der Stadt Innsbruck für den herzlichen Empfang und die Unterstützung, die auch vom Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten gewährt wurde. Nach ihrem Besuch in Innsbruck in Tirol stimmen die Auslandsösterreicherinnen und Auslandsösterreicher den Versen des „Reimmichl“, des Kaplans in Heiligkreuz Sebastian Rieger, gerne zu: „Tirol isch lei oans – Wia das Landl isch koans! In der Nah, in der Fern, Isch koans auf der Erdn!“ Weltbund-Tagung im Pressespiegel Österreich tief im Herzen Die Berichterstattung über die Auslandsösterreicher-Weltbund-Tagung im September war vom Feinsten: Die auflagenstärksten Medien des Landes „feierten“ die Veranstaltung! Paul Christian Jezek leich eine ganze Seite war der „ Kronen Zeitung“ am 4. September unsere Top-Veranstaltung wert: Unsere Aktivitäten und unser „Standing“ wurden bestens zusammengefasst. „Derzeit leben rund 500.000 Österreicher ständig im Ausland – wir sind also das siebentgrößte Bundesland“, wird WeltbundPräsident Gustav Chlestil zitiert. Und weiter: „Die Aktivitäten des Weltbundes reichen von der Festigung des Gemeinschaftsgefühls über diverse Serviceleistungen (Pass- und Staatsbürgerschaftswesen) bis hin zur Herausgabe des Auslandsösterreicher-Journals Rotweissrot.“ „Sie kamen aus allen Ecken der Welt: 500 Auslandsösterreicher waren in Innsbruck beim Jahres treffen.“ Kronen Zeitung Absolut im Mittelpunkt steht bei der „Krone“ natürlich unser „Auslandsösterreicher des Jahres“, der mit seiner Gattin Barbara ebenso prominent abgebildet wurde wie seine Fußgängerbrücke Passerelle Simone de Beauvoir in Paris. „Ein weiteres Projekt ist ein 2 km langer Zugang vom Festland zum Mont Saint Michel“, wird berichtet. Wichtig auch: „Architekt Feichtinger reist zur Ehrung persönlich an. Darauf wird größter Wert gelegt. Als Arnold Schwarzenegger 1999 sein Kommen kurzfristig absagte, wurde der Preis nicht vergeben.“ Tiroler Herzen im Mittelpunkt Auf die „Herzensbildung“ fokussiert die Tiroler Tageszeitung. „Nicht nur der Job, auch die Liebe führt so manchen Tiroler auf Dauer in ein anderes Land. 500 Auslandsösterreicher tauschten in Innsbruck 10 Erfahrungen aus.“ Für Maria Machel – sie lebt seit über 20 Jahren in Frankfurt – sind es ebenfalls die Traditionen, die sie in ihre neue Heimat mitgenommen hat. Briefwahl und Gulaschpartys Auf die Gefühlskomponente setzt in seinem ebenfalls erfreulich umfangreichen Bericht auch der „Kurier“ und lässt Karin Kralluper zu Wort kommen, die seit 1972 in Australien lebt: „Ich fahr’ jedes Jahr her, weil man sich so schön mit Gleichgesinn ten austauschen kann.“ „Stolz nahmen sie Traditionen mit in ihre neue Heimat“, lautet der Bildtext für die jungen, dynamischen „Österreicher im Ausland“, die der „Kurier“ prominent abbildet. Das zweite Foto des Berichts wird Architekt Feichtinger zugedacht und dazu wird auf die Tradition der Wahl des „Auslandsösterreichers des Jahres“ hingewiesen: „Frühere Gewinner waren etwa Karlheinz Böhm, Franz Fischler, Schauspieler Friedrich von Thun oder der Linzer Wolfgang Mayrhuber, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa.“ Erfreulicher Abschluss des „Kurier“-Berichts ist als Serviceleistung seitens der Redaktion der Abdruck unserer Homepage www.weltbund.at V. l. n. r.: Georg Schoiswohl, Gustav Chlestil, Jürgen Em, Günter Düriegl. www.weltbund.at © AÖWB/Pirker (2) G V. l. n. r.: Georg Schoiswohl, Irmgard Helperstorfer, Gustav Chlestil, Jürgen Em. Ein Steirer in Paris Gleich mehrere Zeitungen titeln mit Dietmar Feichtinger und weisen auf seine beeindruckende Biographie hin. „Der steirische Architekt wurde 1961 in Bruck an der Mur geboren und ging nach seinem Studium an der TU Graz mit seiner Frau nach Frankreich“, schreiben beispielsweise die Oberösterreichischen Nachrichten. „Fünf Jahre später eröffnete er in Paris sein eigenes Architekturbüro, im Jahr 2002 folgte eine Filiale in Wien. (...) Mit dieser Auszeichnung ist Feichtinger in bester Gesellschaft: Unter den Preisträgern der vergangenen Jahre sind unter anderem Schauspieler Maximilian Schell, Journalistin Antonia Rados oder Dirigent Franz Welser-Möst.“ Den Brücken-Spezialisten stellt auch die Kleine Zeitung in den Mittelpunkt: „Österreich blieb er als Planer treu“, freut sich Journalist Walter Titz. „Mit realisierten Wohnbauten in Salzburg und Wien, der Donauuniversität Krems, einem Schulzentrum in Taufkirchen an der Pram, Krankenhäusern in Wien und Klagenfurt, ROTWEISSROT Weltbund-Tagung im Pressespiegel dem Kunsthaus Weiz, der Voest-alpineZentrale in Linz.“ Noch einmal „zurück“ zu unserem Verband und hier noch einmal zu einem zweiten (!) voluminösen Beitrag in der „Tiroler Tageszeitung“, wo auch die „vermutlich weitere rund eine Million Menschen österreichischer Abstammung“ erwähnt wird, die „über die ganze Welt verstreut“ lebt. „Bereits seit 1952 gibt es die Vereinigung, die in Bregenz gegründet wurde, kurz ihren Sitz in Zürich hatte und seit Jahrzehnten in Wien beheimatet ist. Chlestil sieht den Verband als einzige Vertretung, die diese Gruppe Österreicher in politischer und kultureller Hinsicht habe. (...) Österreich ist eines der wenigen Länder weltweit, die eine derartige Organisation vorzuweisen haben – und eines haben die Teilnehmer des Treffens gemeinsam: Österreich ist ein Teil von ihnen, auf den sie stolz sind!“ AÖWB-Weltbund-Tagung in den auflagenstärksten Medien „Ein Höhepunkt der Festversamm lung war dann die Verleihung der Auszeichnung ,Auslands österreicher des Jahres‘.“ Tiroler Tageszeitung Ein Meilenstein auch in quantitativer Hinsicht! Weitere teilweise (sehr) umfangreiche Berichte über unser Jahrestreffen fanden sich u. a. in den „Salzburger Nachrichten“ sowie in zahlreichen weiteren bundesweiten und regionalen Medien. Insgesamt wurde mehrere Dutzend Male über unser jährliches Highlight geschrieben, ein Erfolg, der wohl nicht zuletzt dem professionellen Auftritt der von uns beauftragten Agentur coop media, der bestens besuchten Pressekonferenz und der effizienten „Nacharbeit“ zu verdanken ist. Jedenfalls kann die Mappe mit den „Presseclippings“ (wie es in der Fachsprache heisst), die coop media gesammelt hat, mit Fug und Recht als einzigartig und „noch nie dagewesen“ bezeichnet werden – einige Beispiele dafür sehen Sie im Kasten rechts! ROTWEISSROT www.weltbund.at 11 Weltbund-Tagung Ein Österreicher in Paris Architekt DI Dietmar Feichtinger, der österreichische Baukünstler, erobert Paris. Seine Architektur gibt den Menschen Halt und Raum. © AÖWB/Pirker (3) Günter Düriegl Präsident Gustav Chlestil überreicht Dietmar Feichtinger die Urkunde und die „Flamme“. D er am 18. November 1961 in Bruck an der Mur geborene Dietmar Feichtinger studierte bis 1988 an der Technischen Universität Graz Architektur und schlossmit Auszeichnung (Diplomingenieur) ab. Nach ersten Erfahrungen bei Prof. Eilfried Huth, Prof. Volker Giencke und Prof. Klaus Kada wechselte er 1989 mit seiner Frau Barbara Feichtinger-Felber und den zwei Söhnen (heute drei) nach Paris. Auf die Frage nach dem Grund für diesen Entschluss antwortet Feichtinger überzeu- 12 gend schlicht: „Neugierde und das große öffentliche Interesse für Architektur zum Zeitpunkt der Präsidentschaft von Francois Mitterand waren die Beweggründe.“ In Paris wurde er assoziierter Architekt und Projektleiter bei Chaix/Morel. Prompt schaffte es das mit diesem Büro für die französische Nationalbibliothek eingereichte Projekt unter die vier Jury-Empfehlungen für den Präsidenten. 1994 erfolgte die Gründung von DIETMAR FEICHTINGER ARCHITECTES mit Büro- www.weltbund.at sitz in Paris, 11, Rue des Vignoles, 2002 kam die Filiale in Wien, Stollgasse 8/5, 1070 Wien, hinzu. Seit 1994 lehrt Feich tinger an verschiedenen Universitäten, so an der Universität Paris VI-La Villette, der RWTH Aachen, der Universität Innsbruck und der Universität Wien. Seit 1999 ist er Maitre assistant an der Ecole d’Architecture de La Villette UP6, seit 2006 Mitglied des Gestaltungsbeirats Salzburg. Feichtinger hat den Sprung ins Ausland nicht bereut, im Gegenteil: „Paris fasziniert mich. Der hohe kulturelle Anspruch sowie das Zusammenleben von Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen wirken bereichernd. Auch in unserem Büro sind Mitarbeiter aus elf Nationen und drei Kontinenten tätig.“ Wiewohl Architekt der Passerelle Simone de Beauvoir, Gewinner des europäischen Wettbewerbs für den Erschließungssteg des Mont Saint Michel, Urheber der Fußgängerbrücken in La Défense und zwischen Weil am Rhein und Huningue sowie weiterer Brückenbauten, sieht Feichtinger sich nicht als Brückenspezialist, denn: „Ich mag die Bezeichnung Spezialist nicht. Wir arbeiten an einem Krankenhaus, an Universitäten, Bürogebäuden, Mautstellen, Kinos … und auch an Brücken.“ Er verneint es, die Horizontalität der Vertikalität vorzuziehen. Wiederholungen sind seine Sache nicht: „Ich will mich nicht daran gewöhnen, nur Büros, Brücken oder etwas anderes zu entwerfen. Die Gewohnheit tötet die Kreativität.“ Jeder Ort fordert sein Projekt. Davon auszugehen, dass jedes Projekt ein Neues ist, welches sich in einen speziellen Ort einschreibt, ist ein gutes Mittel, um nicht in Gewohnheit zu versinken. Jedes Mal eine neue Lösung finden und dabei versuchen, sehr modern, sehr zeitgenössisch zu sein und vor allem keinen Stilvorgaben zu folgen, ist Feichtingers primäres Wollen. Je- ROTWEISSROT Weltbund-Tagung Dietmar Feichtinger spricht über sein Werk: „Die Gewohnheit tötet die Kreativität.“ © Dietmar Feichtinger Architectes (2) der Ort, sei es natürliche Landschaft, sei es Stadtraum, fordert seine spezifische Antwort. Diese kann darin bestehen, auf sich aufmerksam zu machen, wie es die Brücke Passerelle Simone de Beauvoir tut, oder aber mit der Landschaft zu verschmelzen, wie der Pier in der Bucht von Mont Saint Michel. Wo immer und was immer Dietmar Feich tinger baut, sein Hauptaugenmerk legt er auf die Integration seiner Bauten in ihr Umfeld. In der Überzeugung, dass dies das Fundament, also Leitfaden und nicht Hindernis jeder Architektur ist, gilt seine ganze Aufmerksamkeit der Struktur seiner Bauwerke, er nennt sie „die Knochen des Gebäudes“, für die sich jeder Architekt interessieren sollte. In diesem Sinne stellen seine Brücken eine Stilübung dar: „Dies ist hüllenlose Architektur, man kann nichts verstecken. Die Grundprinzipien machen das ganze Projek t aus.“ D iesem A nspr uc h folgt Feichtinger in der Vielfalt seiner Werke, von denen als Beispiele genannt sein sollen: l Das neue LKH Klagenfurt l Die Donauuniversität und IMC Krems l Die Erweiterung der Universität in Aix en Provence l Das Sportstadion Ladoumegue in Paris l Wohnbauten in Wien, Salzburg und Paris l S chulbauten in Taufkirchen an der Pram, Nanterre, Coulaines-Le Mans l Die Unternehmenszentrale der VOEST ALPINE in Linz l D as Bürogebäude für den Port Auto nome in Gennevilliers l D as Kino-und Einkaufszentrum in Montreuil l Der Bahnhof in Oostende l Das Kunsthaus in Weiz Zahlreich, vielfältig und überaus ehrenvoll sind die Auszeichnungen und Ehrungen, die Dietmar Feichtinger erhalten hat. Seine Wahl zum Auslandsösterreicher des Jahres 2009 durch den Vorstand des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUN DES ehrt einen Österreicher, dessen hervorragende architektonisch – künstlerische Leistungen das Ansehen Österreichs in der Welt bestärkt. Wiederholt entzieht sich Dietmar Feich tinger den klassischen Grenzen der Architektur und lässt sich dennoch an Vitruv (Marcus Vitruvius Pollio, 1. Jhdt. v. Chr.) messen. Von dessen drei Forderungen, denen die Baukunst folgen müsse, den Forderungen nach utilitas, firmitas und venustas, folgt Feichtinger der letzten zumeist: Sein Werk zeigt jene Schönheit, die man in der klassischen Antike venustas und nicht pulchritudo nannte. Es ist jene sinnliche Schönheit, die Venus, der Göttin der Liebe zugeschrieben wurde. Der Brückenbauer Teilnehmergruppe aus Frankreich mit dem Präsidenten der Association Autrichienne à Paris, Dr. Peter Ernst, Botschafter Dr. Hubert Heiss und DI Dietmar Feichtinger. von Botschafter Dr. Hubert Heiss Die Nominierung des in Paris lebenden Architekten Dipl.-Ing. Dietmar Feichtinger zum Auslandsösterreicher des Jahres 2009 erfüllt mich aus zahlreichen Gründen mit besonderer Freude: Feichtinger ist in der höchst kompetitiven französischen Architekturszene solid verankert. Er ist der erste Architekt, dem diese hohe Auszeichnung zuteil wurde. Er hat seine Bindung als Österreicher an Österreich aufrecht erhalten. Er ist dreifacher Familienvater und besticht durch seine gewinnende Ausstrahlung. Feichtinger gibt sein Wissen und seine Erfahrung als Gastprofessor an die nächste Generation internationaler Jungarchitekten weiter. Sein Team umfasst junge Talente aus elf Nationen und drei Kontinenten. Seine Visionen werden international gesucht. Ich betone auch, dass Feichtingers Ehefrau und Berufspartnerin, Barbara FeichtingerFelber, Schulter an Schulter mit ihrem Mann das gemeinsame Lebenswerk aufgebaut hat und dieses mit ihm weiterführt. Das Ehepaar Feichtinger schlägt Brücken: Von einem Ufer der Seine zum anderen, vom französischen Festland auf den MontSaint-Michel, von Österreich nach Frankreich, von einer Generation zur nächsten. Der Auszeichnung zum Auslandsösterreicher des Jahres gehen bedeutende Auszeichnungen voran. Ich gratuliere Dietmar Feichtinger und seinem Team von ganzem Herzen – und wünsche das Allerbeste für die Zukunft. Schwungvolle Brückenarchitektur: Dreiländerbrücke (l.) und Fußgängerbrücke Simone-de-Beauvoir. ROTWEISSROT www.weltbund.at 13 AÖWB-Intern Lernen Sie uns kennen! Die Association Autrichienne à Paris – österreichischer Esprit in Frankreich: In Frankreich zu Hause, in Österreich daheim. © SXC Dr. Peter Ernst ren. Sie finden nachstehend auch die Koordinaten anderer in Frankreich bestehender Österreichervereine oder von Vereinen mit Österreichbezug. Kontakt Association Autrichienne à Paris (AAP) Geschäftsadresse: 80, Bd. Bourdon 92200 Neuilly sur Seine Tel./Fax: 01 47 47 29 43 aaup@orange.fr, www.aauparis.fr Association France-Autriche Espace „Boris Vian“, 3 Rue Jean-Claude Tissot, 42000 St. Etienne Mag. Bibiane Cornu, gbiecornu@aol.com Tel.: 04 77 41 07 26 Wir halten zusammen. D ie Association Autrichienne à Paris, kurz AAP genannt, zählt permanent ca. 400 Mitglieder und besteht seit über 50 Jahren. Im Verlauf dieser Zeitspanne waren schätzungsweise weitere 1.500 Aus landsösterreicher kurz- oder längerfristig Mitglieder der Association. Einem unserer Mitglieder wurde vor Kurzem eine besondere Ehrung zuteil. Nach Antonia Radosz, Journalistin internationalen Renommees, im Jahre 2005 wurde mit Architekt Dipl.-Ing. Dietmar Feichtinger heuer ein weiterer in Frankreich lebender Österreicher als Auslands österreicher des Jahres ausgezeichnet. Da Arch. Feichtinger auch Mitglied der „Association Autrichienne à Paris“ ist, erfüllt uns diese Auszeichnung mit großer Freude und mit besonderem Stolz. Die AAP bietet ihren Mitgliedern ein reichhaltiges, sehr abwechslungsreiches Pro- 14 gramm, in dem versucht wird, allen Altersstufen und Neigungen gerecht zu werden, und dessen Höhepunkt der in Paris einzigartige „Österreicherball“ ist. Ein monatliches Informationsbulletin unterrichtet nicht nur über Veranstaltungen, sondern auch über wichtige, die Mitglieder und speziell die Auslandsösterreicher interessierende Themen. Ein besonderes Anliegen ist uns die Einbindung der jüngeren Generation und die Einbringung ihrer Vorstellungen und Kompetenzen in das Vereinsleben. Der AAP Business Club bietet zudem die Gelegenheit zu informellen Wirtschaftskontakten. Nachstehend finden Sie unsere Koordinaten inklusive Website. Bitte kontaktieren Sie uns, auch wenn Sie nicht im Pariser Großraum beheimatet sind, aber Interesse haben, anderen Österreichern zu begeg nen oder etwas gemeinsam zu organisie- www.weltbund.at Association Amitié France Tarn Autriche 81000 Albi, 9, Rue des Bergeronettes Mme Gerlinde Chômet-Durin Tel./Fax: 05 63 47 60 20, lugerl@orange.fr afal Amicale France Autriche Lyon 20 Cours de la République, 69100 Villeurbanne; Mme Beate Reiter-Vigliano Tel.: 04 78 85 34 61, vigliano.reiter@free.fr Tel.: 04 78 47 78 30, brunel.p-r@orange.fr Österreicher-Club Nizza 111, Promenade des Anglais, 06000 Nice Dr. Edith Mrazek, Tel.: 04 93 96 17 09, e.mrazek@wanadoo.fr Verein der Freunde Hundertwasser 75 bis, Rue du 22 septembre, 92400 Courbevoie, M. Christian Bodin Association Tyrol-Bretagne 6, Rue des Georgeries, 44800 Sautron, Dkfm. Ursula Putz-Guillemot ROTWEISSROT ROTWEISSROT Auslandsösterreicher Journal 4 x pro Jahr FRAGE AN ALLE ÖSTERREICHER IM AUSLAND: Erhalten Sie regelmäßig dieses Journal? WENN NICHT, BIETEN WIR IHNEN EIN Permanentes Abonnement zum NULLTARIF! Der AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND (AÖWB) ist die Interessenvertretung der im Ausland lebenden Österreicher in politischer, sozialer, kultureller und wirtschaftlicher Hinsicht. Als eine seiner Serviceleistungen für alle im Ausland lebenden Bürger gibt der AÖWB viermal im Jahr diese hochwertige Publikation heraus. Sie finden darin neben jeweils einem Hauptthema Österreich-relevante Informationen über Politik, Wirtschaft und Kultur, Interviews, Nachrichten aus allen Bundesländern, Berichte von Österreicher-Vereinigungen in aller Welt und Aktuelles aus der Heimat. Wenn Sie das Auslandsösterreicher-Journal ROTWEISSROT auch weiterhin regelmäßig beziehen wollen, genügt eine formlose Mitteilung Ihrer Adresse und wir senden Ihnen (unter voller Berücksichtigung des Datenschutzes) Ihr Exemplar völlig kostenlos zu. AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND E-Mail:office.wien@weltbund.at Adresse: AÖWB, Postgasse 6, 1010 WIEN, AUSTRIA DER AKTUELLE TOP-BUCH-TIPP Peter Schnitt / Rainer Himmelfreundpointner: Interkulturelles Marketing in aller Welt hn itt /R Pe te r Sc m el fre ai ne r Hi m un dp oi nt ne r E RELLES U T L U K R INTE ING MARKET IN in kleines Land als „Exportgroßmacht“: Schon heute rangiert Österreich beim Warenexport pro Kopf unter den Top Ten ELT ALLER W der Welt. Grundstein dafür ist die punktgenaue Abstimmung des Marketingmix auf regionale Erfordernisse und Gegebenheiten. Un ichischer lge österre Praxis Exporterfo n aus der imnis der Das Gehe llbeispiele Fa 21 n nd vo ha an en ternehm Dieses Fachbuch stellt erstmals die gängigen Theorien den Erfolgsbeispielen in der Praxis gegenüber und zeigt anhand von 21 ausführlichen Fallstudien aus österreichischen Unternehmen, wie die Theorie erfolgreich im Alltag angewendet wird. O Bestellen Sie „Interkulturelles Marketing in aller Welt“ bei der Service-GmbH der Wirtschaftskammer Österreich, T: 05 90 900 5050 F: 05 90 900 236 E-Mail: mservice@wko.at Preis: € 34,− inkl. MwSt., zzgl. Porto- und Versandspesen Name . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Firma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Adresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tel./E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Dieser . . . . .Leinenband . . . . . . . .ist . . für . . .alle . . . im . . Tourismus . . . . . . . .aktiv . . . .Wirtschaftstreibenden .......... Ich stimme der elektronischen Speicherung http://webshop.wko.at von großen Nutzen und erklärt die Besonderheiten der verschiedensten Kulturen. Neben unzähligen Tipps und Hinweisen bietet dieses Buch einen Überblick über die sprachlichen Grundbegriffe Umgang mit Gästen und Freunden in den wichtigsten und Verarbeitung der im Daten durch die Service GmbH zu. Weltsprachen, sowie ein Länder und Literaturverzeichnis. Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten Neuerungen im Vertretungsnetz I n Umsetzung eines seit langem von zahlreichen AuslandsösterreicherInnen in den mitteldeutschen Bundesländern geäußerten Wunsches, wird im Laufe des Jahres ein Österreichisches Generalkonsulat in Frankfurt am Main neu eröffnet werden, dessen Konsularbezirk voraussichtlich die Bundesländer Hessen, Nord rhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland umfassen wird. In diesen Bundesländern lebt ein Großteil der insgesamt ca. 230.000 österreichischen StaatsbürgerInnen mit Wohnsitz in Deutschland. Somit sollen vor allem die für die Auslands österreicherInnen wichtigen Dienstleistungen wie die Ausstellung von Staatsbürgerschaftsnachweisen, Pässen oder Personalausweisen leichter möglich sein. Gleichzeitig wird es zur Eröffnung einer österreichischen Botschaft in Baku kommen, deren Amtsbereich voraussichtlich Aserbaidschan, Georgien und Usbekistan umfassen wird. Aufgrund der angespannten budgetären Situation müssen allerdings auch zwischen Ende 2009 und Herbst 2010 einzelne österreichische Vertretungsbehörden geschlossen werden. Betroffen sind die österreichische Botschaft Maskat sowie die Generalkonsulate in Hamburg, Kapstadt und Rio de Janeiro. Das Generalkonsulat in Rio de Janeiro wurde bereits mit 1. November 2009 geschlossen; in dringenden Fällen wenden Sie sich bitte an die Österreichische Botschaft in Brasilia oder an das Österreichische Honorargeneralkonsulat in Sao Paulo. Die Amtsbereiche bzw. Konsularbezirke der genannten Vertretungsbehörden werden von anderen österreichischen Vertretungsbehörden übernommen werden. Genauere und aktuelle Informationen zum Netz der Auslandsvertretungen finden Sie auf der Homepage des Außenministeriums: www.bmeia.gv.at. Ausblick auf das kommende Halbjahr A uch dieses Jahr werden wieder im Zuge der traditionellen Weihnachtsaktion des BMeiA Geld- und Sachspenden an bedürftige AuslandsösterreicherInnen auf der ganzen Welt verteilt. Im letzten Jahr konnte mit einer Gesamtsumme von 86.500,– Euro insgesamt 645 sehr bedürftigen AuslandsösterreicherInnen in 60 Ländern eine kleine Freude gemacht werden. Anfang des kommenden Jahres tritt voraussichtlich eine Novelle des österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzes in Kraft. Informationen über Änderungen, dessen Erläuterungen und inwiefern Sie als AuslandsösterreicherIn davon betroffen sind, werden Sie im Auslandsösterreicher- ROTWEISSROT Ratgeber (www.aoe-ratgeber.at) unter „Staatsbürgerschaft“ abrufen können. Im Frühjahr des kommenden Jahres wird die Wahl des österreichischen Bundespräsidenten stattfinden, über die Sie noch ausführlichere Informationen erhalten werden. Alle AuslandsösterreicherInnen, die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben, sind wahlberechtigt. Der genaue Wahltermin steht noch nicht fest, das Außenministerium empfiehlt Ihnen jedoch schon jetzt, eine Eintragung in die Wählerevidenz bei Ihrer zuständigen Gemeinde zu beantragen. Nähere Informationen finden Sie im Auslandsösterreicher-Ratgeber unter „Wahlen“. www.weltbund.at Vom Hudson an die Donau Gesandte Dr. Brigitta Blaha, Leiterin der Auslands österreicherInnenAbteilung im BMeiA. Anfang Oktober habe ich die Leitung der Abteilung IV.3 des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten übernommen, die als Servicestelle für AuslandsösterreicherInnen weltweit fungiert. Nach einigen Jahren der Auslandsverwendung, zuletzt als österreichische Generalkonsulin in New York, kann ich auf viele in dieser Zeit geknüpfte persönliche Kontakte zu AuslandsösterreicherInnen aufbauen. Ich freue mich, dieses Netzwerk in den nächsten Jahren weiter zu entwickeln. In New York und zuvor als Generalkonsulin in Hongkong war es mir immer ein Anliegen, die Verbindungen der in diesen Weltgegenden lebenden ÖsterreicherInnen zum gegenwärtigen Österreich zu pflegen und zu erweitern. Besonders wichtig war mir dabei auch immer die Begegnung mit den jüngeren Generationen, die oft andere Interessen und Bedürfnisse haben. Mein Vorgänger Dr. Thomas Buchsbaum war in den letzten acht Jahren bemüht, die Wünsche der AuslandsösterreicherInnen genauer kennenzulernen, um das vom Außenministerium und seinen Vertretungsbehörden angebotene Service trotz aller budgetären Zwänge laufend zu verbessern und auszubauen. Aufbauend auf den von dieser Abteilung und mir selbst im Laufe meiner diplomatischen Karriere im In- und Ausland gesammelten Erfahrungen möchte ich diesen Weg weitergehen. Viele AuslandsösterreicherInnen hat es aus den unterschiedlichsten Gründen in die Ferne verschlagen, und so hat jeder von Ihnen unterschiedliche Bedürfnisse. Die Prioritätenumfrage 2009 hat uns einen Überblick über Ihre vordringlichen Interessen verschafft, die wir gerne berücksichtigen werden. Ich freue mich auf eine gute Zusammenarbeit. 17 Schwerpunkt-Thema Von der Avantgarde zur Baukunst Was als Widerstandsbewegung gegen den trivialen Funktionalismus der Nachkriegsarchitektur begann, ist heute international angesehene Baukunst. Ulrike Springer Das Haas Haus von Architekt Hans Hollein beherbergt u. a. das Do & Co Restaurant im 8. Stock. M it Hans Hollein, Coop Himmelb(l)au, Gustav Peichl, Wilhelm Holzbauer und Adolf Krischanitz hat Österreich eine Architekturszene vorzuweisen, deren Wirken und Bedeutung weit über die Landesgrenzen hinausreicht. Pionier der Postmoderne – Hans Hollein „Architekten müssen aufhören, nur in Bauwerken zu denken“, argumentierte Hans Hollein anlässlich der Ausstellung „Architektur“ 1963 in der Galerie St. Stephan. Zusammen mit dem bildenden Künstler Walter Pichler setzte Hollein in der viel beachteten und umstrittenen Ausstellung seine Utopie einer modernen Stadtarchitektur dem damals vorherrschenden Funktionalismus der Nachkriegszeit entgegen. Wenn ihm nicht die Architektur als Eingriff 18 in das tägliche Leben wirksamer erschienen wäre, hätte er durchaus den Weg eines freischaffenden Künstlers gehen können, erklärte er in einem Interview. Holleins interdisziplinärer Ansatz prägt bis heute seine Bauwerke, die in seiner Zunft dem postmodernen Architekturstil zugerechnet werden. Hans Hollein, der auch als bildender Künstler beachtliche Erfolge für sich verbuchen konnte und dessen Arbeiten in so berühmten Kunstsammlungen wie dem Museum of Modern Art in New York hängen, war auch als Designer für renommierte Firmen wie etwa Alessi, Knoll, Wittmann, Backhausen und Bösendorfer tätig. Hollein gilt heute als Doyen der österreichischen Architektur und ist einer der einflussreichsten zeitgenössischen Architekten weltweit. www.weltbund.at Internationale Erfolge Nur wenige Schritte vom Stock-im-EisenPlatz entfernt befindet sich das Kerzengeschäft Retti am Kohlmarkt, das mit seiner glänzenden Aluminiumfassade und dem wie ausgestanzt wirkenden Eingang sowie raffinierten Verspiegelungen im Inneren von Vorbeigehenden wohl für eine aktuelle Gestaltung gehalten wird. Mit der „kleinsten Architektur-Kostbarkeit der Welt“, wie das mit dem Reynolds-Preis ausgezeich© Atelier Hollein © Do & Co Restaurant Pritzker-Preis und Haas-Haus-Skandal Als bislang einziger Österreicher wurde Holleins Œuvre im Jahr 1985 mit dem renommierten Pritzker Architecture Prize, dem „Nobelpreis der Architektur“, ausgezeichnet, just in jenem Jahr, in dem der Beginn der Bauarbeiten am Haas-Haus vis-à-vis dem Stephansdom die wohl heftigste Architekturdebatte der Nachkriegszeit auslöste. Obwohl bis heute über die opulente Erscheinung des „Konsumtempels“ kontrovers diskutiert wird, hat Hollein am wohl prominentesten Bauplatz Wiens etwas bis dato Beispielloses geschafft: Das Bauwerk, in dessen markant gerundeter verspiegelter Fassade der „Steffl“ gebrochen reflektiert wird, hat bewiesen, dass moderne Architektur historischer Bausubstanz nicht weh tun muss, auch wenn sie dieser sehr nahe rückt. Pritzker-Preisträger Hans Hollein, Pionier der postmodernen Architektur. ROTWEISSROT Schwerpunkt-Thema „Museum im Berg“ und „Vulcania“ Mit dem Konzept des Museums Abteiberg verwandt ist nicht nur Holleins Wettbewerbsbeitrag für ein Guggenheim-Museum in Salzburg, das er als „Museum im Berg“ geplant hatte. Hollein gewann 1990 den ersten Preis, die Realisierung wurde jedoch leider vom Salzburger Landeshauptmann verhindert. Sein internationales Renommée mehrte Hollein jedoch mit dem dreieckigen, an Holleins frühe Fotocollagen erinnernde Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, das sich den Spitznamen „Tortenstück“ einhandelte, sowie mit dem 1997 eröffneten Vulkanmuseum „Vulcania“ in der französischen Auvergne nahe Clermont-Ferrand, wo Hollein ROTWEISSROT Wiens Ansehen und Aussehen Hans Holleins frühere Klage, er hätte zwar das Ansehen der Stadt Wien im Ausland verbessert, aber nicht deren Aussehen, stimmt heute nicht mehr: Neben Geschäftslokalen wie Juwelier Schullin und Zumtobel Staff, der Volksschule in der Donau-City sowie dem Umbau und der Aufstockung des Hilton-Hotels zeichnet Hans Hollein auch für die Rampe der Albertina nebst „Soravia Wing“ genannter Überdachung des Albertina-Vorplatzes verantwortlich; dazu kommen Monumentalwerke wie der Media-Tower am Donaukanal, der Saturn-Tower mit der markant auskragenden Lounge „Wolke 21“, die Porr-Türme am Laaer Berg sowie das RaiffeisenBürogebäude „Welle“ am Stadtpark. Erst jüngst hat das Büro Hollein Wettbewerbsgewinne in der peruanischen Hauptstadt Lima, China und Taiwan vermeldet. In Lima hat das Büro Hollein bereits 2001 mit dem Headquarter der Interbank ein markantes architektonisches Zeichen gesetzt, das nun in einem Universitätscampus der größten Privatbank Perus seine Fortsetzung finden soll. Beim „Shenzhen4-Tower-in-1“-Wettbewerb lieferte Hollein das Siegerprojekt für den „Tower D“, ein 200 Meter hohes Hochhaus, das mit drei anderen Ecktürmen Teil eines neuen Geschäftsviertels im Zentrum Shenzens bilden soll. Leicht und veränderbar wie Wolken – Coop Himmelb(l)au Die bedingungslose Umsetzung visionärer und experimenteller Architektur, das Aufbrechen rechter Winkel und die Dynamisierung des Raumes kennzeichnen das Werk von Coop Himmelb(l)au. Das Team rund um den Wiener Architekten Wolf D. Prix realisiert von Wien und Los Angeles aus international beachtete Großprojekte wie etwa das zuletzt publik gewordene, bereits oben erwähnten Projekt „Shenzhen-4-Tower-in-1“ bei dem Coop Himmel b(l)au den Zuschlag für die Gestaltung des 49-geschoßigen „Tower C“ erhielt. Das www.weltbund.at © Elfie Semotan einen großteils unterirdisch angelegten Museumspark schuf, aus dem ein 37 Meter großer basaltverkleideter Kegelstumpf herausragt. Meister der visionären, experimentellen Architektur: Wolf D. Prix/Coop Himmelb(l)au. © Markus Pillhofer nete Shopdesign bezeichnet wurde, begann im Jahr 1965 Holleins international erfolgreiche Karriere, nur ein Jahr nach der Gründung seines ersten Architekturbüros. Nachdem der Clemens-Holzmeister-Schüler an der Wiener Akademie der bildenden Künste 1956 diplomiert hatte, setzte er seine Studien in den USA fort, wo er sich mit den urbanen Strukturen amerikanischer Großstädte und den Prinzipien der Pueblo-Architektur des Südwestens beschäftigte, was viele seiner späteren Werke beeinflussen sollte. Die Verbindung von Wohn- und Kultstätten und Holleins Vorstellung von einer in Landschaft umgewandelten Architektur prägte seinen wohl besten Entwurf überhaupt, das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, das Hollein von 1972 bis 1982 als Umsetzung seiner Vision von begrabener und begehbarer Architektur realisierte. Die Außenhaut stellt eine Collage divergierender Baukörper dar, ein typisches Stilmittel Holleins. Das mit dem Deutschen Architekturpreis ausgezeichnete Gebäude stellt darüber hinaus die gewohnte Erschließung von unten nach oben auf den Kopf, indem es über ein System gebogener Terrassen und Sichtmauern aus Ziegel von oben über eine Brücke betreten wird. Die Raumabfolge ist an einer Diagonale orientiert, die eine Betrachtung mehrerer Kunstwerke gleichzeitig erlaubt und somit herkömmliche lineare Strukturen zugunsten einer vernetzten Raumanordnung aufgibt. Aktuelles Coop-Himmelb(l)au-Projekt: Dalian International Conference Center (2008–2010). rund 200 Meter hohe Hochhaus soll eine Fassade erhalten, die aus wellenförmig angeordneten Fotovoltaikelementen zur Gewinnung elektrischer Energie, multimedialen Projektionsflächen und Paneelen besteht. Die Form des Gebäudes erlaubt zudem eine natürliche Belüftung und die Nutzung von Windenergie. In einer auf halber Höhe des Turms vorspringenden Zone finden sich Besprechungsräume, ein Konferenzzentrum, Erholungszonen und sogar Gär ten. Die vergleichsweise kompakte, ruhige Formgebung, die maßgeblich durch die innovative Technik des Gebäudes bestimmt wird, fügt dem um fangreichen Oevre des Wiener Architekturbüros eine neue Facette hinzu. Kristalline Strukturen in Stahl und Glas Gegründet im Jahr 1968 von Wolf Prix, Helmut Swiczinsky und Michael Holzer, gehört Coop Himmelb(l)au zu den Vertretern des Dekonstruktivismus, die mit dynamischen Gebäudeformen in Metall und 19 © Elfie Semotan Haus 2b von Adolf Krischanitz in der von ihm initiierten Musterhaussiedlung in Hadersdorf. Adolf Krischanitz, Minimalist und Erhalter mustergültiger Bauwerke der klassischen Moderne. Glas, die scheinbar keine Geraden und rechten Winkel kennen, kontinuierlich die Grenzen von Form und Material in Architektur und Städtebau neu definieren. In den 1960er-Jahren wollten Wolf D. Prix und Helmut Swiczinsky eine neue Architektur schaffen, die leicht und veränderlich wie Wolken sein sollte. „Architektur muss brennen!“, betonten sie, und tatsächlich ließen die kristallinen Stahl-Glas-Konstruktionen mit vielfältigen Schräglagen keinen kalt, weder ihre glühenden Anhänger, noch ihre Kritiker. Als Philip Johnson 1988 die schrägste internationale Architekturavantgarde im New Yorker MoMa zur Ausstellung „Deconstructivist Architecture“ einlud, die der Architekturrichtung ihren Namen gab, wurde der Dachausbau Falkestraße in der Wiener City von Coop Himmelb(l)au ebenso gezeigt wie Projekte von Frank Gehry, Rem Kohlhaas, Daniel Libeskind, Zaha Hadid und Peter Eisenman. Wie bei Hans Hollein musste auch bei Coop Himmelb(l)au die Anerkennung erst einmal von außen kommen, bevor sie dem Team auch in Österreich zuteil wurde. Mit Großprojekten wie etwa dem Groninger Museum in Holland, dem UFA Kinopalast in Dresden, der BMW Welt in München, dem Musée des Confluences in Lyon und der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main haben sie sich jedoch endgültig in die Riege der ganz großen Architekten von Weltrang eingereiht. in Schwarzach im Pongau geborene Adolf Krischanitz in eine zeitgemäße architektonische Formensprache übersetzt. Krischanitz studierte zusammen mit Otto Kapfinger und Angela Hareiter an der Technischen Universität in Wien, mit denen er die Arbeitsgemeinschaft „Missing Link“ bildete, die von 1970 bis 1980 die Diskussion über moderne Architektur und Stadterneuerung unter Einbeziehung sozio- und popkultureller Aspekte in Form von künstle rischen Objekten, Aktionen, Performances und Experimentalfilmen bereicherten. Nach Lehraufträgen in Wien, München, Karlsruhe und Berlin ist Krischanitz seit 1992 Professor für Entwerfen und Stadterneuerung an der Universität der Künste in Berlin. Krischanitz, seit 1979 freischaffender Architekt in Wien, gründete 2004 mit Birgit Frank das Architekturbüro Krischanitz & Frank mit Niederlassungen in Wien, Berlin und Zürich. Zu Krischanitz’ wichtigsten Arbeiten zählen das Museum Rietberg in Zürich, der Novartis-Campus in Basel, die Kunsthalle Krems, die Neue-Welt-Schule im Wiener Klassische Moderne neu interpretiert – Adolf Krischanitz Form follows function – die bekannte Gestaltungsmaxime der Bauhausbewegung – hat wohl am einducksvollsten der 1946 20 Prater und die jüdische Schule im Wiener Augarten sowie die Renovierungen der Wiener Secession, die Kunsthalle WienKarlsplatz und deren Nachfolgeprojekt, die Kunsthalle II, das „project space“ im Jahr 2002. Die dabei erworbenen Erfahrungen in der Gestaltung temporärer Ausstellungsarchitektur brachte Krischanitz den Zuschlag im heftig diskutierten Projekt Kunsthalle Berlin im Jahr 2008. Aktuell nimmt das von Krischanitz rekonstruierte 20er-Haus im Schweizer Garten, ursprünglich von Karl Schwanzer im Jahr 1958 als Österreich-Pavillion für die Weltausstellung in Brüssel errichtet, bereits Formen an. Des Weiteren konnte Krischanitz den Wettbewerb Kunstuniversität Linz für sich entscheiden. Josef Franks Erbe – mustergültige Siedlungen Zusammen mit Otto Kapfinger verdiente sich Adolf Krischanitz mit der Renovierung der legendären Werkbundsiedlung in Wien, von Josef Frank geplant und mit international renommierten Architekten wie etwa Rietveld, Loos, Hoffmann, SchütteLihotzky, Neutra, Häring und den Brüdern Luçart im Jahr 1932 erbaut. Diese Arbeit dürfte auch Krischanitz’ eigenes Engagement, moderne Siedlungsstrukturen als Rezept gegen die „Verhüttelung“ urbaner Randzonen, angeregt haben. Im Jahr 1988 lud Krischanitz die Architekten Jacques Herzog/Pierre de Meuron aus Basel und Otto Steidle aus München ein, um gemeinsam in Wien-Aspern die Siedlung Pilotengasse zu errichten. Auch beim Projekt Mustersiedlung 9=12 in Wien-Hadersdorf entstand auf Initiative von Adolf © Peter Korrak © Iglar, Phelps, Mauracher © ÖSW © Wikipedi/ Andreas Thum Schwerpunkt-Thema „Haus für Mozart“ im kleinen Festspielhaus in Salzburg, der Geburtsstadt Holzbauers. www.weltbund.at Prof. Wilhelm Holzbauer, Pragmatiker mit Hang zum Zeitlosen und Monumentalen. ROTWEISSROT „Coop Himmelblau ist keine Farbe, sondern die Idee, Architektur mit Phantasie leicht und veränderbar wie Wolken zu machen.“ Wolf Prix schließlich Beton zum Einsatz, um die Vielfalt des Materials exemplarisch zu veranschaulichen. Zehn höchst unterschiedliche Bauten in geradliniger Formensprache wurden von neun Architekten, neben Krischanitz etwa Hermann Czech, Peter Märkli und Hans Kollhoff, realisiert, die vor allem durch innovative Grundrissgestaltungen bestechen. Pragmatisch und monumental – Wilhelm Holzbauer „Ich bekenne mich zu einer Architektur, deren Wurzeln in einer pragmatischen Grundhaltung liegen und nicht in einer ideologischen“, lautet Wilhelm Holzbauers Selbsteinschätzung. Architekturkritiker bringen in diesem Zusammenhang gerne eine „monumentale Zeichenhaftigkeit“ und „manieristische Überhöhung“ ins Spiel. Holzbauer, der sich in seinen Entwürfen stets auf geschichtliche Kontexte bezieht und diese zeitgemäß interpretiert, brachte eine Reihe bedeutender Bauten hervor, die auch alternd zeitlos wirken. Holzbauer, der nach dem Besuch der Technischen Gewerbeschule in Salzburg an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Meisterklasse von Clemens Holzmeister studierte, konnte sich mit bedeutenden Bauten schon in jungen Jahren in der Öffentlichkeit positionieren. So prägte er etwa das Wiener Stadtbild durch die Planung der Fußgängerzone in der Kärnter Straße sowie durch die Designs für die Wiener U-Bahnen entscheidend mit. Weitere wichtige Bauten in Wien, wo Holzbauer zwischen 1977 und 1998 an der Hoch- ROTWEISSROT schule für angewandte Kunst lehrte und von 1987 bis 1991 Rektor war, sind die Wohnhausanlage „Wohnen morgen“, die Österreichische Nationalbank, die Ringstraßengalerien am Kärntner Ring, der Gasometer D sowie die vier neuen Säle des Wiener Musikvereins. Auch international war Wilhelm Holzbauer, der nach der Zugehörigkeit zur „Arbeitsgruppe 4“ in den 1950er-Jahren am renommierten Massachusetts Institute of Technology in Cam bridge studierte und danach in Kanada und an der Yale University in den Vereinig ten Staaten lehrte, sehr erfolgreich. Holzbauer eröffnete 1964 ein Architekturbüro in Wien, ein weiteres 1969 in Amsterdam, wo er durch den Bau von Rathaus und Oper wesentlich zum Stadbild beitrug. Und auch in Salzburg, wo Wilhelm Holzbauer 1930 geboren wurde, finden sich zahlreiche Projekte: das Bildungshaus St. Virgil, die Naturwissenschaftliche Fakultät der Paris-Lodron-Universität und, wohl am prominentesten, das „Haus für Mozart“, der Umbau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg, den er mit dem Wettbewerbssieger Francois Valentiny realisierte. Jenseits der Moden – Gustav Peichl Als Ironimus kommentiert Gustav Peichl das Weltgeschehen und vor allem die österreichische Innenpolitik. Unvergessen etwa seine Arbeit „Hochhausflucht“, auf der bekannte Bürotürme Wiens wovor auch immer wegrennen, darunter nicht zu verkennen der Millenium-Tower, den Gustav Peichl in seiner Profession als Architekt zusammen mit Boris Podrecca und Rudolf Richter am Wiener Handelskai errichtet hat. Der hochdekorierte Professor und ehemalige Rektor der Akademie der bildenden Künste, wo er von 1949 bis 1953 in der Meisterklasse von Clemens Holzmeister studiert hatte, hat mit vergleichsweise wenigen realisierten Projekten internationales Renommée erworben. In Österreich wurde Peichl vor allem durch die Gestaltung der ORF-Landesstudios, die als „Peichl-Torten“ in die Geschichte eingingen, bekannt, in Wien durch den bereits erwähnten MilleniumTower, die Messe Wien und das Haus der Barmherzigkeit in Wien-Donaustadt. Im zackigen Karikaturmuseum in Krems ge- www.weltbund.at Architekt Prof. Gustav Peichl ist als „Ironimus“ auch bekannt für seine politischen Karikaturen. © Reed Exhibtions Messe Wien/G. Szuklits Krischanitz und der Firma Lafarge Perlmoo ser eine Mustersiedlung mit freistehenden Mehrwohnungshäusern, welche die tief verinnerlichte Sehnsucht nach dem Einfamilienhaus mit dem urbanen Lebensgefühl des Geschoßwohnungsbaus verbindet. Als konstruktiver Werkstoff kam aus- © Peichl-Prtner Schwerpunkt-Thema Messe Wien neu: Gustav Peichl schafft moderne Architektur jenseits des Modischen. hören naturgemäß die Karikaturen des „Ironimus“ zur Sammlung. Zu den bekanntesten Bauten im Ausland zählt die Bundeskunsthalle in Bonn mit ihren himmelblauen, zuckerhutförmigen Lichtschächten auf dem Dachgarten. Fehlt nur noch eine saubere Zuordnung zu einem Baustil, die im Falle Peichls nicht ganz leichtfällt: „Ich bin ein Gegner von Modeerscheinungen,“ sagt Peichl über Peichl. „Meine Architektur hat eigentlich alles überdauert: den Brutalismus, die Postmoderne, aber auch vieles andere. Mein Ziel ist es, modern zu sein, aber nie modisch.“ Linktipps www.hollein.com www.coop-himmelblau.at www.krischanitz.at www.holzbauer.com www.peichl-partner.at 21 Schwerpunkt-Thema Junge Architekten im Aufwind Junge Talente scharren in allen Bundesländern bereits in den Startlöchern, um den steinigen Pfad nach ganz oben – zum Architekten von Weltrang – zu schaffen. Ulrike Springer Wolkenturm – Freiluftpavillon Schlosspark Grafenegg von The next ENTERprise Im rund 31 Hektar großen Areal des Schlossparks Grafenegg mit seiner rund 250 Jahre alten Geschichte steht der 2007 fertig gestellte Freiluftpavillon „Wolkenturm“, der von Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs alias the next ENTERprise – architects gestaltet wurde; für die Landschaftsplanung zeichnet das Büro Land in Sicht verantwortlich. Der Wolkenturm wird in der Festivalsaison im Sommer als Bühne genutzt, zu anderen Zeiten ist er Anziehungspunkt für Spaziergänger. Ausgehend von den akustischen Grundregeln für eine Freiluftbühne – „wie man sieht, so hört man“ –, wurden Affinitäten 22 © junger_beer s gibt keine epochalen Baustile mehr, beklagen Kritiker den herrschenden Pluralismus in der zeitgenössischen Architektur. Und tatsächlich ist es anhand der Fülle spannender Projekte junger Architekten in Österreich nicht leicht, den Überblick zu bewahren. Ob die schwierige Einordnung in eine stilistische Schublade an der mangelnden zeitlichen Distanz zum aktuellen baulichen Schaffen oder am viel beklagten Fehlen einer theoretischen Grundlagendiskussion liegt, sei einmal dahingestellt. Hans Hollein, zur Qualität der zeitgenössischen Architektur in Österreich befragt, sagte, die Latte hänge hierzulande höher als anderswo. Tatsächlich entstehen dort die besten Projekte, wo aus der Not der überwältigenden Konkurrenz die Tugend der Konzentration auf die wichtigsten Aspekte moderner Architektur folgt: die Reduktion auf wenige, nachhaltige Werkstoffe, eine durchdachte Raumplanung, Verzicht auf unnötigen Zierrat sowie sensible Einbindung in die Region durch die Formgebung und die Verschränkung des Innen- und des Außenraums. ©Werner Kmetitsch E Freiluftbühne „Wolkenturm“ im Schlosspark Grafenegg von The next ENTERprise. Puristisch gestaltetes Wohnhaus für zwei Kosmopoliten: Haus R&W von junger_beer. zwischen perspektivischem und akustischem Raum untersucht. Die bestehende topografische Vertiefung wurde durch Modellieren des Geländes verstärkt. Durch Abgraben und Aufschütten entstanden künstliche Hügel, in die sich Bühne und Zuschauerraum – geometrisch klar vom natürlichen Gelände unterschieden – topografisch fließend einfügen. Die Stahlkonstruktion des Bühnendaches versteht sich als eigenständiges, skulptural geformtes Objekt, das auf Baumkronenhöhe über der Landschaft schwebt und zwischen den bestehenden Baumgruppen platziert wird. Außen mit einer schimmernden Oberfläche beschichtet, wird das Objekt, Himmel und Bäume reflektierend, zum Wolkenturm. hausarchitektur mit ihren großzügigen Raumressourcen und die klare Formensprache der dort typischen Holzscheunen sollte ebenso einfließen wie die Qualitäten der historischen Wiener Bautradition mit ihrer Abfolge, Staffelung und Inszenierung von Raumsequenzen. Das Überlagern und Verschränken von unterschiedlichen Raumsituationen, die klare, reduzierte Form der Außenhülle und eine zeitgemäße Formensprache waren somit das Initialprägende des Entwurfes. Das südwestliche Durchbrechen der Strenge des Haupthauses und das Auflösen der Grenzen von Innen und Außen im Bereich des Koch/Esspavillons sowie die markante, weit auskragende Dach/Pergola-Konstruktion bewirken die gewünschten differenzierten Raum-Licht-Stimmungen und schaffen einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen. Materialität und Formgebung des in Mischbauweise errichteten Niedrigenergiehauses nehmen Rücksicht auf die Umgebung und vermitteln im suburbanen Bereich zwischen Stadt und Land. Komfort entsteht durch die durchdachte Grundrissplanung mit zahlreichen pfiffigen Details wie etwa die gekonnte Situierung der Außenwände, die landschaft- Amerikanische Landhausarchitektur trifft Wiener Bautradition – Haus R&W von junger_beer Die kulturellen und emotionalen Wurzeln zweier Kosmopoliten zusammenzuführen war das Anforderungsprofil beim Haus R&W, das junger_beer architektur für einen ehemaligen Auslandsösterreicher und seine amerikanische Frau in Klosterneuburg geplant hat. Die amerikanische Land- www.weltbund.at ROTWEISSROT Schwerpunkt-Thema Traditioneller, regionaler Haustyp zeitgemäß interpretiert – Haus Weiden am See von ad2 Architekten Fließende Übergänge von Innen und Außen sowie eine offene Wohnraumgestaltung kennzeichnen das Haus im burgenländischen Weiden am See, für das ad2 Architekten den renommierten „Das beste Haus – Architekturpreis 2009“ gewannen. Die Architekten Andrea Dämon und Andreas Doser, die als Planer im Büro Cuubuus in Wien tätig sind, verwirklichten sich damit den Traum vom eigenen Haus in der Weinbauregion Neusiedlersee. Das Wohnhaus stellt eine zeitgemäße Umsetzung des traditionellen burgenländischen Langhofes dar, den ad2 „entsprechend dem Jahr- © Michael Nagl Offenes Raumgefühl und Intimität unter einen Hut gebracht – Haus K. von Stadtgut Architekten Seine Nachbarn kann man sich nicht aussuchen. Und so steht das als Wochenendhaus genutzte Gebäude in einer typischen Einfamilienhaussiedlung in Wien/Essling neben einem rustikalen Fertigteilhaus: „Das hat in seiner pseudo-traditionellen Blockbauweise und dominanten Erscheinungsform eine ebenso starke Reaktion verlangt – so steht nun ,Skulptur neben Skulptur‘“, erklärt das Team von Stadtgut Architekten. Die Ansprüche der Bauherren waren nicht leicht unter einen Hut zu bringen: Während sich die Bauherrin eine heimelige, verborgene Höhle ohne starke Lichteindrücke wünschte, träumte der Bauherr von lichtdurchfluteten Räumen. Als Kompromiss entstanden helle, aber verborgene, nicht einsehbare Innen- und Außenraumsituationen durch die Schaffung eines atriumähnlichen Patios im Inneren des Hauses. Vielfältige Sichtbeziehungen sowie wechselnde Lichtverhält- nisse beleben die Raumatmosphäre. Der Grundriss ist gekennzeichnet durch eine Abfolge immer intimer werdender, von außen uneinsehbarer Räume mit dennoch großzügigem Raumeindruck im Inneren. Der Einsatz von färbigem und mattem Glas lässt mehr oder weniger starke Durchsichten zu und ermöglicht unterschiedliche Licht- und Raumwahrnehmungen. Die einheitliche Verwendung von Ahorn als Bodenbelag und Möbelfurnier schafft klare Strukturen und erfüllt sowohl den Wunsch nach Wärme als auch nach Helligkeit. Die Fassade wurde mit elfenbeinfarbigen Faserzementplatten verkleidet, die im Kontrast zu den apfelgrünen Glas- und Putzflächen an den sichtbaren Gebäudeecken und an den auskragenden Bauteilen stehen. © ad2 Doser Dämon Arch. lich Störendes ausblenden, während schöne Ausblicke, etwa auf die umgebenden Weinberge, inszeniert werden. Herzstück des Hauses ist der von junger_ beer als Terrassenpavillon bezeichnete Bereich rund um die Küche als Zentrum des Lebens, die von zwei Terrassen, einer kleineren nach Südwesten orientierten zum Speisen im Freien und einer gegenüberliegenden großen Aussichtsterrasse mit Fernblick, flankiert wird. gang“ zeitgemäß interpretiert haben. Der Hof, der aufgrund des nur 44 Meter langen Grundstücks in eine quadratische Form gebracht wurde, ist Bindeglied zwischen einem am rechten Nachbargrundstück befindlichen Garagengebäude und dem Wohnhaus. Die über das Jahr wechselnde mehr oder weniger üppige Natur, welche über den Hauptgarten entlang des Zugangsweges in den Hof hineinfließt, steht im gelungenen Kontrast zu den puris tischen Materialien des Nebengebäudes. Der Gebäudekomplex, der ungezäunt an der Baufluchtlinie steht, wird durch eine horizontale Lamellenkonstruktion an der Fassade vor Verkehrslärm geschützt, während Ein- und Ausblicke möglich bleiben. Bereits beim Betreten des Hauses wird das großzügige Raumvolumen des zweigeschoßigen Gebäudes, das in Betonbauweise in Kombination mit Spannbeton für das stützenlose Dachgeschoß errichtet wurde, sowie das Konzept der Materialtreue und Nichtfarbigkeit spürbar. Der Werkstoff Beton dominiert in Form von Sichtbetonwänden und -decken, flügelgeglätteter Beton als Fußbodenoberfläche sorgt aufgrund der Speicherfähigkeit ganzjährig für Behaglichkeit. Optische, haptische und akustische Ausgewogenheit bringt die Kombination mit textilen Wand- und Schrankfronten sowie Hoch florteppichen im Sitz- und Liegebereich. Ziel war, ein offenes lichtdurchflutetes Wohngebäude mit großzügigen Funktionsbereichen zu schaffen, dessen Bereiche durch Ein- und Durchblicke zu einander alle mit großzügigen Ausblicken in die Landschaft versorgt sind. Fließende Übergänge zwischen Innen- und Außenraum werden etwa durch raumhohe Verglasungen und die Verwendung des gleichen Materials für den Boden innen und außen geschaffen. Linktipps Synthese aus Geborgenheit und offenem Raumgefühl: Haus K. von Stadtgut Architekten. ROTWEISSROT Haus Weiden am See von ad2 Architekten Andrea Dämon und Andreas Doser. www.weltbund.at www.nextroom.at www.thenextenterprise.at www.jungerbeer.at www.stadtgut.com www.ad2-architekten.at 23 Schwerpunkt-Thema Natürlich Holz Nicht nur aus ökologischen Gründen gewinnt der Baustoff Holz in der Architektur immer größere Bedeutung. Ulrike Springer W © Büro Kaufmann (2) ährend der nachwachsende Werkstoff in Europa erst im Zuge der Diskussionen um den Klimawandel wieder zunehmend an Bedeutung gewinnt, kann Vorarlberg in der Sparte Holzbauarchitektur bereits auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken. Keine andere Region kann mit einer derartigen Dichte qualitativ hochwertiger, moderner Holzbauten aufwarten, die auch durch eine zeitgemäße, architektonische Formensprache überzeugen, wie das Bundesland Vorarlberg. Zahlreiche internationale Architekturpublikationen zeigen vorbildliche Wohnbauten aus dem Ländle, die auf dem Zeichenbrett von Planern wie etwa Hermann Kaufmann, Daniel Sauter (k_m.architektur), Bernardo Bader und Bruno Spagolla entstanden, um nur einige der Protagonisten der Vorarlberger Architekturszene zu nennen, die bereits zahlreiche innovative Projekte in Holz realisiert haben. Statistiken zufolge besuchen jährlich rund 40.000 Personen Architekturbeispiele in Vorarlberg. Und gerade jene Bauten, die nicht nur formal, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit und Energieef fizienz ü berzeugen, erweisen sich als wahre Publikumsmagneten: Vorarlberg hat mit Abstand die größte Dichte an Energie sparhäusern und Passivhäusern österreichweit. Weißtanne prägt auch die Innenräume des Hauses „Sutterlüty Oskar“ von Hermann Kaufmann in Egg. 24 www.weltbund.at Holz, Baustoff der Zukunft Die Vorteile des nachwachsenden, natürlichen Werkstoffes Holz liegen auf der Hand: Als primärer Baustoff ist Holz das einzige annähernd CO2-neutrale Material, das es derzeit gibt. Bei der Erzeugung von Bauholz ist wenig Energieaufwand erforderlich, sprich: Holz verbraucht bei der Herstellung weniger „graue Energie“ als beispielsweise ein mineralischer Baustoff. Dies gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass Holz in entsprechender Quali- ROTWEISSROT Schwerpunkt-Thema Baumaterialien, Proportionen und Dachformen des Hauses „Sutterlüty Oskar“ nehmen Bezug auf die Bregenzerwälder Bauernhäuser der Umgebung. tät und Menge in der Region vorhanden ist, denn auch lange Transportwege, die Baumaterialien zurücklegen müssen, belasten die Energiebilanz eines Gebäudes, sodass in Regionen ohne nennenswerte Bewirtschaftung von Wäldern ein konventioneller Ziegelbau unter Umständen nachhaltiger sein kann als ein Haus aus Holz. In Vorarlberg ist der nachwachsende Rohstoff in ausreichender Menge vorhanden. Hier ist es vor allem die Weißtanne, die seit jeher für den Holzbau – etwa für das traditionelle Bregenzer Haus – eingesetzt wird. Das heimische Edelholz, das naturbelassen eine markante Patina entwickelt, wird auch für Bauten in zeitgemäßer architektonischer Formensprache bevorzugt eingesetzt. Wie ästhetisch das charakteristische helle Holz der Weißtanne nicht nur Wohnhäusern, sondern auch größeren Bauten wie etwa Wohnanlagen, Büro- und ROTWEISSROT Industriegebäuden sowie öffentlichen Bauten zu Gesicht steht, demonstriert eindrucksvoll die Referenzliste von k_m.architektur (siehe auch Kasten mit Linktipps). Diese Beispiele zeigen, dass Holz ein Stück Natur ist und bleibt, das nicht zuletzt dafür geschätzt wird, dass es sich immer harmonisch in die Umgebung integriert. Großvolumige Passivhausprojekte Doch neben den ökologischen und baubio logischen Argumenten sind es auch statische Vorteile, die Holz gegenüber anderen Baustoffen aufzuweisen hat: Holz hat das geringste Eigengewicht im Verhältnis zu seiner statischen Tragkraft. Daher wird Holz in den vergangenen Jahren auch im mehrgeschossigen Wohnbau verstärkt ein gesetzt. Bereits vor zwölf Jahren wurde die Wohnanlage Ölzbündt in Dornbirn von dem Architekten und Holzbauer Hermann Kaufmann, der als einer der Pioniere des www.weltbund.at Linktipps l http://v-a-i.at/ Vorarlberger Architektur Institut (VAI) l www.holzbau-kunst.at Verein mit dem Ziel der Stärkung der regionalen Wertschöpfungskette Holzbau (mit zahlreichen Architektur beispielen, Holzbaupreis) l www.proholz.at/werke_holz/ holzbauten.php Liste Vorarlberger Holzbauten der Initiative Pro Holz in Zusammenarbeit mit „next room – architektur im netz“ l www.hermann-kaufmann.at Homepage von Architekt Hermann Kaufmann ZT GmbH l www.k-m-architektur.com Homepage von k_m.architektur. Dipl.-Ing. arch. Daniel Sauter 25 Schwerpunkt-Thema niedrigem Energieaufwand im laufenden Betrieb, gilt auch im Hinblick auf den gesamten Bauprozess und die verwendeten Materialien als ökologisches Musterprojekt, das im Rahmen eines speziellen Förderungsprogramms in Hinblick auf seine Nachhaltigkeit, Verträglichkeit und Ressourcenschonung optimiert wurde. Die Wurzeln: „Vorarlberger Bauschule“ Angesichts der herausragenden Stellung Vorarlbergs im modernen Holzbau stellt sich die Frage nach den Ursachen. Zum einen ist zu beobachten, dass in Vorarlberg Architekten und Holzbauer beziehungsweise Schreinereien vernetzt agieren; die Kluft zwischen Handwerk und planerischer Tätigkeit scheint hier nicht zu existieren oder leichter zu überspringen zu sein als im Rest Österreichs. Die Arbeit zahlreicher Architekten wie etwa Hermann Kaufmann, der aus einer Zimmermannsfamilie stammt, ist vom Know-how über den Werkstoff und vom handwerklichen Denken beeinflusst. Die Tatsache, dass in Vorarlberg die Zuziehung eines Architekten für private Bauvorhaben eher die Regel als die Ausnah- © Büro Kaufmann (2) modernen Holzbaus in Europa gilt, als Passivhaus errichtet. Um Energieverluste an die Umgebung möglichst gering zu halten, wurde die Wohnhausanlage als kompakter Kubus ohne Vor- und Rücksprünge geplant und die Fenster, thermische Schwachstellen jedes Gebäudes, relativ klein gehalten. Hauptgrund des geringen Wärmeverlusts ist jedoch wie bei jedem Passivhaus die Kombination einer hochgedämmten, wärmebrückenfreien und absolut luftdichten Gebäudehülle und einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Die Wohnanlage Ölzbündt gilt jedoch auch aufgrund ihrer Konstruktion als Meilenstein in der Ent wicklung eines Holzbausystems für einen mehrgeschossigen Wohnbau. Es handelt sich um einen Skelettbau mit standardisierten und vorproduzierten Fertigelementen im 2,40-m-Raster. Das ebenfalls vom Architekturbüro Hermann Kaufmann realisierte Gemeindezentrum in Lu desch, fertiggestellt im Jahr 2006, setzt baubiologisch und energietechnisch Maßstäbe für die Zukunft. Der mit internationalen Auszeichnungen prämierte Holzbau im Passivhaus-Standard mit entsprechend Wohnanlage „Neue Heimat” in Jenbach von Hermann Kaufmann im Passivhaus-Standard. 26 www.weltbund.at Farbenfrohe Detaillösungen: Wohnanlage „Neue Heimat” von Hermann Kaufmann. me darstellt, hat historische Wurzeln. Der Architekturexperte Otto Kapfinger bezeichnete in seinem Essay „Vorarlberger Bauschule – Zur Entstehung und Wirkung einer Schule, die nie eine war“ die Szene als eine Bewegung, die sich „von unten“, also abseits von Akademien und Hochschulen, in Opposition zum kulturellen und bürokratischen Establishment bildete und von den Bauherrren wesentlich mitgetragen wurde. Als Pionier dieser in den 1980ern über die Landesgrenzen hinaus berühmt gewordenen Vorarlberger Bauschule gilt Hans Purin, der bei Roland Rainer in Wien studiert hatte und bereits in den 1960ern begann, einfache ökonomische Häuser, oft auf der Basis ausgefachter Holzskelettbauten zu realisieren. Seine Hangsiedlung „Halde“ in Bludenz, die mit handwerklicher Beteiligung der zukünftigen Bewohner gebaut wurde, gilt auch heute noch als Musterbeispiel für gemeinschaftlichen, Ressourcen schonenden Wohnbau. Daneben und im Kontakt zu Purin entstanden vielerorts schlichte Wohnhäuser und öffentliche Gebäude aus Holz, etwa von Jakob Albrecht und der Gruppe C4, während Leopold Kaufmann im Bregenzerwald aus der Zimmermannstradition heraus die Holzbautechnik weiterentwickelte. ROTWEISSROT Schwerpunkt-Thema Von der Gegenkultur zum State of the Art Diese gleichermaßen innovative wie auch einfache, kostengünstige und ökologische Architektur wurde nicht zuletzt durch ein Baugesetz ermöglicht, das keinen zivilrechtlich oder durch Kammermitgliedschaft befugten Planer vorschreibt. Erst dadurch wurde das umfangreiche Schaffen heute international angesehener Architekten wie etwa Roland Gnaiger, Bruno Spagolla, Helmut Dietrich, Carlo Baumschlager, Helmut Kuess und Wolfgang Ritsch in dieser Breite möglich. Als die Österreichische Bundeskammer der Architekten mit Klagen gegen diese „wilde“ Architektenszene vorging, bildeten 16 Vorarl berger Planer den „Verein Vorarlberger Baukünstler“. „Gelungene Ergebnisse setzen weiter stimulierende Impulse.“ Univ.-Prof. Dipl.-Ing. H. Kaufmann Der „Befugnisstreit“ schlug mediale Wellen, und die traditionell dezentralistisch eingestellte Gesellschaft solidarisierte sich mit den „Baukünstlern“. In Lustenau, der drittgrößten Gemeinde Vorarlbergs, etablierte der Bürgermeister 1985 einen unabhängigen Fachbeirat für Architektur und berief dazu die „Baukünstler“ Roland Gnaiger, Steinmayer und Helmut Kuess. Ein Beispiel, das später in zahlreichen Gemeinden Schule machte, damit die alternative Architekturszene zur Leitkultur beförderte und in den 1990er-Jahren zu einem beispiellosen Architektur-Boom im Ländle führte. Eigentlich nichts Neues Hermann Kaufmann, der mittlerweile als Professor an der TU München am Institut ROTWEISSROT © k_m.architektur Ein weiterer Meilenstein gelang der „Cooperative Dornbirn“, bestehend aus Dietmar Eberle, Wolfgang Juen, Markus Koch und Norbert Mittersteiner, die schon während ihres Studiums im Jahr 1979 die Hausgruppe „Im Fang“ als Holzskelettbauten mit modular einsetzbaren Fertigelementen realisierten. Wohnhaus in Eichenberg von Daniel Sauter/k_m.architektur. für Holzbau lehrt, wird nicht müde, an die Wurzeln der Bewegung der „Vorarlberger Holzbaukünstler“ zu erinnern. Es gehe nicht darum, den Holzbau zu einem Trend in der zeitgemäßen Architektur zu erheben: „Allzu oft wurde und wird Holz als Baustoff für exklusive und ausgefallene Lösungen exemplarisch herausgestrichen und propagiert. Dabei ist Holz ein Material des Alltäglichen“, heißt es in den „16 Maximen“ zum Thema Holz als Hoffnungsmaterial für eine bessere Welt: „Energiesparendes Bauen hatte und hat in Vorarlberg diesen Erfolg, weil das eigentlich nichts Neues ist. Das historische Haus war hier im Prinzip eine kompakte Schachtel mit einem Satteldach. Ohne Balkone, ohne Erker, karg, auf den eigentlichen Zweck bedacht. Der Ofen – gleichzeitig die Auseinandersetzung mit energetischen Fragen – bestimmte den Grundriss. Energie war in unseren Breitengraden das zentrale Thema der Hausentwicklung – wie kann man heizen, wie kann man Wärme halten? Durch das billige Erdöl wurde dann jeder energetische Unsinn machbar, aber das ist auf die Dauer teuer und wird immer teurer. Den sparsamen Vorarlbergern war und ist das zuwider – sie sind zugänglich für Alternativen.“ www.weltbund.at „Holz ist ein disziplinierendes Material, man muss profundes Wissen um seine Gesetzmäßigkeiten haben, um damit arbeiten zu können. Holz setzt klare Grenzen, bietet aber auch eine extreme Vielfalt von Anwendungen. Diese Herausforderung macht das Entwerfen und Bauen mit Holz so interessant, und umso mehr begeistern die gelungenen Ergebnisse, die durchwegs weiter stimulierende, weiterführende Impulse setzen“, zeigt sich Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hermann Kaufmann von dem Werkstoff Holz beeindruckt. Buchtipps l Manfred Hegger/Isabell Schäfer: „Grüne Häuser. Einfamilienhäuser – nachhaltig ökologisch energieeffizient“, Callwey Verlag, 160 Seiten, ca. 200 Farbfotos und 120 Pläne, € 61,70, ISBN: 978-3-7667-1809-9 l Thomas Drexel: „33 EnergiesparHäuser. Aktuelle Beispiele und neue Fakten zum nachhaltigen Bauen“, Verlag DVA Architektur, 176 Seiten, mit ca. 220 Farbabbildungen und ca. 60 Grundrissen, € 51,40, ISBN: 978-3-421-03676-6 27 Schwerpunkt-Thema Der Stand der Dinge Die Zeiten, in denen namhaftes Design in Europa beinahe ausschließlich eine italienische Domäne war, sind endgültig vorbei. © Walter Knoll (3) Ulrike Springer Großzügiges Loungesofa „Living Landscape 740“ von Walter Knoll, Design: Eoos. H inter den Labels Eoos, ForUse, Polka und Co. steckt eine junge, kreative und äußerst virulente österreichische Designszene, die auch auf dem internationalen Designmöbelmarkt bestehen kann. An kreativen Köpfen hat es der österreichi schen Designszene noch nie gemangelt. Doch während diese in der Vergangenheit oft ein Schattendasein führten, das aus dem Dunstkreis der Design-Hochschulen und -Institutionen nie heraus kam, gelingt heute zahlreichen jungen Designern der Sprung in die Riege der Gestalter für internationale Designmöbel-Hersteller. Kreativteams wie etwa Polka und Soda Designers können auf die Zusammenarbeit mit den besten österreichischen Herstellern wie etwa Wittmann verweisen, die in den vergangenen Jahrzehnten vorzugsweise auf international renommierte Namen wie Matteo Thun oder Paolo Piva setzten. Auf dem Zeichenbrett von Annette Hinterwirth entstand der Großteil der neuen Kollektion des renommierten steirischen Herstellers Kapo/Neue Wiener Werkstätte. Der Aufstieg von Eoos fand von Beginn an in 28 Deutschland statt, wo sie seit 1995 quasi zu Haus- und Hofgestaltern des renommierten Polstermöbelherstellers Walter Knoll avancierten, während der Name Guggenbichler Design vor allem mit dem italienischen Edellabel Tonon und dem französischen Hersteller Ligne Roset assoziiert wird. Das österreichisch-kroatischdeutsche Trio ForUse, seit Jahren für international renommierte Labels wie etwa Cassina, Zanotta und ClassiCon tätig, präsentierte auf der heurigen Mailänder Möbelmesse einen Stuhlentwurf für Moroso. Das italienische Edellabel gilt in Insiderkreisen als das Designmekka schlechthin, bei dem sich die weltbesten Stardesigner – allen voran die Grande Dame des Designs Patricia Urquiola – die Türschnalle in die Hand geben. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass Design aus Österreich ankommt. Und zwar international. Poetische Analyse als Weg zur Kreativität – Eoos Schon seit jeher ist es die Stärke der Designgruppe Eoos, aus der Kraft archaischer Vorbilder für ihre Designentwürfe zu schöpfen. Das Trio, bestehend aus Martin Bergmann, Gernot Bohmann und Harald Gründl, lernte sich beim Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien in der Meisterklasse Design bei Paolo Piva kennen.1995 gründeten sie ihr eigenes Studio in Wien und starteten im selben Jahr bereits international durch, indem sie den Sessel „Jason“ für den renommierten deutschen Polstermöbelhersteller Walter Knoll entwarfen. Hier war es das Bild der gespannten Sehne eines Bogens, das dem zeitlosen Klassiker seine markante Linie verlieh. Mittlerweile vergeht kein Jahr, in dem im Produktportfolio von Walter Knoll nicht ein weiterer Entwurf von Eoos auftaucht, aktuell das modulare Sofakonzept „Living Landscape“ mit viel Platz www.weltbund.at zum gemütlichen Sitzen, Lehnen und Relaxen sowie zahlreichen individuellen Konfigurationsmöglichkeiten. Ein vollkommen neuer Saunatyp, der nicht mehr im Keller versteckt werden muss, ist Eoos mit „Inipi“ gelungen, den das Designertrio zusammen mit dem deutschen Hersteller Duravit entwickelt hat. Eoos ging dabei von einem uralten Ritual aus, das den Indianern Nordamerikas zur zeremoniellen Reinigung und physischen Gesunderhaltung diente: Ein Stein wird im Feuer erhitzt und mit Hilfe eines Hirschgeweihes in ein Zelt getragen. In der Sprache der Lakota-Indianer bedeutet „Inipi“ etwa Ideal für Business Lounges und private Wohnbereiche: Sitzmöbelserie „Living Landscape 730“. V. l. n. r.: International erfolgreiches Designertrio Eoos: Bohmann, Gründl, Bergmann. ROTWEISSROT „sie schwitzen“ oder „Schwitzhütte“, und Eoos übernahmen diesen Namen für die Duravit-Designsauna. Der Saunagang beginnt hier ebenfalls mit einem Stein, einer Fernbedienung mit Display in der Form eines faustgroßen Kiesels, mit dem sich sämtliche Funktionen, also Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Farblicht und Sound einstellen lassen. Die Kabine ist in einem ästhetisch ansprechenden, klaren und transparenten Design gehalten: Die Basis bildet ein Rahmen aus Holz, der vorne und hinten verglast ist, die hintere wird durch von unten einstrahlende LED-Leisten zur Licht wand. Quer laufende Holzlamellen ermöglichen bequemes Zurücklehnen und schlagen optisch eine Brücke zu den Sitzelementen aus hellem Aspenholz, die, auf zwei Ebenen angeordnet, zum Sitzen und Liegen einladen. Schwungvolles Design – Polka Product Pleasure Design made in A ist immer öfter weiblich. Und im Falle von Polka ist es auch ganz besonders charmant, beschwingt und voller Überraschungen. Marie Rahm und Monica Singer, beide Jahrgang 1975, arbeiteten bereits während des ProduktdesignStudiums an der Universität für angewandte Kunst in Wien und am Royal College of Art in London an gemeinsamen Projekten. 2004 gründeten sie das Design label Polka als Basis für ihre Teamarbeit in den Bereichen Produktdesign, Möbeldesign und visuelle Gestaltung. Der Untertitel Product Pleasure, den die beiden Designerinnen unter den beschwingten Tanz geset zt haben, transpor tier t deren Entwurfsphilosophie, mit Charme, Sinnlichkeit, Humor und einer gewissen Leichtigkeit des Designs die Produktwelt zu bereichern. Zahlreiche Preise konnten die „PolkaMädls“ bereits für sich verbuchen, doch viel wesentlicher ist, dass ihre Produkte, die sie zusammen mit Wittmann, Lobmeyr, Eybl international und vielen anderen Produzenten entwickelt haben, erfolgreich am Markt bestehen können. Ein gutes Beispiel für die Designqualität von Polka ist die Sitzgruppe „Ella“, ein elegantes, geradliniges und ruhig wirkendes Möbel in gewohnt perfekter handwerklicher Ausfüh- ROTWEISSROT © Wittmann (2) Schwerpunkt-Thema Sitzmöbelserie „Alma“ von Wittmann, Design: Polka. Wiener Designerduo Polka: Monica Singer (l.) und Marie Rahm. rung von Wittmann Möbelwerkstätten, dessen Rahmen vollständig mit Stoff oder Leder bezogen ist. Jedes einzelne Element der Sitzgruppe, bestehend aus Sofa, Fauteuil, Sofatisch und Chaiselongue, kann sowohl als Solist mit hoher Eigenständigkeit bestehen, fügt sich aber gleichzeitig harmonisch zu einer Gruppe zusammen. Der ausziehbare und drehbare Sofatisch erweitert die Funktionalität dieser Möbeltypologie erheblich, indem er ganz neue Möglichkeiten der Verwendung bietet. Alle Sitzmöbel der „Ella“-Gruppe verfügen über eine hohe Flexibilität in den Armlehnen und bieten damit einen unerwarteten Komfort. Durch die klare Unterteilung in Korpus, Armteilkissen, Rückenlehne und Sitzpolster bietet sich die Möglichkeit, diese Teile in unterschiedlichen Bezugsfarben, Mustern oder Materialien sehr individuell zu gestalten. Die Wittmann-Kollektion 2010 wird einen weiteren spannenden Entwurf von Polka enthalten, der bei der traditionellen Hausmesse von Wittmann Möbelwerkstätten einem handverlesenen Fachpublikum p räsentiert wurde. Die Prototypen des neuen, unglaublich flexiblen Sitzmöbelprogramms, das sich mit einem raffinierten Stecksystem immer wieder neu konfi gurieren lässt, überzeugt mit zahlreichen liebevoll gearbeiteten Details wie etwa drehbaren Tabletts, PC-Tischchen und Leuchten mit lederbezogener Basis. Das neue Sitzprogramm sowie eine Neuinterpretation des Themas Houssenstuhl von Polka werden auf der imm cologne 2010 vorgestellt. Im Rahmen der Vienna Design Week 2009 zeigten Marie Rahm und Monica Singer im Hotel Altstadt Vienna jene beiden Zimmer, für dessen Raumkonzept und Interieur Polka verantwortlich zeichnet. Eines ist durch raumhohe Vorhänge in mehreren Lagen gekennzeichnet, durch deren Verschieben man unterschiedlichste Raumsituationen schaffen kann. Die Stimmung des zweiten, des „Chocolate Rooms“ ist bestimmt von Schokolade in allen Formen und Farbnuancen, etwa einem überdimensionalen Schokoladentafel-Betthaupt und einer Kollektion von Tortenlampen. www.weltbund.at Urbaner Glamour – Annette Hinterwirth Eine weitere herausragende Protagonistin des hiesigen Designschaffens ist Annette Hinterwirth.1967 in Linz geboren, widmete sie sich nach absolviertem Wirtschaftsstudium den Themen Set Design und Industrial Design am UCLA Los Angeles und an der TU in Wien. Nachdem sie an Filmsets diverser Hollywood Produktionen wie etwa „Sieben Jahre in Tibet“ oder „Project Peacemaker“ und in New York als Set-Designerin für internationale Magazine wie ID, Vogue, Marie Claire oder Dazed mit berühmten Fotografen wie etwa Terry Ri chardson, Steven Klein und Elfie Semotan zusammenarbeitete, wandte sie sich, zurück in Europa, dem Licht- und Möbeldesign zu. So entstanden etwa „Walljewels“, ihre mit Kristallen, Leder und Pelz besetzten Wandleuchten für Swarovski. Für den italienischen Hersteller Minotti kreierte die Designerin die Chaiselongue „Carnaby“, 29 © Neue Wiener Werkstätte Chaiselongue mit Detaillösungen: „Carnaby“ von Minotti, Design: Annette Hinterwirth. Annette Hinterwirth, für das Re-Design der Kollektion der Neuen Wiener Werkstätte verantwortlich. die mit vielen Details wie etwa versteckten Taschen, Zippern und abnehmbaren Elementen zum Sammeln, Horten und Verstecken diverser Dinge, die beim Relaxen gebraucht werden, verführt. Die Neue Wiener Werkstätte beauftragt sie mit dem Re-Design der gesamten Kollektion und präsentierten 2009 Sitzmöbelgruppen, Leuchten, Tische und Sessel, deren urbaner Chic die typische elegante Handschrift Hinterwirths tragen. Name als Programm – ForUse Schon während des Studiums begann die Zusammenarbeit des interkulturellen Trios ForUse. Christoph Katzler, 1968 in Wien geboren, absolvierte die hiesige Hochschule für angewandte Kunst, während Sven Jonke, geboren 1973 in Bremen, und Nikola Radeljkovic Design an der 30 Hochschule für Architektur in Zagreb studierten. Seit der Gründung ihres Labels im Jahr 1998 realisierten sie von den Städten Wien und Zagreb aus nicht nur zahlreiche Entwürfe für die Crème der internationalen Möbelindustrie wie etwa ClassiCon, Cappellini, Zanotta, Magis, Interlübke und Moroso. Unter dem Namen „Numen“ arbeiten sie seit 1999 eng mit den Multimedia- und Grafikdesignern Jelenko Herzog und Toni Uroda bei Projekten in den Bereichen Innenarchitektur, Stadtraumgestaltung, Ausstellungsdesign und Bühnenbild zusammen. Neben der Ausstellungsarchitektur und der Grafik für große Kunst- und Design ausstellungen in Zagreb sowie Bühnenbildproduktionen für das Spanische Nationaltheater in Madrid zeichnen sie auch für die Entwicklung des neuen Shopkonzepts für den Mobilfunkbetreiber One verantwortlich. Zusammen mit Imarea übernahmen sie die Innenraumgestaltung und Einrichtung des Newsrooms der Tageszeitung „Österreich“, in Kooperation mit 3LHD gestalteten sie die gesamte Uferpromenade in der kroatischen Stadt Split neu. Im Rahmen der Vienna Design Week 2009 präsentierten ForUse/Numen im Dachboden des Studios Canisiusgasse 13 eine „Tape Installation“, bei der Teile des Dachstuhles so lange mit transparenten Klebebändern umwickelt wurden, bis an Kokons erinnernde Strukturen entstanden. Die Idee stammt ursprünglich von einem Bühnenbildentwurf für eine Tanzperformance, wobei die Bewegungen der Tänzer zwischen Pfeilern aufgezeichnet wurden. Im Souterrain desselben Hauses wurde die Lichtinstallation „Numen Light“ mit verschiedenen Objekten aus Spionspiegelglas und Licht gezeigt. Die Lichtstäbe an den Innenkanten der Glasvolumen erzeugen Endlosspiegelungen und Lichtstrukturen, die ein Muster von unendlicher Tiefe ergeben. Auch diese Idee stammt von einem Bühnenbild: Dantes „Inferno“ für das spanische Nationaltheater. Ein Möbel, das die unverwechselbare Handschrift des Designertrios perfekt transportiert, ist der Lounge-Klassiker „Satyr“, den ForUse für ClassiCon entworfen haben. Frisch, frech und unkonventionell, dabei unglaublich komfortabel und stabil, steht „Satyr“ da, und ist mit seiner geneigten Sitzfläche eine Sessel oder Bank gewordene Aufforderung zum lässigen Füßehochlegen, zum Entspannen und Zurücklehnen. Damit ist „Satyr“ zwar kein Sitzmöbel für förmliches Sitzen, aber dennoch Ausdruck einer zeitlosen Haltung, nämlich lässiger und doch höchst anspruchsvoller Unkonventionalität. Lounge Chair „Satyr“ von ClassiCon. Das Design stammt von ForUse. Designertrio ForUse, v. l. n. r.: Sven Jonke, Christoph Katzler und Nikola Radeljkovic. Reduziert und poetisch – Guggenbichler Design Ausgewogene Proportionen, Reduktion auf das Wesentliche und pfiffige Funktionalitäten kennzeichnen die Entwürfe von Heike und Harald Guggenbichler, die von ihrem Designbüro in Wien Möbel für Hersteller wie etwa die italienischen Labels © ClassiCon (2) © Minotti Schwerpunkt-Thema www.weltbund.at ROTWEISSROT Schwerpunkt-Thema Outdoor Möbelserie „Sunset“ von Tonon, Design: Guggenbichler. Das Designerduo Guggenbichler legte bei „Sunset“ viel wert auf pfiffige Detaillösungen. Tonon, Insieme und Fermob sowie für den deutschen Funktionsmöbelproduzenten die Collection entwerfen. Das Funktionssofa „Dito“ aus der aktuellen Kollektion des französischen Trendlabels Ligne Roset besticht mit klaren Linien, zurückhaltender Eleganz und Multifunktionalität: Eine speziell entwickelte, patentierte Mechanik erlaubt ein müheloses und rasches Absenken der Sitzfläche des Sofas auf die Höhe der darunterliegenden zweiten Sitzund Liegefläche, die man nur auf den Boden gleiten lassen muss, um sie herauszuziehen. Und genau mit dieser zweiten Design als Emotion – Soda Designers Rituale des Alltags durch Design zu beeinflussen, das ist das Motto von Soda Designers. Nada Nasrallah, Jahrgang 1970, und der 1968 geborene Christian Horner begegneten sich während ihres Hochschulstudiums an der Universität für Angewandte Kunst in Wien und an der ENSCI/ Les Ateliers in Paris. Während Nada Nasrallah mit Product Design für den Elektronikhersteller Philips und Christian Horner mit Büromöbelprogrammen für Bene beruflich zum Teil auch getrennte Wege gehen, entwickelten sie zusammen unter ihrem Label Soda Designers eine kleine, aber feine Kollektion von exquisiten Möbeln für Hersteller wie etwa Wittmann, für den sie den à la Chippendale gepolsterten Klappsessel „Lester“ und das geradlinige Sofa „York“ entwarfen. Die frei stehende Badewanne „Arne“ für Rapsel erinnert in ihrer Form und ihrem Namen an Jacobsens Stuhlkassiker. Der Stuhl „So“ aus der aktuellen Kollektion von Ligne Roset überzeugt mit seiner fröhlichen Farbigkeit und innovativen Formgebung: Das zarte Kreuzgestell aus dünnem Edelstahlrohr steht im Kontrast zu der relativ dicken Polsterung von Sitzfläche und Rückenlehne, die komfortables Sitzen am Esstisch erlaubt. © Wittmann Soda Designers Nada Nasrallah (l.) und Christian Horner. © Rapsel © Tonon (2) Sitz- und Liegefläche kann man die Funktionen von „Dito“ voll ausspielen: Parallel und bündig zum Sofa positioniert, entsteht ein sehr tiefes, großes und gastfreundliches Loungesofa mit viel Platz zum BeineAusstrecken. In derselben Stellung bildet Dito ein Doppelbett; zieht man die zweite Sitz- und Liegefläche weg, entstehen zwei Einzelbetten. Auf diese Weise lässt sich auch eine dem Sofa gegenüberliegende zweite Sitzbank oder eine Eckkombination schaffen, je nach verfügbarem Platz länger oder kürzer, weil die zweite Sitzfläche unter das Sofa geschoben werden kann. Die Badewanne “Arne”, die Soda Designers für Rapsel entwarfen, nimmt Bezug auf Jacobsens Stuhlklassiker. Linktipps www.eoos.com www.foruse.eu/ www.guggenbichler.at www.annettehinterwirth.com www.polkaproducts.com www.soda.at Holen Sie sich den Geschmack Österreichs! AustrianGrocery.com – The taste of Austria! T he tas te o f Austria! ist der größte Online-Shop für österreichische Lebensmittel mit weltweitem Versand! Wählen Sie aus einem stetig wachsenden Sortiment von derzeit rund 2.500 Produkten. Von A wie Almdudler bis Z wie Wiener Zucker! www.austriangrocery.com – und die Heimat kommt mit der Post! Wir liefern österreichische Produkte weltweit! *Geben Sie dazu im Kundenprofil Ihre WELTBUND-Mitgliedsnummer an und Ihr Rabatt wird automatisch abgezogen. Preise gültig bis auf Widerruf. Satz und Druckfehler vorbehalten. Mindestbestellsumme: EURO 25,- -15% für WELTBU NDMitglieder! * Schwerpunkt-Thema Die „La Divina Bar“ neben der Wiener Staatsoper wurde nach dem Design und dem Lichtkonzept von Stefan Liewehr ausgestattet. Schöner Speisen Fotograf Stefan Liewehr rückt bei seiner Spezialität, der Food-Fotografie, Gerichte ins rechte Licht und zeigt darüber hinaus genauso viel Geschmack beim Einrichten von Lokalen. S Konzeption, kreierte ein eigenständiges Design für 98 Möbel und entwarf das Design für den 4,5 Meter langen, in Murano mundgeblasenen Unikatluster in der Essbar. Das Gesamtkonzept für das Ambiente integriert auch die Plafondgestaltung: Im Hauptsaal sind 1.200 plastische Abdrücke der vier charakteristischen Blatttypen der Steiermark appliziert, die in ihrer Gesamtheit das „S“ als Markenzeichen des Restaurants Steirereck ergeben. Für die Milchbar ließ er ein hundertfach vergrößertes Detail eines abstrakten Bildes über Boden, Bar und Wände malen. Ein Tellerturm verbindet das Unter- mit dem Erdgeschoß, und als besonderes „Schmankerl“ ließ er zwei Rezepte aus einem historischen Koch buch auf die Wände des Stiegenaufgangs übertragen. Liewehrs Handschrift tragen © Stefan LIewehr (2) eit neun Jahren ist der renommierte Porträt- und Food-Fotograf als Art Director für die Art for Art Theaterservice GmbH tätig. In dieser Funktion zeigt er sich u. a. für den Auftrag der innenarchitektonischen Gestaltung des neuen Restaurants Steirereck im Wiener Stadtpark verantwortlich. Dabei wurden nahezu alle Arbeiten von der Art-for-Art-Dekorationsabtei lung übernommen. Der Vorteil zeigte sich in der Koordination, da alle Professionisten wie Tapezierer, Tischler, Schlosser oder Elektriker auch bei diesem Projekt wie gewohnt zusammenarbeiteten. Die Spezialisten in Sachen Bühnenausstattungen für Staatsoper, Burgtheater und Volksoper sind gewohnt, selbst hohen Anforderungen unter Zeitdruck gerechtzuwerden. Liewehr entwarf die großflächig angelegte farbliche Einzigartig: In einem der drei Geschoße des Wiener Steirereck-Restaurants isst man an einem sechs Meter langen „Fantasietisch“, dessen Beine in Tierpfoten enden. 32 www.weltbund.at © Peter Putz Beate Krapfenbauer Fotograf und Konzeptionist Stefan Liewehr. sogar die Wände der Milchbar, an der Kaffeegeschirr und Besteck haften. Die Publikumsresonanz war entsprechend vielfältig, von einer amerikanischen Publikation erhielt das Steirereck das Prädikat „schönstes Restaurant Europas“. Beim darauffolgenden Auftrag für die „La Divina Bar“ neben der Wiener Staatsoper konnte Liewehr einer anderen Leidenschaft Ausdruck verleihen: Hier ließ er einen überdimensionalen Geigenhals für den Bartresen bauen, die Barhocker wurden nach seinen Zeichnungen wie hochgestellte Klavierhocker gebaut. Sein ungewöhnliches Lichtkonzept, ein Flatscreen im Goldrahmen und ein überdimensionales Callas-Porträt unterstreichen das Opern-Theater-Ambiente. Somit ist auch diese Inszenierung perfekter Rahmen für einen gelungenen kulinarischen Abend. www.liewehr.com ROTWEISSROT Rotweissrot Auslandsösterreicher Journal 4 x pro Jahr Platzieren Sie Ihr Inserat im Mitgliedermagazin des Auslandsösterreicher-Weltbundes! T O R S S I E ROTW Ausla ndsös te rr e ic J o u rn her WELTB Die Schwerpunkt-Themen 2010 15. Februar Ausgabe 2 17. Mai Ausgabe 3 16. August Ausgabe 4 15. November Anzeigenkontakt Lorin Polak lorin.polak@newbusiness.at Tel.: +43/1/235 13 66-300 6P Z03682 Ers Ausgabe 1 ngsort cheinu Erscheinungstermine 2010 Wien, Ver lagspo 010 Wie stamt A-1 & Familie er GZ 06 & Theater l Feiern LECKE ANKER SCHM MMÉ ONSO RBERC A RHAB snumm l Tanz ELL AKTU REICH STER AUS Ö NEUES & Forschung & Expo Shanghai INE -TERM AÖWB 2009 GUNG TA D UN assung l Wirtschaft ,– 9 € 3 Zul n, P.b.b., l Wissenschaft 00 al 2/2 usik M & e h Spracydn Gedenkjahr Spezia l: Ha Österreich regional Aus den Bundesländern Koordination: Günter Düriegl Burgenland: Europa positiv verändert or 20 Jahren fiel der „Eiserne Vorhang“. Diesem Jubiläum wurde im Rahmen einer Festveranstaltung im Schloss Esterházy in Eisenstadt gedacht. Als Ehrengäste nahmen der damalige Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, Hans-Dietrich Genscher, sowie der Osteuropa-Experte Paul Lendvai an der Veranstaltung teil. Landeshauptmann Hans Niessl verwies in seinen Begrüßungs worten auf die damalige Welle der Hilfsbereitschaft im Burgenland und die positive Entwicklung in den darauffolgenden 20 Jahren. Auf die Rolle des Burgenlandes nach 1989 kam auch Paul Lendvai, renommierter österreichischer Osteuropa-Experte mit ungarischen Wurzeln, zu sprechen: „Das © Burgenländisches Landesmedienservice V V. l. n. r.: Hans Niessl, Paul Lendvai, Hans-Dietrich Genscher. Burgenland ist zu einem Vorbild für grenzüberschreitende Zusammenarbeit geworden.“ Außenminister Hans-Dietrich Genscher würdigte die historische Dimen- sion der Ereignisse von 1989: „Österreich und Ungarn gehörten damals nicht zu den Größeren Europas, aber sie haben 1989 Europa positiv verändert!“ Tirol: Landesfestumzug – DVD bestellen ©: Land Tirol/Andreas Fischer D Bundespräsident Heinz Fischer, Südtirols Landeshauptmann Luis Durnwalder, Tirols Landeshauptmann Günther Platter und der Landeshauptmann des Trentino, Lorenzo Dellai (von rechts). 34 www.weltbund.at as war der Höhepunkt des Gedenkjahres 2009, das unter dem Motto „Geschichte trifft Zukunft“ steht: Vom L andesfestumzug am 20. September in Innsbruck legt das Land eine DVD auf. Unter www.1809-2009.eu sind Bestellungen möglich. Rund 100.000 Menschen waren bei der fünfstündigen Parade auf den Beinen. 30.000 TeilnehmerInnen aus den Traditionsverbänden Tirols, Südtirols und des einst als „Welschtirol“ bezeichneten Trentino zogen durch die Innenstadt. Und mehr als 70.000 ZuschauerInnen verfolgten den Landesfestumzug bei strahlendem Sonnenschein. Im kommenden Frühjahr erscheint ein Bildband des Landes zum heurigen Gedenkjahr, das an den Tiroler Freiheitskampf von 1809 erinnert. Damals, zur Zeit Napoleons, erhob sich die Bevölkerung unter Andreas Hofer und fügte den als unbesiegbar geltenden französischen Generälen in Europa viel beachtete Niederlagen zu. ROTWEISSROT Österreich regional I m Spiegelsaal des Primatialpalastes in Bratislava fand kürzlich die Europäische Dorferneuerungskonferenz 2009 statt. Das Thema der Konferenz, an deren Eröffnung auch Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll teilnahm, lautete: „(Kein) Land in Sicht. Ländliche Räume im Sog von Globalisierung und Suburbanisierung“. Teilnehmerin nen und Teilnehmer aus zehn Nationen nahmen an der Tagung teil. „Die Entscheidungen, die wir heute treffen, werden bestimmend sein für die Lebensqualität der Generationen von morgen“, betonte Landeshauptmann Pröll, der auch Vorsitzender der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung ist. „Wir tun gut daran, im Rahmen dieser Konferenz die Zukunftsperspektiven dieser dynamischen Region zu besprechen“, so Pröll weiter, der auch auf das grenzüberschreitende Arbeitsprogramm verwies. Hauptaufgabe sei es, in der Entwicklung von städtischem und ländlichem Bereich „eine Balance zu gewährleisten, die die Lebensqualität sowohl in der Stadt als auch am Land garantiert“. Dies betreffe vor allem die Bereiche Raumordnung, Regionalplanung und Infrastruktur, meinte der Landeshauptmann: „Die Stadt braucht den ländlichen Raum und der ländliche Raum braucht die Stadt.“ Die Dorf- und die Stadterneuerung seien „eine unglaubliche Chan ce, um die Lebensqualität in beiden Bereichen zu sichern“. Für die Dorferneuerung biete sich nun eine neue Aufgabe, sprach der Landeshauptmann auch die soziale Betreuung in den Dörfern als weiteres Betätigungsfeld an. Andrej Durkovsky, Primator (Bürgermeister) der Hauptstadt Bratislava, hieß die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz „als Gastgeber und Gast zugleich“ willkommen und sprach über die Entwicklung der Hauptstadt Bratislava und deren Berührungspunkte mit Niederösterreich. Das Thema der Konferenz sei ein wichtiges Thema, das „uns in unserer tagtäglichen Arbeit begegnet“, betonte Vladimir Bajan, Vorsitzender des Selbstverwaltungskreises Bratislava. Man beschäftige ©: NLK Reinberger Niederösterreich: „Balance der Lebensqualität in Stadt und Land garantieren“ V. l. n. r.: Theres Friewald-Hofbauer, Ing. Vladimir Bajan, LH Dr. Erwin Pröll, Dipl.-Ing. Andrej Durkovsky und Ing. Tibor Mikus. sich intensiv mit der „Balance im Zusammenleben von Stadt und Dörfern“. Tibor Mikus, Vorsitzender der Selbstverwaltung Trnava, verwies ebenfalls auf den Blick in die Zukunft, den diese Konferenz werfe: „Die derzeitigen Entscheidungen werden Einfluss nehmen auf die zukünftigen Generationen.“ Der internationale Dialog, wie durch diese Konferenz, sei „der richtige Weg“. ©: Land OÖ, Cerpnjak Oberösterreich: VP und FP als Wahlsieger Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne), Ursula Haubner (BZÖ), LH Dr. Josef Pühringer (ÖVP), LH-Stv.Dipl.-Ing.Erich Haider (SPÖ), Dr. Manfred Haimbuchner (FPÖ). D er 27. September war ein spannender Wahlsonntag. Die ÖVP sicherte sich mit einem starken Stimmenzuwachs und 46,76 Prozent (+3,34 %) den ersten Platz, die SPÖ verlor stark und erreichte mit 24,94 Prozent (–13,39 %) Platz zwei, Platz drei eroberte die FPÖ mit 15,29 Prozent (+6,89 %), trotz leichtem Plus fielen die ROTWEISSROT Grünen mit 9,18 Prozent (+0,12 %) auf Platz vier zurück, das BZÖ verpasste mit 2,83 Prozent den Einzug in den Landtag. Im oö. Landtag besetzt die ÖVP nun 28 Mandate (+3), die SPÖ 14 (–8), die FPÖ neun (+5) und die Grünen fünf (+/- 0). In der Landesregierung hat nun die ÖVP mit fünf Regierungsmitgliedern (+1) die absolute www.weltbund.at Mehrheit. Die SPÖ bekommt zwei Sitze, die FPÖ und Grünen je einen. Wahlberechtigt waren 1.086.310 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. 80,34 Prozent übten ihr Wahlrecht aus, davon wählten 1,9 Prozent ungültig. Eine aktuelle Wählerstromanalyse zeigt, dass die ÖVP 32.400 ehemalige SPÖ-, 8.900 Grün-, 12.000 Nicht- und 26.600 Erstwähler überzeugen konnte. Die SPÖ konnte hingegen nur bei den Erstwählern 11.600 Stimmen dazugewinnen. Die Grünen überzeugten 4.100 ehemalige ÖVP-, 1.000 SPÖ-, 6.800 Nicht- und 5.100 Erstwähler. Die FPÖ profitierte am stärksten von den Verlusten der SPÖ. Sie konnte 40.900 ehemalige SPÖ-, 9.300 ÖVP-, 9.700 Nicht- und 8.200 Erstwähler von sich überzeugen. Alle Ergebnisse der Landtags-, Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2009 finden Sie im Internet unter http://wahl. land-oberoesterreich.gv.at/whlp. 35 Österreich regional Wien: Wohnen in der Zukunft? „Lebensland Kärnten“ ist elektromobil as Architekturzentrum Wien im MuseumsQuartier gibt die Antwort: Es ist seit 1993 das Zentrum für Architektur und Baukultur, gleichzeitig Ausstellungsplattform, Wissens- und Forschungszentrum sowie Infostelle für alle an Architektur und Baukunst Interessierten. Mit seinem vielfältigen Programm genießt das Architekturzentrum Wien national wie international eine hohe Reputation und zeigt seinen BesucherInnen mit der Dauer ausstellung „a_schau. Österreichische Architektur im 20. und 21. Jahrhundert“ die spannendsten Seiten der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts sowie der Zukunft. Außer der Dauerschau gibt es jährlich mehrere Wechselausstellungen sowie ein umfangreiches Vermittlungs- und Ver anstaltungsprogramm auch für jüngste BesucherInnen. ©: AzW Architekturzentrum Wien (AzW) Museumsplatz 1 A-1070 Wien Telefon +43/1/522 31 15 www.azw.at © Fritzpress D LH Gerhard Dörfler mit Elektroauto, -scooter und -fahrrad vom „Lebensland Kärnten“. K ärnten will mit der Initiative „Lebensland Kärnten“ zum Musterland für Elektromobilität und Klimaschutz werden. Landesweit wird bereits erfolgreich ein Netz von Stromtankstellen aufgebaut, zu ihrer „grünen“ Speisung wird die Errichtung von Fotovoltaikanlagen forciert. Das Land Kärnten fördert zudem den Kauf von Elektroscootern, die bei der Bevölkerung auf große Begeisterung stoßen. Verkehrsreferent Landeshauptmann Gerhard Dörfler hat weiters einen internationalen Design wettbewerb für Elektrofahrräder gestartet. Die kreativste Designidee wird mit der Firma KTM umgesetzt und kommt in den Handel. Wie Dörfler berichtet, zeigt auch der VW-Konzern großes Interesse an Kärn ten. Der Autobauer will hier seine Elektrofahrzeuge in der Entwicklungsphase testen. „Kärnten ist auf dem besten Weg zur Mobilität der Zukunft“, so Dörfler. Das u nterstreicht auch der Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der das „Lebensland Kärnten“ mit dem Mobilitätspreis 2009 ausgezeichnet hat. Infos unter www.lebensland.com Vorarlberg: Wege aus der Wirtschaftskrise a_schau: Österreichische Architektur der Zukunft. 36 ie Wirtschaftskrise bildete den Themenschwerpunkt des diesjährigen Network-Vorarlberg-Treffens in Hittisau. 24 gebürtige Vorarlbergerinnen und Vorarl berger waren aus Nordamerika, Asien und Europa angereist, um über Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung auf globaler und regionaler Ebene zu diskutieren. „Es gilt, neue Chancen zu schaffen und Herausforderungen zu bewältigen“, sagte Landeshauptmann Herbert Sausgruber. Einigkeit herrschte darüber, dass die Themenfelder Innovation, Bildung und Energie für die Zukunft von größerer Bedeutung sein werden. „Vorarlberg ist da auf dem richtigen Weg“, attestierte Wirtschaftsforscher Helmut Kramer. Die Initiative „Netzwerk Vorarlberg“ wurde im Jahr 1998 von www.weltbund.at Landeshauptmann Sausgruber mit dem Ziel gestartet, die Kontakte zu erfolgreichen Vorarlbergerinnen und Vorarlbergern im Ausland zu pflegen und deren Know-how für Vorarlbergs Zukunft zu nutzen. Die Treffen finden alle zwei Jahre statt. © privat D Die Teilnehmer des Network-Vorarlberg-Treffens. ROTWEISSROT Österreich regional © Steiermark Tourismus Steiermark: Graz als „City of Design“ Das Kunsthaus in Graz von Peter Cook und Colin Fournier. A n alle unsere Landsleute im Ausland und auch für die, die es noch nicht wissen sollten: Die Stadt Graz hat sich im Frühjahr 2009 bei der UNESCO als „City of Design“ beworben, um ins Netzwerk der kreativen Städte der UNESCO aufgenommen zu werden. Design aus Graz und aus der Steiermark jährlich einen ganzen Monat lang vor den Vorhang zu holen, bedeutet eine große Herausforderung. Graz bietet dafür einen ganz besonderen Boden, nicht zuletzt aufgrund der hervorragenden Ausbildungsmöglichkeiten und einer frischen dynamischen Szene, die Kreativität als ihr wichtigstes Kapital in das Wirtschaftsleben einbringen möchte. So schreibt Heimo Lercher, Obmann der Sparte Information und Consulting der Wirtschaftskammer Steiermark und Mitinitiator der Bewerbung um diesen Titel, Folgendes: „Design ist ein Themenfeld, das für die Entwicklung der Kreativwirtschaft im Großraum Graz ein breites Entfaltungsspektrum bietet. Viele Menschen verbinden mit Design vor allem die konstruktive und grafische Komponente. Das bildet aber nur einen Teil des umfassenden Designbegriffes ab.In Graz sollte ,Design‘ als Gestaltungsprozess erlebbar werden, der sich an den Menschen und ihren Bedürfnissen orientiert. ,City of Design‘ kann für Graz eine internationale Bühne werden, auf der sich Projekte mit weltweitem Echo inszenieren lassen.“ Salzburg: Neuerungen für „Kunst am Bau“ unst am Bau“ ist im Land Salzburg seit drei Jahrzehnten ein fixer Bestandteil bei öffentlichen Bauvorhaben. So sollen künstlerische Arbeiten mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Seit 1980 ist im Kulturförderungsgesetz des Landes „Kunst am Bau“ gesetzlich verankert. Seither wurden bei öffentlichen Hoch- und Straßenbauvorhaben knapp 7 Mio. Euro dafür ausgegeben. Von der Wandgestaltung im Krankenhaus über den Innenhof einer Schule bis hin zur Skulptur in der Mitte eines Kreisverkehrs reicht das Spektrum. Heuer wurde „Kunst am Bau“ auf eine neue gesetzliche Grundlage gestellt. Früher wurde ein bestimmter Prozentsatz der Baukosten für „Kunst am Bau“ verwendet. Nunmehr ist jährlich im Budget ein fixer Betrag von 300.000 Euro vorgesehen, der für ein Projekt konzentriert oder für mehrere eingesetzt werden ROTWEISSROT ©: Franz Neumayr K Der „Landungssteg“ auf der Stadtbrücke in Hallein ist das erste Kunstwerk, das nach einer gesetzlichen Neuregelung realisiert wurde. kann. Über die Auswahl der Projekte und die Vergabe des Geldes entscheidet ein Fachausschuss des neu geschaffenen www.weltbund.at „Fonds zur Förderung von Kunst am Bau & Kunst im öffentlichen Raum“, der auch als Jury fungiert. 37 Österreich aktuell News aus Österreich Michael Mössmer Vorarlberg und Oberösterreich haben gewählt I n beiden Bundesländern zeigt sich ein ähnliches Bild: Die ÖVP hält ihre Stellung, die SPÖ verliert massiv, für die FPÖ gibt es kräftige, für die Grünen leichte Zugewinne. Das BZÖ verpasste den Einzug in beide Landesparlamente klar. Die letzten zwei Wahlen sind geschlagen, in Vorarlberg und in Oberösterreich wurden im September neue Landtage gewählt, in Oberösterreich auch Bürgermeister und Gemeinderäte. © ÖVP Vbg In Vorarlberg hat es Herbert Sausgruber geschafft, seinen Bonus als Landeshauptmann für sich und die ÖVP zu nutzen, er war auch der zugkräftigste Spitzenkandidat und hätte alle anderen Listenführer auch bei einer Direktwahl des Landeshauptmannes deutlich distanziert. So konnte die ÖVP trotz eines Verlustes von 4,1 Prozent mit 50,8 Pro zent nicht nur die absolute Stimmmen-, sondern auch die Mandatsmehrheit halten. Die bisherige Arbeit in der Landesregierung war ein starker Entscheidungsgrund für die ÖVP. Die SPÖ war im „Ländle“ traditionsgemäss nicht sehr stark aufgestellt, verliert 6,9 Prozent und rutschte mit Landeshauptmann Herbert Sausgruber. 38 10,0 Prozent noch hinter die Grünen, die mit einem leichten Zugewinn von 0,4 Pro zent auf 10,6 Prozent kamen. Die FPÖ konnte sich mit einem Stimmenzuwachs von 12,1 Prozent nahezu verdoppeln und erreichte mit 25,1 Prozent Platz zwei. Doch das nützt ihr nichts: Landeshauptmann Herbert Sausgruber hatte vor der Wahl festgestellt, er würde aufgrund „unzumutba rer Aussagen“ von Dieter Egger nicht mehr mit der FPÖ zusammenarbeiten. Nach der Wahl zeigte sich Sausgruber in einer ersten Reaktion „nicht nur über einen klaren Auftrag in Mandaten, sondern auch in Stimmen“ sehr erfreut. Auf die Frage, ob er nun nicht doch mit der FPÖ weiterregieren wolle, stellte er klar fest, dass seine Aussage vor der Wahl auch nach der Wahl gelte. „Der Wähler hat mitentschieden, dass die FPÖ nicht mehr auf der Regierungsbank sitzen soll.“ Somit verblieben nur noch zwei Verhandlungspartner. Die Vorstellungen der SPÖ unter dem neuen Landesparteiobmann Michael Ritsch waren dann doch zu weit von jenen der ÖVP entfernt, weshalb sich Sausgruber zu einer Koalition mit den www.weltbund.at Grünen unter Johannes Rauch entschloss. Sie wird die nächsten fünf Jahre das Land Vorarlberg regieren. Neu bei dieser Wahl war übrigens, dass bereits 16-Jährige und auch AuslandsvorarlbergerInnen unter gewissen gesetzlichen Voraussetzungen erstmals an einer Landtagswahl in Vorarlberg teilnehmen konnten. Ebenfalls neu war auch die Möglichkeit, seine Stimme mittels Briefwahl abzugeben. In Oberösterreich konnte die ÖVP unter Landeshauptmann Josef Pühringer ihre Wähler von 2003 auch bei dieser Landtagswahl wieder mobilisieren: Jede/r neunte WählerIn von 2003 wählte auch 2009 wieder ÖVP; diese konnte sogar noch 3,4 Prozent zulegen und „kostete“ die SPÖ rund 33.000 Stimmen. Diese erlitt unter dem Spitzenkandidaten und bisherigen LH-Stelllvertreter Erich Haider einen schweren Stimmverlust: 13,4 Prozent der WählerInnen kehrten ihr den Rücken und ließen sie auf 24,9 Prozent einbrechen. Der überwiegende Teil der WählerInnen hat sich schon lange vor dem ROTWEISSROT Wahltermin für eine Partei entschieden, nur 19 Prozent legten sich in den letzten Wochen oder Tagen fest. Die ÖVP punktete vor allem damit, dass die WählerInnen die Arbeit der ÖVP und des Landeshauptmannes in Oberösterreich fortgesetzt sehen wollten. Das mit Abstand stärkste Motiv, bei der Landtagswahl ÖVP zu wählen, war der Wunsch, Josef Pühringer solle Landeshauptmann bleiben. Über 91 Prozent der ÖVP-WählerInnen stimmten diesem Motiv sehr zu. Ebenfalls stark ausgeprägt war die Meinung, die ÖVP habe bisher gute Arbeit in der Landesregierung geleistet. Die SPÖ konnte vor allem mit dem Einsatz für ArbeiternehmerInnen überzeugen, es war ihr aber nicht gelungen, ihre Botschaft an die Wähler zu transportieren. Die FPÖ konnte auch in OÖ zulegen: Mit einem Plus von 6,9 Prozent bei der Landtagswahl kam sie mit ihrem Spitzenkandidaten Manfred Haimbuchner auf 15,3 Prozent und verwies damit die Grünen unter Rudi Anschober mit 9,2 Prozent der Gesamtstimmen auf Rang vier. Das BZÖ verpasste den Einzug in den Landtag. Landeshauptmann Josef Pühringer erklärte, er habe – nach „den starken Zugewinnen der FPÖ in Vorarlberg und dem Antreten zweier in OÖ neuer Parteien ernsthaft mit leichten Verlusten gerechnet“. Und freute sich darüber, dass er nun sogar stärker als 2003 die anderen Parteien zu Regierungsverhandlungen einladen könne. Stimmen zweier Parteichefs Bundeskanzler und SPÖ-Bundesparteivorsitzender Werner Faymann erklärte nach der OÖ-Wahl, er wisse, „wie sehr sich Erich Haider und sein Team in Oberösterreich eingesetzt haben, darum tut mir dieses Ergebnis besonders leid“. Auch die Niederlage in Oberösterreich sei nicht schönzureden, betonte Faymann. Personelle Konsequenzen schloss er damals noch aus, doch nur wenige Tage später verzichtete Haider auf seine Funktionen in der Politik und ging in die Wirtschaft. Faymann zog den Schluss aus den Wahlergebnissen, Reformen schärfer angehen und „mit aller Kraft weiterarbeiten“ zu müssen. „Es wird bestimmt oft notwendig sein, unseren Kurs noch deutlicher zu machen, ihn entschlossener zu gehen, etwa in der Bildungspolitik.“ ROTWEISSROT ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler Josef Pröll freute sich über das Ergebnis in Vorarlberg, das Landeshauptmann Sausgruber „Stärke und Kraft für die Zukunft“ geben würde. „Er hat sowohl in seiner Arbeit für das Land Vorarlberg als auch gegenüber seinen Mitbewerbern eine klare Linie gezogen und kann stolz auf seine Leistungen sein.“ Landeshauptmann Josef Pühringer gratulierte er zum fulminanten Erfolg und zum überwältigenden Ergebnis und sah den Bundeskurs der ÖVP bestätigt: „Nach der Nationalratswahl vor einem Jahr habe ich die Bundespartei in einer schwierigen Zeit übernommen und mich für eine Regierungsbeteiligung entschieden. Dieses Ergebnis zeigt einmal mehr, dass sich dieser Kurs ausgezahlt hat.“ Auswirkungen auf die Bundespolitik bzw. die Zusammenarbeit von SPÖ und ÖVP in der gemeinsamen Regierung waren in den ersten beiden Wochen nach den Wahlen kaum spürbar, zu sehr hatten Faymann und Pröll scheinbar ihre beiden Parteien bzw. die noch deutlich spürbare Wirtschaftskrise das ganze Land unter Kontrolle. Doch der „Kuschelkurs“, wie das Nicht-Streiten der Koalitionäre von den Medien bezeichnet wurde, konnte nicht anhalten, denn 2010 stehen Wahlen in der Steiermark, im Burgenland und in Wien auf dem Kalender. Und beide Parteien stecken bereits voll im Wahlkampf. Das äußert sich zum Beispiel, darin, dass VPChef Josef Pröll in einer umfassenden www.weltbund.at © ÖVP OÖ Österreich aktuell Landeshauptmann Josef Pühringer. Rede sein „Projekt Österreich“ präsentierte, die eher den Charakter einer „Rede zu Lage der Nation“ eines Staatsoberhauptes hatte. SP-Vorsitzender Werner Faymann rief, zeitgleich, den Bundesparteivorstand in der Wiener Parteizentale zusammen, um in einer anschließenden Pressekonferenz deutlich zu machen, welchen Vorstellungen Prölls die SPÖ jedenfalls eine deutliche Absage erteilen werde. Auch wenn viele der im Regierungsprogramm beschlossenen Vorhaben durchgezogen werden, bieten Themen, die durch die aktuelle Wirtschaftslage eine modifizierte Handlungsweise erfordern, ausreichend Grund für diametrale Lösungsansätze. Und das wird sich so bald nicht ändern. 39 Österreich aktuell ©: Bernhard J. Holzner / HOPI-MEDIA 30 Jahre UNO-City in Wien UN-Generalsekretär Ban Ki-moon (l.) und Außenminister Michael Spindelegger. U NO-Generalsekretär Ban Ki-moon erklärte am 28. August bei einem Festakt zum 30. Jahrestag des Internationalen Zentrums Wien (VIC), dass er die „Hälfte seines Herzens“ in Wien gelassen habe, als er als Botschafter der Republik Korea Österreich verließ. Rund 1.000 Gäste nahmen an einem von der österreichischen Regierung ausgerichteten Festakt teil. Ban Ki-moon dankte in deutscher Sprache Österreich für seinen bedeutenden Beitrag für die Vereinten Nationen und sagte: „Als dieses Zentrum im Jahr 1979 eröffnet wurde, bildete es eine Brücke zwischen Ost und West während des Kalten Krieges. Heute ist es eine Drehscheibe des 21. Jahrhunderts für die Belange der menschlichen Sicherheit im Herzen eines vereinten Europa.“ Außenminister Michael Spindelegger erklärte, dass der Festakt die Errungenschaften der Organisationen und Arbeitseinheiten der Vereinten Nationen in Wien und Österreichs Engagement für die Vereinten Nationen würdige. „Seit 1979 ist die UNO-City nicht nur ein prägendes Element der Wiener Skyline, sondern auch ein sichtbares Symbol der gewachsenen Zusammenarbeit und der soliden Partnerschaft zwischen den Vereinten Nationen und Österreich“, sie sei mittlerweile Teil unserer Identität und unseres internationalen Selbstverständnisses geworden. Unterstützung aus Wien gegen Armut in Siebenbürgen ozialminister Rudolf Hundstorfer, Justizministerin Claudia Bandion-Ortner und Verkehrsstadtrat Rudi Schicker sowie Vertreter der Magistratsdirektion – Auslandsbeziehungen der Stadt Wien und des Vereins Neustart übergaben Mitte September 50 Fahrräder an Andrea Andras, Vertreterin der rumänischen Botschaft in Österreich, und an Barbara Schöfnagel, Sozialattachée an der österreichischen Botschaft in Bukarest. Die Fahrräder werden im Rahmen eines von der Stadt Wien geförderten Projekts in Stejarisu (Probstdorf) in Siebenbürgen eingesetzt. Dort leben die Menschen in großer Armut und verfügten bisher über keine Transportmittel, um wichtige Erledigungen beim Arzt, in der Apotheke oder bei Behörden durchzuführen. Mit den Fahrrädern können gerade junge Menschen durch die gewonnene Mobilität neue Hoffnung schöpfen und ihre Arbeitsplätze auch über größere Distanzen pünkt 40 ©: Pressefoto Votava S V. l. n. r.: Andrea Andras, Sozialminister Rudolf Hundstorfer, Justizministerin Claudia Bandion-Ortner, Stadtrat Rudi Schicker, Barbara Schöfnagel und Wolfgang Hermann. lich erreichen. Dank der Hilfe aus Wien wurden auch die Schulausbildung und die Berufsvorbereitung für junge DorfbewohnerInnen verbessert sowie neue Arbeits- www.weltbund.at möglichkeiten geschaffen. Wien unterstützte im Vorjahr dieses Projekt z. B. durch die Finanzierung der Nachmittagsschule. ROTWEISSROT Österreich aktuell ©: NLK Johann Pfeiffer Neues „Arnulf-Rainer-Museum“ in Baden feierlich seiner Bestimmung übergeben V. l. n. r.: Prof. Arnulf Rainer, LH Erwin Pröll und Museums-Geschäftsführerin Roswitha Straihammer. D as Arnulf-Rainer-Museum ist zum einen eine Heimstätte für einen großen Künstler, dessen Werk wir für die Nachwelt sichern wollen. Zum anderen steht dieses Museum aber auch für Werte wie Toleranz, Modernität und Kreativität“, so Landeshauptmann Erwin Pröll, der bei der Eröffnung am 4. Oktober auch meinte, dieses Museum werde „eine Ausstrahlung und eine Wirkung weit über Niederöster- reich hinaus entwickeln.“ Die Eröffnungsausstellung zeigt unter dem Titel „Aller Anfang ist schwer“ frühe Werke des Künstlers aus den Jahren 1949 bis 1961. Für die Kurstadt Baden stellte sich die große Herausforderung, im Spannungsfeld zwischen historischer Bausubstanz und den Ansprüchen des Kulturbaues „Frauenbad“ zu arbeiten, dem Gebäude ein von außen klar ablesbares, neues Image zu verleihen und die sehr eigenwilligen Innenräume schonend, aber bestimmt der neuen Aufgabe entsprechend zu gestalten. Prof. Arnulf Rainer, der am 8. Dezember 1929 in Baden geboren wurde, meinte im Bezug auf das Frauenbad: „Ich bin ein Künstler, der gerne mit der Kunstgeschichte verbunden ist. Das Frauenbad als klassizistischer Bau steht in einer Linie zur Antike, und daher ist es mir Recht, dass dies kein Neubau ist.“ www.arnulf-rainer-museum.at I n Krankenhäusern und Pflegeheimen vermehren sich resistente Keime, denn viele bekannte Antibiotika sind bereits wirkungslos geworden. Diesem Problem setzt nun Thomas Magauer vom Institut für Organische Chemie der Universität Wien eine fundamentale Neuentwicklung entgegen. Er hat im Rahmen seiner Dissertation die Totalsynthese des Streptomyces-Stoffwechselprodukts Kendomycin durchgeführt und damit die Leitstruktur für ein neuartiges Antibiotikum hergestellt, das widerspenstige Keime das Fürchten lehren könnte. Die Arbeit wurde in dem Fachjournal „Angewandte Chemie“ veröffentlicht und mit dem Prädikat „very or highly important paper“ ausgezeichnet. Ausgangspunkt ist ein Naturstoff – der Metabolit Kendomycin –, den die Chemiker Thomas Magauer und Harry Martin unter der Leitung von Johann Mulzer, Professor für Organische Chemie der Universität Wien, in naturidentischer Form nach- ROTWEISSROT gebaut haben. Die Wirkung dieses Stoffes hat großes Potenzial, so Magauer: „Bei verschiedenen Tests hat sich herausgestellt, dass die Verbindung nicht nur antibiotisch, sondern auch entzündungshemmend wirkt und Anti-Tumoreigenschaften aufweist. Außerdem könnte sie gegen Osteoporose, also Knochenschwund, eingesetzt werden.“ Die neue Verbindung wirkt auch gegen MRSA, einen besonders bösartigen Keim, der vermehrt in Krankenhäusern und Pflegeheimen auftritt. „In den Biofilmen, die sich z. B. auf Kathetern bilden, befinden sich eine Menge Bakterien, die bereits so viele Antibiotika gesehen haben, dass ihnen keines mehr gefährlich werden kann“, so Mulzer. Deshalb müssen ständig neue Verbindungen entwickelt werden. Und genau darin liegt der Vorteil der neuen Verbindung: „Da es sich hierbei um eine Leitstruktur handelt, ist sie sehr variierbar. Ähnlich wie bei Penicillin können aus ihr www.weltbund.at ©: privat Universität Wien: Neuartiges Antibiotikum gegen resistente Keime Thomas Magauer. Hunderte neue Verbindungen abgeleitet werden“, erklärt Magauer das immense Potenzial. 41 Österreicher in aller Welt Das 10. Bundesland Koordination: Irmgard Helperstorfer A m Sonntag, dem 20. September 2009, feierte der Österreicher-Klub London sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem erfreulichen Grund lud der Verein seine Mitglieder in die Österreichische Botschaft am Belgrave Square, die quasi als Wiege des Klubs gilt. Unter den vielen Gästen und Freunden Österreichs konnten wir auch Mitglieder begrüßen, die vor 25 Jahren bei der Gründungsfeier mit dabei waren. Als Ehrengäste waren anwesend: die derzeitige Botschafterin in London, Dr. Gabriele Matzner Holzer, der Präsident des Weltbundes, Herr Dkfm. Ing. Gustav Chlestil, die Witwe des damaligen Botschafters in London, Frau Renate Thomas und die Ehrenpräsidentin des ÖKL, Dr. Erika Walker. Der Festakt wurde begleitet von zahlreichen musikalischen Einlagen, die von Operette über Oper bis hin zur Moderne reichten. Den Höhepunkt bildete die Darbietung von Liesl Müller, bei deren Wienerliedern die Herzen der Österreicher ergriffen dahinschmolzen. Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung gab es einen Empfang. Eine riesige Geburtstagstorte durfte natürlich auch nicht fehlen. Mit Essen, Trinken und Feiern wurde der Geburtstag des Österreicher Klubs London gebührlich gefeiert. Happy Birthday, Austrian Club London. © privat Österreicher-Klub London V. l. n. r.: Renate Thomas, Dkfm. Ing. Gustav Chlestil, Dr. Gabriele Matzner Holzer und Jürgen Bischof. ©: Dieter Bartussek Österreich-Forum Trier Die Präsidentin des ÖFT Dipl.-Ing. Ilse Maria Engel-Tizian (3. v. l.) im Kreise zahlreicher Ehrengäste. Österreich-Forum Trier ehrt Joseph Haydn Anlässlich des 200. Todestages von Jo seph Haydn veranstaltete das ÖsterreichForum Trier (ÖFT) am 19. Juni 2009 im Kurfürstlichen Palais Trier ein viel beachtetes Konzert für die Trierer Öffentlichkeit: Das Haydn-Trio Eisenstadt mit Harald Kosik (Klavier), Verena Stourzh (Violine) und 42 Hannes Gradwohl (Cello) spielte Haydns Klaviertrios Hob. XV/27 und Hob. XV/29. Höhepunkt des Abends aber war die Aufführung von 15 der insgesamt 429 Schottischen und Walisischen Lieder, die Joseph Haydn zwischen 1792 und 1804 im Auftrag von drei schottischen Verlegern als Bearbeitungen schottischer und walisischer Volkslieder für Sopran, Tenor und www.weltbund.at Klaviertrio schrieb. Sie gehören zum Spätwerk Haydns und waren bislang weitgehend unbekannt, bis das Haydn-Trio Eisenstadt 2008 die erste Gesamteinspielung aller Lieder vorlegte. Lorna Anderson (Sopran) und Jamie Mac Dougall (Tenor), beide gebürtig aus Glasgow, begeisterten die über 200 Konzertbesucher – darunter auch die österreichische Botschafterin aus Luxemburg, Frau Dr. Stix-Hackl, und Vertreter der Stadt, des Landkreises und der Landesregierung – mit ihrer spritzig-ironischen und dann auch wieder tief emotio nalen Darbietung der Lieder. In der Pause bewirtete das Österreich-Forum seine Gäste – wie das seit sechs Jahren im ÖFT Tradition ist – mit österreichischen Spezia litäten aus Keller und Küche. Bei der letzten Zugabe – dem bekannten Lied „Auld lang syne“ – fassten sich alle Zuhörer nach Aufforderung zum Abschied bei den Händen. ROTWEISSROT Austrian-American Council West Das AAC West hatte Jahrestagung: Bilanz der guten Taten „Oh, wie hübsch!“, rief die junge österreichische Vize-Generalkonsulin Barbara Pfeffer aus und griff sich eine Karte zum näheren Betrachten, auf der zwei kleine Fähnchen, die amerikanische und die österreichische Flagge, Freundschaft demonstrierten. Es war ein Teil der Tischdekoration beim Jahrestreffen des Austrian-American Council West, gestaltet von der Grafik-Designerin Guendalina Scott. Und zu diesem Tischschmuck auf den rot-weiß karierten Decken gehörten auch die bezaubernden Blumengestecke, die Sabrina Wrablicz, Tochter des Hauses, arrangiert hatte. Die Gastgeber Josef und Millie Wrablicz traten sozusagen als Familienunternehmen auf, denn an der Bar verwöhnte Schwiegersohn Julien die Gäste mit edlem Wein. Rund hundert Mitglieder und Freun de des Councils hatten sich auf der etwa 20 Meter langen Terrasse vor dem Haus in La Canada getroffen, das von einem Park mit mächtigen alten Bäumen umgeben ist. Und als es dämmerte, flammten rund um die Terrasse unzählige Lichter auf und tauchten die ganze Gesellschaft beim Dinner in ein romantisches Licht. Dieses Dinner – ein typisch österreichisches Mahl mit Babygreen, Nudeln, Chicken Paprika und zum Dessert ein nahezu himmlischer Apfelstrudel – hatte Millie Wrablicz zubereitet und bekam dafür viel Applaus. Council-Präsidentin Veronica Reinelt begrüßte die Gäste und stellte den wiedergewählten Vorstand mit ihr weiterhin als Präsidentin und Liliana Popov-Alexander als Vizepräsidentin vor. Dazu Fred R. Reinelt, Robert Morefield, Yvonne Jurmann. Für besondere Aufgaben sind Winnie Reitnour und Dennis Fredericks, bei denen sie sich für ihren Einsatz bedankte, zuständig. Ehrengast war der frühere österreichische Generalkonsul in L. A., Dr. Christian Prosl, der jetzt Botschafter in Washington D. C. ist. „Ein alter Freund des Councils, der uns während seiner Amtszeit hier immer sehr unterstützt hat“, sagt Veronika Reinelt. © privat Österreicher in aller Welt Die Council-Präsidentin Veronika Reinelt (2. v. r.) mit dem neu gewählten Vorstand. „Wir freuen uns sehr, dass er uns heute besucht.“ Ein bisschen Wehmut schwang mit, als sie den österreichischen Handelskommissar Christian Kügerl und seine Ehefrau Doris begrüßte, denn es war zugleich ein Abschied. Das Ehepaar verlässt nach sieben Jahren Los Angeles. Auch die österreichische Konsulin Evelin Maria Fischer und Ehemann Ulrich, Konsul am deutschen Konsulat, gehörten zu den Gästen. Österreichische Botschaft Chile (I) © privat Ein Österreicher entdeckt Chile Dem bedeutenden österreichisch-chilenischen Fotografen Ignaz Hochhäusler ist eine Ausstellung seines künstlerischen Schaffens gewidmet, die im April in der Residenz des österreichischen Botschafters in Chile erstmals dem Publikum vorgestellt wurde. Selbstporträt von Ignaz Hochhäusler. ROTWEISSROT Ignaz Hochhäusler, der 1926 von Wien nach Chile auswanderte und sich in Santiago als Fotograf niederließ, hat die chilenische Fotografie maßgeblich mitgeprägt. Hochhäusler widmete sich zunächst der Porträtfotografie: Persönlichkeiten aus Politik, Kulturleben und der Gesellschaft Santiagos zählten bald zu seiner Klientel. Seine Spezialität waren Kinderporträts, denn – wie seine Tochter Inge Hochhäusler erläutert – niemand brachte soviel Geduld in den Sitzungen mit den Kleinen auf. In den 30er- und 40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wandte sich der „Fotograf aus Wien“ – „El Fotógrafo Vienés“, wie er genannt wurde – der Landschaftsfotografie zu. Naturschönheit und Naturgewalt, das Leben der Landarbeiter und Hirten, Szenen aus dem täglichen Leben fesselten seine Aufmerksamkeit. Sein Blickwinkel und seine Aufnahmetechnik waren dabei seiner Zeit voraus. Bald fand er Nachahmer unter seinen Schülern www.weltbund.at und Freunden aus dem Foto Cine Club de Chile. Erwähnenswert ist auch, dass sich Hochhäusler während des Zweiten Weltkriegs aktiv als Mitglied von „Austria Libre“, der Vereinigung von Exil-Österreichern in Chile, engagierte. Der umfangreiche künstlerische Nachlass Hochhäuslers befindet sich heute im Besitz seiner in Santiago lebenden Tochter Inge Hochhäusler, die selbst als Aquarellistin tätig ist. Der österreichische Botschafter in Chile, Dr. Wolfgang Angerholzer, präsentierte dem diplomatischen Korps und Freunden der Fotografie – unter ihnen zahlreiche Mitglieder der österreichischen Kolonie in Chile, die Ignaz Hochhäusler noch persönlich gekannt hatten – 40 Arbeiten quer durch das Schaffen Hochhäuslers. In weiterer Folge wird die Ausstellung als österreichischer Beitrag zum Gedenken an die 200-jährige Unabhängigkeit des Landes in mehreren Städten Chiles zu sehen sein. 43 Österreichische Botschaft Chile (II) Ehrung für soziales Engagement Die österreichisch-chilenische Buchautorin und Psychotherapeutin Heidi Behn begleitet seit vielen Jahren Menschen im Herbst ihres Lebens, die im Zuge der Verfolgung durch den Nationalsozialismus nach Chile gekommen waren. Für ihr soziales Engagement wurde ihr vom österreichischen Botschafter in Chile das Bundes-Ehrenzeichen überreicht. Die nicht selten erschütternden Lebensgeschichten von Menschen, die ihre ursprüngliche Heimat und kulturelle Verankerung in Mittel- und Osteuropa hatten und dem Holocaust entkommen konnten, hat Heidi Behn aufgezeichnet und in einen kulturhistorischen Kontext gestellt. Ihre jüngste und jetzt in Santiago präsentierte Publikation trägt den Titel „Sag nicht, du gehst den letzten Weg“, worin sie einfühlsam beschreibt, was den oft hochbetagten Menschen auf der Seele liegt. Geduldiges Zuhören und Sensibilität für ihre Mitmen schen sind mehr noch als theoretisches und psychotherapeutisches Wissen ein Schlüssel, um die Erinnerung an oftmals traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Heidi Behn war es dabei wichtig, die Brücke zwischen Österreich und Chile zu schlagen. Die Seniorenresidenzen Maimo nides-Zentrum in Wien und Villa Hogar Israel in Santiago wurden dadurch nicht nur zur Quelle der von ihr aufgeschriebenen Lebensberichte, sondern auch zu Trägern gemeinsamer Kulturprojekte – über die geografische Distanz hinweg. In Anerkennung ihres Einsatzes für die Zivilgesellschaft wurde Heidi Behn das Bundes-Ehrenzeichen verliehen. Dass die Überreichung dieser Auszeichnung und Präsentation ihres jüngsten Buches in Chile gerade an einem 5. Mai, dem österrei- © privat Österreicher in aller Welt Heidi Behn mit Botschafter Dr. Angerholzer bei der Ehrenzeichenüberreichung. chischen Holocaustgedenktag (Befreiung des KZ Mauthausen) erfolgte, mag dabei Zufall oder Vorsehung gewesen sein. Buchtipp: Heidi Behn: „Sag nicht, du gehst den letzten Weg – No digas nunca que esta senda es la final“, Edition MoKKa, Wien 2009, ISBN 978-3-902693-06-8 Österreichische Gesellschaft Frankfurt/Main © privat Eindrücke von Südtirol Die Franzensfeste bei Brixen galt bei ihrer Einweihung im Jahre 1838 als ein Kunstwerk österreichischer Kriegsarchitektur. Doch „Feinde“ kamen nicht. Die Technik veränderte die Welt. In dem unzerstörten Festungsbau findet nun vom Mai bis Oktober 2009 eine gemeinsame Landesausstellung von Südtirol, Tirol und dem Trentino statt. Im Hinblick auf das Gedenkjahr „200 Jahre Tiroler Freiheitskampf 1809– 2009“ hat diese Landesausstellung das Motto „Freiheit“ in den Mittelpunkt gestellt. Sechs Mitgliedervereinigungen des „Dach- Im Vordergrund der Misurinasee, dahinter zwei der „Drei Zinnen“. 44 verbandes Österreichischer Vereinigungen in Deutschland“ nahmen diese Ausstellung zum Anlass, nach Südtirol zu reisen. In vier Reisetagen gab es ein buntes und sehr kompaktes Programm. Schon bei der Anreise wurde die Münze Hall/Tirol besucht. Mit dem Besuch der Landesausstellung selbst in der Franzensfeste begann das eigentliche Programm. Spannend war die Umsetzung des Mottos in acht verschiedenen Themenbereichen, wie beispielsweise dem Thema Sprache, wo Sprachgrenzen und Sprachenschutz, Nicht-Verstehen und Nicht-Verstandenwerden veranschaulicht wurden. Auch dass in Tirol, Südtirol und im Trentino mehrere Sprachen und Sprachtraditionen zu Hause sind. Die Kunst war ein weiteres Thema. Hier wurde versucht, mithilfe von Kunstwerken die Leitmotive der einzelnen Themenbereiche zu interpretieren, Hierarchien aufzubrechen und sich dem Begriff „Freiheit“ in großer Autonomie anzunähern. Dann folgten Stadtführungen und Kulturausflüge in Brixen, das Augustiner Chorherrenstift in Neustift, Bozen mit dem „Ötzi-Museum“, das Messner-Mountain- www.weltbund.at Museum „MMM Firmian“ auf Schloss Sigmundskron sowie ein Ausflug in die Dolomiten. Auch dem Kloster Ettal konnte bei der Heimreise trotz Zeitdruck eine Stippvisite gewidmet werden. Dass die Vertiefung von Freundschaften und Beziehungen unter den Vereinen ein willkommener zusätzlicher Grund für die Reise war, liegt in unserem besonderen Interesse. Die entstehende Tradition von gemeinsamen Reisen des Dachverbandes wird aufgrund des Zuspruchs unserer Mitglieder sicher fortgesetzt. Damit könnte der Spagat zwischen einer Grundmenge an Teilnehmern einerseits und einer erträglichen Wirtschaftlichkeit andererseits gelingen. Wir, die Organisatoren aus Nürnberg, hoffen, dass mit dieser Reise ein positives Beispiel für die Zukunft gesetzt werden konnte. Kontakte zwischen den Teil nehmern von Nürnberg, Frankfurt, Augs burg, Berlin, Wolfsburg und Stuttgart wurden neu geknüpft oder aufgefrischt. Die Zeit verging wie im Flug, alle Teilnehmer nahmen geballte Eindrücke mit nach Hause und dankten den Organisatoren aus Nürnberg für diese gelungene Reise. ROTWEISSROT Israelisch-Österreichische Gesellschaft, Haifa Drei österreichische Künstler auf Tournee in Israel Am 15. Juni fand im Seniorenheim „Pisgath Achusah“ des Vereins der Mitteleuropäer in Haifa eine Vorführung von drei österreichischen Künstlern statt: Die Schauspielerin Dagmar Schwarz (lyrische Poesie), der Tenor Alexander Kaimbacher und die Pianistin Anna Sushon brachten im Rahmen ihrer Israel-Tournee – gefördert vom österreichischen Kulturforum in Tel Aviv, wofür wir dem Direktor, Dr. Arad Benkö, dankbar sind – ihr Programm „Meine Sehn sucht ist wach“. Diese Vorführung ist als „musikalische Lesung“ definiert und enthält Poesie und Prosa von Peter Turrini. Die von Dagmar Schwarz gesprochenen Texte waren ausschließlich von Peter Turrini, während die von Alexander Kaimbacher gesungenen Texte – von Anna Sushon am Klavier begleitet – auch von anderen Autoren stammten. Die Erwartungen waren groß – und wurden voll erfüllt: Der Saal im Seniorenheim war überfüllt, was bei manchen anderen Veranstaltungen nicht immer der Fall ist – und das Publikum war sowohl mit der Vortragsweise als auch mit der gut gewählten Zusammenstellung der einzelnen Teile der Vorführung sehr zufrieden. Das Publikum dankte den drei Künstlern mit starkem und durchaus gerechtfertigtem Beifall. Die Veranstaltung wurde von der Israel-Österreich-Gesellschaft Haifa organisiert, und der Vorsitzende derselben, Peter Gewitsch, dankte am Ende den Künstlern und überreichte ihnen Bilderalben als Andenken aus Israel. Am 10. Juni fand in der Residenz des Botschafters, Mag. Michael Rendi, in Herzliah-Pituach ein Empfang statt: Es war der Abschied vom Gesandten Mag. Norbert Hack und vom Direktor des Kulturforums, Dr. Arad Benkö, welche – leider! – uns nach Beendung ihrer Amtszeit in Israel verlassen, um ihre neuen Funktionen im Rahmen des BMeiA auszuüben. Der Abschied von den beiden so beliebten öster- © SXC Österreicher in aller Welt Die Hängenden Gärten der Bahai gelten als Friedenssymbol und Ort der Ruhe inmitten der Großstadt Haifa am Karmel. reichischen Diplomaten in Israel fiel allen Gästen schwer. Gideon Eckhaus, der Präsident des Zentralkomitees der Juden aus Österreich in Israel hielt, als Vertreter der Gäste, eine ergreifende Ansprache in der er – mit Recht! – die erfolgreiche Tätigkeit der beiden Herren in Israel würdigte. © privat Österreichische Gesellschaft Kurpfalz Die „Kurpfälzer“ feierten mit Weinkost und Gesang. Weinkost in Gönnheim: Ein Erlebnis Nachdem wir heuer keine größeren Veranstaltungen geplant hatten, war die Weinkost mit Gesang im Winzerhof Meinhardt das herausragende Ereignis des Jahres, bei dem wir auch zu unserer Freude Josef Wieser, den Vorsitzenden ROTWEISSROT der Südtiroler im Rhein-Neckar-Raum begrüßen konnten. Begrüßt wurden die Teilnehmer von den Gastgebern, dem Ehepaar Meinhardt, mit einem Glas Seco, bevor man vom Hof in die gemütliche Weinstube wechselte, die vom Ambiente her genauso gut in Grinzing www.weltbund.at stehen könnte. Die köstliche Jause, bei der jeder auf seine Kosten kam, hatten wieder Silvia und Eva vorbereitet, und die von Erwin Meinhardt dargebotene Weinkost lieferte einmal mehr den Beweis dafür, dass hier Spitzenweine im Angebot stehen. Dass Singen der Seele gut tut, konnte jeder der Anwesenden wieder selbst erfahren. Wienerlieder, Volks- und Wanderlieder, aber auch Lieder aus Tirol wurden aus unserem Liederbüchl angestimmt. Als sehr erfreulich stellte sich nebenbei heraus, dass unsere Waltraud und unser Helmut sehr gut die Klampfe spielen können, auch wenn die Fingerspitzen durch ungewohnte Beanspruchung etwas strapaziert wurden. Da wie üblich bei einem solchen geselligen Beisammensein die Zeit wie im Flug verging, wurde erst zu später Stunde in Gedanken an den abwesenden Werner Alex das Lied von der „Lilli Marleen“ angestimmt und um ein schönes Erlebnis reicher der Heimweg angetreten. 45 Nachrufe © privat Heinrich Purchala 1916–2009 Ein Porträt von Heinrich Purchala. H einrich Purchala war seit 1949 Mitglied im Verein der Österreicher in Berlin, jetzt Deutsch-Österreichische Gesellschaft e.V. Berlin-Brandenburg, und schon bald Vorstandsmitglied, später Vizepräsident. In dieser Zeit war er auch maßgeblich an den nach Kärnten durchgeführten „Sonnenzügen“ beteiligt, mit denen Kinder aus Berlin zur Erholung nach Kärnten fahren durften. Im April 1971 wurde Heinrich Purchala schließlich Präsident des Vereins der Österreicher in Berlin. Der unverwüstliche Kärntner wurde zu allen offiziellen Veranstaltungen der Stadt geladen und bat seinerseits die österreichische Prominenz, die Berlin besuchte, zu seinen Abenden. Und diese Abende hatten eine Spannweite vom kulturellen Programm bis zum Heurigen, es gab Seniorengruppen und Kinderfeste, es wurde Schach gespielt und gekegelt, kurz, es gab für jeden etwas. Es gab aber auch würdige Empfänge zum Nationalfeiertag im Kreis hoher politischer Stellen und der große Österreichball im Hotel Hilton zählte zu den glanzvollsten Festen der Stadt Berlin. Er führte die jährlichen Treffen mit den Bezirken Schöneberg und Zehlendorf ein, auch, dass Musikgruppen aus den österreichischen Bundesländern die Feierlichkeiten anlässlich des Nationalfeiertages gestalten. Heinrich Purchala blieb bis 1995 Präsident des Ver- eins der Österreicher in Berlin, danach wurde er Ehrenpräsident. In all den Jahren war es sein vorrangigstes Bestreben, österreichische Lebensart zu vermitteln. Er begründete – als erster Vereinspräsident – eine Partnerschaft zwischen seinem Verein in Berlin und dem Kärntner Dorf Passering. Durch seine Initiativen gelang es ihm, viele bleibende Freundschaften zwischen Berlinern und Österreichern zu schaffen. Auch wurden auf seine Initiative hin viele Straßen und Plätze in Berlin nach österreichischen Namen umbenannt. Viele Jahre wirkte Heinrich Purchala als Mitglied des Vorstandes im AUSL ANDSÖSTERREICHER-WELTBUND mit. Seine Erfahrungen als Vereinspräsident brachte er auch hier ein. 70 Jahre lebte Heinrich Purchala in Berlin, blieb jedoch seinem geliebten Kärnten immer sehr verbunden, wo er auch einen Wohnsitz am Keutschacher See hatte. Er erhielt zahlreiche österreichische und deutsche Auszeichnungen. Marianne Rauscher 1921–2009 m 88. Lebensjahr ging für Frau Marianne Rauscher ein erfülltes, wechselseitiges und stets sehr aktives Leben zu Ende, das von großem Pflichtbewusstsein, hoher Dis ziplin und Lebensfreude sowie liebevoller Hingabe als Mutter und Großmutter getragen wurde. Sie war eine starke Frau mit einer einnehmenden Persönlichkeit. Schon als Schülerin am Gymnasium in Wien gehörte sie zu den Klassenbesten und forderte stets außergewöhnliche Leistungen von sich selbst, wie auch später im Beruf (eigener Autohandel, vielsprachige Direktionssekretärin). Früh reichten ihre Interessen über die österreichischen Grenzen hinaus. Sie lebte seit 1954 in Ägypten, wo sich für sie die Gelegenheit bot, über brückend und verbindend zwischen der abendländischen und der orientalischen Kultur tätig zu werden. Dies führte sie zu zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten, 46 © privat I Marianne Rauscher bei der Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens. insbesondere im Rahmen des Auslands österreicher-Weltbundes, dessen Vorstand sie über viele Jahre, mit Zuständigkeit für Afrika und Seniorenbelange, angehörte. Im Zuge dieser Tätigkeit schrieb www.weltbund.at sie eine Zusammenfassung der Geschichte Österreichs, mit dem Wunsch, besonders der auslandsösterreichischen Jugend einen „griffigen“ Zugang zur österreichi schen Geschichte zu ermöglichen, die an internationalen Schulen im Ausland leider kaum Erwähnung findet. Für diese Leistung – das Buch liegt inzwischen auch in englischer Sprache beim WELTBUND auf – wurde sie mit dem Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet. Sehr wertvoll bemühte sich Frau Marianne Rauscher auch in Ägypten um die Auslandsösterreicher. Im dort bestehenden Frauenkreis Kairo war sie für die WELTBUND-Agenden zuständig. Im Rahmen des WELTBUND-Rates hat Frau Rauscher mit 27 afrikanischen Staaten Verbindung aufgenommen, um Österreicher aufzuspüren und konnte so manchen schönen Erfolg verzeichnen. ROTWEISSROT austriansabroad Unser Internetforum: www.weltbund.at/austriansabroad © Dirk Meinecke (4) Das Thema unseres ROTWEISSROT ist Architektur und Design. Deshalb interessiert es uns natürlich, welche Bauwerke in Österreich und aller Welt ihr von „unseren“ Architekten kennt, schätzt und bewundert. Auswahl: Gerald Ganglbauer Anrainer und Fürsprecher des Projekts war ich bei der Planung von Anfang an dabei. Zwar gehe ich lieber ans Meer schwimmen, aber mit seinem signifikanten Wellendach schaut es sehr schön aus und das Café des Schwimmbades bietet von seiner Terrasse aus einen atemberaubenden Blick auf die Skyline von Sydney. Servus, Gerald Servus Gerald – mit Herrn Seidler kann ich natürlich nicht mithalten, aber im Ausland bin ich mir selbst der liebste Architekt, auch wenn ich bis jetzt noch nicht viel gebaut hab. Liebe Grüsse, abraço Jörg Harry Seidler and Associates | ARCHITECTS & PLANNERS, www.seidler.net.au Liebe Freunde! In meiner unmittelbaren Nachbarschaft ist das erst unlängst fertig gestellte „Ian Thorpe Aquatic Centre“, das letzte Bauwerk des Architekten und Auslandsösterreichers Harry Seidler (25. Juni 1923, Wien–9. März 2006, Sydney). Als ROTWEISSROT Zu dem Thema muss ich gestehen dass ich auf die Frage [...] nur ganz beschaemt bekennen muss, dass ausser Fischer von Erlach, dann Otto Wagner und Olbrich und eventuell noch Hallein (oder Hollein) vom Haas Haus mir nichts einfaellt und dass ich darum mit Interesse und Freude die zukuenftigen Nachrichten im Forum und www.weltbund.at © Jörg Pfeifer (3) Bemerkenswert! Habe „sein“ [Harry eidlers] Hochhaus an der Donau in meiner S Facebook-Seite verewigt! Gerlinde, Queen Creek, Arizona jörg j. pfeifer | paintings and architecture www.jjpfeifer.com ROTWEISSROT erwarte. Liebe Gruesse Paul aus Lissabon Noch einmal ich. Ich bin schon wirklich altersschwach! Natuerlich und selbstver staendlich ist mir als Altoesterreicher auch Adolf Loos ein einschneidender Begriff. Ich Trottel hab’ nur das Haas Haus mit dem Loos Haus verwechselt. Servus Paul aus Lissabon 47 Die Schmankerlecke Johann Lafer ist ein über die Grenzen hinaus berühmter österreichischer Fernsehkoch und lebt mit seiner Familie in Deutschland. Während das Schweinefleisch hierzulande sehr beliebt ist, gilt die Beilage des aktuellen Rezeptes fast als regionale Delikatesse: Polenta, in Kärnten und in der Steiermark auch „Plentn“ oder „Sterz“ genannt, ist ein aus Maisgrieß hergestelltes, festes Püree. M it Schweinefleisch-Gerichten verbindet man ein Nebeneinander und M iteinander aus Tradition und neuen K reationen. Vom ehemaligen „ ArmeL eute-Essen“ bis zu Gourmetspeisen reicht das Spektrum der beliebtesten Fleischsorte der Österreicher. Das Mittelstück, das Johann Lafer für dieses winterliche Gericht empfielt, zeichnet sich durch sein überaus zartes, saftiges und mageres Fleisch aus und ist Teil des Filets. Der Lungenbraten – wie das Filet auch genannt wird – besteht aus den Bereichen Filetkopf, Mittelteil und Filetspitzen. Es zeichnet sich durch seine Verwendungsvielfalt aus: im Ganzen als Filetbraten, in Scheiben als Medaillons, für feines Geschnetzeltes, gewürfelt für Spießchen und Fondue. In Österreich sind für die mühevolle Aufzucht und Haltung die besten © Lafer Esskultur Voraussetzungen gegeben: Durch die hervorragenden klimatischen Bedingungen ist für eine ausreichende Futtergrundlage gesorgt. Zudem werden in den überwiegend kleinbäuerlich strukturierten Betrieben die besonderen Anforderungen der Schweinehaltung erfüllt. Mit einem Anteil von nur 0,3 Prozent hat Österreich weltweit einen verschwindend kleinen Anteil am Weltschweinebestand. © Lafer Rezept für 4–6 Personen 250 ml roter Portwein 60 ml Aceto balsamico 12 kleine Schalotten 50 g Butter 250 ml Kalbsfond 100 ml trockener Weißwein © Lafer Schweinsfilet mit Balsamicosauce und Polenta 400 ml Geflügelfond 1 Thymianzweig 1 Rosmarinzweig 1 Lorbeerblatt 1 Knoblauchzehe, angedrückt 80 g Polentagrieß 60 g Parmesan, frisch gerieben 30 g Butter 2,5 EL geschlagene Sahne 50 g kalte Butter Salz, Pfeffer 650 g Schweinsfilet (Mittelstück) 3 EL Olivenöl 2 Rosmarinzweige 2 Thymianzweige Für die Sauce den Portwein auf ein Drittel einkochen lassen. Anschließend den Balsamicoessig unterrühren. Die Schalotten schälen und in der Butter glasig dünsten. Kalbsfond und Weißwein angießen und alles auf ein Drittel einkochen lassen, beiseite stellen. Den Ofen auf 150° C vorheizen. Das Schweinsfilet von Haut und Sehnen befreien und in dem Olivenöl von allen Seiten anbraten. Rosmarin- und Thymianzweige kurz mitbraten. Das Filet mit Salz und Pfeffer würzen, mit dem Bratfett und den Kräuterzweigen auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech legen und im Ofen auf der 2. Schiene von unten ca. 15 Minuten garen. Inzwischen für die Polenta Geflügelfond, Thymian, Rosmarin, Lorbeerblatt und Knoblauchzehe ca. 5 Minuten köcheln lassen. Die Kräuter und den Knoblauch wieder herausnehmen. Den Polentagrieß in die kochende Brühe geben und unter häufigem Rühren ca. 10 Minuten quellen lassen. Parmesan und Butter unterrühren, das geschlagene Obers unterheben und die Polenta zugedeckt warm halten. Das Filet mit Alufolie gut zudecken und ca. 5 Minuten im ausgeschalteten Ofen ruhen lassen. Inzwischen die Butter in kleine Würfel schneiden, mit der Portweinmischung in die Sauce geben und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken. Guten Appetit wünscht Ihnen Ihr 48 www.weltbund.at ROTWEISSROT Buchtipps Wendelin Ettmayer Alte Staaten – neue Welt Stabilität und Wandel in den internationalen Beziehungen 444 Seiten, 24,80 Euro ISBN 978-3-85499-439-8 D er Diplomat und Politiker Dr. Wendelin Ettmayer legt eine der kenntnisreichsten Studien der Staatenwelt heute vor. Betrachtet man die internationalen Beziehungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts, so sieht man eine geteilte Welt; während ein Teil der Staaten eine traditionelle Außenpolitik auf der Basis von Realpolitik und Machtpolitik verfolgt, wurde für andere Länder die Förderung der persönlichen Wohlfahrt ihrer Bürger die Legitimation des außenpolitischen Handelns. Jahrhundertelang war Außenpolitik Machtpolitik. Demgegenüber nimmt heute bei vielen Ländern das Wohlfahrtsdenken einen bedeutenden Platz bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen ein. Anliegen zum Schutz der Menschen, wie Umweltschutz, Menschenrechte, Frauenemanzipation, das Wohl der Kinder und der Kampf gegen Armut, Hunger und Aids, rücken in den Vordergrund. Auch die Entwicklung zum „Weltstaat“ ist widersprüchlich: Einerseits haben sich Ideen wie etwa die Menschenrechte, die Marktwirtschaft oder das Bekenntnis zum Umweltschutz weltweit ausgebreitet. Andererseits gibt es nach wie vor Ideologien, die trennen: Nationalistische Bestrebungen haben weltweit genauso neue Fronten eröffnet wie der islamische Fundamentalismus. gd ROTWEISSROT Klaus Neuberger Tolle Zeiten & Große Jäger Covertablebook mit 500 Illustrationen und bisher unveröffentl. Bildmaterial Kral-Verlag, Berndorf 2009 320 Seiten, 49,90 Euro ISBN 978-3-902447-69-2 René Zeyer Bank, Banker, Bankrott Storys aus der Welt der Abzocker Orell, Füssli Verlag, Zürich 2009 192 Seiten, 19,90 Euro ISBN 978-3-280-05341-6 A temberaubend erschreckend und zornerregend ist die Darstellung der Welt des Private Banking, die René Zeyer, langjähriger Kommunikationsberater für Banken und Finanzdienstleister, hier vorlegt. Das Bestürzende dabei: Es ist eine auf wahren Begebenheiten basierende, literarische Innenansicht der verschwiegenen Branche; die uns geläufigen Vorurteile werden von der Wirklichkeit übertroffen. „Ich gebe auch zu, dass meine eigene Fantasie nicht ausgereicht hätte, um das zu erfinden“, sagt Zeyer selbst. Allein im Hypothekarsektor der USA bereicherten sich die Banker an Kommissionen, Fees, Spesen, Kickbacks und Boni mit einem Gesamtbetrag von 1000 Milliarden Dollar. Das gibt dem Wort Banküberfall eine neue Bedeutung, dagegen verblassen die Raubzüge der Geschichte der Menschheit. Das zornig Machende dabei ist die Tatsache, dass die Täter weder zur Verantwortung gezogen werden, noch ihre Beute herausgeben müssen. Im Gegenteil: Die Bestohlenen müssen die abgeräumten Milliarden ersetzen und die Kollateralschäden bezahlen. René Zeyer stellt seinem Nachwort das Diktum voran: „Ich kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als in den Banken die Gangster VOR dem Schalter standen.“ gd www.weltbund.at K laus Neuberger, den selbst das Jagdfieber erfasst hat, bringt in seinem ersten Band Anekdoten, Erzählungen, Erlebnisse und Porträts von berühmten und originellen Jagdpersönlichkeiten des letzten Jahrhunderts. „Nicht nur einer der seltenen Idealisten, sondern einer, der sich mit der Materie allerbest’ befasst hat. Der Autor hatte noch mit vielen Personen, die er beschreibt, persönlichen Kontakt“, so Jagdschriftsteller Prof. Philipp Meran über Klaus Neuberger und sein „Tolle Zeiten & Große Jäger“. Die Geschichten über die Repräsentanten altösterreichischer Jagdgeschichte und der jagdlichen Hochblüte sind illustriert mit bisher unveröffentlichten Fotos: So wie im Kapitel „Hubert Baron Pantz“ hat man die italienische Filmdiva Gina Lollobrigida wohl noch nicht gesehen. Wiedergegeben sind die Lebenserinnerungen in Porträtform. Deren kleinster gemeinsamer Nenner ist die Liebe zur Natur und zum Waidwerk. Wie die „großen Jäger“ ihre Leidenschaft aus- und erleb ten, war hingegen je nach Charakter unterschiedlich. Über diese Eigenheiten schreibt Klaus Neuberger auf interessante und oft witzige Art und Weise. Ein BilderLesebuch in edlem Leinen, mit geprägtem Schutzumschlag – eine ansprechende Geschenkidee für Weihnachten! bk 49 Buchtipp/Impressum Rotweissrot – Auslandsösterreicher Journal Impressum Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND (AÖWB), Postgasse 6/1/2, A-1010 Wien. In Zusammenarbeit mit dem „Österreich Journal“ – http://www.oe-journal.at. Chefredaktion und für den Inhalt verantwortlich: Hofrat Dr. Günter Düriegl, Tel.: +43/1/533 52 24-30, Fax: +43/1/533 52 24-9, E-Mail: rotweissrot@weltbund.at. Produktion und Konzeption: PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), A-1060 Wien. Projektleitung: CPG / Mag. Beate Krapfenbauer, b.krapfenbauer@cpg.at. Artdirektion: CPG / Gerald Fröhlich. Grafik: CPG / Gabriele Gfrerer. Lektorat: CPG / Caroline Klima. Anzeigenkontakt: CPG / Beate Krapfenbauer, Tel.: +43/1/405 46 40-765, E-Mail: b.krapfenbauer@ cpg.at. Druck: Druckerei Piacek Ges.m.b.H., A-1100 Wien. Die Informationen in diesem Magazin entsprechen dem Stand zum Zeitpunkt der Drucklegung. Druck- und Satzfehler vorbehalten. R oland Klaus Pirker, Präsident des Austrian Canadian Council, Mitglied im Vorstand des AÖWB, ist ein preisgekrönter, begnadeter Dokumentarfilmer. Mit diesem Buch, mit dem er uns einlädt, ihn bei seiner Arbeit in den hohen Norden Nordamerikas, nach Pakistan und nach Kenia zu begleiten, erweist er sich als fesselnder Reiseschriftsteller. Dabei blitzt einiges von dem auf, was der Wagemut, die Abenteuerlust und die Neugier jener war, die die Heimat verlassen haben, um jenes Mehr an Welt zu erleben, das sie hinter dem Kirchturm des Nachbardorfes vermuteten. „Ich habe den Traum meines Vaters und meinen eigenen Traum erfüllt und ich muss sagen, das war es alles wert“, bekennt er trotz aller Mühen. In diesem Buch legt ein Auslandsösterreicher ein überzeugendes Bekenntnis zur Welt, zu den Menschen, zu ihrer Kultur, zu ihren Sitten und Gebräuchen, zu ihren Religionen ab. Mit beispielhaft großer Achtung begegnet der in Friesach Geborene den Menschen weltweit. „Es ist ein gutes Land“, beginnt Ottokar von Hornek seinen Monolog im dritten Akt von Grillparzers Trauerspiel „König Ottokars Glück und Ende“ und meint dabei die Menschen. Einer von diesen (Menschen) ist Roland Klaus Pirker. gd ❍ 50 Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND Chefredakteur: Hofrat Dr. Günter DÜRIEGL, Wien Präsident: Dkfm. Ing. Gustav CHLESTIL, Antwerpen/Belgien Ehrenschutz: Der Bundesminister für europäische und internationale Angelegenheiten Dr. Michael Spindelegger und die Landeshauptleute der österreichischen Bundesländer: Mag. Gabi BURGSTALLER, Salzburg Gerhard Dörfler, Kärnten Dr. Michael HÄUPL, Wien Hans NIESSL, Burgenland Dr. Erwin PRÖLL, Niederösterreich Dr. Josef PÜHRINGER, Oberösterreich Dr. Herbert SAUSGRUBER, Vorarlberg Günther Platter, Tirol Mag. Franz VOVES, Steiermark Vizepräsident Außenressort: Dr. Jürgen EM, Bonn/Deutschland Vizepräsident Innenressort: Dr. Georg SCHOISWOHL, Prag / Tschechische Republik Vorstandsmitglieder: Dr. Margarete BERNAVA-BAMBAS, Rom/Italien Ges. Dr. Brigitta Blaha, Wien ObSenRat Dr. Peter BRAND, Wien HR Dr. Walter DUJMOVITS, Güssing Dr. Peter ERNST, Paris/Frankreich Gerald GANGLBAUER, Sydney/Australien Botsch. i. R. Dr. Georg HOHENBERG, Wien Mag. Karl Hartleb, Wien Mag. Karin KRALUPPER, Perth/ Westaustralien Helga MARTINELLI, Coldrerio/Schweiz Ehrenpräsident Prof. Fritz MOLDEN, Wien Ing. Rudolf NEUHOLD, Frankfurt am Main/ Deutschland Roland K. PIRKER, Ottawa/Kanada R. Traudwig SCHIEBER-ACKER, Sudbury, MA/USA Dr. Laszlo SCHMIDT, Pecs/Ungarn Ing. Paul STRITZ, St. Gallen / Schweiz Generalsekretärin: Dr. Irmgard HELPERSTORFER, Wien Stv. Generalsekretär: Dipl.-Ing. Alban VIGELIUS, Graz www.weltbund.at ROTWEISSROT Auslandsösterreicher Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt A-1010 Wien, P.b.b., Zulassungsnummer GZ 06 Z036826 P Roland Klaus Pirker Begegnungen mit fremden Kulturen Roland Klaus Pirker 2008 186 Seiten, reich illustriert, 30 Euro ISBN 978-0-9783896-1-1 Journal 4/2009 € 3,– AKTUELL BERICHT VON DER WELTBUNDTAGUNG IN INNSBRUCK AUSLANDSÖSTERREICHER 2009 DIETMAR FEICHTINGER SCHMANKERLECKE SCHWEINSFILET MIT POLENTA Architektur & Design Österreichische Baukünstler mit Weltruhm Die Simone-de-Beauvoir Brücke, erbaut 2004 bis 2006, verbindet das 12. mit dem 13. Arrondissement in Paris. © Dietmar Feichtinger Architectes ROTWEISSROT (OLEN 3IE SICH ZWEI DER WICHTIGSTEN +ÓNSTLER STERREICHS NACH (AUSE $IE !KADEMISCHE $RUCK U 6ERLAGSANSTALT !$%6! IN 'RAZ MACHT SEIT *AHREN S TERREICHISCHES +UNST UND +ULTURGUT FÓR DIE .ACHWELT ZUGØNGLICH %RFAHREN 3IE MEHR ÓBER UNSER !NGEBOT IN DEN "EREICHEN &AKSIMILE +UNST -U SIK 'ESCHICHTE UND ,ITERATUR AUF UNSERER (OMEPAGE ODER FORDEN 3IE 5NTERLAGEN ZU EINZELNEN &ACHGEBIETEN AN 7OLFGANG !MADEUS -OZART !VE VERUM #ORPUS +6 $AS WOHL BEKANNTESTE LITURGISCHE 7ERK AUS DER &EDER DES GROEN +OMPONISTEN LIEGT HIER IN EI NER EXZELLENTEN &AKSIMILE %DITION VOR &AST SO ALS HØTTEN 3IE ES BEI -OZART SELBST IN !UFTRAG GEGEBEN (ALTEN SIE DIE ATEMBERAUBENDE 2E PRODUKTION DER (ANDSCHRIFT -OZARTS IN IHREN (ØNDEN n NØHER KANN MAN -USIK NICHT SEIN !UCH DIE HIER GEZEIGTEN !USGABEN KNNEN 3IE GLEICH BESTELLEN UND SO EIN 3TÓCK STER REICHISCHER +ULTURGESCHICHTE ERWERBEN 'USTAV +LIMT 3TUDIE ÓBER !DELE "LOCH "AUER /RIGINALGETREUE &AKSIMILE 2EPRODUKTION IM 0ASSE PARTOUT X CM %52 ZZGL 0ORTO UND 6ERPACKUNG !$%6! 6IERSEITIGE &AKSIMILE %DITION DES !UTOGRAPHS AUS DER STERREICHISCHEN .ATIONALBIBLIOTHEK MIT ORIGI NALGETREUEM 2ANDBESCHNITT :USAMMEN MIT SEITIGEM +OMMENTAR IN EINER SILBERGEPRØGTEN BLAU BEZOGENEN -APPE CA X CM %52 n ZZGL 0ORTO UND 6ERPACKUNG !KADEMISCHE $RUCK U 6ERLAGSANSTALT 2ADETZKYSTRAE ! 'RAZ 4EL &AX $7 -AIL INFO ADEVACOM WWWADEVACOM 'USTAV +LIMT 3ITZENDES -ØDCHEN /RIGINALGETREUE &AKSIMILE 2EPRODUKTION IM 0ASSE PARTOUT X CM %52 ZZGL 0ORTO UND 6ERPACKUNG 6 MAL EXPORTER’S D A S FA C H M A G A Z I N F Ü R D I E I N T E R N AT I O N A L E W I RT S C H A F T Jetzt um 7,50 statt € 10,– Ihr Dreifach-Gewinn EXPORTER’S ist Ihr Leitfaden für Erfolg im Export. Sichern Sie sich schon jetzt alle Ausgaben des Jahres zum Vorteilspreis! NUTZEN SIE IHRE CHANCE! 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