Sarah Springman - Women in Business

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Sarah Springman - Women in Business
mai 2015
CHF 9.80 | EUR 9.00
www.womeninbusiness.ch
Das schweizer Wirtschaftsmagazin für die Frau
Zeigen Sie
grösse!
Die neuen Uhrentrends
und der verspielteste
Schmuck der Saison
Heiraten
all inclusive
Das grosse Geschäft mit
dem schönsten Tag
Die Rektorin
Sarah Springman: Wer ist die neue Frau
an der Spitze der ETH?
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 1
au f ta k t
Titelgeschichte
NEUE
10
Erstmals in der 160-jährigen Geschichte
der ETH steht eine Frau an der Spitze der
renommiertesten Uni der Schweiz.
Bürobesuch bei Rektorin Sarah Springman
Die neue Rektorin der
ETH Zürich ist nicht zu
bremsen. Ausser von
Vierbeinern aus der
Nachbarschaft. Um die
zu drücken, unterbricht
Sarah Springman
Rubriken
2
4
6
17
20
22
53
60
63
64
regelmässig ihre Fahrt
auf dem Rennrad.
Editorial
Intern
Auftakt
International Auf den Osterinseln wächst ein Wundermittel gegen
das Altern
Digital Cloud-Speicher im Test
Die deutsche Verhaltensökonomin
Ulrike Malmendier kommt ans
Swiss Economic Forum
Verlosung
Rückblick WOMEN‘s Talk in Genf
Vorschau / Impressum
Männersicht 10 Fragen an
Hotel-Direktor Leo Maissen
10
24
unternehmen
24 Jetzt hat sie Hochsaison: Evelyne Schärers
Big Business mit dem Heiraten
Was für die einen der schönste
geld & Anlage
Tag im Leben, ist für andere ein
lukratives Geschäft. Mit von der Partie:
32 «Sell in May and go away» –
diese und weitere Börsenregeln und
was sie wirklich taugen
Weddingplanerin Evelyne Schärer.
luxus
36 Die schönsten Uhren-Neuheiten und die verspieltesten Schmucktrends 2015
*Ganz nach Ihrem Geschmack.
Karriere
Just add your touch*
Neue Milchschaum-Taste, um Ihre Rezepte zu personalisieren.
44
48
Besser gemeinsam als einsam:
Coworking Spaces, die neue Art von Büro
Was der Attraktivitäts-Quotient tatsäch-
lich mit dem beruflichen Erfolg zu tun hat: ein Gespräch unter Frauen
Geniessen
Entdecken Sie, wie einfach es ist, Ihre eigenen Kaffeespezialitäten auf Tastendruck zuzubereiten: www.nespresso.com/lattissima-touch.
2 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
54 Expedition im neuen Seat Leon ST X-PERIENCE
56 Barfuss-Traum auf Mirihi, Malediven
58Kultur
62Beauty-Interview
36
Zeit für Luxus: über die
schönsten Uhren- und
Schmuckneuheiten 2015,
Trends im Anmarsch und
massgefertigte Einzelstücke
fürs Handgelenk.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 1
editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
S
ie stellt sich im Lichthof der ETH vor eine Betonwand, lächelt in die Kamera und sagt mit ihrer
kernigen Stimme: «I‘m not a covergirl, I‘m an
engineer.» Der Humor von Sarah Springman
könnte britischer nicht sein. Die Power, mit der die
neue Rektorin die ETH vorantreibt, zieht sie unter
anderem aus einer langen Spitzensportlerinnenkarriere
als Triathletin. Auf dem Cover eines Sportmagazins hat
die ehemalige Europameisterin schon einmal posiert –
für WOMEN in Business liess sie das Trikot zu Hause.
Stattdessen wählte sie den edlen Zwirn, wie damals zum
Tee mit der Queen. Mehr zu der facettenreichen Britin
an der Spitze der 160-jährigen Schweizer Institution in
Sandra Willmeroths Porträt.
Ein Grafiker vis-à-vis, eine Programmiererin im oberen
Stock und eine PR-Expertin, mit der man sich an der
Kaffeemaschine treffen kann? Redaktorin Eva Wirth
hat Coworking Spaces besucht. Büros, in denen sich
Unternehmerinnen nicht nur zusammentun, um Miete
zu sparen. Sondern weil sie erkannt haben, dass drei
oder vier Köpfe mehr können als einer.
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Ich wünsche Ihnen – ganz egal, ob Sie Ingenieurin,
Bankerin oder Kreativ-Chefin sind – jede Menge
Cover-Girl-Momente im Mai! Jede von uns hat es
nämlich drauf, mal ganz vorne zu posieren!
Kollektion Glücksgefühle
Yvonne Zurbrügg, Chefredaktorin
Ich freue mich auf Ihre Anregungen
y.zurbruegg@womeninbusiness.ch
2 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 3
Wirtschafts-
magazin
für frauen
WOmEN iN BUSiNESS
mai 2015
CHF 9.80 | EUR 9.00
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intern
Unsere WO(MeN)
in Business
DaS Schweizer wirtSchaftSmagazin für Die frau
DaS Schweizer wirtSchaftSmagazin für Die frau
Die Mitarbeiterinnen und der Mitarbeiter
dieser Ausgabe
ZEIgEN SIE
gröSSE!
Die neuen uhrentrends
und der verspielteste
Schmuck der Saison
HEIratEN
all INclUSIvE
Das grosse geschäft mit
dem schönsten tag
DIE rEktOrIN
mai | 2015
Sarah Springman: wer ist die neue frau
an der Spitze der eth?
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 1
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Johannes Diboky
Für gute Bilder ist er schon
nach New York, Berlin,
Kapstadt gereist – und jetzt für
uns ins ETH-Hauptgebäude in
Zürich. Johannes Diboky, 24,
hatte bei WOMEN in Business
Premiere. Und was für eine! Für
das Fotoshooting bei der
ETH-Rektorin Sarah Springman
war das Zeitfenster ganz knapp
bemessen. Kein Problem für
Johannes Diboky. Er kam, sah
und knipste.
Stine Wetzel
Dirndl? Nie im Leben, sagte sich
unsere Autorin Stine Wetzel, 29. Bis
zur Hochzeit. Nicht ihrer eigenen,
sondern jener von zwei OktoberfestFans. Das Paar hatte zur MottoHochzeit geladen. Ja, und da trug
Stine Wetzel eben doch ein Dirndl.
Was man nicht alles tut für ein
Brautpaar! Für das Porträt in dieser
Ausgabe traf Stine Wetzel jemanden, der für den angeblich schönsten Tag im Leben noch viel, viel
mehr unternimmt, als sich ein
bayrisches Dekolleté zu verpassen.
Ja, ich bestellle das Women in Business
Schnupperabo für nur CHF 18.–
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Silvia Aeschbach
Es war einmal eine Autorin, die traf sich
mit drei Frauen zum Plaudern. Nicht über
das neue Rouge von Dior oder das neue
Baby von Familie Timberlake. Sondern:
über die Figur. Kann die schlanke Version
ein Karrierekick sein? Oder die breite
Version ein Hemmnis? Unsere Autorin
Silvia Aeschbach, 54, lockte selbst die
geheimste Haltung der drei Gäste heraus.
Als Dank gabs nach dem Roundtable
Spaghetti und Schokoladenkuchen.
Die Credit Suisse unterstützt Frauen auf dem Weg an die Spitze: Seit 1993 sind wir stolzer
Hauptsponsor aller Nationalteams sowie des Schweizerischen Fussballverbands. Wir wünschen
dem Frauen-Nationalteam bei der erstmaligen Teilnahme an der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft
Kanada 2015™ viel Erfolg.
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 5
au f ta k t
geld
TRE N D
«Frustkauf? Klatschheftli am Flughafen»
Frauenförderung
made by frauen
Independent Capital Group-CEO Mirjam Staub-Bisang, 43, über ihr grosszügigstes
Trinkgeld, ihre fatalste Fehlinvestition und Eileinkäufe kurz vor dem Abflug.
Meine grösste Fehlinvestition
Vor ein paar Jahre investierte ich in den
Startup eines Bekannten. Resultat: ein
Riesenabschreiber. Und doch würde ich
es wieder tun. Ich unterstütze gerne unternehmerische Projekte von Menschen,
die ich auch privat schätze.
Mein teuerster Lustkauf
Nach zwinglianischer Tradition wurde
ich zur Sparsamkeit erzogen, für Lustkäufe hat es da eigentlich keinen Platz.
Aber natürlich kaufe ich viele Sachen,
die ich nicht wirklich brauche, einfach
so. Ich rechtfertige mich dann vor mir
selbst, dass ich sie ja eigentlich doch
brauche.
Mein grosszügigstes Trinkgeld
Ich gebe immer ein Trinkgeld für
Dienstleistungen, bei denen ein Trinkgeld erwartet wird – ja sogar wenn ich
nicht zufrieden war. Ist das besonders
grosszügig oder einfach dumm?
Mein wertvollster materieller Besitz
Die Geschenke meiner Kinder.
Mein mächtigstes Sparpotenzial
Unsere natürlichen Ressourcen, insbesondere Energie und Wasser. Mit meinem
Elektroauto versuche ich einen Beitrag zur
Reduktion der CO2-Belastung zu leisten.
Mein letzter Frustkauf
Schoggi am Flughafen. Klatschheftli am
Flughafen, Faltencreme am Flughafen.
Meine schwerste Einkaufstüte
Vielleicht nicht die schwersten, dafür die
grössten Einkaufstüten sind regelmässig
mit Kinderkleidern gefüllt. Das macht
mehr Spass als Flaschen schleppen.
Mein Geld-Motto
Geld bedeutet Freiheit und hilft Träume
zu verwirklichen. Mit Geld kann man viel
kaufen, nicht jedoch ehrliche Freunde,
echte Zufriedenheit und gute Gesundheit.
Daran muss man jeden Tag arbeiten.
Meine üppigste Spende
Die ging an die von mir gegründete
MBA for Women Foundation. Die Stiftung unterstützt junge Frauen, die ein
bestseller
Er hält zusammen
Die Beldona-Story ist inzwischen 60 Jahre alt, und in den
70 Filialen des Schweizer Wäscheherstellers haben neben
Tag- und Nachtwäsche, Homewear und Bademode vor allem
Dessous die Nase vorn. Gleich alle Podestplätze im Ranking
der bestverkauften Produkte 2014 sind von BHs belegt.
Zuoberst thront «Avero» der Marke Marie Jo. Er ist seit 19
Jahren im Sortiment und hält laut Beldona eine «richtige Fangemeinde» zusammen. Die treue Trägerschaft hat 2014 fast
40 000 Mal nach «Avero» verlangt. Auf den Rängen zwei und
drei sind die beiden BHs «Luxury Desire» (25 000 Mal verkauft) und «Sexy Comfort» (15 000 Mal), beide von Beldona
Design. (ew)
6 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
MBA machen wollen, mit Darlehen
und Stipendien.
Mein bestes Schnäppchen
Eine supercoole Skinny-Hose von Zara
für unter zwanzig Franken im Ausverkauf. Schon hundertmal getragen und
immer noch jedes Mal ein Hit.
Meine Anlagestrategie
Buy and hold. Und vor dem Kauf gut
nachdenken. (yz)
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2
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3
Immer wieder hört Clivia Koch von Unternehmern denselben Satz: «Wir haben Frauenförderung versucht, es hat aber
nicht geklappt.» Ja, Frauen für einen Job zu gewinnen und –
vor allem – sie langfristig in der Firma zu halten, sei gar
nicht so leicht. Clivia Koch, Präsidentin der Wirtschaftsfrauen Schweiz: «Female Recruitment und Women Executive Search funktionieren nun einmal anders.» Jetzt will der
Verband nachhelfen. Diesen Monat lanciert er «Female Leader». Im Rahmen dieses neuen Programms sollen zum einen talentierte Frauen aus den eigenen Reihen gefördert
und für ein Exekutivmandat gerüstet werden. Zum ande-
ren bietet «Female Leader» ein Coaching an für Unternehmen, die Unterstützung in der Frauenförderung wünschen.
Konkret: Akkreditierte Fachfrauen beraten Firmen auf dem
Weg zu mehr weiblichen Führungskräften und Verwaltungsräten.
Dieses Ziel verlange ein Umdenken, sagt Koch. Und Umdenken verlange Zeit. Das sei indes auch der grosse Unterschied zwischen ihrem und manch anderem Förderprogramm. Koch: «Die meisten sind husch, husch erledigt,
‹Female Leader› aber will sensibilisieren. Das dauert.» (ew)
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 7
au f ta k t
P r o & ko n t r a
s w i s s s ta r t u p s awa r d s
Mutter-Vorteil? Oder hin
zum Designer-Baby?
Am 14. Juni stimmt das Schweizer Volk über die Präimplantationsdiagnostik (PID) ab: Es geht um ethische Grundsätze.
Chantal Galladé
Nationalrätin SP
Sylvia Flückiger-Bäni
Nationalrätin SVP
«Gefahren für
Frauen und
Kinder minimieren»
«Wurde vergessen,
dass es um das menschliche
Leben geht?»
Paare mit unerfülltem Kinderwunsch haben oft einen langen und leidvollen Weg
hinter sich. Der Verfassungsartikel ermöglicht eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung der Fortpflanzungsmedizin mit klaren Schranken. Die heutige Regelung ist veraltet und gefährdet Frauen und Kinder mit unnötigen
gesundheitlichen Risiken und seelischen Belastungen. Neu
wäre es möglich, zwölf statt drei Eizellen zu entwickeln und
diese bis zum fünften Tag einzufrieren. Der Frau kann so eine
einzige, lebensfähige entwickelte Eizelle übertragen werden.
Die Chancen auf eine Schwangerschaft werden dadurch optimiert und das Risiko einer gefährlichen Mehrlingsschwangerschaft reduziert. Heute hingegen müssen alle entwickelten Eizellen gleichzeitig übertragen werden. 20 von 100 erfolgreichen
Kinderwunschbehandlungen führen deshalb zu einer Mehrlingsschwangerschaft. Zugelassen wird neu auch die Präimplantationsdiagnostik. Damit werden Tests, die heute während
der Schwangerschaft schon erlaubt sind, künftig bereits vor der
Übertragung einer entwickelten Eizelle ermöglicht. Eine Selektion nach Geschlecht, Augenfarbe usw., wie dies die Gegner
glauben machen wollen, ist auch in Zukunft verboten. Es wäre
widersprüchlich, entwickeltes Leben im Mutterleib schlechter
zu schützen als entwickelte Eizellen vor der Übertragung. Paare, die genügend Geld haben, gehen heute schon ins nahe Ausland, wo all diese Möglichkeiten erlaubt sind.
So viele Embryonen zu
entwickeln, wie für
die medizinisch unterstützte Fortpflanzung nötig sind, würde zu einer grundlegenden Änderung im Umgang mit dem beginnenden menschlichen Leben führen. Erste weitergehende Schritte hat das
Parlament bereits beschlossen. So will es die genetische Untersuchung von Keimzellen und Embryonen im Reagenzglas
nicht nur erblich belasteten Eltern mit Kinderwunsch erlauben, sondern allen Paaren, die mittels künstlicher Befruchtung ein Kind bekommen möchten. Das Fortpflanzungsmedizingesetz will zudem die Konservierung und Einfrierung
von Embryonen zulassen, was bisher verboten war. Die PID,
worauf die Verfassungsänderung zielt, bedeutet letztendlich
eugenische Auslese vermeintlich gesunder und hochwertiger
Menschen. Es wird entschieden zwischen «lebenswerten»
und «nicht lebenswerten» Menschen. Wollen wir wirklich
eine schrankenlose Reproduktionsmedizin einläuten, dürfen
wir das? Dann ist es nicht mehr weit bis zur Zulassung von
«Designerkindern», d.h. der Selektion nach Geschlecht, Haarund Augenfarbe oder spezifischen körperlichen oder geistigen Eigenschaften. Tausende Embryonen werden «übrig»
bleiben und spätestens nach zehn Jahren vernichtet. Das ist
menschliches Leben, ein Wunder in sich, es kann nie Mittel
zum Zweck sein.
8 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
f r ag e
startkapital gefällig?
Bis 14. Juni haben Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer noch
Zeit, ihren Businessplan einzureichen.
Dann beginnt das Rennen um die
diesjährigen Swiss Startups Awards,
die am 29. Oktober in Zürich verliehen
werden. Zu gewinnen gibt es nicht weniger als 200 000 Franken Startkapital.
Gesucht werden die besten Ideen in
vier Bereichen: Die Axa kürt die beste
Innovation, die Axpo die beste Innovation im Energiesektor, die PostFinance
zeichnet die cleverste Geschäftsidee
für digitale Unterstützungs- und Geschäftsprozesse aus und die Grün-
dungsplattform Startups.ch kürt die
beste Small-Business-Geschäftsidee.
Die Wahl der Preisträgerinnen und
Preisträger erfolgt durch ExpertenJurys, in denen jeweils Nicole Walker
von PostFinance, Karin Dahlström von
Alstom, Susanne Dietrich von Axa
Winterthur oder auch Bettina Charrière von Axpo sitzen. Im vergangenen
Jahr waren unter den Jungunternehmern, die je 50 000 Franken entgegen
nehmen durften, auch eine Frau: Stefanie Turber, die mit ihrem Geschäftspartner Marcus Köhler die App Comfy vorantreibt. (yz)
V e r s c h n au f pau s e
Rhabarber mit Wodka
Platz nehmen und den Sommer geniessen! Jetzt ist die Rive
Gauche Terrasse des Zürcher Hotels Baur au Lac wieder
geöffnet. Und serviert von früh bis Mitternacht alles, was
das Herz begehrt. Vom leckeren Smoothie, leichten
Mittagessen (roh mariniertes Kingfish-Filet!) und mediterranen Abendessen bis zum Drink für zwischendurch oder
danach. Das Potenzial zum Sommer-Drink 2015 haben der
Rhubarb Panter mit Rhabarbersaft und Vanille-Wodka und
natürlich der Rive Gauche Cooler mit Zitrusfrüchten
und Wodka. Ein Prosit auf möglichst viele Sonnenstunden!
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Liebe Frau Freitag
Ich werde von zwei
Kolleginnen heftig
gemobbt. Ich liebe
meinen Job und möchte darum alles tun,
damit es wieder gut wird. Es gibt sicherlich
funktionierende Strategien, um da wieder
rauszukommen? Ich bin seit Wochen in einer Therapie, bis jetzt aber ohne Erfolg.
Haben Sie mir einen Rat? Klara, 36
Liebe Klara
Worauf warten Sie denn genau? Sie können
noch hundert Jahre in diese Therapie-Sitzungen
gehen. Oder aber sie machen dem Spuk ein
Ende und suchen sich einen anderen Job! Denn
kein Job der Welt ist es wert, sich kaputtzumachen und zermürben zu lassen! Wenn es der erste Vorfall dieser Art ist, dann ist es einfach Pech.
Das gibt es. Suchen Sie dann die Schuld keinesfalls bei sich selbst! Es ist sehr löblich, zu reflektieren und sich mit sich und seinen eigenen
Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen. Gibt
man diesen aber so viel Raum, verschiebt sich
der Fokus vom Positiven ganz arg in Richtung
der Probleme. Es kann und darf nicht sein, dass
Sie sich über ihre Arbeitszeit hinaus in einem
solchen Masse damit beschäftigen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Ressourcen, sonst kommen
Ihnen diese langsam, aber sicher abhanden.
Ausgesessene Mobbingsituationen führen nicht
selten in eine Depression oder ein Burnout. Das
wollen Sie nicht, oder? Wenn Sie aber immer mal
wieder in eine ähnliche Situation geraten sollten,
dann lohnt es sich durchaus, genauer hinzusehen. Dann gibt es mit Sicherheit einen eigenen
Anteil, der die Sache begünstigt. Aber da Sie davon nichts schreiben, gehe ich mal davon aus,
dass es Ihre erste Erfahrung dieser unangenehmen Art ist. Drum: Nichts wie weg dort! Machen
Sie sich noch heute schlau, was es sonst so auf
dem Markt an Stellen gibt. Und statt zur Psychotherapeutin gehen Sie lieber in ein schönes Wellnesswochenende. Die Sache ist folgende: Sie
müssen es sich wert sein, sich dort zu verabschieden und sich zu neuen Ufern aufzumachen.
Es gibt auch noch andere Jobs! Aber Sie gibt es
nur einmal!
Prozess-Coach Kafi Freitag antwortet jeden
Monat auf eine Ihrer Karrierefragen.
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 9
P o r t r ät
Mamma Mia!
Die
Eiserne
Lady
In ihrem Büro: Rektorin
Sarah Springman,
die erste Frau an der
Spitze der 160-jährigen
Gechichte der
Eidgenössischen
Technischen Hochschule
in Zürich.
Die neue Rektorin der ETH
verkörpert eine ganz
aussergewöhnliche Mischung aus Intelligenz,
Ehrgeiz, Sportsgeist, Durchhaltevermögen
und jeder Menge Humor.
Britischen Humor allerdings.
Text Sandra Willmeroth foto Johannes Diboky make-up Lilith Amrad
@Style Agent (using Kevin Murphy)
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 11
P o r t r ät
S
ie erinnert mich irgendwie ein bisschen an die
Schauspielerin Meryl Streep. Die Form des Gesichtes ist ähnlich, vor allem die Wangen- und Kinnpartie. Aber vielleicht auch weil Sarah Springman ebenso wie Meryl Streep ein Ausnahmetalent ist,
herausfordernde Rollen verkörpert und wenig Aufheben um
die eigene Person macht.
Die neue Rektorin der ETH Zürich ist in mancher Hinsicht eine
Ausnahmeerscheinung, schon allein ihre physische Präsenz
von 1,85 Meter durchtrainierter Körpergrösse lässt so manchen
Erstsemestrigen spontan verstummen. Und wenn Professor Sarah Springman dann mit ihrer tiefen Stimme und dem britischem Akzent energisch lossprudelt und ihren Studierenden
mit schwungvoller Gestik und schauspielerischen Einlagen die
Tiefen und Tücken der Geotechnik demonstriert – dann fällt
schon mal so manche Kinnlade runter.
Was sie macht, macht sie richtig und mit vollem Einsatz. So hat
sie sich in dieser eindeutig
von Männern dominierten
Materie der Geotechnik in
den letzten Dekaden als Forscherin weltweit einen Ruf erarbeitet. «Schon als Kind hat
es mich fasziniert, wie Wasser
sich seinen Weg durch die Natur bahnt und wie diese sich
anpasst», sagt die 58-jährige
Britin. Und so schlug sie, als
einziges Mädchen und ältestes
von vier, im viktorianischen
Stil erzogenen Kindern, einen
eher ungewöhnlichen wissenSarah Springman
schaftlichen Berufs- und Lebensweg ein. Sie studierte im
traditionsreichen Cambridge als eine der wenigen Frauen die
Bodenmechanik, forschte und baute Dämme auf den Fidschi-Inseln und folgte dann schliesslich 1997 dem Ruf an die
ETH, wo sie damals die neunte ordentliche Professorin der 1855
gegründeten Hochschule wurde und seit Januar 2015 als Rektorin amtiert.
len. Aus diesem Grund werde ich die von meinem Vorgänger
Lino Guzzella ins Leben gerufene Inititative ‹Critical Thinking›
zur Förderung des interdisziplinären Austausches unterstützen», verspricht die neue Rektorin.
Für ihren neuen Posten hat sie viel investiert und auch einiges aufgegeben. Als Rektorin der ETH hat sie auf den Sitz im
Verwaltungsrat der Implenia AG verzichtet. Aber was ihr
viel schwerer fällt: in der Lehre und in ihrem Engagement für
den Sport kürzer zu treten. In beiden Missionen war sie in
den letzten Jahrzehnten sehr aktiv in der Welt unterwegs.
Seit Januar jedoch verbringt sie als neue «Innenministerin»
der ETH die meiste Zeit in der Schweiz und in ihrem Rektorinnen-Büro im ETH-Hauptgebäude an der Zürcher Rämistrasse. Als Rektorin ist sie nun in erster Linie für die Lehre an
der Hochschule zuständig und in dieser Funktion auch Ansprechpartnerin für die Bildungsverantwortlichen auf allen
Ebenen der öffentlichen Hand. Zudem ist die Rektorin auch
die Repräsentantin der Professorenschaft und verantwortlich für die Zulassung zu den
Studien auf allen Stufen sowie für die Organisation und
Kontrolle des Studienbetriebes einschliesslich des Prüfungswesens. Freitags allerdings taucht Sarah Springman
nicht an der Rämistrasse auf,
sondern in ihrem alten Büro
an der ETH am Hönggerberg.
Als Dozentin betreut sie dort
weiterhin acht Studierende
bei ihrer Masterarbeit, und im
kommenden Semester wird
sie ihre Vorlesung zur theoretischen und experimentellen
Bodenmechanik halten. Es
war ihr wichtig, zumindest diesen Kurs weiterzuführen und
an einem Tag der Woche den Kontakt zu den Studierenden
und ihren Doktorierenden zu halten.
«Studierende an der
ETH sollen fähig sein,
Bestehendes kritisch
zu hinterfragen und
neue Zusammenhänge
herzustellen.»
Der Weg an die Spitze dieser altehrwürdigen Bildungsinstitution war kein einfacher. «Es war ein Zehnkampf», sagt die aktive
Triathletin rückblickend. Obwohl die Kandidatur ursprünglich
nicht ihre Idee war, bereitete sie sich gründlich und gewissenhaft vor und überzeugte die Gesamtprofessorenkonferenz der
ETH schliesslich mit ihren Zielen sowie mit ihrem Verständnis
von Forschung und Lehre an der ETH und deren Zukunft. «Wir
leben in einer Informationsgesellschaft und erkennen, dass die
Komplexität auf vielen Gebieten zunimmt», sagt Springman.
«Studierende an der ETH sollen daher fähig sein, Bestehendes
kritisch zu hinterfragen und neue Zusammenhänge herzustel12 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Wer diese dynamische und meist erst auf die letzte Minute
pünktliche Frau kennt, fragt sich automatisch, ob ihr eine
Fünftagewoche in Zürich auf Dauer nicht zu langweilig wird.
Statt von einer Tagung des Internationalen Olympischen Komitees in Peking zu einer Gastvorlesung nach Toronto und
zwischendurch zu einem Empfang der Queen in London zu
jetten, wo sie schon zwei Mal den britischen Verdienstorden
um den Hals gelegt bekommt hat. «Nein, es wird mir nicht
langweilig, ganz im Gegenteil. Ich sehe das Amt der Rektorin
als eine grosse Herausforderung», sagt sie, die sich immer
Grosses vorgenommen hat. Jetzt sei es für sie halt an der Zeit,
Neues zu lernen und hoffentlich einiges in Bewegung zu setzen, vor allem, was die wissenschaftliche Lehre angeht. «An
der ETH werden junge Menschen hervorragend ausgebildet, ➤
Im Lichthof des ETH-Hauptgebäudes: Für ihren
Rektorinnen-Posten hat Sarah Springman nicht
nur auf den Verwaltungsratssitz bei Implenia
verzichtet. Sie tritt auch sportlich kürzer.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 13
P o r t r ät
Disziplinen. Ich bin davon überzeugt, dass wir alle von diesem Austausch profitieren, in der Lehre und Forschung, aber
auch in unserer persönlichen
Entwicklung», sagt Springman.
Mit der Wahl einer Ausländerin und einer Frau für den Rektorensessel der ETH hat die
Hochschule bereits ein eindeutiges Statement für die Offenheit des Landes, für die Internationalität der Lehre und für die
Gleichberechtigung der Geschlechter gegeben.
Überhaupt gebe es viele Parallelen zwischen den beiden Kulturen, meint sie, zögert kurz, lacht laut auf und sagt: «Bis auf
den Humor natürlich, der bleibt
bei mir wohl immer britisch!»
Grundsätzlich fühle sie sich in
der Eidgenossenschaft sehr
wohl. Aber natürlich reise sie
oft zu ihren Freunden nach
London. Hier in der Schweiz
lebt die naturverbundene Frau
rund 20 Kilometer vor der Stadt
im Grünen. Den Arbeitsweg
zum Hönggerberg legt sie im
Sommer gerne auf einem ihrer
Rennräder zurück, die in einer
Ecke im geräumigen Esszimmer ihres Hauses bereit stehen.
Wenn ihr auf dem Weg durch
Sarah Springman
die Felder ein Hund aus der
Nachbarschaft begegnet, legt
sie regelmässig eine Vollbremsung ein und springt vom Rad,
um den Vierbeiner ausgiebig zu begrüssen und an sich zu
drücken. «Ich bin mit Labradoren aufgewachsen und liebe
Hunde», strahlt sie und sieht in einem solchen Moment fast
so glücklich aus wie die tanzende Meryl Streep in der
Schlussszene von «Mamma Mia!». ★
«Durch den Sport
lernt man viel
für sich selbst, vor
allem Durchhaltevermögen, Teamgeist
und die Freude über
den Erfolg.»
Wenn sie sich erst einmal etwas
in den Kopf gesetzt hat, ist es
schwierig, sie vom Lauf auf das
Ziel abzuhalten – egal ob als
Forscherin, als Sportlerin oder
als Lobbyistin. Während ihrer
Zeit auf Fidschi hat sie sogar einmal einen Sponsorenlauf auf
Krücken absolviert, weil sie das Preisgeld von 5000 FidschiDollar – im Jahr 1981 eine beträchtliche Summe – für die
Herzstiftung sammeln und den Lauf nur wegen ihrer Knieverletzung nicht platzen lassen wollte. Wort zu halten, ist offenbar eine ebenso britische wie schweizerische Tradition.
Sarah Springman hat sich
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unter anderm zum Ziel
gesetzt, die Diversität an der
ETH zu fördern. Nicht nur in
Sachen Gender, sondern auch
in Kultur und Sprache.
an der Zukunft der Schweiz einen Beitrag zu leisten. Doch die
Welt verändert sich. Es ist mein Ziel, die Lehre ständig weiterzuentwickeln und neuen Situationen anzupassen. Das betrifft
sowohl die Inhalte als auch neue Lehr- und Lernmethoden,
aber auch infrastrukturelle Aspekte, wie zum Beispiel Räume
zu schaffen, in denen sich unterschiedliche Talente begegnen
und bewegen können», sagt Springman.
Bewegung ist das Thema ihres Lebens – nicht nur im beruflichen Kontext, wo sie versucht, die Verschiebungen der Erde zu
kontrollieren, sondern auch im privaten. Erst mit Mitte zwanzig hat sie den Triathlon als Sport für sich entdeckt und es in
dieser, damals noch jungen, Disziplin bis an die Spitze geschafft – sowohl als aktive Sportlerin als auch als politische
Fürsprecherin. «Durch den Sport lernt man viel für sich selbst,
vor allem Durchhaltevermögen, Teamgeist und die Freude
über den Erfolg», sagt die mehrfache Europameisterin und
Teilnehmerin am Ironman. Es ist auch ihrer bemerkenswerten
Beharrlichkeit als Vizepräsidentin und Präsidentin der British
14 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Triathlon Federation zu verdanken, dass Triathlon seit 2000
ins Programm der Olympischen Spiele gehört und ab dem
kommenden Jahr erstamls auch in jenes der Paralympischen
Spiele in Rio de Janeiro.
Springman setzt sich auch für die Gleichberechtigung von
Frauen ein. Sie war 1990 eine der Initiantinnen für die Frauen-Kommission im Internationalen Triathlon-Verband und
verfasste viel beachtete Schriften zur Gleichberechtigung
von Frauen im Sport. Da ist es naheliegend, dass das Thema
Chancengleichheit auch ganz weit oben auf ihrer To-do-Liste
steht. An der ETH will sie für ein Klima sorgen, welches für
Kind und Karriere von Mann und Frau gleichermassen gesund ist. Denn der Frauenanteil bei den Studierenden an der
ETH liegt heute zwar immerhin bei 30 Prozent, unter den ordentlichen Professoren jedoch nur bei 10 Prozent. «Die ETH
Zürich lebt von ihrer Vielfalt. In Zukunft möchte ich die Diversität noch zusätzlich fördern. Das betrifft natürlich den
Frauenanteil, aber auch den Mix der Kulturen, Sprachen und
Beratungs-Abspulitis
Eine Krankheit, die’s bei uns nicht gibt.
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Wir wissen, was KMU brauchen. Zum Beispiel eine Versicherung,
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 15
P o r t r ät
Zur Person
Sarah Marcella Springman wurde 1956 in London als ältestes
von vier Kindern und einzige Tochter einer traditionellen britischen Familie geboren. Sie studierte in Cambridge (GB)
Bodenmechanik und ging danach zuerst fünf Jahre in die Industrie und arbeitete als Ingenieurin an verschiedenen geotechnischen Projekten in England, auf Fidschi und in Australien. Danach kehrte sie nach Cambridge zurück, wo sie 1989
promovierte und ihre akademische Laufbahn fortsetzte. Im
Jahr 1997 folgte sie dem Ruf als ordentliche Professorin ans
Institut für Geotechnik der ETH Zürich, welches sie von 2001
bis 2005 und von 2009 bis 2011 leitete. Ihr Forschungsinteresse
gilt der Interaktion zwischen Boden und Bauwerken sowie
den geotechnischen Aspekten von Naturgefahren, insbesondere bei Rutschungen und schmelzendem Permafrost. 2013
erhielt sie die Ehrendoktorwürde der University of Bath (GB).
Sarah Springman wirkte in verschiedenen nationalen und internationalen Forschungsgremien mit, so etwa von 2000 bis
2007 im Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat,
dem heutigen Wissenschafts- und Innovationsrat. Aktuell ist
sie namentlich Mitglied der Schweizerischen Akademie der
Technischen Wissenschaften (SATW) und der Royal Academy
of Engineering. Im Laufe ihrer Karriere hat Sarah Springman
gut zwei Dutzend Doktorierende bei der Promotion betreut
und viele junge Frauen für ein Ingenieurstudium begeistert.
Seit Januar 2015 ist sie die neue Rektorin der ETH Zürich.
Als Sportlerin war Sarah Springman von 1984 bis 1993 als Triathletin äusserst erfolgreich. Insgesamt hat sie 20 europäische
ETU-Medaillen gewonnen (einzeln und in Mannschaftswertung) und fünfmal am Ironman-Wettbewerb in Hawaii (Triathlon-Weltmeisterschaft auf der Langdistanz) teilgenommen,
wo sie 1985 und 1987 Fünfte wurde. 1985 und 1986 wurde sie
Europameisterin auf der Triathlon-Langdistanz und 1988 Europameisterin auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen).
1992 bis 1996 war sie Vizepräsidentin der International Triathlon Union (ITU) und danach Ehrenmitglied bis 2008, als sie
wieder als Vizepräsidentin wirkte.
1993 bis 1996 war sie Mitglied des Sports Council of Great Britain und danach bis 2001 von dem des Vereinigten Königreichs. 2008 wurde sie Mitglied des britischen Olympischen
Komitees.
Springman erhielt 1997 den Order of the British Empire für
ihre Leistungen für den Sport und 2012 den Order of the British Empire für ihre Leistung für Triathlon.
16 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Wunder droge
gegen das
Altern
Weltweit forschen Pharmaunternehmen an Medikamenten,
die den Alterungsprozess verlangsamen. An vorderster Front
mit dabei ist der Basler Pharmariese Novartis. Die bisherigen Resultate mit Derivaten aus dem bakteriellen Wirkstoff
Rapamycin sind ausgesprochen vielversprechend.
D
Text Fredy Hämmerli
er Dreck, den ein kanadisches Forscherteam 1972
vom Boden am Fuss einer der riesigen Steinfiguren
auf den Osterinseln zusammenkratzte, hat es in
sich: Ein Bakterium namens Streptomyces hygroscopicus, das Suren Sehgal von den Ayerst Laboratories in Montreal darin fand, zeigte eindeutig pilzhemmende
Wirkung. Er isolierte den Wirkstoff daraus und nannte ihn Rapamycin – nach dem einheimischen Namen der Osterinseln
Rapa Nui. Wie gut Rapamycin beim Menschen wirkt, konnte
Seghal Anfang der 80er-Jahre ganz handfest, aber «wohl ziemlich illegal», wie er selbst einräumte, überprüfen: Als seine
Nachbarin an Hautpilz litt, schmierte er ihr kurzerhand etwas
Rapamycin-Tinktur darauf. Der Pilz verschwand innert kürzester Zeit.
Leider schloss Ayerst schon kurz darauf das Labor in Montreal.
Immerhin gelang es Sehgal noch, seine Präparate zu retten,
denn eigentlich sollte alles «nicht Rentable» vernichtet werden.
Und dazu gehörte auch Rapamycin. So arbeitete er am neuen
Standort in Princeton USA daran weiter. Der pakistanischstäm-
mige Forscher fand heraus, dass Rapamycin nicht nur gegen
Pilzerkrankungen hilft, sondern auch die Immunabwehr unterdrückt. Sehr zur Freude seines neuen Arbeitgebers Wyeth, der
1999 dafür die Zulassung für die Behandlung nach Organtransplantationen erhielt. Pfizer, der Wyeth 2009 übernahm, setzt
damit heute über eine Milliarde Franken pro Jahr um.
Novartis arbeitet an Rapamycin-Derivaten
Als Naturprodukt kann Rapamycin nicht patentiert werden –
seine Derivate allerdings sehr wohl. Und die gibt es inzwischen für die verschiedensten Anwendungen: Es wird bei
Herzoperationen zur Vermeidung von Vernarbungen eingesetzt und gilt als eines der besten Medikamente gegen gewisse
Formen von Nieren-, Lungen- und Brustkrebs. Auch an seiner
Wirkung als Entzündungshemmer, gegen Knochenabbau und
sogar gegen Alzheimer wird geforscht.
Vor allem aber scheint das Allheilmittel auch den Alterungsprozess zu verlangsamen. Daran arbeitet der Basler Pharmakonzern Novartis vor allem in seinen Forschungslabors in den ➤
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 17
i n t e r n at i o n a l
Gegen Alterserscheinungen als Folgen von oxidativem Stress empfehle ich das innovative Lubex anti-age® serum. Mit hochkonzentrierten Wirkstoffen vermindert es Falten,
USA. Matt Kaeberlein, Altersforscher an der University of
Washington in Seattle, zeigt sich begeistert: «Die Studien zeigen jedes Mal neu eine altersverzögernde Wirkung.» Bei Mäusen verlängerte sich die Lebenserwartung dank Rapamycin
um zwölf Prozent. Umgerechnet auf Menschen würde dies
einer Lebensverlängerung von heute
durchschnittlich 83 auf 93 Jahre bedeuten. Jetzt will Kaeberlein seine
Versuche auf Hunde ausweiten.
könnten. Mark Fishman, Chef des Novartis Institute for BioMedical Research in Cambridge, Mass., will sich darum zumindest vorerst «vor allem auf therapeutische Anwendungen
konzentrieren, statt eine Pille zu schaffen, die uns alle 120 Jahre alt werden lässt», wie er gegenüber Bill Gifford sagte. Im
Vordergrund stehen derzeit Therapien gegen Herzinsuffizienz, Muskelschwund, Sporadic Inclusion
Body Myositis (eine schwere Form
von Muskelentzündung), die Alzheimer-Krankheit sowie der Wiederaufbau abgestorbener Flimmerhärchen im Gehörgang.
Rapamycin hilft
nicht nur gegen
Pilze, sondern
unterdrückt auch
die Immunabwehr.
Novartis-Präsident Jörg Reinhardt
hat im vergangenen September
denn auch angekündigt, dass sich
sein Unternehmen künftig der AntiAging-Forschung annehmen werde.
Und Novartis ist nicht alleine damit. Im letzten Herbst hat auch AbbVie in Chicago verlauten lassen,
man wolle 500 Millionen Dollar in den Forschungszweig investieren – zusammen mit dem Google-Unternehmen Calico.
Rapamycin schaltet Funktionen ein und aus
Rapamycin wirkt direkt im Zellkern. Schon 1990 fand die damalige Novartis-Vorgängerin Sandoz heraus, dass Rapamycin
an ein Protein bindet, das gewisse Zellfunktionen ein- und
ausschaltet. Dieses «Ziel von Rapamycin in Säugern» – in der
Fachsprache mTOR genannt – findet sich in jedem Säugetier.
Der Schalter wirkt insbesondere auf das Wachstum und den
Stoffwechsel. «Ist er eingeschaltet, beschleunigen sie sich, ausgeschaltet verlangsamen sie sich», wie Bill Gifford, Autor des
soeben erschienenen Buchs «Spring Chicken» über den Alterungsprozess schreibt.
Die hervorragende Wirkung von Rapamycin bei der Unterdrückung des Immunsystems ist allerdings auch sein grösster
Hemmschuh, wenn es darum geht, den Wirkstoff als AntiAging-Mittel einzusetzen. Gerade bei älteren Menschen ist
das Immunsystem oft ohnehin schon geschwächt. Würde es
weiter reduziert, wären die Patienten tödlichen Infektionen
schutzlos ausgeliefert. Neueste Forschungsarbeiten an Freiwilligen in Australien und Neuseeland haben nun aber
gezeigt, dass Rapamycin in geringer Dosierung das Immunsystem sogar stärken kann. Nir Barzilai, Altersforscher am
New Yorker Einstein College of Medicine, kommt zum Schluss,
dass Rapamycin das Immunsystem nicht einseitig unterdrücke, sondern ausgleichend moduliere.
Fastenkur zeigt ähnliche Wirkung
Dennoch dürfte es für Novartis & Co. nicht einfach werden,
die erforderlichen Bewilligungen für eine Anti-Anging-Droge
zu erhalten. Denn das Altern ist keine Krankheit, die «geheilt»
werden müsste. Eine Chance würde wohl nur bestehen, wenn
negative Nebenwirkungen praktisch ausgeschlossen werden
18 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Als Mittel gegen die Alterung
empfiehlt Fisher derzeit noch
regelmässige Fastenkuren. Sie zeigen denselben «Schalter»-Effekt
wie Rapamycin – zwar verbunden mit lästigem Hungergefühl, dafür ganz natürlich. ★
Meist wirkungslose Wundermittel
Rapamycin ist nicht die einzige Wunderdroge, der man eine
Anti-Aging-Wirkung zutraut. Lebensverlängernd wirkt offenbar auch das Diabetesmittel Metformin. Diabetes-Patienten
werden statistisch rund fünf Jahre weniger alt als der Durchschnitt der Bevölkerung. Damit behandelte Mäuse leben jedoch
rund 15 Prozent länger als ihre Kontrollgruppe ohne Diabetes.
Die meisten Mittel erwiesen sich allerdings als Quacksalberei.
Das gilt für Gold, dem die Alchemisten im Mittelalter verjüngende Wirkung zusprachen, ebenso wie für Hodenimplantate,
die in den 1920er-Jahren in Mode kamen. Letzter grosser Hoffnungsträger war Resveratrol, ein Antioxydantium, das auch
im Rotwein vorkomm, und deshalb um das Jahr 2000 als «Rotwein-Pille» Schlagzeilen machte. Klinische Tests konnten keine Wirkung nachweisen.
Auch Rapamycin ist nicht unumstritten: S. Jay Olshansky, Gesundheitsprofessor an der University of Illinois in Chicago,
kritisiert, dass es keine unabhängig überprüften Studien gebe,
die zeigen würden, dass Rapamycin den Alterungsprozess
verlangsame, stoppe oder gar umkehre. Immerhin findet auch
Olshansky, dass Rapamycin so vielversprechend sei, dass sich
die vertiefte Forschung daran lohne.
hellt Pigmentflecken auf und sorgt für sichtbar schönere Haut.
Das Serum für eine strahlende und straffe Haut
Immer mehr Menschen stellen mit Recht hohe
Anforderungen an die Qualität ihrer täglich
verwendeten Pflegeprodukte und vertrauen
dabei gerne auf die kompetente Anti-AgingBeratung durch Fachärzte und Apotheker.
Was zeichnet ein wirksames
Anti-Aging-Serum aus?
Ein wirksames Anti-Aging-Serum muss ein
gut verträgliches Wirkstoffkonzentrat sein,
das die Anti-Aging-Aktivstoffe sehr gut in die
Haut eindringen lässt. Dadurch wird auch die
Wirkung der Tages- und Nachtcreme gezielt
verstärkt. Da die Alterungsprozesse der Haut
durch oxidativen Stress, wie z. B. UV-Strahlung, Umweltschadstoffe, Rauchen, gefördert
werden, sollte ein wirksames Serum mit dermatologischer Kompetenz antioxidativ wirken
und deshalb auch Mimikfalten ähnlich wie
Botulinumtoxin glätten, Altersfalten reduzieren, die Haut hydratisieren, aufpolstern und
verdichten sowie Pigmente aufhellen.
Wieso wirkt Lubex anti-age® serum
umfassend gegen Hautalterung?
Der Permamed-Hautforschung ist es gelungen, ein schnell einziehendes und sehr gut
verträgliches, dermatologisches Serum mit
hochkonzentrierten Wirkstoffen und einer
vielfachen Anti-Aging-Wirkung zu entwickeln:
1. Hochdosierte spezifische muskelrelaxierende Penta- und Hexapeptide wirken ähnlich wie Botulinumtoxin gegen Stirn- und
Mimikfalten.
2. Biochromone und Polypeptide fördern den
Kollagenaufbau, hemmen den Kollagenabbau, reduzieren Altersfalten und straffen
die Haut.
3. Ectoin, Vitamin-C-Glucosid und Vitamin E
aktivieren den DNA- und Zellschutz und
wirken synergistisch gegen den oxidativen
Stress.
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4. Hochaktive Fragmente der Hyaluronsäure
(HAF) penetrieren rasch in die Haut, polstern diese von innen auf und hydratisieren
intensiv.
5. Resveratrol, ein potenter Wirkstoff aus der
Weintraube, erhöht die Langlebigkeit der
Hautzellen und verdickt dadurch die Epidermis.
6. Vitamin-C-Glucosid wirkt gegen Pigmentunregelmässigkeiten und verleiht einen
einheitlichen Teint.
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Die auf Dermatologie spezialisierte Permamed
hat Lubex anti-age® serum mit einer nicht fettenden Grundlage entwickelt. So eignet sich
dieses Serum für jeden Hauttyp. Der unterschiedliche Lipidbedarf wird durch entsprechende Lubex anti-age® Produkte für Tag und
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 19
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s gibt gute Gründe, Daten in einer Cloud zu speichern. So wird es möglich, Dateien überall abzurufen,
egal ob vom Notebook, Tablet oder Smartphone aus.
Praktisch ist auch: Dokumente oder Präsentationen
lassen sich problemlos mit Geschäftspartnerinnen teilen oder gar gemeinsam bearbeiten. Und schliesslich lässt sich
die Gefahr eines Verlustes minimieren, wenn wichtige Daten
nicht nur auf den eigenen Geräten gespeichert sind. Auf der
anderen Seite stehen Sicherheitsbedenken. Was stellt der Anbieter mit den Daten an, wer kann darauf zugreifen? Ich nehme
fünf Anbieter unter die Lupe und bewerte bei der Stichprobe
Kosten, Sicherheit und Möglichkeiten. Im Vergleich stehen die
Clouddienste der Internetgiganten Microsoft, Google und Apple. Dazu kommen Dropbox, einer der Pioniere im Markt, sowie der Schweizer Anbieter Wuala by LaCie.
Wie teuer kommt es mich zu stehen, wenn ich meine Fotosammlung (12 000 Bilder, total fast 50 Gigabyte) in der Wolke speichern will? Bei OneDrive von Microsoft und bei Google Drive
gibt es für Einsteiger kostenlos 15 Gigabyte Speicherplatz. Das
reicht nur für rund 2500 Fotos. Die anderen Anbieter sind noch
knausriger beim Gratisspeicher: Bei Apple gibt es 5 Gigabyte
kostenlos, bei Dropbox 2. Wuala verzichtet auf ein Gratisangebot. Am günstigsten bringe ich meine Bilder bei Microsoft und
Google unter. Rund zwei Franken pro Monat kosten dort 100
zusätzliche Gigabyte. Am anderen Ende der Skala steht Wuala.
Dort würde ich für 100 Gigabyte fast 12 Franken im Monat zahlen. Apple und Dropbox liegen dazwischen.
20 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Ist die Sicherheit wichtiger als der Preis, gilt es zu prüfen, wo
die Server der Anbieter stehen. Die Datenschutzgesetze sind
je nach Land unterschiedlich. In den USA zum Beispiel können Ermittlungsbehörden leicht auf Daten zugreifen, europäische Gesetze sind da strenger. Bei der Sicherheit kann einzig
Wuala punkten. Die Server stehen in Europa, die übrigen Anbieter speichern alle ihre Daten in den USA. Zudem bietet der
Schweizer Dienst als einziger eine eigene Verschlüsselung.
Das bedeutet, dass niemand die hochgeladenen Daten einsehen kann, nicht einmal Wuala selbst.
Und welcher Dienst bietet die meisten Möglichkeiten? Die
Speicher OneDrive und Google Drive lassen sich mit anderen
Diensten verknüpfen und erlauben problemlos das gemeinsame Bearbeiten von Dateien. Dropbox fügt sich gut ins Betriebssystem ein und hat den Vorteil, dass er weit verbreitet
ist. Wuala ist schlicht gehalten, verfügt aber über die wichtigsten Funktionen. Etwas speziell ist die Situation bei der iCloud
von Apple: Sie ist kein echter Onlinespeicher, weil man nur
Mails, Kontakte oder Dokumente hochladen kann, die mit
Apple-eigenen Programmen erstellt wurden. Ein Nachteil.
Die Frage ist, was einem wichtig ist. Wuala hat bei der Sicherheit die Nase vorn, ist aber teuer. OneDrive und Google Drive
sind günstig, haben aber einen Sicherheitsmakel. ★
Konsumjournalistin Mirjam Fonti probiert gerne aus, was die digitale
Zukunft bringt. Sie freut sich über Ihren Vorschlag:
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* Discovery Sport S 2.0 eD4 (erhältlich ab Herbst 2015), 5-Türer, man., 2WD, 150 PS/110 kW. Swiss Deal Preis ab CHF 36’100.–, Gesamtverbrauch 4.5 l/100 km
(Benzinäquivalent 5.1 l/100 km), Ø CO2-Emissionen 119 g/km. Energieeffizienz-Kategorie nicht bekannt. Abgebildetes Modell: Discovery Sport HSE 2.2 TD4,
5-Türer, man., 4WD, 150 PS/110 kW. Swiss Deal Preis ab CHF 48‘000.–, Gesamtverbrauch 5.7 l/100 km (Benzinäquivalent 6.4
l/100
km),
Ø CO2-Emissionen
149 g/km.
Mai
2015
· WOMEN
IN BUSINESS
21
Energieeffizienz-Kategorie D, Ø CO2-Emissionen aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeuge 144 g/km.
i n t e r n at i o n a l
Sie weiss, was unser
Verhalten kostet
Ulrike Malmendier gehört zu den 5 Prozent der am häufigsten zitierten
Ökonomen der Welt. Ihr Fachgebiet: Verhaltensökonomie. Am Swiss
Economic Forum referiert die deutsche Professorin, die seit Jahren in
Kalifornien lehrt und lebt, über das Meistern von Komplexität.
Text Yvonne zurbrügg
Referentin zum Thema «Simplify» am Swiss
Economic Forum in Interlaken im Juni: Die
42-jährige ausgezeichnete Forscherin Ulrike
Malmendier aus Deutschland.
22 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
S
ie sagt: «Ich würde Geld dafür bezahlen, dass ich meinen Job machen darf.» Ulrike Malmendier berauscht
sich an der Forschung. Gilt als extrem intelligent, exzellent ausgebildet, kreativ und ehrgeizig. Und legt
eine Begeisterungsfähigkeit an den Tag, die sie schon
früh auffallen lässt. Die Deutsche zählt heute zu den fünf Prozent der am meisten zitierten
Ökonomen der Welt. Ihr Spezialgebiet: Verhaltensökonomie. Die Frage, wie der
Mensch entscheidet und welche Fehler ihm dabei unterlaufen – die treibt die 42-Jährige an. Vor zehn Jahren zum
Beispiel publizierte sie eine
Studie im «Journal of Finance», die für Aufsehen sorgte.
In «CEO overconfidence and
corporate Investment» wies
sie nach, dass viele Manager
an Selbstüberschätzung leiden und dadurch systematisch
Fehlentscheidungen
treffen – empirisch hatte sich
davor noch niemand damit
Ulrike Malmendier
auseinandergesetzt. Später
bewies sie nach Auswertung
von Fitnessstudio-Kundendaten in «Paying not to go to the
gym», dass sich die meisten Kunden für ein Jahresabo entscheiden, obwohl sie unterm Strich mit Zehnerkarten günstiger weggekommen wären.
gesteht. «Ich habe immer gedacht, wenn ich erst einmal Kinder habe, wird der Drang, nach Europa zurückzukommen,
stärker. Weil ich nicht will, dass meine Jungs American Football lernen, die sollen lieber Fussball spielen. Und das Schulsystem in den USA halte ich sowieso für verkorkst, weil ich
nur die Wahl habe zwischen unterfinanzierten öffentlichen
Schulen und gettoisierten,
teuren Privatschulen», erklärte sie unlängst in einem
Interview in der «Welt
am Sonntag».
«Die Einstellung,
dass Frauen
wie ich Rabenmütter sind, ist
in Deutschland
verbreiteter.»
Die Entscheidung und ihre Auswirkungen: Damit beschäftigt sich auch das Swiss Economic Forum in Interlaken, an
dem Ulrike Malmendier im Juni als Referentin auftritt. «Simplify – Meistern von Komplexität» heisst das diesjährige Thema. Und darin ist Malmendier schon längst ein Profi. Ihre
Karriere beginnt in einer Ausbildung bei der Deutschen
Bank. Dank einem Stipendiat studiert sie später Jura und
Volkswirtschaft. Nach ihrem Jura-Doktorat in Bonn geht sie
in die USA mit der Absicht, an der Harvard University in
Vertragstheorie zu promovieren. Bis sie die Verhaltensökonomie für sich entdeckt: «Das, was ich vorher gemacht hatte,
kam mir plötzlich vor wie ein abstraktes Glasperlenspiel –
intellektuell zwar extrem anspruchsvoll, aber nicht nützlich
zum Verstehen von menschlichem Verhalten», erinnert sie
sich. Seit 2008 hat sie eine Stelle als ausserordentliche Professorin an der Universität Berkeley in Kalifornien inne. Vor
zwei Jahren bekam die inzwischen dreifache Mutter als erste
Frau den Fischer-Black-Prize verliehen. Mit dem Preis honoriert die American Finance Association zweijährlich in Gedenken an den Ökonomen Fischer Black Erkenntnisse im
Bereich der Finanzwissenschaft.
Die Möglichkeit, Kind und
Karriere unter einen Hut zu
bringen, hält Malmendier in
den USA schlichtweg für
einfacher. Und dann sei
auch die Mentalität in den
Staaten eine andere: «Die
unterschwellige Einstellung
vieler Leute, dass Frauen
wie ich Rabenmütter sind –
die ist in Deutschland deutlich verbreiteter als in Amerika.» Sie arbeite sehr viel,
schlafe kaum, weil mindestens eines ihrer drei Kinder
gerade Zähne bekomme oder schlecht geträumt habe – «da
brauche ich solche Kritik nicht auch noch zusätzlich». Da
lebe sie lieber in einer Umgebung, in der sie ermutigt werde,
und gute Tipps bekomme. Ihre Buben Thomas, 7, Lucas, 5,
und Alexander, 3, ist sie überzeugt, hätten ihre Karriere sogar gefördert: «Weil sie mich dazu gebracht haben, mich auf
das Wesentliche zu konzentrieren – auf das Schreiben von
wissenschaftlichen Arbeiten.» Ihr Deal mit der Uni sei folgender gewesen: Wir erwarten, dass du am Tag nach der Geburt wieder dabei bist, aber wir stellen dich von vielen Lehrverpflichtungen frei.
Was sagt denn die Verhaltensökonomin zum Thema Quote?
«Da habe ich in den vergangenen zehn Jahren meine Meinung geändert. Wir kommen ohne Quote nicht schnell genug voran. Wenn erst einmal Frauen an bestimmten Schlüsselpositionen sitzen, dann kommen rasch auch andere
nach.» Sie beobachtet, dass sich in Berkeley inzwischen viele
junge Ökonominnen auf Finanzwirtschaft fokussieren. Was,
wenn die Quote so wenig bringt, wie das teuer erstandene
Fitnessabo? «Derzeit ist es ja oft so, dass Frauen in Vorstände
oder Aufsichtsräte geholt werden, nur weil man denkt: Wir
brauchen jetzt eine Frau. Aber ich bin überzeugt, dass sich
dennoch etwas ändert, wenn die gute Frau erst einmal eine
Weile dabei ist.» ★
Ulrike Malmendier tritt neben den weiteren Ökonominnen Linda
Ihre drei Söhne mit ihrem Mann, dem Ökonomieprofessor
Stefano DellaVigna, haben die Deutsche in Kalifornien sesshaft gemacht. Auch wenn sie Europa sehr vermisse, wie sie
Yueh und Noreena Hertz sowie Bundespräsidentin Simonetta
Sommaruga am 4. bis 5. Juni anlässlich des Swiss Economic Forum in Interlaken auf. www.swisseconomic.ch
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 23
Unternehmen
Die beste
Freundin
der Braut
Evelyne Schärer ist die umtriebigste Hochzeitsplanerin
der Schweiz. Sie legt sich ebenso für High-End-Hochzeiten
ins Zeug wie für ihren Berufsstand.
Text Stine Wetzel
Sie managt das grösste Wedding-Business
der Schweiz: Evelyne Schärer, seit 2004
Besitzerin der Agentur Your Perfect Day und
inzwischen Chefin von sieben Angestellten.
I
hre eigene Hochzeit sei eine «kleine Katastrophe» gewesen: Sie selbst kam eine Stunde zu spät zur Trauung,
weil die Frisur nicht rechtzeitig fertig wurde; der Fashion- und Architekturfotograf vergass, Bilder vom Brautpaar zu machen; zuletzt bescherte die Polizei dem aus
London eingeflogenen DJ den kürzesten Auftritt seines Lebens – und der Hochzeitsfeier ein abruptes Ende. «Da war mir
klar, dass man auch in der Schweiz professionelle Hochzeitsplanung braucht», sagt Evelyne Schärer. «Ich hatte zwar schon
internationale Events organisiert, aber von den Besonderheiten einer Hochzeit hatte ich keine Ahnung.» Ganz so dramatisch war der Hochzeitstag der Unternehmerin 2004 vielleicht
nicht, ist aber eine griffige Episode, die sich zur Gründung ihrer Firma erzählen lässt.
Ich treffe Evelyne Schärer an einem Mittwochmorgen in der
Lounge eines Zürcher Hotels. «Viele glauben, dass ich den
ganzen Tag mit Bräuten Torten teste», sagt sie. So zuckersüss
und rosig sei ihr Alltag nicht, stellt die Unternehmerin gleich
zu Beginn klar. Mit ihren langen braunen Haaren, den perfekt
manikürten Fingernägeln und dem lässigen Look könnte man
sie glatt für ein Model aus einer Werbung halten. Evelyne
Schärer bestellt einen Vollkorngipfel und einen Latte Macchiato. So gemütlich wie heute beginnen ihre Tage selten. «Normalerweise würde ich jetzt am Schreibtisch sitzen, Mails beantworten, herumtelefonieren und mit Paaren aus dem
24 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Ausland skypen», sagt sie. Locations suchen, Konditoren abklappern, Dekorationskonzepte zusammenstellen – das ist ihr
Tagesgeschäft. Evelyne Schärer ist die Taktgeberin für «den
schönsten Tag im Leben» ihrer Kunden. Improvisationstalent,
Verhandlungsgeschick und Einfühlungsvermögen sind ihre
ständigen Begleiter. Was die Unternehmerin ihren Mitbewerberinnen voraus hat, ist Präsenz: Wenn in Schweizer Medien
über Hochzeiten berichtet wird, ist ein Zitat von ihr nicht weit.
2013 ging es für die Mittvierziegerin sogar ins deutsche Fernsehen. Für die VOX-Show «4 Hochzeiten und eine Traumreise»
kommentierte sie als Expertin die Kandidatenfeiern. Die Show
erreichte in der werberelevanten Zielgruppe einen durchschnittlichen Marktanteil von beachtlichen 8,4 Prozent.
Ein Novum in der Schweiz
Evelyne Schärer ist einer jener Menschen, für die der Tag zehn
Stunden mehr haben müsste. Vor allem im Sommer, denn
wenn die Sonne scheint, haben Hochzeiten Hochkonjunktur.
Das Schweizer Durchschnittspaar gibt zwischen 20 000 und
35 000 Franken für den Event der Superlative aus. Für die
Hochzeiten, die Evelyne Schärer organisiert, sind es
80 000 Franken. Dass sie dereinst High-End-Hochzeiten für
Spieler des FC Basel, Rennfahrer Timo Glock oder Radrennprofi Jan Ullrich planen würde, hätte Evelyne Schärer nie gedacht.
Das mag nach Pose klingen. «Mein Credo war simpel: nur die
Hochzeiten von Paaren zu organisieren, die nett ➤
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 25
Unternehmen
sind. Schliesslich muss ich in der Vorbereitungszeit die beste Freundin der Braut sein.» Die Beziehungsarbeit, um die
es bei der Hochzeitsplanung letzten Endes gehe, werde in
einer Branche, die wie wenige andere vom Klischee lebt, unterschätzt. Schublade auf, ein paar Tauben hier, ein paar Deko-Herzen da – das reiche, nicht um Erfolg zu haben. Als
Evelyne Schärer 2004 mit der Perfect Day GmbH an den
Start ging, konnte man die professionellen Anbieter in der
Schweiz an einer Hand abzählen. Heute gibt es mindestens
zwanzigmal mehr Hochzeitsplaner. Viele davon sind im
Unterschied zu Evelyne Schärer aber nur im Teilzeitpensum
aktiv. Die Domain yourperfectday.ch kaufte die gelernte
Textilkauffrau bereits 2002, von einem Hotelzimmer in Mexiko aus. In den Ferien hatte sie zufällig eine Hochzeitspla-
nerin aus den USA kennengelernt. Und die noch vage Idee,
selbst so ein Business aufzuziehen, geboren.
Bis dahin reihten sich im CV von Evelyne Schärer Eventjobs
und das Managen einiger Kollektionen von Wolfgang Joop aneinander. Etwas Neues musste her. «Bis zu meiner eigenen
Hochzeit war ich mir unsicher, ob die Schweiz für eine so ame-
rikanische Dienstleistung reif ist.» Mittlerweile ist Schärer geschieden; dafür ist ihre Agentur Your Perfect Day von einer
One-Woman-Show zu einem siebenköpfigen Team herangewachsen. Ein Novum in der Schweiz. Für Schärer das USP ihrer Firma: «Bei keinem anderen Anbieter haben Paare die Sicherheit, dass ihre Hochzeit gut betreut wird, auch wenn sich
die Planerin mal die Haxen bricht.» Ihre sieben Angestellten, ➤
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Mai 2015 ·24.04.15
WOMEN
IN BUSINESS 27
11:26
Unternehmen
Das Geschäft mit
dem Heiraten
Wenn über zwei Menschen die Hochzeitsglocken
läuten, klingeln bei vielen – mehr oder
weniger – fuchsigen Anbietern die Kassen.
Heiraten ist teuer, das ist allgemeinhin bekannt.
Manche Ausgaben lassen sich kaum einsparen, zum Beispiel
für Standesamt, Brautkleid, Eheringe, Festessen und
Honeymoon. 20 000 bis 35 000 Franken kostet eine Schweizer
Hochzeit durchschnittlich. Darüber hinaus gibt
es Angebote, die zeigen: Um den schönsten Tag im Leben
ist ein beachtliches Business gewachsen. Zehn Beispiele.
Evelyne Schärer (2. v.r.) organisiert dieses Jahr zwölf
Hochzeiten persönlich. Es sind «fette Dinger», wie sie sagt.
die alle im Stundenlohn angestellt sind, nennt Evelyne Schärer
«meine Mädels», wahlweise «Ladys». Die Geschäfte laufen gut,
sagt Schärer, konkrete Zahlen möchte sie nicht nennen. Hochzeitsplaner erhalten zwischen 10 und 15 Prozent des Hochzeitsbudgets. Die stärkste Your-Perfect-Day-Filiale sei Zürich, gefolgt von Luzern und Zug. Bern, Basel und St. Gallen seien noch
auf verhaltenem Level, «weil hier das Bewusstsein für Planungs-Outsourcing erst noch geweckt werden muss». Neuerdings hat Your Perfect Day auch eine kleine Schwester: Your
Happy Day. Mit diesem Firmenzweig münzt
Schärer mit festen Preispaketen die Hochzeitsplanung fürs kleinere Portemonnaie
um und erreicht damit ein weiteres Marktsegment.
Produzentin von Mitbewerbern
Die Story klingt so erfolgreich, wie Hochzeitstorten hoch sind. Von Brüchen in der
Erfolgsgeschichte will Evelyne Schärer
nichts wissen – und auch nicht von Konkurrenz: «Mit unserer Aufstellung und unserer besonderen Art
haben wir keine Konkurrenten, nur Mitbewerber.» Für die
sorgt Evelyne Schärer nicht zuletzt selbst. Als Präsidentin und
Mitgründerin des Verbands Unabhängiger Schweizerischer
Hochzeitsplaner (Vush) initiierte sie vor sechs Jahren die Ausbildung zum Hochzeitsplaner an der Schule für Marketing,
Werbung und Kommunikation (Sawi) mit. Rund 20 Anwärter
schliessen im Halbjahrestakt mit einem Diplom in Hochzeitsplanung ab. Der Vush wurde 2008 gegründet, um eine marktfunktionierende Handhabe gegen «selbsternannte Hochzeitsplaner» zu haben – «Prädikat Perfect» für eine Berufsbezeichnung, die in der Schweiz nicht geschützt ist. Aktuell
zählt der Vush 39 Mitglieder, darunter viele Lehrabgänger, die
Evelyne Schärer selbst ausgebildet hat. «Mir ist es lieber, wenn
sich auf dem Markt Akteure tummeln, die wissen, was sie tun.
Der Berufsstand liegt mir am Herzen.» Das klingt generös.
28 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Wohin man in der Branche schaut, Evelyne Schärer ist da –
oder war zumindest mal da.
Aber nicht alle klatschen ob der einnehmenden Persönlichkeit
Schärers in die Hände. Öffentlich äussern möchte sich an dieser
Stelle niemand. Dass es seit 2011 den Zusammenschluss Wedding Networks und neuestens eine weitere Ausbildung bei der
Swiss Academy of Wedding & Events Education gibt, lässt sich durchaus als Kritik am Vush
und dem Sawi-Diplom lesen. «Wir haben einfach eine andere Philosophie und verfolgen andere Grundsätze», heisst es auf Anfrage. Das professionelle Planen von Hochzeiten hat in den USA und
England Tradition, schwappte zu Beginn der Nullerjahre
aufs europäische Festland über und musste sich erst etablieren. Noch heute leistet sich nur ein Bruchteil der jährlich
40 000 Hochzeitspaare in der Schweiz eine professionelle
Planung. Vor fünf Jahren schätzten Branchenkenner die
Zahl auf ein Prozent, mittlerweile dürfte sie höher sein.
Kann sich ein so kleiner Markt überhaupt zwei Lager leisten? «Ich verstehe das Gerede nicht», meint Evelyne Schärer
bloss, «es soll doch jeder machen, was er möchte.» Sie möchte
nur eines: «Weiterwirbeln und samstags nach einer Hochzeit
ein Stück Torte essen.»
In diesem Jahr wird Evelyne Schärer die Fäden für zwölf
Hochzeiten persönlich ziehen, «fette Dinger», sagt sie. Es sind
Feste von Paaren aus den USA, der Türkei und Kanada. «Die
Incoming-Geschichte wird immer grösser.» Wenn es nicht der
Stammbaum ist, der die Paare aus dem Ausland in die Schweiz
führe, seien es die touristischen Qualitäten des Landes. Eine
Entwicklung der Branche, in die sich Evelyne Schärer wiederum an vorderster Front voll reinhängt. Ihr persönliches Highlight: «In diesem Jahr mache ich die wohl prominenteste
Hochzeit meines Lebens.» Ein echter Weltstar, den sie auf dem
Golfplatz kennengelernt habe. ★
Der Antrag
Zum Beispiel beim 4-Gang-Menü «Surprise» im Restaurant
Waid über Zürich, für zwei Personen, «inkl. Rose für Ihr
Herzblatt»: CHF 280.–
Das Braut-Tuning
In 24 Wochen zum Hochzeits-Body, dank Personal-Trainer
und Bootcamp, mit My Bride Coaching aus Zürich: CHF 2390.–
Das Hochzeits-Bleeching
Manche nehmen «Heiraten in Weiss» besonders ernst – und
gönnen sich vor dem Ja-Wort ein Zahn-Bleeching. Hochzeitspaar-Angebot von Bleach & Smile in Winterthur: CHF 760.–
Der Ehevorbereitungskurs
Interaktiver Ehevorbereitungskurs «Ernsthaft verliebt», mit
Referaten zu Paarthemen und Arbeitsblättern, «überlassen Sie
das Gelingen Ihrer Ehe nicht dem Zufall»: CHF 29.80
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 29
Der Tanzkurs
Der «Crazy Wedding Dance» zur persönlichen Lieblingsmusik wird in der Privatlektion bei Kaiser Tanz in Zürich choreografiert, 55 Minuten für zwei Personen: CHF 110.–
Die Hochzeitsversicherung
Die Versicherung bei ausgefallener oder verschobener
Hochzeitsfeier, angeboten von der Zurich: CHF 69.–
Der Profi-Check
Wer den grossen Tag nicht ganz einer Wedding-Planerin
überlässt, kann das eigene Konzept von einem Profi checken
lassen, zwei Stunden «Safety Check» durch Your Perfect
Day: CHF 250.–
Der Polterabend für die Schwangere
Kommt vor: Die Braut ist schwanger. Das entsprechende
Package «Definitely Baby» des Polterabend-Spezialisten
Holter Polter, inklusive Floating und frisch geputzter Wohnung für die Braut, pro Person: CHF 220.–
Die Torte
Die aufs Brautpaar massgebackene Torte. Made by Fleur de
Sucre aus Zürich: ab CHF 420.–
Die Scheidungs-Party
Und wenn’s trotz alldem nicht klappt, eine Feier mit Freundinnen zum Anfang ins Leben danach an einer «Divorce
Party» in der Boutique Sensuelle in Zürich, inklusive Apéro,
Prosecco und Tipps der Profis, wie man sich wieder als
«sexy und begehrenswerte Frau» fühlt: CHF 350.–
30 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
REVOLUTIONÄR KOMFORTABEL
Die neuen Full-Flat-Sitze in der Business Klasse: entdecken Sie den Komfort
eines komplett flachen Liegesessels sowie ausgezeichneten Service.
Wird sukzessive auf Langstreckenflügen in ausgewählten Boeing 777 eingerichtet.
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Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 31
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G e l d & A n l ag e
Die Kursentwicklung an den Börsen folgt bestimmten Mustern.
Investoren trachten seit jeher danach, diesen
auf den Grund zu gehen. So ist manche Börsenweisheit entstanden –
die eine stimmt, die andere nicht. Manchmal.
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ell in May and go away» ist eine der bekanntesten Börsenweisheiten. Und sie trägt mehr Wahrheit in sich,
als vermuten lässt. Wie alle Börsenregeln und -weisheiten basiert auch diese Regel auf bestimmten Mustern in der Kursentwicklung der Vergangenheit.
Viele internationale Untersuchungen bestätigen, dass die
Sommermonate schlechtere Börsenmonate sind als die Wintermonate. Daher hat die Mai-Regel einen Nachsatz, der die
Weisheit komplettiert: «But don’t forget to come back in September.» «Laut JC O’Hara vom Börsenbroker FBN Securities
sollen sich zwischen Oktober bis April gehaltene Investitionen
in einem Zeitraum von 20 Jahren vervierfacht haben, während
sich dauerhaft gehaltene im selben Zeitraum lediglich verdreifachten», so Finanzexpertin Fleur Platow, Gründerin des
Schweizer Frauen-Fonds-Forum FFF und einst in der Geschäftsleitung des Schweizer Investorinnenclubs Smart Ladies
Investment Club.
Zurückzuführen ist die Börsenregel wohl tatsächlich auf geringere Tradingaktivitäten früherer Investoren, die den Sommer lieber am Strand oder in den Bergen verbrachten als in
den Börsenhallen von Zürich, Frankfurt oder New York, lange
vor Erfindung des Internets und den Möglichkeiten des Online-Handels rund um die Uhr, rund um die Welt. Dies mag
erklären, warum ausgerechnet im vergangenen, guten Börsenjahr die Mai-Regel versagt hat. Denn im Wonnemonat 2014
stiegen die Kurse der Schweizer Aktien um gut drei Prozent.
Keine Regel ohne Ausnahme – das ist klar. Das besondere
Problem bei Börsenregeln ist jedoch, dass sie sich schnell
32 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
einmal zu selbsterfüllenden Prophezeiungen mausern und
nicht mehr Erklärung, sondern die eigentliche Ursache der
Kursbewegungen sind. Wenn also die Mehrheit der Investoren beispielsweise an die Mai-Regel glaubt und den Aktienanteil in ihren Portfolios abbaut, dann sinken die Kurse tatsächlich – und prompt beisst sich die Katze in den
Schwanz.
Die berühmten Gurus und ihre Methoden
Die Mai-Regel beruht schlicht auf saisonalen Mustern. Viele
andere gängige Börsenweisheiten basieren hingegen auf dem
Erfolg und der vermeintlichen Weisheit berühmter und erfolgreicher Investoren. Einer der bekanntesten Börsengurus ist der
Amerikaner Warren Buffett, mit einem geschätzten Privatvermögen von 72,7 Milliarden Dollar laut Forbes-Liste der
drittreichste Mensch der Welt. Er ist für seine langfristige
Value-Anlagestrategie bekannt, was heisst, dass für Buffett
weder die allgemeine Wirtschaftslage noch die Stimmung an
den Börsen entscheidend ist, sondern lediglich das Geschäft
und die Aussichten des Unternehmens, von dem er Aktien
hält. Die Börsenregel «Buy and Hold», also «Kaufen und Halten» spiegelt diese Philosophie am besten. Das «Orakel von
Omaha», wie Buffett gerne genannt wird, rät Aktienanlegern
gerne dazu, «Aktien zu kaufen und zehn Jahre lang nicht
mehr hinzuschauen». Denn, so Buffett über sich selbst: «Ich
denke nie darüber nach, was die Börse machen wird. Ich weiss
nicht, wie man die Börse oder die Zinsen oder die Konjunktur
vorhersagen kann. Und ich habe keine Ahnung, ob die Börse
in zwei Jahren höher oder tiefer stehen wird.» Das Einzige,
was ihn interessiert, ist, ob er das Geschäft der Unternehmen ➤
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Text Sandra Willmeroth
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Zwei Lager der Investoren: Wachstum oder Substanz
Die Spezies der Anlageprofis lässt sich grundsätzlich in die
zwei Lager «Wachstum» (Growth) und «Substanz» (Value) unterteilen. Erstere suchen nach Aktien von Unternehmen, die
eine stabile Substanz haben, solide finanziert sind, konstante
Dividenden zahlen, eine starke Marktposition halten und aufgrund dessen eine solide Gewinnentwicklung versprechen. Es
ist naheliegend, dass solche Aktien zu einem guten Preis gehandelt werden und daher nur ein begrenztes Potenzial für
überdurchschnittliche Wertzuwachse haben, da sie meistens
vom Markt bereits fair bewertet sind. Value-Investoren trachten danach, solche Substanzwerte ausfindig zu machen, die
unterbewertet sind. Bei der Suche orientieren sie sich an den
Bilanzen und Kennziffern der Unternehmen, wie beispielsweise dem Buchwert. Anhänger der Growth-Fraktion hingegen suchen nach Unternehmen, die aufgrund ihres Geschäftsmodells oder ihres Produktes ein überdurchschnittliches
Wachstum und damit überdurchschnittliche Kurssteigerungen versprechen. Je früher man einsteigt, umso grösser ist das
Potenzial. Daher suchen Growth-Investoren nach jungen und
innovativen Firmen. Ob diese zum Zeitpunkt des Investments
bereits Gewinn erzielen, ist dabei nicht unbedingt wichtig.
Was zählt, ist das Wachstumspotenzial. Daher ist die wichtigste Kennziffer für Growth-Anhänger das Kurs-Gewinn-Verhältnis einer Aktie.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 33
G e l d & A n l ag e
Beim Gegenteil – zu viel Aufregung bei einer andauernden Periode von auf breiter Basis steigenden Aktienkursen – sollten
ebenfalls die Warnsignale vorsichtiger Anlegerinnen blinken.
«Eine Regel, die ich ernst nehme, ist die der Milchmädchen-
Letztlich sind Börsenregeln und -weisheiten nur ein weiterer
Versuch, anhand vergangener Muster die Zukunft der Kurse
vorherzusagen. Was eigentlich, wir wissen es, unmöglich ist.
Denn das Geschehen an der Börse wird von zu vielen unterschiedlichen Determinanten bestimmt. Seien es die Notenbanken, der Ölpreis, der Konjunkturzyklus oder politische
Krisen. Wie die Börsen auf aussergewöhnliche externe Ereignisse reagieren und wie stark sie künftige Entwicklungen
antizipieren, ist unmöglich vorherzusagen. Denn die Börse
ist von launischer Natur: Mal reagiert sie übertrieben, mal
bleibt sie ungerührt. ★
Anlagegrundsätze für Privatanlegerinnen
– Anlageklassen, Regionen oder Währungen? Diversifizieren Sie.
– Setzen Sie auf Stop-Loss-Orders (also eine Verkauf-Order, sobald der Kurs unter einen gewissen Betrag sinkt).
–Achten Sie auf die Kosten.
– Masseneuphorie oder -panik – lassen Sie sich nicht anstecken.
– Glauben Sie keinen überzogenen Renditeversprechen.
–Investieren Sie nur Geld, auf das Sie mittel- bis langfristig verzichten können.
34 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Greife nie in ein fallendes Messer.
Billig
einkaufen
und
teuer
verkaufen.
Buy
and
hold.
Gewinne laufen
lassen, Verluste
begrenzen.
Die Grossmeister der Börsen
sind sich keinesfalls über den
Königsweg zum Erfolg einig.
Entsprechend existieren auch
widersprüchliche Börsenregeln.
Den Kontrapunkt zu den donnernden Kanonen bildet das fallende Messer, denn «Greife nie
in ein fallendes Messer» meint,
keine Aktien zu kaufen, wenn
der Kurs nach unten rauscht.
Sonst droht die Verletzung der
Hand. «Es kann sich aber durchaus lohnen, ein fallendes
Messer aufzufangen. So hatte beispielsweise die Adidas-Aktie letztes Jahr im Zuge der Russlandkrise rund 40 Prozent
Kursverlust, doch Mutige, die im Spätherbst 2014 zugegriffen haben, freuen sich heute über ihre Gewinne», erklärt
Fleur Platow. Aber es gibt auch Beispiele für das Gegenteil:
So ist die Aktie des Ölplattform-Produzenten Transocean
seit dem Jahr 2010 im steten Sinkflug geblieben und hat dabei 90 Prozent verloren.
The trend Sell in
is your
May and
friend.
Go away.
Keine Chance ohne Risiko.
Nie alle
Eier in
einen
Korb
legen.
Kaufen,
wenn
die
Kanonen
donnern.
«Wenn alle auf den
Börsenzug aufspringen wollen,
ist es an der Zeit
auszusteigen.»
Hin und her
macht
Taschen leer.
Angst ist ein
schlechter
Ratgeber.
hausse – wenn alle auf den Börsenzug aufspringen wollen, ist
aus meiner Sicht bereits Gefahr im Verzug und es ist an der
Zeit, auszusteigen. Deshalb setze ich derzeit auch vermehrt
auf Cash, denn ich empfinde den aktuellen Boom als Börsenblase, die vor dem Platzen steht»,
sagt Anlageexpertin Platow.
Die
Hausse
nährt
die
Hausse.
versteht, in die er investiert. Ebenso berühmt wie Buffett ist
der Investor André Kostolany, geboren in Ungarn, der für so
gut wie jede Lebenslage der Börsianer einen markanten
Spruch hinterlassen hat. Seine Anlagephilosophie fasste er
jedoch in der alten Börsenregel
«The Trend is your friend» am
kürzesten zusammen. Wie Buffett war Kostalany ein langfristiger und vorausschauender Anleger, der sich nicht von
kurzfristigen Trends und Stimmungen leiten liess. Aber Kostolany war auch ein antizyklischer
Investor, der gerne dann gekauft
hat, wenn die Mehrheit aus
Angst vor schlechten Nachrichten verkaufte. Daher wird der
Anlageexpertin Fleur Platow
Spruch «Kaufen, wenn die Kanonen donnern» gerne ihm zugeschrieben, obwohl er eigentlich auf den einstigen deutschen Bankier Carl Mayer von Rothschild zurückgeht. Die
Erkenntnis hinter dem Börsenspruch ist simpel: Ist ein Aktienkurs aufgrund von schlechten Nachrichten stark gefallen, ist das Papier günstig zu haben – oft viel günstiger, als
es die Substanz des Unternehmens zulassen dürfte. Diese
wird unter anderem mit dem Buchwert einer Aktie beziffert, und wenn beispielsweise der Buchwert höher als der
Marktwert einer Aktie notiert, ist dies ein starkes Signal für
eine unterbewertete Aktie. Denn die Kursentwicklung an
den Börsen neigt stets zur Übertreibung – sowohl nach unten als auch nach oben. Wer dann kauft, kauft nicht die aktuelle Stimmung, sondern er kauft günstig eine unterbewertete Aktie, die in der Zukunft ein grosses Potenzial zur
Kurssteigerung hat – einsetzend dann, wenn die Kanonen
verstummt sind und sich die Aufregung gelegt hat.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 35
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wer hat
an der uhr
gedreht?
Der Frühling bringt Brillanten, Perlmutt und noch
grössere Zifferblätter. Ein Lookbook zum Träumen, ein
Experte über die zwei grossen Trends und eine
Neo-Chefin über den massgeschneiderten tickenden Luxus.
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Redaktion yvonne zurbrügg
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36 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
1 Parmigiani Fleurier
Tonda 1950 Squelette
CHF 42 500.–
2 IWC Portugieser Perpetual
Calendar Date-Month Edition
75th Anniversary CHF 49 000.–
3 Carl F. Bucherer Pathos Diva
CHF 26 900.–
4 Rado HyperChrome
Diamond Automatic CHF 6900.–
5 Omega Constellation Pluma
CHF 10 250.–
6 Girard-Perregaux Cat’s Eye
Small Second CHF 26 300.–
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 37
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1 Glashütte Senator Cosmopolite
für WeltenbummlerInnen
CHF 38 000.–
2 Breguet Soldat Tradition 7097
CHF 32 700.–
3 Audemars Piguet Royal Oak
CHF 25 900.–
4 Hublot Big Bang Broderie
CHF 16 900.–
5 Longines Conquest Classic
Moonphase
CHF 3210.–
6 Cartier Crash Squelette aus Platin
CHF 73 500.–
7 Jean Richard
Terrascope Chrono Carbon
CHF 8700.–
38 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
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3
6
5
«Die Damenuhr wird zum Unisex-Schmuckstück»
4
Herr Ziegler, haben Damen je so grosse Armbanduhren getragen wie heute?
Modelle von 35 bis 38 Millimeter Durchmesser sind gerade
sehr modern für Damen und viele Marken produzieren derzeit so grosse Uhren. Ich denke nicht, dass es das früher schon
einmal gab, in meinen 25 Jahren im Business jedenfalls nicht.
Werden die Uhren noch grösser?
Modeströmungen vorwegzunehmen ist schwierig, aber ich
denke, mit 38 Millimetern ist der Zenit erreicht. Es gibt auch
Damen, die gerne die 42-Millimeter-Uhr ihres Partners ausführen. So ist der Trend zur grossen Uhr auch entstanden.
Gibt es einen Richtwert, wie mächtig eine Uhr im Vergleich zum Handgelenk oder zur Hand sein darf?
In der Beratung ist dies natürlich ein Thema, nicht jedes Handgelenk verträgt eine 38-Millimeter-Uhr. Wie gross das ausgewählte Modell am Schluss auch ist, wir sind sehr überzeugt,
dass das Tragen in aller Regel Gewohnheitssache ist, und
selbstverständlich hängt es auch vom Anlass ab.
Wächst die Herrenuhr eigentlich mit?
Die ist interessanterweise kleiner geworden. Vielleicht entdeckt
der Mann seine weibliche Seite? Spass beiseite. Dafür wird bei
den Herrenuhren mit immer neuen Materialen gearbeitet, für deren Erklärung ein Experte schon fast Quantenphysiker sein muss.
Joachim Ziegler, 42, ist seit vier
Jahren CEO von Les Ambassadeurs. Das renommierte
Uhren- und Schmuckhaus
repräsentiert seit 1964 über 30
Uhren- und Schmuckmarken.
Welche Trends werden die Damenuhren künftig beeinflussen?
Da gibt es zwei. Es ist sicher so, dass die kleine, schlichte Uhr
mit Quarzwerk immer mehr von grösseren, mechanischen
Uhren mit ästhetischen Komplikationen wie Mondphasenoder Tag- und Nachtanzeige abgelöst wird. Gleichzeitig beobachten wir eine Fokussierung auf spezielle Zifferblätter. Nach
Aventurin, einem petrolblauen Stein, der geschliffen aussieht
wie ein wunderbarer Nachthimmel, wird immer häufiger gefragt. Aber auch nach Diamanten und Perlmutt.
Was ist momentan der spannendste Gegensatz auf dem
Markt?
Während die Damenuhr immer mehr zum Unisex-Schmuckstück wird, könnte der Schmuck verspielter nicht sein. Blüten,
Blätter, Schmetterlinge: So romantisch wie heute wurden Gold
und Edelsteine schon lange nicht mehr verarbeitet. (yz)
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 39
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1
1 DeLaneau Dôme Tourbillon Butterfly
Le Flambé (Unikat)
Preis auf Anfrage
2 Rolex Oyster Perpetual Day-Date
CHF 59 600.–
3 Century Allegria Precious Elegance
CHF 9950.–
4 Patek Philippe Quantième Annuel
CHF 44 000.–
5 Baume & Mercier Classima 10225
CHF 1990.–
6 Bulgari Lucea
CHF 54 000.–
7 Raymond Weil Toccata
CHF 2200.–
40 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
3
4
5
7
Die Nischenplayerin
«Da beissen Sie beim mir auf Granit», antwortet Jessica R. Walther
auf die Frage nach dem Preis ihrer Preziosen. Seit Dezember 2014
leitet sie die Genfer Uhrenmanufaktur DeLaneau. Das unabhängige KMU mit 15 Mitarbeitenden (13 davon sind Frauen) ist Spezialistin für massgefertigte Uhren. Mit Zahlen geht das Unternehmen in Privatbesitz äusserst zurückhaltend um. Walther
verrät nur: «Die Anzahl Uhren, die wir jährlich ausliefern, ist
zweistellig.» Ein handbemaltes Emaille-Zifferblatt, ein Gehäuse
nach Wunsch, ein Armband nach Belieben, selbst die Zeiger sind
individuell gestaltbar: Wer hier bestellt, weiss genau, was er will.
Und wartet auf den persönlichen Schatz am Handgelenk auch
gerne bis zu zwei Jahre. Bisher hat DeLaneau jeweils auch eine
kleine Kollektion von Einzelstücken hergestellt – mit der neuen
Chefin konzentriert sich das Unternehmen künftig nur noch auf
die individuellen Bestellungen. In der Schweiz kann die Manufaktur die Kundinnen an zwei Händen abzählen. Das Geschäft
mit der Uhr nach Mass boomt in Kulturkreisen, in denen Understatement schlicht nicht gefragt ist. Und da wird die Damenuhr
aus Genf auch gerne von Herren getragen. Der Frauenanteil be-
Selbst trägt sie einen PapageienFlügel auf ihrem Unikat: Jessica
R. Walther, 38, aus Bern ist seit
Ende 2014 am Steuer der
Uhrenmanufaktur DeLaneau.
trägt bei den Kunden sowie bei den Mitarbeitern 85 Prozent.
Walthers Mitarbeiterinnen bemalen die Zifferblätter häufig mit
starken Tieren: Raubkatzen oder Greifvögel. «Einmal war auch
ein Frosch gewünscht. Das hat uns schon neugierig gemacht,
aber nicht zu fragen gehört auch zu unserem Geschäft», sagt
Walther. Sie selbst trägt einen Flügel auf ihrer DeLaneau. Für den
Job ist die langjährige Beraterin (einst auch von DeLaneau) von
Zürich nach Genf ausgeflogen. Wie sie die Flughöhe im Nischenbusiness bestimmt, treibt sie am allermeisten um: «Unsere Kunden sind Tag und Nacht umgeben vom Allerschönsten und vom
allerbesten Service. Unser Anspruch an den Asset, den wir ihnen
liefern können, kann nicht hoch genug sein.» (yz)
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 41
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2
verlosung
4
1
1 Frieden Collier mit 524 Brillanten,
16 braunen Brillanten und einem
1,17-Karat-Rohdiamant
CHF 18 000.–
2 Tiffany Ring aus der Olive-LeafKollektion von Paloma Picasso
CHF 1000.–
3 Bucherer Collier mit Farbsteinen
CHF 1450.–
4 Wellendorff Armband
Sonnenglanz-Duett in Weissgold
CHF 16 400.–
5 Cartier Ring Amulette aus Rotgold,
mit rosa Opal und Diamant
CHF 2700.–
6 Bulgari Ring
CHF 4140.–
42 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
6
5
Exklusiver
Einblick
in die HauteHorlogerie
IWC Schaffhausen gehört zu den herausragenden Marken im internationalen Luxusuhrenmarkt und ist auf die Herstellung von
hochwertigen Produkten in der Haute Horlogerie spezialisiert.
Die Manufakturbesichtigung in Schaffhausen findet am 18. Juni 2015 ab 14.00 Uhr
statt. In einem anschliessenden Uhrmacherkurs können Sie selbst Ihr feinmechanisches
IWC lädt die Leserinnen
von WOMEN in Business
nach Schaffhausen ein.
Erleben Sie Uhrmacherhandwerk hautnah.
foto johannes diboky
Talent unter Beweis stellen und Hand anlegen. Der Anlass dauert bis etwa 18.30 Uhr.
Lassen Sie sich dieses exklusive Erlebnis nicht
entgehen und senden Sie uns eine E-Mail mit
Namen, Adresse und Telefonnummer an
redaktion@womeninbusiness.ch. Da die Platzzahl beschränkt ist, werden die Teilnehmerinnen am 1. Juni ausgelost und daraufhin benachrichtigt.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 43
ka r r i e r e
Büro
Futura
Coworking Spaces werden gern als Büroform
der Zukunft beworben. Zu Recht?
Text Eva Wirth
Coworking Space «Büro Lokal» in Wil: Büroplätze für Spontane.
Jenny Schäpper-Uster, Gastgeberin des Büro Lokals in Wil.
oworkingwas? Jenny Schäpper-Uster, 42, muss
immer wieder erklären, was sie in Wil, gleich um
die Ecke beim Bahnhof, betreibt. Ein Grossraumbüro, hell und modern, mit Pulten und Lounge, mit
Drucker und Telefonboxen, mit Sitzungszimmer
und Küche. Das Besondere: Jeder kann hier reinmarschieren
und einen Arbeitsplatz mieten – für einen Halbtag, zehn Tage,
einen ganzen Monat. Der Halbtag am Einzelarbeitsplatz kostet 20 Franken, der Ganztag 35 Franken. Wer während eines
Monats kommen und gehen möchte nach Lust und Laune,
zahlt 430 Franken.
Barcelona zählt gegen 200 Coworking Spaces. Der Big Boom
kam mit der Krise 2008, als sich die Leute aus finanzieller Not
selbstständig gemacht und nach einem möglichst günstigen
Büro mit Gleichgesinnten gesucht haben. Auch London ist
eine Hochburg von Coworking Spaces. Hier treiben die hohen
Mieten und das spärliche Angebot an Räumlichkeiten die
Menschen dazu, in Coworking Spaces statt fixen Einzelbüros
zu arbeiten.
C
Jenny Schäpper-Usters Coworking Space heisst Büro Lokal und
existiert seit einem Jahr. Vor zwei Jahren noch wusste die Inhaberin selbst nicht, was Coworking Spaces sind. Ihr Mann, ein
selbstständiger Finanzplaner, hatte in seinem damaligen Büro
freie Arbeitsplätze. Wie könnten diese genutzt werden? Ideen
waren gefragt. «Da habe ich das Konzept von Coworking Spaces entdeckt und gestaunt, welch aktive Bewegung das ist und
wie gang und gäbe im Ausland», so Schäpper-Uster.
Offensive gegen das Hippie-Image
Die Coworking-Bewegung im Ausland ist beachtlich: Man
trifft sich an Kongressen, in Südafrika, Kanada, auf Bali, es
gibt ein Coworking-Manifesto, ein Coworking-Wiki und ein
Online-Magazin (deskmag.com). Laut diesem haben letztes
Jahr gegen 300 000 Menschen in einem der weltweit 6000 Spaces gearbeitet. «Überall redet man von Coworking Spaces, in
der Schweiz haben wir noch ein Hippie-Image», sagt Jenny
Schäpper-Uster.
Die Schweiz zählt etwa 50 Coworking Spaces, seit Mitte März
sind jene aus der Deutschschweiz im Verein Coworking Switzerland zusammengeschlossen. Auch die welschen Kollegen
sollen nächstens fürs Projekt gewonnen werden. «Wir hoffen,
dass man uns als Verein besser wahrnimmt», sagt Jenny Schäpper-Uster. «Jeder soll wissen, dass es Coworking Spaces gibt.»
Ennet des Atlantiks ist dieses Ziel erreicht. Die USA gilt als
Heimat der Coworking Spaces, im Silicon Valley ist vor etwa
zehn Jahren der erste entstanden. Heute verdienen Betreiber
in den USA mit ganzen Ketten an Spaces viel Geld – Wework
aus New York zum Beispiel, mit 23 Büros in sechs US-Städten
und einem Wert von fünf Milliarden Dollar.
Linke Seite (von o. l., im Uhrzeigersinn): In der Schweiz noch mit
Hippie-Image behaftet, im Ausland gang und gäbe. Zum Beispiel
der Coworking Space «Hubud» in Ubud auf Bali; der «Paragraph»
in NYC, ein ruhiger Arbeitsort für Autoren; Frosch-Gequake
und freie Sicht auf Reisfelder inklusive, im «Hubud» auf Bali; der
«Loffice» in Budapest, gegründet von zwei Schwestern, mit
einem Ableger in Wien; der «Meet BCN» im Zentrum von Barcelona.
44 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Das Büro Lokal spricht vor allem Pendler und Selbstständige
an. Pendler mit langen Arbeitswegen, deren Vorgesetzte einen
Arbeitsplatz in der Nähe des Wohnorts finanzieren. Selbstständige, die bislang zu Hause oder in Cafés gearbeitet haben und
die Ablenkung oder die hohen Kaffee-Rechnungen satthaben.
Es sind vor allem Wissenschaftler, Banker, IT-Fachleute ➤
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 45
ka r r i e r e
An der Zentralstrasse in Zürich Wiedikon, September 2013:
In der Nummer 37 – das Gebäude wird nächstens saniert –
teilen sich ein Grafik- und ein IT-Unternehmen ein Büro. Immer wieder sind auch Externe für Projekte hier. Da kommt
die Frage auf: Warum öffnen wir unser Büro nicht ganz?
Über das Nicht macht man sich kaum Gedanken. Man macht
einfach. Räume werden dazugemietet, Möbel besorgt – und
nach einem Monat steht der Coworking Space Colab Zürich.
Heute bietet das Colab fast 60 Arbeitsplätze, davon 25 flexible, Sitzungsräume und eine Art Wohnzimmer mit Polstersesseln, langen Holztischen und Tischfussball. Es kommen vor
allem Kreative, Onliners, Hackers und Startups her. Auch
hier kostet ein Tagespass 35 Franken, Kaffee, Drucker und
WLAN inklusive. Abends finden Vorträge, Workshops und
Apéros statt.
Das «Colab» in
Zürich (von o. l., im
Uhrzeigersinn):
Wohnzimmer-Ambiente im Parterre;
jeden Tag andere
Bürokollegen;
Co-Gründerin
Ein Netzwerk als Lohn
«Wir verdienen mit dem Colab kein Geld», sagt Mitinitiantin
Janine Fuchs, 38, von Grafik2. Der Verdienst: ein beachtliches Netzwerk, neue Kontakte, Know-how, Inputs, PR. Diese
Vorteile gibt’s übrigens auch für die Coworker. Es ist ein
Kommen und Gehen im Colab, eine Art Versuchsfeld für
neue Ideen, man grüsst sich, ein Kopfnicken, keiner spricht
laut. Die Stimmung ist informell, das Interieur wirkt improvisiert – aber die Haltung ist klar: Man ist hier zum Arbeiten. «Dass wir Arbeitsplätze anbieten, ist nicht die Zukunftsmusik», sagt Mitinitiantin Janine Fuchs. «Die lebendige
Community, die ist wegweisend: Menschen treffen aufeinander und schliessen Kollaborationen. Drei Köpfe haben
einfach mehr Ideen als nur einer.»
Die Soziologin Alexandra Bernhardt hat Coworking Spaces
zum Thema ihrer Doktorarbeit gemacht. Sie untersucht darin,
welche Bedeutung Coworking Spaces für deren Nutzer haben
und wie die Coworker ihre Arbeitsumwelt erleben. Dafür besucht sie Spaces in der ganzen Schweiz und in Deutschland.
«Was die Coworker schätzen, ist nicht allein der flexible Arbeitsplatz und das Teilen von Ressourcen», so die Doktorandin. «Es geht um mehr: die Gemeinschaft, sich mit anderen
auszutauschen, voneinander zu lernen oder auch, wenn es
sich ergibt, zusammenzuarbeiten.» Auch wenn sich die Zusammensetzung der Worker von Tag zu Tag ändert, kommt es
kaum zu Konflikten. Aber klar, Nachteile gebe es wie in jedem
herkömmlichen Grossraumbüro: Manchen ist es zu laut, sie
fühlen sich abgelenkt. Für diese Fälle gebe es in den meisten
Spaces Rückzugsmöglichkeiten.
Das Colab scheint einem wie eine Tischbombe: ein überraschender Knall, mit anhaltendem Echo, allerlei Kunterbuntem, das
durch die Luft fliegt. Ob all das bald zu Boden fällt und in einer
Ecke verstaubt? «Ich gebe uns Coworking Spaces eine gute Zukunft», sagt Janine Fuchs. «Aber es ist schon so: So schnell, wie
die Leute zu uns kommen, so schnell sind sie auch wieder weg.
Wir müssen dranbleiben und unsere Community pflegen.» ★
Janine Fuchs; alles
ist da, nur den
Laptop muss jeder
ANZEIGE
selbst mitbringen.
und Studenten, die im Büro Lokal arbeiten. Durchschnittsalter
Ende 40. Alle sind per du. Wer registriert ist, kann online einen Platz buchen oder einfach vorbeikommen.
Mal mit Werkstatt, mal mit Kita
Ob in Wil, Zürich, Genf oder Bottighofen: «Man weiss, was
einen in einem Coworking Space erwartet», sagt Jenny Schäpper-Uster. «Überall kostet der Tag etwa 35 Franken, inklusive
sind WLAN, Drucker und Kaffee, den Laptop bringt jeder selber mit.» Das Grundangebot ist international, die Extras aber
von Space zu Space verschieden: Manche sind sogenannte Maker-Spaces, mit 3-D-Drucker, Tonstudio oder Werkstatt. Andere bieten Sicht in die New Yoker Strassenschluchten oder auf
Reisfelder. Und wieder andere haben in ihrem Space eine Kinderkrippe integriert. Ein solches Modell ist vor Kurzem in Berlin eröffnet worden. In der Schweiz sucht man vergebens nach
etwas Vergleichbarem. «Ich träume von einem Space mit Kita,
aber die Auflagen des Bundes sind riesig», sagt Jenny
Schäpper-Uster.
Ein erstes nationales Treffen, vier neue Spaces in fünf Monaten –
es tut sich was in der Welt der Schweizer Coworking Spaces.
Aber sind sie die Büros der Zukunft? Oder bloss ein Trend? Für
46 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Jenny Schäpper-Uster ist die Antwort klar. «Heute heisst es
noch Coworking. Irgendwann heisst es einfach nur noch Schaffen.» Sprich: Wo gearbeitet wird, spielt keine Rolle mehr. Was
zählt, ist allein die vollbrachte Leistung. «Wenn eine Grossfirma
attraktiv sein und Talente gewinnen will, muss sie Freiheiten
gewähren, ‹work anywhere› wird gelten.» Weshalb Coworking
Spaces zudem fit für die Zukunft seien: kürzerer Arbeitsweg,
mehr Zeit für Sport, die Familie, Entlastung des Pendlerstroms.
The 3‑D course meal
Printing real food no longer requires an appetite for fantasy.
Tomorrow’s menu is being written today … in code.
Deloitte’s recipe for success begins with innovation.
Hungry to see what tomorrow will bring?
deloitte.ch
Gefragt: alternative Arbeitsformen
Ein Pendler in der Schweiz ist durchschnittlich mehr als 80 Minuten pro Tag unterwegs. Verkehrsplaner Patrick Ruggli des
Planungs- und Beratungsunternehmens Ernst Basler + Partner:
«Die Dauer ist seit Jahren mehr oder weniger konstant, was geändert hat: In den 80 Minuten werden immer längere Strecken
zurückgelegt.» Es sei anzunehmen, dass der Pendlerverkehr
weiter zunehmen werde. Statt die Infrastruktur noch mehr auszubauen, seien unter anderem alternative Lösungen gefragt.
Sein Büro beschäftigt sich darum auch mit modernen Arbeitsformen. Das Modell von Coworking Spaces töne interessant.
Die ernüchternde Beobachtung des Fachmanns aber: «Wer einen kurzen Arbeitsweg hat, fährt oder jettet in der gewonnenen
Zeit so intensiv umher, dass sich die Bilanz wieder ausgleicht.»
© 2015 Deloitte AG. All rights reserved.
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 47
ka r r i e r e
Schön!
Nicht?
«Wir bevorzugen es
alle, mit hübschen
Menschen Geschäfte
zu machen.»
Wirtschaftsforscher Daniel Hamermesh
Gutes Aussehen gleich guter Job. Wahrheit oder Lüge?
Eine offene Diskussion am runden Tisch.
Text Silvia Aeschbach
F
Wer blendend aussieht, hat’s im Beruf viel leichter und
macht schneller Karriere», schreibt der US-Wirtschaftsforscher Daniel Hamermesh in seinem Buch
«Beauty Pays». Schon bei einem Bewerbungsgespräch
liessen sich so Pluspunkte sammeln. «Angestellte bevorzugen gutaussehende Kollegen, und Arbeitgeber bevorzugen gutaussehende Angestellte. Vor allem bevorzugen wir alle
es, mit hübschen Menschen Geschäfte zu machen, ihnen etwas
zu glauben oder abzukaufen», so Hamermesh.
Stark übergewichtige Menschen zum Beispiel haben auf der
Jobsuche schlechte Karten. So das Resultat einer Studie der
Universität Tübingen. Wissenschaftler legten 127 erfahrenen
Personalentscheidern sechs Fotos vor – auf jedem war eine
Person abgebildet. Gleich alt, gleicher sozioökonomischer Status, gleiche Kleidung. Der einzige sichtbare Unterschied: das
Körpergewicht. Was arbeiten diese Leute?, wurden die Personalentscheider gefragt. Wer schafft es in die engere Wahl um
eine Führungsposition? «Die Ergebnisse waren eindeutig. Die
48 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Übergewichtigen schnitten sehr schlecht ab. Ihnen wurde fast
nie ein Beruf mit hohem Prestige zugetraut und sie wurden
ebenso selten für eine Abteilungsleiterstelle ausgewählt», so
Katrin Giel, federführende Projektmitarbeiterin. Ganz besonders von den Vorurteilen betroffen waren übrigens die übergewichtigen Frauen.
Nun besser das Bewerbungsdossier ohne Foto verschicken, so
wie es in den USA gang und gäbe ist? «Nein», sagt Tanja Vollenweider, HR-Leiterin bei JobCloud AG. «Denn dank eines professionellen, aktuellen und der Realität entsprechenden Fotos
kann ich mir zum CV ein erstes Bild von der Bewerberin
machen. Ihre Sympathie ist da wichtig, nicht ihre Körperfülle.»
Und wie beurteilen Frauen, die beruflich mit Schönheit zu tun
haben, gutes Aussehen? Und: Wie wichtig ist es für sie selbst,
eine gute Figur zu haben? Ein Gespräch rund ums Ab- und
Zunehmen, ums Abchecken von Kolleginnen und um das beste Büro-Outfit. ➤
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 49
ka r r i e r e
WiB: Und du bist wirklich nicht neidisch auf ein gutes
Aussehen?
Steffi: Nein, weil ich weiss, was dahintersteckt, um zum Beispiel dünn zu sein. Hungern! Nur die wenigsten haben genetisch den Jackpot gezogen.
Katja: Das erinnert mich an eine Kollegin, die ass jeden Mittag
denselben Salat. Da kam ich mir manchmal ziemlich minderwertig vor, weil ich nicht so diszipliniert bin.
Steffi: Ich finde es uncool, wenn man nicht isst, was einem
schmeckt. Allerdings muss ich gestehen, ich mache jetzt auch
grad wieder Diät und nerve mich über mich selber, dass ich
das mache. Und ich hätte sicher auch eine andere Figur, wenn
ich wieder Single wär.
WiB: Schadet denn eine feste Beziehung der Figur?
Alle: Ja, klar!
Ilaria: Steffi, sag, wieso machst du denn Diät?
Steffi: Ich bin entweder total auf Genuss aus oder kasteie mich.
Und ich habe den Vorteil, als Journalistin immer wieder über
meine Erfahrungen schreiben zu können.
Katja: Wäre ich beruflich exponierter und würde zum Beispiel
beim Fernsehen arbeiten, wäre ich wohl schlanker. Solange ich
mir meine paar Kilos zu viel nicht ständig anschauen muss,
fühle ich mich schön.
WiB: Wie wichtig ist es für euch, im Beruf so angezogen zu
sein, dass ihr euch selbstbewusst fühlt?
Ilaria: Für mich ist es ungemein wichtig, dass ich mich in meiner Kleidung wohl fühle. Ich schaue immer, dass ich nicht zu
aufreizend gekleidet bin, weil ich ernst genommen werden
möchte. Also keine tiefen Ausschnitte zum Beispiel.
Steffi: Ich möchte auch nicht etwas erreichen, nur weil ich jetzt
eine Härzige bin. Meine Arbeitskleidung ist auch meine Rüstung. Ein Blazer gehört dazu. Wenn ich weiss, dass mir etwas
gut steht, trete ich selbstbewusster auf.
WiB: Was sind eure Lieblingsoutfits fürs Büro?
Ilaria: Eine weite Bluse und ein Blazer, der über ’s Füdli geht.
Steffi: Ein gut geschnittener Blazer und hübsche Schuhe, die
ein Eyecatcher sind.
Katja: Blazer sind bei mir eher schwierig. Ich sehe darin aus
wie Angela Merkel. Ich habe schlanke Beine, aber nicht viel
Taille. Darum überspiele ich diese gerne.
WiB: Wie steht es um euer momentanes Körpergefühl?
Ilaria: Eher schlecht (lacht). Ich möchte abnehmen. Ich fühle
mich total träge und unbeweglich. Darum trage auch immer
weite Kleider: Weil ich glaube, dann schmaler auszusehen.
Katja: War das früher einmal anders? ➤
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Steffi (41)
Katja (45)
Bloggerin und Journalistin
Gesellschaftsjournalistin
Das Swiss Economic Forum ist die führende Wirtschaftsveranstaltung der Schweiz. Die einzigartige Plattform für Unternehmertum und Innovation vernetzt Entscheidungsträger,
thematisiert aktuelle Fragen und vermittelt neue Impulse.
Zum Konferenzthema «Simplify» diskutieren u. a.
Simonetta Sommaruga, Bundespräsidentin
Ronald Pofalla, Generalbevollmächtigter der Deutschen Bahn
Ilaria (23)
Severin Schwan, CEO F. Hoffmann-La Roche AG
Redaktorin bei einem Lifestyle-Magazin
Sergio P. Ermotti, Group CEO, UBS AG
Ratan Tata, Chairman Tata Group
WOMEN in Business: Wie wichtig ist es, gut auszusehen,
wenn man sich um einen Job bewirbt?
Katja: Ich habe seit Kurzem einen neuen Job und schätze, dass
ich nicht nur dank meines Könnens ausgewählt wurde, sondern auch, weil ich etwas hermache.
WiB: Hast du dein gutes Aussehen auch schon bewusst
eingesetzt, um einen Job zu bekommen?
Katja: Nein. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich
wegen meines Äusseren in eine Schublade gesteckt wurde. Ich
war halt oft das «Blondie», das einfach lieb und nett ist.
50 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Steffi: Es ist ja so, dass Frauen, die gut aussehen, oft auch bevorzugt behandelt werden. Meiner Meinung nach erleben sie
aber ein kurzes Hoch. Ich beneide sie auch nicht, empfinde
eher Mitleid als Neid, weil sie ja oft auf ihr Äusseres reduziert
werden. Andererseits, muss ich gestehen, finde ich gut aussehende Menschen einfach sympathischer. Ja, ich will, dass sie
sympathisch sind, und wenn das mit näherem Kennenlernen
nicht so ist, dann nervt mich das.
WiB: Ist diese Einstellung nicht etwas oberflächlich?
Steffi: Aber ja, total (lacht)!
Simplify
MEISTERN VON KOMPLEXITÄT
SEF.2015
4. – 5. Juni 2015 | Interlaken
Mehr Informationen unter: www.swisseconomic.ch
Jim Lawless, Grenzgänger und Regelbrecher
Drei internationale Ökonominnen
Noreena Hertz, Linda Yueh und Ulrike Malmendier
Marc-André Cornu, CEO des Familienunternehmens Cornu SA
Thomas Seiler, CEO von U-Blox
Premium-Partner
Medienpartner
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 51
dünn sein werde. Das konnte
ich mit 20 nicht.
WiB: Viele Frauen haben
das Gefühl, dass sich,
wenn sie ihr Traumgewicht
erreicht haben, das Leben
auf wundersame Weise
zum Guten ändern wird.
Steffi: Ich dachte immer,
wenn ich dünn bin, dann
wäre mein Leben perfekt.
Also nahm ich innert zwei
Jahren 30 Kilo ab. Ich konnte
dann coolere Kleidung tragen und hatte ein besseres
Körpergefühl. Aber sonst
hatte sich nicht viel verändert. Das finde ich eine
wichtige Erkenntnis, die ich
Wählen ihr Business-Outfit Tag für Tag sorgfältig aus: Katja, Ilaria und Steffi (v.l.).
Frauen weitergeben möchte.
Ilaria: Aber stehst du nicht
in Konkurrenz mit den anIlaria: Ja, bevor ich vor drei oder vier Jahren mit dem Studium
deren Bloggerinnen, die teilweise sehr viel jünger und dünner sind als du?
angefangen habe, war ich zufrieden mit meiner Figur. Aber
Steffi: Das sind wirklich viele schöne junge Frauen. Aber ich
dann habe ich immer weniger zu Hause gegessen, sondern
habe so viel mehr erlebt als sie, kann so viel mehr, ich bin so
meistens auswärts und im Stress. So habe ich zugenommen.
viel gescheiter und lustiger. Ich bin auch so viel eingebildeSteffi: Du arbeitest bei einem Lifestyle-Magazin. Wie wichtig
ter (lacht)!
ist es da, eine gute Figur zu haben?
Ilaria: Diese Frage hat mich lange gar nicht beschäftigt. Aber
WiB: Ob dick oder dünn, es ist doch so, dass die meisten
als ich kürzlich auf einer Pressereise war und die Kolleginnen
Frauen mit ihrer Figur unzufrieden sind. Kennt ihr eine
beim Essen immer sagten: «Nein, nein, ich esse keine KohFrau, für die das Essen kein Thema ist?
lenhydrate!», da ist mir zum ersten Mal bewusst geworden,
Alle: Nein!
dass die meisten gleichaltrigen Frauen bezüglich ihrer Figur
Ilaria: Ich glaube, vielen von uns fehlt das richtige Körpergesehr streng mit sich sind.
fühl. Ich kann zum Beispiel essen, bis ich platze. Ich merke
Katja: Diesen Eindruck habe ich auch. Ich glaube, wir älteren
nicht, ob ich satt bin. Ich beneide Leute, die spüren, was ihr
Frauen sind da entspannter, obwohl ich auch heute noch das
Körper braucht und was nicht.
Gefühl habe, ich sei zu dick. Das war schon immer so. Ich war
Steffi: Eigentlich ist unser Gewicht doch etwas vom wenigen,
noch kein Teenager, da haben wir uns in der Garderobe vor
das wir in unserem Leben steuern können. Wir meinen, mit
dem Turnunterricht verglichen: Wer hat die dünnsten Beine,
der nötigen Disziplin alles erreichen zu können, und verzweiwer das dickste Füdli?
feln dann daran, weil es nicht klappt.
Steffi: Das ist heute nicht anders. Kürzlich kamen junge Girls
ins Tram. Automatisch habe ich sie abgecheckt und ihr Aussehen mit meinem verglichen. Plötzlich dachte ich mir: Spinnsch
WiB: Was hindert uns denn daran, gesund zu essen?
Katja: Ich glaube, es hat viel mit unserem Lebensstil zu tun.
eigentlich, Steffi? Das sind 17-jährige Mädchen! Ich bin eine
Wir sind immer gestresst, nehmen uns keine Zeit für uns sel41-jährige Frau, das ist doch lächerlich.
ber. Ich war mal für längere Zeit in Indien. Dort habe ich mich
Katja: Ja, es passiert oft automatisch. Das ist blöd, aber so funktionieren wir halt.
mit Dingen beschäftigt, die mir seelische Nahrung gegeben
Ilaria: Steffi, du bist ja Beauty-Bloggerin. Spürst du nicht
haben. Ich habe viel gesünder gegessen, das Essen sogar teilweise vergessen, weil es mir gut ging und ich nichts kompenDruck, gut auszusehen?
sieren musste. Im Alltag sind wir so im Schuss, immer schon
Steffi: Diesbezüglich bin ich recht entspannt, denn ich musste
bei der nächsten Tätigkeit.
früh in meinem Leben lernen, selbstbewusst zu sein, weil ich
schon als 16-Jährige 20 Kilo schwerer war als meine Freundinnen. Ich kompensierte mein Gewicht mit meiner SchlagfertigWiB: Immerhin machen Millionen von Frauen Yoga …
keit und meinem Humor. Ich hatte das Gefühl, ich müsse mehr
Katja: Den wenigsten geht es um innere Einsichten, es geht
bieten als die anderen. Das empfinde ich heute manchmal
auch hier um Leistung, Konkurrenz. Oder sagen wir’s salopp,
noch so. Allerdings kann ich jetzt akzeptieren, dass ich nie
um den guten Hintern (lacht). ★ Mitarbeit Text: Eva Wirth
52 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
GEWINNEN SIE ...
ein sinnliches Seiden-Foulard von Fabric Frontline
im Wert von 550 Franken.
Die drei Geschwister Andi, Elsa und Maya
Stutz haben eine grosse Leidenschaft: die
edelsten aller edlen Stoffe, Seide und
Kaschmir. Vor über 30 Jahren gründeten sie
im Herzen von Zürich das Seidenhaus Fabric
Frontline. Heute steht das Unternehmen für
luxuriöse Foulards, Schals und Krawatten aus
erstklassigen Materialien und von hochpräzi-
ser Handarbeit. Auch das Bouquet Foulard
Blue White ist ein Kunstwerk: aus 100 Prozent
Seidencrêpe, 140 x 140 Zentimeter gross und
so sinnlich wie ein Strauss aus Rosen, Nelken
und Proteas. Machen Sie mit bei der Verlosung auf:
www.womeninbusiness.ch
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 53
geniessen
Löwe auf Schweinejagd
Im neuen Seat Leon ST X-Perience auf
Erkundungs-Tour durchs Säuliamt.
Mit heruntergeklappten Hintersitzen wächst der
Laderaum von 587 auf 1470 Liter.
Text eva wirth
K
Seat Leon ST X-Perience
Motor TSI Benzin, 132 kW (180 PS)
Beschleunigung von 0 auf 100 in 7,1 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 224 km/h
Verbrauch 6,5 l Benzin / 100 km
CO2-Emission 150 g / km
Preis ab CHF 38 350.–
54 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
ennen Sie das Säuliamt? Ich kaum.
Dabei ist die Gegend hinter dem
Uetliberg seit gut einem Jahr meine neue Heimat. Also höchste Zeit
für eine Erkundungstour. Und
zwar im jüngsten Löwen von Seat: dem Leon
ST X-Perience. Er soll a) der Expedition etwas
Glamour verleihen und b) die Säue ordentlich
das Brüllen lehren. Also reinsitzen, Sonnenbrille aufsetzen, per Knopfdruck das riesige Panoramadach öffnen und Gas geben. Die Fahrerin
freut sich sehr über die anschauliche Armatur,
die nette Lederausstattung, den bequemen Sitz.
Und ganz besonders: über den nicht vorhandenen CD-Player. Tigerli im Kindersitz hinten
freut sich gar nicht, weil sonst zum Autofahren immer die CD «Mir gönd in Zoo» von den
Schlieremer Chind gehört. Die Erinnerung aber
an das, was der Löwe im Kofferraum alles mitschleppt, heitert rasch wieder auf: Kinderwagen, Laufrad, Rollkoffer (das kommt davon,
wenn man das Kind gewähren lässt) und das
totale Sandkasten-Equipment. Wir nehmen
Fahrt in Richtung Autobahn. Stimmt, von der
A4 aus lernt man keine Gegend kennen. Dafür
die Automatische Distanzregelung unseres Löwen! Elegant zieht er an, reiht sich in die Herde
ein, und fortan regelt das System den Abstand
zu den anderen Wagen. Das klappt einwandfrei und gönnt Zeit, über die nächste Etappe
nachzudenken: das Säuliämter Hochland. Der
Löwe, seines Zeichens erster Allroad von Seat,
trabt mühelos den Hügel hoch, wieder runter,
und nimmt auch den nächsten – jetzt richtig
Nach dem Facelifting: Der Scirocco R hat so viel PS wie
noch nie – und ein bulligeres Heck als je zuvor.
Der erste Allroad von Seat: innen schick, aussen dynamisch.
steilen – ohne zu schnauben in Angriff. Dann die
Erkenntnis: Nicht alle Wagen im Säuliamt sind
Löwen. Die Gelegenheit, den Sportmodus zu
testen. Mein Finger ist noch auf dem Weg zum
Touch-Screen, schon wechselt das System dank
der Näherungssensorik des Bildschirms vom
Anzeige- in den Bedienmodus. Ein Tipp auf den
Sportmodus-Knopf, den Fuss auf dem Gaspedal. Jetzt brüll mal schön, Löwe! Das Überholmanöver geschieht beeindruckend zügig. Aber
wo bleibt das tiefe, furchteinflössende Brüllen?
Was der Löwe von sich gibt, hört sich nicht nach
König der Tiere an, eher nach überdrehter Königin des Bienenvolks. Der andere Wagen wird
in den auffallend langen Seitenspiegeln immer
kleiner. Oben gönne ich dem Löwen eine Rast,
strecke die Beine (der Platz ist wirklich beachtlich) und staune, wie hinreissend der Säuliämtler Himmel von diesem Fast-Cabriolet aus doch
ist (Ziel a: erfüllt). Bis Tigerli unweit des Löwen
drei Schweine entdeckt. Nein, sie brüllen nicht
(Ziel b: in Bearbeitung). ★
Women in Business
Tauglichkeits-Check
Sicherheit
x x x
Komfort
x x
Design
x x
Handling
x x x
Fahrspass
x x
Ökologie
x
Stauraum
x x
Kinder
x x x
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 55
Geniessen
au f u n d davo n
Eiland der Träume
Mirihi Island Resort auf den Malediven
Unsere Weinexperten
empfehlen:
Fine Food Champagne
Bonnaire Grand Cru
Bon
Prestige, brut, 75 cl
Pres
Was ist der grösste Luxus? An einem Ort, der jedem Gast
vor Schönheit den Atem verschlägt? Wenn der feine Sand zwischen den Zehen durchrieselt, der Wind das Palmdach zum
Rauschen bringt, der Walhai für ein paar Meter am Riff mittaucht … Mirihi im South Ari Atoll ist aber längst nicht nur ein
Paradies für Taucher, sondern auch eins für Ruhe-Suchende,
deren Luxus-Begriff nicht bei der Badewanne anfängt und beim
Flatscreen-Fernseher aufhört. Beides sucht man auf der Insel
vergeblich. Dafür liegt das beeindruckende Hausriff gleich unter den privaten Terrassen der 30 Wasservillen, die sich entlang
des Strands aufreihen. Amy Stierli, die Schweizer Pächterin der
Insel, hat für die Renovation besonders auf edle Materialien
und paradiesische Farben gesetzt. Seit der Wiedereröffnung im
Dezember 2014 hält die Insel Mirihi, die nach einer maledivischen Blüte benannt ist, auch für den besonderen Anspruch
eine Villa bereit: Die Overwater-Suite mit zwei Schlafzimmern
ist mit 160 m2 gleich dreimal so gross wie die normale Wasservilla. Den schönsten Blick auf den Sonnenuntergang gibts
von der Terrasse des Muraka Restaurants. Nach dem
39.50
Sun-Downer werden hier Lobster und Wagyu Beef serviert.
Das beste Dessert: ein Blick durchs Teleskop in den sternübersäten Nachthimmel. Und danach ein edler Tropfen an der Ruhgandu Wine Bar oder der Anba Bar, die sich ganz dem Rum
verschrieben hat, – und beim Geniessen den Sand zwischen den
Zehen spüren. (yz)
Mirihi island resort
Mirihi offeriert bis 31. Mai einen Kennenlern-Rabatt von 25 % auf
alle Buchungen für die Monate Juni bis September. Die Nacht in der
Wasservilla für zwei kostet ab 450 USD (plus Steuern und Gebühr).
Inklusive ist das Upgrade zur Halbpension. www.mirihi.com
Cha
Champagnerlaune
von
der Côte des Blancs.
Ein echter Winzer-Champagner aus Cramant, der
pagn
dank Kreideböden frisch,
mineralisch
und zart ist.
mine
Passt
Pass ausgezeichnet zu
Fisch,
Fisc Meeresfrüchten und
zum Aperitif. Weitere Weinempfehlungen  nden Sie
emp
auf mondovino.ch
d r e i t i p p s au f m i r i h i
56 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
abtauchen, bitte!
I am sailing
business class
Einen Walhai, junge Riesen-
Dem Sonnenuntergang entge-
Seit letztem Jahr bedient Emira-
schildkröten und Mantas, die
gensegeln und am Horizont Del-
tes die Malediven täglich drei-
sich über einem kreisend von
fine entdecken: Auf der hausei-
mal Nonstop ab Dubai. Von Zü-
den Luftbläschen den Bauch kit-
genen Yacht enstehen Fotos, die
rich ins Emirat fliegt es sich am
zeln lassen. Alles gesehen und
kitschiger sind als jedes Poster.
bequemsten im A380 der Air-
das bei bloss zwei Tauchgän-
Mirihi Thari heisst die altehr-
line mit der grössten Langstre-
gen! Das Ocean-Pro-Team rund
würdige Segelyacht, auf der
ckenflotte weltweit. Nach Mirihi
um Tauchlehrer Hassan kennt
man unbedingt eine Flasche
gehts weiter mit dem Wasserflug-
die besten Spots!
Champagner kredenzen sollte.
zeug. Reisezeit insgesamt: ca. 14h
www.oceanpro-diveteam.com
www.mirihi.com
www.emirates.com
Coop verkauft keinen Alkohol an Jugendliche unter
18 Jahren. Erhältlich in grösseren Coop Supermärkten
und unter www.mondovino.ch
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 57
23_300_86x240_Coop_Mondovino_WomeninBusiness_d 1
10.04.15 13:41
geniessen
KULTUR
Ein Swing-Tipp in Luzern, eine One-Woman-Show in London,
ein Ehrfurcht einflössender Bildband und
ein Heimspiel im Kunsthaus Zürich: ein Mai für die Sinne.
TIPP
Ellen Ringier, Gründerin und Präsidentin
der Stiftung «Elternsein»
Ellen Ringier empfiehlt für den Mai den Besuch
eines Konzerts im KKL Luzern. Unter der Leitung von Will Salden spielt das weltbekannte
Glenn Miller Orchestra sein Programm «The
History of Bands». Die Hits, elektrisierend und
voller Leben, entstammen den 1930er- und
40er-Jahren. In dieser Zeit entstand der Swing,
einer der weltoffensten und unbeschwertesten
Musikstile aller Zeiten. Zahlreiche Welthits wie
«In The Mood» oder «Sweet Georgia Brown»
KKL Luzern | 9. Mai 2015 | www.kkl-luzern.ch
New York | Museum of Modern Art | 17. Mai – 7. September 2015 | www.moma.org
58 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Bereits zum 8. Mal gastiert die World
Press Photo Ausstellung in Zürich. Die
von einer internationalen Jury prämierten Pressefotografien sind im Folium,
der ehemaligen Papierfabrik in der Sihlcity, zu betrachten.
www.keystone.ch
Frank Stella
9. Mai – 30. August 2015
Liebe und Hass durch die Zeit
1948, Jaffa. Salim, ein Träumer, wächst inmitten eines Orangenhains auf. Dann kommt der
Krieg, die Flucht beginnt. Vor den Israeli, vor
dem Verschwinden der Mutter, vor dem müden Vater. Salim zieht nach England, verliebt
sich in Jude. Nur: Er ist Araber, sie Jüdin. Die
beiden wagen sich in die Zukunft. Aber zu
lieben, wo andere Hass und Rache streuen, ist
schwer. «Ismaels Orangen» ist eine Liebesund Familiengeschichte, der erste Roman von
Claire Hajaj, Tochter einer jüdischen Mutter
und eines palsästinensischen Vaters. (ew)
bringen den Konzertsaal zum Kochen. «Swing
pur, mitreissend bis in die letzte Faser des Körpers!», so Ellen Ringier. (lm)
448 Seiten | Blanvalet
Kinostart 23. April 2015
Das Kunstmuseum Basel stellt neben
Stellas bekannten Streifenbildern, mit
denen er die abstrakte Kunst radikalisierte, auch Arbeitszeichnungen und
Skizzen aus seinem Frühwerk aus.
www.kunstmuseumbasel.ch
Herzog Blaubarts Burg
17. mai – 4. juni 2015
Béla Bartóks einzige Oper erzählt von
Judith, die Blaubart auf seine Burg folgt,
dort zu spät sein rabenschwarzes Inneres erblickt und darin gefangen bleibt.
Regie führt Joachim Schlömer.
www.konzerttheaterbern.ch
Schlossmediale Werdenberg
22. – 31. mai 2015
FILM
Die Geschichte der Katharina Walser
Eine Bergbeiz hoch über dem St. Galler Rheintal in den 1950er-Jahren. Das Setting scheint
idyllisch. Doch «Das Deckelbad», der erste
Spielfilm des Ostschweizer Dokumentarfilmers Kuno Bont, ist kein Heimatfilm, keine
leichte Kost. Er zeichnet die wahre, schockierende Geschichte von Katharina Walser, der
alleinerziehenden Serviertochter, vom Wirt
vergewaltigt, vom Gemeindeammann enteignet, in der psychiatrischen Anstalt über Jahre
hinweg therapiert, oder eher: gequält. Zum
Beispiel im Deckelbad, einem stundenlangen
Ausharren in einer Badewanne mit Deckel, der
nur den Kopf freigibt. (ew)
MAI
World Press Photo 2015
7. – 31. MAI 2015
352 Seiten | Gestalten
Yoko Ono – One Woman Show, 1960–1971
Die Ausstellung im MoMA in New York beleuchtet die ersten elf Jahre von
Yoko Onos Karriere. Während dieser Zeit nahm Ono eine Pionierrolle ein in
der internationalen Entwicklung der Konzeptkunst, des experimentellen
Films und der Performance. Die Ausstellung präsentiert gegen 125 ihrer frühen Objekte, Arbeiten auf Papier, Installationen, Performances, Audioaufnahmen und Filme. So beispielsweise «Painting to Be Stepped On» von
1960/61, das die Besucher auffordert, über eine am Boden ausgebreitete Leinwand zu gehen. (lm)
Zaubersee – Tage Russischer Musik Luzern
Das Festival geht den Spuren nach, die russische Künstlerpersönlichkeiten im
19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Schweiz hinterlassen
haben. So fanden etwa Rachmaninoff, Tolstoi und Skrjabin am Vierwaldstättersee sowie Strawinsky und Tschaikowsky am Genfersee eine idyllische Umgebung für ihr Schaffen. Herausragende Musiker von Weltruf sind im Hotel
Schweizerhof Luzern, in der Villa St. Charles Hall in Meggen und im KKL
Luzern zu erleben. (lm) Luzern | 3. – 17. Mai 2015 | www.zaubersee.ch
im
Ehrfurcht pur
Es gibt viele tolle Fotobücher mit nebligen
Wäldern und Gipfeln im Gegenlicht. Aber
dieses Werk, The Great Wide Open, präsentiert Landschaften und Stimmungen, die einen nicht nur bezaubern, sondern Ehrfurcht
einflössen. Es entführt auf eine Reise in die
Alpen, an die Strände Thailands und Grönlands, in den Wald gleich hinter der Stadt. Im
Fokus stehen jedoch nicht allein die zauberhaften Augenblicke und Orte, sondern auch
die Reisegeschichten jener, die den Nebelwald durchwandert, die Welle geritten und
den Gipfel bestiegen haben. (ew)
Ausstellung
KONZERT
Kulturkalender
BÜCHER
Das internationale, zehntätige Festival
lädt zum dritten Mal ein, alte und neue
Musik, audiovisuelle Kunst sowie die besondere Atmosphäre und Umgebung
von Schloss Werdenberg zu geniessen.
www.schlossmediale.ch
Marlene Dumas
31. mai – 6. september 2015
Drama Schweiz, 2014
Regie Kuno Bont
Hauptdarstellerin Simona
Specker
Die in Südafrika geborene Marlene Dumas zählt in der Malerei zu den einflussreichsten Künstlern der Gegenwart. Ihr
Werk dreht sich um die menschliche Figur und Themen wie Identität, Menschsein, Liebe und Tod. Zu sehen in der
Fondation Beyeler.
www.fondationbeyeler.ch
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 59
r ü c kb l i c k
1
WOmen’s Talk
«Zeitlos schön – was man für Geist und
Körper tun kann», so das Thema
des WOMEN’s Talk vom 14. April.
Ein Abend rund um die Gesundheit im
La Réserve in Genf.
Text yvonne zurbrügg
1
4
2
5
3
6
2
fotos Christian Dancker
1. Entspannte Atmosphäre: Der Talk im
renommierten Spa des Luxushotels am
Genferseeufer. 2. Talk-Gast Dr. Astrid Stuckel-
4
3
5
berger teilte mit den Gästen ihr Wissen rund um
das Altern. 3. Gastmoderatorin Irama Danon mit
Talk-Gast Prof. Jacques Proust. 4. Begrüsste die
Gäste: Elena Hainaut, Credit Suisse. 5. Wie ein
bunter Strauss Frühlingsblumen: das Catering
im La Réserve. 6. Frage aus dem Publikum.
7. Auf der Talk-Bühne: Astrid Stuckelberger und
Jacques Proust mit Chefredaktorin Yvonne
Zurbrügg und Gast-Moderatorin Irma Danon (v.l).
6
7
8
1. IWC-Uhrmacher Christian Bresser zerlegte vor
den neugierigen Gästen ein Uhrwerk. 2. Loris Rizzo
und Caroline Rizzo. 3. PR-Unternehmerin Claudia
Marson (l.) und Spa-Direktorin Marianna Heurtel.
4. Carole Sene (l.) und Véronique Clerjon von Air
France. 5. Die Bankerinnen Valérie Chausse (l.)
und Marie-France Tschachtli. 6. Elena Dose Viard,
Isabelle Melikian, Claudine Maechler, Sandra
7
60 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
9
Trochet und Helena Hainaut (v.l). 7. Madeleine
Moser von Cartier (l.) mit Chefredaktorin Yvonne
Zurbrügg.
8. Rita Nock von WOMEN in Business
mit Mathieu Arsac von Zenith Optimedia. 9. Elia
Bourquin mit Caroline Rizzo, Loris Rizzo und
Charlotte Bourquin (v.l.)
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 61
geniessen
Vo rs c h au
B e au t y i n t e r v i e w
«Es geht darum, Spass zu
haben mit den Farben!»
Als National Make-up Artist von Dior kennt Michelle Fischer
die Nagellack-Trends von morgen.
W
elchen Nagellack tragen
Sie in diesem Moment?
Heute ist es 494 Junon Dior
Vernis: eine raffinierte Mischung aus hellem Blau und
klassischem Grau – und damit genau das
Richtige für mich, da ich sehr gerne neutrale
Farben mit einem gewissen Extra trage.
Gibt es eine Farbe, die immer geht und
jedem steht?
Ein neutraler Farbton irgendwo zwischen einem leichten Rosa und einem feinen Beige
lässt die Nägel gesund und frisch aussehen.
Was ist die grösste Herausforderung bei
einer Maniküre oder Pediküre?
Der Zeitfaktor: Für eine Maniküre oder Pediküre mit Unterlack, zwei Farbschichten und Überlack braucht es Zeit, zumal
man jede Schicht gut trocknen lassen sollte. Das dauert einen
Moment. Aber dafür hält der Nagellack viel länger und insofern lohnt sich der Aufwand.
Gibt es einen Trick, damit der Nagellack besonders
schnell trocknet?
Achten Sie immer darauf, dass die Nägel frei sind von Fett,
sonst hält der Nagellack nicht gut. Ausserdem ist es besser,
mehrere dünne als eine dicke Schicht aufzutragen. Und verwenden Sie immer einen Überlack zum Abschluss, da gibt es
tolle Produkte, die das Trocknen beschleunigen.
Welche Nagellack-Trends erwarten uns im Sommer?
Es geht darum, Spass zu haben mit Farben. Die Palette reicht
von einem satten Korallenrot über knallige Pink-Nuancen bis
hin zu leichten Gelbtönen, die es in unterschiedlichen Schattierungen von matt bis ausgewaschen gibt. Was die Form betrifft,
sind jetzt wieder kurze Nägel mit geraden Spitzen angesagt.
Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Erfahrung
mit Nagellack?
Ja, leider, denn es war eine Katastrophe! Meine Tante arbeitete
an einer Beauty-Schule und ich stellte mich freiwillig als Model für Maniküre und Pediküre zur Verfügung. Es war sehr
schmerzhaft und auch das Resultat liess zu wünschen übrig.
Damals – ich war 13 Jahre alt – schwor ich mir, dass ich, sollte
62 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Michelle Fischer, 45, schminkte schon Models
von Vivienne Westwood und Alexander
McQueen. Seit zehn Jahren ist die gebürtige
US-Amerikanerin die höchste Make-up-Artistin
von Dior in der Schweiz.
Women in Business
wiB
ab 4. Juni
aM kiosk
Impressum
Ausgabe: Nr. 5/2015
Erscheinung: Monatlich, 10-mal im Jahr
Auflage: 12 000 Exemplare
Luxus im Lava
WOMEN in Business entführt Sie. Nein,
nicht in eine Raumstation. Was hier aus
einem gewaltigen Lavafeld hervorsticht, ist
das ION Luxury Adventure Hotel auf
Island. Viel Beton, noch mehr Fenster, eine
preisgekrönte Nordlicht-Bar, ein atemberaubendes Lava Spa und diverse Möglichkeiten, die sagenhafte Insel zu erkunden – und
das alles nur eine Autostunde von Reykjavík entfernt.
Verleger
Daniel Kaczynski
Chefredaktion
Yvonne Zurbrügg (yz)
y.zurbruegg@womeninbusiness.ch
Redaktion
Eva Wirth (ew)
e.wirth@womeninbusiness.ch
Autor/innen dieser Ausgabe
Kafi Freitag, Mirjam Fonti, Stine Wetzel, Silvia
Aeschbach, Sandra Willmeroth, Linda Marty,
Fredy Hämmerli, Katrin Roth
ich jemals einem anderen Menschen die Nägel machen, immer mein Bestes geben würde,
um ein solches Desaster zu vermeiden.
Korrektorat
Dominik Süess
Verlagsleitung / Anzeigenleitung
Christine Lesnik
c.lesnik@womeninbusiness.ch
Welchen Nagellack-Ratschlag würden Sie
heute Ihrem Teenager-Ich geben?
Es gibt mehr Farben als nur Schwarz! Und: Gehe niemals
mit frisch angemalten Nägeln ins Bett.
Art Direction / Bildredaktion
Nicole Senn
nicole.senn@swisscontent.ch
Wissen Sie noch, wem Sie die erste Maniküre machten?
Das war 1997 während der Fashion Week in Paris. Ich war
ziemlich eingeschüchtert, weil ich wusste, dass ich mir absolut keinen Fehler leisten durfte. Rückwirkend weiss ich, dass
es keine bessere Lektion gibt, um in kurzer Zeit das Handwerk perfekt zu lernen.
Bilder
Christophe Guye Galerie, Zürich, Photocase/Amapolchen,
Frederic Neema/laif. Bilddatenbank. Alle Bilder, soweit
nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber.
Welche Frage hören Sie am meisten von Ihrer Kundschaft?
Meistens geht es um die Farbe. Viele Menschen trauen sich nicht,
kräftige Farben auszutesten, weil sie nicht wissen, ob ihnen das
steht. Natürlich sollte ein Nagellack mit dem Hautton harmonieren, aber ich finde, noch viel wichtiger ist es, dass einem die Farbe gefällt. Schliesslich reden wir hier nicht von einem Tattoo,
sondern von Nagellack, der jederzeit ohne grossen Aufwand
entfernt werden kann. Einfach mal machen ist das Motto!
Fotograf
Johannes Diboky
C’est Ilona Schmiel qui fait la
musique
In der Tonhalle Zürich gibt seit Anfang
Saison 2014/2015 Ilona Schmiel den Takt an.
Ob die neue Intendantin Musik wählt in Dur
oder Moll, legato oder als einziges Crescendo? Im Interview mit WOMEN in Business
lässt sie sich in die Noten schauen.
Kunstvoll anlegen
Wer Geld in Kunst investieren möchte, muss keine
Millionärin sein. Wir zeigen,
wie Sie gekonnt attraktive
und doch erschwingliche
Kapitalanlagen im Kunstmarkt ausmachen und welche
Regeln dabei gelten. Und wie
machen es die Profis? Eine
Kunstsammlerin erzählt.
Verkauf
Rita Nock
r.nock@womeninbusiness.ch
Innendienst
Livia Meier
l.meier@womeninbusiness.ch
Herausgeber
Swisscontent AG
Hottingerstrasse 12
8032 Zürich
044 245 45 15
abo@womeninbusiness.ch
www.womeninbusiness.ch
Abonnemente
abo@womeninbusiness.ch
Gehören auch Männer zu Ihrer Kundschaft?
Mittlerweile ist es für einen Mann völlig normal, sich von einem Profi die Hände und Füsse machen zu lassen. Bei Männern geht es in der Regel aber vor allem um die Pflege der
Nägel und nicht um Farbe.
Einzelpreis: CHF 9.80
Jahresabo: CHF 79.–, Ausland CHF 99.–
Probeabo: (3 Monate) CHF 18.–
Ausland CHF 35.–
Was ist für Sie die wichtigste Beauty-Regel überhaupt?
Weniger ist mehr! Egal, ob Nägel oder Make-up – seien Sie lieber etwas zurückhaltend bei der Dosierung, dann erzielen Sie
die besten Resultate. (kr)
Druck und Vertrieb: AVD GOLDACH AG
Marken des Verlages:
WOMEN in Business | Women‘s Talks
www.womeninbusiness.ch
Haftungsausschluss: Der redaktionelle
Inhalt stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung
zum Abschluss einer Finanztransaktion dar und
entbindet den Leser nicht von seiner eigenen Beurteilung.
Emsige Sammlerin
Man sagt, der kolumbianische Künstler
Fernando Botero habe ihr geraten: «Euer
Garten ist so schön, ihr solltet hier Kunst
ausstellen.» Das soll die Initialzündung
gewesen sein für Gigi Krachts Liebe zur
Kunst. Heute ist ihr Art in the Park nicht
mehr aus dem Garten des Hotels Baur au Lac
wegzudenken. Wir haben eine der raren
Möglichkeiten gepackt, die umtriebige
Sammlerin, Förderin und Netzwerkerin in
Zürich zu treffen. Und haben sie gefragt:
Hat wirklich Botero Sie infiziert?
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 63
die letzte
männersicht
WOMEN'S Talk
Leo Maissen
Der 34-Jährige ist seit 2009 Direktor des
Tschuggen Grand Hotels, Arosa.
Dienstag, 19. Mai 2015
1.
Leo Maissen in drei Worten.
2 .
Wo sind Sie Stammgast?
3.
Ihr Hotel hat fünf Sterne. Wie viele Sterne geben Sie sich als Chef?
4.
Sie konnten das Durchschnittsalter Ihrer Gäste um 17 Jahre auf 41 senken. Was ist das Tolle an Ihrem Alter?
5.
6.
u
Gäste:
Daniela Tenger, Researcherin am Gottlieb Duttweiler Institute
Hanni Bütler, Beraterin am Laufbahnzentrum Zürich
Daniella Lützelschwab, Ressortleiterin Arbeitsmarkt des
Schweizerischen Arbeitgeberverbands
Moderation:
Yvonne Zurbrügg, Chefredaktorin WOMEN in Business
Beginn:
19.00 Uhr (Türöffnung 18.30 Uhr)
Location:
Baur au Lac, Talstrasse 1, 8001 Zürich
Eintritt:
CHF 20.– für NichtabonnentInnen / CHF 10.– für AbonnentInnen
Anmeldung bis am 15. Mai an redaktion@womeninbusiness.ch
(Beschränkte Teilnehmerzahl.)
Hauptsponsor
Sponsoren
Wenn Sie selbst ein Hotel eröffnen würden, wie würde es heissen?
Sie sind in den Ferien oft mit dem Rucksack unterwegs. Wann wünschten Sie sich zuletzt in ein Sternehaus?
7.
Wann und wo haben Sie zuletzt in einer Jugendherberge übernachtet?
8.
Wann haben Sie sich so richtig als Tourist gefühlt?
9.
Wovor fürchten Sie sich?
10.
Braucht es mich morgen noch?
Die Jobs der Zukunft
Was sagt Ihre Handschrift über Sie aus?
64 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015
Mai 2015 · WOMEN IN BUSINESS 3
au f ta k t
4 WOMEN IN BUSINESS · Mai 2015