16 Marz 2012 - Hermannstädter Zeitung

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16 Marz 2012 - Hermannstädter Zeitung
Rüstzeit für Kirchenführer: „Feuerˮ weitergegeben
(Seite 4)
Hermannstädter
Zeitung
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Nr. 2274 / 45. Jahrgang
Deutsches Wochenblatt
Erscheint jeden Freitag in
Sibiu/Hermannstadt, Rumänien
16. März 2012
8 Seiten, Preis 1 Leu
Alles ist (un)möglich
1. Britische Experten erstellten
im Auftrag der Weltbank eine
Studie zum System der bezuschussten Medikamente in Rumänien. Sie stellten fest, dass
hier eine maßlose Verschwendung herrsche. Man könne mit
dem verschwendeten Geld jährlich sechs ultramodern ausgestattete Krankenhäuser bauen. Die
Vertreter des Gesundheitsministeriums erklärten: „Wir werden
nicht gerade alles tun, was die
britischen Experten vorschlagen.
Wir müssen ja auch den örtlichen
Gegebenheiten Rechnung tragen". Was mit „örtliche Gegebenheiten" gemeint sein könnte,
liegt wohl auf der Hand, und von
Einsicht kann auch nicht die Rede sein. Folglich könnte man
durchaus sagen, dass auch das
Geld für die Studie in den Sand
gesetzt um nicht zu sagen aus
dem Fenster geworfen worden
ist.
Zuletzt noch etwas Persönliches: Wer eine Reise tut, hat was
zu erzählen... Oder Klischees abzuarbeiten, wie wir drei von der
Evangelischen Akademie Siebenbürgen auf der Fahrt zu einer
Tagung des Evangelischen
Freundeskreises in Zusammenarbeit mit der Akademie Mitteleuropa in Bad Kissingen. Eine der
Kolleginnen ist nämlich blond
und der gewiefte Fahrer, Pfarrer
„Vollgas", wie man Dietrich Galter auch nennt, gab ihr zunächst
Anweisungen und Ratschläge,
als sie einmal am Steuer saß... Sie
setzte sich jedoch durch und
schließlich erntete sie sogar Lob.
Vollgas hin oder her: Nach rasanter Fahrt habe ich den Zug von
Temeswar nach Hermannstadt
(meine Begleiter mussten in Temeswar zu einer Veranstaltung)
um 5 Minuten verpasst, wo doch
die Züge in Rumänien letztes
Jahr insgesamt 5,3 Jahre Verspätung hatten... Die Heimfahrt
dauerte sieben Stunden und war
ein Geschenk, kein Spaß...
Beatrice UNGAR
Rumänien bei der Leipziger Buchmesse
Leipzig. - Im Rahmen des Forums „Kleine Sprachen, große
Literaturenˮ auf der Leipziger
Messe und im Forum der Schriftsteller aus Mittel-, Ost- und Südeuropa werden laut Meldung
des Rumänischen Kulturinstituts in Berlin die Schriftsteller
Ovidiu Nimigean, Ana Maria
Sandu, Filip Florian und Marin
Mălaicu-Hondrari Rumänien
vertreten. Dem ist hinzuzufügen, dass aus Rumänien auch
der Autor Eginald Schlattner in
Leipzig anwesend sein wird, wo
er am Sonntag, den 18. März, 1516 Uhr im Forum OstSüdOst
(Halle 4, Stand E 505) sein neuestes Buch „Mein Nachbar, der
Königˮ vorstellen wird, das im
Schiller-Verlag, Bonn- Hermannstadt erschienen ist. (BU)
Bauarbeiten an der Autobahn: Blick auf den vierten Abschnitt der Autobahn zwischen Hermannstadt und Broos. Die Arbeiten für diesen 16,2 km
langen Abschnitt sind am weitesten fortgeschritten, was auch eine Erklärung für den Besuch des Verkehrs-Ministers Alexandru Nazare bei den
Bauarbeiten in der Gegend von Hermannstadt ist. Für diesen Abschnitt
sind die Baufirmen Astaldi, Euroconstruct Trading und Astalrom zuständig. Die Gesamtsumme für die Bauarbeiten des vierten Abschnitts der
neuen Autobahn beträgt 140 Millionen Euro. Der Vorschuss in Betrag von
17 Millionen wurde schon verwendet. Sorin Scarlat, stellvertretender Direktor des Bauuternehmens behauptete, das im Mai die ersten zwei Kilometer Asphalt gegoßen werden, wobei die ganze Autobahn im April 2013 fertig
sein soll.
Foto: Sebastian MARCOVICI
Kein Kommentar: So sieht das Innere der evangelischen Kirche in Dobring/Dobârca, Kirchenbezirk
Mühlbach derzeit aus. Die Leitstelle Kirchenburgen
hat hier 2010 Reparaturarbeiten im Wert von 6.000
Euro getätigt und seither mehr als dreimal die Türschlösser ersetzt...
Foto: Bernd WAGNER
„Anziehungs- und Höhepunktˮ
Hermannstadt präsentierte sich in der Europa-Halle der ITB
Das Motto, das sich Rumänien für seine Präsentation bei der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin ausgedacht hatte, war sehr
ansprechend: „Entdecke den Garten der Karpaten!ˮ Siebenbürgen
allgemein und Hermannstadt im Besonderen waren auch entsprechend vertreten.
Eine ausgezeichnet deutsch
mannstadt - Jung seit 1191ˮ vor.
Auch der nagelneue Reiseführer
sprechende Repräsentantin am
Siebenbürger
Stand
war
„Die 15 Premium-Dörfer im
Kreis Hermannstadtˮ sowie die
Luminița Dadu aus dem Hermannstädter Bürgermeisteramt.
informative Schrift über die „KirSie stellte charmant die aktuelle
chenburgen Siebenbürgensˮ sind
Broschüre über „Sibiu / Hergelungene Printprodukte, die die
Region „Im Garten der Karpatenˮ
attraktiv darstellen.
Rumänien war insgesamt gut
auf der ITB vertreten, aber der
Viermal nominiert
Hermannstädter Stand ist für die
Hermannstadt. - Der Rumänische Theaterverband
(UNITER) hat die Liste der
Theaterstücke bekannt gemacht, die für die diesjährige Preisverleihung der
bekannten UNITER-Gala
vorgeschlagen
wurden.
Das Hermannstädter RaduStanca-Theater wurde in
gleich vier Kategorien nominiert: bestes Bühnenbild:
Dragoș Buhagiar („Ultima zi a tinereții“); bester
männlicher Schauspieler in
einer Hauptrolle: Marius
Turdeanu („Ispita Cioran“);
beste Regie: Silviu Purcărete
(„D`ale carnavalului“); beste Produktion: „Ultima zi a
tinereții“. (CP)
deutschen Besucher wiederum wie bereits in den vergangenen
Jahren - ein besonderer Anziehungs- und Höhepunkt beim
Messerundgang gewesen.
Schnellentschlossene Rumänien-Reisende können übrigens
zwischen dem 6. und 15. April
zum Hermannstädter Ostermarkt kommen. Nähere Informationen sind im dortigen Rathaus
beim Touristeninformationszentrum der Abteilung Kultur & Tourismus erhältlich (Email: turism@
sibiu.ro).
Hermann NEIDHART
Luminița Dadu präsentiert eine aktuelle Broschüre.
Foto: der Verfasser
Hermannstädter Zeitung
Nr. 2274 / 16. März 2012
NACHRICHTEN
„Patula lachtˮ im Erasmus
Evangelisches Gemeindeleben
in Hermannstadt und Umgebung
Hermannstadt. - Die Kronstädter Autorin Carmen Elisabeth Puchianu stellt
am Freitag, den 16. März d. J., 18 Uhr, im
Erasmus-Büchercafé ihren neuesten Roman vor, der vor kurzem im Stutz-Verlag
erschienen ist. „Patula lachtˮ ist die Geschichte einer siebenbürgischen Familie
vor dem Hintergrund der Wendejahre
um 1989 in einer rumänisch-deutsch-ungarischen Stadt. (BU)
Vom 16. bis 22. März
Wochenspruch: „Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und
erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber
erstirbt, bringt es viel Frucht.” (Johannes 12,24)
Hermannstadt
Premiere am Sonntag
Hermannstadt. - Die Premiere des
Theaterstücks „Priveşte Înapoi cu mânie“ (Blick zurück im Zorn) der Studenten der Schauspielfakultät der Lucian
Blaga Universität Hermannstadt findet
am Sonntag, dem 18. März, um 21 Uhr,
im CAVAS-Saal der ULBS (Bd. Victoriei
5-7) statt. Regie führen Ana Mujat und
Codruţa Vasiu. Die Vorstellung, bei der
Studenten des dritten Jahrgangs und
Masteranden des ersten Jahrgangs mitmachen, handelt von vier verliebten Jugendlichen, die versuchen einen Platz in
der Gesellschaft zu finden, ohne sich aus
den Augen zu verlieren. Der Originaltitel
des Stücks lautet „Look back in anger“
und wurde von John Osborne (19291994) verfasst. Der Eintritt zur Vorstellung kostet 10 Lei, ermäßigt 5 Lei. (CP)
Programme für Kinder
Hermannstadt. - Das Deutsche Kulturzentrum Hermannstadt organisiert in
der Bibliothek des Zentrums (Str. Mitropoliei 16 (Eingang seitlich Str. Poştei, 2.
Tür) am Montag, dem 19. März, 16 Uhr
einen Bastelnachmittag für Kinder ab 7
Jahren. Aus Pappe, Wollfäden, lustigen
Wackelaugen und bunten Stoffresten
werden Fingerpuppen gebastelt.
Kinder ab 5 Jahren sind eingeladen
am Mittwoch, dem 21. März, 16 Uhr, an
einem Vorlesenachmittag für Kinder teilzunehmen, gelesen wird die Geschichte
des sehr ordentlichen Herrn Hasens.
Der Eintritt ist für beide Veranstaltungen frei, die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Die Anmeldung erfolgt ausschließlich per E-Mail unter kultur@
kulturzentrum-hermannstadt.ro. Weitere
Informationen bei: Alexandra Muntean,
Tel.: 0269-21.08.30. (RS)
Hermannstädter Gespräche
Hermannstadt. - „Rettung in letzter
Minute?“ ist das Thema der Hermannstädter Gespräche, die am Dienstag, dem
20. März, 18 Uhr im Demokratischen
Forum der Deutschen in Hermannstadt
stattfindet. Der Dokumentarfilmer Günther Czernetzky stellt seine neue DVD
über das Harbachtal vor, anschließend
erfolgt ein Gespräch. Die Kurzfilme sind
in Zusammenarbeit mit Studenten der
Lucian-Blaga-Universität-Hermannstadt
entstanden. Die Veranstaltung, welche in
deutscher Sprache stattfindet, ist für alle
Interessierten offen. (RS)
Art Boutique heißt die Messe für handgemachten Schmuck, Keramik, Seifen, Kleidung,
Kuchen, Kerzen usw. die Anfang März ausnahmsweise nicht wie bei den bisherigen Auflagen
auf dem Kleinen Ring sondern in der Habitus-Galerie im Kellergeschoß der römisch-katholischen Stadtpfarrkirche stattgefunden hat. Die Aussteller kamen aus dem ganzen Land und
freuten sich über zahlreiche Besucher. Foto: Sebastian MARCOVICI
Abschlusspräsentation „Wagnis Demokratie“
Hermannstadt. - Zum Abschluss des
von der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen (ZfA) organisierten, internationalen Projekts „Wagnis Demokratie“
wird am 3. und 4. Mai, jeweils ab 9 Uhr
in der Aula des Brukenthal-Lyzeums
ein Präsentationsseminar veranstaltet.
Schüler aus Rumänien und Deutschland,
die sich an dem Projekt beteiligt haben,
werden darin die Ergebnisse ihrer Arbeit
vorstellen und die Entwicklung der politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Bundesrepublik von 1949 bis
2005 skizzieren. Außerdem wird ein TVDuell zwischen zwei Kanzlerkandidaten
simuliert und ein fiktives Wahlplakat einer rumänischen Partei zum Einzug ins
Europaparlament vorgestellt werden.
Das Projekt wird vom Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland,
dem Deutschen Wirtschaftsclub Siebenbürgen, der Donauschwäbischen Kul-
turstiftung sowie Vodafone finanziell
unterstützt und soll neben der Erforschung der politischen Verhältnisse in
West- bzw. Gesamtdeutschland die Medienkompetenz der Schüler trainieren
und die rumänischen Teilnehmer auf die
Prüfung für das Deutsche Sprachdiplom
vorbereiten. (FN)
Sieben Broschüren
Sport-Finanzierung erhöht
Hermannstadt. - Die sieben Broschüren „Muzeul Naţional Brukenthal“ (Das
Brukenthalmuseum),
„Centrul Istoric“ (Die Historische Altstadt), „Turnul Sfatului“ (Der Ratturm), „Traseul
Fortificaţiilor“ (Die Wehranlagen), „Traseul Ecumenic“ (Die ökumenische Route), „Complexul Muzeal ASTRA“ (Das
Astra Museum) sowie „Traseul Verde“
(Die grüne Route) beschreiben je eine
touristischen Route durch Hermannstadt
die im Rahmen des Projektes „Sibiu Baroc Update” vorgeschlagen wurden. Die
Broschüren gibt es im Informationsbüro
im Bürgermeisteramt oder online unter
www.baroc.sibiu.ro. (WF)
Liederabend im Forum
Hermannstadt. - Ein Liederabend findet am Sonntag, dem 25. März, 19 Uhr im
Spiegelsaal des Hermannstädter Forums
statt. Melinda Samson (Sopran) und Elisa Gunesch (Mezzosopran) singen Liedkompositionen siebenbürgischer Meister
der Romantik. Es erklingen Werke von
Rudolf Lassel, Paul Richter, Arthur Stubbe, Berta Bock, Johann L. Bella und Gheorghe Dima. Am Klavier spielt Ursula
Philippi. Der Eintritt ist frei. (RS)
Hermannstadt. - Insgesamt werden 38
Projekte aus dem Bereich Sport mit 3,4
Mio. Lei von der Stadtverwaltung finanziert. 2011 wurden mit 1,5 Mio. Lei insgesamt 30 Projekte finanziert. Finanziert
werden CSU Voinţa (Fußball, 1,3 Mio. Lei),
Hermannstädter Rallye (250.000 Lei), Red
Bull Romaniacs (400.000 Lei), Basketball
(565.480 Lei), Hermannstädter Fahrradrennen (310.000 Lei), Tennis (185.500 Lei),
Volleyball (40.000 Lei), Karate (58.000),
Judo (15.000 Lei), Handball (48.000 Lei) sowie Schachspiel (10.000 Lei). Box, Schwimmen, Skifahren, Reiten, Tanzsport, Wasserspringen erhalten Summen zwischen
800 Lei und 40.000 Lei. (WF)
Seniorentreffen
Hermannstadt. - Das Deutsche Forum veranstaltet das Seniorentreffen am
Dienstag, dem 17. April, ab 15 Uhr im
Spiegelsaal. Alle Interessenten sind eingeladen. In diesem Monat fällt das Seniorentreffen aus. (RS)
Freitag, 16. März:
20 Uhr, Komplet in der Sakristei
der Stadtpfarrkirche.
18 Uhr, Jugendstube (Teestube) im
Jugendclub am Huetplatz 2.
Samstag, 17. März:
17 Uhr, Gottesdienst im „Dr. Carl
Wolff“-Altenheim.
Sonntag, 18. März:
10 Uhr, Gottesdienst in der Sakristei der Stadtpfarrkirche.
10 Uhr, Kinderstunde im Presbyterialsaal.
12 Uhr, Gottesdienst im Gemeinderaum Hippodrom, Str. Călugăreni 38.
17-19 Uhr, Teenietreff in der Teestube am Huetplatz 2.
Dienstag, 20. März:
8 Uhr, Morgenandacht im Presbyterialsaal.
11 Uhr, Bibelstunde im Gemeinderaum in der M.-Weiß-Str. 38.
17 Uhr, Bibelstunde im „Dr. Carl
Wolff“-Altenheim.
17-19 Uhr, Spielgruppe im Presbyterialsaal.
Kirchenbezirk Hermannstadt
Gottesdienste am Sonntag
Großau 9 Uhr; Hammersdorf, Heltau, Neppendorf, Agnetheln, Alzen,
Kleinschenk und Großscheuern 10
Uhr; Reußdörfchen, Hamlesch und
Stolzenburg 11 Uhr; Michelsberg
11.30 Uhr; Mergeln 11.45 Uhr; Großschenk 12 Uhr; Burgberg und Reussen 13 Uhr; Kirchberg 13.30 Uhr;
Viktoriastadt 14 Uhr; Törnen 15 Uhr.
Kirchenbezirk Mediasch
Gottesdienste am Sonntag
Baaßen 9.30 Uhr; Mediasch und
Frauendorf 10 Uhr; Sankt Martin,
Bell und Elisabethstadt 12 Uhr; Martinsdorf und Reichesdorf 14 Uhr.
Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Radio Neumarkt auf Deutsch
Sendezeiten: Mo.-Sa. 21 bis 22 Uhr, So.
10.30 bis 11 Uhr auf den Frequenzen der
Mittelwelle 1593, 1323, 1197 kHz und im
Livestream unter www.radiomures.ro/
de/: Freitag: Jugend und Bildung; Samstag: Musikabend mit Evelyn Künneke;
Sonntag: Andacht und Kindersendung;
Montag: Kulturelles aus Klausenburg;
Dienstag: Ausstellung „Auslandsbeziehungen - Junge Architekten aus Deutschland”; Mittwoch: Sozialleben und Umwelt
bzw. Umweltschutz; Donnerstag: Wahrnehmungen aktueller Stadtentwicklung in
Deutschland und Rumänien.
Radio Bukarest auf Deutsch
Bukarest. - Die deutsche Sendung von Radio Bukarest wird Mo.-Sa. 14-15 Uhr und So.
10.20-10.30 Uhr, auf den Frequenzen der Mittelwelle 603, 909, 1197, 1314, 1323 und 1593
kHz ausgestrahlt.
Rumänisches Fernsehen
in deutscher Sprache
TVR 2, Dienstag, 20. März, 14.35-15.35 Uhr:
Skiwettkampf am Semenik. Schritt für Schritt. Walburgapreis in Heltau.
TVR 1, Donnerstag, 22. März, 15.30-17.00
Uhr: Nachrichten; Presseschau mit Christel UngarȚopescu; Dr. George Guţu wird ausgezeichnet; Willy
Schneider, der Marpoder Kurator; 10 Jahre Deutsches
Kulturzentrum Temeswar; Georg Gassenheimer vom
Berglandtrio; Carmen Puchianu und ihr erster Roman;
Quiz.
TVR Cultural, Freitag 23. März, 16.45-17.15
Uhr: Gespräch mit Ovidiu Ganţ, DFDR-Abgeordneter.
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Wetterprognose
Vom 16. bis 22. März
Sonnenaufgang: 6.34 bzw. 6.22 Uhr
Sonnenuntergang: 18.16 bzw. 18.39 Uhr
Mond: Neumond am 22. März
Meteorologe: Eugen Mitea
Besuch in der Redaktion: 21 Studierende vom Franklin College Switzerland aus Lugano
besuchten am Mittwoch die Redaktion der Hermannstädter Zeitung. Für die erste Reise nach
Rumänien hatten sich ca. 70 Studierende der Einrichtung, in der Englisch die Lehrsprache ist,
gemeldet, 50 stehen noch auf der Warteliste fürs nächste Jahr. Unser Bild: HZ-Chefredakteurin
Beatrice Ungar stellte die Zeitung vor.
Foto: Hannah GÖRGES
Bis Donnerstag allgemein schön, von
Tag zu Tag wärmer. Schwacher bis mäßiger Wind. Nachttiefst­temperaturen 2
bis 6 Grad; Tageshöchstwerte 10 bis 20
Grad. Schneedecke (gestern): Hohe Rinne 79 cm, Buleasee 230 cm.
Hermannstädter Zeitung
5,3 Jahre Verspätung
Nach Angaben des TVSenders ProTV beliefen sich
die Verspätungen der Personenzüge der CFR (Căile
Ferate Române) im Jahr
2010 auf insgesamt 5,3 Jahre.
Diese Zahl ergibt sich aus
der durchschnittlichen Verzögerung von fünf Minuten
pro Zug, was bei einer Anzahl von täglich 1534 Zügen
für das Jahr 2010 zu einer
Gesamtverspätung von 1944
Tagen oder 5,3 Jahren führt.
Als Vorbild in Sachen Pünktlichkeit könne Japan dienen,
hier wiesen die Züge gemäß
dem Bericht der Central
Japan Railway Company
für 2010 lediglich eine kumulierte Verspätung von 36
Sekunden auf.
Unterdessen hat die rumänische Regierung per Eilerlass
beschlossen, die Schulden der
Bahngesellschaft beim Staat
in Aktien umzuwandeln und
somit zu annulieren. Die CFR
stand zuletzt mit 3,99 Milliarden Lei beim Staat in der
Kreide. (FN)
Regierung behält
Petrom-Anteile
Unter Berufung auf ein
vorliegendes
Regierungsdokument berichtete das
Nachrichtenportal HotNews,
dass die rumänische Tochter
des Mineralölkonzern OMV
nicht mehr zu den Unternehmen gehöre, deren Anteile
der Staat im Laufe des Jahres
abstoßen will. Dies ginge aus
der jüngsten Absichtserklärung der Regierung hervor,
bei der es sich aber lediglich
um einen vorläufigen Entwurf handele.
Offen ist, inwieweit die
plötzliche Kursänderung der
Regierung in Zusammenhang mit dem Gasfund der
OMV vor der rumänischen
Schwarzmeerküste im Februar steht. (FN)
Nr. 2274 / 16. März 2012
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Wo früher der Campingplatz war, sieht es heute so aus. Foto: OAR
„Alarmstufe rot“
Das Zentrumsforum Mediasch tagte
Im Rahmen der jährlichen Vollversammlung im Zentralforum
Mediasch gab es vergangenen Mittwoch Teilwahlen. Im Vorstand,
der insgesamt aus neun Mitgliedern besteht, bleiben weiterhin
Werner Müller, Ursula Juga Pintican, Otto Schneider und Franz
Dismacsek. Nikolaus Lux zog sich zurück. Neu dazu gekommen
ist Susanne Elischer. Weitere Themen die besprochen wurden waren unter anderem der Bericht über die Tätigkeit des Vorstandes
im Jahr 2011, der Haushaltsvoranschlag für 2012 oder der Rechnungsprüferbericht. Besprochen wurden aber auch das Problem
der Nachfolger sowie das Thema Volkszählung.
Zentralpunkt der Tätigkeit
des Vorstandes war das vierte
Mediascher Treffen, das nun
auch dieses Mal ein Erfolg gewesen sei, gab Werner Müller
im Rahmen des Berichts über
die Tätigkeit des Vorstandes bekannt. Kulturveranstaltungen
im Schuller-Haus gab es übrigens insgesamt 250 die teils vom
Forum teils von der Geschäftsstelle des Schuller-Hauses organisiert wurden. Berichtet wurde
auch über den Sozialausschuss,
Rußlanddeportiertenhilfe und
Frauenkreis. Das Verhältnis zum
Siebenbürgenforum und Landesforum pendele sich langsam
wieder in ein „normales Verhältnis“ ein. Vertreter gäbe es nun
wieder im Vorstand und der
Vertreterversammlung. Im Zentralforum Mediasch gibt es nun
insgesamt 302 zahlende Mitglieder.
„Wir sind schon fast 23 Jahre im Forum und wir würden
gerne ein paar Nachfolger haben“ sagte Ursula Juga Pintican.
Helmut Knall erwähnte den Gedanken, dass als ein eventuelle
Nachfolger aus den Reihen der
in deutscher Sprache unterrichtenden Lehrer oder Absolventen
der Deutschen Schule kommen
könnten. „Wir sind interessiert,
dass wir jüngere Leute ans Forum heranziehen, die aber auch
mitmachen“ betonte Werner
Müller. Durchschnittsalter der
Forumsmitglieder sei immer
größer, die Schaffenskraft immer kleiner. Dasselbe gelte auch
für Kirchengemeinden. Die Jugend lasse sich nicht einspannen. Man könne sich dann auf
keine Person fest verlassen.
Ein nächstes Gesprächsthema war die Volkszählung 2011.
Nach den ersten Ergebnissen
betrage die Zahl der Volksdeutschen landesweit 36.848, das
knapp zwei Prozent der Landesbevölkerung entspreche. Unter
den insgesamt 44.000 Einwohnern in Mediasch soll es nun laut
Volkszählung 711 Volksdeutsche
geben, eine Zahl an der Müller
zweifelt. Die evangelische Kirchengemeinde Mediasch zähle
zwar 800 Mitglieder, allerdings
bezöge sich diesee Zahl auch
auf die nicht deutschen Ehepartner. Laut der eigenen Schätzung
Müllers liege die Zahl der Volksdeutschen in Mediasch etwa bei
500 Personen.
Im Rahmen der Sitzung wurde auch das Problem der nahenden Wahlen besprochen. Im
Kreisrat wurde das Mediascher
Forum durch Ulf Ziegler und im
Stadtrat Mediasch durch Werner Müller, Helmut Knall und
Ursula Juga Pintican vertreten.
Bekannt gegeben wurde nun die
Absicht von Ziegler und Eduard
Wellmann im Rahmen der nahenden Wahlen für den Kreisrat
und von Karl Heinz Pelger als
Bürgermeister in Hetzeldorf zu
kandidieren. Helmut Knall ist
nun Vorsitzender der Kulturkommission und hegt allerdings
die Absicht nicht mehr weiter
fürs Forum zu kandidieren. Da
Pintican und Müller sich nun
aus dem Stadtrat zurückziehen
wollen werden nun Kandidaten
gebraucht die „auch mitmachen
wollen.“ Es gelte nun „Alarmstufe rot“ sagte Müller.
Werner FINK
Gasleitung in
Planung
Bulgarien
plant
eine
Verbindung des Gasnetzes
mit Rumänien. Die Gasleitung soll bei Russe-Giurgiu
die Donau unterqueren und
dazu beitragen, die Abhängigkeit Bulgariens von russischen Gaslieferungen zu
vermindern, die im Zuge der
Gaskrise 2009 offengelegt
worden war. Wie die bulgarische Nachrichtenagentur
Novinite bekanntgab, habe der
Netzbetreiber Bulgartransgaz
bereits die Baumaterialien
für die 25 Kilometer lange
Leitung mit einem Fassungsvermögen von 1,5 Milliarden
Kubikmetern angefordert. Bis
2013 soll der Bau abgeschlossen sein. Das in Zusammenarbeit mit dem rumänischen
Gasunternehmen Transgaz
durchgeführte Projekt soll
insgesamt 23,8 Millionen
Euro kosten, die EU beteiligt
sich mit neun Millionen Euro
am Projekt. (FN)
GESELLSCHAFT/WIRTSCHAFT
OAR gewann Prozess
Der Campingplatz im Jungen Wald im Fokus
Den Prozess, den ehemaligen Campingplatz im Jungen Wald
betreffend, gewann nach drei Jahren schließlich der Architektenorden, Filiale Hermannstadt-Vâlcea. Zu diesem Thema organisierte der Architektenorden vergangenen Dienstag eine Pressekonferenz, in deren Rahmen Präsident des Architektenordens Gabriel
Roşca Details zum Sachverhalt bekannt gab.
Grund des im Dezember 2008
gestarteten Prozesses war der
im Jahr 2005 vom Stadtrat genehmigte Zonenbauplan (PUZ)
durch den auf der betreffenden
Fläche Einfamilienhäuser mit
Etage und Mansarde mit einem
Belegungsprozentsatz von 35
Prozent zugelassen wurden. Gegenwärtig gibt es hier nun ein
Häuser-Viertel. „Meiner Meinung nach sind es eher Blockwohnungen", sagte Roşca. Sie
werden dort nämlich Gebäude
mit 6-12 Wohnungen vorfinden.“
„Wir waren vor allem gegen
die Umänderung einer Zone von
allgemeinem Interesse in eine
Zone mit privatem Interesse,
einer Erholungszone in ein Gebäude-Viertel, einer Grünfläche
in eine bebaute Fläche. Das war
unser Hauptargument“, sagte
der Architekt.
Außerdem erfülle Hermannstadt noch nicht die Normen, die
nötigen Grünflächen betreffend.
Hermannstadt liegt nämlich mit
den 13,5 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner unter dem
nötigen Niveau von 26 Quadratmetern Grünfläche pro Einwohner.
Die Fläche habe außerdem
auch eine traditionelle Resonanz.
Für die Hermannstädter sei es
schon immer ein beliebter Erholungsplatz gewesen. Schon die
Siebenbürger Sachsen feierten
hier das wohlbekannte Maifest.
Geregelt wird die Stadt durch
einen Bebauungsplan (PUG).
Dieser kann dann durch einen
Zonenbauplan (PUZ) im Detail
ergänzt werden. Aktualisiert
wird der Bebauungsplan nach
zehn Jahren. Nach der Etappe
der öffentlichen Debatte und Genehmigungen wird er vom Stadtrat genehmigt. Laut dem Gesetz
350/2001 müsse der Zonenbauplan (PUZ) die städtische Einheit,
Kohärenz, und den Komfort sichern, sowohl der betreffenden
Fläche als auch der benachbarten
Fläche. „Das Problem bei diesem
Zonenbauplan war, dass dieser
sich allein auf das Grundstück
des Eigentümers bezog. Sogar
vom benachbarten Jungen Wald
wird nichts erwähnt“, sagte
Roşca. In dem Augenblick wo es
einen auf nationaler Ebene geschützten Park in unmittelbarer
Nachbarschaft gibt, müsste dieser
normalerweise erwähnt werden.
2005 soll allerdings der betreffende Zonenbauplan schon
einmal zurückgewiesen worden
sein. Als Argument galt damals
ebenfalls das Gesetz 350/2001.
Allerdings wurde dann nach sieben Monaten ganz im Gegenteil
noch im selben Jahr der Zonenbauplan „Errichtung von Ferienhäusern sowie Zufahrtstraße
Hermannstadt-Răşinari“ genehmigt.
Nach Beendung des Prozesses
steht nun die Fläche ohne Regelung da. Zur Lösung des Problems sieht der Architektenorden
ein Rundtischgespräch als geeignet.
Werner FINK
Hermannstadt im Blick
Bei der Vollversammlung des Kerzer Landwirtschaftsvereins am Dienstag
der Vorwoche legte dessen Vorsitzender Dipl.-Agronom Martin Szegedi
einen kurzen Tätigkeitsbericht vor. Er wies gleich eingangs darauf hin,
dass für den Kerzer Verein das von allen als ausgezeichnet gepriesene Jahr
2011 nicht so gut gewesen sei: „Wie sollte ein Landwirtschaftsjahr gut sein,
wenn der Preis der Speisekartoffeln, unsere wichtigste Einnahmequelle, mit
40-55 Bani pro Kilogramm auf dem niedrigsten Level der letzten zehn Jahre
dümpelte?" Immerhin hatten die Kerzer 28.000 kg Kartoffeln pro Hektar
geerntet. Sehr gut war auch die Soja-Ernte mit 3000 kg/ha. Und der Profit
im Jahr 2011 war zehnmal höher als jener im Jahre 2010. Der Landwirtschaftsverein mit Unterstützung der Saxonia-Stiftung einen Traktor, eine
Sämaschine und einen Pflug gekauft. Unser Bild: Zum Abschluss schenkte
Szegedi (links) allen anwesenden Damen Blumen.
Foto. Fred NUSS
Hallerbastei: Eine der beiden von den ursprünglich fünf Basteien der
Hermannstädter Befestigungsanlage ist die Hallerbastei, die nach deren
Erbauer, dem Bürgermeister Petrus Haller (gest. 1569) benannt ist. Das
Haus von Petrus Haller steht auf dem Großen Ring und beherbergt
heute auch das Haller-Café.
Foto: Fred NUSS
Hermannstädter Zeitung
Nr. 2274 / 16. März 2012
GESELLSCHAFT
Seite 4
„Feuerˮ weitergegeben
Rüstzeit für angehende Kirchenführer in Mediasch
Katharina Lautner
Beherzt und
bestimmt
Die Kuratorin Katharina
Lautner in Mergeln
„Es muss jemand vorangehen, dann kommen auch die
anderen nachˮ. Das ist die
Lebensdevise von Katharina
Lautner, der beherzten und bestimmten Kuratorin der evangelischen Kirchengemeinde in
Mergeln/Merghindeal, die am
Montag ihren 80. Geburtstag
feierte.
Der umsichtige Landeskirchenkurator Friedrich Philippi besuchte die Jubilarin und gratulierte
herzlichst und berichtete für die
Hermannstädter Zeitung, dass die
Kuratorin von Mergeln seit fast
zwanzig
Jahren Verantwortung
übernommen hat für die Menschen
ihrer Gemeinde. Zunächst auch als
Altenbetreuerin, durch regelmäßige Teilnahme an den monatlichen
Treffen der Altenbetreuerinnen des
Bezirkes, auch jetzt in ihrem hohen
Alter.
Dann vertritt sie ihre Gemeinde in
den Sitzungen der Bezirkskirchenversammlung, wo sie sich immer zu
Wort meldete. Ebenso nimmt sie an
den Kuratorentagen teil, zuletzt am
Samstag. Desgleichen setzt sie sich
ein für ein geordnetes gottesdienstliches Leben in Mergeln, wo es jeden zweiten Sonntag im Wechsel
mit Schönberg einen Gottesdienst
gibt. Sie kümmert sich auch um die
dazugehörigen Vorbereitungen, die
ein Abhalten des Gottesdienstes erst
möglich machen. Auch für den Erhalt des kirchlichen Eigentums ist
Frau Lautner zuständig, für die Verwaltung des Kirchengrundes. Immer wieder stehen Reparaturen an
der Kirche an, am Pfarrhaus, Pflege
des Friedhofs u.s.w. Auch als das
Ortsforum gegründet wurde, war
Lautner dabei.
Für all diese Bemühungen habe
sie, so Philippi, „leider nicht immer
nur Dank geerntetˮ.
Katharina Lautner sagte der Hermannstädter Zeitung, sie danke
Gott dafür, dass sie trotz der vielen
Schwierigkeiten ihr Leben meistern
konnte und vor allem auch dafür,
dass sie sich in so vielfältiger Weise
ihren Nächsten widmen konnte. Sie
hat z. B. 40 Jahre lang für die Lehrer
und Ärzte gekocht, die in Mergeln
tätig waren. Als das Ambulatorium in Mergeln eingerichtet wurde,
überließen die Ärzte, die nach Mergeln pendelten ihr oft Medikamente für die Kinder und für Notfälle.
Medikamente verteilen gehört auch
heute zu ihren Aufgaben. Aber sie
präpariert auch selbst nach Rezepten von Maria treben verschiedene
Pflanzenheilmittel, so z. B. Ringelblumensalbe oder Schwarzwurzeln
in Schnaps.
Die Jubilarin sagt: „Wenn irgend
etwas zu machen war, musste ich
einfach anpacken und eine Lösung
finden, es muss jemand vorangehen, dann kommen die anderen
nachˮ. Diese, ihre Lebensdevise, hat
ihr schon immer über verschiedene
Schicksalsschläge hinweggeholfen.
Ihre beiden Kinder, eine Tochter
und ein Sohn, leben schon lange in
Deutschland. Ihr Sohn kam zum 80.
Geburtstag zu Besuch, worüber sich
die Kuratorin sehr gefreut hat.
Wir schließen uns hiermit den
Gratulanten an.
B. U.
Eine Rüstzeit für angehende Kirchenführer veranstalteten die evangelischen Kirchengemeinden A.B. aus Mediasch, Kronstadt und Hermannstadt vom 9. bis 11. März d. J. im Gemeindehaus Mediasch. Ziel
der Rüstzeit war es, den Teilnehmern Bedeutung und Geschichte der
evangelischen Kirchen Siebenbürgens näher zu bringen und sie so
auf ihre Aufgabe als Kirchenführer vorzubereiten.
Sebastian Mureșan aus Mediasch erinnert sich noch sehr
gut an seinen ersten Auftritt vor
Touristen als Kirchenführer. „Ich
habe mit 16 Jahren angefangen,
Führungen durch die Margarethenkirche zu geben. Einen Kurs
zur Vorbereitung gab es damals
nicht, unser Pfarrer, Herr Servatius-Depner, hat uns einmal durch
die Kirche geführt und uns einige
Blätter mit Informationen gegeben. Die hielt ich in der Hand, ich
war schon ein bisschen aufgeregt.
Im Großen und Ganzen war es
aber ganz gut, hoffe ich zumindest.“, schmunzelt Sebastian.
Heute ist Sebastian einer der
erfahrenen Kirchenführer, an der
Rüstzeit hat er aber dennoch teilgenommen. Viele der insgesamt
30 Teilnehmer im Alter von 15 bis
27 Jahren sind schon länger Kirchenführer, wollen aber die Gelegenheit, noch etwas mehr über
40 Quadratzentimeter Brokat zu
weben oder dass Bücher im Mittelalter so wertvoll waren, dass
man sie in Tuch einschlug oder
gleich festkettete, was dem Begriff
„Präsenzbestand“ eine ganz neue
Bedeutung verleiht. Beide Workshops sollten eine Grundlage für
die Teilnehmer schaffen: „In erster Linie ging es uns darum, ein
grundlegendes Verständnis für
Architektur, Symbolik und Geschichte der Kirche zu vermitteln.
Das soll den Jugendlichen dann
als Basis dienen, die Geschichte
der einzelnen Kirchen können wir
in diesem Rahmen aber nicht behandeln“, erklärt Agnes Ziegler.
Im Anschluss an die beiden Seminare ging es zur Besichtigung
der Margarethenkirche. Gemeindepfarrer Gerhard ServatiusDepner gab eine kleine Führung
und lud die angehenden Kirchenführer dazu ein, einige Stücke an
Agnes Ziegler beim Vortrag „Auf dem türkischen Teppich bleiben!ˮ
Foto: Frank ZIEGLER
die Geschichte der Kirchenburgen
zu lernen, nutzen.
Die dreitägige Rüstzeit beinhaltete ein buntes Programm.
Während der Freitag hauptsächlich dem Bezug der Quartiere
und einem ersten Kennenlernen
diente, stand der Samstag ganz
im Zeichen der Architektur- und
Konfessionsgeschichte.
Unter
dem Titel „Von der Katakombe
zur Autobahnkapelle“ gab FrankThomas Ziegler, Kustos der Hermannstädter
Kirchengemeinde
für das Brukenthalmuseum, in
nur einer Stunde einen unterhaltsamen Überblick über 2000 Jahre
Geschichte der Kirchenarchitektur. Zur Erheiterung der Zuhörenden trugen die zahlreichen
Anekdoten bei, die immer wieder
eingestreut wurden. So erfuhren
auch Kulturbanausen, dass die
Figuren des Jüngsten Gerichts in
der Sixtinischen Kapelle erst im
Nachhinein mit Kleidern versehen wurden, da den Zeitgenossen
Michelangelos die Nacktheit der
Heiligen dann doch zu skandalös
erschien.
Nach einer kurzen Kaffeepause hielt Agnes Ziegler, Konservatorin bei der Schwarzen Kirche
in Kronstadt, einen Vortrag zum
Thema kirchliche Ausstattung
unter dem Titel „Auf dem türkischen Teppich bleiben!“. Angefangen von dem Heiligenkult
der vorreformatorischen Zeit bis
hin zum reformatorischen Bildersturm erläuterte sie Gebrauchszusammenhänge und Symbolik
des Kircheninventars. Die angehenden Kirchenführer lernten beispielsweise, dass ein ganzer Arbeitstag benötigt wurde, um nur
der Orgel zu spielen. Es dürfte
das erste Mal gewesen sein, dass
in der gut 520 Jahre alten Kirche
Melodien aus dem Stück „Schwanensee“ erklungen sind.
Nachdem mit dem Programm
zu Kirchen- und Konfessionsgeschichte das „Was“ geklärt
war, widmete sich Pfarrer Peter
Demuth aus Kronstadt mit einem Seminar zu Grundlagen der
Kommunikation schließlich dem
„Wie“ der Kirchenführung. Auf
amüsante Weise lernten die Teilnehmer etwa, dass 92 Prozent
der Kommunikation mit anderen
durch Körpersprache erfolgt. Mit
einer Besichtigung der Kapelle
im Marienturm, einem Gottesdienst in der Margarethenkirche
sowie einem weiteren Workshop
zu Vermittlungsstrategien bei der
Kirchenführung endete die Rüstzeit am Sonntag. Das Fazit der Jugendlichen fiel positiv aus: „Meiner Meinung nach war es eine
sehr gute Idee und auch sehr gut
organisiert. Ich bin sicher, dass
alle Teilnehmer sehr viel gelernt
haben, nicht nur in Bezug auf die
Führungen, sondern auch für andere Situationen. Man könnte diese Aktion jedes Jahr machen, oder
wenigstens alle zwei Jahre, da
immer neue Kirchenführer kommen.“, meinte Sebastian.
Das Vorhaben der Organisatoren den jugendlichen Nachwuchs
mit der Rüstzeit für die Schätze
der Kirche zu begeistern, dürfte
rundum aufgegangen sein. Wie
schon Gustav Mahler einst sagte:
„Tradition ist die Weitergabe des
Feuers, nicht die Anbetung der
Asche.“
Franziska NAUMANN
Sabrina Hofstetter (Bildmitte) zeigt, wie es geht...
Fotos: der Verfasser
„Es hat uns besonders berührt“
Tanz-Workshop und Konzert mit "Jodelfisch"
„Ich bin mit Volksmusik aufgewachsen“ sagte Katharina Meier, Mitglied des Münchner Ensembles Jodelfisch während des Konzertes. Vergangenes Wochenende veranstaltete nämlich das Münchner Ensemble
Jodelfisch ein Kulturwochenende in Hermannstadt, im Rahmen dessen es
nun die Möglichkeit gab, die bayerische Kultur kennen zu lernen. Als Höhepunkt galt nun das Jodelfisch-Konzert am Sonntagabend.
Eröffnet wurde die Veranstaltung am Donnerstag mit einem öffentlichen Vortrag zur Alltagskultur in Bayern von Katharina Meier.
Und dann ging es zu den Taten
über. Zahlreiche interessierte Jugendliche fanden sich am Freitagvormittag im Deutschen Kulturzentrum ein, um die bayerischen
Tänze zu lernen. Sabrina Hofstetter, die sich genau so gewandt im
Tanzen wie auch im Umgang mit
den Klöppeln ihres Hackbrettes
zeigte, lehrte die Anwesenden Figurentänze wie „Auf der Jagd“,
„Rheinländer Schiff“, „Chappeloise“, „Muggenbaddschä“ (Fliegenklatsche) oder „Schwedische
Maskarade“. Zwischendurch wurden auch Grundtänze geübt wie
Polka oder Walzer. Selbstverständlich fehlte auch der „Boarische“
nicht. Es ging recht munter zu,
auch wenn die Damen sehr in der
Überzahl waren. „Es fiel ein Spatz
vom Dache und brach sich das Genick“ sang Sabrina und Katharina
(Klarinette), Sandra Hollstein und
Thomas Guardan begleiteten mit
Akkordeon und Tuba.
Das Jodelfischkonzert am Samstagabend war auch sehr gut besucht. Mit ihren „kunstfertigen
Arrangements”, wie in deutschen
Medien zu lesen ist, überzeugten sie auch dieses Mal. Gesungen und gespielt wurde nicht nur
bayerische Volksmusik sondern
Volksmusik aus ganz Europa, aber
selbstverständlich auf Jodelfischart.
Sie selber nennen ihre Musik „europäische Volksmusik“. Zu hören bekamen die Anwesenden „Bladaja“
(Tschechien), „Maid of the Country
Down“ (Irland) oder den bayerischen Kanon „Hätt i di“. „Drunken
Sailor Medley" war ein Mix aus
englischem Traditional, einem galizischen und einem französischen
Stück. „Hansl“ war ein Zwiefacher
in einem modernen Arrangement.
Und wer das Tanzen gewissermaßen lieb hatte, fühlte bestimmt ein
heimliches Zucken in den Beinen.
Zu der Schau gehörte auch
„Wenn ich ein Vöglein wär”, gemixt mit „Es saß ein klein wild
Vögleinˮ, „Kommt ein Vogel
geflogenˮ und „Bubamaraˮ. Fast
alle Anwesenden schienen mit einzustimmen. „Et wor en klin wold
Vigelchenˮ sei nämlich das einzige
uralte bei den Siebenbürger Sachsen bekannte Volkslied, erinnerte
sich anschließend Hans Klein, der
sich im Namen der Hermannstädter für das Konzert bedankte. Dieses soll nun die Hermannstädter
tief bewegt haben. „Besonders berührt hat uns, dass so viele Leute
mitgesungen haben“, sagten die
Musiker ihrerseits nach dem Konzert. Das passiere in Deutschland
nicht so oft.
Gegründet wurde Jodelfisch
etwa im Oktober 2010 und eroberte
bereits beim Frauenhofer Volksmusikpreis 2011 den 2. Platz. Katl, Sandra und Ian haben schon bereits ein
halbes Jahr vorher zusammengespielt und vor allem Straßenmusik
gemacht. Im Sommer 2010 machten sie nun auch eine kleine Tour
durch Süddeutschland, Frankreich
und England. Unter dem Namen
Jodelfisch spielte das Ensemble bis
jetzt vor allem in Bayern. Vergangenes Wochenende konzertierte das
Ensemble zum ersten Mal im Ausland und laut Sandra hat es ihnen
hier„sehr gefallen“.
Werner FINK
Jodelfisch im Spiegelsaal (v. l. n. r.): Sabrina Hofstetter, Katharina Meier,
Sandra Hollstein und Thomas Gurdan.
Hermannstädter Zeitung
Nun ist es ja bereits vier Monate
her, seitdem Sie hier in Hermannstadt als Regionalkoordinatorin
des Institutes für Auslandsbeziehungen (ifa) angefangen haben.
Wie ist es Ihnen in dieser Zeit ergangen?
Also ich muss sagen, dass die Zeit
wie im Fluge vergangen ist. Da ich
als Regionalkoordinatorin insgesamt sieben Kulturmanager betreue,
wovon vier in Rumänien, zwei in
Ungarn und eine in Serbien ansässig sind, war ich zu Anfang sehr
viel unterwegs, um die einzelnen
Kulturmanager persönlich an ihren
Einsatzorten kennenzulernen und
bereits erste Projekte zu besprechen.
Zudem war ich für ein paar Tage
in Stuttgart in der ifa Zentrale und
hatte auch schon ersten Familienbesuch aus Deutschland. Darüberhinaus kann ich mich nicht über mangelnde Aktivitäten in Hermannstadt
und Umgebung beklagen, da das
deutsche Kulturangebot doch sehr
stark ausgeprägt ist.
Können Sie kurz erläutern, was
genau ihre Aufgaben als ifa-Regionalkoordinatorin sind?
Klar und zwar, wie die Bezeichnung „Regionalkoordinatorin“ bereits andeutet, ist es in erster Linie
meine Aufgabe, die Projekte der
Kulturmanager zu koordinieren
bzw. zu steuern und als Berater für
Projektideen zur Seite zu stehen.
Könnten Sie einige Programme
ein wenig näher erläutern?
Das wohl wichtigste Programm
des ifa ist das Entsendeprogramm
der Kulturmanager. Hierfür muß
vor Ort eine Betreuung vorhanden
sein, ein Arbeitsplatz geschaffen
und Ziele entwickelt werden. Während des Entsendezeitraums steht
dem Kulturmanager ein gewisses
Budget zur Verfügung, welches er
in Absprache mit der Gastinstitution verwenden kann.
Bei dem Kulturassistentenprogramm handelt es sich um eine Art
Stipendium, welches einer einheimischen Arbeitskraft zur Realisierung eines Enwicklungsvorhabens
einer Institution der Minderheit zur
Nr. 2274 / 16. März 2012
feuilleton
„Der Erfolg hängt von beiden Seiten abˮ
Gespräch mit der ifa-Regionalkoordinatorin Friedrike Binder
Seit vier Monaten ist Friedrike Binder Regionalkoordinatorin des Instituts für Auslandsbeziehungen (ifa) für Rumänien, Serbien und
Ungarn mit Hauptsitz in Hermannstadt. Sie hat
Sozialarbeit studiert und war bis vor kurzem
bei dem Reisebüro Ex Oriente Lux tätig. Zur
Zeit leitet sie das ifa-Mitarbeitertreffen in TeVerfügung gestellt wird, wie zum
Beispiel der Internetauftritt oder
Schwerpunktsetzungen in der Arbeit der Organisation.
Im Großen und Ganzen handelt
es sich also immer, um eine Zusammenarbeit zwischen dem ifa und einer Institution vor Ort, wodurch es
auch extrem wichtig ist, dass beide
Seiten an einem Strang ziehen. Denn
der Erfolg hängt nunmal von beiden
Seiten ab.
Ihre Stelle ist doch aber nur auf
1-2 Jahre befristet und die der Kulturmanager auf 2 Jahre. Sind denn
solche Veränderungen überhaupt
möglich, wenn „laufend“ neue
Kulturmanager entsandt werden?
Um ehrlich zu sein, finde ich 1-2
Jahre als Regionalkoordinatorin in
der Tat etwas kurz, da man sich gerade in alles eingearbeitet hat und
dann wieder gehen muss. Aber als
Kulturmanager ist ein Wechsel nach
2 Jahren durchaus in Ordnung, sodass mit einer neuen Kraft frischer
Wind in die Institution gebracht
wird.
Welche Voraussetzungen sollte
man erfüllen, um eine Stelle als
Kulturmanagerin antreten zu können?
Man sollte auf alle Fälle fließend
Deutsch sprechen und auch die
Landessprache beherrschen. Zudem sollte man etwas geistewissenschaftliches mit kulturellem/
politischem Bezug studiert haben,
wie zum Beispiel Soziale Arbeit, Politologie, Soziologie, BWL oder Medien. Wenn man bereits einen Bezug
zum Entsendeland hat, ist dies ein
großer Vorteil. So habe ich bereits
meswar, wo die vom ifa entsandten Kulturmanager aus Rumänien, Ungarn und Serbien u. a.
ihre Projekte vorstellen und an einem Workshop teilnehmen, der von ifa-Mitarbeitern aus
der Zentrale in Stuttgart geleitet wird. Mit der
Regionalkoordinatorin sprach die HZ-Praktikantin Anja Bock.
mehrmals Rumänien während meines Studium besucht, da mein Vater
ursprünglich aus Mediasch stammt
und gebürtiger Siebenbürger Sachse ist. Studiert habe ich zuerst Soziale Arbeit in Potsdam und dann
anschließend noch einen Master
in Internationalen Beziehungen
in Moskau und Berlin angehängt.
Zudem sollte man Motivation und
Offenheit für Veränderungen mitbringen, Lust auf eine gemeinsame
Zusammenarbeit und die Erschaffung von etwas „gemeinschaftlich
Neuem“ haben.
Sie schnitten bereits das Thema
Projekte an, könnten Sie uns vielleicht Beispiele von Projekten nennen, die Sie gerade betreuen?
Also das Projekt, das mich derzeit
am meisten in Anspruch nimmt,
ist ein Zwischen- bzw. MitarbeiterTreffen in Temeswar, welches vom
11. bis 16. März stattfinden und von
mir moderiert wird. Hierbei wird es
um die Planung des kommenden
Entsendejahres vom 01. September
2012 bis zum 30. September 2013
gehen. Es werden Projekte mit den
Gastinstitutionen und Kulturmanagern geplant, Förderrichtlinien und
Leistungsvereinbarungen besprochen. Allerdings geht es in dieser
einen Woche nur um Rumänien und
Serbien. Das Seminar für Ungarn
wird zwei Wochen später in Budapest stattfinden.
Ein weiteres Projekt, das sich
derzeit in Planung befindet, ist eine
Kinderspielstadt in Fogarasch, wo
sich Kinder im Alter von 9-12 Jahren
ihre eigene Gesellschaft aufbauen
und ihr eigenes städtisches, urbanes
Vom Gefühl, aufgehoben zu sein
Der deutsche Diplomat Hilmar Münch ist tot
„Das Bürgermeisteramt des Deutschen im
Ausland“ sei ein Generalkonsulat oder eine
Botschaft, behauptet Vizekonsul und Kulturattaché Hilmar Münch vom Generalkonsulat der
Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt,
der nach gut fünf Jahren in Hermannstadt Anfang August 2008 an der Deutschen Botschaft
in Minsk die Leitung der Visastelle übernahm.
Am 7. März 2012 erlag er in Minsk einem Herzinfarkt.
Hilmar Münch trennte sich schwer von
Hermannstadt. Er sagte dazu in einem HZInterview im Sommer 2008, das liege „an der
Menschlichkeit, mit der ich hier behandelt,
mit der ich schon am ersten Tag empfangen
worden bin. Mein erster Gedanke, als ich hier
am Flughafen ausgestiegen bin war: Das ist ja
so klein und kuschelig, hier wirst du bestimmt
vom Flughafendirektor per Handschlag begrüßt... Das war auch so. Dieses gute Gefühl,
aufgehoben zu sein in einer Gemeinschaft hat
sich in diesen fünf Jahren derart verfestigt, daß
mir schon sehr wehmütig ums Herz wird, wenn
ich überlege, daß ich in wenigen Tage gehe.“
Münch vertrat damals auch die These, daß
ein Generalkonsulat oder eine Botschaft das
„Bürgermeisteramt des Deutschen im Ausland“ ist.
Auf die Frage, welches das schönste und
welches das schlimmste Erlebnis während
seiner Amtszeit gewesen sei, sagte Münch:„Die
schönsten beruflichen Erlebnisse habe ich im
letzten Jahr gehabt, als Hermannstadt Europäische Kulturhauptstadt war. Das war ja derart
überfrachtet mit Kulturarbeit, daß man zum
Ende des Jahres kaum noch das Wort ‚Kultur’
deutlich aussprechen konnte.
Das schlimmste Erlebnis meiner Laufbahn
hier hatte ich im Zusammenhang mit Gefäng-
Seite 5
nis oder Todesfall. Wenn eine geistig verwirrte
Mutter ihre neunjährige Tochter im Brunnen
ertränkt, dann hört auch bei mir als dreifacher
Vater alles auf. Solche Episoden gehen nicht an
mir vorbei, sie belasten mich. Wie ich damit
umgehe?
Man kann es eigentlich nur verdrängen.
Man darf nicht mehr daran denken. Jeder Tag
bringt ein neues Problem. Etwas, was ich niemals vermissen werde, wenn ich meine aktive
Laufbahn beenden werde ist, die Probleme
anderer Leute zu lösen.“
Zu Hilmar Münchs Zeit in Minsk weiß sein
Freund Hubert Gronen, seit 2005 Fachberater
für Deutsch in Siebenbürgen, zu berichten: „Im
Februar 2012 wollte Hilmar Münch nach Hermannstadt kommen, änderte aber dann seine
Pläne, weil er sich einen lang ersehnten Traum
erfüllen wollte: Eine Reise nach Südafrika. Danach plante er, im April nach Hermannstadt zu
kommen, um Freunde zu besuchen. Ihm war
Hermannstadt ja immer nahe geblieben; als
sein Versetzungswunsch hierher nicht erfüllt
wurde, wollte er seinen Dienst als Leiter der
Visastelle an der Deutschen Botschaft in Minsk
bis zur Pensionierung im Sommer 2013 noch
verrichten.
Er war immer ein lebensfroher Mensch und
zeigte das auch mit Bildern beim Eisbaden in
Weißrussland, bei dem er bei Minusgraden in
ein in den vereisten Fluß gefrästes Loch sprang.
Schon damals hatte ich ihn gebeten, vorsichtig
zu sein, weil das auch eine außergewöhnliche
Belastung für den Kreislauf sei.“
Bei der Internettelefonie ging das Gespräch
meistens so los: ‚Na mein Alter, wie geht’s?’ Die
Antwort lautete: ‚Selbst Alter, erzähl du mal!’
Und so entspann sich meistens ein persönliches, freundschaftliches Gespräch, welches
auch Zukunftsträume beinhaltete. Nach seiner
Pensionierung wollte Hilmar in sein Haus in
Kelberg in der Eifel ziehen und von dort aus
Reisen unternehmen. Mächtig stolz war er
z. B. auf seine Photovoltaik-Anlage, von der
er berichtete, dass sie sich schon in wenigen
Jahren amortisiert habe. Auch der Gartenteich,
den seine Tochter und ihr Mann in seiner Abwesenheit für ihn angelegt hatten, war bei seinen
Besuchen stets ein Quell der Freude und ein Ort
der Besinnung.
Wir beide waren uns bewußt, dass wir uns
relativ spät im Leben begegnet waren. Deshalb
freuten wir uns besonders, noch im fortgeschrittenen Alter zu engen Freunden geworden
zu sein. Visionen von einem Bierchen bei untergehender Sonne in meinem Haus in Raeren
(Belgien) und gemeinsame Eifelspaziergänge
waren immer wiederkehrende Fixpunkte in
unseren Gesprächen. - Nach meiner Rückkehr
in die Aachener Gegend im Sommer 2013 werde ich wohl das Bierchen alleine trinken müssen, dabei in die untergehende Sonne schauen
und mich fragen, wo Hilmar jetzt ist.“
Seine Hermannstädter Freunde laden am
Samstag, den 17. März, 18 Uhr, zu einer Andacht
in die Sakristei der evangelischen Kirche ein.
Leben selbst gestalten, sowie ausleben können. Stattfinden soll das
Projekt in den kommenden Sommerferien in Seligstadt-Bekokten
und wird von der ifa Kulturmanagerin der evangelischen Kirche, Katharina Haberkorn, betreut.
Das dritte und letzte sich derzeit
in der Planung befindliche Projekt
ist die Organisation einer Dreiländer
Mitarbeiterschulung für Jugendleiter ab 18 Jahren. Im Rahmen dieses
Workshops arbeiten die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien (ADJ) und
Friederike Binder.
das Jugendwerk der Evangelischen
Kirche A. B. in Rumänien erstmalig
mit dem Internationalen Jugendgemeinschaftsdienst (ijgd) Berlin
zusammen, welche eine erfahrene
Jugendorganisation in Deutschland
ist. Stattfinden soll der Workshop im
April in Hermannstadt.
Vielen Dank für das Gespräch.
Putzfrauen der Globalisierung
Buch über Berliner Haushalthilfen aus Rumänien
„Radio Neumarkt auf Deutschˮ vermeldete es, die Hermannstädter Zeitung und die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien ebenso: Es gibt
eine neue Regionalkoordinatorin des Instituts für Auslandsbeziehungen,
die sich seit Anfang November um die IfA-Kulturmanager in Serbien,
Ungarn und Rumänien kümmert. Davon gibt es allein in Rumänien vier,
wobei allerdings die Stelle in der Evangelischen Akademie Siebenbürgens vakant ist. Die Neue ist Friederike Binder (37). Zu den Angaben über
Biografisches kommt in den Meldungen auch die Berufsbezeichnung als
Diplom-Sozialarbeiterin. Studiert hat sie an der Fachhochschule Potsdam
und dort auch ihre Abschlußarbeit geschrieben, die 2008 in Saarbrücken
veröffentlicht worden ist.
Diese trägt den zunächst irritierenden Titel „Der Glanz von Berlinˮ,
der sich aber rasch erschließt über
die Arbeit von Putzfrauen aus internationalen Herkünften, die Glanz in
Berliner Häuser, Wohnungen und
Büros bringen. Über sie gibt es bereits einen gleichnamigen Film. Vor
allem aber sind sie prekär beschäftigt und schlecht bezahlt.
Friederike Binder analysiert in
ihrer Untersuchung die Lebenswege dreier Frauen aus dieser Branche, tut es penibel und einfühlsam.
Darin zeigt sich nicht zuletzt eine
Wertschätzung gegenüber der Bereitschaft ihrer Probandinnen zu
ausführlichen Interviews. Diese Einwilligung zur Mitarbeit war nämlich nicht selbstverständlich. Nach
vergeblichen Versuchen bei verschiedenen Einrichtungen wurde
die Autorin in zwei Fällen fündig
in der Berliner rumänisch-orthodoxen Gemeinde, einer Anlaufstelle
für rumänische Migrantinnen und
Kristallisationspunkt ihres Lebens
in der Metropole. Auch eine evangelische Teilnehmerin an der Studie
sieht das für sich selber so.
Die Frauen leben unterschiedlich
lange in Deutschland, mit unbefristeter Aufenthaltsgenehmigung
seit 13 Jahren, die beiden anderen
mit befristetem Status 3 bzw. 1,5
Jahre. Sie haben alle mehrere Berufsabschlüsse, sind akademisch
gebildet, leben in verschiedenartigen Beziehungen, mit Kindern
und ohne. Eine Psychologin und
Familientherapeutin, 1972 in einer
transsilvanischen Kleinstadt geboren, beschreibt die eigene Lebenseinstellung seit der Kindheit mit
„auf der Suche seinˮ,„auf dem Weg
sein". Sie kommt nach Deutschland
aus persönlichen Gründen. „Ganz
am Anfang habe ich mich total verloren gefühlt. Ich war so, ja, wirklich
so, verloren." „Ein anerkanntes Diplom zu haben, wenn du das nicht
praktizieren kannst, es war fast als
nichts." Sie mußte sich auf vielen
Ebenen als „ganz abhängig" empfinden und vermißt ihre frühere Arbeit
in der Heimat und den Spaß daran. Sie putzt seit ihrer Einreise am
Wochenende Büroräume. Sie kennt
kurzfristige Beschäftigungen und
unvergütete Praktikumszeit, auch
mehrmonatige Arbeitslosigkeit. Das
Fazit gegenüber ihrer Interviewerin,
stockend und authentisch: „Aber
jetzt weiß ich, was ich das für meine
eigene Erfahrung, daß ich viel, noch
viel mehr durchmachen kann, als
ich gedacht habe.ˮ
Binder differenziert anhand der
deutschen Rechtslage die nur
scheinbar so gleiche Situation ihrer
Gesprächspartnerinnen: „Die drei
Frauen aus Rumänien kommen im
Sinne der bundesrepublikanischen
Zuwanderungsmöglichkeiten
als
Heiratsmigrantin (A),im Rahmen
des Familiennachzugs (B) und als
Asylbewerberin (C) nach Berlin.ˮ Sie
weist den methodischen Weg ihrer
Analyse theoretisch und praktisch
klar nach und macht aus der Notwendigkeit von Kurskorrekturen
kein Hehl: „Angesichts der Vielfalt
der Migrationsverläufe von Zuwan-
Friederike Binder: Der
Glanz von Berlin. Rumänische Hausarbeiterinnen in
Berlin, VDM Verlag Dr. Müller: Saarbrücken 2008. 81 S.
49,00 EURO bei amazon.de
derInnen ist es an der Zeit, (sozialpädagogische) Konzepte zu entwickeln, die die biografischen Verläufe
der MigrantInnen berücksichtigen
und auch biografische Brüche als
eine Ressource erkennen.ˮ Was für
eine notwendige Forderung der Vernunft, was für ein Herzenswunsch und welche Zeiträume bis zu deren
Durchsetzung und Erfüllung!
Jens LANGER
Hermannstädter Zeitung
Die
Nr. 2274 / 16. März 2012
GESELLSCHAFT
Junior-Ecke
Wer parkt denn da?
Klimaschutz...
...fängt bei dir an!
Klimaschutz geht jeden von
uns an, und jeder kann dazu beitragen. Also pack es an und zieh
deine Familie, deine Freunde
und deine Nachbarn gleich mit!
Lauf mal wieder!
Das Auto sollte stehen bleiben,
wann immer es geht. Zur Schule,
zum Sportverein oder zu deinen
Freunden kommst du sicher auch
zu Fuß, mit dem Fahrrad oder
mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Hier hat jemand ein umweltfreundliches Verkehrsmittel gewählt und es zwischen die Autos
geparkt. Könnt ihr erkennen, um
welches Tier es sich handelt?
Dann schneidet das Rätsel aus,
legt den Ausschnitt in einen Brief-
umschlag und schickt diesen an
die Hermannstädter Zeitung, Str.
Tipografilor 12, 550164 Sibiu,
oder werft ihn in den Briefkasten
beim Redaktionseingang.
Einsendeschluss ist der 27.
März. Klimawandel und Treibhauseffekt
Wenn
Wissenschaftler/innen
heute vor Klimaveränderungen
warnen, meinen sie nicht die natürlichen und langsamen Veränderungen, die es schon immer gab.
Sie sprechen von der Klimaerwärmung, die vom Menschen verursacht wird. Also von uns! Wir sind
verantwortlich dafür, dass sich das
Klima immer schneller verändert
und die Erde sich aufheizt.
Das schaffen wir, indem wir
immer mehr Energie verbrauchen:
Wir heizen, wir duschen mit warmem Wasser, wir fahren U-Bahn
Bei der Verbrennung wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt, ein Gas,
das die Erwärmung der Erde beschleunigt.
Wahrscheinlich hast du schon
vom Treibhauseffekt gehört. Der
natürliche Treibhauseffekt macht
das Leben auf der Erde erst möglich. In der Atmosphäre (also der
Lufthülle, die die Erde umgibt)
wirken verschiedene Gase wie
die Glasscheiben eines Treibhauses: Sie lassen die Sonnenstrahlen herein und halten einen Teil
der Wärme im Inneren fest. Die
Der Letzte macht das Licht
aus!
Oder warum muss ein Zimmer
Licht durchflutet sein, wenn keiner drin ist? Das ist doch Energieverschwendung.
Du badest gerne, am liebsten
jeden Tag?
Seite 6
Kreuzworträtsel Nr. 11
Waagerecht: 1. dt. Automo­bil­
erfinder (1844­-1929); 4. Wind­­­­­­­­­
stoß; 7. Geschäft; 10. Flächenmaß; 11. Tatkraft; 14. Fluß in Italien; 15. Kunstgriff; 16. Bewohner
Estlands; 18. Straußenvogel; 20.
rumän.: Schatten; 22. Comité International Olympique; 24. Stange zwischen Leiterwagenseite
und Radachse; 26. Stadt an der
Wolga; 28. Reichsgerichtsordnung; 29. Leumund; 31. elektr.
geladenes Atom; 32. lat.: zu; 33.
Getränk; 34. Nordwesteuropäer;
35. Verhältniswort; 36. Oberkommando des Heeres; 38. Kopfbedeckung; 40. Stimmlage (ss = 1.
Buchst.); 42. Haustier; 44. Leinen- und Stoffhersteller; 46. Wolgazufluß; 47. islam. Rechtsgelehrter; 50. griech. Vorsilbe: das
Leben betreffend; 51. ungar.: Tante; 53. Atmosphären­über­druck;
55. Gallium; 57. Gerippe; 59. japan. Brettspiel; 60. altes Längenmaß; 61. kleines Lokal; 62. dt.
Physiker.
Senkrecht: 1. Landmann; 2.
pers. Fürwort; 3. silberweißes
Metall; 4. dt. Erfinder des Echolots; 5. franz.: Gold; 6. Stadt im
nordwestl. Böhmen; 7. Satz; 8.
Opus; 9. russ. Physiker (18591906); 12. frisch gefallener Schnee
(Jägersprache); 13. Donauzufluß;
15. Dünger; 17. Widerhall; 19.
Erfinder der Kohlengasbeleuchtung (1754-1839); 21. Errichtung;
23. Strom in Sibirien (ss = 1
Buchst.); 25. Stadt in Deutschland; 27. Küchengeräte; 29.
Hirschtier; 30. leistungsfähig; 37.
mongol.-tatar.-türk. Titel; 39. Nibelungenmutter;
41. kathol.
Geistlicher; 42. Kummer; 43.
drahtlose Übermittlung; 44. Erfinder der ersten Dampfmaschine (1736-1819); 45. beweglicher
Teil von E-Motoren; 48. zärtlich,
artig; 49. Sage; 52. elektrostatische Einheit; 54. Union des
Transports Aériens; 56. Aluminium; 58. Kammerton; 59. Germa­
nium.
Versuch's doch mal mit Duschen. Das Klima wird es dir
danken. Für das Duschen muss
nämlich weniger Wasser erhitzt
werden, als für eine volle Badewanne.
Aus muss auch aus sein!
Elektrogeräte bitte nicht in den
Stand-by-Modus schalten, der
frisst nämlich auch Strom.
Es gibt so schicke Pullover...
Wer nicht gleich die Heizung
anschaltet, wenn es draußen kühler wird, spart Energie und CO2.
Ein Grad weniger bedeutet bei
einer vierköpfigen Familie schon
eine Einsparung von 350 Kilogramm CO2-Emissionen!
Energiesparlampen
Sie sparen Energie - deshalb
heißen sie so. Also rein damit!
Jede 60-Watt-Glühbirne, die
durch eine gleich helle 11-WattSparlampe ersetzt wird, verringert den Ausstoß von CO2. Kleine Aktion, große Wirkung!
Glückwunsch!
oder Auto und fliegen in den Urlaub, wir beleuchten unsere Innenstädte, wir setzen immer mehr
elektrische Geräte und Maschinen
ein, die Fabriken produzieren oft
rund um die Uhr.
Dafür brauchen wir zum Bei-
spiel große Mengen an Elektrizität und Benzin. Die erzeugen wir
unter anderem aus Kohle, Erdöl
oder Erdgas. Wissenschaftler/innen nennen diese Rohstoffe „fossile Energieträgerˮ. Wenn wir sie
einsetzen, entsteht ein Problem:
wichtigsten Treibhausgase sind
Kohlendioxid, Methan, Fluorkohlenwasserstoffe und Lachgas. So
gesehen übernimmt der natürliche
Treibhauseffekt für die Welt die
Aufgabe einer Klimaanlage. Leider
ist diese durch unseren gestiegenen
Energieverbrauch aus dem Gleichgewicht geraten. Der Mensch
pustet so viele Schadstoffe in die
Atmosphäre, dass sie immer undurchlässiger wird und überschüssige Wärme deshalb nicht mehr ins
All entweichen kann.
Richtig gezählt! Patrick
Coman aus Hermannstadt
hat insgesamt 26 Schneeglöckchen auf dem Foto finden können. Er hat ein tolles
Buch gewonnen. Herzlichen
Glückwunsch, Patrick!
Witze
* Lehrer: „Wer kann mir mal
ein Beispiel für Umweltverschmutzung sagen?ˮ
Klein Fritzchen: „Ich! Eine
Fischkonserve. Alles voller Öl
und alle Fische tot!ˮ
* Studenten sitzen neben dem
Ofen und wärmen sich. Fragt der
eine: „Freunde, wo ist das Buch
über alternatives Heizen?ˮ
Antwortet der zweite: „Im
Ofen!ˮ
* Kai kommt zufrieden aus
der Schule: „Wir haben heute
Sprengstoff hergestellt!ˮ Fragt
der Vater: „Und was macht ihr
morgen in der Schule?ˮ Antwortet Kai: „Welche Schule?ˮ
* Fragt der Erdkundelehrer:
„Welcher Ozean liegt zwischen
Amerika und Asien?ˮ Alles
schweigt. Nach 5 Minuten stillem Schweigen sagt der Lehrer:
„Ihr habt recht, es ist der Stille
Ozean!ˮ
Auflösung des Kreuzworträtsels Nr. 10
Waagerecht: 1. Kanu; 4. Ulm;
7. Kuff; 11. Ali; 12. Aviso; 14.
HAA; 15. Riege; 17. Barke; 19. Rb;
20. Ate; 22. Th; 23. Einrad; 26.
Pindar; 29. und; 31. roi; 32. ed; 33.
Einer; 34. Nu; 36. EEL; 38. Erg;
41. Roller; 44. Kneipe; 46. om; 47.
été; 49. En.; 50. Jacht; 53. Moped;
55. kha; 56. Prahm; 59. KNE; 60.
Aale; 61. Oma; 62. Ewer.
Senkrecht: 1. Karren; 2. Alibi;
3. nie; 4. u. V.; 5. Lift; 6. Ms.; 8.
Uhr; 9. Fakta; 10. Fähre; 12. A. E.:
13. Ob; 16. gern; 18. Arno; 20. ad;
21. EP; 24. Nudel; 25. Adele; 27.
irren; 28. Dingi; 30. Ana; 35. Troika; 37. Elch; 39. Remo; 40. Tender;
42. Omaha; 43. Re; 44. KE; 45.
Peene; 48. Tram; 51. cal; 52. TP;
53. mm; 54. PKW; 57. r. o.; 58. ha.
„An der Schwelleˮ
Gedichtvortrag im Mediascher Schullerhaus
Eine etwas andere Art des Gedichtvortrags fand am Samstag im Schullerhaus in Mediasch statt – leise, zum Nachdenken geeignete Gedichte, eingerahmt in ebenso leiser Musik.
Ursel Peter, eine in Oberösterreich
wirkende Poetin der Nachkriegszeit,
verstand es, einerseits ihre romantische Ader zum Ausdruck zu bringen,
- andererseits aber mit einer Liebe
zum Detail, wodurch ihre Empfindungen ins Reale gerückt werden.
Eine Frau, die trotz der schweren
Jahre der Nachkriegszeit die Muße
fand, in brillianter Weise Gedichte zu
verfassen, die sowohl von der Technik als auch von der Wortschöpfung
her faszinieren. Leider verstarb sie im
Alter von 46 Jahren und blieb mit ihren Werken weitestgehend unbekannt.
Beginnend mit dem Gedicht „Wir
stehn an der Schwelle einer unfaßbaren Zeit, nicht wissend, was sie uns
bringt,...” das für die 50-er Jahre genauso aktuell war wie für die heutige
Zeit, hörte man einen Streifzug
durch ihre Empfindungen – ihre Lebensbejahung, ihre Liebe zur Natur,
ihre tiefe Verwurzelung in der Heimat, ihr felsenfestes Vertrauen auf
Gott, ihre Vorahnung des Todes, und
das alles eingebettet in oftmals philosophische Gedanken. Das letzte Gedicht über die „Mutter Europa” gab
mehr Fragen als Antworten auf.
Mit ausgewählten Musikstücken
der Klassik aus den Werken von
Schubert, Chopin, Schumann,
Brahms usw. wurde eine harmonische Übereinstimmung mit der Aussage der Gedichte erreicht.
Dafür waren die exzellenten Musiker Liv Müller (Klavier) sowie Gerhard Servatius-Depner (Violine) zuständig, den Gedichtvortrag gestaltete Helmut Novak.
Wieder eine gelungene Veranstaltung des in Gründung befindlichen
Kulturvereins „Ponte”, der sich aufs
Panier geschrieben hat, monatlich
mit einer ausgewählten Veranstaltung von sich reden zu machen. H. V.
Hermannstädter Zeitung
Nr. 2274 / 16. März 2012
VERMISCHTES
Seite 7
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ISSN 1221-2946
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Herausgeber ist die »Stiftung
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das Generalsekretariat der rumänischen Regierung kofinanziert vom Demokratischen
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Die HZ ist Mitglied im Weltverband Deutschsprachiger Medien der IMH (www.deutschsprachig.de).
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(16)
der im Alter von 64 Jahren am 7. März 2012 an seinem derzeitigen Dienstort
Minsk/Weißrussland verstorben ist.
Fünf Jahre lang, von Sommer 2003 bis Sommer 2008, hat Hilmar Münch mit großer
Menschlichkeit der konsularischen Hilfe und dem kulturellen Austausch sein unverwechselbares Gesicht gegeben und für sein Heimatland unzählige Freunde und Partner gewonnen.
Wir trauern mit den Hinterbliebenen um einen Kollegen und Freund, der sich um die
Beziehungen zwischen Deutschland und Siebenbürgen große Verdienste erworben hat.
Thomas Gerlach
Generalkonsul
Aber dein Haus und dein Königtum
sollen beständig sein in Ewigkeit vor mir...
2 Samuel 7,16
Tief betroffen
und in stiller Trauer
haben wir im Geiste und in den Herzen
Abschied genommen
von
HILMAR MÜNCH
geboren am 18. Dezember 1947 gestorben am 7. März 2012
Vizekonsul
am Generalkonsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt
in der Zeit von Sommer 2003 bis Sommer 2008,
von dem wir auch als Kulturbeauftragter stetig und unauffällig
an die Erfahrung herangeführt worden sind,
dass die Würde des Menschen
unantastbar ist.
Renate Müller-Nica
Gerhard Konnerth
Fassungslos nehmen wir Abschied von
HILMAR MÜNCH
einem treuen Freund der Hermannstädter Zeitung, der als damaliger Vizekonsul am
Deutschen Generalkonsulat in Hermannstadt entscheidend zum Gelingen
unseres 40. Gründungsjubiläums im Februar 2008 beigetragen hat.
In Dankbarkeit
Die Redaktion der Hermannstädter Zeitung
Hermannstädter Zeitung
Nr. 2274 / 16. März 2012
VORSCHAU / SPORT
Hermannstadt auf einen Blick
Zara eröffnet:
Die große italienische Bekleidungsladen-Kette
Zara hat am 7.
März in
Hermannstadt
den dritten
Laden in
Rumänien
eröffnet. Das vier
Stockwerke hohe
Geschäft in der
Heltauergasse/
Str.Bălcescu 11
(Fläche: 1.650
Quadratmeter)
ist ein Einkaufsparadies für
kaufkräftige
Damen und
Herren.
Foto: Sebastian
MARCOVICI
Museen
Wo nicht anders angegeben, Öffnungszeiten 10-18
Uhr, montags und dienstags geschlossen.
Brukenthalsche Gemäldegalerie,
Piața Mare 4-5, Tel. 0269-21.76.91:
Sonderausstellungen: Gefunden
und rückerstattet; Samuel von
Brukenthal, Modell Aufklärung,
Gipskopien nach berühmten Skulpturen, Landkartenkabinett, Orientteppiche; Siebenbürgische Steinskulpturen aus dem 13.-19. Jahrhundert; „Gothic“ (im Keller des
Brukenthalpalais);
Sonderausstellung: Fotografien des renommierten ungarischen Fotografen André Kertész
(1894–1985) (Multimediasaal im
Blauen Stadthaus,Vernissage, heute,
Freitag, den 9. März, 14 Uhr; bis 5.
April); „Hanasaka“ Fotos von Louis
Guermond, (Landkartenkabinett);
„Spaziergang durch den singenden
Spiegelgarten“ Gemäldeausstellung
Alina Geanina Ionescu (im Ausstellungsraum im hinteren Innenhof
des Brukenthalpalais); „Siebenbürgische Burgen“. Bilder von Ovidiu
Cărpușor (Stichekabinett).
Apothekenmuseum, Piața Mică
26, Tel. 0269-21.81.91.
„August von Spieß“-Museum
der Jagdwaffen und Jagdtrophäen,
Biobauernmarkt
Am Huetplatz kann man jeden Freitag zwischen 9 und 16
Uhr Fleisch- und Milchprodukte,
Gemüse, Früchte, Honig und viele andere Bioprodukte kaufen.
Veranstalter des Biobauernmarktes sind die evangelische Kirchengemeinde A. B. Hermannstadt und Piețe Sibiu. Informationen unter 0269-21.31.41,
0747-05.71.70 oder 0746-36.58.37.
Str. Școala de Înot 4, Tel. 026921.78.73.
„Franz Binder“-Völkerkundemuseum, Piața Mică 11, Tel. 026921.81.95: Außer­europäische Völkerkunde.
Sonderausstellungen:
Kunsthandwerk aus Mexiko.
Naturwissenschaftliches Mu­
seum, Str. Cetății 1, Tel. 036910.17.82. Sonderausstellung: „Meister des Fluges“.
Historisches Museum im Alten
Rathaus, Str. Mitropoliei 2, Tel.
0269-21.81.43. Entwicklung der
menschlichen Siedlungen in Südsiebenbürgen aus der Frühsteinzeit bis
zum Barock.
Museum der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, im „Friedrich Teutsch“-Kultur- und Begegnungszentrum, Str. Mitropoliei 30,
Tel. 0269-20.67.30, Mo.-Fr. 10-17 Uhr.
Freilichtmuseum des bäuerlichen Hand­werks, Pădurea Dum­
bra­
va/Jun­
ger Wald, Tel. 026924.25.99. Gehöfte und Einrichtungen des bäuerlichen Gewerbes aus
Ru­mänien. Täglich 10-18 Uhr. Am
ersten Mittwoch im Monat ist der
Eintritt frei, ohne Besichtigung der
Gehöfte.
$ Geldwechsel
Wechselkurse von gestern, Donnerstag
Euro-Exchange. Str. N. Bălcescu
20, Tel. 0269-23.02.00, Mo.-Fr. 8-20
Uhr, Sa. 8-16 Uhr, So. 10-14 Uhr. 
Calea Dumbrăvii 14, rund um die
Uhr. 4,32 Lei/Euro; 3,28 Lei/$.
Alpha Bank, Str. Someșului 2A,
Tel. 21.25.95: Mo.-Fr. 9-14 Uhr. 4,33
Lei/Euro; 3,29 Lei/$.
Kunst
„Kunstwerke eines weltweit bekannten ungarischen Fotografen“.
Die besten 100 Bilder des berühmten jüdisch-ungarischen Fotografen
Andre Kertesz (1894-1985) werden
im Blauen Stadthaus bis 5. April zu
bewundern sein.
„100 Jahre Edition Gallimard“.
Sonderausstellung im Foyer der
Astra-Bibliotek. Zum Monat der
Frankofonie. Bis Ende März.
„Traumˮ
Der Schauspieler Dan Puric
kehrt am Mittwoch, den 21.
März, 19 Uhr auf die Bühne des
Hermannstädter Gewerkschaftskulturhauses mit einer One-ManShow-Tanzvorstellung unter
dem Titel „Traumˮ zurück. Für
weitere Informationen und Reservierungen steht die Telefonnummer 021- 330. 22. 77 zur Verfügung.
Seite 8
Sport - Sport - Sport - Sport - Sport
Spiele und Fans verloren
CSU verbucht ersten Sieg nach Winterpause
CSU Hermannstadt hat Dinamo Bukarest im letzten Heimspiel leicht
besiegt (112:92). Doch wegen den vielen vorigen Niederlagen haben die
CSU-Fans während des Spiels mehrfach gegen die CSU-Klubleitung
protestiert. Der Direktor des Klubs, Mircea Vulc war das Hauptziel der
unzufriedenen Fans. CSU braucht außer viel Glück noch drei Siege um
ins Play-Off überhaupt reinzukommen.
Für CSU hat dieses Spiel auch
markt hat die Hermannstädter
das Debüt von Spieler Marjan TaMannschaft gestern nur knapp
sic markiert. Leider haben die al(87-82) in einem Auswärtsspiel
ten Verletzungen der Spieler Riley
verloren. Um sich einen Platz im
und Wisseh wieder Probleme im
Play-Off zu sichern, müssen die
Verlauf des Spiels gemacht und so
Hermannstädter beide Spiele gemusste Trainer Cătălin Vulc zum
winnen.
ersten Mal die neuen Spieler Funn
Enttäuscht von den schlechten
und Tasic verwenden. HermannErgebnissen, die CSU in der letzstadt hat sich schon ab den ersten
ten Zeit verbucht hat und von der
Spielminuten an die Spitze des
Art und Weise des CSU-KlubmaTabellenstands positioniert. Nach
nagements, haben die Mitglieder
vier Minuten hatte CSU bereits eides Vereins „Al 6-lea jucător“ benen Vorsprung von zehn Punkten
schlossen, eine Protestkundge(15:5). Der Gesundheitsgalopp
bung zu organisieren. Gleich nach
ging bis zum Ende des ersten Vierdem Spielbeginn hat die ganze
tels weiter, das von den Studenten
Tribüne der CSU-Fans angefangen
Konzerte
Donnerstag, 22. März, 19 Uhr,
Thaliasaal: Sinfonisches Konzert,
Dirigent Theo Wolters (Niederlande), Solist Mirabela Dina. Im Programm: Ludwig van Beethoven (4.
Klavierkonzert in G-Dur, op. 58),
Pjotr Iljitsch Tschaikowski (Slawischer Marsch), Richard Strauss
(Rosenkavalier-Suite).
Donnerstag, 22. März, 22 Uhr,
Oldies Pub: Konzert Ovi (Eurovision Finalist 2011) & Friends.
Donnerstag, 29. März, 22 Uhr,
Oldies Pub: Konzert Night Passage.
Donnerstag, 29. März, 21 Uhr,
Music Pub: Konzert Mike Godoroja
& Blue Spirit.
Kino
Arta, Piața Aurel Vlaicu 1, Tel.
0269-44.39.00, 16. - 22. März: UKDrama Bel Ami, Regie Nick Ormerod, mit Robert Pattinson, Uma
Thurman, Kristin Scott Thomas
und Christina Ricci. Von Armut bis
zum Luxus stellt Bel Ami die Geschichte von Georges Duroy dar.
Vorführungen: 14, 16.30 Uhr, 19
Uhr und 21.30 Uhr.
Theater
Radu-Stanca-Sprechbühne, Bd.
C. Coposu 2, Tel. 0269-21.00.92:
Heute, Freitag, 16. März, 19 Uhr:
Încurcă-i drace! nach Raz Cooney,
Regie Şerban Puiu; Samstag, 17.
März, 14 Uhr (Straßenbahn nach
Răşinari): Un tramvai numit Popescu nach Cristian Popescu, Regie
Gavriil Pinte; Samstag, 17. März,
19 Uhr: Îmi place cum miroși nach
Neil Simon, Regie Şerban Puiu;
Sonntag, 18. März, 14 Uhr (Straßenbahn nach Răşinari): Ispita Cioran
nach Emil Cioran, Regie Gavriil
Pinte; Sonntag, 18. März, 21 Uhr
(Cavas-Saal): Privește înapoi cu
mânie von John Osborne, Regie
Ana Mujat und Codruța Vasiu;
Mittwoch, 21. März und Donnerstag, 24. März, jeweils 19 Uhr (Studiosaal im Gewerkschaftskulturhaus): Shakespeares gesammelte
Werke (leicht gekürzt), eine Farce
von Adam Long, Daniel Singer und
Jess Winfield, Regie Daniel Plier
(deutsch). Kartenvorverkauf: Theateragentur, Str. N. Bălcescu 17, Tel.
0369-10.15.78 (Mo.-Fr. 9-18 Uhr),
oder online unter www.sibfest.ro
Gong-Theater, Str. Al. Odobescu, nr. 4, Tel. 0269-21.09.06: Sonntag, 18. März, 11 Uhr und Mittwoch, 21. März, 10.30 und 19 Uhr:
Aventurile lui Pinocchio; Freitag,
23. März, 17 Uhr: Honey, Sugar and
Salt.
Cristi Crăciun (am Ball) kämpft gegen die Ex-Kollegen von Dinamo. Fotos: Sebastian MARCOVICI
(38:19) gewonnen wurde. Dinamo
versuchte im zweiten Viertel, anzuschließen doch die „arme“ Reservebank der Bukarester erwies
sich als großes Problem für die
Gäste. Allerdings schafften es die
Dinamos im zweiten Viertel, den
Tabellenstand auf 27 zu erhöhen
wobei Hermannstadt nur 19 Punkte markierte. Die letzten zwei Viertel sahen für Hermannstadt wie
Trainingsviertel aus, denn Trainer
Vulc verwendete wegen dem großen Vorsprung junge Spieler wie
Lefter und Pascu. Bis Spielende
schaffte CSU 112 Punkte, genau 20
mehr als Dinamo. Die Hermannstädter haben ein wichtiges Spiel
vor sich mit Ploiești. Gegen Neu-
„Demisia, Demisia“ (Demission,
Demission) zu rufen und große
Banner mit den Wünschen der
Galerie zu zeigen. Auf dem ersten
Banner stand: „Dies ist das Ergebnis eurer Arbeit!“ Dieser Banner
blieb in den letzten vier Minuten
des Spiels auf den leeren Sitzbänken liegen, denn die Fans haben
alle im Zeichen des Protests den
Saal verlassen.
Außerdem haben die Fans bei
dem ULBS-Rektor Ioan Bondrea
eine Petition eingereicht, in der sie
die Absetzung des CSU-Direktors
Mircea Vulc fordern. Die Petition
heißt „Ich vermisse CSUˮ und
kann auf www.petitieonline.com
gelesen werden.
S.M.
Hunderte von CSU-Fans, die schon seit über fünf Jahren kein Spiel der
Hermannstädter Basketballmannschaft verpasst haben, wollen den Chef
des Klubs, Mircea Vulc endgültig los werden. Er wird von den Fans als
einziger Schuldiger für viele Misserfolge des Teams gesehen. Ein Beispiel wäre die Entlassung des besten Trainers, die diese Mannschaft in
den letzten zehn Jahren je hatte: Peter Schomers.
Wohin gehen wir?
Samstag, 17. März, Stadion im Erlenpark, 15 Uhr: CSU Voința Hermannstadt - Gaz Metan Mediasch (Fußball, A-Liga)
Samstag, 17. März, Transilvania-Halle, 14.30 Uhr: CSS Hermannstadt L.T. Traian Vuia Reschitza (Handball, Junioren)
Samstag, 24. März, Transilvania-Halle, 18 Uhr: CSU Atlassib Hermannstadt - BC Temeswar (Basketball, A-Liga)
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