20. – 27. MÄRZ 2015
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20. – 27. MÄRZ 2015
Auftritt volk. 20. – 27. MÄRZ 2015 2. BÜRGERBÜHNENFESTIVAL EIN DEUTSCH-EUROPÄISCHES THEATERTREFFEN NATIONALTHEATER MANNHEIM Rahmenprogramm Theatercafé Am Goetheplatz Fr. 20.03. Vorstellungen Cinema Quadrat Collinistr. 5 Lobby Werkhaus Mozartstr. 9 – 11 Schauspielhaus Am Goetheplatz Fr. 20.03. 18.30 Festivaleröffnung ab 22.00 Eröffnungsparty mit Global Beat Sa. 21.03. ab ca. 22.00 | World-Café Mannheimer Geräuschorchester #1, Qualitätskontrolle, Alice Studio Mozartstr. 9 – 11 19.00 – 20.40 21.00 – 21.50 Rimini Protokoll Mannheimer Bürgerbühne, Nationaltheater Mannheim qualitätskontrolle mannheimer geräuschorchester #1 (S. 10) (S. 8) 11.00 – 14.00 | Lecture | ICH kann kein anderer. Aber ICH kann viel. Sa. 21.03. 14.00 – 14.40 | Vortrag | The authority of the chorus: The importance of community in amateur theatre 18.00 – 19.40 Rimini Protokoll qualitätskontrolle (S. 8) 15.00 – 16.00 | Diskussion | Bürger. Macht. Musik. 20.00 – 21.30 Junges DT, Deutsches Theater Berlin Montagehalle Mozartstr. 9 – 11 (S. 14) Sa. 17.00 – So. 17.00 alice 16.30 – 17.30 | Diskussion | SWR2 Forum | Ist dabei sein alles? So. 22.03. ab ca. 21.30 | World-Café Baal, Komm in meinen Wigwam, 100 Dokumente 11.00 – 14.00 | Workshop * | Simulating the irrational. 14.00 – 14.45 | Gespräch | Balance between aesthetics and politics 15.00 – 16.30 | Diskussion | Christoph Schlingensief – Bürgerbühnenregisseur avant la lettre? 19.30 – 21.00 Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt So. 22.03. 19.30 – 21.45 Die große Passion ** Mo. 23.03. 17.00 – 18.15 Toneelgroep Oostpool (NL) baal (S. 16) Opernhaus Am Goetheplatz 20.00 – 21.15 Theater Dortmund Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe 100 dokumente (24 h-Performance, S. 12) komm in meinen wigwam (S. 18) 18.30 – 19.30 | Workshop * Von Kameraden, Heimkehrern u. anderen Helden Mo. 23.03. 18.30 – 19.30 | Gespräch | Dance for all – The honesty of movement ca. 21.00 | Publikumsgespräch Männer Di. 24.03. Ballettsaal Am Goetheplatz 17.00 – 19.00 | Workshop Body Talk Mi. 25.03. 18.30 – 19.30 | Diskussion Dialog statt Fremdheit – Dialog durch Kunst 15.30 – 16.30 | Projektvorstellung und Diskussion | Partizipatives Theater im Spannungsfeld zwischen Kunst und sozialer Arbeit Fr. 27.03. ca. 22.45 | Publikumsgespräch Hoffnung auf größeres Wohlbehagen 15.30 – 17.00 | Workshop MICHAEL ESSIEN You want to play as him …? 16.30 –17.30 Workshop und Einblick Flowers of Carnage 16.30 –17.30 Workshop und Einblick XX oder XY ca. 21.30 | World-Café Dicke Frauen, MICHAEL ESSIEN I want to play as you … Schauspielhaus Am Goetheplatz Junges Theater Basel (CH) männer (S. 20) 20.00 – 22.00 18.00 – 19.15 Schauspiel Köln Borgerscenen, Aalborg Teater (DK) (S. 24) (S. 22) 20.00 – 22.00 20.00 – 21.30 | Werkschau | Mannheimer Bürgerbühne Hoffnung auf größeres Wohlbehagen die lücke 9220: portræt af en bydel ca. 19.30 | Publikumsgespräch 9220: Portræt af en bydel ca. 22.30 | Publikumsgespräch Die Lücke Do. 26.03. Di. 24.03. Schnawwl Brückenstr. 2 20.00 – 21.00 16.30 – 17.30 | Vortrag | Der Auftritt der Bürger im zeitgenössischen Theater Teil II 18.00 – 18.45 | Vortrag | Wirtschaft ist eine Kulturveranstaltung ab 22.00 | Live-Karaoke und Preisverleihung Bürgerjury (S.36) * Probebühne B, Treffpunkt Pforte Werkhaus ** anschließend Filmgespräch 19.30 – 21.00 Die Moskauer Prozesse Mi. 25.03. Schauspiel Köln die lücke (S. 24) Do. 26.03. Fr. 27.03. 18.00 – 19.05 Ahilan Ratnamohan (AU/BE) michael essien i want to play as you … (S. 26) 19.00 – 20.05 Ahilan Ratnamohan (AU/BE) michael essien i want to play as you … (S. 26) 20.00 – 21.15 heißes medium:polylux dicke frauen (S. 28) 20.30 – 22.00 Die Bürgerbühne, Staatsschauspiel Dresden mischpoke (S. 30) Grußwort der Kulturstiftung des Bundes Grußwort des Schirmherrn Ministerpräsident Winfried Kretschmann Die kurpfälzische Industrie- und Universitätsstadt Mannheim hat mit der ostdeutschen Barockstadt Dresden auf den ersten Blick wenig gemein. Anders im Theater: Beide Städte machen ihren Einwohnern eine ganz besondere „theatrale Offerte“: Mit ihren Bürgerbühnen laden das Nationaltheater Mannheim und das Staatsschauspiel Dresden dazu ein, die Publikumsrolle an den Nagel zu hängen und als Mitwirkender im Bühnengeschehen die Durchdringung von Theater und Wirklichkeit selbst zu erfahren. Nachdem sich der Schnawwl schon seit langem sehr erfolgreich der Arbeit mit dem Publikum von morgen widmet, adressiert die 2012 geschaffene Bürgerbühne auch Erwachsene. Wer die Bürgerbühne nur als Modell für Audience Development versteht, greift zu kurz: Spätestens seit Rimini Protokolls „Experten des Alltags“ oder den „Bürgerchören“ von Volker Lösch stellen partizipative Theaterprojekte eine Kunstform dar, die mit eigener Ästhetik und Produktionsform landauf, landab die Bühnen der Stadttheater erobert. Wir sind Zeuge einer theatralen Volksbewegung geworden, die – wie es Hans-Thies Lehmann beschrieb – weniger das Ende der Theaterkunst markiert als vielmehr einen verheißungsvollen „Geländegewinn“. Dresden und Mannheim haben sich in diesem Projekt zusammengetan, um ihren Bürgerbühnen-Blick auch ins Ausland zu richten. Nach der sächsischen Premiere im Mai 2014 geben auf dem 2. Bürgerbühnenfestival zwölf neue Inszenierungen aus ganz Europa einen lebendigen Überblick, was State of the Art ist in der professionellen Theaterarbeit mit nicht-professionellen Darstellern. Wir danken dem Intendanten Burkhard C. Kosminski und seinem Team ganz herzlich für diese Initiative und wünschen ihnen allen begeisterte Zuschauer und Mitspieler. Kunst und Kultur sind für die Menschen von herausgehobener Bedeutung, schließlich bilden sie unter demokratischen Verhältnissen den Nährboden für eine aufgeklärte Bürgerschaft und lebendige Gemeinschaft. Mit der Bürgerbühne bietet das Nationaltheater Mannheim seit 2012 eine Plattform, die es den Bürgern nicht nur erlaubt, Theater als Kunst- und Ausdrucksform persönlich zu erleben und weiterzuentwickeln, sondern die sich zugleich auch ihre unterschiedlichen Ansichten über das Leben zu eigen macht und sie theatral verarbeitet. Es ist gerade dieser Wechsel des Blickwinkels, diese kritisch-reflektierte Betrachtung gesellschaftlicher Zustände, die das Theater seit jeher so wichtig macht und der mit der Bürgerbühne auf ein neues Niveau gehoben wird. Da sich das Nationaltheater Mannheim in den vergangenen Jahren zu einem Bürgerbühnenzentrum entwickelt hat, ist es so richtig wie naheliegend, dass es 2015 das 2. Bürgerbühnenfestival ausrichtet. Hierüber habe ich sehr gerne die Schirmherrschaft übernommen. Ich bin überzeugt, dass das Nationaltheater, für das wir im Doppelhaushalt 2015/ 2016 den Landeszuschuss um zwei Millionen Euro pro Jahr erhöht haben, als überregional herausragende Kultureinrichtung dem noch jungen Festival wichtige Impulse geben kann. Allen an der Organisation und Durchführung des Festivals Beteiligten danke ich für ihr großes Engagement – insbesondere der Kulturstiftung des Bundes für ihre Förderung. Dem 2. Bürgerbühnenfestival wünsche ich den verdienten Erfolg, allen Mitwirkenden erfolgreiche Auftritte. Winfried Kretschmann, MdL Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Hortensia Völckers Vorstand / Künstlerische Direktorin Alexander Farenholtz Vorstand / Verwaltungsdirektor 2 3 Grußwort von Ministerin Theresia Bauer Theater – wozu haben wir die eigentlich? „Wegweiser durch das bürgerliche Leben“ sollen sie sein, der „Aufklärung des Verstandes“ dienen – so die Antwort Friedrich Schillers. Theater sind sich also nicht selbst genug. Für die Gesellschaft sind sie da, ein Lernort wollen sie sein und Themen verhandeln, die uns Menschen umtreiben. Dass immer mehr Bürger die Bühnen erobern, um Stücke mit ihren Erfahrungen, ihrer Lebenssicht, ihren Fragen „aufzuladen“, ist daher nur konsequent. Authentischer, lebensnäher und ursprünglicher kann Theater kaum sein, als wenn diejenigen, die sonst nur vor der Bühne sitzen, auch einmal auf ihr stehen. Dabei geht es nicht um Laientheater im klassischen Sinn. Das „Theater für alle“ wird professionell angeleitet und ausgestattet. Aber: Die „Experten des Alltags“ machen es ihrem Publikum leicht, sich mit ihnen zu identifizieren. Sie erschließen neue Besucherschichten, und sie können Themen aus der Mitte der Gesellschaft auf die Bühne tragen, solange sie noch heiß und kochend sind. Bürgerbühnen helfen dabei, Kultur zu einer Sache aller zu machen. Daher finde ich es höchst erfreulich, dass wir in Deutschland und in seinen Nachbarstaaten gerade eine Blüte der Bürgerbühnen erleben. Wie reich, bunt und kraftvoll diese Blüte ist, das zeigt das 2. Bürgerbühnenfestival am Nationaltheater Mannheim. Ich wünsche der Veranstaltung gutes Gelingen – und den Bürgerbühnen eine fruchtbare Vermehrung. Diese Landesregierung war schon immer der Ansicht, dass Bürger die Hauptrollen spielen sollten. Im Theater – und außerhalb davon. Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz Zum zweiten Mal findet das Bürgerbühnenfestival – Ein deutsch-europäisches Theatertreffen statt. Es steht unter der Überschrift „Auftritt Volk“ und ich heiße Sie dazu herzlich willkommen. Eine Bühne von und für Bürger verschiedenster Herkunft, Identität und Weltanschauung macht unser Theater reicher. Denn begreift sich eben jenes Theater als eine umfassende Situation, als Möglichkeit menschlicher Teilhabe, dann kann es wesentlich dazu beitragen, Antworten auf die drängenden Fragen nach der Zukunft der Demokratie in hochindividualisierten Stadtgesellschaften zu finden. Teilhabegerechtigkeit unabhängig von Herkunft und Bildung – darum ging es beim Aufbau der spartenübergreifenden Bürgerbühne in Mannheim. Sie ist nun eine Möglichkeit geworden, höchst unterschiedliche Realitäten der Stadt kennenzulernen und ein vertieftes Verständnis für gesellschaftliche Wirklichkeit zu entwickeln. Das diesjährige Bürgerbühnenfestival zeigt die professionelle Theaterarbeit mit rund 300 nicht-professionellen Darstellern aus Deutschland, der Schweiz, Belgien, Dänemark und den Niederlanden. Freuen Sie sich mit mir auf anregende nationale und internationale Begegnungen und erleben Sie außerdem, wie der Club der Mannheimer Bürgerjury, bestehend aus Jugendlichen und Erwachsenen, das Festival aktiv begleitet. Dr. Peter Kurz Oberbürgermeister der Stadt Mannheim Theresia Bauer, MdL Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg 4 5 INHALT Grußwort der Intendanten des Nationaltheaters Mannheim Theater von und mit den Bürgern einer Stadt ist eine neue Kunstform, die derzeit immer mehr Bühnen zu einer eigenen Sparte entwickeln. Das Bürgerbühnenfestival, wie wir es Ihnen präsentieren möchten, soll eine repräsentative Leistungsschau des professionellen partizipativen Theaters sowie einer davon ausgehenden Debatte über dessen künstlerische Qualität sein. Mit Freude und Stolz erfüllt es uns, dass nun – nach dem Festivalauftakt letztes Jahr in Dresden – Mannheim der Austragungsort dieses deutsch-europäischen Theatertreffens ist. An dieser Stelle möchten wir uns besonders bedanken bei der Kulturstiftung des Bundes, die das Festival maßgeblich unterstützt, sowie bei dem Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg Winfried Kretschmann, der die Schirmherrschaft für das Festival übernommen hat. Die Auswahl von zwölf aus hundert in ganz Europa gesichteten Produktionen, die sowohl aus dem Bereich des Stadt- und Staatstheaters als auch aus dem Bereich des Freien Theaters kommen, wurde von einem Kuratorium getroffen, dem die Vertreter kontinuierlicher, institutioneller Theaterarbeit mit nicht-professionellen Darstellern angehören. Neben den kuratierten Gastspielen zeigen wir die Eigenproduktionen der Kuratoriumsmitglieder des Festivals, des Aalborg Teaters aus Dänemark, des Jungen DT Berlin, des Badischen Staatstheaters Karlsruhe, des Staatsschauspiels Dresden und des Nationaltheaters Mannheim. Flankiert wird das umfassende Angebot an Gast- und Heimspielen von weiteren Programmpunkten. Wir laden Sie herzlich ein zum freien Eintritt in die verschiedenen Workshops, Diskussionsveranstaltungen, Vorträge und musikalischen Veranstaltungen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Inspiration beim Schauen und Hören, beim Gestalten, Mitspielen, Analysieren und Diskutieren … Andrea Gronemeyer, Intendantin Schnawwl Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr, Intendant Oper Dr. Ralf Klöter, Geschäftsführender Intendant Burkhard C. Kosminski, Intendant Schauspiel Kevin O’Day, Intendant Ballett VORSTELLUNGEN qualitätskontrolle Rimini Protokoll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 mannheimer geräuschorchester #1 Mannheimer Bürgerbühne, Nationaltheater Mannheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 100 dokumente Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 alice Junges DT, Deutsches Theater Berlin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 baal Toneelgroep Oostpool (NL) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 komm in meinen wigwam Theater Dortmund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 männer Junges Theater Basel (CH) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 9220: portræt af en bydel Borgerscenen, Aalborg Teater (DK) . . . . . . . . . . . . . 22 die lücke Schauspiel Köln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 michael essien i want to play as you… Ahilan Ratnamohan (AU/BE) 26 dicke frauen heißes medium:polylux . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 mischpoke Die Bürgerbühne, Staatsschauspiel Dresden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 RAHMENPROGRAMM Vorträge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Gespräche und Diskussionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Workshops . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Filme – Konzerte – Partys . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Werkschau Mannheimer Bürgerbühne / Junge Bürgerbühne Mannheim . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Club der Bürgerjury . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Welches Stück Sie unbedingt sehen sollten! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 Festivalkuratorium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Referenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 Preise und Spielstätten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Partner und Förderer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 6 7 VORSTELLUNGEN Rimini Protokoll qualitätskontrolle Konzept / Text / Regie Helgard Haug und Daniel Wetzel Bühne / Licht / Videomapping Marc Jungreithmeier Bühne Marco Canevacci (Plastique Fantastique) Video / Videomapping Grit Schuster Musik Barbara Morgenstern Dramaturgie und Recherche Sebastian Brünger Produktionsleitung Heidrun Schlegel Mit Maria-Cristina Hallwachs; Timea Mihályi und Admir Dzinić Eine Produktion von Rimini Apparat in Koproduktion mit dem Schauspiel Stuttgart Gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei – Kulturelle Angelegenheiten Vor 20 Jahren ist Maria-Cristina Hallwachs in den Pool einer griechischen Ferienanlage gesprungen. Kopfüber, auf der Nichtschwimmerseite: „Das war die letzte Bewegung, zu der ich meinen Körper antreiben konnte. Seitdem herrscht Funkstille zwischen uns, von den Schulten abwärts. Ich wurde von meinem Vater am Rand des Pools beatmet. Ich wurde in der Klinik gefragt, ob ich überhaupt weiterleben wollte. Ich wollte unbedingt. Ich lebe fröhlichen Hauptes. Ich werde dieses Theaterstück spielen. Es wird davon handeln, wie aus dem Abschluss der Reifeprüfung der Beginn meines Lebensweges wurde. Davon, weshalb ich meine Schwester für einen besonders glücklichen Menschen halte, obwohl sie im Alter von zwei Jahren aufgehört hat, sich für andere messbar geistig weiterzuentwickeln. Ich werde die Welt bespielen und zeigen, wie sehr ich ein ganzer Mensch bin. Ich werde mit Frauen sprechen, die ein Kind erwarten, mit Genetikern, die die Qualität entstehenden Lebens testen. Ich werde mein Pflegepersonal bitten, für mich zu gestikulieren. Ich werde Fragen stellen dazu, was ein Mensch ist. Ich werde meine Antworten geben. Ich werde ohne technische Hilfe lachen: Ich lächle – oft.“ I have never asked WHY did it happen to to me. Why did I jump into the pool at the resort – head first, into the shallow end, 20 years ago. That was the last time that I could command my body. Since then the lines of communication have been cut between my brain and anything south of my shoulders. At the hospital I was asked if I wanted to live at all. I will steer this piece. I will show the world that I am complete. I will ask my nurse to gesticulate for me. I will answer questions with my own questions. I will laugh without the help of technology: I smile – often. Fr. 20.03. | 19.00 Uhr und Sa. 21.03. | 18.00 Uhr Schauspielhaus Dauer 1 Stunde und 40 Minuten, keine Pause | Eintritt € 20,–/ 15,– (erm. € 8,–) Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 21.03. um ca. 22.00 Uhr im Theatercafé statt. 8 Begründung der Jury Maria-Cristina Hallwachs hat mit Helgard Haug und Daniel Wetzel so berührende wie witzige Szenen entwickelt, um ihre eingeschränkte Existenz in ihrer Fülle auf der Bühne nicht darzustellen, sondern zu leben. Die vom Hals abwärts Gelähmte erzählt klug und pointiert über ihren Alltag, der andere Begabungen fordert, als wir Zuschauer sie uns bislang vorstellen konnten. Damit sind wir jenseits von Mitleid auf Glück und Gefährdung unseres eigenen Lebens geworfen. Den Regisseuren von Qualitätskontrolle gelingt eine beispielhafte Arbeit mit Laien – und ein Stück praktizierte Inklusion. Rimini Protokoll arbeiten in den Bereichen Theater, Hörspiel, Film und Installation. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Weiterentwicklung der Mittel des Theaters, um ungewöhnliche Sichtweisen auf unsere Wirklichkeit zu ermöglichen. Mit ihrer Produktion Wallenstein. Eine dokumentarische Inszenierung für die Schillertage 2005 wurden sie 2006 zum Theatertreffen eingeladen. Es folgten zahlreiche weitere Auszeichnungen und Preise. 9 VORSTELLUNGEN Mannheimer Bürgerbühne, Nationaltheater Mannheim mannheimer geräuschorchester #1 Szenisches Konzert frei nach Edgar Allan Poes Die Maske des roten Todes Künstlerische Leitung Anselm Dalferth u. Johannes Gaudet Video Thilo David Heins Probenleitung Zacharias Zschenderlein, Friedrich Stockmeier, Ashok Nair, Peter Hinz, Thorsten Gellings und Michael Barrett Mit Uwe Topmann (Schnawwl-Ensemble) und N. Albrecht, M. Amend, B. Beck-Dreßler, F. Bell, M. Bensch, J. Benz, I. Biesinger, A. Biesinger, U. Büchler, M. Busch, E. Cakmak, H. Dolp, H. Domröß, V. Emmerling, U. Ernst, T. Friedek, T. Gallion, E. Garcia-Fernandez, A. Gasten, K. Gebert, W. Gebert, J. Geiger, R. Geiger, L. Grau, M. Greisner, F. Guettler, U. Haag-Stoll, R. Hallstein, S. Hausch, K.-H. Helfert, A. Helmus, M. Hertel, N. Hildenbrand, H. Holler, N. Humphrey, W. Huth, M. Imhof, W. Ippich, H. Jacobsen, S. Khan, A. Klausmann, N. Knerr, A. Kreidemacher, A. Langbein-Bähr, S. Lanzalaco, G. Libnau, B. Mayer, S. Mercatoris, A. Meyer, M. Müller, E. Naydenova, N. Postweiler, C. Probst, M. Reeb, U. Reutter, F. Rothgängel, G. Rünzi, W. Rünzi, H. Schäfer, D.Schmitt, H. Schmitt, G. Schneider, H. Sinnappoo, E. Skorka, K. Stittgen, S. Summer, A. Szymanski, F. Thomann, K. Topchi, P.-E. Tritsch, R. Türemis, H. Unger, M. Vazansky, K. Vitt, J. Wagner, K. Wagner, R. Weindorf, M. Zettler Die Mannheimer Bürgerbühne wurde in der Spielzeit 2012 /2013 auf Initiative der Sparte Schauspiel am Nationaltheater Mannheim eingerichtet. Ein breit gefächertes Angebot von Clubs und Workshops in allen Sparten lädt Mannheimer jeden Alters zum Theatermachen und zur Auseinandersetzung mit Theater unter professioneller Anleitung ein. Pro Spielzeit werden außerdem mehrere Inszenierungen für das Repertoire erarbeitet. Kooperationen und Außenprojekte, z. B. mit dem Jobcenter, der Justizvollzugsanstalt oder einem Betreuten Wohnen, fördern die Vernetzung mit verschiedensten Bewohnern der Stadt Mannheim. Anselm Dalferth arbeitete als Dramaturg, Regisseur, Musikvermittler, Instrumentaldarsteller und musikalischer Leiter u. a. für das Nationaltheater Mannheim und das Stadttheater Freiburg; seit der Spielzeit 2014 / 2015 ist er Dramaturg und Regisseur in der Oper des Staatstheaters Mainz. Johannes Gaudet absolvierte ein künstlerisches und instrumentalpädagogisches Studium, sowie ein Lehramtsstudium mit den Fächern Musik und Deutsch. Nach dem Abschluss des 2. Staatsexamens trat er die Stelle als Musiktheaterdramaturg und Pädagoge für die Junge Oper am Nationaltheater Mannheim an. Eine außergewöhnliche Klangentdeckungsreise in die Welt der Geräusche, Rhythmen und Melodien erwartet Sie im Opernhaus des Nationaltheaters. Aus allen Ecken des Raumes beginnt es zu tönen: Beklemmende Klänge breiten sich aus, kriechen in die Ohren und gehen unter die Haut. Videosequenzen zucken über die Bühne und ein Schrei ertönt, aus dem sich live-elektronisch variiertes Gelächter herausschält. Dann Stille und gleißendes Licht. Die schmeichelnden Melodien einer Glasharfe treffen auf das Kreischen zerreißenden Papiers und während sich ächzend der eiserne Vorhang hebt, beginnt Edgar Allan Poes geheimnisvolle Geschichte um den Untergang einer dekadenten Gesellschaft ihre unheilvolle Wirkung zu entfalten ... Über mehrere Monate haben Mannheimer Bürger zusammen mit professionellen Musikern und Komponisten Instrumente ausgewählt, Klänge gesucht, Notationsverfahren probiert und gemeinsam ein szenisches Konzertstück entwickelt. Over several months, different groups of Mannheim citizens and professional musicians and composers chose instruments and went in search of sounds. In this theatrical concert, the power of a single note is combined with Edgar Allan Poe’s haunting words to create a new cosmos of sound, in which scattered nightmarish sounds creep into the ear and get under the skin. Fr. 20.03. | 21.00 Uhr Opernhaus Dauer ca. 50 Minuten | Eintritt € 20,– /15,– (erm. € 8,–) Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 21.03. um ca. 22.00 Uhr im Theatercafé statt. 10 11 VORSTELLUNGEN Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe 100 dokumente von Gerardo Naumann Regie Gerardo Naumann, Bonn Park, Frederik Tidén, Jakob Weiß Bühne und Kostüme Sebastian Hannak Mitarbeit Bühne und Kostüme Johannes Fried Licht Christoph Pöschko Dramaturgie Michael Nijs Co-Dramaturgie & Rechercheleitung Ines Wuttke Recherchemitarbeit Gloria Hasnay, Heidi Herzig, Laura Morcillo, Natalia Schmidt Künstlerische Produktionsleitung Eric Nikodym, Catharina Waschke Theaterpädagogik Judith Franke Mit N. Arfmann, M. Bağcı, B. Barros, F.-M. Bautista, N. Benzarti, M. Bögle, F. Bouché, S. Çakar, M. V. Del Valle Contrera, H. Cooke, J. Delić, H. Denecken, J. Diarc, H. Drechsler, J. Dürmeier, M.Eisenbraun, T. Fischer, E. Fix, F. Frede, A. Galander, T. Geiss, J. Gemeinhardt, O.-H. Gruschwitz, T. Heintzmann, M. Hochgesand, J. Huß, G. Iscan-Piliç, J. Jäger, I. Kadrijaj, S. Kambeck, A. Karasu, S. Keshavarzi, A. Kist, F. Klappenbach, A. Kohlem, K. Krauss, G. Lang, Y. Laya, U. Leuchte-Wetterling, C. Löffler, K. Löffler, P. Lorch, S. Lybeer, G. Maier, E. Mamchur, H. Martés, N. Mondry, A. Müller, S. Nitka, T. G. Pfanner, C.-S. Pilling, M. Pöll, P. Rautzenberg, U. Rothweiler, qwqwi (F. Bierlein, L. Fütterer, D. Loscher, P. Matthes, M. Zielke), H. Saumer, J. Saumer, M. Saumer, M. Scheffel, M. Scheffer, J. C. Scheydt, E. Schlachter, C. Schnapp, M. Schöppenthau, M. Seekircher, S. Shibaeva, J. Sinner, F. Skandrani, M. Steinmetz, T. Stürmer, S. Szillat, L. Voß, S. Wangler, K. Wolle, T. Wörle, K. Yıldırım, A. Zimmermann Gerardo Naumann ist Regisseur und Autor. Seine Inszenierungen entwickelt er oft mit nichtprofessionellen Darstellern, die das Publikum in ihre Arbeitswelt einführen. 2010 erarbeitete er z. B. Die Fabrik, das Konzept wurde u. a. in Indien, Polen und Singapur umgesetzt; für das Schauspiel Hannover ließ er in Die Vorstellung das Theater und seine Mitarbeiter zum Gegenstand seiner Inszenierung werden. Theater rund um die Uhr, parallel zum Leben der Stadt, die einen 24-Stunden-Rhythmus hat. 100 Karlsruher mit 100 Dokumenten aus ihrem Leben nacheinander auf der Bühne: Gerardo Naumann und seine Co-Regisseure machen Alltagsgeschichten zur Theaterfiktion – und aus Szenen Lebensalltag: mit schnell härtendem Sichtbeton, endlosem Geschlechterkrieg, langen Bärten, Jugendgericht, DDR-Sitten, Jonglage, Spitzensport, Technikerband, Gassi gehen, nie abgeschicktem Liebesbrief, Raumfahrtbegeisterung, 3000 erotischen Träumen sowie DJ-Party, Übernachten auf der Bühne und rhythmischem Frühstück für alle. Ausgangspunkt der sechsmonatigen Recherche- und Probezeit waren persönliche Kriege, doch man muss sich den Karlsruher als friedlichen Menschen vorstellen. Die Zuschauer können jederzeit in diese Parallelwelt ein- und austreten, sitzend, stehend oder nachts auch liegend. Theatre around the clock, synchronised with the life of the city and its 24-hour rhythm. 100 people from Karlsruhe with 100 documents from their lives, one after the other on stage. The German-Argentinian director Gerardo Naumann turns everyday stories into the fiction of theatre – and theatrical scenes into everyday life: casting of concrete, the battle of the sexes, beards, court cases, GDR manners, juggling, technician’s tape, taking the dog for a walk, love letters, space travel and partying. A sleepover on the stage and breakfast for everyone. Please enter and exit at your convenience. Großprojekt statt. Angeregt durch die Eröffnung mit 100 Prozent Karlsruhe von Rimini Protokoll, waren dies 2013 Eine (mikro)ökonomische Weltgeschichte, getanzt von Pascal Rambert und 2014 das 24-Stunden-Stück 100 Dokumente von Gerardo Naumann. Im Juni 2015 folgt zum Stadtgeburtstag Remote Karlsruhe, eine Audio-Stadtbegehung in Gruppen von Rimini Protokoll. In der Sparte Volkstheater bringt das Badische Staatstheater Karlsruhe seit 2011 Menschen aus der Stadt und Künstler miteinander ins Spiel. Alle Sparten entwickeln innovative partizipative Projekte: Konzerte mit geteilten Pulten, Tanzprojekte, Opern mit Kindern und Jugendlichen und Volkstheatergruppen für alle Altersstufen. Im Schauspiel findet jedes Jahr ein Sa. 21.03., ab 17.00 Uhr bis So. 22.03., 17.00 Uhr | Montagehalle Dauer 24 Stunden, keine Pause | durchgehender Einlass | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) Eintritt frei mit einer gültigen Eintrittskarte des Bürgerbühnenfestivals am jeweiligen Tag. Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 22.03. um ca. 21.30 Uhr im Theatercafé statt. 12 (Stand der Besetzung: Premiere am 10.05.14, Badisches Staatstheater Karlsruhe, Kleines Haus) 13 VORSTELLUNGEN Junges DT, Deutsches Theater Berlin alice nach Lewis Caroll Mit Mauri Bachnick, Felix Böttner, Elektra Breinl, Emmi Büter, Valentino Dalle Mura, Mascha Diaby, Luna Jakob, Tamino Köhne, Antonia Lind, Gynian Machaak, Laszlo Mattern, Bjarne Meisel, Konrad Muschick, Chenoa North-Harder, Emil von Schönfels, Sofia Theodorou Regie Nora Schlocker Bühne Jessica Rockstroh Kostüme Caroline Rössle Harper Musik Paul Lemp Choreografie Juli Reinartz Dramaturgie Birgit Lengers Mit freundlicher Unterstützung der Fischer-Stiftung Wie sonderbar. Alles ist verändert. Ich bin verändert. Ich möchte doch nicht einfach von jemandem geträumt werden. Alices Reisen sind abgründig. Das „Wunderland“ wie der Raum „hinter den Spiegeln“ sind befremdliche Paralleluniversen. Absurde Ordnungsprinzipien stellen die Konzepte von Raum und Zeit, Identität und Realität in Frage. „Die zwei Alice-Bücher sind keine Bücher für Kinder“, schreibt Virginia Woolf. „Sie sind die einzigen, in denen wir zu Kindern werden. Ein Kind zu werden, ist wörtlich gemeint. Alles so seltsam zu finden, dass einen nichts überrascht; herzlos zu sein, skrupellos zu sein, aber auch so leidenschaftlich, dass die kleinste Gemeinheit die Welt in Düsternis hüllt.“ Motor der Inszenierung ist die Grenzüberschreitung zwischen dem Wunderland, das 16 junge Menschen zwischen 9 und 19 Jahren spielend erschaffen, und den Erwachsenen im Zuschauerraum. Die Spieler spiegeln und irritieren den erwachsenen Blick auf Kindheit. Sie purzeln durch ein schwarzes Loch auf die Bühne, verwandeln sich in ein hässliches Baby und dann in ein hübsches Schwein, weinen einen Tränensee, animieren einen fetten Mann, spielen despotisch ohne Regeln, und fragen immer wieder: „Wer bist du, du Monster?“ “The two Alice books are not books for children,” writes Virginia Woolf, “They are the only books in which we become children.” They are strange journeys into parallel universes, where absurd rules question concepts of space and time, identity and reality. This production crosses over the line between the audience and the wonderland that 16 young people between 9 and 19 playfully create – turning the adult view of childhood topsy-turvy. Sa. 21.03. | 20.00 Uhr Studio Dauer ca. 1 Stunde und 30 Minuten, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 21.03. um ca. 22.00 Uhr im Theatercafé statt. 14 Nora Schlocker studierte Regie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Inszenierungen u. a. am Nationaltheater Weimar und Schauspielhaus Düsseldorf, wo sie Hausregisseurin war, sowie am Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspielhaus Wien, Staatstheater Stuttgart und Bayerischen Staatsschauspiel. Am Nationaltheater Mannheim inszenierte sie 2012 / 2013 Der zerbrochne Krug. Ab 2015 / 2016 ist sie Hausregisseurin und Teil der künstlerischen Leitung am Schauspiel Basel. Das Junge DT ist integraler Bestandteil des Deutschen Theaters Berlin. Es sucht den spielerischen Zugriff auf die Welt. Die Angebote richten sich an junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren, egal welcher sozialen, nationalen oder kulturellen Herkunft. Unter dem Motto „Rein – Raus“ öffnet sich das DT für die Fragen, Themen, Energien und Kulturen der jungen Menschen; außerdem verlässt das Junge DT das Theater, es bricht auf zu ästhetischen Forschungsreisen in den öffentlichen Raum und initiiert internationale Kooperationen und interkulturelle Projekte. Das Junge DT erarbeitet pro Spielzeit neben Kooperationsprojekten, Jugendclubs und der Ferienakademie HERBSTCAMP drei Inszenierungen, die Teil des Repertoires sind. 15 VORSTELLUNGEN Toneelgroep Oostpool (NL) baal Regie Timothy de Gilde Bühne Frank Blommestijn Musik Lavalu Lars Jordens, Laura Laarman, Leanne Slütter, Leonie Schoenmakers, Lieke Tijink, Lot Frings, Manna Duk, Marieke Hageman, Marijn Bijsterveld, Marlon Rouw, Maxime Jacobs, Merlijn Oesterholt, Milan Hendriks, Myrte Blanken, Pam Sikkink, Robin Schoemaker, Siem Steinmann, Sterre Bours, Willemijn Smans, Youri Langen u. a. Mit Amber Rozema, Amber Leentfaar, Anne Kool, Anne Meffert, Annika Hagen, Carl Boelens, Claire Jansen Verplanke, Daphne Braafhart, Emma Baas, Jacob Geurkink, Jurre Popping, Hab den Mut, allein zu sein. Baal ist Lebenskünstler. Er frisst, säuft, tanzt, dichtet und lebt. Mittelmaß ist nicht genug. Baal will das Extreme. Er geht seinen eigenen Weg und entledigt sich aller Verpflichtungen: seiner Freundin, seiner Mutter, seiner Künstlerfreunde, seiner anderen Freundin, noch einer anderen Freundin, seiner Auftraggeber, seiner selbst. Zum Erwachsenwerden gehört der Mut, alleine, unabhängig und ungebunden zu sein, Abstand von Vertrautem und den Erwartungen anderer zu nehmen, um das eigene Lebensziel und die eigene Philosophie zu definieren. Dieser Mut beschert Baal ein Leben als Künstler, als Bettler, als Holzhacker, als Nachtschwärmer. Um vielleicht kurz vor dem Tod erwachsen zu werden und zu einer lebensbereichernden Schlussfolgerung zu kommen; hm … Brecht schrieb die erste Fassung von Baal mit 20 Jahren. Baal leaves a life of rigid morals and obligations behind and goes in search of ultimate freedom. He devours food, drinks, dances, writes poetry and lives. So that he might finally grow up before he dies and find some life-enhancing conclusion about it all … Growing up requires courage, breaking with what you know and taking other people’s expectations on board. Every year, Toneelgroep Oostpool makes a ‘coming of age’ production with young people. Brecht wrote the first draft of Baal when he was just 20 years old. So. 22.03. | 17.00 Uhr Schauspielhaus Dauer 1 Stunde und 15 Minuten, keine Pause | Eintritt: € 20,– /15,– (erm. € 8,–) In holländischer Sprache mit deutschen Übertiteln Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 22.03. um ca. 21.30 Uhr im Theatercafé statt. 16 Begründung der Jury Mit Haut und Haar, mit Gesang, Geschrei und Schrifttafeln wirft sich das über 30-köpfige Jugendensemble in die Geschichte des asozialen Grenzüberschreiters Baal. Sie wollen es wissen. Und sie wollen es uns zeigen. Der Unbedingtheitsanspruch der Jugend, ihre rauschhafte und destruktive Lust sind Katalysator einer emphatischen Spielweise. Es gelingt eine bestechende Lesart von Brechts Frühwerk, die mit ver schwenderischer Energie und in verletzlichen Momenten zu erzählen weiß vom Sexappeal des Asozialen und dem Schmerz des Erwachsenwerdens. telligent und berühmt werden – doch vielleicht müssen wir auch mal nichts tun, damit wir herausfinden können, was wir wollen, anstatt immer nur zu tun, was wir müssen. Auf diesem Weg zum Erwachsenwerden kann die Kunst einem „angry young teenager“ eine Hilfestellung sein. Timothy de Gilde ist Teil des künstlerischen Teams und Regisseur der Toneelgroep Oostpool Arnhem. Er studierte Theaterwissenschaft am Institute of the Arts in Arnheim und schloss dort 2003 sein Studium ab. Mit Toneelgroep Oostpool inszenierte er verschiedene Theaterstücke für junges Publikum, u. a. Cooking with Elvis (2010), Dogtooth (2011), und King Oeboe (2013). Außerdem führte er bei verschiedenen Coming-of-Age-Produktionen mit Jungdarstellern Regie, darunter Eli Eli (2012), Giselle (2013) und Baal (2014). Die Toneelgroep Oostpool bringt jede Saison mit 40 Jugendlichen eine Coming-of-Age-Produktion heraus: Wir müssen zur Schule gehen, wir müssen ehrgeizig sein, wir müssen in- 17 VORSTELLUNGEN Mit Ekkehard Freye, Thorsten Bihegue, Heinrich Fischer, Jana Katharina Lawrence, Finnja Loddenkemper, Leon Müller, Maximilian Kurth, Regine Anacker, Solveig Erdmann, Lilli Fehr-Rutter, Margret Kloda, Heike Lorenz, Katrin Osbelt, Rita Spieker-Thiele, Anette Struck, Bärbel Göbel, Ulli Wildt, Sabine Kaspzyck, Birgit Rumpel, Inge Nieswandt Theater Dortmund komm in meinen wigwam Eine Pilgerreise in die wundersame Welt der katholischen Aufklärungs- und Anstandsliteratur von Wenzel Storch Regie Wenzel Storch Bühne und Kostüme Pia Maria Mackert Licht Rolf Giese Dramaturgie Thorsten Bihegue Kaplan Buffo, der älteste Kaplan des Bistums, unternimmt mit seinen kleinen Freunden eine Pilgerreise in die wunderbare Welt der christlichen Sexualmystik. Er führt sie auf eine blühende Wiese voll schwellender Stengel und nickender Kelche und macht sie – beim Mondschein am Lagerfeuer – mit dem „Wunderbau“ ihres Leibes vertraut. Gemeinsam vertieft man sich in die Klassiker der römisch-katholischen Sexliteratur, doch damit nicht genug: Unterwegs begegnet man Heuschrecken, Krokodilen und Ordensschwestern, und die Messbuben stoßen auf eine geheimnisvolle Filmdose, die aus den Geheimarchiven der Augsburger Puppenkiste stammt. Das Stück erinnert – mit einer Fülle von Originalzitaten – an die Blütezeit der katholischen Aufklärungs- und Anstandsliteratur. Im Mittelpunkt steht das Werk des Päpstlichen Ehrenprälat Berthold Lutz (1923 – 2013), der – heute längst vergessen – als Oswalt Kolle der katholischen Sexuallehre gelten darf. Lutz schuf unterhaltsame Coming-of-Age-Geschichten wie Die leuchtende Straße und Das heimliche Königreich, daneben entstanden Benimm- und Trimm-Dich-Fibeln wie Frechdachs lernt Anstand und Peter legt die Latte höher – Werke, die ihre kleinen Leser verzauberten und die Fachwelt begeisterten. In his first theatre production, cult film director Wenzel Storch carries us away into the mysterious depths of Christian sexual mysticism: lush, budding gardens of swollen stems and blossoms, intertwined with sacred tapestries, super-8 images from Roman Catholic ‘propaganda’ and musical sacro-pop pearls from Pater Perne to Heino. In this playful revue piece, Wenzel Storch traces the works and influences of the honoured papal prelate Berthold Lutz, author of bizarre books filled with inadvertent filth. So. 22.03. | 20.00 Uhr Studio Dauer 1 Stunde und 15 Minuten, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 22.03. um ca. 21.30 Uhr im Theatercafé statt. 18 Begründung der Jury „Selbst wenn mir alle Heiner Lauterbachs zur Verfügung stünden – ich würde Jürgen Höhne nehmen“, sagte „Deutschlands bester Regisseur“ (Titanic) Wenzel Storch einmal über den Hauptdarsteller seiner Filme, der kein ausgebildeter Schauspieler ist. So stehen auch in der Dortmunder Inszenierung mit zwei Ausnahmen keine Theaterprofis auf der Bühne. Vor allem durch die Besetzung der jugendlichen Darsteller tun sich in den skurrilen Text- und Bilderwelten immer wieder Abgründe auf. Ein grandioser Trip! Wenzel Storch ist ein deutscher Regisseur und Filmproduzent. Seine phantastischen Filme besitzen eine stark surreal-traumhafte Atmosphäre und neigen zur Kirchenkritik. Sie zeichnen sich durch eine opulente Ausstattung aus, die mit sehr kleinen Produktionsbudgets gebaut und errichtet wird. Neben seiner filmerischen Tätigkeit verfasst Storch Kolumnen für die Zeitschrift konkret und dreht Musikvideos, z. B. 2009 für Bela B. Komm in meinen Wigwam ist Wenzel Storchs erste Theaterarbeit. 19 VORSTELLUNGEN Junges Theater Basel (CH) männer Tanztheater von Ives Thuwis Choreografie Ives Thuwis Ausstattung Ursula Leuenberger Dramaturgie Uwe Heinrich Assistenz David Speiser Technik / Licht Heini Weber Technik / Sound Thomas Frey Mit Alexander Megert, Anton Baecker, Dominik Holzer, Jan Degen, Malik Abdi, Mattia Meier, Thanh Tu Ha Gemeinsam mit sieben jungen Männern hat sich der Choreograf Ives Thuwis den Fragen gestellt: Wie wird ein Mann ein Mann? Und was ist das überhaupt, ein Mann? Verschiedene genetische, kulturelle und sonstige Dispositionen erzeugen verschiedene Anforderungsprofile. Während man sich in Mitteleuropa weit von reglementierenden Bildern entfernt glaubt, ja, manchen sogar ein leichtes Unbehagen über zu viel Gestaltungsfreiheit beschleicht, ist in anderen Kulturen ganz klar, wie ein Mann zu sein hat. Dass das auch nicht unbedingt nur beglückend ist, steht außer Frage. Der Abend versteht sich als Versuchsanordnung. Keine Angst: Das Publikum muss nicht auf die Bühne. Aber es kann aus der sicheren Besucherposition heraus dem sehr unterschiedlichen Ringen um Männlichkeit seine Sympathie geben oder verwehren. Die Arbeiten von Ives Thuwis zeichnen sich durch ungebremste Energie und große Lesbarkeit aus. Die Choreografien entstehen aus originären Bewegungsangeboten der jugendlichen Spieler – die vor dem Probenbeginn noch nie auf einer Bühne getanzt hatten. Das Publikum wird also wirklich auf eine formale und inhaltliche Reise eingeladen, die auch die Beteiligten gemacht haben. How do you become a man? What is that anyway, a man? Do men still exist or do they only exist in our minds? What’s better: freedom or structured rules? Because what can you hold on to if everything is always shifting? Doesn’t everything eventually get washed away by this tide of freedom? In this dance theatre project, seven young men between the ages of 17 and 25 present their exploration of these questions using very few words and focussing on their bodies instead. Mo. 23.03. | 20.00 Uhr Studio Dauer ca. 1 Stunde, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) Im Anschluss Publikumsgespräch in der Lobby Werkhaus 20 Begründung der Jury Sieben junge Männer tanzen, was das Zeug hält: Aus Ritual- und Posinggesten, aus Rangeleien und Mutproben, aus Wolfsgeheul und Bardengesang, aus lauten und leisen Momenten ist ein mitreißender Abend entstanden, der das Konstrukt „Männlichkeit“ hinterfragt. Mit vollem und unglaublichem Körpereinsatz sind diese Experten des Mannseins (oder der Mannwerdung) ganz im Hier und Jetzt, bleiben trotz aller Ästhetisierung der Choreografie sie selbst, ehrlich und direkt, mutig und frei. Ives Thuwis studierte an der Tanzakademie von Tilburg und war danach einige Jahre aktiv als Tänzer bei verschiedenen Kompanien. In seinem choreografischen Schaffen legt er den Schwerpunkt auf Choreografien für Jugendliche, in den letzten Jahren vorwiegend auch mit Jugendlichen. 21 VORSTELLUNGEN Borgerscenen, Aalborg Teater (DK) 9220: portræt af en bydel Regie und Konzept Therese Willstedt Bühne und Kostüm Johanne Eggert Dramaturgie Kjersti Hustvedt Licht und Konzept Mårten K. Axelsson Ton Aske Bergenhammer Hoeg Video Turpin Djurhuus und Laurits Jensen-Flensted Filmproduktion Bread and Butter Mit Jeanet Kaptain, Samir El Omar, Bjarne B. Kristensen, Sara Diana Fayed, Lise Jerup og Mette Jeppesen Im Film u. a. Poul, Per, Toma, Hakan, Ibramhim, Flemming und Preben Borgerscenen Aalborg Teater wurde im Herbst 2013 als erste Bürgerbühne Dänemarks nach dem Vorbild der Bürgerbühne Dresden gegründet. Bisher sind zwei Spielzeiten mit insgesamt vier Produktionen geplant. In der Arbeit der Borgerscenen gibt es zwei grundlegende Überzeugungen: Auf der Bühne gibt es keine Lüge. Und: Die Bürger treten immer als sie selbst auf, nicht als Schauspieler. Alle Menschen sind Experten in Hinblick auf die eigene Biografie. Sie verfügen über Alter, Geschlecht und Körper, über Erinnerungen und Leben. Davon können sie als souveräne Experten berichten. Die Bürgerbühne stellt einen professionellen und künstlerisch ambitionierten Raum zur Verfügung, in dem die Geschichten und Erfahrungen der Bürger zugespitzt, verdichtet und dramatisiert werden und auch mal aufeinanderprallen können. Therese Willstedt studierte Regie an der Danish National School of Theatre and Contemporary Dance. Bereits während des Studiums machte sie mit radikalen Inszenierungen auf sich aufmerksam (Die Jungfrau von Orleans, Körber Studio Junge Regie, 2011 und Invasion!, Aalborg Teater, 2011). Nach 9220: Portræt af en bydel folgte die ebenfalls dokumentarische Inszenierung Døden am Kongelige Teater Kopenhagen. Dieses Projekt ist finanziert mit Unterstützung der Europa-Kommission. Jede größere Stadt hat ein Viertel wie Aalborg Øst. Aalborg Øst hat die Postleitzahl 9220, und hier findet man pro Einwohner die meisten Motorroller, die meisten Hautfarben, die meisten Sozialhilfeempfänger und die meisten Verbrechen in ganz Nordjylland. Hier wird das schärfste Essen gekocht und der süßeste Kuchen gebacken. Das Publikum wird mittels Filmaufnahmen und persönlichen Erzählungen in die Wirklichkeit von fünf Bürgern aus 9220 eingeladen – für manche das coolste und kleinste Ghetto der Welt … Sind die Schicksale für Aalborg Øst verantwortlich oder ist Aalborg Øst verantwortlich für die Schicksale? Was heißt es, ein sozial benachteiligter Mensch zu sein, und wann ist man sozial benachteiligt? Hat Aalborg Øst den schlechten Ruf verdient, von dem viele sprechen? Wann hat man einen schlechten Ruf verdient? „Es werden eifrig Überwachungskameras installiert, um die Sicherheit zu gewährleisten. Aber mehr Überwachung schafft nicht mehr Geborgenheit. Die Kameras sind wie ein Thermometer, sie zeigen das Fieber im Gesellschaftskörper an. Aber niemand wird vom Thermometer gesund. Alle wissen, dass andere Handlungen erforderlich sind.” (Anna Sjödin und Thomas Hartman im Vem bryr sig? En bok om Sverige, Hjalmarsson & Högberg Bokförlag 2010) Every big city has a neighbourhood like Aalborg Øst. The postcode for Aalborg Øst is 9220 and it has the most scooters per capita, the most skin colours, the most social problem cases and the most criminals in all of Nordjylland. This is where the spiciest food and the sweetest cakes are made. Using film recordings, personal experiences and stories from 9220, the piece creates a portrait of the area reflecting both its good and bad aspects. The audience is invited to experience the reality of five people who live in 9220 – what are their lives like, both inside and outside of the coolest and smallest ghetto in the world? Di. 24.03. | 18.00 Uhr Studio Dauer ca. 1 Stunde und 15 Minuten, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) In dänischer Sprache mit deutschen Übertiteln Im Anschluss Publikumsgespräch in der Lobby Werkhaus 22 23 VORSTELLUNGEN Schauspiel Köln die lücke Ein Stück Keupstraße von Nuran David Calis Regie Nuran David Calis Bühne Anne Ehrlich Kostüme Amelie von Bülow Musik Vivan Bhatti Video Sterntaler Film Dramaturgie Thomas Laue Mit Simon Kirsch, Thomas Müller, Annika Schilling sowie Ismet Büyük, Ayfer Sentürk Demir, Kutlu Yurtseven Gefördert vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Am 9. Juni 2004 verletzte eine auf einem Fahrrad montierte Nagelbombe in der Kölner Keupstraße 22 Menschen zum Teil schwer und zerstörte zahlreiche Geschäfte. Ziel des feigen Anschlages waren die Menschen, die in der vor allem türkisch geprägten Straße lebten, und mit ihnen das Lebensmodell einer offenen Gesellschaft. Verübt wurde der Anschlag, wie sich 2011 herausstellte, vom rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), doch Polizei und Politik schlossen sieben Jahre lang einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat aus. Stattdessen rückten die Anwohner selbst ins Zentrum der Ermittlungen: Die eigentlichen Opfer des Anschlages wurden zu potentiellen Tätern. Regisseur Nuran David Calis hat ein Jahr lang immer wieder Anwohner und Geschäftsleute getroffen und sie gefragt, wie sie den Anschlag und die Zeit danach erlebt haben. Aber er hat auch nach den Geschichten der Keupstraße von heute gefragt, und danach, wie sich das Leben im Laufe der Jahre dort verändert hat. So entsteht ein Bild der Keupstraße aus der Sicht der Menschen, die dort leben. Und es wird erzählt von ihnen selbst: Anwohner und Geschäftsleute stehen gemeinsam mit Schauspielern auf der Bühne. On 9th June 2004, a nail bomb attached to a bike injured 22 people, some of them seriously, and damaged numerous shops and businesses in Keupstraße in Cologne. Director Nuran David Calis met up regularly with its residents and business owners over the course of a year and asked them how they experienced the attack and the aftermath, as well as how their lives had changed as a result. This has produced an impression of Keupstraße from the perspective of the people who live there, who tell their stories themselves, appearing alongside the actors on stage. Di. 24.03. und Mi. 25.03. | jeweils 20.00 Uhr Schauspielhaus Nuran David Calis ist Autor, Regisseur und Filmemacher. In seinen Stücken und Arbeiten ist die Frage nach dem Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und die Vorstellbarkeit einer gemeinsamen Zukunft immer wieder Thema. Viele seiner Texte entstehen aus den Geschichten der Menschen, mit denen er zusammenarbeitet. Ein anderer Schwerpunkt seiner Arbeit als Autor ist das Überschreiben von Klassikern aus heutiger Sicht. 2011 erschien sein erster Roman Der Mond ist unsere Sonne. Begründung der Jury Auf der Bühne sind drei Schauspieler und drei Bewohner der Keupstraße. Drei Deutsche sitzen neben drei türkischstämmigen Migranten. Nuran David Calis konfrontiert die Schauspieler der bürgerlichen Mitte mit der Authentizität der Laien und stellt fiktiven Wahrheiten dokumentarische Fakten gegenüber. Eindringlich erzählen die Betroffenen des Nagelbombenanschlags von tief empfundenem Unrecht und ihrem Misstrauen gegenüber unserem Rechtsstaat. Zwischen der deutschen Mehrheitsgesellschaft und diesen „Experten des Alltags“ klafft seitdem eine Lücke. Dauer 2 Stunden, keine Pause | Eintritt € 20,– /15,– (erm. € 8,–) Im Anschluss an die Inszenierung am 25.03. Publikumsgespräch im Theatercafé 24 25 VORSTELLUNGEN Ahilan Ratnamohan (AU/BE) michael essien i want to play as you … Von und mit Etuwe Bright Junior, Sunday Ibrahim, Jimmy Nwaoze, Lateef Babatunde, Aloys Kwaakum, Praise Otito Onubiye, John Obi Agbo, Wemimo Nosa Regie Ahilan Ratnamohan Dramaturgie Kristof Persyn Produktionsleitung Daisy Wouters Licht Timme Afschrift Sound Kris Strijbos / Ahilan Ratnamohan Eine Auftragsarbeit für Urban Theatre Projects (Australien) Ihr kennt uns nicht. Ihr seht uns nicht. Aber wir trainieren. Überall in Europa. Überall auf der Welt. MICHAEL ESSIEN I want to play as you … ist kraftvolles und explosives Fußball-TanzTheater. Die Produktion lotet den schmalen Grat zwischen Hoffnung und Verzweiflung aus, auf dem sich afrikanische Fußballspieler bewegen, die nach Europa kommen, um einen Profivertrag zu ergattern. Sechs westafrikanische Fußballspieler nehmen das Publikum mit in ihre Welt aus Training, Politik, Visa und Verträgen. Die finanzielle Explosion im Fußball gepaart mit dem wachsenden Erfolg afrikanischer Fußballspieler in Europa hat dazu geführt, dass viele Afrikaner im Fußball einen Weg aus der Armut sehen. Die meisten der afrikanischen Fußballspieler, die wir in den Medien zu sehen bekommen, stehen unter Millionenvertrag. Doch gleichzeitig wächst eine „Unterschicht“ von Nachwuchsspielern heran, die in ihnen fremden Ländern unter härtesten Bedingungen ihrem Traum vom seriösen Vertrag nachjagt. Six West-African footballers invite an audience into their world of training, politics, visas and contracts. MICHAEL ESSIEN I want to play as you ... is a football-dancetheatre performance exploring the thin line between hope and desperation for young African footballers in Europe. Do. 26.03. | 18.00 Uhr und Fr. 27.03. | 19.00 Uhr Schauspielhaus Dauer 1 Stunde und 5 Minuten, keine Pause | Eintritt € 20,– /15,– (erm. € 8,–) In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 26.03. um ca. 21.30 Uhr im Theatercafé statt. 26 Ahilan Ratnamohan studierte Film in Sydney. Nach seinem Abschluss 2005 versuchte er sich als Profi-Fußballer in Holland, Schweden und Deutschland. Seit 2007 erarbeitet er Performances in Australien und Europa. MICHAEL ESSIEN I want to play as you … war seine erste Arbeit als Choreograf. Begründung der Jury Der Traum vom guten und schönen Leben in Europa wird hier mit großer Überzeugung und Virtuosität in einer unerwarteten Variante gezeigt, und zwar in der Welt des Profi-Fußballs. Die mitwirkenden afrikanischen Fußballer bewegen sich ständig hin und her zwischen Tanz, Training und Schatten-Fußball ohne Ball. Und sie berichten von ihren Begegnungen mit einer Sport-Welt, die durch und durch kommerzialisiert ist, und in der Manager und Spieler-Agenten die Spieler hin- und herschieben zwischen Clubs, Ländern, Verträgen, Versprechen, Absagen und Abschiebungen. So wird in dem kurzweiligen Abend nicht nur Sport, sondern auch Integration kritisch reflektiert. 27 VORSTELLUNGEN heißes medium:polylux dicke frauen Theater über Körperbilder Eine Produktion von heißes medium:polylux in Kooperation mit der KulturFabrik Löseke e.V., dem Theaterhaus Hildesheim e.V. und der Volkshochschule Hildesheim/Mehrgenerationenhaus Künstlerische Leitung Nora Graupner Dramaturgie Melanie Hinz Musikalische Betreuung Stephanie Krah Assistenz / Technik Maria Gebhardt Produktionsleitung Maike Tödter Von und mit Tanja Charman, Kristin Dickhoff, Corina Kumm, Marina Musema, Stefanie Rohr, Heike Sager, Gertrud Schlote-Henschke Gefördert durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Friedrich Weinhagen Stiftung, die Erhard Friedrich Stiftung, den Landkreis Hildesheim und den AStA der Universität Hildesheim Seid ehrlich, was war Euer erster Gedanke, als ich auf die Bühne kam? Sieben Frauen mit Körpern weit entfernt von Konfektionsgröße 38 setzen sich dem Blick des Publikums aus: Sie reden Klartext über Diskriminierungen bei der Arbeitssuche, über die Lust am Essen und das Einnehmen von Schlankheitspillen bis zum Darmstreik, über Männer, die auf Rubensfiguren stehen, über die Vorteile von schwarzer Kleidung und die Erotik von Speckrollen. „Fett gedisst“ titelt die taz am 6. Mai 2012 und schreibt weiter, dicke Menschen seien „die letzte Minderheit, die ungestraft diskriminiert werden darf“. Schönheit und vor allem Gesundheit werden sowohl in den Medien als auch im Alltag gegen jene dicken Körpermodelle ins Feld geführt, welche mit beängstigender Selbstverständlichkeit pathologisiert werden. Dicke Frauen zeigt autobiografische Geschichten von Stigmatisierung und Klischees, aber auch von Ermächtigung und Emanzipation. Sieben Frauen mit sieben Biografien werden zu einem Theaterstück. Als Chor ermächtigen sie sich gegen Gewichtsstandards, The Biggest Loser und Schönheitsdiktate. Ein Theaterabend mit Expertinnen des Alltags über die Vielfalt von Lebensgeschichten und Körpern. Be honest, what was your first thought when I walked on stage? Seven women with bodies far from a size ten expose themselves to the audience’s gaze: they talk straight about discrimination when looking for a job, their enjoyment of food, taking slimming pills, men who like Rubenesque figures and how rolls of fat can be erotic. As a chorus, together they stand up to weight standards and the dictates of beauty. An evening about the diversity of life stories and bodies. Do. 26.03. | 20.00 Uhr Studio Dauer 1 Stunde und 15 Minuten, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) Zu dieser Inszenierung findet ein World-Café am 26.03. um ca. 21.30 Uhr im Theatercafé statt. 28 Nora Graupner ist Regisseurin, Performerin, Kulturvermittlerin. In ihren Arbeiten finden sich immer wieder „Expert_innen des Alltags“ sowie popkulturelle, identitätsstiftende und subversive Themen wieder. Zwischenstop am Staatsschauspiel Dresden; Arbeiten mit heißes medium:polylux und proxy body, Leitung der Theatergruppe HOWEI, die sich ausschließlich aus Menschen mit Behinderung zusammensetzt. Entwickelt und leitet soziokulturelle, inklusive Stadtraumtheaterprojekte. Lebt und arbeitet (meistens) in Hildesheim. Begründung der Jury Eine Besetzung, wie man sie wohl selten auf einer Theaterbühne zu sehen bekommt: Sieben Frauen unterschiedlichen Alters setzen sich mit dem auseinander, was sie tagaus, tagein begleitet: Sie sind dick. Oder empfinden sich so. Oder werden so wahrgenommen. Ihre Lebenserfahrungen liefern das Material, das mit einer großen Vielfalt in Mitteln und Formen umgesetzt wurde; dokumentarische und schmerzhafte Szenen finden sich in der Inszenierung genauso wie absurde und humorvolle Momente. Die sehr souveränen Performerinnen hinterfragen das Schönheitsideal unserer Gesellschaft und ertappen den Zuschauer bei seinen Vorurteilen – ein äußerst unterhaltsames und wichtiges Statement gegen Gewichtsdiskriminierung. 29 VORSTELLUNGEN Die Bürgerbühne, Staatsschauspiel Dresden mischpoke Eine jüdische Chronik von damals bis heute Regie David Benjamin Brückel Text und Dramaturgie Dagrun Hintze Bühne und Kostüm Jeremias Böttcher Musik Ketan Bhatti, Vivan Bhatti Mit Nataliya Berinberg, Nichame Eselevskaya, Thomas Feske, Joshua Lautenschläger, Faina Lyubarskaya, Felix Lehle, Thomas Pfüller, Ehud Roffe, Katja Schindler, Guliko Zimmering Die Bürgerbühne ist seit der Spielzeit 2009/ 2010 eine feste Sparte des Staatsschauspiels Dresden. Jedes Jahr treten hier ca. 400 Bürger aus Dresden und der Region auf. Die fünf Inszenierungen pro Saison werden wie jede andere reguläre Produktion des Hauses konzipiert, organisiert und finanziert, d. h. professionelle Regieteams übernehmen die künstlerische Leitung und sämtliche Abteilungen des Hauses unterstützen die Planung und Durchführung. Die Inszenierungen sind fest im Repertoire verankert. Daneben gibt es an der Bürgerbühne Spielclubs, bei denen theaterpädagogische und psychosoziale Aspekte sowie die Vermittlung von Kunst im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen. Sonderformate wie z. B. Culture Clash – Das Bürger Dinner ergänzen die Palette der Produktionen. Im Mai 2014 fand das 1. Bürgerbühnenfestival in Dresden statt. Woran denken wir, wenn wir das Wort „Jude“ hören? An den Schrecken des Holocausts. Den scheinbar unlösbaren Nahost-Konflikt. Vielleicht auch an antisemitische Parolen aus jüngster Zeit. Doch jüdisches Leben in Deutschland lässt sich nicht auf die Erfahrung von Verfolgung und Gewalt, von erzwungener Migration und zerrissenen Biografien reduzieren. Auch nicht auf Klezmer-Konzerte oder Schtetl-Folklore. Zehn Dresdner Juden aus verschiedenen Generationen und Herkunftsländern gehören zur Mischpoke, die sich unterm Dach der Bürgerbühne zusammengefunden hat. Der Begriff stammt aus dem Jiddischen und bedeutet „Familie“, „Clan“ oder „eingeschworene Gemeinschaft“. In Form einer Chronik der etwas anderen Art bringen ihre Mitglieder die Vielfalt und Widersprüchlichkeit jüdischer Identität auf die Bühne. Autorin Dagrun Hintze und Regisseur David Benjamin Brückel haben zu diesem Thema recherchiert und zahlreiche Interviews geführt. Auf Grundlage des so gewonnenen Materials entstand ein Theaterstück, das die jüdische Redensart „Zwei Juden, drei Meinungen“ im Hier und Heute bestätigt: Religiös und weltlich zeigt sich jüdische Identität in Mischpoke, politisch engagiert und anarchistisch, schrill und melancholisch, konvertiert und kabbalistisch. Masel tov! “Two Jews, three opinions”, goes the Jewish saying. Ten Jewish men and women from different generations and countries of origin belong to the mischpocha (extended family) of the Bürgerbühne Dresden. Going against the usual stereotypes, they bring the multiplicity and contradictions of Jewish life and identity throughout history to the stage: they are both religious and secular, politically engaged and anarchic, loud and melancholic, converted and cabbalistic. Mazel Tov! Fr. 27.03. | 20.30 Uhr Studio Dauer ca. 1 Stunde und 30 Minuten, keine Pause | Eintritt € 15,– (erm. € 8,–) 30 David Benjamin Brückel ist Regisseur und arbeitete u. a. am Schauspiel Hannover, am Staatsschauspiel Dresden, am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken, am Stadttheater Bern und am Heimathafen Neukölln. Seit der Spielzeit 2013 / 2014 ist er Dramaturg und Produktionsleiter an der Bürgerbühne Dresden. Dort inszenierte er bereits 2009 die Uraufführung Alles auf Anfang! Fünf Dresdner lassen sich neu erfinden. 31 RAHMENPROGRAMM RAHMENPROGRAMM Vorträge Gespräche und Diskussionen ICH kann kein anderer. Aber ICH kann viel. Lecture von Daniel Wetzel (Rimini Protokoll) Der Auftritt der Bürger im zeitgenössischen Theater Teil II Vortrag von Prof. Dr. Jens Roselt Die Daimler-Hauptversammlung als eigene Inszenierung, die Welt-Klimakonferenz in der Verantwortung der Zuschauer und ein Mannheimer CDU-Wallenstein, dem man anmerkt, dass er sich persönlich meint, wenn er „ich“ sagt … Rimini Protokoll haben Ende der 90er die Arbeit mit „Experten des Alltags“ für sich entdeckt. Seitdem versuchen sie permanent, neue Möglichkeiten für Theater zu erfinden. Wetzel zeigt Ausschnitte aus jüngeren Produktionen und gibt Ausblicke auf kommende Projekte. Welche Formen, welche Darstellungsweisen zeichnen das professionelle Theater mit nichtprofessionellen Darstellern aus? Und was bedeutet dies für die Rezeption? Anknüpfend an seinen Vortrag des letzten Bürgerbühnenfestivals in Dresden wird Prof. Dr. Jens Roselt die einzelnen Gastspiele des aktuellen Festivals analysieren, nach übergreifenden Kriterien fragen und die beim letzten Festival erarbeiteten Ergebnisse auf den Prüfstand stellen. Fr. 27.03. | 16.30 −17.30 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei Sa. 21.03. | 11.00 − 14.00 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei The authority of the chorus: The importance of community in amateur theatre Vortrag von François Matarasso Seit der griechischen Antike setzt das europäische Theater die Machtverhältnisse zwischen Herrschenden und Beherrschten in Szene. Bei der Neubestimmung dieser Verhältnisse im krisengeprägten Europa des 21. Jahrhunderts nimmt Community Theatre einen unersetzlichen Platz ein, indem es Sicht weisen „von unten“ zur Sprache bringt. Im Theater, wenn nicht sogar im Leben, ist der Held gezwungen, den Chor zu hören, dessen Erfahrung ein entscheidendes Gegengewicht in der Suche nach ethischen Antworten auf unsere Probleme sein kann. Sa. 21.03. | 14.00 – 14.40 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei in englischer Sprache 32 Wie kann eine aktive Beteiligung von Laien in dem teils als artifiziell empfundenen Genre Musiktheater aussehen? Wo führt die Einbindung von Bürgern zu neuen Formaten? Wie komponiert man für Nicht-Profis? Und welche Rolle kann ein Bürger-Musiktheater innerhalb des Stadttheaters spielen? Seine Karriere führte den ungarischen Regisseur Árpád Schilling an die großen Schauspiel- und Opernhäuser u. a. in Berlin, München, Wien und Mailand. Seit einigen Jahren konzentriert sich der Künstler auf didaktische Projekte und Crossover-Erfahrungen. 2008 wandelte er seine Theatergruppe Krétakör in eine „aktivistische Eingreiftruppe“, die seitdem bestrebt ist, basisdemokratische Initiative zu fördern. Krétakör steht in Ungarn auf der schwarzen Liste. Árpád Schilling reflektiert im Gespräch mit Florian Malzacher über die Möglichkeiten des Theaters als gesellschaftliches Instrument vor dem Hintergrund der politischen Polarisierung und des Rechtskurses in Ungarn. Mit Juliane Klein, Alvaro Schoeck und Hans-Georg Wegner Moderation Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr Sa. 21.03. | 15.00−16.00 Uhr | Lobby Werkhaus Eintritt frei Wirtschaft ist eine Kulturveranstaltung Vortrag von Prof. Götz W. Werner SWR2 Forum Ist dabei sein alles? Wie Bürgerbühnen das Stadttheater verändern Für den Gründer von dm-drogerie markt Götz W. Werner ist es die „Gretchenfrage unserer Gesellschaft: Ist der Mensch Mittel oder Zweck?“ Denn, so diagnostiziert der Unternehmer, „wird das Geld zum Zweck, entsteht menschliches Leid. Wird dagegen der Mensch zum Zweck, hat das Kapital eine dienende Funktion.“ Lese man Geschäftsberichte oder Wirtschaftszeitungen sei es jedoch leider immer so, dass der Mensch Mittel, nie Zweck sei. Welche Wege gibt es aus der Krise und was hat das mit Theater zu tun? Mit Bürgerbühnen öffnen sich die Theater: Menschen, die sonst im Publikum sitzen, treten als Experten ihres Alltags selbst auf. Die Stadtbevölkerung bekommt einen öffentlichen Raum, ihre aktuellen Themen zu diskutieren. Manchmal werden daraus politische Aktionen. Zur Debatte steht damit auch die Rolle des Theaters. Was bringt diese Form der Partizipation, der „Komplizenschaft“, wie solche Projekte auch genannt werden? Fr. 27.03. | 18.00−18.45 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei vorherige Reservierung bei der Theaterkasse unter Tel. +49 (0) 621 1680 150 oder nationaltheater.kasse@mannheim.de Balance between aesthetics and politics Florian Malzacher im Gespräch mit Árpád Schilling Bürger. Macht. Musik. Über die Bürgerbühne im Musiktheater So. 22.03. | 14.00−14.45 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei in englischer Sprache Christoph Schlingensief – Bürgerbühnenregisseur avant la lettre? Schlingensief arbeitete mit Behinderten, Neonazis, Asylbewerbern, Arbeitslosen, Obdachlosen. Fixpunkt war stets die erlebte Wirklichkeit außerhalb des Theaters. Unter anderem das Spiel mit Authentizität, die Frage „echt oder nicht echt?“ provozierte vielfach das Publikum. Aber was ist eigentlich echt? Haben wir von sogenannten nicht-professionellen Schauspielern mehr „Echtheit“ zu erwarten? Was heißt Schauspielen? Mit Björn Bicker, Viola Hasselberg und Daniel Wetzel Gesprächsleitung Dietrich Brants (SWR2) Sa. 21.03. | 16.30−17.30 Uhr | Lobby Werkhaus Eintritt frei Mit Carl Hegemann, Matthias Lilienthal u. a. So. 22.03. | 15.00−16.30 Uhr | Lobby Werkhaus Eintritt frei 33 RAHMENPROGRAMM RAHMENPROGRAMM Gespräche und Diskussionen Workshops Publikumsgespräch World Café Partizipatives Theater im Spannungsfeld zwischen Kunst und sozialer Arbeit Projektvorstellung und Diskussion Mehrere Vorstellungen eines Festivaltages werden im „World-Café“ nachbesprochen. Darsteller, Regieteams und Zuschauer tauschen sich in kleinen Gruppen und in lockeren Gesprächen über das Gesehene aus. Pro WorldCafé wird es mehrere Runden geben, so dass jeder Zuschauer die Gelegenheit hat, die Tische zu wechseln und mit möglichst vielen Beteiligten der verschiedenen Inszenierungen sowie anderen Zuschauern ins Gespräch zu kommen. Zwei Projekte stellen sich vor: 9220: Portræt af en bydel der Borgerscenen des Aalborg Teater und Traumfrauen – Club der Experten der Bürgerbühne am Theater der Altmark Stendal. Beide sind in Zusammenarbeit mit sog. „Benachteiligten“ und entsprechenden lokalen Institutionen entstanden. Welche Herausforderungen bergen solche Kooperationen? Wie nachhaltig sind solche Projekte für die Teilnehmer? Und was ist mit dem Kunstanspruch? Mannheimer Geräuschorchester #1, Qualitätskontrolle, Alice Sa. 21.03. | ca. 22.00 Uhr | Theatercafé Eintritt frei Mit Jens Christian Lauenstein Led, David Lenard, Katrin Schmalenberg-Lankert, Lotte Wagner und Dorit Wium-Andersen Moderation Antje Reinhard Baal, Komm in meinen Wigwam, 100 Dokumente So. 22.03. | ca. 21.30 Uhr | Theatercafé Eintritt frei Di. 24.03. | 15.30−16.30 Uhr | Lobby Werkhaus Eintritt frei MICHAEL ESSIEN I want to play as you …, Dicke Frauen Do. 26.03. | ca. 21.30 Uhr | Theatercafé Eintritt frei Dialog statt Fremdheit – Dialog durch Kunst „Kultur verbindet, sie ist das eleganteste Instrument der Integration. Ob Ghana oder Gütersloh: Alle lieben Musik, erzählen von sich und der Welt. Der Drang, sich schöpferisch auszudrücken, ist universell. Wenn diese Sehnsucht sich nicht eignet, um einander näherzukommen – was dann? Die Wahrheit aber ist: Nichts trennt die Menschen mehr als die Kultur.“, so sueddeutsche.de am 25.01.15. Welche Rolle können Bürgerbühnen bei der Überwindung von Grenzen, von Schwellen, von „Lücken“ in unserer Gesellschaft in Deutschland, Baden-Württemberg und Mannheim spielen? Dance for all – The honesty of movement Dominique Dumais im Gespräch mit Jai Gonzales Jai Gonzales kennt die ganze Bandbreite der Arbeit mit Laien: Sie initiierte ein Projekt in Kenia, das afrikanische und europäische Tanzformen in Dialog bringt, sie arbeitete mit schwer erziehbaren Kindern und tanzte sogar mit Politikern. Im Gespräch mit der Mannheimer Hauschoreografin Dominique Dumais wird die Bedeutung des Tanzes mit Laien zwischen sozialem Projekt und Kunst diskutiert. Mit Ministerin Theresia Bauer, Nuran David Calis, Talat Kamran und Andreas Schmitt Moderation Dietrich Brants Mo. 23.03. | 18.30−19.30 Uhr | Lobby Werkaus Eintritt frei in englischer Sprache Mi. 25.03. | 18.30 – 19.30 | Theatercafé Eintritt frei vorherige Reservierung bei der Theaterkasse unter Tel. +49 (0) 621 1680 150 oder nationaltheater.kasse@mannheim.de 34 Simulating the irrational Konzepte für Bürgerbühnenprojekte entwickeln Body Talk Erkunden Sie die Ausdrucksformen Ihres Körpers mit Mitteln des zeitgenössischen Tanzes und Improvisationselementen. Der zweistündige Workshop mit Gary Joplin verfeinert Ihre Wahrnehmung, Ihre Bewegungstechnik und hilft Ihnen, Ihren Körper für Sie sprechen zu lassen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob und über welche Art von Tanzerfahrung Sie bereits verfügen. Teilnahme ab 14 Jahren. Welche Formate lassen sich in partizipatorischen Produktionen verwirklichen? Wie erschließt man sich Inhalte und wie passen Form und Inhalt zueinander? Vom Aufblitzen und Verwerfen, vom Improvisieren und Erkennen, Reduktion und Redundanz, von Abkürzungen, Labyrinthen und Fluchttunneln. In drei Stunden ein Katalog der unmöglichen Projekte, ein unvernünftiges A bis Z der Projekt arbeit in der „Public-Private-Partnership“ der Bürgerbühnen. Mit Gary Joplin Di. 24.03. | 17.00−19.00 Uhr | Ballettsaal Treffpunkt Pforte Hebelstraße Eintritt frei * Mit Lajos Talamonti So. 22.03. | 11.00−14.00 Uhr | Probebühne B Treffpunkt Pforte Werkhaus Eintritt frei * MICHAEL ESSIEN You want to play as him …? Regisseur Ahilan Ratnamohan lädt alle Interessierten zu einem choreografischen Workshop ein. Sie können gemeinsam mit dem Regisseur und zweien seiner Darsteller aus MICHAEL ESSIEN I want to play as you … erleben, wie diese ganz besondere Form des biografischen Fußball-Tanz-Theaters entsteht. Von Kameraden, Heimkehrern und anderen Helden In diesem Workshop zeigt Regisseur Clemens Bechtel anhand von Szenenausschnitten aus seiner aktuell entstehenden Inszenierung Soldaten an der Bürgerbühne Dresden unterschiedliche Methoden dokumentarischer Theaterarbeit. Wie entstehen Szenen auf Grundlage von Interviews und Erzählungen der Spieler? Wie gestaltet sich der Probenprozess weitgehend ohne Textvorlage? In der Inszenierung erzählen Soldatinnen und Soldaten aus unterschiedlichen Armeen ihre Version von Krieg und Soldatsein. Mit Ahilan Ratnamohan u. a. Fr. 27.03. | 15.30 − 17.00 Uhr | Schauspielhaus Treffpunkt Pforte Hebelstraße Eintritt frei * Mit Clemens Bechtel und Silke zum Eschenhoff So. 22.03. | 18.30 – 19.30 Uhr | Probebühne B Treffpunkt Pforte Werkhaus Eintritt frei * vorherige Anmeldung erforderlich unter Tel. +49 (0) 621 1680 563 oder nationaltheater.buergerbuehne-festival@ mannheim.de 35 RAHMENPROGRAMM RAHMENPROGRAMM Filme – Konzerte – Partys Werkschau Mannheimer Bürgerbühne und Junge Bürgerbühne Mannheim FILMREIHE IM CINEMA QUADRAT Eröffnungsparty mit Global Beat Werkschau der Jungen Bürgerbühne Werkschau der Jungen Bürgerbühne Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt Der Film zeichnet ein intensives, warmes Portrait von sechs Travestie-Künstlern, die auf ihre alten Tage auf einer Theaterbühne noch einmal einen Welterfolg feierten. Die sechs haben in ihren Leben viel erlebt: Sie arbeiteten als Künstler und Prostituierte, ließen ihr Geschlecht umoperieren, wurden ausgegrenzt und innig geliebt. Auf ihre alten Tage fanden sie noch einmal den Mut, sich vor einem Weltpublikum auf die Bühne zu stellen. Elektronisches DJ-Set von Steffen Dix mit Live-Percussion von Peter Hinz – spannt den Bogen von Latin bis Balkan Beat. Flowers of Carnage Eine musiktheatrale KungFu-Performance der Jungen Oper Mannheim Uraufführung am 27. Juni 2015 XX oder XY Chromosomen bestimmen choreografisches Theater Uraufführung am 6. Juni 2015 Es gilt: KungFu-Choreografien zu entwickeln, Musik mit Instrumenten und alltäglichen Gegenständen zu erzeugen, ungewohnte Klänge zu entdecken, Stille wahrzunehmen und Bewegung im Raum zu erproben. Das Ergebnis dieser musikalisch-szenischen Entdeckungsreise ist eine musiktheatrale KungFu-Performance im Schnawwl, bei der musizierend und bewegend ein Wechselspiel aus Angriff, Verteidigung und Zurückhaltung entsteht. Fünf Mädchen und fünf Jungen arbeiten seit Beginn des Jahres an der Genderfrage ihrer Generation. Nach Geschlechtern getrennt und gemeinsam erproben sie ihren eigenen Körper und dessen Ausdruckskraft. Mitten in der Entwicklungsphase der Inszenierung zeigen sie einen kurzen Arbeitseinblick und laden zum gemeinsamen Weiterentwickeln ein. Fr. 20.03. | ab 22.00 Uhr | Theatercafé Eintritt frei Preisverleihung durch den Club der Bürgerjury mit Thomas Sifflings Live-Karaoke Der Club der Bürgerjury aus 18 Jugendlichen und Erwachsenen hat sich in einer gemeinsamen Theatersehschule seit November 2014 zu versierten Sachverständigen ausgebildet. Während des Festivals besuchen sie jede Inszenierung und werten diese aus. In der Preisverleihung präsentieren sie ihre Arbeitsergebnisse und verleihen die Preise dieses Festivals. Den musikalischen Rahmen der Preisverleihung bildet die Live-Karaoke unter Leitung von Thomas Siffling. Alle Zuschauer sind aufgefordert, sich aktiv am musikalischen Rahmen der Preisverleihung einzubringen. Singen und musizieren Sie mit Jazzgrößen aus der Metropolregion. So. 22.03. | 19.30 – 21.00 Uhr | Cinema Quadrat Die große Passion Vorhang auf für Oberammergau. Seit ihre Vor fahren 1633 gelobt hatten, als Dank für die Verschonung vor der Pest die Passionsgeschichte Christi alle zehn Jahre aufzuführen, wird in Oberammergau Theater mit den Dorfbewohnern gemacht. Der Film zeigt das Leben hinter der Schauseite des Bibelspektakels im Spannungsfeld zwischen Kommerz und Kunst, Provinz und großer Welt, Gott und Menschen. Fr. 27.03. | ab 22.00 Uhr | Lobby Werkhaus Eintritt frei Mo. 23.03. | 19.30 – 21.45 Uhr | Cinema Quadrat Im Anschluss Filmgespräch mit Frederik Mayet (Passionsspiele Oberammergau) Das Projekt „Club der Bürgerjury“ wird gefördert durch „Wege ins Theater!“, das Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von „Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung“. Die Moskauer Prozesse Politisches Theater in Moskau – auf der Bühne stehen dabei Akteure aus dem realen Leben: professionelle Anwälte, ein Richter, Zeugen und Experten aller politischen Couleurs. Im Stil eines Gerichtsdramas mit offenem Ausgang entsteht so ein verstörendes und widersprüchliches Bild des heutigen Russlands. Nach drei Tagen fällt ein Schöffengericht aus sechs Moskauer Bürgern ihr Urteil: für oder gegen die Demokratie, für oder gegen die Freiheit der Kunst. Eine Kooperation von Nationaltheater Mannheim und Cinema Quadrat Mi. 25.03. | 19.30 – 21.00 Uhr | Cinema Quadrat Eintritt: € 8,– (erm. € 6,- / Mitglieder CQ € 5,–) 36 Choreografie Luches Huddleston Jr. und Victoria Söntgen Dramaturgie Anne Richter Theaterpädagogik Josefine Rausch Konzeption und Leitung Annesley Black, Merle Fahrholz, Johannes Gaudet Mit Jugendlichen des Johann-Sebastian-BachGymnasiums, Mannheim Mit Noema Diaz Eckrich, Romy Allegra van Gysel, Sarah Kazakis, Nora Richter, Charlotte Schröder, Rowan K. Kardogan, Christian Klassen, Samuel Kirchmer, Nicolas Matthews, Anton Rieger 25.03. | 16.30 − 17.30 | Schnawwl | Eintritt frei * Inszenierung der Mannheimer Bürgerbühne 26.03. | 16.30 − 17.30 | Schnawwl Eintritt frei * Hoffnung auf größeres Wohlbehagen „Die Hoffnung auf größeres Wohlbehagen treibt diese Leute in einen fernen Welttheil“, schrieb ein pfälzischer Pfarrer vor 200 Jahren über seine Landsleute, die die Kurpfalz in Richtung Amerika verließen. Wer verlässt heute seine Heimat, um woanders sein Glück zu machen? In dieser Inszenierung untersuchen Mannheimer mit Wurzeln in Bosnien, Rumänien, Peru, Deutschland, Algerien, Frankreich, der Türkei und der Slowakei das Phänomen Migration. Regie Dominic Friedel Mit Ena Adamaralovic, Diana Bilgic, Bahdja A. Maria Fix, Ayse Kizilkulak, Natalia Lévano Casas; Stefan Blasko, Ionel Chirita, Michael Huet, Burak Tuncel, Serdal Yedigöl, Cafer Yilmaz 25.03. | 20.00 – 21.30 | keine Pause | Studio Eintritt: € 15,– (erm. € 8,–) * vorherige Anmeldung erforderlich unter Tel. +49 (0) 621 1680 563 oder nationaltheater.buergerbuehne-festival@ mannheim.de 37 Club der Bürgerjury Welches Stück Sie unbedingt sehen sollten! Ein Test vom Club der Mouseclicker und Face-To-Face-Blicker Seine Preisverleihung am letzten Abend des Festivals gestaltet der Club der Bürgerjury gemeinsam mit Thomas Sifflings Live-Karaoke (S. 36). Eine Jury ist laut lexikalischer Definition ein Kollegium von Sachverständigen, das mit den unterschiedlichsten Auswahl- und Bewertungsaufgaben betreut werden kann. Der Club der Bürgerjury ist genau so eine Gruppe von Sachverständigen, die alle eingeladenen Inszenierungen bewerten wird. Unter Anleitung von Kurator und Kulturjournalist Bernd Mand hat sie seit November 2014 die lokale und regionale Theaterszene erkundet, Inszenierungen besucht und gemeinsam analysiert. In dieser Sehschule beschäftigte sie sich auch mit der Spezifik von Bürgerbühneninszenierungen. Der selbstentwickelte Kriterienkatalog und die eigenständig erarbeiteten Parameter, mit denen die eingeladenen Gastspiele untersucht und im intergenerativen Diskurs eingeordnet werden, sind Teil der Diskussion, ob an Inszenierungen von Bürgerbühnen andere Kriterien angelegt werden müssen als an die mit professionellen Darstellern. Leitung Bernd Mand Mitglieder der Bürgerjury sind Lilly Assmann, Bernd Becker, Gregory Bowinkelmann, Lennie Faust, Aylin Hardtke, Johannes Kinzig, Thorben Klug, Cornelia Niedt, Patricia Rahn, Christiane Reuthner, Uschi Schmidt-Güthlein, Patricia Scholz, ErXun Ta, Jutta Timm, Junyi Wu und Alexander Würthwein In Zusammenarbeit mit dem TiG7 www.tig7.de und dem Jugendkulturzentrum FORUM www.forum-mannheim.de Das Projekt „Club der Bürgerjury“ wird gefördert durch „Wege ins Theater!“, das Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von „Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung“. Kreuzen Sie jeweils nur eine Antwort an und addieren Sie schließlich die Zahlen hinter Ihren gewählten Antworten. Anhand der ermittelten Summe können Sie Ihren Typ bestimmen. Ich lebe frei nach dem Motto: Ich mag: Im nächsten Leben werde ich Indianer. (5) Fremde Tagebücher (5) Ich bin eine Kämpfernatur. (1) Plus Size (1) Masel tov! (3) Mannheims „Little Istanbul“ (3) Trau keinem über 30! (7) Lebenskünstler (7) Diese Frage habe ich mir schon mal gestellt: Wenn ich könnte, würde ich gerne … Haben Exzesse eine heilsame Wirkung? (7) meine Nachbarn besser kennen lernen. (3) Ist der Mensch mehr als nur sein Körper? (1) fliegen lernen. (7) Ist Poe ein Fluss? (5) einen Blick auf das Konto von Profifußballern werfen. (1) Gibt es ein Leben nach der Mittelstraße? (3) für einen Tag Papst sein. (5) 21 – 24 Punkte | Die Experimentierfreudigen Schon als Kind haben Sie gerne auf Töpfe geschlagen und Ihre Spielsachen zu einem riesigen Orchester umfunktioniert. Sie sind bereit für eine Pilgerreise in die katholische Aufklärungs- und Anstandsliteratur. Sie sind ein rastloser Typ und träumen schon lange von Übernachtung mit Frühstück auf den Theaterbühnen dieser Welt. Unsere Empfehlungen für Sie: Das Mannheimer Geräuschorchester #1 (S. 10), Komm in meinen Wigwam (S. 18) und 100 Dokumente (S. 12). 4 – 14 Punkte | Die Körperbetonten Sport ist Ihre Leidenschaft und Sie besitzen einen Aktivitätstracker – zumindest theoretisch. Für Ihren Körper nehmen Sie so einiges in Kauf, denn er ist ihr Kapital. Aber was, wenn sich das Schicksal morgen anders entscheidet? Unsere Empfehlungen für Sie: Qualitätskontrolle (S. 8), Dicke Frauen (S. 28), Männer (S. 20) und MICHAEL ESSIEN I want to play as you … (S. 26). 15 – 20 Punkte | Die Stadtneurotiker Die Neckarstadt-West und der Jungbusch sind kein unbekanntes Pflaster für Sie und Sie flanieren regelmäßig über die „Dönermeile“. Jedenfalls sind Sie ein typischer Mannheimer und genießen die Multikulti-Atmosphäre. Wie Menschen in anderen Städten zusammenleben, erfahren Sie in Die Lücke (S. 24), Mischpoke (S. 30) und 9220: Portræt af en bydel (S. 22). 25 – 28 Punkte | Die ewig jung Gebliebenen Sie sind maßlos in allen Lebenslagen und kennen keine Grenzen. Manchmal macht es fast den Anschein, als lebten Sie in einem absurden Paralleluniversum. Erwachsenwerden war eigentlich noch nie Ihr Ding. Auf ins Wunderland! Unsere Empfehlungen für Sie: Alice (S. 14) und Baal (S. 16). #buefest blog.nationaltheater-mannheim.de 38 39 Festivalkuratorium David Benjamin Brückel studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Cultural Studies an der Universität Wien. Als Regisseur arbeitete er u. a. am Schauspiel Hannover, am Staatsschauspiel Dresden, am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken und am Stadttheater Bern. Seit der Spielzeit 2013 / 2014 ist David Benjamin Brückel Dramaturg und Produktionsleiter an der Bürgerbühne Dresden. In der Spielzeit 2014 / 2015 übernimmt er außerdem gemeinsam mit Silke zum Eschenhoff deren stellvertretende Leitung. Jens Christian Lauenstein Led studierte Dramaturgie und Literaturwissenschaft an der Universität Aarhus. Dort arbeitete er im Anschluss als Dozent und an einer Promotion über politisches Engagement im deutschsprachigen Gegenwartstheater. Gleichzeitig arbeitete er als freier Dramaturg mit dem Autor Christian Lollike zusammen. Am Maxim Gorki Theater Berlin war er Dramaturg für Lars von Triers Breaking the Waves. Seit 2009 ist er Chefdramaturg am Aalborg Teater (Dänemark) und seit 2013 Co-Leiter der dortigen Borgerscenen. Ingoh Brux studierte Theaterwissenschaften, Germanistik und Soziologie an der LudwigMaximilian-Universität in München. Als Dramaturg arbeitete er u. a. am Ulmer Theater, Staatstheater Kassel, Theater Dortmund und Düsseldorfer Schauspielhaus. Seit 2006 ist er am Nationaltheater Mannheim als Chefdramaturg tätig, seit 2013 ist er dort auch Stellvertretender Schauspielintendant. Birgit Lengers studierte Theater- und Kulturwissenschaft/Ästhetische Praxis in Köln und Hildesheim. 1997 bis 2002 wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität Hildesheim; 1996 bis 2003 Dramaturgin/Produzentin bei Thorsten Lensing (THEATER T1); 2005 bis 2008 Konzeption transatlantische Festivals und Theaterprojekte bei German Theater Abroad (Berlin/NY). Jurorin beim Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin und beim Heidelberger Stückemarkt; stellvertretende Vorsitzende der Dramaturgischen Gesellschaft (dg). Seit der Spielzeit 2009 / 2010 Leitung des Jungen DT am Deutschen Theater Berlin. Stefanie Bub studierte Theaterwissenschaft und Französisch und absolvierte eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. In der Spielzeit 2008 / 2009 war sie als Theaterpädagogin am Vorarlberger Landestheater in Bregenz beschäftigt. Von 2009 bis 2012 betreute sie im Marketing des Nationaltheaters Mannheim den Bereich „Theater und junge Menschen“, seit der Spielzeit 2012 / 2013 ist sie Koordinatorin und Dramaturgin der Mannheimer Bürgerbühne. Jan Linders studierte Germanistik, Philosophie und Musikwissenschaft in Hamburg und Baltimore. Theater lernte er bei Andrea Breth, Achim Freyer, George Tabori, Heiner Müller und Robert Wilson. Ab 1992 Dramaturg an den Hamburger Kammerspielen, beim Ludwig Musical in Füssen und frei in Berlin. Ab 2009 Schauspieldirektor am Theater Heidelberg, seit 2011 am Staatstheater Karlsruhe. Von 2003 bis 2013 im Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft, seit 2013 Vizepräsident der Europäischen Theaterkonvention ETC, seit 2014 Mitglied der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. 40 Referenten Theresia Bauer, MdL studierte von 1985 bis 1993 Politikwissenschaften, Volkswirtschaft und Germanistik in Heidelberg und Mannheim. Zwischen 1993 und 1995 war sie Referentin für politische Bildung in der Gesellschaft für politische Ökologie, anschließend Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg. Seit 2001 gehört sie dem Landtag von BadenWürttemberg an. Seit Mai 2011 ist sie Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Annesley Black studierte Jazz und Elektronische Musik sowie Komposition in Montreal, Köln und Freiburg. Sie erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, u. a. 2009 den Stuttgarter Kompositionspreis. Ihre Werke werden u. a. vom Ensemble Modern, dem hr-Sinfonieorchester und dem ensemble mosaik aufgeführt, bei verschiedenen Festivals wie den Darmstädter Ferienkursen, den Wittener Tagen für neue Kammermusik oder in der Akademie der Künste Berlin und dem ZKM Karlsruhe. Clemens Bechtel arbeitet seit 20 Jahren als freier Regisseur u. a. in Deutschland, Osteuropa und Afrika. Seine Inszenierung Staatssicherheiten am Hans Otto Theater in Potsdam, in der 15 ehemalige Häftlinge über die Gefängnisse der Staatssicherheit berichten, wurde 2009 mit dem Friedrich-Luft-Preis als beste Inszenierung in Berlin und Brandenburg ausgezeichnet. In der vergangenen Spielzeit leitete er am Schauspielhaus Hamburg das globale Theaternetzwerk „Hunger for Trade“. Dietrich Brants ist seit 2011 Redaktionsleiter SWR2 Aktuelle Kultur, seit 1992 Mitglied der Kulturredaktion des SWR, u. a. als Redakteur und Moderator von SWR2 Forum und als Feature-Autor. Studium der Philosophie, Soziologie, Rhetorik und Kommunikationswissenschaften in Tübingen, München und Paris. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München. Geboren in Tübingen. Merle Fahrholz studierte Musik- und Kulturwissenschaft. Seit 2007 arbeitet sie als Musiktheaterdramaturgin, zunächst in der Schweiz, seit der Spielzeit 2013 / 2014 in der Sparte Oper des Nationaltheaters Mannheim. Seit mehreren Jahren engagiert sie sich im Bereich Kulturvermittlung, wobei ihr besonders interdisziplinäre Projekte am Herzen liegen, z. B. Varietà – L’altro Trovatore, ein Jahresprojekt mit über 200 Gymnasiasten. Björn Bicker arbeitet als freier Autor, Projektentwickler und Regisseur. Er schreibt Theaterstücke, Hörspiele, Prosa und Essays. Darüber hinaus entwickelt und leitet er künstlerische Projekte, die sich an der Schnittstelle von Kunst, Politik und sozialer Praxis befinden. Im Zentrum stehen häufig Themen der deutschen und europäischen Einwanderungsgesellschaft. Seine letzten Projekte waren: Nord – Ein Stadtteil dreht sich für das Staatstheater Stuttgart und NEW HAMBURG für das Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Dominique Dumais begann mit elf Jahren ihre Tanzausbildung in Kanada. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie zunächst als Tänzerin und Choreografin. Später schuf sie als freie Choreografin Werke für zahlreiche Compagnien, bis sie 2002 als Hauschoreografin an das Nationaltheater Mannheim kam. Sie betreute mehrfach soziale Schulprojekte mit Kindern ohne Tanzerfahrung. 41 Referenten Luches Huddleston Jr. ist seit 2007 freier Choreograf und Leiter des Bewegungschores am Nationaltheater Mannheim. Er studierte am Alvin Ailey Dance Center in New York, bevor er nach Europa kam. Stationen seiner Tänzerkarriere waren Zürich, Karlsruhe, Kassel und Monte Carlo, bis er unter Philippe Talard als Solotänzer ins Ballett des NTM eintrat. Johannes Gaudet absolvierte eine künstlerische Ausbildung und ein instrumentalpädagogisches Studium mit Hauptfach Schlagzeug, anschließend studierte er Schulmusik und Deutsch. Er arbeitete in musikvermittelnden und dramaturgischen Funktionen, als Schlagzeuger, Instrumentaldarsteller und musikalischer Leiter u. a. für das Stadttheater Freiburg. Seit 2012 / 2013 ist er Musiktheaterdramaturg und -pädagoge in der Jungen Oper des Nationaltheaters Mannheim. Gary Joplin erhielt seine Ausbildung an der Illinois Wesleyan University und tanzte in verschiedenen Ballettcompagnien in den USA und Europa. Seit einigen Jahren arbeitet er als Regisseur und Choreograf beim Theater Freiburg, Theater Heidelberg, Theater im Marienbad und Theater Pro mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, vor allem in ambitionierten inklusiven Projekten. Er leitet Workshops für Tänzer, Lehrer und Laien in Europa, Israel und den USA. Jai Gonzales ist Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin. Nach Stationen in Peru, Paraguay und Schweden kam sie nach Heidelberg. Sie ist Gründerin mehrerer weltweit angesiedelter Ensembles, organisiert Tanzfestivals sowie die „Nuit Blanche“ in Lima. 2014 wurde ihr der Helene-Hecht-Preis für ihr tanzpädagogisches Engagement verliehen. Außerdem erhielt sie zahlreiche internationale Auszeichnungen für ihre choreografischen Arbeiten. Talat Kamran ist Leiter und Geschäftsführer des Mannheimer Instituts für Integration und Interreligiösen Dialog. Ziel der Institutsarbeit ist die Aufklärung über den Islam und der aktive Dialog zwischen den Religionen. Viola Hasselberg war Mitglied des freien Theaters ASPIK, Chefdramaturgin am Luzerner Theater und Dramaturgin am Schauspiel Hannover. Seit der Spielzeit 2006 / 2007 ist sie Schauspieldirektorin und Leitende Dramaturgin am Theater Freiburg. Sie realisiert auch eigene Inszenierungen mit Laien und Profi-Schauspielern. Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr war ab der Spielzeit 2005 / 2006 Operndirektor am Nationaltheater Mannheim und ist dort seit März 2013 Opernintendant. Als renommierter Operndramaturg war er an großen deutschen und europäischen Opernhäusern tätig. Darüber hinaus tat er sich als Musikdirektor der Wiener Festwochen und als künstlerischer Leiter der Schwetzinger Festspiele hervor. Zudem hat er an verschiedenen Hochschulen gelehrt. Carl Hegemann studierte Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft. Er war u. a. Dramaturg an der Volksbühne am Rosa-LuxemburgPlatz in Berlin und arbeitete dort u. a. viel mit Christoph Schlingensief. Er war bis 2014 Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und ist seit 2011 Dramaturg am Thalia Theater Hamburg. 42 Referenten Josefine Rausch studierte an der Hochschule in Osnabrück Theaterpädagogik und arbeitet seit Anfang 2014 als Theaterpädagogin am Schnawwl. Außerdem arbeitet sie in einem Mannheimer Ensemble für Musiktheater mit. Juliane Klein studierte Komposition, Klavier und Musikpädagogik und unterrichtete an der Musikhochschule Berlin in der Abteilung für hochbegabte jugendliche Musiker. Künstler-Stipendien führten sie u. a. nach St. Petersburg, Paris, Rom und Santiago de Chile. Als Komponistin von Opern, Orchester- und Kammermusikwerken umfasst ihr Schaffen ca. 90 Werke. 1999 gründete sie den Musikverlag Edition Juliane Klein. 2010 eröffnete sie eine christlich-wissenschaftliche Praxis in Berlin. Antje Reinhard studierte Romanistik, klassische Philologie und ev. Theologie in Heidelberg und Montpellier und ist Theaterpädagogin (BuT). Sie arbeitet als Regisseurin und Performerin und ist Dozentin für Ästhetische Theorie und Praxis an der Hochschule Ludwigshafen. David Lenard ist Oberspielleiter am Theater der Altmark – Landestheater Sachsen-Anhalt Nord. Anne Richter ist Dramaturgin und stellvertretende Intendantin des Schnawwl. Seit der Spielzeit 1996/1997 hat sie sich ganz dem Theater für und mit Kindern und Jugendlichen verschrieben. Matthias Lilienthal ist designierter Intendant der Münchner Kammerspiele, war Künstlerischer Leiter von Theater der Welt 2014 in Mannheim und leitete davor bis 2012 das HAU Berlin. François Matarasso arbeitet seit 35 Jahren im Bereich Community Arts als Autor, Produzent, Künstler und Wissenschaftler. Er lebt in Großbritannien und ist Honorarprofessor an Universitäten in Schottland und Australien. Prof. Dr. Jens Roselt ist Theaterwissenschaftler und Professor für Theorie und Praxis des Theaters an der Universität Hildesheim. Forschungsschwerpunkte: Ästhetik des zeitgenössischen Theaters und der Performancekunst, Geschichte und Theorie der Schauspielkunst, Regie im Theater, Aufführungsanalyse. Publikationen (Auswahl): Phänomenologie des Theaters (Wilhelm Fink Verlag, 2008); Theater als Zeitmaschine. Zur performativen Praxis des Reenactments, (transcript Verlag, 2012), Mitherausgeber: Ulf Otto; Regie im Theater. Geschichte – Theorie – Praxis, (Alexander Verlag, 2014) hrsg. und mit einer Einführung von Jens Roselt. Frederik Mayet wuchs in Oberammergau auf. Seit 2006 ist er für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit am Münchner Volkstheater zuständig. Bei den Oberammergauer Passionsspielen 2010 war er in der Rolle des Jesus zu sehen. Seit 2011 ist er außerdem Geschäftsführer der Passionstheater GmbH. Árpád Schilling, geboren in Cegléd/Ungarn, begann mit 17 Jahren seine Tätigkeit als Schauspieler, wechselte aber bald zum Regiestudium, das er 2000 abschloss. Seitdem inszeniert er im In- und Ausland und erhielt 2009 den Europäischen Theaterpreis für Neue Realitäten im Theater. Florian Malzacher ist freier Kurator, Autor und Dramaturg sowie Künstlerischer Leiter des Impulse Theater Festivals in Düsseldorf, Köln und Mülheim/Ruhr. Zu seinen letzten Publikationen gehört Truth is Concrete. A Handbook for Artistic Strategies in Real Politics (Sternberg Press, 2014). 43 Referenten Hans-Georg Wegner arbeitete von 2000 bis 2007 als Musiktheaterdramaturg und ab 2004 als stellvertretender Chefdramaturg an der Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. Ab 2007 Chefdramaturg am Theater Bremen, von 2010 bis 2012 Leiter der Opernsparte, Mitglied des Leitungsgremiums sowie künstlerischer Geschäftsführer. Seit der Spielzeit 2013 / 2014 gehört Hans-Georg Wegner als Operndirektor zum Leitungsteam am Deutschen Nationaltheater Weimar. Katrin Schmalenberg-Lankert ist Beauftragte für Chancengleichheit und Arbeitsmarkt SGB II / Koordinatorin im Bündnis für Familie im Landkreis Stendal. Andreas Schmitt studierte an der Universität Heidelberg Philosophie, Religionswissenschaft und Pädagogik Er ist bei der Stadt Mannheim in der Abt. Beauftragter für Integration und Migration als Koordinator des Mannheimer Aktionsplans für Toleranz und Demokratie tätig. Prof. Götz W. Werner eröffnete 1973 den ersten dm-Markt in Karlsruhe. Heute arbeiten mehr als 52.000 Menschen bei dm. Zwischen 2003 und 2010 hatte Götz W. Werner an der Universität Karlsruhe einen Lehrstuhl für „Unternehmertum“ inne. Er ist Mitglied mehrerer Aufsichtsräte und Beiräte national und international operierender Unternehmen. Daneben gilt sein Engagement der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Im September 2014 ist Götz W. Werner der Deutsche Gründerpreis für sein Lebenswerk verliehen worden. Alvaro Schoeck studierte nach mehreren Inszenierungen und Regieassistenzen im Bereich Schauspiel von 2005 bis 2010 Musiktheaterregie an der HfM „Hanns Eisler“ Berlin. Seit 2010 arbeitet er als Regisseur an verschiedenen Theatern in Deutschland und der Schweiz (u. a. Theater Biel Solothurn, Bayreuther Festspiele, Theater Naumburg, Pfalztheater Kaiserslautern). Victoria Söntgen arbeitet und lebt seit ihrem Hochschuldiplom 2006 in Frankfurt/Main als freie Tänzerin und Choreografin. Schon seit 2002 arbeitet sie als Teil ihrer Karriere regelmäßig mit jugendlichen und erwachsenen Laien. Daniel Wetzel ist Mitbegründer des Labels Rimini Protokoll für die Projekte von Helgard Haug, Stefan Kaegi und Daniel Wetzel, die seit 1999 zusammenarbeiten. Sie gelten als „Wegbereiter eines neuen Dokumentarismus“ (Der Spiegel) im Theater. Ihre Arbeiten wurden u. a. mit dem Mülheimer Dramatikerpreis, dem Silbernen Löwen der Theaterbiennale in Venedig und mit dem Theaterpreis DER FAUST ausgezeichnet. Lajos Talamonti ist freischaffender Regisseur, Performer und Autor, produzierte u. a. für HAU, Gorki Theater, das Theater der Stadt Heidelberg, Kampnagel Hamburg und u. a. mit HansWerner Kroesinger, Martin Clausen/Two Fish, Forced Entertainment, Jacob Wren, Nico and the Navigators. Er arbeitet regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen, Laien und Experten, gibt Workshops und leitet Laboratorien. An der Mannheimer Bürgerbühne inszenierte er 2012 Soul City und 2013 Lust for Life. Silke zum Eschenhoff absolvierte ihr Studium der Szenischen Künste in Hildesheim und arbeitete anschließend als Produktionsleiterin und Produktionsdramaturgin am Hebbel am Ufer sowie bei Theater der Welt 2014. Für die Spielzeit 2014 / 2015 übernimmt sie die stellvertretende Leitung der Bürgerbühne Dresden zusammen mit David Benjamin Brückel. Lotte Wagner ist Mitarbeiterin beim „Projekt 9220“. Dorit Wium-Andersen ist Leiterin beim „Projekt 9220“. 44 SERVICE Preise und Spielstätten Zentraler Kartenvorverkauf Weitere Vorverkaufsstellen Theaterkasse am Goetheplatz Di. – Fr. 11.00 – 18.00 | Mo. & Sa. 11.00 – 13.00 und an allen Vorstellungstagen von 18.00 bis 20.00 Uhr sowie jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn Rhein Neckar Ticket-Shops P 3, 4-5 Fressgasse, 68161 Mannheim und Willy-Brandt-Platz 5, Bahnhofsvorplatz, 68161 Mannheim | Tel. +49 (0) 621 1010 11 Sowie in den Vorverkaufsstellen des Mannheimer Morgen in Ladenburg, Schwetzingen (Schwetzinger Zeitung) und Bensheim. Tickets können außerdem online unter www.nationaltheater-mannheim.de erworben werden. Telefonzeiten Mo. – Fr. 9.00 – 19.00 | Sa. 9.00 – 13.00 Kartentelefon +49 (0) 621 1680 150 Kartenfax +49 (0) 621 1680 258 E-Mail nationaltheater.kasse@mannheim.de Festivalpreise und Ermäßigungen ! ! Opernhaus/Schauspielhaus Preiskategorie I € 20,– | Preiskategorie II € 15,– * Ermäßigt € 8,– Für die Teilnahme an den Workshops ist eine Anmeldung im Festivalbüro erforderlich: Tel. +49 (0) 621 1680 563 oder E-Mail: nationaltheater.buergerbuehne-festival@mannheim.de. Studio/Montagehalle Regulär € 15,– | * Ermäßigt € 8,– Abonnenten erhalten 15 Prozent Ermäßigung auf allen Plätzen. Es gelten die regulären Ermäßigungen für Abonnenten im Rhein-MainNeckar-Theaterverbund. Filmreihe im Cinema Quadrat ** Regulär € 8,– | Ermäßigt € 6,– Mitglieder CQ € 5,– Unikate können für alle Vorstellungen in Opernhaus, Schauspielhaus, Studio und Montagehalle eingelöst werden. Inhaber einer Eintrittskarte für Vorstellungen am 21. und 22. März erhalten kostenlosen Eintritt zu 100 Dokumente (Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe) in der Montagehalle. Mitglieder des SWR 2 Kulturservice sowie Inhaber der Morgencard Premium sowie der Rheinpfalz-Card erhalten 10 Prozent Rabatt auf alle Vorstellungen. Schwerbehinderte mit Merkmal »B« erhalten 50 Prozent Ermäßigung, die Begleitperson freien Eintritt. Vorträge, Diskussionen, SWR2 Forum und Workshops sind kostenlos. Für den Vortrag von Prof. Götz W. Werner und die Diskussion Dialog statt Fremdheit – Dialog durch Kunst ist eine Anmeldung über die Theaterkasse erbeten: Tel. +49 (0) 621 1680 150 oder E-Mail: nationaltheater.kasse@manheim.de ! % 7899 * s. AGB § 5c ** Karten nur erhältlich im Cinema Quadrat Spielstätten Kontakt Opernhaus | Schauspielhaus | Theatercafé Ballettsaal: Am Goetheplatz Studio | Montagehalle | Lobby Werkhaus Probebühne B: Mozartstraße 9 –11 Schnawwl: Brückenstraße 2 Nationaltheater Mannheim Festivalbüro Mozartstr. 9, 68161 Mannheim Tel. + 49 (0)621 1680 563 nationaltheater.buergerbuehne-festival@ mannheim.de www.buergerbuehnenfestival.de Cinema Quadrat: Collini Center, Collinistraße 5 Cinema Quadrat Tel. + 49 (0) 621 21242 E-Mail: presse@cinema-quadrat.de 46 "#$%&'&(($)*+(,% -./,012)+(&*3443*51$6-./,012)+(&*3443*55 REFERENTEN Impressum Partner & Förderer des 2. Bürgerbühnenfestivals Veranstalter Nationaltheater Mannheim Leitung Organisation Schauspiel Holger Schulz Das Bürgerbühnenfestival – Ein deutscheuropäisches Theatertreffen ist eine Kooperation zwischen Nationaltheater Mannheim und Staatsschauspiel Dresden Fundraising Anita Kerzmann, Linda von Zabienski Gefördert durch die Presse Sandra Strahonja Intendant Oper Prof. Dr. Klaus-Peter Kehr Intendant Schauspiel Burkhard C. Kosminski Intendant Ballett Kevin O’Day Intendantin Schnawwl Andrea Gronemeyer Geschäftsführender Intendant: Dr. Ralf Klöter Redaktion Dramaturgie und Marketing Redaktionsleitung Janika Bielenberg, Stefanie Bub, Christine Klotmann Festivalleitung Burkhard C. Kosminski Mit freundlicher Unterstützung von Gestaltung Constanze Woltag, woltag@woltagbuffy.de Festivalkuratorium David Benjamin Brückel (Die Bürgerbühne, Staatsschauspiel Dresden), Ingoh Brux (Nationaltheater Mannheim), Stefanie Bub (Mannheimer Bürgerbühne, Nationaltheater Mannheim), Birgit Lengers (Junges DT Berlin), Jan Linders (Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe), Jens Christian Lauenstein Led (Borgerscenen, Alborg Teater) Druck Asterion Germany GmbH, Viernheim Stand 04.02.2015, Änderungen vorbehalten! Bildnachweise S. 9: Rimini Protokoll, Qualitätskontrolle, © Cecilia Gläsker | S. 11: Mannheimer Bürgerbühne, Nationaltheater Mannheim, Mannheimer Geräuschorchester #1, © Hans Jörg Michel | S. 13: Volkstheater, Badisches Staatstheater Karlsruhe, 100 Dokumente, © Felix Grünschloß | S. 15: Junges DT, Deutsches Theater Berlin, Alice, © Arno Declair | S. 17: Toneelgroep Oostpool (NL), Baal, © Sanne Peper | S. 19: Theater Dortmund, Komm in meinen Wigwam, © Birgit Hupfeld | S. 21: Junges Theater Basel (CH), Männer, © Uwe Heinrich | S. 23: Borgerscenen, Aalborg Theater (DK), 9220: Portræt af en bydel, © Allan Toft | S. 25: Schauspiel Köln, Die Lücke, © David Baltzer | S. 27: Ahilan Ratnamohan (BE), MICHAEL ESSIEN I want to play as you …, © Paulien Verlackt | S. 29: heißes medium:polylux, Dicke Frauen, © Andreas Hartmann | S. 31: Die Bürgerbühne, Staatsschauspiel Dresden, Mischpoke, © David Baltzer Künstlerische Produktionsleitung Christine Klotmann Technische Produktionsleitung Holger Beckschebe Projektleitung Club der Bürgerjury Anne Richter Projektassistenz Sarah Weimar Festivalassistenzen/Künstlerbetreuung: Tatiana Hetzel, Sofie Anton, Pauline de Groot, Sylvia Kettner, Janine Kleiber, Saskia Mosler, Toni Müßgens Das Projekt „Club der Bürgerjury“ wird gefördert durch „Wege ins Theater!“, das Förderprogramm der ASSITEJ im Rahmen von „Kultur macht stark! Bündnisse für Bildung“. Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen, die in dieser Publikation im Maskulin verwendet werden, sind geschlechtsneutral zu verstehen. Gemeint sind alle Geschlechter. Konzeption Rahmenprogramm Carolin Auchter, Ingoh Brux, Stefanie Bub, Merle Fahrholz, Johannes Gaudet, Christine Klotmann, Burkhard C. Kosminski, Anne Richter 48 49 w w w.buergerbuehnenfes tival.de #buefest blog.nationaltheater-mannheim.de NATIONALTHEATER MANNHEIM