Zielmarktanalyse (USA gesamt)
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Zielmarktanalyse (USA gesamt)
SOLARENERGIE Zielmarktanalyse USA 2014 mit Profilen der Marktakteure www.exportinitiative.bmwi.de Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce – Office for the Western United States One Embarcadero Center, Suite 1060 San Francisco, CA 94111 Telefon: +1 (415) 248-1240 Fax: +1 (415) 627-9169 E-Mail: info@gaccwest.com Internetadresse: www.gaccwest.com Stand Dezember 2013 Kontaktpersonen Mirko Wutzler, mwutzler@gaccwest.com Bildnachweis AHK USA - Houston Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in San Francisco (AHK USA – San Francisco) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. Jede Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des deutschen Urheberrechts bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Herausgebers. 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Nord-Osten Süd-Osten Connecticut Delaware Maine Maryland Massachusetts New Hampshire New Jersey New York Pennsylvania Rhode Island Vermont Virginia West Virginia Alabama Arkansas Florida Georgia Louisiana Mississippi North Carolina Oklahoma South Carolina Tennessee Texas Westen Mittlerer Westen Alaska Arizona Hawaii Idaho Kalifornien Montana Nevada New Mexico Oregon Utah Washington Wyoming Colorado Illinois Indiana Iowa Kansas Kentucky Michigan Minnesota Missouri Nebraska North Dakota Ohio South Dakota Wisconsin Inhaltsverzeichnis Tabellenverzeichnis...................................................................................................................................................................... II Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................................................... III Abkürzungsverzeichnis ............................................................................................................................................................... IV 1 Zusammenfassung / Executive Summary ............................................................................................................................ 1 2 Länderprofil ...........................................................................................................................................................................4 2.1 2.1.1 Staatsaufbau ........................................................................................................................................................... 7 2.1.2 Innenpolitik ........................................................................................................................................................... 8 2.2 4 5 6 Aktuelle wirtschaftliche Lage .................................................................................................................................9 2.2.2 Außenhandel ......................................................................................................................................................... 12 2.2.3 Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland..................................................................................................... 12 2.2.4 Wirtschaftsförderung ........................................................................................................................................... 12 Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen ........................................................................................... 13 Energiemarkt in den USA ................................................................................................................................................... 16 3.1 Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme) ................................................................................... 16 3.2 Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) (Entwicklung und Prognose) .................................................................... 19 3.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen ..................................................................................................................... 21 3.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt .............................................................................................................. 27 Solarenergiemarkt USA ...................................................................................................................................................... 30 4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen im Solarenergiemarkt ..........................................................................................34 4.2 Marktstruktur, Vertriebs- und Projektvergabestruktur ............................................................................................ 40 4.3 Marktpotentiale und Marktperspektiven ...................................................................................................................43 4.4 Marktbarrieren und Markthemmnisse ....................................................................................................................... 51 4.5 Marktperspektiven und Wettbewerbssituation .......................................................................................................... 51 Schlussbetrachtung .............................................................................................................................................................56 5.1 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen...................................................................................................................56 5.2 Handlungsempfehlungen & Fazit für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg ..........................................56 Administrative Instanzen und politische Stellen .............................................................................................................. 60 6.1 7 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung..........................................................................................................................9 2.2.1 2.3 3 Politischer Hintergrund ................................................................................................................................................. 7 Leitmessen und Fachzeitschriften.............................................................................................................................. 66 6.1.1 Leitmessen ........................................................................................................................................................... 66 6.1.2 Fachzeitschriften .................................................................................................................................................. 67 Quellenverzeichnis .............................................................................................................................................................. VI I ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Top 12 US-Bundesstaaten mit der Höchsten Installierten Solarleistung pro Kopf (2012) ....................................32 Tabelle 2: Übersicht der RPS der einzelnen US-Bundesstaaten (2013) ...................................................................................39 Tabelle 3: SWOT-Analyse ...........................................................................................................................................................59 II ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA (2013) .................................................................................................................................9 Abbildung 2: Langfristige Veränderung des BIP je Einwohner (Prognose) ............................................................................ 10 Abbildung 3: Zu- und Abnahme der Arbeitsplätze (Prognose) ................................................................................................ 11 Abbildung 4: US-Erdölimporte nach Land (2012) .................................................................................................................... 16 Abbildung 5: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA (2012) ................................................................................. 17 Abbildung 6: Erneuerbare Energieversorgung in den USA (2005-2040) ............................................................................... 17 Abbildung 7: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Mrd. kWh (2008-2040)......................................................... 18 Abbildung 8: Gesamte Energieerzeugung in Bn. BTU pro Bundesstaat für alle Sektoren (2011) .......................................... 19 Abbildung 9: Durchschnittlicher Strompreis in Cent/kWh pro Bundesstaat in den USA (2012) ......................................... 20 Abbildung 10: Strompreisentwicklung für Privatverbraucher in den USA (2002-2014) ....................................................... 21 Abbildung 11: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA (2013) .....................................................................................23 Abbildung 12: Interconnection Policies Übersicht USA (2013) ................................................................................................25 Abbildung 13: Net Metering Übersicht USA (2013) ................................................................................................................. 26 Abbildung 14: Stromerzeugung in Mrd. kWh nach Energiequelle (Prognose) ....................................................................... 28 Abbildung 15: PV-Installationen in den USA (Q1 2010 bis Q2 2013) ..................................................................................... 30 Abbildung 16: PV-Installationen in den USA (Prognose) ......................................................................................................... 31 Abbildung 17: PV-Ressourcen in den USA (2012) .....................................................................................................................33 Abbildung 18: CSP-Ressourcen in den USA (2012) ..................................................................................................................33 Abbildung 19: Das SREC-System in ausgewählten US-Bundesstaaten (2013)........................................................................35 Abbildung 20: Der SREC-Markt in den USA (2013) .................................................................................................................36 Abbildung 21: SREC Preisübersicht (2011-2014) ...................................................................................................................... 37 Abbildung 22: RPS mit solarbezogenen Richtlinien in den USA (2013) ................................................................................ 38 Abbildung 23: Förderprogramme für Solarwärme in den USA (2012) ................................................................................... 42 Abbildung 24: Das TPO-Modell in Kalifornien, Arizona, Colorado und Massachusetts (Q1 2011-Q1 2013) .........................43 Abbildung 25: Marktvolumen Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern (Prognose) ............................................. 44 Abbildung 26: Energiespeicherziele der kalifornischen Stromversorger in MW (2014-2020) ..............................................45 Abbildung 27: Geplante Kapazitätsausweitungen erneuerbarer Energien des DOD (2012-2017) ......................................... 47 Abbildung 28: Installierte Solarkapazität der US-Marine, US-Luftwaffe und US-Armee in MW (2013) .............................. 47 Abbildung 29: Installierte Solarkapazität des US-Militärs in den USA in MW (2013) .......................................................... 48 Abbildung 30: Wachstumschancen der Solarindustrie in den USA (Prognose) .................................................................... 50 Abbildung 31: Großprojekte in den USA in MW (2013) ...........................................................................................................52 Abbildung 32: Durchschnittspreise für Solarmodule in US-Dollar/Nachfrage für Modulprodukte in MWp (2002-2012) .53 Abbildung 33: Top 15 Modulhersteller (2012) ..........................................................................................................................53 Abbildung 34: Übersicht Installierte Solarprojekte in den US-Bundesstaaten (2013) ........................................................... 55 III ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abkürzungsverzeichnis ACC Arizona Corporation Commission ACEEE American Council for An Energy-Efficient Economy ACORE American Council on Renewable Energy ANSI American National Standards Institute APS Arizona Public Service ARRA American Recovery and Reinvestment Act ASERTTI Association of State Energy Research and Technology Transfer Institutions ASES American Solar Energy Society ASHRAE American Society of Heating, Refrigerating and Air Conditioning Engineers AWC Atlantic Wind Connection AWEA American Wind Energy Association BIP Bruttoinlandsprodukt BLM U.S. Bureau of Land Management Bn Billion BTU British Thermal Unit CEERT Center for Energy Efficiency and Renewable Technologies CPUC California Public Utilities Commission CPV Concentrating Photovoltaic CRS Center for Renewable Solutions CSP Concentrated Solar Power CST Concentrating Solar Thermal D.C. District of Columbia DOD U.S. Department of Defense DOE U.S. Department of Energy DSIRE Database of State Incentives for Renewables & Efficiency EEG Erneuerbare Energien Gesetz EIA U.S. Energy Information Administration EPA U.S. Environmental Protection Agency ESIF Energy Systems Integration Facility ESPC Energy Savings Performance Contract ESTCP Environmental Security Technology Certification Program EUL Enhanced Use Lease FDI Foreign Direct Investment FERC Federal Energy Regulatory Commission GTAI Germany Trade & Invest IEA International Energy Agency IEC International Electrotechnical Commission IREC Interstate Renewable Energy Council ISO International Organization for Standardization ITC Investment Tax Credit IV ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 KWh Kilowattstunde LPO Loan Programs Office MIT Massachusetts Institute of Technology MW Megawatt NABCEP North American Board of Certified Energy Practitioners NAHB National Association of Home Builders NREL National Renewable Energy Laboratory NSA National Security Agency PG&E Pacific Gas & Electric PPA Power Purchase Agreement PTC Production Tax Credit PV Photovoltaik REC Renewable Electricity Credit ROI Return on Investment ROW Right-of-Way RPS Renewable Portfolio Standard SCE Southern California Edison SDG&E San Diego Gas & Electric SEIA Solar Energy Industries Association SEPA Solar Electric Power Association SEZ Solar Energy Zone Solar TAC Solar Technology Acceleration Center SREC Solar Renewable Energy Credit TPO Third-Party Ownership TTIP Transatlantic Trade and Investment Partnership UCS Union of Concerned Scientists V ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 1 Zusammenfassung / Executive Summary Der US-amerikanische Solarmarkt setzt sich aus mehreren verschiedenen bundesstaatsspezifischen Märkten zusammen. Die Märkte in jedem Staat weisen Ihre eigenen Besonderheiten wie rechtliche Rahmen- und Förderbedingungen auf. Es gibt viele attraktive Möglichkeiten für deutsche Unternehmen auf dem US-Markt. Jedoch ist es wichtig, die Märkte der jeweiligen Staaten zu analysieren, um darauf basierend eine Markteintrittsstrategie zu entwickeln. Diese Zielmarktanalyse weist auf die rechtlichen Bestimmungen der einzelnen Bundesstaaten hin und liefert einen Überblick über staatliche Subventionen, aktuelle Projekte und lokale Marktakteure. Die Zielmarktanalyse dient dazu, interessierte deutsche Unternehmen bei einer Einschätzung der Marktpotentiale in den USA zu unterstützen. Die staatlichen Renewable Portfolio Standards (RPS) gehören zu den wichtigsten Programmen. Insgesamt 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia und zwei US-Gebiete haben den RPS – in unterschiedlichen Varianten – eingeführt.1 Ziel ist es, dass ein gewisser Prozentsatz der Energieerzeugung im Staat bis zu einem bestimmten Jahr aus erneuerbaren Energiequellen stammen soll. Zehn weitere US-Bundesstaaten haben ein sogenanntes Renewable Portfolio Goal eingeführt. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind. Des Weiteren haben 43 Staaten und der District of Columbia Bestimmungen eingeführt, die die Vernetzung der Solarstromsysteme mit dem Elektrizitätsnetz regelt. Daher sind langfristig nur diese Staaten für größere Solarinstallationen attraktiv. Die wichtigsten staatlichen Förderinitiativen sind laut des US-amerikanischen Solarindustrieverbandes Solar Energy Industries Association (SEIA) der Solar Investment Tax Credit (Solar ITC) und das 1603 Treasury Program. Beide Programme wurden durch den zu Beginn des Jahres 2009 von Präsident Barack Obama unterzeichneten American Reinvestment and Recovery Act (ARRA) geschaffen, bzw. erweitert. Der ITC ist eine Steuergutschrift auf föderaler Ebene für die Anschaffungskosten von qualifizierten erneuerbaren Energiesystemen und wurde im Jahr 2008 bis Ende 2016 verlängert.2 Obwohl Solarenergie momentan nicht wesentlich zum US-amerikanischen Energiemix beiträgt, gibt es dennoch ein starkes Wachstumspotential. Etwa 14% der Energie, die im ersten Halbjahr 2013 in den Vereinigten Staaten produziert wurde, stammte aus erneuerbaren Energiequellen; Solarenergie hatte dabei nur einen Anteil von 0,11%.3 Laut Prognosen der Energy Information Administration (EIA) wird die Nachfrage nach Solar- und Windenergie zwischen 2011 und 2040 jedoch stark ansteigen. Die EIA geht in ihrer aktuellen langfristigen Prognose (2011 bis 2040) von einer jährlichen durchschnittlichen Gesamtwachstumsrate der Energieproduktion aus erneuerbaren Energien von 1,7% aus. Die Solarenergieerzeugung soll bis 2040 um ganze 9,8% jährlich wachsen.4 Zahlreiche Überlegungen seitens der US-Energiewirtschaft begünstigen verstärkt die Entwicklung von erneuerbaren Energien. Die drei Schwerpunkte sind laut Präsident Obama Sicherheit, Unabhängigkeit und Beschäftigungswachstum. Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Renewable Portfolio Standard Policies, abgerufen am 05.12.2013 2 Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Investment Tax Credit (ITC) , abgerufen am 05.12.2013 3 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): U.S. Electricity Generation by Energy Source, abgerufen am 05.12.2013 4 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 1 1 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Erneuerbare Energie hat das Potential, all diese Ziele zu erreichen. Solarenergie hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Produktion ihren Höhepunkt erreicht, wenn auch der Energieverbrauch aufgrund des Kühlbedarfs am höchsten ist. In der Tat war Solarenergie die am schnellsten wachsende erneuerbare Energiequelle im Jahr 2012 mit einem Wachstum von 30% gegenüber dem Vorjahr. Die installierten PV-Leistungen übertrafen zum ersten Mal 3 GW. Schätzungen zufolge wird die kumulierte Leistung bis Ende des Jahres 10 GW übersteigen. 5 Dennoch gibt es Bedenken, dass das alternde US-Stromnetz Schwierigkeiten haben wird, eine verstärkt dezentrale Energieerzeugung zu unterstützen. Es ist wahrscheinlich, dass die Sonnenenergie zum Großteil bei Nachfragespitzen eingesetzt wird; es sei denn, es gelingt ein technologischer Durchbruch im Bereich der Energiespeicherung. In den nächsten fünf Jahren könnte die Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern ein Marktvolumen von 2,8 Mrd. USDollar erreichen. Vor allem politische Maßnahmen könnten den Markt für Energiespeichertechnologien positiv beeinflussen. Der Energiespeichermarkt in den USA wird in den kommenden Jahren generell stark wachsen, da Energiespeicher das Potential haben, Netzstabilität zu garantieren und erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren. Der Wettbewerb mit niedrigen Preisen fossiler Brennstoffe stellt eine weitere Herausforderung dar. Zwar gibt es neue Umweltvorschriften, die den Preis von Kohle anheben könnten, doch haben neue Explorationsbohrungen große Mengen an billigem Erdgas verfügbar gemacht. Da Erdgasverbrennung im Vergleich sauberer ist, greifen die strengen Umweltauflagen der Kohleproduktion nicht. Die ökologischen Auswirkungen des Erdgasabbaus sind bedenklich, nichtsdestotrotz wird dies eine rasante Entwicklung dieser Branche nicht stoppen. Auch in den USA sind PV-Modulpreise im letzten Jahr konstant gefallen und werden voraussichtlich weiter sinken, bis sie schließlich ohne Subventionen wettbewerbsfähig sind. Sobald dieser Punkt erreicht ist, wird der Markt, unabhängig von der Verfügbarkeit an günstigen fossilen Brennstoffen, deutlich attraktiver für neue Unternehmen werden. So reduzierte sich der durchschnittliche globale PV-Modul Preis von 4,66 US-Dollar/W im Jahr 2004 auf 0,91 US-Dollar/W im Jahr 2012. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Solarmoduls wird weiter sinken und voraussichtlich bis 2020 einen Wert von 0,25 US-Dollar/W erreichen. Während das PV-Wachstum zunimmt, sind die Entwicklungen in der Solarthermie überschaulicher. Solar-WarmwasserAnlagen werden, aufgrund der billigeren PV-Anlagen, voraussichtlich langsam wachsen. Auch einige Concentrating Solar Thermal Systeme (CST-Systeme) wurden mit PV-Systemen aufgrund der geringeren Kosten ersetzt. Concentrating Photovoltaics (CPV-Anlagen) sind ein weiterer attraktiver Konkurrent von CST-Systemen. Diese Anlagen haben in Gebieten mit hoher Sonneneinstrahlung, wie beispielsweise dem Südwesten der USA, neben hohen Wirkungsgraden einen schnellen Return on Investment (ROI). Während 2012 vor allem PV für den starken Wachstumseffekt des Solarmarktes verantwortlich war, erwartet die EIA neue solarthermische Projekte für die Jahre 2013 und 2014. Der intensive Import von PV-Zellen und Modulen hat eine heftige Diskussion unter Vertretern und Experten der Solarenergieindustrie entfacht. Derzeit gibt es keine Vorschrift, die einen bestimmten Anteil an lokal hergestellten Produkten bei kompletten Systemlösungen bestimmt, um Anspruch auf Subventionen in den USA zu erhalten. Dies hat zu einem Importboom geführt. In der Tat, gibt es nur wenige US-amerikanische Hersteller. Zudem produzieren auch 5 Vgl. PV Tech (September 12, 2013): US Solar Growth Rates Steady as Market Surpasses 10GW in 2013, abgerufen am 05.12.2013 2 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 einige deutsche Hersteller Module in den USA. Insbesondere chinesische Produkte sind zu Niedrigpreisen verfügbar. Aufgrund dieses Preisunterschieds, wurden Zollabkommen auf importierte Solarprodukte aus China eingeführt. 6 Diese Situation wird auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Diskussionsthema bleiben. Dass die Solarindustrie in den USA langsam aus der Nische heraustritt, zeigt auch das Auftreten neuer Marktakteure. So wächst beispielsweise der kommerzielle PV-Markt in den USA stetig und weist großes Wachstumspotential auf. Laut der U.S. Environmental Protection Agency (EPA) sind Großkonzerne wie Microsoft, Apple und Intel aktuell unter den größten Nutzern von erneuerbaren Energien. Zudem setzt das U.S. Department of Defense (DOD) aufgrund steigender Energiekosten zunehmend auf Solar- und Windenergie. Die US-Marine, US-Armee als auch die US-Luftwaffe haben ambitionierte Ziele bezüglich der Nutzung erneuerbarer Energien: Bis 2025 sollen insgesamt 3 GW an erneuerbarer Energie an diversen Stützpunkten in den USA installiert werden.7 Die Marktkonsolidierung, in der sich auch die Solarbranche in den USA aktuell noch befindet, wird sich laut Branchenkennern 2013 fortsetzen. Da viele Unternehmen kein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal aufweisen, werden laut Germany Trade & Invest (GTAI) in den nächsten Jahren noch mehrere Geschäftsaufgaben, Rückzüge und Konsolidierungen zu verzeichnen sein.8 In den USA gibt es zahlreiche Staaten, die attraktiv für deutsche Unternehmen sein können. Deutsche Unternehmen müssen jedoch bedenken, dass der US-Markt aus verschiedenen Regionen besteht, die wiederum für unterschiedliche Solarmärkte attraktiv sind. Im Allgemeinen ist im Südwesten der USA die Sonneneinstrahlung sehr stark, was zu einem Marktpotential für Großprojekte, insbesondere in Kalifornien, einem Staat mit fortschrittlichen Subventionsbestimmungen, führt. Zwar hat der Nordosten weniger Sonnenlicht zur Verfügung, doch gibt es hier attraktive Förderprogramme, insbesondere in Massachusetts, einem attraktiven Markt für kleinere, netzgekoppelte Dachund Freiflächenanlagen. In Kalifornien wird den deutschen Unternehmen durch zahlreiche Clusterbildungen von Herstellern und Zulieferern der Markteintritt erleichtert. Aufgrund der großen ungenutzten Landflächen, der guten Solarressourcen und der stabilen Unterstützung der lokalen Regierung, ist der gesamte Südwesten für die Entwicklung von Großprojekten attraktiv. In Hinblick auf hohe Energiepreise und attraktive staatliche Zuschüsse sind viele Staaten im Nordosten attraktive Märkte für private und gewerbliche PV Installationen. Auch im Mittleren Westen und im Süden werden deutsche Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten in Staaten mit Zuschussprogrammen finden. Durch das Schienen-, Straßen- und Transportnetz besteht die Möglichkeit das Land weitläufig abzudecken. Es ist generell zu empfehlen, einzelne US-Bundesstaaten unabhängig voneinander auf die lokalen Begebenheiten und Bestimmungen zu untersuchen. Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (October 11, 2012): Amerika beschließt hohe Strafzölle auf chinesische Solarmodule, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Solar in the Military Fact Sheet, abgerufen am 05.12.2013 8 Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 6 7 3 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 2 Länderprofil Erneuerbare Energien Der Trend der letzten Jahre geht eindeutig zu erneuerbaren Energien. Der Anteil von erneuerbaren Energien im Energieverbrauch stieg zwischen 2012 und 2013 von 8.128 Brd. BTU auf 8.508 Brd. BTU. Prognosen zufolge soll der Anteil im Jahr 2014 weiter auf insgesamt 8.683 Brd. BTU ansteigen.9 Laut Omer Atesmen, Präsident von Clean Energy Experts, wird sich der Markt der erneuerbaren Energien in den nächsten fünf bis zehn Jahren weiter positiv entwickeln: „Der Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamenergiemix wird in den kommenden Jahren kontinuierlich wachsen“.10 Besonders der Anteil von Windenergie hat sich seit 2006 stark verändert. Stromerzeugung aus Windkraft soll Prognosen zufolge im Jahr 2013 um 19% zunehmen, während für 2014 eine Wachstumsrate von 2,4% vorausgesagt wird.11 Vor allem langfristig ist bezüglich erneuerbarer Energien in den USA sehr großes Potential zu erkennen. Zwar ging die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der erneuerbaren Energien im US-Energieverbrauch im Zeitraum 2011-2012 um etwa 2% zurück12, jedoch wird generell von einem positiven Trend für die nächsten Jahre ausgegangen, auch dank diverser staatlicher Förderungsprogramme.13 Im September 2013 eröffnete Sekretär Ernest Moniz vom U.S. Department of Energy (DOE) die Forschungseinrichtung Energy Systems Integration Facility (ESIF). Als Teil des National Renewable Energy Laboratory (NREL) hat die Einrichtung den Auftrag, den Anteil von erneuerbaren Energien in den USA zu steigern.14 Des Weiteren verlieh das Loan Programs Office (LPO) des DOE im Rahmen des ARRA rund 16 Mrd. US-Dollar an erneuerbare Energieprojekte. 85% davon wurde in Solarprojekte investiert. Im Durchschnitt vergibt das DOE Darlehen zwischen 600 und 700 Mio. US-Dollar.15 Die erneuerbaren Energien haben in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung durchlaufen; nichtsdestotrotz müssen verschiedene Herausforderungen gelöst werden, bevor erneuerbare Energiequellen den größten Teil des USEnergieverbrauchs decken können. Wie sich aus Präsident Obamas State of the Union Address 2013 erkennen ließ, sind von amerikanischer Seite folgende Punkte im Zusammenhang mit dem Energiemarkt von hervorgehobener Bedeutung16: Sicherung der Energieversorgung Erhöhung der Unabhängigkeit von Energieimporten (Erdöl) Schaffung von Arbeitsplätzen Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Produkte im internationalen Vergleich Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Interview: Omer Atesmen, Clean Energy Experts (2013) 11 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 12 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Annual Energy Review 2012, abgerufen am 05.12.2013 13 Vgl. International Energy Agency (July 5, 2012): IEA Sees Renewable Energy Growth Accelerating Over Next 5 Years 14 Vgl. U.S. Department of Energy (September 11, 2013): Energy Secretary Moniz Dedicates Clean Energy Research Center, New Supercomputer, abgerufen am 05.12.2013 15 Vgl. Renewable Energy World (August 28, 2013): US DOE Loan Program Financed $16 Billion in Renewables and More Coming, abgerufen am 05.12.2013 16 Vgl. The Guardian (February 12, 2013): State of the Union Address 2013, abgerufen am 05.12.2013 9 10 4 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Wie ein Gespräch mit einem Industrieexperten deutlich zeigte, spielen ökologische Aspekte im öffentlichen und politischen Diskurs zwar auch eine Rolle, haben aber nicht denselben Stellenwert wie in Deutschland. Dies könnte sich in den nächsten Jahren aufgrund eines steigenden Umweltbewusstseins der US-Bürger ändern; dennoch haben oben genannte Kriterien, sowie der Kostenfaktor im politischen und öffentlichen Diskurs einen höheren Stellenwert. Die erste Herausforderung, die sich im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien stellt, ist der Ausbau der Stromnetze. Nachdem in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Stromnetze wenig investiert wurde, sind nun die Auswirkungen, vor allem durch den starken Zuwachs der erneuerbaren Energien, zu spüren. Aus diesem Grund wurde dem Ausbau des Stromnetzes eine erhöhte Aufmerksamkeit im Rahmen des Konjunkturprogrammes von Präsident Obama zugedacht. Bis jetzt sind allein daraus insgesamt ca. 4 Mrd. US-Dollar in den Ausbau und die Verbesserung der Netze geflossen.17 Insgesamt stehen 11 Mrd. US-Dollar dafür zur Verfügung. Ziel ist es, ein intelligentes Netz (ein sog. Smart Grid18) zu schaffen, welches die Verteilung von Strom besser regelt und auf Angebots- und Nachfrageschwankungen schneller reagiert. Dies kommt besonders den erneuerbaren Energien mit ihrer unregelmäßigen Einspeisung zugute. Außerdem können kleine, dezentrale Anlagen, im Gegensatz zu mittleren bis größeren Kraftwerken, auch direkt in die unteren Spannungsebenen wie dem Niederspannungsnetz oder dem Mittelspannungsnetz einspeisen. Diese Entwicklung könnte den erneuerbaren Energien langfristig sehr entgegen kommen. Moderne Gasturbinenkraftwerke, die zunehmend Kohlekraftwerke ersetzen, können hierbei eine günstige Stromquelle sein, um Netzschwankungen auszugleichen. Ein wichtiges Argument für erneuerbare Energien ist die Unabhängigkeit von Energieimporten. Allerdings bietet auch in den US-gefördertes Erdgas gute Möglichkeiten, die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern, insbesondere in Anbetracht der rasanten technologischen Entwicklung in den letzten Jahren im Bereich Schiefergasproduktion. Präsident Obama hat in seiner Ansprache an die US-Bevölkerung im Januar 2012 neben der Entwicklung erneuerbarer Energien die Nutzung von Erdgas im Transportwesen als einen Weg angepriesen, die Unabhängigkeit von Öl zu erreichen. 19 Die Bedeutung einer unabhängigen Energieversorgung der USA wurde im Januar 2013 bei Präsident Obamas Rede zur Lage der Nation erneut hervorgehoben.20 Günstiges amerikanisches Erdgas wird in den nächsten Jahren die Energiequelle sein, an der sich die erneuerbaren Energien messen lassen werden müssen. Laut Henry Jacoby, Ökonom am Center for Energy and Environment Policy Research des Massachusetts Institute of Technology (MIT), könnten niedrige Energiepreise die weitere Entwicklung der erneuerbaren Energien verlangsamen.21 Auch DeAngelis vom Sacramento Municipal District kommentierte in einem Interview, dass die niedrigen Energiepreise zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit von erneuerbaren Energien gehen.22 Vor allem Projektentwickler sehen die günstigen Erdgaspreise als Anreiz für erneuerbare Energien, noch kosteneffizienter zu werden 23 , während Denise Bode von der American Wind Energy Association (AWEA) in einem Zeitungsartikel kommentiert, dass in naher Zukunft weniger die Energiepreise ein Problem für erneuerbare Energien darstellen, sondern das Auslaufen verschiedenster Förderprogramme (z.B. ITC)24. Vgl. U.S. Department of Energy (2013): Recovery Act, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. SmartGrid.gov (n.d.): About SmartGrid, abgerufen am 05.12.2013 19 Vgl. The White House (2012): State of the Union Address 2012, abgerufen am 05.12.2013 20 Vgl. The Guardian (February 12, 2013): State of the Union Address 2013, abgerufen am 05.12.2013 21 Vgl. NPR (February 2, 2012): Could Cheap Gas Slow Growth of Renewable Energy?, abgerufen am 05.12.2013 22 Vgl. Renewable Energy World (February 2, 2012): Executive Roundtable: The Future of Utilities Scale Renewables, abgerufen am 05.12.2013 23 Vgl. Renewable Energy World (February 2, 2012): Executive Roundtable: The Future of Utilities Scale Renewables, abgerufen am 05.12.2013 24 Vgl. NPR (February 2, 2012): Could Cheap Gas Slow Growth of Renewable Energy?, abgerufen am 05.12.2013 17 18 5 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Ein Begriff, der hierbei besonders oft fällt, ist die Netzparität (Grid Parity), und die Frage, wann diese erreicht werden kann. Industrieexperten zufolge ist der erfolgreiche Einsatz von erneuerbaren Energien davon abhängig, ob diese Technologien auch ohne staatliche Förderung wettbewerbsfähig sein können, besonders in Anbetracht der niedrigen Energiepreise in den USA. Laut Aussagen von Tom Doyle, Geschäftsführer von NRG Solar, könnte Kostengleichheit (Grid Parity) für Solar unter Plain Level Field Bedingungen25 bereits in den nächsten fünf Jahren erreicht werden. 26 Diese Meinung wird von weiteren Branchenexperten unterstützt, die der Ansicht sind, dass Solar- und Windenergie unter Plain Level Field Bedingungen bereits heute schon in bestimmten Staaten auch ohne Subventionen wettbewerbsfähig sind. Laut einer aktuellen Studie haben bereits zehn US-Bundesstaaten dank niedriger Kosten für Solarsysteme (unter 3 US-Dollar/W) Grid Parity erreicht.27 Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung von Projekten im Bereich erneuerbare Energien ist nach Branchenmeinung die Erweiterung und Verlängerung verschiedener Förderprogramme. Zu den wichtigsten Förderprogrammen auf Bundesebene zählt der ITC. Der ITC ist eine Steuergutschrift auf föderaler Ebene für die Anschaffungskosten von qualifizierten erneuerbaren Energiesystemen. Die Steuergutschrift über 30% ist für alle erneuerbare Energieprojekte verfügbar, die vor dem 1. Januar 2017 in Auftrag gegeben werden. Der ITC wurde im Jahr 2008 bis Ende 2016 verlängert.28 In der State of the Union Address 2012 hat Präsident Obama von der Verlängerung der Förderprogramme gesprochen, um die Einführung von regenerativen Energiequellen in den USA zu unterstützen.29 Die gleiche Ansprache im Januar 2013 enthielt jedoch nur den Hinweis, finanzielle Mittel aus der Öl- und Gasindustrie für die Weiterentwicklung der erneuerbaren Energien zu verwenden.30 Insgesamt bietet der US-amerikanische Markt deutschen Unternehmen großes Potential, besonders wenn attraktive Förderprogramme weiterhin vorhanden sind und die Modernisierung des Übertragungsnetzwerks weiter voranschreitet. Wie Jay Spencer, Ernst & Young LLP’s Cleantech Director meinte: „Umwelttechnik ist noch am Anfang einer langen Reise. Wir haben den Punkt erreicht, an dem neue Produkte und Dienstleistungen bereit für die Markteinführung sind, und sobald diese Produkte auf den Markt kommen werden, werden wir ein verstärktes Interesse, Innovation und Chancen im Bereich Umwelttechnik sehen“.31 Solarenergie Trotz der anhaltenden Effekte der Rezession, den niedrigen Erdgaspreisen und dem Zögern der Energieerzeuger, Stromabnahmeverträge für erneuerbare Energien zu unterschreiben, prognostiziert die EIA kräftiges Wachstum bezüglich der Nutzung von Solarenergie. Die Erzeugungsleistung von gewerblichen Solaranlagen wird sich zwischen 2012 und 2014 voraussichtlich verdoppeln. Laut Shayle Kann, Vizepräsident bei GTM Research, spielt aktuell vor allem die dezentrale Stromerzeugung eine wichtige Rolle im US-Solarmarkt: „Wir gehen von einem enormen Wachstum bei “Plain level field” bedeutet, dass erneuerbare Energien genau dieselben Voraussetzungen wie andere Energieträger (fossile Brennstoffe) haben (z.B. Gleichrangigkeit oder Vorrangigkeit bei der Netzeinspeisung) 26 Vgl. Renewable Energy World (February 2, 2012): Executive Roundtable: The Future of Utilities Scale Renewables, abgerufen am 05.12.2013 27 Vgl. PV Tech (September 4, 2013): US Solar Capacity to Total 50GW by End of 2016, says Deutsche Bank, abgerufen am 05.12.2013 28 Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Investment Tax Credit (ITC), abgerufen am 05.12.2013 29 Vgl. The White House (2012): State of Union Address 2012, abgerufen am 05.12.2013 30 Vgl. The Guardian (February 12, 2013): State of the Union Address 2013, abgerufen am 05.12.2013 31 Vgl. Get Solar (February 2, 2012): Solar and Renewables Sectors See Growth in 2011 Despite Some Road Bumps, abgerufen am 05.12.2013 25 6 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 privaten Solaranlagen aus“.32 Diese Einschätzung teilt auch Omer Atesmen, Präsident von Clean Energy Experts, der v.a. im privaten Sektor hohe Wachstumszahlen in den nächsten Jahren sieht und eine Vielzahl an Unternehmen den privaten Sektor zunehmend als attraktiven Wachstumsmarkt betrachten: „In jedem Fall wird es einen Punkt geben, an dem die Anschaffung von Solaranlagen für viele Hauseigentümer ökonomisch Sinn macht.“33 2012 war vor allem Photovoltaik (PV) für das starke Wachstum des US-Solarmarktes verantwortlich. Der PV-Zubau betrug im zweiten Quartal 2013 832 MW.34 Laut einer Studie der International Energy Agency (IEA), wird sich der PVMarkt künftig auch ohne finanzielle Unterstützung entwickeln, obwohl Solarstrom-Einspeisetarife weltweit aktuell noch immer als einer der wichtigsten Marktreiber gelten. Im Jahr 2012 hatte PV den größten Anteil an der neu installierten Kraftwerksleistung in Europa, gefolgt von Australien, Japan, China und den USA. 35 Laut einer gemeinsamen Studie von SEIA und GTM Research sollen im Jahr 2013 insgesamt rund 4,4 GW an PV-Anlagen in Betrieb genommen werden.36 Ein Energieexperte des DOE schätzt, dass der PV-Sektor in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen wird und prognostiziert PV-Installationen von über 50 GW bis 2017.37 Experten gehen auch von einem Rekordjahr für den Concentrated Solar Power (CSP)-Markt in den USA aus. Im Rahmen des ehemaligen Darlehengarantieprogramms des DOE wurden 2013 CSP-Anlagen von insgesamt 1,3 GW in Betrieb genommen, wie beispielsweise das 280 MW Solana-Projekt von Abengoa und das 390 MW Ivanpah-Projekt von BrightSource.38 Bis Jahresende sollen weitere 900 MW in Betrieb genommen werden.39 Die US-Solarbranche beschäftigt aktuell beinahe 120.000 Amerikaner in 5.600 Unternehmen und ist somit einer der wachstumsstärksten Industrien des Landes. Zudem befinden sich derzeit 38 gewerbliche Solarprojekte mit kombinierten PV- und CSP-Technologien in der Bauphase.40 Schätzungen zufolge wird die kumulierte Leistung bis Ende des Jahres 10 GW übersteigen. 41 Grund für diese Entwicklung ist vor allem der bis 2016 verlängerte ITC; verschiedene bundesstaatliche Förderprogramme; die RPS; der Ausbau des Übertragungsnetzes; sowie gefallene Preise, vor allem im PV-Bereich.42 2.1 Politischer Hintergrund 2.1.1 Staatsaufbau Die USA können sich auf eine 200-jährige demokratische Tradition berufen. Das Land hat ein präsidiales, föderales Regierungssystem mit zwei starken politischen Parteien – die Demokraten und die Republikaner. Die Regierung beruht auf drei unabhängigen Säulen, die gegenseitige Kontrolle aufeinander ausüben. An der Spitze der Exekutive steht ein Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2013): U.S. Solar Market Insight, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Interview: Omer Atesmen, Clean Energy Experts (2013) 34 Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2013): U.S. Solar Market Insight, abgerufen am 05.12.2013 35 Vgl. Solar Server (October 25, 2013): Solarstrom-Einspeisetarife treiben die meisten Photovoltaik-Märkte an, nicht subventionierte Märkte wachsen, abgerufen am 05.12.2013 36 Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2013): U.S. Solar Market Insight, abgerufen am 05.12.2013 37 Vgl. Interview: Industrieexperte, U.S. Department of Energy (DOE) (2013) 38 Vgl. Renewable Energy World (October 29, 2013): US Solar Surge: Flipping Switches on a Hoover Dam of Utility-Scale Concentrated Solar Power, abgerufen am 05.12.2013 39 Vgl. GTM Research & Solar Energy Industries Association (2013): U.S. Solar Market Insight, abgerufen am 05.12.2013 40 Vgl. Renewable Energy World (September 12, 2013): New Market Report Shows Huge Gains In U.S. Solar Deployment, abgerufen am 05.12.2013 41 Vgl. PV Tech (September 12, 2013): US Solar Growth Rates Steady as Market Surpasses 10GW in 2013, abgerufen am 05.12.2013 42 Vgl. Lawrence Berkeley National Laboratory (2013): Tracking the Sun VI, abgerufen am 05.12.2013 32 33 7 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 gewählter Präsident, dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Die Legislative, Kongress genannt, besteht aus zwei Kammern (dem Senat und dem Repräsentantenhaus), die sich aus den gewählten Repräsentanten der 50 US-Bundesstaaten zusammensetzen. Die Legislative hat nicht nur die Entscheidungsgewalt über die Gesetze, sondern auch über das Budget. Die Judikative ist föderal aufgebaut und der oberste Gerichtshof steht an ihrer Spitze. 43 Das politische System der USA unterscheidet sich dabei von denen vieler anderer europäischer Länder. Obwohl die zentrale Regierung der USA besonders in den außenpolitischen Bereichen oder der nationalen Verteidigung uneingeschränkte Befugnisse genießt, muss sie ihre Macht in anderen Bereichen mit den einzelnen Bundesstaaten teilen. Darunter fallen vor allem die Themen Besteuerung, Gesetzesvorschriften und Subventionen, die dadurch in jedem Staat, oder sogar Landkreis, unterschiedlich sein können. Darüber hinaus sind die Repräsentanten im Kongress ihren jeweiligen Bundesstaaten bzw. Wahlbezirken gegenüber verantwortlich, nicht ihrer Partei. Aus diesem Grund stimmen sie nicht unbedingt einheitlich mit der Parteilinie, wie es bei parlamentarischen Systemen normalerweise der Fall ist. Die USA sind unterteilt in 50 Bundesstaaten, die wiederum in tausende Landkreise untergliedert sind. Die in Landkreisen liegenden Städte, Gemeinden, Bezirke usw., die alle über bestimmte Steuer- und Rechtshoheiten verfügen. Dies spielt besonders für die Unternehmen eine Rolle, die sich nicht nur auf den reinen Export in die USA beschränken, sondern eigene Geschäftseinheiten und Produktionsstätten in den USA aufbauen, da diese in jedem Gebiet, bzw. Bundesstaat auf unterschiedliche Bedingungen stoßen können.44 2.1.2 Innenpolitik Das in den Vereinigten Staaten bestehende Mehrheitswahlrecht begünstigt die Positionierung von nur zwei Parteien: den Demokraten und den Republikanern. Dritte Parteien haben es schwer bei politischen Entscheidungen auf Bundesebene mitzuwirken. Während sich die Demokraten als progressiv bezeichnen und dem Staat eine größere Rolle einräumen, stehen die Republikaner verstärkt für eine freie Marktwirtschaft und konservative Werte. Mit dem Amtseintritt von Präsident Obama im Januar 2009 wurde ein politisches Klima des Wandels angestrebt. Er trat am 20.01.2009 sein Amt als 44. Präsident der USA an. In den Mid-Term-Wahlen im November 2010 büßten die Demokraten ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus zu Gunsten der Republikaner ein. Insbesondere die wirtschaftliche Lage war für die Wähler entscheidungsrelevant. Es liegt in der Kompromissbereitschaft des Präsidenten sowie beider Parteien, neue Gesetzentwürfe durchzubringen.45 Die 57. Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten fand am 6. November 2012 statt und Präsident Obama wurde für eine zweite Amtsperiode als US-Präsident bestätigt.46 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung (n.d.): Dossier USA, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Bundeszentrale für Politische Bildung (n.d.): Dossier USA, abgerufen am 05.12.2013 45 Vgl. The White House (2013): President Barack Obama, abgerufen am 05.12.2013 46 Vgl. The White House (2013): President Barack Obama, abgerufen am 05.12.2013 43 44 8 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 2.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Das Wirtschafts- und Finanzsystem der USA ist durch unternehmerische Initiative und Freihandel gekennzeichnet. Abbildung 1 bietet eine Übersicht über die grundlegenden Daten der amerikanischen Wirtschaft auf dem Stand von November 2013. Auch schließt sie eine Prognose des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) zum Jahresende mit ein. Abbildung 1: Wirtschaftsdaten USA (2013) Quelle: Eigene Darstellung nach Germany Trade and Invest (2013): Wirtschaftsdaten Kompakt: USA, abgerufen am 26.11.2013; U.S. Department of Commerce – Bureau of Economic Analysis (2013): U.S. Economy at a Glance: Perspective from the BEA Accounts, abgerufen am 05.12.2013; U.S. Department of the Treasury – Bureau of the Public Debt (2013): The U.S. Public Debt, abgerufen am 05.12.2013 Nach Schätzungen von GTAI wird für die USA in 2013 ein BIP von rund 16,7 Mrd. US-Dollar erwartet, während für 2014 von einem BIP von insgesamt 17,4 Mrd. US-Dollar ausgegangen wird.47 Die Vereinigten Staaten erwirtschaften somit ein Fünftel des jährlichen Welteinkommens und sind somit die größte Volkswirtschaft der Welt. 48 Als Nation haben die USA einen ausgeprägten Dienstleistungssektor der 77% zum BIP beiträgt. Der Industriesektor erwirtschaftet ca. 22% und die Landwirtschaft rund 1% des BIP.49 2.2.1 Aktuelle wirtschaftliche Lage Die US-Wirtschaft befand sich 2012 auf einem moderaten Erholungskurs und ist immer noch in einer Phase der Reorganisation nach der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise in der 2. Hälfte des letzten Jahrzehnts. Vgl. Germany Trade and Invest (2013): Wirtschaftsdaten Kompakt: USA, abgerufen am 25.11.2013 Vgl. Auswärtiges Amt (2013): USA: Wirtschaftspolitik, abgerufen am 05.12.2013 49 Vgl. Auswärtiges Amt (2013): USA: Wirtschaftspolitik, abgerufen am 05.12.2013 47 48 9 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Jedoch hat die Haushaltssperre (sog. Government Shutdown), welche die US-Regierung im Oktober 2013 für 16 Tage lähmte, die US-Wirtschaft geschwächt. Rund 800.000 Staatsbedienstete wurden in dieser Zeitspanne temporär freigestellt und gerade Unternehmen, die mit der US-Regierung arbeiten, erlitten Umsatzeinbußen.50 Der Senat fand am 17. Oktober 2013, kurz vor dem Erreichen der Obergrenze für US-Staatsschulden, in deren Folge den USA die Zahlungsunfähigkeit (sog. Default) gedroht hätte, einen Kompromiss: Die Schuldenobergrenze wurde bis zum 7. Februar 2014 erhöht und ein Übergangshaushalt bis zum 15. Januar 2014 bewilligt. Der Fall einer Zahlungsunfähigkeit der USA, welcher extreme weltweite wirtschaftliche Auswirkungen gehabt hätte, wurde somit abgewendet. Jedoch hat der Haushaltsstreit die US-Wirtschaft geschwächt, was u.a. daran zu erkennen ist, dass das für das vierte Quartal 2013 prognostizierte Wirtschaftswachstum von 2,5% um 0,6 Prozentpunkte auf 2,1% gesunken ist. 51 Laut der USRatingagentur Standard & Poor’s hat die Haushaltssperre die Wirtschaft rund 24 Mrd. US-Dollar gekostet. Der Haushaltsstreit hatte kurzfristig auch Auswirkungen auf die US-Außenpolitik: Die für Mitte Oktober 2013 in Brüssel geplante zweite Verhandlungsrunde für das Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) wurde abgesagt.52 Die zweite Gesprächsrunde fand schließlich am 11. November 2013 statt. Unter anderem wurden Themen wie Investitionen, Energie, Rohstoffe sowie Regulierungsfragen besprochen. Die dritte Verhandlungsrunde soll Mitte Dezember in Washington D.C. stattfinden. Experten rechnen jedoch nicht vor Ende 2014 mit einer Einigung.53 Noch vor kurzem erklärte Präsident Obama das Handelsabkommen in seiner Rede zur Lage der Nation zum wichtigen Ziel.54 Schätzungen zufolge könnte die Freihandelszone das reale BIP pro Einwohner in den USA in den nächsten zehn bis 15 Jahren um 13,4% erhöhen, wie Abbildung 2 zeigt.55 Abbildung 2: Langfristige Veränderung des BIP je Einwohner (Prognose) Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (June 17, 2013): Vom Freihandel profitieren vor allem die Amerikaner, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Deutsche Welle (October 15, 2013): Interview Rieg: “Zahlungsunfähigkeit der USA ist schwer vorstellbar”, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. The New York Times (October 16, 2013): Gridlock Has Cost U.S. Billions, and the Meter is Still Running, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. European Public Affairs (October 7, 2013): Government Shutdown Halts TTIP, abgerufen am 05.12.2013 53 Vgl. EurActiv (November 11, 2013): Freihandelsabkommen: Zweite Runde eingeläutet 54 Vgl. The White House (2013): State of the Union Address 2013, abgerufen am 05.12.2013 55 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (June 17, 2013): Vom Freihandel profitieren vor allem die Amerikaner, abgerufen am 05.12.2013 50 51 52 10 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Zudem wird geschätzt, dass sich mit dem Abkommen der Handel zwischen Deutschland und den USA beinahe verdoppeln, und über 1 Mio. Jobs in den USA und rund 180.000 Jobs in Deutschland generieren könnte (siehe Abbildung 3). Abbildung 3: Zu- und Abnahme der Arbeitsplätze (Prognose) Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung (June 17, 2013): Vom Freihandel profitieren vor allem die Amerikaner, abgerufen am 05.12.2013 In Deutschland wurden in der Zwischenzeit Forderungen laut, weitere Gespräche aufgrund der neuen Spähvorwürfe gegen die USA erst einmal auf Eis zu legen, bis die vor kurzem erhobenen Vorwürfe gegen den US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) geklärt seien. Im Juni 2013 enthüllte der US-amerikanische Whistleblower Edward Snowden, dass die USA und Großbritannien bereits seit 2007 die Netzwerke des Internets und die Telekommunikation global überwachen.56 Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich bei Präsident Obama persönlich über das angebliche Abhören ihres Handys beschwert und Deutschland sprach sich kurz darauf für eine UN-Resolution für Datenschutz im Internet aus. Jedoch raten Deutsche Wirtschaftsverbände, nicht auf die Verhandlungen zu verzichten.57 Fachleuten zufolge wird es höchstwahrscheinlich trotz der aktuellen Konflikte zu Datenschutz und Gentechnik doch noch zu einem Abkommen kommen, solange Europa und die USA zu Kompromissen bei unterschiedlichen Interessenspositionen bereit sind. Von zentraler Bedeutung für die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft bleibt allerdings auch die Lage am Arbeitsmarkt. Die offizielle Arbeitslosenquote lag im September 2013 bei 7,2%, so niedrig wie seit über fünf Jahren nicht mehr.58 Im Jahr 2012 lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote noch bei 8,1%.59. Während sich die Zahl der Arbeitslosen im Vgl. The Guardian (June 11, 2013): Boundless Informant: The NSA's Secret Tool to Track Global Surveillance Data, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. N-TV (October 27, 2013): NSA-Affäre überschattet Freihandelsabkommen, abgerufen am 05.12.2013 58 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Labor Force Statistics from the Current Population Survey, abgerufen am 05.12.2013 59 Vgl. U.S. Department of Labor – Bureau of Labor Statistics (2013): Regional and State Unemployment – 2012 Annual Averages, abgerufen am 05.12.2013 56 57 11 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Verlauf des Jahres 2013 stark reduzierte, bleiben viele der zuletzt neu geschaffenen Arbeitsplätze relativ schlecht bezahlt, und die Beschäftigtenzahl liegt immer noch unter Vorkrisenniveau. 2.2.2 Außenhandel In den letzten Jahrzehnten haben Exporte zu rund einem Viertel des Wirtschaftswachstums des Landes beigetragen. Neben Deutschland und China zählen die USA zu den größten Exporteuren von Waren weltweit. Das gesamte Exportvolumen der USA wuchs im Jahr 2012 um 4,4% (92,6 Mrd. US-Dollar) auf knapp 2,2 Bn. US-Dollar. 60 Demgegenüber stand ein Importvolumen von rund 2,7 Bn. US-Dollar. Damit schlossen die Vereinigten Staaten 2012 mit einem Handelsdefizit in Höhe von 540,4 Mrd. US-Dollar ab, was im Vergleich zu 2011 um 3,5% gesunken ist.61 Im August 2013 sank das US-Handelsbilanzdefizit um 22% auf 38,8 Mrd. US-Dollar. Grund dafür war ein Rückgang der Importe bei einem gleichzeitigen Anstieg der Exporte. 62 Rund 45% des Handelsbilanzdefizits sind auf den Importüberschuss bei Erdölprodukten zurückzuführen. Deutschland ist als Lieferant für die USA vor allem bei Waren der SITC-Position 7 (Maschinenbauerzeugnisse, Elektronik und Produkte der Kfz-Industrie) stark. Im Jahr 2011 importierten die USA in dieser Kategorie deutsche Produkte im Gesamtwert von 56 Mrd. US-Dollar. Die durch die Obama-Administration initiierte National Export Initiative sieht vor, die US-Exporte bis Ende 2014 zu verdoppeln. Hierbei sollen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe unterstützt werden. 63 2.2.3 Wirtschaftliche Beziehungen zu Deutschland Deutschland und die Vereinigten Staaten sind füreinander sehr wichtige Handelspartner. Die USA sind der größte Handelspartner Deutschlands außerhalb der EU und gleichzeitig ist Deutschland der größte Handelspartner der USA innerhalb der EU. Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Der Warenhandel zwischen den USA und Deutschland hatte im Jahr 2012 ein Gesamtvolumen von 157,5 Mrd. US-Dollar, wobei Deutschland aus den USA Waren im Wert von 48,78 Mrd. US-Dollar und die USA Waren im Wert von 108,7 Mrd. US-Dollar aus Deutschland importierten.64 Betrachtet man die Importe der USA aus Deutschland, lässt sich feststellen, dass sich 75% aus Maschinenbauerzeugnissen, Fahrzeugen und chemischen Erzeugnissen zusammensetzen. 65 2.2.4 Wirtschaftsförderung In den Vereinigten Staaten gibt es keine mit Deutschland vergleichbaren Förderungsprogramme auf nationaler Ebene. Stattdessen wird Wirtschaftsförderung hauptsächlich durch die einzelnen Bundesstaaten vorgenommen. Hierbei verwalten die Bundesstaaten individuelle Förderungsfonds. Bewerber können u.U. neben den Barmitteln aus den Vgl. U.S. Department of Commerce – Economics and Statistics Administration (2013): U.S. Exports 2012 – The Year in Review, abgerufen am 05.12.2013 61 Vgl. Economic Policy Institute (February 11, 2013): U.S. Trade Deficit Declined in 2012, But Goods Trade Deficits With China, and in Non-Petroleum Products, Rose Sharply, abgerufen am 05.12.2013 62 Vgl. Reuters (October 24, 2013): U.S. Trade Deficit Widens Slightly On Weak Exports, abgerufen am 05.12.2013 63 Vgl. U.S. Department of Commerce (2010): The Export Promotion Cabinet’s Plan for Doubling U.S. Exports in Five Years, abgerufen am 05.12.2013 64 Vgl. U.S. Department of Commerce – U.S. Census Bureau (2013): Trade in Goods with Germany, abgerufen am 05.12.2013 65 Vgl. John Hopkins University – Center for Transatlantic Relations (2011): The Transatlantic Economy 2011, abgerufen am 05.12.2013 60 12 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Förderungsfonds auch auf kommunale Mittel zurückgreifen. Auf regionaler Ebene gibt es zudem zusätzliche Förderungsprogramme in Form von Fonds, die von einem kommunalen Verbund aufgebracht werden. Zusätzliche Förderungsmaßnahmen werden u.a. durch Steuernachlässe oder sonstige Vergünstigungen wie z.B. Ermäßigungen beim Kauf von Grundstücken ermöglicht. Sowohl die Höhe der Mittel und Vergünstigungen als auch die Regelungen zur Gewährung fallen in den verschiedenen Bundesstaaten unterschiedlich aus. Grundsätzlich werden die Entscheidungen auf Projektebene durchgeführt. Bei Ausschreibungen für ein konkretes Projekt stimmen somit bundesstaatliche, regionale und kommunale Förderverbände gemeinsam über die Förderungsmittel ab. Jedoch stammen nicht alle großen öffentlichen Förderungsprogramme in den USA ausschließlich von der Regierung. Es gibt ebenso eine Vielzahl an privatfinanzierten Projekten. Google, Inc. engagiert sich beispielsweise sehr stark für erneuerbare Energien, wie aus der Atlantic Wind Connection (AWC) ersichtlich wird. Hier werden vor der Küste New Jerseys bis nach Virginia Übertragungsleitungen installiert, um so das gewaltige Potential der dortigen maritimen Windkraft zu nutzen und im Nordosten eine weitere Windinfrastruktur als Energie-Rückgrat zu errichten. Derzeit hat Google Inc. über 915 Mio. US-Dollar in erneuerbare Energien investiert.66 2.3 Markteintrittsbedingungen für deutsche Unternehmen Die USA sind für Anleger eine beliebte Zielregion, da das Investitionsklima nahezu einzigartig auf der Welt ist. Prinzipiell sind die Bevölkerung und die Märkte offen für neue Produkte, Ideen und Investitionen. Als größter Binnenmarkt der Welt bieten die USA für deutsche Unternehmen aus der erneuerbaren Energiebranche Chancen, aber auch Hindernisse, die beim Markteinstieg zu beachten sind. Angefangen mit der Größe des Marktes und den daraus resultierenden logistischen Anforderungen sehen sich viele deutsche Unternehmen mit Herausforderungen konfrontiert. Häufig unterscheiden sich die Bedürfnisse der Verbraucher von Staat zu Staat, sodass die Anforderungen an die Produkte oftmals angepasst werden müssen. Davon sind nicht nur technische Anpassungen, sondern auch die Marketingstrategie betroffen. Oftmals sind deutsche Unternehmer stärker an technischen Details interessiert und tendieren dazu, vor Entscheidungen alle Eventualitäten und Möglichkeiten zu analysieren. Amerikaner sind oft schneller in der Entscheidungsfindung und tendieren bei der Produktwahl oftmals zum Praktischen. Abgesehen von den rein kulturellen Unterschieden gibt es in den USA auch andere Aspekte, die zu beachten sind. Vertragsrecht, Haftungsrecht und technische Standards sind je nach Produkt anders als in Deutschland. Teilweise unterscheiden sich diese Regelungen auch zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Unternehmen, die in den USA tätig sind, müssen sich beispielsweise vorher über die entsprechende Rechtslage auf regionaler und nationaler Ebene informieren und die nötigen Schritte einleiten, um gegen etwaige Regressansprüche abgesichert zu sein. 66 Vgl. Google, Inc. (2013): Erneuerbare Energien, abgerufen am 05.12.2013 13 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Das US-Standardisierungsgesetz, welches sich von dem in Europa unterscheidet, ist gesondert zu erwähnen. Zwar verfügen viele Standardisierungsorganisationen über einen hohen Standard und können auch technisch mit internationalen Standards verglichen werden, jedoch werden sie weder von allen Staaten anerkannt, noch werden alle Interessengruppen beachtet. Oftmals reicht die reine Befolgung dieser Standards nicht aus, obwohl das American National Standards Institute (ANSI) über 250 Standard-Entwicklungsorganisationen akkreditiert hat und selbst den Zugriff auf über 10.000 Standards ermöglicht.67 Exporteure müssen daher zusätzlich nationale und staatliche Gesetze und Vorschriften beachten. Das ANSI ist zwar ein Mitglied der internationalen Behörden International Organization for Standardization (ISO) und International Electrotechnical Commission (IEC), aber diese werden kaum von normalen Standard-Entwicklungsorganisationen unterschieden und stehen daher mit über 800 anderen in Konkurrenz. 68 Das führt dazu, dass es für einen deutschen Hersteller häufig schwierig ist, alle Standards zu erreichen, wenn er sein Produkt in den gesamten USA anbieten möchte. Darüber hinaus regelt der Federal Power Act der USA, dass der Aufbau und Betrieb von Anlagen für die Entwicklung, Weiterleitung und Herstellung von Energie auf Gebieten, die staatlich kontrolliert werden, von der staatlichen Regulierungsbehörde Federal Energy Regulatory Commission (FERC) lizenziert werden müssen. Diese Lizenzen werden jedoch nur an amerikanische Einwohner bzw. amerikanische Firmen vergeben. Das bedeutet für deutsche Firmen, dass sie erst eine Tochterfirma in den USA gründen müssen, um die entsprechenden Rechte zu erwerben. Auch bei Importen von deutschen Produkten in die USA muss darauf geachtet werden, dass die USA in manchen Bereichen immer noch über Handelshemmnisse verfügen, wie beispielsweise ein sogenanntes Local Content Requirement. Demnach muss bei Projekten, die für staatliche Stellen durchgeführt werden der Stahl aus den USA stammen, auch wenn Ausnahmen möglich sind. Ähnliche Vorschriften gibt es auch durch den Buy American Act des Konjunkturprogramms 2009/2010. Deutschland ist zwar aufgrund von handelsrechtlichen Abkommen davon ausgenommen, trotzdem kann es in Einzelfällen dazu kommen, dass amerikanische Produkte, bzw. Hersteller bevorzugt werden. Im Jahr 2010 betrug das Foreign Direct Investment (FDI) – monetäre Größe für ausländische Investitionen in die USA – 166,4 Mrd. US-Dollar. Die Investitionen aus Deutschland beliefen sich dabei auf 3,1 Mrd. US-Dollar, 80% weniger verglichen mit 2011. 69 In den letzten Jahren waren in US-Mehrheitsgesellschaften ausländischer Firmen zwischen fünf bis sechs Mio. Menschen beschäftigt, für die verarbeitende Industrie allein waren es zwei Mio. Gleichzeitig ist die Bezahlung bei solchen Firmen circa 30% höher als bei anderen. Die Investitionen im Jahr 2012 kamen hauptsächlich aus den Niederlanden, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada, Belgien, Luxemburg, Südkorea und Ungarn. 70 Die rechtlichen Markteintrittsbarrieren für ausländische Firmen sind verhältnismäßig gering – nur in einigen Industrien sind FDI aus Staatssicherheitsgründen explizit verboten oder in Einzelfällen beschränkt (z.B. militärisches Beschaffungswesen oder Bergbau). Darüber hinaus sind ausländische Firmen handelsrechtlich in den USA mit inländischen Firmen gleichgestellt. Vgl. American National Standards Institute (2013): About ANSI, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. American National Standards Institute (2013): About ANSI, abgerufen am 05.12.2013 69 Vgl. Organization for International Investment (2013): Foreign Direct Investment in the United States – 2013 Report, abgerufen am 05.12.2013 70 Vgl. Organization for International Investment (2013): Foreign Direct Investment in the United States – 2013 Report, abgerufen am 05.12.2013 67 68 14 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Die USA nehmen in mehreren internationalen Rankings für Geschäfts- und Investitionsklima vordere Plätze ein. Die USA erreichten Platz eins beim AT Kearney’s Foreign Direct Investment Confidence Index (2013)71, Platz fünf bei den World Economic Forum’s Competitiveness Rankings (2013-2014)72 und Platz vier bei den World Bank’s Ease of Doing Business Rankings (2013). 73 Für das Jahr 2013 erreichten die Vereinigten Staaten den zehnten Platz bei einem Ranking des Forschungsinstitutes Heritage Foundation über die Wirtschaftsfreiheit weltweit.74 Des Weiteren bekommen ausländische Firmen, die in den USA tätig sind, Zugang zu diversen anderen Märkten rund um die Welt durch Freihandelsabkommen zwischen den USA und 17 anderen Staaten.75 Die US-Amerikaner selbst stellen auch einen Anreiz für ausländische Investoren dar, sowohl als Konsumenten von Produkten und Dienstleistungen als auch als hoch produktive, sehr gut ausgebildete und anpassungsfähige Arbeitskräfte. So sind nach dem Times Higher Education World University Ranking für 2013/2014 sieben der Top 10 Universitäten der Welt in den USA ansässig. 76 Investitionen in den USA werden außerdem durch eine exzellente Infrastruktur begünstigt: Die Infrastruktur der USA gehört zu einer der am besten ausgebauten der Welt (Rang 14 weltweit).77 Ein weitläufiges Straßennetz von rund 4 Mio. Meilen78 sowie eine Reihe von Seehäfen in Boston, Chicago, New York, Houston, Los Angeles und Seattle erleichtern den Warenaustausch. Das Schienennetz ist eines der längsten der Welt und wird hauptsächlich zum Güterverkehr von verschiedenen privaten Gesellschaften befahren. Vgl. AT Kearny (2013): The 2013 AT Kearny Foreign Direct Investment Confidence Index, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. World Economic Forum (2013): The Global Competitiveness Index 2013–2014, abgerufen am 05.12.2013 73 Vgl. International Finance Corporation & The World Bank (2013): Economy Rankings, abgerufen am 05.12.2013 74 Vgl. The Heritage Foundation (2013): 2013 Index of Economic Freedom, abgerufen am 05.12.2013 75 Vgl. Office of the United States Trade Representative (n.d.): Trade Agreements, abgerufen am 05.12.2013 76 Vgl. Times Higher Education (2013): World University Rankings 2013-2014, abgerufen am 05.12.2013 77 Vgl. World Economic Forum (2013): The Global Competitiveness Index 2013–2014, abgerufen am 05.12.2013 78 Vgl. U.S. Department of Transportation – Federal Highway Administration (2011): Our Nation’s Highway, abgerufen am 05.12.2013 71 72 15 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 3 Energiemarkt in den USA 3.1 Energieerzeugung und Verbrauch (inkl. Strom und Wärme) Der Energieverbrauch der USA beträgt knapp ein Viertel des weltweiten Primärkonsums.79 Besonders durch den hohen Energieverbrauch gelten sie nach China als der größte CO 2-Emittent der Welt. Problematisch sind die relativ günstigen Energiepreise für fossile Brennstoffe, was es erneuerbaren Energien erschwert, wettbewerbsfähig zu sein und sie zu großen Teilen weiterhin subventionsabhängig macht. Des Weiteren hindern die niedrigen Preise ein Umdenken hin zu mehr Umweltbewusstsein. Dies äußert sich in der häufigen Nutzung des Autos und in fehlender Isolierung der Häuser. Der US-amerikanische Energieverbrauch kann zu 81% aus eigenen Ressourcen gedeckt werden; der Rest muss importiert werden. 80 Zu den wichtigsten Erdölimportländern gehören Kanada, Mexiko und Saudi-Arabien, wie sich aus folgender Abbildung erkennen lässt. Abbildung 4: US-Erdölimporte nach Land (2012) Quelle: Washington Post (January 19, 2013): Where the U.S. Imports its Oil From, in One Map, abgerufen am 05.12.2013 Im Jahr 2012 wurde der Energieverbrauch hauptsächlich durch Erdöl (36%), Erdgas (27%) und Kohle (18%) gedeckt, während erneuerbare Energien nur 9% des Verbrauchs deckten (siehe Abbildung 5). 81 Innerhalb der erneuerbaren Energien dominierte Wasserkraft als Energieträger mit 33,1%, während Windenergie mit 16,7% und Solarenergie mit Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Annual Energy Review 2012, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): AEO2013 Early Release Overview, abgerufen am 05.12.2013 81 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Monthly Energy Review, abgerufen am 05.12.2013 79 80 16 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 2,9% eher eine untergeordnete Rolle spielten.82 Laut Prognosen der EIA wird die Nachfrage nach anderen erneuerbaren Energieträgern – vor allem Solar- und Windenergie – zwischen 2011 und 2040 stark ansteigen (siehe Abbildung 6). Abbildung 5: Energieverbrauch nach Energiequelle in den USA (2012) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Monthly Energy Review, abgerufen am 05.12.2013 Abbildung 6: Erneuerbare Energieversorgung in den USA (2005-2040) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 In Bezug zur Energieerzeugung haben erneuerbare Energien eine leicht höhere Gewichtung. Trotz der Vorstöße im erneuerbaren Energiesektor tragen die fossilen Brennstoffe jedoch immer noch den größten Teil der US-amerikanischen Energieversorgung. Im ersten Halbjahr 2013 machte Kohle 39% der Stromproduktion aus, gefolgt von Erdgas und 82 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 17 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 anderem Gas (26,5%), Atomkraft (19,5%) und erneuerbaren Energien (14,2%). 83 Bezüglich der Erzeugungskapazität rechnet die EIA damit, dass sowohl PV als auch die Solarthermie zwischen 2011 und 2040 sehr stark zulegen werden.84 Der Verbrauch von Elektrizität ist seit 1980 kontinuierlich gestiegen und heute ungefähr doppelt so hoch wie vor 28 Jahren. Allein 2005 verzeichneten die Stromzähler fast 35% mehr kWh als 1990 (zum Vergleich: der Stromverbrauch Deutschlands ist im gleichen Zeitraum um knapp 9% gestiegen). Dies geht jedoch mit einem stetigen Anstieg der Bevölkerung in den USA einher. Laut der EIA wird der pro-Kopf Verbrauch in den USA in den kommenden Jahren jedoch zurückgehen.85 Die EIA geht in ihrer aktuellen langfristigen Prognose (2011 bis 2040) von einer jährlichen durchschnittlichen Gesamtwachstumsrate der Energieproduktion aus erneuerbaren Energien von 1,7% aus (siehe Abbildung 7). Stromproduktion aus Windenergie wird demnach bis 2040 voraussichtlich um 2,6% jährlich steigen, während Solarenergieerzeugung bis 2040 sogar um ganze 9,8% jährlich wachsen soll.86 Abbildung 7: Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Mrd. kWh (2008-2040) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 Dementsprechend optimistisch sieht die EIA das Wachstum der Solarstromerzeugung in 2013 und 2014. Die Erzeugungskapazität gewerblicher Solaranlagen wird sich zwischen 2012 und 2014 voraussichtlich verdoppeln. Während 2012 vor allem PV für den starken Wachstumseffekt des Solarmarktes verantwortlich war, erwartet die EIA neue solarthermische Projekte für die Jahre 2013 und 2014. Solare Erzeugung durch den Elektrizitätssektor steigt 2013 um voraussichtlich 79% und 2014 um 80%.87 Schätzungen zufolge wird die kumulierte Leistung bis Ende des Jahres 10 GW Vgl. Renewable Energy World (August 27, 2013): Renewable Energy Provides 14% of US Electrical Generation During First Half of 2013, abgerufen am 05.12.2013 84 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 85 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 86 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 87 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 83 18 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 übersteigen.88 Windkapazität wird 2013 um voraussichtlich 2,5% auf insgesamt 61 GW steigen und soll rund 66 GW in 2014 erreichen. Stromerzeugung aus Windenergie soll 2013 um rund 19% und 2014 um etwa 2,4% steigen. 89 Insgesamt weisen die einzelnen Staaten bezüglich ihres Energiemixes ein sehr heterogenes Bild auf, was im Zusammenhang mit den regionalen Rohstoffvorkommen und anderen regionalen Gegebenheiten steht, aber auch abhängig von der politischen Lage ist. Die größten Energieproduzenten der USA sind die Staaten Texas (11.408 Bn. BTU), Wyoming (10.533 Bn. BTU) und West Virginia (3.674 Bn. BTU).90 Folgende Abbildung verdeutlicht die Anteile, die die einzelnen Bundesstaaten der USA zur Gesamterzeugung beitragen. Abbildung 8: Gesamte Energieerzeugung in Bn. BTU pro Bundesstaat für alle Sektoren (2011) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2011): Total Energy Production, abgerufen am 05.12.2013 3.2 Energiepreise (inkl. Strom und Wärme) (Entwicklung und Prognose) Die Strompreise in den USA werden von zahlreichen Faktoren, die zu Preisunterschieden in den einzelnen Bundesstaaten führen, beeinflusst. In manchen Staaten gibt es Bestimmungen, die die Höhe des Strompreises festlegen, während in anderen Staaten die Preise nur teilweise reguliert werden. Des Weiteren spielen auch Faktoren wie der Preis von Energieträgern, die Kosten von Bau und Instandhaltung von Kraftwerken und Übertragungsnetzen, sowie Klimabedingungen in den verschiedenen Regionen eine entscheidende Rolle. Zumeist beziehen die Verbraucher den Strom zu einer saisonalen Rate, die im Sommer in der Regel höher als im Winter ist. Diese Rate ergibt sich aus der variierenden Elektrizitätsnachfrage, der Verfügbarkeit unterschiedlicher 88 89 90 Vgl. PV Tech (September 12, 2013): US Solar Growth Rates Steady as Market Surpasses 10GW in 2013, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2011): Total Energy Production, abgerufen am 05.12.2013 19 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Erzeugungsquellen und Kraftwerke und schwankenden Rohstoffpreisen. Die unterschiedlichen Verbrauchersektoren beziehen ihren Strom zudem zu verschiedenen Preisen. Die Industrie zahlt deutlich niedrigere Preise, weil sie einen höheren Verbrauch aufweisen und höhere Spannungen abnehmen kann.91 Wie sich aus folgender Abbildung erkennen lässt, fallen die höchsten Kosten in Kalifornien an, gefolgt von Arizona und zahlreichen Bundesstaaten an der Ostküste. Insgesamt lag der durchschnittliche Strompreis in den USA im Jahr 2012 bei 9,87 Cent/kWh, wobei Privatverbraucher einen durchschnittlichen Preis von 11,88 Cent/kWh und die Industrie von 6,70 Cent/kWh bezahlt hat.92 Abbildung 9: Durchschnittlicher Strompreis in Cent/kWh pro Bundesstaat in den USA (2012) Quelle: Electric Choice (2013): Electricity Prices by State, abgerufen am 05.12.2013 In den nächsten Jahren geht die EIA davon aus, dass der Strompreis für Privatverbraucher im Jahr 2013 um 2,4% und im Jahr 2014 um 1,4% steigen wird. Der Strompreis für die Industrie wird 2013 um voraussichtlich 1,6% und 2014 um 1,2% steigen.93 Viele Experten gehen von einem weiter steigenden Strompreis für Privatverbraucher aus, der dem Trend der vergangenen Jahre folgt (siehe Abbildung 10). Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): Electricity Explained: Factors Affecting Electricity Prices, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Electric Power Monthly, abgerufen am 05.12.2013 93 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 91 92 20 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 10: Strompreisentwicklung für Privatverbraucher in den USA (2002-2014) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 3.3 Energiepolitische Rahmenbedingungen Der US-Strommarkt weist in weiten Teilen wettbewerbliche Strukturen auf. Das Ausmaß von Marktöffnung und Deregulierung unterscheidet sich jedoch in den einzelnen Bundesstaaten, abhängig von bundesstaatlichen Rechtsprechungen und unterschiedlich weit reichenden Kompetenzen der bundesstaatlichen Stromaufsichtsbehörden. Auf Bundesebene ist die FERC zuständig. Die FERC ist eine unabhängige, überparteiliche Bundesbehörde mit administrativer, regulierender und rechtsweisender Funktion. Sie reguliert folgende Bereiche94: Stromtransport und Großhandelsraten Lizenzierung und Sicherheit von Staudämmen Transportraten und –dienste von Erdgaspipelines Transportraten und –dienste von Ölpipelines Die regulatorischen Anforderungen an Projekten im Bereich erneuerbare Energien sind vielfältig und können sich je nach Standort der Anlagen erheblich unterscheiden. Von der Anfangsplanung bis zur Inbetriebnahme müssen nach Angaben von Marktkennern zwischen drei und sieben Jahre einkalkuliert werden. Es sind zahlreiche Genehmigungen auf lokaler, bundesstaatlicher und Bundesebene einzuholen. Diese betreffen die Standortwahl, Umweltaspekte, Fragen des Markteintritts und Netzzugangs bis hin zur Freigabe der Stromabnahmeverträge. Die besondere Schwierigkeit ist, dass es keine einheitlichen Vorschriften gibt, sondern sich diese von Staat zu Staat und sogar von Gemeinde zu Gemeinde teilweise stark unterscheiden. Regierungsorganisationen und erneuerbare Energieverbände auf allen Verwaltungsebenen Vgl. Federal Energy Regulatory Commission (2010): An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States, abgerufen am 05.12.2013 94 21 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 arbeiten daran, die administrativen Hürden zu vermindern und die Genehmigungsprozeduren zu vereinheitlichen und zu vereinfachen. Während die meisten Solarkraftwerke bisher auf privatem Grund errichtet wurden, kann auch öffentliches Land genutzt werden. Das U.S. Bureau of Land Management (BLM) verwaltet große Landesflächen in verschiedenen Regionen der USA und ist bei Projektvorhaben bezüglich Solarkraftwerken für die Genehmigung in Form des Right-of-Way (ROW) Antrags zuständig. 95 Im Jahr 2012 legte das DOE sogenannte Solar Energy Zones (SEZ) auf öffentlichem Land in Arizona, Kalifornien, Colorado, New Mexico, Nevada und Utah für die Entwicklung von Großprojekten fest.96 Renewable Portfolio Standards & Renewable Electricity Credit Der RPS, manchmal auch Renewable Electricity Standard genannt, ist ein flexibles, marktorientiertes Instrument, um den Ausbau von erneuerbaren Energien zu fördern, während der Elektrizitätsmarkt wettbewerbsfähiger wird. Die Bemühungen, einen nationalen RPS festzulegen, erreichten 2010 ihren Höhepunkt, jedoch konnte bisher kein nationaler RPS durchgesetzt werden, sondern es ist den einzelnen Bundesstaaten überlassen die jeweiligen Standards festzulegen. Der RPS legt einen Mindestanteil der erneuerbaren Energien am angebotenen Strommix der Energieversorgungsunternehmen fest, welcher im Laufe der Zeit proportional erhöht wird. Da der RPS eine marktorientierte Strategie ist, integriert er sich vollständig im privaten Energiemarkt und sollte im bestmöglichen Fall zu mehr Wettbewerb, Effizienz und Innovation führen, was in letzter Instanz eine Verringerung der Preise für erneuerbare Energien nach sich ziehen sollte. 97 Laut einem Industrieexperten des DOE haben die RPS-Ziele in den letzten Jahren einen Großteil des Wachstums im PV-Sektor beigetragen. Jedoch sollte sich die PV-Industrie nicht auf kontinuierliche Unterstützung durch die RPS verlassen, sondern in den kommenden Jahren nicht-subventioniertes Wachstum anstreben, so der Experte.98 Da der RPS keine nationale Regelung ist, entscheiden die einzelnen Bundesstaaten darüber, ob und in welcher Form sie den RPS einführen. Der untenstehenden Abbildung zufolge haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia und zwei US-Gebiete den RPS – in unterschiedlichen Varianten – eingeführt. Detaillierte Informationen zu den RPS in den einzelnen Bundesstaaten sind in den Staatenreports zu finden. Die roten Felder zeigen an, welche Bundesstaaten einen RPS eingeführt haben, während die orangefarbenen Felder auf Staaten hinweisen, die einen so genannten Renewable Portfolio Goal eingeführt haben. Renewable Portfolio Goals sind Zielsetzungen, die nicht bindend für die Energieversorger sind. Die gelben Felder sind folgendermaßen zu verstehen: Der Prozentsatz zeigt die Mindestquote, die bis zu einem bestimmten Jahr erreicht werden soll. Zum Beispiel muss im District of Columbia (D.C.) bis 2020 20% des Stroms aus erneuerbaren Ressourcen gewonnen werden. Vgl. Germany Trade and Invest (July 1,2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 97 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency (n.d.): Energy Supply Actions, abgerufen am 05.12.2013 98 Vgl. Interview: Industrieexperte, U.S. Department of Energy (DOE) (2013) 95 96 22 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 11: Renewable Portfolio Standards Übersicht USA (2013) Quelle: U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): RPS Policies, abgerufen am 05.12.2013 Ein Punkt, den viele Bundesstaaten gemeinsam haben, ist das sogenannte Renewable Electricity Credit (REC) Trading System (auch bekannt als Renewable Electricity Certificates). Das REC-System erlaubt Betreibern von erneuerbaren Energieanlagen und Energieversorgern, die über den Mindestanteil hinaus erneuerbare Energie produzieren, diesen Anteil in Form von RECs an andere Stromversorger zu verkaufen, sodass auch diese ihre Quoten erreichen können. 99 Auch bei den RECs unterscheiden sich die genauen Bestimmungen und Quoten zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Zudem gewähren einige US-Bundesstaaten, wie zum Beispiel Delaware, Maryland, Massachusetts, New Jersey, Ohio, Pennsylvania und Washington, D.C., Solarenergieherstellern Solar Renewable Energy Credits (SRECs), welche diese an Versorgungsunternehmen verkaufen können. Interconnection Standards & Net Metering Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Die Standards umfassen sowohl technische Voraussetzungen als auch den eigentlichen Bewerbungsprozess des dezentralen Anbieters. Zu den technischen Voraussetzungen in diesem Rahmen gehören die zu verwendenden Anlagen, maximale Systemgrößen, sowie die Art der Verbindung. Der Bewerbungsprozess ist ebenfalls genau durch die Standards vorgeschrieben (Zeitplan, Versicherungen, Gebühren). 100 Vgl. U.S. Department of Energy – Energy Efficiency and Renewable Energy (2013): Renewable Energy Certificates (RECs); U.S. Energy Information Administration (2013): Energy in Brief, abgerufen am 05.12.2013 100 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency (2007): Interconnection Standards Fact Sheet, abgerufen am 05.12.2013 99 23 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Die zu lösenden Fragen sind, inwiefern eine Einspeisung der dezentralen Anlage ins Netz möglich ist, wie die Verbindung bei einem Notfall gelöst wird und wie der Strom gezählt wird. Die meisten Bundesstaaten haben mittlerweile Interconnection Standards verabschiedet, um bestmögliche Voraussetzungen für eine einfache und sichere Einspeisung zu gewährleisten. Im Februar 2013 haben bereits 43 amerikanische Staaten, der District of Columbia und Puerto Rico Interconnection Standards etabliert, wie Abbildung 12 zeigt.101 Einheitliche Interconnection Standards und Richtlinien sind wichtig für die Vereinfachung von Genehmigungsprozessen. Sie sind proportional zu Größe, Art und Anwendungsbereich gestaffelt und erleichtern den Benutzern die Kalkulation von Zeit und Kosten, die aufgebracht werden müssen, bis die Netzkupplung bewerkstelligt werden kann. Zudem wird durch diese Vereinheitlichung auch die Verlässlichkeit, sowie die Sicherheit des gesamten Netzes verbessert, wovon alle Beteiligten profitieren. Die FERC sieht spezielle Standards für kleine Generatoren mit einer Kapazität von bis zu 20 MW vor. Diese gelten jedoch nur für Anlagen, die auf Transmissionsebene zwischengeschaltet werden.102 Die untenstehende Abbildung zeigt die derzeitigen Regelungen in den einzelnen Staaten. Die gelben Felder zeigen den maximalen Einspeisewert in KW. Manche Bundesstaaten unterscheiden ihre Auflagen je nachdem, ob es sich um einen privaten oder industriellen Einspeiser handelt. Des Weiteren ist zu beachten, dass diese Interconnection Standards lediglich für privatwirtschaftliche Energieversorger (Investor-owned Utilities) gelten. Für erneuerbare Energieanlagen, die im Netzgebiet von öffentlichen Stromanbietern liegen, gelten die Einspeiseregelungen des jeweiligen Stromanbieters, die teilweise von Fall zu Fall ausgehandelt werden müssen. 101 102 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Interconnection Policies, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Federal Energy Regulatory Commission (2012): Qualifying Facilities, abgerufen am 05.12.2013 24 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 12: Interconnection Policies Übersicht USA (2013) Quelle: U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Interconnection Policies, abgerufen am 05.12.2013 In direktem Zusammenhang mit den Interconnection Standards steht das Net Metering. Net Metering-Auflagen legen fest, wie die Elektrizitätswerke mit dezentral eingespeistem Strom aus kleinen Anlagen zu verfahren haben. Net-Metering stellt ein vereinfachtes System dar, um zusätzlichen Strom zurück an das Elektrizitätswerk zu verkaufen. Ohne diese Gesetze bräuchte ein Kunde einen Zähler für eingespeiste Elektrizität und einen für entnommene Elektrizität. Der Kunde erhält für überschüssig produzierte Elektrizität, wenn nichts anderes vereinbart wurde, in der Regel Retailpreise. Bei Anwendung von Net Metering wird nur ein Zähler gebraucht. Er dreht sich vorwärts, wenn mehr Energie gebraucht wird als bei dem Kunden erzeugt wird, und dreht sich rückwärts, wenn mehr erzeugt als gebraucht wird. Aufgrund seiner Einfachheit, sowie seiner geringen Installationskosten, bietet das Net Metering ein äußerst vielversprechendes Verfahren, lokale Energiereserven mit einzubinden. Die spezifischen Regelungen in den einzelnen Bundesstaaten sind in der folgenden Abbildung aufgeführt. 25 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 13: Net Metering Übersicht USA (2013) Quelle: U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Net Metering, abgerufen am 05.12.2013 Die gelben Felder des Schaubildes geben die maximal erlaubte Einspeiseleistung eines dezentralen Systems in KW an. Die Maximalwerte, oftmals basierend auf der Art der erneuerbaren Energie, unterscheiden sich meist zwischen den einzelnen Bundesstaaten. Falls nur eine Zahl angegeben ist, bedeutet dies, dass das Net Metering auf alle erneuerbaren Energiearten angewendet werden kann. Die genauen Regelungen in diesen Staaten sind auf der staatlichen Webseite Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (DSIRE) des DOE zu finden.103 Die mit Sternen markierten Felder geben an, dass in diesem Bundesstaat lediglich bestimmte Energieversorger (in der Regel privatwirtschaftlich geführte) dazu verpflichtet sind, Net Metering anzubieten. Net Metering gilt jedoch derzeit als eines der umstrittensten Themen unter den Energieversorgern. Einige Energieversorger starteten kürzlich eine weitreichende Lobby-Kampagne, in der Hoffnung, Anreize für Solarkunden sowie die aktuelle Net Metering-Struktur zu ändern. Traditionelle Energieversorger sehen die aktuelle Entwicklung der zunehmenden installierten Solarkapazität auf Hausdächern immer mehr als Bedrohung, da sich die Strommenge, die Kunden von Versorgern kaufen müssen, dadurch zunehmend reduziert. Stromversorgern seien demnach gezwungen, Strompreise zu erhöhen, um so das Stromnetz aufrecht zu erhalten.104 Der Geschäftsführer von NRG Energy, David Crane, spricht gegenüber dem Manager Magazin von einer "tödlichen Bedrohung der existierenden Versorger." 105 Im November 2013 veröffentlichte die Arizona Corporation Commission (ACC) ihre seit langem erwartete Entscheidung in Bezug auf Arizonas Net Metering-Programm: Künftig fällt eine monatliche Gebühr von 0,70 US-Dollar/kW für Eigentümer von PV-Anlagen an, die am Net Metering-Programm teilnehmen. Die Gebühr fällt jedoch nicht bei bereits Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Net Metering, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Solar Server (November 1, 2013): Amerikanische Mittelschicht kauft zunehmend Photovoltaik-Anlagen, abgerufen am 05.12.2013 105 Vgl. Manager Magazine Online (October 30, 2013): US-Solarboom lässt Energieriesen zittern, abgerufen am 05.12.2013 103 104 26 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 existierenden Anlagen an. Die geringe Höhe der Gebühr kann als Erfolg für dezentrale Solarenergie in Arizona gewertet werden. Der Antrag des Energieversorgers Arizona Public Service (APS), welcher die Abschaffung des Net Metering Systems gefordert hatte, wurde von der ACC abgelehnt.106 Im September 2013 verabschiedete die kalifornische Versammlung die angepasste Version eines Gesetzes bezüglich Net Metering. Die Vorlage der Assembly Bill 327 war zuvor bereits durch den Senat genehmigt worden. 107 Das Gesetz ändert u.a. die Struktur der Stromtarife: wer mehr Strom verbraucht, muss künftig weniger bezahlen, während im Gegenzug die günstigen Tarife für Kunden mit geringem Stromverbrauch erhöht werden. Zudem fordert das Gesetz, dass die California Public Utilities Commission (CPUC) ein Standardangebot für private und gewerbliche Kunden erarbeitet, die nach Ablauf der derzeitigen Net-Metering-Programme PV-Anlagen installieren. Die CPUC darf laut dem neuen Gesetz eine monatliche Gebühr von 10 US-Dollar im Rahmen der Programme erheben.108 3.4 Neue Entwicklungen auf dem Energiemarkt Im Jahr 2011 lag der Anteil der US-Energieimporte bei 19%. Die EIA erwartet, dass dieser Wert unter aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen bis zum Jahr 2040 auf 9% fallen wird.109 Im Jahr 2012 wurden geschätzte 40% des benötigten Öls importiert. Der restliche Bedarf konnte bereits durch eigene Produktion gedeckt werden.110 Dieser Wert lag im Jahr 2005 noch bei über 60%.111 Gründe für die Abnahme sind u.a. die Fortschritte bei der Schiefergasgewinnung, die steigende Verwendung von Bioethanol und Biodiesel im Transportsektor (derzeit ist eine Ethanolbeimischung von 10% Standard, vereinzelt 15%), neue Richtlinien für den Kraftstoffverbrauch im Fahrzeugbereich und steigende Ölpreise, die heimische Energieressourcen wettbewerbsfähiger machen. Bis zum Jahr 2040 geht die EIA unter aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regulierungen von einem kontinuierlich steigenden Energie- und Elektrizitätsbedarf in den USA aus.112 Der US-Energieverbrauch wird bis 2040 mit einer Steigerung von 28% prognostiziert.113 Schiefergas wird als Energiequelle dabei immer wichtiger. 2011 betrug der Anteil von aus Schiefergestein stammendem Erdgas in den USA 34% und soll laut Angaben der EIA bis zum Jahr 2040 auf 50% ansteigen.114 Ab 2021 würden die USA unter diesem Szenario Erdgasexporteur werden. Die EIA erwartet, dass die Wellheadpreise115 von Erdgas durch die kontinuierliche Erschließung lukrativer Gas- und Schiefergasvorkommen bei gleichzeitig relativ hohen Rohölpreisen in den nächsten Jahren bei ca. 5 US-Dollar pro tausend ft3 stagnieren werden und erst ab 2023 durch die gestiegene Erdgasnachfrage und die große Anzahl von Gasbohrungen wieder steigen sollen. Vgl. Solar Server (November 15, 2013): Arizona hält am “Net Metering” fest; Photovoltaik-Anlagenbetreiber müssen künftig monatliche Gebühr bezahlen; abgerufen am 18.11.2013 107 Vgl. Renewable Energy World (October 8, 2013): California's AB-327 Officially Signed Into Law, abgerufen am 05.12.2013 108 Vgl. Solar Server (September 16, 2013): Photovoltaik in Kalifornien: Versammlung genehmigt neues Net-Metering-Gesetz, abgerufen am 05.12.2013 109 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): AEO2013 Early Release Overview, abgerufen am 05.12.2013 110 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): How Dependent is the United States on Foreign Oil?, abgerufen am 05.12.2013 111 Vgl. Bloomberg (August 23, 2012): U.S. Oil Imports to Seen Hitting 20-Year Low 42% of Use, abgerufen am 05.12.2013 112 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 113 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 114 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013, abgerufen am 05.12.2013 115 Wellheadpreise sind die Preise, zu denen Erdgas an der Gasquelle (Well) verkauft wird. 106 27 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Trotz der günstigen Erdgaspreise und sich verschärfenden Umweltregulieren wird Kohle laut Schätzungen der EIA auch im Jahr 2040 mit ca. 35% Anteil die wichtigste Quelle zur Stromerzeugung bleiben, relativ zu Erdgas und erneuerbaren Energien aber an Bedeutung verloren haben. Erdgas ist der Rohstoff mit dem schnellst wachsenden Anteil.116 Auch der Anteil der erneuerbaren Energien am Energie- und Strommix soll erheblich steigen. So soll die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien jährlich um 1,7% steigen und erneuerbare Energiequellen einschließlich konventioneller Wasserkraft bis 2040 etwa 16% zur Elektrizitätserzeugung beitragen. Andere erneuerbare Energien ausschließlich Wasserkraft sollen bis 2040 65% zur Stromerzeugung beitragen. 117 Abbildung 14: Stromerzeugung in Mrd. kWh nach Energiequelle (Prognose) Quelle: U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013: Market Trends — Electricity, abgerufen am 05.12.2013 Aufgrund von Umweltregulierungen wie dem Renewable Fuel Standard, soll laut Prognosen des AEO 2012 besonders Biomasse (insbesondere Biosprit) eine größere Rolle spielen. 118 Sollten sich die gesetzlichen Rahmenbedingungen verbessern, bzw. sollten aktuelle Förderprogramme, die auszulaufen drohen, verlängert werden, können die Zahlen auch nach oben von den EIA-Prognosen abweichen. Ohne eine grundsätzliche Änderung der Politik und der Gesetzeslage wird der CO2 Ausstoß vermutlich durch ein moderates Wirtschaftswachstum, eine zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energiequellen, und einer sich verlangsamenden Nachfrage nach Energie langsam zunehmen. Nachdem die CO 2 Emissionen durch die Wirtschaftskrise in den letzten Jahren zunächst abgenommen haben, wird eine erneute Steigerung erwartet, bei der der Ausstoß den Wert von 2005 im Jahr 2027 wieder erreichen soll. Die Einführung von neuen Gesetzen und neue technologische Entwicklungen könnten diese Prognosen allerdings verändern und zu abweichenden Werten führen. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013: Market Trends — Electricity, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Annual Energy Outlook 2013: Market Trends — Electricity, abgerufen am 05.12.2013 118 Vgl. U.S. Energy Information Administration (2012): AEO2012 Early Release Overview, abgerufen am 05.12.2013 116 117 28 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Auf internationaler Ebene lässt sich festhalten, dass auf der UN-Klimakonferenz in Durban im Dezember 2011 durchgesetzt wurde, dass bis 2015 ein Klimaschutzabkommen erarbeitet werden soll, welches auch für Nicht-KyotoStaaten wie die USA verbindlich sein soll.119 Zudem wurde das Kyoto-Abkommen bei der UN-Klimakonferenz in Doha im Jahr 2012 bis 2020 verlängert. 120 Daraus resultierend könnten sich sowohl die Energieproduktion und der Energieverbrauch als auch andere Bereiche der Energiepolitik langfristig ändern. Darüber hinaus plant die EPA schon seit längerem, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO 2 zu regulieren. Bislang stieß sie dabei jedoch auf erhebliche Widerstände, unter anderem weil dies zu einer Erhöhung der Strompreise führen würde, was in den USA wahlpolitisch kaum durchsetzbar ist. Allerdings ist zu bemerken, dass die Befürwortung eines „grüneren Lifestyles“ durch die US-Bevölkerung zunimmt. Dieses gesellschaftliche Umdenken könnte in den nächsten Jahren zu einem energieeffizienteren politischen Kurs führen. Diese Einstellung der US-Amerikaner wurde erst im Jahr 2011 durch die Bohrinselkatastrophe im Golf von Mexiko zusätzlich gestärkt. Verschmutzungsrechten. 121 2012 startete der US-Bundesstaat Kalifornien den Handel mit CO2- Bis 2020 will Kalifornien den CO2-Ausstoß um 17% verringern. Der US-Bundesstaat hat 10 US-Dollar als Mindestpreis für eine Tonne Treibhausgas festgelegt, wobei Unternehmen rund 90% der benötigten Zertifikate umsonst bekommen.122 Vgl. Süddeutsche (December 11, 2011): Klimagipfel in Durban: Meilenstein oder Mogelpackung, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (December 8, 2012): Mini-Kompromiss beim Welt-Klimagipfel, abgerufen am 05.12.2013 121 California Environmental Protection Agency – Air Resources Board (2013): Cap-and-Trade Program, abgerufen am 05.12.2013 122 Zeit Online (November 16, 2012): Kalifornien startet CO2-Emissionshandel, abgerufen am 05.12.2013 119 120 29 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 4 Solarenergiemarkt USA Da der US-Solarmarkt ein starkes zweites Quartal 2013 aufzuweisen hatte, wird für dieses Jahr von einem weiteren Rekordjahr für die Branche ausgegangen. 832 MW PV-Leistung wurden im zweiten Quartal 2013 installiert, was eine Steigerung um 15% gegenüber dem ersten Quartal 2013 und um 52,7% gegenüber dem ersten Quartal 2012 darstellt (siehe Abbildung 15). Das Wachstum im zweiten Quartal 2013 wurde vor allem durch den gewerblichen PV-Sektor angetrieben, welcher über 450 MW an Projekten in Auftrag gab. Für das Gesamtjahr 2013 wird die Inbetriebnahme von insgesamt rund 4,4 GW erwartet. Bis 2016 sollen es fast 9,2 GW sein (siehe Abbildung 16). 123 Die SEIA geht bis zum Jahr 2016 von einer kontinuierlichen Marktexpansion des PV-Sektors mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von 28% aus. Jedoch prognostizieren Marktexperten der GTAI, dass der Zubau ab 2016 eher gering ausfallen wird, sollte der ITC nicht verlängert werden.124 Abbildung 15: PV-Installationen in den USA (Q1 2010 bis Q2 2013) Quelle: Solar Energy Industries Association (2013): Solar Industry Data Q2 2013, abgerufen am 05.12.2013 123 124 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Industry Darta Q2 2013, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 30 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 16: PV-Installationen in den USA (Prognose) Quelle: Solar Energy Industries Association (2013): Solar Industry Data Q2 2013, abgerufen am 05.12.2013 Eine Studie von Environment America zeigt, dass 85% der gesamten US-Solarleistung in zwölf führenden USBundesstaaten mit der höchsten installierten Solar-Leistung pro Kopf installiert sind (siehe Tabelle 1).125 Grund dafür sind laut der Studie die effektiven staatlichen Förderprogramme für die Netzeinspeisung und spezielle Solarförderprogramme in den jeweiligen Bundesstaaten. Der Bundesstaat mit der höchsten installierten Pro-KopfLeistung ist Arizona, mit einer installierten Leistung von 167 W pro Person, gefolgt von Nevada mit 146 W und Hawaii mit 137 W. Kalifornien liegt mit einer installierten Leistung von 76 W auf Platz sechs, gilt jedoch noch immer als der größte Solarmarkt der USA.126 Die Studie weist zudem auf die schwankende regionale Verteilung hin: die meisten der USBundesstaaten liegen im Westen oder Südwesten, oder an der Ostküste. North Carolina ist der einzige Staat im Süden.127 Vgl. Environment America (2013): Lighting the Way: What We Can Learn from America’s Top 12 Solar States, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Renewable Energy World (July 30, 2013): Rank 'Em: The Most Solar-Friendly States in the US, abgerufen am 05.12.2013 127 Vgl. Solar Server (July 29, 2013): Photovoltaik und solarthermische Kraftwerke in den USA: Bundesstaaten mit Förderprogrammen haben die höchste Solar-Leistung pro Kopf, abgerufen am 05.12.2013 125 126 31 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Tabelle 1: Top 12 US-Bundesstaaten mit der Höchsten Installierten Solarleistung pro Kopf (2012) Rang Staat 1 Arizona 2 Nevada 3 Hawaii 4 New Jersey 5 New Mexiko 6 Kalifornien 7 Delaware 8 Colorado 9 Vermont 10 Massachusetts 11 North Carolina 12 Maryland Quelle: Eigene Darstellung nach Environment America (2013): Lighting the Way: What We Can Learn from America’s Top 12 Solar States, abgerufen am 05.12.2013 Die folgenden Abbildungen zeigen die Sonneneinstrahlungswerte in den USA und das damit verbundene Potential für nationale PV- und CSP-Kraftwerke. 32 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 17: PV-Ressourcen in den USA (2012) Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2013a): Solar Maps, abgerufen am 05.12.2013 Abbildung 18: CSP-Ressourcen in den USA (2012) Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2013b): Solar Maps, abgerufen am 05.12.2013 Dustin Smith, Executive Director des Solar Technology Acceleration Centers (Solar TAC) erklärt, dass die rasant fortschreitende Entwicklung des Solarmarktes dazu geführt hat, dass die Preise drastisch gefallen sind. Smith vermutet, dass sich dieser Trend fortsetzen wird und der Strompreis von Solarstrom bald auf dem Level normaler Strompreise angekommen ist. Sobald keine Subventionen mehr nötig sind, um wettbewerbsfähig zu sein, wird der Markt für neue 33 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Marktteilnehmer deutlich attraktiver werden. 128 So reduzierte sich der durchschnittliche globale PV-Modul Preis von 4,66 US-Dollar/W im Jahr 2004 auf 0,91 US-Dollar/W im Jahr 2012. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Solarmoduls wird weiter sinken und voraussichtlich bis 2020 einen Wert von 0,25 US-Dollar/W erreichen.129 Das größte Potential sieht Solar TAC in gebündelter PV- und Solarenergie in der Größenordnung von Kraftwerken. 130 Laut Justin Baca, Senior Research Manager der SEIA wird die Solarenergie dennoch nicht entscheidend zum Energiemix der USA beitragen.131 4.1 Gesetzliche Rahmenbedingungen im Solarenergiemarkt Staatliche Förderinitiativen sind unabdingbar für die kontinuierliche Entwicklung von Solartechnologie und für das Marktwachstum der Solarenergiebranche. In den USA werden staatliche Fördermittel in erster Linie in Form von Darlehen (Grants) und Steuernachlässen (Tax Credits) vergeben. Solar ITC & 1603 Treasury Program Die wichtigsten staatlichen Förderinitiativen sind laut der SEIA der Solar ITC und das 1603 Treasury Program. Beide Programme wurden durch den zu Beginn des Jahres 2009 von Präsident Obama unterzeichneten ARRA geschaffen, bzw. erweitert. Der ITC ist eine Steuergutschrift auf föderaler Ebene für die Anschaffungskosten von qualifizierten erneuerbaren Energiesystemen. Die Steuergutschrift über 30% ist für alle Solarprojekte verfügbar, die vor dem 1. Januar 2017 in Auftrag gegeben werden. Der Solar ITC für wurde im Jahr 2008 bis Ende 2016 verlängert. 132 „Wir brauchen die Fortsetzung des ITC“, sagt Dan Berwick, Borrego Solar’s Director of Policy and Business Development gegenüber Solar Server. Laut Berwick sollte der ITC als „langfristige Anreizwirkung für neue Erzeugung“ gesehen werden. „Der ITC läuft im Jahr 2016 aus und sollte verlängert werden (…). Ein staatlicher erneuerbarer Energie-Standard wäre natürlich von Vorteil, aber danach sieht es erst einmal nicht aus“, so Berwick.133 Omer Atesmen, Präsident von Clean Energy Experts, sieht die aktuelle Lage der US-Solarindustrie jeoch als positiv, auch wenn der ITC nicht verlängert werden sollte: „Egal ob der ITC demnächst verlängert wird oder nicht: die Kosten für Solar werden höchstwahrscheinlich gering genug sein, sodass die Solarindustrie nichtsdestotrotz weiter wächst“.134 SEIA forderte Akteure der Solarbranche kürzlich auf, eine neue Gesetzgebung zu unterstützen, die die Formulierungsweise des aktuellen ITC zu Gunsten von gewerblichen Solarprojekten anpassen würde: der Satz „Placed in Service“ (in Betrieb genommen) des aktuellen ITC-Dokuments würde demnach mit „Under Construction“ (in Entwicklung) ersetzt werden. Zwei Gesetzgebungen, House Resolutions 2502 und 3017, befassen sich derzeit mit der potentiellen Anpassung des Textes, wenn auch in unterschiedlicher Weise. SEIA prognostiziert zusätzliche 4 GW an Solarkapazität in den Jahren 2017 und 2018, sollte die Änderung Erfolg haben. 135 Vgl. Interview: Dustin Smith, Solar TAC (2012) Vgl. Alternative Energy Magazine (2013): Solar PV Modules - Market Size, Annual Production, Average Price, Competitive Landscape and Key Country Analysis to 2020, abgerufen am 05.12.2013 130 Vgl. Interview: Dustin Smith, Solar TAC (2012) 131 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) 132 Vgl. Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Investment Tax Credit (ITC), abgerufen am 05.12.2013 133 Vgl. Solar Server (June 4, 2012): A Closer Look at U.S. Solar Policies With Borrego Solar Director of Policy Dan Berwick, abgerufen am 05.12.2013 134 Vgl. Interview: Omer Atesmen, Clean Energy Experts (2013) 135 Vgl. Renewable Energy World (September 25, 2013): Is It Time To Fix the Solar ITC?, abgerufen am 05.12.2013 128 129 34 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Das 1603 Treasury Program ist Ende 2011 auf staatlicher Seite ausgelaufen und wurde Anfang des Jahres 2012 nicht verlängert. Der Solarverband SEIA unterstützt das Programm jedoch weiterhin. 136 SRECs Eine weitere, wichtige Initiative zur erfolgreichen Förderung von Solarenergie ist die Implementierung von Solar RECs (siehe folgende Abbildungen). Abbildung 19: Das SREC-System in ausgewählten US-Bundesstaaten (2013) Quelle: GTM Research & SRECTrade (2013): SREC Market Monitor, abgerufen am 05.12.2013 136 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): 1603 Treasury Program, abgerufen am 05.12.2013 35 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 20: Der SREC-Markt in den USA (2013) Quelle: SRECTrade (2013): Solar Renewable Energy Certificates (SRECs), abgerufen am 05.12.2013 Versorgungsunternehmen bekommen für die verkaufte Solarenergie Zertifikate, welche unter Energieversorgern gehandelt werden dürfen. Damit können die Energieerzeuger, die den Standard nicht erfüllt haben, über Bundesstaatengrenzen hinweg Solarzertifikate von denen erwerben, die mehr als ausreichend Solarenergie produziert haben. Energieerzeuger, die den Standard nicht einhalten und keine Zertifikate erwerben, werden mit Geldbußen belegt. Credits werden offen gehandelt, ihr Wert hängt ab von Angebot und Nachfrage. Eine Übersicht liefert folgende Abbildung. 36 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 21: SREC Preisübersicht (2011-2014) Quelle: SRECTrade (2013): SREC Market Prices, abgerufen am 05.12.2013 Laut Justin Baca haben die SREC-Förderprogramme in Pennsylvania, New Jersey und Kalifornien, im Vergleich zu anderen Subventionen, zu der schnellsten Marktexpansion in den USA geführt. Diese Programme haben allerdings das Problem, dass das Wachstum zu schnell voranschreitet. Beide Staaten haben bereits jetzt ausreichend PV-Anlagen installiert, um die staatlichen Anforderungen für die nächsten ein bis zwei Jahre zu erfüllen. Dieses rasante Wachstum hat zu einer Wertminderung des Energiekreditmarktes geführt und folglich zu einer Verringerung der Solarinstallationen beigetragen. Die Staaten Pennsylvania, New Jersey und Kalifornien überlegen nun, wie Subventionen angepasst werden können, damit der Markt sich weiterentwickeln und wachsen kann. 137 SRECs und ähnliche Initiativen verfolgen das klare Ziel, den gesetzten RPS rechtzeitig zu erreichen. Da der RPS auf staatlicher Ebene bestimmt wird, können die einzelnen Technologien verschieden gewichtet werden. Derzeit haben 16 Bundesstaaten sowie der District of Columbia zusätzlich solarbezogene Richtwerte in den RPS aufgenommen (Solar Carve Out), wie Abbildung 22 zeigt.138 Die folgenden Staaten haben bestimmt, dass bis spätestens 2025 mindestens 2% der Elektrizität aus Solarenergie gewonnen werden muss: New Mexico, Arizona, Maryland, Colorado, District of Columbia und Delaware.139 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): RPS Policies with Solar/DG Provisions, abgerufen am 05.12.2013 139 Vgl. U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Solar Carve-Outs in Renewables Portfolio Standards, abgerufen am 05.12.2013 137 138 37 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 22: RPS mit solarbezogenen Richtlinien in den USA (2013) Quelle: U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): RPS Policies with Solar/DG Provisions, abgerufen am 05.12.2013 SEIA erklärt, dass der Genehmigungsprozess von Staat zu Staat unterschiedlich ist und sogar innerhalb eines Staates variieren kann. Grundsätzlich muss jede Anlage auf ihre Sicherheit geprüft werden und nachweisen, dass es keine negativen Einflüsse auf die Umwelt gibt. Darüber hinaus muss jede Anlage, die Elektrizität in das Netz einspeist, vom lokalen Kraftwerkbetreiber genehmigt und zertifiziert werden. Der Entwicklungsprozess für Solarinstallationen variiert stark von Staat zu Staat und auch innerhalb von Staaten. In einigen Regionen kann der Prozess sehr einfach sein und der gesamte Prozess wird von einer Agentur geleitet. In anderen Regionen sind mehrere Organisationen auf staatlichem und lokalem Level sowie lokale Kraftwerkbetreiber und Stadtwerke in den Genehmigungsprozess involviert. 140 In den USA gibt es auf nationaler Ebene bisher keinen RPS. Es gibt allerdings seit 2007 Bestrebungen in beiden Häusern, dem Senat und dem House of Representatives, einen solchen einzuführen. Es gibt derzeit keinen Entwurf, der eine Abstimmung in beiden Häusern verabschiedet werden würde. Ziel ist es, die Energieversorgungsunternehmen dazu zu verpflichten, bis zum Jahr 2025 mindestens 25% der Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Laut einer Studie der Union of Concerned Scientists (UCS) würde ein solcher RPS bis zum Jahr 2025 dem Endverbraucher 64,3 Mrd. US-Dollar einsparen, 297.000 „grüne“ Arbeitsplätze schaffen, 263,4 Mrd. US-Dollar an neuen Investments kreieren und durch die entstehenden Emissionseinsparungen ein Äquivalent von 45,3 Mio. Autos von den Straßen nehmen. 141 140 141 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) Vgl. Union of Concerned Scientists (2010): National Renewable Electricity Standard Campaign, abgerufen am 05.12.2013 38 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Derzeit haben 29 Bundesstaaten sowie der District of Columbia und zwei US-Gebiete den RPS verabschiedet (siehe Tabelle 2). Zusammen sind sie für mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs der USA verantwortlich. Zusätzlich haben fünf weitere Bundesstaaten nicht-verpflichtende Richtlinien verabschiedet.142 Tabelle 2: Übersicht der RPS der einzelnen US-Bundesstaaten (2013) Bundesstaat Menge Jahr Verwaltende Organisation Arizona 15% 2025 Arizona Corporation Commission Kalifornien 33% 2020 California Energy Commission Colorado 40% 2020 Colorado Public Utilities Commission Connecticut 27% 2020 Department of Public Utility Control D.C. 20% 2023 D.C. Public Service Commission Delaware 25% 2027 Delaware Energy Office Hawaii 40% 2030 Hawaii Strategic Industries Division Iowa 105 MW Illinois 25% 2025 Illinois Department of Commerce Massachusetts 15% 2020 Massachusetts Division of Energy Resources Maryland 20% 2022 Maryland Public Service Commission Maine 40% 2017 Maine Public Utilities Commission Michigan 10% 2015 Michigan Public Service Commission Minnesota 25% 2025 Minnesota Department of Commerce Missouri 15% 2021 Missouri Public Service Commission Montana 15% 2015 Montana Public Service Commission New Hampshire 23.8% 2025 New Hampshire Office of Energy and Planning New Jersey 22.5% 2021 New Jersey Board of Public Utilities 142 Vgl. Iowa Utilities Board U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): RPS Policies, abgerufen am 05.12.2013 39 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 New Mexiko 20% 2020 New Mexico Public Regulation Commission Nevada 25% 2025 Public Utilities Commission of Nevada New York 29% 2015 New York Public Service Commission North Carolina 12.5% 2021 North Carolina Utilities Commission North Dakota* 10% 2015 North Dakota Public Service Commission Ohio 12.5% 2024 Public Utilities Commission of Ohio Oregon 25% 2025 Oregon Energy Office Pennsylvania 18% 2021 Pennsylvania Public Utility Commission Rhode Island 16% 2019 Rhode Island Public Utilities Commission South Dakota* 10% 2015 South Dakota Public Utility Commission Texas 5.880 MW 2015 Public Utility Commission of Texas Utah* 20% 2025 Utah Department of Environmental Quality Vermont* 10% 2013 Vermont Department of Public Service Virginia* 12% 2022 Washington 15% 2020 Wisconsin 10% 2015 Virginia Department of Mines, Minerals, and Energy Washington Secretary of State Public Service Commission of Wisconsin * Bundesstaat ohne RPS, aber mit freiwilliger Verpflichtung zur Implementierung erneuerbarer Energien Quelle: U.S. Department of Energy – Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): RPS Policies, abgerufen am 05.12.2013 Nähere Informationen zu den einzelnen RPS und anderen Maßnahmen der Bundesstaaten finden Sie in den entsprechenden Staatenprofilen. 4.2 Marktstruktur, Vertriebs- und Projektvergabestruktur Generell gesprochen, ist das Interesse an PV-Anlagen dank fallender Modulpreise sehr hoch. Dies konzentriert sich allerdings auf bestimmte Regionen, in denen gute Marktkonditionen herrschen. Laut Justin Baca, Senior Research Manager der SEIA, verfügt Kalifornien beispielsweise über starke Solarressourcen und hohe Elektrizitätskosten, was PV im Vergleich zu herkömmlichen Energiequellen konkurrenzfähig macht. Aufgrund staatlicher Subventionen, die die Entwicklung von Solaranlagen fördern, existiert in Kalifornien ein starker und schnell wachsender Markt. Auch in den 40 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 nordöstlichen Staaten, vor allem New Jersey und Pennsylvania, gibt es sehr attraktive Subventionen in Form von Solar RECs, die zu einem schnellen Wachstum der PV-Industrie geführt haben. Diese Staaten erreichten allerdings sehr schnell ihre gesetzten Entwicklungsziele, was dazu führt, dass Unternehmen das Marktpotential in Frage stellen. Die Energiepreise im Südosten der USA sind vergleichsweise sehr niedrig und es gibt nur wenig staatliche Unterstützung für PV. Dadurch ist es trotz starker Solarressourcen zu teuer, einen signifikanten Markt aufzubauen. Ausnahmen stellen Georgia und North Carolina dar. Hier wurden kürzlich Förderprogramme für PV-Installationen eingeführt. Generell wird erwartet, dass der PV-Markt in den nächsten Jahren weiter stark steigen wird. Gleichzeitig wird die Entwicklung von Solarwärme und Solarthermie, so Justin Baca, voraussichtlich langsamer voranschreiten. Da die Entwicklung des Solarwärme-Marktes verstärkt durch große Projekte geprägt ist, werden die Zukunftsaussichten dramatisch durch die Installation neuer Projekte beeinflusst. SEIA erwartet, dass bis 2014 ca. 1,2 GW installiert werden. Diese Zahlen basieren auf Projekten, die sich momentan in der aktiven Entwicklungsphase befinden. Der Solarwärme-Markt wird aber voraussichtlich unter den fallenden Preisen von PV-Anlagen leiden. Im Allgemeinen ist der Solarthermie-Markt wesentlich schwieriger abzuschätzen, da Installationen nicht ans Netz angeschlossen werden. In einer Studie aus dem Jahr 2010 schreibt SEIA, dass der Markt leicht gewachsen ist. Die Experten der SEIA vermuten, dass dieses Wachstum mit bis zu 5% pro Jahr weiterhin anhalten wird. 143 Nichtsdestotrotz hat der Solarwärme- und Solarthermiemarkt Wachstumspotential, auch aufgrund verschiedener Förderprogramme. So bietet Massachusetts beispielsweise ein Förderprogramm für den kommerziellen Sektor und Wohnsektoran, während North Carolina Steuergutschriften für Solarthermieprojekte anbietet. 144 Insgesamt bieten 30 US-Bundesstaaten Rabatte an, welche zusätzlich zu dem 30% ITC genutzt werden können. 14 US-Bundesstaaten erlauben es zudem, dass Solarwärme zur Erfüllung der RPS beiträgt (siehe Abbildung 23). 143 144 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) Vgl. Renewable Energy World (February 7, 2012): Don't Count Out Solar Water Heating, It's a $123 Billion Dollar Market, abgerufen am 05.12.2013 41 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 23: Förderprogramme für Solarwärme in den USA (2012) Quelle: Solar Energy Industries Association & GTM Research (2012): U.S. Solar Market Insight Report, abgerufen am 05.12.2013 Ein US-weit stark wachsendes Erfolgsmodell für PV-Kleinanlagen sind Leasingkonstellationen.145 Rund 90% der im Jahr 2012 neu installierten Solarstromanlagen in Colorado wurden von Drittparteien finanziert und befinden sich dementsprechend in Fremdbesitz (Third-Party Ownership, TPO).146 In Kalifornien und Massachusetts waren es rund 65% (siehe Abbildung 24). Bei Leasingangeboten stellen Hausbesitzer ihr Dach für den Bau einer PV-Anlage durch einen Dritten, einen sogenannten Solar Services Provider, zur Verfügung, der sich als Rundumanbieter um die Finanzierung, die notwendigen Genehmigungen (Permitting), das Design und den Bau der Solaranlage kümmert und die Anlage in der Regel für 20 Jahre betreibt und wartet. 147 Der Hausbesitzer erhält die erzeugte Solarenergie und zahlt dafür eine monatliche Leasingrate, die, im Falle eines erfolgreichen Geschäftsmodells, niedriger ist als die bisherige Stromrechnung des Hausbesitzers.148 Derzeit gibt es 15 Unternehmen in 17 US-Bundesstaaten, die das TPO-System anbieten.149 Laut einer kürzlich erschienenen Studie von NREL hat das Leasing-Modell eine neue Kundengruppe von vorwiegend jüngeren Familien mit einem durchschnittlichen Einkommen von 100.000 US-Dollar/Jahr angesprochen. Bisher lag das durchschnittliche Einkommen von Haushalten, die sich zum Direktkauf (Outright Purchase) einer Solaranlage entschlossen haben, bei 150.000 US-Dollar/Jahr. Prognosen zufolge werden im Jahr 2016 jährlich rund 5,7 Mrd. US-Dollar für die Finanzierung von Solarstromanlagen auf Hausdächern investiert, was großes Potential für das TPO-System bietet. „Derzeit zeichnet sich ein klarer und einheitlicher Trend unter den Bundesstaaten ab, wo genau das TPO-Modell angeboten wird“, sagt Shayle Kann, Vgl. National Renewable Energy Laboratory (January 20, 2012): Lease Option Increases Rooftop Solar’s Appeal, Study Says, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. PV Tech (August 6, 2013): Will Third Party Ownership Shine After the 2016 Sunset?, abgerufen am 05.12.2013 147 Vgl. Erneuerbare Energien (February 22, 2013): Photovoltaik in den USA: Kleine Dachanlagen fremdfinanziert, abgerufen am 05.12.2013 148 Vgl. U.S. Environmental Protection Agency (2012): Solar Power Purchsing Agreements, abgerufen am 05.12.2013 149 Vgl. PV Tech (August 6, 2013): Will Third Party Ownership Shine After the 2016 Sunset?, abgerufen am 05.12.2013 145 146 42 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Vizepräsident bei GTM Research gegenüber PV Tech. „In den nächsten zwei Jahren wird das TPO-System zum vorherrschenden Modell werden.“, so Kann.150 Er fügt hinzu, dass das TPO-Modell nicht nur für den Kunden, der rund 10% seiner Stromkosten einspart, sondern auch für die Finanziers immer attraktiver wird: „Es gibt ein beinahe unbegrenztes Wachstumspotential verglichen mit der aktuellen Größe des Marktes.“151 Abbildung 24: Das TPO-Modell in Kalifornien, Arizona, Colorado und Massachusetts (Q1 2011-Q1 2013) Quelle: GTM Research & Solar Energy Industries Association (2013): U.S. Solar Market Insight, abgerufen am 05.12.2013 Obwohl der erneuerbare Energiemarkt hinsichtlich des förderpolitischen Niveaus derzeit nach Branchenmeinung stagniert, ist der Markt vom grundsätzlichen Potential her noch stark unterentwickelt. Marktkenner prognostizieren für die nächsten Jahre ein konstantes moderates Wachstum, vor allem im Bereich kleinerer PV- und Solarthermieanlagen. Durch die stark gefallenen Komponentenpreise erwarten Branchenexperten wie RJ Harrington, Policy Director vom Solarenergieverband Colorados und Dustin Smith, Director vom Testzentrum Solar TAC, dass Solarenergie in den nächsten fünf Jahren Grid-Parity (Preisgleichheit zu konventionellen Energiequellen) erreichen wird.152 Hierbei ist es nach Expertenaussage unabdinglich, dass erneuerbare Energien auf einer Ebene mit fossilen Energiequellen konkurrieren (Plain Level Field), was bedeutet, dass z.B. Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig oder wenigstens gleichrangig eingespeist wird. Insbesondere Projektentwickler profitieren von den gefallenen Komponentenpreisen, die erneuerbare Energieprojekte wettbewerbsfähiger machen. 4.3 Marktpotentiale und Marktperspektiven Das DOE plant im Rahmen der SunShot-Initiative, rund 60 Mio. US-Dollar für die Forschung und Entwicklung zur Solarenergie zur Verfügung zu stellen. 17 Unternehmen, darunter Sunrun und Clean Power Research, erhalten mehr als 12 Mio. US-Dollar um neue Technologien auf den Markt zu bringen. Zudem investiert das DOE in mehrere Projekte zur Vgl. PV Tech (August 6, 2013): Will Third Party Ownership Shine After the 2016 Sunset?, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. PV Tech (August 6, 2013): Will Third Party Ownership Shine After the 2016 Sunset?, abgerufen am 05.12.2013 152 Vgl. Interview: RJ Harrington, COSEIA (2012) und Dustin Smith, SolarTAC (2012) 150 151 43 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Entwicklung von Arbeitskräften und unterstützt Energieversorger, erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren. Rund 7 Mio. US-Dollar werden zusätzlich bereitgestellt, um verbesserte Komponenten für PV-Systeme zu entwickeln.153 Marktexperten zufolge haben vor allem die Technologien großes Marktpotential, die die Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern ermöglichen: in den nächsten fünf Jahren könnte dieser Sektor ein Marktvolumen von 2,8 Mrd. USDollar erreichen (siehe Abbildung 25). Laut Analysten von Lux Research wachsen Anwendungen im Wohnbereich im Jahr 2018 dank fallender Preise von Lithium-Ionen-Akkus am kräftigsten, auf insgesamt 382 MW. Japan ist derzeit mit geplanten installierten 381 MW bis 2018 der globale Marktführer in der Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern, gefolgt von Deutschland mit geplanten 94 MW und den USA mit geplanten 75 MW. Vor allem politische Maßnahmen könnten den Markt für Energiespeichertechnologien positiv beeinflussen. So plant der US-Senat derzeit beispielsweise ein Förderprogramm, welches das Potential hat, neue Energiespeicherprojekte im Wert von 7,5 Mrd. US-Dollar (oder 7,5 GWh an Kapazität) zu fördern. Abbildung 25: Marktvolumen Kopplung von Solarenergie mit Energiespeichern (Prognose) Quelle: Lux Research (2013): Coupled Solar and Energy Storage Market to Grow to $2.8 Billion in 2018, abgerufen am 05.12.2013 Der Energiespeichermarkt in den USA wird in den kommenden Jahren generell stark wachsen, da Energiespeicher das Potential haben, Netzstabilität zu garantieren und erneuerbare Energien ins Netz zu integrieren. Im Oktober 2013 legte die CPUC fest, dass große Stromversorgungsunternehmen in Kalifornien bis zum Jahr 2020 Energiespeicher mit einer Gesamtleistung von 1.325 GW bereitstellen sollen. Bis Dezember 2014 soll die erste Ausschreibung stattfinden und die ersten Speicher sollen 2015 eingesetzt werden. Im Rahmen der Vorschriften der Assembly Bill 2514 wurden auch bereits Ziele für die Stromversorger Southern California Edison (SCE), San Diego Gas & Electric (SDG&E) und Pacific Gas & Electric (PG&E) festgelegt, wie folgende Abbildung zeigt.154 153 154 Vgl. Renewable Energy World (October 23, 2013): DOE Awards $60 Million To Support Solar R&D, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. GTM Research (2013): Grid-Scale Energy Storage in North America 2013: Applications, Technologies and Suppliers, abgerufen am 05.12.2013 44 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 26: Energiespeicherziele der kalifornischen Stromversorger in MW (2014-2020) Quelle: Greentech Media (September 4, 2013): California Sets Terms of Massive Energy Storage Mandate, abgerufen am 05.12.2013 Energiespeicher dürfen auf verschiedene Weise eingesetzt werden und können an das Stromnetz, einzelne Erzeugungsanlagen, oder Umspannwerke angeschlossen werden. Jedoch dürfen nicht mehr als die Hälfte der Energiespeicherprojekte im Besitz der Stromversorger sein.155 Auch der Markt der Solarthermie hat laut der SEIA großes Potential, auch wenn der Markt derzeit noch relativ klein ist. Etwa 44% des Energieverbrauchs in den USA entfallen auf das Heizen und Kühlen und 16% der 110 Mio. US-Haushalte kommen als Nutzer in Frage. 156 Das Marktpotential wird aktuell auf rund 123 Mrd. US-Dollar geschätzt. 157 Laut Marktexperten sind insbesondere der Nordosten (hohe Energiekosten) sowie der Südwesten (vorteilhafte natürliche Bedingungen) besonders geeignet.158 Ein vor kurzem veröffentlichter Plan der SEIA sieht die Erhöhung der Leistung der Anlagen zum solaren Heizen und Kühlen in den USA bis 2050 auf insgesamt 300 GWth vor.159 Dazu sollen 100 Mio. neue Solar-Kollektoren installiert werden, was Schätzungen zufolge über 50.000 Arbeitsplätze schaffen und mehr als 61 Mrd. US-Dollar Energiekosten sparen würde. Zudem könnten zusätzlich rund 8% des gesamten US-Wärme- und Kühlbedarfs mit Solarenergie gedeckt werden. Obwohl die Kosten einer Solarthermieanlage mit rund 6 Cent/kWh sehr niedrig sind, werden jährlich lediglich 30.000 Solarwärmeanlagen installiert.160 Laut der SEIA sind die USA mit 9 GWth installierter solarthermischer Leistung weltweit auf Platz 36 in Bezug auf die Pro-Kopf-Leistung. Die meisten Solarthermie-Anlagen sind in China (152 GWth) und Europa (39,3 GWth) installiert. Vgl. Solar Server (October 21, 2013): Kalifornische Regulierungsbehörde genehmigt Energiespeicher-Ziel: 1.325 GW bis 2020, abgerufen am 05.12.2013 156 Vgl. Solar Server (October 8, 2013): Solarthermie in den USA: Branchenverband will installierte Leistung bis 2050 auf 300 GW erhöhen, abgerufen am 05.12.2013 157 Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 158 Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 159 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Solar Heating & Cooling: Energy for a Secure Future, abgerufen am 05.12.2013 160 Vgl. Solar Server (October 8, 2013): Solarthermie in den USA: Branchenverband will installierte Leistung bis 2050 auf 300 GW erhöhen, abgerufen am 05.12.2013 155 45 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Dass die Solarindustrie in den USA langsam aus der Nische heraustritt, zeigt auch das Auftreten neuer Marktakteure. So setzt das DOD aufgrund steigender Energiekosten zunehmend auf erneuerbare Energien, insbesondere auf Solar- und Windenergie, wie Abbildung 27 und Abbildung 28 zeigen. Die US-Marine, US-Armee als auch die US-Luftwaffe haben ambitionierte Ziele bezüglich der Nutzung erneuerbarer Energien: bis 2025 sollen insgesamt 3 GW an erneuerbarer Energie an diversen Stützpunkten in den USA installiert werden.161 Aktuell sind 130 MW an PV-Solaranlagen in Betrieb, die Stützpunkte in mehr als 31 Bundesstaaten sowie dem District of Columbia mit Energie versorgen (siehe Abbildung 29). Die US-Marine erwartet, dass bis 2020 die Hälfte ihres Energiebedarfs aus erneuerbaren Ressourcen stammt. Die US-Luftwaffe schätzt, dass 70% der zwischen 2012 und 2017 hinzugefügten Kapazität erneuerbarer Energien für ihre Stützpunkte aus Solarenergie kommt. Für das Jahr 2013 plant die Luftwaffe zusätzlich die Inbetriebnahme von mehr als 26 MW an PV-Systemen.162 Währenddessen setzt die US-Armee vermehrt auf Solarenergie um ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Bereits seit 2010 wird im Rahmen der Mobile Solar Power Initiative der Einsatz erneuerbarer Energien zur Versorgung der Truppen getestet, und in Afghanistan werden derzeit mobile Solarkraftwerke der kalifornischen Firma SunDial installiert. 163 Die US-Armee plant, in den nächsten drei Jahrzehnten 7 Mrd. US-Dollar in PV- und CSPKraftwerke zu investieren.164 Aufträge des Militärs können auch an ausländische Unternehmen erteilt werden, jedoch ist die Beteiligung an den öffentlichen Ausschreibungsverfahren sehr aufwändig. Unter anderem soll z.B. die Siemens AG Teile für die solarthermischen Kraftwerke herstellen, während das US-amerikanische Unternehmen Johnson Controls in diverse Projekte unterschiedlicher Technologien eingebunden ist. 165 Weitere ausgewählte Unternehmen, die voraussichtlich in diverse Projekte eingebunden werden, umfassen PV-Hersteller, US-amerikanische Projektentwickler und zwei US-Energiekonzerne. Ziel der US-Armee ist es, bis 2025 insgesamt 1 GW an erneuerbarer Kapazität zu installieren. Im Januar 2013 wurde beispielsweise ein PV-Kraftwerk mit 4,5 MW auf der White Sands Missile Range in New Mexiko eingeweiht. Es ist weltweit die größte LCPV-Anlage. Im Mai 2012 wurde zuvor das erste MikroEinspeisesystem der US-Armee durch Lockheed Martin an dem Stützpunkt Fort Bliss in Texas fertiggestellt. Die USArmee schätzt, dass bis 2025 25% ihrer Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammen. Unterstützt werden die Bestrebungen der US-Armee u.a. durch die Energy Initiatives Task Force.166 161 Vgl. 162 Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Solar in the Military Fact Sheet, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Solar in the Military Fact Sheet, abgerufen am 05.12.2013 163 Vgl. Renewable Energy World (October 2, 2013): US Army Moves Toward Solar Energy to Save Lives, abgerufen am 05.12.2013 164 Vgl. Renewable Energy World (October 2, 2013): US Army Moves Toward Solar Energy to Save Lives, abgerufen am 05.12.2013 165 Vgl. Solar Server (September 2, 2013): US-Armee will 7 Milliarden US-Dollar in Photovoltaik- und solarthermische Kraftwerke investieren, abgerufen am 05.12.2013 166 Vgl. Renewable Energy World (October 2, 2013): US Army Moves Toward Solar Energy to Save Lives, abgerufen am 05.12.2013 46 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 27: Geplante Kapazitätsausweitungen erneuerbarer Energien des DOD (2012-2017) Quelle: Solar Energy Industries Association (October 15, 2013): New Report: Leading U.S. Companies Make Big Investments in Solar Energy, abgerufen am 05.12.2013 Abbildung 28: Installierte Solarkapazität der US-Marine, US-Luftwaffe und US-Armee in MW (2013) Quelle: Solar Energy Industries Association (October 15, 2013): New Report: Leading U.S. Companies Make Big Investments in Solar Energy, abgerufen am 05.12.2013 47 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 29: Installierte Solarkapazität des US-Militärs in den USA in MW (2013) Quelle: Solar Energy Industries Association (October 15, 2013): New Report: Leading U.S. Companies Make Big Investments in Solar Energy, abgerufen am 05.12.2013 Für die Entwicklung und Finanzierung von Solarprojekten nutzt das DOD für gewöhnlich Power Purchase Agreements (PPA), Enhanced Use Leases (EUL) und Energy Savings Performance Contracts (ESPC).167 Bei einem PPA handelt es sich um einen langfristigen Stromabnahmevertrag zwischen dem Verkäufer von erneuerbarer Energie und einem Käufer, in diesem Fall das US-Militär. Die Verhandlung und der Abschluss eines PPA sind ein kritischer Schritt für das US-Militär zur Entwicklung eines Solarprojektes. Eine der wichtigsten Angaben bei der Angebotsabgabe des Projektentwicklers und der Verhandlung über das PPA ist der Preis pro kWh, zu dem der Projektentwickler den produzierten Strom anbietet, sowie die Vertragslänge. PPAs haben gewöhnlicher Weise eine Laufzeit von 20-25 Jahren. Weitere wichtige Vertragsbestandteile sind die Regelung des Inbetriebnahmeprozesses und der Übernahme des finanziellen Risikos bei Liefereinschränkungen. Des Weiteren wird im PPA festgelegt, welche Partei für mögliche Upgrades der Übertragungsnetze aufkommt, welche Versicherungen der Verkäufer abschließen muss und welche zeitlichen Fristen bei der Entwicklung des Projektes einzuhalten sind. Für das US-Verteidigungsministerium stellt das PPA ein attraktives Finanzierungsmodell dar, da zusätzlich der ITC genutzt werden kann und keine Vorlaufkosten anfallen. Jedoch muss das US-Militär, als nicht-steuerpflichtige Einheit, auf Dritte zurückgreifen, um Steuernachlässe nutzen zu können.168 Das EUL ist ein Finanzierungsmodell, in dem ein Projektentwickler einen Leasing-Vertrag mit dem US-Militär eingeht, um ein Solarprojekt auf einem Militärgelände zu entwickeln. Gewöhnlicherweise zahlt der Projektentwickler dem USVerteidigungsministerium monatliche Abgaben. Obwohl das US-Militär die produzierte Energie des Solarprojekts nicht erwirbt, stellt das System nichtsdestotrotz Energie für das nächstliegende Netz bereit. EULs sind insbesondere dann attraktiv, wenn ein Militärstützpunkt über geeignetes Gelände und Solarressourcen verfügt, jedoch keinen Bedarf an einem großen, zentralisierten Solarprojekt hat. EULs ermöglichen es dem US-Militär zudem, die gesetzten erneuerbaren Energie-Ziele zu erreichen.169 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Powering the U.S. Military with Solar Energy 2013, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Powering the U.S. Military with Solar Energy 2013, abgerufen am 05.12.2013 169 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Powering the U.S. Military with Solar Energy 2013, abgerufen am 05.12.2013 167 168 48 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Ein ESPC ist eine Vereinbarung zwischen einer Bundesagentur und einem privaten Unternehmen, welches die Beschaffung von Energieprojekten ohne Vorinvestitionen ermöglicht. ESPCs zielen auf eine verbesserte Infrastruktur ab, um langfristig Energieeinsparungen sowie die Erzeugung erneuerbare Energien zu ermöglichen. Zahlungen im Rahmen des ESPC basieren auf tatsächlichen Energieeinsparungen infolge des Energieprojekts.170 Zudem wird auch das Crowdfunding-Finanzierungsmodell für das DOD immer attraktiver. Mosaic, ein Start-Up Unternehmen aus Kalifornien, kündigte vor kurzem das erste militärische 12,3 MW Solarprojekt in McGuire-DixLakehurst in New Jersey an. Die installierten Solarpanels werden Schätzungen zufolge 30% des Energiebedarfs decken. Branchenkennern zufolge kündigt das Projekt den Beginn eines neuen Finanzierungsmodells für Solarprojekte an, vor allem angesichts des potentiell auslaufenden ITC in 2016.171 Auch der kommerzielle PV-Markt in den USA wächst stetig und weist großes Wachstumspotential auf. Laut einer Studie der SEIA betreibt das US-Unternehmen Walmart mit einer installierten Leistung von 89 MW an 215 US-Standorten die meisten Solarstromanlagen, gefolgt von den Firmen Costco, Kohl's, Apple Inc., und IKEA. Walmart plant, jeden vierten seiner über 4.500 Supermärkte in den USA bis 2020 mit Solarpanels zu betreiben. 172 Die Top 25 der US-Unternehmen betreiben PV-Anlagen mit einer Gesamteistung von rund 445 MW, was eine Steigerung von 48% im Vergleich zu 2012 bedeutet.173 Laut der EPA sind die Großkonzerne Microsoft, Apple und Intel aktuell unter den größten Nutzern von erneuerbaren Energien. Microsoft kauft jährlich mehr als 1,9 Mrd. kWh an RECs. Am Standort Silicon Valley betreibt das Unternehmen eine Solarstromanlage, die 15% des Energiebedarfs deckt, während ein Rechencenter in Quincy, Washington 83% des Stroms aus lokaler Wasserkraft gewinnt. Intel kauft jährlich 3,1 Mrd. kWh an RECs. Laut Cory Honeyman, Analyst bei GTM Research, bietet die US-Solarindustrie zudem versteckte attraktive Wachstumsmärkte (siehe Abbildung 30).174 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Enlisting the Sun: Powering the U.S. Military with Solar Energy 2013, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Nextgov (October 1, 2013): Crowdfunding Fuels Military Conversion to Solar Power, abgerufen am 05.12.2013 Renewable Energy World (November 5, 2013): Microsoft vs. Apple Still Making Headlines — in Renewable Energy, abgerufen am 05.12.2013 173 Vgl. Solar Energy Industries Association (October 15, 2013): New Report: Leading U.S. Companies Make Big Investments in Solar Energy, abgerufen am 05.12.2013 174 Vgl. Greentech Media (October 24, 2013): GTM Research Exposes Hidden Solar Growth Markets, abgerufen am 05.12.2013 170 171 172 49 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 30: Wachstumschancen der Solarindustrie in den USA (Prognose) Quelle: Greentech Media (October 24, 2013): GTM Research Exposes Hidden Solar Growth Markets, abgerufen am 05.12.2013 Während häufig auf ein sogenanntes Solar-Cluster verwiesen wird, welches die größten US-Solarregionen wie Kalifornien, Arizona und New Jersey umfasst, sieht Honeyman in dieser Hinsicht eine Veränderung. Er verweist insbesondere auf fünf US-Bundesstaaten, die dank günstiger Rahmenbedingungen, Rechtsvorschriften und staatlichen Anreizen großes Wachstumspotential haben: Georgia, Minnesota, Washington, D.C., Louisiana und Virginia. Nachfrage in Georgia wird in Zukunft durch attraktive Feed-In-Tarife getrieben, als auch durch gewerbliche RFPs für 20jährige PPAs. Die Georgia Advanced Solar Initiative bietet 13 Cent/kWh für die dezentrale Erzeugung und 12 Cent/kWh für gewerbliche Kunden an. Das TPO-Modell ist in Georgia derzeit noch nicht gestattet. Obwohl Minnesota derzeit lediglich zwischen 12 und 14 MW an installierter Leistung vorzuweisen hat, wird künftig vor allem der 1,5% Solar Carve Out als größter Markttreiber agieren, der gleichbedeutend mit 450 MW an Nachfrage ist. Der Bundesstaat hat zudem gesicherte Bedingungen für das Net Metering-Programm bis 2017. Washington, D.C. hat vergleichsweise begrenztes Potential was Dachanlagen angeht, kann jedoch einen 2,5% Solar Carve Out bis 2023 vorweisen (gleichbedeutend mit 250 MW an Nachfrage bis 2023), sowie einen unterversorgten Solar RECMarkt. Ein weiterer Vorteil ist das Community Energy Renewables Gesetz, welches Net Metering für sogenannte „Solargärten“ von bis zu 5 MW gestattet. Laut Honeyman ist Louisiana mit einer installierten Leistung von gerade einmal 10 MW unterentwickelt. Der Bundesstaat weist jedoch schwache Rahmenbedingungen auf: Es gibt weder RPS noch PUC-Mandate. Die aktuelle Net Metering Struktur bleibt in den kommenden Jahren voraussichtlich erhalten. Die Steuergutschrift für TPO-Systeme wird noch bis 2017 gewährt. 50 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Dominion Energy ist derzeit an einem Pilot PPA-Programm von 50 MW in Virginia beteiligt, welches sich hauptsächlich auf das TPO-Modell konzentriert. 4.4 Marktbarrieren und Markthemmnisse Dustin Smith, Executive Director des Solar TAC, erklärt in einem Interview, dass es durch die relativ niedrigen Preise von Erdgas und Kohle nach wie vor schwierig ist, landesweit einen konkurrenzfähigen Solarenergiemarkt zu entwickeln. Die Veränderungen der letzten Jahre zeigen allerdings, dass der Solarpreis zunehmend sinkt, während ein steigendes Preisniveau bei herkömmlichen Energiequellen zu verzeichnen ist. 175 Des Weiteren führt Justin Baca weitere Hauptbarrieren in Bezug auf das Wachstum des US-Solarmarktes auf. Dabei betont er die landesweit unsichere Gesetzgebung, die komplizierte Finanzierung sowie die unklaren Genehmigungsprozesse. Gesetze für die Förderung von erneuerbaren Energien auf nationaler Ebene werden weiterhin nur für periodische Subventionen beschlossen. Da es durchaus möglich ist, dass diese Subventionen nicht verlängert werden, bleiben Marktteilnehmer skeptisch gegenüber dem langfristigen Potential des Marktes. Es ist schwierig, langfristige Pläne zu schmieden, ohne die Zukunft, bzw. Laufzeit der Förderprogramme zu kennen. Auch die Projektfinanzierung von Solarentwicklungen gestaltet sich kompliziert. Nicht alle Finanzinstitutionen sind darauf vorbereitet, solche Investitionen zu unterstützen da noch nicht genügend Anlagen installiert wurden, um ausreichend Investitionssicherheit zu schaffen. Außerdem erhalten nur geprüfte Technologien die möglichen Finanzierungen. Dies stellt ein Problem für Produzenten von neuen und innovativen Technologien dar, die möglicherweise günstiger oder effizienter wären, aber über keine Referenzen verfügen. Generell gesprochen ist es schwierig, Projekte, die in Deutschland fertig gestellt wurden, mit Projekten in den USA zu vergleichen, da die Marktstruktur zu unterschiedlich ist. Dies erschwert es ausländischen Firmen Finanzierungen für Projekte zu erhalten. 176 4.5 Marktperspektiven und Wettbewerbssituation Die Marktkonsolidierung, in der sich auch die Solarbranche in den USA aktuell noch befindet, wird sich laut Branchenkennern 2013 fortsetzen. Da viele Unternehmen kein entscheidendes Alleinstellungsmerkmal aufweisen, werden laut GTAI in den nächsten Jahren noch mehrere Geschäftsaufgaben, Rückzüge und Konsolidierungen zu verzeichnen sein. 177 Dieser Ansicht ist auch Omer Atesmen, Präsident von Clean Energy Experts, der weitere Konsolidierungen im US-Solarmarkt jedoch als „natürlichen und gesunden Prozess“ ansieht.178 Expertenmeinungen zeigen, dass insbesondere der Bedarf an Großprojekten in Zukunft nicht von den derzeit aktiven Marktteilnehmern gedeckt werden kann. 179 Eine Studie der SEIA verweist auf aktuell 550 Großprojekte mit einer Gesamtkapazität von 31 GW und 4,3 GWac in Betrieb (siehe Abbildung 31). 27 GW an PV-Projekten und CSP-Projekte befinden sich derzeit in der Bauphase.180 Vgl. Interview: Dustin Smith, Solar TAC (2012) Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) Vgl. Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013 178 Vgl. Interview: Omer Atesmen, Clean Energy Experts (2013) 179 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) 180 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Major Solar Projects List 175 176 177 51 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 31: Großprojekte in den USA in MW (2013) Quelle: Solar Energy Industries Association (2013): Major Solar Projects List, abgerufen am 05.12.2013 Ausländische Firmen sowie Deutsche Unternehmen (bspw. SolarWorld, Mage Solar) waren in den letzten Jahren stark in der Entwicklung von Großprojekten in den USA involviert. Die inländische Modulproduktion ist in den letzten Jahren stetig gesunken. Unter den größten Solarmodulherstellern der Welt befinden sich aktuell lediglich zwei US-Unternehmen (Sun Power und First Solar). Jedoch meint Jenny Chase, Solaranalyst bei Bloomberg New Energy Finance gegenüber Renewable Energy World bezüglich der aktuellen Lage der US-Hersteller von Solarelementen: „Das schlimmste liegt höchstwahrscheinlich hinter uns. Der Tiefpunkt wurde vor einiger Zeit erreicht.“ Chase schätzt, dass sich der Markt bis 2014 weitgehend erholen wird.181 Deutsche und insbesondere chinesische Hersteller spielen eine immer wichtigere Rolle im US-Markt, da die Module zu günstigeren Preisen angeboten werden können. Im Jahr 2012 stellte China über 60% der globalen Solarmodule her (siehe Abbildung 33). 182 Preise für PV-Systeme sind seit Anfang 2010 um mehr als 50% gesunken, während Preise für Solarmodule seit Anfang 2011 um ganze 60% gesunken sind.183 Im Gegenzug stieg die Nachfrage um rund 48%.184 Die folgende Abbildung stellt die Durchschnittspreise für Solarmodule sowie die Nachfrage für Modulprodukte und systeme zwischen 2002 und 2012 dar. Vgl. Renewable Energy World (October 31, 2013): The Worst Is Over? Solar Industry Rebounds, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. CleanTechnica (2013): Solar Module Manufacturing Trends In 2012, abgerufen am 05.12.2013 183 Vgl. Renewable Energy World (September 12, 2013): New Market Report Shows Huge Gains In U.S. Solar Deployment, abgerufen am 05.12.2013 184 Vgl. Renewable Energy World (August 28, 2013): The Solar Pricing Struggle, abgerufen am 05.12.2013 181 182 52 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 32: Durchschnittspreise für Solarmodule in US-Dollar/Nachfrage für Modulprodukte in MWp (2002-2012) Quelle: Renewable Energy World (August 28, 2013): The Solar Pricing Struggle, abgerufen am 05.12.2013 Hersteller aus China dominieren seit 2009 die Verschiffungen von Dünnschichtzellen und Solarmodulen (siehe Abbildung 33). Abbildung 33: Top 15 Modulhersteller (2012) Quelle: CleanTechnica (2013): Solar Module Manufacturing Trends In 2012, abgerufen am 05.12.2013 53 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 US-PV-Modulhersteller behaupteten, die Einführung billiger PV-Module würde zu einer Wettbewerbsverzerrung führen (Run to the Bottom) und zogen Ende 2011 mit den chinesischen Billiganbietern in einen noch immer andauernden Rechtsstreit. Der amerikanische Branchenverband zeigte auf, dass chinesische Produkte auf dem US-Markt um durchschnittlich 10% günstiger angeboten werden können, da China seine Währung gegenüber dem Dollar künstlich abwerte und staatliche Zuschüsse an seine Produzenten zahle.185 Das US-Handelsministerium entschied daraufhin im Jahr 2012, dass chinesische Hersteller, die ihre Solarzellen und -module in den USA anbieten wollen, Zwangsabgaben zwischen 30% und 250% zahlen müssen. Hinzu kommen Anti-Subventions-Zölle von 15% oder 16%, um Exporthilfen der chinesischen Regierung entgegenzuwirken.186 Im September 2013 veröffentlichte SEIA einen Vorschlag, um den Streit zwischen US-amerikanischen und chinesischen Solarmodulherstellern beizulegen. Der Vorschlag umfasst die Abschaffung der aktuellen Zölle auf Solarzellen aus China, sowie die Aufhebung der Zölle auf Reinstsilizium (Polysilicon), aus dem rund 90% der Solarzellen bestehen. Zudem schlägt SEIA die Errichtung eines Solar Development Institute vor, welches von chinesischen Herstellern gefördert werden soll. Das Institut würde sich hauptsächlich auf die Erweiterung des US-Solarmarkts für alle relevanten Marktteilnehmer konzentrieren, Solarmodulhersteller. 187 als auch auf den Ausbau der Produktionsstruktur US-amerikanischer Samuel Kwon, Rechtsberater der Anwaltskanzlei Chadbourne & Parke, meint gegenüber der Fachzeitschrift Solar Industry: „Ich begrüße die konstruktive Haltung der SEIA. Jedoch bin ich mir nicht sicher, wie chinesische Unternehmen und die US-Regierung einem solchen Vorschlag gegenüberstehen, da beide Parteien sich derzeit noch in langwierigen und andauernden Handelskonflikten mit anderen Ländern und Regionen bezüglich Solarzellen befinden.“188 Neben den generell steigenden Investitionen ausländischer Teilnehmer in den US-Markt und der Einführung billiger Solarmodule aus dem chinesischen Markt, dürfen geographische Gegebenheiten in der Wettbewerberanalyse nicht außer Acht gelassen werden. So sind die unterschiedlichen Technologieschwerpunkte in der Solarenergie in den unterschiedlichen Regionen der USA mehr oder weniger wettbewerbsfähig. Die direkte Sonneneinstrahlung ist im Süden und Südwesten der USA am Stärksten und dementsprechend sind auch hier alle Technologien gut repräsentiert. Darüber hinaus sind weite Teile der Region Wüstenland und könnten optimal für Großprojekte genutzt werden. CSP beispielsweise hat je nach Bauart einen höheren Wirkungsgrad und meist niedrigere spezifische Investitionen als PV-Anlagen, jedoch höhere Betriebs- und Wartungskosten und erfordern eine bestimmte Mindestgröße. Sie sind nur in besonders sonnenreichen Regionen der Erde wirtschaftlich einsetzbar. Nicht ohne Grund findet sich ein sogenanntes Clean Energy Cluster für die Bereiche Installation und Fertigung in Kalifornien. Doch auch der Nordosten hat ein enormes Potential. Die vergleichsweise dicht besiedelte Region ist momentan hauptsächlich für den PV-Markt attraktiv, da diese an Dächern befestigt werden und dementsprechend weniger Raum benötigen. Die meisten PV-Installationen sind nach wie vor in Kalifornien (145.631), Arizona (19.877) und New Jersey (18.349) zu finden. Vgl. Tagesschau (May 18, 2012): USA verhängen Strafzölle gegen Chinas Solarbranche, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Frankfurter Allgemeine Zeitung (October 11, 2012): Amerika beschließt hohe Strafzölle auf chinesische Solarmodule, abgerufen am 05.12.2013 187 Vgl. Solar Energy Industries Association (September 23, 2013): SEIA Offers Industry Proposal to End U.S-China Solar Dispute, abgerufen am 05.12.2013 188 Vgl. Solar Industry (November 2013, Vol. 6): Mark Del Franco: Shadow Still Hangs Over U.S./China Solar Trade (Printmagazin) 185 186 54 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Abbildung 34: Übersicht Installierte Solarprojekte in den US-Bundesstaaten (2013) Quelle: National Renewable Energy Laboratory (2013): The Open PV Project, abgerufen am 05.12.2013 55 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 5 Schlussbetrachtung 5.1 Vertriebs- und Projektvergabestrukturen Generell gesprochen, ist das Interesse an PV-Anlagen dank fallender Modulpreise sehr hoch. Die Nachfrage konzentriert sich allerdings auf bestimmte Regionen, in denen gute Marktkonditionen zu finden sind. Laut Justin Baca, Senior Research Manager der SEIA, verfügt Kalifornien beispielsweise über starke Solarressourcen und hohe Elektrizitätskosten, was PV im Vergleich zu herkömmlichen Energiequellen konkurrenzfähig macht. Aufgrund staatlicher Subventionen, die die Entwicklung von Solaranlagen fördern, existiert in Kalifornien ein starker und schnell wachsender Markt. Auch die gesetzlichen Auflagen sind ausgiebiger und Bearbeitungsprozesse hierdurch länger. In den nordöstlichen Staaten, vor allem New Jersey und Pennsylvania, gibt es sehr attraktive Subventionen in Form von Solar RECs, die zu einem schnellen Wachstum der PV-Industrie geführt haben. Diese Staaten erreichten allerdings sehr schnell ihre gesetzten Entwicklungsziele, was dazu führt, dass Unternehmen das Marktpotential in Frage stellen. Die Energiepreise im Südosten der USA sind vergleichsweise sehr niedrig und es gibt nur wenig staatliche Unterstützung für PV. Dadurch ist es trotz starker Solarressourcen noch relativ schwierig, einen signifikanten Markt aufzubauen. Ausnahmen stellen z.B. Georgia und North Carolina dar. Hier wurden kürzlich Förderprogramme für PV-Installationen eingeführt. Generell wird erwartet, dass der PV-Markt in den nächsten Jahren weiter stark steigen wird. Gleichzeitig wird die Entwicklung von Solarwärme und Solarthermie, so Justin Baca, voraussichtlich wesentlich langsamer voranschreiten. SEIA erwartet, dass bis 2014 ca. 1.200 MW installiert werden. Diese Zahlen basieren auf Projekten, die sich momentan in der aktiven Entwicklungsphase befinden. Die EIA geht außerdem davon aus, dass mehrere Solarthermie-Großprojekte in 2013 und 2014 in Betrieb genommen werden. 189 Der Solarwärme-Markt wird aber voraussichtlich unter den fallenden Preisen von PV-Anlagen leiden. Im Allgemeinen ist der Solarthermie-Markt wesentlich schwieriger abzuschätzen, da Installationen nicht ans Netz angeschlossen werden. In einer Studie aus dem Jahr 2010 schreibt SEIA, dass der Markt leicht gewachsen ist. Die Experten der SEIA vermuten, dass dieses Wachstum mit bis zu 5% pro Jahr weiterhin anhalten wird. 190 Gegenwärtig betreiben nur 14 Bundesstaaten Programme zur Förderung von Solarthermie.191 Hierbei erweisen sich vor allem Maryland und New Hampshire als attraktive Standorte. Beide Staaten haben in der Vergangenheit bereits entsprechende Gesetze zur Förderung von Solarthermie verabschiedet.192 5.2 Handlungsempfehlungen & Fazit für deutsche Unternehmen für einen Markteinstieg Verschiedene nationale und internationale Entwicklungen haben dazu beigetragen, dass der US Solarenergiemarkt verstärkt von ausländischen Unternehmen als ein potentieller Absatzmarkt wahrgenommen wird. Vgl. U.S. Energy Information Administration (2013): Short-Term Energy and Winter Fuels Outlook, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Interview: Justin Baca, SEIA (2012) 191 Vgl. Solar Energy Industries Association & GTM Research (2012): U.S. Solar Market Insight Report, abgerufen am 05.12.2013 192 Vgl. Renewable Energy World (August 9, 2012): Trendspotting: US States Warming up to Renewable Energy Heating and Cooling, abgerufen am 05.12.2013 189 190 56 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Der Solarenergiemarkt in Deutschland boomte seit der Einführung des Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) Anfang der 90er Jahre. In der Zwischenzeit haben sich zahlreiche hochspezialisierte Unternehmen gebildet, die nun allerdings auf einen zunehmend gesättigten Markt in Deutschland stoßen. Um den eigenen Kundenstamm zu erweitern und Nachfragerückläufe zu kompensieren, wagen nun mehr und mehr deutsche Firmen den Schritt ins Ausland. Die USA, als einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, ist dabei ein immer beliebter werdendes Ziel für die gesamte Solarenergiebranche. Während die Einspeisetarife in Deutschland reduziert werden, fangen viele Staaten in den USA erst an, Solarenergie zu unterstützen. Von den insgesamt 29 amerikanischen Staaten zuzüglich dem District of Columbia und zwei US-Gebieten, die den RPS implementiert haben, haben sowohl 16 Staaten als auch der District of Columbia so genannte Carve Outs für Solarenergie. Dies bedeutet, dass gesonderte Richtwerte eingeführt wurden, die einen Mindestanteil an Energieerzeugung aus Solarenergie bis zu einem bestimmten Jahr vorschreiben. Kalifornien, New Jersey und Pennsylvania haben darüber hinaus durch die Einführung des SREC Programmes einen schnellen Aufschwung der lokalen Installationen erreicht. Diese Programme werden derzeit neu bewertet, um weitere Marktentwicklungen zu ermöglichen, da die gesetzten Ziele bereits erreicht bzw. übertroffen wurden. Alle weiteren amerikanischen Staaten, die ähnliche Programme entwickeln oder das SREC Programm aufgreifen, werden ebenfalls attraktive Märkte für deutsche Unternehmen sein. Im Jahr 2013 wurden rund 4.400 MW an PV-Anlagen in Betrieb genommen. Schätzungen zufolge beträgt die Wachstumsrate für Solarenergie für 2013 30% und auch für die Zukunft wird ein anhaltendes Wachstum erwartet. Fast die Hälfte der Installationen wurde in dem Utility-Bereich durchgeführt. Da die US-Unternehmen die steigende Nachfrage in diesem Bereich nicht befriedigen können, werden die meisten der Projekte von ausländischen Unternehmen durchgeführt. Deutsche Unternehmen sind gut positioniert, um die Entwicklung in diesem Segment zu nutzen. Diese Projekte werden vor allem im Westen der USA, wie beispielsweise in Kalifornien, Arizona, North Carolina und Colorado entwickelt werden. Darüber hinaus haben US-Städte einen hohen Energiebedarf und müssen Einschränkungen bezüglich ihrer Stromnetze und der Luft- und Wasserverschmutzung durch fossile Brennstoffe bei der Ergänzung von Energiekapazitäten berücksichtigen. Aufgrund dieser Bedenken unterstützen viele Städte, darunter auch New York und Boston, die Entwicklung von Solarenergie. Diese Städte haben auch den Vorteil durch die großen Büros, Fertigungs- und Lagerhallen in den Gegenden freistehende Dachflächen zu haben, die gut für PV-Anlagen geeignet sind. Deutsche Unternehmen müssen bedenken, dass der US-Markt aus verschiedenen Regionen besteht, die wiederum für unterschiedliche Solarmärkte attraktiv sind. In Kalifornien wird den deutschen Unternehmen durch zahlreiche Clusterbildungen von Herstellern und Zulieferern der Markteintritt erleichtert. Aufgrund der großen ungenutzten Landflächen, der guten Solarressourcen und der stabilen Unterstützung der lokalen Regierung, ist der gesamte Südwesten für die Entwicklung von Großprojekten attraktiv. In Hinblick auf hohe Energiepreise und attraktive staatliche Zuschüsse sind viele Staaten im Nordosten attraktive Märkte für private und gewerbliche PV-Installationen. Auch im Mittleren Westen und im Süden werden deutsche Unternehmen Geschäftsmöglichkeiten in Staaten mit Zuschussprogrammen finden. Durch das Schienen-, Straßen- und Transportnetz besteht die Möglichkeit, das Land weitläufig abzudecken. Ein weiterer Aspekt, der von deutschen Unternehmen nicht außer Acht gelassen werden darf, ist das sogenannte Fiscal Cliff und die hierdurch resultierenden veränderten politischen Rahmenbedingungen. Zwar ist nach seiner Wiederwahl 57 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 mit Barack Obama ein Demokrat an der Macht, der sich für eine verbesserte Energiepolitik stark gemacht hat, doch ist die Mehrheit des Kongresses unter konservativer Kontrolle.193 So wurde das 1603 Treasury Programms im Zuge der sogenannten Sequestration um 8,7% gekürzt und weitere Bewerbungen werden bis auf weiteres nicht berücksichtigt. 194 Das bisher erfolgreichste Förderprogramm, welches auf lokalpolitischer Ebene verabschiedet wird, ist das so genannte SREC Programm. Staaten, die dieses Programm implementieren, werden ein enormes Absatzpotential für ausländische Unternehmen haben. Doch können diese ebenso zur Sättigung des lokalen Solarmarktes führen und folglich die Marktpreise einbrechen lassen. Dies ist in New Jersey, Pennsylvania und Kalifornien eingetreten, sodass diese Staaten nun Überlegungen anstellen müssen, wie das Marktwachstum alternativ dazu sichergestellt werden kann. Um auch langfristig erfolgreich auf dem US Markt agieren zu können, ist es neben der nationalen und lokalen Politik auch wichtig, die Marktentwicklungen zu beobachten, um potentielle Gefahren rechtzeitig zu erkennen. Aufgrund des starken Wettbewerbs und des Mangels an Finanzierungsmöglichkeiten kann die Entwicklung von gewerblichen Projekten als schwierig angesehen werden. Da die meisten Finanzinstitute einen Proof of Concept (ein Erfolgsgutachten) verlangen, ist es oft schwierig für Solarprojekte mit neuer Technologie Finanzierung zu erhalten. Sogar Technologien, die sich in anderen Ländern bewährt haben, haben oftmals Schwierigkeiten Finanzierung zu finden, da beispielsweise auch die staatlichen Förderprogramme von Jahr zu Jahr neu beschlossen werden und so mit einer gewissen Unsicherheit behaftet sind. Da US-Verbraucher zudem sehr preisbewusst sind und kurze Amortisationszyklen bevorzugen, ist es schwierig, die vergleichsweise teuren deutschen Solarmodule trotz einer überzeugenden Qualität zu vermarkten. Wegen der günstigen Arbeitskräfte, sind chinesische Lieferanten in der Lage, Module anzubieten, die die Produkte des deutschen und amerikanischen Wettbewerbs preislich unterbieten. Deutsche Unternehmen, die in diesem Markt konkurrieren wollen, werden ihre Preise so niedrig wie möglich halten und dabei die hohe Qualität und Lebensdauer der Produkte unterstreichen müssen. Darüber hinaus werden US-Verbraucher zunehmend umweltbewusster, so dass sich die deutschen Unternehmen, die nachhaltige Produktions-, Logistik- und Installationsprozesse betreiben, besser positionieren können. Auch das Zulassungsverfahren für Solaranlagen ist ein langwieriger Prozess, der von Staat zu Staat und teilweise sogar innerhalb der Staaten variiert. Viele unterschiedliche Organisationen, wie Versorgungsunternehmen, Staats- und Lokalregierungen, und regionale Zoning Authorities müssen hierbei bedacht werden. Durch die fehlende Marktkenntnis sind zudem die Kundenakquise sowie die Suche nach passenden Geschäfts- und Kooperationspartnern für die Ausgestaltung der Wertschöpfungskette komplexer. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) hat nicht zuletzt aus diesem Grund die Exportinitiative erneuerbare Energien und Energieeffizienz ins Leben gerufen. Die AHK empfiehlt die Teilnahme an den Delegationsprogrammen des BMWi, um potentielle Partner zu treffen und weiterführende Vorteile der AHK Dienstleistungen, wie beispielsweise einer Geschäftspräsenz oder einer Standortsuche zu nutzen, um optimal für den Markteintritt in die USA vorbereitet zu werden. 193 194 Vgl. Auswärtiges Amt (2013): Vereinigte Staaten, abgerufen am 05.12.2013 Vgl. Solar Energy Industries Association (2013): Budget Sequestration and Impact on 1603 Treasury Program, abgerufen am 05.12.2013 58 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Tabelle 3: SWOT-Analyse Strengths/Stärken - Weaknesses/Schwächen - Solarbezogene RPS Aufschwung PV-Installationen Steigende Nachfrage nach ausländischen Produkten Erfolg der SRECs Technologievorsprung Guter Ruf deutscher Produkte Opportunities/Potentialen - Geographisch diversifizierter Markt Abschwung kommerzieller Markt Komplexe Genehmigungsverfahren Erschwerte Projektfinanzierung Fehlende Marktkenntnisse und Kundenkontakte Unsicherheit bezüglich Fördermittel Threats/Risiken Nachfrage an Großprojekten in allen Technologieschwerpunkten steigt - - PV-Markt in Großstädten Nachfrage im Wohnbereich steigt Übersättigung des Marktes (NJ, PA, CA) kann auch in anderen Staaten eintreten Großprojekte mit Einkaufszentren - Wiederwahl Obamas führt zu positiver Stimmung auf dem Markt - Chinesische Billiganbieter Sinkende Herstellungskosten Quelle: Eigene Darstellung 59 Auslaufen von Förderprogrammen Fokus auf Öl und Gas/Fracking ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 6 Administrative Instanzen und politische Stellen American Council On Renewable Energy (ACORE) ACORE ist eine Non-Profit Organisation, die die Entwicklung des erneuerbaren Energimarkts in den USA fördert. Die Organisation konzentriert sich auf neue Technologien, Finanzierungsmöglichkeiten, politische Maßnahmen sowie die generelle Marktentwicklung. American Council On Renewable Energy 1600 K Street NW, Suite 650 Washington, DC 20006 +1-202-393-0001 foley@acore.org www.acore.org American Council For An Energy-Efficient Economy (ACEEE) ACEEE ist eine Non-Profit Organisation, die US-weit diverse Maßnahmen, Programme, Technologien und Investitionen in Bezug auf erneuerbare Energien fördert und unterstützt. American Council for an Energy-Efficient Economy 529 14th Street N.W., Suite 600 Washington, DC 20045-1000 +1-0202-507-4000 www.aceee.org American Solar Energy Society (ASES) Seit ihrem Gründungsjahr 1954 ist die ASES der wichtigste Verband für Solarinstallateure und Interessensvertreter der US-Solarindustrie. ASES veröffentlicht außerdem das renommierte Magazin SOLAR TODAY. American Solar Energy Society 2525 Arapahoe Ave, Ste E4-253 Boulder, CO 80302 +1-303-443-3130 info@ases.org www.ases.org 60 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 American Society Of Heating, Refrigerating And Air Conditioning Engineers (ASHRAE) Die ASHRAE Gesellschaft wurde 1894 gegründet und hat weltweit mehr als 54.000 Mitglieder. Die Gesellschaft konzentriert sich auf Gebäudesysteme, Energieeffizienz, Nachhaltigkeit, Luftqualität und Kühlungssyteme. American Society Of Heating, Refrigerating And Air Conditioning Engineers 1791 Tullie Circle, N.E. Atlanta, GA 30329 +1-404-636-8400 ashrae@ashrae.org www.ashrae.org Association Of State Energy Research and Technology Transfer Institutions (ASERTTI) ASERTTI ist eine Non-Profit Organisation, die versucht, die Effektivität von Energieforschungsaktivitäten zu steigern. info@asertti.org www.asertti.org Center For Energy Efficiency And Renewable Technologies (CEERT) CEERT ist ein Zusammenschluss mehrerer großer Umweltverbände und privaten Energieunternehmen aus dem CleanTech-Sektor. Als Non-Profit Organisation setzt sich CEERT für die Förderung von Umweltschutzmaßnahmen und erneuerbaren Energien in den westlichen USA ein. Center For Energy Efficiency And Renewable Technologies 1100 11th Street, Suite 311 Sacramento, CA +1-916-442-7785 www.ceert.org Center For Renewable Solutions (CRS) CRS ist eine Non-Profit Organisation, die sich für Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien einsetzt. Center for Resource Solutions 1012 Torney Ave. 2nd Floor San Francisco, CA 94129 +1-415-561-2100 www.resource-solutions.org 61 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Environmental Security Technology Certification Program (ESTCP) ESTCP ist ein Programm des U.S. Department of Defense (DoD). Ziel des Programms ist es, kosteneffektive Technologien zu identifizieren, welche den Umweltrichtlinien des DoD entsprechen. Environmental Security Technology Certification Program 4800 Mark Center Drive, Suite 17D08 Alexandria, VA 22350-3605 +1-571-372-6565 www.serdp.org Federal Energy Regulatory Commission (FERC) FERC ist eine unabhängige Agentur, die die Beförderung von Erdgas, Öl und Strom reguliert. Zudem reguliert die FERC Erdgas- und Wasserkraftprojekte. Federal Energy Regulatory Commission 888 First Street, NE Washington, DC 20426 customer@ferc.gov www.ferc.gov Find Solar Als Partner des ASES unterstützt die Organisation Find Solar Eigenheimbesitzer und Unternehmer bei der Suche nach Solarenergie- und erneuerbaren Energieprojekten. Find Solar 511 Boren Ave N Suite 200 Seattle, WA 98109 +1-866-485-2757 info@coolerplanet.com www.findsolar.com 62 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Interstate Renewable Energy Council (IREC) IREC ist eine Non-Profit Organisation, die sich seit 1982 für die Nutzung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz einsetzt. Interstate Renewable Energy Council PO Box 1156 Latham, New York 12110-1156 +1-518-458-6059 info@irecusa.org www.irecusa.org National Association Of Home Builders (NAHB) NAHB ist ein in 1942 gegründeter Wirtschaftsverband, der politische Maßnahmen unterstützt, die dem Wohnungsbau zugutekommen. National Association of Home Builders 1201 15th Street NW Washington, DC 20005 +1-202-266-8200 www.nahb.org North American Board of Certified Energy Practitioners (NABCEP) Das NABCEP ist eine Zertifizierungsstelle für Installateure von Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen. North American Board of Certified Energy Practitioners 56 Clifton Country Rd., Suite 202 Clifton Park, NY 12065 +1-800-654-0021 info@nabcep.org www.nabcep.org National Renewable Energy Lab (NREL) Das in den Ausläufern der Rocky Mountains in Golden, Colorado gelegene NREL ist das wichtigste Forschungs- und Entwicklungszentrum für erneuerbare Energien und Energieeffizienz in den USA. National Renewable Energy Lab 15013 Denver West Parkway Golden, CO 80401 +1-303-275-3000 www.nrel.gov 63 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Solar Electric Power Association (SEPA) Das Spezialgebiet der SEPA ist die Einspeisung von Solarenergie ins Stromnetz. SEPA arbeitet dabei vornehmlich mit Energieversorgungsunternehmen zusammen. Solar Electric Power Association 1220 19th Street NW Suite 800 Washington, DC 20036-2405 +1-202-857-0898 www.solarelectricpower.org Solar Energy Industry Association (SEIA) Die SEIA ist seit der Gründung im Jahr 1974 neben dem ASES der führende Solarindustrieverband in den USA. Solar Energy Industry Association 505 9th Street, N.W., Suite 800 Washington, DC +1-202-682-0556 info@seia.org www.seia.org Solar Nation Solar Nation ist ein Interessensverband der ASES um erneuerbare Energien auf politischer Ebene voranzutreiben. Solar Nation 2525 Arapahoe Ave, Ste E4-253 Boulder, CO 80302 +1-303-443-3130 info@ases.org www.ases.org Vote Solar Initiative Die Vote Solar Initiative arbeitet auf lokaler, bundesstaatlicher sowie nationaler Ebene an der Reduktion von Hemmnissen für die Solarindustrie. Der Hauptsitz der Initiative ist in San Francisco, CA. Vote Solar Initiative 101 Montgomery Street, Suite 2600 San Francisco, CA 94104 www.votesolar.org 64 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 U.S. Department of Energy (DOE) Office of Energy Efficiency & Renewable Energy Das DOE verwaltet im Bereich Solar die SunShot Initiative mit dem Ziel, die Kosten von Solarenergiesystemen bis 2020 um 75% zu senken. Office of Energy Efficiency & Renewable Energy Forrestal Building 1000 Independence Avenue, SW Washington, DC 20585 www1.eere.energy.gov U.S. Energy Information Administration (EIA) Die Statistikbehörde EIA sammelt, analysiert und veröffentlicht regelmäßig offizielle nationale und regionale Energiestatistiken. Die EIA konzentriert sich auf Kohle, Öl, Erdgas, erneuerbare Energien, sowie Atomkraft. U.S. Energy Information Administration 1000 Independence Ave., SW Washington, DC 20585 infoctr@eia.gov www.eia.gov U.S. Environmental Protection Agency (EPA) Die EPA ist eine unabhängige Behörde, die sich für Umweltschutz sowie dem Schutz der menschlichen Gesundheit einsetzt. Environmental Protection Agency 1200 Pennsylvania Avenue, N.W. Washington, DC 20460 +1-202-272-0167 www.epa.gov 65 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 6.1 Leitmessen und Fachzeitschriften 6.1.1 Leitmessen PV America West PV America West ist eine Solar Power International Veranstaltung und bietet neben spannenden Entwicklungen in der PV-Industrie sowie neuen Lösungen für den privaten und gewerblichen Bedarf auch die Möglichkeit, Experten und politische Entscheidungsträger zu treffen, die den Ausbau der Nutzung von Solarenergie-Technologie unterstützen. Zu den Ausstellern gehören unter anderem Hersteller von PV-Zellen und -Modulen, Lieferanten von Komponenten und Montagesystemen, Distributoren, Installateure und Solar-Dienstleister. Boston Convention and Exhibition Center (23. – 25, Juni 2014) Boston, MA Deborah King +1-703-738-9460 dking@solarenergytradeshows.com www.pvamericaexpo.com World Renewable Energy Forum Die ASES präsentiert mit dem World Renewable Energy Forum Amerikas traditionellste Solarkonferenzserie. Das World Renewable Energy Forum bringt die weltweiten Solarenergie-Experten unter anderem aus den Bereichen Forschung, Technologietransfer, Fertigung, Montage, Gebäude, Umwelt, berufliche Bildung zusammen. Zu den Ausstellern gehören unterschiedliche Marktteilnehmer im Bereich der Solarenergie-Technik. American Solar Energy Society 2525 Arapahoe Ave, Ste E4-253 Boulder, CO 80302 +1-303-443-3130 info@ases.org www.ases.org 66 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Intersolar North America Die Intersolar North America ist die Fortführung der weltweit größten Ausstellungsreihe von Intersolar. Der Fokus liegt auf Photovoltaik und Solarthermie. Zu den Ausstellern gehören unter anderem PV-Zellen-, Modul- und WechselrichterHersteller, Lieferanten von Komponenten und Montagesystemen, sowie von Herstellungssystemen, Dienstleister sowie Hersteller von Solarthermie-Anwendungen, einschließlich Heizung und Kühlung. Für die Intersolar North America werden etwa 950 Aussteller erwartet. InterContinental Hotel San Francisco (Konferenz: 7. – 10. Juli 2014; Messe: 8. – 10. Juli 2014) 888 Howard Street San Francisco, CA 94103 Gesche Maass +49-7231-58598-205 maass@solarpromotion.com www.intersolar.us 6.1.2 Fachzeitschriften pvmagazine Das pvmagazine, welches im Sommer 2008 herausgebracht wurde, ist eine monatlich erscheinende Publikation für die internationale Photovoltaik Gemeinschaft und umfasst eine Auflage von 20.000 Exemplaren. Die Fachzeitschrift fokussiert eine unabhängige und technologische Berichterstattung über PV Nachrichten, die neuesten Trends und den weltweiten Marktentwicklungen. Die folgenden Kategorien werden von pvmagazine betrachtet: Märkte & Trends, Forschung & Entwicklung, Anwendungen & Installationen, Industrie & Lieferanten, Karriere & Personalbeschaffung und Produkte. Solarpraxis AG Zinnowitzer Str. 1 0115 Berlin, Germany +49-30-726-296-300 www.solarpraxis.com www.pv-magazine.com 67 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 SOLAR TODAY Das renommierte SOLAR TODAY Magazin, das von der ASES veröffentlicht wird, ist eine vertrauenswürdige Quelle bezüglich der neuesten Technologien und Analysen. SOLAR TODAY ist das führende Magazin im Bereich der erneuerbaren Energien für Konsumenten und Fachleute. Die Artikel umfassen Fallbeispiele, Tipps und Ratschläge zum Gebrauch von erneuerbaren Energien und der entsprechenden Produktauswahl sowie Q&As zu Energieeffizienz und Tiefenanalysen im Bereich der Solar bzw. der erneuerbaren Energien. American Solar Energy Society 2525 Arapahoe Ave, Ste E4-253 Boulder, CO 80302 +1-303-443-3130 info@ases.org www.ases.org/solar-today-magazine SUN & WIND ENERGY SUN & WIND ENERGY ist ein Forum für Experten im Bereich der erneuerbaren Energien, das etwa 25.000 Fachkundige weltweit über die wichtigsten Themen der Branche informiert. In dem monatlich erscheinenden SUN & WIND ENERGY Magazin sind Produktinformationen, Statistiken, Marktübersichten, Prognosen und exklusive Unternehmensprofile aus den Bereichen Solar Thermal, Photovoltaik, Windenergie und Biomasse enthalten. Darüber hinaus werden ein Messebzw. Eventkalender und ein Branchenverzeichnis bereitgestellt. SUN & WIND ENERGY P.O. Box 100653 33506 Bielefeld, Germany Yvonne Fedeler +49-521-59 55-81 yvonne.fedeler@sunwindenergy.com www.sunwindenergy.com 68 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Greentech Media Greentech Media ist ein Unternehmen im Bereich Online Medien und bietet branchen- und industriespezifische Informationen zu erneuerbaren Energien. Dies beinhaltet unter anderem tägliche Meldungen und Marktanalysen aus dem B2B-Bereich. Neben den online erhältlichen News führt Greentech Media auch eigene Marktrecherchen durch und organisiert Veranstaltungen im Bereich der erneuerbaren Energien. Greentech Media 251 Kearny St, Suite 510 Second Floor San Francisco, CA 94018 +1-415-777-9914 editors@greentechmedia.com www.greentechmedia.com Renewable Energy World Die Internetpräsenz von Renewable Energy World wurde 1998 von einer Gruppe von Fachleuten im Bereich erneuerbare Energien ins Leben gerufen. Sowohl der Webauftritt als auch das sechsmal jährlich erscheinende Magazin informieren über die aktuellen Meldungen und Produkte der erneuerbaren Energien, die Technologien im Überblick, Veranstaltungen, Karrieremöglichkeiten und viele weitere Themengebiete der entsprechenden Branchen. +1-603-891-0123 www.renewableenergyworld.com 69 ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 7 Quellenverzeichnis Alternative Energy Magazine (2013): Solar PV Modules - Market Size, Annual Production, Average Price, Competitive Landscape and Key Country Analysis to 2020, abgerufen am 05.12.2013 American National Standards Institute (2013): About ANSI, abgerufen am 05.12.2013 AT Kearny (2013): The 2013 AT Kearny Foreign Direct Investment Confidence Index, abgerufen am 05.12.2013 Auswärtiges Amt (2013): USA: Wirtschaftspolitik, abgerufen am 05.12.2013 Auswärtiges Amt (2013): Vereinigte Staaten, abgerufen am 05.12.2013 Bloomberg (August 23, 2012): U.S. Oil Imports to Seen Hitting 20-Year Low 42% of Use, abgerufen am 05.12.2013 Bundeszentrale für Politische Bildung (n.d.): Dossier USA, abgerufen am 05.12.2013 California Environmental Protection Agency – Air Resources Board (2013): Cap-and-Trade Program, abgerufen am 05.12.2013 CleanTechnica (2013): Solar Module Manufacturing Trends In 2012, abgerufen am 05.12.2013 Database of State Incentives for Renewables & Efficiency (2013): Investment Tax Credit (ITC) , abgerufen am 05.12.2013 Deutsche Welle (October 15, 2013): Interview Rieg: “Zahlungsunfähigkeit der USA ist schwer vorstellbar“, abgerufen am 05.12.2013 Economic Policy Institute (February 11, 2013): U.S. Trade Deficit Declined in 2012, But Goods Trade Deficits With China, and in Non-Petroleum Products, Rose Sharply, abgerufen am 05.12.2013 Electric Choice (2013): Electricity Prices by State, abgerufen am 05.12.2013 Environment America (2013): Lighting the Way: What We Can Learn from America’s Top 12 Solar States, abgerufen am 05.12.2013 Erneuerbare Energien (February 22, 2013): Photovoltaik in den USA: Kleine Dachanlagen fremdfinanziert, abgerufen am 05.12.2013 EurActiv (November 11, 2013): Freihandelsabkommen: Zweite Runde eingeläutet European Public Affairs (October 7, 2013): Government Shutdown Halts TTIP, abgerufen am 05.12.2013 Federal Energy Regulatory Commission (2012): Qualifying Facilities, abgerufen am 05.12.2013 Federal Energy Regulatory Commission (2010): An Overview of the Federal Energy Regulatory Commission and Federal Regulation of Public Utilities in the United States, abgerufen am 05.12.2013 Frankfurter Allgemeine Zeitung (June 17, 2013): Vom Freihandel profitieren vor allem die Amerikaner, abgerufen am 05.12.2013 Frankfurter Allgemeine Zeitung (December 8, 2012): Mini-Kompromiss beim Welt-Klimagipfel, abgerufen am 05.12.2013 Frankfurter Allgemeine Zeitung (October 11, 2012): Amerika beschließt hohe Strafzölle auf chinesische Solarmodule, abgerufen am 05.12.2013 VI ZIELMARKTANALYSE SOLARENERGIE USA 2014 Germany Trade and Invest (2013): Wirtschaftsdaten Kompakt: USA, abgerufen am 25.11.2013 Germany Trade and Invest (July 1, 2013): Branche Kompakt - Solarenergie - USA 2013, abgerufen am 05.12.2013 Get Solar (February 2, 2012): Solar and Renewables Sectors See Growth in 2011 Despite Some Road Bumps, abgerufen am 05.12.2013 Google, Inc. 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