success - ars:scribendi

Transcription

success - ars:scribendi
baş
a
rı
successo
Erfolg
Erfolg
Erfolg
sukces
succès éxito
Erfolg
‫ ﻣوﻓﻘﻳﺖ‬Erfolg
Erfolg
Erfolg
Erfolg
sukces ycnex
Erfolg
成功
ErfolgErfolg
success
Erfolg
Mit kultureller Vielfalt
Erfolg
‫وﻓﻘﻳﺖ‬
ycnex
zum Erfolg
Unternehmerinnen und ihre Geschäftsideen
Ideenreichtum
und Erfolg mit
kultureller Vielfalt
© Melissa Schalke - Fotolia.com
„Wenn Frauen mit einem anderen kulturellen Hintergrund ein Unternehmen gründen, dann ist das die Imbissbude, der Kiosk an der
Ecke oder die Änderungsschneiderei.“ Noch immer sind wir geneigt, in solchen Stereotypen zu denken, weil wir in erster Linie
nur derartige Unternehmen wahrnehmen. Aber welche Geschäftsideen realisieren Frauen mit Zuwanderungsgeschichte wirklich?
Werden unsere Klischees bei genauerem Hinsehen bestätigt?
» Unsere Wirtschaft braucht mehr Unternehmergeist, und unser Land braucht
engagierte Migrantinnen und Migranten,
die den Schritt in die Selbstständigkeit
wagen und zu wirtschaftlicher Vielfalt
und mehr Wachstum und Beschäftigung
beitragen.«
Einundzwanzig Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte
zeigen, wie vielseitig und ideenreich sich weibliches Unternehmertum gestalten kann, und dass sie in nicht unerheblichem Maß
zum wirtschaftlichen Erfolg der Region Hannover beitragen: Bis
zu 377 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden allein in den hier
vorgestellten Unternehmen beschäftigt – eine Zahl, die für sich
spricht. Doch die hier präsentierten Unternehmerinnen sind nicht
nur beruflich erfolgreich: Fast jede von ihnen erzieht auch mindestens ein Kind und steht damit ebenso beispielhaft für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf – vielleicht ist das aber auch der Grund
für ihre Selbstständigkeit.
Lassen Sie sich von diesen erfolgreichen Frauen inspirieren:
Vielfalt gepaart mit wirtschaftlichem Erfolg!
Ihr
Prof. Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin für Integration
Hüseyin Karatas
1. Vorsitzender IntEx e.V.
Grundidee | 3
Grusswort
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
die Niedersächsische Landesregierung hat wiederholt die Integration als einen Schwerpunkt ihrer Politik dargestellt. Wir wollen, dass
Niedersachsen das Bundesland der gelungenen Integration wird.
Schon jetzt sind wir mit einer Reihe von Integrationsmaßnahmen
bundesweit beispielhaft. Zum Gelingen der Integration gehört
neben Bildungsmaßnahmen selbstverständlich auch die Arbeitsmarktintegration.
Die Wirtschaft kann die Kompetenzen von Menschen mit
Migrationshintergrund für sich nutzen. Unternehmen benötigen
Nachwuchskräfte, die auch in anderen Ländern einsetzbar sind
und mit der Heterogenität von Produkten, Prozessen und Kulturen
umgehen können. Ein Unternehmen kann hierdurch nicht nur die
Chancengleichheit fördern, sondern gleichzeitig zu einer größeren Mitarbeiterzufriedenheit beitragen. Auch Kundenbeziehungen
können mit interkulturellen Kompetenzen verbessert werden.
Gleichzeitig tragen Menschen mit Migrationshintergrund als
Unternehmerinnen und Unternehmer einen wesentlichen Beitrag
zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes bei. Ich freue mich
sehr, dass mit dieser Broschüre insbesondere Unternehmerinnen
vorgestellt werden, die den Schritt in die Selbstständigkeit erfolgreich gewagt haben. Sie sind erfolgreich – gerade wegen ihrer
Herkunft. Denn viele Frauen mit Zuwanderungsgeschichte sind
nicht nur gut ausgebildet, sondern verfügen auch über ganz spezielle Qualifikationen: Mehrsprachigkeit, internationale Kontakte,
Flexibilität und ihr Wissen über andere Kulturen sind Erfolgsfaktoren, die es ihnen in besonderer Weise ermöglichen, auf Kunden
aus anderen Kulturen einzugehen.
4 | Grußwort
Die Porträts in dieser Broschüre spiegeln die ganze Vielfalt der Unternehmen wieder. Frauen mit Zuwanderungsgeschichte gründen
wie die männlichen Unternehmer mit Migrationshintergrund zwar
immer noch überwiegend im Handel, Gastgewerbe und Dienstleistungsbereich, doch nimmt die Branchenvielfalt bei Unternehmerinnen zu. So beschränken sich die Unternehmerinnen heute
nicht nur auf die ethnische Ökonomie. Immer mehr Frauen machen sich in den freien Berufen selbstständig, eröffnen Arztpraxen,
Anwaltskanzleien oder gründen Unternehmensberatungen. Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte tragen in immer größerem Maße zur Unternehmensvielfalt in der Region Hannover und
ganz Niedersachsen bei.
Kurzum: Unternehmerinnen mit Zuwanderungsgeschichte sind
eine Erfolgsgeschichte: Ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
wächst, sie schaffen Arbeitsplätze und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zur Integration. Davon profitiert die gesamte Gesellschaft. Die vorgestellten Frauen sind Vorbilder und können andere
Frauen darin bestärken, den Weg in die Selbstständigkeit zu gehen.
Die Broschüre kann aber auch der Türöffner für neue Netzwerke
und Verbindungen sein.
Nutzen Sie die Chancen der Vielfalt!
Ihre
Honey Deihimi
Integrationsbeauftragte des Landes Niedersachsen
Grußwort | 5
© BAO - RF - Fotolia.com
Vorwort
Liebe Leserinnen und Leser,
in der Landeshauptstadt Hannover haben
wir das Thema Integration zur Chefsache
erklärt. Es ist mir ein persönliches Anliegen,
in den nächsten Jahren Beispiele für gelungene Integration auf den Weg zu bringen.
Ich bin stolz darauf, dass wir uns mit dem
Lokalen Integrationsplan einen Rahmen
gesetzt haben, in dem wir unsere Vorstellungen über gleichberechtigte Teilhabe am
Leben in der Stadt formulieren.
Gleichberechtigte Teilhabe definiert sich
auch über Chancen am Arbeitsmarkt. Im
Vergleich zu dem sonstigen Gründungsgeschehen machen sich nach wie vor (zu)
wenig Migrantinnen selbstständig und
gründen einen eigenen Betrieb. Ich freue
mich daher besonders über die vorliegende Broschüre, die zahlreiche Beispiele für
gelungene Integration aufzeigt. Sie zeigt
überzeugende Erfolgsgeschichten von Unternehmerinnen mit Migrationshintergrund
und illustriert anschaulich den Beitrag von
Migrantinnen zur regionalen Wirtschaftsentwicklung. Das Vorurteil, Existenzgründungen von Migranten lägen vorrangig im
Bereich der Nischenökonomie, wird eindrucksvoll widerlegt.
6 | Vorwort
Wir haben in Hannover unsere Existenzgründungsberatung so strukturiert, dass wir
speziell für Migrantinnen und Migranten
Angebote vorhalten. Diese Form der Beratung ist preisgekrönt und kann durchaus
noch häufiger in Anspruch genommen
werden – ich würde mich freuen, wenn die
vorliegende Broschüre hier die eine oder
andere Frau motiviert, dieses Angebot anzunehmen und sie in ihren Überlegungen,
sich selbstständig zu machen, bestärkt.
Mein Dank gilt dem Verein Intex, der die
Initiative für diese Broschüre ergriffen hat,
allen Frauen, die bereit waren, mit ihrer
„story“ in die Öffentlichkeit zu gehen, und
allen anderen Frauen und Männern, die
zum Gelingen des Projektes beigetragen
haben.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre!
Ihr
Stephan Weil
Oberbürgermeister
Landeshauptstadt Hannover
Inhalt
3
4 – 6
7
Grundidee
Grusswort / Vorwort
Inhalt
46 – 47
Summa summarum!
48 – 49
Kontakt 50 – 53
Beratungsstellen / Informationsportale / Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke
54
Danksagung / Schlusswort / Impressum
8 – 45
Porträts
Anna-Maria Turi................................................ 8
Dr. med. Kalpana Bandecar............................ 10
Penbe Güldog
an,
Gaby Deichmeier-Ait Azou............................. 12
Anna Krzeminska........................................... 14
Nazanin Pfannenschmidt................................ 16
Jennifer Timm, Aisha Cook.............................. 18
Nelli Klaus...................................................... 20
Ylva Jangsell................................................... 22
Carolina Guillot.............................................. 24
Svetlana Altschuler......................................... 26
Chia Raissa Njangoran Gildemeister............... 28
Malgorzata Schaefer ...................................... 30
Elena Martín................................................... 32
Esra B. Uzuncay-Koc...................................... 34
Jasmin Arbabian-Vogel................................... 36
Bailan Xia....................................................... 38
Joanna Kannenberg........................................ 40
Anne Rangette-Thorey.................................... 42
Evlampia Prodromou...................................... 44
Inhalt | 7
Blühendes Geschäft
Anna-Maria Turi, 30
Die Rose Anna
„Die Rose Anna gibt es wirklich“, eröffnet
Anna-Maria Turi, Inhaberin des kleinen
Blumenlädchens „Die Rose Anna“, das
Gespräch. „Das Innere ist cremefarben,
ihr Rand zartrosa.“ Die Geschäftsfrau
hat ihren Blumenladen bewusst nach
einer Rose benannt. Denn Rosen sind die
Blumen, die am allermeisten im Geschäft
zu finden sind – Rosen aus Ecuador, weil
„die den dicksten Stil und einen wunderschön vollen Kopf haben und sich im
Durchschnitt drei Wochen halten“, weiß
die gebürtige Italienerin. Nicht nur der
Laden ist einladend-prachtvoll mit Blumen
und weiteren Deko-Artikeln bestückt, auch
die hinteren Wohnräume sind liebevoll
mit Blumen gestaltet. Hier ist jemand mit
Leidenschaft am Werk: Anna-Maria Turi.
8 | Porträt
Gründungsjahr: 2005 MitarbeiterInnen: 1
Im November 2005 wurde der Traum vom
eigenen Blumenladen wahr. Denn obwohl
die Floristin mit italienischem Temperament
besticht und mit ihrem Lächeln viele ihrer
KundInnen ansteckt, ist ihr die deutsche
Distanziertheit oft ganz recht: „Ich besuchte die Grundschule in Italien, die Familie
hockte hier ständig zusammen. Aber ich
brauche auch einmal Zeit für mich. Trotzdem: Ich bin stolz, Italienerin zu sein und
möchte das auch bleiben.“
Dass sie in ihrem späteren Beruf mit Blumen arbeiten würde, war für Anna-Maria
Turi schon früh klar. Bevor der eigene
Laden in Hannovers Südstadt Realität werden sollte, arbeitete Turi in einigen Blumengeschäften, zuletzt in ihrem inzwischen
eigenen Laden. Als Angestellte fühlte sie
sich oft ausgenutzt, obwohl sie den Laden komplett allein schmiss, einkaufte, für
ansprechende Dekoration sorgte, mit ihrer
Kreativität und Leidenschaft eine Stammkundschaft aufbaute. So setzte sie ihrem
letzten Chef die Pistole auf die Brust,
nachdem sie den maroden Laden innerhalb
von fünf Monaten wieder hochgewirtschaftet hatte: „Entweder Sie kündigen mir oder
aber Sie überlassen mir den Laden.“
Bei der Gründung fand sie vor allem beim
Technologie-Centrum Hannover und bei
ihrem Steuerberater Unterstützung. Auch
der Existenzgründungszuschuss und eine
einmalige Zahlung ihres Vaters halfen auf
die Sprünge. Als wichtigste Voraussetzung
für eine erfolgreiche Gründung sieht die
Unternehmerin: „Man sollte sich auf seine Stärken konzentrieren und mit ganzer
Leidenschaft dabei sein.“ Anna-Maria Turis
Wunsch für die Zukunft: „Ich hätte gern
mehr Geschäftskunden wie Zahnärzte,
Rechtsanwälte oder Restaurant-Inhaber,
die mir regelmäßig Aufträge geben.“ Und
welche Blume mag die Kennerin am liebsten? „Natürlich eine Rose, die Grand Prix,
eine dunkle Rose, die ist so wundervoll
samtig.“
» Man sollte sich auf
seine Stärken konzentrieren
und mit ganzer Leidenschaft
dabei sein.«
Porträt | 9
Botschafterin
des Lebenswissens
Dr. med. Kalpana Bandecar, 42
Ayurvedische Praxis
Dr. med. Kalpana Bandecar, eine vielseitig
gebildete Weltenbürgerin: Sie besuchte die
Mayas am Amazonas, betrieb dort
ethnomedizinische Studien, lernte Ayurveda bei Dr. Gupta in Nadiad in Indien und
absolvierte ein Medizinstudium an der
Medizinischen Hochschule in Hannover.
„Im Ayurveda habe ich meine Bestimmung
gefunden und bin sehr froh, auf diese
Weise meine Kultur hier nach Deutschland
bringen zu dürfen“, meint die Ärztin, die
als Kind indischer Eltern in Deutschland
geboren ist. Wichtig ist ihr dabei zu
betonen, dass Ayurveda keine rein
indische Lehre ist, sondern ein „Menschheitswissen“. „Einwanderer aus Ägypten
und Zentralasien brachten Teile dieser
Lehre nach Indien.“ Ayurveda, das „Wissen vom Leben“, ist eine Heilkunst und
Philosophie mit ganzheitlichem
Anspruch, die Ernährungslehre,
Massagetechniken und Yoga-Meditation
einschließt.
10 | Porträt
Gründungsjahr: 2004
Ayurveda begleitet Kalpana Bandecar
bereits seit ihrer Kindheit. Die gesamte
Familie lebt die indische Heilkunst.
Und doch entschied sich die junge Frau
zunächst für ein klassisches Medizinstudium – „weil mich das Themengebiet der
Medizin schon immer fasziniert hat und ich
weitere Facetten dieses Wissens kennen lernen wollte“. Doch die Erfahrungen während
ihrer Tätigkeit im Krankenhaus – sie hat sich
auf Innere Medizin spezialisiert – entmutigten sie: Die Krankheiten vieler Menschen
ließen sich nur mit den therapeutischen
Maßnahmen der Schulmedizin nicht heilen,
im Gegenteil: Es gab Menschen, die wurden immer kränker. Diese Erlebnisse waren
für die Medizinerin der Auslöser, sich wieder intensiver mit der ganzheitlichen Heilmethode des Ayurveda zu beschäftigen. Sie
beließ es nicht dabei, eine Ausbildung in
Europa zu absolvieren, sondern reiste für
mehrere Monate nach Nordindien, um die
indische Heilkunst vor Ort zu studieren.
„Wenn du etwas von Herzen willst und
diesen Wunsch ausstrahlst, dann kommt
es auch zu dir.“ Nach Deutschland zurückgekehrt, bekam sie sofort einen großen
Auftrag: Die Tourismusgruppe AROSA
betraute die Ärztin damit, eine eigene
ayurvedische Abteilung aufzubauen. „Dort
war ich auch selbst angestellt. Auf Dauer
fehlte mir aber die Patientenbindung.“ So
ging sie wieder zurück nach Hannover und
baute sich sukzessive eine eigene Praxis
auf. Im Oktober 2007 hat sie die Räume in
Bahnhofsnähe eröffnet. „Meine Patienten
kommen aus ganz Deutschland, Österreich
und der Schweiz.“ Die Praxis boomt, die
Ärztin verzeichnet einen stetigen PatientInnen zuwachs. Und Bandecar träumt schon
weiter: „Ich möchte bald größere Räumlichkeiten anmieten, mit einer Wohnküche, in der ich Kochkurse anbieten kann.
Ich möchte – noch mehr als bisher – mein
Wissen durch Vorträge und Ausbildungen
weitergeben. Und ich habe die Vision, später einmal ein ayurvedisches Zentrum zu
eröffnen.“ Einer ihrer Träume hat sich
bereits erfüllt: Im März 2008 erschien das
Buch: „Ayurveda für Kinder: Vorsorge,
Heilkunde, Ernährung“, das sie zusammen
mit Kerstin Rosenberg verfasst hat.
» Mit Ayurveda bringe ich auf
meine Weise meine Kultur hier
nach Deutschland.«
Porträt | 11
Mit vereinten Frauenkräften
für mehr Gerechtigkeit
Penbe Güldo
gan, 36
Gaby Deichmeier-Ait Azou, 40
GDA Gerechtigkeit Durch Anwältinnen
„Schon während des Studiums haben wir
davon geträumt, einmal gemeinsam eine
Kanzlei zu eröffnen“, erinnert sich
Gabi Deichmeier-Ait Azou. Das Thema
kam wieder auf den Tisch, als
Penbe Güldoǧan ihr Studium beendete.
Frau Deichmeier-Ait Azou war bereits als
Honorarkraft im Personalwesen beschäftigt.
„Das war nichts Halbes und nichts Ganzes.
Schließlich haben wir den Schritt gewagt“.
Dabei war die Geschäftsidee für die Deutsche, die mit einem Araber verheiratet ist,
und die Türkin Pene Güldoǧan sofort sonnenklar: „Wir eröffnen eine Anwaltskanzlei, die sich vorrangig um die rechtlichen
Belange von MigrantInnen kümmert – bis
auf das Thema Strafrecht.“ Frau Güldoǧan,
die mit ihrer Familie aus der Türkei nach
Deutschland kam, hat bereits als Kind alle
Behördengänge der Familie koordiniert und
weiß so aus eigener Erfahrung, mit welchen
Schwierigkeiten AusländerInnen konfrontiert sind. Auch ihre Geschäftspartnerin
bekommt vor allem durch ihren arabischen
Mann mit, dass „Ausländer einfach mehr
kämpfen müssen.“
12 | Porträt
Einen geeigneten Kanzleisitz zu finden, stellte die erste große Herausforderung dar, die
die beiden mit Bravour lösten. „Wir wollten
einen zentralen Standort, der gut erreichbar
ist, aber nicht in der Nähe von Kanzleien
mit einem ähnlichen Schwerpunkt liegt.“
In Hannover-Stöcken fanden sie den idealen Sitz. Schon vor Eröffnung ihrer Kanzlei
konnten sie erste MandantInnen verzeichnen. Nahezu ohne Werbung sprach sich
schnell herum, dass es jetzt im Viertel eine
Kanzlei gebe, die sich für die Belange von
Landsleuten und anderen AusländerInnen
stark macht. „Nach einem knappen halben
Jahr waren wir in den schwarzen Zahlen“,
betont Frau Deichmeier-Ait Azou. Auch
dass die Deutsche zwischenzeitig schwanger war, stellte kein Problem dar. Bereits
einen Monat nach der Geburt ihres Kindes
ist sie fast vollzeitig wieder eingestiegen.
„Mittlerweile merken die Mandanten, dass
ich trotz Kleinkind die Arbeit mache“, bekräftigt die junge Mutter.
Frau Jale Balci, eine gute Freundin von
Güldoǧan, versierte Rechtsanwalts- und
Notargehilfin, war und ist den Junganwältinnen eine große Hilfe beim Aufbau ihrer
Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 1
Kanzlei. „Ohne ihre Erfahrung wären wir
manchmal auf der Strecke geblieben“, gibt
Frau Güldoǧan zu.
Offenheit ist das Prinzip der Anwältinnen:
„Sehr positiv wurde aufgenommen, dass
wir Fragen stellen, wenn wir einmal nicht
wissen, wie wir mit einem Sachverhalt umgehen sollen. Auch bei Kollegen kommt das
sehr gut an. Wir spüren fast nie Konkurrenz.“
Dass sie die Kanzlei gemeinsam gründeten,
empfinden sowohl Penbe Güldoǧan als
auch Gaby Deichmeier-Ait Azou als sehr
positiv. „Es ist einfach sehr stärkend, sich
austauschen zu können, nicht nur, aber
auch in rechtlichen Belangen. Oft findet
die andere noch ein weiteres Argument für
die anstehende Verhandlung. In jedem Fall
können wir beide unterschreiben, dass es
eine sehr gute Entscheidung war, gemeinsam eine Kanzlei zu gründen.“
» Schon in unserem Studium
haben wir gesagt und gefühlt,
dass wir für Gerechtigkeit
und für die Menschen kämpfen
wollen.«
Porträt | 13
Qualität
in der eigenen Zeit
Anna Krzeminska, 39
zweidreieins
„Unsere Arbeitszeiten sind von 9.00 Uhr
bis open end.“ Diese kategorische Antwort
bekam die arbeitslose Grafik-Designerin
Anna Krzeminska in Vorstellungsgesprächen bei größeren Werbeagenturen zu
hören. Das war für die allein erziehende
Mutter eines damals vierjährigen Sohnes
nicht realisierbar. Was also tun? Den heiß
geliebten Job an den Nagel hängen? Nein,
um keinen Preis. Schließlich hatte Anna
Krzeminska doch in den ersten Jahren
nach dem Studium so viel investiert, sich
die Sporen bei einer der Top Five
Corporate Design-Agenturen verdient.
Nur das Beste war gut genug. Dafür nahm
Anna Krzeminska jeden zweiten Tag eine
Tankfüllung in Kauf, den Sohn gut betreut
wissend bei ihrer Mutter und einem
Au pair-Mädchen. „Wenn dir ein Arbeitgeber nicht die Arbeitszeiten bieten kann, die
du brauchst, dann schaffe sie dir selbst.“
Alternative: Selbstständigkeit.
14 | Porträt
Gründungsjahr: 2002 MitarbeiterInnen: 6
Selbstständig war Anna Krzeminska bereits
während ihres Studiums. Die Erfahrungen,
die sie damals machte, kamen der diplomierten Grafik-Designerin, die mit zwölf
Jahren aus ihrer Geburtsstadt Poznań in
Polen nach Deutschland kam, bei ihrem
zweiten Start zugute. Und so gründete sie
erneut eine Grafik-Agentur und mietete
sich in einem Medienhaus an der Goseriede in Hannover-Mitte ein: mit weniger
als nichts. Selbst die Büromöbel und den
Computer musste sie anmieten. Doch die
KundInnen merkten schnell, dass hier eine
Designerin am Werk ist, die ihr Handwerk
bei den Besten gelernt hat und ihre Projekte mit Enthusiasmus und Ideenreichtum umsetzt. Bekannt machte sich Anna
Krzeminska unter anderem, indem sie sich
bei den Wirtschaftsjunioren engagierte
und den Montagssalon im „Café Spandau“
ins Leben rief. Der Name „zweidreieins“
sprach sich schnell herum. Bereits nach
einem Jahr stellte Anna Krzeminska einen
Mitarbeiter ein. Heute beschäftigt sie sechs
MitarbeiterInnen, darunter vier Mütter. „Es
ist mir wichtig, Mütter zu unterstützen,
weil ich die Situation kenne. Wir haben
auch nie Probleme deshalb, obwohl einige
Mütter konsequent halbtags arbeiten.“
Gleich dreimal heimste sie bisher den
angesehenen „Best of Corporate Publishing“Award des Fachverbandes Corporate Publishing ein, den „Ritterschlag“ der Branche.
zweidreieins hat renommierte KundInnen
auf der Referenzliste: das Festspielhaus
Baden-Baden, den Schroedel-Verlag, die
Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover (FHDW) und das Deutsche Theater in
Göttingen.
Wie war es, als Migrantin in Deutschland
zu gründen? „In ein fremdes Land zu gehen
– ich verbrachte auch ein Jahr in Paris – ist
an sich ja schon ein Wagnis. Da kommt einem das Risiko, ein Unternehmen zu gründen, nicht mehr so groß vor. Hinzu kommt,
dass es in meinem Heimatland Polen sehr
normal ist, dass Frauen trotz Kinder arbeiten und auch selbstständig sind. In meiner
Familie sind fast alle selbstständig.“
Was muss man für eine Selbstständigkeit
mitbringen? „Mut, Ausdauer, Professionalität und Qualität. Man sollte anpacken
können, sich für nichts zu schade sein und
Wagnisse gut einschätzen können.“
» Wenn dir ein Arbeitgeber
nicht die Arbeitszeiten bieten
kann, die du brauchst, dann
schaffe sie dir selbst.«
Porträt | 15
Duftendes
in geschmackvollem Design
Nazanin Pfannenschmidt, 40
Oleander Natural Living Gründungsjahr: 2005 MitarbeiterInnen: 6
Diese Kosmetik betört alle Sinne. Es duftet
nach Lavendel- oder Orangenblüten, nach
Kakao oder Limone; ihr Aussehen: kleine,
filigrane Kunstwerke in farbenfrohen
Pastelltönen, im doppelten Sinne des
Wortes geschmackvoll gestaltet – vom
Rosenpraliné über das Tortenstückchen
bis hin zum Orangenkonfekt fühlen sich
all die Seifen obendrein herrlich samtig
an. Und auch die Ohren wollen schließlich bedient werden: Leise, jazzige Musik
erfüllt den Raum.
„Andere Menschen kreieren Bilder und
zeigen sie in Ausstellungen. Ich habe diesen Laden aufgebaut und meine Kosmetik
entwickelt. Mein Laden ist meine Collage“, sinniert Nazanin Pfannenschmidt,
Inhaberin von Oleander Natural Living in
Hannover Linden und in der List. Dabei
führte ihr Berufsweg sie zunächst in eine
andere, wenn auch ähnliche Richtung.
16 | Porträt
Mit 19 Jahren verließ Nazanin Pfannenschmidt gemeinsam mit ihrer Schwester
den Iran, um endlich frei zu sein. Ein Architekturstudium brach sie ab; im Textildesign
fand sie ihre Ausdrucksform. Nach dem
Studium war sie bei Automobilkonzernen
in Wolfsburg und Köln beschäftigt, gestaltete das Interieur von Fahrzeugen. „Wenn
ich manchmal Autos vorbeifahren sehe, bei
denen ich den Innenraum mitgestaltet habe,
werde ich wehmütig. Doch als Mutter eines
kleinen Kindes war ich einfach nicht mehr
flexibel genug, um dort wieder anfangen zu
können“, erzählt Pfannenschmidt.
Die Vorgeschichte von Oleander Natural
Living begann im Dezember 2005, als die
Textildesignerin ein kleines Lädchen für
Wohnaccessoires, Seifen und Kosmetik
eröffnete. Gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin erlernte Pfannenschmidt, Kosmetik selbst herzustellen, und zog in ihr
jetziges größeres Ladengeschäft um. Die
Überlegung stand im Raum, eine Seifenproduktionsfirma zu eröffnen. Doch von
diesem Projekt zog sich die Unternehmerin wieder zurück. Auch für die Herstellung ihrer jetzigen Kosmetik, vorrangig auf
Glyzerin-Basis, war es notwendig, zahlreiche Zertifikate und Beglaubigungen von
ÄrztInnen und ChemikerInnen einzuholen,
um diese Kosmetik vertreiben zu dürfen.
Mittlerweile läuft Oleander Natural Living
so gut, dass die Geschäftsfrau im Oktober
2008 einen zweiten Laden in der List eröffnet hat. Und welche Pläne gibt es für die
Zukunft? „Ein Traum wäre es, in anderen
Städten ebenfalls Ladengeschäfte zu eröffnen. Interessenten für ein Franchisesystem
gab es schon genügend. Doch das ist für
später ein Thema, wenn mein Sohn älter ist.
Momentan hat für mich die Familie absoluten Vorrang. Ich arbeite auch konsequent
nur halbtags – und eben oft nachts“, steckt
Nazanin Pfannenschmidt ihre Prioritäten
ab. Erinnerungen an den Iran? „Ich bin ein
Revolutionskind, habe sehr viele schreckliche Bilder im Kopf. Und ich erinnere mich
an meine Großmutter, die in einem ganz
kleinen Haus lebte, mit unzähligen Orangenbäumen im Garten. OrangenblütenAroma, das ist mein Lieblingsduft.“
» Ich rede zwar mit Akzent,
aber ich denke nicht mit
Akzent.«
Porträt | 17
Gemeinsam
zum eigenen Unternehmen
Jennifer Timm, 29
Aisha Cook, 30
timmcook Ergotherapie GbR
„Haben Sie beide einmal einen Augenblick Zeit für mich?“ Der Moment, als
ihnen ihre damalige Chefin Margit Temme
Ende 2004 diese Frage stellte, und das
daran anschließende Gespräch wird
Aisha Cook und Jennifer Timm wohl noch
lange in Erinnerung bleiben. Es führte sie
in die Selbstständigkeit, denn ihre Chefin
hegte Pläne, sich wieder mehr auf ihre
Tätigkeit als Psychologin zu konzentrieren
und wollte ihre Ergotherapie-Praxis mit
insgesamt drei Standorten in Neustadt und
Garbsen in guten Händen wissen. Die
Entscheidung, die Praxen zu übernehmen,
fiel den beiden Jungunternehmerinnen
nicht schwer. „Frau Temme hat uns fast das
komplette Jahr 2005 aufgebaut, nicht nur
als Unternehmerinnen, sondern auch mit
dem offenen Ohr einer Psychologin. Wir
fühlten uns hervorragend vorbereitet auf
den Start in die eigene Praxis“, erläutert
Aisha Cook.
18 | Porträt
Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 19
Geholfen hat eine gute Portion Optimismus, die zumindest Aisha Cook als gebürtige US-Amerikanerin direkt in die Wiege
gelegt wurde. „Die Amerikaner, mit denen
ich mich austauschte, reagierten längst
nicht so kritisch wie unsere deutschen
Freunde“, kommentiert die Ergotherapeutin
den Start.
Vor allem verbindet die beiden Unternehmerinnen die Liebe zu ihrem Beruf: Sei es
das Kind, dessen Motorik noch nicht weit
genug entwickelt ist, die PatientInnen mit
einer Knieoperation, deren Muskulatur einer Kräftigung bedarf oder der ältere
Mensch, dessen Gehirnzellen mit einem
Gedächtnistraining wieder auf Trab gebracht
werden – die timmcook Ergotherapie GbR
nimmt sich Menschen jeden Alters an. „Jede
von uns hat sich auf zwei bis drei Gebiete
spezialisiert und besucht regelmäßig Fortbildungen. Wir sind sehr breit aufgestellt,
arbeiten auch mit Kunst- und einem Familientherapeuten zusammen“, beschreibt
Jennifer Timm das Praxiskonzept.
Als Unternehmerinnen tragen sie mit ihren
knapp 30 Jahren schon jetzt große Verantwortung. Sie beschäftigen insgesamt 19
MitarbeiterInnen. Im Februar 2008 hat die
timmcook Ergotherapie GbR expandiert
und die Praxis um einen Standort in Seelze erweitert. Dass sie gemeinsam in die
Selbstständigkeit gestartet sind, war für die
beiden Therapeutinnen eine Bereicherung.
Jennifer Timm: „So manche Entscheidung
fällt wirklich zu zweit leichter. Außerdem
können wir uns immer austauschen. Das ist
bei heiklen Themen, wie etwa Konflikten,
sehr hilfreich.“
Und welche Eigenschaften sollte eine
Gründerin oder ein Gründer mitbringen?
„Selbstverständlich sollte die Freude und
Leidenschaft zum Beruf vorhanden sein. Es
sollte auch klar sein, dass man gerade in
den ersten Jahren sehr viel Freizeit opfert.“
Gibt es Pläne für die Zukunft? „Zumindest
im kommenden Jahr wird erst einmal ein
wenig Ruhe einkehren, alles soll sich festigen. Wir planen einige Kooperationsprojekte mit Arztpraxen und Krankenhäusern.“
Und wie diese Projekte ausgestaltet werden, das entscheiden Jennifer Timm und
Aisha Cook wieder einmal selbstverständlich gemeinsam.
» So manche Entscheidung fällt
wirklich zu zweit leichter.
Ausserdem können wir uns immer
austauschen. Das ist bei
heiklen Themen, wie etwa
Konflikten, sehr hilfreich.«
Porträt | 19
Von West nach Ost,
von Ost nach West
© - stockxpert.com
Nelli Klaus, 43
Cargoost
„Hinter jeder selbstständigen Frau steht ein
starker Mann, hat mir einmal jemand gesagt. Diese Aussage hat mich damals sehr
geärgert. Denn ich denke, dass wir Frauen
sehr wohl vieles aus eigener Kraft schaffen
können“, meint Nelli Klaus, Inhaberin von
Cargoost. Vor fünf Jahren stand es für die
allein erziehende Mutter an, sich „umzuorientieren“. Sachliche Worte für eine
vermutlich sehr harte Zeit.
Doch Nelli Klaus versteht das Leben als
Kampf, immer mit dem Glauben daran,
es letztendlich zu schaffen. Die gelernte
Speditionskauffrau, die in ihrer
kasachischen Heimat Journalismus
studiert und als Journalistin gearbeitet hat,
konzentrierte sich bei der Gründung ihres
Unternehmens Cargoost auf ihre Kernkompetenzen: Darauf, die Luftfrachtbranche
durch ihre bisherigen Tätigkeiten in einem
Speditionsunternehmen bestens zu kennen
und darauf, als Muttersprachlerin die
russische Sprache perfekt zu beherrschen
und auch mit den kulturellen Gepflogenheiten Russlands bestens vertraut zu sein.
20 | Porträt
Gründungsjahr: 2004 MitarbeiterInnen: 3
„Die Idee meiner Firma ist, Menschen dabei zu unterstützen, vorrangig Güter nach
Russland und ins Baltikum zu exportieren.“ Das soll auch der Name „Cargoost“
zum Ausdruck bringen. „Wir kümmern uns
um die gesamte transport- und zolltechnische Abwicklung“, beschreibt Nelli Klaus
den Kern der Geschäftsidee. Ein weiteres
Geschäftsfeld von Cargoost, um das sich
ihre Mitarbeiterin und Schwester Irina
Nemirowski kümmert, ist die Vermittlung
von Reisen aller Art, ebenfalls vorwiegend
in die osteuropäischen Staaten, von der
Pauschalreise über den reinen Ticketservice
bis hin zum Beschaffen von Visa.
Eine sehr wichtige Basis für die Existenzgründung stellte für die Unternehmerin der
Besuch eines vierwöchigen Seminars dar.
„Insgesamt vier Mal mussten wir unsere
Idee vor der Gruppe präsentieren. Da wurde rasch klar, welche Idee Hand und Fuß
hat bzw. woran es noch hapert. Mit einigen
Teilnehmern des Seminars tausche ich mich
noch heute aus“, betont die in Kasachstan
geborene Speditionskauffrau.
Erstes Anzeichen des Wachstums war der
Umzug in ein größeres Büro. Entscheidend
geholfen, dass das Unternehmen bereits
nach kurzer Zeit expandieren konnte, hat
Irina Nemirowski. „Sie hat den zweiten
Geschäftszweig meiner Firma, den Reisebereich, komplett aufgebaut. Vorher habe ich
das quasi nebenbei gemacht und aufgrund
dessen nicht so ein großes Augenmerk darauf gerichtet“, erklärt die Inhaberin von
Cargoost.
Gab es auch Schwierigkeiten? „In der Luftfrachtbranche im Allgemeinen – das betrifft
also nicht allein meine Firma – haben wir
momentan das Problem, dass die Preise
aufgrund der steigenden Kerosinzuschläge immer teurer werden, so dass einige
Kunden auf LKW als Transportmittel umschwenken. Hier müssen wir Lösungen
finden, um unsere Kunden zu halten oder
neue zu finden“, ist sich die Unternehmerin
sicher. Doch auch hier wird ihr ihr Kampfgeist wieder den richtigen Weg weisen.
» Ich denke, dass wir
Frauen vieles aus eigener
Kraft schaffen können.«
Porträt | 21
Eine Tüte voll Theater
Ylva Jangsell, 38
Theater Tüte
Ein Zufall führte sie nach Hannover. Eine
Bekannte aus Schweden erinnerte sich,
dass Ylva Jangsell aus Malmö einmal in
einem Theaterstück einen behinderten
Jungen dargestellt hatte. „Und genauso
einen behinderten Jungen brauchte sie
kurzfristig für ihr Stück in Hannover, weil
jemand ausgefallen war. Da hat sie mich
angerufen. Und ich bin hier geblieben, mit
nur geringen Deutschkenntnissen“, erzählt
die gebürtige Schwedin, die in Malmö
aufwuchs, in London Theater studierte und
längere Zeit in Dänemark lebte.
Hannover schien der Schauspielerin der
ideale Ort für ein neues Projekt zu sein,
auf dessen Idee sie eine Freundin aus
Kopenhagen gebracht hatte: ein mobiles
Kindertheater für Kindergarten-Kinder
zu gründen. „Ich hatte ihre Erlaubnis, ihr
erstes Stück „Die vier Jahreszeiten“ zu kopieren und in Hannover aufzuführen. Eine
weitere Freundin betreibt ein ähnliches
Kindertheater in Berlin. Mit ihr gemeinsam
habe ich weitere Stücke konzipiert“,
erläutert die Schwedin.
22 | Porträt
Gründungsjahr: 2004
Die Stücke sind dem Alter entsprechend
kurz gehalten, nur etwa 35 bis 45 Minuten und behandeln Themen des Alltags. In
„Trixi Trichter“ beispielsweise beobachtet
ein Koch das Treiben seiner Nachbarn und
kredenzt am Ende eine Überraschungssuppe: „Muh – was macht das Ei im Schuh“ erzählt vom Leben auf dem Bauernhof. Und
woher kommt ihr Publikum? „Mit meiner
Theater Tüte bin ich mobil. Ich brauche
keinen Theaterraum und komme selbst zu
meinen Zuschauern, in den Kindergarten,
auf das Sommerfest, zur Weihnachtsfeier.
Die Akquise ist erfreulich erfolgreich gelaufen. Mittlerweile kann ich auf Stammkunden zurückgreifen, einige Kindergärten
melden sich immer wieder“, sagt Jangsell.
Theaterspielen für kleine Kinder ist eine
dankbare, manchmal aber auch schwere
Aufgabe. „Kleine Kinder geben dir ein direktes Feedback, zeigen dir mit ihrem gebannten Gesicht, dass du gut bist, oder, indem sie weggehen, dass du sie langweilst.
Das ist jedes Mal eine schöne Herausforderung“, befindet die Schauspielerin. Neben
der Tätigkeit mit ihrer Theater Tüte kommen
auch andere Projekte zum Zuge: Jangsell
arbeitet gleichzeitig als Schauspielerin und
Produktionsleiterin – zum Beispiel für die
Theaterwerkstatt Hannover oder das Theater Wrede in Oldenburg. Außerdem bietet
sie Theater-Workshops an, momentan für
alle Altersgruppen.
Als Schwedin fühlt sich Jangsell hier in
Deutschland gut aufgehoben, allerdings
mit gemischten Gefühlen: „Im Vergleich
zu anderen Ausländern sind Skandinavier
gut akzeptiert. Nicht nur in Deutschland:
In London musste ich einmal meine Aufenthaltsgenehmigung verlängern lassen.
Da habe ich deutlich gemerkt, mit wie viel
mehr Respekt ich behandelt wurde als beispielsweise ein Mensch mit dunkler Hautfarbe. Das irritiert mich einfach!“
Pläne für die Zukunft gibt es zuhauf. „Ich
würde gern die Theater Tüte ausbauen, größere Produktionen machen, vielleicht mit
einem weiteren Schauspieler zusammen
oder mit Musikern“, träumt die Schauspielerin. Und hat noch lange nicht alles aus
ihrer Tüte voll Theater hervorgezaubert.
» Kleine Kinder geben dir ein
direktes Feedback, zeigen mit
ihrem gebannten Gesicht, dass
du gut bist oder dass du sie
langweilst. Das ist jedes Mal
eine schöne Herausforderung.«
Porträt | 23
Fundierte Kompetenz
und ein Lächeln von Herzen
© Friedberg - Fotolia.com
Carolina Guillot, 33
Lotus Apotheke & Naturmedizin
Noch Mitte der 1990er Jahre hätte
die studierte Pharmazeutin
Carolina Guillot sich in ihrer beruflichen
Zukunft als Führungskraft bei einem
internationalen Pharmakonzern gesehen,
denn in ihrer Heimat Kolumbien war sie
eine gefragte Fachkraft in der Qualitätssicherung. Doch dann wurde der Standort
in Bogotá geschlossen und die Produktion
nach Mexiko und Venezuela verlagert.
Dorthin wollte die Pharmazeutin nicht
gehen. Es zog sie nach Deutschland, ins
Heimatland ihrer Großeltern. Bereits während des Studiums hatte Carolina Guillot
ein Semester in Dortmund verbracht. Jetzt
wagte sie wieder den Sprung, wollte für
längere Zeit in Deutschland Erfahrungen
sammeln. Mit ihren Fachkenntnissen
erhielt die junge Frau bald eine Stelle bei
„hameln pharma“. Und entschloss sich zu
einer Neuorientierung.
24 | Porträt
Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 6
„In den Pausen haben sich immer alle
hinter ihren Zeitungen versteckt. Das ist
völlig konträr zu uns kommunikationsfreudigen Kolumbianern. Ob beruflich oder
privat: Du teilst mit allen Mitmenschen
deine Gefühle, kannst auch einem Fremden einmal erzählen, dass du dich schlecht
fühlst oder freust“, erläutert die sympathische Unternehmerin.
Den Austausch fand sie während des
Praktikums in einer Apotheke, das sie im
Rahmen eines Anerkennungsjahres absolvierte. Denn auch in Deutschland wollte
sie die berufliche Approbation. „In der Apotheke schätzten die Kunden, vor allem die
älteren Menschen, meine Freundlichkeit
sehr“, erinnert sich Carolina Guillot. Die
Pharmazeutin hatte ihr Terrain gefunden,
die menschlichere Apotheke als Vision.
Herzlichkeit, Kompetenz und menschliche
Wärme – das sind die drei Schlagworte,
die die Philosophie der Lotus-Apotheke in
Hannovers Südstadt auf den Punkt bringen. Mit der Eröffnung ihres eigenen Geschäfts im Januar 2006 setzte Guillot einen
angenehmen Gegentrend im Vergleich
zu Internet- und Billigapotheken. Neben
Freundlichkeit und Versiertheit hält die
Inhaberin für ihre KundInnen ein besonderes Produktspektrum bereit. Die Apotheke
ist auf alternative Heilmethoden spezialisiert. „In Kolumbien werden seit 15 Jahren
immer mehr naturheilkundliche Medikamente eingesetzt. Ich finde es erstaunlich,
dass das in Deutschland noch so wenig passiert, wo doch ein Deutscher die
Homöopathie entdeckt hat.“
Die Entscheidung, die ehemalige Hubertus-Apotheke zu übernehmen, fiel der Kolumbianerin nicht schwer. „Allein kommt
man nicht weiter“, lautet ein Leitsatz der
Geschäftsfrau. „Gerade in der Gründungsphase ist es wichtig, ein Netzwerk zu haben.
Meine Professoren und Chefs unterstützten
mich wirklich sehr.“ Die Gesundheitsreform im Frühjahr 2006 machte den Start ins
eigene Unternehmen nicht gerade leicht.
Doch Guillot freut sich über eine ständig
wachsende Stammkundschaft. Und darüber, dass ihre KundInnen zufrieden sind.
Mit ihren Beschwerden fühlen sie sich ernst
genommen und in ihrem Heilungsprozess
unterstützt. Mit viel Kompetenz und einem
Lächeln von Herzen.
» Allein kommt man nicht
weiter. Gerade in der Gründungsphase ist es wichtig,
ein Netzwerk zu haben.«
Porträt | 25
Autoverkauf
und noch viel mehr
Svetlana Altschuler, 38
Altschuler GmbH
Ihr Mann und sie wollten sich eigentlich
schon wieder in Richtung Heimat, nach
St. Petersburg, orientieren. Es war einfach
zu schwer gewesen, in Deutschland Fuß
zu fassen und sich mit Gelegenheitsjobs
über Wasser halten zu müssen. Bis ein Bekannter, der wieder zurück nach Moskau
gehen wollte, Svetlana Altschuler im Jahr
2002 anbot, seine Autohandelsfirma zu
übernehmen. Die letzte Chance. „Ein Jahr
und drei Steuerberater später – der dritte
blieb mein Steuerberater und hat mir beim
Aufbau der Firma wirklich sehr geholfen
– wusste ich endlich, wie ich die Firma
umstrukturieren musste, damit sie wirklich erfolgreich wird. Wir gaben unsere
insgesamt 13 Container-Standorte auf,
konzentrierten uns auf einen Platz, zogen
nach Garbsen und später nach Langenhagen um, handeln jetzt nur noch übers
Internet und bieten nur noch Luxuswagen
an“, erläutert Altschuler den Umstrukturierungsprozess.
26 | Porträt
Gründungsjahr: 2002 MitarbeiterInnen: 2
In wenigen Sätzen beschreibt die Unternehmerin, wie sie innerhalb kurzer Zeit ein Unternehmen zum Florieren brachte. Doch als
es soweit war, war der Reiz verschwunden.
Zwar läuft der Autohandel weiter, doch darum kümmern sich jetzt Altschulers MitarbeiterInnen. Neue, komplexere Herausforderungen riefen, entstanden teilweise aus
den Kontakten zu Altschulers AutokundInnen. Bei diesen Kontakten geht es meistens
darum, Materialien und Anlagen ausfindig
zu machen, die Geschäftsverhandlungen
zu koordinieren und die Produkte schließlich nach Russland zu transferieren – wie
beispielsweise eine Räumungsanlage für
Wasserwerke in St. Petersburg. Dieses Projekt schloss Altschuler in 2005 ab. Auch den
Großteil einer onkologischen Klinik hat die
studierte Ingenieurin in ihrer Heimat eingerichtet. Ein aktuelles Projekt ist derzeit, ein
Leichtathletik-Zentrum mit einem bestimmten Leichtholz auszustatten.
Doch auch andere Gebiete locken. „Ich
will etwas für meine Seele tun.“ Bereits
vor zwanzig Jahren hat die Unternehmerin
einen Bildhauer kennen gelernt. Jetzt will
sie ihn in Deutschland bekannt machen,
eine Vernissage organisieren. Sie trägt sich
mit dem Gedanken, ein kleines Atelier zu
eröffnen. „Hier in Deutschland ist die abstrakte Kunst sehr populär. Das ist nicht so
mein Geschmack“, begründet Altschuler
ihr neues Projekt. Sie hegt schon immer ein
Faible für Kunst.
Gab es bei all dieser erfolgreichen Geschäftigkeit zwischendurch schwierige Zeiten?
„Mich hat es sehr schwer getroffen, dass wir
einmal eine Abmahnung erhalten haben,
weil wir in einer Anzeige den CO²-Ausstoß
eines Fahrzeugs nicht mit angeführt hatten.
Das war eine Kanzlei, die sich darauf spezialisiert hatte, andere Firmen zu verklagen“,
erinnert sich die Unternehmerin. Doch
schon geht sie wieder dazu über, über neue
Konzepte zu sprechen, die darauf warten,
von ihr ausgearbeitet zu werden. Dazu
passt ihr Lebensmotto, das sie sich selbst
gesetzt hat. „Jeder Tag soll anders werden
als der vorige.“
» Mein Lebensmotto: Jeder Tag
soll anders werden als der
vorige.«
Porträt | 27
Glücksvogel
zwischen den Welten
Chia Raissa Njangoran Gildemeister, 30
Freischaffende Künstlerin
„Ich bin eine afrikanische Frau und werde
es immer bleiben. Damit, dass ich die
Farben und Symbole Afrikas, die Leidenschaft und den Schmerz afrikanischer
Frauen in meine Bilder trage, zeige ich,
dass ich lebe“, so schlicht und stark zugleich beschreibt Chia Raissa Njangoran
Gildemeister ihr künstlerisches Schaffen.
Die kräftigen Farben ihrer afrikanischen
Heimat – Gildemeister wurde in Abidjan,
der Hauptstadt des westafrikanischen Côte
d’Ivoire, geboren und lebte in Korhogo an
der Küste – verbindet die Künstlerin mit
natürlichen Materialien wie Sand, Henna,
Sisal, Baumwolle, Karton oder Holz.
Menschliche Gestalten, aber vor allem
Totemtiere und die „Glücksvögel“ der
Korhogo-Stoffmalereien tauchen immer
wieder in ihren Bildern auf.
28 | Porträt
seit 2003
Chia Raissa Gildemeister träumte schon als
kleines Kind davon, mit Farben zu arbeiten,
doch sah es zunächst nicht danach aus, als
würde sie diesen Traum jemals verwirklichen können. Ihr Vater starb, als sie zwölf
Jahre alt war. Von da an musste ihre Mutter sich allein für das Einkommen für die
vierköpfige Familie sorgen – mit dem Anspruch, allen Kindern eine ausgezeichnete
Ausbildung mit Perspektive zu ermöglichen.
„So stand es niemals zur Debatte, dass ich
Kunst studiere. Meine Mutter favorisierte
Medizin. Wir haben uns auf Journalismus
als Kompromiss geeinigt“, erinnert sich die
Künstlerin.
Während ihres Studiums lernte sie einen
deutschen Entwicklungshelfer kennen, ihren späteren Ehemann. Damit war sie sehr
schnell der Verwirklichung ihres Zieles
näher, als Künstlerin zu arbeiten, als sie
zu träumen gewagt hatte: Sie folgte ihrem
Mann nach Worpswede und fand sich inmitten einer Künstlerkolonie wieder. „Hier
geht es sehr familiär zu. Worpswede ist eine
zweite Heimat für mich geworden“, betont
Gildemeister. Doch sie gestand sich nicht
von Anfang an zu, als Künstlerin zu wirken.
Erst musste sie ihre eigene Bildsprache finden und Selbstbewusstsein entwickeln.
Selbstständig, unabhängig von ihrem Mann
wollte sie sein. So verdiente sie sich ihr
Geld als Kellnerin. Zeit für Kinder musste
auch noch sein.
Zunächst blieb also wenig Raum und Zeit
für ihr eigentliches Vorhaben. Bis eine
Nachbarin auf ihre Kunstwerke aufmerksam
wurde und für sie eine kleine Ausstellung in
Worpswede organisierte. Seither haben so
einige Ausstellungen mit den Bildern und
Skulpturen von Gildemeister stattgefunden. Für die Künstlerin ist es nicht immer
leicht, neue Ausstellungen zu realisieren.
„Ich glaube, Galeristen denken oft, dass ich
mich als Mutter nicht voll und ganz um die
Organisation einer Ausstellung kümmere.
Das ist aber gar nicht so“, beschreibt sie die
Schwierigkeit. „Für mich ist es ein großes
Glück, als Künstlerin zu arbeiten. In der Elfenbeinküste wäre das nicht möglich gewesen. Ich male für all die afrikanischen Frauen, die niemals ihren eigenen Weg gehen
dürfen. Und ich bin froh, in meinen Bildern
meine afrikanische Welt in die westliche
Welt zu tragen.“
» Ich male für all die afrikanischen Frauen, die niemals
ihren eigenen Weg gehen
dürfen. Und ich bin froh,
in meinen Bildern meine
afrikanische Welt in die
westliche Welt zu tragen.«
Porträt | 29
Mit den besten Empfehlungen
© Mareen Friedrich - Fotolia.com
Malgorzata Schaefer, 35
contact4 GmbH
„Die Gründung von contact4 ist die logische Konsequenz meiner Tätigkeit während des Studiums. In dieser Zeit wurde
ich oft von Unternehmen und Werbeagenturen gebucht und war als Übersetzerin
sowie als Hostess und Dolmetscherin bei
Messen im Einsatz. Offenbar hat sich das
herumgesprochen, die Unternehmer waren
zufrieden mit mir, haben mich immer wieder gebucht und weiterempfohlen. Noch
heute habe ich Stammkunden aus dieser
Zeit.“ Wer von sich sagen kann, seine
KundInnen hätten ihn quasi in die Selbstständigkeit gedrängt, bei dem ist der Erfolg
des Unternehmens vorprogrammiert. Sie
schätzten ihr angenehmes Auftreten und
ihre sprachliche Versiertheit und wollten
immer mehr: So kam Malgorzata Schaefer zu ihrem Unternehmen „contact4“,
welches Messepersonal, Dolmetscher- und
Übersetzerdienstleistungen anbietet – und
bei Bedarf ebenfalls bei Messeauftritten
berät: und zwar deutschlandweit.
30 | Porträt
Gründungsjahr: 1998 MitarbeiterInnen: bis zu 158
Dabei sollte der Aufenthalt in Deutschland
nur ein kurzes Intermezzo für ihr Studium
der Germanistik und Anglistik sein. „Doch
manchmal entscheidet das Leben anders“,
schmunzelt die Unternehmerin. „Während
des Studiums lernte ich meinen jetzigen
Mann kennen.“ Der Zeitpunkt der Unternehmensgründung war für die gebürtige
Polin, die inzwischen beide Staatsbürgerschaften innehat, optimal. „Ich hatte eine
kleine Tochter, da wäre es nicht möglich
gewesen, bei einem Unternehmen angestellt zu sein.“
Ihr Migrationshintergrund ist für ihr Geschäft von entscheidendem Vorteil: Sie
arbeitet für internationale Unternehmen.
Da ist es nicht nur wichtig, mehrere Sprachen fließend zu beherrschen (Malgorzata
Schaefer spricht Deutsch, Polnisch, Englisch, Italienisch und Spanisch), sondern
auch in verschiedenen Kulturen bewandert
zu sein.
Externe Hilfe bei der Gründung hat sich die
Sprach- und Kulturwissenschaftlerin keine
geholt. Dafür war ihr Mann, der bereits
selbst mehrere Unternehmen gegründet
hatte, eine große Unterstützung, als das
Unternehmen expandierte und in die Gesellschaftsform der GmbH umgewandelt
wurde. Hürden gab es dennoch. „In meiner
Branche, die ja sehr stark über Zeitarbeit
funktioniert, benötigt man die so genannte Arbeitnehmerüberlassungserlaubnis, die
anfangs jährlich wieder erneuert werden
musste. Man musste jedes Mal Führungszeugnisse einreichen und es wurde genauestens geprüft, ob man beispielsweise
pünktlich die Gehälter zahlt. Ich hatte das
Gefühl, doppelt unter die Lupe genommen
zu werden, weil ich eine Unternehmerin
mit Migrationshintergrund bin.“
Für die Zukunft hat Malgorzata Schaefer
viele Pläne. „Ich bin ein Mensch, der Herausforderungen braucht. Vielleicht stelle
ich irgendwann für contact4 einen Geschäftsführer ein und probiere mich in
einer völlig anderen Branche. Dazu hätte
ich große Lust.“ Und dann wieder einmal:
Mit den besten Empfehlungen…
» Wenn meine Kunden und meine
Mitarbeiter immer und rundum
glücklich sind, bin ich auch
glücklich.«
Porträt | 31
Der Tanz der Emotionen
Elena Martín, 37
Flamenco-Studio Elena Martín Gründungsjahr: 2004
Der Boden bebt, jedes Fußstampfen
kommt einem Hammerschlag gleich, wild
und entschlossen. „Flamenco ist ein
energischer Tanz, in dem du deinen
Emotionen Ausdruck verleihst“, erklärt
Elena Martín. Mit Leidenschaft betreibt sie
auch ihre Tanzschule. Nicht von ungefähr:
Bereits als kleines Kind lernte sie von ihrer
Mutter, der berühmten Flamenco-Tänzerin
Maria Lopez, den emotionalen Tanz.
Flamenco prägte ihre gesamte Kindheit,
rief ihr Vater doch 1975 das renommierte
Flamenco-Ensemble „Grupo Semilla“ ins
Leben. Bereits mit elf Jahren gab sie ihre
erste Tanzstunde.
Doch obwohl Flamenco so sehr ihr Leben
dominierte, schlug Elena Martín bis ins
Jahr 2003 hinein andere berufliche Wege
ein und arbeitete in der Musikindustrie, bis
sie arbeitssuchend wurde. „Da habe ich
mir gedacht, jetzt mache ich das, was ich
wirklich will“, erzählt sie. Von Anfang an
lief ihre Tanzschule gut. Mittlerweile
unterrichtet sie ca. 100 Schüler aller
Altersklassen – ohne ihre Tanzschule großartig zu bewerben.
32 | Porträt
Ein Buch mit sieben Siegeln war für die
Künstlerin, Choreografin und Lehrerin das
Thema Buchhaltung. „Mittlerweile habe
ich mit meinem vierten Steuerberater
jemanden gefunden, dem ich vertrauen
kann, und habe mich selbst auch in das
Gebiet eingearbeitet. Ein absolutes Muss,
aber für einen Künstler ein böhmisches
Dorf“, sagt die junge Frau andalusischer
Abstammung. „Von manchen Sachbearbeitern hatte ich mehr Engagement und
Hilfestellung erwartet. Ich fühlte mich oft
mit meinen Fragen allein gelassen, wurde
nicht zurückgerufen.“
Elena Martín und ihre Familie sind in
Spanien sehr geachtet. Ein andalusischer
Fernsehsender widmete ihnen sogar eine
TV-Dokumentation. Auch in Deutschland
sind Elena und die „Grupo Semilla“ gern
gebuchte KünstlerInnen. Sie tanzten bereits vor Altkanzler Gerhard Schröder, bei
den Feierlichkeiten zum Mauerfall und
sogar vor der Popgruppe U2. „Mir ist aber
egal, vor wem ich tanze, ob vor einem
Botschafter oder einem Busfahrer, meine
Leidenschaft zählt.“ Elena Martín macht es
vor allem Spaß, ihre Kultur, den Flamenco,
in eigenen Choreografien an interessierte Menschen weiterzugeben. So ist für sie
der Höhepunkt des Jahres eine Aufführung
unter dem Motto „Flamenco-Nacht“. Hier
werden sämtliche bei ihr zu erlernenden
Tanzstile des Flamencos von ihren SchülerInnen auf die Bühne gebracht. Tanzend
erzählen sie eine großartige Geschichte.
„Schon Wochen vorher ist dieses Event ausverkauft“, schwärmt die Unternehmerin.
Welche Pläne es für die Zukunft gibt? „Ich
würde gern mit meiner Flamencoschule
wachsen und in größere Räume umziehen.“ Tipps für ExistenzgründerInnen? „Ein
wenig Eigenkapitel ist von Vorteil und eine
Gründerin sollte eine klare, realisierbare
Idee mitbringen, an sich selbst glauben,
hartnäckig sein, nicht aufgeben“, kommt es
wie aus der Pistole geschossen. Ein lautes
Lachen folgt: „Und natürlich, auch das ist
nicht zu vernachlässigen: sich in das Thema
Buchhaltung einarbeiten.“
» Mir ist egal, vor wem ich
tanze, ob vor einem Botschafter oder einem Busfahrer,
meine Leidenschaft zählt.«
Porträt | 33
Die persönliche Note
Esra B. Uzuncay-Koc, 40
Schülerhilfe Barsinghausen
Ihre Idee war, einen SB-Backshop zu
eröffnen. Nach einem Umzug nach
Langenhagen fehlte der studierten Sozialpädagogin Esra B. Uzuncay-Koc eine
berufliche Perspektive, zudem hatte sie
ihre kleine, heute fünfjährige Tochter zu
versorgen. Beim Surfen im Internet wurde
sie auf das Angebot eines Franchiseanbieters aufmerksam, einen Backshop zu
gründen. Kurzerhand schickte sie ihre
Bewerbungsunterlagen ab. „Warum
machen Sie sich nicht mit einer
Schülerhilfe selbstständig? Ihr Lebenslauf
ist geradezu prädestiniert dafür“, lautete
die postwendende Antwort des
Franchiseberaters.
„Eine eigene Schülerhilfe zu leiten, war
schon immer mein Traum“, stimmte
sie ihm zu. Und das kommt nicht von
ungefähr: Seit 1974 existiert die allererste
Schülerhilfe am Stammsitz des Franchisekonzerns in Gelsenkirchen: Und die hat
Esra B. Uzuncay-Koc als Schülerin selbst
besucht.
34 | Porträt
Gründungsjahr: 2006 MitarbeiterInnen: 36
„Ich würde mich nicht wundern, wenn ich
bei den Gründern dieser ersten Schülerhilfe meinen Unterricht erhalten habe. Auf
eine gute Ausbildung haben meine Eltern
sehr großen Wert gelegt – Glück für mich“,
erzählt die Unternehmerin, die kurdischer
Abstammung ist und zugleich die deutsche
Staatsbürgerschaft innehat.
Im November 2006 öffnete die Schülerhilfe in Barsinghausen unter Leitung von
Esra B. Uzuncay-Koc ihre Pforten. Doch
bis dahin galt es, einiges zu regeln, einen
Businessplan zu verfassen, Bankgespräche
zu führen. „Dabei haben mich die Franchiseberatung, meine Bank, das TCH und vor
allen Dingen mein Ehemann unterstützt“,
berichtet die Sozialpädagogin.
Der Laden läuft gut: Bei 50 Schülern
beschäftigt Esra B. Uzuncay-Koc kontinuierlich sechs MitarbeiterInnen, meist
Lehramtsstudierende, punktuell werden
über 30 MitarbeiterInnen eingesetzt.
Die Inhaberin versteht sich vor allen
Dingen als Pädagogin; der materielle
Aspekt ist für sie zweitrangig. Mit viel
Enthusiasmus beschreibt sie die Philosophie der Schülerhilfe. „Wir leisten Hilfe zur
Selbsthilfe. Wichtig ist es, unseren Schülern
Selbstwertgefühl zu vermitteln“, betont
Uzuncay-Koc. „Ich möchte sie zum Erfolg
führen. Nach ungefähr einem halben bis
spätestens einem Jahr haben die Schüler
die Fähigkeit erlernt, selbst zu lernen, und
können die Schülerhilfe wieder verlassen.“
Der soziale Aspekt spielt ebenso eine Rolle.
„Viele Eltern sind berufstätig. So verstehen
wir uns auch ein wenig als Lebensbegleiter. Eine Zeit lang haben wir beispielsweise
mittags eine Suppe serviert“, erläutert die
Unternehmerin.
Und welche Ziele hat sie sich für die
Zukunft gesetzt? „Es wäre schön, die Zahl
der betreuten Schüler in absehbarer Zeit
weiter zu steigern. Und ich habe noch die
romantische Idee, einmal einen TürkischKurs anzubieten“, träumt Uzuncay-Koc.
Doch zunächst steht die Eröffnung einer
zweiten Schülerhilfe-Filiale in Stadthagen
auf dem Plan. Mit der persönlichen Note
von Esra B. Uzuncay-Koc.
» Wichtig ist es, unseren
Schülern Selbstwertgefühl zu
vermitteln. Ich möchte sie
zum Erfolg führen.«
Porträt | 35
Pionierin mit Achtsamkeit
© bilderbox - Fotolia.com
Jasmin Arbabian-Vogel, 40
Interkultureller Sozialdienst
Sofort nach dem Studium in die Selbstständigkeit und einen Pflegedienst ins Leben
rufen? Eine völlig abwegige Idee? Einige
Aha-Erlebnisse waren es, die die im Iran
aufgewachsene Halb-Iranerin
Jasmin Arbabian-Vogel dazu motivierten.
Während ihres Studiums jobbte die angehende Politik- und Sozialwissenschaftlerin in einem Pflegedienst. „Obwohl nur
Verwaltungsangestellte, bekam ich rasch
mit, dass die Mitarbeiter überhaupt nicht
auf Menschen mit Migrationshintergrund
eingestellt waren“, erläutert die Unternehmerin. Doch es waren vor allem auch sehr
persönliche Gründe, die die junge Frau
überzeugten, dass die Gründung eines
interkulturellen Sozialdienstes eine
absolute Notwendigkeit darstellte. „Als
mein Vater einmal im Krankenhaus lag,
erlebte ich, wie sich die Pfleger mit ihm
unterhielten: laut und langsam, in einer
einfachen Sprache, ganz so, als wäre er
ein kleines Kind. Dabei war mein Vater
früher als Bauingenieur tätig“, erzählt sie.
36 | Porträt
Gründungsjahr: 1996 MitarbeiterInnen: 54
So gründete Jasmin Arbabian-Vogel am
1. Februar 1996 einen interkulturellen
Pflegedienst - den ersten in ganz Deutschland. Heute gibt es allein in Hannover drei.
„Doch wir sind der einzige interkulturelle
Pflegedienst. Die anderen sind transkulturell oder ethnisch orientiert“, betont die
Inhaberin. „Wir sehen es nicht als notwendig an, dass ein Spanier eine Spanierin
pflegt. Für uns ist die Sprache nicht das einzige Transportmittel. Unser gemeinsamer
Nenner mit den Patienten ist unser Hintergrund, selbst Migrant zu sein, eine ähnliche
Biographie zu haben.“ Oftmals sei es sogar
positiv, wenn der Pfleger und die gepflegte Person nicht gleicher Nationalität sind.
„Die Krankheit soll keine Runde machen.
Da ist es gut, wenn der Pfleger eben nicht
auch Türke ist.“
Mit 54 MitarbeiternInnen aus 13 verschiedenen Nationen – 27 davon sind in der
ambulanten Pflege eingesetzt, weitere 27
betreuen ältere Menschen, die in Wohngemeinschaften leben – und insgesamt
130 ambulanten KlientenInnen zählt der
Interkulturelle Sozialdienst von Jasmin
Arbabian-Vogel zu einem der mittelgroßen
Pflegedienste, die sich am Markt etabliert
haben. Im Jahr 2000 wurden ihre Leistungen sogar mit einem Altenpflegepreis
ausgezeichnet. Doch es gab auch schwere
Zeiten: Die zweite große Hartz IV-Reform
beispielsweise stellte die Unternehmerin
vor eine Herausforderung. Mit intensiver Werbung steuerte sie dem drohenden
Umsatzeinbruch entgegen. Und in den
Jahren 2003 / 2004 erschloss sich der
Pflegedienst einen weiteren Schwerpunkt:
„Es gibt immer mehr Demenzkranke. Das
liegt darin begründet, dass sich die Altersstruktur deutlich verändert hat. Früher war
unser klassischer Kunde 70 Jahre alt, heute
ist er 80.“
Neu ist seit Oktober 2008 eine gemeinschaftliche Tagesbetreuung für ältere Menschen. Damit hat sich ein weiteres Konzept
aus der Schublade von Arbabian-Vogel
realisiert, wobei ein Papier aus ihrer Feder
sicher niemals eines beinhaltet: ein Denken
in Schubladen.
» Unser gemeinsamer Nenner mit
den Patienten ist unser Hintergrund, selbst Migrant zu
sein, eine ähnliche Biographie
zu haben.«
Porträt | 37
Gastfreundschaft
auf Asiatisch
Bailan Xia, 43
Delan International Trade and Travel Company Gründungsjahr: 2004 MitarbeiterInnen: 6
Die Silbe „lan“ im Unternehmensnamen „Delan IT“ steht für eine Orchidee,
eine besonders schöne Blume, die einen
gewissen Anspruch unterstreicht. Dieser Anspruch findet sich auch im Credo
wieder: „Mein Unternehmen ist quasi eine
Manufaktur. Der persönliche Kontakt zu
meinen Klienten ist mir äußerst wichtig.
Meine Kunden sollen sich auf der von mir
organisierten Geschäftsreise wie zu Hause
fühlen“, betont die Geschäftsführerin
Bailan Xia. Das Portfolio des Unternehmens umfasst die Vermittlung von
Zimmern für Messegäste vorwiegend aus
China und Taiwan und die Organisation
von Geschäftsreisen, die sich meist an den
Messebesuch anschließen. „Ich vermittle
nur Zimmer und Wohnungen, die ich
vorher gesehen habe. Dabei berücksichtige ich natürlich die kulturellen Bedürfnisse
meiner Klienten, bereite Informationen
vom Fahrplan für den öffentlichen
Nahverkehr bis zur Mülltrennung vor, weil
es viele kleine Dinge gibt, die im
asiatischen Raum anders geregelt sind.“
38 | Porträt
In ihren ersten Jahren in Deutschland studierte Bailan Xia, die 1997 aus der Provinz
Hunan im Süden Chinas nach Hannover
übersiedelte, an der Leibniz Universität
Hannover. Nebenbei engagierte sie sich
ehrenamtlich im Verband der chinesischen
WissenschaftlerInnen und StudentenInnen,
organisierte Veranstaltungen wie z. B. Frühlings- und Mondfeste und war in den Jahren
2001/ 2002 sogar im Vorstand. Im Februar
2004 gründete sie Delan IT.
Die Geschäftsidee zu Delan IT hat sich
langsam entwickelt. Während der Expo
2000 in Hannover arbeitete Bailan Xia im
Chinesischen Pavillon. Dabei bemerkte sie,
dass es einen Begleitungsbedarf asiatischer
BesucherInnen aufgrund der Unterschiede
von Sprache und Kultur gibt. Die CeBIT
alleine verzeichnet ungefähr 600 AusstellerInnen aus Taiwan, dazu kommen die
BesucherInnen auch anderer Messen – eine
nicht unerhebliche Personengruppe für
Xias Unternehmen. Einige davon sind ihre
langjährigen KundInnen.
Delan IT kümmert sich um weit mehr als
um Zimmervermittlung und Organisation
von Geschäftsreisen: Jahrelange Kunden-
beziehungen haben eine Vertrauensbasis
geschaffen, die nach mehr Verantwortung
verlangte. Die sowohl mit europäischen
als auch mit asiatischen Geschäftsgepflogenheiten vertraute Unternehmerin betreut
Vertragsverhandlungen aller Art. Derzeit
begleitet sie beispielsweise eine Haushaltsgerätefirma, die auf der Suche nach einer
chinesischen Produktionsstätte ist. Auch
ein prominentes Interesse ist geweckt:
Bereits zweimal hat Xia eine Delegation
aus Shanghai empfangen, die die dortige
Weltausstellung im Jahr 2010 vorbereitet und den Rat und die Kontakte der in
Deutschland heimischen Chinesin mit eigener Expo-Erfahrung sucht. Xia unterstützt
gern und betont gleichzeitig: „Die Expo
2010 in Shanghai werde ich selbstverständlich besuchen, aber als Gast und nicht, um
zu arbeiten.“
» Mein Unternehmen ist quasi
eine Manufaktur. Der persönliche Kontakt zu meinen Klienten
ist mir äußerst wichtig.
Meine Kunden sollen sich wie
zu Hause fühlen.«
Porträt | 39
So einiges
ins Rollen gebracht
Joanna Kannenberg, 42
Bowling Stars and Fun & Bändits
Dem Sport gehört schon immer ihre
Leidenschaft. Und so war es auch kein
Wunder, dass Joanna Kannenberg Sport
studierte, zunächst in ihrer polnischen
Heimat, in Katowice. Den Lebensunterhalt verdiente sie sich als Reiseleiterin,
vor allem in Südostasien. Bis der Rektor
ihrer Universität befand, dass ihre Reisen
zu viel des Guten seien, und hierzu keine
Genehmigung mehr erteilte. In den 1980er
Jahren war es in Polen üblich, dass der
Arbeitgeber, im Falle von
Joanna Kannenberg war dies die
Universität, eine Reiseerlaubnis aussprechen musste. Die junge Frau zog die
Konsequenz, verließ ihre Heimat und
schrieb sich an der Universität in Köln ein.
Dort studierte sie Sporttherapie. „Obwohl
ich kein einziges Wort Deutsch sprach, als
ich hierher auswanderte, ist mir das
Studium nicht schwer gefallen. Ich glaube,
weil ich jung war und vor allem, weil ich
dieses Studium unbedingt absolvieren
wollte“, resümiert Kannenberg.
40 | Porträt
Gründungsjahr: 1991 MitarbeiterInnen: bis zu 70
Bereits während ihres Studiums jobbte die
Studentin im Bowling-Center. „Immer als
Freiberuflerin. Ich konnte mir niemals vorstellen, irgendwo als Angestellte beschäftigt zu sein“, unterstreicht die Polin. „Ich
glaube, dass man es entweder im Blut hat
oder eben nicht. Als Unternehmerin muss
man bereit sein, die volle Verantwortung zu
übernehmen.“ Der Geschäftsführer merkte
rasch, dass Kannenberg sich engagiert einsetzte, das Bowlingcenter gestaltete und
viele neue Ideen einbrachte. Er machte sie
bald zur stillen Teilhaberin.
Seit 1993 ist Joanna Kannenberg Mitinhaberin des Bowling-Centers „Stars and
Fun“ in der Hannoverschen Innenstadt.
„Bändits“, ihr zweites Bowling-Center, hat
sie im Jahr 2002 gemeinsam mit ihrem Geschäftspartner in Langenhagen gegründet.
Seitdem ist sie Herrin über insgesamt 5.000
Quadratmeter. Dabei stehen die Namen
der Bowling-Center für ein jeweils eigenes
Programm. Im „Stars and Fun“ regiert das
„Urlaubsfeeling“. Palmen am Strand laden
zum Chillen ein, im Liegestuhl lassen sich
gut Cocktails schlürfen, die UnterwasserAtmosphäre entspannt. Mit dem „Bändits“
hat der „Wilde Westen“ in Langenhagen
Einzug gehalten. Selbstverständlich kommen auch kulinarische Bedürfnisse nicht
zu kurz – und nicht zu vergessen: die
Center sind ja eigentlich zum Bowlen und
Snookern gedacht. „Wir bieten hier mehr
als Sport, wir bieten Erlebnis auf allen Ebenen“, fasst Joanna Kannenberg das Konzept
zusammen. Regelmäßige Themenabende
und Sonderaktionen, wie beispielsweise
das Promi-Bowlen, dessen Erlöse der Langenhagener Tafel zugute kommen, sorgen
für zusätzliche Aufmerksamkeit.
Dass Kannenberg einen Geschäftspartner
hat, kommt ihrer Reisefreudigkeit zugute.
Denn sie bildet in Polen und Ägypten auch
Tauchlehrer aus. Ein bewegender Kontrast
zum rollenden Geschäft.
» Mein Motto: Geht nicht, gibt
es nicht. Es gibt für alles
eine Lösung – man muss sie nur
finden.«
Porträt | 41
Relocation: charmant und kompetent
Anne Rangette-Thorey Thorey Relocation Services
„Wer eine neue Idee hat, ist ein Spinner,
bis die Idee eingeschlagen ist“, weiß Mark
Twain. Anne Rangette-Thorey, Inhaberin
der Firma Thorey Relocation Services,
kann etwas Ähnliches erzählen: „Als ich
vor zehn Jahren mit meiner Firma
starten wollte, haben mich alle für
verrückt gehalten. Unser Erfolg
widerspricht allen Erwartungen.“ Eigene
Erfahrungen bewogen sie dazu, ihre Firma
zu gründen: „Vor 14 Jahren stand durch
den Berufswechsel meines Mannes ein
Umzug von Bayern nach Niedersachsen an. Damals war diese Region wenig
attraktiv, so dass man selbst schon sehr
viel Eigenmotivation mitbringen musste,
um sich hier heimisch zu fühlen und die
Vorteile zu entdecken. Meine Idee war,
Menschen in einer ähnlichen Situation das
Ankommen in einer neuen Umgebung in
einer angenehmen, aber effizienten Weise
zu ermöglichen“, erläutert die
Unternehmerin.
42 | Porträt
Gründungsjahr: 1998 MitarbeiterInnen: 7
Thorey Relocation Services war geboren,
die Geschäftsidee: Führungskräfte und
ManagerInnen sowie deren Familien bei
berufsbedingten Standortwechseln zu unterstützen. Ein erster Kunde spielte 1998
das „Versuchskaninchen“, wie ihn Anne
Rangette-Thorey jetzt scherzhaft nennt –
mit großem Erfolg. „Dieser Kunde ist uns
bis heute treu und hat uns auch gleich weiterempfohlen.“ Über Mundpropaganda hat
sich das Geschäft stetig weiterentwickelt.
„Wir machen keine Werbung, sind aber
in den Fachverbänden und den einschlägigen Branchenbüchern vertreten.“ Nach
zwei Jahren stellte Anne Rangette-Thorey
eine erste Mitarbeiterin ein, mittlerweile
beschäftigt sie sieben MitarbeiterInnen.
„Vor allen Dingen Kristin Fenske-von
Berckefeldt unterstützt mich ausgezeichnet“, betont die Geschäftsführerin. Zur
Gründung ihres Unternehmens suchte sie
Rat bei der Industrie- und Handelskammer
in Braunschweig, bei den Wirtschaftssenioren und bei Gründerinnen-Consult. „Hier
bekam ich sehr gute Tipps.“
Thorey Relocation Services begleitet seine
KundenInnen in den Regionen Hannover,
Braunschweig, Wolfsburg, Salzgitter und
Kassel kompetent, diskret und effizient
bei: Orientierungstouren, Behördengängen, Domizilsuche, Umzugsorganisation,
Anmeldung bei Strom- und Gasversorgern
und vielem mehr. Das Unternehmen kümmert sich auch, wenn KlientenInnen wieder
in ihre Heimat zurückkehren oder an einen
weiteren Standort geordert werden. „Das
schönste Feedback für uns ist, wenn sich
unsere Kunden heimisch fühlen. Dann haben wir gute Arbeit geleistet“, erklärt Anne
Rangette-Thorey.
Der Zukunft blickt die Unternehmerin positiv entgegen: „Unsere Branche wird immer
bedeutender. Die Frequenz der Umzüge
nimmt zu. Wenn wir möchten, steht einer
Expansion nichts im Wege. Wir wollen
allerdings nicht zu einer Betreuungsfabrik
mutieren, legen sehr großen Wert auf das
persönliche Engagement und die Qualität
unserer Arbeit. Von daher werden wir nur
bewusst wachsen.“
» Als ich vor zehn Jahren mit
meiner Firma starten wollte,
haben mich alle für verrückt
gehalten. Unser Erfolg widerspricht allen Erwartungen.«
Porträt | 43
Zuhause beim Friseur
Evlampia Prodromou, 33
Hair Police
Gemütlich und einladend sieht es hier aus.
Jedes Möbelstück scheint ein Unikat zu
sein, lauter Blickfänge. Es duftet nach
Kaffee. Interessanter Lesestoff liegt aus,
nicht das übliche Repertoire der Yellow
Press. In den Sesseln haben es sich ein,
zwei Wartende bequem gemacht, die dann
und wann ihren Kaffee schlürfen und an
der Zigarette ziehen, den neusten Tratsch
aus Linden austauschen oder schweigend,
träumend, sinnierend der Musik lauschen.
Heimelig ist es hier, fast wie Zuhause:
ein Ort zum Verweilen, nichts darstellen
müssen. Was liegt der Vorstellungskraft
ferner, als dass gerade ein Friseursalon ein
solcher Ort sein könnte? Doch: er kann.
Mit Evlampia Prodromou.
Mit ihrem Friseurgeschäft „Hair Police“
fährt Tsyna, wie ihre StammkundInnen sie
liebevoll nennen, ein Kontrastprogramm.
Und das obwohl oder vielleicht gerade
weil ihr Friseurladen bereits eine sehr
lange Geschichte hat.
44 | Porträt
Gründungsjahr: 2003 MitarbeiterInnen: 2
Bevor Tsyna sich dazu entschied, diesen
Laden anzumieten und nach ihrem Geschmack aufzumöbeln, residierte hier 40
Jahre lang: ein Friseur. „Eines Tages ging ich
die Straße hinunter und stellte überrascht
fest, dass der Laden geschlossen hat und ein
Nachmieter gesucht wird“, erinnert sich die
Friseurmeisterin. Da musste sie nicht lange
überlegen, denn schon einige Zeit trug sie
sich mit dem Gedanken an eine Selbstständigkeit. „Ich wollte frei arbeiten und meine
eigenen Ideen umsetzen.“
Im Jahr 2003 war es soweit und der Traum
von einem eigenen Laden wurde Wirklichkeit. „Ich habe festgestellt, dass es gar nicht
so aufwendig ist, eine Firma zu gründen.
Vieles wusste ich von meiner Meisterausbildung her. Hätte ich auch gewusst, dass
das so unproblematisch funktioniert, hätte ich mich schon viel früher selbstständig gemacht“, erzählt die Unternehmerin.
Schwierig war und ist für sie lediglich der
„bürokratische Kram und dass man die
Papiere immer super geordnet haben
muss“. Doch dem stehen viele kleine und
große Erfolgserlebnisse gegenüber. „Schön
ist es zum Beispiel, wenn einige Kunden
oder auch Freunde einfach neuen Kaffee
aufsetzen, weil sie bemerken, dass ich
allein im Laden bin und mir so manchmal
die Zeit dazu fehlt. Und es tut gut zu wissen, dass der Laden gut läuft und ich mir
Urlaub leisten kann.“
Im Laufe der Jahre hat sich Tsyna mit
ihrer herzlichen, unkomplizierten Art einen
großen Kundenstamm aufgebaut. Das Friseurgeschäft ist nicht ihre einzige Kreativschmiede. Die gebürtige Griechin probiert
gern viele Dinge aus und betreibt gemeinsam mit FreundenInnen auch Getränkestände auf Festivals.
Erst die Haare und dann… Ungefähr zweimal im Jahr hält Tsyna für ihre KundenInnen, FreundInnen und NachbarInnen ein
Highlight bereit. Sie veranstaltet in ihrem
Salon eine Party mit DJs und netter Musik.
Zuvor wird der komplette Laden umgeräumt, damit ausreichend Platz ist. „Diese
Partys sind ein voller Erfolg. So 70 bis 120
Leute kommen immer zusammen“, kommentiert die Inhaberin. „Und die nächste
Party steht demnächst an – am 06.12.2008.
Da feiere ich das 5-jährige Bestehen von
Hair Police.“
» Hätte ich gewusst, dass das
so unproblematisch funktioniert, eine Firma zu gründen,
hätte ich mich schon viel
früher selbstständig gemacht.«
Porträt | 45
Summa summarum:
erfolgreicher
Zahlenspiegel
21
Unternehmerinnen
16
unterschiedliche kulturelle Wurzeln
17
Ausbildungswege
19
Geschäftsideen
377
bis zu
MitarbeiterInnen
20
Kinder
21
Ebenfalls vielseitig:
Faktoren
für den Erfolg…
Der Erfolg eines Unternehmens: Ist er steuer- oder gar planbar?
Und wenn ja: Welche Faktoren, welche persönlichen Eigenschaften tragen dazu bei, dass ein Vorhaben zum Erfolg führt?
Einundzwanzig Unternehmerinnen sind zu Wort gekommen,
haben geschildert, was eine Gründerin mitbringen sollte, um
sich am Markt zu etablieren. Die Wortwolke gibt die genannten Eigenschaften in komprimierter Form wieder. Dabei markiert
die Größe der Wörter nicht die Wichtigkeit der jeweiligen Eigenschaft, sondern sie steht für die Häufigkeit der Nennung.
Leidenschaft
Wille
Leistungsbereitschaft
Loyalität
Beratung Kundenorientierung
Netzwerk
Risikobereitschaft Neugier
Menschenkenntnis
Lösungsorientierung
Durchhaltevermögen
Organisationstalent
Mut
Opferbereitschaft
Professionalität
Zeitmanagement Zuverlässigkeit
Organisationstalent
Zielorientierung
Kritikfähigkeit
Persönlichkeit
Optimismus
Qualifikation
Lebenswege , Perspektiven, Horizonte
und Geschichten
21- mal Inspiration
46 | Summa summarum
Summa summarum | 47
© Simone van den Berg - Fotolia.com
Kontakt
Die Rose Anna ......... 8
Anna-Maria Turi
Sallstraße 20
30171 Hannover
Tel. 0511| 8112680
Ayurveda Praxis....... 10
Dr. med. Kalpana Bandecar
Gartenstraße 17
30161 Hannover
Tel. 0511| 1693541
www.ayurveda-medizin-hannover.de
Rechtsanwaltskanzlei.. 12
Penbe Güldoĝan
Gabi Deichmeier-Ait Azou
Stöckener Straße 133
30419 Hannover
Tel. 0511| 5390755
www.ra-stoecken.de
zweidreieins.......... 14
Anna Krzeminska
Goseriede 4
30159 Hannover
Tel. 0511| 2607354
www.zweidreieins.de
48 | Kontakt
Kontakt
Oleander
Natural Living........ 16
Nazanin Pfannenschmidt
Limmerstraße 46
30451 Hannover
Tel. 0511| 2606806
Weitere Filiale in der List
www.oleander-hannover.de
timmcook
ERGOTHERAPIE GbR...... 18
Aisha Cook und Jennifer Timm
Marktstraße 35
31535 Neustadt am Rbge
Tel. 05032 | 892818
Weitere Filialen in:
Garbsen, Berenbostel, Seelze
www.timmcook-ergotherapie.de
cargoost ............. 20
Nelli Klaus
Davenstedter Straße 60
30453 Hannover
Tel. 0511| 2626435
www.cargoost.de
Theater Tüte.......... 22
Ylva Jangsell
Sextrostraße 8
30169 Hannover
Tel. 0511| 3408988
www.theatertuete.de
Lotus Apotheke &
Naturmedizin.......... 24
freischaffende
Künstlerin............ 28
Schülerhilfe
Barsinghausen......... 34
Chia Raissa Njangoran Gildemeister
Bauernreihe 6a
27726 Worpswede
Tel. 04794 | 964668
www.chiaraissa.de
Esra B. Uzuncay-Koc
Marktstraße 10
30890 Barsinghausen
Tel. 05105 | 584555
Weitere Filiale in Stadthagen
www.nachhilfe.schuelerhilfe.de
contact4 GmbH......... 30
Carolina Guillot
Geibelstraße 31
30173 Hannover
Tel. 0511| 9887397
www.apotheke-lotus.de
Malgorzata Schaefer
Annenstraße 21
30171 Hannover
Tel. 0511| 9400149
www.contact4.de
Altschuler GmbH ...... 26
Flamenco-Studio ...... 32
Svetlana Altschuler
Walsroder Straße 227
30855 Langenhagen
Tel. 0511| 9842360
www.altschuler.de
Elena MartÍn
Sodenstraße 4
30161 Hannover
Tel. 0511| 4582631
www.flamenco-arte.de
Interkultureller
Sozialdienst.......... 36
Jasmin Arbabian-Vogel
Ilse-ter-Meer Weg 10
30449 Hannover
Tel. 0511| 2101044
www.ambulantealtenpflege.de
Delan
International Trade
and Travel Company.... 38
Bailan Xia
Gubinerstraße 2G
30880 Hannover
Tel. 05102 | 930 99-58
www.delan-it.de
Bändits Bowling OHG
Stars &
Fun-Center OHG........ 40
Joanna Kannenberg
Marktplatz 5
30853 Langenhagen
Tel. 0511| 732121
www.baendits.de
Weitere Filiale in Hannover
www.bowlingmachtlaune.de
Thorey
Relocation Services... 42
Anne Rangette-Thorey
Luisenstraße 10/11
30159 Hannover
Tel. 0511| 16992890
Weitere Filiale in Burgdorf bei Salzgitter
www.thorey-services.de
Hair police........... 44
Evlampia Prodromou
Kötnerholzweg 11
30451 Hannover
Tel. 0511| 1237250
Kontakt | 49
© pressmaster - Fotolia.com
Piktogramme: © Aleksandr Lukin - Fotolia.com
„In allen Dingen hängt der Erfolg
von den Vorbereitungen ab.“
Konfuzius
Beratungsstellen
Nachstehend eine Auswahl an Institutionen, die professionelle Existenzgründungsberatung anbieten.
Hannover
Agentur für Arbeit
Brühlstraße 4
30169 Hannover
Tel. 01801| 555111
www.arbeitsagentur.de
EZN Erfinderzentrum
Norddeutschland GmbH
Theaterstr. 2
30159 Hannover
Tel. 0511| 850308 – 0
www.ezn.de
Gründerinnen-Consult
Hannover
Technologie-Centrum GmbH
Hohe Straße 11
30449 Hannover
Tel. 0511| 92400120
www.gch.tch.de
50 | Beratungsstellen
Gründercenter
der Handwerkskammer
Hannover
Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK)
Gründerportal
Berliner Allee 17
30175 Hannover
Tel. 0511| 34859 – 0
www.hwk-hannover.de
Schiffgraben 49
30175 Hannover
Tel. 0511| 3107 – 271
www.hannover.ihk.de
Gründungswerkstatt
Hannover
hannoverimpuls GmbH
Vahrenwalder Straße 7
30165 Hannover
Tel. 0511| 9357700
www.gruendungswerkstatt-hannover.de
Integrative Existenzgründung e.V. (IntEX e.V.)
Andreaestr. 2
30159 Hannover
Tel. 0511| 3887 845
www.intex-hannover.de
Investitions- und
Förderbank Niedersachsen – NBank
Günther-Wagner-Allee 12-16
30177 Hannover
Tel. 0511| 30031 – 0
www.nbank.de
Niedersächsische
Bürgschaftsbank (NBB)
GmbH/Mittelständische
Beteiligungsgesellschaft
Nds. (MBG) mbH
Schiffgraben 33
30175 Hannover
Tel. 05 11| 33705 – 0
www.nbb-hannover.de
Sparkasse Hannover
Gründercenter
Unternehmerbüro
in der Region Hannover
Aegidientorplatz 1
30159 Hannover
Tel. 0511| 3000 – 3285
www.sparkasse-hannover.de
Prinzenstr. 12
30459 Hannover
Tel. 0800| 6160616
www.unternehmerbuero-hannover.de
Uni transfer
Forschungs- und
Technologiekontaktstelle
der Leibniz Universität
Hannover
Wirtschafts-Senioren
Hannover - Alt Hilft
Jung e.V.
Brühlstr. 27
30169 Hannover
Tel. 0511| 762 – 5722
www.tt.uni-hannover.de
Beratung vor der Gründung
Finanzierung/Fördermittel
Coaching nach der Gründung
Seminare
Informationen Online
Vermietung von Gewerberäumlichkeiten
Vahrenwalder Str. 7
30165 Hannover
Tel. 0511| 9357310
www.wirtschafts-senioren.de
Beratungsstellen | 51
Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke
mit weiteren Informationen zu Beratungsstellen
in anderen Regionen Niedersachsens:
Informationsportale
52 | Informationsportale
Region Stade
Gründerhaus Osnabrück
Osnabrücker Land
WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Osnabrücker Land mbH
Am Schölerberg 1
49082 Osnabrück
Tel. 0541| 5013091
www.gruenderhaus-os.de
Stader Gründungsnetzwerk
Wirtschaftsförderung
Landkreis Stade GmbH
Große Schmiedestraße 6
21682 Stade
Tel. 04141| 8006 – 0
www.wf-stade.de/
dienst-existenzgruendung.htm
Region Mittelweser
Region Weserbergland
Gründungsnetzwerk Mittelweser
WiN Wirtschaftsförderung im Landkreis
Nienburg/Weser GmbH
Rühmkorffstr. 12
31582 Nienburg
Tel. 05021| 887772 – 5
www.lk-nienburg.de/internet/page.
php?site=150&typ=2
Gründungsoffensive Weserbergland
Weserbergland AG
Hefehof 8
31785 Hameln
Tel. 05151| 5851001
www.startercenter-ct.de/WeserberglandAG
Gründungsnetzwerk Region Lüneburg
Geschäftsstelle
Marie-Curie-Str.2
21337 Lüneburg
Tel. 04131| 2082 – 21
www.gruendungsnetzwerk.de
Oldenburg
Region Emsland
Gründungsportal Nordwest
Landkreise:
•Aurich
•Ammerland
•Wesermarsch
•Wittmund
•Friesland
•Wilhelmshaven
•Cloppenburg
•Vechta
•Delmenhorst
•Emden
•Leer
•Oldenburg
www.gruenderportal-nordwest.de
Region Osnabrücker Land
Gründungsnetzwerk Braunschweig
GründerVilla
Rebenring 33
38106 Braunschweig
Tel. 0531| 3804 – 38 32
www.existenzgruendung-braunschweig.de
Region Lüneburg
Niedersachsen
Ab Mai 2009:
Übersicht aller niedersächsischen Gründungsinitiativen, Gründungsnetzwerke und Gründungsprojekte
www.gruenderfreundliches.niedersachsen.de
Region Braunschweig
Hannover
Osnabrück
Braunschweig
Existenzgründungsinitiative
Emsland (EX-EL)
Existenzgründungsinitiative Emsland
Ordeniederung 1
49716 Meppen
Tel. 05931| 44 – 1330
www.ex-el.de
Region Hildesheim
Gemeinschaftsinitiative Gründerlotse
Wirtschaftsförderungsgesellschaft
Hildesheim
Region (HI-REG) mbH
Bischof-Janssen-Str. 31
31134 Hildesheim
Tel. 05121| 309 – 24 41
www.hi-reg.de
Grafschaft Bentheim
Existenzgründungsnetzwerk TOPstart
Landkreis Grafschaft Bentheim
van-Delden-Straße 1 – 7
- Wirtschaftsförderung 48529 Nordhorn
Tel. 05921| 96 – 1312
www.grafschaft-bentheim.de
Informationen erhalten Sie auch über die Wirtschaftsförderung der niedersächsischen
Landkreise, die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern
vor Ort.
Existenzgründungsinitiativen und -netzwerke | 53
Danke schön!
An dieser Stelle möchten wir danke sagen. Danke an alle die
Menschen, die dieses Projekt im Kleinen und im Großen unterstützt und es so erst möglich gemacht haben.
Unser Dankeschön geht an alle porträtierten Unternehmerinnen:
Svetlana Altschuler, Jasmin Arbabian-Vogel, Dr. med. Kalpana
Bandecar, Aisha Cook, Gaby Deichmeier-Ait Azou, Chia Raissa
Njangoran Gildemeister, Carolina Guillot, Penbe Güldog
an,
Ylva Jangsell, Joanna Kannenberg, Nelli Klaus, Anna Krzeminska,
Elena Martin, Nazanin Pfannenschmidt, Evlampia Prodromou,
Anne Rangette-Thorey, Malgorzata Schaefer, Jennifer Timm,
Anna Maria Turi, Esra B. Uzuncay-Koc, Bailan Xia, die uns ihre
Zeit und ihre Geschichten schenkten; wir danken der Integrationsbeauftragten des Landes Niedersachsen Honey Deihimi dafür,
dass sie von Anfang an an das Projekt geglaubt und es möglich
gemacht hat; dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover Stephan Weil für seine Würdigung des Projektes mit
einem Vorwort; Mokhtar Sotoudi vom TCH-Gründerservice für
viele Anregungen und die Unterstützung bei der Entwicklung des
Projektes; Kai Koslick vom TCH-Gründerservice für das Feedback;
unseren Kolleginnen und Kollegen vom Verein für Integrative
Existenzgründung (Intex e.V.): Hüseyin Karatas, Nadezda Runova
und Nadezda Troskina für den regen Austausch; der Fotografin
Judy Hohmann für die wunderschönen Fotos; Stephanie Ristig
für ihr großes Engagement bei der Umsetzung und dafür, dass sie
immer die richtigen Worte gefunden hat; Gabriele Nitschke für das
Korrektorat; Souzan Jahanshahi-Koepke für die frischen Ideen bei
der Gestaltung des Layouts; Dr. Karin Dunse für das Lektorat; sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Kooperationspartner: Ute Dlugaiczyk, Roswitha Döge und Ulrich Kowalke vom
Niedersächsischen Ministerium für Inneres, Sport und Integration;
der Gleichstellungsbeauftragten der Landeshauptstadt Hannover,
Dr. Brigitte Vollmer-Schubert, Doris Rothenbacher; Kay de Cassan,
Andreas Fritz und Carola Schneider vom Fachbereich Wirtschaft
der Landeshauptstadt Hannover; Michael Balzereit und Peter
Wachner von der Sparkasse Hannover und Oliver Schmelzenbach
von der Region Hannover für die Unterstützung und dafür, dass sie
uns bei Rückfragen immer zur Verfügung standen.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir verbinden Menschen und Kulturen!
Als interkulturelles Beratungsunternehmen unterstützen wir unsere Kundinnen und
Kunden dabei, fremde Denk- und Verhaltensweisen zu verstehen und so erfolgreich interkulturelle Geschäftsbeziehungen aufzubauen sowie kulturelle Vielfalt durch gezieltes
Diversity Management zu nutzen.
Unsere Erfahrungen bringen wir auch beim Verein für Integrative Existenzgründung
(IntEX e.V.) ein, dem wir als aktive Mitglieder angehören und in dem wir die Arbeitsgruppe
„Interkulturelle Kommunikation“ leiten. Der Verein IntEX e.V. engagiert sich in der Existenzgründungsberatung für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte.
Bei unserer Arbeit treffen wir immer wieder auf erfolgreiche Unternehmerinnen mit den
unterschiedlichsten kulturellen Wurzeln. Ihre Geschichten machen Mut und müssen
erzählt werden...
Ihre
Irka Fürle
54 | Danksagung
Sylwia Chalupka-Dunse
Ein Projekt von:
Das Projekt wurde gefördert durch:
Integrationsbeauftragte
des Landes Niedersachsen
Impressum
Verantwortlich im Sinne
des Presserechts (ViSdP):
culture.communication GbR
Sylwia Chalupka-Dunse
Irka Fürle
An der Markuskirche 1
30163 Hannover
Projektträger:
Integrative Existenzgründung e.V.
(IntEX e.V.)
www.intex-hannover.de
Konzeption und Umsetzung:
culture.communication GbR
Sylwia Chalupka-Dunse und Irka Fürle
www.culturecommunication.de
Fotografie:
Rotond Text und Bild
Judy Hohmann
www.rotond.de
Redaktion und konzeptionelle
Unterstützung:
ars:scribendi.
Stephanie Ristig
www.ars-scribendi.com
Korrektorat:
Gabriele Nitschke
Offizient
www.offizient.de
Gestaltung:
J.Design
Souzan Jahanshahi-Koepke
www.jdesign-agentur.de
Lektorat:
Dr. Karin Dunse
Interkulturelle Literaturwissenschaftlerin
karindunse@gmx.de
Druck:
gls Printmedia
Grafik & Letterservice
www.glsmedia.de
November 2008
sukces
Erfolg
成
ycnexbaş
a
rı
arıbaş
éxito
Erfolg
‫ﻣوﻓﻘﻳﺖ‬
56 | Thema
successo
E